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Physiologische Anpassungen an unterschiedliche Sprungkrafttrainingsmethoden Eine Trainingsempfehlung für verschiedene Sprungarten Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science an der Karl-Franzens-Universität Graz vorgelegt von Niklas Schabl, B.Sc am Institut für Sportwissenschaften Begutachter: Ao.Univ.-Prof. Mag.phil. Dr.rer.nat. Karl Sudi Graz, 2021

Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

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Page 1: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

Sprungkrafttrainingsmethoden

Eine Trainingsempfehlung für verschiedene Sprungarten

Masterarbe i t

zur Erlangung des akademischen Grades

Master of Science

an der Karl-Franzens-Universität Graz

vorgelegt von

Niklas Schabl, B.Sc

am Institut für Sportwissenschaften

Begutachter:

Ao.Univ.-Prof. Mag.phil. Dr.rer.nat. Karl Sudi

Graz, 2021

Page 2: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

2

Ehrenwörtliche Erklärung

Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe

verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder

inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher

in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen

Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung

entspricht der eingereichten elektronischen Version.

Datum: Unterschrift:

Page 3: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

3

Kurzfassung

Das Ziel dieser Literaturarbeit war es zu diskutieren wie sich unterschiedliche

Trainingsmethoden auf diverse physiologische Faktoren und die Sprungperformance

auswirken. Im Laufe der Arbeit wurden drei Trainingsmethoden genauer beschrieben und ein

Vergleich zwischen diesen durchgeführt, um deren Effekte und die Auswirkungen auf die

Sprungperformance in Relation zu stellen. Zudem wurden vier verschiedene Sprungarten

besonders beleuchtet, von denen ausgegangen wird, dass sie am häufigsten in verschiedenen

Disziplinen vorzukommen. Es wurde versucht, die Einflussfaktoren der verschiedenen

Sprungarten herauszufinden und das Training darauf und auf den Bewegungsablauf jeder

Sprungart abzustimmen. Mit dieser Arbeit soll eine Hilfestellung zur Erstellung

evidenzbasierter Trainingspläne gegeben werden, die darauf abzielen, die Sprungperformance

einer bestimmten Sprungart zu verbessern.

Kurz zusammengefasst kann nicht verallgemeinert werden, welche Trainingsmethode die

besten Effekte auf die Sprungperformance hat, da erstens unterschiedliche Methoden

verschiedene Faktoren beeinflussen, zweitens für jede Person individuell abgeschätzt werden

muss, welche Faktoren trainiert werden sollten und drittens unterschiedliche Sprungarten

verschieden stark von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst werden. Es konnte jedoch gezeigt

werden, dass sich die Kombination mehrerer Methoden positiv auf die Sprungperformance

auswirkte.

Für den Squatjump und den Countermovementjump hat sich herausgestellt, dass vor allem die

relative Maximalkraft, die relative Peak Power und die Muskelmasse der Beine

leistungsbestimmend sind. Beim Countermovementjump bekommt der Dehnungs-

Verkürzungs-Zyklus aufgrund der Gegenbewegung Bedeutung und steigert die

Sprungperformance etwas. Je schneller und dynamischer eine Sprungbewegung wird, desto

größer scheint der Einfluss der Rate of Force Development, des Dehnungs-Verkürzungs-

Zyklus, der Sehnen- und Muskelsteifigkeit bzw. Gelenkssteifigkeit (Joint Stiffness), der

intermuskulären Koordination, Feuerungsrate und Reaktivität zu werden.

Schlussendlich kann nur ein individuelles auf den Athleten/die Athletin und die Sprungart

abgestimmtes Training empfohlen werden, wenn es darum geht, bestmögliche Ergebnisse zu

erzielen. Da das nicht immer möglich ist oder häufig sehr kompliziert erklärt wird, werden in

dieser Arbeit eine einfache Anleitung zur Erstellung eines Mesozyklus und drei daraus

resultierende Beispiele angeführt.

Page 4: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

4

Danksagung

An dieser Stelle möchte ich mich zu allererst bei meinen Eltern bedanken, die mich während

meiner gesamten Studienlaufbahn unterstützt haben und ohne die ich bestimmt nicht so eine

unbeschwerte und schöne Zeit genießen hätte können. DANKE!!!

Ein weiterer Dank gilt meinem Betreuer Ao.Univ.-Prof. Mag.phil. Dr.rer.nat. Karl Sudi, der

mir mit dem einen odern anderen hilfreichen Tipp weiterhelfen konnte.

Bedanken will ich mich auch bei meinen Freunden, die mir durch ihre Freude und ihren

Rückhalt eine unvergessliche Zeit beschärten.

Außerdem geht mein Dank an all jene, die mir im Laufe dieser Arbeit in irgendeiner Art und

Weise weitergeholfen haben.

Page 5: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

5

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ........................................................................................................................... 8

2 Der Sprung ......................................................................................................................... 9

2.1 Physikalische Grundlagen des Sprungs ...................................................................... 9

2.1.1 Kraft ....................................................................................................................... 9

2.1.2 Die Muskelkraft .................................................................................................... 11

2.1.3 Die Kraft-Längen Relation ................................................................................... 11

2.1.4 Die Kraft-Geschwindigkeits-Relation .................................................................. 12

2.1.5 Hebelarm .............................................................................................................. 13

2.1.6 Prinzip der Anfangskraft ...................................................................................... 13

2.1.7 Gewichtskraft ....................................................................................................... 14

2.2 Die unterschiedlichen Sprungarten im Sport............................................................ 14

2.2.1 Der Squatjump ...................................................................................................... 15

2.2.2 Der Countermovementjump ................................................................................. 16

2.2.3 Der zweibeinige Sprung aus dem Lauf ................................................................ 17

2.2.4 Der einbeinige Sprung aus dem Lauf ................................................................... 18

2.3 Die Phasen des Sprungs ........................................................................................... 19

2.3.1 Anlauf ................................................................................................................... 20

2.3.2 Absprung .............................................................................................................. 20

2.3.3 Flug ....................................................................................................................... 20

2.3.4 Landung ................................................................................................................ 21

3 Anatomie der unteren Extremitäten ................................................................................. 21

3.1 Das Hüftgelenk ......................................................................................................... 21

3.2 Das Kniegelenk ........................................................................................................ 23

3.3 Sprunggelenk ............................................................................................................ 24

4 Anatomie des Muskels ..................................................................................................... 25

4.1.1 Skelettmuskulatur ................................................................................................. 25

Page 6: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

6

4.1.2 Aktive Steifigkeit (Muscle Stiffness) ................................................................... 29

5 Kontraktion der Skelettmuskulatur .................................................................................. 30

5.1 Die motorische Endplatte ......................................................................................... 30

5.2 Der Querbrückenzyklus und die Gleitfilament-theorie ............................................ 31

5.3 Die Arbeitsweisen und Kontraktionsformen der Skelettmuskulatur ........................ 33

5.3.1 Statische Arbeitsweise .......................................................................................... 33

5.3.2 Dynamische Arbeitsweise .................................................................................... 33

5.3.3 Kombinierte Arbeitsweise .................................................................................... 34

5.3.4 Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus ........................................................................... 34

6 Anatomie der Sehne ......................................................................................................... 35

6.1 Die Sehnensteifigkeit/Elastizität .............................................................................. 36

6.2 Golgi Sehnenorgan (GTO) ....................................................................................... 36

7 Einfluss leistungsbestimmender Faktoren auf die Sprungperformance ........................... 37

7.1 Kraft und Power ....................................................................................................... 38

7.2 Körperfettanteil (KFA)/Körpergewicht .................................................................... 39

7.3 Rate of Force Development (RFD)/ Rate of Torque Development (RTD) .............. 40

7.4 Muskelfaserverteilung .............................................................................................. 41

7.5 Muskelmasse/Muskelquerschnitt ............................................................................. 43

7.6 Neuromuskuläre Fähigkeiten ................................................................................... 45

7.6.1 ME-Rekrutierung ................................................................................................. 45

7.6.2 Zahl der rekrutierten Motorischen Einheiten ....................................................... 47

7.6.3 Feuerungsrate des Motorneurons ......................................................................... 47

7.6.4 Intermuskuläre Koordination ............................................................................... 49

7.7 Technische Aspekte .................................................................................................. 49

7.8 Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus ............................................................................... 52

7.9 Steifigkeit & Elastizität des Muskel-Sehnen-Komplexes ........................................ 52

7.10 Beweglichkeit ........................................................................................................... 54

8 Gängige Sprungkrafttrainingsmethoden .......................................................................... 55

Page 7: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

7

8.1 Heavy Resistance Training/ High Load – Low Velocity Resistance Training ........ 55

8.2 Powertraining/ Moderat Load – Moderate velocity Training .................................. 55

8.3 Plyometrisches Training/ Low Load – High Velocity Training .............................. 56

9 Hypothesen ....................................................................................................................... 57

10 Methode ............................................................................................................................ 57

11 Physiologische Anpassungen an unterschiedliche Trainingsmethoden ........................... 58

11.1 High Load – Low Velocity Resistance Training/Heavy Resistance Training ......... 58

11.2 Moderat Load – Moderate velocity Training/Powertraining ................................... 64

11.3 Low Load – High Velocity Training /Plyometrisches Traininng ............................ 70

11.4 Vergleich der Trainingsmethoden ............................................................................ 77

11.5 Kombination von Trainingsmethoden im Vergleich mit individuellen Methoden .. 78

11.6 Weitere Trainingsmöglichkeiten zur Steigerung der Sprungperformance ............... 80

11.6.1 Post Activation Potentiation ............................................................................. 80

11.6.2 Winkelspezifisches Training ............................................................................ 81

11.6.3 Unilaterales Training ........................................................................................ 83

12 Ein Überblick der aktuellen Sprungkraftrainingsgestaltung in der Praxis ....................... 84

13 Empfehlungen für die Trainingsplanung .......................................................................... 86

13.1 SJ & CMJ ................................................................................................................. 90

13.2 Beidbeiniger Sprung aus dem Lauf .......................................................................... 94

13.3 Einbeiniger Sprung aus dem Lauf ............................................................................ 99

14 Diskussion ...................................................................................................................... 103

15 Conclusio ........................................................................................................................ 114

16 Literaturverzeichnis ........................................................................................................ 116

17 Abbildungsverzeichnis ................................................................................................... 135

18 Tabellenverzeichnis ........................................................................................................ 137

19 Anhang ........................................................................................................................... 138

Page 8: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

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1 Einleitung

Die Sprungkraft bzw. Sprungperformance spielt in nahezu allen Sportarten eine wichtige Rolle.

Dies wird in Ballsportarten wie Volleyball oder Basketball deutlich, wo etliche Sprünge

absolviert werden müssen. Noch größer ist die Bedeutung des Sprungs in der Leichtathletik,

bei der einzelne Diszplinen auf dessen Optimierung ausgelegt sind. Andere Disziplinen, die so

wirken, als würde die Sprungkraft nur eine Nebenrolle einnehmen, sind beispielsweise das

Kugelstoßen oder der Sprint. In diesen Disziplinen kann Sprungkrafttraining gezielt als

Trainingsmethode für Schnellkraftzuwächse der Athleten implementiert werden und

auschlaggebend sein, ob ein Erfolg errungen wird oder nicht. Für all diese Disziplinen gilt: je

höher bzw. weiter der Sprung, desto einfacher wird es, den Gegner bzw. ein Hindernis zu

bezwingen.

Die Sprungperformance wird durch eine Vielzahl an physiologischen Faktoren beeinflusst.

Diese gilt es durch die Verwendung verschiedener Trainingsmethoden so zu beeinflussen, dass

eine Steigerung der Sprungperformance folgt. Je nach Sportart verändert sich der

Bewegungsablauf der Sprungbewegung. Damit verändern sich auch die

Trainingsanforderungen. Vergleicht man beispielsweise den Absprung beim Skispringen mit

einem Dunk beim Basketball, wird der Unterschied klar. Während beim Absprung auf der

Skischanze mit beiden Beinen Kraft entwickelt wird, ist es beim Basketball situationsabhängig,

ob ein- oder beidbeinig abgesprungen wird. Überdies unterscheiden sich die beiden Sprünge

auch anhand der Gelenkswinkel, den Anlauf und die Zeit, die zur Verfügung steht um Kraft für

den Absprung zu entwickeln. Der Skisprung ähnelt einem Squat Jump (SJ), während der Sprung

beim Basketball typischerweise aus dem Lauf heraus entsteht. Eine weitere Sprungart, der

Counter Movement Jump (CMJ), findet seine Anwendung unter anderem beim Block im

Volleyball oder dem Rebound im Basketball. Da sich diese Sprünge voneinander

unterscheiden, ergibt sich die Frage, ob manche physiologische Faktoren wichtiger als andere

für eine spezielle Sprungart sind. Anhand der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse über

die physiologischen Auswirkungen unterschiedlicher Sprungkrafttrainingsmethoden auf den

Körper sollen Empfehlungen für die Erstellung eines sprungartspezifischen Trainings

ermöglicht werden. Die Absicht der Erstellung eines solchen Trainings ist es, zugleich so

effektiv und ökonomisch wie möglich zu sein. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die physiologischen

Anpassungen unterschiedlicher Trainingsmethoden unter die Lupe zu nehmen und anhand

dieser Erkenntnisse sprungartspezifische Trainingsbeispiele zu erstellen. Somit soll ein

effizientes, auf Literatur basierendes und individuelles Sprungkrafttraining ermöglicht werden.

Page 9: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

9

2 Der Sprung

Springen ist wie das Laufen oder Klettern eine Grundbewegungsform des Menschen und hat

im Alltag, aber speziell in einigen Sportdisziplinen einen hohen Stellenwert. Abhängig von der

Sportart unterscheiden sich die Ziele des Sprungs. In der Leichtathletik etwa beim Weitsprung

oder Dreisprung geht es darum eine möglichst große Distanz zurückzulegen, während beim

Hochsprung der eigene Körper über ein möglichst hohes Hindernis gewuchtet werden soll. In

Spielsportarten wie dem Volleyball oder Basketball dient der Sprung vor allem dazu, sich dem

Kontrahenten gegenüber einen Vorteil zu verschaffen, um leichter einen Punkt zu erzielen.

(Quade & Sahre, 1989, S.166)

Neben der Rolle als Bewegungsbestandteil im Wettkampf nimmt er eine bedeutende Rolle in

der Wettkampfvorbereitung als Trainingsmittel ein (Quade & Sahre, 1989, S.166). Mittlerweile

wären Sprünge aus der Trainingspraxis nicht mehr wegzudenken. Sprünge finden ihre

Anwendung nicht nur in Sportarten, bei denen sie einen großen Teil im Wettkampf darstellen,

sondern auch in unscheinbaren Sportarten wie dem Tennis oder im Schwimmsport zur

Entwicklung der Schnellkraft (Quade & Sahre, 1989, S.166).

2.1 Physikalische Grundlagen des Sprungs

Die Höhe bzw. Weite eines Sprungs hängt von der Abfluggeschwindigkeit (v0) und deren

Richtung, also dem Abflugwinkel (α) ab. Je größer die Abfluggeschwindigkeit, umso höher

oder weiter kann der Körper gewuchtet werden. Je nachdem, ob die Maximierung der Höhe

oder Weite das Ziel ist, verändert sich der Winkel, in dem abgesprungen wird. Geht man davon

aus, dass die Abfluggeschwindigkeit gleich bleibt, beschreiben Mathelitsch und Thaller (2010)

in der Theorie einen optimalen Abfluggwinkel von 45°, um eine maximale Sprungweite zu

erzielen und 90° für den Sprung in die Höhe. Da die Abfluggeschwindigkeit von der Größe der

vom Muskel generierten Kraft (F), der Masse des Körpers (m) und der Dauer (t), in der Kräfte

auf den Körper wirken können, abhängt, spielt die Entwicklung gewisser physiologischer

Faktoren eine essentielle Rolle. Unter Verwendung spezieller Trainingsmethoden können

sprungkraftsteigenrde Faktoren effizient gefördert werden.

2.1.1 Kraft

Der Begriff Kraft kann einerseits rein physikalisch definiert werden, und andererseits aus

sportlicher bzw. physiologischer Sicht.

Aus physikalischer Sicht ist Kraft (F) die Summe aus Masse (m) und Beschleunigung (a).

Kräfte wirken immer in eine Richtung. Als Beispiel dient die Schwerkraft, welche uns ständig

Page 10: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

10

in Richtung Erde zieht. Nach dem 3. Newtonschen Gesetz müssen die Muskeln im Körper

ausreichend Kraft erzeugen, die der Schwerkraft entgegenwirkt, sodass ein Kräftegleichgewicht

entsteht, um aufrecht in Ruhe stehen zu können. Beim Sprung müssen die der Schwerkraft

entgegengesetzen Kräfte so groß sein, damit die Gravitation der Erde überwunden werden kann

und der Körper vom Boden abhebt (Mathelitsch & Thaller, 2010, S.58-59).

Aus sportlicher Sicht ist Kraft etwas schwieriger zu definieren, da sie von einer Vielzahl

komplexer körperlichen Vorgängen und physioloischen sowie neurologischen Faktoren

abhängt. Pauls (2011) hat dennoch eine recht einfache Definition gegeben: „Kraft ist die

Fähigkeit des Nerv-Muskel-Systems Widerstände zu überwinden oder ihnen

entgegenzuwirken“ (Pauls, 2011, S. 11). Weineck (2010, S. 371) beschreibt die Kraft etwas

komplexer und meint, dass sich der Kraftbegriff nur im Zusammenhang mit der Art der

Kraftmanifestation definieren lässt. Dabei unterscheidet er die allgemeine, sportartunabhängige

von der speziellen, sportartspezifischen Kraft. Zudem meint er: „Die Kraft tritt in den

verschiedenen Sportarten niemals in einer abstrakten „Reinform“, sondern stets in einer

Kombination bzw. mehr oder weniger nuancierten Mischform der konditionellen physischen

Leistungsfaktoren auf“ (Weineck, 2010, S. 371). Dafür teilt er die Kraft in die folgenden

Hauptformen ein: Maximalkraft, Schnellkraft, Kraftausdauer und neuerdings Reaktivkraft, die

in Abbildung 1. mit ihren Unterkategorien dargestellt sind. In Abbildung 2. wird deren

Wechseleziehung abgebildet.

Abbildung 1: : Die Kraft und ihre verschiedenen Kraftfähigkeiten und Erscheinungsformen (Weineck, 2010, S. 372)

Abbildung 2: Wechselbeziehungen der 3 Hauptformen der Kraft (Weineck, 2010, S. 372)

Page 11: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

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Kräfte, die bei menschlicher Bewegung auftreten, können in zwei weitere Kategorien unterteilt

werden: Kräfte, die durch die Muskeln erzeugt werden und Kräfte wie die Schwerkraft oder

Reibungskraft, die unabhängig von der Muskulatur auftreten.

2.1.2 Die Muskelkraft

Wie viel Kraft ein Muskel erzeugen kann hängt neben der neuronalen Ansteuerung und Anzahl

der Muskelfasern (Muskelquerschnitt) von 2 Faktoren ab: der Kontraktionsgeschwindigkeit

und der Länge der Sakomere. Diese beiden Faktoren stehen in unmittelbarer Relation zur Kraft.

2.1.3 Die Kraft-Längen Relation

Schon vor etwa 100 Jahren hat Blix (1894) anhand von Experimenten an Froschmuskeln

herausgefunden, dass die Kraft, die ein Muskel entwickeln kann, von seiner Länge abhängt.

1894 beschrieb Blix schon, dass die isometrische Kraft bis zu einer gewissen Länge steigt, dort

einen Höhepunkt hat und bei weiter zunehmender Länge des Muskels die Kraft wieder fällt.

Der Punkt, an dem ein Muskel die größte Kraft erzeugen kann wird Ruhelänge genannt. Je

größer der Abstand zur Ruhelänge, desto weniger Kraft kann ein Muskel entwickeln. Erklärung

dafür liefert die Gleitfilament- (Huxley & Niedergerke, 1954; Huxley & Hanson, 1954) und

Querbrückentheorie (Huxley, 1957; Simmons, 1971), die in Kapitel 5 beschrieben wird. In der

Ruhelänge können am meisten Querbrücken gebildet werden. Wird das Sarkomer auseinander

gezogen, können nur wenige Myosinköpfchen an das Aktin andocken. Bei Verkürzung des

Sarkomers überlappen sich die Filamente, wodurch genauso eine verminderte Anzahl an

Querbrücken gebildet werden kann. Enoka (2015) beschrieb eine optimale Sarkomerlänge

zwischen 2,5-2,8 μm beim Menschen.

Abbildung 3: Kraft-Längen Relation für Frosch, Katze und Mensch (D. E. Rassier, B. R. MacIntosh & and W. Herzog, 1999)

Page 12: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

12

2.1.4 Die Kraft-Geschwindigkeits-Relation

Die Geschwindigkeit mit der ein Muskel kontrahiert, ist ausschlaggebend für die

Kraftentwicklung des jeweiligen Muskels. Nimmt man an, dass der Muskel mit maximaler

Geschwindigkeit kontrahiert, so geht die Kraftentwicklung gegen null und vice versa. Das

bedeutet, je kleiner die Kontraktionsgeschwindigkeit, desto größer ist das Kraftpotential. Kraft

und Geschwindigkeit stehen in einem inversen, hyperboliscchen Zusammenhang (Jaric, 2015).

Abgesehen von exzentrischen Bewegungen, hat ein Muskel bei einer isometrischen

Kontraktion das größte Kraftpotential. Eine exzentrische Kontraktion wird in der F-v-Kurve

mit einer negativen Geschwindigkeit dargestellt und kann Kraftwerte deutlich über denen einer

isometrischen Kontraktion erreichen. Die Power (P) ist das Produkt aus der Kraft (F) und der

Geschwindigkeit (v). Daraus resultiert, dass der Verlauf der Leistungs-Geschwindigkeits-

Relation (P-v-Relation) direkt von der F-v-Relation abhängt. Wegen dem nicht linearen Verlauf

der F-v-Kurve nimmt die P-v-Kurve einen komplexeren Verlauf, der eher in Richtung

niedrigerer Geschwindigkeit geneigt ist, wie in Abbildung 5. zu erkennen ist. Die Konsequenz

ist, dass sowohl die optimale Kraft, als auch die optimale Geschwindigkeit, bei denen die Power

maximal ist, normalerweise unter 50% der maximalen Kraft und Geschwindigkeit liegt (Jaric,

2015).

Abbildung 4: Kraft-Geschwindigkeits-Kurve (durchgehende Linie) und Power-Geschwindigkeits-Kurve (strichlierte Linie)

(Jaric, 2015)

Der Verlauf der F-v-Kurve lässt sich durch Krafttraining verschieben. Mathelitsch und Thaller

(2010, S. 23) erklären, dass die F-v-Kurve von Kraftsportlern im Vergleich zu

Ausdauersportlern flacher verläuft. Anhand von Berechnungen konnte ein besserer

Wirkungsgrad zwischen Energie und vollbrachter Arbeit bei steilerem Verlauf festgestellt

werden, was vor allem Ausdauersportarten begünstigt (Mathelitsch &Thaller, 2010, S. 23).

Page 13: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

13

Abbildung 5: Kraftkurven mit unterschiedlicher Krümmung: blau: größerer Wirkungsgrad, rot: kleinerer Wirkungsgrad

(Mathelitsch &Thaller, 2010, S.23)

2.1.5 Hebelarm

Die Kraft, die vom Muskel erzeugt wird muss über die Sehnen auf die Knochen übertragen

werden, um eine Bewegung zu erzeugen. Wie sehr die entwickelte Kraft dabei auf die

mechanische Wirkung Einfluss nimmt, hängt vom Ursprung und Ansatz des jeweiligen

Muskels ab. Außerdem beeinflusst die Anthropometrie und Position in der man sich befindet,

ob mehr oder weniger Kraft aufgebracht werden muss.

Ein Beispiel liefert die Kniebeuge: Im Stand mit gestreckten Beinen ist beinahe keine Kraft

notwendig um die Position zu halten. Diese Position ist stundenlang zu bewältigen. Versucht

man nun das gleiche Gewicht in der Hocke zu halten, merkt man schnell, dass die Position

deutlich mehr Kraft erfordert, um sie halten zu können. In diesem Beispiel ist die wirkende

Kraft immer gleich. Drückt eine Person jedoch isometrisch gegen eine Kraftmessplatte, so ist

die Muskelkraft konstant, aber die nach außen wirkende Kraft verändert sich mit dem

Kniewinkel. (Mathelitsch &Thaller, 2010, S. 29)

Für das Kniegelenk bedeutet das, dass höhere Lasten bei größerem Kniewinkel leichter

bewältigt werden können. In einer Studie von Rhea et al. (2016) wurde ein 1-

Wiederholungsmaximum Test für die Kniebeuge mit unterschiedlichen Kniewinkeln (¼ Squat:

40-60°, ½ Squat 70-100°, Full-Squat: über 100°) durchgeführt. Die Messungen zeigen, dass bei

schwächer gebeugtem Kniegelenk mehr Gewicht bewegt werden kann (Rheat et al., 2016).

2.1.6 Prinzip der Anfangskraft

Das Prinzip der Anfangskraft sagt aus, dass eine größtmögliche Anfangskraft zu Beginn einer

Bewegung vorteilhaft ist, wenn das Ziel ist, eine große Endgeschwindigkeit zu erreichen. Damit

ein Körper die größtmögliche Abfluggeschwindigkeit erreicht, muss die Bewegung mit

maximaler Kraft beginnen. Die Anfangskraft kann durch eine einleitende Gegenbewegung

erhöht werden. Um diese Gegenbewegung abzubremsen, müssen die Muskeln kontrahieren und

Page 14: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

14

Kraft erzeugen. Dabei werden bereits einige motorische Einheiten aktiviert. Durch die

Gegenbewegung wird die Ansteuerung der Motoreinheiten früher aktiviert und die Bewegung

beginnt mit einer erhöhten Kraft, wodurch die konzentrische Bewegung schneller ausgeführt

werden kann. Da die Konzentrik mit erhöhter Geschwindigkeit begonnen wird, verkürzt sich

die Zeit, in der Kraft auf den Boden übertragen werden kann. Der Kraftstoß entspricht der

Fläche unter der Kraft-Zeit-Kurve, wenn die Kraftmessplatte mit dem Probanden darauf genullt

wurde. Damit eine Gegenbewegung einen Vorteil bringt, muss der Gewinn an Kraftstoß durch

die Gegenbewegung größer sein als der Verlust des Kraftstoßes durch die geringere Zeit.

(Mathelitsch & Thaller, 2010, S. 31-32)

2.1.7 Gewichtskraft

Für den Sprung ist es die Gewichtskraft, die es gilt zu überkommen, um vom Boden abheben

zu können. Die Gewichtskraft (FG) ergibt sich aus dem Produkt der Masse eines Körpers (m)

und der Erdbeschleunigung (g). Generell gilt: Massen ziehen sich an. Je größer die Masse, desto

stärker ihre Anziehungskraft. Für den Menschen gilt also: Die Erde zieht den Menschen an,

aber der Mensch auch die Erde. Warum der Mensch aber auf der Erde gehalten wird und nicht

umgekehrt, liegt am Massenunterschied. Denn größere Massen haben eine höhere

Anziehungskraft.

2.2 Die unterschiedlichen Sprungarten im Sport

Quade und Sahre (1989) unterteilen Sprünge in zwei Kategorien: Sprünge aus der Ruhe und

Sprünge aus der Bewegung, welche sich wiederum in einbeinig und zweibeinig aufgliedern.

Beidbeinige Sprünge aus der Ruhe finden ihre Anwendung unter anderem beim Rebound im

Basketball, beim Block im Volleyball oder beim Aufschlag im Tennis oder Volleyball. Eine

spezielle Form stellt der Skisprung dar. Der Anlauf ist passiv ohne aktive Beschleunigung des

Athleten. Im Vergleich mit Sprüngen aus der Bewegung wird in der Regel eine geringere

Sprunghöhe bzw. –weite erreicht, da der Körper keine oder eine sehr geringe kinetische Energie

besitzt, die in Abfluggeschwindigkeit umgewandelt werden kann (Quade & Sahre, 1989). Bei

Sprüngen aus der Bewegung ist das anders. Hier können laut Quade und Sahre (1989) deutlich

bessere Sprungergebnisse erzielt werden, da die kinetische Energie in Form von

Anlaufgeschwindigkeit beim Absprung in vertikale Abfluggeschwindigkeit umgewandelt

werden kann. Einbeinige Absprünge kommen vor allem in Disziplinen der Leichtathletik zur

Anwendung, bei denen größtmögliche Distanzen zurückgelegt werden sollen, aber genauso in

Mannschaftssportarten wie etwa dem Handball, um in den Torraum einzudringen. Einbeinige

Sprünge aus der Bewegung sind durch eine höhere Anlaufgeschwindigkeit gekennzeichnet

Page 15: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

15

(Wick, 2009). Zweibeinige Sprünge aus der Bewegung weisen eine deutlich geringere

Anlaufgeschwindigkeit auf. Sie finden ihren Platz vor allem in Sportarten wie Basketball oder

Volleyball in Form des Stemmschrittes.

Abbildung 6: Einteilung der Sprünge (Quade & Sahre, 1989)

Da sich Sprünge voneinander unterscheiden, haben die Leistungsparameter unterschiedlichen

Stellenwert. Dadurch werden je nach Sprung- und Sportart verschiedene Ansprüche an das

Training gestellt. Für diesen Zweck werden Sprünge in dieser Arbeit in Arten eingeteilt.

2.2.1 Der Squatjump

Der Squatjump (SJ) ist ein Sprung ohne vorhergehender Gegenbewegung. Die

Ausgangsposition ist eine Hocke mit etwa 90° Beugung im Kniegelenk. Aus dieser Position

wird ein vertikaler Sprung ausgeführt. Das Ausmaß der Knieflexion sowie die Unterstützung

des Sprungs durch einen Armschwung hängen von den Trainings- oder

Untersuchungsgegebenheiten ab und können angepasst werden. Zudem variiert die optimale

Hocktiefe für jede Person und hängt dabei vom individuellen Kraftniveau und der

Anthropometrie ab. Wird der SJ richtig ausgeführt, beginnt die Bewegung mit einer dem

Körpergewicht entsprechenden Anfangskraft. (Wank & Heger, 2009)

Diese Anfangskraft wird erst nach dem Erreichen des Kraftmaximums der konzentrischen

Bewegung unterschritten, kurz bevor die Füße den Kontakt zum Boden verlieren. In der Kraft-

Zeit Kurve in Abbildung 8 ist zu sehen, dass etwa 200-250 ms zur Verfügung stehen, um den

Körper zu beschleunigen. Je mehr Zeit zur Verfügung steht, in der ein Körper beschleunigt

werden kann, desto größer wird die Abfluggeschwindigkeit. Eine tiefe Hockposition würde

mehr Zeit zum Beschleunigen bedeuten und erscheint anfangs sinnvoll. Bei niedrigen

Ausgangspositionen nehmen jedoch die statischen Drehmomente in den Beingelenken derart

zu, dass allein zum Halten der Hockposition sehr hohe Kräfte von Nöten sind und die

Beschleunigung zu Beginn der Bewegung limitiert ist (Wank & Heger, 2009). Wank und Heger

Page 16: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

16

(2009) empfehlen daher die Ausgangsposition so zu wählen, dass ein möglichst langer

Beschleunigungsweg ermöglicht wird, bei der die Drehmomente in den Beingelenken in tiefen

Positionen trotzdem realisierbar sind. Es könnte sinnvoll sein, speziell die Kraft in tiefen

Positionen zu erhöhen, sodass die Ausgangsposition tiefer gewählt werden kann. Dies könnte

mit Kniebeugen über die gesamte ROM umgesetzt werden.

Abbildung 7: Schematische Darstellung des SJ (Richter, 2011, S. 23)

Abbildung 8: Kraft-Zeit Verlauf des SJ (Richter, 2011,S. 24)

2.2.2 Der Countermovementjump

Beim Countermovementjump (CMJ) wird ein Hock-Streck-Sprung durchgeführt. Die

Ausgangsposition ist eine aufrechte Haltung, wie sie in Abbildung 9 veranschaulicht wird.

Eingeleitet wird der Sprung mit einer exzentrischen Bewegung der Beinstreckermuskulatur bis

etwa 90° Kniewinkel erreicht wird, wobei dem Athleten/der Athletin Spielraum in Bezug auf

die Hocktiefe gelassen wird. Anschließend wird eine konzentrische Bewegung der

Beinstreckermuskulatur ausgeführt. Dabei soll der Übergang von Ausholbewegung zur

Streckbewegung möglichst flüssig sein. (Wank & Heger, 2009)

Es hat sich klar herausgestellt, dass eine Gegenbewegung die Effizienz der Zielbewegung

steigert. Mehrere Erklärungsansätze haben sich ergeben, die beschreiben, wieso dies der Fall

ist. Der Erste bezieht sich auf das Prinzip der höheren Anfangskraft aufgrund der

Muskelvoraktivierung. Während der Gegenbewegung und vor der konzentrischen Phase des

Sprungs können bereits Querbrücken gebildet werden, was eine höhere Krafterzeugung

ermöglicht. In der Folge kann mehr Leistung im ersten Teil der konzentrischen Bewegung

Page 17: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

17

erbracht werden. Der Zweite Ansatz dreht sich um den Einfluss des Dehnungs-Verkürzungs-

Zyklus (DVZ). Zum einen, um die Fähigkeit des Muskel-Sehnen-Komplexes (MSK) Energie

der Gegenbewegung zu speichern und für die konzentrische Bewegung wieder zu nutzen. Zum

anderen triggert die Gegenbewegung Reflexe (Muskelspindelreflex, Golgi Sehnenorganreflex),

welche die Muskelaktivierung während der konzentrischen Phase unterstützen, aber auch

hemmen können. Eine weitere Erklärung für die bessere Sprungleistung liefert die Vordehnung

der aktiven Muskeln, die während der Gegenbewegung stattfindet. Durch die Vordehnung

könnte die Leistung der Muskeln in der konzentrischen Phase verstärkt werden. Diese Wirkung

steigt mit dem Tempo der Vordehnung und nimmt ab je mehr Zeit zwischen Vordehnung und

konzentrischer Bewegung vergeht. (Bobbert, Gerritsen, Litjens & Van Soest, 1996)

Abbildung 9: Schematische Darstellung des CMJ (Richter, 2011, S.24)

Im Vergleich zum SJ ist in Abbildung 10 zu erkennen, dass die Bodenreaktionskräfte wegen

der Gegenbeweung zuerst sinken, bevor sie ansteigen. Vom Beginn der Bewegung bis zum

Abheben der Füße vergehen etwa 400 ms.

Abbildung 10: Kraft-Zeit Verlauf des CMJ (Richter, 2011, S.25)

2.2.3 Der zweibeinige Sprung aus dem Lauf

Zweibeinige Sprünge aus dem Lauf kommen vor allem in Sportspielarten vor. Der Spike Jump

im Volleyball und der Slam Dunk beim Basketball sind wohl die bekanntesten Beispiele, bei

denen er eine Rolle spielt. In der Regel sind die letzten drei Schritte vor dem Absprung durch

einen Orientierungs- oder Auftaktschritt, einen langen Stemmschritt und einen Beistellschritt

Page 18: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

18

gekennzeichnet. Im Prinzip ist der zweibeinige Absprung aus dem Lauf mehr oder weniger ein

CMJ mit Anlauf. Vetter, Voigt, Natrup und Nicol (2004) beschreiben im Gegensatz zum CMJ

allerdings eine ungleichmäßige Kraftwirkung der beiden Beine auf den Boden. Die

Bodenkontaktzeit beim Spike Jump von Volleyballspieler beträgt im Durchschnitt 207 ± 21ms

(Wagner, Tilp, Duvillard und Müller, 2009). Dabei muss angemerkt werden, dass dies

ausschließlich die Zeitspanne ist, in der sich beide Füße am Boden befinden. Der rechte Fuß in

Abblidung 11 wird bereits aufgesetzt und beginnt die exzentrische Gegenbewegung, bei der der

Körperschwerpunkt weiter abgesenkt wird (Wagner, Tilp, Duvillard & Müller, 2009), um in

Folge möglichst viel der horizontalen Geschwindigkeit in vertikale umzuwandeln. Die

Bodenkontaktzeit des rechten Fußes beträgt etwa 370 ms (Wagner, Tilp, Duvillard & Müller,

2009). Die maximale Anlaufgeschwindigkeit liegt im Durchschnitt bei 3.71 ± 0.33 m/s

(Wagner, Tilp, Duvillard & Müller, 2009). In der Amortisationsphase beträgt der Winkel von

Flexion zur Streckung (Winkel zwischen imaginärer Verlängerung des Oberschnekels und den

Unterschenkel - Vorderseite) im rechten Kniegelenk etwa 93° ± 8° (ca. 87° Knieflexion -

Hinterseite), im linken Kniegelenk etwa 68° ± 8° (ca. 112° Knieflexion - Hinterseite) und in

der Hüfte etwa 90° (Wagner, Tilp, Duvillard & Müller, 2009).

Abbildung 11: Schematische Darstellung des zweibeinigen Sprungs aus dem Lauf (Wagner, Tilp, Duvillard und Müller,

2009)

2.2.4 Der einbeinige Sprung aus dem Lauf

Der einbeinige Sprung aus dem Lauf ist wohl am deutlichsten in der Leichtathletik vertreten.

Sprungdisziplinen wie Weitsprung, Dreisprung oder Hochsprung unterscheiden sich durch ihre

Techniken voneinander, das Prinzip des einbeinigen Sprungs aus dem Lauf liegt ihnen dennoch

allen zu Grunde. Die einbeinige Sprungkraft ist nicht nur in Sprungdisziplinen von Bedeutung,

sondern stellt auch in anderen Disziplinen wie dem 100-Meter-Sprint, Hürdenlauf oder gar dem

Langlauf, wo mit jedem Schritt quasi ein Sprung ausgeführt wird, einen leistungsbestimmenden

Faktor dar. Hennessy und Kilty (2001) sowie Alemdaroğlu (2012) beschreiben z.B. eine

Page 19: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

19

negative Korrelation zwischen CMJ und SJ Sprunghöhe und Sprintzeiten auf verschiedene

Distanzen. McCurdy et al. (2010) fanden eine negative Korrelation zwischen einbeinigen

Sprungbewegungen und der Sprintzeit. Diese Beispiele betonen die Wichtigkeit der

Sprungkraft/Schnellkraft für andere Sportarten.

Der Bewegungsablauf des einbeinigen Sprungs beginnt mit dem Anlauf, der je nach Sprungziel

unterschiedlich lang und schnell ausfällt. Beim Hochsprung wird absichtlich im Bogen

angelaufen, um den Körperschwerpunkt abzusenken und eine Zentrifugalkraft zu erzeugen, die

zur Drehung um die eigene Transversalachse beitragen soll (Wick, 2009). Soll der Sprung in

die Weite erfolgen, wird eine sehr hohe Anlaufgeschwindigkeit angestrebt. Bei Sprüngen in die

Höhe fällt die Anlaufgeschwindigkeit geringer aus, da die Maximierung der vertikalen

Abfluggeschwindigkeit ausschlaggebend ist. Aus einer zu schnellen Anlaufgeschwindigkeit

kann kein Nutzen gezogen werden, wenn der Athlet nicht über die notwendigen

Reaktivkraftkapazitäten verfügt, die horizontalen Kräfte in vertikale umzuwandeln. Zu hohe

Geschwindigkeiten könnten sich negativ auswirken, wenn der Athlet/die Athletin nicht in der

Lage ist, den hohen Kräften Stand zu halten. Vertikale Sprünge erlauben aufgrund der

langsameren Anlaufgeschwindigkeit einen längerer Bodenkontakt (ca. 140-190 ms), wodurch

mehr Zeit zur Entwicklung vertikaler Kräfte gegeben ist. Sprünge in die Weite liegen bei einer

Bodenkontaktzeit von etwa 100-130 ms. Zum Vergleich: die Bodenkontaktzeit beim Sprinten

in der Phase der Maximalgeschwindigkeit beträgt etwa 80-90 ms. Die letzten Schritte vor dem

Absprung folgen meistens dem kurz-lang-kurz Rhythmus bei dem der Körper in Rücklage

gebracht und der Körperschwerpunkt abgesenkt wird, um horizontale Geschwindigkeit leichter

in vertikale umzuwandeln. Bei Spitzensportlern liegt der Kniewinkel (180° ist Streckung) des

Sprungbeins in der Amortisationsphase beim Weitsprung zwischen 140-150° und beim

Hochsprung zwischen 140-145°. (Strüder, Jonath & Scholz, 2017)

2.3 Die Phasen des Sprungs

Ein Sprung lässt sich grundsätzlich in vier Phasen einteilen: Anlauf, Absprung, Flug und

Landung (Wick, 2009; Strüder, Jonath & Scholz, 2017). Die meisten Sprünge im Wettkampf

erfolgen mit Anlauf. Bei einigen fällt er zum Teil oder gar völlig weg, da er entweder nicht

möglich ist oder zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde. Sprünge bei denen der Anlauf ausfällt,

sind in der Regel beidbeinig. Einbeinige Sprünge haben so gut wie immer einen Anlauf. Vor

allem in der Leichtathletik sind alle Sprünge durch einen Anlauf und einbeinigen Absprung

gekennzeichnet.

Page 20: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

20

2.3.1 Anlauf

Beim Anlauf geht es darum, den Körper zu beschleunigen und den Absprung vorzubereiten.

Vor dem Absprung soll eine optimale (nicht zwingend maximale) Geschwindigkeit erreicht

werden, um möglichst effektiv abspringen zu können. Zudem dient der Anlauf dazu, den

perfekten Absprungpunkt zu erreichen. (Strüder, Jonath & Scholz, 2017)

2.3.2 Absprung

In dieser Phase geht es darum, einen bestimmten Anteil der horizontalen Geschwindigkeit in

vertikale Geschwindigkeit umzulenken. Wie viel dabei in vertikale Geschwindigkeit

umgewandelt werden soll, ist abhängig davon, ob der Sprung in die Weite oder Höhe erfolgen

soll. Die Richtungsänderung der Geschwindigkeit erfolgt durch ein federndes Umlenken unter

Verwendung des DVZ. Bei größeren Richtungsänderungen wie beim Hochsprung oder dem

Spikejump muss der Athlet durch eine Kraftentwicklung entgegen der Bewegungsrichtung sehr

viel Energie aufnehmen, um sie für die angestrebte Bewegungsrichtung wieder freisetzen zu

können. Dabei sind die elastischen Strukturen des Absprungbeins ausschlaggebend. Je mehr

der horizontalen Geschwindigkeit in vertikale umgewandelt wird, desto steiler wird der

Abflugwinkel. (Strüder, Jonath & Scholz, 2017)

Wird der Sprung aus dem Stand ausgeführt, wie etwa beim SJ oder CMJ, so soll der eigene

Körper in der kurzen zu Verfügung stehenden Zeit schnellstmöglich vertikal beschleunigt

werden, damit die Abfluggeschwindigkeit möglichst hoch ausfällt.

