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442 Berieht! Spezielle analytisohe Methoden. yergleichende Versuche an. -- Arbeitsweise. 3,0 g (~ 0,5 g) der Probe werden ~in ein Zentrifugenglas eingewogen, 40 nhl Aceton zugefiigt und das Gemiseh durchgerfihrt. Man lgl~t 10 rain bei Zimmertemperatur stehen, zentrifugiert 3--5 rain und giel~ die iiberstehende Fliissigkeit ab. Ansch]ieBend extrahiert man 2real mit heiBem Aceton (ffir Lecithin aus Sojabohnen nur einmal), ktihlt auf 0~ C ab und zentrifugiert. Naehdem voltstgndig ausgewaschen wurde, wird das restliehe Aceton dutch Erhitzen auf dem Wasserbad entfernt und der Riiekstand bei 100~ C und einem Druek yon 400 mm Hg' getroeknet. Do~Is ~:~EILIGh~A:NN. ~ber die Analytik yon 8alieylsiiureund einigen ihrer Derivate(Salicylsi~ureamid und -isopropylamid, Salipyrin, Gentisinsgure, fl- und y-Resorcylsgure, ~-Reso- diearbonsgure, Amino- und Nitrosalieylsguren ) berichtet G. WAGNE~L Zur Tren- nung dieser Verbindungen bewi~hr~e sich die Papierchromatographie mit wasser- gesgttigtem Butanol auf Papier, das mit Natriumcarbonat oder Natriumhydrogen- earb0nat imprS~gniert ist sowie mit Bu~anoLEisessig-Wasser (fiir die beiden letzten Verbindungen). Die Einzelheiten der Arbeit, die aueh Vorsehriften fiir die Be- stimmung yon fl- nnd y-Resoreylsgure enthglt, mSgen im Original eingesehen werden. H. SPERLICH. Zum Nachweis yon Salieylamid(I) und zur Unterseheidung yon Salicylsiiure (II) teilt B. R]~IC~E~T '~einige~Reaktionen mit. 1. LSsungen Yon I werden durch Queck- silber(I)-nitrat nicht veri~ndert, w~hrend LSsungen yon II einen weiBen Niede~- schlag geben. 2. I gibt mit.KaliumhypobromitlSsungeinen gelblichweil~en kristal- linen Niederschlag, der bei II aUsb]e~St. 3. I Spaltet bei tier ttydrolyse in stark alkalischem Medium den Am~dstickstoff als Ammoniak ab, der dann mit ~SSLERS Reagens nachgewiese n werden kann. H. SPE~LICH. Zur Bestimmung yon p-Aminebenzoes~iure (PAB) teilt W. OELSS~ a mit, dab sich PAB entgegen den Angaben yon F. WEISS a in mineralsaurcr LSsung nicht leieht zersetzt. Die yon F. WEisS beobachteten Differenzen bei der ~theraus- schfitteinng der PAB ans saurer LSsung beruhen auf einer mit der Sgurekonzen- tration zunehmenden WasserlSslichkeit der PAB infolge Anlagerung der Sguren an die ringst~ndige Aminogruppe. Verf. lehnt daher die Bestimmungsmethode yon F. WEIss ab und empfiehlt sein e[genes colorimetrisches Verfahren, das auf den] Diazoticrungsprinzip beruht. Demgegenfiber weist F. W]~iss ~ darauf hin, dab naeh seinen' Versuchen PAB beim Erw~rmen mit 0,01 n Salzsgure auf 80~ C in geringem Mal~e decarboxyliert wird, was bei genauen Bestimmungen nicht zu vernachlgssigen sei. H. SPS~L~CH. p-Aminosalicylsiiure (PAS) und Isenieotinsiiurehydrazid (INIt) wandern, wie G. EISSELD und H. SEnS~LDT s berichten, p~pierelcktrophoretisch unabhgngig yon beigemisehten Eiwefl~ffaktionen, wenu nach W. G~ASS~A~S und K. H~G7 in Veronaln~trium-SalzsgurepufferlSsung (pg 8,9) bei einer Ionenstgrke yon 0,1 und mit 4--5 mA elektrolysiert wird. Bei Anf~rben des PAS-Natrinm oder -Calcium Pharm~zie 8, 102!--1028 (195a). Univ. Greifsw~ld. ArzneimitteLForsch:3, 642--643 (1953). Richard-Strauss-Str. 33, Mfinchen. a Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 98, 8--12 (1954). Univ. Leipzig. Pharmaz, Zentralhalle Deutschland 92, 77 (1953). Pharmaz. Zcntralhalle Deutsch]and 93, 12~13 (1954). Humboldt-Univ.,Berlin. Naturwissenschaften 4:1, 305 (1954) Med. Klinik, Univ, Halle a. d. Saale. Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 290, 1 (1952); vgl. diese Z. 14:0, 293 (1953}.; siehe auch S~OLA~EK, W,, u. G. Dnc~oscg: Naturwissensch~ften 41, 18 (1954); vgl. dicse Z. 148, 391 (1954).

