Upload
vutu
View
215
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
1
FB Technologie und
Management
Datenverarbeitung 1
(Kapitel 3 Mengen)
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
2
Potenzmenge (power set)
Definition 3: Die Potenzmenge P(M) einer Menge M ist die Gesamtheit aller Teilmengen von M.
Die leere Menge ist immer ein Element der Potenzmenge!
Beispiel. Sei M = {a, b, c}.
Dann ist
P(M) = {Ø,{a},{b},{c},{a,b},{a,c},{b,c},{a,b,c}}
Satz 1: Hat eine Menge n Elemente, so hat ihre Potenzmenge 2n Elemente.
Für S={0,1} ist P(S) = {Ø,{0} ,{1} ,{0,1}} eine Menge mit 4 Teilmengen (Elementen).
Für T = {1,2,3} ist P(T) = {Ø,{1} ,{2} ,{3} ,{1,2} ,{1,3} ,{2,3} ,{1,2,3}} eine Menge
mit 23 = 8 Teilmengen (Elementen). Man sagt auch: Die Menge T hat die Kardinalität 8.
Definition: Die Anzahl der Elemente einer Menge M heißt Kardinalzahl |M|.
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
3
Kartesisches Produkt(product set, cartesian product)
Definition 5: Es seien S und T zwei Mengen. Das kartesische Produkt S x T von S und T ist
die Menge aller geordneten Paare (s, t) mit s S und t T, also
S x T = {(s, t) | s S und t T}
Beispiel. Ist S = {1, 2, 3} und T = {2, 3}, dann ist S x T={(1, 2),(1, 3),(2, 2),(2, 3), (3,2),(3,3)}
und T x S ={(2, 1),(2, 2),(2, 3),(3,1),(3,2),(3, 3)}
Kartesisches Produkt, Kreuzprodukt, Mengenprodukt, Produktmenge, bei den Mengen A
und B die Menge A x B (gelesen A kreuz B) aller geordneten Paare (a,b)
mit und .
!
a" A
!
b" B
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
4
Kartesisches ProduktBeispiel. Es seien S und T die folgenden Mengen reeller Zahlen:
S = {x | x reell , 0 ! x ! 1} und T = {y | y reell , 0 ! y ! 2}
Dann ist
S x T = {(x, y) | 0 ! x ! 1, 0 ! y ! 2}
Wenn man S und T als Intervalle auffaßt, dann ist ihr kartesisches Produkt das Rechteck, dessen
Eckpunkte in einem kartesischen Koordinatensystem die Koordinaten (0,0), (1,0), (1,2), (0,2) haben.
Allgemeiner ist die Ebene in diesem Sinne das kartesische Produkt zweier Geraden.
T
S S x T
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
5
Descartes, RenéDescartes [de'kart], René, latinisiert Renatus Cartesius, frz. Philosoph,Mathematiker und Naturwissenschaftler, *La Haye (heute La Haye-Descartes,Touraine) 31. 3. 1596, † Stockholm 11. 2. 1650.
Aus altem Adelsgeschlecht stammend, wurde D. 1604-14 amdamals renomierten Jesuitenkolleg in La Fleche in der scholast. Philosophieund Naturwissenschaft ausgebildet; danach Studium der Rechte in Poitiers (bis1616), seit 1618 Kriegsdienste in den Armeen MORITz' von Nassau und desKurfürsten MAXIMILIAN von Bayern; seine mathemat. und physikal.Fragestellungen wurden wesentlich angeregt durch die Begegnung mit J.BEEKMANN (1618/19).
Es folgten Reisen durch Europa und 1625-29 ein Aufenthalt inParis.D. emigrierte 1629 nach Holland, widmete sich dort wissenschaftl.Studien, verfaßte den größten Teil seiner mathemat., physikal., medizin. undmetaphysisch-philosoph. Werke und pflegte Kontakte zu vielenWissenschaftlern seiner Zeit, v. a. zu M. MERSENNE.
