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2 die ausführenden Simone Brähler Sopran Ralf Emge Tenor Peter Schüler Bass Frankfurter SingGemeinschaft Kirchenchor St. Martinus Hattersheim Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt Jens-Uwe Schunk Leitung

Peter Schüler Bass - Frankfurter Singgemeinschaft...GABRIEL Und Gott sprach: Es bringe die Erde Gras hervor, Kräuter, die Samen geben, und Obstbäume, die Früchte bringen ihrer

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    die ausführenden

    Simone Brähler Sopran

    Ralf Emge

    Tenor

    Peter Schüler Bass

    Frankfurter SingGemeinschaft

    Kirchenchor St. Martinus Hattersheim

    Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt

    Jens-Uwe Schunk Leitung

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    das programm

    Joseph Haydn (1732–1809)

    DIE SCHÖPFUNG

    Oratorium in drei Teilen für drei Solostimmen, Chor und Orchester

    Libretto: Gottfried van Swieten nach „Paradise Lost“ von John Milton

    ----- Pause nach dem zweiten Teil ------

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    . . . die schöpfung

    Während seines ganzen Lebens legte Joseph Haydn das Hauptgewicht seiner Arbeit auf das Gebiet der Instrumentalmusik. Im Zent-rum standen Sinfonien, Streichquartette, Klavier- und Kammermusikwerke. Dennoch komponierte Haydn, wenn auch in geringerer Zahl, immer wieder Vokalwerke. Erst der 64-Jährige wandte sich fast gänzlich der Chor-musik zu und schuf neue Großwerke, die seinem schon vorhandenen Ruhm eine neue Dimension hinzufügten.

    Das Oratorium „Die Schöpfung“ verdankt seine Entstehung zu einem Gutteil Haydns Begegnung mit der großen englischen Orato-rientradition. Zutiefst beeindruckt hatten ihn bei seinem ersten Englandaufenthalt insbe-sondere die vier Konzerte der „Commemorati-on of Handel“ mit ihren fast tausend Mitwir-kenden, die im Mai und Juni 1791 in der Lon-doner Westminster Abbey stattfanden. Von seiner zweiten Englandreise (1794/95) brach-te Haydn ein englischsprachiges Textbuch über die Schöpfungsgeschichte (nach John Miltons Epos „Paradise Lost“) mit zurück nach Wien. Haydns Freund und Gönner Baron Gott-fried van Swieten, Präfekt der kaiserlichen Hofbibliothek in Wien und begeisterter Musik-liebhaber, übertrug den Text ins Deutsche und bearbeitete die Vorlage, indem er sie mit Auszügen aus den Psalmen und dem Buch Genesis (1. Buch Mose) ergänzte. Er versah sein Libretto sogar mit zahlreichen, teilweise sehr detaillierten Anweisungen zur Vertonung. Haydn nahm in seiner kompositorischen Arbeit (die von Oktober 1796 bis April 1798 dauerte) die Vorschläge van Swietens zu einem großen Teil auf. Auch der offizielle Kompositionsauf-trag durch zehn Wiener Adlige geht auf van Swietens Einfluss zurück. So waren die Auf-führungskosten gedeckt und Haydn erhielt ein angemessenes Honorar.

    In der kunstvollen Dreiteiligkeit der Anla-ge folgte van Swieten der englischen Vorla-ge. Der erste Teil umfasst die Tage eins bis

    vier der Schöpfungsgeschichte, der zweite Teil den fünften und sechsten Tag, während der letzte Abschnitt Adam und Eva im Para-dies schildert. Ausgeklammert bleibt dabei der Sündenfall; er wird nur im letzten Rezita-tiv des Erzengels Uriel als Warnung angedeu-tet.

    Mit der Verkürzung der biblischen Ge-schichte auf die Vorstellung von Adam und Eva als ideales Menschenpaar erfährt Haydns Oratorium eine zugleich diesseitige und idea-le Dimension, was den humanistisch-aufklärerischen Vorstellungen des Librettis-ten van Swieten entspricht.

    Innerhalb des Dreier-Schemas zeigt sich eine wohlabgewogene formale Ordnung. Wie in den meisten Oratorien gehen größeren Arien und Chorsätzen kurze Rezitative vo-raus, die die Worte aus dem Buch Genesis wiedergeben. In den beiden ersten Teilen folgen auf die biblische Erzählung jeweils ei-ne oder mehrere betrachtende Arien; jeder Schöpfungstag, mit Ausnahme des ersten, wird abgeschlossen von einem Chor, der zu-nehmend monumentaler das Werk Gottes preist.

    Den Chorsätzen sind mehrmals Solisten beigegeben. So treten die Erzengel Gabriel (Sopran), Uriel (Tenor) und Raphael (Bass) in Erscheinung, übernehmen in den Rezitati-ven die Funktion des Erzählers und teilen sich auch in die Arien. Dabei fungieren die Erzengel nicht nur als Erzähler, sondern er-leben die Erschaffung der Welt freudig, staunend und lobend mit.

    Im dritten Teil, der ausschließlich auf Zi-taten aus „Paradise Lost“ fußt, werden dann zwei Duette von Eva (Sopran) und Adam (Bass) von zwei Rezitativen Uriels umrahmt. Den Abschluss bildet abermals ein hymni-scher Chor der Danksagung.

