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Qualitätsmanagement an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) im Bereich Studium und Lehre Version 8.0 Stand: Juni 2018

Qualitätsmanagement an der Europa-Universität Viadrina ... · der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) durch eine universitätsumfassende Struktur und eine Kombination

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Qualitätsmanagement an der

Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

im Bereich Studium und Lehre

Version 8.0

Stand: Juni 2018

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Inhalt 1. Einleitung ................................................................................................................................ 1

2. Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ......................................................................... 1

2.1. Leitbild und Gründungsgeschichte .......................................................................................... 1

2.2. Studienangebot ....................................................................................................................... 3

2.3. Leitbild und Profil auf Universitätsebene ................................................................................ 4

2.4. Leitbild und Profil auf Fakultätsebene ..................................................................................... 5

2.4.1. Juristische Fakultät ....................................................................................................... 5

2.4.2. Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät ......................................................................... 5

2.4.3. Kulturwissenschaftliche Fakultät .................................................................................. 6

2.4.4. Fakultätsübergreifende Studiengänge ......................................................................... 7

3. Qualitätsziele .......................................................................................................................... 8

4. Qualitätsmanagement: Entscheidungsstrukturen und -träger .............................................. 11

4.1. Stiftungsrat............................................................................................................................ 11

4.2. Präsidium (Hochschulleitung) (= Stiftungsvorstand) ............................................................. 11

4.3. Fakultäten und Fakultätsrat .................................................................................................. 11

4.4. Senat ..................................................................................................................................... 12

4.5. Kommission für Interne Akkreditierungen ............................................................................ 12

4.6. Zentrale Einrichtungen .......................................................................................................... 13

5. Universitäres Qualitätsmanagement..................................................................................... 13

5.1. Verankerung des hochschulinternen Qualitätssicherungssystems im Bereich Studium und Lehre als Bestandteil des universitären Qualitätsmanagements .......................................... 13

5.1.1. Interne Akkreditierung ............................................................................................... 14

5.1.2. Interne Qualitätsrevision ............................................................................................ 14

5.2. Stakeholder des Qualitätsmanagements .............................................................................. 15

5.3. Prozessorientierung im Qualitätsmanagement im Bereich Studium und Lehre .................... 15

5.3.1. Planung im Bereich Studium und Lehre ..................................................................... 16

5.3.1.1. Hochschulentwicklungsstrategie und universitäres Leitbild ....................................... 16

5.3.1.2. Ausbildungsprofile und Konzeption von Studiengängen ............................................ 16

5.3.1.3. Planung und Umsetzung von internationalen Kooperationen ................................... 17

5.3.1.4. Aufbau des universitären Qualitätsmanagements ..................................................... 19

5.3.1.5. Vereinbarungen zwischen der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und dem Land Brandenburg sowie interne universitäre Anreizsysteme ................................... 21

5.3.1.6. Planung der Berufungspolitik ..................................................................................... 21

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5.3.1.7. Planung von Mechanismen zur Evaluation: Studium und Lehre ................................ 21

5.3.1.8. Konzeption der Datenerhebung/des universitären Berichtssystems ......................... 22

5.3.1.9. Planung der Dokumentation und Veröffentlichung ................................................... 24

5.3.2. Implementierung der geplanten Maßnahmen ........................................................... 24

5.3.2.1. Übergang von der Schule in die Hochschule .............................................................. 24

5.3.2.2. Propädeutische Angebote .......................................................................................... 26

5.3.2.3. Studienbegleitende Dienstleistungsangebote für Studierende .................................. 26

5.3.2.4. Implementierung des Lehrangebots .......................................................................... 28

5.3.2.5. Hochschuldidaktische Weiterbildungsangebote für Dozierende................................ 29

5.3.2.6. Übergang von der Hochschule in das Berufsleben ..................................................... 29

5.3.2.7. Übergang von der Hochschule in die Promotionsphase ............................................. 30

5.3.2.8. Übergang von der Hochschule in die Selbständigkeit................................................. 30

5.3.3. Evaluation der implementierten Maßnahmen ........................................................... 30

5.3.4. Verbesserung der Qualität im Bereich Studium und Lehre ........................................ 32

6. Ansprechpersonen Stabsstelle Qualitätsmanagement ......................................................... 33

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1. Einleitung Im Vorliegenden werden die aktuellen Strukturen und Prozesse zur hochschulinternen Qualitätssicherung und Qualitätsweiterentwicklung sowie das universitäre Qualitätsmanagementkonzept mit dem Schwerpunkt im Bereich Studium und Lehre an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) beschrieben. Das Qualitätsmanagement charakterisiert sich an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) durch eine universitätsumfassende Struktur und eine Kombination aus zentralen und dezentralen Elementen mit einer Einbindung aller Stakeholder.

2. Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

2.1. Leitbild und Gründungsgeschichte In der Gründungsdenkschrift der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) aus dem Jahre 1991 sind die Kernpunkte der strategischen Ausrichtung so weg- und zukunftsweisend formuliert, dass sie auch die derzeitige universitäre Entwicklung prägen. Sie definieren eine gesamtuniversitäre Strategie und Schwerpunktsetzung, die den spezifischen Charakter der Universität erklären und deren einzigartige Stellung inmitten der nationalen Universitätslandschaft dauerhaft legitimieren.

Zur Neugründung sind der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) vier strategische Handlungsfelder mitgegeben worden:

• Sie wirkt als Reformuniversität, das heißt sie positioniert sich jenseits der klassischen disziplinären Struktur der bundesdeutschen Universitätslandschaft und entwickelt eine dezidierte Internationalität sowie interdisziplinäre Ausrichtung, die neue Lehr- und Forschungsformate ermöglicht.

• Sie trägt zur Entwicklung der ostbrandenburgischen Region diesseits, aber auch jenseits der Oder bei und schafft eine einzigartige Verknüpfung zwischen internationalen und regionalen Wissenskulturen.

• Sie fördert die deutsch-polnische Zusammenarbeit in einem europäischen Gemeinschaftsverständnis, insbesondere auf dem Gebiet der Wissenschaft.

• Sie entwickelt gesamteuropäisch-integrative Impulse.

Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und der Veränderungen in Europa gewinnen diese in der Gründungsdenkschrift verankerten Aufträge eine besondere Relevanz, die die Bedeutung einer regional verankerten Europa-Universität nochmals untermauert. Insofern bleiben diese Aufträge grundsätzlich prägend für die strategische Ausrichtung, den institutionellen Aufbau und die personelle Zusammensetzung der Universität, ihres Lehr- und Forschungsprofils.

Ungeachtet dessen passt die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ihren Gründungsauftrag beständig an die sich verändernden wissenschaftspolitischen Rahmenbedingungen und europäischen Herausforderungen an: So trägt das Leitmotiv „B/Orders in Motion“ der Beobachtung Rechnung, dass die relativ festen Grenzen und Ordnungen, die die zweite Hälfte des 20. Jahrhundert charakterisiert haben, in eine beschleunigte Bewegung geraten sind. Dies gilt für die Abgrenzungen der Sphären des Rechtlichen, Politischen, Ökonomischen, Sozialen nicht weniger als für die Grenzen der Nationalstaaten.

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Die Herausbildung supranationaler Strukturen, die Revolution der Medien, die Intensivierung der Kapital- und Warenflüsse sowie die Massenmigration sind nur einige der Phänomene, die eine Welt bedingen, die sich durch komplexe Überlagerungen, Fragmentierungen, Pluralisierungen auszeichnet und durch unterschiedliche Geschwindigkeiten charakterisiert ist. In Europa spielen sich diese Prozesse in besonderer Intensität ab.

Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ist überzeugt, mit dem forschungsleitenden Fokus auf Grenzbildung, Grenzmanagement und Grenzlogiken eine Schlüsselfrage der Gegenwart identifiziert zu haben. In der neuen „Unübersichtlichkeit“ der Welt nach den festen Ordnungen des Kalten Krieges kommt der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema fluider Grenzen und Ordnungen in europäischer und globaler Perspektive eine große wissenschaftspolitische Bedeutung zu. Der Forschungsbereich „B/Orders in Motion“ ist der universitäre Schwerpunkt und das intellektuelle Bindeglied zwischen den Rechts-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften.

Der interdisziplinäre und multidimensionale Forschungsansatz, der im Rahmen der Bewerbung um ein Exzellenzcluster „B/Orders in Motion“ ins Leben gerufen wurde, wird weiterentwickelt, um die Auseinandersetzung mit den in Bewegung geratenen europäischen Grenzen und Ordnungen in den Mittelpunkt des gesamtuniversitären Diskurses zu stellen. Europa wird in der Gleichzeitigkeit von scharfen Grenzen und fließenden Überlappungen, von Auflösung und Neuetablierung von Grenzen, von Stabilität und Fragilität, von Integration und Desintegration sowie von seiner kulturellen, sozialen, politischen, ökonomischen und strukturellen Vielschichtigkeit her neu gedacht.

In diesem Sinne knüpft „B/Orders in Motion“ als strategisches Leitmotiv der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) in inhaltlicher, methodischer und institutioneller Hinsicht an den Grün-dungsauftrag der Universität an und übersetzt diesen zugleich in gegenwärtige und zukünftige Wissens- und Gesellschaftskontexte. Gelegen inmitten einer europäischen Metropolregion und an alten nationalen Grenzen stellt die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) gleichsam die institutionelle Übersetzung der Gleichzeitigkeit einer Überlappung von Zentrum und Peripherie, von Nationalstaatlichkeit und Transnationalität, von Grenzziehung und Grenzauflösung dar.

Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) wurde 2008 aus der Trägerschaft des Landes Brandenburg in die Form einer Stiftung überführt.

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2.2. Studienangebot An der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) werden folgende grundständige und weiterführende Studiengänge an den drei Fakultäten angeboten 1:

Juristische Fakultät – grundständige Studiengänge

• Rechtswissenschaften (1. Juristische Prüfung) mit integriertem Abschluss „Bachelor of Laws” • (polnischer) Magister des Rechts (zehn Semester, magister prawa) • German and Polish Law (Bachelor)

Juristische Fakultät – weiterführende Studiengänge

• German and Polish Law (Master) • Europäisches Wirtschaftsrecht (Master) • Mediation und Konfliktmanagement (Master, weiterbildend) • International Human Rights and Humanitarian Law (Master, weiterbildend) • Deutsches Recht für ausländische Juristen (Magister legum) • Recht der Wirtschaft (Aufbaustudium/Zertifikat)

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät – grundständige Studiengänge

• International Business Administration (Bachelor) • Internationale Betriebswirtschaftslehre (Bachelor) • Betriebswirtschaftslehre (Bachelor, auslaufender Studiengang) • Volkswirtschaftslehre (Bachelor, auslaufender Studiengang)

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät – weiterführende Studiengänge

• International Business Administration (Master)

Kulturwissenschaftliche Fakultät – grundständige Studiengänge

• Kulturwissenschaften (Bachelor) • Interkulturelle Germanistik (Bachelor)

Kulturwissenschaftliche Fakultät – weiterführende Studiengänge

• Europäische Kulturgeschichte (Master) • Sprachen, Kommunikation und Kulturen in Europa (Master) • Kultur und Geschichte Mittel- und Osteuropas (Master) • Literaturwissenschaft: Ästhetik - Literatur - Philosophie (Master) • Soziokulturelle Studien (Master) • Kulturmanagement und Kulturtourismus (Master, weiterbildend) • Schutz europäischer Kulturgüter (Master, weiterbildend) • Kulturwissenschaften und Komplementäre Medizin (Master, weiterbildend, auslaufender

Studiengang)

1 Stand: Juni 2018.

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Überfakultäre grundständige Studiengänge

• Recht und Wirtschaft|Wirtschaft und Recht (Bachelor) • Recht und Politik (Bachelor)

Überfakultäre weiterführende Studiengänge

• European Studies (Master)

2.3. Leitbild und Profil auf Universitätsebene Das Leitbild der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) fußt bis heute auf der kontinuierlichen Weiterentwicklung des bereits zitierten Gründungsauftrags dieser Hochschule (siehe Kapitel 2.1.). Insbesondere die Internationalität und Interdisziplinarität prägen Forschung und Lehre an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).