2.3.3 Flug

Die Flugphase eines Sprungs folgt den physikalischen Gesetzen des Wurfes. Sobald der

Bodenkontakt verloren geht, hat der Springer keinen Einfluss auf die Flugparabel. Die einzige

Möglichkeit, ohne Bodenkontakt Einfluss auf die Flugkurve zu nehmen, wäre über den

Luftwiderstand. Aufgrund geringer Vorteile und großer Nachteile solcher Methoden ist keine

Sprungtechnik darauf ausgelegt. Die Flugweite bzw. -höhe wird bestimmt durch die

Abfluggeschwindigkeit und den Abflugwinkel. Es muss jedoch zwischen Sprüngen in die Höhe

und Weite unterschieden werden, da diese verschiedene Ansprüche an die vertikale und

horizontale Geschwindigkeit stellen. Bei vertikalen Sprüngen geht es vorrangig um die

Maximierung der vertikalen Geschwindigkeit, während Sprünge in die Weite ein optimales

Verhältnis zwischen horizontaler und vertikaler Geschwindigkeit fordern. Da der

Körperschwerpunkt während dem Absprung beim Weit- und Dreisprung über der Landehöhe

liegt, ist ein Abflugwinkel von etwa 20° optimal, während im Hochsprung ein Winkel von etwa

40-55° angepeilt wird. (Strüder, Jonath & Scholz, 2017)

Page 21: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

21

Neben dem optimalen Abflug geht es in der Flugphase darum, das Gleichgewicht zu halten und

die Landung vorzubereiten (Wick, 2009).

2.3.4 Landung

Bei vertikalen Sprüngen ist die Landung nicht mehr leistungsbestimmend, sondern dient

hauptsächlich dazu, den Sprung möglichst gut abzufedern, um Verletzungen zu vermeiden

(Strüder, Jonath & Scholz, 2017). Bei Sportspielarten wie Volleyball, in denen viele vertikale

Sprünge ausgeführt werden, sollte Wert darauf gelegt werden die Landung zu trainieren, sodass

bei dieser möglichst geringe Kräfte auf den Körper wirken und gut verkraftet werden können.

Für horizontale Sprünge stellt die Landung einen weiteren Optimierungsfaktor dar. Der Fokus

liegt darauf den Landeverlust zu minimieren. Im Weit- und Dreisprung versucht der Springer

die Füße geschlossen und möglichst weit vom Brett entfernt aufzusetzen, um dann mit dem

Becken etwas seitversetzt an derselben Stelle wie die Füße zu landen. (Strüder, Jonath &

Scholz, 2017)

3 Anatomie der unteren Extremitäten

Die unteren Extremitäten des Menschen bezeichnen die beiden Beine, die über das Becken mit

der Wirbelsäule verbunden sind. Eine Gliederung der unteren Extremitäten kann anhand der 3

großen Gelenke (Hüftgelenk, Kniegelenk, Sprunggelenk), den Knochen, aus denen sie gebildet

werden und den Muskeln, die diese umgeben erfolgen. Um eine Bewegung wie den Sprung

bestmöglich trainieren zu können, wird vorrausgesetzt, über die wichtigsten Muskeln, deren

Ursprünge, Ansätze und Funktionen Bescheid zu wissen.

3.1 Das Hüftgelenk

Das Hüftgelenk setzt sich aus der Gelenkpfanne des Hüftbeins und dem kugelförmigen

Gelenkkopf des Oberschenkelknochen zusammen, die ein Kugelgelenk bilden. Im Gegensatz

zum Schultergelenk, das auch ein Kugelgelenk ist, wird der Trochanter major weitgehend von

der Gelenkpfanne umschlossen, um Stabilität zu garantieren. Das Bewegungsausmaß des

Hüftgelenks wird dadurch zwar deutlich verringert, gilt aber als eines der sichersten Gelenke

im menschlichen Körper hinsichtlich Luxationsanfälligkeit. (Kapandji, 1999)

Da die Hüfte ein Kugelgelenk ist, kann sie Bewegungen in allen drei Ebenen durchführen. Um

die transversale Achse kommen die wohl wichtigsten zwei Funktion des Hüftgelenks zur

Page 22: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

22

Anwendung - die Beugung und Streckung der Hüfte. Der wichtigste Hüftbeuger im Körper ist

der M. illiopsoas. Dieser setzt sich aus dem M. psoas major und dem M. iliacus zusammen. Die

Ursprünge des M. psoas major befinden sich an den Wirbelkörpern Th12-L4. Der M.illiacus

hat seinen Ursprung in der Darmbeingrube. Beide Muskeln haben ihren Ansatz am Trochanter

minor des Oberschenkelknochen. Weitere Muskeln, die einer Hüftbeugung beitragen, sind der

M. rectus femoris und der M. sartorius. Der M. Rectus femoris ist der einzige zweigelenkige

Muskel des M. quadriceps femoris und kann neben der Kniestreckung auch eine Hüftbeugung

veranlassen. Der M. rectus femoris zieht vom Darmbein zur Tuberositas tibiae. Der M. sartorius

entspringt auch am Darmbein und zieht von außen diagonal über den Oberschenkel zur

Innenseite des Schienbeins. Dadurch ist der M. sartorius ein wichtiger Außenrotator. (Schmidt

& Prescher 2009)

Für die Streckung der Hüfte sind hauptsächlich der M. gluteus maximus, medius und minimus

und die Muskelgruppe der Hamstrings (Ischiokrurale Gruppe) verantwortlich. Die Mm. gluteus

medius und minimus sind die zwei wichtigsten Abduktoren. Der M. gluteus maximus hat seinen

Ursprung am Darmbeinkamm, Kreuzbein, Steißbein sowie der Lendenfaszie und zieht zur

Tuberositas glutaea. Die Ischiokruralen Gruppe bildet sich aus dem M. biceps femoris, M.

semitendinosus und M. semimembranosus. Alle dieser Muskeln sind zweigelenkig und

verursachen somit nicht nur eine Hüftstreckung, sondern auch eine Kniebeugung. Sie alle

entspringen dem Sitzbein und inserieren entweder an der Innenseite der Tibia oder am

Fibulakopf. Über die sagittale Achse laufen die Ad- und Abduktion. Zu den wichtigsten

Adduktoren zählen die Mm. adductor longus, brevis, magnus, M. pectineus und M. gracilis.

Neben ihrer Funktion als Adduktoren können sie abhängig vom Faserverlauf auch um die

vertikale Achse als Innen- oder Außenrotatoren fungieren. Die Antagonisten zu den

Adduktoren sind die Abduktoren. Wie zuvor schon erwähnt, decken die Mm. gluteus medius

und minimus diesen Aufgabenbereich ab. Innen- und Außenrotation sind die Rotation um die

vertikale Achse. Die Innenrotation wird hauptsächlich vom M. tensor fasciae latae verursacht,

der vom Beckenkamm zum Trochanter major der Tibia verläuft. (Güllich & Krüger, 2013)

Bewegungsausmaße der Hüfte:

Aktive Hüftbeugung: bei gestrecktem Knie ca. 90°

bei gebeugtem Knie ca. 120°

Passive Hüftbeugung: bei gestrecktem Knie ca. 120°

bei gebeugtem Knie über 140°

Page 23: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

23

aktive Hüftstreckung: bei gestrecktem Knie ca. 20°

bei gebeugtem Knie ca. 10

passive Hüftstreckung: bei gestrecktem Knie ca. 20°

bei gebeugtem Knie ca. 30°

Abduktion: bis zu 130° reine Abduktion, darüber Kombination aus Abduktion

und Flexion

Adduktion: eine reine Adduktion ist nur in Abduktionsstellung möglich,

ansonsten kommt immer eine Kombination aus Adduktion und

Hüftstreckung oder Adduktion und Hüftbeugung ca. 30°

Innenrotation: bei gebeugtem Knie: ca. 30°- 40°

Außenrotation: bei gebeugtem Knie: ca. 60° (Kapandji, 1999)

3.2 Das Kniegelenk

Das Kniegelenk setzt sich aus dem distalen Ende des Femurs und dem Tibiakopf zusammen.

Neben diesem Hauptgelenk zählen zwei weitere zum Kniegelenk. Eines befindet sich zwischen

der Rückseite der Patella und dem distalen Oberschenkel, das andere zwischen Tibia und

Fibula. Um die Ungleichheiten zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne auszugleichen dienen

die zwei Menisci. Im Gegensatz zum Hüftgelenk ist das Kniegelenk sehr instabil und wird daher

von einer Gelenkkapsel und mehreren Bändern stabilisiert. Als Scharniergelenk sind Flexion

und Extension die Hauptfunktionen. Neben diesen kann das Knie im gebeugten Zustand eine

geringe Rotationsbewegung ausführen. Für die Beugung ist vor allem die Ischiokrurale Gruppe,

bestehend aus dem M. semimembranosus, M. semitendinosus und M. biceps femoris zuständig.

Weitere Muskeln, die zur Beugung im Knie beitragen, sind der M. popliteus, der das Knie

geringfügig nach innen rotiert, sowie der zweigelenkige M. gsatrocnemius, der zudem eine

Beugung im oberen Sprunggelenk bewirkt. Die Streckung übernehmen die 4 Muskeln des M.

quadriceps femoris (M. rectus femoris, M. vastus lateralis, M. vastus medialis und der M. vastus

intermedius). (Güllich & Krüger, 2013)

Der vastus medialis entspringt medial am Oberschenkelknochen an der Linea

intertrochanterica. Der Vastus lateralis hat seinen Ursprung am Trochanter major und der Linea

intertrochanterica und der Linea aspera. Der vastus intermedius beginnt am frontalen und

lateralen oberen Teil des Femurs und läuft mit den Sehnen der restlichen drei Muskeln des

quadriceps femoris an der Patella zusammen. Indem die Sehne über die Patella verläuft und am

Page 24: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

24

Ligamentum patellae haftet, das an der Tuberositas tibiae ansetzt, schließt sie die Patella ein

und überträgt die Kraft auf den Unterschenkel. Der M. gastrocnemius hat zwei Muskelköpfe,

das caput mediale und das caput laterale. Das caput mediale entspringt am medialen Epichondyl

des Femurs, während das caput latrale am lateralen Epichondyl des Femurs beginnt. Die beiden

Muskelbäuche verbinden sich zu einem und gehen in eine Sehne über, die mit der Sehne des

M. soleus zusammenläuft und somit die Achillessehne bildet. Diese inseriert am Calcaneus.

(Schmidt & Prescher 2009)

Die Amplitude der Beugung und Streckung im Kniegelenk wird ausgehend von der

Neutralnullstellung, die wie folgt definiert ist, gemessen: „Der Unterschenkel bildet die

geradlinige Verlängerung des Oberschenkels, die Achse des Femurs setzt sich ohne Knickung

in die Tibiaachse fort“ (Kapandji, 1999). Das bedeutet, eine 180° Stellung wird wie 0°

behandelt.

Das Kniegelenk befindet sich in der Neutralnullstellung schon in der Streckung und kann aktiv

kaum über diese hinaus gestreckt werden. Passiv ist es möglich, eine Hyperextension von 5°-

10° zu erzwingen. Aktiv wird das Knie in der Regel also nur aus gebeugter Position in

Streckung gebracht. Die maximal mögliche Knieflexion hängt von der Stellung des

Hüftgelenks ab.

Aktive Beugung bei gestreckter Hüfte: ca. 120°

Aktive Beugung bei gebeugter Hüfte: ca. 140°

Passive Beugung: ca. 160° (Kapandji, 1999)

3.3 Sprunggelenk

Das Sprunggelenk besteht aus zwei Teilen - dem oberen und dem unteren Sprunggelenk. Das

obere Sprunggelenk setzt sich aus der Malleolengabel, bestehend aus Malleolus medialis der

Tibia und Malleolus lateralis der Fibula, sowie dem Talus zusammen. Es ist ein reines

Scharniergelenk und ermöglicht somit nur eine Bewegung um die Transversalachse. Zum einen

ist das die Plantarflexion, die von den Muskeln der Unterschenkelrückseite verursacht werden.

Dazu zählen der M. gastrocnemius und der M. soleus, die gemeinsam den M. triceps surae

bilden. Zum anderen die Dorsalflexion durch die Extensorengruppe, welche die Mm. tibialis

anterior, extensor digitorum longus und den extensor hallucis longus umfasst. (Güllich und

Krüger, 2013)

Der M. tibialis anterior entspringt dem Condylus lateralis und der oberen Hälfte der lateralen

Tibiafläche und setzt am os cuneiforme mediale und am os metatarsale 1 an. Der extensor

Page 25: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

25

digitorum longus hat seinen Ursprung beim Condylus lateralis der Tibia, der Membrana

interossis cruris und dem Caput fibulae. Bevor er an den Metatarsalknochen 2-5 ansetzt, teilt

sich dieser in 4 Sehnen auf. Der M. hallucis longus entspringt der Membrana interossa cruris

und den vorderen Faszien der Fibula und innerviert an der Oberseite des Großzehen. (Schmidt

& Prescher 2009)

Das untere Sprunggelenk besteht wiederum aus zwei Gelenkkörpern, nämlich dem proximalen

und dem distalen Sprunggelenk, bestehend aus Sprungbein, Fersenbein und Kahnbein.

Gemeinsam bilden diese ein Zapfen-Kugelgelenk, das eine Pro- oder Supination des Fußes

ermöglicht. Der für die Supination verantwortliche Muskel ist der M. triceps surae. Die

Pronation übernehmen die Mm. peroneus longus und brevis. (Güllich und Krüger, 2013)

Beide Peruneusmuskeln entspringen der lateralen Fläche des Wadenbeins. Während der M.

peruneus longus am Os metatarsale 1 inseriert, hat der M. peruneus brevis seinen Ansatz am

Os metatarsale 5. (Schmidt & Prescher 2009)

Die Bewegungsausmaße des Sprunggelenks werden gleich wie beim Knie aus der

Neutralnullstellung gemessen. Neutralnullstellung im Sprunggelenk bedeutet, dass die

Fußsohle im rechten Winkel zur Achse des Unterschenkels steht. Die maximalen

Bewegungsamplituden des Sprunggelenks:

Dorsalflexion: 20°-30°

Plantarflexion: 30°-50°

Pronation: 25°-30°

Supination: 52° (Kapandji, 1999, S. 168)

4 Anatomie des Muskels

Die Muskeln des Menschen lassen sich in drei Arten gliedern und unterscheiden sich

histologisch und funktionell voneinander. Zu diesen drei Muskelarten zählen die quergestreifte

Muskulatur (Skelettmuskulatur), die glatte Muskulatur und die Herzmuskulatur. Da lediglich

die Skelettmuskulatur zum aktiven Bewegungsapparat zählt wird infolge nur auf diese

eingegangen.

4.1.1 Skelettmuskulatur

Die Skelettmuskulatur macht den größten Anteil der Weichteile im menschlichen Körper aus.

Weil sie durch Sehnen am Knochen verankert ist, sorgt sie für Stabilisation und Bewegung des

Page 26: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

26

Körpers. Im Gegensatz zu den anderen Muskelarten ist sie willkürlich steuerbar. Die

Stabilisierung der Körperhaltung erfolgt im Alltag aber unbewusst. Willkürliche Bewegungen

erfolgen, indem das zentrale Nervensystem über elektrische Signale die Anordnung zur

Bewegung gibt. Dabei kann gesteuert werden, ob der Muskel stark oder schwach kontrahiert

werden soll. Hier spielt die Anzahl der aktivierten motorischen Einheiten eine Rolle. Der

Aufbau und das Zustandekommen einer Kontraktion werden in den kommenden Kapiteln

erläutert.

4.1.1.1 Aufbau der Skelettmuskulatur in Mikro- und Makroanatomie

Die kleinste funktionelle Einheit des Skelettmuskels ist das Sarkomer. Die Hauptbestandteile

eines Sarkomers sind dicke (Myosin) und dünne (Aktin) Filamente, die sogenannte Banden

bilden. Das dunkle Band (A-Band) ergibt sich aufgrund der hohen Dichte parallel angeordneter

Myosinfilamente und ist unter polarisiertem Licht stark doppelbrechend. Die I-Banden sind nur

wenig doppelbrechend und erscheinen dadurch hell. Das dunkle Band wird in der Mitte durch

die H-Zone durch die M-Linie geteilt. Im Zentrum der I-Banden liegen die Z-Scheiben, die ein

Sarkomer vom darauffolgenden trennen. Einige hintereinander geschaltete Sarkomere bilden

eine Myofibrille. Die Querstreifung der Skelettmuskulatur entsteht dadurch, dass die Z-

Scheiben der parallel zueinander verlaufenden Myosinfilamente auf gleicher Höhe liegen und

alle Sarkomere ähnlich lang sind. Zu den zwei bereits erwähnten Proteinfilamenten kommt ein

drittes, Titin, hinzu. Es reicht von der Z-Scheibe bis zur M-Linie. Innerhalb der I-Banden

verlaufen die Titinfilamente frei, bis sie ein Myosinfilament erreichen und sich an dieses heften,

bis es die M-Linie erreicht. Damit ist das Myosinfilament an beiden Seiten mit den Z-Scheiben

verbunden. (Kraft & Brenner, 2019) Der Aufbau des Skelettmuskels und des Sarkomers sind

in Abbildung 12. ersichtlich.

Zahlreiche Myofibrillen nebeneinander angeordnet schließen sich zu einer Muskelfaser

(Muskelzelle) zusammen und sind von einer bindegewebigen Hülle, dem Endomysium,

umgeben. Die Länge einer einzelnen Muskelfaser kann variieren und von 1mm bis zu 15 cm

oder manchmal mehr betragen. Mehrere Muskelfasern parallel zueinander ergeben zunächst

Primärbündel, die vom Perimysium externum umhüllt sind. Mehrere Primärbündel zusammen

fügen sich zu einem Sekundärbündel zusammen, das genauso vom Perimysium externum

umgeben ist. Letztendlich schließt das Epimysium einige Sekundärbündel ein und ergibt somit

den Muskel, der wiederum von einer Faszie umgeben ist. Diese dient der Verschieblichkeit

gegen andere Muskeln. (Kirsch, 2017)

Page 27: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

27

Abbildung 12: Aufbau des Skelettmuskels (Kraft & Brenner, 2019, S.137)

4.1.1.2 Muskelfasertypen

Die Skelettmuskulatur ist ein komplexes Gewebe mit unterschiedlichen Muskelfasertypen, die

sich im ihren Stoffwechselvorgängen und Fähigkeiten unterscheiden (Saltin & Gollnick, 2010).

Die Muskelfaserzusammensetzung hat Einfluss auf die muskuläre Performance und somit

Auswirkungen auf die Bewegung, athletische Leistung und Gesundheit (Bottinelli, Pellegrino,

Canepari, Rossi & Reggiani, 1999). Um die Muskelfaserzusammensetzung zu verstehen, ist es

notwendig zu wissen, dass das Protein Myosin aus leichten (MLC) und schweren (MHC) Ketten

besteht. MHCs kommen in unterschiedlichen Varianten vor und bilden die folgenden

Fasertypen: Typ-Ⅰ,-Ⅱa, und -Ⅱx. Die MHC-Expression bestimmt die Art der Muskelfaser und

ihre Charakteristika. Eine Muskelfaser kann aus einem Fasertyp bestehen, also in einer reinen

Form auftreten (Typ-Ⅰ, Typ-Ⅱa, oder Typ-Ⅱx), oder in einer Mischung zweier oder aller drei

Typen (Typ-Ⅰ/Ⅱa, Typ-Ⅱa/Ⅱx oder Typ-Ⅰ/Ⅱa/Ⅱx) (Pette & Staron, 2000). Die Art einer reinen

Muskelfaser wird durch ein einziges MHC-Isoform bestimmt, wohingegen Hybride durch zwei

oder mehr MHC-Isoforme bestimmt werden (Pette & Staron, 2000). Es wird vermutet, dass

sich Hybride gerade im Zustand der Veränderung von einem zu einem anderen Typ befinden.

Sie müssen nicht aus einem 50/50 Verhältnis der beteiligten Fasern bestehen. Je nach Fortschritt

der Veränderung können die Anteile einer Faser z.B. zu 90% aus Typ-Ⅰ und 10% aus Typ-Ⅱa

Fasern bestehen. Um eine Einteilung zu erleichtern, können die Muskelfasertypen in Slow- und

Fast-Twitch Fasern unterteilt werden. Jedoch sind Muskelfasertypen laut Serrano et al. (2019)

als ein Kontinuum von langsam bis schnell anzusehen. Die Reihenfolge beschreiben Serrano et

al. (2019) wie folgt: „MHC I → I/IIa → IIa → IIa/IIx → IIx“, wobei MHC I der langsamste

und MHC IIx der schnellste Typ ist. Die Geschwindigkeit, mit welcher eine Muskelfaser zuckt

Page 28: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

28

hängt also von der Zusammensetzung der Faser bzw. von der Art und Größe des Myosins ab.

Die bislang exakteste Methode, um den Muskelfasertyp und die prozentuellen Anteile der

verschiedenen Muskelfasertypen im Muskel festzustellen, ist die „Single Fiber SDS-PAGE“

(sodium dodecyl sulfate polyacrylamide gel electrophoresis). Dabei werden einzelne

Muskelfasern anhand des Molekülgewichts ihrer MHCs analysiert. MHCs schnell zuckender

Muskelfasern haben ein höheres Molekülgewicht als MHCs langsam zuckender Fasern.

Außerdem beeinflusst die ATPase-Rate, also die Rate, mit der ein Myosin ATP spaltet, die

Zuckgeschwindigkeit (Saltin & Gollnick, 2010). Nicht alle Muskeln haben dieselben

Muskelfaserzusammensetzungen und ermüden daher unterschiedlich schnell. Der M. soleus des

Unterschenkels besteht vor allem aus langsam zuckenden Fasern, wohingegen der M. triceps

brachii deutlich weniger dieser Fasern aufweist (Saltin & Gollnick, 2010).

4.1.1.2.1 Slow Twich Fasern (ST-Fasern)

Die ST-Fasern, wie der Name bereits vorwegnimmt, kontrahieren langsam. Der Vorteil ist, dass

sie Belastungen sehr lange standhalten können und sehr langsam ermüden. ST-Fasern weisen

eine hohe Konzentration an Myoglobin auf. Myoglobin ist ein sauerstoffbindendes Molekül,

das dem Hämoglobin ähnelt und den ST-Fasern ihre rote Farbe gibt. ST-Fasern haben einen

hohen Anteil an Mitochondrien und greifen daher vor allem auf Fett als Substrat zur

Energiegewinnung zurück. Für diesen Vorgang benötigt die Zelle Sauerstoff. Der Prozess der

Fettoxidation zur ATP-Synthese braucht länger als ATP aus Glucose zu synthetisieren,

weswegen Energie langsamer zur Verfügung steht. In den langsam zuckenden Muskelfasern

sorgt vor allem das MYH7 für die Hydrolyse von ATP. (Talbot & Maves, 2016)

4.1.1.2.2 Fast Twich Fasern (FT-Fasern)

Die FT-Fasern kontrahieren deutlich schneller als die ST-Fasern. Sie ermöglichen es große

Lasten zu bewegen oder sehr schnelle Bewegungen auszuführen. Der Nachteil besteht darin,

dass sie sehr rasch ermüden. Sie verlassen sich auf Glucose als Energielieferant. Auch die

Abhängigkeit der Muskelfaser von Glucose als Substrat kann als Kontinuum betrachtet werden.

Je schneller die Faser zuckt, desto weniger oxidative und mehr glykolytische Kapazitäten

besitzt sie. (Talbot & Maves, 2016) Abbildung 13. listet einige Merkmale langsam und schnell

zuckender Muskelfasern auf.

Page 29: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

29

Abbildung 13: Eigenschaften der Fasertypen von langsam zu schnell (Talbot & Maves, 2016)

4.1.2 Aktive Steifigkeit (Muscle Stiffness)

Die Steifigkeit eines Materials oder Objektes kann beschrieben werden als der Widerstand eines

Materials gegenüber einer Längenveränderung (Brughelli & Cronin, 2008). Berechnet wird sie,

indem die wirkende Kraft durch die Änderung der Länge dividiert wird (Brughelli & Cronin,

2008).

Steife Objekte verändern ihre Länge unter Krafteinwirkung kaum, während weniger steife

Objekte einer Krafteinwirkung stärker nachgeben und dementsprechend weiter in die Länge

gezogen werden. Diese Eigenschaft wird „compliance“ genannt. Die aktive Steifigkeit wird in

der Literatur auch „Muscle Stiffness“ genannt und ist im Gegensatz zur Steifigkeit der Sehne

variabel, da der Muskel in der Lage ist, seinen Spannungszustand durch aktive Kontraktion zu

verändern. Charakterisiert wird die aktive Steifigkeit durch die Fähigkeit eines Muskels,

während einer Verlängerung Kraft zu produzieren. Je höher die Kraft, desto geringer die

Längenänderung und desto höher die Steifigkeit. (Zatsiorsky, Kraemer & Fry, 2021)

Neben der aktiven Steifigkeit spielt die Sehnensteifigkeit eine wichtige Rolle im Sport. Es ist

anzunehmen, dass das Verhältnis von aktiver zur Sehnensteifigkeit eine Rolle für den

Dehnungsverkürzungszyklus spielt. Denn je weniger ein Muskel gedehnt wird, desto stärker

wird die Sehne gedehnt, welche die Kraft in Form von Energie zwischenspeichert und rasch

wieder abgibt (Brughelli & Cronin, 2008).

In der Literatur werden außerdem häufig Begriffe wie „Joint Stiffness“, „Leg Stiffness“ oder

„vertical Stiffness“ gebraucht. Letztere beschreibt das Ausmaß der Absenkung des

Körperschwerpunktes während Bodenkontakt besteht und wird berechnet, indem die maximale

Bodenreaktionskraft durch die maximale Absenkung des Körperschwerpunktes dividiert wird

(Farley & Gonzalez, 1996). Die Leg Stiffness beschreibt die Relation zwischen maximal

wirkender Kraft und der maximalen Auslenkung der Feder in der Mitte der Standphase

(Brughelli & Cronin, 2008). Die Feder ist in diesem Fall das Bein. Die Joint Stiffness

beschreibt das Verhältnis zwischen Veränderung des Drehmoments eines Gelenks und der

Veränderung des Gelenkswinkels (Brughelli & Cronin, 2008).

Page 30: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

30

5 Kontraktion der Skelettmuskulatur

In diesem Kapitel wird darauf eingegangen, wie eine Bewegung zustande kommt. Außerdem

werden die verschiedenen Arbeitsweisen mit ihren zugehörigen Kontraktionsformen

beschrieben. Eine Bewegung wird meist durch einen äußeren Reiz provoziert. Im Grunde

reagiert das zentrale Nervensystem (ZNS) oder genauer der Motorcortex und sendet ein

elektrisches Signal aus. Dieses Signal wird über Nerven des peripheren Nervensystems an die

motorische Endplatte weitergeleitet, die aus dem präsynaptischem Teil der Nervenzelle und

dem postsynaptischem Teil einer Muskelzelle besteht. Ein Alpha-Motorneuron innerviert

immer mehrere Muskelzellen vom gleichen Fasertyp. Gemeinsam stellen das Motorneuron und

die Fasern, die es innerviert eine Motorische Einheit (ME) dar. Die ME ist die funktionelle

Einheit der Muskelaktivität und steht unter direkter neuronaler Kontrolle. Je geringer die

Anzahl der Muskelfasern pro Motorneuron, desto weniger Kraft kann dieses erzeugen. Bei

großen Muskeln wie dem M.quadriceps femoris werden pro Motorneuron mehr Muskelfasern

innerviert als bei kleinen Muskeln, die bei feinmotorischen Bewegungen im Vorteil sind. In der

Muskelzelle bewirkt das elektrische Signal chemische Vorgänge, die dazu führen, dass die

Proteinanteile Myosin und Aktin eine Querbrückenbindung miteinander eingehen und durch

das Abknicken der Myosinköpfchen ineinander gleiten. Das Sarkomer verkürzt sich und es

kommt zu einer Kontraktion. Die dabei im Muskel entstandene Kraft wird über die Sehne auf

den Knochen übertragen. Je nach Ansatz der Sehne am Knochen bewirkt die übertragene Kraft

ein Drehmoment in einem oder mehreren Gelenken und resultiert in einer Bewegung.

5.1 Die motorische Endplatte

Wie oben erwähnt, gehen Bewegungen vom ZNS aus. Damit eine willkürliche oder

reflektorische Kontraktion möglich ist, muss eine intakte Verbindung zwischen dem

Nervensystem und der Muskulatur bestehen. Die motorische Endplatte, bestehend aus dem

präsynaptischen Endknöpfchen des Neurons und der postsynaptischen Zellmembran der

Muskelfasern, die es innerviert, stellt diese Verbindung dar. Bevor das Axon eines

Motoneurons mit den Muskelfasern die motorische Endplatte bildet, teilt es sich in mehrere

Stränge auf. Das Ende jedes Stranges besitzt ein präsynaptisches Endknöpfchen, welches über

den synaptischen Spalt mit der postsynaptischen Membran der Muskelfaser verbunden ist.

Gemeinsam bilden sie eine Synapse, über die das Aktionspotential von Motoneuron auf die

Muskelfaser übertagen werden kann. Im präsynaptischen Endknöpfchen befinden sich Vesikel,

die mit Acetylcholin gefüllt sind. Das Aktionspotential verschiebt das Membranpotential von

etwa -70mV zu +40mV und bewirkt dadurch die Öffnung spannungsabhängiger

Page 31: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

31

Kalziumkanäle. Durch das Einströmen der positiv geladenen Kalzium-Ionen bewegen sich die

Vesikel zur präsynaptischen Membran, verbinden sich mit dieser, und schütten den

Neurotransmitter Acetylcholin in den synaptischen Spalt aus. Im Endknöpfchen entsteht wieder

ein Ruhemembranpotential. Dem folgt ein Stopp der Ausschüttung von Acetylcholin und der

Schließung der Kalziumkanäle. Kalzium-Ionen werden aus dem Endknöpfchen gepumpt.

Inzwischen dockt das Acetylcholin an Acetylcholin-Rezeptoren der postsynaptischen Membran

an, die mit Ionenkanälen verbunden sind. Sobald ein Acetylcholin an einen Rezeptor bindet,

öffnet sich der zugehörige Kanal. Dabei handelt es sich um Kalium- und Natriumkanäle.

Natrium strömt aus dem synaptischen Spalt in die Muskelfaser und Kalium aus der Muskelfaser

in den synaptischen Spalt. Weil mehr Natrium-Ionen in die MF hinein-, als Kalium-Ionen aus

der MF herausströmen, kommt es zu einer Depolarisation der Postsynapse. Wird das

Schwellenpotential der Postsynapse überschritten, breitet sich ein neues Aktionspotential über

die Muskelfaser hinweg aus. Das im synaptischem Spalt verbleibende Acetylcholin wird von

Cholinesterase in Acetat und Cholin aufgespalten. Cholin wird zu Neubildung von Acetylcholin

wieder in die Nervenendigungen aufgenommen. (Kraft & Brenner, 2019)

5.2 Der Querbrückenzyklus und die Gleitfilament-theorie

Damit der Querbrückenzyklus ablaufen kann, müssen vorab einige Prozesse vonstatten gehen.

Diese Prozesse werden unter dem Begriff elektromechanische Kopplung zusammengefasst. Die

Aktivität des Muskels wird über das Aktionspotential am Sarkolemm gesteuert. Das

transversale tubuläre System (T-Tubuli) ist Extrazellularraum, aber ermöglicht dem

Aktionspotential, in das Innere der MF zu gelangen. Die T-Tubuli sind röhrenförmige

Einstülpungen und befinden sich an den Grenzen der A- und I-Banden jedes Sarkomers. Im

intrazellulären Raum befindet sich ein longitudinales Röhrensystem, auch sarkoplasmatisches

Retikulum genannt. Dieses ist mit Calcium-Ionen gefüllt. Zum Ende hin hat jedes

sarkoplasmatische Retikulum auf beiden Seiten eine terminale Zisterne, über die es mit dem

tubulären System einen Kontakt eingeht, ohne dass die Lumina beider Systeme miteinander

korrespondieren. Längs der T-Tubuli Membran sind Kalziumkanäle (DHPR) angeordnet. An

der Membran der longitudinalen Tubuli befinden sich andere Kalziumkanäle (RyR1). DHPR

und RyR1 stehen miteinander in direktem Kontakt und überbrücken das Sarkoplasma. Die

Ausbreitung des Aktionspotentials entlang der T-Tubuli-Membran führt zu einer

Depolarisation. Das bewirkt eine Umlagerung von DHPR und des daran gebundenen RyR1.

Daraufhin öffnen sich die terminalen Zisternen und Kalzium strömt in das Sarkoplasma. (Kraft

& Brenner, 2019) In Abbildung 14. sind diese Prozesse abgebildet.

Page 32: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

32

Abbildung 14: Elektromechanische Kopplung (Kraft & Brenner, 2019, S.145)

In weiterer Folge spielen Tropomyosin und Troponin eine regulierende Rolle bei der

Querbrückenbildung. Beide Proteine sind an den Aktinfilamenten angelagert. Das Troponin C-

Molekül wirkt als Kalziumsensor. Jedes Troponin C-Molekül bietet vier Stellen, an die

Kalzium-Ionen binden können. Zwei dieser Stellen sind nur bei ausreichend hoher

Kalziumkonzentration (10−7 mol/l) zur Bindung freigegeben. Ist die Konzentration zu gering,

sind die hochaffinen Bindungsstellen des Aktins durch Tropomyosin blockiert und die

Myosinköpfchen können nur an die niederaffinen Stellen binden. Ist das der Fall, kann der

Muskel keine aktive Kraft erbringen. Andernfalls kann der Querbrückenzyklus voll ablaufen.

(Kraft & Brenner, 2019)

Das Fundament für eine Muskelkontraktion ist die zyklische Wechselwirkung zwischen dem

Aktinfilament und der Myosinköpfchen. Der Querbrückenzyklus kann in sechs Schritte

gegliedert werden.

Schritt 1: Ein ATP-Molekül bindet an ein Myosinköpfchen und löst es damit vom Aktinfilament

los.

Schritt 2: ATPase bewirkt die Spaltung von ATP in ADP und ein anorganisches Phosphat. Das

bewirkt eine Rückstellung des Myosinköpfchens in Richtung der Z-Linie.

Schritt 3: Dort geht das Myosinköpfchen eine niederaffine Bindung mit dem Aktinfilament ein.

Page 33: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

33

Schritt 4: Das einströmende Kalzium aus dem sarkoplasmatischen Retikulum bindet an das

Troponin C-Molekül und bewegt das Tropomyosin damit von den Bindungsstellen weg und

ermöglicht dem Myosinkopf eine hochaffine Bindung mit dem Aktin.

Schritt 5: Das Phosphatteilchen spaltet sich vom Myosinkopf ab, wodurch Energie freigesetzt

wird. Es kommt zum ersten Kraftschlag, bei dem das Myosinmolekül abknickt und das

Aktinfilament gegen das Myosin um etwa 6-8nm verschiebt. Die Aktinfilamente werden

zwischen die Myosinfilamente gezogen.

Schritt 6: Durch die Abspaltung von ADP vom Myosinkopf knickt das Myosinmolekül ein

weiteres Mal und verschiebt die beiden Filamente um weitere 2-4nm gegeneinander.

Aufgrund der seriellen Anordnung der Sarkomere addiert sich die Verkürzung der individuellen

Sarkomere und führt so zu einer Kontraktion des Muskels.

(Kraft & Brenner, 2019)

5.3 Die Arbeitsweisen und Kontraktionsformen der Skelettmuskulatur

Unter Arbeitsweise der Muskulatur wird die nach außen sichtbare Längenveränderung des

Muskels verstanden. Dabei werden die statische, dynamische und kombinierte Arbeitsweise

unterschieden. Ist die Rede von der Kontraktionsform, so sind der Spannungszustand des

Muskels und die entwickelte Muskelkraft gemeint. Hierbei werden isometrische,

konzentrische, exzentrische und auxotonische Kontraktion unterschieden.

5.3.1 Statische Arbeitsweise

Die statische Arbeitsweise impliziert, dass während der Kontraktion keine sichtbare Bewegung

stattfindet. Sie ist charakterisiert durch das Halten einer Position. (Weineck, 2010)

5.3.1.1 Isometrische Kontraktion

Die isometrische Kontraktion ist durch eine Erhöhung des Spannungszustands im Muskel

charakterisiert, während die Länge nahezu unverändert bleibt (Wick, 2009). Da Arbeit das

Produkt aus Kraft und Weg ist wird aus physikalischer Sicht keine Arbeit verrichtet.

5.3.2 Dynamische Arbeitsweise

Es gibt zwei Arten der dynamischen Arbeitsweise. Zu welcher Art eine Bewegung gehört, hängt

von der Richtung der Längenänderung des Muskels ab. Bei der dynamischen Arbeitsweise wird

der Muskel sichtlich verkürzt oder verlängert. Die entsprechenden Kontraktionsformen sind die

konzentrische und exzentrische Kontraktion. (Wick, 2009)

Page 34: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

34

5.3.2.1 Konzentrische Kontraktion

Diese Art der Kontraktion wird häufig als überwindende oder positive Kontraktion bezeichnet

und dient dazu, Lasten oder Kräfte zu überkommen. Dazu ist es notwendig, dass die

Muskelkraft größer ist als die zu überwindende Last/Kraft. Definiert ist die konzentrische

Kontraktion durch die Annäherung vom Ansatz und Ursprung eines Muskels. (Wick, 2009)

5.3.2.2 Exzentrische Kontraktion

Für die exzentrische Kontraktionsform werden Synonyme wie nachgebende oder negative

Muskelarbeit verwendet. Im Gegensatz zur konzentrischen Kontraktion nimmt der kontrahierte

Muskel an Länge zu, obwohl sich der Spannungszustand erhöht. Das geschieht, wenn die

Last/Kraft gegen die der Muskel ankämpft größer ist als die aufgebrachte Muskelkraft. (Wick,

2009)

5.3.3 Kombinierte Arbeitsweise

In der kombinierten Arbeitsweise finden sich alle oben beschriebenen Arbeitsweisen und

Kontraktionsformen wieder. Bei ihr vereinen sich die dynamisch positive, statische und

dynamisch negative Arbeitsweise zu einer. (Weineck, 2010)

5.3.3.1 Auxotonische Kontraktion

Die auxotonische Kontraktion ist die am häufigsten vorkommende Form. Dabei ändert sich

sowohl der Spannungszustand als auch die Muskellänge. (Wick, 2009)

5.3.4 Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus

Der Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus (DVZ) spielt in vielen Sportarten eine bedeutende Rolle.

Beim Sprinten oder bei Sprüngen mit vorhergehender Gegenbewegung trägt er maßgeblich

dazu bei, die Bewegung ökonomischer und effizienter zu machen. Im Grunde ist der DVZ die

Aufeinanderfolge einer exzentrischen und konzentrischen Bewegung. Zwischen diesen

Bewegungen liegt eine weitere Phase, die Amortisationsphase. In dieser Phase hat der DVZ

seine größte Wirkung. Unter Anwendung des DVZ kann ein größerer Kraft- bzw.

Leistungsoutput bei geringerem Energieverbrauch erreicht werden. Die gesteigerte

Kraftleistung kann durch vier Effekte erklärt werden. Zum ersten, dass in der

Amortisationsphase kurzzeitig isometrisch und daher mehr Kraft produziert werden kann.

Zweitens, steht mehr Zeit zur Verfügung, um Kraft zu generieren, da die Kraft schon während

der exzentrischen Bewegung zu steigen beginnt. Weil die Höhe der wirkenden Kraft und die

Dauer, die diese wirkt, den Kraftstoß bestimmen, haben diese beiden Faktoren einen Einfluss

auf die Sprungperformance. Daneben nehmen auch die Muskel-Sehnen-Elastizität sowie die

Page 35: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

35

neurophysiologischen Reflexe Einfluss auf das Ausmaß der Wirkung. Während der

exzentrischen Phase einer Bewegung wird der Muskel-Sehnen- Komplex (MSK) gedehnt.

Dabei speichert dieser Energie. Diese kann in Form von Kraft während der Amortisations- und

der konzentrischen Phase wieder abgegeben werden. Die Elastizität bzw. Stiffness des Muskels

und der Sehne sind wichtige Faktoren die bestimmen, wie viel elastische Energie gespeichert

werden kann und ob diese im Muskel oder in der Sehne zwischengespeichert wird. Darauf wird

später noch detaillierter eingegangen. Der vierte und letzte Effekt setzt bei einer

Längenveränderung des Muskels und beim Wirken hoher Kräfte auf den MSK ein. Die dabei

ausgelösten Reflexe sind der Dehnreflex und der Golgi Sehnenreflex. Letzterer wird in Kapitel

6 erklärt. Der Dehnreflex reagiert auf die Längenveränderung des Muskels. Werden die

Muskelspindeln, die sich zwischen den Muskelfasern befinden und parallel zu diesen

angeordnet sind, gedehnt, wird ein Signal über afferente Nervenbahnen zum Rückenmark

gesendet. Das Rückenmark reagiert, indem es zwei Antworten gibt. Erstens veranlasst es den

Antagonisten des gedehnten Muskels sich zu entspannen und zweitens lässt es den Agonisten

kontrahieren. Somit soll die Ausgangslänge des gedehnten Muskels wiederhergestellt werden

und so vor Verletzungen schützen. (Zatsiorsky, Kraemer & Fry, 2021)

6 Anatomie der Sehne

Sehnen dienen der Übertragung von der im Muskel produzierten Kraft auf die Knochen.

Außerdem sind sie in der Lage, Energie bei Krafteinwirkung zu speichern und wieder

abzugeben, wodurch sie die mechanische Muskelperformance beeinflussen können (Biewener,

Alexander & Heglund, 2009; Obst, Barrett & Newsham-West, 2013). Bis zu 93% der durch

Dehnung gespeicherten Energie kann bei darauffolgender Verkürzung wieder abgegeben

werden (Alexander, 2002). Das Trockengewicht der Sehne besteht zu etwa 65-80% aus

Kollagen, wovon rund 95% Typ-1 Kollagen sind, das einen geringen Anteil an Elastin hat

(Kannus, 2000).

