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Lokale Umsetzung der nationalen Biodiversitätsstrategie Praxis in Mittelgebirgen

Praxis · rei, die regionales Bio-Getreide verwendet, bis hin zum mittelständischen Fabrikanten, der sein Betriebsgelände naturschutzgerecht pflegt. Wissenschaft Wissenschaft und

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Page 1: Praxis · rei, die regionales Bio-Getreide verwendet, bis hin zum mittelständischen Fabrikanten, der sein Betriebsgelände naturschutzgerecht pflegt. Wissenschaft Wissenschaft und

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Lokale Umsetzung der nationalen Biodiversitaumltsstrategie

Praxis in Mittelgebirgen

Impressum

copy 2012 NABU-BundesverbandNaturschutzbund Deutschland (NABU) e V wwwNABUdeChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin

Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUde

Text Werner Breuninger Moritz Klose Steffen ReichRedaktion Anna-Beeke Gretemeier Moritz Klose Bernd PieperGestaltung astrid-kampowskideDruck Druckhaus Schoumlneweide GmbH zertifiziert nach EMASgedruckt auf 100 Recyclingpapier zertifiziert mit dem Umweltzeichen bdquoDer Blaue Engelldquo 1 Auflage 082012

Bezug Die Broschuumlre erhalten Sie beim NABU Natur Shop Gutenbergstraszlige 12 30966 Hemmingen Tel 05 1189 81 38-0 Fax 05 1189 81 38-60 InfoNABU-Natur-Shopde oder unter wwwNABUdeshop und wwwNABUdevielfalt-vor-ort (auch zum Download)Art-Nr 5123

Bildnachweis Titel WaldhaumluslImagebrokerD Schoenen S 3 WaldhaumluslImagebrokerM Keller S 4 M Klose S 6 oben NABU unten v l n r W Rolfes 2x M Klose S7 M Klose NABU Oberberg M Klose Freisteller M Klose S 8 P Gapp S 9 v o n u P Gapp D Dannert P Gapp WaldhaumluslJ Raff Freisteller T Dove S 10 J Zeidelhack S 11 v o n u DAV NABUReufsteck Archiv Eichler S Reich Freisteller S Reich S 12 W Breuninger S 13 v o n u D Ruoff 3x W Breuninger Freistel-ler WaldhaumluslNaturfoto online S14 Manufaktur Joumlrg Geiger S 15 alle Manufaktur Joumlrg Geiger Freisteller M Steininger S 17 fotoliarrrob S 18 2x M Klose S 19 3x E Neuling S 20 M Klose

Unterstuumltzen Sie den Schutz der Natur ndash mit Ihrer SpendeNABU-Spendenkonto Konto-Nr 100100 Bank fuumlr Sozialwirtschaft Koumlln BLZ 37020500

Gefoumlrdert durch das Bundesamt fuumlr Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)

Inhaltsverzeichnis

Nationale Biodiversitaumltsstrategie fuumlr Mittelgebirge helliphelliphellip 5

Die Vision fuumlr den Lebensraum Mittelgebirge helliphelliphelliphelliphellip 6

Akteure helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 7

Praxisbeispiele

helliphellip Koumlnigsfeld im Schwarzwald helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 8

helliphellip Naturvertraumlglich Klettern helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 10

helliphellip Moorschutz ist Klimaschutz helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 12

helliphellip Vogelschutz in Streuobstwiesen helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 14

Finanzierung helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 16

Kommunikation helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 18

NABU vor Ort helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 19

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Nationale Biodiversitaumltsstrategie fuumlr Mittelgebirge

Die biologische Vielfalt unserer Erde laumldt uns immer wieder zum Staunen und Bewundern ein Wir begegnen ihr uumlberall und jeden Tag erleben dabei zahlreiche Tiere Pflanzen und Lebensraumlume Sie ist Grundlage allen Lebens sorgt selbstregulierend fuumlr sauberes Wasser frische Luft ein angenehmes Klima und fruchtbare BoumldenJede Region und jede Landschaft hat ihre eigene Vielfalt an Arten und Lebensraumlumen Unsere Mittelgebirge vom Harz bis zum Schwarzwald und den Albhoumlhen vom Bayerischen Wald bis zur Eifel praumlgen mehr als ein Drittel der Flaumlche Deutschlands Charakteristisch sind Bergzuumlge Hochebenen Taumller und Schluchten sowie Berg-weiden und Streuobstwiesen Aber auch die Buchen- waumllder die Fichten- und Tannenwaumllder sowie Trocken- rasen und baumfreie Bergheiden bieten nicht nur besondere Lebensbedingungen fuumlr eine reiche Tier- und Pflanzenwelt sondern sind auch ein einzigartiges Natur-erlebnis fuumlr Jung und AltDurch das Klima und die besondere Geologie haben sich neben spezialisierten Artengemeinschaften ganz beson-dere Nutzungsformen der Kulturlandschaft durch den Menschen entwickelt Dazu gehoumlren neben der tradi-tionell extensiven Bewirtschaftung von Bergweiden und Streuobstwiesen auch der Weinbau und die Schaumlferei

Die biologische Vielfalt der Mittelgebirge ist durch viele Faktoren bedroht Ertragsschwache Standorte werden kaum noch bewirtschaftet Die intensive Holzwirtschaft mit umweltschaumldlichen Techniken und Holzerntever-fahren reduziert den Anteil von Alt- und Totholz sowie heimischen Baumarten Auch die intensive touristische Nutzung und die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege gefaumlhrden diese einzigartigen Landschaften Groszligraubtiere wie Luchs und Wolf finden keine Heimat mehr und letzte Refugien fuumlr Auerhahn Silberdistel und Frauenschuh-Orchidee verschwindenSoll die biologische Vielfalt in unseren Mittelgebirgen auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Die folgenden Seiten zeigen Ihnen wie diese Ziele vor Ort in die Tat umgesetzt werden koumlnnen Praxisbeispiele praumlsentieren erfolgreiche Modelle die regionale Akteure zum Schutz der biolo-gischen Vielfalt zusammen fuumlhren weisen auf Finan-zierungsmoumlglichkeiten fuumlr lokale Projekte hin und geben Tipps zur Umsetzung

Handeln fuumlr die Vielfalt in Mittelgebirgen

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Akteure

Um die biologische Vielfalt in Deutschland zu erhalten hat die Bundesregierung im Jahr 2007 die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen Unter Federfuumlhrung des Bundesumweltministeriums wurden Visionen fuumlr die Zukunft entwickelt und 330 umsetzbare Ziele gesteckt Um die Visionen zu realisieren wurden zudem in verschiedenen Handlungsfeldern 430 konkrete Maszlignahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt for-muliert Die Bundesregierung spricht mit ihrer Strategie nicht nur staatliche Institutionen in den Bundeslaumlndern und auf kommunaler Ebene an sondern auch alle weiteren gesellschaftlichen Entscheidungstraumlger wie Verbaumlnde Unternehmer und Landbesitzer So bietet sie vielen Akteuren vor Ort Handlungsmoumlglichkeiten um die re-gionaltypische Vielfalt von Arten und Lebensraumlumen zu schuumltzen und zu foumlrdern Die Strategie beruumlcksichtigt dabei neben oumlkologischen auch soziale und wirtschaftliche Aspekte und bildet somit einen wichtigen Baustein fuumlr eine nachhaltige lokale und regionale EntwicklungWeitere Informationen wwwbiologischevielfaltde

UnternehmenInsbesondere regionale kleine und mittelstaumlndische Un-ternehmen sind immer haumlufiger daran interessiert einen positiven Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt in ihrer Region zu leisten Die Palette reicht von der Baumlcke-rei die regionales Bio-Getreide verwendet bis hin zum mittelstaumlndischen Fabrikanten der sein Betriebsgelaumlnde naturschutzgerecht pflegt

WissenschaftWissenschaft und Forschung unterstuumltzen mit ihren Methoden und Erkenntnissen den Naturschutz vor Ort Sie bieten allen Akteuren die Entscheidungsgrundlagen fuumlr effektive Maszlignahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt

TourismusJedes Jahr locken frische Luft und ein reichhaltiges Angebot an Natursportarten und Erholungsangeboten Millionen Menschen in die Mittelgebirge Nachhaltiger Tourismus kann durch Umweltbildung und Besucherlenkung zum schonenden Umgang mit der Natur beitragen

Die Nationale Biodiversitaumltsstrategie

Zukunft fuumlr unsere Mittelgebirge

Die Vision fuumlr den Lebensraum Mittelgebirge

Akteure fuumlr Vielfalt in Mittelgebirgen

LandwirtschaftDie Landwirtschaft hat einen groszligen Einfluss auf die natuumlrliche Vielfalt in Mittelgebirgen Die meisten Nutz-flaumlchen dienen als Weideland oder dem Ackerbau Daruumlber hinaus sind Landwirte in ihrer Region verwurzelt und dadurch wichtige Multiplikatoren fuumlr die Erhaltung und Wertschaumltzung der biologischen Vielfalt

ForstwirtschaftWaumllder sind in Deutschland die zweitgroumlszligte Form der Landnutzung Durch eine schonende Waldbewirtschaf-tung den Schutz von Alt- und Totholzarealen sowie den Verzicht auf Monokulturen und einfoumlrmige Altersstruk-turen der angepflanzten Baumlume koumlnnen Forstwirte und Waldbesitzer einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der biologischen Vielfalt leisten

Landkreise und GemeindenDie Kommunen spielen eine bedeutende Rolle beim Ein-satz fuumlr mehr biologische Vielfalt Durch nachhaltige Bauplanung Projekte fuumlr den Artenschutz gute Oumlffentlich- keitsarbeit und die Unterstuumltzung von Naturschutzinitia- tiven sind insbesondere die Unteren Naturschutzbe-houmlrden Verbuumlndete bei der Verwirklichung von Projekten

LandschaftspflegeverbaumlndeLandschaftspflegeverbaumlnde sind wichtige Vermittler zwischen Naturschutz Politik und Landnutzern Durch ihre Aktivitaumlten beim Schutz und der Pflege von Kultur-landschaften und der Foumlrderung von regionaler Ent-wicklung kommt ihnen eine wichtige Verantwortung zu

NaturschutzverbaumlndeNaturschutzverbaumlnde wie der NABU sind vor Ort fuumlr die biologische Vielfalt aktiv Sie pflegen Schutzgebiete und setzen sich fuumlr Arten und Lebensraumlume ein Auch ihre Angebote in der Umweltbildung machen sie zu einem wichtigen Partner

Unsere Vision fuumlr die Zukunft istbdquoNatuumlrliche und naturnahe Waldgesellschaften haben deut-lich zugenommen Die nachhaltige Bewirtschaftung der Waumllder erfolgt im Einklang mit ihren oumlkologischen und sozialen Funktionen Der aus Waumlldern nachhaltig gewon-nene Rohstoff Holz erfreut sich groszliger Wertschaumltzung (hellip) Die Hochlagen der Mittelgebirge weisen eine hohe Vielfalt an natuumlrlichen und naturnahen Lebensraumlumen mit ihrer urspruumlnglichen Tier- und Pflanzenwelt auf Diese befinden sich in einem guumlnstigen Erhaltungszustand (hellip) Die Kultur-landschaften Deutschlands weisen aufgrund der vielfaumlltigen naturraumlumlichen Gegebenheiten und einer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft eine hohe Arten- und Lebens-raumvielfalt auf Quelle Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) 2007 NBS Kapitel B121 B126 B132

Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen sind wir alle gefragt Naturschutz Landwirtschaft Tourismus die Kom-munen vor Ort und auch jeder Einzelne koumlnnen dabei aktiv werden Nur gemeinsam erhalten wir die biologische Vielfalt in den Mittelgebirgen Werden auch Sie aktiv

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Praxisbeispiele

Koumlnigsfeld im Schwarzwald Die aumllteste NABU-Naturwaldgemeinde

Projektbeschreibung

Oumlkologie und Oumlkonomie schlieszligen sich nicht aus Dass sie sich vor allem in der Waldbewirtschaftung auf ideale Weise ergaumlnzen koumlnnen macht die NABU-Naturwaldge-meinde Koumlnigsfeld vor Der Wald wird hier schon seit vie-len Jahren naturnah bewirtschaftet denn die Koumlnigsfelder wissen Der Gemeindewald bringt nicht nur oumlkonomi-schen Nutzen mit sich sondern er erfuumlllt auch wichtige Funktionen fuumlr den Schutz von Umwelt und Natur sowie fuumlr die Erholung der Bevoumllkerung

Mit dem Praumldikat bdquoNaturwaldgemeinde zeichnet der NABU kommunale Waldbesitzer aus die sich in besonderer Weise um die naturnahe Bewirtschaftung ihres Waldes be- muumlhen Unter der Voraussetzung dass sich der Gemeinde- bzw Stadtrat auf die bdquoNaturwald-Kriterien per Beschluss fuumlr mindestens zehn Jahre verpflichtet erhalten die Ge- meinden vom NABU eine Urkunde NABU-Naturwaldge-meinden verpflichten sich mindestens sechs Bewirtschaf- tungskriterien einzuhalten Dazu gehoumlren die kahlschlags- freie Nutzung der Waumllder der Vorrang der Naturverjuumln-gung gegenuumlber einer Neupflanzung von Baumlumen der Verzicht auf Chemie und der Einsatz von sanfter Betriebs- technik Mit der Auszeichnung bdquoNaturwaldgemeinde do-kumentiert die Gemeinde gegenuumlber ihren Buumlrgern und Gaumlsten die besonderen Bemuumlhungen mit denen sie Lebens-qualitaumlt und natuumlrliche Lebensgrundlagen erhaumllt und foumlrdert

Koumlnigsfeld wurde 1997 die erste NABU-Naturwaldge-meinde Das Engagement der Gemeindeverwaltung hatte uumlberzeugt Denn schon vorher wurden die Rehwildbe-staumlnde angepasst und die Naturverjuumlngung im Gemeinde-wald durch gezielte selektive Holzentnahme gefoumlrdert Dies brachte nicht nur finanzielle Vorteile da kein Pflanzgut

gekauft werden musste sondern diente auch dem Erhalt der standorttypischen Weiszligtanne Seit einigen Jahren ist in weiten Teilen kein Wildverbiszligschutz von Baumlumen mehr notwendig da eine kleinere Wildpopulation auch nur wenige Jungbaumlume verbeiszligt Der Wald erneuert sich nun von ganz allein

Neben der Naturverjuumlngung ist das Bewahren von Alt- und Totholz ein wichtiges Kriterium fuumlr den Titel bdquoNABU-Naturwaldgemeindeldquo Viele Tier- und Pflanzenarten des Waldes wie Spechte verschiedene Pilze und Insekten-arten sind auf Alt- und Totholz angewiesen In NABU-Naturwaldgemeinden wird dieses Holz deshalb ganz bewusst auf einem Teil der Flaumlche stehen bzw liegen ge-lassen Auszligerdem sollen fuumlnf Prozent der Waldflaumlche dauerhaft aus der Nutzung genommen und somit zu den Urwaumlldern von morgen werden Daruumlber hinaus werden Baumlume mit besonderer Funktion als Lebensstaumltte fuumlr Tiere und Pflanzen darunter Houmlhlenbaumlume fuumlr Specht Waldkauz und Co als Habitatbaumlume markiert und be-sonders geschuumltzt

In Koumlnigsfeld sieht man in der Auszeichnung als NABU-Naturwaldgemeinde auch einen positiven Image-Effekt im touristischen Wettbewerb wird man doch als verant- wortungsbewusster Kurort wahrgenommen Bundesweit hat der NABU bisher 15 Gemeinden mit dem Naturwald-Zertifikat gekuumlrt

Das Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C6 bdquoLand- und Forstwirtschaftldquo der NBS durch die Foumlrderung von natur-vertraumlglichen Formen der Forstwirtschaft und somit auch dem Artenschutz und Erhalt der genetischen Vielfalt im Wald (C2)

Beteiligte Akteure

Landkreise und Gemeinden

NaturschutzverbaumlndeForstwirtschaft

Literatur Links

wwwkoenigsfelddewwwbaden-wuerttembergnabudethemenwald

Kontakt

Buumlrgermeisteramt KoumlnigsfeldRathausstraszlige 278126 Koumlnigsfeld im SchwarzwaldTel 0 77 2580 09-31Fax 0 77 2580 09-22

Tipps

Sind Sie selbst daran interessiert NABU-Naturwaldgemeinde zu werden Stellen Sie Kontakt zu anderen NABU-Natur-waldgemeinden her und informieren Sie sich uumlber deren Erfahrungen mit naturnaher WaldbewirtschaftungTue Gutes und rede daruumlber Machen Sie Ihre Bemuumlhungen und Erfolge um eine naturnahe Bewirtschaftung in den Me-dien oumlffentlich Das schafft Vertrauen unter den Buumlrgern und weckt Interesse bei TouristenFuumlhren Sie unter fachkundiger Begleitung des Foumlrsters Wald-begehungen bzw einen Waldtag fuumlr die Bevoumllkerung durch bei denen die Bewirtschaftungskriterien einer Naturwaldgemeinde und deren Vorteile praxisorientiert aufgezeigt werden Nutzen Sie diese Veranstaltungen fuumlr die Oumlffentlichkeitsarbeit so steigern Sie die Akzeptanz bei Einwohnern und Besuchern

bdquoDem Schutz der Artenvielfalt fuumlhlen wir uns verpflichtet Wir sind stolz NABU-Naturwald-gemeinde zu sein und brauchen uns auch oumlkonomisch nicht zu verstecken Denn wer im Wald konsequent naturnah wirtschaftet der schreibt auch schwarze Zahlenldquo Fritz Link Buumlrgermeister Koumlnigsfeld

Haben Sie sich uumlber die Kriterien fuumlr NABU-Naturwald-gemeinden informiert Vielleicht erfuumlllt Ihre Kommune schon viele davon Sind Sie mit dem ehrenamtlichen Naturschutz vor Ort in Kontakt getreten und haben sich gemeinsam Gedanken uumlber eine naturnahe Waldbewirtschaftung gemacht

Checkliste

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Praxisbeispiele

Naturvertraumlglich Klettern Kletterkonzepte im Noumlrdlichen Frankenjura

Projektbeschreibung

Felsen sind mit ihren extremen Standortbedingungen wichtige Lebensraumlume fuumlr eine Reihe von Tieren und Pflanzen und daher bdquogesetzlich geschuumltzte Biotopeldquo nach dem Bundesnaturschutzgesetz Vor allem die sonnigen kargen Felskoumlpfe in Kalkgebieten wie dem Noumlrdlichen Frankenjura in Nordbayern sind wahre Schatzkammern der Biodiversitaumlt Reliktpflanzen aus fruumlheren Klimaepo- chen wachsen hier ebenso wie endemische Arten die nirgendwo anders in Deutschland vorkommen

Die Felspflanzen muumlssen mit hohen Temperaturschwan- kungen und groszliger Trockenheit zurechtkommen und haben dazu besondere Anpassungsstrategien entwickelt Auch Reptilien und Voumlgel wie Wanderfalke und Uhu sind an den Felsen zu Hause Da sie fuumlr die Land- und Forstwirtschaft nicht nutzbar sind stellen Felsen oft Na-turinseln inmitten von Kulturlandschaften dar

Auch zum Klettern inzwischen eine Breitensportart bieten die loumlchrigen bis zu 40 Meter hohen Felsen des Noumlrdlichen Frankenjura einmalige Bedingungen Das Gebiet ist mit uumlber 10000 Routen nicht nur eines der groumlszligten und meistbesuchten Klettergebiete der Welt hier wurde auch Pionierarbeit bei der Erarbeitung von Loumlsungsstrategien zum naturvertraumlglichen Klettern geleistet

14 Kletterkonzepte regeln das Miteinander von Kletterern und Natur Ziemlich genau 20 Jahre hat die Erstellung gedauert Vertreter der Behoumlrden der Naturparkver-waltung der Naturschutzorganisationen des Deutschen Alpenvereins (DAV) und der IG Klettern haben uumlber

1000 Felsen vor Ort begutachtet notwendige Lenkungs-maszlignahmen diskutiert und die Felsen je nach Empfind-lichkeit der vorhandenen Arten in drei Zonen mit un-terschiedlich zulaumlssiger Nutzungsintensivitaumlt eingeteilt

Die flaumlchendeckenden Vereinbarungen lassen sowohl der Natur als auch dem Klettersport ausreichend Raum Dort wo es zum Schutz der Natur noumltig ist wurden ein Kletterverzicht oder andere Maszlignahmen vereinbart Waumlhrend der Brutzeit von besonders geschuumltzten Vogel- arten werden die Felsen zeitlich befristet gesperrt Um-lenkhaken vermeiden einen Ausstieg der Kletterer auf die sensiblen Felskoumlpfe Im Rahmen von so genannten Umweltbaustellen mit ehrenamtlichen Helfern werden die Biotope aktiv gepflegt und geschuumltzt wie z B durch das Entfernen von Gehoumllzen um die Felsen oder durch Erosionsschutzmaszlignahmen

Die Kletterkonzepte fuumlr das Noumlrdliche Frankenjura haben uumlber die Landesgrenzen hinweg Vorbildcharakter Auch in den meisten anderen Klettergebieten Deutschlands gibt es mittlerweile solche oder aumlhnliche Vereinbarungen zum naturvertraumlglichen Klettern Eine flaumlchendeckende Be- treuungsstruktur die von lokalen Arbeitskreisen Klettern amp Naturschutz bis zu einer bundesweiten Kommission reicht garantiert die Umsetzung der vereinbarten Verhaltensregeln

Das Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C13 bdquoTourismus und naturnahe Erholungldquo der NBS durch die Entwicklung von Konzepten zur naturvertraumlglichen Sport-ausuumlbung

Beteiligte Akteure

NaturschutzbehoumlrdenNaturparke

Deutscher Alpenverein e VIG Klettern e V

NaturschutzverbaumlndeBergwacht

Literatur Links

wwwdav-felsinfode

Kontakt

Deutscher Alpenverein e VSteffen ReichVon-Kahr-Str 2-4 80997 MuumlnchenTel 0 8914 00 30Naturalpenvereinde

Moumlchten Sie etwas zum Schutz der Felsen und zu einem natur-vertraumlglichen Klettersport beitragen Haben Sie alle relevanten Interessengruppen bei der Erarbeitung von Lenkungsmaszlig- nahmen einbezogen und gegenseitiges Vertrauen geschaffenWurde der Fokus auf freiwillige Vereinbarungen und eine Selbstkontrolle der Kletterszene gelegt Damit laumlsst sich meist mehr bewirken als durch hoheitliche SperrungenHaben Sie als Planer bzw Umsetzer von Lenkungsmaszlignahmen flexible und nachvollziehbare Regelungen geschaffen Diese sorgen fuumlr eine groumlszligtmoumlgliche Akzeptanz bei den Kletterern

Checkliste

Tipps

Informieren Sie sich als Kletterer vor einem Kletterausflug unter wwwdav-felsinfode uumlber die aktuell guumlltigen RegelungenVerwenden Sie nur Kletterfuumlhrer mit dem Guumltesiegel bdquoNaturvertraumlglich KletternldquoNehmen Sie vor dem ersten Besuch am Naturfels an einem Aus- bildungskurs teil und informieren Sie sich gruumlndlich uumlber Sicher-heit und Naturschutz wwwalpenvereindedraussen-ist-andersWenden Sie sich an die zustaumlndigen Felsbetreuer der je-weiligen Region Kontaktadressen unter wwwdav-felsinfode Rubrik FelsbetreuerWollen Sie sich fuumlr naturvertraumlgliches Klettern an einem Fels in Ihrer Naumlhe engagieren Dann setzen Sie sich mit den Ansprechpartnern des DAV in Verbindung

bdquoDie Begehungen im gesamten Naturpark Fraumlnkische Schweiz ndash Veldensteiner Forst sind abgeschlossen Wir koumlnnen bald 14 erfolgreiche Kletterkonzepte vorweisen die bereits jetzt weit uumlber Deutschlands Grenzen hinaus Beachtung und Anerkennung erhalten Darauf koumlnnen wir stolz seinBarbara Eichler DAV-Regionalvertreterin

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Wurde die Planung der Maszlignahmen mit den Naturschutz-behoumlrden vor Ort abgestimmt Haben Sie geklaumlrt ob sich ein Teil der Maszlignahmen uumlber Auftraumlge durch die Unteren Naturschutzbehoumlrden finanzieren laumlsstHaben Sie Zuschuumlsse aus Mitteln der Landschaftspflegericht-linie beantragtHaben Sie die Oumlffentlichkeit vor Beginn und waumlhrend der Maszlignahme informiert und erlaumlutert was und weshalb es gemacht wird Wurde die Oumlffentlichkeit zum Pflegeeinsatz eingeladen Literatur Links

wwwschwaebischer-albvereinde

Kontakt

Schwaumlbischer Albverein e VWerner Breuninger NaturschutzreferentHospitalstraszlige 21 B 70174 StuttgartTel 07 112 25 85 14 Fax 07 112 25 85 92 naturschutzschwaebischer-albvereinde

Praxisbeispiele

Moorschutz ist Klimaschutz Landschaftspflegetage im Schopflocher Moor

Tipps

Denken Sie an eine projektbegleitende Oumlffentlichkeitsarbeit durch Zeitungsartikel und Veroumlffentlichungen in Mitglieder-zeitschriften Stellen Sie hierbei besonders die Bedeutung der freiwilligen Helfer herausArbeitseinsaumltze mit ehrenamtlichen Helfern sollten nicht laumlnger als drei bis vier Stunden dauern ndash die Arbeit muss Spaszlig machenZeigen Sie den Helfern Ihre Wertschaumltzung beispielsweise durch die Einladung zum gemeinsamen Essen oder kleine Geschenke an jeden Teilnehmer Sorgen Sie dafuumlr dass Getraumlnke und Verpflegung bei den Pflegeeinsaumltzen vorhanden sindStellen Sie die Erfolge der Maszlignahmen auf Exkursionen und Lehrgaumlngen vor und zeigen Sie VorherNachher-Bilder

Projektbeschreibung

Moore sind einzigartige Lebensraumlume fuumlr eine Vielzahl spezialisierter Lebensformen wie beispielsweise Wollgraumlser Torfmoose Sonnentau und Moorfroumlsche Auch haben Moore eine wichtige Funktion beim Hochwasserschutz wirken sie im Wasserhaushalt einer Landschaft doch wie ein Schwamm und nehmen innerhalb kurzer Zeit sehr viel Wasser auf Auch ihre Leistung als Kohlenstoffspeicher ist beeindruckend Moore bedecken zwar nur drei Prozent der Landflaumlche unserer Erde doch ist in ihnen doppelt so viel Kohlenstoff gebunden wie in allen Waumlldern weltweit Das Schopflocher Moor ndash urspruumlnglich ein Hochmoor im Bereich eines ehemaligen Vulkanschlots im Gebiet der Schwaumlbischen Alb ndash entstand nach dem Ende der letzten Eiszeit Wie viele andere Moore in Deutschland wurde es im 18 und 19 Jahrhundert fuumlr die Torfgewinnung weit- gehend abgebaut und entwaumlssert Um das Moor als wert-vollen Lebensraum fuumlr seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und den weiteren Torfabbau zu stoppen er-wirbt der Schwaumlbische Albverein seit 1930 im heutigen Naturschutzgebiet Schopflocher Moor Grundstuumlcke Auch die dem Schwaumlbischen Albverein nahestehende Torf-moorstiftung beteiligt sich am Kauf neuer Flaumlchen Auf den erworbenen Flaumlchen verschlieszligt der Verein ehemalige Entwaumlsserungsgraumlben um das Moor wieder zu vernaumlssen und fuumlhrt regelmaumlszligig Pflegemaszlignahmen durch

Das Schopflocher Moor 40 Kilometer suumldoumlstlich von Stuttgart unterliegt als Teil eines vielbesuchten Naherho-lungsgebiets einem hohen Besucherdruck Bis 1976 gab es in dem Gebiet keine festen Wege Nur Trampelpfade verliefen ungeordnet durch das Moor Um die trittempfind-lichen Moose und Graumlser besser zu schuumltzen entschloss

man sich damals einen Bohlenweg durch das Moor zu fuumlhren Die Aktion erfolgte als gemeinsames Projekt von staatlicher Naturschutz- Flurbereinigungs- und Forst-verwaltung mit Zustimmung und tatkraumlftiger Mithilfe des Schwaumlbischen Albvereins als Eigentuumlmer Diese Be-sucherlenkungsmaszlignahme war eine der ersten dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland Uumlber eine Laumlnge von 330 Metern fuumlhrt der Weg seitdem durch das Schutz-gebiet und ist auch fuumlr Rollstuhlfahrer geeignet

Um den mittlerweile guten oumlkologischen Zustand des Moores zu erhalten werden jaumlhrlich Landschaftspflege- tage mit rund 90 ehrenamtlichen Helfern durchgefuumlhrt Im Vordergrund stehen bei den halbtaumlgigen Einsaumltzen verschiedene Maszlignahmen zur Offenhaltung der Moor-landschaft Denn das Zuruumlckschneiden von Hecken Buumlschen und kleinen Baumlumen ist aumluszligerst wichtig da durch uumlbermaumlszligige Vegetation viel Wasser aus dem Moor verdun-sten und sich das Moor zunehmend in eine Waldlandschaft verwandeln wuumlrde Auch die Pflege der angrenzenden Streuwiesen ist von Bedeutung Das Maumlhgut wird durch die vielen Helfer von Hand entfernt Die Wiesen behalten ihren naumlhrstoffarmen Charakter ndash ein Liegenlassen des Grases wuumlrde zur Uumlberduumlngung fuumlhren ndash und seltene Or-chideenarten die auf magere Standorte angewiesen sind koumlnnen hier wachsen Waumlhrend der Aktionstage besteht die Moumlglichkeit das Schopflocher Moor unter fachkundiger Leitung naumlher kennenzulernen und interessante Infor-mationen uumlber den Lebensraum Moor zu erhalten

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C1 bdquoBiotopverbund und Schutzgebietsnetzeldquo der NBS durch die Pflege von wertvollen Moorflaumlchen

bdquoDas Schopflocher Moor ist ein gutes Beispiel dafuumlr wie in Zusammenarbeit mit der staatlichen Naturschutzverwaltung von einem leistungs-starken Verein durch Grunderwerb laufende Betreuung und Landschaftspflegemaszlignahmen wirksam Natur geschuumltzt werden kannldquoReinhard Wolf Vizepraumlsident des Schwaumlbischen Albvereins

Beteiligte Akteure

NaturschutzverbaumlndeUnternehmen

Landkreise und Gemeinden

Landschaftspflege-verbaumlnde

Checkliste

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Praxisbeispiele

Vogelschutz in Streuobstwiesen Das Projekt bdquoChampagner Bratbirneldquo

Projektbeschreibung

In Streuobstwiesen leben besonders viele Tier- und Pflanzenarten weil hier zwei Lebensraumlume auf einer Flaumlche zusammenkommen oben ein lichter Baumbestand aus Obstbaumlumen und darunter Wiesen und Weiden die aus landwirtschaftlicher Nutzung hervorgegangen sind In dieser Lebensraum-Kombination fuumlhlen sich Arten sowohl der Waumllder als auch halboffener bis offener Landschaften wohl Kraumluter- und damit bluumltenreiche Wiesen sind die Lebensgrundlage fuumlr eine Vielzahl von Kleinstlebe-wesen die wiederum willkommene Nahrung fuumlr eine vielfaumlltige Vogelwelt sind Auch zahlreiche Saumlugetiere Flechten und Pilze leben auf und an den Baumlumen

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Streuobstbaumlume allein in Baden-Wuumlrttemberg um ca 20 Prozent verringert Etwa 80 Prozent der Baumlume sind nicht oder nur unzureichend gepflegt Streuobstwiesen benoumltigen regelmaumlszligige Pflege Wiesen und Weiden be- halten nur dann eine ausgewogene Mischung aus Graumlsern und Kraumlutern wenn sie ein bis zwei Mal im Jahr gemaumlht oder beweidet werden Aber weder die traditionelle Baumpflege und Obsternte noch die extensive Gruumln-landnutzung sind heute noch rentabel Daher brechen fast uumlberall Streuobstbestaumlnde zusammen viele Grundstuumlcke verwahrlosen und wachsen zu Diese Situation spiegelt sich im Ruumlckgang europaweit geschuumltzter Vogelarten wie Rotkopfwuumlrger oder Wendehals wider

Um den Ruumlckgang der Streuobstbestaumlnde und der dort lebenden Vogelarten aufzuhalten begann 2009 das vorerst auf fuumlnf Jahre angesetzte LIFE+ Projekt bdquoVogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes und des Mittleren Remstalesldquo

Ganz nach dem Motto bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgenldquo sieht sich auch die Manufaktur Joumlrg Geigerdem Erhalt von Streuobstwiesen verpflichtet und beteiligt sich mit einer Maszlignahme am LIFE+ Projekt Obstweine alkoholfreie Cocktails und hochprozentige Destillate die aus Streuobst hergestellten Produkte sind vielfaumlltig Mit dem Modellprojekt bdquoChampagner Bratbirneldquo will die Ma-nufaktur zeigen dass eine Neupflanzung traditioneller Obstsorten sowohl fuumlr den Landwirt als auch fuumlr die Natur rentabel sein kann Die langfristige Anlage neuer Habitate fuumlr verschiedene Vogelarten wird mit einem wirtschaftlich zukunftsfaumlhigen extensiven Streuobstanbau verbunden Dabei kommen zahlreiche Maszlignahmen der biologischen Vielfalt zugute

So erfolgt die Duumlngung im Baumbereich organisch mit Hornspaumlnen und Malzkeimen in Ergaumlnzung mit Kalk Auszligerdem wird der Boden im unmittelbaren Baumbereich mit Kompostabdeckung oder mechanischer Bodenbear-beitung offengehalten um die notwendigen Naumlhrstoffe im Baumbereich zu konzentrieren und gute Jagdbedingungen fuumlr die Gegenspieler von Wuumlhlmaumlusen zu schaffen Den Anspruumlchen von Arten der Vogelschutz-Richtlinie wird durch die Erhaltung von eventuell vorhandenen Nistbaumlu-men so genannten Habitatbaumlumen Rechnung getragen Die Lebensraumbedingungen werden durch spezielle Nist- hilfen Reisighaufen sowie artenreiche Rand- und Saum-strukturen weiter verbessert

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C2 bdquoArtenschutz und genetische Vielfaltldquo der NBS durch die Foumlrderung von artenreichen Streuobstwiesen und den An-bau traditioneller Obstsorten

Beteiligte Akteure

LandwirtschaftNaturschutzverbaumlnde

UnternehmenLandkreise und

Gemeinden

Literatur Links

wwwlife-vogelschutz-streuobstdewwwmanufaktur-joerg-geigerde

Kontakt

Manufaktur Joumlrg Geiger GmbHJoumlrg GeigerReichenbacher Straszlige 2 73114 SchlatGoumlppingenTel 0 71 619 99 02 24

Haben Sie sich Partner vor Ort gesucht Als Besitzer eines Streuobstbestandes koumlnnen Sie Ihr Obst z B an einen regionalen Safthersteller verkaufen Manche Hersteller zahlen fuumlr Streuobst Preise die uumlber dem Marktdurchschnitt liegenWurde der Kontakt zu Schulen gesucht Stellen Sie Ihre Streuobstwiese als gruumlnes Klassenzimmer zur Verfuumlgung Schuumller koumlnnen so praxisnah etwas uumlber Arten lernen und aktiv zu deren Schutz z B durch den Bau von Nistkaumlsten beitragenWurde Kontakt mit Schaumlfern aufgenommen Durch die schonende Beweidung kann auf den Einsatz von Maumlhmaschinen verzichtet werden

Checkliste

Tipps

Im Rahmen eines groszligen LIFE+ Projektes koumlnnen auch kleinere Einzelmaszlignahmen bspw von Naturschutzverbaumlnden gefoumlrdert werden Erkundigen Sie sich wie Sie Finanzmittel der EU auch fuumlr Ihr Projekt nutzen koumlnnenBesitzen oder kennen Sie eine verwahrloste Streuobstwiese Wenden Sie sich an Naturschuumltzer vor Ort und denken Sie gemeinsam uumlber eine Reaktivierung und Pflege nach Informieren Sie sich auch beim Bundesfachausschuss bdquoStreuobstldquo des NABU unter wwwNABUdethemenstreuobstMoumlchten Sie als Privatperson Obstbaumlume anbauen Pflanzen Sie hochstaumlmmige Baumlume z B auch auf einer Gemeinschaftsflaumlche in Ihrer Kleingartenanlage Baumlume mit mindestens zwei Meter Stammhoumlhe bis zum ersten Ast bieten wertvolle Lebensraumlume fuumlr Gartenrotschwanz und CoVeranstalten Sie ein Erntefest Laden Sie Ehrenamtliche dazu ein beim Pfluumlcken des Obstes mitzuhelfen und als Dank dafuumlr selbst Obst oder Streuobstprodukte mit nach Hause zu nehmenSchaffen Sie regionale Wertschoumlpfungsketten Bieten Sie Ihr Streuobst Restaurants und Haumlndlern vor Ort an Das staumlrkt das Bewusstsein fuumlr die Region

bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgen das ist fuumlr unsere Manufaktur ganz entscheidend Deshalb wollen wir durch unseren Beitrag zum Life+ Projekt die Artenvielfalt der Streuobstwiesen durch eine nachhaltige Bewirtschaftung erhaltenldquo Joumlrg Geiger Manufaktur Joumlrg Geiger

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Die beste Projektidee ist ohne die noumltigen Geldmittel kaum umsetzbar Im Folgenden geben wir Ihnen einen Uumlberblick uumlber die Foumlrdermoumlglichkeiten durch Stiftungen und Foumlrderprogramme der Laumlnder des Bundes und der EU

Fuumlr kleinere Projekte bieten sich besonders Stiftungen und lokale Betriebe zur Finanzierung an Bei den kleineren Stif-tungen sind die Antragsunterlagen einfach auszufuumlllen und die Bewilligung erfolgt je nach Projektumfang meist schnell und unkompliziert Stiftungen und Kooperations- partner aus der Wirtschaft sind wichtige Unterstuumltzer bei der Beschaffung der Eigenanteile fuumlr groumlszligere Vorhaben bei denen Landes- Bundes- und EU-Mittel beantragt werden sollen Nutzen Sie die verschiedenen Finan-zierungsmoumlglichkeiten um Ihre Ideen zu verwirklichen

Stiftungen

Hier findet sich eine Auswahl deutscher Stiftungen im Be-reich Natur einige davon engagieren sich speziell fuumlr den Naturschutz bzw die Entwicklung in laumlndlichen Raumlumen und Mittelgebirgsregionen

middot Allianz Umweltstiftungmiddot Aktion Kulturlandmiddot Bayerischer Naturschutzfondsmiddot Commerzbank-Stiftung middot Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) middot Edmund Siemers-Stiftungmiddot Gregor Louisoder Umweltstiftungmiddot Michael Otto Stiftungmiddot Heinz Sielmann-Stiftungmiddot Sparkassen Stiftungenmiddot Stiftung Naturschutzfonds Baden-Wuumlrttembergmiddot Stiftung Unternehmen Waldmiddot Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Einen Uumlberblick uumlber die deutschen Stiftungen gibt der Bundesverband Deutscher Stiftungen wwwstiftungenorg

Aktuelle Informationen zum Foumlrderschwerpunkt den An- tragsfristen und dem Eigenanteil finden Sie auf den jewei-ligen Internetseiten Der Blick in die Foumlrderbedingungen scheinbar fachfremder Stiftungen lohnt sich ebenfalls denn oft werden Kommunikationsprojekte Reisekosten oder der laumlnderuumlbergreifende Wissensaustausch unterstuumltzt

Wirtschaftskooperationen

Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe aus der Region die durch ihre Taumltigkeit ihre Produkte oder ihr Logo zum geplanten Projekt besonders passen koumlnnten kommen ebenfalls als Unterstuumltzer in Betracht Entschei-dende Voraussetzung fuumlr eine Kooperation ist ein erkenn- bares Engagement von Firmen die sich fuumlr die Belange des Naturschutzes einsetzen wollenDer NABU etwa arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich u a mit Unternehmen wie Volkswagen KOSMOS Tee-Gschwendner und Veolia zusammenUnternehmen unterstuumltzen gerne auch kleinere Projekte wenn sie zur Firmenstrategie passen und ihnen Gele-genheit geben die eigene Arbeit fuumlr biologische Vielfalt darzustellen

Landesfoumlrderung

Ein groszliger Teil unserer Mittelgebirge ist gepraumlgt durch landwirtschaftliche Nutzung Im Rahmen des europaumlischen Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwicklung des laumlndlichen Raums (ELER) und der nationalen Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Kuumlstenschutzes (GAK) werden Agrarumweltmaszlignahmen gefoumlrdert Jedes Bundesland besitzt ein eigenes Agrarumweltprogramm welches die foumlrderfaumlhigen Maszlignahmen beinhaltet Bezu-schusst werden z B extensive Bewirtschaftungsmethoden der Einsatz oumlkologischer Anbauverfahren und die Stillle-gung von landwirtschaftlichen Nutzflaumlchen Jenseits der Foumlrdermoumlglichkeiten durch ELER haben die Bundeslaumlnder weitere Programme entwickelt Informationen dazu finden sich auf den Internetseiten des jeweiligen Landesminis- teriums Das Land Baden-Wuumlrttemberg bietet mit PLENUM (Projekt des Landes zur Erhaltung und Ent-wicklung von Natur und Umwelt) auch eine Finanzie-rungsmoumlglichkeit fuumlr kleinere ProjekteEine wichtige Saumlule des staatlichen Naturschutzes sind Vertragsnaturschutzmaszlignahmen Sie werden haumlufig aus Landes- oder Landkreismitteln bereitgestellt und koumlnnen vor Ort bei der Unteren Naturschutzbehoumlrde beantragt werden Ein guter Ansprechpartner fuumlr allgemeine Informationen zur Beantragung von Mitteln im integrierten und koope-rativen Naturschutz ist die Deutsche Vernetzungsstelle Laumlndliche Raumlume wwwnetzwerk-laendlicher-raumde

Ab 2013 wird mit dem Waldklimafonds zudem ein Finan- zierungsinstrument bereitstehen durch das u a Maszlig-nahmen zum Erhalt und der Sicherung von Waldmooren zur Neuanlage von kohlenstoffreichen Au- und Feucht-waumlldern und zur Praumlvention und Bewaumlltigung groszlig-flaumlchiger Schadensereignisse (wie Stuumlrme oder Wald-braumlnde) gefoumlrdert werden

EU-Foumlrdermittel

LIFE+ ist das einzige EU-Foumlrderprogramm das aus-schlieszliglich Umweltschutzbelange unterstuumltzt Es kommt dann zum Zuge wenn andere EU-Foumlrderprogramme nicht greifen Die derzeitige Foumlrderperiode gilt von 2007 bis 2013 und hat ein Budget von rund 21 Mrd Euro Das Programm wird von der Europaumlischen Kommission verwaltet und teilt sich in drei Bereiche Natur und bio-logische Vielfalt Umweltpolitik und Verwaltungspraxis sowie Information und Kommunikation

Auch andere europaumlische Foumlrderinstrumente kommen in Betracht z Bmiddot Europaumlischer Fischereifonds (EFF)middot Europaumlischer Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwick- lung des laumlndlichen Raums (ELER)middot Europaumlischer Sozialfonds (ESF)middot Europaumlischer Fonds fuumlr Regionale Entwicklung (EFRE)

Weitere Informationen wwweu-infodefoerderprogrammeumwelt

Auch fuumlr Waldbesitzer bieten viele Bundeslaumlnder finan-zielle Zuschuumlsse etwa fuumlr den Waldumbau mit stand-ortgerechten Baumarten und fuumlr Maszlignahmen zur Verbesserung der Struktur- und Artenvielfalt im Wald Erkundigen Sie sich bei der Landesforstbehoumlrde