Auf dem Gebiet der alle universitären Strukturen und Aufgaben umfassenden Internationalisierung hat die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) einen bundesweiten Spitzenplatz erreicht, den sie durch konsequente Weiterentwicklung insbesondere im Bereich Studium und Lehre quantitativ wie qualitativ zu halten bestrebt ist.

Aus Sicht der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) bedeutet Internationalität weitaus mehr als nur Austausch von Studierenden und Dozierenden: Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) verfolgt ein Mehrebenenmodell der Internationalisierung, das neben (1) der inhaltlichen Ausrichtung auf Europa (2) die Ebene der internationalen Kooperationen, (3) der internationalen Studierenden und des internationalen wissenschaftlichen Personals und auch (4) die sprachliche und organisationskulturelle Ebene beinhaltet.

Unmittelbar relevant für den Bereich Studium und Lehre sind die konsequente Internationalisierung des Lehrkörpers und der Studierendenschaft, die curricular verankerte Fremdsprachenausbildung, mehrsprachig unterrichtete Studiengänge und ebenfalls curricular integrierte Auslandsaufenthalte.

Das internationale Kooperationsnetzwerk der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) besteht zurzeit aus rund 270 aktiven Partnerinstitutionen, von denen zirka 70 % in Europa liegen. Den Kern des internationalen Netzwerks bilden die strategischen Partnerschaften, die dadurch definiert sind, dass die Partnerinstitutionen auf mehreren Ebenen mit der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) kooperieren. Die strategischen Partnerinnen und Partner sind mit der Universität auch überwiegend in internationalen Mehrfachabkommen verbunden.

Teil der Internationalisierungsstrategie ist auch die systematische Entwicklung der internationalen Studierendenrekrutierung, die quantitativ eine Erhöhung der Studienanfängerinnen und Studienanfänger aus jeweils spezifischen Kernzielländern zum Ziel hat.

Dem Leitbild verpflichtet, weist die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) insbesondere durch interdisziplinäre Curricula eine ausgeprägte Interdisziplinarität im Bereich Studium und Lehre in der Juristischen, in der Wirtschaftswissenschaftlichen sowie in der Kulturwissenschaftlichen Fakultät auf: In der Lehre beinhalten alle Studiengänge Module der jeweils anderen Fakultäten. Studierende eignen sich demnach nicht nur fachspezifische, sondern auch für den Einstieg in das Berufsleben relevante fachübergreifende Kompetenzen an. Die fakultätsübergreifende Allgemeine Studien- und Prüfungsordnung für Bachelor- und Masterstudiengänge (ASPO) sowie die korrespondierenden

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studiengangsspezifischen Studien- und Prüfungsordnungen garantieren die Studierbarkeit von fachübergreifenden Curricula und sichern grundlegend eine hohe Qualität im Bereich Studium und Lehre. Die Gestaltung von Studiengängen mit dem Anspruch eines fachübergreifenden Charakters bewirkt eine gute Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Wissensgebieten. Dieser Vernetzungs- und Durchlässigkeitsgedanke prägt die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).

Hinzu kommt die sehr spezifische, stark interdisziplinäre Grundstruktur der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, die eine bundesweit einzigartige Zusammenführung von Sozial-, Geschichts-, Sprach- und Literaturwissenschaften darstellt und entsprechend interdisziplinäre Studiengänge anbietet.

Zusammenfassend prägen Internationalität und Interdisziplinarität das Leitbild der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) seit der Gründung sowie die universitären Qualitätsziele im Bereich Studium und Lehre.

2.4. Leitbild und Profil auf Fakultätsebene

2.4.1. Juristische Fakultät Die Juristische Fakultät hat ihren wichtigsten Schwerpunkt im Europarecht. Seit Gründung des Frankfurter Instituts für das Recht der Europäischen Union (FIREU) im Jahr 2010 werden die Lehr- und Forschungsaktivitäten von acht europarechtlich ausgerichteten Lehrstühlen, einer Professur und einer außerplanmäßigen Professorin der Juristischen Fakultät gebündelt. Das FIREU dokumentiert exemplarisch die Umsetzung der gesamtuniversitären Zielsetzungen bezüglich der Internationalität und Interdisziplinarität in der Juristischen Fakultät. Der nachhaltige Aufbau eines Netzwerkes mit nationalen und internationalen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern sowie verschiedenen rechtspolitischen, interdisziplinären, aber auch (über)regionalen Fragestellungen und die Einbeziehung von externen Expertinnen und Experten aus der Berufspraxis ermöglichen eine kontinuierliche, hohe Qualität im Bereich Studium und Lehre.

Ein europaweites Alleinstellungsmerkmal stellt die deutsch-polnische Juristenausbildung dar, die mit einem gemeinsamen Abschluss der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und der Adam Mickiewicz Universität Poznań abschließt.

Die besondere Ausrichtung zeigt sich auch an der für die rechtswissenschaftliche Ausbildung zur Ersten Juristischen Prüfung an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) spezifischen Verankerung europarechtlicher Pflichtmodule sowie einer Pflichtklausur im staatlichen Teil dieser Prüfung.

Die Interdisziplinarität zeigt sich insbesondere in dem gemeinsam mit der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät angebotenen Bachelorstudiengang „Recht und Wirtschaft|Wirtschaft und Recht“. Aber auch die Weiterbildungsstudiengänge der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) sind geprägt durch interdisziplinäre und internationale Ausrichtungen – beispielsweise der Masterstudiengang „Mediation und Konfliktmanagement“ sowie der Masterstudiengang „International Human Rights and Humanitarian Law“.

2.4.2. Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät weist entsprechend dem universitären Leitbild ihren Schwerpunkt in der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre mit vier jeweils international ausgerichteten Schwerpunkten im Rahmen der Internationalität auf: (1) Finance, Accounting,

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Controlling and Taxation, (2) Finance and International Economics, (3) Information and Operations Management sowie (4) Management and Marketing.

Die Studiengänge beinhalten mehrheitlich integrierte Auslandsaufenthalte, die durch eine von der Hochschulrektorenkonferenz als vorbildlich ausgezeichnete Anerkennungspraxis auch organisch in den Studienverlauf eingegliedert sind. Die Fremdsprachenausbildung und die Vermittlung von Schlüsselkompetenzen gehören ebenfalls zur Studienstruktur. Die Interdisziplinarität bildet sich zum einen in der Integration von Modulen aus anderen Studiengängen ab, zum anderen in einem von Juristischer und Wirtschaftswissenschaftlicher Fakultät gemeinsam angebotenen Studiengang „Recht und Wirtschaft|Wirtschaft und Recht“, der durch externe Expertinnen und Experten aus der Berufswelt mitgestaltet wird. Ein weiteres Beispiel für Interdisziplinarität stellt das Centre for Entrepreneurship Research (CfER) dar. Die Kernaufgaben des CfER liegen darin, die Themen Gründung, Start-Up und (Social-)Entrepreneurship in Forschung und Lehre aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven abzubilden und weiterzuentwickeln mit dem Ziel, sowohl einen kritischen und forschungsbasierten Entrepreneurship-Diskurs zu etablieren als auch die konzeptionellen Grundlagen für eine reflektierte Entrepreneurship-Praxis zu legen. Das CfER versteht sich als komplementärer und integrativer Teil zu weiteren entrepreneurship-orientierten Einrichtungen der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), zu denen insbesondere das Gründungszentrum als auch die Transferstelle zählen.

Eine große Zahl von internationalen Mehrfachabkommen mit strategischen Partnerinnen und Partnern weltweit sowie ein komplett englischsprachiger Studiengang „International Business Administration“ dokumentieren ebenfalls den hohen Internationalisierungsgrad des wirtschaftswissenschaftlichen Studiums an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).

2.4.3. Kulturwissenschaftliche Fakultät Das Studium an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät ist international ausgerichtet, getragen durch die enge Verknüpfung von Forschung und Lehre, praxisrelevant und vor allem interdisziplinär.

Die Kulturwissenschaftliche Fakultät wurde mit der Neugründung der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) als dritte Fakultät an die Seite der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften gestellt. Geistes- und Sozialwissenschaften treten unter dem Dach der Kulturwissenschaften in einen Dialog. Der spezifische Gründungsauftrag der Kulturwissenschaften mit interdisziplinär zu verflechtenden Wissenschaftsgebieten war der einer „Orientierungswissenschaft“. Das universitäre Leitbild der Interdisziplinarität wird in der Struktur der Kulturwissenschaftlichen Fakultät mit ihrer internen Zusammensetzung aus den vier hier vertretenen Disziplinen – Kulturgeschichte, Vergleichende Sozialwissenschaften, Literaturwissenschaft und Linguistik – aktiv gelebt.

Das gesamte Lehrangebot der Kulturwissenschaftlichen Fakultät – auf Bachelor- und Masterebene – setzt diesen Gründungsanspruch in die Praxis um und verbindet den interdisziplinär-kulturwissenschaftlichen Anspruch mit einer methodisch-theoretisch fundierten, disziplinären Basisorientierung in den hier vertretenen Disziplinen.

Die Internationalität beziehungsweise internationale Orientierung der Kulturwissenschaftlichen Fakultät spiegelt sich einerseits unmittelbar in der Zusammensetzung des Lehrkörpers und der Studierendenschaft wider. Andererseits ist sie vermittels der curricularen Verankerung von Fremdsprachenausbildung, Mehrsprachigkeit und Auslandsaufenthalten sowie in Form von internationalen Studiengängen mit Doppel- und Tripleabschlüssen und nicht zuletzt in gemeinsamen

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Studienangeboten mit der Adam-Mickiewicz Universität Poznań am Collegium Polonicum in Słubice institutionell etabliert und weithin sichtbar. Regelmäßige internationale Sommeruniversitäten zeigen den Studierenden Perspektiven für ihre eigenen Forschungen im internationalen Kontext auf.

Das kulturwissenschaftliche Lehrangebot integriert Praktika und Angebote im Bereich der Schlüsselqualifikationen und erschließt den Studierenden spätere Berufsfelder, indem die Methoden kulturwissenschaftlichen Arbeitens in Praxisfeldern erprobt werden.

Die Einheit von Forschung und Lehre spielt eine wichtige Rolle im akademischen Selbstverständnis der Fakultät und ist strukturell verankert in den Curricula der konsekutiven Masterstudiengänge: Im Zuge der Weiterentwicklung der Studiengänge wurde die in einigen Masterstudiengängen erprobte Kategorie des Forschungsmoduls durchgängig in allen konsekutiven Masterstudiengängen integriert. Darüber hinaus steht den Masterstudierenden die studiengangübergreifende Option offen, bereits im Rahmen des Studiums interdisziplinär-kulturwissenschaftliche Forschungsfelder wie „B/Orders in Motion“ kennenzulernen.

2.4.4. Fakultätsübergreifende Studiengänge Zentral für den interdisziplinären Ansatz der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ist der von allen drei Fakultäten getragene und an allen Fakultäten institutionell verankerte Studiengang „European Studies“. Die Studierenden studieren in allen Fakultäten, haben aber eine Schwerpunktfakultät. Seit dem Wintersemester 2013/2014 wird im Bereich der grundständigen Studiengänge „Recht und Wirtschaft|Wirtschaft und Recht“ als gemeinsamer Studiengang der Juristischen und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät angeboten sowie seit dem Wintersemester 2017/2018 der grundständige Studiengang „Recht und Politik“ als gemeinsamer Studiengang der Juristischen und Kulturwissenschaftlichen Fakultät und damit die fakultätsübergreifende Interdisziplinarität auf Bachelorebene repräsentiert.