Elastin hält bis zu 200% der Spannung seiner Ausgangslänge aus ohne zu reißen. Wäre Elastin

in höheren Anteilen in der Sehne vorhanden, wäre der Wirkungsgrad bei der Kraftübertragung

vom Muskel auf den Knochen geringer. (Maffulli, 1999)

Dennoch ist es notwendig, denn Elastin ist das Protein, das für Elastizität in der Sehne sorgt

(Mithieux & Weiss, 2005) und das Risiko eines Abrisses reduziert. Mit einer Zugfestigkeit von

Page 36: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

36

500-1000 kg/cm² geben die Kollagenfasern der Sehne die notwendige Widerstandsfähigkeit,

um die Muskelkraft auszuhalten (Stecco, 2016).

Jede Kollagenfaser setzt sich aus vielen fadenförmigen Kollagenfibrillen zusammen. Einige

Fasern werden wie beim Muskel zu einem Büdel zusammengefasst und bilden das primäre

Faserbündel. Einige Primärbündel bilden ein Sekundärbündel und in Folge ein Tertiärbündel.

Jedes dieser Bündel ist von einer Bindegewebsschicht, dem Endotenon umhüllt. Mehrere

Tertiärbündel zusammen bilden schlussendlich die Sehne, die von einer weiteren Schicht, dem

Epitenon, umhüllt ist. (Kannus, 2000)

6.1 Die Sehnensteifigkeit/Elastizität

Kubo, Kawakami und Fukunaga (1999) definieren Sehnensteiffigkeit als das Verhältnis

zwischen Kraft, die auf die Sehne wirkt und die dadurch bewirkte Längenänderung der Sehne

– also die Resistenz einer Sehne, sich gegenüber einer Krafteinwirkung in ihrer Länge zu

verändern. Quantifiziert wird die Steifigkeit in N/mm. Je größer das Verhältnis von Kraft zu

Längenänderung ist, desto unnachgiebiger bzw. steifer (stiff) ist die Sehne. Umso kleiner das

Verhältnis, umso nachgiebiger (compliant/elastisch) ist sie. Wie sich die Steifigkeit der Sehne

bzw. des MSK auf die Sprungperformance sowie die Bodenkontaktzeit auswirkt wird in Kapitel

7 erläutert.

6.2 Golgi Sehnenorgan (GTO)

Die Golgi Sehnenorgane (GTOs) sind sensorische Nervenenden im Muskel-Sehnen-Übergang.

Sie reagieren sensibel auf hohe mechanische Krafteinwirkungen und nicht wie die

Muskelspindel auf Längenveränderung. Wenn von den GTOs eine große Spannungsänderung

wahrgenommen wird, setzt der Golgi Sehnenreflex ein. Dabei wird ein Signal über afferente

Nervenleitbahnen an das Rückenmark gesendet. Als Antwort darauf schickt das Rückenmark

ein Signal an denselben Muskel, um die Muskelkontraktion zu hemmen. Dieser Reflex dient

der Verhinderung potentieller Verletzungen. (Zatsiorsky, Kraemer & Fry, 2021)

Das GTO ist hinderlich, wenn möglichst hohe Kraft aufgebracht werden soll. Einige Forscher

vermuten, dass der GTO-Reflex bzw. neuronale Hemmungen durch regelmäßiges Krafttraining

bei hohen Intensitäten oder plyometrisches Training vermindert werden kann. (Brooks, Fahey,

White & Baldwin, 2000; Kreighbaum & Barthels, 1996; Fleck & Kraemer, 1997; Aagaard et

al., 1998; Spurway, Watson, McMillan & Connolly, 2000) Zum Zeitpunkt der Recherche

wurden keine Studien mit experimentellen Versuchen bezüglich der Veränderung der GTO

Aktivität durch spezielle Trainingsmethoden gefunden. Die Annahme, dass Krafttraining den

Page 37: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

37

GTO-Reflex hemmen kann, ist spekulativ auf Basis der oben erwähnten Autoren, hat aber

potentiell leistungsfördernde Auswirkungen.

7 Einfluss leistungsbestimmender Faktoren auf die Sprungperformance

In der Literatur wird die Sprungperformance meistens mit dem SJ oder CMJ gemessen. Es wird

angenommen, dass die Performance in Sportdisziplinen, bei denen Explosivität im

Vordergrund steht, anhand dieser Tests antizipiert werden kann (Tsiokanos, Kellis, Jamurtas

und Kellis, 2002), da sich beide, CMJ und SJ, als zuverlässige und valide Testmethode zur

Feststellung der explosiven Leistungsfähigkeit der unteren Extremitäten etabliert haben

(Markovic, Dizdar, Jukic & Cardinale, 2004). Einige Studien untermauern den Zusammenhang

verschiedener Sprungarten untereinander. Wagner, Tilp, Duvillard und Müller (2009) stellten

z.B. einen positiven Zusammenhang zwischen der Sprunghöhe des CMJ, SJ und Spikejump

(zweibeiniger Sprung aus dem Lauf) fest. Die Ergebnisse einer neueren Studie von Fuchs et al.

(2021) bestätigen diesen Zusammenhang. Aoki, Katsumata, Hirose und Kohmura (2020)

zeigten signifikante positive Zusammenhänge zwischen einigen weiteren Sprungtests, wie dem

CMJ, Rebound-Jump Index, 5er Hop, Weitsprung aus dem Stand, etc. und betonen, dass diese

Indikatoren für die Sprungleistung in der Leichtathletik seien. Rahim, Lee, Abd Malek,

Suwankhong und Nadzalan (2020) wiesen eine moderate Korrelation zwischen vertikaler

Sprunghöhe aus dem Stand und der Weitsprungleistung, sowie eine starke Korrelation

zwischen horizontaler Sprungweite aus dem Stand und der Weitsprungleistung nach. Zuletzt

untersuchten Lorenzetti et al. (2019) einige Parameter des Skisprungs und verglichen diese mit

Parametern unterschiedlicher Imitationssprünge unter anderem dem SJ. Imitationssprünge sind

dem wirklichen Skisprung am ähnlichsten, wobei der SJ auch eine positive Korrelation mit dem

Sprung von der Schanze aufweist (Lorenzetti et al. 2019).

Etliche Studien befassen sich mit dem Einfluss kinetischer, kinematischer und

anthropometrischer Parameter auf die Sprungperformance. Die meisten beschränken sich auf

den SJ und den CMJ. Weitaus weniger Studien beschäftigen sich mit spezifischen Sprungarten

wie etwa dem Spike Jump oder einbeinigen Sprüngen aus dem Lauf. Das Ziel in diesem Kapitel

ist es zu erläutern, welchen Einfluss einige Faktoren auf die Sprungperformance haben.

Page 38: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

38

7.1 Kraft und Power

Kraft ist notwendig, um einen Körper mit einer Masse (m) zu beschleunigen. Somit ist sie

essentiell für Bewegung. Doch ist es notwendig, ein Vielfaches seines eigenen Körpergewichts

stemmen zu können, um die Sprungperformance zu steigern? Power ist die englische

Bezeichnung für Leistung und beschreibt, wie viel Arbeit in einer bestimmten Zeit verrichtet

wurde. Die Power ist abhängig von Kraft und Geschwindigkeit. Sie ist am größten, wenn beide

Parameter optimal sind. Wie sich Kraft und Power in bestimmten Übungen (Kniebeuge, Power

Clean, Kreuzheben, SJ, CMJ, Maximal Voluntary Isometric Contraction) auf die

Sprungperformance auswirken, wird im kommenden Abschnitt diskutiert.

Riggs und Sheppard (2009) haben die Bodenreaktionskräfte während dem CMJ und SJ bei

Volleyballspielern gemessen und hielten fest, dass die relative Peak Power und die relative

average Power Faktoren sind, die die Sprunghöhe beider Geschlechter signifikant beeinflussen.

Neben diesen wies die Peak Power eine starke positive Korrelation mit der Sprunghöhe beim

SJ und CMJ auf (Riggs & Sheppard, 2009). Anhand statistischer Modellierung versuchten

Aragao-Vargas und Gross (1997) ausschlaggebende Leistungsfaktoren zu bestimmen, welche

die guten von den schlechten Springern unterscheiden, und kamen zu dem Ergebnis, dass

Modelle unter Einbeziehung der Peak Power und der relativen average Power 88% der

Variation beim vertikalen Sprung begründeten. Nuzzo, McBride, Cormie und McCaulley

(2008) zeigten einen positiven Zusammenhang zwischen der relativen Maximalkraft

mehrgelenkiger Bewegungen (Squat, Power Clean) und der relativen Peak Power,

Maximalgeschwindigkeit und Höhe beim CMJ. Zwischen den Testungen der Maximalkraft

(1RM Squat, 1RM Power Clean, isometrischen Squat, und isometrischen mid thigh Pull), Höhe

und maximaler Geschwindigkeit des CMJ wurde keine signifikante Korrelation festgestellt

(Nuzzo, McBride, Cormie & McCaulley, 2008). Nuzzo, McBride, Cormie und McCaulley

(2008) empfehlen ein Trainingsprogramm, das darauf abzielt, die Maximalkraft und PeakPower

zu steigern und gleichzeitig auf ein optimales, nicht zu hohes Körpergewicht zu achten, um die

relativen Kraft- und Powerwerte zu erhöhen. In einer erst kürzlich erschienenen Studie

befassten sich Rahim, Lee, Abd Malek, Suwankhong und Nadzalan (2020) mit der Performance

im Weitsprung und deren Korrelationsvariablen und fanden einen starken, positiven

Zusammenhang zwischen der Weitsprungleistung und dem 1RM der Kniebeuge. Es ist jedoch

anzumerken, dass das Körpergewicht nur vor der Intervention gemessen wurde und die

relativen Kraftwerte nicht präsentiert wurden. Dass die Maximalkraft und die relative

Maximalkraft der Kniebeuge bedeutende Einflussfaktoren sind, wird durch eine weitere Studie

Page 39: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

39

von Augustsson (2013) unterstützt, die ein 26-wöchiges Krafttrainingsprogramm an 10

Volleyballerinnen durchführte und einen 69 prozentigen Kraftanstieg des 1RM bei der

Kniebeuge und einen 9 prozentigen Anstieg der vertikalen Sprunghöhe feststellte. Sowohl vor

als auch nach der Intervention wurde eine signifikante Korrelation zwischen Maximalkraft,

relativer Maximalkraft bei der Kniebeuge und der vertikalen Sprunghöhe vermerkt

(Augustsson, 2013). Bei letzterer Studie ist zu beachten, dass das Körpergewicht der Probanden

bei signifikanter Kraftsteigerung unverändert blieb und letztendlich wieder die relative

Maximalkraft der ausschlaggebende Faktor zu sein scheint.

Zusammengefasst deuten die Ergebnisse der wissenschaftlichen Literatur in die Richtung, dass

relative Kraft- und Powerwerte den maximalen Werten überzustellen sind, weil sie die

Sprungperformance besser deuten und stärker beeinflussen.

7.2 Körperfettanteil (KFA)/Körpergewicht

Der Körperfettanteil bzw. das Körpergewicht sind wichtige Einflussfaktoren, weil sie mit der

Kraft bzw. der Power die relative Maximalkrft oder relative Peak Power bestimmen. Je geringer

die Masse eines Körpers, desto leichter kann dieser bei gleicher Krafteinwirkung beschleunigt

werden. Ein hohes Körpergewicht bzw. ein hoher Körperfettanteil (KFA) ist für das Springen

kontraproduktiv, da mehr Kraft notwendig ist, um einen schwereren Körper mit gleicher Kraft

in derselben Zeit auf dieselbe Geschwindigkeit zu beschleunigen. Abidin und Adam (2013)

sowie Davis, Briscoe, Markowski, Saville und Taylor (2003) beschreiben eine negative

Korrelation zwischen Prozent Körperfettanteil und der vertikalen Sprunghöhe. Zudem könne

die vertikale Sprunghöhe bei Martial Arts Athleten anhand des KFA eingeschätzt werden

(Abidin & Adam, 2013). Im Skispringen ist ein geringes Körpergewicht ein ausschlaggebender

Leistungsfaktor (Müller, 2009). Dabei ist zu beachten, dass der Vorteil nicht nur auf die

Massenbeschleunigung beim Absprung zurückzuführen ist, sondern eher darauf, dass ein

geringeres Gewicht dem Athleten erlaubt, sich während der Flugphase weiter nach vorne zu

lehnen (Müller, 2009). Pérez-López, Sinovas, Álvarez-Valverde und Valade (2015) zeigten,

dass die Fettmasse ein Prädiktor für die Sprunghöhe beim SJ und CMJ ist. Es ist nicht

unbekannt, dass Athleten in gewissen Sportarten ihr Körpergewicht durch ein energiearmes

Essverhalten auf einem Minimum halten wollen. Auch wenn sich ein geringer Fettanteil positiv

auf die Sprungperformance auswirken kann, ist großes Augenmerk darauf zu legen, dass bei

geringem KFA negative Nebenwirkungen auftreten können, welche die Leistung einschränken

und die Gesundheit beeinträchtigen können. Letztlich ist anzumerken, dass Kraft- oder

Page 40: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

40

Powerwerte unter Einbeziehung des Körpergewichts bessere Indikatoren für die Sprungleistung

darstellen als totale Werte (Nuzzo, McBride, Cormie & McCaulley, 2008).

Zusammenfassend ist zu sagen, dass ein geringes Körpergewicht für Sprungdisziplinen von

Vorteil ist, solange keine Nachteile daraus entstehen, welche die Vorteile zunichte machen.

7.3 Rate of Force Development (RFD)/ Rate of Torque Development (RTD)

Die Parameter RFD und RTD sind ein Maß für die Explosivkraft und beschreiben die Fähigkeit

der Skelettmuskulatur, Kraft pro Zeit zu entwickeln (McErlain-Naylor, King& Pain, 2014). Die

RFD wird beschrieben als die Änderung der Kraft pro Änderung der Zeit und die RTD als

Änderung des Drehmoments pro Änderung der Zeit. RFD und RTD beschreiben die gleiche

Fähigkeit, werden nur unterschiedlich erfasst. Speziell bei schnellkräftigen Bewegungen, mit

einer Dauer unter 250ms, sind hohe Kraft- und Drehmomententwicklungsraten in kurzer Zeit

leistungsbestimmend (Morel et al., 2015). Sprungbewegungen sind durch einen kurzen

Zeitraum gekennzeichnet, in dem möglichst viel Kraft zur Beschleunigung des eigenen Körpers

generiert und auf den Boden übertragen werden muss. Diese kurze Zeit erlaubt es dem Muskel

nicht, seine maximale Kraft zu entfalten, weswegen die Verbesserung der RFD

ausschlaggebend ist. Je höher die RFD, desto mehr Kraft kann eine Person in kurzer Zeit

entwickelt (Aagaard, Simonsen, Andersen, Magnusson & Dhyre-Poulsen, 2002). Je kürzer die

Zeit wird, in der Kraft erzeugt und übertragen werden kann, desto mehr nimmt die Fähigkeit,

schnell Kraft zu entwickeln, zu. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass eine höhere RFD die

Sprungleistung positv beeinflusst. (Laffaye & Wagner, 2013; Laffaye, Wagner & Tombleson,

2014; Haff et al., 1997; McLellan, Lovell & Gass, 2011; Kawamori et al., 2006; De Ruiter, Van

Leeuwen, Heijblom, Bobbert, & De Haan, 2006). RFD und RTD scheinen ausschlaggebende

Faktoren für die Sprunglperformance zu sein und sollten daher gezielt trainiert werden.

Methoden die darauf abzielen die RFD zu verbessern sind vor allem explosiver Natur, wie in

Abbildung 15 zu sehen ist. Dort ist zu erkennen, dass Personen, die explosiv trainieren, in den

ersten 200ms der Bewegung erheblich mehr Kraft entwickeln können als Untrainierte oder

Krafttrainierte. Spielt die Dauer zur Kraftentwicklung keine Rolle, bietet schweres

Krafttraining eine bessere Methode zur Kraftentwicklung.

Page 41: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

41

Abbildung 15: Kraft-Zeit Kurve nach verschiedenen Trainingsmethoden (Hakkinen, 1985)

7.4 Muskelfaserverteilung

Die Kontroverse, ob der Körper in der Lage ist, FT- in ST-Fasern umzuwandeln und umgekehrt

besteht seit etlichen Jahren. Die Verwirrung entstand daraus, dass unterschiedliche Methoden

zur Muskelfasertypisierung verwendet wurden, die keine exakte Typisierung ermöglichten.

Wurde die Single Fiber SDS-PAGE Methode zur Fasertypisierung verwendeten, kamen die

Untersuchungen entweder zu dem Ergebnis, dass Muskelfasern ihren Typ durch

trainingsinduzierte Reize ändern können oder zeigten zumindest eine Tendenz zur Änderung.

Einige Studien belegen, dass auf Ausdauer trainierte Athleten vorwiegend ST-Fasern aufweisen

(Bathgate et al., 2018; Costill et al., 1976; Gollnick, Armstrong, Saubert, Piehl & Saltin, 1972;

Tesch, Thorsson & Kaiser, 1984). Zu Athleten aus Schnelligkeits-, Power- oder

Kraftdisziplinen ist die Studienlage begrenzt. Es gibt Studien die zeigen, dass krafttrainierte

Männer hohe Anteile an FT-Fasern besitzen. (Tesch, Thorsson & Kaiser, 1984; Tesch &

Karlsson, 1985; Fry et al., 2003) All diese Studien verwendeten jedoch nicht die Single Fiber

SDS-PAGE und konnten daher die Hybridformen nicht feststellen, was höchstwahrscheinlich

dazu führte, dass Muskelfasern falsch klassifiziert wurden. Serrano et al. (2019) beschreiben

die Limitierung der homogenen Analyse Methode gegenüber der Single fiber Methode. Sie

zeigten, dass Typ-I/IIa als Typ-I und Typ-IIa/IIx als Typ-IIx Fasern falsch kategorisiert wurden

(Serrano et al., 2019).

Nur wenige Studien haben bisher die Single Fiber SDS-PAGE als Analysemethode verwendet.

Serrano et al. (2019) haben diese zusammengefasst und in folgender Tabelle dargestellt.

Page 42: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

42

Abbildung 16: MHC-Verteilung in unterschiedlichen Sportarten (Serrano et al., 2019)

Es wurde gezeigt, dass sich der prozentuelle Anteil des Muskelfasertyps verändern kann

(Williamson, Gallagher, Carroll, Raue & Trappe, 2001; Andersen, Klitgaard & Saltin, 1994).

Andere Studien haben zwar keine signifikante proportionale Änderung der

Muskelfaserverteilung feststellen können (Raue, Terpstra, Williamson, Gallagher & Trappe,

2005; Parcell, 2005; Malisoux, Francaux, Nielens & Theisen, 2006), die Ergebnisse deuten aber

dennoch darauf hin, dass bei längerer Trainingsintervention wahrscheinlich eine signifikante

Änderung gefunden worden wäre.

In der Studie von Serrano et al. (2019) wurden 6 Gewichtheberinnen aus der Weltklasse und 15

GewichtheberInnen aus der Nationalen Klasse (USA) nach Muskelfaserzusammensetzung des

M. vastus lateralis untersucht. Die Ergebnisse zeigen die höchsten je gefundenen MHC-Ⅱa

Konzentrationen in gesunden Vastus Lateralis (Serrano et al. 2019). Es ist anzunehmen, dass

die hohe Konzentration an FT-Fasern durch die jahrelange Aussetzung hoher

Trainingsintensitäten bedingt ist und diese den Athleten und Athletinnen erlaubt, hohe

Gewichte rasch zu beschleunigen. Eine weitere Studie an eineiigen Zwillingen mit demselben

Erbgut und 30 Jahren unterschiedlicher Trainingsaussetzung (Ausdauertaining vs. kein

Training) zeigt einen 2,4-fach höheren Anteil an Typ-I, 13,3-fach geringeren Anteil an Typ-II

und 10-fach geringeren Anteil an Hybrid Fasern des ausdauertrainierten Zwillings (Bathgate et

al., 2018). Diese Untersuchungen sprechen für die Möglichkeit der Faserumverteilung durch

eine Trainingsintervention. Außerdem scheint die Umverteilung je nach Trainingszustand und

Trainingsintervention unterschiedlich lange zu dauern. Es dauert vermutlich sehr lange, den

FT-Faseranteil eines Sprinters mit bereits hohem FT-Faseranteil zu erhöhen. Im Gegensatz ist

es sehr wahrscheinlich, in kurzer Zeit eine große Umverteilung in Richtung ST-Fasern bei

demselben Athleten/derselben Athletin zu erzielen.

Page 43: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

43

Die sportliche Performance wird maßgeblich von der Ausprägung des Muskelfasertyps

beeinflusst (Methenitis et al., 2016; Trappe et al., 2015; Bottinelli, Pellegrino, Canepari, Rossi

& Reggiani, 1999; Costill et al., 1976). So zeigt die Studie von Costill et al. (1976), dass

Athleten der Disziplinen Sprint, Weitsprung oder Hochsprung einen größeren Anteil an FT-

Fasern aufweisen, und Athleten der Ausdauerdisziplinen höhere Konzentrationen an ST-

Fasern. Fry et al. (2013) wiesen zudem eine starke Korrelation zwischen Typ-IIa Fasern, Power,

SJ- und CMJ Sprunghöhe bei olympischen Gewichthebern nach.

Im Großen und Ganzen lässt die Studienlage darauf schließen, dass ein höherer Anteil an FT-

Fasern förderlich für Schnellkraftdisziplinen ist. Zudem deutet die aktuelle Studienlage darauf

hin, dass es möglich ist Muskelfasertypen von schnell zu langsam zuckenden aber auch vice

versa umzuwandeln. Um genauere Aussagen über die Verschiebung von Muskelfasertypen

machen zu können, sind jedoch weitere Untersuchungen mit längerer Dauer notwendig.

7.5 Muskelmasse/Muskelquerschnitt

Muskelhypertrophie ist eine übliche, physiologische Anpassung des Körpers an mechanische

Belastungen, unter anderem verursacht durch regelmäßiges Gewichtstraining. Die

Muskelmasse bzw. der Muskelquerschnitt spielt eine ausschlaggebende Rolle als

Leistungsfaktor, weil mit steigendem Muskelquerschnitt (CSA) das Potential, Kraft zu

entwickeln, steigt. Als Beispiel wie wichtig die CSA ist, dienen Olympische Gewichtheber,

Powerlifter oder Strongmen, bei denen diese einen sehr guten Prädikator für die Performance

darstellt (Brechue & Abe, 2002; Siahkouhian & Hedayatneja, 2010). Beobachtet man Athleten

und Athletinnen aus Sportarten, bei denen die Sprungperformance eine wichtige Rolle spielt,

lässt sich feststellen, dass kein Athlet übermäßig viel Muskelmasse aufweist. Einerseits lässt

sich das durch das Zusatzgewicht erklären, welches überflüssige Muskeln mit sich bringen.

Mehr Muskeln bedeutet zwar ein größeres Kraftpotential, aber gleichzeitig auch, mehr Gewicht

bewegen zu müssen. Methenitis et al. (2015) empfehlen die Hypertrophie der Muskulatur daher

gering zu halten, wenn bestmögliche Sprungperformance das Ziel ist. Andererseits ändert sich

die Muskelmorphologie. So beschreiben Sugisaki et al. (2010) und Akagi et al. (2012) einen

positiven Zusammenhang zwischen Muskelgröße und Länge des internen Hebelarms. Das

bedeutet, dass Muskelwachstum den Hebelarm desselben Muskels verlängert. Der interne

Hebelarm ist die Distanz zwischen der Arbeitsrichtung eines Muskels und dem Zentrum des

Gelenks, in dem der Muskel eine Rotation verursacht. Sugisaki et al. (2015) unterstützen diese

Annahme und haben eine Verlängerung des internen Hebelarms infolge einer

Muskelhypertrophie von 5.5% im M. triceps brachii feststellen können. Vigotsky, Contreras

Page 44: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

44

und Beardsley (2015) untersuchten den Bizeps und stellten genauso eine Verlängerung des

internen Hebelarms um 27.2% beim M. biceps brachii und 37.3% beim M. brachialis infolge

einer Vergrößerung des Anatomischen Muskelquerschnitts fest, wie in Abbildung 17 zu sehen

ist. Zudem meinen Vigotsky, Contreras und Beardsley (2015), dass eine Verlängerung des

internen Hebelarms für statische oder quasi statische Stärke sehr wahrscheinlich von Vorteil,

für dynamische Bewegungen mit hoher Geschwindigkeit hingegen wahrscheinlich

unvorteilhaft ist. Nagano und Komura (2003) kamen ebenso zu der Annahme, dass ein kürzerer

Hebelarm vorteilhaft für schnelle und dynamische Bewegungen ist. Sie konnten zeigen, dass in

der konzentrischen Bewegungsphase bei Winkelgeschwindigkeiten >120°/s ein längerer

interner Hebelarm zu geringeren Gelenksmomenten, Poweroutput und Arbeitsoutput im

Gelenk führte (Nagano & Komura, 2003). Denn ein längerer, interner Hebelarm benötigt eine

höhere Muskelkontraktionsgeschwindigkeit, um die gleiche Winkelgeschwindigkeit zu

erzielen (Nagano & Komura, 2003). Eine höhere Kontraktionsgeschwindigkeit resultiert wie in

der F-v-Kurve beschrieben, in einer geringeren Kraftentwicklung. Außerdem stellten Nagano

und Komura (2003) eine größere Kraftentwicklung in der konzentrischen Bewegungsphase bei

einem kürzeren, internen Hebelarm fest. Für die exzentrische Bewegungsphase stellten sie das

Gegenteil fest (Nagano & Komura, 2003). Vigotsky, Contreras und Beardsley (2015)

schlussfolgern, dass bei kürzerem, internem Hebelarm mehr Kraft generiert werden kann. Die

Erklärung dafür ist wie folgt: Ein kürzerer interner Hebelarm benötigt keine große

Längenänderung des MSK und daher eine geringere Kontraktionsgeschwindigkeit, um eine

Änderung des Gelenkswinkels zu erreichen (Vigotsky, Contreras & Beardsley, 2015). Bei

längerem internem Hebelarm wird eine größere Längenänderung des MSK für die gleiche

Änderung des Gelenkswinkels verlangt und würde daher eine höhere

Kontraktionsgeschwindigkeit verlangen (Vigotsky, Contreras & Beardsley, 2015).

Abbildung 17: Darstellung der Veränderung des internen Hebelarms für den M.biceps brachii und den M. brachialis bei

unterschiedlichen anatomischen Muskelquerschnitten (Vigotsky, Contreras & Beardsley, 2015).

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Erhöhung der Muskelmasse bis zu einem gewissen,

unbekannten Punkt Vorteile mit sich bringt, da das Potential, Kraft zu generieren, mit erhöhter

Page 45: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

45

CSA steigt. Die Nachteile einer größeren CSA für Sprünge sind das zusätzliche Gewicht und

die Verlängerung des internen Hebelarms. Das bedeutet, dass Muskelhypertrophie die

Fähigkeit langsam Kraft zu produzieren fördert, aber für schnelle dynamische Bewegungen wie

Sprünge ab einem gewissen Punkt kontraproduktiv wird. Bei Sprüngen wie dem CMJ oder dem

SJ, bei denen etwas mehr Zeit bleibt um Kraft zu entwickeln, ist es vermutlich vorteilhaft, etwas

mehr Muskelmasse zu erarbeiten, als bei Sprüngen, bei denen nur sehr wenig Zeit bleibt, um

Kraft auszuüben.

7.6 Neuromuskuläre Fähigkeiten

Weitere essentielle Faktoren, welche die Sprungkraft beeinflussen, sind die neuromuskulären

Fähigkeiten. Denn wie viel und wie schnell jemand Kraft entwickeln kann, hängt von der

Anzahl und Art der rekrutierten motorischen Einheiten (ME), dem Tempo der Rekrutierung,

sowie der intermuskulären Koordination ab. Die Kraftentwicklung in einer bestimmten Zeit, in

eine bestimmte Richtung (z.B. in die Vertikale) hängt von der Fähigkeit ab, willentlich

möglichst schnell möglichst viele ME derjenigen Muskeln zu aktivieren, die zur

Kraftproduktion in die gewünschte Bewegungsrichtung beitragen.

7.6.1 ME-Rekrutierung

Nur Muskelfasern, die aktiviert wurden, können zur Krafterzeugung beitragen. Um

größtmögliche Kraft zu erzeugen ist es notwendig möglichst viele Motoreinheiten gleichzeitig

zu rekrutieren. Wie bereits beschrieben, besteht eine ME aus einem Alpha-Motoneuron und den

Muskelfasern, die es innerviert. Ein Motoneuron kann nur die gleiche Art von Muskelfaser

innervieren. Die Zahl und Größe der Muskelfasern pro ME kann aber variieren und hat Einfluss

auf die Motorik. Je mehr Muskelfasern pro ME innerviert werden, desto schlechter ist die

Feinmotorik ausgeprägt. Dafür ist das Potential Kraft zu entwickeln höher. Große Muskeln

besitzen typischerweise mehr Muskelfasern pro ME. Kleine weisen ein geringeres Verhältnis

auf und eignen sich besser für feinmotorische Bewegungen. Die Muskelfasern eines

Motoneurons sind über den gesamten Muskel verteilt und bilden kleine Mikrobündel á 3-15

Fasern. Deswegen kontrahiert nicht nur ein Teil des Muskels bei Aktivierung einer ME, sondern

der gesamte Muskel. (Fleck & Kraemer, 2004)

ME, die durch maximale oder submaximale Belastung aktiviert werden, bleiben über einen

Zeitraum von einigen Sekunden bis zu ein paar Minuten aktiviert und können nachfolgende

Bewegungen begünstigen. Dieser Effekt wird Post Activation Potentiation (PAP) genannt.

(Hamada, Sale, MacDougall & Tarnopolsky, 2000)

Page 46: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

46

Die ME-Rekrutierung folgt dem Prinzip der Größeninnervierung. ST-Fasern sind in der Regel

kleiner als FT-Fasern und produzieren weniger Kraft. Typischerweise werden ME, die ST-

Fasern innervieren, zuerst rekrutiert. Können die aktivierten ME die nötige Kraft nicht

aufbringen, werden weitere ME mit höherer Rekrutierungsschwelle (ST-Fasern) aktiviert. Die

Aktivierung hängt also von der Intensität der Bewegung ab. Wird mehr Kraft benötigt schalten

sich nach und nach ME hinzu, bis eine maximale Kontraktion erreicht wird. (Henneman,

Somjen & Carpenter, 1965)

Abbildung 18: Prinzip der Größeninnervierung (ShreddedByScience, 2018)

Zudem folgen ME und Muselfasern dem alles oder nichts Prinzip. Das bedeutet, wenn ein

Aktionspotential (AP) eine ME erreicht, wird sie entweder aktiviert oder bleibt inaktiv. Dies ist

abhängig von der Stärke des AP. Ist dieses stark genug, wird die ME aktiviert und innerviert

wiederum alle MF, für die sie zuständig ist. Die Möglichkeit einzelne Muskelfasern einer ME

zu kontrahieren, ist nicht gegeben. Es ist dennoch möglich die Stärke einer Muskelkontraktion

zu steuern, indem nur eine gewisse Anzahl an ME vom zentralen Nervensystem

angesteuert/aktiviert wird. Es besteht die Theorie, dass das Prinzip der Größeninnervierung bei

schnellen und explosiven Bewegungen wie etwa einem Sprung, durch intensives Training der

Bewegung umgangen werden kann. Hochtrainierte Athleten und Athletinnen sind in der Lage,

große FT-Fasern sofort zu aktivieren, ohne dabei dem Prinzip der Größeninnervierung folgen

zu müssen. Indem die ST-Fasern, die eine schnelle Bewegung verlangsamen würden, nicht

aktiviert werden, können bessere Leistungen erreicht werden. (Fleck & Kraemer, 2004)

Einige Untersuchungen bestätigen, dass die ME-Aktivierung vom Prinzip der

Größeninnervierung, abhängig von der Art und Intensität der durchgeführten Bewegung

abweichen kann (Hodson-Tole & Wakeling, 2008a; Hodson-Tole & Wakeling, 2008b; Hodson-

Tole & Wakeling, 2007; Wakeling, Uehli & Rozitis, 2006). Die Literatur dazu ist jedoch nicht

ausgereift und es bedarf weitere Untersuchungen.

Page 47: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

47

7.6.2 Zahl der rekrutierten Motorischen Einheiten

Wie oben beschrieben, bestimmt die Zahl der rekrutierten ME und in der Folge aktivierten

Muskelfasern, wie viel Kraft erzeugt werden kann. Sale, MacDougall, Upton und McComas

(1983) beschreiben etwa, dass Krafttraining die Fähigkeit, willentlich mehr ME zu aktivieren,

fördert. Außerdem äußern sie, dass ein Individuum vor Krafttraining nicht in der Lage sei, alle

ME willentlich und simultan zu rekrutieren (Sale, MacDougall, Upton & McComas, 1983).

Belanger und McComas (1981) unterstützen dieses Statement, fügen dem aber hinzu, dass dies

nicht auf alle Muskeln gleich zutrifft. Während im M. tibialis anterior relativ einfach eine volle

Aktivierung erreicht werden konnte, stellte es sich bei den Plantarflexoren deutlich schwerer

dar (Belanger & McComas, 1981). Weil der M. tibialis anterior im Gegensatz zu den

Plantarflexoren im Stehen nicht aktiviert werden muss, um das Gleichgewicht zu halten,

bekommen seine ME schwächeren Input von afferenten und stärkeren Input von efferenten

Nervenbahnen (Belanger & McComas, 1981). Die Annahme, dass Krafttraining nahe am

Kraftmaximum die Fähigkeit ME willentlich anzusteuern und die Maximale willentliche

Kontraktion (MVC) verbessert, ist weit verbreitet. Eine höhere Aktivierung der Agonisten

während der Sprungbewegung wirkt sich höchstwahrscheinlich positiv auf die

Sprungperformance aus. Hough, Ross und Howatson untersuchten 2009 die Effekte von

statischem, dynamischem oder keinem Dehnen auf die SJ-Höhe und haben gleichzeitig die

EMG Aktivität des M. vastus medialis dokumentiert. Nach dynamischem Dehnen war die EMG

Aktivierung um 85% und die Sprunghöhe um 9,44% höher als nach statischem (Hough, Ross

& Howatson, 2009). Das lässt darauf schließen, dass die willentliche Kontraktion einen

erheblichen Einfluss auf die Sprunghöhe hat. Die Änderung der Sprungleistung erklären

Hough, Ross und Howatson (2009) durch die Effekte der PAP und die Beeinträchtigung der

neuromuskulären Fähigkeit, nach statischem Dehnen ME zu rekrutieren. Dass die erhöhte

Aktivierung bestimmter Muskeln Auswirkungen auf die Sprungperformance hat, wird von

weiteren Untersuchungen bestätigt (Sotiropoulos et al., 2010; Cerrah, Gungor, Soylu und Ertan,

2014; Pereira et al. 2008).

7.6.3 Feuerungsrate des Motorneurons

Die Kraft einer Kontraktion hängt nicht nur von der Anzahl der rekrutierten ME, sondern auch

von der Frequenz mit der die ME Aktionspotential an die MF weiterleiten. Häufig wird diese

Fähigkeit „Rate Coding“, „discharge rate“ oder „Feuerungsrate“ genannt. Die Aktivierung der

MF einer ME verläuft wellenförmig. Wird nur ein Aktionspotential vom ZNS über die ME an

die Muskelzellen weitergeleitet, reagieren diese mit einer einzelnen Zuckung. Eine einzelne

Zuckung ist eine kurze Muskelanspannung gefolgt von Entspannung. Dabei wird sehr wenig

Page 48: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

48

Kraft erzeugt. Wenn zwei Impulse innerhalb einer kurzen Zeit den neuromuskulären Übergang

(neuromuscular junction) erreichen, reagiert die ME mit zwei Zuckungen. Die Kräfte der beiden

Zuckungen summieren sich, weil die zweite Zuckung stattfindet, bevor die erste vollkommen

vorbei ist. Infolge dessen wird mehr Kraft erzeugt. Die Frequenz mit der das Aktionspotential

den neuromuskulären Übergang erreicht, kann soweit ansteigen bis ein vollkommener Tetanus

(maximale Anspannung) entsteht. Dieser ist die maximale Kraft, die von einer ME erbracht

werden kann. (Fleck & Kraemer, 2004) Abbildung 19 zeigt eine Darstellung der wellenartigen

Summation von Muskelzuckungen.

Abbildung 19: Wellenartige Summation von Muskelzuckungen (Huppelsberg & Walter, 2009, S. 256)

Die Frequenz wird angegeben in Impulse pro Sekunde (pps). Enoka & Duchateau (2017) fassen

zusammen, dass die meisten willentlichen, graduellen Kontraktionen eine Feuerungsrate

zwischen 10-30pps haben. Da die Feuerungsrate bei diesen Bewegungen am steilen Teil der

Kraft-Frequenz-Kurve liegt, bewirken kleine Änderungen der Feuerungsrate relativ große

Änderungen der Kraft bzw. RFD (Macefield, Fuglevand & Bigland-Ritchie, 1996; Fuglevand,

Lester & Johns, 2015). Da Sprungbewegungen eine sehr kurze Zeitspanne haben, können nicht

alle ME aktiviert werden. Deswegen stellt die Feuerungsrate einen umso wichtigeren

Einflussfaktor dar. Macefield, Fuglevand und Bigland-Ritchie (1996) beschreiben einen

sigmoidalen Kraft-Frequenz Verlauf und meinen, dass etwa 50pps bei graduellen Bewegungen

notwendig sind, um die maximale Kraft einer ME auszuschöpfen. Schnelle, explosive

Bewegungen führen zu einer Feuerungsrate zwischen 60-120pps mit abnehmender Frequenz

aufeinanderfolgender Feuerungen (Desmedt & Godaux, 1979; Van Cutsem & Duchateau,

2005), im Gegensatz zu graduellen Kontraktionen, bei denen die Feuerungsrate progressiv

ansteigt (Enoka & Fuglevand, 2001). Etliche Studien belegen die wesentliche Rolle der

Feuerungsrate zur Erhöhung der RFD zu Beginn explosiver Bewegungen und zeigen, dass diese

Feuerungsrate durch spezifisches Training verändert werden kann (Milner-Brown, Stein &

Yemm, 1973; Van Cutsem, Duchateau & Hainaut, 1998; Klaas, Baudry & Duchateau, 2008;

Duchateau & Baudry, 2014).

Page 49: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

49

7.6.4 Intermuskuläre Koordination

Unter intermuskulärer Koordination, Co-Aktivierung oder Co-Kontraktion versteht man das

Zusammenspiel mehrerer Muskeln um ein Gelenk. Agonisten und Antagonisten agieren

während einer Bewegung miteinander, um die Gelenksstabilität zu gewährleisten (Solomonow

et al., 1987) und haben Einfluss auf die Bewegungseffizienz (Winter, 2009; Falconer & Winter,

1985). Die Co-Kontraktion der Antagonisten um ein Gelenk wirkt sich kontraproduktiv auf die

Produktion maximaler Kraft in die gewollte Bewegungsrichtung aus, da sie im selben Gelenk

ein Drehmoment entgegen der gewollten Bewegungsrichtung verursacht (Baratta et al., 1988;

Aagaard et al., 2000; Kellis & Baltzopopulos, 1997). Arabatzis und Kellis (2012) meinen etwa,

dass eine hohe Antagonisten Co-Kontraktion eine geringere Sprunghöhe erklären kann. Es ist

also davon auszugehen, dass eine Verminderung der Co-Kontraktion in der konzentrischen

Phase des Sprungs die Sprungperformance positiv beeinflusst. Um das anhand eines Beispiels

zu erklären, betrachten wir das Kniegelenk und die Muskeln, die es umgeben. Auf der

Vorderseite befinden sich die Extensoren, die eine Kniestreckung bewirken. Auf der Rückseite

die Hamstrings, die eine Beugung veranlassen. Werden die Hamstrings während der

Abstoßpahse weniger und der Quadriceps stärker aktiviert, bewirkt das einen Anstieg der

Geschwindigkeit in der Kniestreckung, die positiv zur Sprungbewegung beiträgt. Die

Hamstrings beeinträchtigen den Quadriceps in seiner Funktion als Extensor bei geringerer Co-

Kontraktion dementsprechend weniger.

7.7 Technische Aspekte

Die Antwort auf die Frage, welches Gelenk der unteren Extremitäten am stärksten zur

Sprungperformance beiträgt, ist umstritten. Hubley und Wells (1983) sprechen dem Kniegelenk

(49%) den größten Beitrag beim CMJ zu, während das Hüftgelenk (28%) und das Sprunggelenk

(23%) weniger beitrugen. Fukashiro und Komi (1987) sprechen hingegen von einem größeren

relativen Anteil des Hüftgelenks (51%) und kleineren relativen Anteilen des Knie- (33%) und

Sprunggelenks (16%). Die Ergebnisse von Fukashiro und Komi (1987) werden von den

Ergebnissen von Vanezis und Lees (2005) unterstützt, die der Hüfte einen relativen Beitrag von

42%, dem Knie von 30% und dem Sprunggelenk von 28% zuschreiben. Zudem meinen Vanezis

und Lees (2005), dass der relative Beitrag der Gelenke der unteren Extremitäten von der

Sprungtechnik abhängt. Die Einbeziehung eines wirkungsvollen Armschwungs kann die

Sprunghöhe dramatisch verbessern, indem ein größeres, zur Streckung beitragendes

Drehmoment in der Hüfte und im Knie erzeugt werden kann (Feltner, Fraschetti & Crisp, 1999).

Durch den Armschwung wird die Rückwärtsbewegung des Rumpfes in der konzentrischen

Page 50: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

50

Bewegung verlangsamt, was die Hüftextensoren in eine Lage bringt, in der sie größere

Muskelspannung und Drehmomente erzeugen können (Feltner, Fraschetti & Crisp, 1999).

Außerdem zeigten Feltner, Fraschetti und Crisp (1999) eine Erhöhung der Drehmomente bei

der Streckung im Knie um 28% unter Verwendung eines Armschwungs. Vaverka et al. (2016)

stellten eine um 38% höhere CMJ Höhe bei Volleyballern fest, wenn sie die Arme verwenden

durften. Überdies wurde durch den Armschwung die Bremsphase der Gegenbewegung verkürzt

und die Beschleunigungsphase verlängert (Vaverka et al., 2016), was den DVZ positiv

beeinflusst und mehr Zeit zur Verfügung stellt, Kraft zu entwickeln. Dass die Verwendung

eines Armschwungs die Sprungperfomance verbessert, wird durch weitere Untersuchungen

bestätigt (Feltner, Bishop & Perez, 2004; Lees, Vanrenterghem & Clercq, 2004a; Lees,

Vanrenterghem & Clercq, 2004b). Der optimale Armschwung verläuft genau in die gleiche

Richtung in die der Sprung erfolgen soll (Hara, Shibayama, Arakawa & Fukashiro, 2008).

