Psychologie der Massen - wgvdl. · PDF fileGUSTAVE LE BON PSYCHOLOGIE DER MASSEN Mit einer Einführung von Prof. Dr. PETER R. HOFSTÄTTER ALFRED KRÖNER VERLAG STUTTGART

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  • Gustave Le BonPsychologieder Massen

    Krner

  • KRNERS TASCHENAUSGABE BAND 99

  • GUSTAVE LE BON

    PSYCHOLOGIE DER MASSEN

    Mit einer Einfhrung von

    Prof. Dr. PETER R. HOFSTTTER

    ALFRED KRNER VERLAG STUTTGART

  • Titel der franzsischen Originalausgabe: PSYCHOLOGIE DES FOULES

    Autorisierte bersetzung von Rudolf Eisler Bearbeitet von Rudolf Marx

    CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek

    Le Bon, Psychologie der Massen 5. Aufl. Stuttgart: Krner 982 (Krners Taschenausgabe; Bd. 99) ISBN 3 520 0995 2

    9 by Alfred Krner Verlag in StuttgartAlle Rechte vorbehalten. Printed in Germany

    Druck: Omnitypie, Stuttgart

  • INHALTSVERZEICHNIS

    Einfhrung von Prof. Dr. Peter R. Hofsttter . . . . . . . . . . . . . . . . XIII

    Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXVII

    Vorwort zur . Auflage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXIX

    Einleitung: Das Zeitalter der Massen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Entwicklung des gegenwrtigen Zeitalters Die groen Kulturwenden sind die Folge von Wandlungen im Denken der Vlker Der Glaube der Neuzeit an die Macht der Massen Er verndert die hergebrachte Politik der Staaten Wie sich das Emporkommen der Volksklassen vollzieht und wie sie ihre Macht ausben Die Syndikate Notwendige Folgen der Macht der Massen Sie knnen nur eine zerstrerische Rolle spielen Durch sie vollendet sich die Auflsung der zu alt gewordenen Kulturen Allgemeine Unkenntnis der Psychologie der Massen Wichtigkeit des Studiums der Massen fr Gesetzge- ber und Staatsmnner

    Erstes Buch DIE MASSENSEELE

    . Kapitel: Allgemeine Kennzeichen der Massen Das psy- chologische Gesetz von ihrer seelischen Einheit . . . . . . . . . . 0

    Was kennzeichnet eine Masse vom psychologischen Gesichtspunkt Eine zahlenmige Menge von Einzelnen bildet noch keine Masse Besondere Eigentmlichkeiten der psychologischen Massen Unvernderliche Richtung der Gedanken und Gefhle der einzelnen, die sie bilden, und Auslschung ihrer Persnlichkeit Die Masse wird stets vom Unbewuten beherrscht Zurcktreten des Gehirnlebens und Vorherrschen des Rckenmarklebens Verminderung des Verstandes und vllige Umwandlung der Gefhle Die vernderten Gefhle knnen besser oder schlechter sein als die der einzelnen, aus denen die Menge besteht Die Masse wird ebensoleicht heldenhaft wie verbrecherisch

