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Das Magazin für Freunde der Phaleristik 77 14. JAHRGANG FEBRUAR 2012 ISSN 1438-3772 In diesem Heft Ein unbekannter Orden auf einem Epitaph in einer brandenburgischen Dorfkirche Die Tapferkeitsme- daillen der 238. (und 89.) Infanteriedivision Lastenseglereinsatz bei Kowel Die öffentlichen Anerkennungen für die Errettung von Menschen aus Lebensgefahr im Land Baden Oktober 1947 bis Februar 1952 Gert Oswald (1944–1996) Anmerkungen zum Rotbannerorden Mit Karl Deubert durch Südwest-Afrika Der herzoglich-sächsische Orden de la Noble Passion von Sachsen-Wei- ßenfels-Querfurt und sein Stifter – kaum ein Orden ist so falsch be- schrieben und abgebildet worden wie er.

Orden · 2012. 9. 14. · 89.) Infanteriedivision Lastenseglereinsatz bei Kowel Die öffentlichen A n e r k e n n u n g e n f ü r die Errettung von Menschen aus L e b e n s g e f

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Das Magazin für Freunde der Phaleristik

7714. JAHRGANG

FEBRUAR 2012

ISSN 1438-3772

In diesem HeftEin unbekannter Orden auf einem Epitaph in einer brandenburgischenDorfkirche

Die Tapferkeitsme-daillen der 238. (und89.) Infanteriedivision

Lastenseglereinsatzbei Kowel

Die öffentlichen Anerkennungen fürdie Errettung vonMenschen aus Lebensgefahr im LandBaden Oktober 1947bis Februar 1952

Gert Oswald(1944–1996)

Anmerkungen zumRotbannerorden

Mit Karl Deubertdurch Südwest-Afrika

Der herzoglich-sächsische Orden dela Noble Passion von Sachsen-Wei-ßenfels-Querfurt und sein Stifter –kaum ein Orden ist so falsch be-schrieben und abgebildet wordenwie er.

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InhaltLutz Fahron, BerlinEin unbekannter Orden auf einem Epitaphin einer brandenburgischen Dorfkirche . . . . . . . 2

Andreas Felmeden, Fuldatal:Emil Huber – der jüngste deutsche Kriegsfreiwillige des Ersten Weltkrieges . . . . . . . 8

K. P. Christian Spath, Hohenstein:Die Tapferkeitsmedaillen der 238. (und 89.)Infanteriedivision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Stijn David, Tielt (Belgien):Lastenseglereinsatz bei Kowel . . . . . . . . . . . . . 13

Jürgen Lindner, Gäufelden:Die öffentlichen Anerkennungen für dieErrettung von Menschen aus Lebensgefahrim Land Baden Oktober 1947 bis Februar 1952 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Uwe Brückner, Berlin:Denkmünze der Deutschen Orient-Gesellschaftzur silbernen Hochzeit des Kaiserpaares . . . . . . 23

Peter Sauerwald, Kaarst:Gert Oswald (1944–1996)Bedeutendster Kenner und Sammler nicht nur der königlich-sächsischen Ordenund Ehrenzeichen in Dresden . . . . . . . . . . . . . . 25

Ingo Zimmermann, BerlinAnmerkungen zum Rotbannerorden . . . . . . . . 29

Elke Bannicke und Lothar TewesBerlin / Bernau:Das besondere StückPhaleristische Spuren eines bedeutendenBerliner Landschafts- und Tiermalers . . . . . . . . 31

Gert Efler, Schwalmstadt:Mit Karl Deubert von 1904 bis 1907 durch Südwest-Afrika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Christian Lehrle, Stuttgart:Kafar Hunu Bhanda Marnu Niko –Ladakh 1962 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

Martin Husen, StolpeDer rote Prinz – Prinz Friedrich Karl Nikolausvon Preußen (Kgl. Hoh.) . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Hartmut Gräber, DortmundOrden auf Briefmarken – Seri PahlawanGagah Perkasa (S.P.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Neue Bücher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

Nachbarpublikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Fragen an die Leser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Antworten auf Fragen und Kommentarezu vorhergehenden Artikeln . . . . . . . . . . . . . . 51