McErlain-Naylor, King und Pain (2014) stellten fest, dass eine größere Schulterflexion zum

Zeitpunkt des Absprungs mit einer höheren CMJ Höhe einhergeht. Wie wichtig die optimale

Sprungtechnik ist, wird durch die vorhergehenden Studien unterstrichen. Unabhängig davon,

welches Gelenk am meisten zur Sprungperformance beiträgt, ist es wahrscheinlich sinnvoller

zu betrachten, wie groß der Kniegelenkswinkel bei den jeweiligen Sprungarten zum Zeitpunkt

der Amortisation (CoM minimum vor der Push-off Phase) ist, sodass ein zielführendes

Krafttraining in diesen Winkelbereichen ermöglicht wird. Alle Kniewinkel, die in den

folgenden Absätzen erwähnt werden, beziehen sich auf das CoM-Minimum vor der Push-off

Phase. Für den Squatjump kamen Gehller et al. (2015) zu dem Schluss, dass durch einen

geringeren Kniewinkel (70° - hinterseite) die Höhe signifikant im Vergleich zu größeren

Kniewinkeln (90°, 110°) stieg. Die Sprunghöhe bei 70° Kniebeugung war zwar höher als bei

selbstgewählter Flexion (96,1° ± 1,1°), aber nicht signifikant (Gehller et al., 2015). Diese

Ergebnisse stehen in Übereinstimmung mit weiteren Ergebnissen anderer Studien (Moran &

Wallace, 2007; Kirby, McBride, Haines & Dayne, 2011; McBride, Kirby, Haines & Skinner,

2010). Die Literatur zeigt, dass es für den SJ vorteilhaft ist aus einer tieferen Hocke zu starten.

Einen optimalen Kniewinkel zu definieren ist sehr schwer und vermutlich auch nicht möglich,

da jeder individuell ist. Alle Studien zeigten, dass die Sprunghöhe bei selbstgewähltem

Kniewinkel zwar nicht optimale Ergebnisse lieferten, aber nahe an diese heran kamen. Eine

Orientierung an der individuellen Hocktiefe ist zwar nicht optimal, liefert aber gute

Sprungergebnisse.

Beim CMJ hat sich ähnliches gezeigt. Gehller et al. (2015) verglichen die CMJ Höhe bei einem

Kniewinkel <90°, >90° und bei selbstgewähltem Winkel (84,9°±6,8°). Die größte Sprunghöhe

Page 51: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

51

wurde bei einem Kniewinkel unter 90° erreicht (Gehller et al., 2015). Weitere Ergebnisse

anderer Studien bekräftigen dies (Moran & Wallace, 2007; Kirby, McBride, Haines & Dayne,

2011; McBride, Kirby, Haines & Skinner, 2010; Bobbert, Casius, Sijpkens & Jaspers, 2008;

Sánchez-Sixto, Harrison, & Floría, 2018). Für die Ausholtiefe beim CMJ gilt das gleiche wie

beim SJ. Die Sprunghöhe bei selbstgewähltem Kniewinkel ist nicht maximal, aber ebenso sehr

knapp dran.

Bei Sprüngen aus der Bewegung wäre es kontraproduktiv, einen zu geringen Kniewinkel

einzunehmen, da ein großer Teil der durch den Anlauf gewonnenen horizontalen

Geschwindigkeit verloren gehen würde. Daher sind die optimalen Kniewinkel für den Spike

Jump beim Volleyball größer als beim SJ und CMJ und der beim einbeinigen Absprung in der

Leichtathletik noch größer.

Der Kniewinkel beim Volleyball Spike Jump im Bein, das zuerst Bodenkontakt aufnimmt

(dominantes Bein) beträgt etwa 97°, während das Bein, welches später aufsetzt (nicht

dominantes Bein) etwa einen Kniewinkel von 112° aufweist (Wagner, Tilp, Duvillard und

Müller, 2009). Diese Ergebnisse wurden bei Männern festgestellt. Fuchs et al. (2019) stellten

für das dominante Bein bei Männern einen Winkel von 90±4° und für das nicht dominante

116±7° fest. Bei den Frauen lag der Winkel im dominanten Bein bei 96±6° und im nicht

dominanten Bein bei 121±6°.

Der einbeinige Sprung aus dem Lauf im Basketball kommt vor allem dann vor, wenn ein Spieler

einen Slam Dunk macht. Laut Sugiyama et al. (2014) liegt der Kniewinkel bei dieser Sprungart

im Basketball bei 139,2±4,5°.

Strüder Jonath und Scholz (2007) meinen, dass der Kniewinkel beim Hochspung am tiefsten

Punkt zwischen 140-145° beträgt. In einer Studie von Isoletho, Virmavirta, Kryöläinen und

Komi (2007) wurden die besten Sprünge der Finalisten der IAAF World Championchips

analysiert und ein durchschnittlicher Kniewinkel von 143,72±8,26° festgestellt.

Für den Weitsprung empfehlen Strüder Jonath und Scholz (2007) einen Kniewinkel von etwa

140-150°. Graham-Smith & Lees (2005) stellen bei 14 männlichen Weitspringern einen

Kniewinkel von 140,2±4,5° fest. Für Frauen stellten Lees, Fowler und Derby (1993) einen

durchschnittlichen Kniewinkel von 138,5±5,7 fest. Campos et al. (2013) analysierten die

Sprünge der Finalisten der IAAF World Championchips 2008 und stellten einen Kniewinkel

von 139 ± 5.5° fest.

Generell lässt sich sagen, dass bei höheren Anlaufgeschwindigkeiten ein größerer Kniewinkel

folgt. Diese Kniewinkel können herangezogen werden, um ein winkelbasiertes und

Page 52: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

52

sprungartspezifisches Training zu erstellen, sodass gelernt wird in diesen Positionen optimal

Kraft zu erzeugen.

7.8 Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus

Der DVZ kommt in den meisten sportlichen Bewegungen vor. So hat er auch beim Springen

einen Einfluss auf die Performance. In der Regel wird der SJ mit dem CMJ verglichen, um die

Auswirkung des DVZ darzustellen (Baker, 1996). Die Differenz der erreichten Sprunghöhen

wird dem DVZ zugeschrieben. So maßen Bobbert und Casius (2005) dem DVZ eine

Verbesserung der maximalen Sprunghöhe um ca. 2-4 beim CMJ cm an. Daten einiger Studien

zeigen zudem, dass die vertikale Sprunghöhe signifikant durch eine Voraktivierung in der

exzentrischen Bewegung anstieg (McBride, McCaulley & Cormie, 2008; McCaulley et al.,

2007). Der Effekt des DVZ kann jedoch nur genutzt werden, wenn die Zeit zwischen

exzentrischer Gegenbewegung und der konzentrischen Zielbewegung kurz genug ist. Wilson,

Murphy und Pryor (1994) sprechen von einer Halbwertszeit der in der Sehnen gespeicherten

Energie von etwa 850ms. Das bedeutet: Je mehr Zeit zwischen exzentrischer und

konzentrischer Bewegung vergeht, desto geringer sind die Auswirkungen des DVZ. Schnelle

Bewegungen utilisieren den DVZ daher besser. Dieser kann in einen langsamen (> 250 ms) und

schnellen (<250 ms) eingeteilt werden. Der langsame ist charakterisiert durch eine längere

Bodenkontaktzeit, geringere Knie-, Hüft und Sprunggelenkswinkel und eine größere vertikale

Verschiebung des Körperschwerpunkt, wie etwa beim SJ oder CMJ. Der schnelle DVZ zeichnet

sich durch eine kurze Bodenkontaktzeit, größere Gelenkswinkel und kleinere Verschiebung des

Körperschwerpunktes in der vertikalen Achse aus. Beispiele dafür sind der Drop Jump,

Weitsprung oder Hochsprung. Der zweibeinige Sprung aus dem Lauf stellt eine Mischung

beider Arten dar, bei denen das linke und rechte Bein unterschiedlich langen Bodenkontakt und

verschieden große Winkel aufweisen.

Der DVZ ist ein Faktor mit großem Einfluss auf die Sprungperformance und sollte deshalb

unbedingt in das Sprungtraining integriert werden.

7.9 Steifigkeit & Elastizität des Muskel-Sehnen-Komplexes

Für schnellkräftige Bewegungen, die eine kurze Bodenkontaktzeit zulassen, ist es

ausschlaggebend, wie schnell Kraft vom Muskel auf den Knochen und folglich den Boden

übertragen werden kann. Proske und Morgan (1987), Bojsen-Møller, Magnusson, Rasmussen,

Kjaer und Aagaard (2005) sowie Cavagna, Dusman, und Margaria (1968) suggerieren, dass

steifere Sehnen in diesen Disziplinen vorteilhaft sind, da die Kraft schneller auf den Knochen

Page 53: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

53

übertragen werden kann, als es bei elastischeren Sehnen der Fall ist. So stellten Bojsen-Møller,

Magnusson, Rasmussen, Kjaer und Aagaard (2005) eine größere isometrische Rate of torque

Development (RTD) bei größerer Sehnensteifigkeit fest. Zudem zeigten sie eine positive

Korrelation zwischen Sehnensteifigkeit und Sprunghöhe beim SJ und CMJ auf (Bojsen-Møller,

Magnusson, Rasmussen, Kjaer & Aagaard, 2005). Abdelsattar, Konrad und Tilp (2018) wiesen

eine negative Korrelation zwischen Achillessehnensteifigkeit und Bodenkontaktzeit beim Drop

Jump nach und empfehlen eine steifere Achillessehne für Sportarten wie Volleyball. Kubo,

Kawakami und Fukunaga (1999) fanden zwar keine signifikante Beziehung zwischen

Sehnensteifigkeit und Sprunghöhe, dafür aber andere, die Sprungleistung beeinflussende

Zusammenhänge. In der Studie von Kubo, Kawakami und Fukunaga (1999) wurden die

Probanden in eine Gruppe mit niedriger und in eine mit hoher Sehnensteifigkeit eingeteilt. Im

Vergleich der beiden Gruppen lässt sich ein nicht signifikanter Trend ablesen, dass Probanden

mit steiferen Sehnen eine bessere Sprungleistung erbrachten (Kubo, Kawakami und Fukunaga,

1999). Kubo, Kawakami und Fukunaga (1999) merken aber an, dass mit steigender Steifigkeit

der Sehne die Vordehnung während dem DVZ verringert und die Fähigkeit, elastische Energie

zu speichern und wieder abzugeben negativ beeinflusst werden könnte. Weitere Studien haben

negative Korrelationen zwischen „Leg/Ankle Stiffness“ und Bodenkontaktzeit gezeigt

(Arampatzis, Schade, Walsh & Brüggemann, 2001; Arampatzis, Stafilidis, Morey-Klapsing &

Brüggemann, 2004; Morin, Samozino, Zameziati & Belli, 2007) und führen zu der Annahme,

dass die aktive Muskelspannung während einer schnellen Bewegung die Sprungperfromance

signifikant beeinflusst. Einige weitere Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen

„Leg/Joint Stiffness“ und Sprintperformance (Chelly & Denis, 2001; Paradisis et al., 2019). Es

ist anzunehmen, dass bei steigender Sehenensteifigkeit die aktive Muskelsteifigkeit gesteigert

werden sollte, um den DVZ nicht negativ zu beeinflussen.

Steife Sehnen verändern ihre Länge unter Krafteinwirkung weniger als nachgiebige. Das

bewirkt eine schnellere Kraftübertragung vom Muskel auf den Knochen, was wiederum eine

schnellere Bewegungsreaktion der Gelenke ermöglicht. Nachgiebigere Sehnen werden bei

einwirkenden Kräften weiter gedehnt. Witvrouw, Mahieu, Roosen und McNair (2007)

vermuten, dass bei nachgiebigen Sehnen mehr Kraft und Zeit benötigt wird, um die gleiche

Kraft auf den Knochen übertragen zu können. Daher ist anzunehmen, dass steifere Sehnen

förderlich für die Sprungperformance sind, indem sie die RFD erhöhen. Die Erkenntnisse von

Kubo, Kawakami und Fukunaga zeigen im Gegenteil dazu, dass erhöhte Sehensteifigkeit die

Vordehnung im DVZ einschränken kann (1999), und gleichzeitig eine höhere Sehnenelastizität

mit einer besseren Sprungperformance einherging (Kubo et al., 2007).

Page 54: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

54

Zum aktuellen Stand der Forschung scheint es empfehlenswert zu sein, die Leg/Joint Stiffness

zu erhöhen, indem die Fähigkeit der Muskeln schnell möglichst hohe Spannung aufzubauen,

sodass die Steifigkeit des aktiven Muskels die der Sehne übersteigt (Zatsiorsky, Kraemer &

Fry, 2021). Folglich wird vor allem die Sehne gedehnt. Die Energie wird größtenteils in der

Sehne gespeichert, die dementsprechend ihre Rückstellwirkung entfalten kann. Somit kann bei

kurzer Bodenkontaktzeit viel Kraft übertragen werden und geleichzeitig können die elastischen

Kapazitäten der Sehne für den DVZ utilisiert werden.

Kurz zusammengefasst sieht es so aus, dass die generelle Erhöhung der Steifigkeit des MSK

positive Auswirkungen auf die Sprungperformance hat, dabei aber vor allem darauf geachtet

werden sollte, dass die Muskelspannung größer als die Spannung der Sehne ist, sodass die

Vorteile des DVZ genutzt werden können.

7.10 Beweglichkeit

Die Auswirkung der Beweglichkeit auf die Sprungperformance wurde bisher wenig untersucht.

Davis, Briscoe, Markowski, Saville und Taylor (2003) untersuchten den Einfluss einiger

Faktoren auf die vertikale Sprunghöhe. Darnter auch die Auswirkungen der Beweglichkeit der

unteren Extremitäten (Hamstrings, Gastrocnemius und Rectus Femoris). Für keine der

getesteten Muskeln konnte eine signifikante Korrelation zwischen Beweglichkeit und

Sprunghöhe festgestellt werden (Davis, Briscoe, Markowski, Saville & Taylor, 2003). Im

Gegensatz dazu konnten Godinho et al. (2019) eine signifikante Korrelation zwischen

Sprunggelenksbeweglichkeit und der CMJ Höhe feststellen. Eine weitere, neue Studie zeigte,

dass die Beweglichkeit der Hüfte und des Sprunggelenks signifikant mit der CMJ Höhe

korreliert (Konrad et al., 2021). Die Beweglichkeit der Knieflexoren scheint hingegen keinen

beeinflussenden Faktor darzustellen (Konrad et al., 2021). Alles in allem scheint die

Beweglichkeit, vor allem des Sprunggelenks, ein Faktor zu sein, der die vertikale Sprunghöhe

beeinflusst. Auch wenn die Ergebnisse von Konrad et al. (2021) und Godinho et al. (2019)

signifikant sind, waren die Korrelationen nur moderat. Daher muss beigefügt werden, dass die

Beweglichkeit vermutlich nur einen geringfügigen Einfluss auf die Sprunghöhe des CMJ hat.

Aktuelle scheint scheint die Beweglichkeit im Vergleich zu anderen Faktoren für die

Sprungperformance eine nicht ganz so wichtige Rolle einzunehmen.

Page 55: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

55

8 Gängige Sprungkrafttrainingsmethoden

Die Sprungkraft kann auf unterschiedliche Weisen trainiert werden, da sie, wie im

vorhergehenden Kapitel beschrieben, von zahlreichen physiologischen und neurologischen

Faktoren beeinflusst wird. In diesem Kapitel soll ein kurzer Einblick in die Trainingsmethoden

und deren Durchführung gegeben werden.

8.1 Heavy Resistance Training/ High Load – Low Velocity Resistance Training

Heavy Resistance Training (HRT) steht für schweres Krafttraining. Dabei wird versucht

schwere Lasten zu bewegen, was in einem Anstieg der Maximalkraft resultieren soll. Die

Intensität einer Übung wird üblicherweise anhand des One Repitition Max (1RM) beschrieben.

Ein RM beschreibt die maximale Anzahl an Wiederholungen, die bei einem bestimmten

Gewicht möglich ist (Ridgely, 2003). Das 1RM ist also jenes Gewicht, das bei einer bestimmten

Übung ein einziges Mal, ordentlich ausgeführt werden kann. Die Angabe der Intensität einer

Übung wird über Prozent des 1RM gemacht. Beim HRT ist die Intensität sehr hoch, wodurch

die Wiederholungszahl pro Serie dementsprechend niedrig sein muss. Denn je schwerer das

Gewicht, desto weniger Wiederholungen sind möglich. In den meisten Studien wurde HRT mit

einer Intensität zwischen 70-100% des 1RM durchgeführt (Augustsson, 2013; Lamas et al.,

2012; Kubo et al., 2007; Arabatzi & Kellis, 2012). Die Widerholungszahl wird der Intensität

entsprechend angepasst. Ridgely (2003) beschreibt in seiner Arbeit eine Möglichkeit zur

Errechnnung der RMs. Laut Baechle, Roger & Wathen (2008, S.391) befinden sich die

Wiederholungsmaxima für 70%, 80% und 90% des 1RM bei etwa 11, 8 und 4. Laut Weineck

(2010, S. 474) hängt dieses Maximum jedoch von der durchgeführten Übung und weiteren

Faktoren ab. Was die Pausenlänge zwischen den einzelnen Serien betrifft, empfehlen de Salles

et al. (2009) eine Dauer zwischen 3-5 Minuten. Aufgrund der hohen Last müssen Übungen

langsam durchgeführt werden. Daher auch der Name High Load – Low Velocity Resistance

Training. Dies bedeutet aber nicht, dass die Übung absichtlich mit geringer

Ausführungsgeschwindigkeit durchgeführt werden soll. Im Gegenteil soll trotzdem versucht

werden die Last möglichst schnell, aber trotzdem sicher zu bewegen.

8.2 Powertraining/ Moderat Load – Moderate velocity Training

In kurzer Zeit viel Kraft zu generieren ist für das Springen essentiell. Die Steigerung der Power

steht dabei im Fokus. Da Power das Produkt aus Kraft und Geschwindigkeit ist, gilt es beide

Parameter für diese Trainingsmethode zu berücksichtigen. Weil bei sehr hohen Intensitäten, die

Bewegungsgeschwindigkeit stark eingeschränkt ist, werden für das Powertraining moderatere

Page 56: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

56

Intensitäten zwischen ~30-80% des 1RM empfohlen (Erickson & McBride, 2010;

Verkhoshansky & Lazarev, 1989; Cronin & Sleivert, 2005; Kawamori & Haff, 2004). Die

Ausführungsgeschwindigkeit sollte schnellstmöglich sein, da bei einem gleichbleibenden

Gewicht eine raschere Bewegungsausführung zu einem höheren Poweroutput führt (Haff &

Nimphius, 2012). In Bezug auf die Wiederholungszahl pro Serie ist es sinnvoll, diese gering zu

halten, da der mit der Ermüdung einhergehende Abfall der Übungsgeschwindigkeit, den

Poweroutput zu stark reduzieren würde, wodurch nicht der gewollte Effekt, nämlich die

Entwicklung maximaler Power, erzielt werden würde (Fry, 2004). Daher sind mehrere Serien

mit geringeren Wiederholungeszahlen (~2-6) und dafür hohem Poweroutput empfehlenswert.

Um den höchstmöglichen Poweroutput in jeder Serie zu gewährleisten, sind außerdem

ausreichend lange Pausen notwendig. Die Dauer der Pause hängt dabei klarerweise von der

vorhergegangenen Ermüdung ab. In der Praxis wird eine Pausendauer von etwa 3 Minuten

angestrebt (Wilson, Newton, Murphy & Humphries, 1993; Arabatzi & Kellis 2012). Ein

typisches Beispiel für eine Powerübung ist der Jump Squat. Dabei wird aus der Kniebeuge mit

irgendeiner Art Wiederstand (Hanteln, Wiederstandsband, etc.) gesprungen.

8.3 Plyometrisches Training/ Low Load – High Velocity Training

Beim plyometrischen Training (PT) oder Low Load – High Velocity Training steht die

Bewegungsgeschwindigkeit der Übung im Vordergrund. Dabei wird meist mit dem eigenen

Körpergewicht trainiert. Übungen können aber durch die Verwendung von Hilfsmittel

erleichtert oder erschwert werden. Die Intensitätsangabe erfolgt meist in % des Körpergewichts

(%BW). Typische Übungen sind Sprints, Sprünge, Skips, die durch die Beanspruchung des

DVZ charakterisiert sind. Die Steuerung der Intensität kann über die Geschwindigkeit, die

Fallhöhe beim Drop Jump, unilaterales Training oder mit Gewichten und Widerstandsbändern

gesteuert werden. PT kann sowohl extensiv als auch intensiv durchgeführt werden. Extensives

PT wäre z.B. Seilspringen, wo höhere Wiederholungszahlen angestrebt werden. Diese Art soll

vor allem auf kommende, höhere Belastungen vorbereiten. Beim intensiven PT sollten wie etwa

beim Powertraining weniger Wiederholungen angestrebt werden, um möglichst viel Energie in

jede einzelene Wiederholung stecken zu können. Da mit keinem bzw. deutlich weniger Gewicht

trainiert wird, sind kürzere Pausen möglich. Attene et al. (2015) nutzen in ihrer Studie daher

eine Pausendauer von 1-2 Minuten. Es sollte aber wie beim Powertraining darauf geachtet

werden, dass eine ausreichende Erholung zwischen den einzeilnen Serien erfolgen kann. Daher

sollte lieber länger als kürzer zwischen den Serien pausiert werden.

Page 57: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

57

9 Hypothesen

Hypothese 1: Plyometrisches Training eignet sich besser als andere Methoden, um die

Sprungperformance zu steigern.

Hypothese 2: Eine Kombination aus unterschiedlichen Sprungkrafttrainingsmethoden (Heavy

Resistance Training, Powertraining und Plyometrisches Training) führt zu einem größeren

Anstieg der Sprungperformance als die Trainingmethoden einzeln.

Hypothese 3: Der Einfluss der physiologischen Faktoren ändert sich bei den verschiedenen

Sprungarten mit der Zunahme der Bewegungsgeschwindigkeit des Sprungs.

10 Methode

Im Rahmen dieser Literaturarbeit wurden elektronische Datenbanken verwendet, um relevante

Literatur zu suchen. Die dafür herangezogenen Datenbanken waren Google Scholar und

Pubmed. Die Literaturrecherche wurde von einer Person im Zeitraum von Jänner 2021 bis Mai

2021 durchgeführt. Da das Thema sehr weitreichend ist, wurden etliche Suchbegriffe einzeln

und in Kombination miteinander verwendet. Zudem wurde die Literatursuche bevorzugt in

englischer Sprache durchgeführt. Die am häufigsten verwendeten Suchbegriffe lauten wie folgt:

“jump“, “jump performance“, “jump height”, “vertical jump”, “squatjump“,

“countermovementjump“, “approach Jump“, “high jump”, “long jump”, “unilateral“,

“bilateral“, “force“, “power“, “bodymass“, “muscle mass“, “fat mass“, “RFD“, “muscle fiber

distribution“, “muscle fiber CSA“, “hypertrophy“, “muscle CSA“, “neuromuscular“, “motor

unit“, “motor neuron”, “firing rate”, “firing frequency”, “discharge rate”, “activation”, “fiber

recruitment”, “intermuscular coordination”, “muscle co-activation”, “stretch shortening cycle”,

“tendon stiffness”, “joint stiffness”, “leg stiffness”, “ muscle stiffness”, “active stiffness”,

“muscle tendon unit”, “heavy resistance training”, “resistance training”, “weightlifting”,

“olympic weightlifting”, “powerlifting”, “strength training”, “power training”, “ballistic

training”, “plyometric training”, “high velocity training”. Die Studien wurden anhand des Titels

und der Kurzzusammenfassung entweder für relevant befunden oder ausgeschlossen. Da sich

diese Arbeit vor allem auf den älteren Nachwuchs- und Leistungssport bezieht, wurde versucht

Studien mit älteren ProbandInnen zu meiden. Diese wurden nur herangezogen, wenn keine

Alternativliteratur zum behnadelten Thema auffindbar war.

Page 58: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

58

11 Physiologische Anpassungen an unterschiedliche Trainingsmethoden

Im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche Trainingsmethoden etabliert. Diese sind sehr spezifisch

in ihren Auswirkungen. Manchmal bedeutet eine kleine Änderung einer Trainigsvariable eine

große Änderung des Reizes und Effekts (González-Badillo & Sánchez-Medina, 2010). In

diesem Kapitel werden einige Trainingsmethoden hinsichtlich ihrer physiologischen Effekte

auf die in Kapitel 7 beschriebenen Faktoren und die Sprungperformance beschrieben. Jede

Trainingsmethode kann auf der F-v-Kurve aufgezeichnet werden. Abbildung 20. gibt einen

Überblick darüber, wo sich die verschiedenen Trainingsmethoden auf der F-v-Kurve befinden

und veranschaulicht auf welchen Teil der Kurve mit der jeweiligen Trainingsmethode

vorwiegend Einfluss genommen wird.

Abbildung 20: Einteilung und Wirkung der Trainingsmethoden anhand der F-v-Kurve (Haff & Nimphius, 2012)

In den vergangenen Jahren haben sich vor allem drei Trainingsmethoden zur Entwicklung der

Sprungperformance als erfolgreich erwiesen. Das High Load - Moderate to Low Velocity

Training oder auch Heavy Resistance Training (HRT), Moderate Load - Moderate Velocity

Training oder auch Powertraining, und das Low Load - High Velocity Training oder auch

plyometrisches Training (PT).

11.1 High Load – Low Velocity Resistance Training/Heavy Resistance Training

Heavy Resistance Training (HRT) wurde in dieser Arbeit definiert als Krafttraining mit einer

Intensität ≥80% des 1RM. Die Zahl der Wiederholung variiert, je nachdem wie hoch die

Intensität gewählt wird. Erfahrungsgemäß befindet sich die Wiederholungszahl bei 80% des

1RM etwa bei 8-10 Wiederholungen. Steigt die Intensität, nimmt die Wiederholungszahl ab.

Diese Methode wird vor allem zur Entwicklung und Beibehaltung der Maximalkraft empfohlen

(American College of Sports Medicine, 2009; Faigenbaum et al., 2009). Die Entwicklung einer

Page 59: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

59

hohen Maximalkraft hat in einigen Untersuchungen nicht nur zu einer direkten Verbesserung

der Sprungperformance geführt (Lamas et al., 2012; Wilson, Newton, Murphy & Humphries,

1993), sondern ist ein wesentlicher Bestandteil für das fortführende Training. Denn je höher die

Maximalkraft, speziell in Relation zum Körpergewicht, desto müheloser bzw. schneller können

leichtere Gewichte/Körper beschleunigt werden (Stone et al., 2005; Lucero, Fry, LeRoux &

Hermes, 2019; Kraska et al., 2009) und desto schwerere Lasten können beim

Powertraining/Olympic Weightlifting aufgeladen werden. Die Steigerung der Kraft wird durch

die Veränderung einiger physiologischer Faktoren verursacht. Diese physiologischen

Anpassungen an HRT werden im Kommenden beschrieben. Zuvor sollte aber geklärt werden,

wie viel Kraft überhaupt notwendig ist, um die Sprungperfromance zu optimieren.

Die Maximalkraft ist eine nicht wegzudenkende Komponente für die Planung eines Trainings,

das darauf ausgelegt ist, größtmögliche Leistung abzuliefern. Es ist schwierig festzustellen,

wann ein adäquates Kraftniveau erreicht wurde, und ein Wechsel des Trainingsfokus erfolgen

sollte. In der Literatur wird beschrieben, dass Probanden, die mindestens ihr zweifaches

Körpergewicht bei der Kniebeuge bewältigen können, höhere Poweroutputs bei Sprungtests

erreichen als schwächere Probanden, die nur ihr 1,7- bzw. 1,4-faches Körpergewicht stemmen

können (Barker, 1993; Stone, Moir, Glaister & Sanders, 2002). Wisløff, Castagna, Helgerud,

Jones und Hoff (2004) zeigten außerdem, dass Fußballer, die ihr doppeltes Körpergewicht bei

der Kniebeuge stemmten, signifikant höher sprangen. Cormie, McGuigan und Newton (2010)

meinen, dass explosives Training (Powertraining, Plyometrisches Training) einen besseren

Effekt auf die Sprungperformance hat, wenn das Kraftniveau größer ist. Ein Punkt, ab dem der

Trainingsfokus wechseln sollte ist nicht pauschal zu definieren. Jedoch wird empfohlen

mindestens das Doppelte des eigenen Körpergewichts bei der Kniebeuge bewältigen zu können.

Das bedeutet aber nicht, dass auf explosive Übungen verzichtet werden sollte, solange dieses

Minimum nicht erreicht ist. Außerdem bedeutet es auch nicht, dass wenn ein angestrebter Level

der Maximalkraft erreicht wurde, diese nicht weiter trainiert werden sollte. Denn bei zu langer

Vernachlässigung des Maximalkrafttrainings, nimmt diese ab und kann die Performance

negativ beeinflussen (Cormie, McGuigan, & Newton, 2010).

Es hat sich gezeigt, dass HRT den Muskelquerschnitt erhöhen kann und damit zur Steigerung

der Kraft beiträgt (Schoenfeld, Contreras, Vigotsky & Peterson, 2016). Jedoch werden bei

unterschiedlicher Intensität und Gesamtwiederholungszahl verschiedene Effekte erzielt.

Schoenfeld, Contreras, Vigotsky und Peterson (2016) zeigten, dass das absolvierte

Gesamtvolumen der ausschlaggebende Faktor für Muskelwachstum zu sein scheint. Dieses

Page 60: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

60

definieren sie folgendermaßen: Volumen = Gewicht*Serien*Wiederholungen pro Muskel

(Schoenfeld, Contreras, Vigotsky & Peterson, 2016). Bei sehr hohen Intensitäten (90-100% des

1RM) und gleicher Satzanzahl wird für gewöhnlich weniger Gesamtvolumen pro

Muskelgruppe absolviert, weswegen das Muskelwachstum geringer ausfällt als bei

submaximaler Intensität (Schoenfeld, Contreras, Vigotsky & Peterson, 2016). Höhere

Intensitäten bewirken einen größeren Kraftanstieg als niedrigere Intensitäten (Schoenfeld,

Contreras, Vigotsky & Peterson, 2016). Für ein optimales Muskelwachstum wird ein Training

bei verschiedenen Intensitäten empfohlen, weil gezeigt wurde, dass „low intensity high rep“

Training die ST-Fasern besser hypertrophieren lässt und „high intensity low rep“ Training die

FT-Fasern besser zum Wachsen bringt (Ogborn & Schoenfeld, 2014).

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Muskelwachstum stark vom absolvierten Volumen

abhängt und innerhalb der für das HRT definierten Intensitäten unterschiedliche Ausprägungen

annehmen kann. Schoenfeld, Peterson, Ogborn, Contreras und Sonmez (2015) stellten fest, dass

sich sowohl höhere Intensitäten mit moderaten Wiederholungszahlen, als auch geringere

Intensitäten mit hoher Wiederholungszahl eignen, um Muskelwachstum zu erzwingen. Es

wurde kein signifikanter Unterschied für den Muskelzuwachs zwischen den Gruppen

festgestellt (Schoenfeld, Peterson, Ogborn, Contreras & Sonmez, 2015). Solange das Training

bis zum Versagen durchgeführt wird, erzielen beide Methoden signifikante

Muskelhypertrophie Die Höhere Intensitäten eignen sich besser, um Kraftzuwächse zu erzielen,

während niedrigere Intensitäten die Kraftausdauer verbessern.

Neben dem gesamten Muskelquerschnitt spielen der Muskelfaserquerschnitt (fCSA) und die

Muskelfaserverteilung eine Rolle in der Kraftentwicklung. Wie in Kapitel 7 beschrieben, ist ein

hoher prozentueller Anteil schnellzuckender Fasern förderlich für schnellkräftige Bewegungen.

Ein Review von Grgic und Schoenfeld (2018) auf diesem Gebiet deutet darauf hin, dass HRT

zu einer hypertrophischen Reaktion der schnell zuckenden Muskelfasern führt, während RT mit

niedrigeren Intensitäten stärker dazu neigt, die langsamen MF zu stimulieren. Carrol et al.

(2019) unterstützten diese Ergebnisse und merken zusätzlich an, dass HRT mit etwa 70-90%

des 1RM zu besseren Wachstumseffekten führt als HRT am 1RM. Murach et al. (2016), Bagley

et al. (2017) und Arevalo et al. (2017) untersuchten die Muskelfaserzusammensetzung im M.

vastus lateralis bei krafttrainierten Probanden. Die Ergebnisse dieser Studien zusammengefasst

ergaben die folgende durchschnittliche Muskelfaserverteilung: MHC-I: 22%, MHC-I/IIa:10%,

MHC-IIa: 59%, MHC-IIa/IIx: 8%, MHC-I/IIa/IIx: <1%, MHC-IIx: <1%. Vergleicht man diese

Ergebnisse mit denen von ausdauertrainierten oder sportartunspezifisch trainierten Athleten,

Page 61: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

61

wird der Unterschied in der Muskelfaserverteilung deutlich. Der Anteil an Typ-IIa Fasern ist

bei eben erwähnten Populationen deutlich geringer(Bathgate et al., 2018; Costill et al., 1976;

Tobias et al., 2018). Das gibt Anlass darauf zu schließen, dass HRT Muskelfasern bei

regelmäßiger Durchführung in Richtung Typ-IIa umwandelt.

In Kapitel 7 wurde beschrieben, dass sich die Steifigkeit des Muskelsehnenkomplexes bzw. die

Leg/Joint Stiffness und Sehnensteifigkeit auf die Sprungperformance auswirkt. Kubo et al.

(2009) untersuchten, wie sich ein 12-wöchiges (4d/wk) HRT bei 80% des 1RM auf die

mechanischen Eigenschaften des Muskelsehnenkomplexes auswirkte. Sie stellten eine

signifikante Erhöhung der Sehnensteifigkeit fest (Kubo et al., 2009). Außerdem merkten sie an,

dass statisches Training die Sehnensteifigkeit stärker erhöhte als dynamisches (Kubo et al.,

2009). Kubo und Yata (2017) untersuchten die Auswirkungen von rein konzentrischem und

rein exzentrischem HRT auf die Sehnensteifigkeit und stellten fest, dass die Sehnensteifigkeit

nur nach konzentrischem Training signifikant gesteigert wurde, wobei auch bei exzentrischem

Training ein Trend in Richtung steiferer Sehne zu sehen war. Weitere Untersuchungen belegen

die Erhöhung der Sehnensteifigkeit durch HRT (Arampatzis, Karamanidis & Albracht, 2007;

Malliaras et al., 2013, Werkhausen et al., 2018), wobei Malarias et al. (2013) im Gegensatz zu

Kubo und Yata (2017) eine signifikante Erhöhung der Sehnensteifigkeit durch exzentrisches

Training feststellen konnten. Für die aktive Steifigkeit im medialen M. gastrocnemius konnte

nach isometrischen HRT keine Veränderung festgestellt werden, wohingegen PT eine

signifikante Steigerung der aktiven Stiffness mit sich brachte (Kubo, Ishigaki, & Ikebukuro,

2017).

Enoka (1997a) konnte einen Anstieg der Kraft ohne einen erheblichen Zuwachs an

Muskelmasse feststellen. Dieser Anstieg ist daher auf neuromuskuläre Anpassungen

zurückzuführen. Die Auswirkungen neuromuskulärer Effekte, die durch HRT induziert werden,

nehmen einen wichtigen Stellenwert im Training ein. Außerdem beschrieb Enoka (1997a) eine

Spezifität der Kraftanpassungen an die trainierte Übung, und einen Kraftanstieg der einen

Extremität durch das Training der gegenüberliegenden Extremität. All diese Zeichen deuten

noch mehr darauf hin, dass neuromuskuläre Faktoren, wie etwa die Ansteuerung von ME oder

die intermuskuläre Koordination durch HRT bedeutend beeinflusst werden können.

Ist ein Individuum nicht in der Lage einen Muskel willentlich maximal zu kontrahieren, dann

kann es die Kraft steigern, indem es durch eine Verbesserung der Ansteuerung lernt mehr ME

zu aktivieren (Enoka, 1997b). Enoka und Fuglevand (1993) stellten fest, dass durchschnittlich

aktive Personen Probleme haben, einen hohen Anteil der ME eines Muskels willentlich zu

Page 62: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

62

aktivieren, wobei sich Unterschiede in der Schwierigkeit der Aktivierung verschiedener

Muskeln herausgestellt haben (Belanger & McComas, 1981). Probanden taten sich leichter die

Dorsalflexoren vollkommen zu aktivieren als die Plantarflexoren (Belanger & McComas,

1981). HRT hat das Potential die Fähigkeit, willentlich mehr ME aktivieren zu können, erhöht

(Sale, 1988; Pucci, Griffin & Cafarelli 2006). Die Intensität und Übungsgeschwindigkeit spielt

dabei einen wichtigen Faktor. Um möglichst viele ME zu aktivieren, braucht es entweder eine

hohe Intensität, da die Rekrutierung dem Prinzip der Größeninnervierung Hennemanns folgt,

oder submaximale Lasten, kombiniert mit der Intention, diese bei jeder Wiederholung maximal

zu beschleunigen. Niedrige Intensitäten würden nur die „low threshhold“ ME aktivieren. Hohe

Intensitäten fördern dem gegenüber die Aktivierung der „high treshold“ ME, da ein Gewicht

andernfalls nicht überwunden bzw. einem Gewicht nicht standgehalten werden kann. Es gibt

mehrere wirksame Methoden, um möglichst viele ME zu rekrutieren: die Repeated Effort

Methode, die Dynamic Effort Methode und die Maximal Effort Methode. Zatsiorsky, Kraemer

und Fry (2020) schreiben der Maximal Effort Methode die beste Wirkung zu. Dabei arbeitet

sich der Athlet/die Athletin bis zu einem 1RM Versuch hoch. Aufgrund der schweren Last

werden die angesprochenen Muskeln dazu gezwungen eine maximale Anzahl an ME zu

rekrutieren. Die anderen Methoden mit höheren Wiederholungszahlen und submaximalen

Lasten führen zwar nicht zu einer maximalen Kraftanstrengung innerhalb einer Wiederholung,

aber sind genauso in der Lage, hohe Zahlen an ME zu rekrutieren. In Abbildung 21 wird HRT

einem explosiven Training gegenübergestellt und verglichen, wie sich die beiden Methoden auf

die Kraftentwicklung auswirken.

Abbildung 21: Veränderungen der F-v-Kurve nach HRT im Vergleich zu Explivkrafttraining (Sale, 1988)

Page 63: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

63

Die Frequenz mit der ein Motorneuron das Aktionspotential an Muskelfasern weiterleitet,

konnte durch HRT nicht erhöht werden (Beck, DeFreitas & Stock, 2011; Pucci, Griffin &

Cafarelli, 2006; Rich & Cafarelli, 2000). Eine Erhöhung der Feuerungsrate scheint eine der

wirksamsten Methoden zu sein, um die RFD zu erhöhen (Sale, 1988; Van Cutsem, Duchateau

& Hainaut, 1998; Duchateau & Baudry, 2014) und ist für den Sprung ausschlaggebend. Um die

Feuerungsrate der ME zu erhöhen, wird speziell zu ballistischen Trainingsmethoden geraten

(Desmedt und Godaux, 1977; Van Cutsem, Duchateau & Hainaut, 1998).

Ein weiterer durch HRT zu beeinflussender Faktor ist die intermuskuläre Koordination.

Arapatzi und Kellis (2012) verglichen ein olympisches Krafttraining (Powertraining) mit einem

traditionellen HRT und haben dabei den Coactivation Index (CI = Aktivierung der

Antagonisten/Aktivierung der Agonisten) während dem SJ, CMJ und DJ bestimmt. Bei der

olympischen Gruppe blieb dieser während der Abdruckphase des CMJ und DJ gleich bzw. stieg

nur sehr gering, während die traditionelle RT Gruppe einen starken Anstieg des CI während der

Abdruckphase verzeichnete (Arabatzi & Kellis, 2012). Die Sprunghöhe für jeden Sprungtest

bei der olympischen Gruppe stieg signifikant an, während die Sprunghöhe in der traditionellen

Gruppe zwar stieg, aber nicht signifikant (Arabatzi & Kellis, 2012). Erklären lässt sich der

geringere Anstieg der Sprunghöhe nach HRT durch die Aktivitätserhöhung des Quadriceps und

des Biceps femoris, wodurch keine Erhöhung des Nettodrehmoments für die Kniestreckung

erreicht werden konnte (Arabatzi & Kellis, 2012). Olympisches Training zeigte zudem einen

verringerten CI im SJ, was in Konsequenz ein erhöhtes Drehmoment für die Streckung im

Kniegelenk verursachte (Arabatzi & Kellis, 2012). Der CI für den SJ nach HRT blieb

unverändert (Arabatzi & Kellis, 2012). Schweres Krafttraining mit langsamem Tempo lässt den

CI während der Abdruckphase des CMJ und DJ steigen, während es den CI beim SJ nicht

beeinflusste. (Arabatzi & Kellis, 2012). Arapatzi und Kellis (2012) empfehlen HRT daher zur

Erhöhung der Gelenksstabilität, um Verletzungen vorzubeugen und olympisches Krafttraining

zur Reduktion der Co-Kontraktion während der Abdruckphase des Sprungs. Arabatzi, Kellis

und De Villarreal (2010) vermuten, dass Übungen mit höherer Ausführungsgeschwindigkeit

die Co-Kontraktion des Antagonisten stärker hemmen und dadurch größere Nettodrehmomente

in Knie und Hüfte in die erwünschte Richtung die Folge sind (Arabatzi, Kellis & De Villarreal,

2010).

Mehrere Studien untersuchten die Auswirkungen auf die Sprungkraft und zeigen

unterschiedliche Ergebnisse (Augustsson, 2013; Lamas et al., 2012; Kubo et al., 2007; Arabatzi

& Kellis, 2012; Wilson, Newton, Murphy & Humphries, 1993; Hammami, Negra, Shephard &

Page 64: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

64

Chelly, 2017). Die meisten verzeichneten einen Anstieg der Sprunghöhe für den SJ und den

CMJ. Der Anstieg der Sprunghöhe nach einer Intervention mit HRT lag beim SJ in den eben

erwähnten Studien zwischen 3,4-13% und beim CMJ zwischen 4,7-12.6%. Der

durchschnittliche Anstieg der Sprunghöhe nach HRT beim SJ und CMJ lag bei 8,9% und 7,3%.

