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«Ich will zeigen, dieser Weg ist machbar» Carle Tschümperlin, VR-Präsidentin und Vorsitzende der Geschäftsleitung der A. Tschümperlin AG. PD fic=e, weg i...chba, Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Neue Luzerner Zeitung AG 6002 Luzern 041/ 429 51 51 www.zisch.ch Datum: 26.06.2011 Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 90'711 Erscheinungsweise: wöchentlich Themen-Nr.: 680.11 Abo-Nr.: 1089114 Seite: 31 Fläche: 115'724 mm² Argus Ref.: 42868091 Ausschnitt Seite: 1/4

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«Ich will zeigen, dieser Weg ist machbar»

Carle Tschümperlin, VR-Präsidentin und Vorsitzende derGeschäftsleitung der A. Tschümperlin AG.

PD

fic=e, weg i...chba,

MedienbeobachtungMedienanalyseInformationsmanagementSprachdienstleistungen

ARGUS der Presse AGRüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 ZürichTel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01www.argus.ch

Neue Luzerner Zeitung AG6002 Luzern041/ 429 51 51www.zisch.ch

Datum: 26.06.2011

Medienart: PrintMedientyp: Tages- und WochenpresseAuflage: 90'711Erscheinungsweise: wöchentlich

Themen-Nr.: 680.11Abo-Nr.: 1089114Seite: 31Fläche: 115'724 mm²

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MANAGEMENT Sie hat denBaarer BaustoffproduzentenTschümperlin auf Wachstumgetrimmt. Eine Frau in derBaubranche sei ein Vorteil,

bilanziert Carla Tschümperlin.Carla Tschümperlin, Sie sind seit rundzehn Jahren Chefin der Firma Tschüm-perlin. Was haben Sie in dieser Zeitspan-ne bewegt?

Carla Tschümperlin: Wir haben unse-ren Umsatz in den letzten 15 Jahren fastverdoppelt und sehr stark an der Effi-zienz gearbeitet. Ich habe neue Kon-zepte und Sichtweisen in die Unterneh-mung gebracht.

Dann haben Sie Ihren Job gut gemacht?Tschümperlin: Wenn man die Kenn-

zahlen anschaut, dann hab ich sicher-lich einen guten Leistungsausweis.Wenn ich meine Spuren zurückverfolgeund schaue, welche Entscheidungen zuwelchem Ergebnis geführt haben, dannbin ich zufrieden.

Sie haben soeben die Sparte Elementbauder Firma Breitenstein zugekauft. Wa-rum?

Tschümperlin: Wir wollen im BereichElementbau wachsen. Für uns ist dieseiner der Wachstumsmärkte der Zu-kunft.

Wie wollen Sie das Wachstum IhrerFirma finanzieren?

Tschümperlin: Wenn man eine guteAkquisitionsmöglichkeit hat, dann fin-

«Es geht doch darum,wie man

Herausforderungenanpackt.

Als Persönlichkeitund nicht als

Mann oder Frau.»

det man auch das Geld dafür. DieseÜbernahme haben wir selbst finanziert,bei einer sehr grossen Übernahmemüssten wir dann auch auf Bankenzurückgreifen.

Planen Sie grössere Übernahmen?Tschümperlin: Ich will mir da kein

Limit setzen. Fest steht aber: Wir sindeine Firma, die organisch wächst, undes ist nicht unser Stil, riesige Übernah-men zu tätigen.

Sie wurden vor wenigen Wochen alsBankrätin der Zuger Kantonalbank wie-dergewählt. Sind Sie eine Quotenfrau?

Tschümperlin: Ich sehe mich nicht alsQuotenfrau. Ich bin aufgrund meinesProfils ausgewählt worden. Das Frau-sein ist sicherlich ein Teil davon. DieZuger Kantonalbank hat sich ja klareZiele gesetzt im Bereich der Gleichstel-lung von Mann und Frau. Mein Hinter-grund als Arbeitgeberin, als Chefineines KMU in der Marktregion, aber

Carla TschümperlinBIOGRAFIE ny. Carla Tschümperlin

(37) ist Vorsitzende der Geschäfts-leitung und Präsidentin des Ver-waltungsrates der A. TschümperlinAG. Nach dem Lizenziat derRechtswissenschaften ist sie imJahr 2000 in das traditionsreicheBaarer Familienunternehmen ein-gestiegen. Zuerst als Projektmana-gerin, dann ab 2001 als Bereichs-leiterin Corporate Services undMitglied der Geschäftsleitung.Zwei Jahre später übernahm sieden Vorsitz der Geschäftsleitung.Ende 2007 hat sie die Aktienmehr-heit von ihrem Vater und Onkelübernommen. Sie ist ausserdemMitglied des Bankrates der ZugerKantonalbank.

auch mein Bezug zur Bau- und Immo-bilienbranche haben mein Profil abge-rundet.