DGO-Nachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

EditorialNachdem es im letzten Heft freundlicherweise unser Bundespräsident über-nommen hatte, ein Grußwort in Form unseres Editorials zum 60. Jubiläum desBundesverdienstordens zu schreiben, bitte ich die Leserschaft um Verständnis,wenn nun der Redakteur sie wieder in die profanen Niederungen der gewöhn-lichen Phaleristik führt, da es ihm nicht immer gelingt, einen so hochrangigenAutor für unser Magazin zu gewinnen.Immerhin dokumentiert das Interesse des Bundespräsidialamtes an einer sol-chen Veröffentlichung, dass unser Magazin auf ein breites Interesse stößt undweit über unseren eigenen Kreis der DGO gelesen wird. Und dass die Arbeit un-seres Vereins und seiner Mitglieder durch die Aufklärungs- und Forschungsar-beit zur allgemeinen Geschichte und die sie bedingenden gesellschaftlichenStrömungen und zu den Orden und Ehrenzeichen, die in sie eingebunden sind,akzeptiert und geachtet ist. Zur historischen Forschungsarbeit auf unserem Fel-de und den verschiedenen wissenschaftlichen (Nachbar-)Teildisziplinen tragendie Artikel bei, die in unserem Magazin erscheinen, in diesem Heft 13 an derZahl, und auch jede Ausstellung, die von unseren Mitgliedern organisiert oderzusammen mit anderen gestaltet wird. Auch hierüber wird in diesem Heft aufden letzten Seiten berichtet. Insofern kann jedes unserer Mitglieder stolz auf die Würdigung unserer Arbeitdurch den Bundespräsidenten sein, wenn diese auch nur indirekt die Anerken-nung unserer Arbeit zum Ausdruck bringt und eigentlich das Jubiläum unseresgemeinsamen Ordens im Vordergrund stand. Dabei ist es auch unerheblich, inwelchen Friktionen der Präsident gerade stecken mag und wie man diese be-wertet, da dies eine Anerkennung durch das Amt und nur in zweiter Liniedurch die Person ist.Das Heft ist dieses Mal geprägt von einer Vielzahl kleinerer Artikel. Geschuldetist dies dem Jahresheft 2012, das in Kürze erscheinen wird. Dort werden Artikelpubliziert, die zum Teil einen erheblich größeren Umfang haben und damit inden regulären Heften nur schlecht umgesetzt werden können. Stolz bin ich,dass es dank unserer so vielfältig interessierten Autoren wieder gelungen ist,sowohl das zeitliche wie auch das räumliche Spektrum so breit anzulegen, dassjedes Mitglied etwas für sein zentrales Gebiet finden sollte. Und der Rest istdann hoffentlich so gut aufbereitet, dass er jedermann interessiert.Beginnend mit dem Titel, der ein Fälschungsthema der 1980er-Jahre aus einergeschichtlichen Perspektive des 18. Jahrhunderts aufgreift, über einen neuenBeitrag zu den Denkmünzen der Deutschen Orientgesellschaft – dessen Autorsich langsam zu einem Spezialisten für diese Gebiet entwickelt – und projek-tierte, aber nicht umgesetzte Medaillen unserer jungen Republik, reicht daszeitliche Spektrum, und von Malaysia über Indien und Afrika bis zu uns dasgeografische. Erfreulich ist auch ein Beitrag eines belgischen Freundes zu einerEpisode des Zweiten Weltkrieges und Neuentdeckungen bei Medaillen der wil-helminischen Epoche bzw. des Ersten Weltkrieges.Und – last but not least – hat sich glücklicherweise ein weiterer Autor gefunden,der in einer Kurzdarstellung die Lebenswege einiger bedeutender historischerPersönlichkeiten unter phaleristischen Aspekten aufgegriffen hat und das Werkeines anderen Autors an dieser Stelle weiterführt. Ich würde mir wünschen,dass dieses Beispiel Schule macht und sich viele neue Autoren ermutigt fühlen,selbst tätig zu werden. Das trifft auch auf die Fragen- und Antworten-Seitenzu: Stellen Sie uns Ihre Fragen oder antworten Sie, wenn Sie etwas zu einer auf-geworfenen Problematik beitragen können – denn Sie wissen ja: Es gibt keinedummen Fragen!

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2 Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 77 (Februar 2012)

Die beiden Dörfer Blankensee undStangenhagen, knapp 50 km südlichvon Berlin in der Nähe von Trebbin, in-mitten des reizvollen und naturge-schützten Nuthe-Nieplitz-Dreiecks ge-legen, gehörten von 1333 bis 1815zum Kurfürstentum bzw. KönigreichSachsen. Als Mitgift seiner Frau bekamRudolf I. von Sachsen-Wittenberg diesezwei Rittergüter und Dörfer. Sie bilde-ten gemeinsam eine Enklave im damalsbrandenburgischen Kreis Zauche undLuckenwaldischen Kreis.Seit Anfang des 15. Jahrhunderts bis1902 waren die Familie von Thümendort die Erb-, Lehn- und Gerichtsher-ren. Sie bauten 1706 die Dorfkirche(Abb. 1) im repräsentativen barockenStil um und errichteten 1740 das heutenoch existierende Schloss (Abb. 2).

Eines der bedeutendsten Mitglieder derFamilie war Christian Wilhelm von Thü-men (Abb. 3a/b/c). Er wurde am20. Mai 1663 in Blankensee geboren.Sein Vater war der brandenburgischeKreiskommisarius Joachim von Thümen(1625–1677) und seine Mutter Catha-rina von Düringshofen (1648–1698);sein Großvater Balthasar von Thümendiente dem dänischen König als Ober-Land-Fischmeister. Christian Wilhelmbesaß neben den beiden Dörfern auchKetzin, Schönhagen, Arensdorf, Glau,Löwendorf und Mietgendorf im Bran-denburger Luckenwaldischen Kreis so-wie die Dörfer Heinsdorf und Gräfen-dorf in Sachsen-Weißenfels, Amt Jüter-bog. Sein Epitaph vermeldet, dass erin: … seiner dreyfachen Vermählung18 Kindern und 19 Enkel erlebet.

Es ist anzunehmen, dass Christian Wil-helm zumindest ein juristisches Grund-studium absolviert hatte, denn 1713war er Assessor am Oberhof-Gericht zuWittenberg und ab Sommer 1733 dortRichter. Beruflich sehr engagiert dienteer von 1710–1713 dem preußischenKönig als Landrat und Kreiskommissa-rius des Luckenwaldischen Kreises.Dann wechselte er in kursächsischeDienste als Gerichtsassessor und Ober-Steuereinnehmer. Von 1719 bis zu sei-nem Ableben bekleidete er das Amtdes königlich-polnischen und kurfürst-lich-sächsischen Kreishauptmanns desKurkreises Wittenberg. Er war somitRepräsentant des Kurfürsten im Kreisund war nur ihm und dem GeheimenKammerkollegium in Dresden rechen-schaftspflichtig. Als solcher verfügte er

Lutz Fahron

Ein unbekannter Orden auf einemEpitaph in einer brandenburgischenDorfkirche?Zur Problematik des herzoglich-sächsischen Ordens de la Noble Passionvon Sachsen-Weißenfels-Querfurt

Abb. 1: Die von der Familie von Thümen im repräsentativen barocken Stil 1706umgebaute Dorfkirche in Blankensee bei Trebbin.