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3. Qualitätsziele Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) legt in der hochschulinternen Qualitätssicherung im Einklang mit ihrem Leitbild und Profil folgende Qualitätsziele mit den korrespondierenden Qualitätsindikatoren zugrunde:

Qualitätsziele

Operationalisierung Indikatoren: exemplarischer Auszug

Internationalität gemäß dem universitären Leitbild

• Europa/Europa in der globalisierten Welt als Gegenstand der Studiengänge

• Länderübergreifende Kooperation mit der Adam Mickiewicz-Universität in Poznań: Collegium Polonicum in Słubice

• Enge strategische Kooperationen mit Partnerhochschulen im Weimarer Dreieck: Deutschland – Polen – Frankreich

• Kooperationen mit einem breiten Netzwerk internationaler Partnerhochschulen

• Doppel- beziehungsweise Mehrfachabschlüsse

• Fremdsprachenvermittlung • Mehrsprachige

Lehrveranstaltungen • Curricular verankerter

Auslandsaufenthalt • Vermittlung interkultureller

Kompetenzen • Internationales Vernetzungs- und

Betreuungsangebot • Internationale Studierende • Internationale Lehrende

• Anzahl an Kooperationen mit internationalen (Partner-)Hochschulen

• Anteil an internationalen Studierenden und an internationalen Lehrenden

• Anzahl an fakultätsübergreifenden Studiengängen (am Collegium Polonicum), mehrsprachigen Lehrveranstaltungen, Auslandsaufenthalten etc.

• Anzahl an internen sowie externen (interdisziplinären) Kooperationen und Forschungsprojekten – inklusive Collegium Polonicum

• Anzahl der Doppel- beziehungsweise Mehrfachabschlüsse

• Anzahl der Studierenden mit einem Auslandsaufenthalt

• Anzahl der curricularen Fremdsprachen am Sprachenzentrum

• Kennzahlen zur Fremdsprachenvermittlung und zu weiteren Angeboten am Sprachenzentrum durch die kompetenzorientierte Lehrevaluation sowie die Studierenden-, Exmatrikulierten- und Alumnibefragung

• Kennzahlen zur Vermittlung interkultureller Kompetenzen durch die Studierenden- und Exmatrikuliertenbefragung

• Kennzahlen zu internationalen Lehrenden durch die kompetenzorientierte Lehrevaluation

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Interdisziplinarität gemäß dem universitären Leitbild

• Überschreiten klassischer Disziplinengrenzen in Forschungsprojekten und in der Lehre

• Integration fachübergreifender Module in die Studiengänge

• Fakultätsübergreifende Studiengänge

• Anzahl der interdisziplinären, fakultätsübergreifenden Studiengänge

• Anzahl der Forschungsprojekte, welche die klassischen Disziplinengrenzen überschreiten – unter anderem „B/Orders in Motion“

• Anzahl der fachübergreifenden Module • Bewertung der fachübergreifenden

Module durch die Studierenden- und Exmatrikuliertenbefragung

Studiengänge mit strukturierten Curricula

• Modularisierung • Fokussierung auf den

Kompetenzerwerb • Universitätsweite

Harmonisierung von Modulgrößen

• Bewertung der Modularisierung, der Kompetenzzuwächse im Studium und der Modulgrößen sowie Modulpassungen/-harmonisierungen durch die Studierenden-, Exmatrikuliertenbefragung und durch die kompetenzorientierte Lehrevaluation

• Kennzahlen des Kompetenzerwerbes durch die Alumnibefragung

• Überprüfung der Modularisierung entlang der ASPO/Studien- und Prüfungsordnung

• Überprüfung der Modularisierung durch die interne Akkreditierung sowie die interne Qualitätsrevision

Forschungsbezug

• Enge Verschränkung von Forschung und Lehre gemäß dem universitären Leitbild

• Stärkung interdisziplinärer und fakultätsübergreifender Forschungsprojekte insbesondere im Bereich „B/Orders in Motion“

• Anzahl interdisziplinärer und fakultätsübergreifender Forschungsprojekte

• Integration von aktuellen Forschungsthemen in das laufende Studienangebot: in Projektseminare zur Erarbeitung eines eigenen Forschungsprojektes und durch den Bericht aus laufenden Forschungsprojekten in Kolloquien, die in die Studienprogramme integriert sind

• Kennzahlen zur Verschränkung von Forschung und Lehre durch die Promovierendenbefragung (Forschung und Lehre)

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Praxisbezug

• Verknüpfung universitärer Lehre mit der korrespondierenden Praxis- und Berufswelt

• Vermittlung von Schlüsselkompetenzen

• Kennzahlen zur Verknüpfung von Theorie und Praxis sowie der Berufswelt mit der Studierenden-, Exmatrikulierten- und Alumnibefragung sowie mit weiteren internen Evaluationen – unter anderem zum Erwerb von Schlüsselkompetenzen

Studierenden-zentrierte Beratung und Betreuung sowie Integrations-maßnahmen

• an der Schnittstelle Schule – Hochschule

• an der Schnittstelle Hochschule – Berufsleben

• an der Schnittstelle Hochschule – Promotion

• an der Schnittstelle Hochschule – Selbständigkeit

• Kennzahlen zur Inanspruchnahme der Beratungsangebote der verschiedenen Beratungseinheiten

• Zufriedenheit mit den unterschiedlichen Beratungsangeboten durch die Bewerbenden-, Studierenden-, Exmatrikuliertenbefragung, die Alumnibefragung und die Promovierendenbefragung (Bereich Forschung und Lehre)

Exzellente Lehrqualität durch eine zukunftsweisende Gestaltung der Studien-bedingungen

• Umsetzung moderner und neuartiger Lehr- und Lernformen unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Studierenden (verschiedene Präsenzformen, Selbststudium, Peer-Learning etc.)

• Virtualisierung der Universität (ViaCampus, umfangreiche Blended Learning-Angebote, Karriereportal, Moodle etc.)

• Kennzahlen zu den Lehr- und Lernformen, zur Virtualisierung sowie zur Usability durch die kompetenzorientierte Lehrevaluation, die Studierenden- und die Exmatrikuliertenbefragung sowie durch weitere interne Evaluationen – unter anderem zur Akzeptanz, Usability und Zufriedenheit mit den E-Learning-Angeboten

Exzellente Lehrqualität durch die Professiona-lisierung der Dozierenden

• Kompetenzorientierte Weiterbildungsangebote gemäß den Bedürfnissen der Dozierenden

• Berücksichtigung von Lehrkompetenzen und Lehrerfahrungen als wesentliches Kriterium in Berufungsverfahren

• Kompetenzorientierte Lehrevaluation, Studierenden- und Exmatrikuliertenbefragung

Exzellente Lehrqualität durch die konsequente Umsetzung von Gleichstellungs-standards

• Weiterentwicklung des Diversitymanagements

• Etablierung von weitgehenden Teilzeitstudienmöglichkeiten

• Mentoring für alle Qualifikationsstufen

• Familiengerechte Hochschule

• Erfassung der Häufigkeit von Teilzeitstudienmöglichkeiten durch Kennzahlen, Evaluation in Form der Studierendenbefragung, Evaluation familiengerechter Maßnahmen durch Kennzahlenerhebung und Studierenden- sowie Exmatrikuliertenbefragung

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• Gleichstellungskonzept und Dezentrale Gleichstellungspläne

• Personenanzahl, welche einem Mentoring für die jeweilige Qualifikationsstufe folgen

• Bewertung des Mentoringprogrammes • Bewertung des

Gleichstellungskonzeptes Tabelle 1: Qualitätsziele der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) mit den korrespondierenden

Qualitätsindikatoren

4. Qualitätsmanagement: Entscheidungsstrukturen und -träger Für eine konsequente Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität im Bereich Studium und Lehre an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) werden im Folgenden nur die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger beziehungsweise Einrichtungen mit ihren entsprechenden Funktionen beschrieben, die sich mit den zentralen Fragen in der hochschulinternen Qualitätssicherung und Qualitätsweiterentwicklung als Bestandteil des universitären Qualitätsmanagements beschäftigen und/oder zentrale Steuerungspositionen für dieses Tätigkeitsgebiet aufweisen.

4.1. Stiftungsrat Der Stiftungsrat besteht aus neun Mitgliedern: Neben einer Vertreterin/einem Vertreter des Senats der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und einer Vertreterin/einem Vertreter des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK) werden weitere Personen, die der Universität nicht angehörig und mit dem Hochschulwesen vertraut sind, vom MWFK ernannt. Der Stiftungsrat berät und beschließt in grundsätzlichen Angelegenheiten, übt eine überwachende Funktion gegenüber dem Stiftungsvorstand aus und ernennt/entlässt Präsidentinnen oder Präsidenten, beteiligt sich am Wirtschaftsplan, an der Personalplanung sowie Berufungsverfahren, an der Einrichtung, Änderung und Aufhebung von Studiengängen und an der Einrichtung und Auflösung von Fakultäten. Die Trägerstiftung weist eine Geschäftsstelle auf.

4.2. Präsidium (Hochschulleitung) (= Stiftungsvorstand) Das Präsidium setzt sich aus der Präsidentin oder dem Präsidenten, der Kanzlerin oder dem Kanzler, den Dekaninnen und Dekanen sowie den Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten zusammen. Das Präsidium leitet die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und bildet zugleich den Stiftungsvorstand. Der Stiftungsvorstand führt die laufenden Geschäfte der Stiftung.

4.3. Fakultäten und Fakultätsrat Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) besteht aus der Juristischen Fakultät, der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und der Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Der Fakultätsrat sowie die (Studien-/Pro-)Dekanin oder der (Studien-/Pro-)Dekan einer Fakultät bilden die Hochschulorgane auf Fakultätsebene. Die Fakultäten sind für die eigenständige Umsetzung des Lehr- sowie des Forschungsauftrages zuständig und verpflichten sich im Sinne der Internationalität und Interdisziplinarität zur fakultätsübergreifenden Kooperation mit den anderen Fakultäten, Einrichtungen und Hochschulorganen.

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Der Fakultätsrat einer jeden Fakultät setzt sich aus Professorinnen und Professoren, Studierenden, akademischen sowie nichtwissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen. Im Fakultätsrat werden fakultätsbezogene Themen diskutiert und entschieden.

4.4. Senat Der Senat stellt ein zentrales Hochschulorgan dar. In ihm sind neben der Präsidentin oder dem Präsidenten Professorinnen und Professoren, Studierende, akademische sowie nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertreten. Der Senat entscheidet in grundsätzlichen Fragen zu Forschung und Lehre sowie zum Studium.

4.5. Kommission für Interne Akkreditierungen Unter den Senatskommissionen bildet die Kommission für Interne Akkreditierungen 2 der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) – kurz KIA – die zentrale Funktionseinheit der internen Qualitätssicherung im Bereich Studium und Lehre. Sie verfolgt das Ziel, das interne Qualitätssicherungssystem fortzuentwickeln und verpflichtet sich zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Qualität.

Das interne Qualitätssicherungssystem orientiert sich nicht nur an den einschlägigen Richtlinien zur Akkreditierung und Qualitätssicherung, sondern auch an selbst gesetzten und ständig fortzuentwickelnden Qualitätszielen im Rahmen des universitären Qualitätsmanagements.

Die Aufgabe der KIA besteht einerseits in der intensiven und formalisierten Begutachtung von Studiengängen in Form einer internen Akkreditierung und einer internen Qualitätsrevision und andererseits in der Beschäftigung mit allgemeinen Fragen, welche die Qualität im Bereich Studium und Lehre betreffen. Die KIA wird durch eine Akkreditierungsbeauftragte unterstützt.

Die Akkreditierungsbeauftragte der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) stellt eine zentrale Ansprechperson dar, wenn es um die Interaktion mit Stakeholdern, die Vorbereitung und Umsetzung sowie die anschließende Nachbereitung der internen Akkreditierung und der internen Qualitätsrevision geht. Zentrale Stakeholder sind beispielsweise die universitären Einrichtungen, interne und externe Hochschullehrerinnen oder Hochschullehrer, interne und externe Studierende sowie externe Agenturen und Institutionen aus der Wissenschaft und Berufswelt.

Die KIA – als hochschulinterne Akkreditierungsagentur – übernahm erstmals im Jahr 2014 die Aufgabe der Begutachtung/internen Akkreditierung von Studiengängen. Zuvor wurden die Studiengänge durch externe Agenturen (re)akkreditiert.

Die Zusammensetzung und Funktionsweise der Kommission für Interne Akkreditierungen der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) sowie die internen Qualitätssicherungsverfahren im Bereich Studium und Lehre werden durch die Satzung zur hochschulinternen Qualitätssicherung in Studium und Lehre 3 geregelt.

