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Pressemappe des DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen gGmbH 2019

Pressemappe des DRK Blutspendedienst Baden Württemberg … · 2019. 7. 26. · Kassel, Mannheim und Ulm unterhält das Unter-nehmen eigene Institute. 1 was ein Mensch geben kann“

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  • Pressemappe des DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen gGmbH 2019

  • „Blut gehört zum Wertvollsten,

    Kurzprofil Der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen Der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinnützige GmbH ist einer von sechs Blutspendediensten des Deutschen Roten Kreu-zes, die für eine sichere und gesicherte Versor-gung mit Blut und Blutbestandteilen in Deutsch-land sorgen. Sie zeichnen seit 1951 verantwort-lich in 16 Bundesländern für die flächendecken-de, umfassende Versorgung der Patienten rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen gehört zu den großen transfusionsmedizinischen Einrichtungen Deutschlands. Mit der Entgegen-nahme von Blutspenden, Aufbereitung und Ver-sorgung der Krankenhäuser mit Blutprodukten, stellt das Unternehmen heute ca. 90% der Ver-sorgung beider Bundesländer sicher. Seit 2002 gehört der DRK-Blutspendedienst Ost, seit 2003 zusätzlich die DRK-Blutspendedienste

    Berlin und Brandenburg und seit 2004 der DRK-Blutspendedienst Nord als 100-prozentige Toch-terunternehmen (seit 01.01.2013 DRK-Blutspen-dedienst Nord-Ost) zum DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen. Ebenfalls 2004 gründete der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg - Hessen gemeinsam mit dem Uni-versitätsklinikum Tübingen das Zentrum für Klini-sche Transfusionsmedizin Tübingen (ZKT Tübin-gen) und zusammen mit dem Universitätsklinikum Heidelberg das Institut für Klinische Transfusions-medizin und Zelltherapie Heidelberg (IKTZ Hei-delberg). Ehrenamtliche Mitglieder bilden den Aufsichtsrat des Unternehmens, das seinen Sitz in Mannheim hat. An den Standorten Baden-Baden, Frankfurt, Kassel, Mannheim und Ulm unterhält das Unter-nehmen eigene Institute.

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    was ein Mensch geben kann“

    Blut spenden Allgemeine Informationen zur Versorgung mit Blutprodukten

    Jede Spende zählt. Viele Patienten verdanken ihr Leben fremden Menschen, die sie nie zuvor ge-troffen haben. Menschen, die ihr Blut freiwillig und uneigennützig spenden. Jede einzelne Blut-spende rettet Leben. Auch das perfekteste medi-

    zinische Versorgungssystem ist bei schweren Verletzungen und lebensbedrohlichen Krankhei-ten ohne Blut nicht funktionsfähig. Viele Operatio-nen, Transplantationen und die Behandlung von Krebspatienten sind nur möglich, wenn ausrei-chend Blutpräparate vorhanden sind. Diese kön-nen nach wie vor nicht künstlich hergestellt wer-den. Zur Blutspende gibt es keine Alternative. Die Menschen, die beim Deutschen Roten Kreuz Blut spenden, tun dies auf freiwilliger und unent-geltlicher Basis. Sie helfen damit anderen, die dringend Blut- bzw. Blutbestandteilpräparate be-nötigen und sind somit das wichtigste Glied in der Kette zur Blutversorgung. Der DRK-Blutspendedienst Baden Württemberg-Hessen gGmbH versorgt ca. 440 Krankenhäuser in Baden-Württemberg und Hessen mit Blutpro-dukten. Täglich werden in Deutschland 15.000 Blutspenden für die Versorgung von Kranken und Verletzten benötigt, in Hessen sind es täglich 900 und Baden-Württemberg 1.800 Blutspenden.

  • Das Jahr 2018 in Zahlen Anzahl der Blutspenden in beiden Bundesländern

    Im Jahr 2018 erhielt der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen 632.826 Blutspen-den. 49.311 spendeten zum ersten Mal Blut. Die Gesamtzahl setzt sich aus Spenden in den stationären Einrichtungen und den ca. 100 mobi-len Blutspendeterminen wöchentlich zusammen: Blutspenden in stationären Einrichtungen (In den Instituten Kassel und Frank-furt (Hessen 8.411 Spenden) sowie in Mannheim und Ulm, dem Zentrum für Klinische Transfusionsmedizin Tübingen (ZKT) und Institut für Klini-sche Transfusionsmedizin und Zell-therapie in Heidelberg (Baden-Württemberg 32.923 Spenden)) Davon Erstspender

