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Prüfung April 2008. 1. Transkribiere die folgende Wörter in IPA (Internationale phonetische Lautschrift) Stroh – [ tro:] Dieb – [di:p] Zähne – [tsε:n ə] Vase – [va:z ə] Waage – [va:g ə] 2. Bestimme die Konsonanten des Wortes „Angstschweiß“ artikulatorisch (d.h. nach Artikulationsstelle, Artkulationsart und Phonation = Stimmbeteiligung stl.: sth.) Angstschweiß = [aŋst vaes] 3. Schreibe die Vokale bzw. Diphtonge der folgenden Wörter im IPA und bestimme sie artikulatorisch nach der Zungenlage bei ihrer Hervorbringung (horizontal: vorn, zentral, hinten, vertikal : oben, Mitte, unten) sowie nach ihrer Phonotation: St ab – a: – zentral, unten, ungerundet l ieb – i :– langes i, vorn, oben, ungerundet st ören – ø: – lang, Mitte, vorn, gerundet Befr eiung –ai - Diphtong, oben, vorn S ünde – y: unten, Mitte, ungerundet 4. Welche deutschen Phoneme sind aus folgenden Minimalpaaren erschließbar: Reisen : reißen, Kegel : Kugel, schreibe : schriebe, kennen : können, kennen : kämmen? 5. Welcher Laut passt nicht in die jeweilige Reihe und was unterscheidet ihn von der Rest der Reihe? A. d, g, z, ts. B. l, m, n, ŋ, C. pf, ts, t, c. D. m, l, p, b, E. a, e, y, i. – dental gerundet 6. Wie sieht das Vokalsystem des Deutschen aus, wenn wir die Norddeutsche Gleichsetzung der Vokale in „Beeren“ und „Bären“ zugrunde legen? Wie viele Vokale ergeben sich so? [bε:rən] -2 Vokale 7. Die deutschen Plosive unterscheiden sich einerseits nach dem Grad ihrer Phonation (sth., stl.) und anderseits nach dem Grad ihrer Aspiration ( Behauchung). Nach welcher dieser beiden Kriterien ordnen wir die Plosive üblicherweise und warum? Nach dem Grad ihrer Phonation (sth., stl.)

Phonetik-Prüfung - FHN

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FHN Primjeri ispita

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Page 1: Phonetik-Prüfung - FHN

Prüfung April 2008.

1. Transkribiere die folgende Wörter in IPA (Internationale phonetische Lautschrift) Stroh – [∫tro:] Dieb – [di:p] Zähne – [tsε:nə] Vase – [va:zə] Waage – [va:gə]

2. Bestimme die Konsonanten des Wortes „Angstschweiß“ artikulatorisch (d.h. nach Artikulationsstelle, Artkulationsart und Phonation = Stimmbeteiligung stl.: sth.)

Angstschweiß = [aŋst∫vaes]

3. Schreibe die Vokale bzw. Diphtonge der folgenden Wörter im IPA und bestimme sie artikulatorisch nach der Zungenlage bei ihrer Hervorbringung (horizontal: vorn, zentral, hinten, vertikal: oben, Mitte, unten) sowie nach ihrer Phonotation: Stab – a: – zentral, unten, ungerundet lieb – i :– langes i, vorn, oben, ungerundet stören – ø: – lang, Mitte, vorn, gerundet Befreiung –ai - Diphtong, oben, vorn Sünde – y: unten, Mitte, ungerundet

4. Welche deutschen Phoneme sind aus folgenden Minimalpaaren erschließbar: Reisen : reißen, Kegel : Kugel, schreibe : schriebe, kennen : können, kennen : kämmen?

5. Welcher Laut passt nicht in die jeweilige Reihe und was unterscheidet ihn von der Rest der Reihe? A. d, g, z, ts. B. l, m, n, ŋ, C. pf, ts, t, c. D. m, l, p, b, E. a, e, y, i. – dental gerundet

6. Wie sieht das Vokalsystem des Deutschen aus, wenn wir die Norddeutsche Gleichsetzung der Vokale in „Beeren“ und „Bären“ zugrunde legen? Wie viele Vokale ergeben sich so?[bε:rən] -2 Vokale

7. Die deutschen Plosive unterscheiden sich einerseits nach dem Grad ihrer Phonation (sth., stl.) und anderseits nach dem Grad ihrer Aspiration ( Behauchung). Nach welcher dieser beiden Kriterien ordnen wir die Plosive üblicherweise und warum? Nach dem Grad ihrer Phonation (sth., stl.)