Abb. 2: Eingang zu Schloss Blankensee,einer der Sitze der Familie von Thümen.

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über keinen großen Beamtenapparat,kümmerte sich aber um Dinge wie Ein-nahmen und Ausgaben der Ämter,führte Aufsicht über die Amtleute undSchösser (Steuereinnehmer) und warauch für den Landfrieden, das Armen-wesen, den allgemeinen Handel unddas Gewerbe verantwortlich. Dafür be-kam er eine Besoldung von 875 Talernjährlich. Für ihn sicher ein persönlicher Höhe-punkt war die Abnahme der BelzigerHuldigung stellvertretend für den neu-en Kurfürsten Friedrich August II. vonSachsen am 25. November 1733. Im

Sommer des gleichen Jahres wurde erGeheimer Ober-Steuer Rat im LeipzigerKreis und somit Mitglied des kursächsi-schen Obersteuerkollegiums, das dieAufsicht über das landesherrliche Fi-nanzwesen und die Verwaltung fast al-ler Steuerarten im Lande hatte. Außer-dem war er für den Herzog von Sach-sen-Weißenfels-Querfurt als Kreisdirek-tor des Jüterbogischen Kreises tätig.Seit 1720 wohnte er wohl im Zusam-menhang mit seinem Amt regelmäßigauf dem von ihm 1713 gekauften GutGräfendorf bei Jüterbog. Dort lässt er1727 ein neues Herrenhaus errichten.

Er starb in seinem gerade fertiggestell-ten neuen Schloss Blankensee am20. März 1741. Beerdigt in einer Gruft,die es heute nicht mehr gibt, in der Kir-che von Blankensee wird er dort mit ei-nem prunkvollen barocken Epitaph ge-ehrt (Abb. 4). Der wurde vermutlichvom berühmten Potsdamer BildhauerFriedrich Christian Glume (1714–1752)geschaffen. Auf seinem Porträt zeigtChristian Wilhelm von Thümen stolzzwei seiner hohen Auszeichnungen(Abb. 5), die mein Interesse wecktenund die ich hier näher erläutern möch-te.Dazu führt die Thümen-Chronik aus: InFolge seiner hohen Stellung und seinerVerdienste ward Christian Wilhelm Rit-ter des von König Friedrich I. in Preußengestifteten Ordens pour la générosité,welchen Friedrich II. später in den Or-den Pour le Mérite umwandelte. Die-sen brandenburgisch-preußischen Or-den kann man leicht erkennen. Tat-sächlich ist es der 1667 vom damaligenKurprinzen Friedrich gestiftete Ordende la Générosité (Orden der Großzü-gigkeit), später nach dem SchwarzenAdlerorden die höchste Auszeichnun-gen des Landes (Abb. 6a/b).Ein achtspitziges blaues Kreuz mit gol-denen, ungekrönten Adlern in denWinkeln war das Ordenszeichen. Da-rauf in Gold ein vom roten Herzogshutgekröntes F und auf den Kreuzarmenverteilt stand das Wort: Géné-rosi-té.Es hing als Halsorden an einem schwar-zen Bande. Mit dem Thronwechsel1740 wurde der Namen in Pour le Mé-rite (Für den Verdienst) geändert undnicht nur für zivile, sondern auch fürmilitärische Verdienste verliehen. Von1810 bis 1918 wurde er in dieser Form

Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 77 (Februar 2012) 3

Abb. 3a/b: Christian Wilhelm von Thümen, Druck oder Stich aus dem 19. (?) Jahr-hundert, darunter seine Unterschrift (aus THÜMEN).

Abb. 3c: Wappen derer von Thümen(aus THÜMEN).

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nur noch für Kriegsverdienste an Offi-ziere vergeben.1Die Thümen-Chronik weiter: Außer-dem besaß er den herzoglich sächsi-schen Orden de la noble passion, wel-chen der Herzog Johann Georg vonSachsen-Weißenfels-Querfurt (Abb. 7)1704 gestiftet hatte. Derselbe bestandin einem goldnen achtspitzigen rotemaillirten Kreuz, auf der einen Seiteein Diamant, auf der andern eine blaueZirkelfläche mit dem goldnen Namens-zug des Stifters J.G. In den Winkeln desKreuzes waren zwei in einander ge-schlungene goldene G unter einem ro-ten Herzogshute angebracht. Das gan-ze Ordenszeichen war von einem rotenHerzogshut bedeckt, und wurde an ei-nem weißen Bande mit goldener Ein-fassung von der rechten Achsel herab-hängend auf der linken Hüfte getra-gen. Die Ordensdevise war: J’aimel’honneur, quivient par la vertu. (Abb. 8).Mit dem zweiten Orden ist es wesent-

lich schwieriger. Fest steht für mich,dass es sich um den sächsisch-weißen-felsischen Orden de la Noble Passion(Für die edle Neigung) handelt. DieÜberlieferungen der Thümen-Chronikfür den Fakt als solchen scheinen mirvertrauenswürdig, denn der Orden istviel zu exotisch, das Schulterband warvielleicht noch vorhanden und Christi-an Wilhelm war in sächsisch-weißen-felsischen Diensten. Allerdings hat sichvom Ordenszeichen nach Informatio-nen des Museums Weißenfels kein Ori-ginal erhalten. Es wird vermutet, dassdie Verleihungen für die Förderungwahrer Tugend und Ehre und Bewah-rung der Sprache nach dem Tode vonHerzog Johann Georg (1677–1712)eingestellt wurden oder nur noch seinNachfolger Herzog Christian (1682–1736) den Orden weiter verliehen ha-ben soll; endgültig erloschen ist er mitdem Tode des dritten Bruders JohannAdolf II. (1685–1746). Der Orden wur-