2 www.europa-uni.de/qm/kia 3 www.europa-uni.de/qm/kia

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4.6. Zentrale Einrichtungen Zu den zentralen Einrichtungen gehören:

• Hochschulbibliothek in Form einer zentralen Bibliothek • Sprachenzentrum • Zentrum für Strategie und Entwicklung:

o Career Center o Abteilung für Internationale Angelegenheiten o Zentrale (gemäß ASPO) und psychologische Beratung o Beratung für Studierende mit Familie und Betreuungspflichten o Beratung für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler o Beratung für ein barrierefreies Studium

Die Studienfachberatung erfolgt direkt in den jeweiligen Fakultäten.

Weitere Hochschuleinrichtungen ergänzen das universitäre Angebot:

• das Informations-, Kommunikations- und Multimediazentrum • das Viadrina Center for Graduate Studies • das Zentrum für Schlüsselkompetenzen und Forschendes Lernen:

o Schreibzentrum o Zentrum für interkulturelles Lernen o Kompetenzzentrum Lehre und Lernen Digital o Hochschuldidaktik

5. Universitäres Qualitätsmanagement Das Qualitätsmanagement basiert auf dem Leitbild der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) mit dem Anspruch der Internationalität sowie der Interdisziplinarität und ist mit der kontinuierlichen Fortentwicklung des hochschulinternen Qualitätssicherungssystems mit dem Ziel der Sicherung und Weiterentwicklung von Qualität im Bereich Studium und Lehre und in den verbundenen, angrenzenden Bereichen der Forschung und Nachwuchsförderung sowie der Führung und Verwaltung beauftragt.

5.1. Verankerung des hochschulinternen Qualitätssicherungssystems im Bereich Studium und Lehre als Bestandteil des universitären Qualitätsmanagements

Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) verpflichtet sich entsprechend ihrem Leitbild zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Qualität im Bereich Studium und Lehre durch theoriegeleitete und empirisch fundierte externe und interne Evaluationsmaßnahmen, die aktuelle Befunde der empirischen Hochschul- und der universitären Qualitätsforschung berücksichtigen, um eine optimale Studierbarkeit für die Studierenden in den verschiedenen Studiengängen zu ermöglichen. Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) besitzt ein Verständnis von Qualität, das beispielsweise mit den aktuellen Informationen, Anforderungen, Kriterien und Beschlüssen zur Qualitätssicherung in der Lehre in Form der Standards and Guidelines for Quality Assurance in the European Higher Education Area (ESG) der European Association for Quality Assurance in Higher

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Education (ENQA), der Kultusministerkonferenz (KMK), des Akkreditierungsrates und des Landes Brandenburg übereinstimmt.

Das heißt, dass die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) die Konzeption und Implementierung sowie Weiterentwicklung eines effizienten und intrinsisch motivierten Qualitätsmanagementsystems, mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung im Bereich Studium und Lehre auf Grundlage von gesetzlichen Vorgaben und Befunden externer und interner Evaluationen und einer daraus folgenden befundbasierten Verbesserung sowie einer sich anschließenden erneuten Evaluation (Follow-Up), umsetzt.

Entsprechend der Grundordnung der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) zeichnen sich die Fakultäten durch Autonomie und Selbststeuerung aus und verpflichten sich dem Leitbild und den Qualitätszielen.

Die Implementierung von befundorientierten Interventionen im Bereich Studium und Lehre sowie das Follow-Up werden detailliert auf Ebene der Fakultäten für die jeweiligen Studiengänge als auch in aggregierter Form auf der Ebene der fach- und fakultätsübergreifenden Infrastruktur, beispielsweise im Senat, berichtet.

Das interne Qualitätssicherungssystem weist zwei Verfahren zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität auf, welche durch die Kommission für Interne Akkreditierungen organisiert werden: die interne Akkreditierung und die interne Qualitätsrevision.

5.1.1. Interne Akkreditierung Die interne Akkreditierung 4 stellt die detaillierteste und umfassendste Form der Begutachtung eines oder mehrerer Studiengänge hinsichtlich vorgegebener inhaltlicher und struktureller Qualitätsanforderungen dar und ist in folgenden Fällen obligatorisch:

• nach der Einrichtung eines neuen Studienganges, spätestens jedoch nach Ende der Regelstudienzeit des ersten Immatrikulationsjahrganges

• bei wesentlichen Änderungen eines Studienganges, insbesondere bei Änderungen in Bezug auf die Zielsetzung, die Zielgruppe, die Studiendauer oder die Pflichtmodule, in der Regel innerhalb eines Jahres nach der zustimmenden Entscheidung des Stiftungsrates im Rahmen seiner Rechtsaufsicht

• wenn seit der erstmaligen Akkreditierung beziehungsweise nach der letzten internen oder externen Akkreditierung oder Reakkreditierung mehr als acht Jahre vergangen sind

Für die interne Akkreditierung werden entsprechende Dokumentationsvorlagen zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der internen Akkreditierung kann für den zu begutachtenden Studiengang die Akkreditierung ohne oder mit Auflagen ausgesprochen werden, die Akkreditierung abgelehnt/versagt werden oder das Akkreditierungsverfahren befristet ausgesetzt werden.

5.1.2. Interne Qualitätsrevision Studiengänge der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), die sich nicht in der Akkreditierung befinden, werden von der KIA jeweils nach Ablauf der Hälfte des Akkreditierungszeitraumes einer einmaligen internen Qualitätsrevision 5 unterzogen. Dieses Verfahren dient einer stetigen

4 www.europa-uni.de/qm/akkreditierung 5 www.europa-uni.de/qm/revision

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kennzahlengestützten Ermittlung und Weiterentwicklung der Qualität im Bereich Studium und Lehre in den Studiengängen und verfolgt das Ziel, Abweichungen in der Qualität möglichst frühzeitig zu erfassen, sodass zusammen mit den Stakeholdern Maßnahmen zur Verbesserung im Bereich Studium und Lehre entwickelt werden können.

Für die interne Qualitätsrevision werden entsprechende Dokumentationsvorlagen zur Verfügung gestellt. Den Dokumentationen werden in aggregierter Form ergänzende Informationen beigefügt. In diesem Sinne sind beispielsweise bedeutsam: Kennzahlen, jegliche Veränderungen in Bezug auf Ordnungen, Modulgrößen, Kooperationsvereinbarungen, Anzahl der lehrenden Personen sowie Ergebnisse externer und interner Evaluationen und die daraufhin ergriffenen Maßnahmen.

Auf der Grundlage dieser Quellen entscheidet die Kommission für Interne Akkreditierungen, ob in dem entsprechenden Studiengang Verbesserungen vorzunehmen sind. In diesem Fall spricht sie Empfehlungen aus, deren Umsetzung sie in einem angemessenen Zeitabstand überprüft.

5.2. Stakeholder des Qualitätsmanagements Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) berücksichtigt in der Konzeption, Implementierung und Weiterentwicklung ihres Qualitätsmanagementkonzeptes im Bereich Studium und Lehre verschiedene Stakeholder durch deren kontinuierliche Beteiligung am Prozess des Qualitätsmanagements. Zu den wichtigsten Stakeholdern gehören die Gruppen der Studierenden, Studieninteressierten, Professorinnen und Professoren, akademischen sowie nichtwissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weiteres Lehrpersonal, das Land Brandenburg sowie mögliche zukünftige Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber für Absolventinnen und Absolventen. Die Berücksichtigung der Stakeholder ermöglicht eine an den universitären Bedarfen orientierte Entwicklung des Bereiches Studium und Lehre.

5.3. Prozessorientierung im Qualitätsmanagement im Bereich Studium und Lehre

Die erfolgreiche Fortentwicklung eines hochschulinternen Qualitätssicherungssystems erfordert einerseits den Einbezug aller Stakeholder der Universität sowie das Einbeziehen externer Expertinnen und Experten und Institutionen. Andererseits bedarf das universitäre Qualitätssicherungssystem einer Prozessorientierung.

Diese Grundsätze werden an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) aktiv gelebt: Alle relevanten universitären institutionellen Facetten des Bereiches Studium und Lehre werden in das Qualitätsmanagement integriert. Das bedeutet unter anderem, Wissen über die Universität und die Qualitätsziele im Bereich Studium und Lehre mit den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern und den Stakeholdern aufzubauen und auszutauschen sowie Kriterien für das Erreichen der Qualitätsziele festzulegen. Eine Evaluation dieser Qualitätsziele mit Hilfe von geeigneten Qualitätsindikatoren ermöglicht die befundorientierte Identifikation von Verbesserungspotentialen und eine sich anschließende Verbesserung beziehungsweise Modifikation, welche wiederum Bestandteil einer Follow-Up-Überprüfung ist. Dieses Vorgehen kann in einem Plan-Do-Check-Act-Zyklus6 beziehungsweise PDCA-Zyklus abgebildet werden. Dieser PDCA-Zyklus – übertragen auf das Qualitätsmanagement im Bereich Studium und Lehre an der Europa-Universität

6 Vgl. Scholz, H. (2013). Qualität für Bildungsdienstleistungen. Qualitätssicherung und -entwicklung nach DIN EN ISO 9001,

DIN ISO 29990, DVWO und AZAV (2., überarbeitete und erweiterte Auflage). Berlin, Wien, Zürich: Beuth Verlag.

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Viadrina Frankfurt (Oder) – ist in der Abbildung 1 dargestellt und wird im Folgenden detailliert beschrieben.

Abbildung 1. Regelkreis an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) im Bereich Studium und Lehre

5.3.1. Planung im Bereich Studium und Lehre Der Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität im Bereich Studium und Lehre an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) werden folgende Konzepte und Strukturen zugrunde gelegt:

5.3.1.1. Hochschulentwicklungsstrategie und universitäres Leitbild Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) vereint in der Planung der internen Qualitätssicherungs- und Qualitätsweiterentwicklungsmaßnahmen im Bereich Studium und Lehre die aktuellen Anforderungen und Standards (unter anderem der ENQA, der KMK oder des Akkreditierungsrates) sowie die aus dem Bologna-Prozess resultierenden Ziele mit der universitären Hochschulentwicklungsstrategie und dem universitären Leitbild mit einer besonderen Akzentsetzung in der Internationalität und Interdisziplinarität. Das universitäre Leitbild mit dem entsprechenden Qualitätsverständnis, das seit der Gründung der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) in allen universitären Bereichen konsequent umgesetzt wird, ist der Öffentlichkeit auf der Homepage zugänglich.

5.3.1.2. Ausbildungsprofile und Konzeption von Studiengängen Die Studiengänge mit ihren Qualifikationszielen werden unter anderem in Übereinstimmung mit dem Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse der KMK, den einschlägigen Vorgaben des Landes Brandenburg und den Anforderungen für die Akkreditierung von Studiengängen in der jeweils gültigen Fassung konzipiert und in Form der ASPO 7 und der korrespondierenden studiengangsspezifischen Studien- und Prüfungsordnungen der Öffentlichkeit, beispielsweise Studieninteressierten, Studierenden oder Dozierenden, zugänglich gemacht. Die ASPO und die Studien- und Prüfungsordnungen umfassen unter anderem das universitäre Ausbildungsprofil, das 7 ASPO = Allgemeine Studien- und Prüfungsordnung für Bachelor- und Masterstudiengänge.

1. Planung im Bereich Studium und Lehre

2. Implementierung der

geplanten Maßnahmen

3. Evaluation der

implementierten Maßnahmen

4. Verbesserung der

Qualität im Bereich Studium und Lehre

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fachspezifische Ziel des Studiums, den Aufbau des Studiums und die Formen des Lehrangebots, die sachgemäße Modularisierung, die Richtlinien der ECTS-Credit-Vergabe, die Prüfungsorgane und die Prüfungsverfahren, die Zugangsbedingungen und gegebenenfalls die Zulassungsverfahren und die Regelung hinsichtlich der Chancengleichheit und des Nachteilsausgleiches. Die Konzeption der Planung von Studiengängen an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) wird durch ein Verfahren zur regelmäßigen Überprüfung für die Sicherung exzellenter Qualität im Bereich Studium und Lehre, entsprechend den Standards und Leitlinien, ergänzt. Eine Einhaltung von ländergemeinsamen und länderspezifischen Strukturvorgaben, die Berücksichtigung von Studierenden mit besonderen Belangen beziehungsweise Bedarfen sowie die Chancengleichheit aller Studierenden stellt die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) konsequent sicher.