Ärgert es Sie, wenn man Sie als Quoten-

frau bezeichnet?Tschümperlin: Nein. Mir ist es wichtig,

dass Unternehmen nicht nur überGleichberechtigung reden, sondernauch etwas dafür tun. Es ist wichtig,dass langfristig die Mischung von Män-nern und Frauen in allen Gremienstimmt.

Wie haben Sie es an die Spitze einerFirma aus der Baubranche geschafft?

Tschümperlin: Ich habe die Chancebekommen. Meine Familie meinOnkel und mein Vater hat mirzugetraut, dieses Unternehmen zu lei-ten. Sie haben auf meine Stärkenvertraut und eigentlich nicht die Hin-dernisse gesehen, sondern die Vorzü-ge. Am Ende braucht es aber auch denMut, die Chance zu packen. Man mussdas Selbstvertrauen für eine solchePosition haben. Auch die Aktionäreder Zuger Kantonalbank haben mirdiese Chance gegeben, und ich denke,ich kann viel beitragen zur Arbeit desGremiums.

Was denn konkret?Tschümperlin: Ich bringe die Sicht des

Markts ein. Als Unternehmerin habeich ein gutes Gespür für Kunden undderen Wünsche. Ich bringe zudem denBlickwinkel der Bauwirtschaft ein. AlsJuristin habe ich analytische Fähigkei-ten und kann Risiken einschätzen. Ichschaue auf die Finanzwelt mit denAugen einer Frau und bin langfristigausgerichtet.

Die Baubranche ist sehr männerdomi-niert. Haben Sie es in diesem Umfeldschwer in Ihrem Job?

Tschümperlin: Für mich ist es eineChance, dass ich eine Frau bin. Mankann die Nachteile oder die Vorteile

«Wenn man nichtsagt, was man will,

können esdie anderen

auch nicht wissen.»

fic=e, weg i...chba,

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sehen ich habe mich auf die Vorteilekonzentriert. Kompetenz ist immer einThema, wo man sich einfach unterBeweis stellen muss. Es ist wie einesportliche Herausforderung, und es gibtimmer Leute, die einem den Erfolg nichtzutrauen. Davon habe ich mich aber nieabhalten lassen. Hat man unter Beweisgestellt, dass die Fähigkeiten, ein Unter-nehmen zu führen, da sind, dann hat esviele Vorteile, eine Frau zu sein in dieserBranche. Ich bin anders, falle auf undhabe auch einen anderen Blickwinkel.Oft sind es die Frauen, die unsereProdukte auswählen. Ich weiss eher, waseine Kundin braucht, um eine Entschei-dung zu treffen.

Stichwort Gleichberechtigung: Ist dasfür Sie kein Thema?

Tschümperlin: Ich bin nicht der Mei-nung, dass Frauen und Männer gleichsein müssen, sie müssen aber diegleichen Chancen bekommen. Es sollteweder einem Mann noch einer Frau

verunmöglicht werden, das zu tun, wasihren Fähigkeiten entspricht. Ich binselbst nie diskriminiert worden, weissaber, dass es durchaus noch solcheFälle gibt. Viele Frauen stossen sicher-lich irgendwann an eine Grenze. DieseGrenzen sind aber dazu da, sie zuüberschreiten.

Ist für Frauen heute alles möglich?Tschümperlin: Wenn man es will, dann

schon. Es bedeutet aber auch zu verzich-ten. Das gilt für Frauen und Männer.

Frauen in der Schweiz verdienen lauteiner Studie knapp 9 Prozent weniger alsMänner, wenn man Unterschiede in derAusbildung, Berufserfahrung oder imArbeitspensum abzieht. Haben Sie eineErklärung dafür?

Tschümperlin: Ich denke, es hat etwasmit der Art und Weise zu tun, wieFrauen verhandeln. Meiner Erfahrungnach gehen sie oft weniger hart an dieSache ran. Oft stellen sie auch nicht diemonetäre Sache in den Vordergrund beider Wahl einer neuen Stelle. Auch dasist spürbar in Bewerbungsgesprächen.Ich glaube, es ist Aufgabe der Unterneh-men, sich für die Lohngleichheit einzu-

setzen, es ist aber auch an den Frauen,mehr zu fordern.