    Blutspenden bei mobilen Terminen in den Regionen vor Ort Anzahl der mobilen Blutspende-termine Baden-Württemberg Anzahl der Blutspenden davon Erstspender Anzahl der mobilen Blutspende-terminen in Hessen Anzahl der Blutspenden davon Erstspender Gesamt: Anzahl der Blutspendeterminen in Baden-Württemberg und Hessen Anzahl der Blutspenden in Baden-Württemberg und Hessen davon Erstspender

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    Insgesamt spendeten im Jahr 2018 358.093 Menschen Blut beim DRK in Baden-Württemberg und Hessen. Von den 358.093 Spendern spen-deten 252.765 in Baden-Württemberg und 105.328 in Hessen. 42 % sind weiblich, 58% männlich. Das Durchschnittsalter beträgt 44 Jah-re. Das Durchschnittsalter bei Erstspendern liegt bei 29 Jahren. Blutspenden kann jeder Gesunde zwischen 18 und der Vollendung des 73. Lebensjahres. Erst-spender dürfen jedoch nicht älter als 64 Jahre sein und ein Mindestgewicht von 50 kg haben. Männer können bis zu sechsmal innerhalb von 12 Monaten, Frauen bis zu viermal innerhalb von 12 Monaten Blut spenden. Dabei müssen mindes-tens 56 Tage zwischen den Spendeterminen lie-gen.

    Blutspender sollten vor der Blutspende ausrei-chend gegessen und viel getrunken haben. Ge-spendet werden 500 ml. Diese ersetzt der Körper kurzfristig wieder.

    DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen gGmbH

    Zahlen 2018

    41.343

    2.909

    404.470

    1.989

    187.013

    4.898

    591.483

    32.225

    12.591

    44.816

    4.495

    Blutspender in Baden-Württemberg und Hessen

  • Verwendung von Blutspenden Dafür benötigen wir Blutpräparate

    Ein plötzlicher Unfall, eine schwere Krankheit, eine böse Verletzung - Jeder kann ganz plötzlich in die Situation kommen, dringend Blutpräparate zu benötigen. Erst in dieser Situation wird den meisten Menschen bewusst, wie wichtig eine Blutspende ist: - für das Unfallopfer mit starkem Blutverlust - für den Krebspatienten während und nach der

    Chemotherapie - für das Verbrennungsopfer - für die Organtransplantation - für den Leukämiepatienten während der Wartezeit auf eine Transplantation. Die Liste ließe sich fortsetzen. Selbst das beste medizinische Versorgungssystem ist bei diesen Krankheiten oder lebensgefährlichen Verletzun-gen ohne Blutpräparate nahezu machtlos. Heute sind der überwiegende Teil der Blut-empfänger Patienten mit bösartigen Erkran-kungen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Blutkrebs (Leukämie), Lymphknotenkrebs oder andere Krebserkrankungen brauchen dringend Blut. Moderne Behandlungsmethoden, wie die Chemotherapie, bieten den Patienten eine reelle Chance auf Heilung. Allerdings führt die Chemo-therapie oft zu einer vorüberge-henden komplet-

    ten Unterdrückung der körpereigenen Blutbil-dung. Die Patienten sind in diesen Behandlungs-phasen lebenswichtig auf Blutübertragungen an-gewiesen. Viele moderne und heilende Behand-lungsverfahren, gerade im Kampf gegen Krebs, können nur durchgeführt werden, wenn genü-gend gespendetes Blut zur Verfügung steht.

    Der Blutspender ist ein wichtiges Glied in dieser "Rettungskette". Seine Blutspende steht unter-sucht und aufbereitet nach dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik bereit, jederzeit rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr, jedem Patienten, der darauf angewiesen ist, verfügbar gemacht zu werden.

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    DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen gGmbH

  • Haltbarkeit von Blutprodukten Keine lange Vorratsbildung möglich

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    DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen gGmbH

    Trotz Sicherheitsreserven entstehen in den Spit-zenzeiten wie am Jahresende oder in den Schul-ferien immer wieder gefährliche Engpässe. Bei-spielsweise sind in diesen Zeiträumen viele treue Spender in Urlaub. Dennoch muss immer ausrei-chend Spenderblut vorhanden sein.

