Operationstechnik - OSTEOSYNTESE.dk Laterale Tibia-LISS.pdf · Die Fraktur kann von Hand durch Zug, mit einem temporären, knieüberbrückenden Fixateur externe oder mit einem Distraktor

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  • Operationstechnik

    Less Invasive Stabilization System LISS.Proximale Laterale Tibia.

  • Synthes 3

    Einfhrung 4

    Operationstechnik 10

    Produktinformationen 24

    Zustzliche Bemerkungen 27

    Inhaltsverzeichnis

    Warnung! Diese Beschreibung reicht zur sofortigen Anwendungdes Instrumentariums nicht aus. Eine Einweisung in die Handha-bung dieses Instrumentariums durch einen darin erfahrenen Opera-teur wird dringend empfohlen.

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 4

    Einfhrung

    Vorwort Proximale Tibiafrakturen knnen komplexe Gewebeverletzungenhervorrufen. Eine konventionelle Behandlung kann oft zu Fehlstel-lungen oder Pseudarthrosen sowie Versteifung des Knies fhren.Um diese Probleme zu reduzieren, kann eine offene Reposition undOsteosynthese durchgefhrt werden. Die AO hat Techniken ent-wickelt und folgende Osteosyntheseprinzipien definiert: Anatomische Reposition Stabile Osteosynthese Erhaltung der Blutversorgung Frhzeitige aktive und schmerzfreie Mobilisation

    Mit diesen Prinzipien kombiniert war die Platten- und Schrauben-osteosynthese eine sehr erfolgreiche Technik fr die Frakturbehand-lung.

    Die Notwendigkeit einer przisen Reposition, die Implantatplatzierungund seine Fixation fhrten normalerweise zu einer langwierigenchirurgischen Exposition, was ein zustzliches vaskulres Trauma ver-ursachte. Auch wurden Frakturfragmente oft aus ihrer Weichteil-umhllung herausgelst mit der Folge einer beeintrchtigten Kno-chenheilung und eines erhhten Infektionsrisikos.

    Bei der Behandlung von Diaphysenfrakturen waren die Frakturhei-lung und das klinische Ergebnis eher vom Erreichen der korrektenLnge, Achse und Rotation des frakturierten Knochens abhngig alsvon einer genauen anatomischen Reposition und absoluter Stabilitt.In geschlossener Technik verwendete Markngel, kombiniert mit einer indirekten Visualisierung (Bildverstrker), minimieren das Aus-mass des zustzlichen vaskulren Traumas und stellen die bevor-zugte gngige Lsung fr Diaphysenfrakturen des Femurs und derTibia dar.

    Zur bereinstimmung der Gelenkoberflchen und zur Verhinderungposttraumatischer Arthrose ist die anatomische Reposition bei derBehandlung von artikulren Frakturen jedoch von hchster Bedeu-tung. Normalerweise wird eine offene Reposition mit nachfolgenderPlatten- und Schraubenosteosynthese durchgefhrt.

    Die Kombination dieser beiden Erfordernisse, d.h. die anatomischeReposition von Gelenkfrakturen und das Erreichen der korrektenLnge, Achse und Rotation mit einem minimalen zustzlichen vasku-lren Trauma, fhrte zur Entwicklung einer neuen Generation vonImplantaten und Instrumenten fr die Behandlung von Metaphysen-und Epiphysenfrakturen. Sie werden gering invasive Stabilisations-systeme (LISS) genannt, da sie die Blutversorgung besser erhalten alskonventionelle Platten und zudem in geschlossener Technik einge-setzt werden knnen.

  • Synthes 5

    Die gering invasiven Stabilisationssysteme Die Less Invasive Stabilization Systems (LISS) kombinieren einneues Implantatekonzept mit Instrumenten fr die Behandlung vonMetaphysenfrakturen langer Rhrenknochen.

    Das plattenhnliche Implantat und die Kopfverriegelungsschraubenagieren zusammen als Fixateur interne. Ein Fixateur interne ist eineKonstruktion, bei welcher die Schrauben (Pins), als bedeutendsteLastbertragungselemente, in der Platte (im Rahmen) verriegelt wer-den. Diese Krfte werden vom Knochen ber die Gewindeverbin-dung Schraube/Platte auf die Platte bertragen. Zum Erreichen derStabilitt ist keine Kompression der Platte auf dem Knochen erfor-derlich. Damit bleibt die Blutversorgung des Knochens unter derPlatte erhalten, da zwischen Platte und Knochen grundstzlich kein(oder nur wenig) Kontakt notwendig ist.