Die Konzeption/Einrichtung, das Monitoring und die Weiterentwicklung/Änderung der Studiengänge entsprechen den aktuellen Anforderungen und Standards und berücksichtigen Evaluationsbefunde des universitären Qualitätssicherungssystems sowie die Beteiligung der relevanten universitären Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger – beispielsweise in Form des aktiven Mitwirkens von Studierenden, Dozierenden, externer Expertise, Absolventinnen und Absolventen (unter anderem in Form von externen Evaluationsbefunden aus Absolvent/inn/en-Studien) sowie der Berufspraxis.

5.3.1.3. Planung und Umsetzung von internationalen Kooperationen Für die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und ihr strategisches Leitbild der Internationalisierung ist ein weit gespanntes Netzwerk internationaler Kooperationen unverzichtbar. Die Universität verfügt über ein gestuftes System dieser Kooperationen, das von Partnerhochschulen (mit denen ausschließlich Studierendenaustausch betrieben wird) bis zu strategischen Partnerinnen und Partnern reicht, mit denen die Europa-Universität Frankfurt (Oder) auf mindestens drei Ebenen kooperiert.

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Abbildung 2. Kooperationsstruktur der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

Kooperationsstudiengänge werden entsprechend den einschlägigen Richtlinien implementiert und hinsichtlich der Beschreibung des Studienganges detailliert dokumentiert. Vereinbarungen hinsichtlich aller an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) angebotenen Kooperationsstudiengänge sind beschrieben und dokumentiert auf der universitären Homepage.

Dabei folgt die Universität einem dynamischen Konzept der Internationalisierung, das Internationalisierung als Prozess versteht. Abbildung 2 visualisiert die verschiedenen Ebenen der Kooperationen und dergestalt auch die Verortung der Partneruniversitäten in ihrer Bedeutung für die gesamtuniversitären Strukturen. Veränderungen sind in diesem Konzept jederzeit möglich ohne die Gesamtstrategie zu beeinträchtigen.

Das gesamte Geflecht der Vertragsverhandlungen, der Anerkennung sowie der Einrichtung von Kooperationsstudiengängen unterliegt einem geregelten Qualitätssicherungssystem. Alle relevanten Beteiligten wie Präsidium, Fakultäten, die Abteilung für Internationale Angelegenheiten und gegebenenfalls weitere Einheiten stimmen sich in diesem Prozess nach einem strikt geregelten Verfahren ab. Die Stabsstelle Qualitätsmanagement überwacht die Abläufe.

Ergänzend fließen mit dem Ziel der Sicherung der Studierbarkeit obligatorische Erfahrungsberichte von Studierenden, welche ihr Mobilitätsfenster an einer Kooperationsuniversität absolviert haben, in die Qualitätssicherung ein. Ausgehend vom den Befragungen an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) – im Speziellen der Bewerbendenbefragung, der Studierendenbefragung sowie der Exmatrikuliertenbefragung – zugrunde gelegten allgemeinen theoretischen Modell des Studienerfolgs wird das Studier- und Lernverhalten der Studierenden und damit verbunden der

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Studienerfolg oder -misserfolg von bestimmten Faktoren beeinflusst. Hierzu gehören beispielsweise die Informiertheit, die kontextualen Bedingungen des Studiums – im Auslandssemester spielen hier zum Beispiel die Studienfinanzierung oder die Unterkunft eine Rolle – sowie die konkreten Studienbedingungen (Aufbau und Struktur sowie inhaltliche Ausgestaltung des Studiums, die Studien- und Prüfungsorganisation, die Betreuung und Unterstützung, die Lehrqualität, das Studienklima sowie Beratung und Service). Dementsprechend enthalten die studentischen Erfahrungsberichte zu genau diesen Aspekten ausführliche Informationen: Ausgehend von der Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes und der damit verbundenen ersten Informierung über die Studien- und Prüfungsbedingungen sowie über weitere Rahmenbedingungen an der Gasthochschule (beispielsweise die Auswahl von und die fristgerechte Anmeldung zu Lehrveranstaltungen) im Vorfeld des Auslandsaufenthaltes, der Einführung an der Gasthochschule, die je nach Universität unterschiedlich gehandhabt wird (einige Gasthochschulen bieten Einführungswochen an, andere stellen ihren Gaststudierenden studentische Tutoren zur Seite), der Suche nach einer Unterkunft sowie einer kurzen Vorstellung der Gasthochschule sowie des studentischen Lebens am Studienort erläutern die Studierenden auch die Struktur der Lehrveranstaltungen, die Lehrqualität sowie die üblichen Prüfungsformen und den Studienaufwand. Die studentischen Erfahrungsberichte werden anderen Studierenden, die sich ebenfalls für ein Auslandsstudium interessieren auf der Homepage der Abteilung für Internationale Angelegenheiten zur Verfügung gestellt. So können sich an einem Auslandsstudium interessierte Studierende bereits vor ihrer Bewerbung umfassend über die von ihnen favorisierten Gasthochschule beziehungsweise den gewünschten Studienort informieren.

5.3.1.4. Aufbau des universitären Qualitätsmanagements Das Qualitätsmanagementsystem mit der hochschulinternen Qualitätssicherung ist als Stabsstelle direkt dem Präsidium (Hochschulleitung), genauer der Vizepräsidentin für Organisationsentwicklung, Studierende, Lehre und für das Collegium Polonicum zugeordnet.

Die Stabsstelle ist zugleich direkt vernetzt mit den drei Fakultäten und ihren Fakultätsräten, mit dem Senat, den korrespondierenden Senatskommissionen und den universitären Einheiten. Diese Vernetzung berücksichtigt einerseits die fachspezifischen Besonderheiten innerhalb der Fakultäten mit einer Fokussierung auf die entsprechenden Stakeholder und andererseits die fach- und fakultätsübergreifende Infrastruktur des Qualitätsmanagementsystems im Bereich Studium und Lehre an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Der folgenden Abbildung kann die Verankerung des Qualitätsmanagementsystems für den Bereich Studium und Lehre an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) entnommen werden.

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Abbildung 3. Verankerung des Qualitätsmanagements für den Bereich Studium und Lehre an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

Auf dezentraler Ebene der Fakultäten werden universitäre Qualitätsziele und Maßnahmen, beispielsweise mit den Fakultätsgeschäftsführerinnen und Fakultätsgeschäftsführern, unter Berücksichtigung des aktuellen Qualitätsforschungsstandes, in einem Qualitätszirkel thematisiert, diskutiert und EDV-gestützt dokumentiert. Dabei finden die aktuellen Informationen, Anforderungen, Kriterien und Beschlüsse zur Qualitätssicherung in der Lehre (unter anderem ESG der ENQA, KMK oder Akkreditierungsrat) Anwendung. Ziel dieses Qualitätszirkels ist einerseits die Ermittlung von qualitätsrelevanten Themenfeldern, Entwicklungsbedarfen oder Problemen in den verschiedenen Studiengängen der Fakultäten und andererseits die gemeinsame Konzeption und Weiterentwicklung von Maßnahmen zur hochschulinternen Qualitätssicherung.

Auf zentraler Ebene der fach- und fakultätsübergreifenden Infrastruktur des Qualitätsmanagements im Bereich Studium und Lehre werden Qualitätssicherungs- und Qualitätsweiterentwicklungsmaßnahmen konzipiert, implementiert und die empirischen Befunde von externen und internen Evaluationen aus den Fakultäten diskutiert. Diese empirischen Befunde dienen dann als Grundlage zur Weiterentwicklung von universitätsweiten Qualitätssicherungsmaßnahmen, beispielsweise in der hochschulweiten Lehrevaluation – unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstandes in der Hochschulforschung und der aktuellen Informationen, Anforderungen, Kriterien und Beschlüsse zur Qualitätssicherung in der Lehre.

Die verbindliche universitäre Regelung des Aufbaus sowie die Zuständigkeiten im hochschulinternen Qualitätssicherungssystem an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) werden durch weitere universitäre Festlegungen ergänzt.

Eine direkte Vernetzung der zentralen Entscheidungsgremien mit den dezentralen Fakultätsgremien und -einrichtungen berücksichtigt Qualitätssicherungs- und Qualitätsweiterentwicklungsbedarfe auf Fakultätsebene in der Konzeption und Implementierung eines gesamtuniversitären Systems zur internen Qualitätssicherung.

- Präsidium (Hochschulleitung) - Vizepräsidentin für Lehre

- Juristische Fakultät - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät - Kulturwissenschaftliche Fakultät - Fakultätsräte der drei Fakultäten

- Senat - Senatskommissionen

- Universitäre Einheiten: z. B. Sprachenzentrum, Bibliothek, Career Center, Zentrum für Schlüsselkompetenzen und Forschendes Lernen, Abteilung für Internationale Angelegenheiten, Beratungseinrichtungen

Stabsstelle Qualitätsmanagement

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Eine konsequente Einbindung aller Stakeholder in die Konzeptions- beziehungsweise Planungsphase von Maßnahmen in der hochschulinternen Qualitätssicherung im Bereich Studium und Lehre an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) spiegelt den Netzwerkgedanken der universitären Qualitätsverantwortung wider.

5.3.1.5. Vereinbarungen zwischen der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und dem Land Brandenburg sowie interne universitäre Anreiz-systeme

Für die interne Qualitätssicherung an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) sind die Vereinbarungen zwischen dem Land Brandenburg von zentraler Bedeutung. Diese Vereinbarungen zwischen dem Land Brandenburg und der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) stellen Rahmenbedingungen dar, unter denen sich die Universität entsprechend ihres Leitbildes im Bereich Studium und Lehre als ein eigenständiger Akteur entfalten und entsprechende Qualitätsziele entwickeln kann. Das Mittelverteilungsmodell zwischen dem Land Brandenburg und der Universität weist eine Grundzuweisung, welche sich in eine nachfrageabhängige (unter anderem abhängig von der Anzahl der Studierenden in der Regelstudienzeit etc.) und nachfrageunabhängige Finanzierung unterteilt, auf. Des Weiteren berücksichtigt das Brandenburgische Mittelverteilungsmodell Leistungsindikatoren in Form von (1) Absolventenzahlen, (2) Einnahmen aus Drittmitteln aus der gewerblichen Wirtschaft, (3) Einnahmen aus sonstigen Drittmitteln, (3) Promotionen, (4) Einnahmen aus ERASMUS+-Mitteln, (5) der Anzahl der ausländischen Studierenden, (6) des Anteils an Professorinnen an den Brandenburgischen Hochschulen. Im Mittelverteilungsmodell werden ebenfalls Zuweisungen für die Strukturentwicklung mit der entsprechenden Profilbildung und Innovationsförderung berücksichtigt.

5.3.1.6. Planung der Berufungspolitik Die Berufungspolitik der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) steht im Einklang mit der Konzeption und konsequenten Umsetzung eines hohen Qualitätsanspruches. Somit berücksichtigt die Universität in der Planung der Qualität im Bereich Studium und Lehre leistungsbezogene Besoldungen von Professorinnen und Professoren, eine Befristung von Berufungszusagen, einen Nachweis hochschuldidaktischer Kompetenz sowie bei W-Besoldungen eine Kopplung an entsprechende Leistungsvereinbarungen.

5.3.1.7. Planung von Mechanismen zur Evaluation: Studium und Lehre In der Planungsphase von Mechanismen zur hochschulinternen Qualitätssicherung, beispielsweise in Form von externen und internen Evaluationen, folgt die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) den aktuellen Informationen, Anforderungen, Kriterien und Beschlüssen zur Qualitätssicherung in der Lehre (beispielsweise ESG der ENQA, KMK) sowie aktuellen Befunden der empirischen Hochschul- und Qualitätsforschung. Ein regelmäßiger, a priori geplanter Evaluationsturnus garantiert die aktuelle Erfassung (beispielsweise in Form einer Follow-Up-Messung) der Qualitätsausprägung im Bereich Studium und Lehre mit einem sich anschließenden Vergleich zu einem in der Vergangenheit liegenden Evaluationszeitpunkt, um die Wirksamkeit von qualitätssichernden Maßnahmen zu beurteilen.