Die Interventionsdauer der Studien war mindestens 8 Wochen und maximal 26 Wochen. Der

höchste Anstieg für SJ und CMJ wurde bei jugendlichen Fußballspielern nach einer 8-wöchigen

Intervention festgestellt. Drei der erwähnten Studien zeigten zwar einen Trend zur Zunahme

der CMJ Höhe, lieferten aber keine signifikanten Ergebnisse (Lamas et al., 2012; Kubo et al.,

2007; Arabatzi & Kellis, 2012). Vier der fünf Studien, die die Auswirkungen auf den SJ

untersuchten, konnten eine signifikante Zunahme feststellen. Die Zunahme des SJ in der Studie

von Arabatzis und Kellis (2012) war mit 3,4% nicht signifikant.

11.2 Moderat Load – Moderate velocity Training/Powertraining

Die Fähigkeit, größtmögliche Power zu generieren, stellt in den meisten Sportarten einen

wesentlichen Leistungsfaktor dar. Die Sprungperformance hängt ebenso stark davon ab. Da

Power das Produkt aus Kraft und Geschwindigkeit ist, müssen beide Parameter für das Training

berücksichtigt werden. Wie bereits beschrieben, stehen Kraft/Last und Geschwindigkeit in

einem engen Verhältnis zueinander (González-Badillo & Sánchez-Medina, 2010; Jidovtseff,

Crielaard & Cronin, 2011). Mit zunehmender Last nimmt die Geschwindigkeit zwingend ab

und vice versa. Deswegen wird die maximale Power nicht unter Verwendung maximaler Lasten

oder bei maximaler Geschwindigkeit erreicht. Die Punkte an denen die Power maximal ist, sind

definiert als die optimale Kraft/Last und Geschwindigkeit. Bestenfalls wird die Last für das

Powertraining so gewählt, dass sie optimal ist. Betreffend der optimalen Last (Intensität)

scheiden sich die Meinungen. Es haben sich drei Zugangsweisen gebildet (Cronin & Sleivert,

2005). Vertreter der ersten Zugangsweise empfehlen das Training mit Lasten unter 50% des

1RM (McBride, Triplett-McBride, Davie & Newton, 2002; Kirby, Erickson & McBride, 2010),

um die Power zu verbessern, während Vertreter der zweiten Zugangsweis schwerere Lasten

zwischen 50-70% des 1RM empfehlen (Spassov, 1988; Verkhoshansky & Lazarev, 1989). Die

dritte Zugangsweise empfiehlt eine Variation der Last (Cronin & Sleivert, 2005; Kawamori &

Haff, 2004). Die Gemeinsamkeit der Zugänge ist, dass die konzentrische Bewegung bei jeder

Wiederholung mit maximaler Geschwindigkeit ausgeführt werden soll. Denn wird eine

submaximale Last nicht mit der Absicht, sie maximal zu beschleunigen, bewegt, kann kein

absoluter Poweroutput erreicht werden (Haff & Nimphius, 2012, Behm & Sale, 1993). Viele

Athleten und Athletinnen (Rugby, American Football) müssen hohe Poweroutputs unter

Page 65: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

65

erschwerten Bedingungen, aber auch unter Bedingungen, bei denen sie nur ihr Körpergewicht

bewegen müssen, erzeugen können. McBride, Triplett-McBride, Davie, und Newton (2002)

merken an, dass Training bei einer bestimmten Last das Problem mit sich bringt, dass die

Leistung hauptsächlich bei bzw. nahe an der trainierten Last/Geschwindigkeit verbessert wird.

Daher ist ein variables Powertraining empfehlenswert, um auf möglichst viele Bedingungen

vorbereitet zu sein. In Bezug auf die Wiederholungszahl pro Serie wird eine traditionelle

Zugangsweise von einer individualisierten Zugangsweise unterschieden. Die traditionelle

Zugangsweise schlug vor, dass 50% der maximal möglichen Wiederholungen absolviert

werden. Die individuelle Methode ist darauf ausgelegt, dass bei Leistungsabfall unter einen

bestimmten Prozentanteil der Pmax (etwa 90%) die Serie abgebrochen wird. Sarabia, Moya-

Ramón, Hernández-Davó, Fernandez-Fernandez und Sabido (2017) führten eine Studie durch,

bei der sie die traditionelle mit der individuellen Methode verglichen, und kamen zu dem

Ergebnis, dass die Gruppe, die mit einer optimalen Last und einer individuell bestimmten

Wiederholungszahl trainierte, einen höheren Peak Power Output und eine niedrigere RPE hatte

als die traditionelle Gruppe. Sie empfehlen daher das individualisierte Training dem

traditionellem vorzuziehen, weil es geringere neuromuskuläre Erschöpfung und gleiche bis

bessere Ergebnisse für den Leistungsoutput erzielt (Sarabia, Moya-Ramón, Hernández-Davó,

Fernandez-Fernandez & Sabido, 2017). Fry (2004) beschreibt außerdem, dass eine Reduktion

der Übungsgeschwindigkeit um mehr als 5-10% den Trainingseffekt in eine ungewollte

Richtung, nämlich Kraftausdauer, verschieben kann. Optimal für die Trainingsüberwachung

wäre daher die Verwendung einer Kraftmessplatte oder von Geschwindigkeitsmessgeräten, die

direktes Feedback über die Bewegungsgeschwindigkeit, Beschleunigung oder Poweroutput

selbst geben. Damit kann die Serie immer zum optimalen Zeitpunkt abgebrochen werden.

Jede Trainingsmethode bewirkt unterschiedliche Anpassungsprozesse. So auch das

Powertraining. Mit welchen Effekten durch Powertraining zu rechnen ist, wird in diesem

Kapitel beschrieben.

In der Literatur werden vor allem Zuwächse in der Peak Power und RFD nach einer

Powertrainingsintervention beschrieben. Winchester et al. (2008) führten ein 8-wöchiges SJ-

Powertraining mit optimaler individueller Last (26-48% 1RM) durch und beobachteten

signifikante Verbesserungen der Peak Power um 28% im Jump Squat Test bei 30% des 1RM

und der RFD um 49% im isometrischen midthigh pull Test, aber keine Veränderungen der

Maximalkraft im midthigh pull Test und dem 1RM in der Kniebeuge. Die Probanden hatten vor

der Intervention 3 Monate Erfahrung mit Krafttraining. Zaras et al. (2013) verglichen ein

Page 66: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

66

jeweils 6-wöchiges HRT mit einem Powertraining bei Beginnern im Kugelstoßen und konnten

signifikante Kraftzuwächse bei beiden Gruppen beim Leg Press feststellen, wobei die HRT

Gruppe mit 43% deutlich höhere Kraftzuwächse verzeichnete als die Powergruppe mit 21%.

Nur die Powergruppe steigerte die Performance des Leg Press throw und Jump Squat

signifikant (Zaras et al., 2013). In einer Studie von Aloui et al. (2020) führte ein 8-wöchiges

Sprungtraining mit Widerstandsbändern an jugendlichen Handballern zu einer Zunahme der

Peak Power von 23,1% und der relativen Power von 22,1%. McBride, Triplett-McBride, Davie

und Newton (2002) verglichen ein leichteres (30% des 1RM) mit einem schweren (80% des

1RM) Jump Squat Powertraining und zeigten, dass die geringere Last zu einer signifikanten

Verbesserung der Peak Power bei allen getesteten Lasten (30%, 55% und 80% des 1RM) führte,

während die Peak Power nach schwerem Powertraining nur bei den schwereren Lasten

signifikant stieg. Beide Gruppen zeigten einen signifikanten Anstieg des 1RM und des 1RM

relativ zum Körpergewicht, aber die 80%-Gruppe zeigte bei allen getesteten Lasten einen

höheren Anstieg der Peak Force, während die 30%-Gruppe nur einen signifikanten Anstieg bei

den beiden schwereren Lasten verzeichnete (McBride, Triplett-McBride, Davie & Newton,

2002). Die Sprunghöhe wurde nur bei der 30%-Gruppe und nur bei der leichtesten getesteten

Last signifikant verbessert (McBride, Triplett-McBride, Davie & Newton, 2002). Diese

Ergebnisse zeigen die Lastspezifischen Auswirkungen des Trainings auf die Performance.

Young und Bilby (1993) konnten deutliche Unterschiede in der Entwicklung RFD, abhängig

vom Tempo der Übungsausführung aufzeigen. Zwei Gruppen führten dasselbe Training aus.

Der einzige Unterschied war, dass eine Gruppe die Übung möglichst schnell absolvierte,

während die andere die Bewegung langsam durchführte. Die Gruppe, die das Training mit

hoher Geschwindigkeit absolvierte, verzeichnete einen Anstieg der maximalen RFD von

68,7%, während die maximale RFD der langsamen Gruppe einen Anstieg von 23,5%

verzeichnete (Young & Bilby, 1993). Die Probanden hatten keine Erfahrung im Krafttraining.

Eine weitere Untersuchung von de Oliveira, Rizatto und Denadai (2013) zeigte ebenso einen

starken Anstieg der maximalen RFD nach einer 6-wöchigen Intervention, bei der die Probanden

isometrisch möglichst schnell kontrahieren mussten und anschließend für kurze Zeit halten.

Dass sich Powertraining besser als HRT eignet, um die Power und RFD zu steigern bei

gleichzeitig geringeren Kraftzuwächsen, kann durch eine weitere Studien belegt werden (Jone,

Bishop, Hunter & Fleisig, 2001). Im Großen und Ganzen lässt sich zusammenfassen, dass sich

Powertraining sehr gut eignet, um die Peak Power und die RFD zu erhöhen. Die maximalen

Kraftfähigkeiten werden jedoch nicht optimal trainiert. Die Maximalkraft steigt durch

Powertraining hauptsächlich bei Personen mit weniger fortgeschrittenem Trainingszustand. In

Page 67: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

67

Bezug auf die Steigerung der RFD merkt Blazevich (2012) an, dass vor allem der Wille, eine

schnellstmögliche Kontraktion durchzuführen, ein essentieller Faktor ist.

Vergleicht man die Effekte eines Powertrainings mit denen eines HRT, zeigt sich, dass ein

Powertraining geringere Anpassungen im Muskelwachstum erzielt (Cormie, McGuigan, &

Newton, 2010; Zaras et al., 2013; Balshaw, Massey, Maden-Wilkinson, Tillin & Folland, 2016).

Cormie, McGuigan und Newton (2010) stellten weder für die Magermasse der Beine, noch für

die Muskeldicke des M. vastus laterlis einen Unterschied nach einer Powertrainingsintervention

fest, während HRT beides signifikant erhöhte. Auch Zaras et al. (2013), die nach Powertraining

keine Veränderung in der Muskeldicke feststellten aber eine signifikante Steigerung nach HRT,

bekräftigen die anderen Untersuchungen. Auch Balshaw, Massey, Maden-Wilkinson, Tillin

und Folland (2016) beschrieben einen größeren Anstieg der Muskeldicke des Quadriceps nach

einem sustained contraction training, als nach einem explosiven Training. Young und Bilby

(1993) ließen zwei untrainierte Gruppen dasselbe Training mit unterschiedlicher

Ausführungsgeschwindigkeit durchführen und stellten bei beiden Gruppen eine Zunahme der

Muskeldicke fest, was den eben beschriebenen Ergebnissen widerspricht. Drei weitere Studien

zeigten etwa gleiche signifikante Zunahmen der Muskelmasse bei Powertraining und HRT

(Earp, Newton, Cormie & Blazevich, 2015; Kubo et al., 2007; Kubo, Ishigaki, Ikebukuro,

2017). Es ist aber anzumerken, dass auch bei diesen Untersuchungen alle Probanden vor

Interventionsbeginn untrainiert waren. Da beim Powertraining das Gewicht in der Regel

geringer ist als beim HRT und die absolvierten Serien abgebrochen werden sollten, bevor die

Leistung zu stark abfällt, wird weniger Volumen absolviert, was in geringerem Zuwachs an

Muskelmasse resultiert.

Was das faserspezifische Wachstum betrifft, scheint Powertraining, wenn es hypertrophische

Effekte auslöst, vorwiegend die FT-Fasern zum Wachsen zu bringen (Lamas et al., 2010).

In Bezug auf die Muskelfaserverteilung konnten Winchester et al. (2008) keine Veränderung

nach einem Jump Squat Powertraining feststellen. Genauso stellten Zaras et al. (2013) keine

Verschiebung der Muskelfaserverteilung nach einem Powertraining fest. Im Gegensatz dazu

stellten Liu, Schlumberger, Wirth, Schmidtbleicher und Steinacker (2003) eine signifikante

Verschiebung der Muskelfasern nach einem kombinierten Training (HRT, Powertraining &

Plyometrics) und einem HRT im M. triceps brachii fest. Beim HRT stieg der Typ-IIa

Faseranteil, der Typ-IIx Anteil sank, und der Anteil der Typ-I Fasern blieb unverändert. Durch

das kombinierte Training haben sich vor allem die Typ-I Fasern in Richtung Typ-IIa verändert

bei gleichbleibendem Anteil an Typ-IIx Fasern (Liu, Schlumberger, Wirth, Schmidtbleicher &

Page 68: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

68

Steinacker, 2003). Ähnliche Ergebnisse präsentierten Paddon-Jones, Leveritt, Lonergan und

Abernethy (2001), die nach 10-wöchigem, schnellem isokinetischen RT eine prozentuelle

Verminderung der ST- und gleichzeitige Erhöhung der FT-Fasern feststellten. In einer weiteren

Studie untersuchten Serrano et al. (2019) die Muskelfaserzusammensetzung olympischer und

nationaler GewichtheberInnen, deren Training zum größten Teil aus powerbasierten Übungen

sowie einem Teil HRT besteht. Die Ergebnisse zeigten den höchsten jemals dokumentierten

reinen Typ-IIa Faseranteil bei gesunden Personen im Vastus lateralis mit durchschnittlich

67±13%. Serrano et al. (2019) äußern die Vermutung, dass die Anzahl an Trainings- und

Wettkampfjahren, sowie das Niveau auf dem die Athleten und Athletinnen konkurrieren, die

Muskelfaserverteilung beeinflusst (Serrano et al., 2019).

Ballistisches Training bewirkt andere Veränderungen in der Sehnensteifigkeit und Joint

Stiffness als HRT und isometrisches Training. Kubo, Ishigaki und Ikebukuro (2017) wiesen

eine Steigerung der Joint Stiffness und der aktiven Muskelsteifigkeit durch ein ballistisches

Training bei 40% des 1RM nach. Zudem wurde dokumentiert, dass die Fähigkeit der Sehne,

sich während ballistischen Kontraktionen zu dehnen, stieg (Kubo, Ishigaki & Ikebukuro, 2017).

Während isometrisches Training die Steifigkeit der Sehne steigen ließ, wurde nach

ballistischem Training keine signifikante Änderung der Sehnensteifigkeit gefunden. (Kubo,

Ishigaki & Ikebukuro, 2017). Diese Ergebnisse werden durch eine frühere Studie von Kubo et

al. (2007) bekräftigt. In beiden Untersuchungen stieg die Sprunghöhe nach ballistischem

Training deutlich stärker an (Kubo et al., 2007; Kubo, Ishigaki & Ikebukuro, 2017). Es ist

anzumerken, dass für die eben beschriebenen Studien eine Mischung aus Power und

plyometrischem Training stattfand und daher kein typisches Powertraining war. Daher wurde

der Begriff ballistisches Training verwendet. Die Intervention erfolgte auf einer Beinpresse

(Schlitten) und es wurden kontinuierliche Drop Jumps und Hops bei 40% des 1 RM

durchgeführt. Arabatzis und Kellis (2012) untersuchten die Auswirkungen von HRT und

olympischen Krafttraining auf die Joint und Leg Stiffness während dem CMJ, SJ und Drop

Jump von unterschiedlichen Höhen (20, 40 und 60cm). HRT führte zu einem Anstieg der

Steifigkeit beim CMJ und DJ von 20cm. Olympisches Krafttraining erhöhte die Steifigkeit bei

allen durchgeführten Tests. Zusammengefasst eignet sich ballistisches RT zur Erhöhung der

Joint und Leg Stiffness und bewirkt durch eine Erhöhung der Voraktivierung der Muskulatur,

sodass hauptsächlich die Sehne unter Krafteinwirkung elastische Energie aufnimmt und wieder

abgibt, was den DVZ begünstigt.

Page 69: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

69

In Bezug auf die neuromuskulären Auswirkungen von Powertraining ist die wissenschaftliche

Literatur eher spärlich. Eine Studie konnte zeigen, dass die Muskelansteuerung bei älteren

Menschen durch eine Intervention mit Powertraining gesteigert wurde (Reid et al., 2015).

Leider konnten keine Studien gefunden werden, die ein Powertraining mit einem HRT in Bezug

auf die Ansteuerung der Beinmuskulatur verglichen. Bisherige Studien konnten aber zeigen,

dass eine höhere Bewegungsgeschwindigkeit einer Übung mit derselben Last typischerweise

zu einer höheren EMG-Aktivierung führt (Sakamoto & Sinclair, 2012; Desmedt & Godaux,

1977). Desmedt und Godaux (1977) beschreiben zudem, dass die Feuerungsrate bei kurzen

ballistischen Kontraktionen zu Beginn der Bewegung sehr hoch ist (60-120 pps) und dann stark

sinkt, im Gegensatz zu langsam ansteigenden Kontraktionen, bei denen die Frequenz der

Feuerungsrate zu Beginn bei etwa 5-15pps liegt und mit steigender Kraft ansteigt. Dieser Effekt

könnte erklären, wieso Training mit maximaler Bewegungsbeschleunigung die RFD besser

trainiert als HRT. Van Cutsem, Duchateau und Hainaut (1998) führten ein 12-wöchiges

Powertraining für die Dorsalflexoren durch und untersuchten die Auswirkungen auf die

Aktivität der ME. Sie stellten fest, dass durch Powertraining keine Veränderungen in der

Rekrutierungssequenz der ME (low-high threshold) bei langsam ansteigender Kontraktion

erfolgte (Van Cutsem, Duchateau & Hainaut, 1998). Dafür konnten sie eine frühere EMG-

Aktivität und höhere ME-Feuerungsrate bei schnellen Kontraktionen in der

Interventionsgruppe nachweisen, während in der Kontrollgruppe keine Änderungen beobachtet

wurden (Cutsem, Duchateau & Hainaut, 1998). Die Ergebnisse sprechen dafür, dass durch

Powertraining die Fähigkeit, im frühen Teil der Bewegung größere Kräfte generieren zu

können, trainiert wird. .

Arabatzis und Kellis (2012) vermuteten, dass Powertraining das intermuskuläre

Zusammenspiel fördert und dadurch die Sprungperformance steigert. Es wurde gezeigt, dass

ein Powertraining zu einer Beibehaltung (Arabatzi & Kellis, 2012) oder einer Senkung

(Häkkinen, Alen, Kallinen, Newton & Kraemer, 2000) der Co-Kontraktion der Antagonisten

bzw. des CI tendierte. Langsames HRT ließ den CI während der Abdruckpahse des Sprungs

ansteigen, wohingegen keine Veränderung des CI und eine signifikante Verbesserung in allen

getesteten Sprüngen (SJ, CMJ, DJ) nach einem olympischen Powertraining beobachtet werden

konnten. Das olympische Powertraining bestand aus schweren (75-90% des 1 RM/ 4-6 reps)

Übungen (Snatch, Clean, Clean & Jerk, High Pull, Half Squat), die möglichst explosiv

ausgeführt wurden. Newton, Kraemer, Häkkinen, Humphries & Murphy (1996) verglichen

einen explosiven Benchpress mit einem Benchpress throw und zeigten, dass beim explosiven

Benchpress ab 50% der Bewegung die Power geringer wurde, da bei 100% der Bewegung

Page 70: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

70

(gestreckte Arme) die Geschwindigkeit des Gewichts bei null sein musste. Wenn die Hantel,

wie beim Benchpress throw bei Streckung der Arme ausgelassen werden konnte, wurde das

Gewicht über die gesamte Bewegung hinweg beschleunigt und ein höherer Poweroutput

erreicht (Newton, Kraemer, Häkkinen, Humphries & Murphy, 1996). Beim explosiven

Benchpress wurde eine geringere Agonisten-Aktivierung und höhere Antagonisten-

Aktivierung als beim Benchpress throw festgestellt, weil die Hantel abgebremst werden musste

(Fleck & Kraemer, 2006). Es ist anzunehmen, dass dasselbe Prinzip für andere Bewegungen

wie etwa die Kniebeuge gilt. Es kann vermutetet werden, dass eine schnellere

Bewegungsgeschwindigkeit bzw. die Intention einen Körper schnellstmöglich zu

beschleunigen, die intermuskuläre Koordination beeinflusst. Dabei sollte die Übung so gestaltet

werden, dass diese über die volle ROM beschleunigt werden kann und nicht abgebremst werden

muss.

Sechs Studien, die die Auswirkungen von Powertraining auf die Sprungperformance

untersuchten, wiesen alle eine signifikante Zunahme der SJ und CMJ Höhe nach (Lamas et al.,

2012; Wilson, Newton, Murphy & Humphries, 1993; Kubo et al., 2007; Arabatzi & Kellis 2012;

Lyttle, Wilson & Ostrowski, 1996; Aloui et al., 2020). Die prozentuelle Zunahme für die Höhe

im SJ lag zwischen 9,1-29,8% und für den CMJ zwischen 7,9-37,7%. Die durchschnittliche

Zunahme der Sprunghöhen lag bei 18,15% für den SJ und 15,6% für den CMJ. Kubo et al.

(2007) untersuchten zudem die Auswirkungen von ballistischem Training auf den Drop Jump

und stellten eine Zunahme von 47,5% fest. Eine weitere Studie untersuchte die Auswirkungen

eines Powertrainings auf die Sprunghöhe beim einbeinigen Sprung aus dem Lauf (Lyttle,

Wilson & Ostrowski, 1996). Dabei konnte eine signifikante Steigerung um 5,8% festgestellt

werden.

11.3 Low Load – High Velocity Training /Plyometrisches Traininng

Beim Low Load – High Velocity Training (LLHVT) steht die Geschwindigkeit der Übung im

Fokus. Dabei wird mit hoher Bewegungsgeschwindigkeit bei Lasten um das Körpergewicht

trainiert. Durch diese Art des Trainings soll eine Verschiebung der F-v Kurve weg von der

Geschwindigkeitsachse bewirkt werden, was den Effekt hat, bei gleichbleibender Last höhere

Geschwindigkeiten erreichen zu können. Für das Sprungkrafttraining spielt speziell das

Plyometrisches Training (PT) die Hauptrolle. Dieses wird in der Literatur als exzentrische

Bewegung, direkt gefolgt von einer konzentrischen Kontraktion beschrieben. Fleck und

Kraemer (2004) bezeichnen diese Art des Trainings auch als „Stretch Shortening Cycle

Training“, denn es zielt auf die Optimierung des DVZ und die Utilisation elastischer Energie

Page 71: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

71

ab. Beim PT sollten geringe, keine (Körpergewicht) oder negative Zusatzlasten (± 20% BW)

verwendet werden. Die Methode, bei der negative Lasten verwendet werden, nennt sich

„overspeed Training“. Der Körper wird beispielsweise unter Verwendung von

Trainingsbändern oder ähnlichem entlastet (Argus, Gill, Keogh, Blazevich & Hopkins, 2011),

wodurch eine größere Bewegungsgeschwindigkeit erreicht werden kann. Werden die Übungen

mit zusätzlicher Last durchgeführt, kommen vor allem Gewichtswesten und Trainingsbänder

aber auch Medizinbälle zum Einsatz, um die natürliche Sprungbewegung so wenig wie möglich

zu beeinflussen. Da plyometrisches Training eine Art des Powertrainings mit geringerer Last

und einer vorhergehenden Gegenbewegung ist und darauf abzielt die Sprunghöhe und nicht die

Kraftausdauer zu steigern, ist zu empfehlen, die Wiederholungszahlen pro Serie gering bis

moderat zu halten, sodass die Wiederholungen mit voller Energie durchgeführt werden können.

Die Pause zwischen den Serien sollte zudem ausreichend lange sein, um nicht ermüdet in eine

weitere Serie zu starten.

Der Großteil der wissenschaftlichen Literatur beschreibt Zuwächse der Kraft, Power, RFD und

eine allgemein gesteigerte athletische Performance nach einer plyometrischen

Trainingsintervention. Mehrere Studien belegen einen Anstieg der Maximalkraft nach PT

(Fatouros et al., 2000; de Villarreal, González-Badillo & Izquierdo, 2008; McKinlay et al.,

2018; Whitehead, Scheett, McGuigan & Martin, 2018, Martel, Harmer, Logan & Parker, 2005;

Bogdanis et al., 2019). de Villarreal, González-Badillo und Izquierdo (2008) verglichen

unterschiedliche Trainingsfrequenzen (1, 2 und 4 mal pro Woche) derselben plyometrischen

Trainingsintervention miteinander und stellten eine dose-response Beziehung in Bezug auf die

Maximalkraft (1RM Leg Press, max isometric strength) fest, aber keine Vorteile einer hohen

Frequenz gegenüber einer moderaten in Bezug auf die Sprunghöhe im CMJ und DJ. Diese

Ergebnisse zeigen, dass 2 plyometrische Trainingseinheiten pro Woche ausreichend sind, um

die Sprungperformance zu steigern. PT hat das Potential, die Maximalkraft zu verbessern. Im

Vergleich zu HRT sind die Effekte aber nicht klar. Bei untrainierten Probanden, Kindern und

Hobbysportlern konnten im Vergleich zu HRT gleiche bzw. geringere Maximalkraftzuwächse

nach PT nachgewiesen werden (Whitehead, Scheett, McGuigan & Martin, 2018; McKinlay et

al., 2018; Fatouros et al., 2000; Vissing et al., 2008). Die Auswirkungen von PT auf die

Maximalkraft trainierter Athleten und Athletinnen sind weitgehend unbekannt. Martel, Harmer,

Logan und Parker (2005) untersuchten die Auswirkungen einer 6-wöchigen im Wasser

durchgeführten plyometrischen Intervention bei High-School Volleyballerinnen und zeigten

einen signifikanten Anstieg des maximalen Drehmoments im Kniegelenk für die Streckung und

Beugung bei 60°/s und 180°/s. Beide Gruppen nahmen nebenbei am Volleyballtraining teil. Die

Page 72: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

72

Kontrollgruppe, die statt dem PT Dehnübungen durchführte, verzeichnete ebenso einen

signifikanten Kraftanstieg. Weitere Studien, die Athleten untersuchen, sind notwendig, um

exakte Aussagen machen zu können. Bezüglich Anpassungen der Power und RFD nach PT ist

die Datenlage etwas deutlicher. Eine Vielzahl an Studien belegt die Wirksamkeit von PT, zur

Steigerung der Power (Vissing et al., 2008; Makaruk, Winchester, Sadowski, Czaplicki &

Sacewicz, 2011; Attene et al., 2015; Aloui et al., 2020; Makaruk, Sacewicz, Czaplicki &

Sadowski, 2010). Vissing et al. (2008) verzeichneten einen Anstieg der Power um 9% beim

CMJ nach einem 12-wöchigen PT. In einer anderen Studie wurde unilaterales mit bilateralem

PT verglichen und festgestellt, dass beide Methoden in der Lage sind, die Peak Power

signifikant zu erhöhen (Makaruk, Winchester, Sadowski, Czaplicki & Sacewicz, 2011). Die

Peak Power in der unilateralen Gruppe konnte bis zum Zwischentest nach 4 Wochen schon

signifikant gesteigert werden, nahm aber ab diesem Zeitpunkt nur noch wenig zu, wodurch die

bilaterale Gruppe nach 8 Wochen etwa die gleichen signifikanten Ergebnisse erzielte. Bei

weiblichen Basketballspielern führte ein 6-wöchiges PT zu einer Zunahme der Power um 12%

und 7,2% für den CMJ und den SJ (Attene et al., 2015). Stasinaki, Zaras, Methenitis, Bogdanis

und Terzis (2019) zeigten, dass Training mit einer schnellen Exzentrik, wie es bei PT der Fall

ist, eine 10-19 prozentige Steigerung der frühen RFD erzielte, während langsames Traning die

RFD nicht verbessern konnte. Blazevich, Wilson, Alcaraz und Rubio-Arias (2020) fügen dem

hinzu, dass die Absicht, Kraft schnellstmöglich zu entwickeln, einen erheblichen Einfluss auf

die Steigerung der RFD hat. Einige Studien belegen die Wirkung explosiver und schneller

Trainingsmethoden auf die Steigerung der RFD (Bogdanis et al., 2019; de Villarreal, Izquierdo

& Gonzalez-Badillo, 2011; Wilson, Murphy & Giorgi, 1996;). Bogdanis et al. (2019)

verglichen z.B. unilaterales mit bilateralem PT und stellten für beide Gruppen einen

signifikanten Anstieg der RFD und Sprungperformance fest, wobei sich unilaterales Training

als bessere Methode zur Verbesserung der ein- und zweibeinigen Sprungperformance sowie

RFD herausstellte. Je nach Sprungart empfehlen Ramirez-Campillo et al. (2018) unilaterales

PT zu intergrieren, um optimale Ergebnisse zu erzielen, da die Verbesserung der

Sprungperformance spezifisch zur ausgeführten Übung war.

Es ist anzunehmen, dass LLHVT aufgrund der kurzen „time under tension“ zu geringeren

Muskelzuwächsen führt als HLLVT (HRT).

Eine erst kürzlich erschienene Review untersuchte die Auswirkungen von PT und HRT auf das

Muskelwachstum und konnte zusammenfassen, dass beide Methoden signifikante Zuwächse

ohne signifikanten Gruppenunterschied verursachten (Grgic, Schoenfeld & Mikulic, 2020).

Page 73: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

73

Von den insgesamt 8 in der Review verwendeten Studien verglichen 3 PT ohne externe Lasten

(McKinlayet al., 2018; Váczi et al., 2014; Vissing et al., 2008) mit HRT. In den anderen erfolgte

das plyometrische Training in Kombination mit HRT (n=2) oder unter zu hohen Lasten (n=3),

um sie als LLHVT zu definieren. Es ist anzumerken, dass die Studien an entweder

Untrainierten, Kindern oder älteren Herren durchgeführt wurden. Die Gruppe der älteren

Herren war regelmäßig aktiv, aber nicht an Krafttraining gewöhnt. Untrainierte und Kinder

sprechen in der Regel schnell und stark auf einen Trainingsreiz an. Der Trainingszustand und

die Phase (Pubertät) in der sich die Kinder befanden, könnten die Ergebnisse dieser Studien

beeinflusst haben, was die Ergebnisse auf diese speziellen Gruppen beschränkt. Es ist klar, dass

HRT nach längerer Intervention weiterhin zu Muskelzuwächsen führen kann (McCartney,

Hicks, Martin & Webber, 1996). Es ist aber unklar, ob für plyometrisches Training dasselbe

gilt. Zwei weitere Studien stellten ein Muskelwachstum nach plyometrischer

Trainingsintervention an untrainierten Probanden fest, hatten aber genauso die eben erwähnten

Limitierungen (MacDonald, Lamont & Garner, 2012; Montiet al., 2020). Nur sehr wenige

Studien untersuchten bisher die Auswirkungen von plyometrischem Training auf das

Muskelwachstum. Zur Zeit der Recherche konnten keine weiteren Studien diesbezüglich

ausfindig gemacht werden. Die Datenlage ist bis dato nicht ausreichend, um generelle Aussagen

über die Wirksamkeit zu treffen. Generell scheint es aber, dass PT Muskelwachstum

verursachen kann. Bei Athleten und Athletinnen ist es unklar, ob das Muskelwachstum

ausreichend stimuliert werden kann.

Noch weniger Studien untersuchten bisher die Auswirkungen auf das individuelle

Muskelfaserwachstum und deren Umverteilung nach einer plyometrischen Intervention.

Vissing et al. (2008) stellten deutliche Unterschiede im faserspezifischen Wachstum zwischen

HRT und PT fest. Die Ergebnisse ihrer Studie zeigten eine signifikante Zunahme der Typ-I und

Typ-IIa fCSA nach HRT, und keine signifikante Zunahme der faserspezifischen CSA nach PT

(Vissing et al., 2008). Diese Ergebnisse sind sehr spannend, denn es wurde in beiden Gruppen

ein signifikantes Muskelwachstum nachgewiesen. Für die HRT-Gruppe ist dieses durch das

Wachstum der Typ-I und Typ-IIa Fasern erklärbar. Bei der plyometrischen Gruppe scheint das

Muskelwachstum in einer anderen Art und Weise zu verlaufen. Vissing et al. (2008) liefern

dafür zwei mögliche Erklärungen: Zum einen könnte sein, dass Biopsien aus dem Vastus

lateralis den allgemeinen anatomischen Muskelquerschnitt des Quadriceps nicht genau

repräsentieren. Zum anderen, dass sich die Muskelfasern nach PT in ihrer Länge verändern,

indem die Zahl der Sarkomere in Serie steigt. Secomb et al. (2017) unterstützten die These von

Vissing et al., (2008), dass die Muskelfaseraserlänge durch plyometrisches Training zunimmt.

Page 74: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

74

Malisoux, Francaux, Nielens & Theisen (2006) konnten dem entgegen nach 8-wöchiger

plyometrischer Intervention einen signifikanten Anstieg der fCSA für Typ-I (23%), TypIIa

(22%) und Typ-IIa/Typ-IIx (30%) feststellen.

Die prozentuelle Muskelfaserverteilung betreffend zeigten Vissing et al. (2008) in ihrer Studie

keine signifikanten Veränderungen nach einem 12-wöchigen PT. Allerdings ist ein Trend

dahingehend ersichtlich, dass der Anteil der Typ-IIx Fasern sinkt und jener der Typ-IIa und

Typ-I Fasern etwas ansteigt. Malisoux, Francaux, Nielens und Theisen (2006) erzielten in ihrer

Studie ähnliche Ergebnisse. Nach 8-wöchiger Intervention mit DVZ-Übungen konnte zwar nur

ein signifikanter Anstieg des Typ-I/IIa Hybridfaseranteils festgestellt werden, aber es zeichnete

sich genauso der Trend zur Abnahme der Typ-IIx und Zunahme der Typ IIa Fasern ab

(Malisoux, Francaux, Nielens & Theisen, 2006). Der Anteil der Typ-I Fasern veränderte sich

nicht. Es konnten bisher keine eindeutigen Egebnisse in Bezug auf die Veränderung der

prozentuellen Muskelfaserverteilung festgestellt werden. Jedoch scheint es einen Trend zu

geben, dass PT die Typ-IIx Fasern in Richtung Typ-IIa umwandelt.

Sieht man sich die Auswirkungen von PT auf die mechanischen Komponenten des MSK an,

zeigt sich in der Regel eine Erhöhung der Joint Stiffness und Sehnensteiffigkeit. Nur die Studien

von Kubo et al. (2007) und Kubo, Ishigaki, & Ikebukuro (2017), die ein ballistisches Training

(40% 1RM) durchführten, stellten keinen Anstieg der Sehnensteifigkeit, aber genauso einen

Anstieg der Joint Stiffness fest. Fouré, Nordez, McNair und Cornu (2011) stellten nach einer

14-wöchigen plyometrischen Trainingintervention eine Steigerung der Joint Stiffness bei

höheren Drehmomenten im Sprunggelenk, eine Abnahme der aktiven und eine Zunahme der

passiven Elemente der seriell elastischen Elemente fest, was zu einer erhöhten Effizienz des

MSK während plyometrischen Bewegungen führt. In anderen Worten wurden die Fähigkeit

elastische Energie zu speichern und wieder abzugeben und die Übertragungfähigkeit der

Muskelspannung verbessert. Toumi, Best, Martin und Poumarat (2004) verglichen ein 6-

wöchiges traditionelles RT mit einem kombinierten Training (traditionelles RT und

plyometrisches Training) und bestätigen einen Anstieg der Joint Stiffness im Kniegelenk und

eine verbesserte Utilisation der elastischen Energie nach dem kombinierten Training. Ein

Anstig der Ankle Joint Stiffness und Sehnensteifigkeit konnte auch von Hirayama et al. (2017)

infolge einer 12-wöchigen plyometrischen Trainingsintervention festgestellt werden. Zudem

meinen Hirayama et al. (2017), dass der Anstieg der Sehnensteifigkeit dem Anstieg der

ausgeübten Kraft während der DVZ-Übung entspricht. Zwei weitere Untersuchungen

verzeichneten einen Anstieg der Sehnensteifigkeit nach PT (Wu et al., 2010; Burgess, Connick,

Page 75: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

75

Graham-Smith & Pearson, 2007). In allen eben beschriebenen Studien, bei denen die

Sprunghöhe erhoben wurde, konnte diese signifikant gesteigert werden (Fouré, Nordez, McNair

& Cornu, 2011; Toumi, Best, Martin & Poumarat, 2004; Burgess, Connick, Graham-Smith &

Pearson, 2007; Wu et al., 2010).

Bisher wurden die physiologischen Anpassungen des MSK durch PT beschrieben. Neben

strukturellen Anpassungen ist die Verbesserung der Sprungperformance auch neuromuskulären

Veränderungen, wie etwa der Ansteuerung und Feuerungsrate der ME oder der intermuskulären

Koordination zu verdanken.

Mehrere Studien befassten sich mit der Aktivität unterschiedlicher Muskeln während dem

Sprung und zeigten gegensätzliche Ergebnisse. Kyrölänen, Komi und Kim (1991) beobachteten

eine erhöhte Voraktivierung der Beinstrecker beim DJ nach einer plyometrischen

Trainingsintervention. Kubo et al. (2007) fanden im Gegensatz keine Änderung der

Voraktivierung der Plantarflexoren nach PT. In der Abdruckphase beschrieben sie allerdings

eine signifikante Aktivitätssteigerung der Plantarflexoren (Kubo et al. 2007). Zudem wurde

eine signifikante Erhöhung der MVC nach PT festgestellt (Kubo et al. 2007). Wu et al. (2010)

bekräftigen dies, indem sie für den M. soleus eine Steigerung der EMG-Aktivität nach PT

feststellten. Ebenfalls beschreiben Kyröläinen et al. (2005), dass PT eine Erhöhung der

Plantarflexorenaktivität, aber nicht der Knieextensoren bewirkt. Mirazaei, Norasteh und Asadi

(2013) erwähnten eine gesteigerte EMG Aktivität und MVIC der Kniestrecker nach zwei

verschiedenen plyometrischen Interventionen. Wu et al. (2007) meinen, dass die erhöhte

Akivierung der Plantarflexoren die Folge gesteigerter ME-Rekrutierung und Feuerungsrate sein

könnte. Diese Annahme kann von einer früheren Untersuchung unterstützt werden, denn Van

Cutsem, Duchateau und Hainaut (1998) stellten einen Anstieg der Feuerungsrate nach 3-

monatigem explosivem Training des M. tibialis anterior fest. Es kann vermutet werden, dass

PT aufgrund der schnellen Bewegungsgeschwindigkeit ähnliche Effekte erzielen könnte. Behm

und Sale (1993) fassten zusammen, dass bei hohen Bewegungsgeschwindigkeiten dem

Anschein nach nahezu nur die FT-Fasern rekrutiert werden, weil die ST-Fasern mehr Zeit

benötigen, um Kraft zu erzeugen, was die Bewegung einschränken würde. Da schnelle

Bewegungen weniger Zeit zur Rekrutierung von ME billigen, nimmt der Stellenwert der

Feuerungsrate der aktivierten ME zu. Behm und Sale (1993) nehmen an, dass Training mit

hohen Bewegungsgeschwindigkeiten die Feuerungsrate und folglich die RFD steigern könnte.

Aufgrund der Schwierigkeit, die gleiche ME wiederholt zu untersuchen, lässt sich diese These

nur schwer bestätigen. Martinez-Valdes, Falla, Negro, Mayer und Farina (2017) verglichen

Page 76: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

76

HIIT mit traditionellem Ausdauertraining und stellten fest, dass HIIT vor allem die high-

treshhold ME anspricht und im Gegensatz zum traditionellen Ausdauertraining die

Feuerungsrate dieser ME steigerte, während das Ausdauertraining keine Erhöhung der

Feuerungsrate nach sich zog.

Durch PT können Verbesserung der intermuskulären Koordination erzielt werden. Es wurde

gezeigt, dass PT die Antagonisten-Co-Kontraktion während der Abdruckphase des Sprungs

senkt, und die der Synergisten, die zur gewollten Bewegung beitragen, steigen lässt

(McClenton, Brown, Coburn & Kersey, 2008; Kubo et al., 2007; Chimera, Swanik, Swanik &

Straub, 2004; Kannas, Kellis, & Amiridis, 2012). Schnelle Bewegungen sind laut Keele (1968)

vorprogrammiert, was bedeutet, dass motorische Signale als eine Einheit ausgesandt werden

und nicht von sensorischem Feedback abhängen. Langsamere Bewegungen werden durch

sensorische Feedbacks beeinflusst (Ghez, Hening & Gordon, 1991). Das ist insofern wichtig,

weil sich das neuromuskuläre System an die Modalitäten der geübten Bewegungen anpasst.

Das Üben von schnellen Bewegungen ist sinnvoll, weil dadurch der Bewegungsablauf als

motorisches Programm gelernt wird und die für eine Bewegung wichtigen Muskeln zur

richtigen Zeit aktiviert werden.

Kurz zusammengefasst ist zu sagen, dass PT die MVC und die Aktivität der Agonisten steigern

kann. Zudem macht es den Anschein, dass die Feuerungsrate durch PT steigt. Vieles deutet

zusätzlich darauf hin, dass die intermuskuläre Koordiation beeinflusst wird, indem die Co-

Kontraktion des Antagonisten unterdrückt und die der Synergisten gefördert wird. PT sollte

zudem aufgrund der hohen Spezifität unbedingt im Training integriert werden, um die

Bewegungsprogramme zu optimieren.

Zuletzt wird auf die Auswirkungen von PT auf die Sprungperformance eingegangen. 9 Studien

wurden analysiert. Vier dieser neun untersuchten die Auswirkungen von PT auf den SJ (Wilson,

Newton, Murphy & Humphries, 1993; Hammami, Gaamouri, Shephard & Chelly, 2019; Fouré,

Nordez, McNair & Cornu, 2011; Attene et al., 2015). Die prozentuelle Zunahme für diesen lag

zwischen 6,4-15,4%, mit einem Durchschnitt von 10,8%. Nur die Zunahme von 6,4% für den

SJ aus der Studie von Wilson, Newton, Murphy und Humphries (1993) war nicht signifikant.