Mussten Sie lernen, mehr zu fordern?Tschümperlin: Ich habe immer das

Grundvertrauen gehabt, dass ich meineWünsche und Ziele verwirklichen kann.Aber natürlich lernt man mit der Zeitauch, sich besser durchzusetzen. Dabeiist es aber wichtig, seinen eigenen Stilzu finden. Man kann sich zum Beispielsehr leise, aber auch sehr laut durchset-zen. Für mich sind klare Aussagen

darüber, was ich will und was ich nichtwill, der Weg. Wenn man nicht sagt, wasman will, können es die anderen auchnicht wissen.

Müssen Frauen mehr leisten als Männer?Tschümperlin: Die Frage stelle ich mir

nicht. Ich versuche, den Vergleich zwi-schen Mann und Frau nicht zu ziehen.Weil ich mich dann immer in Konkur-renz zum anderen Geschlecht sehe. Daswill ich nicht. Für mich steht einfachdie Leistung im Vordergrund. Es gehtdoch darum, wie man Herausforderun-gen anpackt. Als Persönlichkeit undnicht als Mann oder Frau.

Ärgert es Sie, dass Sie immer auf Gleich-stellungsfragen angesprochen werden?Einen Mann würde man vermutlich an-ders interviewen.

Tschümperlin: Natürlich finde ich an-dere Themen oft spannender. Ich be-greife aber, dass Frauen, die in Berufenarbeiten, die atypisch sind, das Interes-se wecken, und ich äussere mich auchgerne dazu. Für mich ist es wichtig zuzeigen, dass dieser Weg machbar ist.

Wie geht es mit Tschümperlin weiter?Tschümperlin: Die Bauwirtschaft

boomt. In unserer Industrie war eswichtig herauszufinden, wo man nochweiterwachsen kann. Wir wollen dieBereiche Elementbau und ethische Na-tursteinprodukte ausbauen.

Warum bietet der Elementbau Wachs-tumspotenzial?

Tschümperlin: Da geht es um dieVerbindung von individuellen Bauwün-schen und die Vorfertigung in derFabrik. Kunden und Architekten wollenviel Individualität beim Hausbau undkeines von der Stange kaufen. Auf deranderen Seite sind die Baukosten in derSchweiz sehr hoch. Hier bietet derElementbau einige Vorteile. Der Baukann zum Beispiel beschleunigt wer-den, da die Vorfertigung nicht vomWetter abhängig ist. Nach der Übernah-me der Sparte Elementbau der FirmaBreitenstein investieren wir deshalb ineine neue Produktionshalle an unseremStandort in Meierskappel und ziehen ineinem Jahr um.

Der Euro ist stark gesunken. Macht diesauch Ihrer Firma Probleme?

Tschümperlin: In der Schweiz könnenwir als Produzent, der in den Binnen-markt liefert, nach wie vor rentabelarbeiten, besonders wenn es sich umProdukte handelt, die nicht ganz einfachimportiert werden können. Die Lohn-kosten in der Schweiz sind weniger einThema als die Logistik und die Beschaf-fung der Rohmaterialien wie Kies undZement. Diese sind im Vergleich zumAusland deutlich teurer. Durch die ho-hen Logistikkosten lassen sie sich jedochnur begrenzt im Ausland beschaffen. Wirspüren den starken Franken somit im-mer mehr durch die Konkurrenz ausdem Ausland. So kommen auch wirvermehrt unter Kostendruck.

Auf EinkaufstourTSCHÜMPERLIN ny. Die Baarer A.

Tschümperlin AG beschäftigt 170Mitarbeiter. Das Familienunterneh-men produziert und handelt mitBaustoffen für den Hoch- undTiefbau sowie für den Gartenbau.

EXPRESSCarla Tschümperlin berichtetüber ihre Erfahrungen alsChefin einer Traditionsfirma.

Zur Gleichberechtigung derFrauen vertritt die Zugerinsehr prägnante Ansichten.

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Das Unternehmen ist an fünfStandorten in der Schweiz vertre-ten. Unter anderem betreibt dieFirma in Lüsslingen SO ein Werkfür die Elementproduktion. In Mei-erskappel LU wird zusätzlich eineneue Produktionshalle für die Ele-mentproduktion gebaut. LetzteWoche hat das Unternehmen an-gekündigt, dass es auf Juli denBereich Elementbau von der ZugerFirma Breitenstein AG überneh-men wird. Die 40 Mitarbeiterwerden weiter beschäftigt.

INTERVIEW NELLY [email protected]

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