8. Wieso entspricht dem Graph <c> in deutschen Fremdwörtern teils das Phonem /k/, teils das phonem /ts/ oder /t/ (z.B. „Computer, Grad, Celsius, Cello“)? Wie erklärt sich dieser Wandel phonetisch? Warum spricht man den Namen „Caesar“ im Anlaut mit /ts/ aus, während der ursprünglich gleichlautende „Kaiser“ mit /k/ gesprochen und geschrieben wird? Gibt es für dieses Phänomen (Palataliesierung, Assibilierung) Parallelen in Ihrer Sprache?

9. Was versteht man unter Graphen und Graphemen? Benutze die Wörter „Wasser“, „Straße“ und „Last“ als Beispiel.Unter Graphen und Graphem versteht man die schriftliche Entsprechung eines Phonems. Phonem wie Graphem sind Einzelsprachlich definiert. Die drei Wörter: Wasser, Straße und Last enthalten drei verschiedene Graphe für das eine Phonem (s), sie müssen also zu einem Graphen gehören, das wir s, ss, ß) schreiben.

10. Warum benutzen manche Sprachgemeinschaften Buchstabenhäufungen zur Darstellung eines Graphems (z.B. deutsch <ch> und <sch>)?

11. Was ist das ideale Verhältnis zwischen Phonem und Graphem und damit zwischen Sprache und Schrift? Kennen Sie eine Sprache, die diesem Ideal entspricht?

12. Die deutsche Rechtschreibung folgt mehreren Prinzipien, dem phonologischen, morphologischen, syntaktischen und etymologischen (historischen). Nach welchen Prinzipien richtet sich die Schreibung der folgenden Wörter:

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„Delfin, Rad fahren, Stalllaterne, Philosophie, Puzzle und Tag“? Es wäre ja auch möglich gewesen, sich für folgende Schreibungen zur Entscheidung: „Delphin, radfahren, Stallaterne, Filosofie, Passel oder Pusel und Tak“.

Prüfung Juni 2008.

1. Welche wichtige physiologische Veränderung vollzieht sich im ersten Lebensjahr eines menschlichen Kleinkindes, die ihm im Gegensatz zu anderen Primaten ein artikuliertes Sprechen ermöglicht? Welchen Nachteil muss der Mensch damit im Kauf nehmen? Ein Säugling kann noch gleichzeitig atmen und schlucken, weil der Kehldeckel wie bei der Primaten hoch steht. Bei Erwachsenen sitzt der Kehlkopf auf der Luftröhre während des Eßvorgangs. Während des Essens darf man nicht sprechen, weil dann die Luftröhre offen bleibt und Speieseteile können in die falsche Kehle geraten, man verschluckt sich.

2. Warum unterscheiden sich Männerstimmen von Frauen- und Kinderstimmen?

3. Wodurch unterscheidet sich die Artikulation der Verschlusslaute des Deutschen (und anderer germanischer Sprachen) von Ihrer Sprache (und anderer slawischen Sprachen)? Erklären Sie den Unterschied phonetisch!

4. Was ist der Unterschied von Konsonanten und Vokalen (phonetisch) und wie wirkt er sich (phonologisch) bei der Silbenbildung aus? Phonetisch – Bei der Produktion von Konsonanten im Ansatzrohr – ein teilweiser oder vollständiger Verschluss bzw. eine geräuschbildende Enge. Phonologisch – Konsonante kommen an den Silbenrändern vor.Phonetisch – Bei der produktion von Vokalen – zentral offenes Ansatzrohr. Phonologisch – Vokale bilden den Silbenkern

5. Was haben die Silben aller Sprachen gemeinsam und was ist für die Silbe im Deutschen charakteristisch? Denken Sie auch an ambisyllabischen Konsonanten!Gemeinsam haben sie einen obligatorischen Silbenkern: Vokal, Diphtong, Nasalkonsonant und Liquida

6. Worin besteht der Unterschied von Phonetik und Phonologie?Die Phonetik beschreibt die Entstehung, Übertragung und Wahrnehmung, also die materielle Seite der Sprachlaute.Phonologie beschäftigt sich mit der Funktion und Eigenschaft von Sprachlauten als Elemente eines Sprachsystems.