    Haydn hat es vermieden, sechs gleich lange Schöpfungstage zu komponieren. Das Ergebnis ist ein dramatisches, ereignisreiches Werk, in dem die Spannung kontinu-

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    . . . die schöpfung

    ierlich zunimmt. Immer wieder findet Haydn erstaunliche kompositorische Wege, solisti-sche Passagen mit chorischen zu verknüpfen, sei es im Wechselgesang Chor-Solistenterzett („Die Himmel erzählen“), in einer zweichöri-gen Anlage („Der Herr ist groß“) oder als Klangteppich für das Duett des neuerschaf-fenen Menschenpaars („Gesegnet sei des Herren Macht“). In den groß besetzten Lob-gesängen, beispielsweise in „Stimmt an die Saiten, ergreift die Leier!“, folgen meist dy-namische Fugensätze auf klanggewaltige, homophon durchkomponierte Chorpassagen. Höhepunkt der chorischen Stimmgewalt ist der große Freude kündende Schlussgesang „Singt dem Herren alle Stimmen“.

    Das Orchester – bei der Premiere 1798 sollen 120 Instrumentalisten gespielt haben, denn Haydn wünschte ein großes Klangvo-lumen – hat eine abwechslungsreiche Rolle. Es begleitet nicht nur in Rezitativen, Arien und Chören deren unterschiedliche Aussa-gen, sondern spielt auch häufig ohne Ge-sangsbegleitung und hat die bedeutende Aufgabe der Tonmalerei. Die Instrumente werden sensibel eingesetzt, sie unterstrei-chen kunstvoll die Klangvorstellungen des ablaufenden Geschehens. Fast immer folgen die gesungenen Erklärungen unmittelbar nach dem Orchesterporträt.

    Joseph Haydn beherrschte wie kaum ein anderer Komponist die Kunst, mit einfachen musikalischen Mitteln Stimmungen, Szenen und Charaktere auszudrücken und kleinste Details prägnant zu formulieren. Die zahlrei-chen Naturschilderungen des Librettos boten ihm eine reiche Auswahl an Möglichkeiten zur Entfaltung seiner schöpferischen Phanta-sie. Dies beginnt schon mit der Einleitung, überschrieben „Die Vorstellung des Chaos“: 59 Takte scheinbar formlos schweifender Harmonik, zusammenhanglose Motivfrag-mente und unerwartet aufgelöste Dissonan-

    zen erwecken den Eindruck trostloser Öde. Dann folgen der in die nahezu unerträgliche Spannung hereinbrechende, überwältigende C-Dur-Jubel des „Es werde Licht“ und die zum Abgrund fliehenden Höllengeister; Blitz und Donner, Regen und Schnee, das rollende Meer, der leise rauschende Bach, der Son-nenaufgang, die Vogelstimmen, die Schilde-rung der Tiere – alle diese Bilder sind mit wenigen Strichen präzise (und oft auch hu-morvoll) gemalt.

    Viele Besucher der ersten Aufführungen waren überfordert vom „Chaos“, das Haydn in seiner Orchestereinleitung musikalisch an-richtete. Auch die tonmalerische Darstellung der Naturschilderungen traf nicht immer den Geschmack von Zeitgenossen und späteren Hörern. Dennoch avancierte die „Vorstellung des Chaos“ unabhängig vom gesamten Ora-torium dank ihrer spannungsvollen Harmonik und grandiosen Expressivität später zu einem der gefeiertsten Orchestersätze Haydns.

    Die Wirkungsgeschichte der „Schöpfung“ ist die Geschichte eines einzigartigen Trium-phes. Die Erstaufführungen vor geladenen Gästen fanden unter der Leitung Haydns und mit Antonio Salieri am Flügel am 29. und 30. April 1798 im Palais des Fürsten Schwarzen-berg statt. Um die Zufahrt zum Palais freizu-halten, mussten die Marktstände wegge-räumt werden. 18 Berittene und 12 Polizisten waren aufgeboten, um für Ordnung zu sor-gen. Der Erfolg war so groß, dass die Auf-führung bereits eine Woche später wieder-holt wurde. Einem Spektakel gleich kam auch die erste öffentliche Aufführung am 19. März 1799 im Wiener Burgtheater. Haydn, der auch diese Aufführung selbst leitete, bat darum, die Abfolge der Nummern nicht durch „Erklatschen“ von Wiederholungen zu unter-brechen, da sonst „die Wirkung des Ganzen“ gestört werde. Und die Wirkung war offenbar

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    . . . die schöpfung

    ungeheuer: Zwar wurde applaudiert, aber während der Musik herrschten tiefes Schwei-gen und gespannte Aufmerksamkeit. Von da an war der fast kometenhafte Auf-stieg des Oratoriums nicht mehr aufzuhalten, nicht zuletzt dank einer raschen Veröffentli-chung der Partitur. Bereits 1800 wurde „Die Schöpfung“ in Budapest, Prag, Berlin und Leipzig, in London und Paris sowie in vielen anderen Städten Deutschlands und Öster-reichs aufgeführt. 1801 erklang die „Schöp-fung“, mit 225 Choristen und 75 Instrumen-talisten besetzt, in der Nieuwe Kerk in Ams-terdam. Das hätte Joseph Haydn wohl nicht gedacht, als er 1798 den Schlussstrich unter seine gewaltige Partitur setzte. Er selbst er-zählte seinen Freunden: „Nie war ich so fromm als während der Zeit, da ich an der Schöpfung arbeitete.“ Kein anderes seiner Werke ist so populär wie „Die Schöpfung“.

    Joseph Haydn wünschte sich ausdrück-lich, dass das Publikum sich an seinem Werk erbauen könne. Schon der Gedanke, gele-gentlich anderen eine Quelle des Vergnügens und der Zufriedenheit zu sein, sei für ihn be-seligend, schrieb er in einem Brief über sein Oratorium. Denn es gebe „hienieden so We-nige der frohen und zufriedenen Menschen, überall verfolgt sie Kummer und Sorge, viel-leicht wird meine Arbeit eine Quelle, aus welcher der Sorgenvolle oder der von Ge-schäften lastende (Mensch) auf einige Au-genblicke seine Ruhe und Erholung schöp-fet.“

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    Erster Teil

    1. Orchestereinleitung Die Vorstellung des Chaos

    2. Rezitativ mit Chor

    (Genesis – Kapitel 1, Verse 1 bis 4)

    RAPHAEL Im Anfange schuf Gott Himmel und Erde;

    und die Erde war ohne Form und leer; und Finsternis war auf der Fläche der Tiefe.