de sehr selten vergeben, bisher sindnach Informationen des Museums Wei-ßenfels nur vier Verleihungen bekanntgeworden. Er war mit dem Exemplarder übergebenen Statuten binnen dreiMonaten nach dem Tode des geehrtenHerrn wieder an den Stifter zurück zugeben. Aus den genannten Gründenkannte später einfach niemand mehrdas korrekte Aussehen des Ordens undan tiefer gehenden Recherchen be-stand auch kein Interesse. So wurdenach mündlicher Überlieferung ein„rotes Kreuz mit Herzogshute“ ins Por-trät des Epitaphen der Abb. 8 und inein weiteres Gemälde, das sich imSchloss von Blankensee befindet, ge-malt (Abb. 9), wobei er sich bei Letzte-rem auch in der Bandfarbe des preußi-schen Verdienstordens vertan hat, dasjetzt rot dargestellt wird. Letzteres Bildstellt wohl auch die Grundlage des Sti-ches/Druckes der Abb. 3 dar. DerKünstler hat nach besten Wissen undGewissen das Phantasie-Kreuz in An-lehnung an die Systematik „Ordens-kleinod als Malteserkreuz am Schulter-band und Bruststern“ aller bekanntengroßen Hausorden der Zeit wiederge-geben. Um den unbekannten (undauch nicht existierenden) Bruststernmusste er sich keine Gedanken ma-chen, da Christian Wilhelm auf demBild nach zeitgenössischer Mode eineneisernen Brustpanzer trägt. Unser Thü-men-Chronist wusste es 1889 auchnicht besser und hat das gemalte nurinterpretiert, sogar den Edelstein imAversmedaillon. Aber hier irrte er!Ich finde diese Umstände phaleris-tisch so interessant, dass ich hier et-

4 Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 77 (Februar 2012)

Abb. 5: Das Ölporträt im Oberteil desEpitaphen: Stolz zeigt Christian Wil-helm von Thümen seinen Ordens-schmuck.

Abb. 4: Barocker Epitaph des Christian Wilhelm von Thümen in der Dorfkirchevon Blankensee.

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was ausführlicher die Ordensstatutenvom 24. Juni 1704 nach Adam Fried-

rich Glaseys in Auszügen zitierenmöchte:

Die französische Ordensdevise bedeu-tet übersetzt: Ich liebe die Ehre, die vonder Tugend kommt und auf der Rück-seite steht: Gesellschaft der edlen Nei-gung, errichtet von Johann Georg vonGottes Gnaden Herzog zu Sachsen-Querfurt 1704. Das wirkliche Kleinod

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Abb. 6a/b: Letztes Modell des preußischen Ordens de la Générosité – dem Vorläufer des Ordens Pour le Mérite – wie er anvon Thümen verliehen wurde, als kolorierter Stahlstich aus Wikipedia (links) und als Ausschnitt des Epitaphenbildes.

! 5. Das Zeichen dieser Preißwürdigen Societaet soll in einem güldenen Sternbestehen / in dessen Mitte die Buchstaben J.G. als des Ober=Haupts Nahme/ in einem blau emaillirten Felde / hinter demselben ein rothes Creutz / undum selbiges ein weisses Band mit goldener Bordure, auf welchem dieseWorte zu befinden: J’aime l’honneur, quivient par la vertu. Auf der anderenSeite aber soll das Sachsen=Querfurtische Wappen zeigen / mit diesen Wor-ten: Societé de la noble Passion institueé par I.G.D.S.Q.1704 wie solchesaus beygehenden Figuren zu ersehen.

! 6. Dieses Ordens=Zeichen soll an einem weissen Bande mit goldener Bor-dure von der rechten Achsel herab hangend / auf der lincken Seite / undzwar über der Weste / wann der Rock offen stehet / getragen werden /wann aber solcher zugemacht wird / soll der Stern durch ein Knopff=Lochdes Rocks gezogen seyn.

! 7. Es soll auch diese Societaet ihr eigenes Siegel haben / …! 8. Ein jeglicher / so in diese Societaet aufgenommen wird / soll Unserm

Fürstlichen und dem gesamten Hause Sachsen holde und getreu seyn / inallem seinem Leben und Wandel sich der Generositaet befleißigen / Ruhmund Ehre rechtmäßiger weise zu erlangen suchen / auch der GesellschafftBestes bey aller Occasion fördern und beobachten.

! 9. Ferner soll ein jeder / so in diese Gesellschafft tritt / schuldig seyn / einAllmosen / seiner eigenen Generositaet nach / gleich bey Erhaltung des Or-dens / für arme / krancke und blesirte Soldaten in die Ordens=Cassa zu ge-ben / …

! 10. Nicht minder soll alle Jahr auf Char=Freytag ein jeder von der Societaet,ein gewisses Allmosen / für besagte blesirte und krancke Soldaten / in diehierzu geordnete Casse erlegen / …

! 16. Keinem der Gesellschaffter soll frey stehen / ohne das Ordens=Zeichensich öffentlich sehen zu lassen / bey Straffe funfzig Ducaten / so dem Armutausgetheilet werden sollen / wer aber binnen Jahr und Tag das Ordens=Zei-chen mit Vorsatz öffentlich nicht träget / soll / weil er sich der Gesellschafftunwürdig gemacht hat / aus derselben gäntzlich gestossen seyn.

Abb. 7: Herzog Johann Georg vonSachsen-Weißenfels-Querfurt (1677–1712) als Kupferstich aus GLASEYS mitangelegtem Orden de la Noble Passion.