    Eine Vollblutspende wird im Produktions- und Logistikzentrum weiterverarbeitet - zentrifugiert

    und in ihre Blutbestandteile aufgeteilt: Erythrozy-ten (rote Blutkörperchen), Thrombozyten (Blutplättchen) und Plasma (flüssiger Bestand-teil). So bekommt jeder Patient nur die Bestand-teile, die er benötigt. Jede Blutspende hilft so mehrfach. Zudem sind die einzelnen Bestandteile unterschiedlich lange haltbar. Die roten Blutkör-perchen können bei 4° C bis zu 42 Tage gelagert werden. Das Blutplasma wird bei -30 bis -40°C tiefgefroren und ist bis zu zwei Jahren haltbar, die Thrombozytenkonzentrate halten sich bei 20 bis 24° C jedoch nur vier Tage lang! Daher können keine langfristigen Vorräte angelegt werden. Gerade die Thrombozytenkonzentrate werden für die Behandlung von Krebspatienten benötigt. Da-her ist es wichtig auch vor, während und nach Feiertagen Blutspendetermine anzubieten. Parallel zur Aufteilung der Vollblutspende erfolgt in unseren Hochleistungslaboren die umfangrei-che Testung nach dem neuesten Stand von Wis-senschaft und Technik auf durch Blut übertragba-re Infektionskrankheiten.

    Damit die Blutspende gut vertragen wird, erfolgt vor der Blutentnahme eine ärztliche Untersuchung. Die eigentliche Blutspende dauert rund 15 Minuten. Mit Anmeldung, Untersuchung und anschlie-ßendem Imbiss sollten Sie eine Stunde Zeit einplanen. Eine Stunde, die ein ganzes Leben retten

  • Die richtige Spende zur richtigen Zeit Herausforderungen in der Blutversorgung

    Eine Spende kann Leben retten. Damit die Spen-den zur richtigen Zeit auch am richtigen Ort sind müssen verschiedene Faktoren stimmen. Das macht diese Aufgabe zu einer echten Herausfor-derung. So ist jeder Spender einer der acht Blut-gruppenkombinationen zuzuordnen – doch nicht jeder Empfänger kann auch jede Blutgruppe empfangen. Hinzu kommt, dass die Blutgruppen in der Bevölkerung in unterschiedlichen Anteilen vertreten sind. Dies führt dazu, dass seltene Blut-gruppen wie beispielsweise 0- und A- besonders gefragt sind. Darüber hinaus ist gespendetes Blut nur begrenzt lange haltbar und muss stets ge-kühlt gelagert werden.

    Doch auch die Spendetätigkeit unterliegt gewis-sen Schwankungen. Gesellschaftliche Großereig-nisse, wie eine Fußballweltmeisterschaft, aber auch saisonale Schwankungen, wie besonders warmes oder kaltes Wetter, beeinflussen die Spendetätigkeit. Unvorhersehbare Ereignisse wie große Unfälle oder Naturkatastrophen führen

    schnell zu einem er-höhten Blut-bedarf. Vor diesem Hinter-grund ist der DRK-Blutspen-dedienst immer mehr auf Ihre Flexi-bilität und Ihr Ver-ständnis angewiesen, um bedarfsorientiert Blut und Blutprodukte bereitstellen zu können. Den tagesaktuellen Stand der Versorgung stellen wir in unserem Blutgruppenbarometer un-ter www.blutspende.de/barometer zur Verfügung.

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    DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen gGmbH

    Warum jede Blutgruppe etwas Besonderes ist Für jeden Patienten die passende Spende

    Jeder Mensch besitzt ein ganz bestimmtes Blut-gruppenmuster, das durch die roten Blutkörper-chen (Erythrozyten) bestimmt wird. Aus diesen unter-schiedlichen Mustern der Anti-gene A und B

    ergeben sich die Blutgruppen A, B, AB und 0, wobei die Blutgruppe 0 keine Antigene besitzt und die Blutgruppe AB sowohl das Antigen A als auch B. Ergänzt wird die Blutgruppe durch den sogenannten Rhesusfaktor, der entweder positiv oder negativ ist. Somit ergeben sich insgesamt acht verschiedene Blutgruppenkombinationen: 0-, 0+, A-, A+, B-, B+, AB- und AB. Wer hilft wem? Bekommt ein Patient eine Bluttransfusion, müs-sen die wichtigsten Merkmale von Spender- und Empfängerblut übereinstimmen. Andernfalls kann