    CHOR

    Und der Geist Gottes schwebte auf der Fläche der Wasser

    und Gott sprach: Es werde Licht, und es ward Licht.

    URIEL

    Und Gott sah das Licht, dass es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis.

    3. Arie mit Chor

    URIEL

    Nun schwanden vor dem heiligen Strahle des schwarzen Dunkels gräuliche Schatten;

    der erste Tag entstand. Verwirrung weicht, und Ordnung keimt empor.

    Erstarrt entflieht der Höllengeister Schar in des Abgrunds Tiefen hinab

    zur ewigen Nacht.

    CHOR Verzweiflung, Wut und Schrecken

    begleiten ihren Sturz. Und eine neue Welt

    entspringt auf Gottes Wort.

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    4. Rezitativ (Genesis – Kapitel 1, Vers 7) RAPHAEL Und Gott machte das Firmament, und teil-te die Wasser, die unter dem Firmament waren, von den Gewässern, die ober dem Firmament waren; und es ward so. Da tob-ten brausend heftige Stürme. Wie Spreu vor dem Winde, so flogen die Wolken; die Luft durchschnitten feurige Blitze; und schrecklich rollten die Donner umher. Der Flut entstieg auf sein Geheiß der allerqui-ckende Regen, der allverheerende Schau-er, der leichte, flockige Schnee. 5. Sopran-Solo mit Chor GABRIEL Mit Staunen sieht das Wunderwerk der Himmelsbürger frohe Schar, und laut ertönt aus ihren Kehlen des Schöpfers Lob, das Lob des zweiten Tags. CHOR Und laut ertönt aus ihren Kehlen des Schöpfers Lob, das Lob des zweiten Tags. 6. Rezitativ (Genesis – Kapitel 1, Verse 9 bis 10) RAPHAEL Und Gott sprach: Es sammle sich das Was-ser unter dem Himmel zusammen an ei-nem Platz, und es erscheine das trockne Land; und es ward so. Und Gott nannte das trockne Land: Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer, und Gott sah, dass es gut war.

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    7. Arie

    RAPHAEL Rollend in schäumenden Wellen

    bewegt sich ungestüm das Meer. Hügel und Felsen erscheinen, der Berge Gipfel steigt empor.

    Die Fläche, weit gedehnt, durchläuft der breite Strom in mancher Krümme.

    Leise rauschend gleitet fort im stillen Tal der helle Bach.

    8. Rezitativ

    (Genesis – Kapitel 1, Vers 11)

    GABRIEL Und Gott sprach: Es bringe die Erde Gras

    hervor, Kräuter, die Samen geben, und Obstbäume, die Früchte bringen ihrer Art

    gemäß, die ihren Samen in sich selbst haben auf der Erde; und es ward so.

    9. Arie

    GABRIEL

    Nun beut die Flur das frische Grün dem Auge zur Ergötzung dar,

    den anmutsvollen Blick erhöht der Blumen sanfter Schmuck.

    Hier duften Kräuter Balsam aus; hier sprosst den Wunden Heil.

    Die Zweige krümmt der goldnen Früchte Last;

    hier wölbt der Hain zum kühlen Schirme sich;

    den steilen Berg bekrönt ein dichter Wald.

    10. Rezitativ

    URIEL Und die himmlischen Heerscharen

    verkündigten den dritten Tag, Gott preisend und sprechend:

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    11. Chor Stimmt an die Saiten, ergreift die Leier, lasst euren Lobgesang erschallen! Frohlocket dem Herrn, dem mächtigen Gott! Denn er hat Himmel und Erde bekleidet in herrlicher Pracht. 12. Rezitativ URIEL (Genesis - Kapitel 1, Verse 14 bis 16) Und Gott sprach: Es sei’n Lichter an der Feste des Himmels, um den Tag von der Nacht zu scheiden, und Licht auf der Erde zu geben, und es sei’n diese für Zeichen und für Zeiten, und für Tage und für Jahre. Er machte die Sterne gleichfalls. 13. Rezitativ URIEL In vollem Glanze steiget jetzt die Sonne strah-lend auf; ein wonnevoller Bräutigam, ein Rie-se, stolz und froh, zu rennen seine Bahn. Mit leisem Gang und sanftem Schimmer schleicht der Mond die stille Nacht hindurch. Den ausgedehnten Himmelsraum ziert ohne Zahl der hellen Sterne Gold, und die Söhne Gottes verkündigten den vierten Tag mit himmlischem Gesang, seine Macht ausrufend also: 14. Chor mit Soli CHOR Die Himmel erzählen die Ehre Gottes. Und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament.

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    GABRIEL, URIEL, RAPHAEL Dem kommenden Tage

    sagt es der Tag, die Nacht, die verschwand,

    der folgenden Nacht.

    CHOR Die Himmel erzählen die Ehre Gottes.

    Und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament.

    GABRIEL, URIEL, RAPHAEL

    In alle Welt ergeht das Wort, jedem Ohre klingend, keiner Zunge fremd.

    CHOR

    Die Himmel erzählen die Ehre Gottes. Und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament.