Im Herbst 1649 folgte er einer Einladung der Königin CHRISTINEnach Stockholm, wo er vier Monate später verstarb.
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
6
KomplementbildungDas Wort Komplement leitet sich aus dem lateinischen ab; complementum = Ergänzung.
In der Mengenlehre werden die Begriffe Komplementärmenge, Komplement, Ergänzungsmenge
verwendet.
Als Komplementärmenge einer Teilmenge A von der Grundmenge G bezeichnet man die
Differenzmenge G - A, d.h. die Menge aller Elemente von G, die nicht zu A gehören.
Man bezeichnet dann die Komplementärmenge als (sprich: >A quer<)
!
A
Dabei ist A eine echte Untermenge von G!
Das Komplement zu A wird bezüglich
der Menge G gebildet.
G-A
A
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
7
Boolesche Algebra der Teilmengen
!
R" S#T( ) = R" S( )# R"T( )
S T
R
S T
R
!
R" S#T( )
!
S"T( )
!
R" S( )
!
R"T( )
!
R" S( )# R"T( )
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
8
• Vereinigung der Mengen S und T
– Darstellung durch eine Formel
– Veranschaulichung mit Venn-Diagramm
Kardinalzahl
!
| S"T |= S + T # S$T
S
T
!
S"T
Im Durchschnitt für werden
die Elemente zweimal gezählt, daher
muss der Wert einmal subtrahiert
werden. !
S"T
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
9
• Vereinigung dreier Mengen R,S und T– Ab drei und mehr Mengen geht das mit Venn-Diagrammen, wird aber sehr unübersichtlich
Kardinalzahl
R
S
T
+|R|
+|S|
+|T|
!
R" S"T
!
R" S"T = R + S + T # R$ S # R$T # S$T + R$ S$T
-|RS|
-|ST|
-|RT|
+|RST|
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
10
• Vereinigung dreier Mengen R,S und T– Algebraische Lösung
Kardinalzahl
!
X"T = X + T # X$T
X = R" S
R" S"T = R" S + T # R" S( )$T
R" S"T = R + S # R$ S + T # R$T)" (S$T( )
R" S"T = R + S + T # R$ S # R$T + S$T # R$T$ S$T{ }R" S"T = R + S + T # R$ S # R$T # S$T + R$ S$T
Man geht davon aus, dass das Ergebnis für zwei Mengen
bekannt ist und substituiert.
Es fällt auf, dass in der letzten Zeile alle zugehörigen Teilmengen der
Potenzmenge von R, S und T verwendet werden; außer der Ø-Menge
deren Kardinalität aber 0 ist und die daher keinen Einfluss auf das Ergebnis hat.
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
11
Vergleich verschiedener Algebren
Boolesche Algebra (Axiomensystem von Huntington)
Name der Algebra Schaltalgebra Algebra der Aussagen Mengenalgebra
Elemente der Algebra Schaltvariable
(zweiertige Variable)
Aussagen Teilmengen einer
gegebenen Menge
Addition
+
Disjunktion
!
"
Vereinigung
!
#Multiplikation
.
Konjunktion
&
Durchschnitt
!
$
Benennung
und
Bezeichnung
der
Verknüpfungen Komplementierung Negation
¯
Bildung der
komplementären
Menge
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
12
• Vereinigung der Mengen A, B, C und D– Algebraische Lösung
Kardinalzahl
!
X"Y = X + Y # X$YFür zwei Mengen gilt:
Gesucht wird:
!
A" B"C"D
Wir substituieren :
!
X = A" B
Y = C"D
Und erhalten :
!
A" B( )" C"D( ) = A" B( ) + C"D( ) # A" B( )$ C"D( )
A" B( )" C"D( ) = A + B # AB + C + D # CD # AC" AD" BC" BD
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
13
• Vereinigung der Mengen A, B, C und D– Algebraische Lösung
Kardinalzahl
Betrachtung des Teilausdrucks :
!