    Zur optimalen Stabilitt und zum Schutz der Weichteile muss der Fixateur interne sehr nahe am Knochen platziert werden. Die Plattensind deshalb vorgeformt. Spezielle Instrumente und Zielbgel er-mglichen es, die Platte unter den Muskel zu schieben. Die Schrau-ben werden perkutan durch kleine Stichinzisionen eingesetzt unterAnwendung einer Technik hnlich derjenigen fr minimalinvasivePlattenosteosynthesen (MIPO).

    Die Frakturreposition und -fixation werden in zwei verschiedenenSchritten durchgefhrt. Zuerst muss die Reposition ausgefhrt werden. Bei Gelenkfrakturen ist die anatomische Reposition der Gelenkfraktur von usserster Wichtigkeit. In der Metaphyse und imSchaftbereich wird die indirekte Reposition bevorzugt. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass Lnge, Rotation und axialeAusrichtung der Hauptfragmente korrekt sind. Anschliessend mussdie Reposition sicher aufrecht erhalten werden, damit die reponier-ten Fragmente mit dem LISS-Fixateur berbrckt werden knnen.

    Das erste LISS wurde fr die Behandlung von distalen Femurfrakturen(LISS DF) entwickelt. Das zweite LISS wurde fr die Versorgung von proximalen Tibiafrakturen mittels lateralem Zugang entwickelt. Es wird LISS Proximale Laterale Tibia (LISS PLT) genannt.

    Die klinischen Resultate und biomechanische Studien haben gezeigt,dass neben erheblichen Vorteilen bei durch grosse Gewalteinwirkungverursachten Verletzungen die charakteristischen Eigenschaften des LISS bei porotischem Knochen und bei periprothetischen Fraktu-ren von besonderem Nutzen sind (15).

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 6

    Fallbeispiele

    Fall 1:40jhrige Frau,Einzelfraktur,AO 41 C3

    Properativ Postoperativ

    Nachkontrolle nach 3 Monaten Nachkontrolle nach 5 Monaten

  • Synthes 7

    Fall 2:61jhriger Mann,fragmentierte Keilfraktur,AO 42 B3

    Properativ Postoperativ

    Nachkontrolle nach 4 Monaten Nachkontrolle nach 7 Monaten

    Fallbeispiele

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 8

    Properativ Postoperativ

    Nachkontrolle nach 10 Monaten

    Fall 3:45jhriger Mann,geschlossene FrakturAO 41 C3

    Fallbeispiele

  • Synthes 9

    Operationstechnik

    Properative Auswahl der ImplantateJe eine anteroposteriore und eine laterale Rntgenaufnahme derverletzten Extremitt und eine auf das Kniegelenk zentrierte Aufnah-me erstellen. Rntgenaufnahmen der unverletzten Extremitt kn-nen als Vergleich dienen.

    Zur Bestimmung der Lnge der LISS-Platte und der Position derSchrauben wird die properative AO/ASIF-Planungsschablone (Nrn.034.000.135 und 034.000.136) verwendet (siehe Seite 10). BeideSchablonenbilder sind 10% vergrssert, um der durchschnittlichenRntgenbildvergrsserung Rechnung zu tragen. Der Vergrsse-rungsfaktor kann jedoch variieren.

    Zu beachten ist, dass die Schrauben der Lcher A und C auf die Gelenkflche des Knies hinweisen. Die Spitze der 40 mm langenSchraube in Loch A und die Spitze der 75 mm langen Schraube inLoch C kommen ungefhr auf die gleiche Hhe wie der obere Randder Platte zu liegen. Die im Tibiaschaft verwendeten Schrauben sind normalerweise 26 mm oder 18 mm lange Kopfverriegelungs-schrauben.

    Falls ntig, sollte die Verwendung von Zugschrauben eingeplantwerden.

    Lagerung des PatientenDer Patient befindet sich in Rckenlage auf einem rntgenstrahlen-durchlssigen Tisch. Das Bein sollte frei beweglich sein. Das kon-tralaterale Bein kann auf einen gynkologischen Beinhalter platziertwerden.