Einige zentrale externe und interne Evaluationsverfahren, welche der hochschulinternen Qualitätssicherung und Qualitätsweiterentwicklung unter Berücksichtigung der Studien- und Prüfungsorganisation dienen, werden im Folgenden beispielhaft aufgeführt:

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Externe Evaluationen an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) – Beispiele

• Evaluation durch den Wissenschaftsrat • seit 2007 regelmäßige Teilnahme am Studienqualitätsmonitor des Deutschen Zentrums für

Hochschul- und Wissenschaftsforschung (ehemals Hochschul-Informations-System GmbH) • Benchmarking Internationalisierung von Hochschulen durch die Hochschul-Informations-

System GmbH im Jahr 2010 • seit 2011 Teilnahme an der Absolventenbefragung des Centrums für Hochschulentwicklung • Teilnahme an der „QUEST“-Studie des Centrums für Hochschulentwicklung im Jahr

2010/2011 • Teilnahme an der INCHER-Befragung „Wandel von Lehre und Studium an deutschen

Hochschulen - Erfahrungen und Sichtweisen der Lehrenden“ im Jahr 2011/2012 • in Auftrag gegebene externe Evaluationen durch die Fakultäten

Interne Evaluationen an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) – Beispiele

Die folgenden Aspekte stellen einen wesentlichen Bestandteil des internen Qualitätssicherungssystems8 in Form der internen Akkreditierung sowie der internen Qualitätsrevision dar:

• regelmäßige Beurteilung der Qualität von Studium und Lehre durch die Studierenden in Form der Lehrevaluation

• regelmäßige Beurteilung des studentischen Workloads durch die Studierenden • theoretisch fundierte, modellgeleitete Studierendenbefragung • theoretisch fundierte, modellgeleitete Exmatrikuliertenbefragung • theoretisch fundierte, modellgeleitete Befragung von Promovierenden • Erhebung von kompetenzorientieren Weiterbildungsbedarfen bei den Dozierenden • Beurteilung der Beratungs- und Unterstützungsangebote im Bereich des Übergangs Schule-

Hochschule sowie Hochschule-Berufswelt, Hochschule-Promotion oder Hochschule-Selbständigkeit

• Evaluation von Tutor/inn/en- und Mentoring-Programmen zur Sicherstellung einer angemessenen Betreuung verschiedener Stakeholder – beispielsweise ausländischer Studierender

• kontinuierliche Berücksichtigung der aktuellen Gesetze und Vorgaben, beispielsweise der KMK, des Akkreditierungsrates oder des Landes Brandenburg

• Studiengangsbeiräte • regelmäßige Anhörung studentischer Belange in den Fakultätsräten

5.3.1.8. Konzeption der Datenerhebung/des universitären Berichtssystems Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) nutzt ein zentrales EDV-basiertes hochschulinternes und integratives Berichtswesen, das die externen länderübergreifenden und landesspezifischen Vorgaben sowie den Akkreditierungsrat berücksichtigt. Alle Kennzahlen – also auch die Kennzahlen der internen Evaluationen – werden in Form der EDV-Studierendenverwaltung HISinOne, welche an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ViaCampus genannt wird, und in Form von weiteren EDV-Portalen (insbesondere durch den Infoserver – basierend auf Crystal Reports) den

8 www.europa-uni.de/qm/qs

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entsprechenden universitären Instanzen zugänglich gemacht. Unterschiedliche Zugriffsrechte regeln den Zugriff auf die Kennzahlen: Entlang der unterschiedlichen Rechte- und Rollenmodelle können die universitären Stakeholder auf dieses dynamische Data-Warehouse zugreifen, das verschiedene (historisierte) Datenbanken in einem kompakten Berichtswesen integriert. Dies ermöglicht einen Zugriff auf qualitätsrelevante Kennzahlen sowie auf die Befunde der internen Evaluationen, die den Qualitätsbeauftragten oder den Studiengangkoordinatorinnen und Studiengangkoordinatoren im Rahmen der internen Akkreditierung und der internen Qualitätsrevision als Grundlage für die Selbstdokumentation dienen. Entsprechend ihrer Rolle können die universitären Stakeholder auf verschieden aggregierte Datensätze zugreifen. ViaCampus und der Infoserver stellen eine transparente Grundlage dar, da alle befugten Stakeholder auf der Ebene der Hochschulleitung, der drei Fakultäten mit ihren Geschäftsführenden und den Qualitätsbeauftragten oder Studiengangkoordinatorinnen und Studiengangkoordinatoren sowie die universitären Beauftragten auf die Daten zugreifen können.

ViaCampus und der Infoserver ergänzen sich gegenseitig. ViaCampus umfasst derzeit rund 250 qualitäts- und akkreditierungsrelevante Standardberichte (beispielsweise Kohortenverlauf, -betrachtung, Studierendenstatistiken nach verschiedenen Kriterien, Prüfungsverwaltung etc.), die die verschiedenen Stakeholder nutzen können. Der Infoserver weist die Besonderheit auf, dass sämtliche Berichte auf Crystal Reports-Basis speziell an die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) angepasst werden können – so können auch Berichte generiert werden, die über die Standardberichte von ViaCampus hinausgehen. Diese Berichte werden mithilfe eines Crystal Reports-Designers durch die Stabsstelle Qualitätsmanagement programmiert. Der Datenimport erfolgt semesterweise. Als Beispiele seien die Studierenden- und Bewerbendenbefragung als interne Evaluationen zu nennen. Die akkreditierungsbedeutsame Studierendenbefragung und die Bewerbendenbefragung können beispielsweise für die berechtigten Stakeholder jeweils als Synopse aller Studiengänge oder getrennt nach Studiengang als Standardbericht abgerufen werden und weiter nach Erhebungszeitraum, Geschlecht und Staatsbürgerschaft differenziert werden.

Im Rahmen dieses internen Berichtssystems werden den befugten Instanzen detaillierte Evaluationsberichte und -befunde der internen universitären Evaluationen zur Sicherung der hochschulinternen Qualität zur Verfügung gestellt.

Der den Befugten an allen Fakultäten gewährte Zugang der EDV-gestützten Berichte stellt einen relevanten Aspekt in der fakultätsinternen und fakultätsübergreifenden Verständigung hinsichtlich der hochschulinternen Qualitätssicherung im Bereich Studium und Lehre dar: Ein hoher Detaillierungsgrad sowie die Zugriffsmöglichkeit durch alle Fakultäten erhöhen die Transparenz hinsichtlich des aktuellen Standes in der Qualitätssicherung sowie in der Implementierung von kennzahlengestützten Verbesserungsmaßnahmen im Bereich Studium und Lehre und bewirken Wettbewerbstendenzen zwischen den verschiedenen Fakultäten.

Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) hat darüber hinaus ein dezentrales EDV-basiertes Berichtswesen mit einem hohen fakultätsbezogenen Detaillierungsgrad, welches bei den Dekanaten der Fakultäten angesiedelt ist und die Spezifika der jeweiligen Fakultäten thematisiert.

Das zentrale EDV-basierte Berichtswesen sowie das dezentrale Berichtswesen bilden zusammen die empirische Grundlage für das Qualitätsmanagement im Bereich Studium und Lehre. Die zentral oder

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dezentral auf dieser Basis getroffenen Entscheidungen sind in einem digital zugänglichen Protokollwesen dokumentiert. Das zentrale Protokollwesen wird intern dokumentiert und archiviert.

5.3.1.9. Planung der Dokumentation und Veröffentlichung Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) berücksichtigt bei der Planung ihres hochschulinternen Qualitätssicherungssystems die regelmäßige Unterrichtung der Gremien, welche für den Bereich Studium und Lehre zuständig sind, des Hochschulträgers, der Öffentlichkeit und des Landes Brandenburg hinsichtlich der Konzeption und Implementierung der Qualitätssicherungsmaßnahmen und ihrer Befunde.

Der Stiftungsrat, das Präsidium (Hochschulleitung), der Senat sowie die Fakultätsräte werden mindestens einmal im Jahr über die Qualitätssicherungsmaßnahmen, die Befunde und die daraus resultierenden Verbesserungen im Bereich Studium und Lehre sowie über das Follow-Up dieser Verbesserungsmaßnahmen unterrichtet. Diesen Gremien werden entsprechende Kennzahlen, deskriptive Berichte, inferenzstatistische Berichte, befundorientierte Verbesserungsvorschläge sowie Follow-Up-Analysen von bereits implementierten Verbesserungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt.

Der Öffentlichkeit werden dem Bereich Studium und Lehre zuzuordnende Kennzahlen und Befunde in Form von deskriptiven Daten, Abschlussberichten externer und interner Evaluationen sowie einer Veröffentlichung von qualitativen und quantitativen Daten universitärer Studiengänge, Abschlüsse und Vorhaben einerseits direkt auf der Homepage der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) und andererseits durch einen Verweis auf die Homepages der externen Evaluatoren zur Verfügung gestellt.

Das Referat für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) betreut die Forschungsdatenbank inhaltlich unter Zuarbeit der Fakultäten und stellt Forschungsberichte zusammen, welche ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Die Unterrichtung des Landes Brandenburg folgt den entsprechenden Richtlinien und Anforderungen.

5.3.2. Implementierung der geplanten Maßnahmen Die geplanten Maßnahmen werden entsprechend der Hochschulentwicklungsstrategie und dem universitären Leitbild mit dem Ziel einer optimalen Qualität im Bereich Studium und Lehre implementiert. Die bisher beschriebenen Aspekte der Planung zur hochschulinternen Qualitätssicherung im Bereich Studium und Lehre erstrecken sich über verschiedene Sozialisierungs- beziehungsweise Entwicklungsabschnitte bei den Studierenden, welche mit verschiedenen Schnittstellen einhergehen. Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) berücksichtigt diese verschiedenen Schnittstellen, unter anderem in Übereinstimmung mit den von der KMK 9 beschriebenen Qualitätssicherungsmaßnahmen an den Übergangs- und Schnittstellen, die im Folgenden für die Studierenden der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) erläutert werden.

5.3.2.1. Übergang von der Schule in die Hochschule Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) berücksichtigt in der Konzeption/Einrichtung, Implementierung und Weiterentwicklung/Änderung von grundständigen Studiengängen das

9 Kultusministerkonferenz. (2005). Qualitätssicherung in der Lehre (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 22.09.2005).

Zugriff am 06.06.2018 unter http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2005/2005_09_22-Qualitaetssicherung-Lehre.pdf.

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schulische Ausbildungsangebot. Die Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern für einen grundständigen Studiengang an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) wird grundsätzlich durch die Immatrikulationsordnung geregelt, spezifische Zugangsbedingungen der weiterführenden Studiengänge werden gegebenenfalls in den Studien- und Prüfungsordnungen geregelt. Die ASPO und die Studien- und Prüfungsordnungen sehen ein sachgerechtes System für die Bewertung und Anerkennung beziehungsweise Anrechnung von außerhalb der schulischen Ausbildung erworbenen Kompetenzen und Kenntnissen vor.

Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) weist umfassende Informations- und Beratungsangebote mit allen relevanten Informationen für Studieninteressierte in Form eines spezifischen EDV-gestützten, mehrsprachigen und zielgruppengerechten Bewerberportals auf. Diese EDV-gestützten Informations- und Beratungsangebote stellen eine wirksame Erweiterung der traditionellen Beratungsangebote dar. Ergänzt wird das Bewerberportal durch die Verfügbarkeit von mehrsprachigen Printmedien für Studieninteressierte.

Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) bietet mit ihrer Zentralen Studienberatung Studieninteressierten und Studierenden ein umfassendes Beratungsangebot hinsichtlich der Studien- und Berufswahl, der Wahl des Studienganges, eines Fach- und Studienortswechsels, einer Exmatrikulation oder einer Beurlaubung vom Studium sowie Beratungen bei persönlichen und studienbedingten Schwierigkeiten an. Des Weiteren informiert die Zentrale Studienberatung über Studienmöglichkeiten und -abschlüsse, Zugangsbedingungen, Bewerbungs- und Auswahlverfahren, Anforderungen eines Studiums, studiengangspezifische Berufsfelder, Studienbedingungen sowie zu weiteren Beratungsmöglichkeiten und organisiert beispielsweise das „Schnupperstudium“ für Studieninteressierte, Informationsveranstaltungen oder die Einführungstage für neuimmatrikulierte Studierende.