p-Aminosalicylsäure (PAS) und Isonicotinsäurehydrazid (INH)

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442 Berieht! Spezielle analytisohe Methoden.

yergleichende Versuche an. - - Arbeitsweise. 3,0 g ( ~ 0,5 g) der Probe werden ~in ein Zentrifugenglas eingewogen, 40 nhl Aceton zugefiigt und das Gemiseh durchgerfihrt. Man lgl~t 10 rain bei Zimmertemperatur stehen, zentrifugiert 3--5 rain und giel~ die iiberstehende Fliissigkeit ab. Ansch]ieBend extrahiert man 2real mit heiBem Aceton (ffir Lecithin aus Sojabohnen nur einmal), ktihlt auf 0 ~ C ab und zentrifugiert. Naehdem voltstgndig ausgewaschen wurde, wird das restliehe Aceton dutch Erhitzen auf dem Wasserbad entfernt und der Riiekstand bei 100 ~ C und einem Druek yon 400 mm Hg' getroeknet. Do~Is ~:~EILIGh~A:NN.

~ber die Analytik yon 8alieylsiiure und einigen ihrer Derivate(Salicylsi~ureamid und -isopropylamid, Salipyrin, Gentisinsgure, fl- und y-Resorcylsgure, ~-Reso- diearbonsgure, Amino- und Nitrosalieylsguren ) berichtet G. WAGNE~L Zur Tren- nung dieser Verbindungen bewi~hr~e sich die Papierchromatographie mit wasser- gesgttigtem Butanol auf Papier, das mit Natriumcarbonat oder Natriumhydrogen- earb0nat imprS~gniert ist sowie mit Bu~anoLEisessig-Wasser (fiir die beiden letzten Verbindungen). Die Einzelheiten der Arbeit, die aueh Vorsehriften fiir die Be- stimmung yon fl- nnd y-Resoreylsgure enthglt, mSgen im Original eingesehen werden. H. SPERLICH.

Zum Nachweis yon Salieylamid(I) und zur Unterseheidung yon Salicylsiiure (II) teilt B. R]~IC~E~T '~ einige~Reaktionen mit. 1. LSsungen Yon I werden durch Queck- silber(I)-nitrat nicht veri~ndert, w~hrend LSsungen yon II einen weiBen Niede~- schlag geben. 2. I gibt mit.KaliumhypobromitlSsung einen gelblichweil~en kristal- linen Niederschlag, der bei I I aUsb]e~St. 3. I Spaltet bei tier ttydrolyse in stark alkalischem Medium den Am~dstickstoff als Ammoniak ab, der dann mit ~SSLERS Reagens nachgewiese n werden kann. H. SPE~LICH.