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6 Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 77 (Februar 2012)

Abb. 8: Der angebliche Orden de la Noble Passion aus dem Epitaphenbild, wie erähnlich auch in der Familienchronik beschrieben wird – eines von vielen Phanta-sieprodukten.

Abb. 9: Ausschnitt aus einem weiteren Porträt, das sich in Schloss Blankensee er-halten hat. Der Orden de la Noble Passion zeigt als Variante zu Abb. 8 ein Avers-medaillon bzw. einen Edelstein als Zentrumsausschmückung des Kleinods, waszwar dem Zeitgeschmack entsprochen hätte und damit möglich gewesen wäre,die Ordensdarstellung selber stellt aber, wie bereits vorher, eine Fiktion dar. Auchdas Band des Ordens de la Générosité ist farblich falsch dargestellt.

Abb. 11: Ausschnittvergrößerung derAbb. 7. Deutlich ist das Kleinod des Or-dens zu erkennen, das der Herzog trägtund das bis auf die fehlende, für denKupferstecher zu kleine Inschrift, in al-len Punkten den Statuten entspricht.

Abb. 10: Abbildung des wirklichen Or-denszeichen des Ordens de la NoblePassion mit Vorderseite (oben) undRückseite aus den Ordensstatuten, wiees auch der Beschreibung des § 5 inden Statuten entspricht.

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ist in den Statuten mit Vor- und Rück-seite abgebildet (Abb. 10), wie es auchauf dem Stich des Herzogs auf der Abb.7 dargestellt ist, und entspricht auchhier in allen Punkten der statuarischenBeschreibung wie die Ausschnittver-größerung zeigt (Abb. 11). Ebenfalls –und hier mit Farben – ist ein Bruststern2

bzw. das leicht modifizierte Avers desKleinodes auf dem Sarg von Herzog Jo-hann Georg in der Gruft unter derSchlosskirche St. Trinitatis im SchlossNeu-Augustusburg in Weißenfels ab-gebildet (Abb. 12a/b).Der Herzog gab aus Anlass der Ordens-stiftung zwei sehr ähnlich gestaltetegoldene Medaillen in der Größe einesDoppeldukatens heraus mit seinemBrustbild auf der Vorderseite und demBild des Ordenszeichens auf der Rück-seite (Abb. 13).

Nachsatz der Redaktion:Kaum ein Orden ist in der Vergangen-heit in der Literatur so falsch beschrie-ben und abgebildet worden wie derherzoglich-sächsischen Orden de la No-ble Passion von Sachsen-Weißenfels-Querfurt. Dies beginnt bereits einigeJahre nach dem Tode des Stifters 1744bei Rammelsberg3 und gipfelt in derfalschen Abbildung des Kleinodes beiPerrot4, ohne dort zu enden. Letzterebrachte die Fälschergilde dazu, diesenabgebildeten Fantasieorden zum Scha-den der Sammler auf den Markt zubringen. Ohne dies im Einzelnen nach-vollzogen zu haben, ist es deshalb gutmöglich, dass auch die Künstler der ab-gebildeten Porträts ebenso auf diesefrühen Literaturbeschreibungen he-reingefallen sind wie die Fälscher des20. Jahrhunderts.

Danksagung:Den Herren Martin Schmager und MikeSachse vom Museum Weißenfels dan-ke ich ausdrücklich für die freundlicheUnterstützung und die mir überlasse-nen Informationen.

Fotos:Sofern nicht anders vermerkt stammenalle Aufnahmen vom Verfasser.

Literatur:- Fahron, Lutz: Aus der Geldgeschichte der

sächsischen Enklaven in der Mark Bran-denburg, Blankensee 2010.

- Glaseys, D. Adam Friedrich: Kern der Ge-schichte des hohen Kur- und FürstlichenHauses zu Sachsen, Frankfurt/Leipzig1721. Zitiert GLASEYS.

- Tentzel, Wilhelm Ernst: Saxonia numisma-tica lineae Ernestinae et Albertinae, Gotha1713–14, 6 Bände Reprint Berlin 1982-83.Zitiert TENTZEL.

- Thümen, Karl von: Geschichte des Ge-schlechts von Thümen, Liegnitz 1889. Zi-tiert THÜMEN.

- Wikipedia: http//de.wikipedia.org/wiki/De_la_Générosité.

- http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_(Sachsen-Wei%C3%9Fenfels)

Anmerkungen:1 Seit 1842 gab es dazu die Friedensklasse

des Ordens unter der Bezeichnung Pourle Mérite für Wissenschaften und Künste,die heute noch verliehen wird.

2 Ein Bruststern wird in den Statuten nichterwähnt. Ob es sich dabei um „den Sterndes Souveräns“ als alleinige Auszeich-nung für diesen oder nur eine vereinfach-te Darstellung der Vorderseite des Or-denszeichens handelt bleibt unerfindlich.

3 Rammelsberg, J. W.: Beschreibung Allernoch heutigen Tages noch ..., Berlin1744, S. 55.

4 Perrot, A. M.: Historische Sammlung allernoch bestehenden Ritterorden ..., Leipzig1821, S. 119 u. Tafel XXXIII, Nr. 1.

Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 77 (Februar 2012) 7

Abb. 12a/b: Sarg von Herzog Johann Georg in der Gruft unter der Schlosskirche St. Trinitatis im Schloss Neu-Augustusburgin Weißenfels aus Wikipedia, mit herausvergrößertem, aufgelegtem Ordenskleinod bzw. dem Bruststern. Siehe hierzu auchFußnote 2.

Abb. 13: Medaille in der Größe eines Doppeldukatens mit dem Brustbild des Her-zogs Johann Georg auf der Vorderseite und dem Bild des Ordenszeichens auf derRückseite, den dieser aus Anlass der Ordensstiftung herausgab. Kupferstich ausTENTZEL.