    --- Pause ---

    Zweiter Teil

    15. Rezitativ (Genesis – Kapitel 1, Vers 20)

    GABRIEL

    Und Gott sprach: Es bringe das Wasser in der Fülle hervor webende Geschöpfe, die

    Leben haben, und Vögel, die über der Erde fliegen mögen in dem offenen Firmamente

    des Himmels.

    16. Arie

    GABRIEL Auf starkem Fittiche schwinget sich

    der Adler stolz und teilet die Luft im schnellesten Fluge zur Sonne hin.

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    Den Morgen grüßt der Lerche frohes Lied; und Liebe girrt das zarte Taubenpaar. Aus jedem Busch und Hain erschallt der Nachtigallen süße Kehle. Noch drückte Gram nicht ihre Brust, noch war zur Klage nicht gestimmt ihr reizender Gesang. 17. Rezitativ (Genesis – Kapitel 1, Verse 21 und 23, zum Teil) RAPHAEL Und Gott schuf große Walfische und ein jedes lebende Geschöpf, das sich beweget. Und Gott segnete sie, sprechend: Seid fruchtbar alle, mehret euch! Bewohner der Luft, vermehret euch und singt auf jedem Aste! Mehret euch, ihr Flutenbewohner und füllet jede Tiefe! Seid fruchtbar, wach-set, mehret euch! Erfreuet euch in eurem Gott! 18. Rezitativ RAPHAEL Und die Engel rührten ihr’ unsterblichen Harfen, und sangen die Wunder des fünf-ten Tags. 19. Terzett GABRIEL In holder Anmut steh’n, mit jungem Grün geschmückt, die wogigten Hügel da. Aus ihren Adern quillt, in fließendem Kristall, der kühlende Bach hervor. URIEL In frohen Kreisen schwebt, sich wiegend in der Luft, der munteren Vögel Schar.

    >text<

    Den bunten Federglanz erhöht im Wechselflug das goldene Sonnenlicht.

    RAPHAEL

    Das helle Nass durchblitzt der Fisch und windet sich in stetem Gewühl umher.

    Vom tiefsten Meeresgrund wälzet sich Leviathan

    auf schäumender Well’ empor.

    GABRIEL, URIEL, RAPHAEL Wie viel sind deiner Werk’, o Gott!

    Wer fasset ihre Zahl? Wer? o Gott!

    Wer fasset ihre Zahl?

    20. Terzett und Chor

    GABRIEL, URIEL, RAPHAEL Der Herr ist groß in seiner Macht,

    und ewig bleibt sein Ruhm.

    CHOR Der Herr ist groß in seiner Macht,

    und ewig bleibt sein Ruhm.

    21. Rezitativ (Genesis – Kapitel 1, Vers 24)

    RAPHAEL

    Und Gott sprach: Es bringe die Erde hervor lebende Geschöpfe nach ihrer Art; Vieh und kriechendes Gewürm und Tiere der

    Erde nach ihren Gattungen.

    22. Rezitativ

    RAPHAEL Gleich öffnet sich der Erde Schoß und sie gebiert auf Gottes Wort Geschöpfe jeder Art, in vollem Wuchs und ohne Zahl. Vor Freude brüllend steht der Löwe da. Hier

    schießt der gelenkige Tiger empor.

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    Das zackig’ Haupt erhebt der schnelle Hirsch. Mit fliegender Mähne springt und wieh’rt voll Mut und Kraft das edle Ross. Auf grünen Matten weidet schon das Rind, in Herden abgeteilt. Die Triften deckt, als wie gesät, das wollenreiche, sanfte Schaf. Wie Staub verbreitet sich in Schwarm und Wirbel das Heer der Insekten. In langen Zügen kriecht am Boden das Gewürm. 23. Arie RAPHAEL Nun scheint in vollem Glanze der Himmel, nun prangt in ihrem Schmucke die Erde. Die Luft erfüllt das leichte Gefieder, die Wasser schwellt der Fische Gewimmel. Den Boden drückt der Tiere Last. Doch war noch alles nicht vollbracht: Dem Ganzen fehlte das Geschöpf, das Gottes Werke dankbar seh’n, des Herren Güte preisen soll. 24. Rezitativ (Genesis – Kapitel 1, Vers 27; Kapitel 2, Vers 7 Schlusszeilen) URIEL Und Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde. Nach dem Ebenbilde Gottes schuf er ihn. Mann und Weib erschuf er sie. Den Atem des Lebens hauchte er in sein Angesicht, und der Mensch wurde zur lebendigen Seele. 25. Arie URIEL Mit Würd’ und Hoheit angetan, mit Schönheit, Stärk’ und Mut begabt, gen Himmel aufgerichtet, steht der Mensch, ein Mann und König der Natur.

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    Die breit gewölbt’ erhabne Stirn, verkünd’t der Weisheit tiefen Sinn,

    und aus dem hellen Blicke strahlt der Geist, des Schöpfers Hauch und Ebenbild.

    An seinen Busen schmieget sich, für ihn, aus ihm geformt,

    die Gattin, hold und anmutsvoll. In froher Unschuld lächelt sie,

    des Frühlings reizend Bild, ihm Liebe, Glück und Wonne zu.

    26. Rezitativ

    (Genesis – Kapitel 1, Vers 31 zum Teil)

    RAPHAEL Und Gott sah jedes Ding, was er gemacht

    hatte; und es war sehr gut. Und der himm-lische Chor feierte das Ende des sechsten

    Tages mit lautem Gesang.

    27. Chor

    Vollendet ist das große Werk; der Schöpfer sieht’s und freuet sich.

    Auch unsre Freud’ erschalle laut! Des Herren Lob sei unser Lied!

    28. Terzett

    GABRIEL, URIEL

    Zu dir, o Herr, blickt alles auf, um Speise fleht dich alles an.

    Du öffnest deine Hand, gesättigt werden sie.