Bundesfoumlrderung

Fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt ist das Bundes-programm bdquoBiologische Vielfaltldquo das umfangreichste Foumlrderinstrument Gefoumlrdert werden Vorhaben denen im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt eine gesamtstaatlich repraumlsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispiel-hafter und vorbildlicher Weise umsetzenAn der Durchfuumlhrung der Vorhaben muss ein erhebliches Bundesinteresse bestehen Die gefoumlrderten Maszlignahmen sollen dazu beitragen den Ruumlckgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis lang-fristig in einen positiven Trend umzukehren Foumlrder-schwerpunkte sind Arten in besonderer Verantwortung Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland die Sicherung von Oumlkosystemdienstleistungen und weitere Maszlignahmen von besonderer repraumlsentativer Bedeutung fuumlr die Nationale Biodiversitaumltsstrategie Das sind z B Kommunikationsmaszlignahmen die dazu beitragen die Visionen Ziele und Maszlignahmen der Strategie zu den Akteuren vor Ort zu transportierenDie Projekte muumlssen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Viel-falt dienen und uumlber die rechtlich geforderten Standards hinausgehen

Weitere Informationen wwwbfndebundesprogrammhtml

Einen sehr guten Uumlberblick uumlber weitere Foumlrdermoumlglich-keiten des Bundes z B Erprobungs- und Entwicklungs-vorhaben Naturschutzgroszligprojekte und Verbaumlndefoumlr-derung bieten die Internetseiten des Bundesamtes fuumlr Naturschutz wwwbfnde02_foerderunghtml

Finanzierung

Finanzierung

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Wenn man Menschen fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen will braucht es vor allem die richtige Idee und die richtige Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt Kommunikation fuumlr biologische Vielfalt kann dabei nur erfolgreich sein wenn sie die Werte Ein-stellungen und Motive der Menschen vor Ort sowie ihre unterschiedlichen Lebensstile und Konsumgewohn-heiten beruumlcksichtigt Dies betrifft sowohl Inhalte als auch Sprache und Form der Verstaumlndigung

Dabei gibt es einige hilfreiche und bewaumlhrte Erfahrungen die Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten unterstuumltzen koumlnnen

Klare leicht umzusetzende Ziele und Botschaften schaffen Verstaumlndnis und Motivation Wenn Sie an-fangen Projektideen zu entwickeln und daruumlber mit Menschen zu sprechen wird das Thema biologische Vielfalt oftmals als zu abstrakt wahrgenommen Dagegen hilft es einfache praktische Beispiele zu waumlhlen die die Menschen direkt erreichen Besonders gut gelingt dies wenn sie mit ihrem persoumlnlichen Leben zu tun haben Ein Fischer laumlsst sich z B leichter fuumlr Aktionen begeistern wenn es um den Erhalt von Fischbestaumlnden geht Ein Landwirt eher wenn er die Moumlglichkeit sieht etwas fuumlr die Natur zu tun und gleichzeitig weiter gute Ertraumlge zu erzielen

Uumlberlegen Sie bei Gespraumlchen mit Ihnen unbekannten Personen welches Vorwissen diese haben koumlnnten Sind Sie der Experte so erklaumlren Sie jeden Fachbegriff bei seiner ersten Verwendung (bdquoSie wissen ja vermutlich dass biologische Vielfalt die Vielfalt an Arten Lebens-raumlumen und die genetische Vielfalt umfasstldquo) Fragen Sie zum Ende nach ob etwas unklar geblieben ist

Kommunikation NABU vor Ort

NABU vor OrtKommunikationNABU-BundesverbandChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUdewwwNABUde

NABU Baden-WuumlrttembergTuumlbinger Straszlige 15 70178 StuttgartTel 07 119 66 72-0Fax 07 119 66 72-33NABUNABU-BWdewwwNABU-BWde

NABU-Partner Bayern ndashLandesbund fuumlr Vogelschutz (LBV)Eisvogelweg 1 91161 HilpoltsteinTel 0 91 7447 75-0Fax 0 91 7447 75-75InfoLBVdewwwLBVde

NABU BerlinWollankstraszlige 4 13187 BerlinTel 0 309 86 41 07 oder 9 86 08 37-0Fax 0 309 86 70 51LvBerlinNABU-BerlindewwwNABU-Berlinde

NABU BrandenburgLindenstraszlige 34 14467 PotsdamTel 03 312 01 55-70Fax 03 312 01 55-77InfoNABU-BrandenburgdewwwNABU-Brandenburgde

NABU BremenContrescarpe 8 28203 BremenTel 04 213 39 87 72Fax 04 2133 65 99 12InfoNABU-BremendewwwNABU-Bremende

NABU HamburgOsterstraszlige 58 20259 HamburgTel 0 4069 70 89-0Fax 0 4069 70 89-19NABUNABU-HamburgdewwwNABU-Hamburgde

NABU HessenFriedenstraszlige 26 35578 WetzlarTel 0 64 416 79 04-0Fax 0 64 416 79 04-29InfoNABU-HessendewwwNABU-Hessende

NABU Mecklenburg-VorpommernArsenalstraszlige 2 19053 SchwerinTel 03 857 58 94 81Fax 03 857 58 94 98LGSNABU-MVdewwwNABU-MVde

NABU NiedersachsenAlleestraszlige 36 30167 HannoverTel 05 1191 10 5-0Fax 05 119 11 05-40InfoNABU-NiedersachsendewwwNABU-Niedersachsende

NABU Nordrhein-WestfalenMerowingerstraszlige 8840225 DuumlsseldorfTel 02 1115 92 51-0Fax 02 1115 92 51-15InfoNABU-NRWdewwwNABU-NRWde

NABU Rheinland-PfalzFrauenlobstraszlige 15-19 55118 MainzTel 0 61 311 40 39-0Fax 0 61 311 40 39-28KontaktNABU-RLPdewwwNABU-RLPde

NABU SaarlandAntoniusstraszlige 18 66822 LebachTel 0 68 8193 61 9-0Fax 0 68 8193 61 9-11LGSNABU-SaardewwwNABU-Saarde

NABU SachsenLoumlbauer Straszlige 68 04347 LeipzigTel 03 4123 33 13-0Fax 03 4123 33 13-3LandesverbandNABU-SachsendewwwNABU-Sachsende

NABU Sachsen-AnhaltSchleinufer 18a 39104 MagdeburgTel 03 915 61 93-50Fax 03 915 61 93-49MailNABU-LSAdewwwNABU-LSAde

NABU Schleswig-HolsteinFaumlrberstraszlige 51 24534 NeumuumlnsterTel 0 43 215 37 34Fax 0 43 2159 81InfoNABU-SHdewwwNABU-SHde

NABU ThuumlringenLeutra 15 07751 JenaTel 0 36 4160 57 04Fax 0 36 4121 54 11LGSNABU-ThueringendewwwNABU-Thueringende

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Eine vertrauensvolle Partnerschaft aller Beteiligten ist die beste Grundlage ein Projekt erfolgreich und nachhaltig durchzufuumlhren Dazu gehoumlrt die ehrliche und vor allem fruumlhzeitige Kommunikation Bei der Vorbereitung von Projekten ist es deshalb unverzicht-bar alle Menschen die es betrifft und mit denen man zusammenarbeiten will moumlglichst fruumlh in die Ent-wicklung miteinzubeziehen

ProjektdatenbankWeitere Anregungen zu Projektideen Ansprechpartnern oder auch Foumlrdermoumlglichkeiten finden Sie in der NABU-Projektdatenbank zur biologischen Vielfalt unter wwwNABUdevielfalt-vor-ortDie Datenbank enthaumllt Projekte die sich in den unter-schiedlichen Lebensraumlumen engagieren ndash zahlreiche Bei- spiele fuumlr eine Vielzahl an Moumlglichkeiten Sie koumlnnen gezielt nach Arten Lebensraumlumen oder Kooperations-partnern suchen Informationen zum Projektziel dem Finanzvolumen der Laufzeit und einem Ansprechpartner vor Ort finden Sie ebenfalls

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Tipps

Ihr Projekt kann bundesweite Ausstrahlung be- kommen Melden Sie es unter wwwun-dekade-biologische-vielfaltde als Beispiel fuumlr vorbild-liche Umsetzung der NBS in der internationalen UN-Dekade zur biologischen VielfaltWeitere Informationen rund um die biologische Vielfalt unter wwwbiologischevielfaltdeMehr zur Kommunikation unter wwwbfnde0309_kommunikationhtml

Unsere Mittelgebirge bieten neben vielfaumlltigen Lebensraumlumen fuumlr Pflanzen und Tiere auch eine einzigartige Kulisse fuumlr Naturerleben und Erholung Doch die abnehmende Bewirtschaftung ertragsschwacher Standorte die Intensivierung der Forstwirtschaft die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege und eine uumlbermaumlszligige touristische Nutzung gefaumlhrden die Vielfalt der MittelgebirgeSoll die biologische Vielfalt der Mittelgebirge auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Sie halten Tipps und Praxisbeispiele in Ihren Haumlnden

Gefoumlrdert durch

Page 2: Praxis · rei, die regionales Bio-Getreide verwendet, bis hin zum mittelständischen Fabrikanten, der sein Betriebsgelände naturschutzgerecht pflegt. Wissenschaft Wissenschaft und

Impressum

copy 2012 NABU-BundesverbandNaturschutzbund Deutschland (NABU) e V wwwNABUdeChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin

Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUde

Text Werner Breuninger Moritz Klose Steffen ReichRedaktion Anna-Beeke Gretemeier Moritz Klose Bernd PieperGestaltung astrid-kampowskideDruck Druckhaus Schoumlneweide GmbH zertifiziert nach EMASgedruckt auf 100 Recyclingpapier zertifiziert mit dem Umweltzeichen bdquoDer Blaue Engelldquo 1 Auflage 082012

Bezug Die Broschuumlre erhalten Sie beim NABU Natur Shop Gutenbergstraszlige 12 30966 Hemmingen Tel 05 1189 81 38-0 Fax 05 1189 81 38-60 InfoNABU-Natur-Shopde oder unter wwwNABUdeshop und wwwNABUdevielfalt-vor-ort (auch zum Download)Art-Nr 5123

Bildnachweis Titel WaldhaumluslImagebrokerD Schoenen S 3 WaldhaumluslImagebrokerM Keller S 4 M Klose S 6 oben NABU unten v l n r W Rolfes 2x M Klose S7 M Klose NABU Oberberg M Klose Freisteller M Klose S 8 P Gapp S 9 v o n u P Gapp D Dannert P Gapp WaldhaumluslJ Raff Freisteller T Dove S 10 J Zeidelhack S 11 v o n u DAV NABUReufsteck Archiv Eichler S Reich Freisteller S Reich S 12 W Breuninger S 13 v o n u D Ruoff 3x W Breuninger Freistel-ler WaldhaumluslNaturfoto online S14 Manufaktur Joumlrg Geiger S 15 alle Manufaktur Joumlrg Geiger Freisteller M Steininger S 17 fotoliarrrob S 18 2x M Klose S 19 3x E Neuling S 20 M Klose

Unterstuumltzen Sie den Schutz der Natur ndash mit Ihrer SpendeNABU-Spendenkonto Konto-Nr 100100 Bank fuumlr Sozialwirtschaft Koumlln BLZ 37020500

Gefoumlrdert durch das Bundesamt fuumlr Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)

Inhaltsverzeichnis

Nationale Biodiversitaumltsstrategie fuumlr Mittelgebirge helliphelliphellip 5

Die Vision fuumlr den Lebensraum Mittelgebirge helliphelliphelliphelliphellip 6

Akteure helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 7

Praxisbeispiele

helliphellip Koumlnigsfeld im Schwarzwald helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 8

helliphellip Naturvertraumlglich Klettern helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 10

helliphellip Moorschutz ist Klimaschutz helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 12

helliphellip Vogelschutz in Streuobstwiesen helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 14

Finanzierung helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 16

Kommunikation helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 18

NABU vor Ort helliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphelliphellip 19

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Nationale Biodiversitaumltsstrategie fuumlr Mittelgebirge

Die biologische Vielfalt unserer Erde laumldt uns immer wieder zum Staunen und Bewundern ein Wir begegnen ihr uumlberall und jeden Tag erleben dabei zahlreiche Tiere Pflanzen und Lebensraumlume Sie ist Grundlage allen Lebens sorgt selbstregulierend fuumlr sauberes Wasser frische Luft ein angenehmes Klima und fruchtbare BoumldenJede Region und jede Landschaft hat ihre eigene Vielfalt an Arten und Lebensraumlumen Unsere Mittelgebirge vom Harz bis zum Schwarzwald und den Albhoumlhen vom Bayerischen Wald bis zur Eifel praumlgen mehr als ein Drittel der Flaumlche Deutschlands Charakteristisch sind Bergzuumlge Hochebenen Taumller und Schluchten sowie Berg-weiden und Streuobstwiesen Aber auch die Buchen- waumllder die Fichten- und Tannenwaumllder sowie Trocken- rasen und baumfreie Bergheiden bieten nicht nur besondere Lebensbedingungen fuumlr eine reiche Tier- und Pflanzenwelt sondern sind auch ein einzigartiges Natur-erlebnis fuumlr Jung und AltDurch das Klima und die besondere Geologie haben sich neben spezialisierten Artengemeinschaften ganz beson-dere Nutzungsformen der Kulturlandschaft durch den Menschen entwickelt Dazu gehoumlren neben der tradi-tionell extensiven Bewirtschaftung von Bergweiden und Streuobstwiesen auch der Weinbau und die Schaumlferei

Die biologische Vielfalt der Mittelgebirge ist durch viele Faktoren bedroht Ertragsschwache Standorte werden kaum noch bewirtschaftet Die intensive Holzwirtschaft mit umweltschaumldlichen Techniken und Holzerntever-fahren reduziert den Anteil von Alt- und Totholz sowie heimischen Baumarten Auch die intensive touristische Nutzung und die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege gefaumlhrden diese einzigartigen Landschaften Groszligraubtiere wie Luchs und Wolf finden keine Heimat mehr und letzte Refugien fuumlr Auerhahn Silberdistel und Frauenschuh-Orchidee verschwindenSoll die biologische Vielfalt in unseren Mittelgebirgen auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Die folgenden Seiten zeigen Ihnen wie diese Ziele vor Ort in die Tat umgesetzt werden koumlnnen Praxisbeispiele praumlsentieren erfolgreiche Modelle die regionale Akteure zum Schutz der biolo-gischen Vielfalt zusammen fuumlhren weisen auf Finan-zierungsmoumlglichkeiten fuumlr lokale Projekte hin und geben Tipps zur Umsetzung

Handeln fuumlr die Vielfalt in Mittelgebirgen

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Akteure

Um die biologische Vielfalt in Deutschland zu erhalten hat die Bundesregierung im Jahr 2007 die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen Unter Federfuumlhrung des Bundesumweltministeriums wurden Visionen fuumlr die Zukunft entwickelt und 330 umsetzbare Ziele gesteckt Um die Visionen zu realisieren wurden zudem in verschiedenen Handlungsfeldern 430 konkrete Maszlignahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt for-muliert Die Bundesregierung spricht mit ihrer Strategie nicht nur staatliche Institutionen in den Bundeslaumlndern und auf kommunaler Ebene an sondern auch alle weiteren gesellschaftlichen Entscheidungstraumlger wie Verbaumlnde Unternehmer und Landbesitzer So bietet sie vielen Akteuren vor Ort Handlungsmoumlglichkeiten um die re-gionaltypische Vielfalt von Arten und Lebensraumlumen zu schuumltzen und zu foumlrdern Die Strategie beruumlcksichtigt dabei neben oumlkologischen auch soziale und wirtschaftliche Aspekte und bildet somit einen wichtigen Baustein fuumlr eine nachhaltige lokale und regionale EntwicklungWeitere Informationen wwwbiologischevielfaltde

UnternehmenInsbesondere regionale kleine und mittelstaumlndische Un-ternehmen sind immer haumlufiger daran interessiert einen positiven Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt in ihrer Region zu leisten Die Palette reicht von der Baumlcke-rei die regionales Bio-Getreide verwendet bis hin zum mittelstaumlndischen Fabrikanten der sein Betriebsgelaumlnde naturschutzgerecht pflegt

WissenschaftWissenschaft und Forschung unterstuumltzen mit ihren Methoden und Erkenntnissen den Naturschutz vor Ort Sie bieten allen Akteuren die Entscheidungsgrundlagen fuumlr effektive Maszlignahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt

TourismusJedes Jahr locken frische Luft und ein reichhaltiges Angebot an Natursportarten und Erholungsangeboten Millionen Menschen in die Mittelgebirge Nachhaltiger Tourismus kann durch Umweltbildung und Besucherlenkung zum schonenden Umgang mit der Natur beitragen

Die Nationale Biodiversitaumltsstrategie

Zukunft fuumlr unsere Mittelgebirge

Die Vision fuumlr den Lebensraum Mittelgebirge

Akteure fuumlr Vielfalt in Mittelgebirgen

LandwirtschaftDie Landwirtschaft hat einen groszligen Einfluss auf die natuumlrliche Vielfalt in Mittelgebirgen Die meisten Nutz-flaumlchen dienen als Weideland oder dem Ackerbau Daruumlber hinaus sind Landwirte in ihrer Region verwurzelt und dadurch wichtige Multiplikatoren fuumlr die Erhaltung und Wertschaumltzung der biologischen Vielfalt

ForstwirtschaftWaumllder sind in Deutschland die zweitgroumlszligte Form der Landnutzung Durch eine schonende Waldbewirtschaf-tung den Schutz von Alt- und Totholzarealen sowie den Verzicht auf Monokulturen und einfoumlrmige Altersstruk-turen der angepflanzten Baumlume koumlnnen Forstwirte und Waldbesitzer einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der biologischen Vielfalt leisten

Landkreise und GemeindenDie Kommunen spielen eine bedeutende Rolle beim Ein-satz fuumlr mehr biologische Vielfalt Durch nachhaltige Bauplanung Projekte fuumlr den Artenschutz gute Oumlffentlich- keitsarbeit und die Unterstuumltzung von Naturschutzinitia- tiven sind insbesondere die Unteren Naturschutzbe-houmlrden Verbuumlndete bei der Verwirklichung von Projekten

LandschaftspflegeverbaumlndeLandschaftspflegeverbaumlnde sind wichtige Vermittler zwischen Naturschutz Politik und Landnutzern Durch ihre Aktivitaumlten beim Schutz und der Pflege von Kultur-landschaften und der Foumlrderung von regionaler Ent-wicklung kommt ihnen eine wichtige Verantwortung zu

NaturschutzverbaumlndeNaturschutzverbaumlnde wie der NABU sind vor Ort fuumlr die biologische Vielfalt aktiv Sie pflegen Schutzgebiete und setzen sich fuumlr Arten und Lebensraumlume ein Auch ihre Angebote in der Umweltbildung machen sie zu einem wichtigen Partner

Unsere Vision fuumlr die Zukunft istbdquoNatuumlrliche und naturnahe Waldgesellschaften haben deut-lich zugenommen Die nachhaltige Bewirtschaftung der Waumllder erfolgt im Einklang mit ihren oumlkologischen und sozialen Funktionen Der aus Waumlldern nachhaltig gewon-nene Rohstoff Holz erfreut sich groszliger Wertschaumltzung (hellip) Die Hochlagen der Mittelgebirge weisen eine hohe Vielfalt an natuumlrlichen und naturnahen Lebensraumlumen mit ihrer urspruumlnglichen Tier- und Pflanzenwelt auf Diese befinden sich in einem guumlnstigen Erhaltungszustand (hellip) Die Kultur-landschaften Deutschlands weisen aufgrund der vielfaumlltigen naturraumlumlichen Gegebenheiten und einer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft eine hohe Arten- und Lebens-raumvielfalt auf Quelle Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) 2007 NBS Kapitel B121 B126 B132

Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen sind wir alle gefragt Naturschutz Landwirtschaft Tourismus die Kom-munen vor Ort und auch jeder Einzelne koumlnnen dabei aktiv werden Nur gemeinsam erhalten wir die biologische Vielfalt in den Mittelgebirgen Werden auch Sie aktiv

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Praxisbeispiele

Koumlnigsfeld im Schwarzwald Die aumllteste NABU-Naturwaldgemeinde

Projektbeschreibung

Oumlkologie und Oumlkonomie schlieszligen sich nicht aus Dass sie sich vor allem in der Waldbewirtschaftung auf ideale Weise ergaumlnzen koumlnnen macht die NABU-Naturwaldge-meinde Koumlnigsfeld vor Der Wald wird hier schon seit vie-len Jahren naturnah bewirtschaftet denn die Koumlnigsfelder wissen Der Gemeindewald bringt nicht nur oumlkonomi-schen Nutzen mit sich sondern er erfuumlllt auch wichtige Funktionen fuumlr den Schutz von Umwelt und Natur sowie fuumlr die Erholung der Bevoumllkerung

Mit dem Praumldikat bdquoNaturwaldgemeinde zeichnet der NABU kommunale Waldbesitzer aus die sich in besonderer Weise um die naturnahe Bewirtschaftung ihres Waldes be- muumlhen Unter der Voraussetzung dass sich der Gemeinde- bzw Stadtrat auf die bdquoNaturwald-Kriterien per Beschluss fuumlr mindestens zehn Jahre verpflichtet erhalten die Ge- meinden vom NABU eine Urkunde NABU-Naturwaldge-meinden verpflichten sich mindestens sechs Bewirtschaf- tungskriterien einzuhalten Dazu gehoumlren die kahlschlags- freie Nutzung der Waumllder der Vorrang der Naturverjuumln-gung gegenuumlber einer Neupflanzung von Baumlumen der Verzicht auf Chemie und der Einsatz von sanfter Betriebs- technik Mit der Auszeichnung bdquoNaturwaldgemeinde do-kumentiert die Gemeinde gegenuumlber ihren Buumlrgern und Gaumlsten die besonderen Bemuumlhungen mit denen sie Lebens-qualitaumlt und natuumlrliche Lebensgrundlagen erhaumllt und foumlrdert

Koumlnigsfeld wurde 1997 die erste NABU-Naturwaldge-meinde Das Engagement der Gemeindeverwaltung hatte uumlberzeugt Denn schon vorher wurden die Rehwildbe-staumlnde angepasst und die Naturverjuumlngung im Gemeinde-wald durch gezielte selektive Holzentnahme gefoumlrdert Dies brachte nicht nur finanzielle Vorteile da kein Pflanzgut

gekauft werden musste sondern diente auch dem Erhalt der standorttypischen Weiszligtanne Seit einigen Jahren ist in weiten Teilen kein Wildverbiszligschutz von Baumlumen mehr notwendig da eine kleinere Wildpopulation auch nur wenige Jungbaumlume verbeiszligt Der Wald erneuert sich nun von ganz allein

Neben der Naturverjuumlngung ist das Bewahren von Alt- und Totholz ein wichtiges Kriterium fuumlr den Titel bdquoNABU-Naturwaldgemeindeldquo Viele Tier- und Pflanzenarten des Waldes wie Spechte verschiedene Pilze und Insekten-arten sind auf Alt- und Totholz angewiesen In NABU-Naturwaldgemeinden wird dieses Holz deshalb ganz bewusst auf einem Teil der Flaumlche stehen bzw liegen ge-lassen Auszligerdem sollen fuumlnf Prozent der Waldflaumlche dauerhaft aus der Nutzung genommen und somit zu den Urwaumlldern von morgen werden Daruumlber hinaus werden Baumlume mit besonderer Funktion als Lebensstaumltte fuumlr Tiere und Pflanzen darunter Houmlhlenbaumlume fuumlr Specht Waldkauz und Co als Habitatbaumlume markiert und be-sonders geschuumltzt

In Koumlnigsfeld sieht man in der Auszeichnung als NABU-Naturwaldgemeinde auch einen positiven Image-Effekt im touristischen Wettbewerb wird man doch als verant- wortungsbewusster Kurort wahrgenommen Bundesweit hat der NABU bisher 15 Gemeinden mit dem Naturwald-Zertifikat gekuumlrt

Das Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C6 bdquoLand- und Forstwirtschaftldquo der NBS durch die Foumlrderung von natur-vertraumlglichen Formen der Forstwirtschaft und somit auch dem Artenschutz und Erhalt der genetischen Vielfalt im Wald (C2)

Beteiligte Akteure

Landkreise und Gemeinden

NaturschutzverbaumlndeForstwirtschaft

Literatur Links

wwwkoenigsfelddewwwbaden-wuerttembergnabudethemenwald

Kontakt

Buumlrgermeisteramt KoumlnigsfeldRathausstraszlige 278126 Koumlnigsfeld im SchwarzwaldTel 0 77 2580 09-31Fax 0 77 2580 09-22

Tipps

Sind Sie selbst daran interessiert NABU-Naturwaldgemeinde zu werden Stellen Sie Kontakt zu anderen NABU-Natur-waldgemeinden her und informieren Sie sich uumlber deren Erfahrungen mit naturnaher WaldbewirtschaftungTue Gutes und rede daruumlber Machen Sie Ihre Bemuumlhungen und Erfolge um eine naturnahe Bewirtschaftung in den Me-dien oumlffentlich Das schafft Vertrauen unter den Buumlrgern und weckt Interesse bei TouristenFuumlhren Sie unter fachkundiger Begleitung des Foumlrsters Wald-begehungen bzw einen Waldtag fuumlr die Bevoumllkerung durch bei denen die Bewirtschaftungskriterien einer Naturwaldgemeinde und deren Vorteile praxisorientiert aufgezeigt werden Nutzen Sie diese Veranstaltungen fuumlr die Oumlffentlichkeitsarbeit so steigern Sie die Akzeptanz bei Einwohnern und Besuchern

bdquoDem Schutz der Artenvielfalt fuumlhlen wir uns verpflichtet Wir sind stolz NABU-Naturwald-gemeinde zu sein und brauchen uns auch oumlkonomisch nicht zu verstecken Denn wer im Wald konsequent naturnah wirtschaftet der schreibt auch schwarze Zahlenldquo Fritz Link Buumlrgermeister Koumlnigsfeld

Haben Sie sich uumlber die Kriterien fuumlr NABU-Naturwald-gemeinden informiert Vielleicht erfuumlllt Ihre Kommune schon viele davon Sind Sie mit dem ehrenamtlichen Naturschutz vor Ort in Kontakt getreten und haben sich gemeinsam Gedanken uumlber eine naturnahe Waldbewirtschaftung gemacht

Checkliste

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Praxisbeispiele

Naturvertraumlglich Klettern Kletterkonzepte im Noumlrdlichen Frankenjura

Projektbeschreibung

Felsen sind mit ihren extremen Standortbedingungen wichtige Lebensraumlume fuumlr eine Reihe von Tieren und Pflanzen und daher bdquogesetzlich geschuumltzte Biotopeldquo nach dem Bundesnaturschutzgesetz Vor allem die sonnigen kargen Felskoumlpfe in Kalkgebieten wie dem Noumlrdlichen Frankenjura in Nordbayern sind wahre Schatzkammern der Biodiversitaumlt Reliktpflanzen aus fruumlheren Klimaepo- chen wachsen hier ebenso wie endemische Arten die nirgendwo anders in Deutschland vorkommen

Die Felspflanzen muumlssen mit hohen Temperaturschwan- kungen und groszliger Trockenheit zurechtkommen und haben dazu besondere Anpassungsstrategien entwickelt Auch Reptilien und Voumlgel wie Wanderfalke und Uhu sind an den Felsen zu Hause Da sie fuumlr die Land- und Forstwirtschaft nicht nutzbar sind stellen Felsen oft Na-turinseln inmitten von Kulturlandschaften dar

Auch zum Klettern inzwischen eine Breitensportart bieten die loumlchrigen bis zu 40 Meter hohen Felsen des Noumlrdlichen Frankenjura einmalige Bedingungen Das Gebiet ist mit uumlber 10000 Routen nicht nur eines der groumlszligten und meistbesuchten Klettergebiete der Welt hier wurde auch Pionierarbeit bei der Erarbeitung von Loumlsungsstrategien zum naturvertraumlglichen Klettern geleistet

14 Kletterkonzepte regeln das Miteinander von Kletterern und Natur Ziemlich genau 20 Jahre hat die Erstellung gedauert Vertreter der Behoumlrden der Naturparkver-waltung der Naturschutzorganisationen des Deutschen Alpenvereins (DAV) und der IG Klettern haben uumlber

1000 Felsen vor Ort begutachtet notwendige Lenkungs-maszlignahmen diskutiert und die Felsen je nach Empfind-lichkeit der vorhandenen Arten in drei Zonen mit un-terschiedlich zulaumlssiger Nutzungsintensivitaumlt eingeteilt

Die flaumlchendeckenden Vereinbarungen lassen sowohl der Natur als auch dem Klettersport ausreichend Raum Dort wo es zum Schutz der Natur noumltig ist wurden ein Kletterverzicht oder andere Maszlignahmen vereinbart Waumlhrend der Brutzeit von besonders geschuumltzten Vogel- arten werden die Felsen zeitlich befristet gesperrt Um-lenkhaken vermeiden einen Ausstieg der Kletterer auf die sensiblen Felskoumlpfe Im Rahmen von so genannten Umweltbaustellen mit ehrenamtlichen Helfern werden die Biotope aktiv gepflegt und geschuumltzt wie z B durch das Entfernen von Gehoumllzen um die Felsen oder durch Erosionsschutzmaszlignahmen

Die Kletterkonzepte fuumlr das Noumlrdliche Frankenjura haben uumlber die Landesgrenzen hinweg Vorbildcharakter Auch in den meisten anderen Klettergebieten Deutschlands gibt es mittlerweile solche oder aumlhnliche Vereinbarungen zum naturvertraumlglichen Klettern Eine flaumlchendeckende Be- treuungsstruktur die von lokalen Arbeitskreisen Klettern amp Naturschutz bis zu einer bundesweiten Kommission reicht garantiert die Umsetzung der vereinbarten Verhaltensregeln

Das Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C13 bdquoTourismus und naturnahe Erholungldquo der NBS durch die Entwicklung von Konzepten zur naturvertraumlglichen Sport-ausuumlbung

Beteiligte Akteure

NaturschutzbehoumlrdenNaturparke

Deutscher Alpenverein e VIG Klettern e V

NaturschutzverbaumlndeBergwacht

Literatur Links

wwwdav-felsinfode

Kontakt

Deutscher Alpenverein e VSteffen ReichVon-Kahr-Str 2-4 80997 MuumlnchenTel 0 8914 00 30Naturalpenvereinde

Moumlchten Sie etwas zum Schutz der Felsen und zu einem natur-vertraumlglichen Klettersport beitragen Haben Sie alle relevanten Interessengruppen bei der Erarbeitung von Lenkungsmaszlig- nahmen einbezogen und gegenseitiges Vertrauen geschaffenWurde der Fokus auf freiwillige Vereinbarungen und eine Selbstkontrolle der Kletterszene gelegt Damit laumlsst sich meist mehr bewirken als durch hoheitliche SperrungenHaben Sie als Planer bzw Umsetzer von Lenkungsmaszlignahmen flexible und nachvollziehbare Regelungen geschaffen Diese sorgen fuumlr eine groumlszligtmoumlgliche Akzeptanz bei den Kletterern

Checkliste

Tipps

Informieren Sie sich als Kletterer vor einem Kletterausflug unter wwwdav-felsinfode uumlber die aktuell guumlltigen RegelungenVerwenden Sie nur Kletterfuumlhrer mit dem Guumltesiegel bdquoNaturvertraumlglich KletternldquoNehmen Sie vor dem ersten Besuch am Naturfels an einem Aus- bildungskurs teil und informieren Sie sich gruumlndlich uumlber Sicher-heit und Naturschutz wwwalpenvereindedraussen-ist-andersWenden Sie sich an die zustaumlndigen Felsbetreuer der je-weiligen Region Kontaktadressen unter wwwdav-felsinfode Rubrik FelsbetreuerWollen Sie sich fuumlr naturvertraumlgliches Klettern an einem Fels in Ihrer Naumlhe engagieren Dann setzen Sie sich mit den Ansprechpartnern des DAV in Verbindung

bdquoDie Begehungen im gesamten Naturpark Fraumlnkische Schweiz ndash Veldensteiner Forst sind abgeschlossen Wir koumlnnen bald 14 erfolgreiche Kletterkonzepte vorweisen die bereits jetzt weit uumlber Deutschlands Grenzen hinaus Beachtung und Anerkennung erhalten Darauf koumlnnen wir stolz seinBarbara Eichler DAV-Regionalvertreterin

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Wurde die Planung der Maszlignahmen mit den Naturschutz-behoumlrden vor Ort abgestimmt Haben Sie geklaumlrt ob sich ein Teil der Maszlignahmen uumlber Auftraumlge durch die Unteren Naturschutzbehoumlrden finanzieren laumlsstHaben Sie Zuschuumlsse aus Mitteln der Landschaftspflegericht-linie beantragtHaben Sie die Oumlffentlichkeit vor Beginn und waumlhrend der Maszlignahme informiert und erlaumlutert was und weshalb es gemacht wird Wurde die Oumlffentlichkeit zum Pflegeeinsatz eingeladen Literatur Links

wwwschwaebischer-albvereinde

Kontakt

Schwaumlbischer Albverein e VWerner Breuninger NaturschutzreferentHospitalstraszlige 21 B 70174 StuttgartTel 07 112 25 85 14 Fax 07 112 25 85 92 naturschutzschwaebischer-albvereinde

Praxisbeispiele

Moorschutz ist Klimaschutz Landschaftspflegetage im Schopflocher Moor

Tipps

Denken Sie an eine projektbegleitende Oumlffentlichkeitsarbeit durch Zeitungsartikel und Veroumlffentlichungen in Mitglieder-zeitschriften Stellen Sie hierbei besonders die Bedeutung der freiwilligen Helfer herausArbeitseinsaumltze mit ehrenamtlichen Helfern sollten nicht laumlnger als drei bis vier Stunden dauern ndash die Arbeit muss Spaszlig machenZeigen Sie den Helfern Ihre Wertschaumltzung beispielsweise durch die Einladung zum gemeinsamen Essen oder kleine Geschenke an jeden Teilnehmer Sorgen Sie dafuumlr dass Getraumlnke und Verpflegung bei den Pflegeeinsaumltzen vorhanden sindStellen Sie die Erfolge der Maszlignahmen auf Exkursionen und Lehrgaumlngen vor und zeigen Sie VorherNachher-Bilder

Projektbeschreibung

Moore sind einzigartige Lebensraumlume fuumlr eine Vielzahl spezialisierter Lebensformen wie beispielsweise Wollgraumlser Torfmoose Sonnentau und Moorfroumlsche Auch haben Moore eine wichtige Funktion beim Hochwasserschutz wirken sie im Wasserhaushalt einer Landschaft doch wie ein Schwamm und nehmen innerhalb kurzer Zeit sehr viel Wasser auf Auch ihre Leistung als Kohlenstoffspeicher ist beeindruckend Moore bedecken zwar nur drei Prozent der Landflaumlche unserer Erde doch ist in ihnen doppelt so viel Kohlenstoff gebunden wie in allen Waumlldern weltweit Das Schopflocher Moor ndash urspruumlnglich ein Hochmoor im Bereich eines ehemaligen Vulkanschlots im Gebiet der Schwaumlbischen Alb ndash entstand nach dem Ende der letzten Eiszeit Wie viele andere Moore in Deutschland wurde es im 18 und 19 Jahrhundert fuumlr die Torfgewinnung weit- gehend abgebaut und entwaumlssert Um das Moor als wert-vollen Lebensraum fuumlr seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und den weiteren Torfabbau zu stoppen er-wirbt der Schwaumlbische Albverein seit 1930 im heutigen Naturschutzgebiet Schopflocher Moor Grundstuumlcke Auch die dem Schwaumlbischen Albverein nahestehende Torf-moorstiftung beteiligt sich am Kauf neuer Flaumlchen Auf den erworbenen Flaumlchen verschlieszligt der Verein ehemalige Entwaumlsserungsgraumlben um das Moor wieder zu vernaumlssen und fuumlhrt regelmaumlszligig Pflegemaszlignahmen durch

Das Schopflocher Moor 40 Kilometer suumldoumlstlich von Stuttgart unterliegt als Teil eines vielbesuchten Naherho-lungsgebiets einem hohen Besucherdruck Bis 1976 gab es in dem Gebiet keine festen Wege Nur Trampelpfade verliefen ungeordnet durch das Moor Um die trittempfind-lichen Moose und Graumlser besser zu schuumltzen entschloss

man sich damals einen Bohlenweg durch das Moor zu fuumlhren Die Aktion erfolgte als gemeinsames Projekt von staatlicher Naturschutz- Flurbereinigungs- und Forst-verwaltung mit Zustimmung und tatkraumlftiger Mithilfe des Schwaumlbischen Albvereins als Eigentuumlmer Diese Be-sucherlenkungsmaszlignahme war eine der ersten dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland Uumlber eine Laumlnge von 330 Metern fuumlhrt der Weg seitdem durch das Schutz-gebiet und ist auch fuumlr Rollstuhlfahrer geeignet

Um den mittlerweile guten oumlkologischen Zustand des Moores zu erhalten werden jaumlhrlich Landschaftspflege- tage mit rund 90 ehrenamtlichen Helfern durchgefuumlhrt Im Vordergrund stehen bei den halbtaumlgigen Einsaumltzen verschiedene Maszlignahmen zur Offenhaltung der Moor-landschaft Denn das Zuruumlckschneiden von Hecken Buumlschen und kleinen Baumlumen ist aumluszligerst wichtig da durch uumlbermaumlszligige Vegetation viel Wasser aus dem Moor verdun-sten und sich das Moor zunehmend in eine Waldlandschaft verwandeln wuumlrde Auch die Pflege der angrenzenden Streuwiesen ist von Bedeutung Das Maumlhgut wird durch die vielen Helfer von Hand entfernt Die Wiesen behalten ihren naumlhrstoffarmen Charakter ndash ein Liegenlassen des Grases wuumlrde zur Uumlberduumlngung fuumlhren ndash und seltene Or-chideenarten die auf magere Standorte angewiesen sind koumlnnen hier wachsen Waumlhrend der Aktionstage besteht die Moumlglichkeit das Schopflocher Moor unter fachkundiger Leitung naumlher kennenzulernen und interessante Infor-mationen uumlber den Lebensraum Moor zu erhalten

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C1 bdquoBiotopverbund und Schutzgebietsnetzeldquo der NBS durch die Pflege von wertvollen Moorflaumlchen

bdquoDas Schopflocher Moor ist ein gutes Beispiel dafuumlr wie in Zusammenarbeit mit der staatlichen Naturschutzverwaltung von einem leistungs-starken Verein durch Grunderwerb laufende Betreuung und Landschaftspflegemaszlignahmen wirksam Natur geschuumltzt werden kannldquoReinhard Wolf Vizepraumlsident des Schwaumlbischen Albvereins

Beteiligte Akteure

NaturschutzverbaumlndeUnternehmen

Landkreise und Gemeinden

Landschaftspflege-verbaumlnde

Checkliste

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Praxisbeispiele

Vogelschutz in Streuobstwiesen Das Projekt bdquoChampagner Bratbirneldquo

Projektbeschreibung

In Streuobstwiesen leben besonders viele Tier- und Pflanzenarten weil hier zwei Lebensraumlume auf einer Flaumlche zusammenkommen oben ein lichter Baumbestand aus Obstbaumlumen und darunter Wiesen und Weiden die aus landwirtschaftlicher Nutzung hervorgegangen sind In dieser Lebensraum-Kombination fuumlhlen sich Arten sowohl der Waumllder als auch halboffener bis offener Landschaften wohl Kraumluter- und damit bluumltenreiche Wiesen sind die Lebensgrundlage fuumlr eine Vielzahl von Kleinstlebe-wesen die wiederum willkommene Nahrung fuumlr eine vielfaumlltige Vogelwelt sind Auch zahlreiche Saumlugetiere Flechten und Pilze leben auf und an den Baumlumen

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Streuobstbaumlume allein in Baden-Wuumlrttemberg um ca 20 Prozent verringert Etwa 80 Prozent der Baumlume sind nicht oder nur unzureichend gepflegt Streuobstwiesen benoumltigen regelmaumlszligige Pflege Wiesen und Weiden be- halten nur dann eine ausgewogene Mischung aus Graumlsern und Kraumlutern wenn sie ein bis zwei Mal im Jahr gemaumlht oder beweidet werden Aber weder die traditionelle Baumpflege und Obsternte noch die extensive Gruumln-landnutzung sind heute noch rentabel Daher brechen fast uumlberall Streuobstbestaumlnde zusammen viele Grundstuumlcke verwahrlosen und wachsen zu Diese Situation spiegelt sich im Ruumlckgang europaweit geschuumltzter Vogelarten wie Rotkopfwuumlrger oder Wendehals wider

Um den Ruumlckgang der Streuobstbestaumlnde und der dort lebenden Vogelarten aufzuhalten begann 2009 das vorerst auf fuumlnf Jahre angesetzte LIFE+ Projekt bdquoVogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes und des Mittleren Remstalesldquo

Ganz nach dem Motto bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgenldquo sieht sich auch die Manufaktur Joumlrg Geigerdem Erhalt von Streuobstwiesen verpflichtet und beteiligt sich mit einer Maszlignahme am LIFE+ Projekt Obstweine alkoholfreie Cocktails und hochprozentige Destillate die aus Streuobst hergestellten Produkte sind vielfaumlltig Mit dem Modellprojekt bdquoChampagner Bratbirneldquo will die Ma-nufaktur zeigen dass eine Neupflanzung traditioneller Obstsorten sowohl fuumlr den Landwirt als auch fuumlr die Natur rentabel sein kann Die langfristige Anlage neuer Habitate fuumlr verschiedene Vogelarten wird mit einem wirtschaftlich zukunftsfaumlhigen extensiven Streuobstanbau verbunden Dabei kommen zahlreiche Maszlignahmen der biologischen Vielfalt zugute

So erfolgt die Duumlngung im Baumbereich organisch mit Hornspaumlnen und Malzkeimen in Ergaumlnzung mit Kalk Auszligerdem wird der Boden im unmittelbaren Baumbereich mit Kompostabdeckung oder mechanischer Bodenbear-beitung offengehalten um die notwendigen Naumlhrstoffe im Baumbereich zu konzentrieren und gute Jagdbedingungen fuumlr die Gegenspieler von Wuumlhlmaumlusen zu schaffen Den Anspruumlchen von Arten der Vogelschutz-Richtlinie wird durch die Erhaltung von eventuell vorhandenen Nistbaumlu-men so genannten Habitatbaumlumen Rechnung getragen Die Lebensraumbedingungen werden durch spezielle Nist- hilfen Reisighaufen sowie artenreiche Rand- und Saum-strukturen weiter verbessert

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C2 bdquoArtenschutz und genetische Vielfaltldquo der NBS durch die Foumlrderung von artenreichen Streuobstwiesen und den An-bau traditioneller Obstsorten

Beteiligte Akteure

LandwirtschaftNaturschutzverbaumlnde

UnternehmenLandkreise und

Gemeinden

Literatur Links

wwwlife-vogelschutz-streuobstdewwwmanufaktur-joerg-geigerde

Kontakt

Manufaktur Joumlrg Geiger GmbHJoumlrg GeigerReichenbacher Straszlige 2 73114 SchlatGoumlppingenTel 0 71 619 99 02 24

Haben Sie sich Partner vor Ort gesucht Als Besitzer eines Streuobstbestandes koumlnnen Sie Ihr Obst z B an einen regionalen Safthersteller verkaufen Manche Hersteller zahlen fuumlr Streuobst Preise die uumlber dem Marktdurchschnitt liegenWurde der Kontakt zu Schulen gesucht Stellen Sie Ihre Streuobstwiese als gruumlnes Klassenzimmer zur Verfuumlgung Schuumller koumlnnen so praxisnah etwas uumlber Arten lernen und aktiv zu deren Schutz z B durch den Bau von Nistkaumlsten beitragenWurde Kontakt mit Schaumlfern aufgenommen Durch die schonende Beweidung kann auf den Einsatz von Maumlhmaschinen verzichtet werden