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Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 77 (Februar 2012)

Präsidium derDeutschen Gesellschaftfür Ordenskunde e.V.

Internet-Adresse: www.deutsche-gesellschaft-fuer-ordenskunde.de/home/

PräsidentBernd Döbel

Noldestraße 5a, D-53340 MeckenheimTel. (02225) 7044082

e-mail: [email protected]

1. VizepräsidentMike Estelmann

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Friedrich-Ebert-Straße 114, D-14467 PotsdamTel. (0331) 5811163

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SchatzmeisterUlrich Eberhardt

Kirschenstraße 35, D-74257 UntereisesheimTel. (07132) 43682

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Wissenschaftlicher BeiratVorsitzender:

Gert EflerWeimarer Straße 8

D-34613 SchwalmstadtTel. (0 66 91) 7 23 03

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Termine 2012Die Angaben erfolgen ohne Gewähr. Bitte die Termine vorher im Internetoder über andere Quellen bestätigen. Meldung der Termine bitte an dieRedaktion.

2. Feb. – 29. April Ausstellung „Die Präsidenten – 200 Jahre Regierungvon Oberfranken in Bayreuth“, Ausstellung desStaatsarchivs Bamberg im Oberfränkischen Bauern-hofmuseum Kleinlosnitz. Anschrift und Kontakt: Siehe unten.

2. Februar – 1. Juli Ausstellung „Die Ehre auf dem Lande“ – BayerischeOrden und Ehrenzeichen in der ländlichen Region,Oberfränkisches Bauernhofmuseum Kleinlosnitz 5,95239 Zell i. Fichtelgebirge. Kontakt: Tel. 09251/3525, Internet: [email protected].

3. Februar Treffen der Regionalgruppe Hohenneuffen-Teck, Be-ginn 19.00 Uhr, Sportgaststätte Spadelsberg, 72639Neuffen. Kontakt: Oliver Morling, Tel. 0172/7373902.

3./4. Februar 48. Auktion Andreas Thies Nürtingen.

6. Februar Treffen der Regionalgruppe Donau-Bodensee, Beginn 19.00 Uhr, Vorträge 20.00 Uhr. GasthausSchützen (Nebenzimmer), 78582 Balgheim, Spaichinger Str. 6, Tel. 07424/5571. Ansprechpartner:Peter Sackner, Mooswaldweg 8, 79822 Titisee-Neu-stadt, Tel. 07651/939779.

11. Februar Treffen der Landesgruppe Sachsen-Anhalt, Hotel Domicil, Friedrichstr. 98 a, 39218 Schönebeck (Elbe).Informationen: www.ostfalen-portal.de/Magdeburg.

11. Februar Treffen der Regionalgruppe Essen, Bürgerhaus, Karnaper Str. 126, 45329 Essen. Näheres: RG-Leiter Oleg Mironov.

13. Februar Treffen der Regionalgruppe Dresden, Beginn 17.30Uhr. Restaurant Neugrunaer Casino, Altenberger Str.1, 01277 Dresden. Ansprechpartner: Werner Hoffmann, Tel. 0351/82832307; Email: [email protected].

2. März Treffen der Regionalgruppe Hohenneuffen-Teck, Be-ginn 19.00 Uhr, Sportgaststätte Spadelsberg, 72639Neuffen. Kontakt: Oliver Morling, Tel. 0172/7373902.

4. März Ausstellung Uniformen. Museum Seitingen-Ober-flacht, Schulweg 7, 78606 Seitingen-Oberflacht. Ansprechpartner: Peter Sackner, Mooswaldweg 8,79822 Titisee-Neustadt, Tel. 07651/939779. Anfahrt:www.seitingen-oberflacht.de (unter Museum).

5. März Treffen der Regionalgruppe Donau-Bodensee, Beginn19.00 Uhr, Vorträge 20.00 Uhr. Gasthaus Schützen(Nebenzimmer), 78582 Balgheim, Spaichinger Str. 6,Tel. 07424/5571. Ansprechpartner: Peter Sackner,Mooswaldweg 8, 79822 Titisee-Neustadt, Tel. 07651/939779.

10. März Treffen der Landesgruppe Sachsen-Anhalt, Hotel Domicil, Friedrichstr. 98 a, 39218 Schönebeck (Elbe).Informationen: www.ostfalen-portal.de/Magdeburg.

10. März Treffen der Regionalgruppe Essen, Bürgerhaus, Kar-naper Str. 126, 45329 Essen. Näheres: RG-Leiter OlegMironov.

11. März Ausstellung Uniformen. Museum Seitingen-Ober-flacht, Schulweg 7, 78606 Seitingen-Oberflacht. Ansprechpartner: Peter Sackner, Mooswaldweg 8,79822 Titisee-Neustadt, Tel. 07651/939779. Anfahrt:www.seitingen-oberflacht.de (unter Museum).

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Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 77 (Februar 2011)

11. März Treffen der Regionalgruppe Niederrhein (Neuss-Reu-schenberg), Beginn 11.00 Uhr. Gaststätte Barriere,Bergheimer Str. 492a, 41466 Neuss-Reuschenberg.Ansprechpartner: Hans Giesen, Tel. 02151/22323;Email: [email protected].

12. März Treffen der Regionalgruppe Dresden, Beginn 17.30Uhr. Restaurant Neugrunaer Casino, Altenberger Str.1, 01277 Dresden. Ansprechpartner: Werner Hoffmann, Tel. 0351/82832307;Email: [email protected].