7. Zählen Sie die Artikulationsstellen im Ansatzrohr in Richtung des Luftstroms und die Bezeichnung der dort produzierten Konsonanten auf, soweit sie für das Deutsche relevant sind.Artikulationsstellen:

- Oberlippe (labial)- obere Schneidezähne (dental)- Zahndamm (alveolar)- harter Gaumen (palatal)- weicher Gaumen (velar)- Gaumenzäpfchen (uvular)- Rachen (pharyngal)- Kehlkopf/Glottis (laryngal/glottal)

8. Das IPA besitzt 5 Zeichen für verschiedene Laute, die sich graphisch alle von den Buchstaben R und r ableiten. Vier davon sind für das Deutsche relevant. Beschreiben Sie diese Laute phonetisch und untersuchen Sie, ob es sich um verschiedene deutsche Phoneme oder Varianten eines Phonems handelt! Phonem /r/ = [r] dental, [R] uvular, [ʁ] sth. uvular Frikativ, [ɐ] Vokalisierung am Ende des Wortes

9. Was spricht für den Ansatz von Affrikaten im deutschen Konsonantensystem und was spricht dagegen?

10. A)Welcher phonologische Prozess des Deutschen wird „Auslautverhärtung“ genannt? Welche Laute sind davon betroffen?Unter Auslautverhärtung versteht man das Stimmloswerden stimmhafter Obstruenten im Silbenauslaut.Die Auslautverhärtung betrifft im Deutschen folgende Konsonantenphoneme: die Plosive /b d g/, die Frikative /v z ʒ / sowie die Affrikate /d ʒ /.

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B Wir beschreiben diesen Prozess mit der Regel: [-son ] > [-sth] / ______#. Erklären Sie diese Regel!

11. Vergleichen Sie den Anlaut von engl. „pound, tame corn“ mit dtsch. „Pfund, zahm, Korn (hochalem. [kxo:n])“ und den Auslaut von engl. „ship, that, make“ mit dtsch. „Schiff, dass, mach(en)“! Beschreiben Sie phonetisch das Verhältnis der englischen und deutschen Laute.

12. Wie sieht in der Schreibung einer Sprache das ideale Verhältnis von Phonem und Graphem aus? Warum ist dieses Ideal in der deutschen Rechtschreibung nicht gegeben? Nach welchen Prinzipien funktioniert die deutsche Rechtschreibung?

Prüfung Juli 2008.

1. Nehmen wir an, wir haben von einer unbekannten Sprache Wortlisten in phonetischer Schreibung hergestellt. Nach welchen Eigenschaften ordnen wir nun die in den Listen vorkommenden Laute, um zu einem Verständnis des Lautinventars dieser Sprache zu gelangen?Nach artikulatorischen Eigenschaften bzw. ihre konkrete artikulatorische Realisierung

2. Wie stellen wir fest , welche Laute Phoneme der Sprache sind? Sie lassen sich mit der Minimalpaarenenbildung, Segmentieren und Kommutationstest nachweisen.

3. Nun wenden Sie diese Erkenntnisse auf das Deutsche an! Schreiben Sie alle deutschen Konsonanten auf und erstellen Sie daraus einen Überblick über das phonologischen System der deutschen Konsonanten!

labial dental palatal velar glottalPlosive stl. sth.

pb

td

kg

Frikative stl. sth.

fv

sz

∫ x h

Nasale m n ŋLateral lApproximant jVibrant r

4. Ist der Glottisverschluss [ ' ] in „'Arbeit“ und „be’arbeiten“ ein Phonem des Deutschen oder nicht? Begründen Sie Ihre Entscheidung!

5. Was spricht für die Auffassung, die deutschen Affrikate seien Phoneme, was dagegen?Monophonematische Wertung spricht für und biphonematische Wertung dagegen.

6. Wieso fassen wir [x] und [ç] als Allophone eines deutschen Phonems auf und nicht als 2 Phoneme?

7. Wie erkennt man , dass /s/ und /z/ verschiedene Phoneme des Deutschen sind?

8. Vergleichen Sie das Vokalsystem des Deutschen mit dem Ihrer Sprache! Wo liegen die Unterschiede? Betrachten Sie die Diphtonge des Deutschen als eigene Phoeneme oder handelt es sich nach Ihrer Meinung um je zwei vokalische Phoneme? Warum?

9. Wie unterscheiden sich die Phoneme, die aus folgenden Minimalpaaren erschließbar sind? Schal : Schall, Tal : Zahl, Feld : Welt, Leber : Leder, liegen : lügen, (Merkmale nennen!)