Checkliste

Tipps

Im Rahmen eines groszligen LIFE+ Projektes koumlnnen auch kleinere Einzelmaszlignahmen bspw von Naturschutzverbaumlnden gefoumlrdert werden Erkundigen Sie sich wie Sie Finanzmittel der EU auch fuumlr Ihr Projekt nutzen koumlnnenBesitzen oder kennen Sie eine verwahrloste Streuobstwiese Wenden Sie sich an Naturschuumltzer vor Ort und denken Sie gemeinsam uumlber eine Reaktivierung und Pflege nach Informieren Sie sich auch beim Bundesfachausschuss bdquoStreuobstldquo des NABU unter wwwNABUdethemenstreuobstMoumlchten Sie als Privatperson Obstbaumlume anbauen Pflanzen Sie hochstaumlmmige Baumlume z B auch auf einer Gemeinschaftsflaumlche in Ihrer Kleingartenanlage Baumlume mit mindestens zwei Meter Stammhoumlhe bis zum ersten Ast bieten wertvolle Lebensraumlume fuumlr Gartenrotschwanz und CoVeranstalten Sie ein Erntefest Laden Sie Ehrenamtliche dazu ein beim Pfluumlcken des Obstes mitzuhelfen und als Dank dafuumlr selbst Obst oder Streuobstprodukte mit nach Hause zu nehmenSchaffen Sie regionale Wertschoumlpfungsketten Bieten Sie Ihr Streuobst Restaurants und Haumlndlern vor Ort an Das staumlrkt das Bewusstsein fuumlr die Region

bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgen das ist fuumlr unsere Manufaktur ganz entscheidend Deshalb wollen wir durch unseren Beitrag zum Life+ Projekt die Artenvielfalt der Streuobstwiesen durch eine nachhaltige Bewirtschaftung erhaltenldquo Joumlrg Geiger Manufaktur Joumlrg Geiger

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Die beste Projektidee ist ohne die noumltigen Geldmittel kaum umsetzbar Im Folgenden geben wir Ihnen einen Uumlberblick uumlber die Foumlrdermoumlglichkeiten durch Stiftungen und Foumlrderprogramme der Laumlnder des Bundes und der EU

Fuumlr kleinere Projekte bieten sich besonders Stiftungen und lokale Betriebe zur Finanzierung an Bei den kleineren Stif-tungen sind die Antragsunterlagen einfach auszufuumlllen und die Bewilligung erfolgt je nach Projektumfang meist schnell und unkompliziert Stiftungen und Kooperations- partner aus der Wirtschaft sind wichtige Unterstuumltzer bei der Beschaffung der Eigenanteile fuumlr groumlszligere Vorhaben bei denen Landes- Bundes- und EU-Mittel beantragt werden sollen Nutzen Sie die verschiedenen Finan-zierungsmoumlglichkeiten um Ihre Ideen zu verwirklichen

Stiftungen

Hier findet sich eine Auswahl deutscher Stiftungen im Be-reich Natur einige davon engagieren sich speziell fuumlr den Naturschutz bzw die Entwicklung in laumlndlichen Raumlumen und Mittelgebirgsregionen

middot Allianz Umweltstiftungmiddot Aktion Kulturlandmiddot Bayerischer Naturschutzfondsmiddot Commerzbank-Stiftung middot Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) middot Edmund Siemers-Stiftungmiddot Gregor Louisoder Umweltstiftungmiddot Michael Otto Stiftungmiddot Heinz Sielmann-Stiftungmiddot Sparkassen Stiftungenmiddot Stiftung Naturschutzfonds Baden-Wuumlrttembergmiddot Stiftung Unternehmen Waldmiddot Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Einen Uumlberblick uumlber die deutschen Stiftungen gibt der Bundesverband Deutscher Stiftungen wwwstiftungenorg

Aktuelle Informationen zum Foumlrderschwerpunkt den An- tragsfristen und dem Eigenanteil finden Sie auf den jewei-ligen Internetseiten Der Blick in die Foumlrderbedingungen scheinbar fachfremder Stiftungen lohnt sich ebenfalls denn oft werden Kommunikationsprojekte Reisekosten oder der laumlnderuumlbergreifende Wissensaustausch unterstuumltzt

Wirtschaftskooperationen

Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe aus der Region die durch ihre Taumltigkeit ihre Produkte oder ihr Logo zum geplanten Projekt besonders passen koumlnnten kommen ebenfalls als Unterstuumltzer in Betracht Entschei-dende Voraussetzung fuumlr eine Kooperation ist ein erkenn- bares Engagement von Firmen die sich fuumlr die Belange des Naturschutzes einsetzen wollenDer NABU etwa arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich u a mit Unternehmen wie Volkswagen KOSMOS Tee-Gschwendner und Veolia zusammenUnternehmen unterstuumltzen gerne auch kleinere Projekte wenn sie zur Firmenstrategie passen und ihnen Gele-genheit geben die eigene Arbeit fuumlr biologische Vielfalt darzustellen

Landesfoumlrderung

Ein groszliger Teil unserer Mittelgebirge ist gepraumlgt durch landwirtschaftliche Nutzung Im Rahmen des europaumlischen Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwicklung des laumlndlichen Raums (ELER) und der nationalen Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Kuumlstenschutzes (GAK) werden Agrarumweltmaszlignahmen gefoumlrdert Jedes Bundesland besitzt ein eigenes Agrarumweltprogramm welches die foumlrderfaumlhigen Maszlignahmen beinhaltet Bezu-schusst werden z B extensive Bewirtschaftungsmethoden der Einsatz oumlkologischer Anbauverfahren und die Stillle-gung von landwirtschaftlichen Nutzflaumlchen Jenseits der Foumlrdermoumlglichkeiten durch ELER haben die Bundeslaumlnder weitere Programme entwickelt Informationen dazu finden sich auf den Internetseiten des jeweiligen Landesminis- teriums Das Land Baden-Wuumlrttemberg bietet mit PLENUM (Projekt des Landes zur Erhaltung und Ent-wicklung von Natur und Umwelt) auch eine Finanzie-rungsmoumlglichkeit fuumlr kleinere ProjekteEine wichtige Saumlule des staatlichen Naturschutzes sind Vertragsnaturschutzmaszlignahmen Sie werden haumlufig aus Landes- oder Landkreismitteln bereitgestellt und koumlnnen vor Ort bei der Unteren Naturschutzbehoumlrde beantragt werden Ein guter Ansprechpartner fuumlr allgemeine Informationen zur Beantragung von Mitteln im integrierten und koope-rativen Naturschutz ist die Deutsche Vernetzungsstelle Laumlndliche Raumlume wwwnetzwerk-laendlicher-raumde

Ab 2013 wird mit dem Waldklimafonds zudem ein Finan- zierungsinstrument bereitstehen durch das u a Maszlig-nahmen zum Erhalt und der Sicherung von Waldmooren zur Neuanlage von kohlenstoffreichen Au- und Feucht-waumlldern und zur Praumlvention und Bewaumlltigung groszlig-flaumlchiger Schadensereignisse (wie Stuumlrme oder Wald-braumlnde) gefoumlrdert werden

EU-Foumlrdermittel

LIFE+ ist das einzige EU-Foumlrderprogramm das aus-schlieszliglich Umweltschutzbelange unterstuumltzt Es kommt dann zum Zuge wenn andere EU-Foumlrderprogramme nicht greifen Die derzeitige Foumlrderperiode gilt von 2007 bis 2013 und hat ein Budget von rund 21 Mrd Euro Das Programm wird von der Europaumlischen Kommission verwaltet und teilt sich in drei Bereiche Natur und bio-logische Vielfalt Umweltpolitik und Verwaltungspraxis sowie Information und Kommunikation

Auch andere europaumlische Foumlrderinstrumente kommen in Betracht z Bmiddot Europaumlischer Fischereifonds (EFF)middot Europaumlischer Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwick- lung des laumlndlichen Raums (ELER)middot Europaumlischer Sozialfonds (ESF)middot Europaumlischer Fonds fuumlr Regionale Entwicklung (EFRE)

Weitere Informationen wwweu-infodefoerderprogrammeumwelt

Auch fuumlr Waldbesitzer bieten viele Bundeslaumlnder finan-zielle Zuschuumlsse etwa fuumlr den Waldumbau mit stand-ortgerechten Baumarten und fuumlr Maszlignahmen zur Verbesserung der Struktur- und Artenvielfalt im Wald Erkundigen Sie sich bei der Landesforstbehoumlrde

Bundesfoumlrderung

Fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt ist das Bundes-programm bdquoBiologische Vielfaltldquo das umfangreichste Foumlrderinstrument Gefoumlrdert werden Vorhaben denen im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt eine gesamtstaatlich repraumlsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispiel-hafter und vorbildlicher Weise umsetzenAn der Durchfuumlhrung der Vorhaben muss ein erhebliches Bundesinteresse bestehen Die gefoumlrderten Maszlignahmen sollen dazu beitragen den Ruumlckgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis lang-fristig in einen positiven Trend umzukehren Foumlrder-schwerpunkte sind Arten in besonderer Verantwortung Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland die Sicherung von Oumlkosystemdienstleistungen und weitere Maszlignahmen von besonderer repraumlsentativer Bedeutung fuumlr die Nationale Biodiversitaumltsstrategie Das sind z B Kommunikationsmaszlignahmen die dazu beitragen die Visionen Ziele und Maszlignahmen der Strategie zu den Akteuren vor Ort zu transportierenDie Projekte muumlssen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Viel-falt dienen und uumlber die rechtlich geforderten Standards hinausgehen

Weitere Informationen wwwbfndebundesprogrammhtml

Einen sehr guten Uumlberblick uumlber weitere Foumlrdermoumlglich-keiten des Bundes z B Erprobungs- und Entwicklungs-vorhaben Naturschutzgroszligprojekte und Verbaumlndefoumlr-derung bieten die Internetseiten des Bundesamtes fuumlr Naturschutz wwwbfnde02_foerderunghtml

Finanzierung

Finanzierung

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Wenn man Menschen fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen will braucht es vor allem die richtige Idee und die richtige Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt Kommunikation fuumlr biologische Vielfalt kann dabei nur erfolgreich sein wenn sie die Werte Ein-stellungen und Motive der Menschen vor Ort sowie ihre unterschiedlichen Lebensstile und Konsumgewohn-heiten beruumlcksichtigt Dies betrifft sowohl Inhalte als auch Sprache und Form der Verstaumlndigung

Dabei gibt es einige hilfreiche und bewaumlhrte Erfahrungen die Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten unterstuumltzen koumlnnen

Klare leicht umzusetzende Ziele und Botschaften schaffen Verstaumlndnis und Motivation Wenn Sie an-fangen Projektideen zu entwickeln und daruumlber mit Menschen zu sprechen wird das Thema biologische Vielfalt oftmals als zu abstrakt wahrgenommen Dagegen hilft es einfache praktische Beispiele zu waumlhlen die die Menschen direkt erreichen Besonders gut gelingt dies wenn sie mit ihrem persoumlnlichen Leben zu tun haben Ein Fischer laumlsst sich z B leichter fuumlr Aktionen begeistern wenn es um den Erhalt von Fischbestaumlnden geht Ein Landwirt eher wenn er die Moumlglichkeit sieht etwas fuumlr die Natur zu tun und gleichzeitig weiter gute Ertraumlge zu erzielen

Uumlberlegen Sie bei Gespraumlchen mit Ihnen unbekannten Personen welches Vorwissen diese haben koumlnnten Sind Sie der Experte so erklaumlren Sie jeden Fachbegriff bei seiner ersten Verwendung (bdquoSie wissen ja vermutlich dass biologische Vielfalt die Vielfalt an Arten Lebens-raumlumen und die genetische Vielfalt umfasstldquo) Fragen Sie zum Ende nach ob etwas unklar geblieben ist

Kommunikation NABU vor Ort

NABU vor OrtKommunikationNABU-BundesverbandChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUdewwwNABUde

NABU Baden-WuumlrttembergTuumlbinger Straszlige 15 70178 StuttgartTel 07 119 66 72-0Fax 07 119 66 72-33NABUNABU-BWdewwwNABU-BWde

NABU-Partner Bayern ndashLandesbund fuumlr Vogelschutz (LBV)Eisvogelweg 1 91161 HilpoltsteinTel 0 91 7447 75-0Fax 0 91 7447 75-75InfoLBVdewwwLBVde

NABU BerlinWollankstraszlige 4 13187 BerlinTel 0 309 86 41 07 oder 9 86 08 37-0Fax 0 309 86 70 51LvBerlinNABU-BerlindewwwNABU-Berlinde

NABU BrandenburgLindenstraszlige 34 14467 PotsdamTel 03 312 01 55-70Fax 03 312 01 55-77InfoNABU-BrandenburgdewwwNABU-Brandenburgde

NABU BremenContrescarpe 8 28203 BremenTel 04 213 39 87 72Fax 04 2133 65 99 12InfoNABU-BremendewwwNABU-Bremende

NABU HamburgOsterstraszlige 58 20259 HamburgTel 0 4069 70 89-0Fax 0 4069 70 89-19NABUNABU-HamburgdewwwNABU-Hamburgde

NABU HessenFriedenstraszlige 26 35578 WetzlarTel 0 64 416 79 04-0Fax 0 64 416 79 04-29InfoNABU-HessendewwwNABU-Hessende

NABU Mecklenburg-VorpommernArsenalstraszlige 2 19053 SchwerinTel 03 857 58 94 81Fax 03 857 58 94 98LGSNABU-MVdewwwNABU-MVde

NABU NiedersachsenAlleestraszlige 36 30167 HannoverTel 05 1191 10 5-0Fax 05 119 11 05-40InfoNABU-NiedersachsendewwwNABU-Niedersachsende

NABU Nordrhein-WestfalenMerowingerstraszlige 8840225 DuumlsseldorfTel 02 1115 92 51-0Fax 02 1115 92 51-15InfoNABU-NRWdewwwNABU-NRWde

NABU Rheinland-PfalzFrauenlobstraszlige 15-19 55118 MainzTel 0 61 311 40 39-0Fax 0 61 311 40 39-28KontaktNABU-RLPdewwwNABU-RLPde

NABU SaarlandAntoniusstraszlige 18 66822 LebachTel 0 68 8193 61 9-0Fax 0 68 8193 61 9-11LGSNABU-SaardewwwNABU-Saarde

NABU SachsenLoumlbauer Straszlige 68 04347 LeipzigTel 03 4123 33 13-0Fax 03 4123 33 13-3LandesverbandNABU-SachsendewwwNABU-Sachsende

NABU Sachsen-AnhaltSchleinufer 18a 39104 MagdeburgTel 03 915 61 93-50Fax 03 915 61 93-49MailNABU-LSAdewwwNABU-LSAde

NABU Schleswig-HolsteinFaumlrberstraszlige 51 24534 NeumuumlnsterTel 0 43 215 37 34Fax 0 43 2159 81InfoNABU-SHdewwwNABU-SHde

NABU ThuumlringenLeutra 15 07751 JenaTel 0 36 4160 57 04Fax 0 36 4121 54 11LGSNABU-ThueringendewwwNABU-Thueringende

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Eine vertrauensvolle Partnerschaft aller Beteiligten ist die beste Grundlage ein Projekt erfolgreich und nachhaltig durchzufuumlhren Dazu gehoumlrt die ehrliche und vor allem fruumlhzeitige Kommunikation Bei der Vorbereitung von Projekten ist es deshalb unverzicht-bar alle Menschen die es betrifft und mit denen man zusammenarbeiten will moumlglichst fruumlh in die Ent-wicklung miteinzubeziehen

ProjektdatenbankWeitere Anregungen zu Projektideen Ansprechpartnern oder auch Foumlrdermoumlglichkeiten finden Sie in der NABU-Projektdatenbank zur biologischen Vielfalt unter wwwNABUdevielfalt-vor-ortDie Datenbank enthaumllt Projekte die sich in den unter-schiedlichen Lebensraumlumen engagieren ndash zahlreiche Bei- spiele fuumlr eine Vielzahl an Moumlglichkeiten Sie koumlnnen gezielt nach Arten Lebensraumlumen oder Kooperations-partnern suchen Informationen zum Projektziel dem Finanzvolumen der Laufzeit und einem Ansprechpartner vor Ort finden Sie ebenfalls

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Tipps

Ihr Projekt kann bundesweite Ausstrahlung be- kommen Melden Sie es unter wwwun-dekade-biologische-vielfaltde als Beispiel fuumlr vorbild-liche Umsetzung der NBS in der internationalen UN-Dekade zur biologischen VielfaltWeitere Informationen rund um die biologische Vielfalt unter wwwbiologischevielfaltdeMehr zur Kommunikation unter wwwbfnde0309_kommunikationhtml

Unsere Mittelgebirge bieten neben vielfaumlltigen Lebensraumlumen fuumlr Pflanzen und Tiere auch eine einzigartige Kulisse fuumlr Naturerleben und Erholung Doch die abnehmende Bewirtschaftung ertragsschwacher Standorte die Intensivierung der Forstwirtschaft die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege und eine uumlbermaumlszligige touristische Nutzung gefaumlhrden die Vielfalt der MittelgebirgeSoll die biologische Vielfalt der Mittelgebirge auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Sie halten Tipps und Praxisbeispiele in Ihren Haumlnden

Gefoumlrdert durch

Page 3: Praxis · rei, die regionales Bio-Getreide verwendet, bis hin zum mittelständischen Fabrikanten, der sein Betriebsgelände naturschutzgerecht pflegt. Wissenschaft Wissenschaft und

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Nationale Biodiversitaumltsstrategie fuumlr Mittelgebirge

Die biologische Vielfalt unserer Erde laumldt uns immer wieder zum Staunen und Bewundern ein Wir begegnen ihr uumlberall und jeden Tag erleben dabei zahlreiche Tiere Pflanzen und Lebensraumlume Sie ist Grundlage allen Lebens sorgt selbstregulierend fuumlr sauberes Wasser frische Luft ein angenehmes Klima und fruchtbare BoumldenJede Region und jede Landschaft hat ihre eigene Vielfalt an Arten und Lebensraumlumen Unsere Mittelgebirge vom Harz bis zum Schwarzwald und den Albhoumlhen vom Bayerischen Wald bis zur Eifel praumlgen mehr als ein Drittel der Flaumlche Deutschlands Charakteristisch sind Bergzuumlge Hochebenen Taumller und Schluchten sowie Berg-weiden und Streuobstwiesen Aber auch die Buchen- waumllder die Fichten- und Tannenwaumllder sowie Trocken- rasen und baumfreie Bergheiden bieten nicht nur besondere Lebensbedingungen fuumlr eine reiche Tier- und Pflanzenwelt sondern sind auch ein einzigartiges Natur-erlebnis fuumlr Jung und AltDurch das Klima und die besondere Geologie haben sich neben spezialisierten Artengemeinschaften ganz beson-dere Nutzungsformen der Kulturlandschaft durch den Menschen entwickelt Dazu gehoumlren neben der tradi-tionell extensiven Bewirtschaftung von Bergweiden und Streuobstwiesen auch der Weinbau und die Schaumlferei

Die biologische Vielfalt der Mittelgebirge ist durch viele Faktoren bedroht Ertragsschwache Standorte werden kaum noch bewirtschaftet Die intensive Holzwirtschaft mit umweltschaumldlichen Techniken und Holzerntever-fahren reduziert den Anteil von Alt- und Totholz sowie heimischen Baumarten Auch die intensive touristische Nutzung und die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege gefaumlhrden diese einzigartigen Landschaften Groszligraubtiere wie Luchs und Wolf finden keine Heimat mehr und letzte Refugien fuumlr Auerhahn Silberdistel und Frauenschuh-Orchidee verschwindenSoll die biologische Vielfalt in unseren Mittelgebirgen auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Die folgenden Seiten zeigen Ihnen wie diese Ziele vor Ort in die Tat umgesetzt werden koumlnnen Praxisbeispiele praumlsentieren erfolgreiche Modelle die regionale Akteure zum Schutz der biolo-gischen Vielfalt zusammen fuumlhren weisen auf Finan-zierungsmoumlglichkeiten fuumlr lokale Projekte hin und geben Tipps zur Umsetzung

Handeln fuumlr die Vielfalt in Mittelgebirgen

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Akteure

Um die biologische Vielfalt in Deutschland zu erhalten hat die Bundesregierung im Jahr 2007 die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen Unter Federfuumlhrung des Bundesumweltministeriums wurden Visionen fuumlr die Zukunft entwickelt und 330 umsetzbare Ziele gesteckt Um die Visionen zu realisieren wurden zudem in verschiedenen Handlungsfeldern 430 konkrete Maszlignahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt for-muliert Die Bundesregierung spricht mit ihrer Strategie nicht nur staatliche Institutionen in den Bundeslaumlndern und auf kommunaler Ebene an sondern auch alle weiteren gesellschaftlichen Entscheidungstraumlger wie Verbaumlnde Unternehmer und Landbesitzer So bietet sie vielen Akteuren vor Ort Handlungsmoumlglichkeiten um die re-gionaltypische Vielfalt von Arten und Lebensraumlumen zu schuumltzen und zu foumlrdern Die Strategie beruumlcksichtigt dabei neben oumlkologischen auch soziale und wirtschaftliche Aspekte und bildet somit einen wichtigen Baustein fuumlr eine nachhaltige lokale und regionale EntwicklungWeitere Informationen wwwbiologischevielfaltde

UnternehmenInsbesondere regionale kleine und mittelstaumlndische Un-ternehmen sind immer haumlufiger daran interessiert einen positiven Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt in ihrer Region zu leisten Die Palette reicht von der Baumlcke-rei die regionales Bio-Getreide verwendet bis hin zum mittelstaumlndischen Fabrikanten der sein Betriebsgelaumlnde naturschutzgerecht pflegt

WissenschaftWissenschaft und Forschung unterstuumltzen mit ihren Methoden und Erkenntnissen den Naturschutz vor Ort Sie bieten allen Akteuren die Entscheidungsgrundlagen fuumlr effektive Maszlignahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt

TourismusJedes Jahr locken frische Luft und ein reichhaltiges Angebot an Natursportarten und Erholungsangeboten Millionen Menschen in die Mittelgebirge Nachhaltiger Tourismus kann durch Umweltbildung und Besucherlenkung zum schonenden Umgang mit der Natur beitragen

Die Nationale Biodiversitaumltsstrategie

Zukunft fuumlr unsere Mittelgebirge

Die Vision fuumlr den Lebensraum Mittelgebirge

Akteure fuumlr Vielfalt in Mittelgebirgen

LandwirtschaftDie Landwirtschaft hat einen groszligen Einfluss auf die natuumlrliche Vielfalt in Mittelgebirgen Die meisten Nutz-flaumlchen dienen als Weideland oder dem Ackerbau Daruumlber hinaus sind Landwirte in ihrer Region verwurzelt und dadurch wichtige Multiplikatoren fuumlr die Erhaltung und Wertschaumltzung der biologischen Vielfalt

ForstwirtschaftWaumllder sind in Deutschland die zweitgroumlszligte Form der Landnutzung Durch eine schonende Waldbewirtschaf-tung den Schutz von Alt- und Totholzarealen sowie den Verzicht auf Monokulturen und einfoumlrmige Altersstruk-turen der angepflanzten Baumlume koumlnnen Forstwirte und Waldbesitzer einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der biologischen Vielfalt leisten

Landkreise und GemeindenDie Kommunen spielen eine bedeutende Rolle beim Ein-satz fuumlr mehr biologische Vielfalt Durch nachhaltige Bauplanung Projekte fuumlr den Artenschutz gute Oumlffentlich- keitsarbeit und die Unterstuumltzung von Naturschutzinitia- tiven sind insbesondere die Unteren Naturschutzbe-houmlrden Verbuumlndete bei der Verwirklichung von Projekten

LandschaftspflegeverbaumlndeLandschaftspflegeverbaumlnde sind wichtige Vermittler zwischen Naturschutz Politik und Landnutzern Durch ihre Aktivitaumlten beim Schutz und der Pflege von Kultur-landschaften und der Foumlrderung von regionaler Ent-wicklung kommt ihnen eine wichtige Verantwortung zu

NaturschutzverbaumlndeNaturschutzverbaumlnde wie der NABU sind vor Ort fuumlr die biologische Vielfalt aktiv Sie pflegen Schutzgebiete und setzen sich fuumlr Arten und Lebensraumlume ein Auch ihre Angebote in der Umweltbildung machen sie zu einem wichtigen Partner

Unsere Vision fuumlr die Zukunft istbdquoNatuumlrliche und naturnahe Waldgesellschaften haben deut-lich zugenommen Die nachhaltige Bewirtschaftung der Waumllder erfolgt im Einklang mit ihren oumlkologischen und sozialen Funktionen Der aus Waumlldern nachhaltig gewon-nene Rohstoff Holz erfreut sich groszliger Wertschaumltzung (hellip) Die Hochlagen der Mittelgebirge weisen eine hohe Vielfalt an natuumlrlichen und naturnahen Lebensraumlumen mit ihrer urspruumlnglichen Tier- und Pflanzenwelt auf Diese befinden sich in einem guumlnstigen Erhaltungszustand (hellip) Die Kultur-landschaften Deutschlands weisen aufgrund der vielfaumlltigen naturraumlumlichen Gegebenheiten und einer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft eine hohe Arten- und Lebens-raumvielfalt auf Quelle Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) 2007 NBS Kapitel B121 B126 B132

Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen sind wir alle gefragt Naturschutz Landwirtschaft Tourismus die Kom-munen vor Ort und auch jeder Einzelne koumlnnen dabei aktiv werden Nur gemeinsam erhalten wir die biologische Vielfalt in den Mittelgebirgen Werden auch Sie aktiv

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Praxisbeispiele

Koumlnigsfeld im Schwarzwald Die aumllteste NABU-Naturwaldgemeinde

Projektbeschreibung

Oumlkologie und Oumlkonomie schlieszligen sich nicht aus Dass sie sich vor allem in der Waldbewirtschaftung auf ideale Weise ergaumlnzen koumlnnen macht die NABU-Naturwaldge-meinde Koumlnigsfeld vor Der Wald wird hier schon seit vie-len Jahren naturnah bewirtschaftet denn die Koumlnigsfelder wissen Der Gemeindewald bringt nicht nur oumlkonomi-schen Nutzen mit sich sondern er erfuumlllt auch wichtige Funktionen fuumlr den Schutz von Umwelt und Natur sowie fuumlr die Erholung der Bevoumllkerung

Mit dem Praumldikat bdquoNaturwaldgemeinde zeichnet der NABU kommunale Waldbesitzer aus die sich in besonderer Weise um die naturnahe Bewirtschaftung ihres Waldes be- muumlhen Unter der Voraussetzung dass sich der Gemeinde- bzw Stadtrat auf die bdquoNaturwald-Kriterien per Beschluss fuumlr mindestens zehn Jahre verpflichtet erhalten die Ge- meinden vom NABU eine Urkunde NABU-Naturwaldge-meinden verpflichten sich mindestens sechs Bewirtschaf- tungskriterien einzuhalten Dazu gehoumlren die kahlschlags- freie Nutzung der Waumllder der Vorrang der Naturverjuumln-gung gegenuumlber einer Neupflanzung von Baumlumen der Verzicht auf Chemie und der Einsatz von sanfter Betriebs- technik Mit der Auszeichnung bdquoNaturwaldgemeinde do-kumentiert die Gemeinde gegenuumlber ihren Buumlrgern und Gaumlsten die besonderen Bemuumlhungen mit denen sie Lebens-qualitaumlt und natuumlrliche Lebensgrundlagen erhaumllt und foumlrdert

Koumlnigsfeld wurde 1997 die erste NABU-Naturwaldge-meinde Das Engagement der Gemeindeverwaltung hatte uumlberzeugt Denn schon vorher wurden die Rehwildbe-staumlnde angepasst und die Naturverjuumlngung im Gemeinde-wald durch gezielte selektive Holzentnahme gefoumlrdert Dies brachte nicht nur finanzielle Vorteile da kein Pflanzgut

gekauft werden musste sondern diente auch dem Erhalt der standorttypischen Weiszligtanne Seit einigen Jahren ist in weiten Teilen kein Wildverbiszligschutz von Baumlumen mehr notwendig da eine kleinere Wildpopulation auch nur wenige Jungbaumlume verbeiszligt Der Wald erneuert sich nun von ganz allein

Neben der Naturverjuumlngung ist das Bewahren von Alt- und Totholz ein wichtiges Kriterium fuumlr den Titel bdquoNABU-Naturwaldgemeindeldquo Viele Tier- und Pflanzenarten des Waldes wie Spechte verschiedene Pilze und Insekten-arten sind auf Alt- und Totholz angewiesen In NABU-Naturwaldgemeinden wird dieses Holz deshalb ganz bewusst auf einem Teil der Flaumlche stehen bzw liegen ge-lassen Auszligerdem sollen fuumlnf Prozent der Waldflaumlche dauerhaft aus der Nutzung genommen und somit zu den Urwaumlldern von morgen werden Daruumlber hinaus werden Baumlume mit besonderer Funktion als Lebensstaumltte fuumlr Tiere und Pflanzen darunter Houmlhlenbaumlume fuumlr Specht Waldkauz und Co als Habitatbaumlume markiert und be-sonders geschuumltzt

In Koumlnigsfeld sieht man in der Auszeichnung als NABU-Naturwaldgemeinde auch einen positiven Image-Effekt im touristischen Wettbewerb wird man doch als verant- wortungsbewusster Kurort wahrgenommen Bundesweit hat der NABU bisher 15 Gemeinden mit dem Naturwald-Zertifikat gekuumlrt

Das Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C6 bdquoLand- und Forstwirtschaftldquo der NBS durch die Foumlrderung von natur-vertraumlglichen Formen der Forstwirtschaft und somit auch dem Artenschutz und Erhalt der genetischen Vielfalt im Wald (C2)

Beteiligte Akteure

Landkreise und Gemeinden

NaturschutzverbaumlndeForstwirtschaft

Literatur Links

wwwkoenigsfelddewwwbaden-wuerttembergnabudethemenwald

Kontakt

Buumlrgermeisteramt KoumlnigsfeldRathausstraszlige 278126 Koumlnigsfeld im SchwarzwaldTel 0 77 2580 09-31Fax 0 77 2580 09-22

Tipps

Sind Sie selbst daran interessiert NABU-Naturwaldgemeinde zu werden Stellen Sie Kontakt zu anderen NABU-Natur-waldgemeinden her und informieren Sie sich uumlber deren Erfahrungen mit naturnaher WaldbewirtschaftungTue Gutes und rede daruumlber Machen Sie Ihre Bemuumlhungen und Erfolge um eine naturnahe Bewirtschaftung in den Me-dien oumlffentlich Das schafft Vertrauen unter den Buumlrgern und weckt Interesse bei TouristenFuumlhren Sie unter fachkundiger Begleitung des Foumlrsters Wald-begehungen bzw einen Waldtag fuumlr die Bevoumllkerung durch bei denen die Bewirtschaftungskriterien einer Naturwaldgemeinde und deren Vorteile praxisorientiert aufgezeigt werden Nutzen Sie diese Veranstaltungen fuumlr die Oumlffentlichkeitsarbeit so steigern Sie die Akzeptanz bei Einwohnern und Besuchern

bdquoDem Schutz der Artenvielfalt fuumlhlen wir uns verpflichtet Wir sind stolz NABU-Naturwald-gemeinde zu sein und brauchen uns auch oumlkonomisch nicht zu verstecken Denn wer im Wald konsequent naturnah wirtschaftet der schreibt auch schwarze Zahlenldquo Fritz Link Buumlrgermeister Koumlnigsfeld

Haben Sie sich uumlber die Kriterien fuumlr NABU-Naturwald-gemeinden informiert Vielleicht erfuumlllt Ihre Kommune schon viele davon Sind Sie mit dem ehrenamtlichen Naturschutz vor Ort in Kontakt getreten und haben sich gemeinsam Gedanken uumlber eine naturnahe Waldbewirtschaftung gemacht

Checkliste

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Praxisbeispiele

Naturvertraumlglich Klettern Kletterkonzepte im Noumlrdlichen Frankenjura

Projektbeschreibung

Felsen sind mit ihren extremen Standortbedingungen wichtige Lebensraumlume fuumlr eine Reihe von Tieren und Pflanzen und daher bdquogesetzlich geschuumltzte Biotopeldquo nach dem Bundesnaturschutzgesetz Vor allem die sonnigen kargen Felskoumlpfe in Kalkgebieten wie dem Noumlrdlichen Frankenjura in Nordbayern sind wahre Schatzkammern der Biodiversitaumlt Reliktpflanzen aus fruumlheren Klimaepo- chen wachsen hier ebenso wie endemische Arten die nirgendwo anders in Deutschland vorkommen

Die Felspflanzen muumlssen mit hohen Temperaturschwan- kungen und groszliger Trockenheit zurechtkommen und haben dazu besondere Anpassungsstrategien entwickelt Auch Reptilien und Voumlgel wie Wanderfalke und Uhu sind an den Felsen zu Hause Da sie fuumlr die Land- und Forstwirtschaft nicht nutzbar sind stellen Felsen oft Na-turinseln inmitten von Kulturlandschaften dar

Auch zum Klettern inzwischen eine Breitensportart bieten die loumlchrigen bis zu 40 Meter hohen Felsen des Noumlrdlichen Frankenjura einmalige Bedingungen Das Gebiet ist mit uumlber 10000 Routen nicht nur eines der groumlszligten und meistbesuchten Klettergebiete der Welt hier wurde auch Pionierarbeit bei der Erarbeitung von Loumlsungsstrategien zum naturvertraumlglichen Klettern geleistet

14 Kletterkonzepte regeln das Miteinander von Kletterern und Natur Ziemlich genau 20 Jahre hat die Erstellung gedauert Vertreter der Behoumlrden der Naturparkver-waltung der Naturschutzorganisationen des Deutschen Alpenvereins (DAV) und der IG Klettern haben uumlber

1000 Felsen vor Ort begutachtet notwendige Lenkungs-maszlignahmen diskutiert und die Felsen je nach Empfind-lichkeit der vorhandenen Arten in drei Zonen mit un-terschiedlich zulaumlssiger Nutzungsintensivitaumlt eingeteilt

Die flaumlchendeckenden Vereinbarungen lassen sowohl der Natur als auch dem Klettersport ausreichend Raum Dort wo es zum Schutz der Natur noumltig ist wurden ein Kletterverzicht oder andere Maszlignahmen vereinbart Waumlhrend der Brutzeit von besonders geschuumltzten Vogel- arten werden die Felsen zeitlich befristet gesperrt Um-lenkhaken vermeiden einen Ausstieg der Kletterer auf die sensiblen Felskoumlpfe Im Rahmen von so genannten Umweltbaustellen mit ehrenamtlichen Helfern werden die Biotope aktiv gepflegt und geschuumltzt wie z B durch das Entfernen von Gehoumllzen um die Felsen oder durch Erosionsschutzmaszlignahmen

Die Kletterkonzepte fuumlr das Noumlrdliche Frankenjura haben uumlber die Landesgrenzen hinweg Vorbildcharakter Auch in den meisten anderen Klettergebieten Deutschlands gibt es mittlerweile solche oder aumlhnliche Vereinbarungen zum naturvertraumlglichen Klettern Eine flaumlchendeckende Be- treuungsstruktur die von lokalen Arbeitskreisen Klettern amp Naturschutz bis zu einer bundesweiten Kommission reicht garantiert die Umsetzung der vereinbarten Verhaltensregeln

Das Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C13 bdquoTourismus und naturnahe Erholungldquo der NBS durch die Entwicklung von Konzepten zur naturvertraumlglichen Sport-ausuumlbung

Beteiligte Akteure

NaturschutzbehoumlrdenNaturparke

Deutscher Alpenverein e VIG Klettern e V

NaturschutzverbaumlndeBergwacht

Literatur Links

wwwdav-felsinfode

Kontakt

Deutscher Alpenverein e VSteffen ReichVon-Kahr-Str 2-4 80997 MuumlnchenTel 0 8914 00 30Naturalpenvereinde

Moumlchten Sie etwas zum Schutz der Felsen und zu einem natur-vertraumlglichen Klettersport beitragen Haben Sie alle relevanten Interessengruppen bei der Erarbeitung von Lenkungsmaszlig- nahmen einbezogen und gegenseitiges Vertrauen geschaffenWurde der Fokus auf freiwillige Vereinbarungen und eine Selbstkontrolle der Kletterszene gelegt Damit laumlsst sich meist mehr bewirken als durch hoheitliche SperrungenHaben Sie als Planer bzw Umsetzer von Lenkungsmaszlignahmen flexible und nachvollziehbare Regelungen geschaffen Diese sorgen fuumlr eine groumlszligtmoumlgliche Akzeptanz bei den Kletterern

Checkliste

Tipps

Informieren Sie sich als Kletterer vor einem Kletterausflug unter wwwdav-felsinfode uumlber die aktuell guumlltigen RegelungenVerwenden Sie nur Kletterfuumlhrer mit dem Guumltesiegel bdquoNaturvertraumlglich KletternldquoNehmen Sie vor dem ersten Besuch am Naturfels an einem Aus- bildungskurs teil und informieren Sie sich gruumlndlich uumlber Sicher-heit und Naturschutz wwwalpenvereindedraussen-ist-andersWenden Sie sich an die zustaumlndigen Felsbetreuer der je-weiligen Region Kontaktadressen unter wwwdav-felsinfode Rubrik FelsbetreuerWollen Sie sich fuumlr naturvertraumlgliches Klettern an einem Fels in Ihrer Naumlhe engagieren Dann setzen Sie sich mit den Ansprechpartnern des DAV in Verbindung

bdquoDie Begehungen im gesamten Naturpark Fraumlnkische Schweiz ndash Veldensteiner Forst sind abgeschlossen Wir koumlnnen bald 14 erfolgreiche Kletterkonzepte vorweisen die bereits jetzt weit uumlber Deutschlands Grenzen hinaus Beachtung und Anerkennung erhalten Darauf koumlnnen wir stolz seinBarbara Eichler DAV-Regionalvertreterin

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Wurde die Planung der Maszlignahmen mit den Naturschutz-behoumlrden vor Ort abgestimmt Haben Sie geklaumlrt ob sich ein Teil der Maszlignahmen uumlber Auftraumlge durch die Unteren Naturschutzbehoumlrden finanzieren laumlsstHaben Sie Zuschuumlsse aus Mitteln der Landschaftspflegericht-linie beantragtHaben Sie die Oumlffentlichkeit vor Beginn und waumlhrend der Maszlignahme informiert und erlaumlutert was und weshalb es gemacht wird Wurde die Oumlffentlichkeit zum Pflegeeinsatz eingeladen Literatur Links

wwwschwaebischer-albvereinde

Kontakt

Schwaumlbischer Albverein e VWerner Breuninger NaturschutzreferentHospitalstraszlige 21 B 70174 StuttgartTel 07 112 25 85 14 Fax 07 112 25 85 92 naturschutzschwaebischer-albvereinde

Praxisbeispiele

Moorschutz ist Klimaschutz Landschaftspflegetage im Schopflocher Moor

Tipps

Denken Sie an eine projektbegleitende Oumlffentlichkeitsarbeit durch Zeitungsartikel und Veroumlffentlichungen in Mitglieder-zeitschriften Stellen Sie hierbei besonders die Bedeutung der freiwilligen Helfer herausArbeitseinsaumltze mit ehrenamtlichen Helfern sollten nicht laumlnger als drei bis vier Stunden dauern ndash die Arbeit muss Spaszlig machenZeigen Sie den Helfern Ihre Wertschaumltzung beispielsweise durch die Einladung zum gemeinsamen Essen oder kleine Geschenke an jeden Teilnehmer Sorgen Sie dafuumlr dass Getraumlnke und Verpflegung bei den Pflegeeinsaumltzen vorhanden sindStellen Sie die Erfolge der Maszlignahmen auf Exkursionen und Lehrgaumlngen vor und zeigen Sie VorherNachher-Bilder

Projektbeschreibung

Moore sind einzigartige Lebensraumlume fuumlr eine Vielzahl spezialisierter Lebensformen wie beispielsweise Wollgraumlser Torfmoose Sonnentau und Moorfroumlsche Auch haben Moore eine wichtige Funktion beim Hochwasserschutz wirken sie im Wasserhaushalt einer Landschaft doch wie ein Schwamm und nehmen innerhalb kurzer Zeit sehr viel Wasser auf Auch ihre Leistung als Kohlenstoffspeicher ist beeindruckend Moore bedecken zwar nur drei Prozent der Landflaumlche unserer Erde doch ist in ihnen doppelt so viel Kohlenstoff gebunden wie in allen Waumlldern weltweit Das Schopflocher Moor ndash urspruumlnglich ein Hochmoor im Bereich eines ehemaligen Vulkanschlots im Gebiet der Schwaumlbischen Alb ndash entstand nach dem Ende der letzten Eiszeit Wie viele andere Moore in Deutschland wurde es im 18 und 19 Jahrhundert fuumlr die Torfgewinnung weit- gehend abgebaut und entwaumlssert Um das Moor als wert-vollen Lebensraum fuumlr seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und den weiteren Torfabbau zu stoppen er-wirbt der Schwaumlbische Albverein seit 1930 im heutigen Naturschutzgebiet Schopflocher Moor Grundstuumlcke Auch die dem Schwaumlbischen Albverein nahestehende Torf-moorstiftung beteiligt sich am Kauf neuer Flaumlchen Auf den erworbenen Flaumlchen verschlieszligt der Verein ehemalige Entwaumlsserungsgraumlben um das Moor wieder zu vernaumlssen und fuumlhrt regelmaumlszligig Pflegemaszlignahmen durch

Das Schopflocher Moor 40 Kilometer suumldoumlstlich von Stuttgart unterliegt als Teil eines vielbesuchten Naherho-lungsgebiets einem hohen Besucherdruck Bis 1976 gab es in dem Gebiet keine festen Wege Nur Trampelpfade verliefen ungeordnet durch das Moor Um die trittempfind-lichen Moose und Graumlser besser zu schuumltzen entschloss

man sich damals einen Bohlenweg durch das Moor zu fuumlhren Die Aktion erfolgte als gemeinsames Projekt von staatlicher Naturschutz- Flurbereinigungs- und Forst-verwaltung mit Zustimmung und tatkraumlftiger Mithilfe des Schwaumlbischen Albvereins als Eigentuumlmer Diese Be-sucherlenkungsmaszlignahme war eine der ersten dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland Uumlber eine Laumlnge von 330 Metern fuumlhrt der Weg seitdem durch das Schutz-gebiet und ist auch fuumlr Rollstuhlfahrer geeignet

Um den mittlerweile guten oumlkologischen Zustand des Moores zu erhalten werden jaumlhrlich Landschaftspflege- tage mit rund 90 ehrenamtlichen Helfern durchgefuumlhrt Im Vordergrund stehen bei den halbtaumlgigen Einsaumltzen verschiedene Maszlignahmen zur Offenhaltung der Moor-landschaft Denn das Zuruumlckschneiden von Hecken Buumlschen und kleinen Baumlumen ist aumluszligerst wichtig da durch uumlbermaumlszligige Vegetation viel Wasser aus dem Moor verdun-sten und sich das Moor zunehmend in eine Waldlandschaft verwandeln wuumlrde Auch die Pflege der angrenzenden Streuwiesen ist von Bedeutung Das Maumlhgut wird durch die vielen Helfer von Hand entfernt Die Wiesen behalten ihren naumlhrstoffarmen Charakter ndash ein Liegenlassen des Grases wuumlrde zur Uumlberduumlngung fuumlhren ndash und seltene Or-chideenarten die auf magere Standorte angewiesen sind koumlnnen hier wachsen Waumlhrend der Aktionstage besteht die Moumlglichkeit das Schopflocher Moor unter fachkundiger Leitung naumlher kennenzulernen und interessante Infor-mationen uumlber den Lebensraum Moor zu erhalten

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C1 bdquoBiotopverbund und Schutzgebietsnetzeldquo der NBS durch die Pflege von wertvollen Moorflaumlchen

bdquoDas Schopflocher Moor ist ein gutes Beispiel dafuumlr wie in Zusammenarbeit mit der staatlichen Naturschutzverwaltung von einem leistungs-starken Verein durch Grunderwerb laufende Betreuung und Landschaftspflegemaszlignahmen wirksam Natur geschuumltzt werden kannldquoReinhard Wolf Vizepraumlsident des Schwaumlbischen Albvereins