14. März Themenabend der Regionalgruppe Köln-Bonn: Dasrheinische Feuerwehrehrenzeichen. Hotel-RestaurantZündorf, Berliner Str. 2, 51149 Köln. Ansprechpart-ner: Dietmar Hinze; Email: [email protected].

18. März Ausstellung Uniformen. Museum Seitingen-Ober-flacht, Schulweg 7, 78606 Seitingen-Oberflacht. Ansprechpartner: Peter Sackner, Mooswaldweg 8,79822 Titisee-Neustadt, Tel. 07651/939779. Anfahrt:www.seitingen-oberflacht.de (unter Museum).

23.–25. März WBK International, Messehallen Kassel, Damaschkestr. 55, 34121 Kassel, Öffnungszeiten10.00 bis 18.00 Uhr (23.-24.3.) und 10.00 bis 16.00 Uhr (25.3.).

31. März Orden- und Militariabörse der Goslarer Münzfreundee.V., Öffnungszeiten 10.00 bis 15.00 Uhr. GaststätteLindenhof, Schützenallee 1, 38640 Goslar. Telefon: 05321/21602. H. Westphal. Internet: [email protected].

2. April Treffen der Regionalgruppe Donau-Bodensee, Beginn19.00 Uhr, Vorträge 20.00 Uhr. Gasthaus Schützen(Nebenzimmer), 78582 Balgheim, Spaichinger Str. 6,Tel. 07424/5571. Ansprechpartner: Peter Sackner,Mooswaldweg 8, 79822 Titisee-Neustadt, Tel. 07651/939779.

13. April Treffen der Regionalgruppe Hohenneuffen-Teck, Be-ginn 19.00 Uhr, Sportgaststätte Spadelsberg, 72639Neuffen. Kontakt: Oliver Morling, Tel. 0172/7373902.

14. April Treffen der Landesgruppe Sachsen-Anhalt, Hotel Domicil, Friedrichstr. 98 a, 39218 Schönebeck (Elbe).Informationen: www.ostfalen-portal.de/Magdeburg.

14. April Treffen der Regionalgruppe Essen, Bürgerhaus, Karnaper Str. 126, 45329 Essen. Näheres: RG-Leiter Oleg Mironov.

16. April Treffen der Regionalgruppe Dresden, Beginn 17.30Uhr. Restaurant Neugrunaer Casino, Altenberger Str.1, 01277 Dresden. Ansprechpartner: Werner Hoffmann, Tel: 0351/82832307; Email: [email protected].

27.–29. April DGO-Frühjahrsveranstaltung mit Besuch desDeutschen Ordensmuseums in Neuffen (28. April).

4. Mai Treffen der Regionalgruppe Hohenneuffen-Teck, Be-ginn 19.00 Uhr, Sportgaststätte Spadelsberg, 72639Neuffen. Kontakt: Oliver Morling, Tel. 0172/7373902.

7. Mai Treffen der Regionalgruppe Donau-Bodensee, Beginn19.00 Uhr, Vorträge 20.00 Uhr. Gasthaus Schützen(Nebenzimmer), 78582 Balgheim, Spaichinger Str. 6,Tel 07424/5571. Ansprechpartner: Peter Sackner,Mooswaldweg 8, 79822 Titisee-Neustadt, Tel. 07651/939779.

Mit der Deutschen Gesellschaftfür Ordenskunde e.V.

korrespondierend

Deutsches Historisches Museum– Zeughaus Berlin

Wehrgeschichtliches Museum Rastatt

Staatliche KunstsammlungenDresden – Münzkabinett

Militärhistorisches Museum derBundeswehr Dresden

Deutsches Ordensmuseum Neuffen

Institut und Museum fürMilitärgeschichte Budapest

Bayerisches Armeemuseum, Ingolstadt

Prof. Dr. phil. Eckart Henning M. A., BerlinProfessor für Archivwissenschaft und

Historische Hilfswissenschaften der Neuzeit

Haus der Geschichteder Bundesrepublik Deutschland, Bonn/Leipzig

Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommern

Österreichische Gesellschaft für Ordenskunde

Ordenshistorisk Selskab, Dänemark

Preußen-Museum Nordrhein-Westfalen, Minden

Universität Wien – Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Institut für Numismatik und Geldgeschichte

Westböhmisches Museum Pilsen,Tschechische Republik

Kunstsammlung der Veste Coburg

Schloss- und Spielkartenmuseum, Altenburg

Anschrift der RedaktionDr. K. P. Christian Spath

Wiesbadener Str. 765329 Hohenstein

Tel.: 06131 / 39 21891Fax: 06131 / 39 20136

Email: [email protected]

Bücherspendenfür die Vereinsbibliothek bitte an: Universitätsbibliothek BayreuthDirektor Dr. Rainer-Maria Kiel

D-95440 BayreuthVielen Dank!

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Ausstellungen unter Beteiligung von Mitgliedern der DGO

Militärische Uniformen 1800 bis heute

Der Arbeitskreises Museum der Gemeinde Seitingen-Oberflacht und Mit-glieder der Regionalgruppe Donau-Bodensee der DGO sowie des Ge-schichtsvereins des Landkreises Tuttlingen veranstalten an drei Sonntageneine Sonderausstellung zu Uniformen, an denen auch die entsprechendenOrden und Ehrenzeichen zu finden sind.In der Ausstellung werden über 30 Uniformen aus den Zeiträumen 1800–1918 (Monarchie und Erster Weltkrieg), 1919–1945 (Weimarer Republikund Drittes Reich) und der Nachkriegszeit bis heute (BundesrepublikDeutschland) sowie ausländische Uniformen gezeigt.Öffnungszeiten an den Sonntagen des 4., 11. und 18. März 2012 im Mu-seum Seitingen-Oberflacht, Schulweg 7, 78606 Seitingen-Oberflacht, je-weils von 13.00 bis 17.00 Uhr. Kontakt und Anfahrt: www.seitingen-ober-flacht.de (unter Museum).