    Sicherstellen, dass diese Position sowohl laterale wie auch antero-posteriore Aufnahmen der proximalen Tibia zulsst.

    Durch Unterlegung von Tchern kann das Knie in angebrachter Position flektiert werden.

    Ein Extensionstisch ist nicht erforderlich.

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 10

    LISS Proximal Lateral Tibia, right

    Titanium Description Holes Length (mm)422.300 LISS-PLT Plate, right 5 140422.302 LISS-PLT Plate, right 7 180422.304 LISS-PLT Plate, right 9 220422.306 LISS-PLT Plate, right 11 260422.308 LISS-PLT Plate, right 13 300

    422.390 Screw Hole Insert

    422.391 5.0 mm Locking Screw 18422.392 5.0 mm Locking Screw 26422.393 5.0 mm Locking Screw 40422.394 5.0 mm Locking Screw 55422.395 5.0 mm Locking Screw 65422.396 5.0 mm Locking Screw 75422.397 5.0 mm Locking Screw 85

    AC

    B

    ED

    B

    A

    C

    DE

    1234567

    891011

    1213

    For use only with the Original AO/ASIF System ofInstruments and Implants

    0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100mm

    1.10 Magnification

    Synthes GmbHEimattstrasse 3CH-4436 Oberdorfwww.synthes.com 03

    400

    013

    5

    Syn

    thes

    2006

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  • Synthes 11

    Instrumente fr die Insertion des LISS

    Zielbgel links (324.003)

    Zielbgel rechts (324.004), nicht abgebildet

    Stiftschlssel (321.170)

    Befestigungsbolzen (324.043)

    Stabilisierungsbolzen (324.044)

    Bohrbchse (324.022)

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 12

    Montage der InsertionsinstrumenteDen Befestigungsbolzen (324.043) durch Loch A des Zielbgels einsetzen. Den Zielbgel auf den Drei-Punkt-Verriegelungsmechanismus desLISS platzieren.

    Den Befestigungsbolzen ins LISS eindrehen. Die Mutter des Befestigungsbolzens im Uhrzeigersinn von Handfestdrehen und mit dem Stiftschlssel leicht anziehen (ca. 10).

    Um das LISS whrend der Insertion stabiler am Zielbgel zu befes-tigen, muss der Stabilisierungsbolzen (324.044) mit der Bohrbchse(324.022) durch Loch C eingesetzt und ins LISS eingeschraubt werden.

    Zur Verhinderung von Gewebeeinwuchs und zur Erleichterung derImplatatentfernung, knnen die unbesetzten Schraubenlcher vordem Einsetzen der LISS Platte mittels Stopfen (422.390) geschlossenwerden. Dazu den Drehmomentschraubenzieher bis zum Einrastenbettigen.

  • Synthes 13

    Lateraler Zugang, gerade (ausgezogene Linie) oder gebogene (gestrichelte Linie) Inzision.

    RepositionBei einer intraartikulren Fraktur muss zuerst das gesamte Gelenkrekonstruiert und stabilisiert werden. Fr die Kompression zwischenden Gelenkfragmenten mssen Zugschrauben verwendet werden.Durchbohrte Schrauben haben sich dabei als sehr praktisch erwiesen.

    Darauf achten, dass diese zustzlichen Schrauben nicht mit den verriegelten, durch den Zielbgel eingebrachten Kopfverriegelungs-schrauben kollidieren. Die Abbildung zeigt den mglichen Bereichfr laterale Zugschrauben im Kondylus.

    Die Fraktur kann von Hand durch Zug, mit einem temporren, knieberbrckenden Fixateur externe oder mit einem Distraktor ausgerichtet werden.

    Zur berprfung der Reposition wird eine intraoperative Rntgen-aufnahme oder Bildverstrkerkontrolle empfohlen.

    Der mgliche Bereich fr laterale Zugschrauben im Kondylus istschwarz schraffiert.

    Chirurgische ZugngeJe nach Bedarf kann entweder eine gebogene (120 Hockeyschlger-inzision) oder eine gerade Hautinzision vom Tuberculum Gerdy ausungefhr 50mm in distaler Richtung ausgefhrt werden (siehe Ab-bildung). Den Muskel tibialis anterior etwa einen halben Zentimeterlateral von der Tibiavorderkante lsen und das LISS in den Raumzwischen Periost und Muskel einschieben. Um eine korrekte Platzie-rung des proximalen Teils des LISS zu ermglichen, ist es wichtig,dass das Weichgewebe proximal weit genug in dorsaler Richtunggelst wird.