Beteiligte Akteure

NaturschutzverbaumlndeUnternehmen

Landkreise und Gemeinden

Landschaftspflege-verbaumlnde

Checkliste

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Praxisbeispiele

Vogelschutz in Streuobstwiesen Das Projekt bdquoChampagner Bratbirneldquo

Projektbeschreibung

In Streuobstwiesen leben besonders viele Tier- und Pflanzenarten weil hier zwei Lebensraumlume auf einer Flaumlche zusammenkommen oben ein lichter Baumbestand aus Obstbaumlumen und darunter Wiesen und Weiden die aus landwirtschaftlicher Nutzung hervorgegangen sind In dieser Lebensraum-Kombination fuumlhlen sich Arten sowohl der Waumllder als auch halboffener bis offener Landschaften wohl Kraumluter- und damit bluumltenreiche Wiesen sind die Lebensgrundlage fuumlr eine Vielzahl von Kleinstlebe-wesen die wiederum willkommene Nahrung fuumlr eine vielfaumlltige Vogelwelt sind Auch zahlreiche Saumlugetiere Flechten und Pilze leben auf und an den Baumlumen

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Streuobstbaumlume allein in Baden-Wuumlrttemberg um ca 20 Prozent verringert Etwa 80 Prozent der Baumlume sind nicht oder nur unzureichend gepflegt Streuobstwiesen benoumltigen regelmaumlszligige Pflege Wiesen und Weiden be- halten nur dann eine ausgewogene Mischung aus Graumlsern und Kraumlutern wenn sie ein bis zwei Mal im Jahr gemaumlht oder beweidet werden Aber weder die traditionelle Baumpflege und Obsternte noch die extensive Gruumln-landnutzung sind heute noch rentabel Daher brechen fast uumlberall Streuobstbestaumlnde zusammen viele Grundstuumlcke verwahrlosen und wachsen zu Diese Situation spiegelt sich im Ruumlckgang europaweit geschuumltzter Vogelarten wie Rotkopfwuumlrger oder Wendehals wider

Um den Ruumlckgang der Streuobstbestaumlnde und der dort lebenden Vogelarten aufzuhalten begann 2009 das vorerst auf fuumlnf Jahre angesetzte LIFE+ Projekt bdquoVogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes und des Mittleren Remstalesldquo

Ganz nach dem Motto bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgenldquo sieht sich auch die Manufaktur Joumlrg Geigerdem Erhalt von Streuobstwiesen verpflichtet und beteiligt sich mit einer Maszlignahme am LIFE+ Projekt Obstweine alkoholfreie Cocktails und hochprozentige Destillate die aus Streuobst hergestellten Produkte sind vielfaumlltig Mit dem Modellprojekt bdquoChampagner Bratbirneldquo will die Ma-nufaktur zeigen dass eine Neupflanzung traditioneller Obstsorten sowohl fuumlr den Landwirt als auch fuumlr die Natur rentabel sein kann Die langfristige Anlage neuer Habitate fuumlr verschiedene Vogelarten wird mit einem wirtschaftlich zukunftsfaumlhigen extensiven Streuobstanbau verbunden Dabei kommen zahlreiche Maszlignahmen der biologischen Vielfalt zugute

So erfolgt die Duumlngung im Baumbereich organisch mit Hornspaumlnen und Malzkeimen in Ergaumlnzung mit Kalk Auszligerdem wird der Boden im unmittelbaren Baumbereich mit Kompostabdeckung oder mechanischer Bodenbear-beitung offengehalten um die notwendigen Naumlhrstoffe im Baumbereich zu konzentrieren und gute Jagdbedingungen fuumlr die Gegenspieler von Wuumlhlmaumlusen zu schaffen Den Anspruumlchen von Arten der Vogelschutz-Richtlinie wird durch die Erhaltung von eventuell vorhandenen Nistbaumlu-men so genannten Habitatbaumlumen Rechnung getragen Die Lebensraumbedingungen werden durch spezielle Nist- hilfen Reisighaufen sowie artenreiche Rand- und Saum-strukturen weiter verbessert

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C2 bdquoArtenschutz und genetische Vielfaltldquo der NBS durch die Foumlrderung von artenreichen Streuobstwiesen und den An-bau traditioneller Obstsorten

Beteiligte Akteure

LandwirtschaftNaturschutzverbaumlnde

UnternehmenLandkreise und

Gemeinden

Literatur Links

wwwlife-vogelschutz-streuobstdewwwmanufaktur-joerg-geigerde

Kontakt

Manufaktur Joumlrg Geiger GmbHJoumlrg GeigerReichenbacher Straszlige 2 73114 SchlatGoumlppingenTel 0 71 619 99 02 24

Haben Sie sich Partner vor Ort gesucht Als Besitzer eines Streuobstbestandes koumlnnen Sie Ihr Obst z B an einen regionalen Safthersteller verkaufen Manche Hersteller zahlen fuumlr Streuobst Preise die uumlber dem Marktdurchschnitt liegenWurde der Kontakt zu Schulen gesucht Stellen Sie Ihre Streuobstwiese als gruumlnes Klassenzimmer zur Verfuumlgung Schuumller koumlnnen so praxisnah etwas uumlber Arten lernen und aktiv zu deren Schutz z B durch den Bau von Nistkaumlsten beitragenWurde Kontakt mit Schaumlfern aufgenommen Durch die schonende Beweidung kann auf den Einsatz von Maumlhmaschinen verzichtet werden

Checkliste

Tipps

Im Rahmen eines groszligen LIFE+ Projektes koumlnnen auch kleinere Einzelmaszlignahmen bspw von Naturschutzverbaumlnden gefoumlrdert werden Erkundigen Sie sich wie Sie Finanzmittel der EU auch fuumlr Ihr Projekt nutzen koumlnnenBesitzen oder kennen Sie eine verwahrloste Streuobstwiese Wenden Sie sich an Naturschuumltzer vor Ort und denken Sie gemeinsam uumlber eine Reaktivierung und Pflege nach Informieren Sie sich auch beim Bundesfachausschuss bdquoStreuobstldquo des NABU unter wwwNABUdethemenstreuobstMoumlchten Sie als Privatperson Obstbaumlume anbauen Pflanzen Sie hochstaumlmmige Baumlume z B auch auf einer Gemeinschaftsflaumlche in Ihrer Kleingartenanlage Baumlume mit mindestens zwei Meter Stammhoumlhe bis zum ersten Ast bieten wertvolle Lebensraumlume fuumlr Gartenrotschwanz und CoVeranstalten Sie ein Erntefest Laden Sie Ehrenamtliche dazu ein beim Pfluumlcken des Obstes mitzuhelfen und als Dank dafuumlr selbst Obst oder Streuobstprodukte mit nach Hause zu nehmenSchaffen Sie regionale Wertschoumlpfungsketten Bieten Sie Ihr Streuobst Restaurants und Haumlndlern vor Ort an Das staumlrkt das Bewusstsein fuumlr die Region

bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgen das ist fuumlr unsere Manufaktur ganz entscheidend Deshalb wollen wir durch unseren Beitrag zum Life+ Projekt die Artenvielfalt der Streuobstwiesen durch eine nachhaltige Bewirtschaftung erhaltenldquo Joumlrg Geiger Manufaktur Joumlrg Geiger

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Die beste Projektidee ist ohne die noumltigen Geldmittel kaum umsetzbar Im Folgenden geben wir Ihnen einen Uumlberblick uumlber die Foumlrdermoumlglichkeiten durch Stiftungen und Foumlrderprogramme der Laumlnder des Bundes und der EU

Fuumlr kleinere Projekte bieten sich besonders Stiftungen und lokale Betriebe zur Finanzierung an Bei den kleineren Stif-tungen sind die Antragsunterlagen einfach auszufuumlllen und die Bewilligung erfolgt je nach Projektumfang meist schnell und unkompliziert Stiftungen und Kooperations- partner aus der Wirtschaft sind wichtige Unterstuumltzer bei der Beschaffung der Eigenanteile fuumlr groumlszligere Vorhaben bei denen Landes- Bundes- und EU-Mittel beantragt werden sollen Nutzen Sie die verschiedenen Finan-zierungsmoumlglichkeiten um Ihre Ideen zu verwirklichen

Stiftungen

Hier findet sich eine Auswahl deutscher Stiftungen im Be-reich Natur einige davon engagieren sich speziell fuumlr den Naturschutz bzw die Entwicklung in laumlndlichen Raumlumen und Mittelgebirgsregionen

middot Allianz Umweltstiftungmiddot Aktion Kulturlandmiddot Bayerischer Naturschutzfondsmiddot Commerzbank-Stiftung middot Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) middot Edmund Siemers-Stiftungmiddot Gregor Louisoder Umweltstiftungmiddot Michael Otto Stiftungmiddot Heinz Sielmann-Stiftungmiddot Sparkassen Stiftungenmiddot Stiftung Naturschutzfonds Baden-Wuumlrttembergmiddot Stiftung Unternehmen Waldmiddot Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Einen Uumlberblick uumlber die deutschen Stiftungen gibt der Bundesverband Deutscher Stiftungen wwwstiftungenorg

Aktuelle Informationen zum Foumlrderschwerpunkt den An- tragsfristen und dem Eigenanteil finden Sie auf den jewei-ligen Internetseiten Der Blick in die Foumlrderbedingungen scheinbar fachfremder Stiftungen lohnt sich ebenfalls denn oft werden Kommunikationsprojekte Reisekosten oder der laumlnderuumlbergreifende Wissensaustausch unterstuumltzt

Wirtschaftskooperationen

Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe aus der Region die durch ihre Taumltigkeit ihre Produkte oder ihr Logo zum geplanten Projekt besonders passen koumlnnten kommen ebenfalls als Unterstuumltzer in Betracht Entschei-dende Voraussetzung fuumlr eine Kooperation ist ein erkenn- bares Engagement von Firmen die sich fuumlr die Belange des Naturschutzes einsetzen wollenDer NABU etwa arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich u a mit Unternehmen wie Volkswagen KOSMOS Tee-Gschwendner und Veolia zusammenUnternehmen unterstuumltzen gerne auch kleinere Projekte wenn sie zur Firmenstrategie passen und ihnen Gele-genheit geben die eigene Arbeit fuumlr biologische Vielfalt darzustellen

Landesfoumlrderung

Ein groszliger Teil unserer Mittelgebirge ist gepraumlgt durch landwirtschaftliche Nutzung Im Rahmen des europaumlischen Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwicklung des laumlndlichen Raums (ELER) und der nationalen Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Kuumlstenschutzes (GAK) werden Agrarumweltmaszlignahmen gefoumlrdert Jedes Bundesland besitzt ein eigenes Agrarumweltprogramm welches die foumlrderfaumlhigen Maszlignahmen beinhaltet Bezu-schusst werden z B extensive Bewirtschaftungsmethoden der Einsatz oumlkologischer Anbauverfahren und die Stillle-gung von landwirtschaftlichen Nutzflaumlchen Jenseits der Foumlrdermoumlglichkeiten durch ELER haben die Bundeslaumlnder weitere Programme entwickelt Informationen dazu finden sich auf den Internetseiten des jeweiligen Landesminis- teriums Das Land Baden-Wuumlrttemberg bietet mit PLENUM (Projekt des Landes zur Erhaltung und Ent-wicklung von Natur und Umwelt) auch eine Finanzie-rungsmoumlglichkeit fuumlr kleinere ProjekteEine wichtige Saumlule des staatlichen Naturschutzes sind Vertragsnaturschutzmaszlignahmen Sie werden haumlufig aus Landes- oder Landkreismitteln bereitgestellt und koumlnnen vor Ort bei der Unteren Naturschutzbehoumlrde beantragt werden Ein guter Ansprechpartner fuumlr allgemeine Informationen zur Beantragung von Mitteln im integrierten und koope-rativen Naturschutz ist die Deutsche Vernetzungsstelle Laumlndliche Raumlume wwwnetzwerk-laendlicher-raumde

Ab 2013 wird mit dem Waldklimafonds zudem ein Finan- zierungsinstrument bereitstehen durch das u a Maszlig-nahmen zum Erhalt und der Sicherung von Waldmooren zur Neuanlage von kohlenstoffreichen Au- und Feucht-waumlldern und zur Praumlvention und Bewaumlltigung groszlig-flaumlchiger Schadensereignisse (wie Stuumlrme oder Wald-braumlnde) gefoumlrdert werden

EU-Foumlrdermittel

LIFE+ ist das einzige EU-Foumlrderprogramm das aus-schlieszliglich Umweltschutzbelange unterstuumltzt Es kommt dann zum Zuge wenn andere EU-Foumlrderprogramme nicht greifen Die derzeitige Foumlrderperiode gilt von 2007 bis 2013 und hat ein Budget von rund 21 Mrd Euro Das Programm wird von der Europaumlischen Kommission verwaltet und teilt sich in drei Bereiche Natur und bio-logische Vielfalt Umweltpolitik und Verwaltungspraxis sowie Information und Kommunikation

Auch andere europaumlische Foumlrderinstrumente kommen in Betracht z Bmiddot Europaumlischer Fischereifonds (EFF)middot Europaumlischer Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwick- lung des laumlndlichen Raums (ELER)middot Europaumlischer Sozialfonds (ESF)middot Europaumlischer Fonds fuumlr Regionale Entwicklung (EFRE)

Weitere Informationen wwweu-infodefoerderprogrammeumwelt

Auch fuumlr Waldbesitzer bieten viele Bundeslaumlnder finan-zielle Zuschuumlsse etwa fuumlr den Waldumbau mit stand-ortgerechten Baumarten und fuumlr Maszlignahmen zur Verbesserung der Struktur- und Artenvielfalt im Wald Erkundigen Sie sich bei der Landesforstbehoumlrde

Bundesfoumlrderung

Fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt ist das Bundes-programm bdquoBiologische Vielfaltldquo das umfangreichste Foumlrderinstrument Gefoumlrdert werden Vorhaben denen im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt eine gesamtstaatlich repraumlsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispiel-hafter und vorbildlicher Weise umsetzenAn der Durchfuumlhrung der Vorhaben muss ein erhebliches Bundesinteresse bestehen Die gefoumlrderten Maszlignahmen sollen dazu beitragen den Ruumlckgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis lang-fristig in einen positiven Trend umzukehren Foumlrder-schwerpunkte sind Arten in besonderer Verantwortung Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland die Sicherung von Oumlkosystemdienstleistungen und weitere Maszlignahmen von besonderer repraumlsentativer Bedeutung fuumlr die Nationale Biodiversitaumltsstrategie Das sind z B Kommunikationsmaszlignahmen die dazu beitragen die Visionen Ziele und Maszlignahmen der Strategie zu den Akteuren vor Ort zu transportierenDie Projekte muumlssen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Viel-falt dienen und uumlber die rechtlich geforderten Standards hinausgehen

Weitere Informationen wwwbfndebundesprogrammhtml

Einen sehr guten Uumlberblick uumlber weitere Foumlrdermoumlglich-keiten des Bundes z B Erprobungs- und Entwicklungs-vorhaben Naturschutzgroszligprojekte und Verbaumlndefoumlr-derung bieten die Internetseiten des Bundesamtes fuumlr Naturschutz wwwbfnde02_foerderunghtml

Finanzierung

Finanzierung

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Wenn man Menschen fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen will braucht es vor allem die richtige Idee und die richtige Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt Kommunikation fuumlr biologische Vielfalt kann dabei nur erfolgreich sein wenn sie die Werte Ein-stellungen und Motive der Menschen vor Ort sowie ihre unterschiedlichen Lebensstile und Konsumgewohn-heiten beruumlcksichtigt Dies betrifft sowohl Inhalte als auch Sprache und Form der Verstaumlndigung

Dabei gibt es einige hilfreiche und bewaumlhrte Erfahrungen die Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten unterstuumltzen koumlnnen

Klare leicht umzusetzende Ziele und Botschaften schaffen Verstaumlndnis und Motivation Wenn Sie an-fangen Projektideen zu entwickeln und daruumlber mit Menschen zu sprechen wird das Thema biologische Vielfalt oftmals als zu abstrakt wahrgenommen Dagegen hilft es einfache praktische Beispiele zu waumlhlen die die Menschen direkt erreichen Besonders gut gelingt dies wenn sie mit ihrem persoumlnlichen Leben zu tun haben Ein Fischer laumlsst sich z B leichter fuumlr Aktionen begeistern wenn es um den Erhalt von Fischbestaumlnden geht Ein Landwirt eher wenn er die Moumlglichkeit sieht etwas fuumlr die Natur zu tun und gleichzeitig weiter gute Ertraumlge zu erzielen

Uumlberlegen Sie bei Gespraumlchen mit Ihnen unbekannten Personen welches Vorwissen diese haben koumlnnten Sind Sie der Experte so erklaumlren Sie jeden Fachbegriff bei seiner ersten Verwendung (bdquoSie wissen ja vermutlich dass biologische Vielfalt die Vielfalt an Arten Lebens-raumlumen und die genetische Vielfalt umfasstldquo) Fragen Sie zum Ende nach ob etwas unklar geblieben ist

Kommunikation NABU vor Ort

NABU vor OrtKommunikationNABU-BundesverbandChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUdewwwNABUde

NABU Baden-WuumlrttembergTuumlbinger Straszlige 15 70178 StuttgartTel 07 119 66 72-0Fax 07 119 66 72-33NABUNABU-BWdewwwNABU-BWde

NABU-Partner Bayern ndashLandesbund fuumlr Vogelschutz (LBV)Eisvogelweg 1 91161 HilpoltsteinTel 0 91 7447 75-0Fax 0 91 7447 75-75InfoLBVdewwwLBVde

NABU BerlinWollankstraszlige 4 13187 BerlinTel 0 309 86 41 07 oder 9 86 08 37-0Fax 0 309 86 70 51LvBerlinNABU-BerlindewwwNABU-Berlinde

NABU BrandenburgLindenstraszlige 34 14467 PotsdamTel 03 312 01 55-70Fax 03 312 01 55-77InfoNABU-BrandenburgdewwwNABU-Brandenburgde

NABU BremenContrescarpe 8 28203 BremenTel 04 213 39 87 72Fax 04 2133 65 99 12InfoNABU-BremendewwwNABU-Bremende

NABU HamburgOsterstraszlige 58 20259 HamburgTel 0 4069 70 89-0Fax 0 4069 70 89-19NABUNABU-HamburgdewwwNABU-Hamburgde

NABU HessenFriedenstraszlige 26 35578 WetzlarTel 0 64 416 79 04-0Fax 0 64 416 79 04-29InfoNABU-HessendewwwNABU-Hessende

NABU Mecklenburg-VorpommernArsenalstraszlige 2 19053 SchwerinTel 03 857 58 94 81Fax 03 857 58 94 98LGSNABU-MVdewwwNABU-MVde

NABU NiedersachsenAlleestraszlige 36 30167 HannoverTel 05 1191 10 5-0Fax 05 119 11 05-40InfoNABU-NiedersachsendewwwNABU-Niedersachsende

NABU Nordrhein-WestfalenMerowingerstraszlige 8840225 DuumlsseldorfTel 02 1115 92 51-0Fax 02 1115 92 51-15InfoNABU-NRWdewwwNABU-NRWde

NABU Rheinland-PfalzFrauenlobstraszlige 15-19 55118 MainzTel 0 61 311 40 39-0Fax 0 61 311 40 39-28KontaktNABU-RLPdewwwNABU-RLPde

NABU SaarlandAntoniusstraszlige 18 66822 LebachTel 0 68 8193 61 9-0Fax 0 68 8193 61 9-11LGSNABU-SaardewwwNABU-Saarde

NABU SachsenLoumlbauer Straszlige 68 04347 LeipzigTel 03 4123 33 13-0Fax 03 4123 33 13-3LandesverbandNABU-SachsendewwwNABU-Sachsende

NABU Sachsen-AnhaltSchleinufer 18a 39104 MagdeburgTel 03 915 61 93-50Fax 03 915 61 93-49MailNABU-LSAdewwwNABU-LSAde

NABU Schleswig-HolsteinFaumlrberstraszlige 51 24534 NeumuumlnsterTel 0 43 215 37 34Fax 0 43 2159 81InfoNABU-SHdewwwNABU-SHde

NABU ThuumlringenLeutra 15 07751 JenaTel 0 36 4160 57 04Fax 0 36 4121 54 11LGSNABU-ThueringendewwwNABU-Thueringende

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Eine vertrauensvolle Partnerschaft aller Beteiligten ist die beste Grundlage ein Projekt erfolgreich und nachhaltig durchzufuumlhren Dazu gehoumlrt die ehrliche und vor allem fruumlhzeitige Kommunikation Bei der Vorbereitung von Projekten ist es deshalb unverzicht-bar alle Menschen die es betrifft und mit denen man zusammenarbeiten will moumlglichst fruumlh in die Ent-wicklung miteinzubeziehen

ProjektdatenbankWeitere Anregungen zu Projektideen Ansprechpartnern oder auch Foumlrdermoumlglichkeiten finden Sie in der NABU-Projektdatenbank zur biologischen Vielfalt unter wwwNABUdevielfalt-vor-ortDie Datenbank enthaumllt Projekte die sich in den unter-schiedlichen Lebensraumlumen engagieren ndash zahlreiche Bei- spiele fuumlr eine Vielzahl an Moumlglichkeiten Sie koumlnnen gezielt nach Arten Lebensraumlumen oder Kooperations-partnern suchen Informationen zum Projektziel dem Finanzvolumen der Laufzeit und einem Ansprechpartner vor Ort finden Sie ebenfalls

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Tipps

Ihr Projekt kann bundesweite Ausstrahlung be- kommen Melden Sie es unter wwwun-dekade-biologische-vielfaltde als Beispiel fuumlr vorbild-liche Umsetzung der NBS in der internationalen UN-Dekade zur biologischen VielfaltWeitere Informationen rund um die biologische Vielfalt unter wwwbiologischevielfaltdeMehr zur Kommunikation unter wwwbfnde0309_kommunikationhtml

Unsere Mittelgebirge bieten neben vielfaumlltigen Lebensraumlumen fuumlr Pflanzen und Tiere auch eine einzigartige Kulisse fuumlr Naturerleben und Erholung Doch die abnehmende Bewirtschaftung ertragsschwacher Standorte die Intensivierung der Forstwirtschaft die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege und eine uumlbermaumlszligige touristische Nutzung gefaumlhrden die Vielfalt der MittelgebirgeSoll die biologische Vielfalt der Mittelgebirge auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Sie halten Tipps und Praxisbeispiele in Ihren Haumlnden

Gefoumlrdert durch

Page 4: Praxis · rei, die regionales Bio-Getreide verwendet, bis hin zum mittelständischen Fabrikanten, der sein Betriebsgelände naturschutzgerecht pflegt. Wissenschaft Wissenschaft und

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Akteure

Um die biologische Vielfalt in Deutschland zu erhalten hat die Bundesregierung im Jahr 2007 die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt beschlossen Unter Federfuumlhrung des Bundesumweltministeriums wurden Visionen fuumlr die Zukunft entwickelt und 330 umsetzbare Ziele gesteckt Um die Visionen zu realisieren wurden zudem in verschiedenen Handlungsfeldern 430 konkrete Maszlignahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt for-muliert Die Bundesregierung spricht mit ihrer Strategie nicht nur staatliche Institutionen in den Bundeslaumlndern und auf kommunaler Ebene an sondern auch alle weiteren gesellschaftlichen Entscheidungstraumlger wie Verbaumlnde Unternehmer und Landbesitzer So bietet sie vielen Akteuren vor Ort Handlungsmoumlglichkeiten um die re-gionaltypische Vielfalt von Arten und Lebensraumlumen zu schuumltzen und zu foumlrdern Die Strategie beruumlcksichtigt dabei neben oumlkologischen auch soziale und wirtschaftliche Aspekte und bildet somit einen wichtigen Baustein fuumlr eine nachhaltige lokale und regionale EntwicklungWeitere Informationen wwwbiologischevielfaltde

UnternehmenInsbesondere regionale kleine und mittelstaumlndische Un-ternehmen sind immer haumlufiger daran interessiert einen positiven Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt in ihrer Region zu leisten Die Palette reicht von der Baumlcke-rei die regionales Bio-Getreide verwendet bis hin zum mittelstaumlndischen Fabrikanten der sein Betriebsgelaumlnde naturschutzgerecht pflegt

WissenschaftWissenschaft und Forschung unterstuumltzen mit ihren Methoden und Erkenntnissen den Naturschutz vor Ort Sie bieten allen Akteuren die Entscheidungsgrundlagen fuumlr effektive Maszlignahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt

TourismusJedes Jahr locken frische Luft und ein reichhaltiges Angebot an Natursportarten und Erholungsangeboten Millionen Menschen in die Mittelgebirge Nachhaltiger Tourismus kann durch Umweltbildung und Besucherlenkung zum schonenden Umgang mit der Natur beitragen

Die Nationale Biodiversitaumltsstrategie

Zukunft fuumlr unsere Mittelgebirge

Die Vision fuumlr den Lebensraum Mittelgebirge

Akteure fuumlr Vielfalt in Mittelgebirgen

LandwirtschaftDie Landwirtschaft hat einen groszligen Einfluss auf die natuumlrliche Vielfalt in Mittelgebirgen Die meisten Nutz-flaumlchen dienen als Weideland oder dem Ackerbau Daruumlber hinaus sind Landwirte in ihrer Region verwurzelt und dadurch wichtige Multiplikatoren fuumlr die Erhaltung und Wertschaumltzung der biologischen Vielfalt

ForstwirtschaftWaumllder sind in Deutschland die zweitgroumlszligte Form der Landnutzung Durch eine schonende Waldbewirtschaf-tung den Schutz von Alt- und Totholzarealen sowie den Verzicht auf Monokulturen und einfoumlrmige Altersstruk-turen der angepflanzten Baumlume koumlnnen Forstwirte und Waldbesitzer einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der biologischen Vielfalt leisten

Landkreise und GemeindenDie Kommunen spielen eine bedeutende Rolle beim Ein-satz fuumlr mehr biologische Vielfalt Durch nachhaltige Bauplanung Projekte fuumlr den Artenschutz gute Oumlffentlich- keitsarbeit und die Unterstuumltzung von Naturschutzinitia- tiven sind insbesondere die Unteren Naturschutzbe-houmlrden Verbuumlndete bei der Verwirklichung von Projekten

LandschaftspflegeverbaumlndeLandschaftspflegeverbaumlnde sind wichtige Vermittler zwischen Naturschutz Politik und Landnutzern Durch ihre Aktivitaumlten beim Schutz und der Pflege von Kultur-landschaften und der Foumlrderung von regionaler Ent-wicklung kommt ihnen eine wichtige Verantwortung zu

NaturschutzverbaumlndeNaturschutzverbaumlnde wie der NABU sind vor Ort fuumlr die biologische Vielfalt aktiv Sie pflegen Schutzgebiete und setzen sich fuumlr Arten und Lebensraumlume ein Auch ihre Angebote in der Umweltbildung machen sie zu einem wichtigen Partner

Unsere Vision fuumlr die Zukunft istbdquoNatuumlrliche und naturnahe Waldgesellschaften haben deut-lich zugenommen Die nachhaltige Bewirtschaftung der Waumllder erfolgt im Einklang mit ihren oumlkologischen und sozialen Funktionen Der aus Waumlldern nachhaltig gewon-nene Rohstoff Holz erfreut sich groszliger Wertschaumltzung (hellip) Die Hochlagen der Mittelgebirge weisen eine hohe Vielfalt an natuumlrlichen und naturnahen Lebensraumlumen mit ihrer urspruumlnglichen Tier- und Pflanzenwelt auf Diese befinden sich in einem guumlnstigen Erhaltungszustand (hellip) Die Kultur-landschaften Deutschlands weisen aufgrund der vielfaumlltigen naturraumlumlichen Gegebenheiten und einer nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft eine hohe Arten- und Lebens-raumvielfalt auf Quelle Bundesministerium fuumlr Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) 2007 NBS Kapitel B121 B126 B132

Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen sind wir alle gefragt Naturschutz Landwirtschaft Tourismus die Kom-munen vor Ort und auch jeder Einzelne koumlnnen dabei aktiv werden Nur gemeinsam erhalten wir die biologische Vielfalt in den Mittelgebirgen Werden auch Sie aktiv

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Praxisbeispiele

Koumlnigsfeld im Schwarzwald Die aumllteste NABU-Naturwaldgemeinde

Projektbeschreibung

Oumlkologie und Oumlkonomie schlieszligen sich nicht aus Dass sie sich vor allem in der Waldbewirtschaftung auf ideale Weise ergaumlnzen koumlnnen macht die NABU-Naturwaldge-meinde Koumlnigsfeld vor Der Wald wird hier schon seit vie-len Jahren naturnah bewirtschaftet denn die Koumlnigsfelder wissen Der Gemeindewald bringt nicht nur oumlkonomi-schen Nutzen mit sich sondern er erfuumlllt auch wichtige Funktionen fuumlr den Schutz von Umwelt und Natur sowie fuumlr die Erholung der Bevoumllkerung

Mit dem Praumldikat bdquoNaturwaldgemeinde zeichnet der NABU kommunale Waldbesitzer aus die sich in besonderer Weise um die naturnahe Bewirtschaftung ihres Waldes be- muumlhen Unter der Voraussetzung dass sich der Gemeinde- bzw Stadtrat auf die bdquoNaturwald-Kriterien per Beschluss fuumlr mindestens zehn Jahre verpflichtet erhalten die Ge- meinden vom NABU eine Urkunde NABU-Naturwaldge-meinden verpflichten sich mindestens sechs Bewirtschaf- tungskriterien einzuhalten Dazu gehoumlren die kahlschlags- freie Nutzung der Waumllder der Vorrang der Naturverjuumln-gung gegenuumlber einer Neupflanzung von Baumlumen der Verzicht auf Chemie und der Einsatz von sanfter Betriebs- technik Mit der Auszeichnung bdquoNaturwaldgemeinde do-kumentiert die Gemeinde gegenuumlber ihren Buumlrgern und Gaumlsten die besonderen Bemuumlhungen mit denen sie Lebens-qualitaumlt und natuumlrliche Lebensgrundlagen erhaumllt und foumlrdert

Koumlnigsfeld wurde 1997 die erste NABU-Naturwaldge-meinde Das Engagement der Gemeindeverwaltung hatte uumlberzeugt Denn schon vorher wurden die Rehwildbe-staumlnde angepasst und die Naturverjuumlngung im Gemeinde-wald durch gezielte selektive Holzentnahme gefoumlrdert Dies brachte nicht nur finanzielle Vorteile da kein Pflanzgut

gekauft werden musste sondern diente auch dem Erhalt der standorttypischen Weiszligtanne Seit einigen Jahren ist in weiten Teilen kein Wildverbiszligschutz von Baumlumen mehr notwendig da eine kleinere Wildpopulation auch nur wenige Jungbaumlume verbeiszligt Der Wald erneuert sich nun von ganz allein

Neben der Naturverjuumlngung ist das Bewahren von Alt- und Totholz ein wichtiges Kriterium fuumlr den Titel bdquoNABU-Naturwaldgemeindeldquo Viele Tier- und Pflanzenarten des Waldes wie Spechte verschiedene Pilze und Insekten-arten sind auf Alt- und Totholz angewiesen In NABU-Naturwaldgemeinden wird dieses Holz deshalb ganz bewusst auf einem Teil der Flaumlche stehen bzw liegen ge-lassen Auszligerdem sollen fuumlnf Prozent der Waldflaumlche dauerhaft aus der Nutzung genommen und somit zu den Urwaumlldern von morgen werden Daruumlber hinaus werden Baumlume mit besonderer Funktion als Lebensstaumltte fuumlr Tiere und Pflanzen darunter Houmlhlenbaumlume fuumlr Specht Waldkauz und Co als Habitatbaumlume markiert und be-sonders geschuumltzt

In Koumlnigsfeld sieht man in der Auszeichnung als NABU-Naturwaldgemeinde auch einen positiven Image-Effekt im touristischen Wettbewerb wird man doch als verant- wortungsbewusster Kurort wahrgenommen Bundesweit hat der NABU bisher 15 Gemeinden mit dem Naturwald-Zertifikat gekuumlrt

Das Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C6 bdquoLand- und Forstwirtschaftldquo der NBS durch die Foumlrderung von natur-vertraumlglichen Formen der Forstwirtschaft und somit auch dem Artenschutz und Erhalt der genetischen Vielfalt im Wald (C2)

Beteiligte Akteure

Landkreise und Gemeinden

NaturschutzverbaumlndeForstwirtschaft

Literatur Links

wwwkoenigsfelddewwwbaden-wuerttembergnabudethemenwald

Kontakt

Buumlrgermeisteramt KoumlnigsfeldRathausstraszlige 278126 Koumlnigsfeld im SchwarzwaldTel 0 77 2580 09-31Fax 0 77 2580 09-22

Tipps

Sind Sie selbst daran interessiert NABU-Naturwaldgemeinde zu werden Stellen Sie Kontakt zu anderen NABU-Natur-waldgemeinden her und informieren Sie sich uumlber deren Erfahrungen mit naturnaher WaldbewirtschaftungTue Gutes und rede daruumlber Machen Sie Ihre Bemuumlhungen und Erfolge um eine naturnahe Bewirtschaftung in den Me-dien oumlffentlich Das schafft Vertrauen unter den Buumlrgern und weckt Interesse bei TouristenFuumlhren Sie unter fachkundiger Begleitung des Foumlrsters Wald-begehungen bzw einen Waldtag fuumlr die Bevoumllkerung durch bei denen die Bewirtschaftungskriterien einer Naturwaldgemeinde und deren Vorteile praxisorientiert aufgezeigt werden Nutzen Sie diese Veranstaltungen fuumlr die Oumlffentlichkeitsarbeit so steigern Sie die Akzeptanz bei Einwohnern und Besuchern

bdquoDem Schutz der Artenvielfalt fuumlhlen wir uns verpflichtet Wir sind stolz NABU-Naturwald-gemeinde zu sein und brauchen uns auch oumlkonomisch nicht zu verstecken Denn wer im Wald konsequent naturnah wirtschaftet der schreibt auch schwarze Zahlenldquo Fritz Link Buumlrgermeister Koumlnigsfeld

Haben Sie sich uumlber die Kriterien fuumlr NABU-Naturwald-gemeinden informiert Vielleicht erfuumlllt Ihre Kommune schon viele davon Sind Sie mit dem ehrenamtlichen Naturschutz vor Ort in Kontakt getreten und haben sich gemeinsam Gedanken uumlber eine naturnahe Waldbewirtschaftung gemacht

Checkliste

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Praxisbeispiele

Naturvertraumlglich Klettern Kletterkonzepte im Noumlrdlichen Frankenjura

Projektbeschreibung

Felsen sind mit ihren extremen Standortbedingungen wichtige Lebensraumlume fuumlr eine Reihe von Tieren und Pflanzen und daher bdquogesetzlich geschuumltzte Biotopeldquo nach dem Bundesnaturschutzgesetz Vor allem die sonnigen kargen Felskoumlpfe in Kalkgebieten wie dem Noumlrdlichen Frankenjura in Nordbayern sind wahre Schatzkammern der Biodiversitaumlt Reliktpflanzen aus fruumlheren Klimaepo- chen wachsen hier ebenso wie endemische Arten die nirgendwo anders in Deutschland vorkommen

Die Felspflanzen muumlssen mit hohen Temperaturschwan- kungen und groszliger Trockenheit zurechtkommen und haben dazu besondere Anpassungsstrategien entwickelt Auch Reptilien und Voumlgel wie Wanderfalke und Uhu sind an den Felsen zu Hause Da sie fuumlr die Land- und Forstwirtschaft nicht nutzbar sind stellen Felsen oft Na-turinseln inmitten von Kulturlandschaften dar

Auch zum Klettern inzwischen eine Breitensportart bieten die loumlchrigen bis zu 40 Meter hohen Felsen des Noumlrdlichen Frankenjura einmalige Bedingungen Das Gebiet ist mit uumlber 10000 Routen nicht nur eines der groumlszligten und meistbesuchten Klettergebiete der Welt hier wurde auch Pionierarbeit bei der Erarbeitung von Loumlsungsstrategien zum naturvertraumlglichen Klettern geleistet

14 Kletterkonzepte regeln das Miteinander von Kletterern und Natur Ziemlich genau 20 Jahre hat die Erstellung gedauert Vertreter der Behoumlrden der Naturparkver-waltung der Naturschutzorganisationen des Deutschen Alpenvereins (DAV) und der IG Klettern haben uumlber

1000 Felsen vor Ort begutachtet notwendige Lenkungs-maszlignahmen diskutiert und die Felsen je nach Empfind-lichkeit der vorhandenen Arten in drei Zonen mit un-terschiedlich zulaumlssiger Nutzungsintensivitaumlt eingeteilt

Die flaumlchendeckenden Vereinbarungen lassen sowohl der Natur als auch dem Klettersport ausreichend Raum Dort wo es zum Schutz der Natur noumltig ist wurden ein Kletterverzicht oder andere Maszlignahmen vereinbart Waumlhrend der Brutzeit von besonders geschuumltzten Vogel- arten werden die Felsen zeitlich befristet gesperrt Um-lenkhaken vermeiden einen Ausstieg der Kletterer auf die sensiblen Felskoumlpfe Im Rahmen von so genannten Umweltbaustellen mit ehrenamtlichen Helfern werden die Biotope aktiv gepflegt und geschuumltzt wie z B durch das Entfernen von Gehoumllzen um die Felsen oder durch Erosionsschutzmaszlignahmen

Die Kletterkonzepte fuumlr das Noumlrdliche Frankenjura haben uumlber die Landesgrenzen hinweg Vorbildcharakter Auch in den meisten anderen Klettergebieten Deutschlands gibt es mittlerweile solche oder aumlhnliche Vereinbarungen zum naturvertraumlglichen Klettern Eine flaumlchendeckende Be- treuungsstruktur die von lokalen Arbeitskreisen Klettern amp Naturschutz bis zu einer bundesweiten Kommission reicht garantiert die Umsetzung der vereinbarten Verhaltensregeln

Das Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C13 bdquoTourismus und naturnahe Erholungldquo der NBS durch die Entwicklung von Konzepten zur naturvertraumlglichen Sport-ausuumlbung

Beteiligte Akteure

NaturschutzbehoumlrdenNaturparke

Deutscher Alpenverein e VIG Klettern e V

NaturschutzverbaumlndeBergwacht

Literatur Links

wwwdav-felsinfode

Kontakt

Deutscher Alpenverein e VSteffen ReichVon-Kahr-Str 2-4 80997 MuumlnchenTel 0 8914 00 30Naturalpenvereinde

Moumlchten Sie etwas zum Schutz der Felsen und zu einem natur-vertraumlglichen Klettersport beitragen Haben Sie alle relevanten Interessengruppen bei der Erarbeitung von Lenkungsmaszlig- nahmen einbezogen und gegenseitiges Vertrauen geschaffenWurde der Fokus auf freiwillige Vereinbarungen und eine Selbstkontrolle der Kletterszene gelegt Damit laumlsst sich meist mehr bewirken als durch hoheitliche SperrungenHaben Sie als Planer bzw Umsetzer von Lenkungsmaszlignahmen flexible und nachvollziehbare Regelungen geschaffen Diese sorgen fuumlr eine groumlszligtmoumlgliche Akzeptanz bei den Kletterern

Checkliste

Tipps

Informieren Sie sich als Kletterer vor einem Kletterausflug unter wwwdav-felsinfode uumlber die aktuell guumlltigen RegelungenVerwenden Sie nur Kletterfuumlhrer mit dem Guumltesiegel bdquoNaturvertraumlglich KletternldquoNehmen Sie vor dem ersten Besuch am Naturfels an einem Aus- bildungskurs teil und informieren Sie sich gruumlndlich uumlber Sicher-heit und Naturschutz wwwalpenvereindedraussen-ist-andersWenden Sie sich an die zustaumlndigen Felsbetreuer der je-weiligen Region Kontaktadressen unter wwwdav-felsinfode Rubrik FelsbetreuerWollen Sie sich fuumlr naturvertraumlgliches Klettern an einem Fels in Ihrer Naumlhe engagieren Dann setzen Sie sich mit den Ansprechpartnern des DAV in Verbindung

bdquoDie Begehungen im gesamten Naturpark Fraumlnkische Schweiz ndash Veldensteiner Forst sind abgeschlossen Wir koumlnnen bald 14 erfolgreiche Kletterkonzepte vorweisen die bereits jetzt weit uumlber Deutschlands Grenzen hinaus Beachtung und Anerkennung erhalten Darauf koumlnnen wir stolz seinBarbara Eichler DAV-Regionalvertreterin

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Wurde die Planung der Maszlignahmen mit den Naturschutz-behoumlrden vor Ort abgestimmt Haben Sie geklaumlrt ob sich ein Teil der Maszlignahmen uumlber Auftraumlge durch die Unteren Naturschutzbehoumlrden finanzieren laumlsstHaben Sie Zuschuumlsse aus Mitteln der Landschaftspflegericht-linie beantragtHaben Sie die Oumlffentlichkeit vor Beginn und waumlhrend der Maszlignahme informiert und erlaumlutert was und weshalb es gemacht wird Wurde die Oumlffentlichkeit zum Pflegeeinsatz eingeladen Literatur Links

wwwschwaebischer-albvereinde

Kontakt

Schwaumlbischer Albverein e VWerner Breuninger NaturschutzreferentHospitalstraszlige 21 B 70174 StuttgartTel 07 112 25 85 14 Fax 07 112 25 85 92 naturschutzschwaebischer-albvereinde

Praxisbeispiele

Moorschutz ist Klimaschutz Landschaftspflegetage im Schopflocher Moor

Tipps

Denken Sie an eine projektbegleitende Oumlffentlichkeitsarbeit durch Zeitungsartikel und Veroumlffentlichungen in Mitglieder-zeitschriften Stellen Sie hierbei besonders die Bedeutung der freiwilligen Helfer herausArbeitseinsaumltze mit ehrenamtlichen Helfern sollten nicht laumlnger als drei bis vier Stunden dauern ndash die Arbeit muss Spaszlig machenZeigen Sie den Helfern Ihre Wertschaumltzung beispielsweise durch die Einladung zum gemeinsamen Essen oder kleine Geschenke an jeden Teilnehmer Sorgen Sie dafuumlr dass Getraumlnke und Verpflegung bei den Pflegeeinsaumltzen vorhanden sindStellen Sie die Erfolge der Maszlignahmen auf Exkursionen und Lehrgaumlngen vor und zeigen Sie VorherNachher-Bilder

Projektbeschreibung

Moore sind einzigartige Lebensraumlume fuumlr eine Vielzahl spezialisierter Lebensformen wie beispielsweise Wollgraumlser Torfmoose Sonnentau und Moorfroumlsche Auch haben Moore eine wichtige Funktion beim Hochwasserschutz wirken sie im Wasserhaushalt einer Landschaft doch wie ein Schwamm und nehmen innerhalb kurzer Zeit sehr viel Wasser auf Auch ihre Leistung als Kohlenstoffspeicher ist beeindruckend Moore bedecken zwar nur drei Prozent der Landflaumlche unserer Erde doch ist in ihnen doppelt so viel Kohlenstoff gebunden wie in allen Waumlldern weltweit Das Schopflocher Moor ndash urspruumlnglich ein Hochmoor im Bereich eines ehemaligen Vulkanschlots im Gebiet der Schwaumlbischen Alb ndash entstand nach dem Ende der letzten Eiszeit Wie viele andere Moore in Deutschland wurde es im 18 und 19 Jahrhundert fuumlr die Torfgewinnung weit- gehend abgebaut und entwaumlssert Um das Moor als wert-vollen Lebensraum fuumlr seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und den weiteren Torfabbau zu stoppen er-wirbt der Schwaumlbische Albverein seit 1930 im heutigen Naturschutzgebiet Schopflocher Moor Grundstuumlcke Auch die dem Schwaumlbischen Albverein nahestehende Torf-moorstiftung beteiligt sich am Kauf neuer Flaumlchen Auf den erworbenen Flaumlchen verschlieszligt der Verein ehemalige Entwaumlsserungsgraumlben um das Moor wieder zu vernaumlssen und fuumlhrt regelmaumlszligig Pflegemaszlignahmen durch