    RAPHAEL

    Du wendest ab dein Angesicht: da bebet alles und erstarrt. Du nimmst den Odem weg:

    in Staub zerfallen sie.

    GABRIEL, URIEL, RAPHAEL Den Odem hauchst du wieder aus,

    und neues Leben sprosst hervor.

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    >text<

    Verjüngt ist die Gestalt der Erd’ an Reiz und Kraft. 29. Chor Vollendet ist das große Werk, des Herren Lob sei unser Lied! Alles lobe seinen Namen, denn er allein ist hoch erhaben! Alleluja, alleluja.

    Dritter Teil 30. Orchestereinleitung und Rezitativ URIEL Aus Rosenwolken bricht, geweckt durch süßen Klang, der Morgen jung und schön. Vom himmlischen Gewölbe strömt reine Harmonie zur Erde hinab. Seht das beglückte Paar, wie Hand in Hand es geht! Aus ihren Blicken strahlt des heißen Danks Gefühl. Bald singt in lautem Ton ihr Mund des Schöpfers Lob. Lasst unsre Stimme dann sich mengen in ihr Lied ! 31. Duett und Chor EVA, ADAM Von deiner Güt’, o Herr und Gott, ist Erd’ und Himmel voll. Die Welt, so groß, so wunderbar, ist deiner Hände Werk. CHOR Gesegnet sei des Herren Macht. Sein Lob erschall’ in Ewigkeit!

    >text<

    ADAM Der Sterne hellster, o wie schön

    verkündest du den Tag! Wie schmückst du ihn, o Sonne du,

    des Weltalls Seel’ und Aug’!

    CHOR Macht kund auf eurer weiten Bahn

    des Herren Macht und seinen Ruhm!

    EVA Und du, der Nächte Zierd’ und Trost,

    und all das strahlend Heer, verbreitet überall sein Lob

    in eurem Chorgesang!

    ADAM Ihr Elemente, deren Kraft stets neue Formen zeugt,

    ihr, ihr Dünst’ und Nebel, die der Wind versammelt und vertreibt.

    ALLE

    Lobsinget alle Gott, dem Herrn! Groß wie sein Nam’ ist seine Macht.

    EVA

    Sanft rauschend lobt, o Quellen, ihn! Den Wipfel neigt, ihr Bäum’!

    Ihr Pflanzen, duftet, Blumen, haucht ihm euren Wohlgeruch!

    ADAM

    Ihr, deren Pfad die Höh’n erklimmt, und ihr, die niedrig kriecht,

    ihr, deren Flug die Luft durchschneid’t, und ihr, im tiefen Nass,

    EVA, ADAM

    ihr Tiere, preiset alle Gott!

    CHOR Ihr, ihr Tiere, preiset alle Gott!

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    >text<

    ALLE Ihn lobe, was nur Odem hat. ADAM, EVA Ihr dunklen Hain’, ihr Berg’ und Tal, ihr Zeugen unsres Danks, ertönen sollt ihr früh und spät von uns’rem Lobgesang. CHOR Heil dir, o Gott! O Schöpfer, Heil! Aus deinem Wort entstand die Welt. Dich beten Erd’ und Himmel an. Wir preisen dich in Ewigkeit. 32. Rezitativ ADAM Nun ist die erste Pflicht erfüllt, dem Schöp-fer haben wir gedankt. Nun folge mir, Ge-fährtin meines Lebens! Ich leite dich, und jeder Schritt weckt neue Freud’ in uns’rer Brust, zeigt Wunder überall. Erkennen sollst du dann, welch unaussprechlich Glück der Herr uns zugedacht, ihn preisen immerdar, ihm weihen Herz und Sinn. Komm, komm, folge mir, folge mir, ich lei-te dich! EVA O du, für den ich ward! Mein Schirm, mein Schild, mein all! Dein Will’ ist mir Gesetz. So hat’s der Herr bestimmt, und dir gehor-chen bringt mir Freude, Glück und Ruhm. 33. Duett ADAM Holde Gattin! Dir zur Seite fließen sanft die Stunden hin. Jeder Augenblick ist Wonne; keine Sorge trübet sie. EVA Teurer Gatte! Dir zur Seite

    >text<

    schwimmt in Freuden mir das Herz. Dir gewidmet ist mein Leben,

    deine Liebe sei mein Lohn.

    ADAM Der tauende Morgen,

    o wie ermuntert er!

    EVA Die Kühle des Abends,

    o wie erquicket sie!

    ADAM Wie labend ist

    der runden Früchte Saft!

    EVA Wie reizend ist

    der Blumen süßer Duft!

    ADAM, EVA Doch ohne dich, was wäre mir

    der Morgentau, der Abendhauch, der Früchte Saft, der Blumen Duft.

    Mit dir erhöht sich jede Freude, mit dir genieß’ ich doppelt sie; mit dir ist Seligkeit das Leben;

    dir sei es ganz geweiht.

    34. Rezitativ

    URIEL O glücklich Paar, und glücklich immerfort, wenn falscher Wahn euch nicht verführt,

    noch mehr zu wünschen, als ihr habt, und mehr zu wissen, als ihr sollt.

    35. Schlusschor mit Soli

    Singt dem Herren alle Stimmen!

    Dankt ihm alle seine Werke! Lasst zu Ehren seines Namens Lob in Wettgesang erschallen.

    Des Herren Ruhm, er bleibt in Ewigkeit! Amen! Amen!