    Bei komplexen intraartikulren Frakturen kann eine anterolateraleArthrotomie bevorzugt werden, die eine gute Kontrolle der Reposi-tion gewhrleistet.

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 14

    Einsetzen des LISSDie LISS-Platte zwischen Musculus tibialis anterior und Periost ein-setzen.

    Die LISS-Platte mit ihrem distalen Ende in stndigem Kontakt zumKnochen in distaler Richtung vorschieben. Das proximale Ende des Fixateurs am lateralen Kondylus platzieren. Die korrekte Position des LISS auf dem Kondylus sorgfltig aussuchen.

    Die richtige Position des LISS berprfen: Distal auf der anterolate-ralen Seite der Tibia und proximal auf dem lateralen Kondylus. Die Platte muss flach auf dem Kondylus aufliegen. Wegen seinesGewichts hat der Zielbgel die Tendenz nach dorsal abzukippen.Sollte die korrekte Position des LISS auf dem Kondylus schwer zufinden sein, so kann das proximale Weichgewebe durch Vergrssernder ffnung weiter gelst werden.

    Wichtiger Hinweis! Die Schraube im Loch D ist auf die posterioreSeite des medialen Kondylus ausgerichtet. Eine bermssige Innenrotation des Zielbgels muss deshalb vermieden werden, dadie Schraube die Kniekehlenarterie gefhrden knnte.

  • Synthes 15

    Die Bohrbchse und den Stabilisierungsbolzen aus Loch C entfernen,sobald das LISS richtig auf den Knochen ausgerichtet ist. Den Trokar(324.027) durch die Bohrbchse (324.022) in das distalste Loch derPlatte (5, 9 oder 13) einfhren.

    Bohrbchse und Trokar durch eine Stichinzision bis auf die LISS-Platteeinfhren.

    Wichtiger Hinweis! Bei Verwendung einer 13-Loch LISS-Plattemuss vor Einsetzen des Trokars und der Bohrbchse eine sorgfltigeWeichteildissektion bis zur Platte ausgefhrt werden, um denNervus peroneus superficialis sichtbar zu machen. Die Position derBohrbchse mit der Fixierschraube des Zielbgels sichern. Den Trokardurch den Stabilisierungsbolzen (324.044) ersetzen. Das Eindrehendes Stabilisierungsbolzens in die LISS-Platte schliesst den Rahmen.

    Nach Einsetzen des Bolzens erschweren die Weichteile rund um den Stabilisierungsbolzen eine Positionsnderung der Platten-Bgel-montage.

    Die korrekte Position des distalen Teils der Platte entweder mit demBildverstrker oder durch direktes Palpieren berprfen.

    Vorlufige Fixation des LISS Fr die vorlufige Fixation des LISS werden 2,0mm-Kirschnerdrhteverwendet. Sie werden durch das proximalste Loch fr Kirschner-draht (nur durch den Aluminiumfussteil des Zielbgels fhren) unddurch den Stabilisierungsbolzen im distalsten Plattenloch gefhrt. Die Position der LISS-Platte und die Reposition (Lnge!) der verletz-ten Extremitt sorgfltig berprfen.

    Als Alternative kann das Zielgert fr Kirschnerdrhte (324.048siehe Seite 24) fr die Drahtinsertion auf der ventralen und dorsalenSeite des Fixateurs verwendet werden.

    Die ersten Schrauben knnen eingesetzt werden, sobald die Reposi-tion erfolgreich abgeschlossen ist und sich die LISS-Platte in korrek-ter Position befindet.

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 16

    Instrumente zur Bestimmung der Schraubenlnge

    Compact Air Drive II (511.701)

    Schnellkupplung fr Kirschnerdrhte (511.790)

    Bohrbchse (324.022)

    Fhrungsbchse fr Kirschnerdrhte (324.055)

    Messstab (324.037)

    Kirschnerdraht 2 mm280 mm (292.699)

  • Synthes 17

    Instrumente fr die Schraubeninsertion

    Compact Air Drive II (511.701)

    Schnellkupplung (510.750)

    Drehmomentschraubenzieher (324.052)

    Bohrbchse (324.022)

    Trokar (324.027)

    Schraubenziehereinsatz (324.050)

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 18

    Einsetzen der selbstbohrenden SchraubenDie Schraubenplatzierung hngt von der Art der Fraktur ab. DieAuswahl der Schraubenpositionen muss mit den etablierten biome-chanischen Prinzipien fr die Osteosynthese bereinstimmen. DieSchrauben sind nahe und entfernt vom Frakturspalt auf den Haupt-fragmenten einzubringen. Auf jeder Frakturseite mindestens vierSchrauben verwenden.