Zur Bestimmung yon p-Aminebenzoes~iure (PAB) teilt W. OELSS~ a mit, dab sich PAB entgegen den Angaben yon F. WEISS a in mineralsaurcr LSsung nicht leieht zersetzt. Die yon F. WEisS beobachteten Differenzen bei der ~theraus- schfitteinng der PAB ans saurer LSsung beruhen auf einer mit der Sgurekonzen- tration zunehmenden WasserlSslichkeit der PAB infolge Anlagerung der Sguren an die ringst~ndige Aminogruppe. Verf. lehnt daher die Bestimmungsmethode yon F. WEIss ab und empfiehlt sein e[genes colorimetrisches Verfahren, das auf den] Diazoticrungsprinzip beruht.

Demgegenfiber weist F. W]~iss ~ darauf hin, dab naeh seinen' Versuchen PAB beim Erw~rmen mit 0,01 n Salzsgure auf 80 ~ C in geringem Mal~e decarboxyliert wird, was bei genauen Bestimmungen nicht zu vernachlgssigen sei. H. SPS~L~CH.

p-Aminosalicylsiiure (PAS) und Isenieotinsiiurehydrazid (INIt) wandern, wie G. EISSELD und H. SEnS~LDT s berichten, p~pierelcktrophoretisch unabhgngig yon beigemisehten Eiwefl~ffaktionen, wenu nach W. G~ASS~A~S und K. H ~ G 7 in Veronaln~trium-SalzsgurepufferlSsung (pg 8,9) bei einer Ionenstgrke yon 0,1 und mit 4--5 mA elektrolysiert wird. Bei Anf~rben des PAS-Natrinm oder -Calcium

Pharm~zie 8, 102!--1028 (195a). Univ. Greifsw~ld. ArzneimitteLForsch:3, 642--643 (1953). Richard-Strauss-Str. 33, Mfinchen.

a Pharmaz. Zentralhalle Deutschland 98, 8--12 (1954). Univ. Leipzig. Pharmaz, Zentralhalle Deutschland 92, 77 (1953). Pharmaz. Zcntralhalle Deutsch]and 93, 12~13 (1954). Humboldt-Univ., Berlin. Naturwissenschaften 4:1, 305 (1954) Med. Klinik, Univ, Halle a. d. Saale. Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 290, 1 (1952); vgl. diese Z. 14:0, 293 (1953}.;

siehe auch S~OLA~EK, W,, u. G. Dnc~oscg: Naturwissensch~ften 41, 18 (1954); vgl. dicse Z. 148, 391 (1954).

3. Auf Pharmazie beziigliehe, 443

mit p-Dimethylaminobenzaldehyd und FeC13 sind bis zu 2 rag% nachweisbar,-ffir I5[H entspreehend bei Anf~rben mit p-Dimethylaminobenzaldehyd und Iqinhydrin bis zu 300 mg~o. PAS-Salze wandern der Albuminfraktion anodisch voraus, INI t bleibt hinter ;~-Globulin kathodiseh zurfick. Werden beide Substanzen gleiehzeitig zum Serum zugesetzt, so verhalten sie sich identiseh. Bei sehr hohen PAS- und Ii~I-[-Gehalten treten Verwischungen der EiweiBbanden auf. Schlepperwirkungen blieben dureh Verwenden der Versuchsanordnung yon P. KALLEE und RoT~ z ausgeschaltet. K. CRvs~.