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    die sopranistin

    Simone Brähler stu-dierte bei H. Kordes und E. Wangler in Frankfurt am Main. Bereits während ihrer Ausbildung debütierte sie als Ännchen in Webers Freischütz und feierte Erfolge mit Le nozze di Figaro (Mo-zart) in der Partie der Susanna. Weitere

    Rollen in La serva padrona (Serpina) von Pergolesi, Orpheus und Euridike (Euridike) von Gluck, The Turn of the Screw (Flora) von Britten und der Uraufführung des Singspiels Erwin und Elmire (Elmire) von André runde-ten ihr Studium ab, das sie mit Auszeichnung beendete. Es folgten die Ausbildung zur Mu-sik- und Gesangspädagogin sowie ein Sti-pendiatenjahr der Richard-Wagner-Stiftung.

    Seit der Spielzeit 2003/2004 gehört Simone Brähler dem Ensemble des Staats-theaters Wiesbaden an. Dort sang sie u. a. Susanna (Le nozze di Figaro), Despina (Così fan tutte), Boulotte (Ritter Blaubart), Gretel (Hänsel und Gretel), Sophie (Werther), Papa-gena (Zauberflöte), Clorinda (La Cenerento-la), Frasquita (Carmen), Ottilie (Im Weißen Rössl), Mi (Land des Lächelns).

    Neben ihrer Tätigkeit am Staatstheater ist die Sopranistin eine gefragte Konzertsän-gerin. Zu ihrem Repertoire zählen u. a. Elias und Lobgesang (Mendelssohn Bartholdy), Ein Deutsches Requiem (Brahms), Messias (Händel), Die Schöpfung (Haydn), das Weih-nachtsoratorium (J. S. Bach), Requiem (Mo-zart) und Te Deum (Dvořák).

    Sie gastierte u. a. in der Alten Oper Frankfurt, dem HR- und WDR-Sendesaal, in Magdeburg und Bremen und arbeitete mit Dirigenten wie G. Albrecht, E. Joel, F. Ventu-ra, S. Rouland, W. Schäfer, W. Toll und M. Schneider.

    der tenor

    Ralf Emge wurde 1970 in Alzenau geboren. Er stu-dierte Konzert- und

    Operngesang sowie Instrumen-tal- und Gesangs-pädagogik an den

    Musikhochschulen Frankfurt, Saarbrü-cken und Weimar. Sein sängerisches

    Profil wurde vor allem geprägt durch die in-tensive Arbeit mit Professor Eugen Rabine.

    Konzertengagements und Bühnengast-spiele mit bedeutenden Orchestern und Diri-genten führten ihn ins europäische Ausland sowie nach Nord-, Mittel- und Südamerika. Das breit gefächerte Repertoire des lyrischen Tenors ist in zahlreichen Rundfunk- und CD-Produktionen dokumentiert. Es reicht von Al-ter Musik über die großen klassisch-roman-tischen Opern- und Oratorienpartien bis zu zeitgenössischer Musik unterschiedlichster Stilistik. Besondere Schwerpunkte bilden die Bach’schen Evangelisten und das romanti-sche Klavierlied.

    Neben seiner künstlerischen Tätigkeit widmet sich der Sänger pädagogischen Auf-gaben als Chorleiter sowie als Gesangslehrer an der Musikhochschule Frankfurt.

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    der bass

    Peter Schüler, in Wiesbaden geboren, begann sein Ge-sangsstudium bei Prof. Martin Gründler und setzte es später bei Julia Hamari, Jean Cox und Anna Reynolds fort. Er erhielt zudem vier Jahre Opernschau-spielunterricht bei

    Professor Meyer-Hanno, Frankfurt, und be-suchte Meisterkurse von John Shirley-Quirk. Heute arbeitet Peter Schüler regelmäßig mit Seymour Bernstein in New York.

    Schüler ist ständiger Gast bei internatio-nalen Festivals. Er trat beispielsweise in Schwetzingen, Königslutter und Takamatsu (Japan) sowie in renommierten Konzerthäu-sern wie der Tonhalle Düsseldorf, der Phil-harmonie Köln, der Alten Oper Frankfurt und dem Palais des Beaux-Arts in Brüssel auf. Pe-ter Schüler gastiert regelmäßig in Israel, Frankreich, Italien, Belgien, Dänemark, Ru-mänien, Irland, Österreich, der Schweiz so-wie den Niederlanden.

    Neben seinen zahlreichen Konzertver-pflichtungen erhält er immer wieder Gast-engagements zu Opernproduktionen. Zahlrei-che Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen dokumentieren Schülers künstlerische Tätig-keit.

    Im Februar 2002 war er Gewinner beim internationalen Operngesangs-Wettbewerb der „Gerda Lissner Foundation“ in New York.

    der dirigent

    Jens-Uwe Schunk stu-dierte Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Darstellen-de Kunst in Frankfurt. Neben dem Studium sammelte er wichtige Erfahrungen als Diri-gent und Chorleiter. Zu seinem Repertoire gehören Messen für Chor und Orchester,

    u. a. von Mozart, Haydn, Bruckner, Gounod, aber auch Werke von Bernstein, Rutter, Near und Barber.

    Jens-Uwe Schunk setzte seine Ausbildung mit einem Kapellmeisterstudium bei W.-D. Hauschild und P. Eötvös und einem Aufbau-studium im Fach Dirigieren, Schwerpunkt Opernrepertoire, bei T. Kamioka fort. Eötvös, international gefragter Komponist und Diri-gent, ließ seine Dirigentenklasse an Konzert-projekten im In- und Ausland teilnehmen. Diese in Deutschland einzigartige Ausbil-dungsmethode führte zur Arbeit mit renom-mierten Orchestern wie den Berliner Phil-harmonikern, der Neuen Philharmonie Frank-furt und London BBC.