Alle neun untersuchten die Auswirkungen auf den CMJ (Wu et al., 2010; de Villarreal,

González-Badillo und Izquierdo (2008); Vissing et al., 2008; Makaruk, Winchester, Sadowski,

Czaplicki & Sacewicz, 2011; Asadi et al., 2013; Wilson, Newton, Murphy & Humphries, 1993;

Hammami, Gaamouri, Shephard & Chelly, 2019; Fouré, Nordez, McNair & Cornu, 2011;

Attene et al., 2015). und stellten einen signifikanten Anstieg der CMJ Höhe fest. Die

Page 77: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

77

prozentuelle Zunahme lag zwischen 6,7-24,1% mit einem Durchschnitt von 14,38%. Eine

einzige dieser Studien untersuchte die Auswirkungen von PT auf 8 direkt aufeinanderfolgende

reaktive Sprünge und konnte einen signifikanten Anstieg der Sprunghöhe um 25,6% nach einer

14-wöchigen Intervention feststellen (Fouré, Nordez, McNair & Cornu, 2011). Zuletzt

beobachteten Milić, Nejić und Kostić (2008) bei einer Untersuchung an weiblichen

Volleyballspielern eine deutliche Zunahme der Reachhöhe zwischen 3,44-5,39 cm für den beid-

und einbeinigen Block- und Spike Jump aus dem Lauf nach 6-wöchiger plyometrischer

Intervention. Außerdem wurde eine Verbesserung der Höhe beim Depth Jump und der

Dreispungweite erzielt (Milić, Nejić, & Kostić, 2008).

11.4 Vergleich der Trainingsmethoden

Die eben beschriebenen Trainingsmethoden eignen sich alle, um die Sprungperformance zu

steigern. Sie können aber genauso keinen Effekt erzielen. Je nachdem, welche

Leistungsfaktoren (Kraft, Power, RFD, Stiffness, Muskelmasse, etc.) ein Athlet oder eine

Athletin entwickeln sollte, ist der Fokus stärker auf die eine oder die andere Methode zu legen.

Jeder ist individuell und hat unterschiedliche Ansprüche an das Training. Eine Needs Analysis

kann Aufschluss über die Schwächen und Stärken geben und zeigt, auf welche Faktoren der

Trainingsfokus gelegt werden sollte. Überdies sollten die Sportart und die Aufgabe des Spielers

in der Wettkampfsituation berücksichtigt werden. So hat ein Point Guard klarerweise andere

athletische Ansprüche als ein Forward im Basketball bzw. ein Libero andere als ein

Mittelblocker im Volleyball. In folgender Tabelle soll ein grober Überblick und Vergleich der

Auswirkungen unterschiedlicher Trainingsmethoden auf die in Kapitel 7 beschriebenen

Faktoren vermittelt werden. Es ist zu beachten, dass diese Tabelle wirklich nur einen groben

Überblick verschaffen soll. Die Auswirkungen hängen von etlichen Faktoren ab und sind nur

schwer zu generalisieren.

HRT Powertraining Plyometric

Kraft (F) +++++ +++ +

Power (P) ++ +++++ ++

RFD + +++++ ++++

CSA +++++ ++ ++

Page 78: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

78

fCSA

ST:

FT:

++

+++(+)

+

+++

+

+++++

Richtung der Faserverteilung Typ-I

↓↑

Typ-IIa

Typ-IIx

Typ-I

Typ-IIa

Typ-IIx

Typ-I

Typ-IIa

Typ-IIx

Stiffness

Aktive Steifigkeit

Sehnensteifigkeit

+

++++

+++

+

+++++

++++

ME-Rekrutierung +++++ +++ ++

Feuerungsrate ++ ++++ ++++

Antagonist Co-kontraktion +++++ ++ +

DVZ Utilisation + ++ +++++

Tabelle 1.: grober Vergleich der Trainingsmethoden ahand der Einflussstärke auf die

unterschiedlichen Faktoren (+keine Zunahme, ++geringe Zunahme, +++moderate Zunahme,

++++starke Zunahme, +++++ sehr starke Zunahme)

Tabelle 1. stellt die zu erwartenden Auswirkungen der unterschiedlichen Trainingsmethoden

dar. Diese treten natürlich nicht bei jeder Person genau so ein, sondern variieren in ihrer Stärke

bei jedem Athleten/jeder Athletin, je nach Trainingszustand, Alter, genetischem Potential, etc.

Dennoch ist im Grunde mit einer Anpassung bestimmter Attribute bei Verwendung einer

bestimmten Methode zu rechnen.

11.5 Kombination von Trainingsmethoden im Vergleich mit individuellen

Methoden

Die Sprungperformance hängt von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren ab. Um diese

Faktoren einigermaßen ausgeglichen zu trainieren und optimieren, kann angenommen werden,

Page 79: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

79

dass eine Kombination von zwei oder mehr Methoden zu einer besseren Entwicklung der

Sprungperformance führt als die einzelnen Methoden für sich allein. Die Kombination von

Trainingsmethoden innerhalb einer Einheit nennt sich „Contrast“ oder „Complex“ Training

(CT). Die gängigste Methode ist die Verknüpfung von HRT und PT. Die Frage, ob CT die

Sprungperformance effektiver trainiert als isolierte Trainingsmethoden wird, in diesem

Abschnitt behandelt. Während einige Studien die Vorteile eines CT hervorhoben (Hammami,

Negra, Shephard & Chelly, 2017; Hammami, Gaamouri, Shephard & Chelly, 2019; Adams,

O’Shea, O’Shea & Climstein, 1992), beschrieben andere wiederum keinen signifikanten

Unterschied zwischen CT und individuellen Methoden auf die Sprungperformance (de

Villarreal, Izquierdo & Gonzalez-Badillo, 2011; Lyttle, Wilson & Ostrowski, 1996).

Es wurde kein signifikanter Unterschied zwischen CT (HRT & PT) und Powertraining auf die

Sprungperformance festgestellt (Lyttle, Wilson & Ostrowski, 1996). Die Autoren merkten

jedoch an, dass die Probanden der CT Gruppe etwas besser bei Übungen abschnitten, die den

DVZ stärker beanspruchten. In der zweiten Studie, die keine Unterschiede in der

Sprungperformance feststellte, wurden die Auswirkungen fünf verschiedener Reize untersucht

(HRT; Powertraining unter der optimalen Last; Powertraining über der optimalen Last; PT; und

eine Kombination aus all diesen Methoden). Der CMJ und der beladene CMJ (17, 27, 37kg)

verbesserte sich in allen Gruppen ohne einen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen

(de Villarreal, Izquierdo & Gonzalez-Badillo, 2011). Der Poweroutput während dem beladenen

CMJ konnte aber nur nach der Kombination der Methoden und Powertraining unter der

optimalen Last signifikant gesteigert werden (de Villarreal, Izquierdo & Gonzalez-Badillo,

2011).

Im Gegenteil dazu stellten die folgenden Untersuchungen eine höhere Effizienz von CT

gegenüber isolierten Methoden dar. Adams, O’Shea, O’Shea und Climstein (1992) verglichen

CT (HRT & PT) mit HRT, PT und einer Kontrollgruppe. Alle experimentellen Gruppen

verzeichneten einen signifikanten Anstieg in der vertikalen Sprunghöhe und dem Poweroutput

während dem Sprung. Die CT Gruppe zeigte bei beiden dieser Tests einen signifikant höheren

Anstieg (Adams, O’Shea, O’Shea & Climstein, 1992). In einer anderen Studie wurde CT (HRT

& PT) mit HRT und einer Kontrollgruppe verglichen und die Autoren stellten genauso einen

signifikanten Anstieg der SJ und CMJ Höhe für beide experimentellen Gruppen fest, wobei CT

signifikant höhere Anstiege bewirkte (Hammami, Negra, Shephard & Chelly, 2017). Außerdem

verbesserte CT die Maximalkraft, Peak Power und Absprunggeschwindigkeit stärker als HRT

alleine (Hammami, Negra, Shephard & Chelly, 2017). Dieselbe Forschergruppe verglich in

Page 80: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

80

einer weiteren Studie die Auswirkungen von CT (HRT & PT) mit reinem PT und einer

Kontrollgruppe. Wie schon in den beiden Studien zuvor, erhöhten beide experimentellen

Gruppen die Sprunghöhe. Dabei zeigte sich wieder eine signifikant bessere Wirkung von CT

gegenüber PT auf den SJ, aber kein signifikanter Unterschied wurde beim CMJ gemessen

(Hammami, Gaamouri, Shephard & Chelly, 2019). Es konnte aber ein Trend festgestellt

werden, der darauf schließen lässt, dass CT auch für das Training des CMJ effektiver ist. Zudem

erhöhte CT die relative Power, Maximalkraft und Absprunggeschwindigkeit stärker als

isoliertes PT (Hammami, Gaamouri, Shephard & Chelly, 2019).

Allgemein ist zu sagen, dass die derzeitige Literatur für eine Kombination der

Trainingsmethoden spricht. CT lieferte in keiner der Studien schlechtere Ergebnisse. Die

insignifikanten Effekte der ersten beiden Studien könnte sich durch den Trainingszustand der

Probanden erklären lassen. Jedoch sind weitere Studien notwendig, um sicher gehen zu können,

dass diese Art des Trainings effektiver ist. Im Moment scheint es aber so, als sollte CT in das

Sprungtraining integriert werden, um den Effekt zu erhöhen.

11.6 Weitere Trainingsmöglichkeiten zur Steigerung der Sprungperformance

Neben den beschriebenen Methoden können andere weitere Methoden und Techniken

verwendet werden, um das Sprungtraining zu verfeinern. In den folgenden Unterkapiteln

werden diese kurz diskutiert.

11.6.1 Post Activation Potentiation

Der Gedanke hinter Post Activation Potentiation (PAP) Training ist eine akute

Leistungssteigerung nach einer (sub)maximalen willentlichen Muskelkontraktion. Dabei wird

eine „conditioning activity“ ausgeführt, gefolgt von einer schnellkräftigen Übung wie etwa

einem CMJ oder Sprints. Die gesteigerte Leistungsfähigkeit kann durch eine erhöhte

Phosphorylierung der regulativen Myosin light chains (Grange, Vandenboom & Houston,

1993) und durch eine erhöhte Rekrutierung der „high threshold“ ME (Güllich &

Schmidtbleicher, 1996) erklärt werden. Diese Methode kann durch einen Ermüdungseffekt aber

auch zu einer Einschränkung der Leistungsfähifkeit führen. Die Dauer der Pause zwischen der

willentlichen Kontraktion und der danach ausgeführten Übung, die Intensität, die

Übungsauswahl und der Leistungszustand des Probanden sind Faktoren, die den Effekt der

Potenzierung oder Ermüdung beeinflussen (Seitz & Haff, 2016). Aufgrund der Komplexität der

Einflussfaktoren ist es schwierig, die Auswirkungen zu generalisieren. Es gibt Evidenz, die die

Wirksamkeit von „conditioning activities“ zur akuten Leistungssteigerung belegen (Bauer et

Page 81: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

81

al., 2019; Smilios, Pilianidis, Sotiropoulos, Antonakis & Tokmakidis, 2005; Gołaś, Maszczyk,

Zajac, Mikołajec & Stastny, 2016). Es scheint, dass mindestens moderate Intensitäten

notwendig sind, um potenzierende Effekte zu erzielen (Smilios, Pilianidis, Sotiropoulos,

Antonakis & Tokmakidis, 2005). Zudem wurde angenommen, dass die Ermüdung dirket nach

der conditioning activity eintritt und eine Regenerationszeit von 5-7 Minuten benötigt wird, um

einen positiven PAP-Effekt zu erzielen. Eine relativ neue Studie von Bauer et al. (2019)

untersuchte die Auswirkung der Pausenzeit (15s oder 1, 3, 5, 7, 11min) auf den PAP-Effekt der

Kniebeuge bei unterschiedlichen Intensitäten (6x60% 1RM vs. 4x90% 1RM) auf den CMJ und

kamen zu dem Ergebnis, dass sich beide Intensitäten eignen, um einen PAP-Effekt zu erzielen.

Außerdem konnte beobachtet werden, dass der beste Effekt bei einer Erholungsdauer zwischen

3-7 Minuten erfolgte (Bauer et al., 2019). Direkt nach der Belastung beeinflusste die Ermüdung

den Sprung und die Peak Power negativ, und nach etwa 7 Minuten ließ der Effekt wieder nach

(Bauer et al., 2019). Diese Erkenntnisse sind sowohl für die Wettkampf- als auch

Trainingssituation wertvoll, da durch die richtige Implementierung die Wettkampfleistung

direkt gesteigert oder im Training ein größerer Reiz gesetzt werden kann, der in einer stärkerer

Anpassung resultiert. Die Verwendung von PAP Training kommt im „Contrast Training“ bzw.

„Complex Training“ zur Anwendung. Zum jetzigen Stand fehlen Langzeitstudien, um die

längerfristigen Effekte dieser Trainingsmethode bewerten zu können. Es wird jedoch von den

Vorteilen von Complex Training gegenüber isolierten Trainingsmethoden in Bezug auf die

Sprungperfromance berichtet (Pagaduan & Pojskic, 2020). Auch wenn die Langzeiteffekte von

PAP Training bzw. „Complex Training“ nicht genau erforscht sind, scheint es Vorteile mit sich

zu bringen, diese Methode ins Training zu integrieren.

11.6.2 Winkelspezifisches Training

Die verschiedenen Sprungarten kennzeichnen sich unter anderem durch deren unterschiedliche

Gelenkswinkel. Es wurde bereits gezeigt, dass ein Training mit spezifischen Lasten und

Geschwindigkeiten vor allem die Leistungsfähigkeit an und nahe an den trainierten Lasten und

Geschwindigkeiten verbessert (Haff & Nimphius, 2012). Weir, Housh, Weir & Johnson (1995)

konnten einen ähnlichen Effekt für das Training bei unterschiedlichen Gelenkswinkel

feststellen. Sie zeigten, dass Kraftzuwächse vorwiegend bei den Gelenkswinkeln entstanden,

an denen trainiert wurde (Weir, Housh, Weir & Johnson, 1995). Rhea et al. (2016) unterstützen

dieses Ergebnis. Demnach lassen Kraftübungen, die den Ansprüchen der Sportart in ihren

Gelenkswinkeln ähneln, die sportartspezifische Leistungsfähigkeit stärker steigen, als winkel-

unspezifisches/sportartunspezifisches Training. Rhea et al. (2016) untermalen diese These,

indem sie die Effekte eines 16-wöchigen ¼Squat, ½Squat oder Full Squat Trainingsprogramms

Page 82: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

82

an College Athleten auf die Sprungperformance untersuchten. Die ¼Squat Intervention zeigte

mit 15% Steigerung den größten Effekt auf die vertikale Sprunghöhe, gefolgt von der ½Squat

Intervention mit 7% (Rhea et al., 2016). Die Full Squat Intervention brachte nur einen Zuwachs

von 1% (Rhea et al., 2016). ¼ Squats zeigten die größte Übertragbarkeit des Trainings auf die

Sprungperformance. Winkelspezifisches Training zeigte eine gesteigerte EMG-Aktivität bei

den trainierten Winkeln und lässt auf einen erhöhten neurologischen Antrieb bei den speziell

trainierten Winkeln schließen (Thepaut-Mathieu, Van Hoecke, & Maton, 1988). Mögliche

Erklärungen warum ¼Squats eine bessere Übertragbarkeit aufwiesen, könnte die

Bewegungsähnlichkeit zum Sprung sein. Das Gewicht muss bei einer sprungähnlichen

Winkelstellung gestoppt und beschleunigt werden. Möglicherweise trainiert das den DVZ in

dieser Position besser. Außerdem können beim ¼Squat aufgrund der günstigeren

biomechanischen Gegebenheiten höhere Lasten bewegt werden. Wird ein Full Squat mit dem

entsprechendem 1RM trainiert, so entspricht die Last im unteren Teil der Bewegung 100% des

1RM, aber nur etwa 70% im oberen Teil der Bewegung (Rhea et al. 2016). Ein ständiges

Training bei 60-80% des 1RM kann bei weniger Trainierten zu Kraftzuwächsen führen, reicht

aber bei Fortgeschrittenen nicht aus, um optimale Kraftzuwächse zu erzielen (Rhea, Alvar,

Burkett & Ball, 2003). Diese Annahme würde bedeuten, dass winkelspezifisches Krafttraining

umso wichtiger wird, umso weiter der Trainingsfortschritt einer Person ist. In einer anderen

Studie wurde ein 9-wöchiges ¼Squat mit einem ½Squat Trainingsprogramm unter

Verwendung von Trainingsmaschinen bei untrainierten Studenten durchgeführt, und die

Auswirkungen auf die Sprungperformance verglichen. Es konnte für keine der Gruppen eine

signifikante Änderung der Sprungperformance festgestellt werden (Weiss, Frx, Wood, Relyea,

& Melton, 2000). Eine weitere Studie, bei der ein Leg Press bis 120° Kiebeugung mit Full Squat

Variationen verglichen wurde, widerspricht der Wirksamkeit von ¼ Squats (Hartmann et al.,

2012). Beide Studien, die den Ergebnissen von Rhea et al. (2016) widersprechen, umfassten

untrainierte Probanden, die womöglich von einer vollen „Range of Motion“ genauso oder

stärker profitieren als einer partiellen. Zudem wurde in der Studie von Hartmann et al. (2012)

nur der ¼Squat auf einer Leg Press Maschine ausgeführt, während die anderen Gruppen, die

einen Anstieg der Sprunghöhe verzeichneten, mit freien Gewichten trainierten. Wirth et al.

(2016) zeigten, dass ein Trainig mit freien Gewichten die Sprunghöhe signifikant erhöhte,

während eine Intervention mit der Leg Press Maschine keine signifikanten Zuwächse erzielte.

In der Studie von Weiss, Frx, Wood, Relyea, und Melton (2000) wurden für keine Gruppe freie

Gewichte verwendet, was erklären würde, warum keine der Gruppen einen Anstieg der

Sprunghöhe verzeichnete. In der Studie von Rhea et al. (2016) wurden für alle Gruppen freie

Page 83: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

83

Gewichte verwendet. Zuletzt waren die Interventionen unterschiedlich lang. Rhea et al. (2016)

merkten an, dass die Dauer der Trainingsintervention ausschlaggebend ist. Nach acht Wochen

konnten keine signifikanten Effekte festgestellt werden, während nach 16 Wochen ein

signifikanter Unterschied gezeigt wurde. Die Interventionsdauer der beiden anderen Studien (9

und 10 Wochen) könnte möglicherweise zu kurz gewesen sein.

Alles in allem ist die Datenlage zu dieser Thematik nicht eindeutig und bedarf weiterer

Untersuchungen mit längerer Dauer und unterschiedlichen Populationen. Es ist aber zu

vermuten, dass ein der Sportart entsprechendes, winkelspezifisches Training Vorteile für die

Sprungperformance besonders bei fortgeschrittenen Athleten und Athletinnen mit sich bringt.

11.6.3 Unilaterales Training

Sowohl unilaterales als auch bilaterales Training hat sich als wirksame Methode herausgestellt,

um die Kraft, Power, RFD und Sprungperformance zu verbessern (Makaruk, Winchester,

Sadowski, Czaplicki & Sacewicz, 2011; Ramírez-Campillo et al., 2015; Bogdanis et al., 2019;

McCurdy, Langford, Doscher, Wiley & Mallard, 2005; Jansson, 2014). Manche fanden keinen

Unterschied zwischen den beiden Methoden auf die eben erwähnten Faktoren (Ramírez-

Campillo et al., 2015; Jansson, 2014; Speirs, Bennett, Finn & Turner (2016). Die Kombination

beider Methoden scheint wirksamer als ein reines uni- oder bilaterales Training zu sein

(Ramírez-Campillo et al., 2015). Unilaterales Training bringt einige zusätzliche Vorteile mit

sich. Makaruk, Winchester, Sadowski, Czaplicki & Sacewicz (2011) beschrieben einen Anstieg

der Power und Sprungperformance in einer kürzeren Zeit (pre - mid), aber keine weitere

Verbesserung bis zum Interventionsende mit unilateralem PT. Bilaterales PT steigerte die

Performance langsamer (pre – post), zeigte aber etwa gleiche Leistungszuwächse am Ende der

Intervention. Die unilaterale Trainingsgruppe konnte die Leistungzuwächse nach einer

Detrainingsphase von 4 Wochen besser halten als die bilaterale Gruppe. Bogdanis et al. (2019)

wiesen nach, dass unilaterales PT effektiver als bilaterales war, um ein- und beidbeinige

Sprünge gleichzeitig zu verbessern. Während bilaterales Training nur eine Steigerungen bei

beidbeinigen Sprüngen zur Folge hatte, führte unilaterales zu Steigerungen in bi- und

unilateralen Tests (Bogdanis et al., 2019). Unilaterales Training (HRT & PT kombiniert) konnte

in einer weiteren Studie bessere Effekte für den einbeinigen Sprung und die relative Power

erzielen als bilaterales Training (McCurdy, Langford, Doscher, Wiley & Mallard, 2005). Neben

den Leistungszuwächsen sprechen weitere Vorteile für die Implementierung von unilateralem

Training. Das bilaterale Defizit spielt dabei eine Rolle. Dieses beschreibt, dass die bilateral

Page 84: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

84

erreichte Kraft geringer ist als die Summe der unilateral erzeugten Kräfte. Ein hypothetisches

Beispiel soll Klarheit schaffen.

Bsp.: Es wird ein 1RM von 100kg für die beidbeinige Beinpresse angenommen. Wird die

diese einbeinig ausgeführt, dann kann pro Bein mehr als die Hälfte des Gewichts der

beidbeinigen Beinpresse gestemmt werden. Jedes Bein ist z.B. in der Lage 60 kg zu

stemmen. Die Summe der Last beider Beine beträgt insgesamt 120kg.

Das Nervensystem kann bei einem ebenso effektiven Trainingsreiz mit unilateralem

Gewichtstraining geschont werden, da der Körper geringeren Lasten ausgesetzt wird.

Außerdem meint Jansson (2014), dass durch unilaterales Training aufgrund der geringeren

Lasten Verletzungen im Training vermieden werden können. Bei maximalkräftigen Übungen

wie der Kniebeuge ist nicht selten der Rücken der limitierende Faktor. Die Beine könnten

oftmals ein höheres Gewicht stemmen. Durch unilaterales Training wird eine geringere

Belastung des Rückens bei gleichzeitig höherer Belastung der Beine ermöglicht, weswegen ein

Reiz effektiver und gezielter gesetzt werden kann. Eine neulich erschienene Studie beschreibt,

dass größere Asymetrie im einbeinigen CMJ mit langsameren Sprintzeiten und geringerer

Sprunghöhe verbunden ist (Bishop, Read, McCubbine & Turner, 2021). Unilaterales Training

ist in der Lage, Asymetrien auszugleichen oder zumindest zu schmälern. Zudem ermöglicht

unilaterales Training, ohne zusätzliches Equipment die Last zu erhöhen. Bilaterales Training

hat aber genauso seine Berechtigung. Denn durch die höhere Stabilität erlaubt es eine bessere

Bewegungskontrolle, was sich positiv auf die Intention, ein Gewicht mit maximaler

Geschwindigkeit zu bewegen, auswirkt. Einbeiniges olympisches Gewichtheben erscheint nur

schwer vorstellbar und würde die Bewegung vermutlich sabotieren. Im Allgemeinen ist die

Kombination beider Methoden zu empfehlen.

12 Ein Überblick der aktuellen Sprungkraftrainingsgestaltung in der

Praxis

Es macht den Anschein, dass bis dato nur sehr wenige Vereine bzw. Einzelathleten und

Athletinnen auf die frei zur Verfügung stehende, wissenschaftliche Literatur zurückgreifen und

sich an dieser orientieren, um einen effektiven Trainingsplan zur Steigerung der

Sprungperformance zu erstellen. In den meisten Fällen wird so trainiert, wie es vor 10 oder 15

Jahren gemacht wurde und wie es von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Die

neuen, wissenschaftlichen Erkenntnisse werden häufig ignoriert oder nur teilweise

Page 85: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

85

berücksichtigt. In den meisten Fällen wird vor allem auf Hypertrophietraining gesetzt. Denn

der Glaube, dass mehr Muskeln eine bessere Athletik bewirkt, scheint noch sehr tief verankert

zu sein. Zu einem gewissen Teil stimmt das auch, aber ab einem gewissen Level wird viel

Potential auf der Strecke gelassen, wenn gewisse Methoden oder Prinzipien nicht berücksichtigt

und in das Training und die Trainingsplanung eingebunden werden. Eine häufige Problematik

dürfte die kurze Trainingszeit und die hohe Teilnehmerzahl pro Einheit darstellen. Aufgrund

dessen leiden die Individualisierung des Trainings und die Regenerationszeit zwischen den

Serien. Aufgrund des Zeitdrucks und der hohen Teilnehmerzahl wird gerne auf eine Art

Zirkeltraining zurückgegriffen. Dieses beinhaltet dann z.B. plyometrische Übungen oder

Übungen wie Kettlebell-swings, die vermeintlich die Power und Explosivität steigern sollen.

Diese Übungen werden meist über eine vordefinierte Dauer ausgeführt, auf die eine zu kurze

Pause folgt. Die Problematik dabei ist, dass gedanklich die richtige Übungsauswahl

stattgefunden hat, aber aufgrund der Art und Weise wie sie umgesetzt wird, nicht die

gewünschten Effekte erzielen wird. Beim Zirkeltraining werden in der Regel zu viele

Wiederholungen pro Serie absolviert, um bei jeder Wiederholung einen maximalen oder

beinahe maximalen Poweroutput zu erreichen. Um Sprungkrafttraining zudem möglichst

effizient zu gestalten, sind zwischen den einzelnen Serien längere Pausen notwendig, damit in

der nächsten Serie eine maximale Leistung erbracht werden kann. Ist keine ordentliche

Regeneration zwischen den einzelnen Serien gewährleistet und wird mit zu hohen

Wiederholungszahlen trainiert, wird vorrangig die Kraftausdauer und nicht die gewollte

Schnell- bzw. Explosivkraft trainiert.

CT oder PAP Training wird mittlerweile häufig angewendet. Jedoch fällt die Pause zwischen

der schweren und der schnellen Übung aufgrund des Zeitdrucks meist zu kurz aus. Um dies zu

vermeiden, ist es notwendig, ein vorrangiges Ziel in jeder Einheit zu haben, auf welches man

sch fokussiert. Ist dies die Entwicklung größtmöglicher Power, muss in Kauf genommen

werden weniger Übungen zu machen, sodass die Pausendauer eingehalten werden kann.

Mit HRT sieht die Lage schon etwas besser aus. Jedoch wird in der Regel mehr auf

Hypertrophie gesetzt, anstatt die Maximalkraft in Relation zum Körpergewicht zu steigern. Ein

gewisses Maß an Hypertrophie ist wichtig und steigert das Kraftpotential, jedoch nimmt damit

auch das Körpergewicht zu, welches es gilt, eher gering zu halten, wenn das Ziel ist, weit oder

hoch zu springen. Methoden wie die Maximal Effort Methode bieten eine geeignete Methode

zur Erhöhung der relativen Maximalkraft.

Page 86: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

86

Es gibt also viele Möglichkeiten, um das Training effektiver zu gestalten. Probleme wie

Zeitdruck und große Teilnehmerzahlen stellen große Hürden für ein effektives Athletiktraining

dar. Letztendlich ist es aber die Aufgabe des Trainiers, das Training, mit den bestehenden

Gegebenheiten so zu gestalten, dass es bestmöglich auf die Bedürfnisse der AthletInnen und

die Anforderungen der Sportart ausgerichtet ist. Dafür ist es notwendig, über die Auswirkungen

unterschiedlicher Trainingsmethoden und deren korrekte Anwendung Bescheid zu wissen und

bei Änderung der Trainingsmodalitäten (Intensität, Serien, Wiederholungen, Pause, etc.), die

daraus resultierenden Effekte antizipieren zu können. Ständig neue Erkenntnisse unterstützen

dabei, Trainingseffekte besser planen zu können.

13 Empfehlungen für die Trainingsplanung

Verschiedene Sprungarten ähneln sich zwar, stellen aber dennoch unterschiedliche

Anforderungen an das Training. Der SJ zum Beispiel unterscheidet sich insofern von den

anderen Sprungarten, als er keine Gegenbewegung hat. Der DVZ spielt demnach keine Rolle.

Beim CMJ ist eine Gegenbewegung vorhanden. Diese dauert im Gegensatz zu Sprüngen aus

dem Lauf länger und fällt größer aus. Aus Beobachtungen ist zu erkennen, dass

Athleten/Athletinnen mit großen SJ und CMJ Höhen in der Regel etwas muskulöser sind.

Vergleicht man SprinterInnen und HochspringerInnen miteinander, lässt sich erkennen, dass

SprinterInnen dazu tendieren, einen geringfügig höheren BMI und etwas größere Sprunghöhen

aus dem Stand als Hochspringer aufzuweisen (Philpott et al., 2020). Es ist jedoch

unwahrscheinlich, dass ein Sprinter einen Hochspringer in dessen Disziplin übertrifft. Erklären

lässt sich das durch die unterschiedlichen Anforderungen der Sprungarten. Beim SJ und CMJ

scheint die Sprunghöhe vor allem von der maximalen Kraft und Power in Relation zum

Körpergewicht abzuhängen. Dynamischere Sprünge sind komplexer. Je schneller die

Bewegung eines Sprungs vonstatten geht, desto kürzer ist die Bodenkontaktzeit und desto

wichtiger werden die RFD der DVZ und die Joint/Leg Stiffness. Die maximale Kraft und Power

in Relation zum Körpergewicht sind weiterhin wichtige Faktoren, scheinen aber an Bedeutung

abzunehmen, je geringer die Bodenkontaktzeit und die Gelenkswinkelauslenkungen werden.

Zudem kommt, dass bei Sprüngen aus dem Lauf sowohl horizontale als auch vertikale Kräfte

aufgebracht werden müssen, wohingegen beim SJ und CMJ nur vertikale Kräfte entwickelt

werden müssen. Dies erfordert einen höheren koordinativen Anspruch, die Fähigkeit Kräfte zu

absorbieren und in eine andere Richtung umzuleiten. Speziell beim einbeinigen Sprung nimmt

Page 87: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

87

die Bedeutung unilateraler Übungen und der Joint Stiffness zu, da das gesamte Körpergewicht

mit einem Bein „geworfen“ werden muss.

Verallgeminert ist zusammenzufassen, dass der SJ und CMJ größtenteils von der relativen

Maximalkraft und Power abhängen. Der CMJ profitiert zudem etwas von der Utilisation des

DVZ. Sprünge aus dem Lauf mit kurzer Bodenkaontaktzeit sind komplexer und Faktoren wie

RFD, Stiffness, COD, Koordination, etc. nehmen an Bedeutung zu.

Anschließend ist noch einmal zu betonen, dass jede Person etwas andere Trainingsansprüche

hat. Welche Faktoren die Leistung einschränken, kann mit einer Needs Analyse herausgefunden

werden. Eine Needs Analyse setzt sich aus sportmotorischen Tests zusammen, die zur

Begutachtung des Trainingszustandes bzw. der Ausprägung spezieller Leistungsfaktoren

dienen. Das Ziel ist die Identifikation von Schwächen, welche die Leistung (in diesem Fall die

Sprungperformance) einschränken. Je nach Trainingsziel, Sportart, Position kann sich die

Needs Analyse aus verschiedenen Tests zusammensetzen. In der Folge werden Fragestellungen

aufgelistet, die für die Planung und Testung berücksichtigt werden sollten. Zudem wird ein

Beispiel gegeben, welche Faktoren mit welchen Tests überprüft werden können.

Welche Energiesysteme werden für die Sportart, Bewegung oder Position vorrangig

benötigt?

Welche Verletzungen treten häufig in einer Sportart, einer speziellen Position auf?

(Überanspruchungsverletzungen)

Welche Bewegungsmuster sind vorrangig notwendig um besser zu werden? (Bsp.:

Dreifachstreckung beim Sprung, Richtungswechsel, Techiken)

Leistungsfaktoren mit möglichen Tests:

Körperzusammensetzung (KFA) – vielzählige Möglichkeiten

Beweglichkeit – Finger Boden Abstand, tiefe Hocke, etc.

Agilität – T-Test, Boomerang Lauf

Power – SJ, CMJ, Jump Squat, Snatch, Bench Press throw

Kraft – 1RM Squat, Bench Press, Deadlift

Schnelligkeit – 40 Yard Sprint

Kraftausdauer – max. Liegestütze, max. Kniebeugen

Anaerobe Ausdauer – Wingate Test

Aerobe Ausdauer – Stufentests, Dauermethode

Page 88: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

88

Die Reihenfolge der Tests sollte so gewählt werden, dass sie sich möglichst nicht gegenseitig

beeinflussen (von nicht ermüdend zu ermüdend) und wenn möglich an mehreren Tagen

stattfinden bzw. genug Regenerationszeit zwischen den Tests lassen.

Die Erstellung des Trainingsplans sollte sich nach den ertesteten Bedürfnissen des Athleten/

der Athletin und den Anforderungen der Zielbewegung und Sportart richten. Die Planung eines

Trainingsjahres teilt sich in mehrere Mesozyklen ein. Ein Mesozyklus wird wiederum in

mehrere Blöcke eingeteilt, die in ihrer Länge variieren können. Die Länge der einzelnen Blöcke

orientiert sich an den ertesteten Bedürfnissen und den Anforderungen der Zielbewegung sowie

der zur Verfügung stehenden Vorbereitungszeit. Für einen Mesozyklus, der die

Sprungperformance fokussiert, wurden in dieser Arbeit 4 Phasen vordefiniert. Diese können

natürlich ergänzt und abgeändert werden.

Phase 1: Preparation

Diese Phase ist wichtig für die Entwicklung langfristiger Athletik. Sie soll auf die kommenden

Trainingsbelastungen vorbereiten und das Verletzungsrisiko vermindern.

Phase 2: Load, Absorb & Redirect

In dieser Phase geht es einerseits darum die Kraft zu steigern und andererseits um die Fähigkeit,

Kraft zu absorbieren und schnell in eine andere Richtung umzuleiten. Stop & Go sowie schwere

Lasten prägen diese Phase.

Phase 3: Explode

Der Fokus dieser Phase liegt auf der Entwicklung größtmöglicher konzentrischer Explosivität.

Phase 4: Speed & Spring

Die letzte Phase fokussiert sich auf die Utilisation des DVZ. Das Ziel ist es, Energie aus der

exzentrischen Phase möglichst gut für die konzentrische Phase nutzen zu können.

Für jeden Block eignen sich verschiedene Trainingskonzepte oder deren Kombination.

Vereinfacht können die athletischen Trainingsanpassungen in 5 Konzepte eingeteilt werden.

Diese Konzepte sind in der linken Spalte in Tabelle 2. aufgelistet und erfordern die Einhaltung

folgender Parameter, um effizient und zielführend zu trainieren. Diese Parameter sind:

Bewegungstempo (langsam – sehr schnell), Intensität (% 1RM), Wiederholungszahl (niedrig –

hoch), Volumen (wenig - viel) und Pausengestaltung (kurz – lang).

Page 89: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

89

Tempo Intensität Whz./Satz Volumen Pause

Schnelligkeit sehr schnell -10-10% 1RM niedrig wenig-

mittel

lang

Power schnell 30-80% 1RM niedrig mittel lang

Kraft Langsam >80% 1RM

(schwer)

niedrig wenig lang

Hypertrophie eher langsam 60-80% 1RM

(mittel -

schwer)

mittel mittel Mittel

Ausdauer eher langsam 0-50% 1RM

(leicht- mittel)

hoch viel kurz

Tabelle 2.: Trainingskonzepte und deren Parameter

Wurde die Dauer und der Fokus der einzelnen Blöcke festgelegt, kann die Strukturierung der

einzelnen Blöcke erfolgen. Ein Block setzt sich aus mehreren Mikrozyklen zusammen. Ein

Mikrozyklus dauert meist eine Woche. Jeder Block braucht ein Ziel. Das Ziel eines

Powerblocks liegt zum Beispiel auf der Entwicklung der Explosivität. Daher sollte ein

mehrheitlicher Teil dieses Blocks darauf ausgerichtet werden, leichte bis moderat-schwere

Gewichte möglichst schnell zu bewegen. Je nach Periodisierungsschema kann der Fokus rein

auf der Entwicklung der Power liegen oder gleichzeitig versuchen, die bisher erarbeiteten

Fähigkeiten zu erhalten und auf den nächsten Block vorzubereiten. Um einen Mikrozyklus zu

gestalten, sollte zunächst eine Trainingsfrequenz festgelegt werden, die eingehalten werden

kann. Stehen z.B. 3 Trainingseinheiten pro Woche zur Verfügung, ist zu überlegen, wie diese

gegliedert werden. Der Fokus jeder Trainingseinheit sollte klar definiert werden, sodass daher

nur mehr ein Plan für eine einzige Einheit entworfen und die Intensität über die Dauer des

Zyklus langsam gesteigert werden muss. Der gesamte Mesozyklus wurde auf die Gestaltung

einzelner Trainingseinheiten heruntergebrochen. Nun gilt es, die geeigneten Konzepte

anzuwenden und dazu passende Übungen auszuwählen. Die Auswahl einer Übung richtet sich

in erster Linie danach, wie gut sie sich eignet, um das Ziel des Trainings zu erreichen. Nebenbei

spielen Kriterien wie Sportartspezifität, Verletzungsgefahr, Anthropometrie, Komplexität der

Übung, Beweglichkeit, Motivation, etc. in der Übungsauswahl eine Rolle. Die Reihenfolge der

Übungen ist so zu wählen, dass schnelle Bewegungen zuerst und langsame bzw. ausdauernde

Page 90: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

90

Bewegungnen zum Schluss geplant werden. Diese generelle Reihenfolge sollte eigehalten

werden, um den Einfluss der einen auf die nächste Übung so gering wie möglich zu halten. Ein

letztes wichtiges Prinzip, das befolgt werden sollte, um einen effektiven Trainingsplan zu

erstellen, ist das Prinzip der progressiven Überlastung. Dabei soll eine adäquate Steigerung

stattfinden, indem die Intensität, Wiederholungszahl, Satzzahl, Pausenzeit, etc. modifiziert

werden. In der Regel wird das Trainingsvolumen einige Wochen gesteigert, gefolgt von einer

Woche, bei der es etwas sinkt (Deload). Dies soll zu Erholung dienen und einen langfristigen

Trainingsfortschritt ermöglichen.

Im Anschluss sind drei Beispiele eines Mesozyklus für verschiedene Sprungarten dargestellt.

Diese können zur Orientierung oder als fertiger Plan verwendet werden, sollten aber an das

jeweilige Niveau angepasst werden, indem die Intensität, Wiederholungszahl, Pausendauer,

Übungsanzahl etc. verändert werden.