Der Naehweis yon Antipyrin wird yon K. C. G ~ v ~ 2 mit Kaliumhexaeyano- ferrat(II) geffihrt. Wen~ man zu einer L5sung yon Antipyrin oder zu Antipyrin- kristallen eine LSsung yon Kalinmhexaeyanoferrat(II) in Gegenwart yon ver- diimiter Salz- oder Sehwefels~ure gibt, entsteht ein wei~er Niederschlag. Beim Zusatz yon wenig Jod-JodkaliumlSsung f~rbt sieh der Niederschlag grauschwarz; er Wird aber wieder weft] beim Waschen mit Benzol, Alkohol, Aeeton oder Natrinm- thiosulfatlSsung. Mit Eisenehlorid bfldet der /qiederschlag Berliner Blau. Die Empfindliehkeit betrggt 0,02 g Antipyrin. Da die Reaktion yon Pyramidon, Chinin, Coffein, Theobromin, Papaverin, Stryehnin und Derivaten des Antipyrins, wie 4-~ethylolantipyrin oder 4-Antipyrincarbons~ture, nicht gegeben wird, kann sie zur Unterseheidung des Antipyrins yon dieSen Stoffen dienen. B ~ B ~ G~ff~T~nR.

Zur eerimetrisehen Bestimmung des Pyramidons wird dieses nach P. R5zs~ a in 12~-15~oiger Schwefels~ure durch Cer(IV)-sulfat in einer Stufe zu Dioxy- pyramidon oxydiert. Die Bestimmung kann mit 0,1 oder 0,01 n Ma~lSsung in Gegenwart yon Acety]salicylsi~ure, Antifebrin, Atophau, Bromdi~thylacetylureat, Bromvaleriocarbamid, Coffein, Coffeinuatriumbenzoat, Coffeincitrat, Chininhydro- chlorid, Diathylbarbiturs~ure, Phenyl~thylbarbiturs~ure, Dioxypyramidon, ~thyl- morphinhydrocMorid, Codeinhydrochlorid, Papaverinhydroehlorid durchgefiihrt werden. Morphin~ SMieylate, Aatipyrin und Phenaeetiu stSren. Der Endpunkt kann potentiometrisch oder mit Ferroin als Indicator bestimmt werden. Im letzten Falle so]I die rote Farbe binnen 2 min nieht wiederkehren. Wenn Alkaloide zugegen sind, soll die blaue Farbe 1 rain best~ndig bleiben. J . PL~:~K.

Ein eolorimetrisches Veriahren zur Bestimmung yon 4-Aminoantipyrin (I) in Serum in Gegenwart von Pyramidon wird yon R. HASLI~GE~ und W. S T ~ z 4 angegeben. Die Methode beruht auf der Umkehrung des Phenolnaehweises mittels 1 naeh E. E~E~so~ 5 und ermSglieht die Bestimmung yon 0,001 0,01 mg~o I bei einer Fehlerbreite yon ~: 12% und Anwendung yon 2 ml Serum. Aus]i~hrung. 1Y[an verdfinnt 2 ml Serum mit 2 ml Wasser, gibt 1 ml Acetatpuffer (56,6 ml Eis- essig H- 118,0 g ~Tatriumaeetat im Liter) zu und f~llt das Eiwei~ durch 5 min lunges Erw~rmen im Wasserbad. Dann filtriert man, w~scht 2real mit 2 ml Wasser, versetzt das Ffltrat mit 2 ml verdfinnter AmmoniaklSsung, gibt 0,025 ml 5~oige Phenoll5sung und 0,025 ml 4%ige K3Fe(CN)6-LSsung zu und schfittelt nach genau 5 min mit 3 ml CHC13 aus. Die filtrierte organische Schicht wird mit Filter S 43 im l~u~.FRic~-Photometer in einer 5 mm-Kiivette gegen reines Chloroform ge- messen. Das L ~ B E ~ T - B ~ R s e h e Gesetz ist erfiillt. It. S P ~ z c ~ .

1 Z. Naturs 8b, 34 (1953). 2 Pharmae. Acta Helvetiae 28, 252 (1953). Univ. Istanbul (Tiirkei). 3 Magyar K6miai FolySirat 59, 220~-223 (1953). tIyg. Inst., Budapest (Ungarn). a Arzneimittel-Forseh. 4, 299 (1954). Univ. Wien. 5 j . organ. Chemistry 8, 417 (1943).