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62 Passiver Zustand des Meteoreisens. ITmwaiidluiig der scbwefelsauren Allialien in Chlormetalle. Da man bei den rneisten quanlitativen Anal sen das es seine Schwierigkeiten hat, dieselben durch Platinchlorid zu trennen, so sol1 man diese Salze in Chlormetalle um- wandeln, was bei Kali und Natron, nicht aber bei Lithion nach R o s e vollkommen gelingt, wenn man die fraglichen Salze wiederholt mit Salmiak gluht. Da beim ersten Glu- hen des Gemenges das schwefelsaure Salz nur zum Theil zersetzt wird, so ist der Ruckstand vom alkalischen Chlor- metall und schwefelsaurem Salze leichter schmelzbar. als jedes. der Sake fur sich; es ist deshalb rathsam, beirn zweiten Gluhen die geschmolzene Masse mit ein Paar Tro fen Wasser zu befeurhten und rnit eincr Schicht Sal- mia t: zu bedecken. Man muss Anfangs sehr langsam er- hitzen, um ein Steigen zu vermeiden; nach zweirnaligem Schmelzen ist der Zusatz von Wasser nicht mehr nbthig, man wendet dann einen Porcellantiegel an und wiederholt das Gluhen rnit Salmiak so oft, als noch einc Gewichts- abnahme des gegluhten Ruckstandes wahrnehmbar ist Kali und Natron an Schwefelsaure gebunden er i ! alt und (Pogyend Annal. 2852. No 3 p. 11.3 -447.) M,. Passiver Zustaiid des Meteoreisens. Passiv nennt W o h 1 e r das Meteoreisen, wenn das- selbe auf eine n e u t r a 1 e Losung des schwefelsauren Kupferoxydes nicht reducirend einwirkt. Das rneiste Me- teoreisen verhalt sich passiv, dieser Zustand ander[ sich sofort, wenn man das in der Losung von schwefelsaurern Kupferoxyd blank bleibende Meteoreisen mit ewohnlichem Eisen beriihrt, oder wenn man etwas freie 8 aure zuselzt. Feilt man das reducirte Kopfer ab, so ist die darunter befindliche Flache wieder passiv und diese Passivitat ist nicht etwa durch fruher hervorserufene W i d m a n n s tii t - t e n’sche Figuren bedingt. Als charakteristisches Kenn- zeichen fur das Meteoreisen lasst sich diese Eigenschah aber nicht ansehen; denn passiv fand W o h l e r nur das Pallas-Eisen, das Eisen von Braunau, Schwetz, Bohmilitz, Foluca, Green County, Red-River und das vom Cap; activ ist das Eisen von Lenarto, Chester - County, Busgata, Mexico, Senegal und das schon geschmiedete von Bitburg. Zwischen beiden inne steht das Eism von Agram, Arva, Atacama, welche zwar Anfangs sich passiv zei en, aber nach einiger Zeit activ werden. Weder der &?halt an

Passiver Zustand des Meteoreisens

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Page 1: Passiver Zustand des Meteoreisens

62 Passiver Zustand d e s Meteoreisens.

ITmwaiidluiig der scbwefelsauren Allialien in Chlormetalle.

Da man bei den rneisten quanlitativen Anal sen das

es seine Schwierigkeiten hat, dieselben durch Platinchlorid zu trennen, so sol1 man diese Salze in Chlormetalle um- wandeln, was bei Kali und Natron, nicht aber bei Lithion nach R o s e vollkommen gelingt, wenn man die fraglichen Salze wiederholt mit Salmiak gluht. Da beim ersten Glu- hen des Gemenges das schwefelsaure Salz nur zum Theil zersetzt wird, so ist der Ruckstand vom alkalischen Chlor- metall und schwefelsaurem Salze leichter schmelzbar. als jedes. der Sake fur sich; es ist deshalb rathsam, beirn zweiten Gluhen die geschmolzene Masse mit ein Paar Tro fen Wasser zu befeurhten und rnit eincr Schicht Sal- mia t: zu bedecken. Man muss Anfangs sehr langsam er- hitzen, um ein Steigen zu vermeiden; nach zweirnaligem Schmelzen ist der Zusatz von Wasser nicht mehr nbthig, man wendet dann einen Porcellantiegel an und wiederholt das Gluhen rnit Salmiak so oft, als noch einc Gewichts- abnahme des gegluhten Ruckstandes wahrnehmbar ist

Kali und Natron an Schwefelsaure gebunden er i! alt und

(Pogyend Annal. 2852. No 3 p . 11.3 -447 . ) M,.