    Zu beachten ist, dass Lnge und die Rotation bereits nach dem Ein-setzen der ersten Schraube in jedem Hauptfragment definiert sind.Whrend Ante- und Rekurvatumdeformitten noch relativ gut ange-passt werden knnen, bestehen fr Varus- und Valgusfehlstellungennur noch sehr begrenzte Korrekturmglichkeiten. Daher wird em-pfohlen, die erste Schraube in das proximale Fragment einzusetzen.

    Wichtiger Hinweis! Muss eine Schraube entfernt und wieder ein-gebracht werden, so sollte dies mit einem Drehmomentschrauben-zieher (324.052) von Hand und nicht mit einer Antriebsmaschinedurchgefhrt werden.

    Nach einer Stichinzision den Trokar durch die Bohrbchse einsetzen.

    Zum Bestimmen der Lnge der Kondylenschrauben muss der Mess-stab (324.037) mit einem durch die Fhrungsbchse (324.055) inder Bohrbchse platzierten 2,0mm-Kirschnerdraht, Lnge 280mm,verwendet werden. Den Kirschnerdraht unter Bildverstrkerkontrollebis zur gewnschten Tiefe vorbohren und mindestens 5mm zwischenKirschnerdrahtspitze und medialer Kortex1 belassen. Mit dem Mess-stab fr Kirschnerdrhte die Schraubenlnge ber den Kirschner-draht messen und auf die nchst kleinere Schraubenlnge abrunden.Dies gewhrleistet, dass die Schraubenspitze nicht ber die medialeKortex hinausragt.

    Wichtiger Hinweis! Um den Kondylus besser sichtbar zu machen,werden die Bohrbchsen fr die zwei proximalsten Lcher (Lcher D und E) nur durch den Aluminiumfussteil des Zielbgels gefhrt.Um eine Rotation der Bohrbchse zu vermeiden, muss sie whrenddes Einsetzens oder Entfernens! des Kirschnerdrahtes undwhrend des Einsetzens oder Entfernens! der zwei proximalstenSchrauben mit zwei Fingern festgehalten werden.

    Den C-Bogen schrg ausrichten, um sichtbar zu machen, wo derKirschnerdraht aus der anteromedialen oder posteromedialen Korti-kalis austritt.

  • Synthes 19

    Einsetzen der selbstbohrenden SchraubenIm Schaftbereich werden 26 mm oder 18 mm lange Schrauben ver-wendet. Bei der 13-Loch LISS-Platte muss vor dem Einsetzen desTrokars und der Bohrbchse fr die Lcher 10 bis 13 eine sorgfltigeWeichteildissektion bis zur Platte ausgefhrt werden, um den Nervusperoneus superficialis sichtbar zu machen. Alternativ kann eine vonventral nach dorsal abschiebende stumpfe Prparation erfolgen, umeine Schdigung des N. peroneus superficialis zu verhindern.

    Die selbstbohrenden und selbstschneidenden Schrauben mit einerbatterie- oder druckluftbetriebenen Antriebsmaschine einsetzen.Wichtig ist, die Schraube whrend des Bohrens mit Ringerlsung zukhlen, um eine Hitzenekrose zu vermeiden. Die Hlsen besitzen einen Seitennippel fr die Splung. Standardschlauch und Spritzemit Ringerlsung verwenden.

    Die Schrauben soweit in den Knochen eindrehen, bis die zweiteSchraubenzieherfhrung (siehe Abbildung) in der Bohrbchse ver-schwindet. Die Antriebsmaschine anhalten.