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10. Welcher Laut passt nicht zu den anderen [ p, t, f, s, n, x]? Warum?

11. Wie viele Vokale hat das Deutsche? Achten Sie auf die Quantität! 16

12. Ist der Schwa – Laut des Deutschen (z.B. im Auslaut von „Liebe“) ein Phonem? Wieso?

Prüfung Oktober 2008.

1. Wie erkennt man, dass „e“ im Wort Kern ein Phonem ist? /e/

2. Was ist der Gegenstand der Phonetik, und in welche Bereiche wird sie unterteilt?Die Phonetik beschreibt die Entstehung, Übertragung und Wahrnehmung, also die materielle Seite der Sprachlaute.Die Phonetik wird in 3 Bereiche unterteilt: artikulatorische, akustische und auditive Phonetik

3. Erklären Sie den Begriff „Suprasegmentalia“Als Suprasegmentalia gelten die Tonhöhe, die Lautstärke und die Dauer. Diese lautlichen Erscheinungen sind an größere Einheiten (Silbe, Wort, Phrase, Satz) gebunden und lassen sich daher nur in einem segmentübergreifenden (d.h. suprasegmentalen) Bezugsrahmen bestimmen.

4. Welche Konsonanten kommen im Deutschen nie anlautend und welche nie auslautend vor? Anlautend ŋ, s Auslautend alle sth Konsonanten, wo es keine stimmlose Entsprechung gibt ( b,d,g,h,j,v,z,)

5. Was verstehen Sie unter Graphen und Graphem?Unter Graphen und Graphem versteht man die schriftliche Entsprechung eines Phonems. Phonem wie Graphem sind Einzelsprachlich definiert. Die drei Wörter: Wasser, Straße und Last enthalten drei verschiedene Graphe für das eine Phonem (s), sie müssen also zu einem Graphen gehören, das wir s, ss, ß) schreiben.

6. Welche deutschen Phoneme sind aus folgendem Minimalpaaren erschließbar: reisen : reißen, /z/ Kegel : Kugel, schreibe : schriebe, kennen : können

7.Transkribieren Sie die folgenden Wörter in die IPA (int. phonetische Lautschrift): Stroh – [∫tro:] Dieb – [di:p] Zähne – [tsε:nə] Vase – [va:zə] Waage – [va:gə]

8. Wie systematisiert man die Phoneme einer Sprache? Man ordnet die durch Minimalpaaren gewonnenen vorläufigen Phoneme nach Artikulationsart und Artikulationsstellen so an, dass sie ein Raster bilden und wendeln deises Raster so lange ab, bis in jedem Abschnitt nur ein Phonem steht. So kann man die einzelnen Phoneme anhand ihrer Merkmale eindeutig von jeden anderen Phonem unterscheiden. Systematisieren Sie alle vokalischen Phoneme der deutschen Sprache

9. Wie gelangt man zu den Phonemen einer Sprache? Man erfasst den Wortschatz bzw. ein repräsentatives Korpus aus jeweiligen Sprache in phonetische Lautschrift und sucht Minimalpaare, d.h. 2 Wörter die sich nur im Hinblick auf einem Laut voneinander unterscheiden und versucht diese Laute dann so zu ordnen, dass man das Lautsystem dieser Sprache erhält.

10. Wie erkennen Sie, dass /s/ und /z/ zwei verschidene Phoneme des Deutschen repräsetieren?

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11. Warum können 2 Sprecher verschidener Muttersprache einander zwar hören, aber sich lautsprachlich nicht miteinander verständigen. Weil sie kein gemeinsames Zeichensystem haben

12. Artikulationsstellen Reihenfolge wie sie der Luftstrom der Ausatmungsluft beim Sprechen

1. Larynx 5. Palatum2. Pharynx 6.Alveden3.Uvula 7.Zähne4.Velum 8.Lippen

13. Wodurch unterscheiden sich Plosive von Nasalkonsonanten Bei den Plosiven wird die Luftströmung blockiert und dann wiederfreigesetzt wodurch kleine „Explosion“ entsteht und bei den Nasalkonsonanten stömt die Luft auch während der Unterbrechung. Also diese Konsonatne unterscheidet man nach der Artikulationsart. Velum gehoben Plosiv gesenkt nasal

14. Mit welchem Begriff fasst man Plosive, Frikative, Affrikative zusammen?Obstruenten

15. Welche Laute (Artikulationsarten) werden als Liquide zusammengefasstLaterale und Vibranten