Zu den Aufgaben der Zentralen Studienberatung gehören auch Beratungsangebote zum barrierefreien Studium, eine psychologische Beratung, eine Beratung für Studierende mit Kind sowie für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler. Auf der Ebene der Fakultäten bietet die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) allen Studierenden ein umfangreiches Angebot an Studienfachberatung.

Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) pflegt einen intensiven direkten Kontakt zu Schulen in der Region, aber auch deutschlandweit und international: Schülerinnen und Schüler werden zu unterschiedlichen universitären Informationsveranstaltungen eingeladen, in deren Rahmen sie sich aktiv mit dem vielfältigen universitären Informations- und Studienangebot auseinandersetzen und direkt mit den Universitätsangehörigen interagieren können. Ihrem Leitbild folgend bietet die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) einen spezifischen polnischen Schülertag an den Fakultäten an. Polnische, deutsche sowie weitere internationale Schulen erhalten von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) regelmäßige Informationen zu verschiedenen Informationsveranstaltungen, Studiengängen sowie Stipendien mit dem Ziel einer optimalen Informierung von Studieninteressierten. Zu verschiedenen Schulen wird der Kontakt intensiviert und personalisiert.

Zusätzlich wirkt die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) aktiv im landesweiten „Netzwerk Studienorientierung Brandenburg“ mit. In diesem Projekt werden Schülerinnen und Schüler im Land Brandenburg hinsichtlich einer Studienaufnahme informiert und motiviert.

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Des Weiteren informieren Studierende der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) an den Schulen, an denen sie ihre Hochschulzugangsberechtigung erworben haben, als „Viadrina-Botschafterinnen und -Botschafter“ über ihre Studienerfahrungen sowie über die vorhandenen Betreuungs-, Unterstützungs- und Beratungsmaßnahmen sowie über „typische Situationen“ im Studien- und Prüfungsverlauf.

Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) bietet interessierten Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eines Juniorstudiums, indem sie sich während der Schulzeit im präferierten Studiengang immatrikulieren und aktiv Module absolvieren und sich diese bei einer späteren Immatrikulation anrechnen lassen können.

5.3.2.2. Propädeutische Angebote Die zunehmende Heterogenität der Studienanfängerinnen und Studienanfänger versteht die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) als Chance und bietet entsprechend den heterogenen Strukturen abgestimmte propädeutische Angebote an den Fakultäten an. Da vor dem Hintergrund des Profils der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) mit explizitem Fokus auf das östliche Europa Studierende aus den östlichen Anrainerstaaten der EU bis nach Zentralasien für die Viadrina eine besonders relevante Klientel bilden, hat die Universität mit dem „Viadrina Fast Track“ (VFT) ein vorrangig auf diese Zielgruppe zugeschnittenes dreimonatiges Studienvorbereitungsprogramm initiiert, das Schülerinnen und Schülern mit guten bis sehr guten Deutschkenntnissen aus Osteuropa (außerhalb der EU), dem Südkaukasus und Zentralasien einen Studieneinstieg an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) direkt nach dem Abitur im Heimatland ermöglicht. Dieses seit 2015 sehr erfolgreich durchgeführte Programm wird zukünftig in einer verlängerten Form („Slow Track“) auch für ausländische Studieninteressierte aus anderen Regionen und Geflüchtete mit geringen Deutschkenntnissen angeboten. Zur Ermittlung eines optimalen propädeutischen Angebotes sowie weiterer Maßnahmen sowohl für deutsche als auch für ausländische Studienanfängerinnen und Studienanfänger fließen die empirischen Befunde der universitätsweiten internen Evaluationen sowie die Befunde der Befragung der Exmatrikulierten in die Konzeption und Weiterentwicklung von Kursangeboten für die Studienanfängerinnen und Studienanfänger ein und dienen einer kontinuierlichen Weiterentwicklung des hochschulinternen Qualitätssicherungssystems. Im Rahmen der 2014 angelaufenen Zielvereinbarungsperiode werden die verschiedenen propädeutischen Angebote zu einem integrierten und modular strukturierten Studienvorbereitungskonzept für deutsche wie ausländische Studierende weiterentwickelt.

5.3.2.3. Studienbegleitende Dienstleistungsangebote für Studierende Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) bietet ein umfangreiches Portfolio studienbegleitender Dienstleistungen und ist bestrebt, diese im Sinne der hochschulinternen Qualitätssicherung kontinuierlich weiterzuentwickeln. Im Folgenden werden einige zentrale Dienstleistungsangebote beschrieben:

Beratungs- und Unterstützungsangebote während des Studienverlaufs

• Einführungswoche für neuimmatrikulierte Studierende • Zentrale Studienberatung • Studienfachberatung • Psychologische Beratung • Beratung für Studierende mit Kind

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• Beratung für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler • Beratung für ein barrierefreies Studium • Einrichtung von Lerngruppen für Studierende in der Studieneingangsphase • Peertutoring für Studierende insbesondere in der Studieneingangsphase • Beratungsangebote der Gleichstellungsbeauftragten zu Studium und Geschlecht • Universitätsbibliothek mit einem umfangreichen Bestands- sowie Onlineangebot • Informations-, Kommunikations- und Multimediazentrum – unter anderem mit folgenden

Dienstleistungsangeboten für die Studierenden: Einrichtung eines zentralen Studentenkontos, ViaCampus (Studien- und Prüfungsverwaltung), Einrichtung von Internetzugängen und Drahtlosnetzwerken in Wohnheimen oder Unterstützung bei der Arbeit mit modernster audiovisueller Technik

• Multimediale Wissensvermittlung, beispielsweise durch E-Learning, Blended-Learning, Karriereportal, Moodle

Beratungs- und Unterstützungsangebote im Übergang von der Hochschule in das Berufsleben

• Career Center als Bindeglied zwischen der Universität und der Berufswelt, welches als zentraler Anlaufpunkt für alle Studierenden bei Fragen zum Thema Praktikum, Berufseinstieg, Qualifizierung sowie zur späteren Bewerbung im Berufsleben dient

Beratungs- und Unterstützungsangebote im Übergang von der Hochschule in eine Promotion

• Viadrina Center for Graduate Studies

Beratungs- und Unterstützungsangebote im Übergang von der Hochschule in die Selbständigkeit

• Centre for Entrepreneurship and Research (CfER) für Fragen hinsichtlich einer geplanten Selbständigkeit und Gründung

• Gründerservice für die konkrete Unterstützung von Gründungsaktivitäten

Beratungs- und Unterstützungsangebote für den curricularen Auslandsaufenthalt

• Studienbegleitende Betreuung und Koordination von curricularen Auslandsaufenthalten der Studierenden von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) entsprechend dem universitären Leitbild durch die Abteilung für Internationale Angelegenheiten

• Zertifizierte Anerkennungspraxis von Studienleistungen aus dem Ausland (von Kooperationshochschulen)

Beratungs- und Unterstützungsangebote für ausländische Studierende

• Studienbegleitende Betreuung von ausländischen Studierenden durch die Abteilung für Internationale Angelegenheiten

• Spezifische Vorbereitungsprogramme für ausländische Studierende, deren Hochschulzugangsberechtigung nicht ohne Weiteres anerkannt wird

• Spezifische lernunterstützende Angebote insbesondere für ausländische Studierende, die nicht in ihrer Muttersprache studieren (z. B. Schreibworkshops und -unterstützung)

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Erwerb von Schlüsselkompetenzen

• Mehrstufige modulare Ausbildung zum Peertutor in verschiedenen Spezialisierungen (Schreibtutor, Interkultureller Tutor, Sprachlerntutor) am Zentrum für Schlüsselkompetenzen und Forschendes Lernen

• Fakultätsübergreifende Workshops am Zentrum für Schlüsselkompetenzen und Forschendes Lernen sowie am Career Center, zum Beispiel im Bereich der interkulturellen Kompetenzen entsprechend dem universitären Leitbild

• Fakultätsspezifische Workshops (zum Beispiel juristisches Verhandeln)

Erwerb von Sprachen/Sprachkompetenzen

• Sprachen als zentraler Bestandteil im Curriculum entsprechend dem universitären Leitbild zur Vermittlung von Sprachkompetenzen auf unterschiedlichen Komplexitätsstufen – vermittelt durch Kurse am Sprachenzentrum

• Sprachenerwerb bis zum Abschluss eines Fachsprachenzertifikats (C2)

Kontextuale Bedingungen/soziales Klima im universitären Umfeld

• Wohninitiative „Verbündungs-Haus fforst e. V.“ mit dem Ziel der Selbstverwaltung einer Wohneinrichtung von Studierenden für Studierende

• Umfangreiche Sportangebote • Großes Angebot an studentischem Wohnraum (Wohnheime und privat) • Großes Angebot an von der Hochschule unterstützten studentischen sozialen, kulturellen

und politischen Initiativen • Gute Kooperation mit der Stadt zur Verankerung der Initiativen im lokalen Umfeld (zum

Beispiel durch mietfreie Nutzung einer Immobilie der städtischen Wohnungsbaugesellschaft für das Verbündungshaus fforst e. V.)

Die Dienstleistungsangebote werden kontinuierlich auf Grundlage von externen und internen Evaluationen im Sinne einer hochschulinternen Qualitätssicherung weiterentwickelt.

5.3.2.4. Implementierung des Lehrangebots Die Implementierung des Lehrangebotes an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) berücksichtigt das universitäre Leitbild, die universitären Qualitätsziele, die aktuellen Anforderungen und Richtlinien und die ASPO sowie die Studien- und Prüfungsordnungen der verschiedenen Studiengänge an den Fakultäten. Demzufolge werden in den grundständigen und weiterführenden Studiengängen strukturierte Curricula angeboten, die es den Studierenden ermöglichen, entlang von exemplarischen Studienverlaufsplänen beziehungsweise Orientierungen zum Studienverlauf der jeweiligen Studiengänge interdisziplinär überschneidungsfrei das Studium in der vorgesehenen Regelstudienzeit zu absolvieren; eine Überschneidungsfreiheit von Pflichtveranstaltungen wird durch ein (EDV-gestütztes) Zeitmanagement hinsichtlich der Lehrveranstaltungen sowie durch ein Raummanagement bezüglich der Lehrveranstaltungsorte koordiniert. Die strukturierten Curricula zeichnen sich durch eine konsequente Modularisierung und Fokussierung auf den Kompetenzerwerb sowie durch eine universitätsweite Harmonisierung von Modulgrößen aus. Diese Harmonisierung der Modulgrößen ermöglicht eine optimale Integration fachübergreifender – also interdisziplinärer – Module in den individuellen Studienverlauf im Rahmen der Regelstudienzeit. Die ASPO sowie die Studien- und Prüfungsordnungen der verschiedenen Studiengänge regeln die

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Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen Module. Der Bezug zu aktuellen Entwicklungen in Forschung und Praxis wird in allen Studiengängen aktiv gelebt und in den verschiedenen Studien- und Prüfungsordnungen berücksichtigt. Die mit der Modularisierung verbundene Bemessung der Studienleistungen in Form von ETCS-Credits sowie das Prüfungssystem zur Erfassung von entsprechenden Kompetenzen und überfachlichen Qualifikationen in den verschiedenen Fachmodulen werden durch die ASPO und die Studien- und Prüfungsordnungen geregelt.

5.3.2.5. Hochschuldidaktische Weiterbildungsangebote für Dozierende Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) sieht sich bezüglich der Implementierung des Lehrangebotes in einem kontinuierlichen Weiterentwicklungsprozess, um auf der hochschulinternen Qualitätssicherung aufbauend die Qualität stetig weiterzuentwickeln. Um diesem Qualitätsanspruch im Bereich Studium und Lehre gerecht zu werden, bietet die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) nicht nur für (studentische) Tutorinnen und Tutoren Weiterbildungsprogramme (welche unter anderem zentral durch das Zentrum für Schlüsselkompetenzen und Forschendes Lernen koordiniert und den Bedürfnissen der Fakultäten angepasst werden) an, sondern auch für die Dozierenden. Hierbei handelt es sich um kompetenzorientierte und didaktische Weiterbildungsangebote gemäß den Bedürfnissen der Dozierenden, welche durch interne Evaluationen in Form von Bedarfserhebungen ermittelt werden. Entsprechend den Bedarfen können Dozierende von den Weiterbildungsangeboten, beispielsweise vom „Netzwerk Studienqualität Brandenburg“ oder vom Zentrum für Schlüsselkompetenzen und Forschendes Lernen der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Gebrauch machen.