Das Schopflocher Moor 40 Kilometer suumldoumlstlich von Stuttgart unterliegt als Teil eines vielbesuchten Naherho-lungsgebiets einem hohen Besucherdruck Bis 1976 gab es in dem Gebiet keine festen Wege Nur Trampelpfade verliefen ungeordnet durch das Moor Um die trittempfind-lichen Moose und Graumlser besser zu schuumltzen entschloss

man sich damals einen Bohlenweg durch das Moor zu fuumlhren Die Aktion erfolgte als gemeinsames Projekt von staatlicher Naturschutz- Flurbereinigungs- und Forst-verwaltung mit Zustimmung und tatkraumlftiger Mithilfe des Schwaumlbischen Albvereins als Eigentuumlmer Diese Be-sucherlenkungsmaszlignahme war eine der ersten dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland Uumlber eine Laumlnge von 330 Metern fuumlhrt der Weg seitdem durch das Schutz-gebiet und ist auch fuumlr Rollstuhlfahrer geeignet

Um den mittlerweile guten oumlkologischen Zustand des Moores zu erhalten werden jaumlhrlich Landschaftspflege- tage mit rund 90 ehrenamtlichen Helfern durchgefuumlhrt Im Vordergrund stehen bei den halbtaumlgigen Einsaumltzen verschiedene Maszlignahmen zur Offenhaltung der Moor-landschaft Denn das Zuruumlckschneiden von Hecken Buumlschen und kleinen Baumlumen ist aumluszligerst wichtig da durch uumlbermaumlszligige Vegetation viel Wasser aus dem Moor verdun-sten und sich das Moor zunehmend in eine Waldlandschaft verwandeln wuumlrde Auch die Pflege der angrenzenden Streuwiesen ist von Bedeutung Das Maumlhgut wird durch die vielen Helfer von Hand entfernt Die Wiesen behalten ihren naumlhrstoffarmen Charakter ndash ein Liegenlassen des Grases wuumlrde zur Uumlberduumlngung fuumlhren ndash und seltene Or-chideenarten die auf magere Standorte angewiesen sind koumlnnen hier wachsen Waumlhrend der Aktionstage besteht die Moumlglichkeit das Schopflocher Moor unter fachkundiger Leitung naumlher kennenzulernen und interessante Infor-mationen uumlber den Lebensraum Moor zu erhalten

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C1 bdquoBiotopverbund und Schutzgebietsnetzeldquo der NBS durch die Pflege von wertvollen Moorflaumlchen

bdquoDas Schopflocher Moor ist ein gutes Beispiel dafuumlr wie in Zusammenarbeit mit der staatlichen Naturschutzverwaltung von einem leistungs-starken Verein durch Grunderwerb laufende Betreuung und Landschaftspflegemaszlignahmen wirksam Natur geschuumltzt werden kannldquoReinhard Wolf Vizepraumlsident des Schwaumlbischen Albvereins

Beteiligte Akteure

NaturschutzverbaumlndeUnternehmen

Landkreise und Gemeinden

Landschaftspflege-verbaumlnde

Checkliste

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Praxisbeispiele

Vogelschutz in Streuobstwiesen Das Projekt bdquoChampagner Bratbirneldquo

Projektbeschreibung

In Streuobstwiesen leben besonders viele Tier- und Pflanzenarten weil hier zwei Lebensraumlume auf einer Flaumlche zusammenkommen oben ein lichter Baumbestand aus Obstbaumlumen und darunter Wiesen und Weiden die aus landwirtschaftlicher Nutzung hervorgegangen sind In dieser Lebensraum-Kombination fuumlhlen sich Arten sowohl der Waumllder als auch halboffener bis offener Landschaften wohl Kraumluter- und damit bluumltenreiche Wiesen sind die Lebensgrundlage fuumlr eine Vielzahl von Kleinstlebe-wesen die wiederum willkommene Nahrung fuumlr eine vielfaumlltige Vogelwelt sind Auch zahlreiche Saumlugetiere Flechten und Pilze leben auf und an den Baumlumen

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Streuobstbaumlume allein in Baden-Wuumlrttemberg um ca 20 Prozent verringert Etwa 80 Prozent der Baumlume sind nicht oder nur unzureichend gepflegt Streuobstwiesen benoumltigen regelmaumlszligige Pflege Wiesen und Weiden be- halten nur dann eine ausgewogene Mischung aus Graumlsern und Kraumlutern wenn sie ein bis zwei Mal im Jahr gemaumlht oder beweidet werden Aber weder die traditionelle Baumpflege und Obsternte noch die extensive Gruumln-landnutzung sind heute noch rentabel Daher brechen fast uumlberall Streuobstbestaumlnde zusammen viele Grundstuumlcke verwahrlosen und wachsen zu Diese Situation spiegelt sich im Ruumlckgang europaweit geschuumltzter Vogelarten wie Rotkopfwuumlrger oder Wendehals wider

Um den Ruumlckgang der Streuobstbestaumlnde und der dort lebenden Vogelarten aufzuhalten begann 2009 das vorerst auf fuumlnf Jahre angesetzte LIFE+ Projekt bdquoVogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes und des Mittleren Remstalesldquo

Ganz nach dem Motto bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgenldquo sieht sich auch die Manufaktur Joumlrg Geigerdem Erhalt von Streuobstwiesen verpflichtet und beteiligt sich mit einer Maszlignahme am LIFE+ Projekt Obstweine alkoholfreie Cocktails und hochprozentige Destillate die aus Streuobst hergestellten Produkte sind vielfaumlltig Mit dem Modellprojekt bdquoChampagner Bratbirneldquo will die Ma-nufaktur zeigen dass eine Neupflanzung traditioneller Obstsorten sowohl fuumlr den Landwirt als auch fuumlr die Natur rentabel sein kann Die langfristige Anlage neuer Habitate fuumlr verschiedene Vogelarten wird mit einem wirtschaftlich zukunftsfaumlhigen extensiven Streuobstanbau verbunden Dabei kommen zahlreiche Maszlignahmen der biologischen Vielfalt zugute

So erfolgt die Duumlngung im Baumbereich organisch mit Hornspaumlnen und Malzkeimen in Ergaumlnzung mit Kalk Auszligerdem wird der Boden im unmittelbaren Baumbereich mit Kompostabdeckung oder mechanischer Bodenbear-beitung offengehalten um die notwendigen Naumlhrstoffe im Baumbereich zu konzentrieren und gute Jagdbedingungen fuumlr die Gegenspieler von Wuumlhlmaumlusen zu schaffen Den Anspruumlchen von Arten der Vogelschutz-Richtlinie wird durch die Erhaltung von eventuell vorhandenen Nistbaumlu-men so genannten Habitatbaumlumen Rechnung getragen Die Lebensraumbedingungen werden durch spezielle Nist- hilfen Reisighaufen sowie artenreiche Rand- und Saum-strukturen weiter verbessert

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C2 bdquoArtenschutz und genetische Vielfaltldquo der NBS durch die Foumlrderung von artenreichen Streuobstwiesen und den An-bau traditioneller Obstsorten

Beteiligte Akteure

LandwirtschaftNaturschutzverbaumlnde

UnternehmenLandkreise und

Gemeinden

Literatur Links

wwwlife-vogelschutz-streuobstdewwwmanufaktur-joerg-geigerde

Kontakt

Manufaktur Joumlrg Geiger GmbHJoumlrg GeigerReichenbacher Straszlige 2 73114 SchlatGoumlppingenTel 0 71 619 99 02 24

Haben Sie sich Partner vor Ort gesucht Als Besitzer eines Streuobstbestandes koumlnnen Sie Ihr Obst z B an einen regionalen Safthersteller verkaufen Manche Hersteller zahlen fuumlr Streuobst Preise die uumlber dem Marktdurchschnitt liegenWurde der Kontakt zu Schulen gesucht Stellen Sie Ihre Streuobstwiese als gruumlnes Klassenzimmer zur Verfuumlgung Schuumller koumlnnen so praxisnah etwas uumlber Arten lernen und aktiv zu deren Schutz z B durch den Bau von Nistkaumlsten beitragenWurde Kontakt mit Schaumlfern aufgenommen Durch die schonende Beweidung kann auf den Einsatz von Maumlhmaschinen verzichtet werden

Checkliste

Tipps

Im Rahmen eines groszligen LIFE+ Projektes koumlnnen auch kleinere Einzelmaszlignahmen bspw von Naturschutzverbaumlnden gefoumlrdert werden Erkundigen Sie sich wie Sie Finanzmittel der EU auch fuumlr Ihr Projekt nutzen koumlnnenBesitzen oder kennen Sie eine verwahrloste Streuobstwiese Wenden Sie sich an Naturschuumltzer vor Ort und denken Sie gemeinsam uumlber eine Reaktivierung und Pflege nach Informieren Sie sich auch beim Bundesfachausschuss bdquoStreuobstldquo des NABU unter wwwNABUdethemenstreuobstMoumlchten Sie als Privatperson Obstbaumlume anbauen Pflanzen Sie hochstaumlmmige Baumlume z B auch auf einer Gemeinschaftsflaumlche in Ihrer Kleingartenanlage Baumlume mit mindestens zwei Meter Stammhoumlhe bis zum ersten Ast bieten wertvolle Lebensraumlume fuumlr Gartenrotschwanz und CoVeranstalten Sie ein Erntefest Laden Sie Ehrenamtliche dazu ein beim Pfluumlcken des Obstes mitzuhelfen und als Dank dafuumlr selbst Obst oder Streuobstprodukte mit nach Hause zu nehmenSchaffen Sie regionale Wertschoumlpfungsketten Bieten Sie Ihr Streuobst Restaurants und Haumlndlern vor Ort an Das staumlrkt das Bewusstsein fuumlr die Region

bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgen das ist fuumlr unsere Manufaktur ganz entscheidend Deshalb wollen wir durch unseren Beitrag zum Life+ Projekt die Artenvielfalt der Streuobstwiesen durch eine nachhaltige Bewirtschaftung erhaltenldquo Joumlrg Geiger Manufaktur Joumlrg Geiger

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Die beste Projektidee ist ohne die noumltigen Geldmittel kaum umsetzbar Im Folgenden geben wir Ihnen einen Uumlberblick uumlber die Foumlrdermoumlglichkeiten durch Stiftungen und Foumlrderprogramme der Laumlnder des Bundes und der EU

Fuumlr kleinere Projekte bieten sich besonders Stiftungen und lokale Betriebe zur Finanzierung an Bei den kleineren Stif-tungen sind die Antragsunterlagen einfach auszufuumlllen und die Bewilligung erfolgt je nach Projektumfang meist schnell und unkompliziert Stiftungen und Kooperations- partner aus der Wirtschaft sind wichtige Unterstuumltzer bei der Beschaffung der Eigenanteile fuumlr groumlszligere Vorhaben bei denen Landes- Bundes- und EU-Mittel beantragt werden sollen Nutzen Sie die verschiedenen Finan-zierungsmoumlglichkeiten um Ihre Ideen zu verwirklichen

Stiftungen

Hier findet sich eine Auswahl deutscher Stiftungen im Be-reich Natur einige davon engagieren sich speziell fuumlr den Naturschutz bzw die Entwicklung in laumlndlichen Raumlumen und Mittelgebirgsregionen

middot Allianz Umweltstiftungmiddot Aktion Kulturlandmiddot Bayerischer Naturschutzfondsmiddot Commerzbank-Stiftung middot Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) middot Edmund Siemers-Stiftungmiddot Gregor Louisoder Umweltstiftungmiddot Michael Otto Stiftungmiddot Heinz Sielmann-Stiftungmiddot Sparkassen Stiftungenmiddot Stiftung Naturschutzfonds Baden-Wuumlrttembergmiddot Stiftung Unternehmen Waldmiddot Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Einen Uumlberblick uumlber die deutschen Stiftungen gibt der Bundesverband Deutscher Stiftungen wwwstiftungenorg

Aktuelle Informationen zum Foumlrderschwerpunkt den An- tragsfristen und dem Eigenanteil finden Sie auf den jewei-ligen Internetseiten Der Blick in die Foumlrderbedingungen scheinbar fachfremder Stiftungen lohnt sich ebenfalls denn oft werden Kommunikationsprojekte Reisekosten oder der laumlnderuumlbergreifende Wissensaustausch unterstuumltzt

Wirtschaftskooperationen

Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe aus der Region die durch ihre Taumltigkeit ihre Produkte oder ihr Logo zum geplanten Projekt besonders passen koumlnnten kommen ebenfalls als Unterstuumltzer in Betracht Entschei-dende Voraussetzung fuumlr eine Kooperation ist ein erkenn- bares Engagement von Firmen die sich fuumlr die Belange des Naturschutzes einsetzen wollenDer NABU etwa arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich u a mit Unternehmen wie Volkswagen KOSMOS Tee-Gschwendner und Veolia zusammenUnternehmen unterstuumltzen gerne auch kleinere Projekte wenn sie zur Firmenstrategie passen und ihnen Gele-genheit geben die eigene Arbeit fuumlr biologische Vielfalt darzustellen

Landesfoumlrderung

Ein groszliger Teil unserer Mittelgebirge ist gepraumlgt durch landwirtschaftliche Nutzung Im Rahmen des europaumlischen Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwicklung des laumlndlichen Raums (ELER) und der nationalen Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Kuumlstenschutzes (GAK) werden Agrarumweltmaszlignahmen gefoumlrdert Jedes Bundesland besitzt ein eigenes Agrarumweltprogramm welches die foumlrderfaumlhigen Maszlignahmen beinhaltet Bezu-schusst werden z B extensive Bewirtschaftungsmethoden der Einsatz oumlkologischer Anbauverfahren und die Stillle-gung von landwirtschaftlichen Nutzflaumlchen Jenseits der Foumlrdermoumlglichkeiten durch ELER haben die Bundeslaumlnder weitere Programme entwickelt Informationen dazu finden sich auf den Internetseiten des jeweiligen Landesminis- teriums Das Land Baden-Wuumlrttemberg bietet mit PLENUM (Projekt des Landes zur Erhaltung und Ent-wicklung von Natur und Umwelt) auch eine Finanzie-rungsmoumlglichkeit fuumlr kleinere ProjekteEine wichtige Saumlule des staatlichen Naturschutzes sind Vertragsnaturschutzmaszlignahmen Sie werden haumlufig aus Landes- oder Landkreismitteln bereitgestellt und koumlnnen vor Ort bei der Unteren Naturschutzbehoumlrde beantragt werden Ein guter Ansprechpartner fuumlr allgemeine Informationen zur Beantragung von Mitteln im integrierten und koope-rativen Naturschutz ist die Deutsche Vernetzungsstelle Laumlndliche Raumlume wwwnetzwerk-laendlicher-raumde

Ab 2013 wird mit dem Waldklimafonds zudem ein Finan- zierungsinstrument bereitstehen durch das u a Maszlig-nahmen zum Erhalt und der Sicherung von Waldmooren zur Neuanlage von kohlenstoffreichen Au- und Feucht-waumlldern und zur Praumlvention und Bewaumlltigung groszlig-flaumlchiger Schadensereignisse (wie Stuumlrme oder Wald-braumlnde) gefoumlrdert werden

EU-Foumlrdermittel

LIFE+ ist das einzige EU-Foumlrderprogramm das aus-schlieszliglich Umweltschutzbelange unterstuumltzt Es kommt dann zum Zuge wenn andere EU-Foumlrderprogramme nicht greifen Die derzeitige Foumlrderperiode gilt von 2007 bis 2013 und hat ein Budget von rund 21 Mrd Euro Das Programm wird von der Europaumlischen Kommission verwaltet und teilt sich in drei Bereiche Natur und bio-logische Vielfalt Umweltpolitik und Verwaltungspraxis sowie Information und Kommunikation

Auch andere europaumlische Foumlrderinstrumente kommen in Betracht z Bmiddot Europaumlischer Fischereifonds (EFF)middot Europaumlischer Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwick- lung des laumlndlichen Raums (ELER)middot Europaumlischer Sozialfonds (ESF)middot Europaumlischer Fonds fuumlr Regionale Entwicklung (EFRE)

Weitere Informationen wwweu-infodefoerderprogrammeumwelt

Auch fuumlr Waldbesitzer bieten viele Bundeslaumlnder finan-zielle Zuschuumlsse etwa fuumlr den Waldumbau mit stand-ortgerechten Baumarten und fuumlr Maszlignahmen zur Verbesserung der Struktur- und Artenvielfalt im Wald Erkundigen Sie sich bei der Landesforstbehoumlrde

Bundesfoumlrderung

Fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt ist das Bundes-programm bdquoBiologische Vielfaltldquo das umfangreichste Foumlrderinstrument Gefoumlrdert werden Vorhaben denen im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt eine gesamtstaatlich repraumlsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispiel-hafter und vorbildlicher Weise umsetzenAn der Durchfuumlhrung der Vorhaben muss ein erhebliches Bundesinteresse bestehen Die gefoumlrderten Maszlignahmen sollen dazu beitragen den Ruumlckgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis lang-fristig in einen positiven Trend umzukehren Foumlrder-schwerpunkte sind Arten in besonderer Verantwortung Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland die Sicherung von Oumlkosystemdienstleistungen und weitere Maszlignahmen von besonderer repraumlsentativer Bedeutung fuumlr die Nationale Biodiversitaumltsstrategie Das sind z B Kommunikationsmaszlignahmen die dazu beitragen die Visionen Ziele und Maszlignahmen der Strategie zu den Akteuren vor Ort zu transportierenDie Projekte muumlssen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Viel-falt dienen und uumlber die rechtlich geforderten Standards hinausgehen

Weitere Informationen wwwbfndebundesprogrammhtml

Einen sehr guten Uumlberblick uumlber weitere Foumlrdermoumlglich-keiten des Bundes z B Erprobungs- und Entwicklungs-vorhaben Naturschutzgroszligprojekte und Verbaumlndefoumlr-derung bieten die Internetseiten des Bundesamtes fuumlr Naturschutz wwwbfnde02_foerderunghtml

Finanzierung

Finanzierung

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Wenn man Menschen fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen will braucht es vor allem die richtige Idee und die richtige Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt Kommunikation fuumlr biologische Vielfalt kann dabei nur erfolgreich sein wenn sie die Werte Ein-stellungen und Motive der Menschen vor Ort sowie ihre unterschiedlichen Lebensstile und Konsumgewohn-heiten beruumlcksichtigt Dies betrifft sowohl Inhalte als auch Sprache und Form der Verstaumlndigung

Dabei gibt es einige hilfreiche und bewaumlhrte Erfahrungen die Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten unterstuumltzen koumlnnen

Klare leicht umzusetzende Ziele und Botschaften schaffen Verstaumlndnis und Motivation Wenn Sie an-fangen Projektideen zu entwickeln und daruumlber mit Menschen zu sprechen wird das Thema biologische Vielfalt oftmals als zu abstrakt wahrgenommen Dagegen hilft es einfache praktische Beispiele zu waumlhlen die die Menschen direkt erreichen Besonders gut gelingt dies wenn sie mit ihrem persoumlnlichen Leben zu tun haben Ein Fischer laumlsst sich z B leichter fuumlr Aktionen begeistern wenn es um den Erhalt von Fischbestaumlnden geht Ein Landwirt eher wenn er die Moumlglichkeit sieht etwas fuumlr die Natur zu tun und gleichzeitig weiter gute Ertraumlge zu erzielen

Uumlberlegen Sie bei Gespraumlchen mit Ihnen unbekannten Personen welches Vorwissen diese haben koumlnnten Sind Sie der Experte so erklaumlren Sie jeden Fachbegriff bei seiner ersten Verwendung (bdquoSie wissen ja vermutlich dass biologische Vielfalt die Vielfalt an Arten Lebens-raumlumen und die genetische Vielfalt umfasstldquo) Fragen Sie zum Ende nach ob etwas unklar geblieben ist

Kommunikation NABU vor Ort

NABU vor OrtKommunikationNABU-BundesverbandChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUdewwwNABUde

NABU Baden-WuumlrttembergTuumlbinger Straszlige 15 70178 StuttgartTel 07 119 66 72-0Fax 07 119 66 72-33NABUNABU-BWdewwwNABU-BWde

NABU-Partner Bayern ndashLandesbund fuumlr Vogelschutz (LBV)Eisvogelweg 1 91161 HilpoltsteinTel 0 91 7447 75-0Fax 0 91 7447 75-75InfoLBVdewwwLBVde

NABU BerlinWollankstraszlige 4 13187 BerlinTel 0 309 86 41 07 oder 9 86 08 37-0Fax 0 309 86 70 51LvBerlinNABU-BerlindewwwNABU-Berlinde

NABU BrandenburgLindenstraszlige 34 14467 PotsdamTel 03 312 01 55-70Fax 03 312 01 55-77InfoNABU-BrandenburgdewwwNABU-Brandenburgde

NABU BremenContrescarpe 8 28203 BremenTel 04 213 39 87 72Fax 04 2133 65 99 12InfoNABU-BremendewwwNABU-Bremende

NABU HamburgOsterstraszlige 58 20259 HamburgTel 0 4069 70 89-0Fax 0 4069 70 89-19NABUNABU-HamburgdewwwNABU-Hamburgde

NABU HessenFriedenstraszlige 26 35578 WetzlarTel 0 64 416 79 04-0Fax 0 64 416 79 04-29InfoNABU-HessendewwwNABU-Hessende

NABU Mecklenburg-VorpommernArsenalstraszlige 2 19053 SchwerinTel 03 857 58 94 81Fax 03 857 58 94 98LGSNABU-MVdewwwNABU-MVde

NABU NiedersachsenAlleestraszlige 36 30167 HannoverTel 05 1191 10 5-0Fax 05 119 11 05-40InfoNABU-NiedersachsendewwwNABU-Niedersachsende

NABU Nordrhein-WestfalenMerowingerstraszlige 8840225 DuumlsseldorfTel 02 1115 92 51-0Fax 02 1115 92 51-15InfoNABU-NRWdewwwNABU-NRWde

NABU Rheinland-PfalzFrauenlobstraszlige 15-19 55118 MainzTel 0 61 311 40 39-0Fax 0 61 311 40 39-28KontaktNABU-RLPdewwwNABU-RLPde

NABU SaarlandAntoniusstraszlige 18 66822 LebachTel 0 68 8193 61 9-0Fax 0 68 8193 61 9-11LGSNABU-SaardewwwNABU-Saarde

NABU SachsenLoumlbauer Straszlige 68 04347 LeipzigTel 03 4123 33 13-0Fax 03 4123 33 13-3LandesverbandNABU-SachsendewwwNABU-Sachsende

NABU Sachsen-AnhaltSchleinufer 18a 39104 MagdeburgTel 03 915 61 93-50Fax 03 915 61 93-49MailNABU-LSAdewwwNABU-LSAde

NABU Schleswig-HolsteinFaumlrberstraszlige 51 24534 NeumuumlnsterTel 0 43 215 37 34Fax 0 43 2159 81InfoNABU-SHdewwwNABU-SHde

NABU ThuumlringenLeutra 15 07751 JenaTel 0 36 4160 57 04Fax 0 36 4121 54 11LGSNABU-ThueringendewwwNABU-Thueringende

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Eine vertrauensvolle Partnerschaft aller Beteiligten ist die beste Grundlage ein Projekt erfolgreich und nachhaltig durchzufuumlhren Dazu gehoumlrt die ehrliche und vor allem fruumlhzeitige Kommunikation Bei der Vorbereitung von Projekten ist es deshalb unverzicht-bar alle Menschen die es betrifft und mit denen man zusammenarbeiten will moumlglichst fruumlh in die Ent-wicklung miteinzubeziehen

ProjektdatenbankWeitere Anregungen zu Projektideen Ansprechpartnern oder auch Foumlrdermoumlglichkeiten finden Sie in der NABU-Projektdatenbank zur biologischen Vielfalt unter wwwNABUdevielfalt-vor-ortDie Datenbank enthaumllt Projekte die sich in den unter-schiedlichen Lebensraumlumen engagieren ndash zahlreiche Bei- spiele fuumlr eine Vielzahl an Moumlglichkeiten Sie koumlnnen gezielt nach Arten Lebensraumlumen oder Kooperations-partnern suchen Informationen zum Projektziel dem Finanzvolumen der Laufzeit und einem Ansprechpartner vor Ort finden Sie ebenfalls

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Tipps

Ihr Projekt kann bundesweite Ausstrahlung be- kommen Melden Sie es unter wwwun-dekade-biologische-vielfaltde als Beispiel fuumlr vorbild-liche Umsetzung der NBS in der internationalen UN-Dekade zur biologischen VielfaltWeitere Informationen rund um die biologische Vielfalt unter wwwbiologischevielfaltdeMehr zur Kommunikation unter wwwbfnde0309_kommunikationhtml

Unsere Mittelgebirge bieten neben vielfaumlltigen Lebensraumlumen fuumlr Pflanzen und Tiere auch eine einzigartige Kulisse fuumlr Naturerleben und Erholung Doch die abnehmende Bewirtschaftung ertragsschwacher Standorte die Intensivierung der Forstwirtschaft die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege und eine uumlbermaumlszligige touristische Nutzung gefaumlhrden die Vielfalt der MittelgebirgeSoll die biologische Vielfalt der Mittelgebirge auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Sie halten Tipps und Praxisbeispiele in Ihren Haumlnden

Gefoumlrdert durch

Page 5: Praxis · rei, die regionales Bio-Getreide verwendet, bis hin zum mittelständischen Fabrikanten, der sein Betriebsgelände naturschutzgerecht pflegt. Wissenschaft Wissenschaft und

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Praxisbeispiele

Koumlnigsfeld im Schwarzwald Die aumllteste NABU-Naturwaldgemeinde

Projektbeschreibung

Oumlkologie und Oumlkonomie schlieszligen sich nicht aus Dass sie sich vor allem in der Waldbewirtschaftung auf ideale Weise ergaumlnzen koumlnnen macht die NABU-Naturwaldge-meinde Koumlnigsfeld vor Der Wald wird hier schon seit vie-len Jahren naturnah bewirtschaftet denn die Koumlnigsfelder wissen Der Gemeindewald bringt nicht nur oumlkonomi-schen Nutzen mit sich sondern er erfuumlllt auch wichtige Funktionen fuumlr den Schutz von Umwelt und Natur sowie fuumlr die Erholung der Bevoumllkerung

Mit dem Praumldikat bdquoNaturwaldgemeinde zeichnet der NABU kommunale Waldbesitzer aus die sich in besonderer Weise um die naturnahe Bewirtschaftung ihres Waldes be- muumlhen Unter der Voraussetzung dass sich der Gemeinde- bzw Stadtrat auf die bdquoNaturwald-Kriterien per Beschluss fuumlr mindestens zehn Jahre verpflichtet erhalten die Ge- meinden vom NABU eine Urkunde NABU-Naturwaldge-meinden verpflichten sich mindestens sechs Bewirtschaf- tungskriterien einzuhalten Dazu gehoumlren die kahlschlags- freie Nutzung der Waumllder der Vorrang der Naturverjuumln-gung gegenuumlber einer Neupflanzung von Baumlumen der Verzicht auf Chemie und der Einsatz von sanfter Betriebs- technik Mit der Auszeichnung bdquoNaturwaldgemeinde do-kumentiert die Gemeinde gegenuumlber ihren Buumlrgern und Gaumlsten die besonderen Bemuumlhungen mit denen sie Lebens-qualitaumlt und natuumlrliche Lebensgrundlagen erhaumllt und foumlrdert

Koumlnigsfeld wurde 1997 die erste NABU-Naturwaldge-meinde Das Engagement der Gemeindeverwaltung hatte uumlberzeugt Denn schon vorher wurden die Rehwildbe-staumlnde angepasst und die Naturverjuumlngung im Gemeinde-wald durch gezielte selektive Holzentnahme gefoumlrdert Dies brachte nicht nur finanzielle Vorteile da kein Pflanzgut

gekauft werden musste sondern diente auch dem Erhalt der standorttypischen Weiszligtanne Seit einigen Jahren ist in weiten Teilen kein Wildverbiszligschutz von Baumlumen mehr notwendig da eine kleinere Wildpopulation auch nur wenige Jungbaumlume verbeiszligt Der Wald erneuert sich nun von ganz allein

Neben der Naturverjuumlngung ist das Bewahren von Alt- und Totholz ein wichtiges Kriterium fuumlr den Titel bdquoNABU-Naturwaldgemeindeldquo Viele Tier- und Pflanzenarten des Waldes wie Spechte verschiedene Pilze und Insekten-arten sind auf Alt- und Totholz angewiesen In NABU-Naturwaldgemeinden wird dieses Holz deshalb ganz bewusst auf einem Teil der Flaumlche stehen bzw liegen ge-lassen Auszligerdem sollen fuumlnf Prozent der Waldflaumlche dauerhaft aus der Nutzung genommen und somit zu den Urwaumlldern von morgen werden Daruumlber hinaus werden Baumlume mit besonderer Funktion als Lebensstaumltte fuumlr Tiere und Pflanzen darunter Houmlhlenbaumlume fuumlr Specht Waldkauz und Co als Habitatbaumlume markiert und be-sonders geschuumltzt

In Koumlnigsfeld sieht man in der Auszeichnung als NABU-Naturwaldgemeinde auch einen positiven Image-Effekt im touristischen Wettbewerb wird man doch als verant- wortungsbewusster Kurort wahrgenommen Bundesweit hat der NABU bisher 15 Gemeinden mit dem Naturwald-Zertifikat gekuumlrt

Das Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C6 bdquoLand- und Forstwirtschaftldquo der NBS durch die Foumlrderung von natur-vertraumlglichen Formen der Forstwirtschaft und somit auch dem Artenschutz und Erhalt der genetischen Vielfalt im Wald (C2)

Beteiligte Akteure

Landkreise und Gemeinden

NaturschutzverbaumlndeForstwirtschaft

Literatur Links

wwwkoenigsfelddewwwbaden-wuerttembergnabudethemenwald

Kontakt

Buumlrgermeisteramt KoumlnigsfeldRathausstraszlige 278126 Koumlnigsfeld im SchwarzwaldTel 0 77 2580 09-31Fax 0 77 2580 09-22

Tipps

Sind Sie selbst daran interessiert NABU-Naturwaldgemeinde zu werden Stellen Sie Kontakt zu anderen NABU-Natur-waldgemeinden her und informieren Sie sich uumlber deren Erfahrungen mit naturnaher WaldbewirtschaftungTue Gutes und rede daruumlber Machen Sie Ihre Bemuumlhungen und Erfolge um eine naturnahe Bewirtschaftung in den Me-dien oumlffentlich Das schafft Vertrauen unter den Buumlrgern und weckt Interesse bei TouristenFuumlhren Sie unter fachkundiger Begleitung des Foumlrsters Wald-begehungen bzw einen Waldtag fuumlr die Bevoumllkerung durch bei denen die Bewirtschaftungskriterien einer Naturwaldgemeinde und deren Vorteile praxisorientiert aufgezeigt werden Nutzen Sie diese Veranstaltungen fuumlr die Oumlffentlichkeitsarbeit so steigern Sie die Akzeptanz bei Einwohnern und Besuchern

bdquoDem Schutz der Artenvielfalt fuumlhlen wir uns verpflichtet Wir sind stolz NABU-Naturwald-gemeinde zu sein und brauchen uns auch oumlkonomisch nicht zu verstecken Denn wer im Wald konsequent naturnah wirtschaftet der schreibt auch schwarze Zahlenldquo Fritz Link Buumlrgermeister Koumlnigsfeld

Haben Sie sich uumlber die Kriterien fuumlr NABU-Naturwald-gemeinden informiert Vielleicht erfuumlllt Ihre Kommune schon viele davon Sind Sie mit dem ehrenamtlichen Naturschutz vor Ort in Kontakt getreten und haben sich gemeinsam Gedanken uumlber eine naturnahe Waldbewirtschaftung gemacht

Checkliste

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Praxisbeispiele

Naturvertraumlglich Klettern Kletterkonzepte im Noumlrdlichen Frankenjura

Projektbeschreibung

Felsen sind mit ihren extremen Standortbedingungen wichtige Lebensraumlume fuumlr eine Reihe von Tieren und Pflanzen und daher bdquogesetzlich geschuumltzte Biotopeldquo nach dem Bundesnaturschutzgesetz Vor allem die sonnigen kargen Felskoumlpfe in Kalkgebieten wie dem Noumlrdlichen Frankenjura in Nordbayern sind wahre Schatzkammern der Biodiversitaumlt Reliktpflanzen aus fruumlheren Klimaepo- chen wachsen hier ebenso wie endemische Arten die nirgendwo anders in Deutschland vorkommen

Die Felspflanzen muumlssen mit hohen Temperaturschwan- kungen und groszliger Trockenheit zurechtkommen und haben dazu besondere Anpassungsstrategien entwickelt Auch Reptilien und Voumlgel wie Wanderfalke und Uhu sind an den Felsen zu Hause Da sie fuumlr die Land- und Forstwirtschaft nicht nutzbar sind stellen Felsen oft Na-turinseln inmitten von Kulturlandschaften dar

Auch zum Klettern inzwischen eine Breitensportart bieten die loumlchrigen bis zu 40 Meter hohen Felsen des Noumlrdlichen Frankenjura einmalige Bedingungen Das Gebiet ist mit uumlber 10000 Routen nicht nur eines der groumlszligten und meistbesuchten Klettergebiete der Welt hier wurde auch Pionierarbeit bei der Erarbeitung von Loumlsungsstrategien zum naturvertraumlglichen Klettern geleistet

14 Kletterkonzepte regeln das Miteinander von Kletterern und Natur Ziemlich genau 20 Jahre hat die Erstellung gedauert Vertreter der Behoumlrden der Naturparkver-waltung der Naturschutzorganisationen des Deutschen Alpenvereins (DAV) und der IG Klettern haben uumlber

1000 Felsen vor Ort begutachtet notwendige Lenkungs-maszlignahmen diskutiert und die Felsen je nach Empfind-lichkeit der vorhandenen Arten in drei Zonen mit un-terschiedlich zulaumlssiger Nutzungsintensivitaumlt eingeteilt

Die flaumlchendeckenden Vereinbarungen lassen sowohl der Natur als auch dem Klettersport ausreichend Raum Dort wo es zum Schutz der Natur noumltig ist wurden ein Kletterverzicht oder andere Maszlignahmen vereinbart Waumlhrend der Brutzeit von besonders geschuumltzten Vogel- arten werden die Felsen zeitlich befristet gesperrt Um-lenkhaken vermeiden einen Ausstieg der Kletterer auf die sensiblen Felskoumlpfe Im Rahmen von so genannten Umweltbaustellen mit ehrenamtlichen Helfern werden die Biotope aktiv gepflegt und geschuumltzt wie z B durch das Entfernen von Gehoumllzen um die Felsen oder durch Erosionsschutzmaszlignahmen

Die Kletterkonzepte fuumlr das Noumlrdliche Frankenjura haben uumlber die Landesgrenzen hinweg Vorbildcharakter Auch in den meisten anderen Klettergebieten Deutschlands gibt es mittlerweile solche oder aumlhnliche Vereinbarungen zum naturvertraumlglichen Klettern Eine flaumlchendeckende Be- treuungsstruktur die von lokalen Arbeitskreisen Klettern amp Naturschutz bis zu einer bundesweiten Kommission reicht garantiert die Umsetzung der vereinbarten Verhaltensregeln

Das Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C13 bdquoTourismus und naturnahe Erholungldquo der NBS durch die Entwicklung von Konzepten zur naturvertraumlglichen Sport-ausuumlbung

Beteiligte Akteure

NaturschutzbehoumlrdenNaturparke

Deutscher Alpenverein e VIG Klettern e V

NaturschutzverbaumlndeBergwacht

Literatur Links

wwwdav-felsinfode

Kontakt

Deutscher Alpenverein e VSteffen ReichVon-Kahr-Str 2-4 80997 MuumlnchenTel 0 8914 00 30Naturalpenvereinde

Moumlchten Sie etwas zum Schutz der Felsen und zu einem natur-vertraumlglichen Klettersport beitragen Haben Sie alle relevanten Interessengruppen bei der Erarbeitung von Lenkungsmaszlig- nahmen einbezogen und gegenseitiges Vertrauen geschaffenWurde der Fokus auf freiwillige Vereinbarungen und eine Selbstkontrolle der Kletterszene gelegt Damit laumlsst sich meist mehr bewirken als durch hoheitliche SperrungenHaben Sie als Planer bzw Umsetzer von Lenkungsmaszlignahmen flexible und nachvollziehbare Regelungen geschaffen Diese sorgen fuumlr eine groumlszligtmoumlgliche Akzeptanz bei den Kletterern

Checkliste

Tipps

Informieren Sie sich als Kletterer vor einem Kletterausflug unter wwwdav-felsinfode uumlber die aktuell guumlltigen RegelungenVerwenden Sie nur Kletterfuumlhrer mit dem Guumltesiegel bdquoNaturvertraumlglich KletternldquoNehmen Sie vor dem ersten Besuch am Naturfels an einem Aus- bildungskurs teil und informieren Sie sich gruumlndlich uumlber Sicher-heit und Naturschutz wwwalpenvereindedraussen-ist-andersWenden Sie sich an die zustaumlndigen Felsbetreuer der je-weiligen Region Kontaktadressen unter wwwdav-felsinfode Rubrik FelsbetreuerWollen Sie sich fuumlr naturvertraumlgliches Klettern an einem Fels in Ihrer Naumlhe engagieren Dann setzen Sie sich mit den Ansprechpartnern des DAV in Verbindung

bdquoDie Begehungen im gesamten Naturpark Fraumlnkische Schweiz ndash Veldensteiner Forst sind abgeschlossen Wir koumlnnen bald 14 erfolgreiche Kletterkonzepte vorweisen die bereits jetzt weit uumlber Deutschlands Grenzen hinaus Beachtung und Anerkennung erhalten Darauf koumlnnen wir stolz seinBarbara Eichler DAV-Regionalvertreterin

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Wurde die Planung der Maszlignahmen mit den Naturschutz-behoumlrden vor Ort abgestimmt Haben Sie geklaumlrt ob sich ein Teil der Maszlignahmen uumlber Auftraumlge durch die Unteren Naturschutzbehoumlrden finanzieren laumlsstHaben Sie Zuschuumlsse aus Mitteln der Landschaftspflegericht-linie beantragtHaben Sie die Oumlffentlichkeit vor Beginn und waumlhrend der Maszlignahme informiert und erlaumlutert was und weshalb es gemacht wird Wurde die Oumlffentlichkeit zum Pflegeeinsatz eingeladen Literatur Links

wwwschwaebischer-albvereinde

Kontakt

Schwaumlbischer Albverein e VWerner Breuninger NaturschutzreferentHospitalstraszlige 21 B 70174 StuttgartTel 07 112 25 85 14 Fax 07 112 25 85 92 naturschutzschwaebischer-albvereinde

Praxisbeispiele

Moorschutz ist Klimaschutz Landschaftspflegetage im Schopflocher Moor

Tipps

Denken Sie an eine projektbegleitende Oumlffentlichkeitsarbeit durch Zeitungsartikel und Veroumlffentlichungen in Mitglieder-zeitschriften Stellen Sie hierbei besonders die Bedeutung der freiwilligen Helfer herausArbeitseinsaumltze mit ehrenamtlichen Helfern sollten nicht laumlnger als drei bis vier Stunden dauern ndash die Arbeit muss Spaszlig machenZeigen Sie den Helfern Ihre Wertschaumltzung beispielsweise durch die Einladung zum gemeinsamen Essen oder kleine Geschenke an jeden Teilnehmer Sorgen Sie dafuumlr dass Getraumlnke und Verpflegung bei den Pflegeeinsaumltzen vorhanden sindStellen Sie die Erfolge der Maszlignahmen auf Exkursionen und Lehrgaumlngen vor und zeigen Sie VorherNachher-Bilder

Projektbeschreibung

Moore sind einzigartige Lebensraumlume fuumlr eine Vielzahl spezialisierter Lebensformen wie beispielsweise Wollgraumlser Torfmoose Sonnentau und Moorfroumlsche Auch haben Moore eine wichtige Funktion beim Hochwasserschutz wirken sie im Wasserhaushalt einer Landschaft doch wie ein Schwamm und nehmen innerhalb kurzer Zeit sehr viel Wasser auf Auch ihre Leistung als Kohlenstoffspeicher ist beeindruckend Moore bedecken zwar nur drei Prozent der Landflaumlche unserer Erde doch ist in ihnen doppelt so viel Kohlenstoff gebunden wie in allen Waumlldern weltweit Das Schopflocher Moor ndash urspruumlnglich ein Hochmoor im Bereich eines ehemaligen Vulkanschlots im Gebiet der Schwaumlbischen Alb ndash entstand nach dem Ende der letzten Eiszeit Wie viele andere Moore in Deutschland wurde es im 18 und 19 Jahrhundert fuumlr die Torfgewinnung weit- gehend abgebaut und entwaumlssert Um das Moor als wert-vollen Lebensraum fuumlr seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und den weiteren Torfabbau zu stoppen er-wirbt der Schwaumlbische Albverein seit 1930 im heutigen Naturschutzgebiet Schopflocher Moor Grundstuumlcke Auch die dem Schwaumlbischen Albverein nahestehende Torf-moorstiftung beteiligt sich am Kauf neuer Flaumlchen Auf den erworbenen Flaumlchen verschlieszligt der Verein ehemalige Entwaumlsserungsgraumlben um das Moor wieder zu vernaumlssen und fuumlhrt regelmaumlszligig Pflegemaszlignahmen durch

Das Schopflocher Moor 40 Kilometer suumldoumlstlich von Stuttgart unterliegt als Teil eines vielbesuchten Naherho-lungsgebiets einem hohen Besucherdruck Bis 1976 gab es in dem Gebiet keine festen Wege Nur Trampelpfade verliefen ungeordnet durch das Moor Um die trittempfind-lichen Moose und Graumlser besser zu schuumltzen entschloss

man sich damals einen Bohlenweg durch das Moor zu fuumlhren Die Aktion erfolgte als gemeinsames Projekt von staatlicher Naturschutz- Flurbereinigungs- und Forst-verwaltung mit Zustimmung und tatkraumlftiger Mithilfe des Schwaumlbischen Albvereins als Eigentuumlmer Diese Be-sucherlenkungsmaszlignahme war eine der ersten dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland Uumlber eine Laumlnge von 330 Metern fuumlhrt der Weg seitdem durch das Schutz-gebiet und ist auch fuumlr Rollstuhlfahrer geeignet

Um den mittlerweile guten oumlkologischen Zustand des Moores zu erhalten werden jaumlhrlich Landschaftspflege- tage mit rund 90 ehrenamtlichen Helfern durchgefuumlhrt Im Vordergrund stehen bei den halbtaumlgigen Einsaumltzen verschiedene Maszlignahmen zur Offenhaltung der Moor-landschaft Denn das Zuruumlckschneiden von Hecken Buumlschen und kleinen Baumlumen ist aumluszligerst wichtig da durch uumlbermaumlszligige Vegetation viel Wasser aus dem Moor verdun-sten und sich das Moor zunehmend in eine Waldlandschaft verwandeln wuumlrde Auch die Pflege der angrenzenden Streuwiesen ist von Bedeutung Das Maumlhgut wird durch die vielen Helfer von Hand entfernt Die Wiesen behalten ihren naumlhrstoffarmen Charakter ndash ein Liegenlassen des Grases wuumlrde zur Uumlberduumlngung fuumlhren ndash und seltene Or-chideenarten die auf magere Standorte angewiesen sind koumlnnen hier wachsen Waumlhrend der Aktionstage besteht die Moumlglichkeit das Schopflocher Moor unter fachkundiger Leitung naumlher kennenzulernen und interessante Infor-mationen uumlber den Lebensraum Moor zu erhalten

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C1 bdquoBiotopverbund und Schutzgebietsnetzeldquo der NBS durch die Pflege von wertvollen Moorflaumlchen

bdquoDas Schopflocher Moor ist ein gutes Beispiel dafuumlr wie in Zusammenarbeit mit der staatlichen Naturschutzverwaltung von einem leistungs-starken Verein durch Grunderwerb laufende Betreuung und Landschaftspflegemaszlignahmen wirksam Natur geschuumltzt werden kannldquoReinhard Wolf Vizepraumlsident des Schwaumlbischen Albvereins