13.1 SJ & CMJ

Phase 1 – Preparation

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 Tag 1&3

bl. Speed Drop landing BW 3 Serien: 6x 1 min

SJ/CMJ Box Jumps BW 3 Serien: 6x 2 min

isometric - explosive RFESS BW 3 Serien: 3x10s pro Bein 1 min

Box Step down BW 2 Serien: 8x pro Bein 2 min

Bridge Walk BW 3 Serien: 5x5s pro Bein 1 min

Extensive Ankle Pogos BW 3 Serien: 30s 1 min

Individual Toe Lifts - 2 Serien: 8x pro Fuß -

Mobility

Woche 1 Tag 2

Rapid Deccelerations BW 2 Serien: 5x 1 min

RFESS Control 60% 1RM 3 Serien: 10x pro Bein 2 min

Trap Bar Deadlift (AET) 50% 1RM 3 Serien: 10x 2 min Technik

Skips BW 3 Serien: 30s 1 min

Sideplank Hip Abduction BW 2 Serien: 10x pro Seite 1 min

Star Plank BW 2 Serien: 10 pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 Tag 1&3

ul. Speed Drop landing BW 2 Serien: 5x pro Bein 1 min

SJ/CMJ Box Jumps BW 3 Serien: 8x 2 min

isometric - explosive RFESS BW 3 Serien: 4x8s pro Bein 1 min

Box Step down BW 2 Serien: 10x pro Bein 2 min

Bridge Walk BW 3 Serien: 5x5s pro Bein 1 min

Extensive Ankle Pogos BW 3 Serien: 35s 1 min

Individual Toe Lifts - 2 Serien: 8x pro Fuß -

Mobility

Woche 2 Tag 2

Rapid Deccelerations BW 2 Serien: 6x 1 min

RFESS Control 70% 1RM 3 Serien: 10x pro Bein 2 min

Trap Bar Deadlift (AET) 60% 1RM 3 Serien: 10x 2 min Technik

Skips BW 3 Serien: 35s 1 min

Page 91: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

91

Sideplank Hip Abduction BW 2 Serien: 12x pro Seite 1 min

Star Plank BW 2 Serien: 12 pro Seite 1 min

Mobility

Phase 2 - Load & Redirect

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 Tag 1&3

ul. Speed Drop Jump BW 2 Serien: 4x pro Bein 1 min

RFESS 80% 1RM 3 Serien: 8x pro Bein 3 min

Power Skips BW 2 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

Trap Bar Deadlift 70% 1 RM 3 Serien: 10x 3 min

SJ/CMJ Box Jumps BW 3 Serien: 3x 1-2 min

Extensive Ankle Pogos BW 2 Serien: 40s 1 min

Star Plank BW 3 Serien 10x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 1 Tag 2

Rapid Deccelerations BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min

static/dynamic Jump Start BW 3 Serien: 3x pro Bein 1 min

Knee Pogos BW 3 Serien: 8x 1 min

Speed Drop Split Stance BW 3 Serien: 5x3s pro Bein 1 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 35s 1 min

Side Plank Hip&Leg

Abduction

BW 3 Serien: 10x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 Tag 1&3

ul. Speed Drop Jump BW 2 Serien: 5x pro Bein 1 min

RFESS 85% 1RM 4 Serien: 5x pro Bein 3 min

Power Skips BW 2 Serien: 6x pro Bein 1-2 min

Trap Bar Deadlift 80% 1 RM 3 Serien: 8x 3 min

SJ/CMJ Box Jumps BW 3 Serien: 3x 1-2 min

Extensive Ankle Pogos BW 2 Serien: 40s 1 min

Star Plank BW 3 Serien 10x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 Tag 2

Rapid Deccelerations BW 3 Serien: 6x pro Bein 1 min

static/dynamic Jump Start BW 3 Serien: 4x pro Bein 1 min

Knee Pogos BW 3 Serien: 8x 1 min

Speed Drop Split Stance BW 3 Serien: 5x3s pro Bein 1 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 40s 1 min

Side Plank Hip&Leg

Abduction

BW 3 Serien: 10x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 3 Tag 1&3

ul. Speed Drop Jump BW 3 Serien: 4x pro Bein 1 min

RFESS 90% 1RM 4 Serien: 3x pro Bein 3 min

Power Skips BW 3 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

Trap Bar Deadlift 85% 1 RM 4 Serien: 5x 3 min

SJ/CMJ Box Jumps BW 3 Serien: 3x 1-2 min

Extensive Ankle Pogos BW 2 Serien: 40s 1 min

Star Plank BW 3 Serien 10x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 3 Tag 2

static/dynamic Jump Start BW 3 Serien: 4x pro Bein 1 min

Knee Pogos BW 3 Serien:10x 1 min

RFESS Hurdle Hops BW 3 Serien: 4x pro Bein 1 min

Page 92: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

92

Oscillating ½RFESS BW 2 Serien: 15s hoch, 15s tief

pro Bein

2 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 35s 1 min

Side Plank Hip&Leg

Abduction

BW 3 Serien: 10x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 4 Tag 1&3

ul. Speed Drop Jump BW 2 Serien: 5x pro Seite 1 min

RFESS 90% 1RM 4 Serien: 3x pro Bein 3 min

Power Skips BW 3 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

Trap Bar Deadlift 90% 1 RM 4 Serien: 3x 3 min

SJ/CMJ Box Jumps BW 3 Serien: 3x 1-2 min

Extensive Ankle Pogos BW 2 Serien: 40s 1 min

Star Plank BW 3 Serien 10x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 4 Tag 2

static/dynamic Jump Start BW 3 Serien: 4x pro Bein 1 min

Knee Pogos BW 3 Serien: 10x 1 min

RFESS Hurdle Hops BW 3 Serien: 4x pro Bein 1 min

Oscillating ½RFESS BW 2 Serien: 15s hoch, 15s tief

pro Bein

2 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 40s 1 min

Side Plank Hip&Leg

Abduction

BW 3 Serien: 10x pro Seite 1 min

Mobility

Phase 3 – Explode

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 Tag 1(Pause)&3

Seated Jump Squat 130% BW 3 Serien: 4x 2-3 min

ul. static Jump start BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Medball Complex 110-120% BW 3 Serien: 3x 2 min

Drach Jumps BW 3 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

ul. Ankle Pogos BW 3 Serien: 6x4 pro Bein -

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 6x pro Bein 1-2 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 45s

Mobility

Woche 1 Tag 2

½ Powersquat 50% 1RM 3 Serien: 4x 3 min

Trap Bar Deadlift 80% 1 RM 3 Serien: 8x 3 min

SJ/CMJ Box Jump BW 3 Serien: 3x 1-2 min

Knee Pogos BW 3 Serien:10x 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 8 pro Seite 1 min

Side Plank Hip&Leg

Abduction

BW 3 Serien: 12 pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 Tag 1&3

Seated Jump Squat 130% BW 4 Serien: 4x 2-3 min

ul. static Jump start BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Medball Complex 110-120% BW 3 Serien: 3x 2 min

Drach Jumps BW 3 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

ul. Ankle Pogos BW 3 Serien: 7x4 pro Bein -

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 7x pro Bein 1-2 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 45s

Mobility

Woche 2 Tag 2

Page 93: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

93

½ Powersquat 50% 1RM mit

WB

4 Serien: 4x 3 min

Trap Bar Deadlift 85% 1 RM 4 Serien: 5x 3 min

SJ/CMJ Box Jump BW 4 Serien: 3x 1-2 min

Knee Pogos BW 3 Serien: 10x 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 8 pro Seite 1 min

Side Plank Hip&Leg

Abduction

BW 3 Serien: 12 pro Seite 1 min

Mobility

Woche 3 Tag 1&3

Seated Jump Squat 130% BW 4 Serien: 4x 2-3 min

ul. static Jump start BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Medball Complex 110-120% BW 4 Serien: 3x 2 min

Drach Jumps BW 3 Serien: 6x pro Bein 1-2 min

ul. Ankle Pogos BW 3 Serien: 8x4 pro Bein -

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 8x pro Bein 1-2 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 45s 1 min

Mobility

Woche 3 Tag 2

½ Powersquat 55% 1RM mit

WB

5 Serien: 3x 3 min

Trap Bar Deadlift 90% 1 RM 4 Serien: 3x 3 min

SJ/CMJ Box Jump BW 4 Serien: 3x 1-2 min

Knee Pogos BW 3 Serien: 10x 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 8 pro Seite 1 min

Side Plank Hip&Leg

Abduction

BW 3 Serien: 12 pro Seite 1 min

Mobility

Woche 4 Tag 1&3

Seated Jump Squat 130% BW 4 Serien: 4x 2-3 min

ul. static Jump start BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Medball Complex 110-120% BW 4 Serien: 3x 2 min

Drach Jumps BW 3 Serien: 6x pro Bein 1-2 min

ul. Ankle Pogos BW 3 Serien: 8x4 pro Bein 1-2 min

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 8x pro Bein 1-2 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 45s

Mobility

Woche 4 Tag 2

½ Powersquat 60% 1RM mit

WB

5 Serien: 3x 3 min

Trap Bar Deadlift 95% 1 RM 5 Serien: 2x 3 min

SJ/CMJ Box Jump BW 5 Serien: 3x 1-2 min

Knee Pogos BW 3 Serien: 10x 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 8 pro Seite 1 min

Side Plank Hip&Leg

Abduction

BW 3 Serien: 12 pro Seite 1 min

Mobility

Phase 4 - Speed & Spring

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 Tag 1 & 3

ul. Speed Drop Jump BW 2 Serien: 5x pro Seite 1 min

Hurdle Jumps BW 5 Serien 3x 1 min

Drop Jump BW; etwa ¾

Kniehöhe

3 Serien: 5x 2 min

Resisted Knee Pogos BW + WB 3 Serien 6x 1-2 min

RFESS hurdle hop holds BW 2 Serien: 4x pro Bein 1-2 min

ul. RDL turn BW 3 Serien: 4x pro Bein 1 min

Page 94: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

94

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 10 pro Seite 1 min

Mobility

Woche 1 Tag 2

Trap Bar Deadlift 90% 1 RM 3 Serien: 3x 3 min

CMJ/ SJ Box Jump BW 3 Serien: 3x 1-2 min

Medball Complex 110-120% BW 3 Serien: 3x 2 min

Assisted Knee Pogos BW + WB 3 Serien: 10x 1-2 min

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 8x pro Bein 1-2 min

Pallof Press BW 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 50s 1 min

Mobiity

Woche 2 Tag 1&3

ul. Speed Drop Jump BW 2 Serien: 5x pro Seite 1 min

Hurdle Jumps BW 6 Serien 3x 1 min

Drop Jump BW; etwa ¾

Kniehöhe

3 Serien: 5x 2 min

Resisted Knee Pogos BW + WB 3 Serien 6x 1-2 min

RFESS hurdle hop holds BW 2 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

ul. RDL turn BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min

Star Plank Crunch 3 Serien: 10 pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 Tag 2

CMJ/ SJ Box Jump BW 3 Serien: 3x 1-2 min

Medball Complex 110-120% BW 3 Serien: 3x 2 min

Assisted Knee Pogos BW + WB 3 Serien: 10x 1-2 min

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 8x pro Bein 1-2 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Reverse Plank 3 Serien: 50s 1 min

Mobiity

Tabelle 3.: Beispiel für einen 12-wöchigen Trainingsplan abgestimmt auf den SJ & CMJ(ul. = unilateral, bl. =

bilateral, ecc. = exzentrisch, conc. = konzentrisch, BW = Bodyweight, RFESS = Rear Foot Elevated Split Squat, WB = Widerstandsband,

Supersatz wird blau hervorgehoben)

13.2 Beidbeiniger Sprung aus dem Lauf

Phase 1 – Preparation

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 - Tag 1&3

ul. Speed Drop landing BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min

Consecutive ul. Side Jumps BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min

CMJ Box Jumps BW 3 Serien: 6x 1-2 min

isometric - explosive RFESS BW 3 Serien: 3x10s pro Bein 1 min

Bridge Walk BW 3 Serien: 5x5s pro Bein 1 min

Ankle Pogos BW; 80% max.

Sprunghöhe

3 Serien: 30s 1 min vor-zurück;

seitlich; auf

der Stelle

Individual Toe Lifts 2 Serien: 8x pro Fuß

Mobility

Woche 1 - Tag 2

Rapid Decelerations BW 2 Serien: 5x pro Bein 1 min

RFESS Control 60% 1RM 3 Serien: 10x pro Bein 2 min

Trap Bar Deadlift (AET) 50% 1RM 3 Serien: 10x 2 min

Skips BW 3 Serien: 30s 1 min

Page 95: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

95

Sideplank Hip Abduction BW 2 Serien: 10x pro Seite 30s-1min

Star Plank BW 2 Serien: 10 pro Seite 30s-1min

Mobility -

Woche 2 - Tag 1&3

ul. Speed Drop Landing BW 3 Serien: 6x pro Bein 1 min

Consecutive ul. Side Jumps BW 3 Serien: 6x pro Bein 1 min

CMJ Box Jumps BW 3 Serien: 8x 1-2 min

isometric - explosive RFESS 110% BW 3 Serien: 4x8s pro Bein 1 min

Bridge Walks BW 3 Serien: 5x5s pro Bein 1 min

Ankle Pogos BW; 80% max.

Sprunghöhe

3 Serien: 35s 1 min Vor-zurück;

seitlich; auf

der Stelle

Individual Toe Lifts 2 Serien: 8x pro Fuß

Mobility

Woche 2 - Tag 2

Rapid Decelerations BW 2 Serien: 6x pro Bein 1 min

RFESS Control 70% 1RM 3 Serien: 10x pro Bein 2 min

Trap Bar Deadlift (AET) 60% 1RM 3 Serien: 10x 2 min

Skips BW 3 Serien: 35s 1 min

Sideplank Hip Abduction BW 2 Serien: 12x pro Seite 1 min

Star Plank BW 2 Serien: 12 pro Seite 1 min

Mobility

Phase 2 – Load& Redirect

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 - Tag 1&3

ul. Speed Drop jump BW 2 Serien: 4x pro Bein 1 min

¼ RFESS 80% 1RM 3 Serien: 8x pro Bein 3 min

Power Skips BW 3 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

Trap Bar Deadlift 70% 1RM 3 Serien: 10x 3 min

Knee Pogos BW 3 Serien: 10x 1 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 35s 1 min

Mobility

Woche 1 – Tag 2

Rapid Decelerations BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min

Penultimate Jump BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Speed Drop Split Stance BW 2 Serien: 5x3s pro Bein 1 min

Ankle Pogos BW; 80% max.

Sprunghöhe

3 Serien: 40s 1 min vor-zurück;

seitlich; auf der

Stelle

Oscilating ¼ Squats 120% BW 2 Serien: 30s 1-2 min

Side Plank Hip&Leg

Abduction

BW 3 Serien: 10x pro Seite 1 min

Star Plank BW 3 Serien: 10 pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 - Tag 1&3

ul. Speed Drop Jump BW 2 Serien: 5x pro Bein 1 min

¼ RFESS 85% 1RM 4 Serien: 5x pro Bein 3 min

Power Skips BW 3 Serien: 6 pro Bein 1 min

Trap Bar Deadlift 80% 1 RM 3 Serien: 8x 3 min

Knee Pogos BW 3 Serien: 10x 1 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 40s 1min

Mobility

Woche 2 – Tag 2

Rapid Decelerations BW 3 Serien: 6 pro Bein 1 min

Penultimate Jump BW 3 Serien: 4 pro Bein 1-2 min

Speed Drop Split Stance BW 2 Serien: 5x3s pro Bein 1 min

Page 96: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

96

Ankle Pogos BW; 80% max.

Sprunghöhe

4 Serien: 35s 1 min vor-zurück;

seitlich; auf der

Stelle

Oscilating ¼ Squats 130% BW 2 Serien: 30s 1-2 min

Side Plank Hip&Leg

Abduction

BW 3 Serien: 10x pro Seite 1min

Star Plank BW 3 Serien: 10 pro Seite 1min

Mobility

Woche 3 - Tag 1&3

ul. Speed Drop Jump BW 3 Serien: 4x pro Bein 1 min

¼ RFESS 90% 1RM 4 Serien: 3x pro Bein 3 min

Power Skips BW 4 Serien: 5x pro Bein 1 min

Trap Bar Deadlift 85% 1RM 4 Serie: 5x 3 min

Knee Pogos BW 4 Serien: 10x 1 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 40s 1min

Mobility

Woche 3 – Tag 2

Rapid Decelerations BW 3 Serien: 6 pro Bein 1 min

Penultimate Jump BW 4 Serien: 3 pro Bein 1-2 min

Speed Drop Split Stance BW 2 Serien: 5x4s pro Bein 1 min

Ankle Pogos BW; 80% max.

Sprunghöhe

4 Serien: 35s 1 min vor-zurück;

seitlich; auf der

Stelle

Oscilating ¼ Squats 130% BW 2 Serien: 35s 1-2 min

Side Plank Hip&Leg

Abduction

BW 3 Serien: 10x pro Seite 1 min

Star Plank BW 3 Serien: 12 pro Seite 1 min

Mobility

Phase 3 – Explode

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 - Tag 1(Pause)

&3

Consecutive Penultimate

Jumps

BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Seated Jump Squats 130% BW 3 Serien: 3-5x 2-3 min

Medball Complex 110-120% BW 3 Serien: 3x 2 min

Drach Jumps BW 3 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

ul. Ankle Pogos BW; extensiv 3 Serien: 6x4 pro Bein -

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 6x pro Bein 1-2 min

Glute Bridge Roll-ins BW 3 Serien: 35s 1 min

Mobility

Woche 1 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 50% 1RM +

WB

3 Serien: 4x pro Bein 3 min

Split Squat jump BW 3 Serien: 3x pro Seite 1-2 min

Trap Bar Deadlift 80% 1RM 4 Serien: 6x 3 min Alternative:

High Pull, wenn

beherrscht

Assisted Knee Pogos BW 3 Serien: 6x 1-2 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 - Tag 1&3

Consecutive Penultimate

Jumps

BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Seated Jump Squats 130% BW 4 Serien: 3-5x 2-3 min

Medball Complex Medball 3 Serien: 3x 2 min

Page 97: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

97

Drach Jumps BW 3 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

ul. Ankle Pogos BW; extensiv 3 Serien: 7x4 pro Bein -

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 7x pro Bein 1-2 min

Glute Bridge Roll-ins BW 3 Serien: 40s 1 min

Mobility

Woche 2 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 55% 1RM +

WB

4 Serien: 3-4x pro Bein 3 min

Split Squat Jump BW 3 Serien: 3x pro Seite 1-2 min

Trap Bar Deadlift 85% 1RM 4 Serien: 4-5x 3 min

Assisted Knee Pogos BW 3 Serien: 6x 1-2 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 9x pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 3 - Tag 1&3

Consecutive Penultimate

Jumps

BW 3 Serien: 3x pro Bein 1 min

Seated Jump Squats 130% BW 4 Serien: 3-5x 2-3 min

Medball Complex Medball 4 Serien: 3x 2 min

Drach Jumps BW 3 Serien: 6x pro Bein 1-2 min

ul. Ankle Pogos BW; extensiv 3 Serien: 8x4 pro Bein -

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 8x pro Bein 1-2min

Glute Bridge Roll-ins BW 3 Serien: 40s 1 min

Mobility

Woche 3 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 60% 1RM +

WB

5 Serien: 2-3x pro Bein 3 min

Split Squat Jump BW 3 Serien: 3x pro Seite 1-2 min

Trap Bar Deadlift 90% 1RM 4 Serien: 3x 3 min

Assisted Knee Pogos BW 4 Serien: 6x 1-2 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 10x pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Phase 4 – Spring & Speed

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 - Tag 1&3

Hurdle Jumps BW 5 Serien: 3x 1 min

Drop Jump BW; etwa ¾

Kniehöhe

3 Serien: 6x 2 min

COD Penultimate Jump BW 3 Serien: 3x pro Seite 1-2 min

Bounding BW; 80% 2 Serien: 2x25meter 1 min rhythmisch

RFESS Hurdle Hops BW 2 Serien: 4x pro Bein 1 min

ul. RDL Turn BW 3 Serien: 4x pro Bein 1 min

Glute Bridge Roll-ins BW 3 Serien: 40s 1 min

Mobility

Woche 1 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 55% 1RM 3 Serien: 3-4x pro Bein 3 min

Trap Bar Deadlift 85% 1RM 3 Serien: 4-5x 3 min

Medball Complex 10% BW 3 Serien: 3x 2 min

Assisted Ankle Pogos BW 3 Serien: 5x 1 min

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 7x pro Bein 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 10 pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 - Tag 1&3

Hurdle Jumps BW 5 Serien: 3x 1 min

Page 98: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

98

Drop Jump BW; etwa ¾

Kniehöhe

3 Serien: 6x 2 min

COD Penultimate Jump BW 3 Serien: 3x pro Seite 1-2 min

Bounding BW; 80% 2 Serien: 2x25meter 1 min rhythmisch

RFESS Hurdle Hops BW 2 Serien: 4x pro Bein 1 min

ul. RDL Turn BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min

Glute Bridge Roll-ins BW 3 Serien: 40s 1 min

Mobility

Woche 2 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 60% 1RM 3 Serien: 2-3x pro Bein 3 min

Trap Bar Deadlift 90% 1RM 3 Serien: 3x 3 min

Medball Complex 10% BW 3 Serien: 3x 2 min

Assisted Ankle Pogos BW 3 Serien: 5x 1 min

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 8x pro Bein 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 10 pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 3 - Tag 1&3

Hurdle Jumps BW 6 Serien: 3x 1 min

Penultimate Drop Jump BW; etwa

Kniehöhe

3 Serien: 3x pro Bein 2 min

COD Penultimate Jump BW 3 Serien: 3x pro Seite 1-2 min

Bounding BW; 80% 2 Serien: 2x25meter 1 min rhythmisch

Resisted Knee Pogos BW+RB 3 Serien: 6x 1 min

ul. RDL turn BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min

ul. Glute Bridge Roll-ins BW 2 Serien: 20s 1 min

Mobility

Woche 3 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 65% 1RM 3 Serien: 3-4x pro Bein 3 min

Trap Bar Deadlift 90% 1RM 3 Serien: 3x 3 min

Medball Complex 10% BW 3 Serien: 3x 2 min

Assisted Ankle Pogos BW 3 Serien: 6x 1 min

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 8x pro Bein 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 11 pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 4 - Tag 1&3

Hurdle Jumps BW 6 Serien: 3x 1 min

Penultimate Drop Jump BW; etwa

Kniehöhe

3 Serien: 3x pro Bein 2 min

COD Penultimate Jump BW 3 Serien: 3x pro Seite 1-2 min

Bounding BW; 80% 2 Serien: 2x25meter 1 min rhythmisch

Resisted Knee Pogos BW + RB 3 Serien: 6x 1 min

ul. RDL Turn BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min

ul. Glute Bridge Roll-ins BW 2 Serien: 20s 1 min

Mobility

Woche 4 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 70% 1RM 3 Serien: 2-3x pro Bein 3 min

Trap Bar Deadlift 95% 1RM 4 Serien: 2x 3 min

Medball Complex 10% BW 4 Serien: 2x 2 min

Assisted Ankle Pogos BW 3 Serien: 6x 1 min

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 8x pro Bein 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 12 pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Tabelle 4.: Beispiel für einen 12-wöchigen Trainingsplan abgestimmt auf den zweibeinigen Sprung aus dem

Lauf

Page 99: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

99

13.3 Einbeiniger Sprung aus dem Lauf

Phase 1 – Preparation

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 - Tag 1&3

ul. Speed Drop landing BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min

Consecutive ul. Side Jumps BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min

isometric - explosive RFESS BW 3 Serien: 5x5s pro Bein 1 min

Box step down 2 min

Bridge Walk BW 3 Serien: 5x5s pro Bein 1 min

Skips BW 3 Serien: 30s 1 min In alle

Richtungen

Individual Toe Lifts BW 2 Serien: 8x pro Fuß

Mobility

Woche 1 - Tag 2

Rapid Decelerations BW 2 Serien: 5x pro Bein 1 min

RFESS Control 60% 1RM 3 Serien: 10x pro Bein 2 min

RDL (AET) 50% 1RM 3 Serien: 10x 2 min

ul. Ankle Pogo Step ups BW 3 Serien: 10 pro Bein 1 min

Sideplank Hip Abduction BW 2 Serien: 10x pro Seite 1 min

Star Plank BW 2 Serien: 10 pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 - Tag 1&3

ul. Speed Drop landing BW + 1-

2kg

3 Serien: 5x pro Bein 1 min

Consecutive ul. Side Jumps BW 3 Serien: 6x pro Bein 1 min

isometric - explosive RFESS BW 3 Serien: 6x5s pro Bein 1 min

Box step down 3 Serien: 8-10x pro Bein 2 min

Bridge Walk BW 3 Serien: 5x5s pro Bein 1 min

Skips BW 3 Serien: 35s 1 min

Individual Toe Lifts BW 2 Serien: 8x pro Fuß

Mobility

Woche 2 - Tag 2

Rapid Decelerations BW 2 Serien: 5x pro Bein 1 min

RFESS Control 70% 1RM 3 Serien: 10x pro Bein 2 min

RDL (AET) 60% 1RM 3 Serien: 10x 2 min

ul. Ankle Pogo Step ups BW 3 Serien: 12 pro Bein 1 min

Sideplank Hip Abduction BW 2 Serien: 10x pro Seite 1 min

Star Plank BW 2 Serien: 10 pro Seite 1 min

Mobility

Phase 2 – Load & Redirect

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 - Tag 1&3

ul. Speed Drop jump BW 2 Serien: 4x pro Bein 1 min

¼ RFESS 80% 1RM 3 Serien: 8x pro Bein 3 min

Power Skips BW 3 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

RDL 80% 1RM 3 Serien: 8x 3 min

ul. Ankle Pogo Step ups BW 3 Serien: 12 pro Bein 1 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 35s 1min

Mobility

Woche 1 – Tag 2

Rapid Decelerations BW + WB 3 Serien: 5x pro Bein 1 min WB zieht nach

vorne

Penultimate Jump BW 3 Serien: 3x pro Bein 1 min einbeiniger

Absprung

Page 100: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

100

explosive high knees BW 3 Serien: 8x pro Bein 1 min auf Fußballen

RFESS vertical Hop Holds 120% BW 2 Serien: 4x3s pro Bein 1-2 min auf Fußballen

Side Plank Hip&Leg Abduction BW 3 Serien: 10x pro Seite 1 min

Star Plank BW 3 Serien: 10 pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 - Tag 1&3

ul. Speed Drop jump BW + WB 2 Serien: 5x pro Bein 1 min

¼ RFESS 85-90%

1RM

4 Serien: 3-5x pro Bein 3 min

Power Skips BW 3 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

RDL 85-90%

1RM

4 Serien: 3-5x 3 min

ul. Ankle Pogo Step ups BW 3 Serien: 12 pro Bein 1 min

Reverse Plank BW 3 Serien: 40s 1min

Mobility

Woche 2 – Tag 2

Rapid Decelerations BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min WB zieht nach

vorne

Penultimate Jump BW 3 Serien: 4x pro Bein 1 min einbeiniger

Absprung

explosive High knees BW 3 Serien: 10x pro Bein 1 min auf Fußballen

RFESS vertical Hop Holds 120% BW 2 Serien: 5x3s pro Bein 1-2 min auf Fußballen

Side Plank Hip&Leg Abduction BW 3 Serien: 12x pro Seite 1 min

Star Plank BW 3 Serien: 12 pro Seite 1 min

Mobility

Phase 3 – Explode

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 - Tag 1(Pause) &3

Weighted Lunge Jump 120% BW 3 Serien: 3x pro Seite 2-3 min

Consecutive ul. Powerskips BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Dynamic Jump start BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Resisted Sprints BW + WB 3 Serien: 20m 2 min Widerstandsband

Drach Jumps BW 3 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

Glute Bridge Roll-ins BW 3 Serien: 35s 1 min

Mobility

Woche 1 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 50% 1RM

+ WB

3 Serien: 4x pro Bein 3 min

RDL/Trap Bar Deadlift 80% 1RM 4 Serien: 6x 3 min

Power Skips 4 Serien: 4 pro Bein 1-2 min

ul. Ankle Pogos BW;

extensiv

3 Serien: 6x4 pro Bein -

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 6x pro Bein 1-2 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 - Tag 1&3

Weighted Lunge Jump 130% BW 4 Serien: 3x pro Seite 2-3 min

Consecutive ul. Powerskips BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Dynamic Jump start BW 4 Serien: 3x pro Bein

Resisted Sprints BW + WB 3 Serien: 20m 2min Widerstandsband

Drach Jumps BW 3 Serien: 5x pro Bein 1-2 min

Glute Bridge Roll-ins BW 3 Serien: 40s 1 min

Mobility

Woche 2 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 55% 1RM

+ WB

4 Serien: 3-4x pro Bein 3 min

Page 101: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

101

RDL/Trap Bar Deadlift 85% 1RM 4 Serien: 4-5x 3 min

Power Skips 4 Serien: 4 pro Bein 1-2 min

ul. Ankle Pogos BW;

extensiv

3 Serien: 7x4 pro Bein -

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 7x pro Bein 1-2 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 9x pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 3 - Tag 1&3

Weighted Lunge Jump 135% BW 4 Serien: 3x pro Seite 2-3 min

Consecutive ul. Powerskips BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Resisted Dynamic Jump start BW 4 Serien: 3x pro Bein 2 min

Resisted Sprints BW + WB 3 Serien: 20m 2min

Drach Jumps BW 3 Serien: 6x pro Bein 1-2 min

Glute Bridge Roll-ins BW 3 Serien: 40s 1 min

Mobility

Woche 3 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 60% 1RM

+ WB

5 Serien: 2-3x pro Bein 3 min

RDL/Trap Bar Deadlift 90% 1RM 4 Serien: 3x 3 min

Power Skips BW 4 Serien: 4 pro Bein 1-2 min

ul. Ankle Pogos BW;

extensiv

3 Serien: 8x4 pro Bein -

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 8x pro Bein 1-2 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 10x pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 4 - Tag 1&3

Weighted Lunge Jump 135% BW 5 Serien: 2-3x pro Seite 2-3 min

Consecutive ul. Powerskips BW 3 Serien: 3x pro Bein 1-2 min

Resisted Dynamic Jump start BW 4 Serien: 3x pro Bein 2 min

Resisted Sprints BW + WB 3 Serien: 20m 2min

Drach Jumps BW 3 Serien: 6x pro Bein 1-2 min

Glute Bridge Roll-ins BW 3 Serien: 40s 1 min

Mobility

Woche 4 - Tag 2

Explosive ¼ RFESS 65% 1RM

+ WB

5 Serien: 2-3x pro Bein 3 min

RDL/Trap Bar Deadlift 95% 1RM 5 Serien: 2x 3 min

Power Skips BW 5 Serien: 3 pro Bein 1-2 min

ul. Ankle Pogos BW;

extensiv

3 Serien: 9x4 pro Bein -

ecc. conc. Calf Raise BW 3 Serien: 9x pro Bein 1-2 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 10x pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Phase 4 – Speed & Spring

Übung Intensität Serien: WH[x]/Zeit[s] Pausenzeit Anmerkung

Woche 1 - Tag 1&3

Consecutive ul. Powerskips BW 4 Serien: 3x pro Bein 2 min

Drop Jump BW; etwa

¾

Kniehöhe

3 Serien: 6x 2 min

Sprints 2 Serien: 40m 3-4 min

Bounding BW; 80% 2 Serien: 2x25meter 1 min

ul. RDL Turn BW 3 Serien: 4x pro Bein 1 min

Glute Bridge Roll-ins BW 3 Serien: 40s 1 min

Page 102: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

102

Mobility

Woche 1 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 60% 1RM 3 Serien: 3-4x pro Bein 3min

ul. RDL 85% 1RM 3 Serien: 3-4x pro Bein 3 min

Dynamic jump start bound BW 3 Serien: 2x pro Bein 1 min

Assisted Pogos BW 3 Serien: 5x 1 min

ecc. conc. Calf Raise 110% BW 3 Serien: 7x pro Bein 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 10 pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 2 - Tag 1&3

Consecutive ul. Powerskips BW 4 Serien: 3x pro Bein 2 min

Drop Jump BW; etwa

¾

Kniehöhe

3 Serien: 6x 2 min

Sprints 2 Serien: 40 m 3-4 min

Bounding BW; 80% 2 Serien: 2x25meter 1 min

ul. RDL Turn BW 3 Serien: 5x pro Bein 1 min

Glute Bridge Roll-ins BW 3 Serien: 40s 1 min

Mobility

Woche 2 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 55% 1RM 3 Serien: 4x pro Bein 3 min

ul. RDL 90% 1RM 3 Serien: 2-3x pro Bein 3 min

Dynamic jump start bound BW 3 Serien: 2x pro Bein 1 min

Assisted Pogos BW 3 Serien: 5x 1 min

ecc. conc. Calf Raise 110% BW 3 Serien: 8x pro Bein 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 10 pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 3 - Tag 1&3

Consecutive ul. Powerskips BW 5 Serien: 3x pro Bein 2 min

Drop Jump BW; etwa

Kniehöhe

4 Serien: 5x 2 min

Sprints BW 2 Serien: 1x40meter 3-4 min

Bounding BW 2 Serien: 2x25meter 2 min

ul. RDL Turn BW 3 Serien: 6x pro Bein 1 min

ul. Glute Bridge Roll-ins BW 2 Serien: 20s 1 min

Mobility

Woche 3 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 50% 1RM 4 Serien: 3x pro Bein 3 min

ul. RDL 90% 1RM 3 Serien: 2-3x pro Bein 3 min

Dynamic jump start bound BW 3 Serien: 2x pro Bein 1 min

Assisted Pogos BW 3 Serien: 5x 1 min

ecc. conc. Calf Raise 110% BW 3 Serien: 9x pro Bein 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 10 pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Woche 4 - Tag 1&3

Consecutive ul. Powerskips BW 5 Serien: 3x pro Bein 2 min

Drop Jump BW; etwa

Kniehöhe

4 Serien: 5x 2 min

Sprints BW 2 Serien: 1x40meter 3-4 min

Bounding BW 2 Serien: 2x25meter 2 min

ul. RDL Turn BW 3 Serien: 6x pro Bein 1 min

ul. Glute Bridge Roll-ins BW 2 Serien: 20s 1 min

Mobility

Woche 4 – Tag 2

Explosive ¼ RFESS 50% 1RM 4 Serien: 3x pro Bein 3 min

ul. RDL 95% 1RM 3 Serien: 2x pro Bein 3 min

Page 103: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

103

Dynamic jump start bound BW 3 Serien: 2x pro Bein 1 min

Assisted Pogos BW 3 Serien: 5x 1 min

ecc. conc. Calf Raise 110% BW 3 Serien: 10x pro Bein 1 min

Star Plank Crunch BW 3 Serien: 10 pro Seite 1 min

Pallof Press 3 Serien: 8x pro Seite 1 min

Mobility

Tabelle 5.: Beispiel für einen 12-wöchigen Trainingsplan abgestimmt auf den einbeinigen Sprung aus dem Lauf

14 Diskussion

Ziel dieser Literaturarbeit war es, sowohl die physiologischen Effekte als auch die

Auswirkungen auf die Sprungperformance unterschiedlicher Trainingsmethoden zu

beschreiben. Es wurde ein Vergleich zwischen den Trainingsmethoden angestellt, um die

physiologischen Effekte und die Auswirkungen auf die Sprungperformance in Relation zu

setzen. Dies soll als Hilfe zur Erstellung wirksamer und evidenzbasierter Trainingspläne

dienen, die darauf abzielen, die Sprungperformance einer bestimmten Sprungart zu verbessern.

Heavy Resistance Training

Es konnte gezeigt werden, dass eine hohe Maximalkraft in Relation zum Körpergewicht für die

Sprungperformance vorteilhaft ist (Nuzzo, McBride, Cormie & McCaulley, 2008; Augustsson,

2013). HRT stellt eine gute Methode zur Entwicklung und Beibehaltung der Maximalkraft dar.

Da Power das Produkt von Kraft und Geschwindigkeit ist, kann HRT zudem die Power

signifikant steigern (Nuzzo, McBride, Cormie & McCaulley, 2008). Durch die hohe zu

bewegende Last ist die Bewegungsgeschwindigkeit jedoch limitiert und ermöglicht kein

optimales Training der Power. Die Power ist nämlich dann am größten, wenn sowohl Last/Kraft

und Geschwindigkeit optimal sind. Weiters hat sich gezeigt, dass HRT die RFD hauptsächlich

bei Personen mit geringeren maximalen Kraftfähigkeiten oder wenig Trainingserfahrung

verbessern kann (Cormie, McGuigan & Newton, 2011). Fortgeschrittene profitieren weniger

von HRT, wenn das Ziel die Verbesserung der RFD ist. Das ist höchstwahrscheinlich der

langsamen Bewegungsgeschwindigkeit zuzuschreiben.

Im Vergleich zu anderen Trainingsmethoden bietet HRT großes Potential für Muskelwachstum,

wobei dieses natürlich stark vom Trainingszustand, der Intensität und dem Volumen des

durchgeführten HRT anhängt (Schoenfeld, Contreras, Vigotsky & Peterson, 2016). Der

Vorteile von HRT gegenüber anderen Methoden in Bezug auf das Muskelwachstum liegt vor

allem an der Möglichkeit, ein hohes Volumen bei gleichzeitig intensiver Belastung zu

absolvieren. Belastungen um 80% des 1RM eignen sich besonders gut, um die Faktoren

Page 104: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

104

(mechanische Spannung, metabolischer Stress und Muskelschädigung), welche

hypertrophische Prozesse auslösen, anzuregen. Bei sehr hohen Intensitäten (nahe am 1RM)

wird das Volumen dementsprechend geringer, was schlussendlich in geringerem

Muskelwachstum, aber stärkerem Kraftanstieg resultiert (Schoenfeld, Contreras, Vigotsky &

Peterson, 2016). Es hat sich außerdem gezeigt, dass abhängig von der Intensität und

Wiederholungszahl unterschiedliche Muskelfasertypen hypertrophieren (Ogborn &

Schoenfeld, 2014). Niedrige Intensitäten mit vielen Wiederholungen bewirken vorrangig ein

Wachstum der ST-Fasern, während hohe Intensitäten mit weniger Wiederholungen das

Wachstum der FT-Fasern stärker anregt. Die unterschiedliche Anpassung kann durch die

Abhängigkeit der Trainingsmethoden von verschiedenen Substraten erklärt werden. Intensive

Bewegungen mit kurzer Dauer utilisieren zum größten Teil bereits vorhandenes ATP oder

hängen von anaeroben Prozessen zur Energiegewinnung ab, während länger andauernde

Übungen mit zunehmender Dauer immer stärker von aeroben Prozessen angetrieben werden.

HRT scheint zudem eine Umverteilung in Richtung Typ-IIa Muskelfasern zu bewirken, weil

durch die hohen Lasten die schnellen, größeren Muskelfasern rekrutiert werden können.

Vergleicht man die Muskelfaserzusammensetzung von Krafttrainierten mit Untrainierten,

weisen letztere einen deutlich geringeren Anteil an Typ-IIa Fasern auf (Serrano et al., 2019).

Auf diesem Forschungsgebiet besteht jedoch großer Bedarf an weiteren Untersuchungen. Vor

allem longitudinale Studien an Leistungssportlern und Leistungssportlerinnen verschiedener

Disziplinen sind rar.

Nicht nur der Muskel, sondern auch die Sehne wird durch HRT beeinflusst. HRT lässt die Sehne

steifer werden (Kubo et al., 2009; Kubo & Yata, 2017; Malliaras et al., 2013), wobei die Art

der Kontraktion möglicherweise eine Rolle spielt. Denn es wurden unterschiedliche Ergebnisse

nach konzentrischem, isometrischem und exzentrischem HRT festgestellt (Kubo et al., 2009;

Kubo und Yata, 2017; Malliaras et al., 2013). Die Anpassung der Sehne scheint zudem

abhängig von der Intensität zu sein, denn die Gruppen mit höheren Lasten zeigten einen

größeren Zuwachs der Sehnensteifigkeit (Malliaras et al., 2013; Kubo et al., 2006). Die aktive

Stiffness scheint sich durch HRT nicht zu ändern (Kubo, Ishigaki, & Ikebukuro, 2017).

Auf neuromuskulärer Ebene bietet HRT einige wirksame Methoden, um die Ansteuerung

motorischer Einheiten zu trainieren. Die Maximal Effort Methode basiert auf dem Prinzip, dass

eine hohe Intensität die Aktivierung der „high threshold“ Fasern erzwingt, welche nach

Hennemans Prinzip erst aktiviert werden, wenn die Krafterzeugung der „low threshold“ Fasern

nicht mehr ausreicht. Ein potentieller Nachteil der Maximal Effort Methode ist die starke

Page 105: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

105

Belastung des zentralen Nervensystems. Bei zu kurzen Erholungsphasen zwischen diesen

schweren Trainingseinheiten, kann es zur Überlastung und daher zu einem

Übertrainingszustand kommen. Es ist abzuwägen, welche Methode sich wann in der

Trainingsplanung besser eignet. Die Feuerungsrate der ME wird durch langsame Bewegungen

mit hohen Intensitäten nicht trainiert (Beck, DeFreitas & Stock, 2011; Pucci, Griffin &

Cafarelli, 2006; Rich & Cafarelli, 2000). Um diesen Effekt zu erzielen, wird zu ballistischen

Methoden geraten (Desmedt und Godaux, 1977; Van Cutsem, Duchateau & Hainaut, 1998).

HRT lässt zudem die Co-kontraktion der Oberschenkelmuskulatur während der exzentrischen

und konzentrischen Phase des SJ, CMJ und DJ steigen (Arabatzi & Kellis, 2012). Durch die

erhöhte Co-Kontraktion während der Abdruckphase wird weniger Nettodrehmoment im Gelenk

in Richtung der Sprungbewegung verursacht, was die Sprungperformance negativ beeinflussen

kann. Auf der anderen Seite trägt schweres Training mit langsamer Geschwindigkeit zur

Stabilisation der Gelenke bei und kann so Verletzungen vorbeugen (Arabatzi & Kellis, 2012).

Es ist nicht völlig klar, wie hoch das Kraftniveau sein sollte, um optimale Sprunghöhen erzielen

zu können. Es scheint außerdem, dass ab einem gewissen Zeitpunkt die Kraftzunahme keine

ausschlaggebende Rolle mehr spielt, um die Sprungperformance zu verbessern. Wo der Punkt

liegt, ab dem mehr Kraft nicht mehr zu einer besseren Sprungperformance führt, ist nicht völlig

klar. Barker (1993), Stone, Moir, Glaister und Sanders (2002) Wisløff, Castagna, Helgerud,

Jones und Hoff (2004) beschreiben, dass ein geringes Kraftniveau die Sprungperformance

einschränkt und empfehlen mindestens das 2-fache des eigenen Körpergewichts in der

Kniebeuge stemmen zu können. In einem Interview beschrieb S&C Coach Max Schmarzo ein

Prinzip, bei dem eine Bewegung ab einem gewissen Kraftniveau immer weniger von der

Maximalkraft und mehr von der Geschwindigkeit abhängt. Je höher die Kraft in Relation zum

Körpergewicht wird, desto stärker hängt die Sprungbewegung von der maximalen

Geschwindigkeit ab. Stellt man sich die F-v Kurve vor, dann liegt das Körpergewicht bei 50%

des maximalen Kraftniveaus, wenn das Doppelte des Körpergewichts in der Kniebeuge

gestemmt werden kann. Ist man in der Lage das 4-fache des eigenen Körpergewichts zu

stemmen, dann liegt das Körpergewicht bei 25% des max. Kraftniveaus. Die beim Sprung zu

bewältigende Last (der eigene Körper) wandert auf der F-v Kurve in Richtung

Geschwindigkeit, weswegen eine weitere Zunahme der Kraft weniger und gleichzeitig eine

weitere Zunahme der Geschwindigkeit mehr zum beeinflussenden Faktor wird. Schmarzo

schätzt, dass die Effekte des Krafttrainings stark abfallen bzw. stoppen, wenn das

Körpergewicht etwa 25% der Maximalkraft darstellt. Zudem sollte klar sein, dass die Zunahme

Page 106: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

106

der Kraft die Sprungperformance immer weniger beeinflusst je stärker man in Relation zum

Körpergewicht wird.

Betrachtet man die Auswirkungen von HRT auf die Sprungperformance, lässt sich feststellen,

dass diese Art des Trainings in der Lage ist, die Sprungperfromance zu steigern, aber in einigen

Fällen keine signifikante Steigerung der Sprungperformance nach sich zog. Im Vergleich zu

anderen Methoden bewirkte HRT im Durchschnitt einen geringeren Anstieg im SJ und CMJ.

Zudem waren die Auswirkungen auf den SJ etwas stärker als auf den CMJ. Vermutlich weil

HRT den DVZ kaum bzw. nicht trainiert.

Wan und wie HRT in der Trainingsplanungn angewandt werden sollte, kann variieren und hängt

von den Trainingszielen, dem Trainingszustand und der Phase der Saison ab. Typischerweise

eignet sich HRT mit submaximalen Intensitäten (70-80% 1RM) sehr gut, um nach der

Übergangsperiode die Basis wieder aufzubauen. Dabei sollte in den meisten Fällen Wert auf

die allgemeine Fitness, Stabilität und Verletzungsprophylaxe gelegt werden. Das Ziel ist es,

etwas Muskelmasse aufzubauen und ein stabiles Fundament zu legen, sodass in weiterer Folge

effizient trainiert werden kann und die nachfolgenden Trainingsbelastungen verkraftet werden

können. Diese Phase eignet sich zudem gut dazu, neue Übungen einzuführen bzw. die Technik

gewisser Übungen zu verbessern. Mit fortschreitendem Training sollte das HRT an Volumen

abnehmen und an Intensität zunehmen. Damit soll ein Übertraining vermieden und die Leistung

gesteigert werden. Nach dem Trainingsblock, der sich auf das Fundament und die Hypertrophie

fokussiert hat, dient HRT vor allem zur Entwicklung der Maximalkraft, indem höhere

Intensitäten (>80% 1RM) und Methoden wie die Maximal Effort Methode verwendet werden.

Es ist zu beachten, dass Maximalkraftversuche das zentrale Nervensystem stark ermüden und

die Häufigkeit dieser Methode genau geplant werden sollte, um ein Übertraining zu vermeiden.