  • INHALTSVERZEICHNIS

    2. Kapitel: Gefhle und Sittlichkeit der Massen. . . . . . . . . . . . . . . 9

    Triebhaftigkeit, Beweglichkeit und Erregbarkeit der Massen Die Masse ist der Spielball aller ueren Reize, deren unaufhrliche Schwankungen sie widerspiegelt Die Antriebe, denen sie gehorchen, sind so gebieterisch, da der persnliche Vorteil zurcktritt Bei den Massen ist nichts vorbedacht Wirkungskraft der Rasse 2 Beeinflubarkeit und Leichtglubigkeit der Massen Ihre Empfnglich- keit fr Beeinfluungen Die in ihrem Gemt hervorgerufenen Bilder werden fr Wirklichkeit gehalten Warum diese Bilder fr alle einzelnen, aus denen eine Masse besteht, gleichartig sind Angleichung der Gelehrten und des Einfltigen in einer Masse Verschiedene Beispiele von Tuschungen, denen alle Mitglieder in einer Masse unterliegen Unmglichkeit, der Zeugenschaft der Massen irgendwelchen Glauben beizumessen Die Einmtigkeit zahlrei- cher Zeugen ist einer der schlechtesten Beweise, den man zur Erhrtung einer Tatsache beibringen kann Geringer Wert der Geschichtswerke 3 berschwang und Einseitigkeit der Massengefhle Die Massen kennen weder Zweifel noch Ungewiheit und ergehen sich stets in bertreibungen Ihre Gefhle sind stets berschwenglich 4 Unduldsamkeit, Herrschsucht und Konservatismus der Massen Ursachen dieser Gefhle Unterwrfigkeit der Massen vor einer starken Macht Die augenblicklichen revolutionren Triebe der Massen hindern sie nicht, hchst rckstndig zu sein Sie sind instinktiv Feinde von Vernderung und Fort- schritt 5 Sittlichkeit der Massen Die Sittlichkeit der Massen kann je nach den Einflssen viel niedriger oder viel hher sein als die der einzelnen, die sie bilden Erklrung und Beispiele Die Massen werden selten durch den Eigennutz geleitet, der meist den einzigen Antrieb fr den einzelnen bildet Versittlichende Wirkung der Massen

    3. Kapitel: Ideen, Urteile und Einbildungskraft der Massen . . . . 38

    Die Ideen der Massen Grundlegende und nebenschliche Ideen Wie entgegengesetzte Vorstellungen gleichzeitig bestehen knnen Wandlungen, die die hheren Ideen durchmachen mssen, um fr die Massen annehmbar zu werden Die soziale Bedeutung der Vorstellungen ist unabhngig von dem Wahrheitsgehalt, den sie in sich tragen knnen. 2 Die Urteile der Massen Die Massen sind nicht durch Beweisgrnde zu beeinflussen Die Urteile der Massen sind stets sehr niedriger Art Die Vorstellungen, die sie assoziieren, haben nur den Schein von Analogie und Folgerichtigkeit 3 Die Einbildungskraft der Massen Macht der Massenphantasie Sie denken in Bildern, die ohne jegliche Verbindung aufeinander folgen Die

    VIII

  • INHALTSVERZEICHNIS

    Massen nimmt besonders die wunderbare Seite der Dinge gefangen DasWunderbare und das Sagenhafte sind die wahren Trger der Kulturen Die Volksphantasie war stets der Sttzpunkt der Macht aller Staatsmnner Auf welche Weise die Tatsachen auf die Einbildungskraft der Massen Eindruck machen knnen

    4. Kapitel: Die religisen Formen, die alle berzeugungen der Masse annehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

    Wodurch das religise Gefhl gebildet wird Es ist unabhngig von der Anbetung einer Gottheit Seine Merkmale Macht der berzeugungen, die religise Formen angenommen haben Verschiedene Beispiele Die Volksgt- ter sind nie ganz verschwunden Neue Formen ihrer Wiedergeburt Religise Formen des Atheismus Bedeutung dieser Begriffe in historischer Hinsicht Die Reformation, die Bartholomusnacht, die Schreckenstage und alle hnli- chen Ereignisse sind die Folgen der religisen Gefhle der Massen und nicht des Willens einzelner Persnlichkeiten

    Zweites BuchDIE MEINUNGEN DER UND GLAUBENSLEHREN

    MASSEN

    . Kapitel: Entfernte Triebkrfte der Glaubenslehren und Meinungen der Massen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