Beteiligte Akteure

NaturschutzverbaumlndeUnternehmen

Landkreise und Gemeinden

Landschaftspflege-verbaumlnde

Checkliste

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Praxisbeispiele

Vogelschutz in Streuobstwiesen Das Projekt bdquoChampagner Bratbirneldquo

Projektbeschreibung

In Streuobstwiesen leben besonders viele Tier- und Pflanzenarten weil hier zwei Lebensraumlume auf einer Flaumlche zusammenkommen oben ein lichter Baumbestand aus Obstbaumlumen und darunter Wiesen und Weiden die aus landwirtschaftlicher Nutzung hervorgegangen sind In dieser Lebensraum-Kombination fuumlhlen sich Arten sowohl der Waumllder als auch halboffener bis offener Landschaften wohl Kraumluter- und damit bluumltenreiche Wiesen sind die Lebensgrundlage fuumlr eine Vielzahl von Kleinstlebe-wesen die wiederum willkommene Nahrung fuumlr eine vielfaumlltige Vogelwelt sind Auch zahlreiche Saumlugetiere Flechten und Pilze leben auf und an den Baumlumen

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Streuobstbaumlume allein in Baden-Wuumlrttemberg um ca 20 Prozent verringert Etwa 80 Prozent der Baumlume sind nicht oder nur unzureichend gepflegt Streuobstwiesen benoumltigen regelmaumlszligige Pflege Wiesen und Weiden be- halten nur dann eine ausgewogene Mischung aus Graumlsern und Kraumlutern wenn sie ein bis zwei Mal im Jahr gemaumlht oder beweidet werden Aber weder die traditionelle Baumpflege und Obsternte noch die extensive Gruumln-landnutzung sind heute noch rentabel Daher brechen fast uumlberall Streuobstbestaumlnde zusammen viele Grundstuumlcke verwahrlosen und wachsen zu Diese Situation spiegelt sich im Ruumlckgang europaweit geschuumltzter Vogelarten wie Rotkopfwuumlrger oder Wendehals wider

Um den Ruumlckgang der Streuobstbestaumlnde und der dort lebenden Vogelarten aufzuhalten begann 2009 das vorerst auf fuumlnf Jahre angesetzte LIFE+ Projekt bdquoVogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes und des Mittleren Remstalesldquo

Ganz nach dem Motto bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgenldquo sieht sich auch die Manufaktur Joumlrg Geigerdem Erhalt von Streuobstwiesen verpflichtet und beteiligt sich mit einer Maszlignahme am LIFE+ Projekt Obstweine alkoholfreie Cocktails und hochprozentige Destillate die aus Streuobst hergestellten Produkte sind vielfaumlltig Mit dem Modellprojekt bdquoChampagner Bratbirneldquo will die Ma-nufaktur zeigen dass eine Neupflanzung traditioneller Obstsorten sowohl fuumlr den Landwirt als auch fuumlr die Natur rentabel sein kann Die langfristige Anlage neuer Habitate fuumlr verschiedene Vogelarten wird mit einem wirtschaftlich zukunftsfaumlhigen extensiven Streuobstanbau verbunden Dabei kommen zahlreiche Maszlignahmen der biologischen Vielfalt zugute

So erfolgt die Duumlngung im Baumbereich organisch mit Hornspaumlnen und Malzkeimen in Ergaumlnzung mit Kalk Auszligerdem wird der Boden im unmittelbaren Baumbereich mit Kompostabdeckung oder mechanischer Bodenbear-beitung offengehalten um die notwendigen Naumlhrstoffe im Baumbereich zu konzentrieren und gute Jagdbedingungen fuumlr die Gegenspieler von Wuumlhlmaumlusen zu schaffen Den Anspruumlchen von Arten der Vogelschutz-Richtlinie wird durch die Erhaltung von eventuell vorhandenen Nistbaumlu-men so genannten Habitatbaumlumen Rechnung getragen Die Lebensraumbedingungen werden durch spezielle Nist- hilfen Reisighaufen sowie artenreiche Rand- und Saum-strukturen weiter verbessert

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C2 bdquoArtenschutz und genetische Vielfaltldquo der NBS durch die Foumlrderung von artenreichen Streuobstwiesen und den An-bau traditioneller Obstsorten

Beteiligte Akteure

LandwirtschaftNaturschutzverbaumlnde

UnternehmenLandkreise und

Gemeinden

Literatur Links

wwwlife-vogelschutz-streuobstdewwwmanufaktur-joerg-geigerde

Kontakt

Manufaktur Joumlrg Geiger GmbHJoumlrg GeigerReichenbacher Straszlige 2 73114 SchlatGoumlppingenTel 0 71 619 99 02 24

Haben Sie sich Partner vor Ort gesucht Als Besitzer eines Streuobstbestandes koumlnnen Sie Ihr Obst z B an einen regionalen Safthersteller verkaufen Manche Hersteller zahlen fuumlr Streuobst Preise die uumlber dem Marktdurchschnitt liegenWurde der Kontakt zu Schulen gesucht Stellen Sie Ihre Streuobstwiese als gruumlnes Klassenzimmer zur Verfuumlgung Schuumller koumlnnen so praxisnah etwas uumlber Arten lernen und aktiv zu deren Schutz z B durch den Bau von Nistkaumlsten beitragenWurde Kontakt mit Schaumlfern aufgenommen Durch die schonende Beweidung kann auf den Einsatz von Maumlhmaschinen verzichtet werden

Checkliste

Tipps

Im Rahmen eines groszligen LIFE+ Projektes koumlnnen auch kleinere Einzelmaszlignahmen bspw von Naturschutzverbaumlnden gefoumlrdert werden Erkundigen Sie sich wie Sie Finanzmittel der EU auch fuumlr Ihr Projekt nutzen koumlnnenBesitzen oder kennen Sie eine verwahrloste Streuobstwiese Wenden Sie sich an Naturschuumltzer vor Ort und denken Sie gemeinsam uumlber eine Reaktivierung und Pflege nach Informieren Sie sich auch beim Bundesfachausschuss bdquoStreuobstldquo des NABU unter wwwNABUdethemenstreuobstMoumlchten Sie als Privatperson Obstbaumlume anbauen Pflanzen Sie hochstaumlmmige Baumlume z B auch auf einer Gemeinschaftsflaumlche in Ihrer Kleingartenanlage Baumlume mit mindestens zwei Meter Stammhoumlhe bis zum ersten Ast bieten wertvolle Lebensraumlume fuumlr Gartenrotschwanz und CoVeranstalten Sie ein Erntefest Laden Sie Ehrenamtliche dazu ein beim Pfluumlcken des Obstes mitzuhelfen und als Dank dafuumlr selbst Obst oder Streuobstprodukte mit nach Hause zu nehmenSchaffen Sie regionale Wertschoumlpfungsketten Bieten Sie Ihr Streuobst Restaurants und Haumlndlern vor Ort an Das staumlrkt das Bewusstsein fuumlr die Region

bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgen das ist fuumlr unsere Manufaktur ganz entscheidend Deshalb wollen wir durch unseren Beitrag zum Life+ Projekt die Artenvielfalt der Streuobstwiesen durch eine nachhaltige Bewirtschaftung erhaltenldquo Joumlrg Geiger Manufaktur Joumlrg Geiger

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Die beste Projektidee ist ohne die noumltigen Geldmittel kaum umsetzbar Im Folgenden geben wir Ihnen einen Uumlberblick uumlber die Foumlrdermoumlglichkeiten durch Stiftungen und Foumlrderprogramme der Laumlnder des Bundes und der EU

Fuumlr kleinere Projekte bieten sich besonders Stiftungen und lokale Betriebe zur Finanzierung an Bei den kleineren Stif-tungen sind die Antragsunterlagen einfach auszufuumlllen und die Bewilligung erfolgt je nach Projektumfang meist schnell und unkompliziert Stiftungen und Kooperations- partner aus der Wirtschaft sind wichtige Unterstuumltzer bei der Beschaffung der Eigenanteile fuumlr groumlszligere Vorhaben bei denen Landes- Bundes- und EU-Mittel beantragt werden sollen Nutzen Sie die verschiedenen Finan-zierungsmoumlglichkeiten um Ihre Ideen zu verwirklichen

Stiftungen

Hier findet sich eine Auswahl deutscher Stiftungen im Be-reich Natur einige davon engagieren sich speziell fuumlr den Naturschutz bzw die Entwicklung in laumlndlichen Raumlumen und Mittelgebirgsregionen

middot Allianz Umweltstiftungmiddot Aktion Kulturlandmiddot Bayerischer Naturschutzfondsmiddot Commerzbank-Stiftung middot Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) middot Edmund Siemers-Stiftungmiddot Gregor Louisoder Umweltstiftungmiddot Michael Otto Stiftungmiddot Heinz Sielmann-Stiftungmiddot Sparkassen Stiftungenmiddot Stiftung Naturschutzfonds Baden-Wuumlrttembergmiddot Stiftung Unternehmen Waldmiddot Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Einen Uumlberblick uumlber die deutschen Stiftungen gibt der Bundesverband Deutscher Stiftungen wwwstiftungenorg

Aktuelle Informationen zum Foumlrderschwerpunkt den An- tragsfristen und dem Eigenanteil finden Sie auf den jewei-ligen Internetseiten Der Blick in die Foumlrderbedingungen scheinbar fachfremder Stiftungen lohnt sich ebenfalls denn oft werden Kommunikationsprojekte Reisekosten oder der laumlnderuumlbergreifende Wissensaustausch unterstuumltzt

Wirtschaftskooperationen

Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe aus der Region die durch ihre Taumltigkeit ihre Produkte oder ihr Logo zum geplanten Projekt besonders passen koumlnnten kommen ebenfalls als Unterstuumltzer in Betracht Entschei-dende Voraussetzung fuumlr eine Kooperation ist ein erkenn- bares Engagement von Firmen die sich fuumlr die Belange des Naturschutzes einsetzen wollenDer NABU etwa arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich u a mit Unternehmen wie Volkswagen KOSMOS Tee-Gschwendner und Veolia zusammenUnternehmen unterstuumltzen gerne auch kleinere Projekte wenn sie zur Firmenstrategie passen und ihnen Gele-genheit geben die eigene Arbeit fuumlr biologische Vielfalt darzustellen

Landesfoumlrderung

Ein groszliger Teil unserer Mittelgebirge ist gepraumlgt durch landwirtschaftliche Nutzung Im Rahmen des europaumlischen Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwicklung des laumlndlichen Raums (ELER) und der nationalen Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Kuumlstenschutzes (GAK) werden Agrarumweltmaszlignahmen gefoumlrdert Jedes Bundesland besitzt ein eigenes Agrarumweltprogramm welches die foumlrderfaumlhigen Maszlignahmen beinhaltet Bezu-schusst werden z B extensive Bewirtschaftungsmethoden der Einsatz oumlkologischer Anbauverfahren und die Stillle-gung von landwirtschaftlichen Nutzflaumlchen Jenseits der Foumlrdermoumlglichkeiten durch ELER haben die Bundeslaumlnder weitere Programme entwickelt Informationen dazu finden sich auf den Internetseiten des jeweiligen Landesminis- teriums Das Land Baden-Wuumlrttemberg bietet mit PLENUM (Projekt des Landes zur Erhaltung und Ent-wicklung von Natur und Umwelt) auch eine Finanzie-rungsmoumlglichkeit fuumlr kleinere ProjekteEine wichtige Saumlule des staatlichen Naturschutzes sind Vertragsnaturschutzmaszlignahmen Sie werden haumlufig aus Landes- oder Landkreismitteln bereitgestellt und koumlnnen vor Ort bei der Unteren Naturschutzbehoumlrde beantragt werden Ein guter Ansprechpartner fuumlr allgemeine Informationen zur Beantragung von Mitteln im integrierten und koope-rativen Naturschutz ist die Deutsche Vernetzungsstelle Laumlndliche Raumlume wwwnetzwerk-laendlicher-raumde

Ab 2013 wird mit dem Waldklimafonds zudem ein Finan- zierungsinstrument bereitstehen durch das u a Maszlig-nahmen zum Erhalt und der Sicherung von Waldmooren zur Neuanlage von kohlenstoffreichen Au- und Feucht-waumlldern und zur Praumlvention und Bewaumlltigung groszlig-flaumlchiger Schadensereignisse (wie Stuumlrme oder Wald-braumlnde) gefoumlrdert werden

EU-Foumlrdermittel

LIFE+ ist das einzige EU-Foumlrderprogramm das aus-schlieszliglich Umweltschutzbelange unterstuumltzt Es kommt dann zum Zuge wenn andere EU-Foumlrderprogramme nicht greifen Die derzeitige Foumlrderperiode gilt von 2007 bis 2013 und hat ein Budget von rund 21 Mrd Euro Das Programm wird von der Europaumlischen Kommission verwaltet und teilt sich in drei Bereiche Natur und bio-logische Vielfalt Umweltpolitik und Verwaltungspraxis sowie Information und Kommunikation

Auch andere europaumlische Foumlrderinstrumente kommen in Betracht z Bmiddot Europaumlischer Fischereifonds (EFF)middot Europaumlischer Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwick- lung des laumlndlichen Raums (ELER)middot Europaumlischer Sozialfonds (ESF)middot Europaumlischer Fonds fuumlr Regionale Entwicklung (EFRE)

Weitere Informationen wwweu-infodefoerderprogrammeumwelt

Auch fuumlr Waldbesitzer bieten viele Bundeslaumlnder finan-zielle Zuschuumlsse etwa fuumlr den Waldumbau mit stand-ortgerechten Baumarten und fuumlr Maszlignahmen zur Verbesserung der Struktur- und Artenvielfalt im Wald Erkundigen Sie sich bei der Landesforstbehoumlrde

Bundesfoumlrderung

Fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt ist das Bundes-programm bdquoBiologische Vielfaltldquo das umfangreichste Foumlrderinstrument Gefoumlrdert werden Vorhaben denen im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt eine gesamtstaatlich repraumlsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispiel-hafter und vorbildlicher Weise umsetzenAn der Durchfuumlhrung der Vorhaben muss ein erhebliches Bundesinteresse bestehen Die gefoumlrderten Maszlignahmen sollen dazu beitragen den Ruumlckgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis lang-fristig in einen positiven Trend umzukehren Foumlrder-schwerpunkte sind Arten in besonderer Verantwortung Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland die Sicherung von Oumlkosystemdienstleistungen und weitere Maszlignahmen von besonderer repraumlsentativer Bedeutung fuumlr die Nationale Biodiversitaumltsstrategie Das sind z B Kommunikationsmaszlignahmen die dazu beitragen die Visionen Ziele und Maszlignahmen der Strategie zu den Akteuren vor Ort zu transportierenDie Projekte muumlssen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Viel-falt dienen und uumlber die rechtlich geforderten Standards hinausgehen

Weitere Informationen wwwbfndebundesprogrammhtml

Einen sehr guten Uumlberblick uumlber weitere Foumlrdermoumlglich-keiten des Bundes z B Erprobungs- und Entwicklungs-vorhaben Naturschutzgroszligprojekte und Verbaumlndefoumlr-derung bieten die Internetseiten des Bundesamtes fuumlr Naturschutz wwwbfnde02_foerderunghtml

Finanzierung

Finanzierung

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Wenn man Menschen fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen will braucht es vor allem die richtige Idee und die richtige Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt Kommunikation fuumlr biologische Vielfalt kann dabei nur erfolgreich sein wenn sie die Werte Ein-stellungen und Motive der Menschen vor Ort sowie ihre unterschiedlichen Lebensstile und Konsumgewohn-heiten beruumlcksichtigt Dies betrifft sowohl Inhalte als auch Sprache und Form der Verstaumlndigung

Dabei gibt es einige hilfreiche und bewaumlhrte Erfahrungen die Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten unterstuumltzen koumlnnen

Klare leicht umzusetzende Ziele und Botschaften schaffen Verstaumlndnis und Motivation Wenn Sie an-fangen Projektideen zu entwickeln und daruumlber mit Menschen zu sprechen wird das Thema biologische Vielfalt oftmals als zu abstrakt wahrgenommen Dagegen hilft es einfache praktische Beispiele zu waumlhlen die die Menschen direkt erreichen Besonders gut gelingt dies wenn sie mit ihrem persoumlnlichen Leben zu tun haben Ein Fischer laumlsst sich z B leichter fuumlr Aktionen begeistern wenn es um den Erhalt von Fischbestaumlnden geht Ein Landwirt eher wenn er die Moumlglichkeit sieht etwas fuumlr die Natur zu tun und gleichzeitig weiter gute Ertraumlge zu erzielen

Uumlberlegen Sie bei Gespraumlchen mit Ihnen unbekannten Personen welches Vorwissen diese haben koumlnnten Sind Sie der Experte so erklaumlren Sie jeden Fachbegriff bei seiner ersten Verwendung (bdquoSie wissen ja vermutlich dass biologische Vielfalt die Vielfalt an Arten Lebens-raumlumen und die genetische Vielfalt umfasstldquo) Fragen Sie zum Ende nach ob etwas unklar geblieben ist

Kommunikation NABU vor Ort

NABU vor OrtKommunikationNABU-BundesverbandChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUdewwwNABUde

NABU Baden-WuumlrttembergTuumlbinger Straszlige 15 70178 StuttgartTel 07 119 66 72-0Fax 07 119 66 72-33NABUNABU-BWdewwwNABU-BWde

NABU-Partner Bayern ndashLandesbund fuumlr Vogelschutz (LBV)Eisvogelweg 1 91161 HilpoltsteinTel 0 91 7447 75-0Fax 0 91 7447 75-75InfoLBVdewwwLBVde

NABU BerlinWollankstraszlige 4 13187 BerlinTel 0 309 86 41 07 oder 9 86 08 37-0Fax 0 309 86 70 51LvBerlinNABU-BerlindewwwNABU-Berlinde

NABU BrandenburgLindenstraszlige 34 14467 PotsdamTel 03 312 01 55-70Fax 03 312 01 55-77InfoNABU-BrandenburgdewwwNABU-Brandenburgde

NABU BremenContrescarpe 8 28203 BremenTel 04 213 39 87 72Fax 04 2133 65 99 12InfoNABU-BremendewwwNABU-Bremende

NABU HamburgOsterstraszlige 58 20259 HamburgTel 0 4069 70 89-0Fax 0 4069 70 89-19NABUNABU-HamburgdewwwNABU-Hamburgde

NABU HessenFriedenstraszlige 26 35578 WetzlarTel 0 64 416 79 04-0Fax 0 64 416 79 04-29InfoNABU-HessendewwwNABU-Hessende

NABU Mecklenburg-VorpommernArsenalstraszlige 2 19053 SchwerinTel 03 857 58 94 81Fax 03 857 58 94 98LGSNABU-MVdewwwNABU-MVde

NABU NiedersachsenAlleestraszlige 36 30167 HannoverTel 05 1191 10 5-0Fax 05 119 11 05-40InfoNABU-NiedersachsendewwwNABU-Niedersachsende

NABU Nordrhein-WestfalenMerowingerstraszlige 8840225 DuumlsseldorfTel 02 1115 92 51-0Fax 02 1115 92 51-15InfoNABU-NRWdewwwNABU-NRWde

NABU Rheinland-PfalzFrauenlobstraszlige 15-19 55118 MainzTel 0 61 311 40 39-0Fax 0 61 311 40 39-28KontaktNABU-RLPdewwwNABU-RLPde

NABU SaarlandAntoniusstraszlige 18 66822 LebachTel 0 68 8193 61 9-0Fax 0 68 8193 61 9-11LGSNABU-SaardewwwNABU-Saarde

NABU SachsenLoumlbauer Straszlige 68 04347 LeipzigTel 03 4123 33 13-0Fax 03 4123 33 13-3LandesverbandNABU-SachsendewwwNABU-Sachsende

NABU Sachsen-AnhaltSchleinufer 18a 39104 MagdeburgTel 03 915 61 93-50Fax 03 915 61 93-49MailNABU-LSAdewwwNABU-LSAde

NABU Schleswig-HolsteinFaumlrberstraszlige 51 24534 NeumuumlnsterTel 0 43 215 37 34Fax 0 43 2159 81InfoNABU-SHdewwwNABU-SHde

NABU ThuumlringenLeutra 15 07751 JenaTel 0 36 4160 57 04Fax 0 36 4121 54 11LGSNABU-ThueringendewwwNABU-Thueringende

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Eine vertrauensvolle Partnerschaft aller Beteiligten ist die beste Grundlage ein Projekt erfolgreich und nachhaltig durchzufuumlhren Dazu gehoumlrt die ehrliche und vor allem fruumlhzeitige Kommunikation Bei der Vorbereitung von Projekten ist es deshalb unverzicht-bar alle Menschen die es betrifft und mit denen man zusammenarbeiten will moumlglichst fruumlh in die Ent-wicklung miteinzubeziehen

ProjektdatenbankWeitere Anregungen zu Projektideen Ansprechpartnern oder auch Foumlrdermoumlglichkeiten finden Sie in der NABU-Projektdatenbank zur biologischen Vielfalt unter wwwNABUdevielfalt-vor-ortDie Datenbank enthaumllt Projekte die sich in den unter-schiedlichen Lebensraumlumen engagieren ndash zahlreiche Bei- spiele fuumlr eine Vielzahl an Moumlglichkeiten Sie koumlnnen gezielt nach Arten Lebensraumlumen oder Kooperations-partnern suchen Informationen zum Projektziel dem Finanzvolumen der Laufzeit und einem Ansprechpartner vor Ort finden Sie ebenfalls

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Tipps

Ihr Projekt kann bundesweite Ausstrahlung be- kommen Melden Sie es unter wwwun-dekade-biologische-vielfaltde als Beispiel fuumlr vorbild-liche Umsetzung der NBS in der internationalen UN-Dekade zur biologischen VielfaltWeitere Informationen rund um die biologische Vielfalt unter wwwbiologischevielfaltdeMehr zur Kommunikation unter wwwbfnde0309_kommunikationhtml

Unsere Mittelgebirge bieten neben vielfaumlltigen Lebensraumlumen fuumlr Pflanzen und Tiere auch eine einzigartige Kulisse fuumlr Naturerleben und Erholung Doch die abnehmende Bewirtschaftung ertragsschwacher Standorte die Intensivierung der Forstwirtschaft die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege und eine uumlbermaumlszligige touristische Nutzung gefaumlhrden die Vielfalt der MittelgebirgeSoll die biologische Vielfalt der Mittelgebirge auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Sie halten Tipps und Praxisbeispiele in Ihren Haumlnden

Gefoumlrdert durch

Page 6: Praxis · rei, die regionales Bio-Getreide verwendet, bis hin zum mittelständischen Fabrikanten, der sein Betriebsgelände naturschutzgerecht pflegt. Wissenschaft Wissenschaft und

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Praxisbeispiele

Naturvertraumlglich Klettern Kletterkonzepte im Noumlrdlichen Frankenjura

Projektbeschreibung

Felsen sind mit ihren extremen Standortbedingungen wichtige Lebensraumlume fuumlr eine Reihe von Tieren und Pflanzen und daher bdquogesetzlich geschuumltzte Biotopeldquo nach dem Bundesnaturschutzgesetz Vor allem die sonnigen kargen Felskoumlpfe in Kalkgebieten wie dem Noumlrdlichen Frankenjura in Nordbayern sind wahre Schatzkammern der Biodiversitaumlt Reliktpflanzen aus fruumlheren Klimaepo- chen wachsen hier ebenso wie endemische Arten die nirgendwo anders in Deutschland vorkommen

Die Felspflanzen muumlssen mit hohen Temperaturschwan- kungen und groszliger Trockenheit zurechtkommen und haben dazu besondere Anpassungsstrategien entwickelt Auch Reptilien und Voumlgel wie Wanderfalke und Uhu sind an den Felsen zu Hause Da sie fuumlr die Land- und Forstwirtschaft nicht nutzbar sind stellen Felsen oft Na-turinseln inmitten von Kulturlandschaften dar

Auch zum Klettern inzwischen eine Breitensportart bieten die loumlchrigen bis zu 40 Meter hohen Felsen des Noumlrdlichen Frankenjura einmalige Bedingungen Das Gebiet ist mit uumlber 10000 Routen nicht nur eines der groumlszligten und meistbesuchten Klettergebiete der Welt hier wurde auch Pionierarbeit bei der Erarbeitung von Loumlsungsstrategien zum naturvertraumlglichen Klettern geleistet

14 Kletterkonzepte regeln das Miteinander von Kletterern und Natur Ziemlich genau 20 Jahre hat die Erstellung gedauert Vertreter der Behoumlrden der Naturparkver-waltung der Naturschutzorganisationen des Deutschen Alpenvereins (DAV) und der IG Klettern haben uumlber

1000 Felsen vor Ort begutachtet notwendige Lenkungs-maszlignahmen diskutiert und die Felsen je nach Empfind-lichkeit der vorhandenen Arten in drei Zonen mit un-terschiedlich zulaumlssiger Nutzungsintensivitaumlt eingeteilt

Die flaumlchendeckenden Vereinbarungen lassen sowohl der Natur als auch dem Klettersport ausreichend Raum Dort wo es zum Schutz der Natur noumltig ist wurden ein Kletterverzicht oder andere Maszlignahmen vereinbart Waumlhrend der Brutzeit von besonders geschuumltzten Vogel- arten werden die Felsen zeitlich befristet gesperrt Um-lenkhaken vermeiden einen Ausstieg der Kletterer auf die sensiblen Felskoumlpfe Im Rahmen von so genannten Umweltbaustellen mit ehrenamtlichen Helfern werden die Biotope aktiv gepflegt und geschuumltzt wie z B durch das Entfernen von Gehoumllzen um die Felsen oder durch Erosionsschutzmaszlignahmen

Die Kletterkonzepte fuumlr das Noumlrdliche Frankenjura haben uumlber die Landesgrenzen hinweg Vorbildcharakter Auch in den meisten anderen Klettergebieten Deutschlands gibt es mittlerweile solche oder aumlhnliche Vereinbarungen zum naturvertraumlglichen Klettern Eine flaumlchendeckende Be- treuungsstruktur die von lokalen Arbeitskreisen Klettern amp Naturschutz bis zu einer bundesweiten Kommission reicht garantiert die Umsetzung der vereinbarten Verhaltensregeln

Das Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C13 bdquoTourismus und naturnahe Erholungldquo der NBS durch die Entwicklung von Konzepten zur naturvertraumlglichen Sport-ausuumlbung

Beteiligte Akteure

NaturschutzbehoumlrdenNaturparke

Deutscher Alpenverein e VIG Klettern e V

NaturschutzverbaumlndeBergwacht

Literatur Links

wwwdav-felsinfode

Kontakt

Deutscher Alpenverein e VSteffen ReichVon-Kahr-Str 2-4 80997 MuumlnchenTel 0 8914 00 30Naturalpenvereinde

Moumlchten Sie etwas zum Schutz der Felsen und zu einem natur-vertraumlglichen Klettersport beitragen Haben Sie alle relevanten Interessengruppen bei der Erarbeitung von Lenkungsmaszlig- nahmen einbezogen und gegenseitiges Vertrauen geschaffenWurde der Fokus auf freiwillige Vereinbarungen und eine Selbstkontrolle der Kletterszene gelegt Damit laumlsst sich meist mehr bewirken als durch hoheitliche SperrungenHaben Sie als Planer bzw Umsetzer von Lenkungsmaszlignahmen flexible und nachvollziehbare Regelungen geschaffen Diese sorgen fuumlr eine groumlszligtmoumlgliche Akzeptanz bei den Kletterern

Checkliste

Tipps

Informieren Sie sich als Kletterer vor einem Kletterausflug unter wwwdav-felsinfode uumlber die aktuell guumlltigen RegelungenVerwenden Sie nur Kletterfuumlhrer mit dem Guumltesiegel bdquoNaturvertraumlglich KletternldquoNehmen Sie vor dem ersten Besuch am Naturfels an einem Aus- bildungskurs teil und informieren Sie sich gruumlndlich uumlber Sicher-heit und Naturschutz wwwalpenvereindedraussen-ist-andersWenden Sie sich an die zustaumlndigen Felsbetreuer der je-weiligen Region Kontaktadressen unter wwwdav-felsinfode Rubrik FelsbetreuerWollen Sie sich fuumlr naturvertraumlgliches Klettern an einem Fels in Ihrer Naumlhe engagieren Dann setzen Sie sich mit den Ansprechpartnern des DAV in Verbindung

bdquoDie Begehungen im gesamten Naturpark Fraumlnkische Schweiz ndash Veldensteiner Forst sind abgeschlossen Wir koumlnnen bald 14 erfolgreiche Kletterkonzepte vorweisen die bereits jetzt weit uumlber Deutschlands Grenzen hinaus Beachtung und Anerkennung erhalten Darauf koumlnnen wir stolz seinBarbara Eichler DAV-Regionalvertreterin

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Wurde die Planung der Maszlignahmen mit den Naturschutz-behoumlrden vor Ort abgestimmt Haben Sie geklaumlrt ob sich ein Teil der Maszlignahmen uumlber Auftraumlge durch die Unteren Naturschutzbehoumlrden finanzieren laumlsstHaben Sie Zuschuumlsse aus Mitteln der Landschaftspflegericht-linie beantragtHaben Sie die Oumlffentlichkeit vor Beginn und waumlhrend der Maszlignahme informiert und erlaumlutert was und weshalb es gemacht wird Wurde die Oumlffentlichkeit zum Pflegeeinsatz eingeladen Literatur Links

wwwschwaebischer-albvereinde

Kontakt

Schwaumlbischer Albverein e VWerner Breuninger NaturschutzreferentHospitalstraszlige 21 B 70174 StuttgartTel 07 112 25 85 14 Fax 07 112 25 85 92 naturschutzschwaebischer-albvereinde

Praxisbeispiele

Moorschutz ist Klimaschutz Landschaftspflegetage im Schopflocher Moor

Tipps

Denken Sie an eine projektbegleitende Oumlffentlichkeitsarbeit durch Zeitungsartikel und Veroumlffentlichungen in Mitglieder-zeitschriften Stellen Sie hierbei besonders die Bedeutung der freiwilligen Helfer herausArbeitseinsaumltze mit ehrenamtlichen Helfern sollten nicht laumlnger als drei bis vier Stunden dauern ndash die Arbeit muss Spaszlig machenZeigen Sie den Helfern Ihre Wertschaumltzung beispielsweise durch die Einladung zum gemeinsamen Essen oder kleine Geschenke an jeden Teilnehmer Sorgen Sie dafuumlr dass Getraumlnke und Verpflegung bei den Pflegeeinsaumltzen vorhanden sindStellen Sie die Erfolge der Maszlignahmen auf Exkursionen und Lehrgaumlngen vor und zeigen Sie VorherNachher-Bilder

Projektbeschreibung

Moore sind einzigartige Lebensraumlume fuumlr eine Vielzahl spezialisierter Lebensformen wie beispielsweise Wollgraumlser Torfmoose Sonnentau und Moorfroumlsche Auch haben Moore eine wichtige Funktion beim Hochwasserschutz wirken sie im Wasserhaushalt einer Landschaft doch wie ein Schwamm und nehmen innerhalb kurzer Zeit sehr viel Wasser auf Auch ihre Leistung als Kohlenstoffspeicher ist beeindruckend Moore bedecken zwar nur drei Prozent der Landflaumlche unserer Erde doch ist in ihnen doppelt so viel Kohlenstoff gebunden wie in allen Waumlldern weltweit Das Schopflocher Moor ndash urspruumlnglich ein Hochmoor im Bereich eines ehemaligen Vulkanschlots im Gebiet der Schwaumlbischen Alb ndash entstand nach dem Ende der letzten Eiszeit Wie viele andere Moore in Deutschland wurde es im 18 und 19 Jahrhundert fuumlr die Torfgewinnung weit- gehend abgebaut und entwaumlssert Um das Moor als wert-vollen Lebensraum fuumlr seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und den weiteren Torfabbau zu stoppen er-wirbt der Schwaumlbische Albverein seit 1930 im heutigen Naturschutzgebiet Schopflocher Moor Grundstuumlcke Auch die dem Schwaumlbischen Albverein nahestehende Torf-moorstiftung beteiligt sich am Kauf neuer Flaumlchen Auf den erworbenen Flaumlchen verschlieszligt der Verein ehemalige Entwaumlsserungsgraumlben um das Moor wieder zu vernaumlssen und fuumlhrt regelmaumlszligig Pflegemaszlignahmen durch

Das Schopflocher Moor 40 Kilometer suumldoumlstlich von Stuttgart unterliegt als Teil eines vielbesuchten Naherho-lungsgebiets einem hohen Besucherdruck Bis 1976 gab es in dem Gebiet keine festen Wege Nur Trampelpfade verliefen ungeordnet durch das Moor Um die trittempfind-lichen Moose und Graumlser besser zu schuumltzen entschloss

man sich damals einen Bohlenweg durch das Moor zu fuumlhren Die Aktion erfolgte als gemeinsames Projekt von staatlicher Naturschutz- Flurbereinigungs- und Forst-verwaltung mit Zustimmung und tatkraumlftiger Mithilfe des Schwaumlbischen Albvereins als Eigentuumlmer Diese Be-sucherlenkungsmaszlignahme war eine der ersten dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland Uumlber eine Laumlnge von 330 Metern fuumlhrt der Weg seitdem durch das Schutz-gebiet und ist auch fuumlr Rollstuhlfahrer geeignet

Um den mittlerweile guten oumlkologischen Zustand des Moores zu erhalten werden jaumlhrlich Landschaftspflege- tage mit rund 90 ehrenamtlichen Helfern durchgefuumlhrt Im Vordergrund stehen bei den halbtaumlgigen Einsaumltzen verschiedene Maszlignahmen zur Offenhaltung der Moor-landschaft Denn das Zuruumlckschneiden von Hecken Buumlschen und kleinen Baumlumen ist aumluszligerst wichtig da durch uumlbermaumlszligige Vegetation viel Wasser aus dem Moor verdun-sten und sich das Moor zunehmend in eine Waldlandschaft verwandeln wuumlrde Auch die Pflege der angrenzenden Streuwiesen ist von Bedeutung Das Maumlhgut wird durch die vielen Helfer von Hand entfernt Die Wiesen behalten ihren naumlhrstoffarmen Charakter ndash ein Liegenlassen des Grases wuumlrde zur Uumlberduumlngung fuumlhren ndash und seltene Or-chideenarten die auf magere Standorte angewiesen sind koumlnnen hier wachsen Waumlhrend der Aktionstage besteht die Moumlglichkeit das Schopflocher Moor unter fachkundiger Leitung naumlher kennenzulernen und interessante Infor-mationen uumlber den Lebensraum Moor zu erhalten

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C1 bdquoBiotopverbund und Schutzgebietsnetzeldquo der NBS durch die Pflege von wertvollen Moorflaumlchen

bdquoDas Schopflocher Moor ist ein gutes Beispiel dafuumlr wie in Zusammenarbeit mit der staatlichen Naturschutzverwaltung von einem leistungs-starken Verein durch Grunderwerb laufende Betreuung und Landschaftspflegemaszlignahmen wirksam Natur geschuumltzt werden kannldquoReinhard Wolf Vizepraumlsident des Schwaumlbischen Albvereins

Beteiligte Akteure

NaturschutzverbaumlndeUnternehmen

Landkreise und Gemeinden

Landschaftspflege-verbaumlnde

Checkliste

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Praxisbeispiele

Vogelschutz in Streuobstwiesen Das Projekt bdquoChampagner Bratbirneldquo

Projektbeschreibung

In Streuobstwiesen leben besonders viele Tier- und Pflanzenarten weil hier zwei Lebensraumlume auf einer Flaumlche zusammenkommen oben ein lichter Baumbestand aus Obstbaumlumen und darunter Wiesen und Weiden die aus landwirtschaftlicher Nutzung hervorgegangen sind In dieser Lebensraum-Kombination fuumlhlen sich Arten sowohl der Waumllder als auch halboffener bis offener Landschaften wohl Kraumluter- und damit bluumltenreiche Wiesen sind die Lebensgrundlage fuumlr eine Vielzahl von Kleinstlebe-wesen die wiederum willkommene Nahrung fuumlr eine vielfaumlltige Vogelwelt sind Auch zahlreiche Saumlugetiere Flechten und Pilze leben auf und an den Baumlumen

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Streuobstbaumlume allein in Baden-Wuumlrttemberg um ca 20 Prozent verringert Etwa 80 Prozent der Baumlume sind nicht oder nur unzureichend gepflegt Streuobstwiesen benoumltigen regelmaumlszligige Pflege Wiesen und Weiden be- halten nur dann eine ausgewogene Mischung aus Graumlsern und Kraumlutern wenn sie ein bis zwei Mal im Jahr gemaumlht oder beweidet werden Aber weder die traditionelle Baumpflege und Obsternte noch die extensive Gruumln-landnutzung sind heute noch rentabel Daher brechen fast uumlberall Streuobstbestaumlnde zusammen viele Grundstuumlcke verwahrlosen und wachsen zu Diese Situation spiegelt sich im Ruumlckgang europaweit geschuumltzter Vogelarten wie Rotkopfwuumlrger oder Wendehals wider

Um den Ruumlckgang der Streuobstbestaumlnde und der dort lebenden Vogelarten aufzuhalten begann 2009 das vorerst auf fuumlnf Jahre angesetzte LIFE+ Projekt bdquoVogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes und des Mittleren Remstalesldquo

Ganz nach dem Motto bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgenldquo sieht sich auch die Manufaktur Joumlrg Geigerdem Erhalt von Streuobstwiesen verpflichtet und beteiligt sich mit einer Maszlignahme am LIFE+ Projekt Obstweine alkoholfreie Cocktails und hochprozentige Destillate die aus Streuobst hergestellten Produkte sind vielfaumlltig Mit dem Modellprojekt bdquoChampagner Bratbirneldquo will die Ma-nufaktur zeigen dass eine Neupflanzung traditioneller Obstsorten sowohl fuumlr den Landwirt als auch fuumlr die Natur rentabel sein kann Die langfristige Anlage neuer Habitate fuumlr verschiedene Vogelarten wird mit einem wirtschaftlich zukunftsfaumlhigen extensiven Streuobstanbau verbunden Dabei kommen zahlreiche Maszlignahmen der biologischen Vielfalt zugute

So erfolgt die Duumlngung im Baumbereich organisch mit Hornspaumlnen und Malzkeimen in Ergaumlnzung mit Kalk Auszligerdem wird der Boden im unmittelbaren Baumbereich mit Kompostabdeckung oder mechanischer Bodenbear-beitung offengehalten um die notwendigen Naumlhrstoffe im Baumbereich zu konzentrieren und gute Jagdbedingungen fuumlr die Gegenspieler von Wuumlhlmaumlusen zu schaffen Den Anspruumlchen von Arten der Vogelschutz-Richtlinie wird durch die Erhaltung von eventuell vorhandenen Nistbaumlu-men so genannten Habitatbaumlumen Rechnung getragen Die Lebensraumbedingungen werden durch spezielle Nist- hilfen Reisighaufen sowie artenreiche Rand- und Saum-strukturen weiter verbessert

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C2 bdquoArtenschutz und genetische Vielfaltldquo der NBS durch die Foumlrderung von artenreichen Streuobstwiesen und den An-bau traditioneller Obstsorten

Beteiligte Akteure

LandwirtschaftNaturschutzverbaumlnde

UnternehmenLandkreise und

Gemeinden

Literatur Links

wwwlife-vogelschutz-streuobstdewwwmanufaktur-joerg-geigerde

Kontakt

Manufaktur Joumlrg Geiger GmbHJoumlrg GeigerReichenbacher Straszlige 2 73114 SchlatGoumlppingenTel 0 71 619 99 02 24

Haben Sie sich Partner vor Ort gesucht Als Besitzer eines Streuobstbestandes koumlnnen Sie Ihr Obst z B an einen regionalen Safthersteller verkaufen Manche Hersteller zahlen fuumlr Streuobst Preise die uumlber dem Marktdurchschnitt liegenWurde der Kontakt zu Schulen gesucht Stellen Sie Ihre Streuobstwiese als gruumlnes Klassenzimmer zur Verfuumlgung Schuumller koumlnnen so praxisnah etwas uumlber Arten lernen und aktiv zu deren Schutz z B durch den Bau von Nistkaumlsten beitragenWurde Kontakt mit Schaumlfern aufgenommen Durch die schonende Beweidung kann auf den Einsatz von Maumlhmaschinen verzichtet werden

Checkliste

Tipps

Im Rahmen eines groszligen LIFE+ Projektes koumlnnen auch kleinere Einzelmaszlignahmen bspw von Naturschutzverbaumlnden gefoumlrdert werden Erkundigen Sie sich wie Sie Finanzmittel der EU auch fuumlr Ihr Projekt nutzen koumlnnenBesitzen oder kennen Sie eine verwahrloste Streuobstwiese Wenden Sie sich an Naturschuumltzer vor Ort und denken Sie gemeinsam uumlber eine Reaktivierung und Pflege nach Informieren Sie sich auch beim Bundesfachausschuss bdquoStreuobstldquo des NABU unter wwwNABUdethemenstreuobstMoumlchten Sie als Privatperson Obstbaumlume anbauen Pflanzen Sie hochstaumlmmige Baumlume z B auch auf einer Gemeinschaftsflaumlche in Ihrer Kleingartenanlage Baumlume mit mindestens zwei Meter Stammhoumlhe bis zum ersten Ast bieten wertvolle Lebensraumlume fuumlr Gartenrotschwanz und CoVeranstalten Sie ein Erntefest Laden Sie Ehrenamtliche dazu ein beim Pfluumlcken des Obstes mitzuhelfen und als Dank dafuumlr selbst Obst oder Streuobstprodukte mit nach Hause zu nehmenSchaffen Sie regionale Wertschoumlpfungsketten Bieten Sie Ihr Streuobst Restaurants und Haumlndlern vor Ort an Das staumlrkt das Bewusstsein fuumlr die Region

bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgen das ist fuumlr unsere Manufaktur ganz entscheidend Deshalb wollen wir durch unseren Beitrag zum Life+ Projekt die Artenvielfalt der Streuobstwiesen durch eine nachhaltige Bewirtschaftung erhaltenldquo Joumlrg Geiger Manufaktur Joumlrg Geiger

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Die beste Projektidee ist ohne die noumltigen Geldmittel kaum umsetzbar Im Folgenden geben wir Ihnen einen Uumlberblick uumlber die Foumlrdermoumlglichkeiten durch Stiftungen und Foumlrderprogramme der Laumlnder des Bundes und der EU

Fuumlr kleinere Projekte bieten sich besonders Stiftungen und lokale Betriebe zur Finanzierung an Bei den kleineren Stif-tungen sind die Antragsunterlagen einfach auszufuumlllen und die Bewilligung erfolgt je nach Projektumfang meist schnell und unkompliziert Stiftungen und Kooperations- partner aus der Wirtschaft sind wichtige Unterstuumltzer bei der Beschaffung der Eigenanteile fuumlr groumlszligere Vorhaben bei denen Landes- Bundes- und EU-Mittel beantragt werden sollen Nutzen Sie die verschiedenen Finan-zierungsmoumlglichkeiten um Ihre Ideen zu verwirklichen

Stiftungen

Hier findet sich eine Auswahl deutscher Stiftungen im Be-reich Natur einige davon engagieren sich speziell fuumlr den Naturschutz bzw die Entwicklung in laumlndlichen Raumlumen und Mittelgebirgsregionen

middot Allianz Umweltstiftungmiddot Aktion Kulturlandmiddot Bayerischer Naturschutzfondsmiddot Commerzbank-Stiftung middot Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) middot Edmund Siemers-Stiftungmiddot Gregor Louisoder Umweltstiftungmiddot Michael Otto Stiftungmiddot Heinz Sielmann-Stiftungmiddot Sparkassen Stiftungenmiddot Stiftung Naturschutzfonds Baden-Wuumlrttembergmiddot Stiftung Unternehmen Waldmiddot Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Einen Uumlberblick uumlber die deutschen Stiftungen gibt der Bundesverband Deutscher Stiftungen wwwstiftungenorg

Aktuelle Informationen zum Foumlrderschwerpunkt den An- tragsfristen und dem Eigenanteil finden Sie auf den jewei-ligen Internetseiten Der Blick in die Foumlrderbedingungen scheinbar fachfremder Stiftungen lohnt sich ebenfalls denn oft werden Kommunikationsprojekte Reisekosten oder der laumlnderuumlbergreifende Wissensaustausch unterstuumltzt