    Wichtiger Hinweis! Fr das definitive Verriegeln der Schraubenden Drehmomentschraubenzieher (324.052) verwenden, bis erbeim empfohlenen Anzugsmoment von 4Nm einrastet. berprfen,ob der Schraubenkopf ganz in der LISS-Platte sitzt. Weichgewebezwischen Schraubenkopf und Platte kann verhindern, dass derSchraubenkopf bndig mit der Platte sitzt. In solchen Fllen dengrossen Sechskantschraubenzieher (314.260) vom Becken-Set zumFestziehen verwenden.

    Wenn die Schraube schwer einzusetzen ist oder sich vor dem Verrie-geln in der Platte nicht mehr vorschieben lsst, die Schraube ent-fernen und die Spannuten mit einem Kirschnerdraht reinigen. Wennder Innensechskant nicht beschdigt ist, kann die Schraube wiederverwendet werden.

    Das Zuginstrument zum Vorbohren in sehr dicker Kortex verwenden.

    Wenn sich nach der Insertion das Entfernen des Schraubenziehersals schwierig erweist, so muss er von der Antriebsmaschine getrenntund die Bohrbchse entfernt werden. Anschliessend den Schrauben-zieher aus der Schraube entfernen.

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 20

    Einsetzen der selbstbohrenden SchraubenIn dichtem Knochen und/oder bei instabiler Reposition kann das Ein-setzen der ersten Schraube den Knochen nach medial schieben. Das Zuginstrument (324.033) bietet eine Lsung fr dieses Problem.

    Wichtiger Hinweis! Das Zuginstrument ohne Rndelmutter durchdie Bohrbchse in das benachbarte Loch der ersten definitivenSchraube einsetzen. Die Antriebsmaschine anhalten, bevor der ganzeGewindeteil des Zuginstruments eingefhrt ist. Antriebsmaschineund Bohrbchse entfernen. Durch Aufschrauben der Rndelmutterauf das Zuginstrument wird der Knochen zur LISS-Platte gezogen.Da die Spitze dieses Instruments einen Durchmesser von 4,0 mmaufweist, gewhrleistet sein Ersetzen durch eine 5,0mm-LISS-Schraubeimmer noch guten Halt im Knochen.

  • Synthes 21

    Postoperative VersorgungDie postoperative Versorgung sollte nach den Grundstzen der kon-ventionellen Osteosyntheseverfahren erfolgen: Grundstzlich funk-tionell mit aktiver Mobilisierung des Kniegelenks und Teilbelastung.Sofort nach der Operation sollte mit der krperlichen Rehabilitierungeinschliesslich Bewegungsbungen begonnen werden. In speziellenFllen knnen Einschrnkungen angebracht sein.

    ImplantatentfernungDas Implantat erst nach der kompletten Frakturkonsolidierung ent-fernen. Die Entfernung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge zur Im-plantation. Zuerst die Inzision fr den Zielbgel im Verlauf der altenNarbe ausfhren und den Zielbgel auf die Platte montieren.

    Wichtiger Hinweis! Stichinzisionen vornehmen und die Schraubenmit dem Drehmomentschraubenzieher von Hand lsen. Die Schrau-benentfernung wird mit einer Antriebsmaschine abgeschlossen.

    Fr die Entfernung einer 13-Loch LISS-Platte muss vor Einsetzen desTrokars und der Bohrbchse fr die Lcher 10 bis 13 eine sorgfltigeWeichteildissektion bis zur Platte ausgefhrt werden, um den Ner-vus peroneus superficialis sichtbar zu machen.

    Das Reinigungsgert (324.053, siehe Seite 25) ist hilfreich bei derReinigung des Innensechskants im Schraubenkopf. Die Platte nachder Entfernung aller Schrauben wegnehmen. Wenn die Platte nach der Entfernung aller Schrauben festsitzt, zuerst den Zielbgelentfernen und nur den Befestigungsbolzen fr die anschliessendeLockerung der Platte verwenden.