    es zu lebensgefährlichen Komplikationen kom-men. Gleichzeitig ist der Rhesusfaktor zu beach-ten. Für Rhesus-positive Patienten hat er keine Bedeutung, Rhesusnegative Patienten können dagegen nur Rhesus-negatives Blut erhalten. Daher sind Blutspenden, denen das Rhesus-merkmal fehlt, besonders gefragt. Eine besonde-re Rolle spielt die Blutgruppe 0, da diese allen Empfängern mit anderen Blutgruppen gegeben werden kann. Blutpräparate von 0 Rhesus-Negativen Spendern sind daher auch besonders gefragt, wenn in Notfallsituationen keine Zeit bleibt, um den Patienten vollständig zu untersu-chen und schnell das Blut zur Verfügung gestellt werden muss.

    http://www.blutspende.de/barometer

  • Pressekontakt: DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen gemeinnützige GmbH - Sandhofstraße 1 - 60528 Frankfurt - Stefanie Fritzsche, Tel.: 069/ 6782-163 - Fax: 069/ 6782-160 – Handy: 0174 – 3377-319, Email: [email protected] - www.blutspende.de

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    DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen gGmbH

    30 Blutkonserven retten ihm das Leben! Tomek Kaczmarek hat dank freiwilliger Blutspender überlebt

    15.000 Blutspenden sind täglich in Deutsch-land für die lebenswichtige Blutversorgung der Patienten nötig. Auch die beste medizini-sche Versorgung kann nur helfen, wenn genü-gend Blutpräparate zur Verfügung stehen. Daher ist es so wichtig, dass möglichst viele

    Menschen spenden. Zu den Menschen, die auf die Unterstützung ihrer Mitmenschen ange-wiesen sind, gehört auch Tomek Kaczmarek aus Stuttgart. Tomek kam mit einem Herzklap-penfehler zur Welt. Mit 19 Jahren wurde dann zusätzlich noch eine Herzinsuffizienz diagnosti-ziert. Seine weitere Krankheitsgeschichte mach-ten vier Herzoperationen nötig. Bei der letzten OP war es aber richtig eng für ihn. Innerhalb von Se-kunden wandelt sie sich zu einer 12 stündigen Notfall-Operation. Er überlebte, auch weil genü-gend Blutkonserven bereit standen. Bei dieser OP erhielt Tomek 30 Erythrozytenkonzentrate (rote Blutkörperchen), vier Thrombozytenkonzent-rate und vier Beutel Plasma. Dank der Unterstüt-zung seiner Familie sowie der vielen Blutspender hat Tomek Kaczmarek überlebt. Tomeks Geschichte und ein Videoclip, der zeigt warum Blut spenden so wichtig ist, stehen unter www.blutspende.de/tomeklebt zur Verfügung.

    Blutspender sind ganz besondere Menschen Freiwillig für die Gesellschaft engagiert

    Die DRK-Blutspendedienste folgen den ethischen Grundsätzen des Roten Kreuzes. Diese Grunds-ätze werden auch von der Weltgesundheitsorga-nisation, dem Europarat und der Internationalen Gesellschaft für Transfusionsmedizin getragen. Kernpunkte dieses Ethischen Kodex:

    Eine Blutspende muss unter allen Umständen freiwillig sein

    Finanzieller Gewinn darf kein Motiv für den Spender und die Betreiber einer

    Blutspendeeinrichtung sein

    Die freiwillige unbezahlte Blutspende soll stets gefördert werden

    In diesem Sinne leisten Blutspender einen außer-gewöhnlichen Verdienst an der Gesellschaft. Sie tun etwas unglaublich wertvolles: Leben retten. Das ist nicht selbstverständlich. Das kann jeden Einzelnen sehr stolz machen. Zur Blutspende gibt es keine Alternative. Nach wie vor kann Blut nicht künstlich hergestellt wer-den. In den nächsten Jahren wird der Anteil an Patienten mit einem hohen Alter oder mit komple-

    xen chirurgischen Eingriffen in den Krankenhäu-sern stetig steigen. Ebenso wird es natürlich zu-künftig weiter Notfallpatienten mit einer akuten Blutungssituation geben, bei denen die Transfusi-on von mehreren Fremdblutkonserven lebensret-tend ist! Daher benötigen wir erfahrene, verlässli-che Spender und kontinuierlich neue Spender. die wir in der Lebensrettergemeinschaft begrüßen können.

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