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Q-Fieber Stefan Brockmann Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg Referat 95 Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART LANDESGESUNDHEITSAMT Q-Fieber Informationsveranstaltung, Bissingen/Teck 22.06.2010

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Q-Fieber

Stefan Brockmann

Landesgesundheitsamt Baden-WürttembergReferat 95 Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung

REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGARTLANDESGESUNDHEITSAMT

Q-Fieber Informationsveranstaltung, Bissingen/Teck 22.06.2010

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Infektionskrankheit verursacht durch das Bakterium Coxiella burnetii

Tierisches Reservoir = Wiederkäuer (Schafe, Ziegen, Rinder)

Ausscheidung hauptsächlich durch Geburtsprodukte

Übertragung von Tier auf Mensch direkt über Tröpfchen oder luftgetragen („Aerosol“)

Keine maßgebliche Mensch- zu Mensch Übertragung

Hohe Umweltstabilität und hohe Anstseckungsfähigkeit des Erregers

Q-Fieber

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Q-Fieber Infektion beim Menschen

Akute Erkrankung von “grippe-ähnlich” bis zu schwerer Lungenentzündung oder Leberentzündung

Viele Infizierte ohne Krankheitssymptome („asymptomatische“ Infektion)

Chronische Infektion in seltenen Fällen möglich

Schwangere und Personen mit Herzklappenschäden besonders gefährdet für chronische Erkranknug

Labordiagnose üblicherweise durch Blutuntersuchung möglich

Behandlung der Erkrankung mit Antibiotika

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Q-Fieber in Deutschland

akute Q-Fieber Infektion ist meldepflichtig

100 - 500 Meldungen/Jahr in Deutschland

bestimmte Berufsgruppen haben erhöhtes Risiko (Schäfer, Tierärzte, Laborpersonal)

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Q-Fieber Erkrankungen in Deutschland 2001-2010

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Q-Fieber Erkrankungsfälle und Schafdichte in Baden-Württemberg 2001-2008

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Vorkommen von Q-Fieber in neun Gemeinden Baden-Württembergs

(Studie 2008-2009)

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Ziele der Studie

Wieviele Teilnehmer haben jemals Kontakt mit dem Erreger gehabt ?

Untersuchung erfolgt über Nachweis von Antikörpern aus Blutprobe

Wodurch unterscheiden sich Teilnehmer mit Antikörpern gegen Q-Fieber von denen ohne Antikörper ? (z.B. Beruf, Tierkontakt, Aufenthalt in Natur ...)

Untersuchung erfolgt über Auswertung der Fragebögen

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Vorkommen von Q-Fieber in Gemeinden Baden-Württembergs

Gemeinde Schafvorkommen * § Teilnehmer Anzahl

Positive

Positive

in %

A < 6 79 1 1.2

B < 6 69 2 2.9

C < 6 88 3 3.4

D < 6 112 0 0.0

E 6-12 120 4 3.3

F 6-12 121 10 8.3

G 13-25 161 14 8.7

H 13-25 109 13 11.9

J 13-25 177 31 17.5

total 1,036 78 7.5

* Anzahl Schafe pro km2 Gemenidefläche; § 31.12.2007

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Ergebnisse Q-Fieber Studie

Antikörper-Nachweis (= Kontakt mit dem Erreger) schwankt zwischen 0 und 20% je nach Gemeinde

Ältere Menschen haben häufiger Antikörper als junge Menschen

Männer haben häufiger Antikörper als Frauen

In Gemeinden mit hohem Schafaufkommen gibt es mehr Menschen die Antikörper haben als in Gemeinden mit geringem Schafaufkommen

Landwirte und Personen die in der Abfallwirtschaft arbeiten (Risiko 3-fach erhöht)

Teilnehmer die häufig Kontakt zu Rindern, Ziegen oder Ratten haben (Risiko 2-5 fach erhöht)

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Beispiel zum Vorkommen des Q-Fieber Erregers(Untersuchungen bei einem Ausbruch in BW)

Wildtiere Katzen (3 von 4 untersuchten Katzen) Schafwolle (aus dem betroffenen Stall) Staubproben aus dem Stall Bodenproben von Weiden (2 von 100) Bachlauf in der Region

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Zusammenfassung

Q-Fieber ist eine seltene Erkrankung Erkrankung kann gut behandelt werden (Antibiotika) Kontakt zu dem Q-Fieber Erreger ist in Landkreisen unterschiedlich ausgeprägt („Studie“) Nachweis des Erregers aus zahlreiche Quellen möglich (Tiere, Umwelt) gezielte Maßnahmen zur Eindämmung vermuteter Infektionsquellen (Tierbestände) sind sinnvoll und

notwendig Zulassung und Weiterentwicklung von Impfstoffen (Tiere) ist notwendig

 

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Symptome

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Hospitalisierung

Hepatitis

Pneumonie

Erbrechen

Atemnot

Atemschmerzen

Übelkeit

Husten

Gewichtsverlust

Muskelschmerzen

Kopfschmerzen

Gliederschmerzen

Fieber / Schüttelfrost

Abgeschlagenheit

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Über das TSN in Baden-Württemberg gemeldete Q-Fieber Fälle in Tierbeständen 2001-2008

Jahr Alle Rind Schaf Ziege

2001 1 1 0 0

2002 7 6 1 0

2003 16 16 0 0

2004 19 19 0 0

2005 20 19 1 0

2006 15 12 3 0

2007 15 13 1 1

2008 20 10 8 2

Gesamt 113 96 14 3

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Serologischen Untersuchung auf Q-Fieber Antikörper bei Rindern, Ziegen, Schafen und anderen Tieren mittels KBR und ELISA in Baden-Württemberg

Gesamt positiv %

Alle Tiere 55.373 5.787 10,5

Rind 49.515 4.306 8,7

Schaf 4.947 1.308 26,4

Ziege 880 177 20,1

(CVUA Stuttgart 2003-2008, CVUA HD 2001-2008, CVUA FR 2001-2008, STUA AU 2001-2008)

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Q-Fieber Erregernachweis mittels STAMP Färbung oder PCR aus veterinärmedizinischem

Untersuchungsmaterial in Baden-Württemberg

Gesamt positiv %

Alle 3491 279 8,0

PCR 2978 265 8,9

STAMP 513 12 2,3

(CVUA Stuttgart 2003-2008, CVUA HD 2003-2008, STUA AU 2004-2008)