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 22

    Setbersicht

    Produktinformationen

    LISS PLT-Set fr Platten und Zielbgel, in SYNCASE (171.290)

    LISS-Set fr Schrauben und Zusatzinstrumente, in SYNCASE(171.270)

  • Synthes 23

    5,0 mm-KopfverriegelungsschraubenStopfen, L 5 mm (422.390)

    LISS-Schraube, L 18 mm (422.391), nicht abgebildet LISS-Schraube, L 26 mm (422.392)LISS-Schraube, L 40 mm (422.393)LISS-Schraube, L 55 mm (422.394)LISS-Schraube, L 65 mm (422.395)LISS-Schraube, L 75 mm (422.396)LISS-Schraube, L 85 mm (422.397)

    Implantate

    LISS-Platten: Proximale Laterale TibiaRechts, 5 Lcher, Lnge 140 mm (422.300)Rechts, 7 Lcher, Lnge 180 mm (422.302)Rechts, 9 Lcher, Lnge 220 mm (422.304)Rechts, 11 Lcher, Lnge 260 mm (422.306)Rechts, 13 Lcher, Lnge 300 mm (422.308)

    Links, 5 Lcher, Lnge 140 mm (422.301)Links, 7 Lcher, Lnge 180 mm (422.303)Links, 9 Lcher, Lnge 220 mm (422.305)Links, 11 Lcher, Lnge 260 mm (422.307)Links, 13 Lcher, Lnge 300 mm (422.309)

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 24

    Instrumente

    Zielbgel fr proximale laterale Tibia, links (324.003)

    Zielbgel fr PLT, rechts (324.004)nicht abgebildet

    Drehmomentschraubenzieher (324.052)

    Stabilisierungsbolzen fr Zielbgel (324.044)

    Zielgert fr 2,0 mm-Kirschnerdrht (324.048)mit zwei Hlsen (324.034)

    Fhrungsbchse fr Kirschnerdrhte (324.055)

  • Synthes 25

    Trokar fr 5mm-Schrauben (324.027)

    Bohrbchse fr 5 mm-Schrauben (324.022)

    Schraubenziehereinsatz (324.050)

    Befestigungsbolzen fr Zielbgel (324.043)

    Messstab fr Kirschnerdrhte (324.037)

    Stiftschlssel (321.170)

    Reinigungsgert fr Schraubenkopf (324.053)

    Zuginstrument (324.033)

    Verschlussbolzen fr Zielbgellcher (324.019)

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 26

    Temporre Fixation mit KirschnerdrhtenFalls ntig, knnen fr die vorlufige Fixation 2,0 mm-Kirschner-drhte auf beiden Seiten der Platte verwendet werden. Die Drhteauf der ventralen und dorsalen Seite des Fixateurs mit dem Zielgertfr Kirschnerdrhte einbringen. Das Zielgert kann von Loch 3 bisLoch 13 verwendet werden. Da die Drhte konvergent angeordnetsind ist darauf zu achten, beim Einsetzen der Drhte den Abstandzwischen Knochen und Fixateur so knapp wie mglich zu halten.Nach dem Einsetzen der Kirschnerdrhte kann der Abstand zwischenFixateur und Knochen nicht mehr reduziert werden.

    Nach Entfernung der Kirschnerdrahthlsen und des Zielgerts kanneine proximale/distale Verschiebung und Anpassung der Position derLISS-Platte ausgefhrt werden. Gleichzeitig verhindern die lateralenKirschnerdrhte eine Migration der LISS-Platte in die Sagittalebene.Sobald die korrekte Position bestimmt ist, kann die Platte mit einemKirschnerdraht durch den Befestigungsbolzen provisorisch verriegeltwerden.

    Zustzliche Bemerkungen

  • Synthes 27

    Compact Air Drive II (511.701)

    Schnellkupplung fr Kirschnerdrhte (511.790)

    Kirschnerdraht 2,0 mm, Lnge 280 mm (292.699) Zielgert fr Kirschnerdrhte 2,0 mm (324.048)

    mit zwei Hlsen (324.034)

    Bentigte Instrumente fr die Platzierung der Kirschnerdrhte

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 28

    Tipps und Hinweise Der Schraubenziehereinsatz und der Drehmomentschraubenzieher

    sind mit einem Selbsthaltemechanismus ausgestattet. Beim Auf-nehmen der Schraube sollte leichter Druck auf den Schrauben-ziehereinsatz ausgebt werden, damit er komplett in den Sechs-kant des Schraubenkopfs eindringt.

    Falls ntig, kann eine 4,5 mm-Standardkortikalisschraube durchden Fixateur eingebracht werden. Dabei ist jedoch zu beachten,dass die 4,5 mm-Kortikalisschraube nicht durch die Bohrbchseeingesetzt werden kann.