Wirtschaftskooperationen

Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe aus der Region die durch ihre Taumltigkeit ihre Produkte oder ihr Logo zum geplanten Projekt besonders passen koumlnnten kommen ebenfalls als Unterstuumltzer in Betracht Entschei-dende Voraussetzung fuumlr eine Kooperation ist ein erkenn- bares Engagement von Firmen die sich fuumlr die Belange des Naturschutzes einsetzen wollenDer NABU etwa arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich u a mit Unternehmen wie Volkswagen KOSMOS Tee-Gschwendner und Veolia zusammenUnternehmen unterstuumltzen gerne auch kleinere Projekte wenn sie zur Firmenstrategie passen und ihnen Gele-genheit geben die eigene Arbeit fuumlr biologische Vielfalt darzustellen

Landesfoumlrderung

Ein groszliger Teil unserer Mittelgebirge ist gepraumlgt durch landwirtschaftliche Nutzung Im Rahmen des europaumlischen Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwicklung des laumlndlichen Raums (ELER) und der nationalen Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Kuumlstenschutzes (GAK) werden Agrarumweltmaszlignahmen gefoumlrdert Jedes Bundesland besitzt ein eigenes Agrarumweltprogramm welches die foumlrderfaumlhigen Maszlignahmen beinhaltet Bezu-schusst werden z B extensive Bewirtschaftungsmethoden der Einsatz oumlkologischer Anbauverfahren und die Stillle-gung von landwirtschaftlichen Nutzflaumlchen Jenseits der Foumlrdermoumlglichkeiten durch ELER haben die Bundeslaumlnder weitere Programme entwickelt Informationen dazu finden sich auf den Internetseiten des jeweiligen Landesminis- teriums Das Land Baden-Wuumlrttemberg bietet mit PLENUM (Projekt des Landes zur Erhaltung und Ent-wicklung von Natur und Umwelt) auch eine Finanzie-rungsmoumlglichkeit fuumlr kleinere ProjekteEine wichtige Saumlule des staatlichen Naturschutzes sind Vertragsnaturschutzmaszlignahmen Sie werden haumlufig aus Landes- oder Landkreismitteln bereitgestellt und koumlnnen vor Ort bei der Unteren Naturschutzbehoumlrde beantragt werden Ein guter Ansprechpartner fuumlr allgemeine Informationen zur Beantragung von Mitteln im integrierten und koope-rativen Naturschutz ist die Deutsche Vernetzungsstelle Laumlndliche Raumlume wwwnetzwerk-laendlicher-raumde

Ab 2013 wird mit dem Waldklimafonds zudem ein Finan- zierungsinstrument bereitstehen durch das u a Maszlig-nahmen zum Erhalt und der Sicherung von Waldmooren zur Neuanlage von kohlenstoffreichen Au- und Feucht-waumlldern und zur Praumlvention und Bewaumlltigung groszlig-flaumlchiger Schadensereignisse (wie Stuumlrme oder Wald-braumlnde) gefoumlrdert werden

EU-Foumlrdermittel

LIFE+ ist das einzige EU-Foumlrderprogramm das aus-schlieszliglich Umweltschutzbelange unterstuumltzt Es kommt dann zum Zuge wenn andere EU-Foumlrderprogramme nicht greifen Die derzeitige Foumlrderperiode gilt von 2007 bis 2013 und hat ein Budget von rund 21 Mrd Euro Das Programm wird von der Europaumlischen Kommission verwaltet und teilt sich in drei Bereiche Natur und bio-logische Vielfalt Umweltpolitik und Verwaltungspraxis sowie Information und Kommunikation

Auch andere europaumlische Foumlrderinstrumente kommen in Betracht z Bmiddot Europaumlischer Fischereifonds (EFF)middot Europaumlischer Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwick- lung des laumlndlichen Raums (ELER)middot Europaumlischer Sozialfonds (ESF)middot Europaumlischer Fonds fuumlr Regionale Entwicklung (EFRE)

Weitere Informationen wwweu-infodefoerderprogrammeumwelt

Auch fuumlr Waldbesitzer bieten viele Bundeslaumlnder finan-zielle Zuschuumlsse etwa fuumlr den Waldumbau mit stand-ortgerechten Baumarten und fuumlr Maszlignahmen zur Verbesserung der Struktur- und Artenvielfalt im Wald Erkundigen Sie sich bei der Landesforstbehoumlrde

Bundesfoumlrderung

Fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt ist das Bundes-programm bdquoBiologische Vielfaltldquo das umfangreichste Foumlrderinstrument Gefoumlrdert werden Vorhaben denen im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt eine gesamtstaatlich repraumlsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispiel-hafter und vorbildlicher Weise umsetzenAn der Durchfuumlhrung der Vorhaben muss ein erhebliches Bundesinteresse bestehen Die gefoumlrderten Maszlignahmen sollen dazu beitragen den Ruumlckgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis lang-fristig in einen positiven Trend umzukehren Foumlrder-schwerpunkte sind Arten in besonderer Verantwortung Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland die Sicherung von Oumlkosystemdienstleistungen und weitere Maszlignahmen von besonderer repraumlsentativer Bedeutung fuumlr die Nationale Biodiversitaumltsstrategie Das sind z B Kommunikationsmaszlignahmen die dazu beitragen die Visionen Ziele und Maszlignahmen der Strategie zu den Akteuren vor Ort zu transportierenDie Projekte muumlssen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Viel-falt dienen und uumlber die rechtlich geforderten Standards hinausgehen

Weitere Informationen wwwbfndebundesprogrammhtml

Einen sehr guten Uumlberblick uumlber weitere Foumlrdermoumlglich-keiten des Bundes z B Erprobungs- und Entwicklungs-vorhaben Naturschutzgroszligprojekte und Verbaumlndefoumlr-derung bieten die Internetseiten des Bundesamtes fuumlr Naturschutz wwwbfnde02_foerderunghtml

Finanzierung

Finanzierung

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Wenn man Menschen fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen will braucht es vor allem die richtige Idee und die richtige Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt Kommunikation fuumlr biologische Vielfalt kann dabei nur erfolgreich sein wenn sie die Werte Ein-stellungen und Motive der Menschen vor Ort sowie ihre unterschiedlichen Lebensstile und Konsumgewohn-heiten beruumlcksichtigt Dies betrifft sowohl Inhalte als auch Sprache und Form der Verstaumlndigung

Dabei gibt es einige hilfreiche und bewaumlhrte Erfahrungen die Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten unterstuumltzen koumlnnen

Klare leicht umzusetzende Ziele und Botschaften schaffen Verstaumlndnis und Motivation Wenn Sie an-fangen Projektideen zu entwickeln und daruumlber mit Menschen zu sprechen wird das Thema biologische Vielfalt oftmals als zu abstrakt wahrgenommen Dagegen hilft es einfache praktische Beispiele zu waumlhlen die die Menschen direkt erreichen Besonders gut gelingt dies wenn sie mit ihrem persoumlnlichen Leben zu tun haben Ein Fischer laumlsst sich z B leichter fuumlr Aktionen begeistern wenn es um den Erhalt von Fischbestaumlnden geht Ein Landwirt eher wenn er die Moumlglichkeit sieht etwas fuumlr die Natur zu tun und gleichzeitig weiter gute Ertraumlge zu erzielen

Uumlberlegen Sie bei Gespraumlchen mit Ihnen unbekannten Personen welches Vorwissen diese haben koumlnnten Sind Sie der Experte so erklaumlren Sie jeden Fachbegriff bei seiner ersten Verwendung (bdquoSie wissen ja vermutlich dass biologische Vielfalt die Vielfalt an Arten Lebens-raumlumen und die genetische Vielfalt umfasstldquo) Fragen Sie zum Ende nach ob etwas unklar geblieben ist

Kommunikation NABU vor Ort

NABU vor OrtKommunikationNABU-BundesverbandChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUdewwwNABUde

NABU Baden-WuumlrttembergTuumlbinger Straszlige 15 70178 StuttgartTel 07 119 66 72-0Fax 07 119 66 72-33NABUNABU-BWdewwwNABU-BWde

NABU-Partner Bayern ndashLandesbund fuumlr Vogelschutz (LBV)Eisvogelweg 1 91161 HilpoltsteinTel 0 91 7447 75-0Fax 0 91 7447 75-75InfoLBVdewwwLBVde

NABU BerlinWollankstraszlige 4 13187 BerlinTel 0 309 86 41 07 oder 9 86 08 37-0Fax 0 309 86 70 51LvBerlinNABU-BerlindewwwNABU-Berlinde

NABU BrandenburgLindenstraszlige 34 14467 PotsdamTel 03 312 01 55-70Fax 03 312 01 55-77InfoNABU-BrandenburgdewwwNABU-Brandenburgde

NABU BremenContrescarpe 8 28203 BremenTel 04 213 39 87 72Fax 04 2133 65 99 12InfoNABU-BremendewwwNABU-Bremende

NABU HamburgOsterstraszlige 58 20259 HamburgTel 0 4069 70 89-0Fax 0 4069 70 89-19NABUNABU-HamburgdewwwNABU-Hamburgde

NABU HessenFriedenstraszlige 26 35578 WetzlarTel 0 64 416 79 04-0Fax 0 64 416 79 04-29InfoNABU-HessendewwwNABU-Hessende

NABU Mecklenburg-VorpommernArsenalstraszlige 2 19053 SchwerinTel 03 857 58 94 81Fax 03 857 58 94 98LGSNABU-MVdewwwNABU-MVde

NABU NiedersachsenAlleestraszlige 36 30167 HannoverTel 05 1191 10 5-0Fax 05 119 11 05-40InfoNABU-NiedersachsendewwwNABU-Niedersachsende

NABU Nordrhein-WestfalenMerowingerstraszlige 8840225 DuumlsseldorfTel 02 1115 92 51-0Fax 02 1115 92 51-15InfoNABU-NRWdewwwNABU-NRWde

NABU Rheinland-PfalzFrauenlobstraszlige 15-19 55118 MainzTel 0 61 311 40 39-0Fax 0 61 311 40 39-28KontaktNABU-RLPdewwwNABU-RLPde

NABU SaarlandAntoniusstraszlige 18 66822 LebachTel 0 68 8193 61 9-0Fax 0 68 8193 61 9-11LGSNABU-SaardewwwNABU-Saarde

NABU SachsenLoumlbauer Straszlige 68 04347 LeipzigTel 03 4123 33 13-0Fax 03 4123 33 13-3LandesverbandNABU-SachsendewwwNABU-Sachsende

NABU Sachsen-AnhaltSchleinufer 18a 39104 MagdeburgTel 03 915 61 93-50Fax 03 915 61 93-49MailNABU-LSAdewwwNABU-LSAde

NABU Schleswig-HolsteinFaumlrberstraszlige 51 24534 NeumuumlnsterTel 0 43 215 37 34Fax 0 43 2159 81InfoNABU-SHdewwwNABU-SHde

NABU ThuumlringenLeutra 15 07751 JenaTel 0 36 4160 57 04Fax 0 36 4121 54 11LGSNABU-ThueringendewwwNABU-Thueringende

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Eine vertrauensvolle Partnerschaft aller Beteiligten ist die beste Grundlage ein Projekt erfolgreich und nachhaltig durchzufuumlhren Dazu gehoumlrt die ehrliche und vor allem fruumlhzeitige Kommunikation Bei der Vorbereitung von Projekten ist es deshalb unverzicht-bar alle Menschen die es betrifft und mit denen man zusammenarbeiten will moumlglichst fruumlh in die Ent-wicklung miteinzubeziehen

ProjektdatenbankWeitere Anregungen zu Projektideen Ansprechpartnern oder auch Foumlrdermoumlglichkeiten finden Sie in der NABU-Projektdatenbank zur biologischen Vielfalt unter wwwNABUdevielfalt-vor-ortDie Datenbank enthaumllt Projekte die sich in den unter-schiedlichen Lebensraumlumen engagieren ndash zahlreiche Bei- spiele fuumlr eine Vielzahl an Moumlglichkeiten Sie koumlnnen gezielt nach Arten Lebensraumlumen oder Kooperations-partnern suchen Informationen zum Projektziel dem Finanzvolumen der Laufzeit und einem Ansprechpartner vor Ort finden Sie ebenfalls

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Tipps

Ihr Projekt kann bundesweite Ausstrahlung be- kommen Melden Sie es unter wwwun-dekade-biologische-vielfaltde als Beispiel fuumlr vorbild-liche Umsetzung der NBS in der internationalen UN-Dekade zur biologischen VielfaltWeitere Informationen rund um die biologische Vielfalt unter wwwbiologischevielfaltdeMehr zur Kommunikation unter wwwbfnde0309_kommunikationhtml

Unsere Mittelgebirge bieten neben vielfaumlltigen Lebensraumlumen fuumlr Pflanzen und Tiere auch eine einzigartige Kulisse fuumlr Naturerleben und Erholung Doch die abnehmende Bewirtschaftung ertragsschwacher Standorte die Intensivierung der Forstwirtschaft die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege und eine uumlbermaumlszligige touristische Nutzung gefaumlhrden die Vielfalt der MittelgebirgeSoll die biologische Vielfalt der Mittelgebirge auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Sie halten Tipps und Praxisbeispiele in Ihren Haumlnden

Gefoumlrdert durch

Page 7: Praxis · rei, die regionales Bio-Getreide verwendet, bis hin zum mittelständischen Fabrikanten, der sein Betriebsgelände naturschutzgerecht pflegt. Wissenschaft Wissenschaft und

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Wurde die Planung der Maszlignahmen mit den Naturschutz-behoumlrden vor Ort abgestimmt Haben Sie geklaumlrt ob sich ein Teil der Maszlignahmen uumlber Auftraumlge durch die Unteren Naturschutzbehoumlrden finanzieren laumlsstHaben Sie Zuschuumlsse aus Mitteln der Landschaftspflegericht-linie beantragtHaben Sie die Oumlffentlichkeit vor Beginn und waumlhrend der Maszlignahme informiert und erlaumlutert was und weshalb es gemacht wird Wurde die Oumlffentlichkeit zum Pflegeeinsatz eingeladen Literatur Links

wwwschwaebischer-albvereinde

Kontakt

Schwaumlbischer Albverein e VWerner Breuninger NaturschutzreferentHospitalstraszlige 21 B 70174 StuttgartTel 07 112 25 85 14 Fax 07 112 25 85 92 naturschutzschwaebischer-albvereinde

Praxisbeispiele

Moorschutz ist Klimaschutz Landschaftspflegetage im Schopflocher Moor

Tipps

Denken Sie an eine projektbegleitende Oumlffentlichkeitsarbeit durch Zeitungsartikel und Veroumlffentlichungen in Mitglieder-zeitschriften Stellen Sie hierbei besonders die Bedeutung der freiwilligen Helfer herausArbeitseinsaumltze mit ehrenamtlichen Helfern sollten nicht laumlnger als drei bis vier Stunden dauern ndash die Arbeit muss Spaszlig machenZeigen Sie den Helfern Ihre Wertschaumltzung beispielsweise durch die Einladung zum gemeinsamen Essen oder kleine Geschenke an jeden Teilnehmer Sorgen Sie dafuumlr dass Getraumlnke und Verpflegung bei den Pflegeeinsaumltzen vorhanden sindStellen Sie die Erfolge der Maszlignahmen auf Exkursionen und Lehrgaumlngen vor und zeigen Sie VorherNachher-Bilder

Projektbeschreibung

Moore sind einzigartige Lebensraumlume fuumlr eine Vielzahl spezialisierter Lebensformen wie beispielsweise Wollgraumlser Torfmoose Sonnentau und Moorfroumlsche Auch haben Moore eine wichtige Funktion beim Hochwasserschutz wirken sie im Wasserhaushalt einer Landschaft doch wie ein Schwamm und nehmen innerhalb kurzer Zeit sehr viel Wasser auf Auch ihre Leistung als Kohlenstoffspeicher ist beeindruckend Moore bedecken zwar nur drei Prozent der Landflaumlche unserer Erde doch ist in ihnen doppelt so viel Kohlenstoff gebunden wie in allen Waumlldern weltweit Das Schopflocher Moor ndash urspruumlnglich ein Hochmoor im Bereich eines ehemaligen Vulkanschlots im Gebiet der Schwaumlbischen Alb ndash entstand nach dem Ende der letzten Eiszeit Wie viele andere Moore in Deutschland wurde es im 18 und 19 Jahrhundert fuumlr die Torfgewinnung weit- gehend abgebaut und entwaumlssert Um das Moor als wert-vollen Lebensraum fuumlr seltene Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und den weiteren Torfabbau zu stoppen er-wirbt der Schwaumlbische Albverein seit 1930 im heutigen Naturschutzgebiet Schopflocher Moor Grundstuumlcke Auch die dem Schwaumlbischen Albverein nahestehende Torf-moorstiftung beteiligt sich am Kauf neuer Flaumlchen Auf den erworbenen Flaumlchen verschlieszligt der Verein ehemalige Entwaumlsserungsgraumlben um das Moor wieder zu vernaumlssen und fuumlhrt regelmaumlszligig Pflegemaszlignahmen durch

Das Schopflocher Moor 40 Kilometer suumldoumlstlich von Stuttgart unterliegt als Teil eines vielbesuchten Naherho-lungsgebiets einem hohen Besucherdruck Bis 1976 gab es in dem Gebiet keine festen Wege Nur Trampelpfade verliefen ungeordnet durch das Moor Um die trittempfind-lichen Moose und Graumlser besser zu schuumltzen entschloss

man sich damals einen Bohlenweg durch das Moor zu fuumlhren Die Aktion erfolgte als gemeinsames Projekt von staatlicher Naturschutz- Flurbereinigungs- und Forst-verwaltung mit Zustimmung und tatkraumlftiger Mithilfe des Schwaumlbischen Albvereins als Eigentuumlmer Diese Be-sucherlenkungsmaszlignahme war eine der ersten dieser Art in der Bundesrepublik Deutschland Uumlber eine Laumlnge von 330 Metern fuumlhrt der Weg seitdem durch das Schutz-gebiet und ist auch fuumlr Rollstuhlfahrer geeignet

Um den mittlerweile guten oumlkologischen Zustand des Moores zu erhalten werden jaumlhrlich Landschaftspflege- tage mit rund 90 ehrenamtlichen Helfern durchgefuumlhrt Im Vordergrund stehen bei den halbtaumlgigen Einsaumltzen verschiedene Maszlignahmen zur Offenhaltung der Moor-landschaft Denn das Zuruumlckschneiden von Hecken Buumlschen und kleinen Baumlumen ist aumluszligerst wichtig da durch uumlbermaumlszligige Vegetation viel Wasser aus dem Moor verdun-sten und sich das Moor zunehmend in eine Waldlandschaft verwandeln wuumlrde Auch die Pflege der angrenzenden Streuwiesen ist von Bedeutung Das Maumlhgut wird durch die vielen Helfer von Hand entfernt Die Wiesen behalten ihren naumlhrstoffarmen Charakter ndash ein Liegenlassen des Grases wuumlrde zur Uumlberduumlngung fuumlhren ndash und seltene Or-chideenarten die auf magere Standorte angewiesen sind koumlnnen hier wachsen Waumlhrend der Aktionstage besteht die Moumlglichkeit das Schopflocher Moor unter fachkundiger Leitung naumlher kennenzulernen und interessante Infor-mationen uumlber den Lebensraum Moor zu erhalten

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C1 bdquoBiotopverbund und Schutzgebietsnetzeldquo der NBS durch die Pflege von wertvollen Moorflaumlchen

bdquoDas Schopflocher Moor ist ein gutes Beispiel dafuumlr wie in Zusammenarbeit mit der staatlichen Naturschutzverwaltung von einem leistungs-starken Verein durch Grunderwerb laufende Betreuung und Landschaftspflegemaszlignahmen wirksam Natur geschuumltzt werden kannldquoReinhard Wolf Vizepraumlsident des Schwaumlbischen Albvereins

Beteiligte Akteure

NaturschutzverbaumlndeUnternehmen

Landkreise und Gemeinden

Landschaftspflege-verbaumlnde

Checkliste

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Praxisbeispiele

Vogelschutz in Streuobstwiesen Das Projekt bdquoChampagner Bratbirneldquo

Projektbeschreibung

In Streuobstwiesen leben besonders viele Tier- und Pflanzenarten weil hier zwei Lebensraumlume auf einer Flaumlche zusammenkommen oben ein lichter Baumbestand aus Obstbaumlumen und darunter Wiesen und Weiden die aus landwirtschaftlicher Nutzung hervorgegangen sind In dieser Lebensraum-Kombination fuumlhlen sich Arten sowohl der Waumllder als auch halboffener bis offener Landschaften wohl Kraumluter- und damit bluumltenreiche Wiesen sind die Lebensgrundlage fuumlr eine Vielzahl von Kleinstlebe-wesen die wiederum willkommene Nahrung fuumlr eine vielfaumlltige Vogelwelt sind Auch zahlreiche Saumlugetiere Flechten und Pilze leben auf und an den Baumlumen

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Streuobstbaumlume allein in Baden-Wuumlrttemberg um ca 20 Prozent verringert Etwa 80 Prozent der Baumlume sind nicht oder nur unzureichend gepflegt Streuobstwiesen benoumltigen regelmaumlszligige Pflege Wiesen und Weiden be- halten nur dann eine ausgewogene Mischung aus Graumlsern und Kraumlutern wenn sie ein bis zwei Mal im Jahr gemaumlht oder beweidet werden Aber weder die traditionelle Baumpflege und Obsternte noch die extensive Gruumln-landnutzung sind heute noch rentabel Daher brechen fast uumlberall Streuobstbestaumlnde zusammen viele Grundstuumlcke verwahrlosen und wachsen zu Diese Situation spiegelt sich im Ruumlckgang europaweit geschuumltzter Vogelarten wie Rotkopfwuumlrger oder Wendehals wider

Um den Ruumlckgang der Streuobstbestaumlnde und der dort lebenden Vogelarten aufzuhalten begann 2009 das vorerst auf fuumlnf Jahre angesetzte LIFE+ Projekt bdquoVogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes und des Mittleren Remstalesldquo

Ganz nach dem Motto bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgenldquo sieht sich auch die Manufaktur Joumlrg Geigerdem Erhalt von Streuobstwiesen verpflichtet und beteiligt sich mit einer Maszlignahme am LIFE+ Projekt Obstweine alkoholfreie Cocktails und hochprozentige Destillate die aus Streuobst hergestellten Produkte sind vielfaumlltig Mit dem Modellprojekt bdquoChampagner Bratbirneldquo will die Ma-nufaktur zeigen dass eine Neupflanzung traditioneller Obstsorten sowohl fuumlr den Landwirt als auch fuumlr die Natur rentabel sein kann Die langfristige Anlage neuer Habitate fuumlr verschiedene Vogelarten wird mit einem wirtschaftlich zukunftsfaumlhigen extensiven Streuobstanbau verbunden Dabei kommen zahlreiche Maszlignahmen der biologischen Vielfalt zugute

So erfolgt die Duumlngung im Baumbereich organisch mit Hornspaumlnen und Malzkeimen in Ergaumlnzung mit Kalk Auszligerdem wird der Boden im unmittelbaren Baumbereich mit Kompostabdeckung oder mechanischer Bodenbear-beitung offengehalten um die notwendigen Naumlhrstoffe im Baumbereich zu konzentrieren und gute Jagdbedingungen fuumlr die Gegenspieler von Wuumlhlmaumlusen zu schaffen Den Anspruumlchen von Arten der Vogelschutz-Richtlinie wird durch die Erhaltung von eventuell vorhandenen Nistbaumlu-men so genannten Habitatbaumlumen Rechnung getragen Die Lebensraumbedingungen werden durch spezielle Nist- hilfen Reisighaufen sowie artenreiche Rand- und Saum-strukturen weiter verbessert

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C2 bdquoArtenschutz und genetische Vielfaltldquo der NBS durch die Foumlrderung von artenreichen Streuobstwiesen und den An-bau traditioneller Obstsorten

Beteiligte Akteure

LandwirtschaftNaturschutzverbaumlnde

UnternehmenLandkreise und

Gemeinden

Literatur Links

wwwlife-vogelschutz-streuobstdewwwmanufaktur-joerg-geigerde

Kontakt

Manufaktur Joumlrg Geiger GmbHJoumlrg GeigerReichenbacher Straszlige 2 73114 SchlatGoumlppingenTel 0 71 619 99 02 24

Haben Sie sich Partner vor Ort gesucht Als Besitzer eines Streuobstbestandes koumlnnen Sie Ihr Obst z B an einen regionalen Safthersteller verkaufen Manche Hersteller zahlen fuumlr Streuobst Preise die uumlber dem Marktdurchschnitt liegenWurde der Kontakt zu Schulen gesucht Stellen Sie Ihre Streuobstwiese als gruumlnes Klassenzimmer zur Verfuumlgung Schuumller koumlnnen so praxisnah etwas uumlber Arten lernen und aktiv zu deren Schutz z B durch den Bau von Nistkaumlsten beitragenWurde Kontakt mit Schaumlfern aufgenommen Durch die schonende Beweidung kann auf den Einsatz von Maumlhmaschinen verzichtet werden

Checkliste

Tipps

Im Rahmen eines groszligen LIFE+ Projektes koumlnnen auch kleinere Einzelmaszlignahmen bspw von Naturschutzverbaumlnden gefoumlrdert werden Erkundigen Sie sich wie Sie Finanzmittel der EU auch fuumlr Ihr Projekt nutzen koumlnnenBesitzen oder kennen Sie eine verwahrloste Streuobstwiese Wenden Sie sich an Naturschuumltzer vor Ort und denken Sie gemeinsam uumlber eine Reaktivierung und Pflege nach Informieren Sie sich auch beim Bundesfachausschuss bdquoStreuobstldquo des NABU unter wwwNABUdethemenstreuobstMoumlchten Sie als Privatperson Obstbaumlume anbauen Pflanzen Sie hochstaumlmmige Baumlume z B auch auf einer Gemeinschaftsflaumlche in Ihrer Kleingartenanlage Baumlume mit mindestens zwei Meter Stammhoumlhe bis zum ersten Ast bieten wertvolle Lebensraumlume fuumlr Gartenrotschwanz und CoVeranstalten Sie ein Erntefest Laden Sie Ehrenamtliche dazu ein beim Pfluumlcken des Obstes mitzuhelfen und als Dank dafuumlr selbst Obst oder Streuobstprodukte mit nach Hause zu nehmenSchaffen Sie regionale Wertschoumlpfungsketten Bieten Sie Ihr Streuobst Restaurants und Haumlndlern vor Ort an Das staumlrkt das Bewusstsein fuumlr die Region

bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgen das ist fuumlr unsere Manufaktur ganz entscheidend Deshalb wollen wir durch unseren Beitrag zum Life+ Projekt die Artenvielfalt der Streuobstwiesen durch eine nachhaltige Bewirtschaftung erhaltenldquo Joumlrg Geiger Manufaktur Joumlrg Geiger

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Die beste Projektidee ist ohne die noumltigen Geldmittel kaum umsetzbar Im Folgenden geben wir Ihnen einen Uumlberblick uumlber die Foumlrdermoumlglichkeiten durch Stiftungen und Foumlrderprogramme der Laumlnder des Bundes und der EU

Fuumlr kleinere Projekte bieten sich besonders Stiftungen und lokale Betriebe zur Finanzierung an Bei den kleineren Stif-tungen sind die Antragsunterlagen einfach auszufuumlllen und die Bewilligung erfolgt je nach Projektumfang meist schnell und unkompliziert Stiftungen und Kooperations- partner aus der Wirtschaft sind wichtige Unterstuumltzer bei der Beschaffung der Eigenanteile fuumlr groumlszligere Vorhaben bei denen Landes- Bundes- und EU-Mittel beantragt werden sollen Nutzen Sie die verschiedenen Finan-zierungsmoumlglichkeiten um Ihre Ideen zu verwirklichen

Stiftungen

Hier findet sich eine Auswahl deutscher Stiftungen im Be-reich Natur einige davon engagieren sich speziell fuumlr den Naturschutz bzw die Entwicklung in laumlndlichen Raumlumen und Mittelgebirgsregionen

middot Allianz Umweltstiftungmiddot Aktion Kulturlandmiddot Bayerischer Naturschutzfondsmiddot Commerzbank-Stiftung middot Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) middot Edmund Siemers-Stiftungmiddot Gregor Louisoder Umweltstiftungmiddot Michael Otto Stiftungmiddot Heinz Sielmann-Stiftungmiddot Sparkassen Stiftungenmiddot Stiftung Naturschutzfonds Baden-Wuumlrttembergmiddot Stiftung Unternehmen Waldmiddot Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Einen Uumlberblick uumlber die deutschen Stiftungen gibt der Bundesverband Deutscher Stiftungen wwwstiftungenorg

Aktuelle Informationen zum Foumlrderschwerpunkt den An- tragsfristen und dem Eigenanteil finden Sie auf den jewei-ligen Internetseiten Der Blick in die Foumlrderbedingungen scheinbar fachfremder Stiftungen lohnt sich ebenfalls denn oft werden Kommunikationsprojekte Reisekosten oder der laumlnderuumlbergreifende Wissensaustausch unterstuumltzt

Wirtschaftskooperationen

Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe aus der Region die durch ihre Taumltigkeit ihre Produkte oder ihr Logo zum geplanten Projekt besonders passen koumlnnten kommen ebenfalls als Unterstuumltzer in Betracht Entschei-dende Voraussetzung fuumlr eine Kooperation ist ein erkenn- bares Engagement von Firmen die sich fuumlr die Belange des Naturschutzes einsetzen wollenDer NABU etwa arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich u a mit Unternehmen wie Volkswagen KOSMOS Tee-Gschwendner und Veolia zusammenUnternehmen unterstuumltzen gerne auch kleinere Projekte wenn sie zur Firmenstrategie passen und ihnen Gele-genheit geben die eigene Arbeit fuumlr biologische Vielfalt darzustellen

Landesfoumlrderung

Ein groszliger Teil unserer Mittelgebirge ist gepraumlgt durch landwirtschaftliche Nutzung Im Rahmen des europaumlischen Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwicklung des laumlndlichen Raums (ELER) und der nationalen Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Kuumlstenschutzes (GAK) werden Agrarumweltmaszlignahmen gefoumlrdert Jedes Bundesland besitzt ein eigenes Agrarumweltprogramm welches die foumlrderfaumlhigen Maszlignahmen beinhaltet Bezu-schusst werden z B extensive Bewirtschaftungsmethoden der Einsatz oumlkologischer Anbauverfahren und die Stillle-gung von landwirtschaftlichen Nutzflaumlchen Jenseits der Foumlrdermoumlglichkeiten durch ELER haben die Bundeslaumlnder weitere Programme entwickelt Informationen dazu finden sich auf den Internetseiten des jeweiligen Landesminis- teriums Das Land Baden-Wuumlrttemberg bietet mit PLENUM (Projekt des Landes zur Erhaltung und Ent-wicklung von Natur und Umwelt) auch eine Finanzie-rungsmoumlglichkeit fuumlr kleinere ProjekteEine wichtige Saumlule des staatlichen Naturschutzes sind Vertragsnaturschutzmaszlignahmen Sie werden haumlufig aus Landes- oder Landkreismitteln bereitgestellt und koumlnnen vor Ort bei der Unteren Naturschutzbehoumlrde beantragt werden Ein guter Ansprechpartner fuumlr allgemeine Informationen zur Beantragung von Mitteln im integrierten und koope-rativen Naturschutz ist die Deutsche Vernetzungsstelle Laumlndliche Raumlume wwwnetzwerk-laendlicher-raumde

Ab 2013 wird mit dem Waldklimafonds zudem ein Finan- zierungsinstrument bereitstehen durch das u a Maszlig-nahmen zum Erhalt und der Sicherung von Waldmooren zur Neuanlage von kohlenstoffreichen Au- und Feucht-waumlldern und zur Praumlvention und Bewaumlltigung groszlig-flaumlchiger Schadensereignisse (wie Stuumlrme oder Wald-braumlnde) gefoumlrdert werden

EU-Foumlrdermittel

LIFE+ ist das einzige EU-Foumlrderprogramm das aus-schlieszliglich Umweltschutzbelange unterstuumltzt Es kommt dann zum Zuge wenn andere EU-Foumlrderprogramme nicht greifen Die derzeitige Foumlrderperiode gilt von 2007 bis 2013 und hat ein Budget von rund 21 Mrd Euro Das Programm wird von der Europaumlischen Kommission verwaltet und teilt sich in drei Bereiche Natur und bio-logische Vielfalt Umweltpolitik und Verwaltungspraxis sowie Information und Kommunikation

Auch andere europaumlische Foumlrderinstrumente kommen in Betracht z Bmiddot Europaumlischer Fischereifonds (EFF)middot Europaumlischer Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwick- lung des laumlndlichen Raums (ELER)middot Europaumlischer Sozialfonds (ESF)middot Europaumlischer Fonds fuumlr Regionale Entwicklung (EFRE)

Weitere Informationen wwweu-infodefoerderprogrammeumwelt

Auch fuumlr Waldbesitzer bieten viele Bundeslaumlnder finan-zielle Zuschuumlsse etwa fuumlr den Waldumbau mit stand-ortgerechten Baumarten und fuumlr Maszlignahmen zur Verbesserung der Struktur- und Artenvielfalt im Wald Erkundigen Sie sich bei der Landesforstbehoumlrde

Bundesfoumlrderung

Fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt ist das Bundes-programm bdquoBiologische Vielfaltldquo das umfangreichste Foumlrderinstrument Gefoumlrdert werden Vorhaben denen im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt eine gesamtstaatlich repraumlsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispiel-hafter und vorbildlicher Weise umsetzenAn der Durchfuumlhrung der Vorhaben muss ein erhebliches Bundesinteresse bestehen Die gefoumlrderten Maszlignahmen sollen dazu beitragen den Ruumlckgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis lang-fristig in einen positiven Trend umzukehren Foumlrder-schwerpunkte sind Arten in besonderer Verantwortung Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland die Sicherung von Oumlkosystemdienstleistungen und weitere Maszlignahmen von besonderer repraumlsentativer Bedeutung fuumlr die Nationale Biodiversitaumltsstrategie Das sind z B Kommunikationsmaszlignahmen die dazu beitragen die Visionen Ziele und Maszlignahmen der Strategie zu den Akteuren vor Ort zu transportierenDie Projekte muumlssen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Viel-falt dienen und uumlber die rechtlich geforderten Standards hinausgehen

Weitere Informationen wwwbfndebundesprogrammhtml

Einen sehr guten Uumlberblick uumlber weitere Foumlrdermoumlglich-keiten des Bundes z B Erprobungs- und Entwicklungs-vorhaben Naturschutzgroszligprojekte und Verbaumlndefoumlr-derung bieten die Internetseiten des Bundesamtes fuumlr Naturschutz wwwbfnde02_foerderunghtml

Finanzierung

Finanzierung

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Wenn man Menschen fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen will braucht es vor allem die richtige Idee und die richtige Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt Kommunikation fuumlr biologische Vielfalt kann dabei nur erfolgreich sein wenn sie die Werte Ein-stellungen und Motive der Menschen vor Ort sowie ihre unterschiedlichen Lebensstile und Konsumgewohn-heiten beruumlcksichtigt Dies betrifft sowohl Inhalte als auch Sprache und Form der Verstaumlndigung

Dabei gibt es einige hilfreiche und bewaumlhrte Erfahrungen die Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten unterstuumltzen koumlnnen

Klare leicht umzusetzende Ziele und Botschaften schaffen Verstaumlndnis und Motivation Wenn Sie an-fangen Projektideen zu entwickeln und daruumlber mit Menschen zu sprechen wird das Thema biologische Vielfalt oftmals als zu abstrakt wahrgenommen Dagegen hilft es einfache praktische Beispiele zu waumlhlen die die Menschen direkt erreichen Besonders gut gelingt dies wenn sie mit ihrem persoumlnlichen Leben zu tun haben Ein Fischer laumlsst sich z B leichter fuumlr Aktionen begeistern wenn es um den Erhalt von Fischbestaumlnden geht Ein Landwirt eher wenn er die Moumlglichkeit sieht etwas fuumlr die Natur zu tun und gleichzeitig weiter gute Ertraumlge zu erzielen

Uumlberlegen Sie bei Gespraumlchen mit Ihnen unbekannten Personen welches Vorwissen diese haben koumlnnten Sind Sie der Experte so erklaumlren Sie jeden Fachbegriff bei seiner ersten Verwendung (bdquoSie wissen ja vermutlich dass biologische Vielfalt die Vielfalt an Arten Lebens-raumlumen und die genetische Vielfalt umfasstldquo) Fragen Sie zum Ende nach ob etwas unklar geblieben ist

Kommunikation NABU vor Ort

NABU vor OrtKommunikationNABU-BundesverbandChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUdewwwNABUde

NABU Baden-WuumlrttembergTuumlbinger Straszlige 15 70178 StuttgartTel 07 119 66 72-0Fax 07 119 66 72-33NABUNABU-BWdewwwNABU-BWde

NABU-Partner Bayern ndashLandesbund fuumlr Vogelschutz (LBV)Eisvogelweg 1 91161 HilpoltsteinTel 0 91 7447 75-0Fax 0 91 7447 75-75InfoLBVdewwwLBVde

NABU BerlinWollankstraszlige 4 13187 BerlinTel 0 309 86 41 07 oder 9 86 08 37-0Fax 0 309 86 70 51LvBerlinNABU-BerlindewwwNABU-Berlinde

NABU BrandenburgLindenstraszlige 34 14467 PotsdamTel 03 312 01 55-70Fax 03 312 01 55-77InfoNABU-BrandenburgdewwwNABU-Brandenburgde

NABU BremenContrescarpe 8 28203 BremenTel 04 213 39 87 72Fax 04 2133 65 99 12InfoNABU-BremendewwwNABU-Bremende

NABU HamburgOsterstraszlige 58 20259 HamburgTel 0 4069 70 89-0Fax 0 4069 70 89-19NABUNABU-HamburgdewwwNABU-Hamburgde

NABU HessenFriedenstraszlige 26 35578 WetzlarTel 0 64 416 79 04-0Fax 0 64 416 79 04-29InfoNABU-HessendewwwNABU-Hessende

NABU Mecklenburg-VorpommernArsenalstraszlige 2 19053 SchwerinTel 03 857 58 94 81Fax 03 857 58 94 98LGSNABU-MVdewwwNABU-MVde

NABU NiedersachsenAlleestraszlige 36 30167 HannoverTel 05 1191 10 5-0Fax 05 119 11 05-40InfoNABU-NiedersachsendewwwNABU-Niedersachsende

NABU Nordrhein-WestfalenMerowingerstraszlige 8840225 DuumlsseldorfTel 02 1115 92 51-0Fax 02 1115 92 51-15InfoNABU-NRWdewwwNABU-NRWde

NABU Rheinland-PfalzFrauenlobstraszlige 15-19 55118 MainzTel 0 61 311 40 39-0Fax 0 61 311 40 39-28KontaktNABU-RLPdewwwNABU-RLPde

NABU SaarlandAntoniusstraszlige 18 66822 LebachTel 0 68 8193 61 9-0Fax 0 68 8193 61 9-11LGSNABU-SaardewwwNABU-Saarde

NABU SachsenLoumlbauer Straszlige 68 04347 LeipzigTel 03 4123 33 13-0Fax 03 4123 33 13-3LandesverbandNABU-SachsendewwwNABU-Sachsende

NABU Sachsen-AnhaltSchleinufer 18a 39104 MagdeburgTel 03 915 61 93-50Fax 03 915 61 93-49MailNABU-LSAdewwwNABU-LSAde

NABU Schleswig-HolsteinFaumlrberstraszlige 51 24534 NeumuumlnsterTel 0 43 215 37 34Fax 0 43 2159 81InfoNABU-SHdewwwNABU-SHde

NABU ThuumlringenLeutra 15 07751 JenaTel 0 36 4160 57 04Fax 0 36 4121 54 11LGSNABU-ThueringendewwwNABU-Thueringende

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Eine vertrauensvolle Partnerschaft aller Beteiligten ist die beste Grundlage ein Projekt erfolgreich und nachhaltig durchzufuumlhren Dazu gehoumlrt die ehrliche und vor allem fruumlhzeitige Kommunikation Bei der Vorbereitung von Projekten ist es deshalb unverzicht-bar alle Menschen die es betrifft und mit denen man zusammenarbeiten will moumlglichst fruumlh in die Ent-wicklung miteinzubeziehen

ProjektdatenbankWeitere Anregungen zu Projektideen Ansprechpartnern oder auch Foumlrdermoumlglichkeiten finden Sie in der NABU-Projektdatenbank zur biologischen Vielfalt unter wwwNABUdevielfalt-vor-ortDie Datenbank enthaumllt Projekte die sich in den unter-schiedlichen Lebensraumlumen engagieren ndash zahlreiche Bei- spiele fuumlr eine Vielzahl an Moumlglichkeiten Sie koumlnnen gezielt nach Arten Lebensraumlumen oder Kooperations-partnern suchen Informationen zum Projektziel dem Finanzvolumen der Laufzeit und einem Ansprechpartner vor Ort finden Sie ebenfalls

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Tipps

Ihr Projekt kann bundesweite Ausstrahlung be- kommen Melden Sie es unter wwwun-dekade-biologische-vielfaltde als Beispiel fuumlr vorbild-liche Umsetzung der NBS in der internationalen UN-Dekade zur biologischen VielfaltWeitere Informationen rund um die biologische Vielfalt unter wwwbiologischevielfaltdeMehr zur Kommunikation unter wwwbfnde0309_kommunikationhtml

Unsere Mittelgebirge bieten neben vielfaumlltigen Lebensraumlumen fuumlr Pflanzen und Tiere auch eine einzigartige Kulisse fuumlr Naturerleben und Erholung Doch die abnehmende Bewirtschaftung ertragsschwacher Standorte die Intensivierung der Forstwirtschaft die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege und eine uumlbermaumlszligige touristische Nutzung gefaumlhrden die Vielfalt der MittelgebirgeSoll die biologische Vielfalt der Mittelgebirge auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Sie halten Tipps und Praxisbeispiele in Ihren Haumlnden

Gefoumlrdert durch

Page 8: Praxis · rei, die regionales Bio-Getreide verwendet, bis hin zum mittelständischen Fabrikanten, der sein Betriebsgelände naturschutzgerecht pflegt. Wissenschaft Wissenschaft und

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Praxisbeispiele

Vogelschutz in Streuobstwiesen Das Projekt bdquoChampagner Bratbirneldquo

Projektbeschreibung

In Streuobstwiesen leben besonders viele Tier- und Pflanzenarten weil hier zwei Lebensraumlume auf einer Flaumlche zusammenkommen oben ein lichter Baumbestand aus Obstbaumlumen und darunter Wiesen und Weiden die aus landwirtschaftlicher Nutzung hervorgegangen sind In dieser Lebensraum-Kombination fuumlhlen sich Arten sowohl der Waumllder als auch halboffener bis offener Landschaften wohl Kraumluter- und damit bluumltenreiche Wiesen sind die Lebensgrundlage fuumlr eine Vielzahl von Kleinstlebe-wesen die wiederum willkommene Nahrung fuumlr eine vielfaumlltige Vogelwelt sind Auch zahlreiche Saumlugetiere Flechten und Pilze leben auf und an den Baumlumen

In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Streuobstbaumlume allein in Baden-Wuumlrttemberg um ca 20 Prozent verringert Etwa 80 Prozent der Baumlume sind nicht oder nur unzureichend gepflegt Streuobstwiesen benoumltigen regelmaumlszligige Pflege Wiesen und Weiden be- halten nur dann eine ausgewogene Mischung aus Graumlsern und Kraumlutern wenn sie ein bis zwei Mal im Jahr gemaumlht oder beweidet werden Aber weder die traditionelle Baumpflege und Obsternte noch die extensive Gruumln-landnutzung sind heute noch rentabel Daher brechen fast uumlberall Streuobstbestaumlnde zusammen viele Grundstuumlcke verwahrlosen und wachsen zu Diese Situation spiegelt sich im Ruumlckgang europaweit geschuumltzter Vogelarten wie Rotkopfwuumlrger oder Wendehals wider

Um den Ruumlckgang der Streuobstbestaumlnde und der dort lebenden Vogelarten aufzuhalten begann 2009 das vorerst auf fuumlnf Jahre angesetzte LIFE+ Projekt bdquoVogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlandes und des Mittleren Remstalesldquo