„Die Ehre auf dem Lande“ – Bayerische Orden und Ehrenzeichen inder ländlichen Region vom 2. Februar bis 1. Juli 2012

Der einfache Mann vom Lande und die unteren Schichten der Bevölkerungunterschieden sich in der Klasse ihrer Belohnungen deutlich vom Adel unddem Bildungsbürgertum.Die Ausstellung des Oberfränkischen Bauernhofmuseum Kleinlosnitz ge-währt einen Überblick darüber, was der bayerische Staat gestern und heutean Belohnungsmöglichkeiten dem Landwirt oder Fabrikarbeiter in seinemoft eng umgrenzten Wirkungskreis anzubieten hatte und noch anzubietenhat. Dass dabei die Dorffeuerwehren als Zweckbündnis und gesellschaftli-cher Faktor an erster Stelle stehen, versteht sich von selbst. Veteranenver-eine repräsentierten und glorifizierten häufig vergangene Zeiten, in denenihre Mitglieder Haus und Hof zurücklassen mussten, um Militärdienst zuleisten. Nur wenige Ehrenzeichen standen im Königreich Bayern allen zurVerfügung und wurden wertneutral verliehen. Eine Sonderstellung nahmen in der Regel die Gutsbesitzer ein. Sie unter-schieden sich in ihrem Lebensstil deutlich vom Bauernstand und hatten sichFreiräume geschaffen, die es ihnen ermöglichten, in politischen Gremienund in Berufsverbänden aktiv tätig zu werden. Vorbildung, Mobilität undBetriebsorganisation ließen Wirkungskreise auf Bezirks-, Kreis- oder Lan-desebene zu.Bild- und Textbeispiele aus der Region ergänzen und illustrieren die Ausstel-lung. Und weil gerade in den einfachsten Ehrenzeichen sich die damit Be-liehenen am schnellsten wiederfinden, lässt die Ausstellung die Geschichteder vorgestellten bayerischen Ehrenzeichen besonders lebendig erscheinen.

Die Präsidenten – 200 Jahre Regierung von Oberfranken in Bayreuthvom 2. Februar bis 29. April 2012Am 30. Juni 1810 kam das preußische – kurzzeitig französische – Fürsten-tum Bayreuth durch Ankauf zum Königreich Bayern. Die daraufhin gebildeteVerwaltungseinheit „Mainkreis“ war räumlich und institutionell die Grund-

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Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 77 (Februar 2011)

lage des heutigen Regierungsbezirks Oberfranken. Bayreuth wurde zurHauptstadt der Verwaltungseinheit „Mainkreis“ – seit 1817 „Obermain-kreis“, seit 1838 „Oberfranken“ – bestimmt und damit zum Sitz der Regie-rungsbehörde und ihrer Präsidenten.Die Ausstellung des Staatsarchivs Bamberg im Oberfränkischen Bauernhof-museum Kleinlosnitz sowie das Begleitbuch beleuchten die 200-jährige Ge-schichte des Regierungsbezirks anhand der Biographien und Leistungenseiner 24 Präsidenten. Darüber hinaus wird die territoriale und behördlicheEntwicklung des Regierungsbezirks erläutert und in der Ausstellung jenebayerischen Orden und Ehrenzeichen dem interessierten Besucher nähervorgestellt, die sich die jeweiligen Inhaber in ihrer Eigenschaft als Regie-rungspräsident in Bayreuth erwarben.Beide Ausstellungen finden statt: Oberfränkisches Bauernhofmuseum,Kleinlosnitz 5, 95239 Zell i. Fichtelgebirge. Öffnungszeiten: Dienstag bisFreitag 13.00 bis 16.00 Uhr bzw. Samstag und Sonntag von 13.00 bis 17.00Uhr. Kontakt und Anfahrt unter Tel. 09251/3525; [email protected].

60. Jahre Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Sonderschau im Stadtmuseum Ingolstadt vom 4. Dezember 2011 biszum 3. Februar 2012

Im Jubiläumsjahr 2011 gestalteten unsere Vereinsmitglieder verschiedenethemenbezogene Sonderausstellungen zum Verdienstorden der Bundesre-publik Deutschland im Spätsommer durch Gert Efler in Schwalmstadt/Hes-sen, am 7. und 8. Oktober 2011 durch unsere Mitglieder Jürgen Lindnerund Frank Wörner in Gunzenhausen sowie – gerade ausgelaufen - in Ingol-stadt durch unser Uralt-Mitglied Hartwig Friedrich.Diese letzte Ausstellung fand im ansonsten auch schon sehr sehenswertenStadtmuseum in Ingolstadt statt und bildet fachlich und sachlich das ganzeSpektrum des Verdienstordens (VO) ab. Sehr schön dargestellt und so derinteressierten Öffentlichkeit präsentiert, schließt die Sonderausstellungenunserer Mitgliedern das Jubiläumsjahr 2011 ab und erfüllt somit auch einStück weit den an uns gestellten öffentlichen Auftrag als gemeinnützigerVerein zur Vermittlung der Ordenskunde.Die sachkundigen Besucher Wolfgang Meier, Frank Wörner und JürgenLindner (Bilder) zeigten sich über die Ausstellung in Ingolstadt und derenfachlichen Inhalt sehr beeindruckt. Besonders, da man immer wieder fach-lich Neues zu dem Thema VO der BRD in Erfahrung bringen kann. So sei die„Sichtung“ einer bisher nicht bekannten Urkunden-Variante zum VO zuvermelden; für die Forschung zu diesem Thema außerordentlich wichtig.

Jürgen Lindner

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