Die Verzahnung verschiedener interner Evaluationsinstrumente im Bereich Studium und Lehre, beispielsweise der regelmäßigen Evaluation der Lehre durch die Studierenden mit der Bedarfserhebung an Weiterbildungsmöglichkeiten aus Sicht der Dozierenden, ermöglicht eine optimale Professionalisierung.

5.3.2.6. Übergang von der Hochschule in das Berufsleben Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) weist im Übergang von der Hochschule in das Berufsleben im Bereich Studium und Lehre ein umfangreiches Repertoire für die Studierenden auf: Das Career Center der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) bietet zukünftigen Absolventinnen und Absolventen sowie Interessierten die jährliche Jobmesse „Viadukt“, weitere Recruiting-Events, verschiedene Beratungsformate sowie ein umfassendes EDV-gestütztes Karriereportal für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber an.

Für die spezifischen Stakeholder bietet die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) bedarfsgerechte Programme, beispielsweise das Frauen-Mentoring-Programm, an. Das Career Center pflegt ein wachsendes Netz von Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern in allen für die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) relevanten Berufsfeldern, um die Absolventinnen und Absolventen bei der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten sowie die Studierenden bei der Suche nach Praktika bestmöglich zu unterstützen. Weitere Unterstützungsangebote für einen optimalen Übergang von der Hochschule in das Berufsleben ermöglichen beispielsweise das Zentrum für interkulturelles Lernen oder das Zentrum für Schlüsselkompetenzen und Forschendes Lernen in Form verschiedener Kursangebote.

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5.3.2.7. Übergang von der Hochschule in die Promotionsphase Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) weist eine enge Verzahnung zwischen dem erfolgreichen Absolvieren des Studiums und einer sich anschließenden Promotion – beispielsweise in einer Graduiertenschule – auf, welche einen fließenden Übergang vom Studium in die Nachwuchsförderung ermöglicht. Dem universitären Leitbild verpflichtet, liegt ein Schwerpunkt im Aufbau internationaler Graduiertenkollegs im Viadrina Center for Graduate Studies (VCGS), das den Promovierenden Aus- und Weiterbildungen mit strukturierten Promotionsprogrammen anbietet. Kooperative Promotionen werden durch gemeinsame Abkommen beziehungsweise Doppelabkommen dokumentiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ziel des VCGS ist die selbständige Forschungsarbeit der Promovierenden. Es koordiniert einerseits die Übergänge zwischen den Ausbildungsabschnitten und andererseits die intensive individualisierte Betreuung und Unterstützung der Promovierenden.

5.3.2.8. Übergang von der Hochschule in die Selbständigkeit Das Centre for Entrepreneurship and Research (CfER) steht Absolventinnen und Absolventen für Fragen hinsichtlich einer Selbständigkeit beziehungsweise Ausgründung mit entsprechenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten im Übergang von der Hochschule in das Berufsleben zur Verfügung und begleitet die Absolventinnen und Absolventen in der Phase ihrer Ausgründung. Das CfER steht allen Studierenden, unabhängig vom individuellen Studienfortschritt, zur Verfügung.

5.3.3. Evaluation der implementierten Maßnahmen Die Konzeption und Implementierung der angebotenen Studiengänge sowie die verschiedenen Informationsangebote, Betreuungs- und Unterstützungsmaßnahmen werden in einem stetigen Evaluationsprozess mit dem Ziel der hochschulinternen Qualitätssicherung und Qualitätsweiterentwicklung überprüft. Diese Überprüfung berücksichtigt die aktuellen Standards und Anforderungen an die hochschulinterne Qualitätssicherung sowie das Leitbild und die universitären Qualitätsziele. Die beschriebenen Evaluationsverfahren im Bereich Studium und Lehre an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) werden in regelmäßigen Zeitintervallen durchgeführt.

Einige zentrale externe und interne Evaluationsverfahren, welche der hochschulinternen Qualitätssicherung und Qualitätsweiterentwicklung im Bereich Studium und Lehre dienen, werden im Folgenden mit ihren Evaluationssequenzen dargeboten.

Externe Evaluationen an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

Die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) nahm im Jahr 2010 am Benchmarking Internationalisierung von Hochschulen der Hochschul-Informations-System GmbH mit dem Resultat teil, dass diese Universität sehr gute Bewertungen im Bereich „Internationales“ aufweist und ihrem universitären Leitbild hinsichtlich der Internationalisierung entspricht. Der Wissenschaftsrat evaluierte in den 1990er Jahren die Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) mit dem Ergebnis, dass die Universität mit ihrem spezifischen Profil in der Grenzregion zum Nachbarland Polen ihren Platz im Hochschulsystem eingenommen hat. Die regelmäßige Teilnahme am Studienqualitätsmonitor des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (ehemals Hochschul-Informations-System GmbH) ermöglicht eine systematische Ermittlung von Verbesserungsmöglichkeiten als Ergänzung zu den internen Evaluationsverfahren an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Die externen Evaluationen werden durch die Teilnahme an der Alumnistudie des Centrums für Hochschulentwicklung sowie durch die Teilnahme an der QUEST-

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Studie des Centrums für Hochschulentwicklung und durch von den Fakultäten bei Bedarf in Auftrag gegebene externe Evaluationen ergänzt. Die durch die QUEST-Studie erhobenen Befunde stellen eine zentrale kennzahlengestützte Grundlage für die systematische Weiterentwicklung des Diversitymanagements an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) dar.

Interne Evaluationen an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

Zentrale Maßnahmen zur Sicherung der hochschulinternen Qualität sind die interne Akkreditierung und die interne Qualitätsrevision. Weiterhin stellen interne Evaluationen im Bereich Studium und Lehre einen essentiellen Aspekt zur hochschulinternen Qualitätssicherung und Qualitätsweiterentwicklung als Bestandteil des universitären Qualitätsmanagements dar. Die regelmäßige Beurteilung der Qualität von Studium und Lehre durch die Studierenden in Form der Lehrevaluation wird entsprechend der Satzung in den universitären Lehrveranstaltungen umgesetzt. Diese internen Evaluationen ermöglichen beispielsweise eine regelmäßige Analyse von kennzahlengestützten Qualitätsindikatoren entsprechend der universitären Qualitätsziele. Die Analyse der aktuellen Ausprägungen der Qualitätsindikatoren in diesen internen Evaluationen ermöglicht die Identifikation von Abweichungen sowie die Implementierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität im Bereich Studium und Lehre.

Weitere komplexe interne Evaluationsverfahren finden an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) mit dem Ziel der Identifikation von Verbesserungspotentialen im Bereich Studium und Lehre zur hochschulinternen Qualitätssicherung Anwendung. Dementsprechend wird eine regelmäßige universitätsweite Befragung zu den Studienbedingungen sowie zu den studentischen Eingangsvoraussetzungen, kontextualen Bedingungen, zum Studier- und Lernverhalten sowie zu Studienerfolgsindikatoren in Form einer universitären Vollerhebung durchgeführt. Diese interne Evaluation ermöglicht eine Querschnitterhebung der Zufriedenheit aller Studierenden mit den oben genannten Faktoren und eine statistische Analyse des Aufklärungsbeitrages zum Studienerfolg. Sie liefert wichtige empirische Befunde für eine mögliche Verbesserung im Bereich Studium und Lehre und gestattet Prognosen hinsichtlich des erfolgreichen Studierens. Eine Längsschnitterhebung 10 ermöglicht die Evaluation von Modifikationen in den Studienbedingungen und deren Auswirkung auf die Zufriedenheit der Studierenden und das Studierverhalten.

Zur wirksamen Verbesserung von Maßnahmen zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität im Bereich Studium und Lehre werden ebenfalls Exmatrikulierte befragt.

Eine umfassende Berücksichtigung aller Stakeholder erfordert ebenfalls die in regelmäßigen Abständen am VCGS durchgeführte Befragung von Promovierenden sowie eine Erhebung von Weiterbildungsbedarfen bei den Dozierenden.

Die (internen) Evaluationen zur hochschulinternen Qualitätssicherung werden um die Beurteilung der Beratungs- und Unterstützungsangebote im Bereich des Übergangs von der Schule in die Hochschule sowie von der Hochschule in die Berufswelt, Selbständigkeit etc. mit dem Ziel der Ermittlung von Verbesserungspotentialen erweitert.

Die empirischen Befunde der internen Evaluationen werden in verschiedenen Komplexitätsformen einerseits im zentralen EDV-basierten hochschulinternen Berichtswesen, im dezentralen

10 Befragungsintervall aktuell: alle drei Jahre.

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Berichtswesen, im zentralen Protokollwesen sowie im Intranet und andererseits auf der universitären Homepage der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

5.3.4. Verbesserung der Qualität im Bereich Studium und Lehre Der Regelkreis an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), welcher der Abbildung 1 entnommen werden kann, schließt mit der Qualitätsverbesserung und Qualitätsweiterentwicklung im Bereich Studium und Lehre im Rahmen des universitären Qualitätsmanagements auf Grundlage der externen und internen kennzahlengestützten Evaluationsbefunde durch die entsprechenden Erhebungsverfahren.

Diese kennzahlengestützten Befunde fließen in die Qualitätsweiterentwicklung der universitären Studiengänge ein und dienen als Grundlage für die kontinuierliche Ausgestaltung der Studienbedingungen. Die Befunde der externen und internen Evaluationen werden des Weiteren aktiv im Prozess der Verbesserung der Qualität in den verschiedenen Übergangsphasen von der Schule in die Hochschule, innerhalb der universitären Ausbildung sowie in der Übergangsphase von der Hochschule in das Berufsleben beziehungsweise in die anschließende Forschungstätigkeit als Promovierende/Promovierender oder in der Phase des Übergangs von der Hochschule in die Selbständigkeit, verankert. Insbesondere eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Beratungs-, Unterstützungs- sowie Betreuungsangebote mit einem internationalen und interdisziplinären Fokus für alle Stakeholder stellt einen zentralen Aspekt in der Qualitätssicherung an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) dar.

Befunde aus den externen und/oder internen Evaluationen, welche nicht mit den hohen Qualitätszielen der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) übereinstimmen, werden als Chance für eine stetige Weiterentwicklung verstanden.

Solche Weiterentwicklungen beziehungsweise Modifikationen im Bereich Studium und Lehre werden einer konsequenten Wirksamkeitsanalyse in Form von Follow-Up-Evaluationen mit verschiedenen Zeitintervallen unterzogen. So werden beispielsweise regelmäßig die Qualität von Studium und Lehre, der Workload sowie die Lehrkompetenz in den universitären Lehrveranstaltungen evaluiert. Darüber hinaus werden in einem festgelegten Zeitintervall Befragungen zu den Studienbedingungen, den studentischen Eingangsvoraussetzungen, den kontextualen Bedingungen, den Studienerfolgsindikatoren sowie zum Studier- und Lernverhalten durchgeführt. Neben diesen Studierendenbefragungen dienen beispielsweise die Exmatrikuliertenbefragungen sowie die Promovierendenbefragungen und die darauf basierenden Erkenntnisse den Weiterentwicklungen beziehungsweise Modifikationen im Bereich Studium und Lehre.

Der Regelkreis an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) versteht sich als ein kontinuierlicher Zyklus zur hochschulinternen Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität unter Berücksichtigung des universitären Leitbildes, der aktuellen Anforderungen und Standards und insbesondere unter Berücksichtigung der zunehmen Heterogenität der universitären Stakeholder.

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6. Ansprechpersonen Stabsstelle Qualitätsmanagement Dr. André Albrecht Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) Große Scharrnstraße 59 D - 15230 Frankfurt (Oder)

Telefon: +49 (0)335 5534 4227 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.europa-uni.de/qm

Judith Ölbey Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) Große Scharrnstraße 59 D - 15230 Frankfurt (Oder)

Telefon: +49 (0)335 5534 4230 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.europa-uni.de/qm