    Seit 1999 leitet Jens-Uwe Schunk das Kammerorchester Collegium Musicum Frank-furt und den Kirchenchor St. Martinus Hat-tersheim. In Zusammenarbeit dieser beiden Ensembles mit dem Verein „beaux arts“, der die musikalischen Vorhaben Jens-Uwe Schunks unterstützt, konnten große Konzert-programme mit herausragendem Erfolg auf-geführt werden: Elias, Lobgesang und 2. Sin-fonie von Mendelssohn Bartholdy, Händels Messias, Ein Deutsches Requiem von Brahms sowie Mozarts Große Messe in c-Moll.

    Seit 2005 leitet Jens-Uwe Schunk die Frankfurter SingGemeinschaft. Die drei En-sembles konzertieren auch gemeinsam – 2006 mit Requiem von Rutter und Te Deum von Dvořák und 2007 mit Mozarts Requiem.

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    kammerorchester collegium musicum frankfurt

    Das Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt gehört zu den traditionsreichsten Laienorchestern Hessens und wurde 1967 als Sinfonieorchester im Rahmen eines Kurses der Volkshochschule Frankfurt von Horst Langkamm gegründet. Aufgrund seiner her-vorragenden Kontakte zur Musikhochschule sowie zeitgenössischen Komponisten wurden in den folgenden Jahren etliche Stücke für das Orchester geschrieben und von diesem dann uraufgeführt. Insbesondere Werke von Frank Michael (Maithuna 1973, Violinkonzert 1976 sowie Mandala I 1978) und Gerhard Müller-Hornbach (Phasen 1975, Suite in 7 Sätzen 1976 und 3 Nachtstücke 1987) waren zum ersten Mal vom Kammerorchester Colle-gium Musicum Frankfurt zu hören.

    Auch der Kontakt zu namhaften Solisten großer Orchester und Opern ermöglichte es dem Orchester, größere Werke wie z. B. das 5. Klavierkonzert von Beethoven, Klavierkon-zerte von Schumann, Grieg, Mozart sowie auch anspruchsvolle Werke für Bläser (sämt-liche klassischen „Concertante Sinfonien“) darzubieten.

    Im Jahre 1995 beendeten Horst Lang-kamm und der langjährige Konzertmeister Günther Simon (damaliges Mitglied des Ra-diosinfonieorchesters Frankfurt) ihre Tätig-keit im Kammerorchester. Roland Böer über-nahm die Leitung und formte das Orchester zu einem reinen Streicherapparat, der nun nach Bedarf die notwendigen Bläser enga-giert. Unter Roland Böer, seinerzeit Solore-petitor und mittlerweile Kapellmeister an der Frankfurter Oper sowie gefragter Dirigent im

    In- und Ausland, fanden Konzerte im Kurthe-ater Bad Nauheim und in den Sälen der IHK/Börse Frankfurt sowie ein Gastspiel in Hamburg mit anschließender CD-Produktion statt.

    Seit 1999 steht Jens-Uwe Schunk als drit-ter Dirigent in der Geschichte des Orchesters diesem als künstlerischer Leiter vor. Unter seiner Leitung fanden zusammen mit dem Kirchenchor St. Martinus Hattersheim mehre-re viel beachtete Aufführungen in Frankfurt am Main und Hattersheim statt, wie die c-Moll-Messe von Mozart, Ein Deutsches Re-quiem von Brahms, Händels Messias sowie Mendelssohn Bartholdys Elias. Auch sinfo-nisch wurden größere Werke zu Gehör ge-bracht, wie das Violinkonzert von Brahms sowie die 7. Sinfonie von Beethoven und die 8. Sinfonie von Dvořák.

    Seit einigen Jahren veranstaltet das Or-chester auf Einladung des Kultur- und Bil-dungszentrums Waldsassen dort regelmäßig mit großem Erfolg Kammerkonzerte. Zur Auf-führung kamen bis jetzt Werke von Poulenc, Bloch, Tschaikowsky, Grieg, Elgar sowie den „Klassikern“ J. S. Bach und Mozart.

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    frankfurter singgemeinschaft

    Im Jahr 1949 gegründet, hat sich die Frank-furter SingGemeinschaft im Lauf der Jahr-zehnte im Frankfurter Raum einen Namen als leistungsfähiger Laienchor gemacht. Im Ok-tober 2005 hat Jens-Uwe Schunk die musika-lische Arbeit mit dem Chor aufgenommen.

    In zwei Konzerten pro Jahr führt die Frankfurter SingGemeinschaft anspruchsvolle Werke aus den verschiedensten musikali-schen Epochen und Stilrichtungen – von Bar-tok über Mendelssohn Bartholdy bis Gersh-win – auf. Die Teilnahme an einer Gershwin-Gala 2002 bescherte dem Chor einen Auftritt mit Big Band. Auch geistliche Literatur oder internationale Chormusik zum Advent und zu Weihnachten gehören zum Repertoire.

    Diese Auswahl dokumentiert die stilisti-sche Bandbreite der Frankfurter SingGemein-schaft. Auch an größere Werke, oft mit Solis-ten oder gemeinsam mit anderen Ensembles, wagt sich der Chor heran. 2003 konzertierten die Frankfurter SingGemeinschaft und zwei weitere Chöre vier Mal mit Mozarts Requiem, das 2007 erneut mit dem Kirchenchor St. Martinus und dem Kammerorchester Collegi-um Musicum Frankfurt zu hören war. Zuvor konnten zwei konzertante Aufführungen der Barockoper Dido und Aeneas von Purcell und mehrere Aufführungen der D-Dur-Messe von Dvořák realisiert werden.

    Mit Jens-Uwe Schunk als Chorleiter arbei-tet die Frankfurter SingGemeinschaft regel-mäßig mit seinen beiden anderen Ensembles zusammen. Dadurch erweiterte sich in jüngs-ter Zeit das Repertoire zum Beispiel um das Te Deum von Dvořák, die Chichester Psalms von Bernstein und das Requiem von Rutter.