AC" AD" BC" BD = AC" AD( )" BC" BD( )
= AC" AD( ) + BC" BD( ) # AC" AD( )$ BC" BD( )
= AC + AD # ACD + BC + BD # BCD # ABC" ABCD" ABCD" ABD( )
= AC + AD # ACD + BC + BD # BCD # ABC" ABCD" ABD( )
= AC + AD # ACD + BC + BD # BCD # ABC" ABD( )" ABCD
= AC + AD # ACD + BC + BD # BCD # ABC" ABD( ) + ABCD # ABCD ABC" ABD( )( )= AC + AD # ACD + BC + BD # BCD # ABC + ABD # ABCD + ABCD # ABCD" ABCD( )
= AC + AD # ACD + BC + BD # BCD # ABC + ABD # ABCD + ABCD # ABCD( )
= AC + AD # ACD + BC + BD # BCD # ABC + ABD # ABCD( )= AC + AD # ACD + BC + BD # BCD # ABC # ABD + ABCD
= AC + AD + BC + BD # ACD # BCD # ABC # ABD + ABCD
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
14
• Vereinigung der Mengen A, B, C und D– Algebraische Lösung
Kardinalzahl
Und erhalten :
!
A" B( )" C"D( )
= A + B # AB + C + D # CD # AC + AD + BC + BD # ACD # BCD # ABC # ABD + ABCD( )= A + B # AB + C + D # CD # AC # AD # BC # BD + ACD + BCD + ABC + ABD # ABCD
= A + B + C + D # AB # CD # AC # AD # BC # BD + ACD + BCD + ABC + ABD # ABCD
Es fällt auf, dass in der letzten Zeile alle zugehörigen Teilmengen der
Potenzmenge von {A, B, C, D} verwendet werden; außer der Ø-Menge
deren Kardinalität aber 0 ist und die daher keinen Einfluss auf das Ergebnis hat.
Zusammen mit den vorhergehenden Beispielen besteht nun die Vermutung, dass
immer dann, wenn der Durchschnitt einer geradzahligen Anzahl von Mengen
gebildet wird das Vorzeichen negativ ist.
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
15
B
A
!
A
!
A
!
B
!
B
!
A" B = A# BSatz von de Morgan
M
!
A" B
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
16
B
A
!
A
!
B
!
B
!
A" B = A# B
!
A" B
!
A" B
Satz von de Morgan
!
A
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
17
Verallgemeinerung der Sätze von De Morgan• Wir gehen davon aus, dass die Gültigkeit der Sätze von de Morgan für je zwei
Mengen gezeigt wurde.
!
A" B = A# B
B = C"D
A"C"D = A#C"D
C"D = C#D
A"C"D = A#C#D
Dies sei gegeben.
Wir substituieren für B den Durchschnitt
von C und D und wenden darauf
wieder die ursprüngliche Formel an.
Dies lässt sich sinngemäß
beliebig fortsetzten.
Das verallgemeinerte Gesetz lautet also:
!
Ii=1
n
Mi= U
i=1
n
Mi
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
18
Verallgemeinerung der Sätze von De Morgan• Wir gehen davon aus, dass die Gültigkeit der Sätze von de Morgan für je zwei
Mengen gezeigt wurde.
!
A" B = A# B
B = C"D
A"C"D = A#C"D
C"D = C#D
A"C"D = A#C#D
Dies sei gegeben.
Wir substituieren für B die Vereinigung
von C und D und wenden darauf
wieder die ursprüngliche Formel an.
Dies lässt sich sinngemäß
beliebig fortsetzten.
Das verallgemeinerte Gesetz lautet also:
!
Ui=1
n
Mi= I
i=1
n
Mi
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
19
B
A
!
A
!
A
!
B
!
B
Differenz A - B
M!
A " B = A# B
(r.siol) 13.12.2009 Hochschule Ravensburg-Weingarten
Technik | Wirtschaft | Sozialwesen
20
B
A
!
A
!
A
!
B
!
B
Differenz B - A
M!
B " A = B# A