In den weiteren Phasen bis zum Wettkampf und während der Wettkampfphase sollte HRT mit

höheren Intensitäten (> 80% 1RM) zum Erhalt der Maximalkraft eingebunden werden. Eine

Einheit mit 2-3 schweren Sätzen pro Woche dürfte ausreichen, um die Kraft über die Dauer der

Saison einigermaßen aufrecht zu erhalten. Die Tage, an denen schwer trainiert wird, sollten so

weit wie möglich vom nächsten Wettkampf entfernt geplant werden.

Bsp: Wettkampf: Samstag

Optimal: Samstag (wenn Ermüdung nach dem Wettkampfes nicht hoch),

Sonntag, Montag

Gut: Dienstag

zu vermeiden: Mittwoch, Donnerstag, Freitag

Wettkampf: Samstag

Page 107: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

107

Eine wirkungsvolle Methode und gute Möglichkeit HRT anzuwenden, ist in Form eines CT in

der Kombination mit schnellen Übungen.

Powertraining

Powertraining, wie der Name bereits verrät, zielt darauf ab, die Peak Power zu erhöhen, indem

Lasten mit unterschiedlichen Intensitäten (~30-70% 1RM) mit einer maximal möglichen

Geschwindigkeit bewegt werden. Die Bewegungsgeschwindigkeit ist insofern

ausschlaggebend, als ein maximaler Poweroutput nur erreicht werden kann, wenn die

Geschwindigkeit bei entsprechender Last maximal ist (Haff & Nimphius, 2012). Ein weiterer

Faktor, den es unbedingt zu berücksichtigen gilt, ist die Wiederholungszahl pro Satz. Sobald

die Leistung während einer Übung unter 90% der Leistung der ersten Wiederholung abfällt,

sollte die Übung abgebrochen werden, da ansonsten ungewollte metabolische Prozesse

ausgelöst (Fry, 2004) und kontraproduktive Ermüdung erzwungen werden.

Wird Powertraining ordentlich durchgeführt, eignet es sich hervorragend zur Steigerung der

Peak Power (Winchester et al., 2008; Zaras et al., 2013) und RFD (Young & Bilby, 1993; de

Oliveira, Rizatto & Denadai, 2013). Es hat sich eine Lastspezifität gezeigt. Training mit leichten

Gewichten (30% 1RM) scheint die Peak Power vor allem bei leichten Lasten und weniger bei

schweren Lasten zu verbessern, während Powertraining mit schweren Lasten (80% 1RM) die

Peak Power hauptsächlich bei den schweren Lasten steigen lässt (McBride, Triplett-McBride,

Davie & Newton, 2002). Für die Entwicklung der frühen RFD scheint es sinnvoll zu sein, eher

auf geringere Lasten zurück zu greifen, da möglichst schnell Kraft erzeugt werden soll.

Vorrangig gilt aber auch hier, dass der Wille, die Übung mit maximaler Geschwindigkeit

auszuführen, essentiell ist, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen (Blazevich, 2012). Die

Maximalkraft bzw. Peak Force während dem Sprung kann durch Powertraining gesteigert

werden, liefert aber im Vergleich zu HRT geringere Zuwächse (Zaras et al., 2013; McBride,

Triplett-McBride, Davie & Newton, 2002; Jone, Bishop, Hunter & Fleisig, 2001). Das liegt vor

allem daran, dass hohe Intensitäten wesentlich sind, um im fortgeschrittenen Trainingszustand

Kraft aufzubauen.

In Bezug auf das Muskelwachstum hat sich gezeigt, dass Powertraining Muskelhypertrophie

verursachen kann, aber aufgrund der Trainingsparameter (moderates Gewicht und wenige

Wiederholungen) in der Regel keine oder geringe Zuwächse bewirkt (Cormie, McGuigan, &

Newton, 2010; Zaras et al., 2013; Balshaw, Massey, Maden-Wilkinson, Tillin & Folland, 2016).

Die Ergebnisse von Bilby und Young (1993), bei denen dasselbe Training mit unterschiedlichen

Geschwindigkeiten durchgeführt wurde, weichen von den eben beschriebenen Ergebnissen ab.

Page 108: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

108

Aufgrund der längeren „Time under tension“ wäre eigentlich zu erwarten gewesen, dass die

Gruppe mit langsamer Geschwindigkeit einen größeren Zuwachs verzeichnen würde. Young

und Bilby (1993) lieferten dazu leider keine Erklärung oder Hypothese ab. Die Probanden

waren zwar untrainiert, aber ebenso waren die Probanden der Studien, die gegensätzliche

Ergebnisse lieferten, untrainiert bzw. wenig trainiert. Erkennbar ist, dass Powertraining in der

Lage ist, Muskelhypertrophie zu initiieren, aber submaximales HRT deutlichere Effekte liefert.

Wenn Powertraining Muskelhypertrophie bewirkt, haben Lamas et al. (2010) beschrieben, dass

vor allem die schnell zuckenden Fasern davon betroffen sind. Höchstwahrscheinlich ist es die

schnelle Übungsausführung, die trotz der lediglich moderaten Lasten zu einem mehrheitlichen

Wachstum der FT-Fasern führt. Ob, wie und wodurch genau sich die Muskelfaserverteilung

ändert, ist nach wie vor nicht völlig klar. Manche Forschungsgruppen fanden keine

Veränderungen der Muskelfaserzusammensetzung (Winchester et al., 2008; Zaras et al., 2013),

andere fanden signifikante Veränderungen (Liu, Schlumberger, Wirth, Schmidtbleicher &

Steinacker, 2003; Paddon-Jones, Leveritt, Lonergan und Abernethy, 2001) und zunehmend

mehr Literatur deutet darauf hin, dass Powertraining die Muskelfaserverteilung von Typ-I und

Typ-IIx in Richtung Typ-IIa begünstigt (Serrano et al., 2019).

Die Veränderungen beschränken sich nicht nur auf die Muskulatur, sondern bewirken auch

Änderungen der Sehne. Es hat sich zwar gezeigt, dass ballistisches Training die Steifigkeit der

Sehne nicht veränderte, aber dazu führte, dass sie bei explosiven Bewegungen eher dazu neigte

stärker nachzugeben (Kubo et al., 2007; Kubo, Ishigaki & Ikebukuro, 2017). Das dürfte

vorrangig daran liegen, dass die aktive Muskelsteifigkeit, bzw. Joint Stiffness nach

ballistischem Training erhöht wurde (Kubo et al., 2007; Kubo, Ishigaki & Ikebukuro, 2017).

Die größere Elastizität der Sehne ermöglicht eine wirksamere Speicherung und Wiederabgabe

der Energie, die in der Konzentrik zur Kraftentwicklung beiträgt. Olympisches Krafttraining

veranlasst zudem eine Erhöhung der Leg Stiffness während dem Sprung (Arabatzis und Kellis,

2012). Es ist stark zu vermuten, dass die höhere Co-Kontraktion der Agonisten und

Antagonisten vor und während dem exzentrischen Teil des Sprungs die geringere

Gelenksauslenkung verantworten.

Was die neuromuskulären Aspekte betrifft, sind weitere Untersuchungen notwendig, um

genauere Aussagen treffen zu können. Die momentane Literatur lässt darauf schließen, dass

Powertraining eine Möglichkeit ist, um die muskuläre Ansteuerung zu verbessern. Die

geringeren Lasten als beim HRT könnten aber einen Nachteil darstellen, da bereits gezeigt

wurde, dass höhere Gewichte besser geeignet sind, um eine möglichst hohe Anzahl an ME zu

Page 109: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

109

aktivieren (Schoenfeld, Contreras, Willardson, Fontana & Tiryaki-Sonmez, 2014). Die schnelle

Ausführungsgeschwindigkeit beim Powertraining könnte aber positive Auswirkungen auf die

ME-Aktivierung haben. Demgegenüber scheint Powertraining eine wirkungsvolle Methode zur

Erhöhung der Feuerungsrate zu sein, da bei explosiven Bewegungen genau diese Fähigkeit in

Anspruch genomen wird (Desmedt und Godaux, 1977). Speziell in der frühen Phase explosiver

Bewegungen ist die Feuerungsrate sehr hoch, was erklärt, warum die RFD mit dieser Methode

gut trainiert werden kann. Zuletzt scheint die Co-Kontraktion der Antagonisten bei explosiven

Bewegungen während der Abdruckphase im Sprung geringer auszufallen als bei langsamen

Bewegungen mit schweren Lasten (Arabatzi & Kellis, 2012; Häkkinen, Alen, Kallinen, Newton

& Kraemer, 2000;). Je explosiver die Übung ausgeführt werden kann, desto eher macht es den

Anschein einer geringeren Co-Kontrakion der Antagonisten während dem konzentrischen Teil

der Bewegung. Daher wird empfohlen, die Übungsauswahl und das Equipment so zu wählen,

dass eine Bewegung über die gewollte ROM voll beschleunigt werden kann (Newton, Kraemer,

Häkkinen, Humphries & Murphy, 1996).

Powertraining erzielte von den drei beschriebenen Methoden im Durchschnitt die besten

Zuwächse in der Sprungperformance. Der höchste Zuwachs konnte in der Studie von Kubo et

al. (2007) festgestellt werden. Es ist jedoch anzumerken, dass in dieser Studie kein typishes

Powertraining durchgeführt wurde, sondern eine Kombination aus Powertraining und PT.

Dabei wurden plyometrische Übungen mit relativ hohem Widerstand (etwa 150-160% BW)

unter Verwendung von Widerstandsbändern durchgeführt. Durch den Widerstand des Bandes

wird die Fähigkeit zu beschleunigen traininert, da der Widerstand bei größer werdender

Dehnung der Bänder steigt. Um die gleiche Bewegungsgeschwindigkeit aufrechterhalten bzw.

beschleunigen zu können, muss bei fortschreitender konzentrischer Bewegung immer mehr

Kraft aufgebracht werden. Zudem wurde eine gesamte Sprungbewegung ermöglicht, wodurch

die Bewegung nicht gestoppt werden musste. Diese Faktoren plus die hohe Spezifität der

Übungen könnten den höheren Anstieg erklären. Außerdem konnte gezeigt werden, dass die

Performance des einbeinigen Absprungs aus dem Lauf gesteigert werden konnte (Lyttle,

Wilson & Ostrowski, 1996). Auch traditionelles Powertraining führte zu einer signifikanten

Verbesserung der Sprungperformance und sollte in keinem Sprungtraining fehlen.

Wie schon beschrieben, dient Powertraining zur Entwicklung der Explosivität. Die Power ist

abhängig von der Kraft und der Geschwindigkeit. Daher ist es sinnvoll, die Maximalkraft

auszubauen, bevor das Powertraining fokussiert wird, bei dem die Intensität (~30-70% 1RM)

gesenkt und auf eine schnellstmögliche Ausführung jeder Wiederholung geachtet werden sollte.

Page 110: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

110

Da das Powertraining von der Maximalkraft abhängig ist, wird dieses in der Trainingsplanung

typischerweise nach einem Kraftblock angesetzt. Ob ein Kraftblock unbedingt notwendig ist,

hängt vom aktuellen Kraftniveau ab und ob es förderlich ist, einen eigenen Block dafür zu

absolvieren. Ist kein Kraftblock notwendig, weil das Kraftniveau bereits hoch genug ist, steht

dem Powertraining nichts im Wege. Natürlich sollten in vorhergehenden Blöcken bereits

Übungen integriert werden, die sich auf die Entwicklung der Power fokussieren. Sie sollten nur

nicht zu stark vom Hauptfokus ablenken. Da eine Lastspezifität besteht, sollte ein breites

Spektrum an Intensitäten abgedeckt werden, wobei es höchstwahrscheinlich sinnvoll ist, gegen

Ende des Powerblocks und Näherkommen der Wettkampfphase immer spezifischer zu werden.

Das bedeutet, dass sich der Anteil der Lasten mit denen trainiert wird über die Dauer des Blocks

verschiebt. Gegen Ende des Blocks nehmen die leichten Übungen etwas zu und die schweren

etwas ab, sodass die Übungen der gewollten Sprungbewegung ähneln. Das ist jedoch

sportartabhängig, denn beim Rugby muss unter Belastung, aber auch nur mit dem eigenen

Körpergewicht gesprungen und gelaufen werden. Diese Anpassung sollte je nach Bedarf

getroffen werden. Eine Möglichkeit zur Erhöhung der Wirksamkeit des Powertrainings sind

Cluster Sets. Dabei wird zwischen den Wiederholungen eine kurze Pause (5-10s) eingelegt.

Dadurch kann die Ermüdung während der Serie vermindert und die einzelnen Wiederholungen

mit höherer Effektivität ausgeführt werden. Diese Methode ist etwas zeitintensiver, stellt aber

eine interessante Methode für Fortgeschrittene dar. Powertraining sollte genauso wie die beiden

anderen Methoden in der Wettkampfphase weitergeführt werden.

Plyometrisches Training

Plyometrische Trainingsinterventionen sind in der Lage, die Maximalkraft zu steigern

(Whitehead, Scheett, McGuigan & Martin, 2018, Martel, Harmer, Logan & Parker, 2005;

Bogdanis et al., 2019). Es macht zudem den Anschein, dass der Zuwachs der Maximalkraft,

aber nicht der Sprunghöhe von der Trainingsfrequenz abhängt (de Villarreal, González-Badillo

& Izquierdo, 2008). Vier plyometrische Trainingseinheiten pro Woche steigern die

Maximalkraft signifikant besser als zwei. Für die Sprunghöhe scheint es jedoch keinen

signifikanten Unterschied zu machen ob zwei oder vier Einheiten pro Woche absolviert werden.

Mehr Training bedeutet also nicht unbedingt bessere Ergebnisse. Im Vergleich mit HRT können

bisher keine konkreten Aussagen über die Auswirkungen auf die Kraft gemacht werden. Es ist

aber stark zu vermuten, dass sich HRT im Großen und Ganzen besser eignet um Kraft

aufzubauen. Es hat sich gezeigt, dass PT das Potential mit sich bringt, die Maximalkraft bei

untrainierten oder nicht an PT gewöhnten Probanden, zu erhöhen (Fatouros et al., 2000; de

Page 111: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

111

Villarreal, González-Badillo & Izquierdo, 2008; McKinlay et al., 2018). Wie sich PT aber bei

Personen mit höherem Trainingsfortschritt auswirkt, kann nicht konkret beschrieben werden.

Es ist aber anzunehmen, dass das Potential, Kraft durch plyometrisches Training aufzubauen,

wie bei jeder anderen Methode, mit fortschreitendem Trainingsfortschritt abnimmt. Für

zukünftige Untersuchungen wäre es interessant, die Effekte einer plyometrischen

Trainingsintervention auf die Maximalkraft den Effekten eines HRT an Leistungssportlern

verschiedener Disziplinen gegenüberzustellen.

Außerdem kann mit PT die Peak Power bei untrainierten und trainierten Personen gesteigert

werden (Vissing et al., 2008; Makaruk, Winchester, Sadowski, Czaplicki & Sacewicz, 2011;

Attene et al., 2015; Aloui et al., 2020; Makaruk, Sacewicz, Czaplicki & Sadowski, 2010).

Unilaterales und bilaterales PT dürfte dabei ähnliche Endergebnisse erzielen, es scheint aber,

dass unilaterales schneller zu Erfolgen führt, die dann aber langsamer fortschreiten und bei

einer Trainingspause schneller wieder verfallen. PT kann die Power nachgewiesenermaßen

steigern, schneidet im direkten Vergleich mit Powertraining aber etwas schlechter ab, wenn es

rein darum geht, die Peak Power oder relative Power zu maximieren.

Um die RFD zu verbessern, ist eine schnelle Bewegungsgeschwindigkeit vorteilhaft (Stasinaki,

Zaras, Methenitis, Bogdanis & Terzis, 2019). Daher könnte overspeed Training eine

wirkungsvolle Methode darstellen, um die RFD zu steigern. Zudem ist nicht nur die tatsächliche

Bewegungsgeschwindigkeit ausschlaggebend, sondern der Wille, Kraft schnellstmöglich zu

entwickeln (Blazevich, Wilson, Alcaraz & Rubio-Arias, 2020). Speziell für Sportarten, bei

denen einbeinig abgesprungen werden muss, kann unilaterales PT empfohlen werden, da die

Spezifität im Training die Sprungleistung im Sport steigert (Ramirez-Campillo et al., 2018).

Überraschenderweise konnte in einer kürzlich erschienenen Review festgestellt werden, dass

PT die gleichen hypertrophischen Effekte auf die Muskulatur bewirken kann, wie HRT (Grgic,

Schoenfeld & Mikulic, 2020). Die Studien, die in dieser Review berücksichtigt wurden,

umfassten aber nur Untrainierte, Kinder oder ältere Herren. Daher sind die Ergebnisse auch auf

diese Populationen beschränkt. Es ist unklar, ob auf trainierte Personen dasselbe zutrifft.

Bekanntermaßen kann HRT auch nach längerer Intervention weiterhin Muskelwachstum

herbeiführen (McCartney, Hicks, Martin & Webber, 1996). Ob dasselbe für PT gilt, ist unklar.

Die aktuelle Studienlage deutet aber in die Richtung, dass PT Muskelwachstum anregen kann.

Weitere Studien sind notwendig, um erklären zu können, wie sich PT auf das Muskelwachstum

trainierter Populationen auswirkt. Ebenso sind die Auswirkungen auf das faserspezifische

Muskelwachstum nicht ganz klar. Nachdem Vissing et al. (2008) ein Muskelwachstum durch

Page 112: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

112

PT feststellen konnten, aber keine Zunahme der CSA einzelner Fasern, liefern sie zwei

mögliche Erklärungen: Zum einen könnte sein, dass die Biopsien aus dem Vastus lateralis den

allgemeinen anatomischen Muskelquerschnitt des Quadriceps nicht genau repräsentieren, zum

anderen, dass sich die Muskelfasern nach PT in ihrer Länge verändern und nicht im Querschnitt.

Bei zweiter Möglichkeit würde die Zahl der Sarkomere in Serie steigen. Letztere These wurde

von Secomb et al. (2017) unterstützt. Was die prozentuelle Muskelfaserverteilung betrifft, zeigt

die Literatur einen Trend, dass PT zu einer prozentuellen Abnahme der Typ-IIx und einer

Zunahme der Typ-IIa Fasern führt (Malisoux, Francaux, Nielens & Theisen, 2006; Vissing et

al., 2008). Der signifikante Anstieg des Typ-I/IIa Hybridfaseranteils in der Studie von

Malisoux, Francaux, Nielens und Theisen (2006) könnte dahingehend interpretiert werden, dass

sich die Fasern gerade im Zustand der Transformation befanden und eine längere

Interventionsdauer möglicherweise dazu geführt hätte, auch in anderen Bereichen signifikante

Beobachtungen zu machen. Es besteht die Hypothese, dass plyometrisches Training vor allem

die schnell zuckenden Fasern stimuliert, weil die ST-Fasern bei einer schnellen Bewegung nicht

rechtzeitig reagieren oder zu langsam zucken, um vorteilhaft an der Bewegung teilzuhaben. Der

Körper antwortet daher möglicherweise mit einer Umverteilung der Fasern in Richtung Typ-

IIa, um in Zukunft effizienter zu funktionieren. Auf diesem Gebiet bedarf es unbedingt

Längschnittstudien, welche die Auswirkungen des Bewegungstempos auf die

Muskelfaserverteilung untersuchen.

Es wurde gezeigt, dass PT einen Anstieg der Joint Stiffness und Sehnensteifigkeit bewirkt.

Trotz erhöhter Sehnensteifigkeit und damit einhergehender potentiell negativer Effekte auf den

DVZ (Kubo et al., 1999) konnte die Sprungperformance in all den folgenden Studien verbessert

werden (Fouré, Nordez, McNair & Cornu, 2011; Toumi, Best, Martin & Poumarat, 2004;

Burgess, Connick, Graham-Smith & Pearson, 2007; Wu et al., 2010). Hirayama et al. (2017)

erklären das folgendermaßen: Der Anstieg der Sehnensteifigkeit sowie eine Änderung der

neuronalen Aktivität (geringere Aktivierung des Antagonisten und erhöhte Aktivierung des

Agonisten) machen das Zusammenspiel zwischen Muskel und Sehne funktionaler, woraus eine

erhöhte Wirksamkeit des DVZ resultiert. Zudem scheint es, als würden die potentiell negativen

Effekte einer erhöhten Sehnensteifigkeit durch den Anstieg der aktiven Muskelsteifigkeit/Joint

Stiffness keinen negativen Einfluss auf den DVZ und die Sprungperformance haben, sondern

könnten im Gegenteil aufgrund der geringeren Bodenkontaktzeit und der besseren

Spannungsübertragung vom Muskel auf den Knochen die Performance steigern.

Page 113: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

113

Auf neuromuskulärer Ebene kann LLHVT bzw. PT die Aktivierung der Agonisten vor und

während dem Sprung erhöhen und die MVC anheben (Kubo et al., 2007; Wu et al., 2010;

Kyrölänen, Komi & Kim, 1991;). Die Erhöhung der Aktivierung konnte in den meisten Fällen

für die Plantarflexoren und seltener für die Knieextensoren beobachtet werden. PT scheint

vorrangig die Unterschenkelmuskulatur anzusprechen, wobei die Übungsauswahl eine Rolle

spielen dürfte. Die Ergebnisse von Van Cutsem, Duchateau und Hainaut (1998) lassen

vermuten, dass eine schnelle Bewegungsgeschwindigkeit positive Trainingseffekte auf die

Feuerungsrate hat. Diese Hypothese kann gestützt werden durch eine Studie, bei der ein HIIT

mit einem konventionellen Ausdauertraining verglichen wurde. Nach HIIT, welches

ausschließlich aus schnellen, intensiven Übungen wie Sprints bestand, konnte eine Erhöhung

der Feuerungsrate beobachtet werden (Martinez-Valdes, Falla, Negro, Mayer & Farina, 2017).

Das konventionelle Ausdauertraining bewirkte keinen Anstieg der Feuerungsrate. Überdies

sind laut Keele (1968) schnelle Bewegungen vorprogrammiert, während langsame

Bewegungen auf sensorischem Feedback beruhen (Ghez, Hening & Gordon, 1991). Schnelle

Bewegungen sollten also geübt werden, um das motorische Programm zu perfektionieren. Dies

dürfte damit zusammenhängen, dass die intermuskuläre Koordination durch PT bzw. schnelle

Bewegungen optimiert wird. Einige Studien zeigten nämlich, dass die Aktivität der Synergisten

während der Abdruckphase des Sprungs stieg, während die der Antagonisten unverändert blieb

oder sogar sank (McClenton, Brown, Coburn & Kersey, 2008; Kubo et al. 2007; Chimera,

Swanik, Swanik & Straub, 2004; Kannas, Kellis, & Amiridis, 2012).

PT zeigte für den SJ und CMJ nach Powertraining die besten Ergebnisse in Bezug auf die

Verbesserung der Sprungperformance. Die durchschnittliche Zunahme für den CMJ war im

Gegensatz zu den anderen Methoden höher als die des SJ. Die These von Hirayama et al. (2017),

dass PT speziell die Utilisation des DVZ trainiert, kann durch diese Ergebnisse bekräftigt

werden. Der SJ kann den DVZ nicht utilisieren und wird daher durch PT weniger gut trainiert.

Der Anteil an PT sollte daher geringer ausfallen, wenn rein der SJ trainiert werden soll. Bei

zunehmender Wichtigkeit der Reaktivkraft und des DVZ sollte der Anteil von plyometrischen

Übungen im Training steigen. Dies ist vor allem der Fall bei Bewegungen mit kurzen

Bodenkontaktzeiten, wie Sprüngen aus dem Lauf. PT scheint nämlich eine hervorragende

Methode zu sein, um die Reaktivkraft zu verbessern (Fouré, Nordez, McNair & Cornu, 2011)

und sollte daher auf keinen Fall fehlen, wenn es darum geht, diese und den DVZ

weiterzuentwickeln.

Page 114: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

114

Das vorrangige Ziel von PT ist wie eben erwähnt die Entwicklung der Reaktivität und die

Verbesserung des DVZ. Da PT der Sprungbewegung im Wettkampf am ähnlichsten ist, wird

es in der Periodisierung typischerweise nahe an den Wettkampf angesiedelt. Natürlich kann und

sollte es von Beginn an langsam mit geringer Intensität in Form von extensiven Übungen

eingebunden werden, damit sich der Körper an die hohen Impacts gewöhnen kann. Über die

verschiedenen Blöcke kann die Intensität langsam gesteigert werden. Würde PT plötzlich ohne

Vorbereitung und mit hoher Intensität begonnen werden, wäre eine Überlastung der Sehnen

bzw. Gelenke quasi unvermeidlich. Die Intensität und das Volumen sollte auf alle Fälle

individuell angepasst werden, da bei zu hoher Belastung die Verletzungsgefahr steigt. Im

letzten Block des Mesozyklus des Sprungkraftrainings nimmt PT den Großteil des Trainings

ein. Die Intensität kann durch die Höhe, zusätzliche Lasten, Widerstandsbänder oder

unilaterales Training gesteuert werden. Unilaterale Übungen werden sowieso empfohlen, da sie

Imbalancen ausgleichen können. Größere Asymetrien im einbeinigen CMJ sind mit

langsameren Sprintzeiten und geringerer Sprunghöhe verbunden (Bishop, Read, McCubbine &

Turner, 2021) Unilaterales Training kann durch einen Ausgleich der Asymetrien die

Sprungperformance daher indirekt steigern. Eine weitere Methode ist das overspeed Training,

welches verwendet werden kann, um dem Athleten beim Sprung ein Leichtigkeitsgefühl zu

vermitteln und dem Körper zu zeigen, dass eine schnellere Bewegung möglich ist, an die er

sich gewöhnen muss. Diese Art des Trainings lässt sich optimal mit HRT in Form eines CT

verbinden. Auch für das PT gilt die Faustregel: Je näher der Wettkampf rückt, sollten die

Übungen spezifischer, das Volumen geringer und die Intensität höher werden. Während der

Wettkampfphase sollte PT regelmäßig fortgeführt werden. Dabei kann das Volumen im

Training speziell bei Mannschaftssportarten etwas reduziert werden, da in den Spielen viele

intensive Sprünge absolviert werden.

15 Conclusio

Alles in allem hat sich gezeigt, dass die Sprungperformance durch eine Reihe von Faktoren

beeinflusst wird. Je nach Sprungart scheinen manche Faktoren an Bedeutung zu- und andere

abzunehmen. Für den SJ hat sich herausgestellt, dass vor allem die relative Maximalkraft, die

relative Peak Power und die Muskelmasse der Beine leistungsbestimmend sind. Für den CMJ

gilt dasselbe, wobei der DVZ aufgrund der Gegenbewegung Bedeutung bekommt und zu einer

leichten Steigerung der Sprungperformance beiträgt. Je schneller und dynamischer eine

Page 115: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

115

Sprungbewegung wird, desto größer scheint der Einfluss der RFD, des DVZ, der Sehnen- und

Muskelsteifigkeit bzw. Joint Stiffness, der intermuskulären Koordination, Feuerungsrate und

Reaktivität zu werden. Da sich jede Athletin/jeder Athlet voneinander unterscheidet, gilt es, die

Faktoren, die den Sprung limitieren, mithilfe von Leistungstests aufzudecken, um die

geeigneten Trainingsmethoden anwenden und die evaluierten Schwächen addressieren und

ausmärzen zu können. Es kann keine eindeutige Ausssage getroffen werden, welche

Trainingsmethode sich am besten eignet, um die Sprungperformance zu verbessern, denn ob

und wie stark sich eine Methode auswirkt, hängt immer davon ab, wo der Trainingsbedarf einer

Athletin/eines Athleten liegt. So wird ein Volleyballspieler, der aus dem Bereich Krafttraining

kam, weniger davon profitieren, HRT durchzuführen und vermutlich mehr davon, sich auf PT

oder Powertraining zu fokussieren. Was damit ausgedrückt werden soll, ist, dass HRT,

Powertraining oder PT bei unterschiedlichen Personen unterschiedliche Effekte erzielen. Daher

gilt es, nicht planlos zu trainieren sondern aufgrund von Leistungstests einen strukturierten und

auf Daten basierten Trainingsplan zu erstellen.

Für diejenigen, die eine einfache und konkrete, aber nicht zu 100% korrekte Antwort brauchen,

hat sich von der Individualität der Athletinnen und Athleten abgesehen ein Trend aus den

Durchschnittswerten der Sprungergebnisse mehrerer Untersuchungen abgezeichnet:

Powertraining und PT sind für die breite Masse die wirksameren Methoden, um die

Sprungperformance zu steigern.

Page 116: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

116

16 Literaturverzeichnis

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17 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: : Die Kraft und ihre verschiedenen Kraftfähigkeiten und Erscheinungsformen

(Weineck, 2010, S. 372) ........................................................................................................... 10

Abbildung 2: Wechselbeziehungen der 3 Hauptformen der Kraft (Weineck, 2010, S. 372) ... 10

Abbildung 3: Kraft-Längen Relation für Frosch, Katze und Mensch (D. E. Rassier, B. R.

MacIntosh & and W. Herzog, 1999)

https://journals.physiology.org/doi/pdf/10.1152/jappl.1999.86.5.1445 (05.06.2021) ............. 11

Abbildung 4: Kraft-Geschwindigkeits-Kurve (durchgehende Linie) und Power-

Geschwindigkeits-Kurve (strichlierte Linie) (Jaric, 2015)....................................................... 12

Abbildung 5: Kraftkurven mit unterschiedlicher Krümmung: blau: größerer Wirkungsgrad,

rot: kleinerer Wirkungsgrad (Mathelitsch &Thaller, 2010, S.23) ............................................ 13

Page 136: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

136

Abbildung 6: Einteilung der Sprünge (Quade & Sahre, 1989) aus Biomechanik der Sportarten

(Willimczik, 1989) ................................................................................................................... 15

Abbildung 7: Schematische Darstellung des SJ (Richter, 2011, S. 23)

file:///C:/Users/Niklas/AppData/Local/Temp/Richter_Anne_pdfa.pdf (18.02.2021) .............. 16

Abbildung 8: Kraft-Zeit Verlauf des SJ (Richter, 2011,S. 24)

file:///C:/Users/Niklas/AppData/Local/Temp/Richter_Anne_pdfa.pdf (18.02.2021) .............. 16

Abbildung 9: Schematische Darstellung des CMJ (Richter, 2011, S.24)

file:///C:/Users/Niklas/AppData/Local/Temp/Richter_Anne_pdfa.pdf (18.02.2021) .............. 17

Abbildung 10: Kraft-Zeit Verlauf des CMJ (Richter, 2011, S.25)

file:///C:/Users/Niklas/AppData/Local/Temp/Richter_Anne_pdfa.pdf (18.02.2021) .............. 17

Abbildung 11: Schematische Darstellung des zweibeinigen Sprungs aus dem Lauf (Wagner,

Tilp, Duvillard und Müller, 2009) https://www.researchgate.net/profile/Herbert-Wagner-

3/publication/26654826_Kinematic_Analysis_of_Volleyball_Spike_Jump/links/00b7d5294bb

75003ec000000/Kinematic-Analysis-of-Volleyball-Spike-Jump.pdf (23.02.2021) ................ 18

Abbildung 12: Aufbau des Skelettmuskels (Kraft & Brenner, 2019, S.137) aus Physiologie

(Pape, H., Kurtz, A. & Silbernagl, S., 2019) ............................................................................ 27

Abbildung 13: Eigenschaften der Fasertypen von langsam zu schnell (Talbot & Maves, 2016)

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/wdev.230 (04.02.2021) .............................. 29

Abbildung 14: Elektromechanische Kopplung (Kraft & Brenner, 2019, S.145)

https://eref.thieme.de/ebooks/cs_10278468#/ebook_cs_10278468__657C7237_4584_4FFC_

BC5E_641A69B35447 (04.02.2021) ....................................................................................... 32

Abbildung 15: Kraft-Zeit Kurve nach verschiedenen Trainingsmethoden (Hakkinen, 1985)..41

Abbildung 16: MHC-Verteilung in unterschiedlichen Sportarten (Serrano et al., 2019)

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0207975#pone.0207975.ref

009 (29.01.2021) ...................................................................................................................... 42

Abbildung 17: Darstellung der Veränderung des internen Hebelarms für den M.biceps brachii

und den M. brachialis bei unterschiedlichen anatomischen Muskelquerschnitten (Vigotsky,

Contreras & Beardsley, 2015). ................................................................................................. 44

Abbildung 18: Prinzip der Größeninnervierung (ShreddedByScience, 2018)

https://shreddedbyscience.com/henneman/ (07.03.2021) ........................................................ 46

Abbildung 19: Wellenartige Summation von Muskelzuckungen (Huppelsberg & Walter,

2009, S. 256) ............................................................................................................................ 48

Abbildung 20: Einteilung und Wirkung der Trainingsmethoden anhand der F-v-Kurve (Haff

& Nimphius, 2012) https://journals.lww.com/nsca-scj/Fulltext/2012/12000/Article.2.aspx

Page 137: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

137

.................................................................................................................................................. 58

Abbildung 21: Veränderungen der F-v-Kurve nach HRT im Vergleich zu Explivkrafttraining

(Sale, 1988) https://journals.lww.com/acsm-

msse/Abstract/1988/10001/Neural_adaptation_to_resistance_training.9.aspx ....................... 62

18 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: grober Vergleich der Trainingsmethoden ahand der Einflussstärke auf die

unterschiedlichen Faktoren ……………………………………………………………… 77-78

Tabelle 2: Trainingskonzepte und deren Parameter ………………………………………… 89

Tabelle 3: Beispiel für einen 12-wöchigen Trainingsplan abgestimmt auf den SJ & CMJ

…………………………………………………………………………………………… 90-94

Tabelle 4: Beispiel für einen 12-wöchigen Trainingsplan abgestimmt auf den zweibeinigen

Sprung aus dem Lauf ……………………………………………………………………. 94-98

Tabelle 5: Beispiel für einen 12-wöchigen Trainingsplan abgestimmt auf den einbeinigen

Sprung aus dem Lauf..………………………………………………………………….. 99-103

Page 138: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

138

19 Anhang

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die Ü

bu

ng b

ei fortsch

reitend

er Streckun

g des K

örp

ers

30

Jum

p Sq

uat

Spru

ng au

s der K

nieb

euge (etw

a 90

°) mit G

egenb

ewegu

ng

31

Seated

Jum

p Sq

uats

Spru

ng au

s dem

Sitzen - Fü

ße ku

rz vom

Bo

den

heb

en vo

r Spru

ng - Sitzp

ositio

n: 4

5° b

is 90

° Kn

iebeu

gun

g, je nach Sp

run

gart

32

Med

ball C

om

plex

Ball kräftig au

f den

Bo

den

werfen

- direkt vo

m B

od

en so

ho

ch w

ie mö

glich in

die Lu

ft werfen

33

dyn

amic Ju

mp

startau

s einer au

frechten

rperh

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it einer geh

ob

enen

Han

d w

ird ein

e rasche B

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och

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acht u

nd

direkt ein

explo

siver Ab

sprun

g nach

vorn

e mit ein

em w

eiteren sch

nellen

Schritt au

sgefüh

rt

34

Dyn

amic ju

mp

start bo

un

dK

om

bin

ation

aus d

ynam

ic Jum

p Start u

nd

Bo

un

din

g (1x)

35

static Jum

p start

wie Ü

bu

ng 3

3 - Startpo

sition

ist jedo

ch d

ie Ho

chstartstellu

ng d

es Sprin

ts oh

ne vo

rhergeh

end

e Gegen

bew

egun

g

36

Drach

Jum

ps

ein K

nie befin

det sch

am B

od

en - d

as and

ere Bein

ist im 9

0° W

inkel (H

üfte u

nd

Kn

ie) vor d

em K

örp

er aufgestellt - au

s dieser P

ositio

n w

ird d

as aufgestellte B

ein ein

ige Zentim

eter vom

Bo

den

abgeh

ob

en, u

m an

schließ

end

explo

siv mit d

iesem B

ein w

egzusprin

gen

37

ecc. con

c. Calf R

aise W

aden

heb

en - 3

Sekun

den

negativ b

is sich d

ie Fuß

soh

le parallel zum

Bo

den

befin

det - K

nie leich

t beu

gen – exp

losive po

sitive Bew

egun

gleich

te Erhö

hu

ng, so

dass Ferse d

en B

od

en n

icht b

erüh

rt

Plyo

metrics &

Spee

d

38

Skips

lockeres Lau

fen au

f den

Fuß

ballen

39

Po

wer Skip

sH

op

serlauf

40

Co

nsecu

tive ul. Po

wer Skip

sH

osperlau

f, bei d

em n

ur m

it einem

Bein

abgesp

run

gen w

ird

41

explo

sive high kn

ees

Kn

ieheb

elauf au

f den

Fuß

ballen

42

An

kle Pogo

svertikale Sp

rün

ge aus d

em Sp

run

ggelenk - w

enig B

eugu

ng d

er Kn

ie - wie Seilsprin

gen o

hn

e Seil - nu

r auf d

en Fu

ßb

allen!

43

ul. A

nkle Po

gos

siehe Ü

bu

ng 4

2 - ein

bein

igvo

r-zurü

ck; rechts-lin

ks, diago

nal rech

ts; diago

nal lin

ks

44

ul. A

nkle Po

go Step

up

s vo

n ein

er Bo

x wird

mit ein

em B

ein h

inu

ntergestiegen

un

d klein

e rhytm

ische Sp

rün

ge aus d

em Fu

ßgelen

k gemach

t

45

ul. A

nkle tu

ck jum

ps

einb

einiger H

ockspru

ng

46

Kn

ee P

ogo

svertikale Sp

rün

ge mit K

nieb

eugu

ng - n

ur au

f Fuß

ballen

!

47

Assisted

Kn

ee P

ogo

ssieh

e Üb

un

g 46

- mit R

esitance B

and

als Zugh

ilfen

ur seh

r geringe H

ilfe (-5-1

0%

BW

)

48

Resisted

Kn

ee P

ogo

ssieh

e Üb

un

g 46

- mit G

ewich

ten o

der R

esistance B

and

49

Hu

rdle Ju

mp

sau

feinan

derfo

lgend

e Hü

rden

sprün

ge

50

Dro

p Ju

mp

(DJ)

man

fällt von

einer erh

öh

ten P

ositio

nau

f den

Bo

den

un

d sprin

gt ansch

ließen

d so

schn

ell wie m

öglich

ab (ku

rzer Bo

den

kon

takt)

51

Bo

un

din

gSp

run

glauf au

f den

Fuß

ballen

52

Pen

ultim

ate Jum

pspezifisch

er An

laufsch

ritt mit A

bspru

ng - d

er vorletzte Sch

ritt ist lang u

nd

wird

von

einem

kurzen

gefolgt m

it ansch

ließen

dem

vertikalen Sp

run

g

53

Co

nsecu

tive Penu

ltimate Ju

mp

san

einan

derreih

un

g von

Pen

ultim

ate Jum

ps - n

ach d

er Land

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g dirket in

den

näch

sten lan

gen Sch

ritt - Bsp.: lan

g - kurz -Sp

run

g- Land

un

g- lang - ku

rz - Spru

ng -Lan

du

ng - …

54

CO

D P

enu

ltimate Ju

mp

schn

eller Schritt n

ach vo

r - schn

eller Schritt seitlich

in d

en P

enu

ltimate Ju

mp

55

Pen

ultim

ate Dro

p Ju

mp

Pen

ultim

ate Jum

p vo

n ein

er Erhö

hu

ng

56

Brao

d Ju

mp

sSp

rün

ge mit G

egenb

ewegu

ng in

die Län

ge

57

ul. B

raod

Jum

ps

siehe Ü

bu

ng 5

6 - ein

bein

ig

58

Sprin

ts

Co

re, Stability &

Balan

ce

59

Brid

ge walk

ckenlage m

it angew

inkelten

Kn

ien (9

0°) - H

üfte ist gestreckt - ab

wech

selnd

ein B

ein an

ziehen

un

d h

alten

60

Reverse P

lank

Un

terarmstü

tz in R

ücken

lage - Kö

rper gerad

e bei aktiver Hü

ftstreckun

g

61

Glu

te Brid

ge Ro

ll-ins

ckenlage m

it gestrecketen B

einen

auf ein

em G

ymn

astikball - d

urch

das A

nzieh

en d

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e wird

der B

all hergero

llt- wied

er wegro

llen - H

üfte d

arf sich w

ähren

d d

em H

errollen

etwas sen

ken

62

Star Plan

kD

iagon

ales Bein

- un

d A

rmh

eben

in d

er Liegestützpo

sition

63

Star Plan

k Cru

nch

siehe Ü

bu

ng 6

2 - K

nie un

d Ellen

bo

gen zu

samm

enfü

hren

64

Side Plan

k Hip

Ab

du

ction

Seitstütz - H

üfte ab

senken

- kurz h

alten - exp

losiv Strecken

- kurz h

alten - …

65

Side Plan

k Hip

&Leg A

bd

uctio

nsieh

e Üb

un

g 64

- zusätzlich

zu Strecku

ng w

ird d

as freie Bein

mitan

geho

ben

66

Pallo

f Press

Wid

erstand

sband

ist an ein

er Spro

ßen

wan

d b

efestigt un

d au

f Zug geb

racht - D

as Ban

d w

ird au

f Bru

st hö

he m

it ausgestreckten

Arm

en geh

alten u

nd

mit ein

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siven O

berkö

rperro

tation

von

der W

and

wegb

ewegt - lan

gsam in

die neu

trale Positio

n zu

rückfü

hren

- ...

67

ul. R

DL Tu

rnV

on

der Stan

dw

aage (auf Fu

ßb

allen) au

sgehen

d w

ird d

er Ob

erkörp

er nach

links u

nd

rechts ro

tiert bis - d

abei so

ll das G

leichgew

icht geh

alten w

erden

68

Ind

ividu

al Toe Lifts

Ab

wech

selnd

es Heb

en u

nd

Greifen

des B

od

ens d

er groß

en Zeh

e und

der klein

en Zeh

en

Page 139: Physiologische Anpassungen an unterschiedliche

139

Beispiel für ein spezifisches Aufwärmprogramm (30 Sekunden pro Übung)

Knee Skips

Hampelmann

Dynamische Hamstring Stretches

Hamstring Kick

Lizard Lunge rechts mit Schulteröffnung

Lizard Lunge links mit Schulteröffnung

Side to side squats

Side to side Lunge

Toe touch to deep Squat

Glute Bridge

Mobility

Knee over Toes Lunge shifts – 10x pro Bein

90/90 Sitz – 10x pro Seite

Cat-Cow – 10x

Push up to downward dog – 10x

Toe touches – 10x