    Loch A dient der Verriegelung des Zielbgels am Implantat. So-lange der Befestigungsbolzen befestigt ist, kann dieses Loch nichtzum Einsetzen einer Schraube verwendet werden. Soll eineSchraube in Loch A eingesetzt werden, so muss der Befestigungs-bolzen entfernt und in einem angrenzenden, verfgbaren Lochwieder befestigt werden wohingegen der Stabilisierungsbolzenunverndert in der Platte verbleiben muss! Die Bohrbchse inLoch A platzieren und die passende Schraube einsetzen.Wenn alle Lcher mit Schrauben besetzt sind, muss die Schraubein Loch A von Hand eingesetzt werden. Vor seiner Entfernungkann der Befestigungsbolzen als Richtungsgeber oder eine anderePlatte und Schraube fr die korrekte Insertionsrichtung verwendetwerden.

    Um die Stabilitt der Konstruktion zu gewhrleisten, muss die distalste Schraube des Fixateurs zuletzt, also kurz vor der Entfer-nung des Zielbgels, eingesetzt werden. Den Stabilisierungsbolzenentfernen und die Schraube durch die Bohrbchse einsetzen.

    Um whrend der Implantatentfernung die Verwendung des Ziel-bgels zu erleichtern, Loch A mit einem Stopfen verschliessen,wenn sich keine Schraube in diesem Loch befindet.

    Wird bei der Implantatentfernung das Reinigungsgert verwendet,so sollte dies zusammen mit dem Zielbgel erfolgen.

    Tipps und Hinweise Falls die Ausfhrung einer korrekten Reposition immer noch

    unmglich ist, kann der Zugang durch Vergrssern der Weichteil-ffnung verbessert werden.

    Es ist wichtig, beim Einfhren des Zuginstruments das Vorrckender Schraubenspitze genau zu kontrollieren. Die Antriebsma-schine anhalten, bevor der ganze Gewindeteil des Zuginstrumentseingefhrt ist. Dies verhindert einen Gewindeausriss im Knochen.

    Von Biegen und Verwinden der LISS-Platte wird abgeraten, dadies eine Versetzung der Zielbgellcher und der entsprechendenPlattenlcher zur Folge haben knnte.

    Kommt die Platte zu stark ventral oder dorsal zu liegen, knnendie Schrauben nicht im Markkanal zentriert werden. Diese Posi-tion knnte den Schraubenhalt kompromittieren.

    Bohren Gewindeschneiden Korrekte Platzierung

    Bohren Gewindeschneiden KompromittierterSchraubenhalt

  • Synthes 29

    LISS Distales Femur-Set fr Platten und Zielbgel, in SYNCASE(171.280)

    Kopfverriegelungsschraube, Lnge 35 mm, mit lngerer Bohrspitzefr besonders dicke Kortikalis (422.398)

    Speziell fr periprothetische Frakturen:Spiralbohrer 4,3 mm, Lnge 280 mm (310.423)

    Fhrungsbchse 7,4 zu Spiralbohrer 4,3 mm (324.007) undKopfverriegelungsschrauben fr periprothetische Frakturen, Lnge14 und 18 mm (422.402 und 422.404)

    Zustzlich verfgbar

    Less Invasive Stabilization System LISS. Proximale Laterale Tibia.

  • 30

    Literaturhinweise1 N. P. Haas et al., LISS ein neuer Fixateur interne fr distale

    Femurfrakturen, OP-Journal 13 (1997) 340344.

    2 P. Schandelmaier et al., LISS-Osteosynthese von distalen Femur-frakturen, Trauma Berufskrankh 1 (1999), 392397.

    3 T.J. Hockertz et al., Die Versorgung von periprothetischen Femur-frakturen bei liegender Kniegelenkprothese mit dem LIS-System,Der Unfallchirurg 10 (1999), 811814.

    4 P. Schandelmaier et al., Stabilization of distal femoral fracturesusing the LISS [Stabilisierung von distalen Femurfrakturen mittelsLISS], Techniques in Orthopaedics, 14 (3) (1999), 230246.

    5 P. Schandelmaier et al., Distale Femurfrakturen, Unfallchirurg70 (2000), 428436.

    Indikationen Das gering invasive Stabilisationssystem fr die proximale laterale Tibia (LISS PLT) ist fr die Stabilisierung von Frakturen der proximalenTibia iniziert. Proximale Schaftfrakturen Metaphysre Frakturen Intraartikulre Frakturen

  • berreicht durch: 016.

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