    Der Chor besteht aus rund 60 aktiven Mitgliedern, die sich wöchentlich zu Proben, Stimmbildung und einmal jährlich zu einem Probenwochenende treffen.

    Ihr 60-jähriges Bestehen feiert die Frank-furter SingGemeinschaft mit der Aufführung von Carl Orffs Monumentalwerk „Carmina Burana“ im Sommer 2009.

    kirchenchor st. martinus

    Der Katholische Kirchenchor St. Martinus Hattersheim wurde 1912 gegründet. Die Hauptaufgabe des Chors liegt in der Mitge-staltung der Liturgie bei den großen Festen während des Kirchenjahrs. Zu seinem Reper-toire gehören Werke der alten Meister eben-so wie Chorliteratur zeitgenössischer Kom-ponisten. Neben Messen und Motetten wer-den in den Gottesdiensten auch Lieder und Psalmen im Wechsel mit der Gemeinde ge-sungen.

    Eine weitere Aufgabe sieht der Chor in der Ausrichtung von Kirchenkonzerten in der Pfarrkirche St. Martinus und der Teilnahme an Konzerten in und außerhalb von Hatters-heim. So wurden seit 2000 zusammen mit dem Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt folgende Werke gesungen: Elias und Lobgesang von Mendelssohn Bartholdy, Ein deutsches Requiem von Brahms, Messias von Händel und Große Messe in c-Moll von Mozart. Gemeinsam mit dem Kammerorches-ter Collegium Musicum Frankfurt und der Frankfurter SingGemeinschaft kamen unter anderem im Frühjahr 2006 der 42. Psalm von Mendelssohn Bartholdy und das Te Deum von Dvořák sowie im Herbst 2007 das Re-quiem von Mozart zur Aufführung.

    Höhepunkte im Leben des Chors sind weiterhin Konzertreisen und Chorfahrten, die ihn bisher unter anderem nach Rom, Südti-rol, Ungarn, Augsburg, Regensburg, Münster und Magdeburg führten.

    Der Chor hat zur Zeit 60 aktive und mehr als 125 passive Mitglieder und freut sich über jedes neue Mitglied. Auch passive, fördernde Mitglieder sind herzlich willkommen, denn der Chor ist für die Bewältigung seiner viel-fältigen Aufgaben auf sie angewiesen.

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    mitsingen – mitspielen

    Haben Sie Lust mitzumachen? Die Carmina Burana gehören zu den populärsten Chorwerken des 20. Jahrhunderts. Carl Orff vertonte 24 lateinische und mittelhochdeutsche Texte aus der gleichnamigen Sammlung von mittelalterlichen Frühlings-, Trink- und Liebesliedern. Die Frankfurter SingGemeinschaft präsentiert im Sommer 2009 das monumentale Werk gemeinsam mit dem Kirchenchor St. Martinus Hattersheim und dem Kammerorchester Colle-gium Musicum Frankfurt. Wir beginnen im Januar 2009 mit den Proben. Kommen Sie vorbei, rufen Sie an oder schicken Sie uns vorab eine E-Mail. Die Probentermine und Kontaktadressen finden Sie auf Seite 19.

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    danksagung Die beteiligten Ensembles bedanken sich bei all jenen, die durch ihre Sachspende und finanzielle Zuwendung, ihre ehrenamtliche Arbeit und Anzeigenfinanzierung die beiden Veranstaltungen unterstützt und möglich gemacht haben.

    www.frankfurter-sparkasse.de

    Kulturamt der Stadt Frankfurt www.frankfurt.de

    Unser nächstes Konzert:

    Carl Orff – Carmina Burana Sommer 2009

    Die genauen Termine entnehmen Sie bitte unseren Internetseiten. Für dieses große Projekt sucht die Frankfurter SingGemeinschaft ab Januar 2009 noch neue Stimmen – gern auch auf Projektbasis! Auch das Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt sucht nach wie vor versierte Strei-cher, die Lust haben, regelmäßig sonntagabends die Stücke zu erarbeiten. Voraussetzung ist Orchestererfahrung mit ähnlichen Werken.

  • Kontakte:

    Vorsitzende: Elisabeth Goergen EMail: [email protected] Geschäftsstelle: Saalburgstraße 15, 60385 Frankfurt a. M., Tel. (0 69) 59 67 31 76 Internet: www.frankfurter-singgemeinschaft.de Spendenkonto: Frankfurter Sparkasse, BLZ 500 502 01, Kto. 605881 Probe: Mittwochs 19.45 Uhr, Gärtnerweg 60, Gemeindesaal St. Ignatius, Frankfurt Kammerorchester Collegium Musicum Frankfurt Kontakt: Michael und Christamaria Poßner EMail: [email protected] Adresse: Walter-Kolb-Straße 4, 60594 Frankfurt a. M., Tel. (0 69) 62 19 54 Internet: www.collegium-musicum-frankfurt.de Probe: Sonntags 19.30 Uhr, Brückenstraße 7, Pfarrsaal Deutschorden, Frankfurt Kirchenchor St. Martinus Hattersheim Vorsitzender: Dr. Ulrich Göbel EMail: [email protected] Geschäftsstelle: Rathausstraße 14, 65795 Hattersheim a. M., Tel. (0 61 90) 7 34 00 Internet: www.chor-hattersheim.de Probe: Freitags 20 Uhr, Erbsengasse 3, Gemeindesaal Pfarrheim St. Barbara, Hattersheim

    Impressum: Redaktion, Satz und grafische Gestaltung Ute Krimmel Titel Ingrid Wendland

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