Ganz nach dem Motto bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgenldquo sieht sich auch die Manufaktur Joumlrg Geigerdem Erhalt von Streuobstwiesen verpflichtet und beteiligt sich mit einer Maszlignahme am LIFE+ Projekt Obstweine alkoholfreie Cocktails und hochprozentige Destillate die aus Streuobst hergestellten Produkte sind vielfaumlltig Mit dem Modellprojekt bdquoChampagner Bratbirneldquo will die Ma-nufaktur zeigen dass eine Neupflanzung traditioneller Obstsorten sowohl fuumlr den Landwirt als auch fuumlr die Natur rentabel sein kann Die langfristige Anlage neuer Habitate fuumlr verschiedene Vogelarten wird mit einem wirtschaftlich zukunftsfaumlhigen extensiven Streuobstanbau verbunden Dabei kommen zahlreiche Maszlignahmen der biologischen Vielfalt zugute

So erfolgt die Duumlngung im Baumbereich organisch mit Hornspaumlnen und Malzkeimen in Ergaumlnzung mit Kalk Auszligerdem wird der Boden im unmittelbaren Baumbereich mit Kompostabdeckung oder mechanischer Bodenbear-beitung offengehalten um die notwendigen Naumlhrstoffe im Baumbereich zu konzentrieren und gute Jagdbedingungen fuumlr die Gegenspieler von Wuumlhlmaumlusen zu schaffen Den Anspruumlchen von Arten der Vogelschutz-Richtlinie wird durch die Erhaltung von eventuell vorhandenen Nistbaumlu-men so genannten Habitatbaumlumen Rechnung getragen Die Lebensraumbedingungen werden durch spezielle Nist- hilfen Reisighaufen sowie artenreiche Rand- und Saum-strukturen weiter verbessert

Dieses Projekt dient der Umsetzung von Aktionsfeld C2 bdquoArtenschutz und genetische Vielfaltldquo der NBS durch die Foumlrderung von artenreichen Streuobstwiesen und den An-bau traditioneller Obstsorten

Beteiligte Akteure

LandwirtschaftNaturschutzverbaumlnde

UnternehmenLandkreise und

Gemeinden

Literatur Links

wwwlife-vogelschutz-streuobstdewwwmanufaktur-joerg-geigerde

Kontakt

Manufaktur Joumlrg Geiger GmbHJoumlrg GeigerReichenbacher Straszlige 2 73114 SchlatGoumlppingenTel 0 71 619 99 02 24

Haben Sie sich Partner vor Ort gesucht Als Besitzer eines Streuobstbestandes koumlnnen Sie Ihr Obst z B an einen regionalen Safthersteller verkaufen Manche Hersteller zahlen fuumlr Streuobst Preise die uumlber dem Marktdurchschnitt liegenWurde der Kontakt zu Schulen gesucht Stellen Sie Ihre Streuobstwiese als gruumlnes Klassenzimmer zur Verfuumlgung Schuumller koumlnnen so praxisnah etwas uumlber Arten lernen und aktiv zu deren Schutz z B durch den Bau von Nistkaumlsten beitragenWurde Kontakt mit Schaumlfern aufgenommen Durch die schonende Beweidung kann auf den Einsatz von Maumlhmaschinen verzichtet werden

Checkliste

Tipps

Im Rahmen eines groszligen LIFE+ Projektes koumlnnen auch kleinere Einzelmaszlignahmen bspw von Naturschutzverbaumlnden gefoumlrdert werden Erkundigen Sie sich wie Sie Finanzmittel der EU auch fuumlr Ihr Projekt nutzen koumlnnenBesitzen oder kennen Sie eine verwahrloste Streuobstwiese Wenden Sie sich an Naturschuumltzer vor Ort und denken Sie gemeinsam uumlber eine Reaktivierung und Pflege nach Informieren Sie sich auch beim Bundesfachausschuss bdquoStreuobstldquo des NABU unter wwwNABUdethemenstreuobstMoumlchten Sie als Privatperson Obstbaumlume anbauen Pflanzen Sie hochstaumlmmige Baumlume z B auch auf einer Gemeinschaftsflaumlche in Ihrer Kleingartenanlage Baumlume mit mindestens zwei Meter Stammhoumlhe bis zum ersten Ast bieten wertvolle Lebensraumlume fuumlr Gartenrotschwanz und CoVeranstalten Sie ein Erntefest Laden Sie Ehrenamtliche dazu ein beim Pfluumlcken des Obstes mitzuhelfen und als Dank dafuumlr selbst Obst oder Streuobstprodukte mit nach Hause zu nehmenSchaffen Sie regionale Wertschoumlpfungsketten Bieten Sie Ihr Streuobst Restaurants und Haumlndlern vor Ort an Das staumlrkt das Bewusstsein fuumlr die Region

bdquoAlte Werte bewahren und neue hinzufuumlgen das ist fuumlr unsere Manufaktur ganz entscheidend Deshalb wollen wir durch unseren Beitrag zum Life+ Projekt die Artenvielfalt der Streuobstwiesen durch eine nachhaltige Bewirtschaftung erhaltenldquo Joumlrg Geiger Manufaktur Joumlrg Geiger

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Die beste Projektidee ist ohne die noumltigen Geldmittel kaum umsetzbar Im Folgenden geben wir Ihnen einen Uumlberblick uumlber die Foumlrdermoumlglichkeiten durch Stiftungen und Foumlrderprogramme der Laumlnder des Bundes und der EU

Fuumlr kleinere Projekte bieten sich besonders Stiftungen und lokale Betriebe zur Finanzierung an Bei den kleineren Stif-tungen sind die Antragsunterlagen einfach auszufuumlllen und die Bewilligung erfolgt je nach Projektumfang meist schnell und unkompliziert Stiftungen und Kooperations- partner aus der Wirtschaft sind wichtige Unterstuumltzer bei der Beschaffung der Eigenanteile fuumlr groumlszligere Vorhaben bei denen Landes- Bundes- und EU-Mittel beantragt werden sollen Nutzen Sie die verschiedenen Finan-zierungsmoumlglichkeiten um Ihre Ideen zu verwirklichen

Stiftungen

Hier findet sich eine Auswahl deutscher Stiftungen im Be-reich Natur einige davon engagieren sich speziell fuumlr den Naturschutz bzw die Entwicklung in laumlndlichen Raumlumen und Mittelgebirgsregionen

middot Allianz Umweltstiftungmiddot Aktion Kulturlandmiddot Bayerischer Naturschutzfondsmiddot Commerzbank-Stiftung middot Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) middot Edmund Siemers-Stiftungmiddot Gregor Louisoder Umweltstiftungmiddot Michael Otto Stiftungmiddot Heinz Sielmann-Stiftungmiddot Sparkassen Stiftungenmiddot Stiftung Naturschutzfonds Baden-Wuumlrttembergmiddot Stiftung Unternehmen Waldmiddot Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Einen Uumlberblick uumlber die deutschen Stiftungen gibt der Bundesverband Deutscher Stiftungen wwwstiftungenorg

Aktuelle Informationen zum Foumlrderschwerpunkt den An- tragsfristen und dem Eigenanteil finden Sie auf den jewei-ligen Internetseiten Der Blick in die Foumlrderbedingungen scheinbar fachfremder Stiftungen lohnt sich ebenfalls denn oft werden Kommunikationsprojekte Reisekosten oder der laumlnderuumlbergreifende Wissensaustausch unterstuumltzt

Wirtschaftskooperationen

Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe aus der Region die durch ihre Taumltigkeit ihre Produkte oder ihr Logo zum geplanten Projekt besonders passen koumlnnten kommen ebenfalls als Unterstuumltzer in Betracht Entschei-dende Voraussetzung fuumlr eine Kooperation ist ein erkenn- bares Engagement von Firmen die sich fuumlr die Belange des Naturschutzes einsetzen wollenDer NABU etwa arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich u a mit Unternehmen wie Volkswagen KOSMOS Tee-Gschwendner und Veolia zusammenUnternehmen unterstuumltzen gerne auch kleinere Projekte wenn sie zur Firmenstrategie passen und ihnen Gele-genheit geben die eigene Arbeit fuumlr biologische Vielfalt darzustellen

Landesfoumlrderung

Ein groszliger Teil unserer Mittelgebirge ist gepraumlgt durch landwirtschaftliche Nutzung Im Rahmen des europaumlischen Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwicklung des laumlndlichen Raums (ELER) und der nationalen Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Kuumlstenschutzes (GAK) werden Agrarumweltmaszlignahmen gefoumlrdert Jedes Bundesland besitzt ein eigenes Agrarumweltprogramm welches die foumlrderfaumlhigen Maszlignahmen beinhaltet Bezu-schusst werden z B extensive Bewirtschaftungsmethoden der Einsatz oumlkologischer Anbauverfahren und die Stillle-gung von landwirtschaftlichen Nutzflaumlchen Jenseits der Foumlrdermoumlglichkeiten durch ELER haben die Bundeslaumlnder weitere Programme entwickelt Informationen dazu finden sich auf den Internetseiten des jeweiligen Landesminis- teriums Das Land Baden-Wuumlrttemberg bietet mit PLENUM (Projekt des Landes zur Erhaltung und Ent-wicklung von Natur und Umwelt) auch eine Finanzie-rungsmoumlglichkeit fuumlr kleinere ProjekteEine wichtige Saumlule des staatlichen Naturschutzes sind Vertragsnaturschutzmaszlignahmen Sie werden haumlufig aus Landes- oder Landkreismitteln bereitgestellt und koumlnnen vor Ort bei der Unteren Naturschutzbehoumlrde beantragt werden Ein guter Ansprechpartner fuumlr allgemeine Informationen zur Beantragung von Mitteln im integrierten und koope-rativen Naturschutz ist die Deutsche Vernetzungsstelle Laumlndliche Raumlume wwwnetzwerk-laendlicher-raumde

Ab 2013 wird mit dem Waldklimafonds zudem ein Finan- zierungsinstrument bereitstehen durch das u a Maszlig-nahmen zum Erhalt und der Sicherung von Waldmooren zur Neuanlage von kohlenstoffreichen Au- und Feucht-waumlldern und zur Praumlvention und Bewaumlltigung groszlig-flaumlchiger Schadensereignisse (wie Stuumlrme oder Wald-braumlnde) gefoumlrdert werden

EU-Foumlrdermittel

LIFE+ ist das einzige EU-Foumlrderprogramm das aus-schlieszliglich Umweltschutzbelange unterstuumltzt Es kommt dann zum Zuge wenn andere EU-Foumlrderprogramme nicht greifen Die derzeitige Foumlrderperiode gilt von 2007 bis 2013 und hat ein Budget von rund 21 Mrd Euro Das Programm wird von der Europaumlischen Kommission verwaltet und teilt sich in drei Bereiche Natur und bio-logische Vielfalt Umweltpolitik und Verwaltungspraxis sowie Information und Kommunikation

Auch andere europaumlische Foumlrderinstrumente kommen in Betracht z Bmiddot Europaumlischer Fischereifonds (EFF)middot Europaumlischer Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwick- lung des laumlndlichen Raums (ELER)middot Europaumlischer Sozialfonds (ESF)middot Europaumlischer Fonds fuumlr Regionale Entwicklung (EFRE)

Weitere Informationen wwweu-infodefoerderprogrammeumwelt

Auch fuumlr Waldbesitzer bieten viele Bundeslaumlnder finan-zielle Zuschuumlsse etwa fuumlr den Waldumbau mit stand-ortgerechten Baumarten und fuumlr Maszlignahmen zur Verbesserung der Struktur- und Artenvielfalt im Wald Erkundigen Sie sich bei der Landesforstbehoumlrde

Bundesfoumlrderung

Fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt ist das Bundes-programm bdquoBiologische Vielfaltldquo das umfangreichste Foumlrderinstrument Gefoumlrdert werden Vorhaben denen im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt eine gesamtstaatlich repraumlsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispiel-hafter und vorbildlicher Weise umsetzenAn der Durchfuumlhrung der Vorhaben muss ein erhebliches Bundesinteresse bestehen Die gefoumlrderten Maszlignahmen sollen dazu beitragen den Ruumlckgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis lang-fristig in einen positiven Trend umzukehren Foumlrder-schwerpunkte sind Arten in besonderer Verantwortung Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland die Sicherung von Oumlkosystemdienstleistungen und weitere Maszlignahmen von besonderer repraumlsentativer Bedeutung fuumlr die Nationale Biodiversitaumltsstrategie Das sind z B Kommunikationsmaszlignahmen die dazu beitragen die Visionen Ziele und Maszlignahmen der Strategie zu den Akteuren vor Ort zu transportierenDie Projekte muumlssen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Viel-falt dienen und uumlber die rechtlich geforderten Standards hinausgehen

Weitere Informationen wwwbfndebundesprogrammhtml

Einen sehr guten Uumlberblick uumlber weitere Foumlrdermoumlglich-keiten des Bundes z B Erprobungs- und Entwicklungs-vorhaben Naturschutzgroszligprojekte und Verbaumlndefoumlr-derung bieten die Internetseiten des Bundesamtes fuumlr Naturschutz wwwbfnde02_foerderunghtml

Finanzierung

Finanzierung

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Wenn man Menschen fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen will braucht es vor allem die richtige Idee und die richtige Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt Kommunikation fuumlr biologische Vielfalt kann dabei nur erfolgreich sein wenn sie die Werte Ein-stellungen und Motive der Menschen vor Ort sowie ihre unterschiedlichen Lebensstile und Konsumgewohn-heiten beruumlcksichtigt Dies betrifft sowohl Inhalte als auch Sprache und Form der Verstaumlndigung

Dabei gibt es einige hilfreiche und bewaumlhrte Erfahrungen die Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten unterstuumltzen koumlnnen

Klare leicht umzusetzende Ziele und Botschaften schaffen Verstaumlndnis und Motivation Wenn Sie an-fangen Projektideen zu entwickeln und daruumlber mit Menschen zu sprechen wird das Thema biologische Vielfalt oftmals als zu abstrakt wahrgenommen Dagegen hilft es einfache praktische Beispiele zu waumlhlen die die Menschen direkt erreichen Besonders gut gelingt dies wenn sie mit ihrem persoumlnlichen Leben zu tun haben Ein Fischer laumlsst sich z B leichter fuumlr Aktionen begeistern wenn es um den Erhalt von Fischbestaumlnden geht Ein Landwirt eher wenn er die Moumlglichkeit sieht etwas fuumlr die Natur zu tun und gleichzeitig weiter gute Ertraumlge zu erzielen

Uumlberlegen Sie bei Gespraumlchen mit Ihnen unbekannten Personen welches Vorwissen diese haben koumlnnten Sind Sie der Experte so erklaumlren Sie jeden Fachbegriff bei seiner ersten Verwendung (bdquoSie wissen ja vermutlich dass biologische Vielfalt die Vielfalt an Arten Lebens-raumlumen und die genetische Vielfalt umfasstldquo) Fragen Sie zum Ende nach ob etwas unklar geblieben ist

Kommunikation NABU vor Ort

NABU vor OrtKommunikationNABU-BundesverbandChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUdewwwNABUde

NABU Baden-WuumlrttembergTuumlbinger Straszlige 15 70178 StuttgartTel 07 119 66 72-0Fax 07 119 66 72-33NABUNABU-BWdewwwNABU-BWde

NABU-Partner Bayern ndashLandesbund fuumlr Vogelschutz (LBV)Eisvogelweg 1 91161 HilpoltsteinTel 0 91 7447 75-0Fax 0 91 7447 75-75InfoLBVdewwwLBVde

NABU BerlinWollankstraszlige 4 13187 BerlinTel 0 309 86 41 07 oder 9 86 08 37-0Fax 0 309 86 70 51LvBerlinNABU-BerlindewwwNABU-Berlinde

NABU BrandenburgLindenstraszlige 34 14467 PotsdamTel 03 312 01 55-70Fax 03 312 01 55-77InfoNABU-BrandenburgdewwwNABU-Brandenburgde

NABU BremenContrescarpe 8 28203 BremenTel 04 213 39 87 72Fax 04 2133 65 99 12InfoNABU-BremendewwwNABU-Bremende

NABU HamburgOsterstraszlige 58 20259 HamburgTel 0 4069 70 89-0Fax 0 4069 70 89-19NABUNABU-HamburgdewwwNABU-Hamburgde

NABU HessenFriedenstraszlige 26 35578 WetzlarTel 0 64 416 79 04-0Fax 0 64 416 79 04-29InfoNABU-HessendewwwNABU-Hessende

NABU Mecklenburg-VorpommernArsenalstraszlige 2 19053 SchwerinTel 03 857 58 94 81Fax 03 857 58 94 98LGSNABU-MVdewwwNABU-MVde

NABU NiedersachsenAlleestraszlige 36 30167 HannoverTel 05 1191 10 5-0Fax 05 119 11 05-40InfoNABU-NiedersachsendewwwNABU-Niedersachsende

NABU Nordrhein-WestfalenMerowingerstraszlige 8840225 DuumlsseldorfTel 02 1115 92 51-0Fax 02 1115 92 51-15InfoNABU-NRWdewwwNABU-NRWde

NABU Rheinland-PfalzFrauenlobstraszlige 15-19 55118 MainzTel 0 61 311 40 39-0Fax 0 61 311 40 39-28KontaktNABU-RLPdewwwNABU-RLPde

NABU SaarlandAntoniusstraszlige 18 66822 LebachTel 0 68 8193 61 9-0Fax 0 68 8193 61 9-11LGSNABU-SaardewwwNABU-Saarde

NABU SachsenLoumlbauer Straszlige 68 04347 LeipzigTel 03 4123 33 13-0Fax 03 4123 33 13-3LandesverbandNABU-SachsendewwwNABU-Sachsende

NABU Sachsen-AnhaltSchleinufer 18a 39104 MagdeburgTel 03 915 61 93-50Fax 03 915 61 93-49MailNABU-LSAdewwwNABU-LSAde

NABU Schleswig-HolsteinFaumlrberstraszlige 51 24534 NeumuumlnsterTel 0 43 215 37 34Fax 0 43 2159 81InfoNABU-SHdewwwNABU-SHde

NABU ThuumlringenLeutra 15 07751 JenaTel 0 36 4160 57 04Fax 0 36 4121 54 11LGSNABU-ThueringendewwwNABU-Thueringende

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Eine vertrauensvolle Partnerschaft aller Beteiligten ist die beste Grundlage ein Projekt erfolgreich und nachhaltig durchzufuumlhren Dazu gehoumlrt die ehrliche und vor allem fruumlhzeitige Kommunikation Bei der Vorbereitung von Projekten ist es deshalb unverzicht-bar alle Menschen die es betrifft und mit denen man zusammenarbeiten will moumlglichst fruumlh in die Ent-wicklung miteinzubeziehen

ProjektdatenbankWeitere Anregungen zu Projektideen Ansprechpartnern oder auch Foumlrdermoumlglichkeiten finden Sie in der NABU-Projektdatenbank zur biologischen Vielfalt unter wwwNABUdevielfalt-vor-ortDie Datenbank enthaumllt Projekte die sich in den unter-schiedlichen Lebensraumlumen engagieren ndash zahlreiche Bei- spiele fuumlr eine Vielzahl an Moumlglichkeiten Sie koumlnnen gezielt nach Arten Lebensraumlumen oder Kooperations-partnern suchen Informationen zum Projektziel dem Finanzvolumen der Laufzeit und einem Ansprechpartner vor Ort finden Sie ebenfalls

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Tipps

Ihr Projekt kann bundesweite Ausstrahlung be- kommen Melden Sie es unter wwwun-dekade-biologische-vielfaltde als Beispiel fuumlr vorbild-liche Umsetzung der NBS in der internationalen UN-Dekade zur biologischen VielfaltWeitere Informationen rund um die biologische Vielfalt unter wwwbiologischevielfaltdeMehr zur Kommunikation unter wwwbfnde0309_kommunikationhtml

Unsere Mittelgebirge bieten neben vielfaumlltigen Lebensraumlumen fuumlr Pflanzen und Tiere auch eine einzigartige Kulisse fuumlr Naturerleben und Erholung Doch die abnehmende Bewirtschaftung ertragsschwacher Standorte die Intensivierung der Forstwirtschaft die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege und eine uumlbermaumlszligige touristische Nutzung gefaumlhrden die Vielfalt der MittelgebirgeSoll die biologische Vielfalt der Mittelgebirge auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Sie halten Tipps und Praxisbeispiele in Ihren Haumlnden

Gefoumlrdert durch

Page 9: Praxis · rei, die regionales Bio-Getreide verwendet, bis hin zum mittelständischen Fabrikanten, der sein Betriebsgelände naturschutzgerecht pflegt. Wissenschaft Wissenschaft und

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Die beste Projektidee ist ohne die noumltigen Geldmittel kaum umsetzbar Im Folgenden geben wir Ihnen einen Uumlberblick uumlber die Foumlrdermoumlglichkeiten durch Stiftungen und Foumlrderprogramme der Laumlnder des Bundes und der EU

Fuumlr kleinere Projekte bieten sich besonders Stiftungen und lokale Betriebe zur Finanzierung an Bei den kleineren Stif-tungen sind die Antragsunterlagen einfach auszufuumlllen und die Bewilligung erfolgt je nach Projektumfang meist schnell und unkompliziert Stiftungen und Kooperations- partner aus der Wirtschaft sind wichtige Unterstuumltzer bei der Beschaffung der Eigenanteile fuumlr groumlszligere Vorhaben bei denen Landes- Bundes- und EU-Mittel beantragt werden sollen Nutzen Sie die verschiedenen Finan-zierungsmoumlglichkeiten um Ihre Ideen zu verwirklichen

Stiftungen

Hier findet sich eine Auswahl deutscher Stiftungen im Be-reich Natur einige davon engagieren sich speziell fuumlr den Naturschutz bzw die Entwicklung in laumlndlichen Raumlumen und Mittelgebirgsregionen

middot Allianz Umweltstiftungmiddot Aktion Kulturlandmiddot Bayerischer Naturschutzfondsmiddot Commerzbank-Stiftung middot Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) middot Edmund Siemers-Stiftungmiddot Gregor Louisoder Umweltstiftungmiddot Michael Otto Stiftungmiddot Heinz Sielmann-Stiftungmiddot Sparkassen Stiftungenmiddot Stiftung Naturschutzfonds Baden-Wuumlrttembergmiddot Stiftung Unternehmen Waldmiddot Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Einen Uumlberblick uumlber die deutschen Stiftungen gibt der Bundesverband Deutscher Stiftungen wwwstiftungenorg

Aktuelle Informationen zum Foumlrderschwerpunkt den An- tragsfristen und dem Eigenanteil finden Sie auf den jewei-ligen Internetseiten Der Blick in die Foumlrderbedingungen scheinbar fachfremder Stiftungen lohnt sich ebenfalls denn oft werden Kommunikationsprojekte Reisekosten oder der laumlnderuumlbergreifende Wissensaustausch unterstuumltzt

Wirtschaftskooperationen

Unternehmen oder landwirtschaftliche Betriebe aus der Region die durch ihre Taumltigkeit ihre Produkte oder ihr Logo zum geplanten Projekt besonders passen koumlnnten kommen ebenfalls als Unterstuumltzer in Betracht Entschei-dende Voraussetzung fuumlr eine Kooperation ist ein erkenn- bares Engagement von Firmen die sich fuumlr die Belange des Naturschutzes einsetzen wollenDer NABU etwa arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich u a mit Unternehmen wie Volkswagen KOSMOS Tee-Gschwendner und Veolia zusammenUnternehmen unterstuumltzen gerne auch kleinere Projekte wenn sie zur Firmenstrategie passen und ihnen Gele-genheit geben die eigene Arbeit fuumlr biologische Vielfalt darzustellen

Landesfoumlrderung

Ein groszliger Teil unserer Mittelgebirge ist gepraumlgt durch landwirtschaftliche Nutzung Im Rahmen des europaumlischen Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwicklung des laumlndlichen Raums (ELER) und der nationalen Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Kuumlstenschutzes (GAK) werden Agrarumweltmaszlignahmen gefoumlrdert Jedes Bundesland besitzt ein eigenes Agrarumweltprogramm welches die foumlrderfaumlhigen Maszlignahmen beinhaltet Bezu-schusst werden z B extensive Bewirtschaftungsmethoden der Einsatz oumlkologischer Anbauverfahren und die Stillle-gung von landwirtschaftlichen Nutzflaumlchen Jenseits der Foumlrdermoumlglichkeiten durch ELER haben die Bundeslaumlnder weitere Programme entwickelt Informationen dazu finden sich auf den Internetseiten des jeweiligen Landesminis- teriums Das Land Baden-Wuumlrttemberg bietet mit PLENUM (Projekt des Landes zur Erhaltung und Ent-wicklung von Natur und Umwelt) auch eine Finanzie-rungsmoumlglichkeit fuumlr kleinere ProjekteEine wichtige Saumlule des staatlichen Naturschutzes sind Vertragsnaturschutzmaszlignahmen Sie werden haumlufig aus Landes- oder Landkreismitteln bereitgestellt und koumlnnen vor Ort bei der Unteren Naturschutzbehoumlrde beantragt werden Ein guter Ansprechpartner fuumlr allgemeine Informationen zur Beantragung von Mitteln im integrierten und koope-rativen Naturschutz ist die Deutsche Vernetzungsstelle Laumlndliche Raumlume wwwnetzwerk-laendlicher-raumde

Ab 2013 wird mit dem Waldklimafonds zudem ein Finan- zierungsinstrument bereitstehen durch das u a Maszlig-nahmen zum Erhalt und der Sicherung von Waldmooren zur Neuanlage von kohlenstoffreichen Au- und Feucht-waumlldern und zur Praumlvention und Bewaumlltigung groszlig-flaumlchiger Schadensereignisse (wie Stuumlrme oder Wald-braumlnde) gefoumlrdert werden

EU-Foumlrdermittel

LIFE+ ist das einzige EU-Foumlrderprogramm das aus-schlieszliglich Umweltschutzbelange unterstuumltzt Es kommt dann zum Zuge wenn andere EU-Foumlrderprogramme nicht greifen Die derzeitige Foumlrderperiode gilt von 2007 bis 2013 und hat ein Budget von rund 21 Mrd Euro Das Programm wird von der Europaumlischen Kommission verwaltet und teilt sich in drei Bereiche Natur und bio-logische Vielfalt Umweltpolitik und Verwaltungspraxis sowie Information und Kommunikation

Auch andere europaumlische Foumlrderinstrumente kommen in Betracht z Bmiddot Europaumlischer Fischereifonds (EFF)middot Europaumlischer Landwirtschaftsfonds fuumlr die Entwick- lung des laumlndlichen Raums (ELER)middot Europaumlischer Sozialfonds (ESF)middot Europaumlischer Fonds fuumlr Regionale Entwicklung (EFRE)

Weitere Informationen wwweu-infodefoerderprogrammeumwelt

Auch fuumlr Waldbesitzer bieten viele Bundeslaumlnder finan-zielle Zuschuumlsse etwa fuumlr den Waldumbau mit stand-ortgerechten Baumarten und fuumlr Maszlignahmen zur Verbesserung der Struktur- und Artenvielfalt im Wald Erkundigen Sie sich bei der Landesforstbehoumlrde

Bundesfoumlrderung

Fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt ist das Bundes-programm bdquoBiologische Vielfaltldquo das umfangreichste Foumlrderinstrument Gefoumlrdert werden Vorhaben denen im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt eine gesamtstaatlich repraumlsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispiel-hafter und vorbildlicher Weise umsetzenAn der Durchfuumlhrung der Vorhaben muss ein erhebliches Bundesinteresse bestehen Die gefoumlrderten Maszlignahmen sollen dazu beitragen den Ruumlckgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis lang-fristig in einen positiven Trend umzukehren Foumlrder-schwerpunkte sind Arten in besonderer Verantwortung Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland die Sicherung von Oumlkosystemdienstleistungen und weitere Maszlignahmen von besonderer repraumlsentativer Bedeutung fuumlr die Nationale Biodiversitaumltsstrategie Das sind z B Kommunikationsmaszlignahmen die dazu beitragen die Visionen Ziele und Maszlignahmen der Strategie zu den Akteuren vor Ort zu transportierenDie Projekte muumlssen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Viel-falt dienen und uumlber die rechtlich geforderten Standards hinausgehen

Weitere Informationen wwwbfndebundesprogrammhtml

Einen sehr guten Uumlberblick uumlber weitere Foumlrdermoumlglich-keiten des Bundes z B Erprobungs- und Entwicklungs-vorhaben Naturschutzgroszligprojekte und Verbaumlndefoumlr-derung bieten die Internetseiten des Bundesamtes fuumlr Naturschutz wwwbfnde02_foerderunghtml

Finanzierung

Finanzierung

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Wenn man Menschen fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen will braucht es vor allem die richtige Idee und die richtige Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt Kommunikation fuumlr biologische Vielfalt kann dabei nur erfolgreich sein wenn sie die Werte Ein-stellungen und Motive der Menschen vor Ort sowie ihre unterschiedlichen Lebensstile und Konsumgewohn-heiten beruumlcksichtigt Dies betrifft sowohl Inhalte als auch Sprache und Form der Verstaumlndigung

Dabei gibt es einige hilfreiche und bewaumlhrte Erfahrungen die Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten unterstuumltzen koumlnnen

Klare leicht umzusetzende Ziele und Botschaften schaffen Verstaumlndnis und Motivation Wenn Sie an-fangen Projektideen zu entwickeln und daruumlber mit Menschen zu sprechen wird das Thema biologische Vielfalt oftmals als zu abstrakt wahrgenommen Dagegen hilft es einfache praktische Beispiele zu waumlhlen die die Menschen direkt erreichen Besonders gut gelingt dies wenn sie mit ihrem persoumlnlichen Leben zu tun haben Ein Fischer laumlsst sich z B leichter fuumlr Aktionen begeistern wenn es um den Erhalt von Fischbestaumlnden geht Ein Landwirt eher wenn er die Moumlglichkeit sieht etwas fuumlr die Natur zu tun und gleichzeitig weiter gute Ertraumlge zu erzielen

Uumlberlegen Sie bei Gespraumlchen mit Ihnen unbekannten Personen welches Vorwissen diese haben koumlnnten Sind Sie der Experte so erklaumlren Sie jeden Fachbegriff bei seiner ersten Verwendung (bdquoSie wissen ja vermutlich dass biologische Vielfalt die Vielfalt an Arten Lebens-raumlumen und die genetische Vielfalt umfasstldquo) Fragen Sie zum Ende nach ob etwas unklar geblieben ist

Kommunikation NABU vor Ort

NABU vor OrtKommunikationNABU-BundesverbandChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUdewwwNABUde

NABU Baden-WuumlrttembergTuumlbinger Straszlige 15 70178 StuttgartTel 07 119 66 72-0Fax 07 119 66 72-33NABUNABU-BWdewwwNABU-BWde

NABU-Partner Bayern ndashLandesbund fuumlr Vogelschutz (LBV)Eisvogelweg 1 91161 HilpoltsteinTel 0 91 7447 75-0Fax 0 91 7447 75-75InfoLBVdewwwLBVde

NABU BerlinWollankstraszlige 4 13187 BerlinTel 0 309 86 41 07 oder 9 86 08 37-0Fax 0 309 86 70 51LvBerlinNABU-BerlindewwwNABU-Berlinde

NABU BrandenburgLindenstraszlige 34 14467 PotsdamTel 03 312 01 55-70Fax 03 312 01 55-77InfoNABU-BrandenburgdewwwNABU-Brandenburgde

NABU BremenContrescarpe 8 28203 BremenTel 04 213 39 87 72Fax 04 2133 65 99 12InfoNABU-BremendewwwNABU-Bremende

NABU HamburgOsterstraszlige 58 20259 HamburgTel 0 4069 70 89-0Fax 0 4069 70 89-19NABUNABU-HamburgdewwwNABU-Hamburgde

NABU HessenFriedenstraszlige 26 35578 WetzlarTel 0 64 416 79 04-0Fax 0 64 416 79 04-29InfoNABU-HessendewwwNABU-Hessende

NABU Mecklenburg-VorpommernArsenalstraszlige 2 19053 SchwerinTel 03 857 58 94 81Fax 03 857 58 94 98LGSNABU-MVdewwwNABU-MVde

NABU NiedersachsenAlleestraszlige 36 30167 HannoverTel 05 1191 10 5-0Fax 05 119 11 05-40InfoNABU-NiedersachsendewwwNABU-Niedersachsende

NABU Nordrhein-WestfalenMerowingerstraszlige 8840225 DuumlsseldorfTel 02 1115 92 51-0Fax 02 1115 92 51-15InfoNABU-NRWdewwwNABU-NRWde

NABU Rheinland-PfalzFrauenlobstraszlige 15-19 55118 MainzTel 0 61 311 40 39-0Fax 0 61 311 40 39-28KontaktNABU-RLPdewwwNABU-RLPde

NABU SaarlandAntoniusstraszlige 18 66822 LebachTel 0 68 8193 61 9-0Fax 0 68 8193 61 9-11LGSNABU-SaardewwwNABU-Saarde

NABU SachsenLoumlbauer Straszlige 68 04347 LeipzigTel 03 4123 33 13-0Fax 03 4123 33 13-3LandesverbandNABU-SachsendewwwNABU-Sachsende

NABU Sachsen-AnhaltSchleinufer 18a 39104 MagdeburgTel 03 915 61 93-50Fax 03 915 61 93-49MailNABU-LSAdewwwNABU-LSAde

NABU Schleswig-HolsteinFaumlrberstraszlige 51 24534 NeumuumlnsterTel 0 43 215 37 34Fax 0 43 2159 81InfoNABU-SHdewwwNABU-SHde

NABU ThuumlringenLeutra 15 07751 JenaTel 0 36 4160 57 04Fax 0 36 4121 54 11LGSNABU-ThueringendewwwNABU-Thueringende

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Eine vertrauensvolle Partnerschaft aller Beteiligten ist die beste Grundlage ein Projekt erfolgreich und nachhaltig durchzufuumlhren Dazu gehoumlrt die ehrliche und vor allem fruumlhzeitige Kommunikation Bei der Vorbereitung von Projekten ist es deshalb unverzicht-bar alle Menschen die es betrifft und mit denen man zusammenarbeiten will moumlglichst fruumlh in die Ent-wicklung miteinzubeziehen

ProjektdatenbankWeitere Anregungen zu Projektideen Ansprechpartnern oder auch Foumlrdermoumlglichkeiten finden Sie in der NABU-Projektdatenbank zur biologischen Vielfalt unter wwwNABUdevielfalt-vor-ortDie Datenbank enthaumllt Projekte die sich in den unter-schiedlichen Lebensraumlumen engagieren ndash zahlreiche Bei- spiele fuumlr eine Vielzahl an Moumlglichkeiten Sie koumlnnen gezielt nach Arten Lebensraumlumen oder Kooperations-partnern suchen Informationen zum Projektziel dem Finanzvolumen der Laufzeit und einem Ansprechpartner vor Ort finden Sie ebenfalls

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Tipps

Ihr Projekt kann bundesweite Ausstrahlung be- kommen Melden Sie es unter wwwun-dekade-biologische-vielfaltde als Beispiel fuumlr vorbild-liche Umsetzung der NBS in der internationalen UN-Dekade zur biologischen VielfaltWeitere Informationen rund um die biologische Vielfalt unter wwwbiologischevielfaltdeMehr zur Kommunikation unter wwwbfnde0309_kommunikationhtml

Unsere Mittelgebirge bieten neben vielfaumlltigen Lebensraumlumen fuumlr Pflanzen und Tiere auch eine einzigartige Kulisse fuumlr Naturerleben und Erholung Doch die abnehmende Bewirtschaftung ertragsschwacher Standorte die Intensivierung der Forstwirtschaft die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege und eine uumlbermaumlszligige touristische Nutzung gefaumlhrden die Vielfalt der MittelgebirgeSoll die biologische Vielfalt der Mittelgebirge auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Sie halten Tipps und Praxisbeispiele in Ihren Haumlnden

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Wenn man Menschen fuumlr den Erhalt der biologischen Vielfalt gewinnen will braucht es vor allem die richtige Idee und die richtige Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt Kommunikation fuumlr biologische Vielfalt kann dabei nur erfolgreich sein wenn sie die Werte Ein-stellungen und Motive der Menschen vor Ort sowie ihre unterschiedlichen Lebensstile und Konsumgewohn-heiten beruumlcksichtigt Dies betrifft sowohl Inhalte als auch Sprache und Form der Verstaumlndigung

Dabei gibt es einige hilfreiche und bewaumlhrte Erfahrungen die Sie bei der Entwicklung und Umsetzung von Projekten unterstuumltzen koumlnnen

Klare leicht umzusetzende Ziele und Botschaften schaffen Verstaumlndnis und Motivation Wenn Sie an-fangen Projektideen zu entwickeln und daruumlber mit Menschen zu sprechen wird das Thema biologische Vielfalt oftmals als zu abstrakt wahrgenommen Dagegen hilft es einfache praktische Beispiele zu waumlhlen die die Menschen direkt erreichen Besonders gut gelingt dies wenn sie mit ihrem persoumlnlichen Leben zu tun haben Ein Fischer laumlsst sich z B leichter fuumlr Aktionen begeistern wenn es um den Erhalt von Fischbestaumlnden geht Ein Landwirt eher wenn er die Moumlglichkeit sieht etwas fuumlr die Natur zu tun und gleichzeitig weiter gute Ertraumlge zu erzielen

Uumlberlegen Sie bei Gespraumlchen mit Ihnen unbekannten Personen welches Vorwissen diese haben koumlnnten Sind Sie der Experte so erklaumlren Sie jeden Fachbegriff bei seiner ersten Verwendung (bdquoSie wissen ja vermutlich dass biologische Vielfalt die Vielfalt an Arten Lebens-raumlumen und die genetische Vielfalt umfasstldquo) Fragen Sie zum Ende nach ob etwas unklar geblieben ist

Kommunikation NABU vor Ort

NABU vor OrtKommunikationNABU-BundesverbandChariteacutestraszlige 3 10117 Berlin Tel 0 3028 49 84-0Fax 0 3028 49 84-20 00NABUNABUdewwwNABUde

NABU Baden-WuumlrttembergTuumlbinger Straszlige 15 70178 StuttgartTel 07 119 66 72-0Fax 07 119 66 72-33NABUNABU-BWdewwwNABU-BWde

NABU-Partner Bayern ndashLandesbund fuumlr Vogelschutz (LBV)Eisvogelweg 1 91161 HilpoltsteinTel 0 91 7447 75-0Fax 0 91 7447 75-75InfoLBVdewwwLBVde

NABU BerlinWollankstraszlige 4 13187 BerlinTel 0 309 86 41 07 oder 9 86 08 37-0Fax 0 309 86 70 51LvBerlinNABU-BerlindewwwNABU-Berlinde

NABU BrandenburgLindenstraszlige 34 14467 PotsdamTel 03 312 01 55-70Fax 03 312 01 55-77InfoNABU-BrandenburgdewwwNABU-Brandenburgde

NABU BremenContrescarpe 8 28203 BremenTel 04 213 39 87 72Fax 04 2133 65 99 12InfoNABU-BremendewwwNABU-Bremende

NABU HamburgOsterstraszlige 58 20259 HamburgTel 0 4069 70 89-0Fax 0 4069 70 89-19NABUNABU-HamburgdewwwNABU-Hamburgde

NABU HessenFriedenstraszlige 26 35578 WetzlarTel 0 64 416 79 04-0Fax 0 64 416 79 04-29InfoNABU-HessendewwwNABU-Hessende

NABU Mecklenburg-VorpommernArsenalstraszlige 2 19053 SchwerinTel 03 857 58 94 81Fax 03 857 58 94 98LGSNABU-MVdewwwNABU-MVde

NABU NiedersachsenAlleestraszlige 36 30167 HannoverTel 05 1191 10 5-0Fax 05 119 11 05-40InfoNABU-NiedersachsendewwwNABU-Niedersachsende

NABU Nordrhein-WestfalenMerowingerstraszlige 8840225 DuumlsseldorfTel 02 1115 92 51-0Fax 02 1115 92 51-15InfoNABU-NRWdewwwNABU-NRWde

NABU Rheinland-PfalzFrauenlobstraszlige 15-19 55118 MainzTel 0 61 311 40 39-0Fax 0 61 311 40 39-28KontaktNABU-RLPdewwwNABU-RLPde

NABU SaarlandAntoniusstraszlige 18 66822 LebachTel 0 68 8193 61 9-0Fax 0 68 8193 61 9-11LGSNABU-SaardewwwNABU-Saarde

NABU SachsenLoumlbauer Straszlige 68 04347 LeipzigTel 03 4123 33 13-0Fax 03 4123 33 13-3LandesverbandNABU-SachsendewwwNABU-Sachsende

NABU Sachsen-AnhaltSchleinufer 18a 39104 MagdeburgTel 03 915 61 93-50Fax 03 915 61 93-49MailNABU-LSAdewwwNABU-LSAde

NABU Schleswig-HolsteinFaumlrberstraszlige 51 24534 NeumuumlnsterTel 0 43 215 37 34Fax 0 43 2159 81InfoNABU-SHdewwwNABU-SHde

NABU ThuumlringenLeutra 15 07751 JenaTel 0 36 4160 57 04Fax 0 36 4121 54 11LGSNABU-ThueringendewwwNABU-Thueringende

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Eine vertrauensvolle Partnerschaft aller Beteiligten ist die beste Grundlage ein Projekt erfolgreich und nachhaltig durchzufuumlhren Dazu gehoumlrt die ehrliche und vor allem fruumlhzeitige Kommunikation Bei der Vorbereitung von Projekten ist es deshalb unverzicht-bar alle Menschen die es betrifft und mit denen man zusammenarbeiten will moumlglichst fruumlh in die Ent-wicklung miteinzubeziehen

ProjektdatenbankWeitere Anregungen zu Projektideen Ansprechpartnern oder auch Foumlrdermoumlglichkeiten finden Sie in der NABU-Projektdatenbank zur biologischen Vielfalt unter wwwNABUdevielfalt-vor-ortDie Datenbank enthaumllt Projekte die sich in den unter-schiedlichen Lebensraumlumen engagieren ndash zahlreiche Bei- spiele fuumlr eine Vielzahl an Moumlglichkeiten Sie koumlnnen gezielt nach Arten Lebensraumlumen oder Kooperations-partnern suchen Informationen zum Projektziel dem Finanzvolumen der Laufzeit und einem Ansprechpartner vor Ort finden Sie ebenfalls

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Tipps

Ihr Projekt kann bundesweite Ausstrahlung be- kommen Melden Sie es unter wwwun-dekade-biologische-vielfaltde als Beispiel fuumlr vorbild-liche Umsetzung der NBS in der internationalen UN-Dekade zur biologischen VielfaltWeitere Informationen rund um die biologische Vielfalt unter wwwbiologischevielfaltdeMehr zur Kommunikation unter wwwbfnde0309_kommunikationhtml

Unsere Mittelgebirge bieten neben vielfaumlltigen Lebensraumlumen fuumlr Pflanzen und Tiere auch eine einzigartige Kulisse fuumlr Naturerleben und Erholung Doch die abnehmende Bewirtschaftung ertragsschwacher Standorte die Intensivierung der Forstwirtschaft die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege und eine uumlbermaumlszligige touristische Nutzung gefaumlhrden die Vielfalt der MittelgebirgeSoll die biologische Vielfalt der Mittelgebirge auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Sie halten Tipps und Praxisbeispiele in Ihren Haumlnden

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Page 11: Praxis · rei, die regionales Bio-Getreide verwendet, bis hin zum mittelständischen Fabrikanten, der sein Betriebsgelände naturschutzgerecht pflegt. Wissenschaft Wissenschaft und

Unsere Mittelgebirge bieten neben vielfaumlltigen Lebensraumlumen fuumlr Pflanzen und Tiere auch eine einzigartige Kulisse fuumlr Naturerleben und Erholung Doch die abnehmende Bewirtschaftung ertragsschwacher Standorte die Intensivierung der Forstwirtschaft die Zerschneidung von Lebensraumlumen durch Verkehrswege und eine uumlbermaumlszligige touristische Nutzung gefaumlhrden die Vielfalt der MittelgebirgeSoll die biologische Vielfalt der Mittelgebirge auch fuumlr kommende Generationen erhalten bleiben muumlssen wir jetzt handeln Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt formuliert dafuumlr klare Ziele und Aktionsmoumlglichkeiten bis 2050 Sie halten Tipps und Praxisbeispiele in Ihren Haumlnden

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