    Vorbereitende Ursachen der Massenberzeugungen Das Auftreten von Glaubenslehren in den Massen ist die Folge vorangehender Verarbeitung Untersuchung der verschiedenen Ursachen dieser Glaubensberzeugungen Die Rasse Ihr auerordentlicher Einflu Sie zeigt die Wirkungen der Vorfahren 2 Die berlieferungen Sie sind die Zusammenfassung der Rassenseele Soziale Bedeutung der berlieferungen Wodurch sie schdlich werden, nachdem sie notwendig gewesen sind Die Massen sind die zhesten Bewah- rer der berlieferten Ideen 3 Die Zeit Sie bereitet allmhlich die Einfhrung der Glaubenslehren vor, dann ihre Zerstrung Dank ihrer erhebt sich die Ordnung aus dem Chaos 4 Die politischen und sozialen Einrichtungen Irrige Auffassung von ihrer Aufgabe Ihr Einflu ist uerst gering Sie sind Wirkungen, nicht Ursachen Die Vlker knnen sich nicht die Einrichtungen aussuchen, die ihnen am besten erscheinen Sie sind Etiketten, die mit derselben Aufschrift die ver- schiedensten Dinge decken Wie die Verfassungen entstehen knnen Die

    IX

  • INHALTSVERZEICHNIS

    Notwendigkeit gewisser theoretisch schlechter Einrichtungen, wie z. B. derZentralisation, fr gewisse Vlker 5 Unterricht und Erziehung Irrigkeit der herrschenden Anschauungen ber den Einflu des Unterrichts auf die Massen Statistische Nachweise Entsittlichende Wirkung der klassischen Bildung Die Wirkung, die der Unterricht ausben knnte Beispiele, die die verschiedenen Vlker bieten

    2. Kapitel: Unmittelbare Triebkrfte der Anschauungen der Massen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

    Bilder, Worte und Redewendungen Magische Macht der Worte und Redewendungen Die Macht der Worte knpft sich an Bilder, die durch sie hervorgerufen werden, und ist unabhngig von ihrem wahren Sinn Diese Bilder wechseln mit jedem Zeitalter und mit jeder Rasse Abnutzung der Worte Beispiele fr die auerordentliche Vernderlichkeit der Bedeutung einiger sehr gebruchlicher Worte Es ist politisch ntzlich, alte Dinge mit neuen Namen zu taufen, wenn die Ausdrcke, mit denen man sie frher bezeichnete, auf die Massen einen ungnstigen Eindruck machen Der Rasse geme verschiedenartige Bedeutung der Worte Verschiedenartiger Sinn des Wortes Demokratie in Europa und Amerika 2 Die Tuschungen Ihre Wichtigkeit Man findet sie in Anfngen jeder Kultur Soziale Notwendigkeit der Tuschungen Die Massen ziehen sie stets den Wahrheiten vor 3 Die Erfahrung Die Erfahrung allein kann notwendig gewordene Wahr- heiten in der Massenseele befestigen und gefhrlich gewordene Tuschungen zerstren Die Erfahrung wirkt nur bei hufiger Wiederholung Was die Erfahrungen kosten, die ntig sind, um die Massen zu berzeugen 4. Die Vernunft Nichtigkeit ihres Einflusses auf die Massen Man wirkt auf sie nur durch Beeinflussung ihrer unbewuten Gefhle Die Rolle der Logik in der Geschichte Die verborgenen Ursachen der unwahrscheinlichen Ereignisse

    3. Kapitel: Die Fhrer der Massen und ihre berzeugungs- mittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83

    Die Fhrer der Massen Ursprngliches Bedrfnis aller Massen, einem Fhrer zu gehorchen Psychologie der Fhrer Sie allein knnen Vertrauen erwecken und die Massen organisieren Notwendige Gewaltherrschaft der Fhrer Einteilung der Fhrer Die Macht des Willens 2 Die Wirkungsmittel der Fhrer Behauptung, Wiederholung, bertra- gung Die verschiedenen Aufgaben dieser Faktoren Wie die bertragung sich von d