Passiver Zustaiid des Meteoreisens. Passiv nennt W o h 1 e r das Meteoreisen, wenn das-

selbe auf eine n e u t r a 1 e Losung des schwefelsauren Kupferoxydes nicht reducirend einwirkt. Das rneiste Me- teoreisen verhalt sich passiv, dieser Zustand ander[ sich sofort, wenn man das in der Losung von schwefelsaurern Kupferoxyd blank bleibende Meteoreisen mit ewohnlichem Eisen beriihrt, oder wenn man etwas freie 8 aure zuselzt. Feilt man das reducirte Kopfer ab, so ist die darunter befindliche Flache wieder passiv und diese Passivitat ist nicht etwa durch fruher hervorserufene W i d m a n n s t i i t - t e n’sche Figuren bedingt. Als charakteristisches Kenn- zeichen fur das Meteoreisen lasst sich diese Eigenschah aber nicht ansehen; denn passiv fand W o h l e r nur das Pallas-Eisen, das Eisen von Braunau, Schwetz, Bohmilitz, Foluca, Green County, Red-River und das vom Cap; activ ist das Eisen von Lenarto, Chester - County, Busgata, Mexico, Senegal und das schon geschmiedete von Bitburg. Zwischen beiden inne steht das Eism von Agram, Arva, Atacama, welche zwar Anfangs sich passiv zei en, aber nach einiger Zeit activ werden. Weder der &?halt an

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Reduction des Chlorsilbers auf yatvanischern Wege. 53

Nickel, noch die Eigenschaft, die W i d ma n n s t a t t en’schen Figuren zu -bilden, uben hierauf einen Einfluss, doch ist es vielleicht moglich, dass ursprunglich alles Meteoreisen passiv ist uiid erst nach sehr langer Zeit activ wird. (Poggend. Annal. 1852. No. 3. p . 448 - 449.) Mr.

Krystallisirtes ICupfer durch Phosphor. Durch die Beobachtungen von Bock und Vogel ist

es bekannt, class aus einer Losung von schwefelsaurem Kupferoxyd in verschlossenen Gefassen durch Phosphor das Kupfer vollstandig reducirt wird, indem es, e nach der Dauer, mehr oder weniger dicke, sehr krysla i linische Rinden von der Form des Phosphorstucks und von scho: ner, heller Kupferfarbe bildet. Setzt man nun hierbei nach W o h I e r die Phosphorstucke mit blanken Kupfer- drathen in Beriihrung, so findet auch auf diesen die Re- ductioii von Kupfer statt und zwar i n isolirten, meist wohl ausgebildeten octaedrischen Kryslalleo, die, wenn man den Process Wochen und Monate lang dauern und dabei in der Losung noch einen Vorrath von ungelosten Vitriolkry- slallen liegen lasst, mit blossen Augen ihrer Form nach unterscheidbar werden, wie denn auch alsdann aller Phos- phor verschwindet und man die durch ihn reducirten Kupfer- massen im lnnern mit schwarzem, pulverformigem Phos- phorkupfer angefiillt findet. (Annal der Chern. und Pharm. Bd. 7-9. p. 126.) G .

Reduction des Chlorsilbers auf galvanischem M’ege. Nach C. B r u n n e r erhah man vollkommen reines Sil-

ber aus Chlorsilber auf galvanischem Wege durch folgen- des Verfahren. Das gut ausgewaschene Chlorsilber bringt man i n eine Schale von Platin, Silber oder Kupfer, welche ausserlich so mit Wachs uberzogen ist, dass nur am Boden eine Flache von 1-2 Zoll Durchmesser frei bleibt. Diese freie Stelle setzt man auf eine amalgamirte Zinkplatte, welche in einer irdenen Schale liegt; dann schiittet man in den Apparat verdunnte Schwefelsaure, so dass der Rand der innern Schale damit bedeckt ist. Sogleich beginnt die Zersetzung, welche. j e nach der Menge, in 24-48 Stun- den beendigt ist. Die Beendigung der Arbeit erkennt man, wenn beim Rewegen der Sohale sich kein Chlorsilber mehr zeigt. Man wascht n u n aus und entfernt das etwa noch vorhandene Chlorsilber mit etwas Aetzammoniak. (Alatth. der Bern. naturf. Gesell. No. 224. - Poggend. Annal. 1852. NO. 3. p . 462- 463.) Mr.