2
64 Bericht: Spezielle anulytische Methoden kochendem Wasser und 10 ml AmmoniaklSsung erw&rmt man solange auf dem Wasserbad, bis der blaue Nickelammoninmkomplex zersetzt und Niekelhydroxyd ausgefallen ist. Der Inhalt der Sehale wird nan in ein 100 ml-Zentrifugenglas ge- geben und die Schale bis zu einem Gesamtvolumen yon 50--60 ml mit Wasser nach- gespiilt. Hierauf wird 15 min bei 2500 U/min zentrifugiert. Die iiberstehende Fliissig- keit wird in eine 200 ml-Abdampfsehale abgegossen, der Zentrifugenrtickstand nochmals mit 0,5 ml AmmoniaklSsung und 30 m] Wasser durchgeriihrt, 20 min zentrifugiert und die iiberstehende LSsung mit der ersten vereinigt. Die gleiehe Operation wird noeh zweimal und zwar 25 min bei 2900 U/rain und 30 rain bei 3100 U/min wiederholt. Man verdampft die vereinigten L5sungen zur Troekne, spiilt den Trockenriiekstand mit mehreren kleinen Portionen Wasser in einen 25 ml-Mel]kolben, gibt 2 ml anges~uerte GlycerinlSsung (5 ml Glycerin + 10 ml 10%ige Salzs~ure in 100 ml Wasser) zu und fiillt zur Marke auf. Nach Zugabe weiterer 2,0 ml Wasser sciliittelt man kr~ftig, gibt dann den Kolbeninhalt in ein Zentrifugenglas, zentrifugiert 15 rain bei 3000 U/min, dekantiert in einen 50 ml- Erlenmeyer-Kolben und filtriert den Rest in den gleiehen Kolben. Ein Blindversueh wird gleichzeitig mit 0,5 g gereinigtem Quarzsand durehgefiihrt. Von der friseh hergestellten BaCl~-LSsung mit Bariumsulfatkeimen (s. unten) pipettiert man 1 ml in einen 25 ml-Kolben, dessen Wande nieht angekratzt sein diirfen. Aueh diirfen die Kolben wi~hrend der ansehlie~enden Ruhezeit nicht bewegt werden. Naeh 21~ Std, oder Stehen fiber Nacht, gibt man die Proben und Teste (hergestellt mit StandardsulfatlSsung 0,5435 g K2SOJ100 ml Wasser) in diese Kolben bis zum Endvo]umen yon 25 ml und schiittelt anschlieBend ~ min. Dann lgl3t man 60 bis 90 min stehen (nicht im direkten Sonnenlicht), schiittelt noch einmal und bestimmt die Triibung in einem Photometer unter Verwendung einer 1 em-Kiivette und eines HILG~ 4508-Filters. -- Herstellung der Imp/suspension. 23,0 g BaC12 2 H20, 4,0 ml StandardsulfatlSsung und 46,0 ml Wasser werden in dieser Reihenfolge in einen 150 ml:Erlenmeyer-Kolben gegeben. AnschlieBend 15st man dureh Erw~rmen und kiihlt schnell ab. In einem Probierglas li~Bt man 30 rain stehen, hebert etwa 48 ml dieser Suspension in einen Erlenmeyer-Kolben, wobei der Heber 1 em vom Boden und yon den W~Lnden entfernt sein soll. Der Riiekstand wird verworfen. Nach Zusatz weiterer 4,0 ml SulfatlSsung schiittelt man I min, li~Bt 45 mill stehen, hebert ab, gibt erneut 4,0 ml SuffatlSsung zu, schiittel* 1 rain, l~l~t 60 min stehen, verdtinnt die abgeheberte Fliissigkeit in einem MeBzylinder auf 50 ml und ver- wahrt bei diffusem Lieht. H. SOltMIDT, Wiesbaden Qualitative Reaktionen auf einige Chloraminkomponenten besehreiben E. J. QuI~ und J. V. KARA]3II~OS 1. Es kSnnen folgende Stoffe bestimmt werden: Chloramin T (p-Toluolsu]foehloramid-l\Tatrinm), Halan (1,3-Diehior-5,5-dimethyl- hydantoin), Trichlorcyanursiiure, Trich[ormelamin und chloriertes Trinatriumphos- phat. -- Aus/i~hrung. 1 g der Untersuchungssubstanz wird mit 6 ml 95~oigem Alkohol bei 55~ 5 min behandelt. Man l~l~t den anorganisehen Riickstand ab- sitzen und dekantiert die klare LSsung, die die organisehen Stoffe enth~lt. Die LSsung wird in 3 Teile geteilt, die getrennt untersueht werden. -- A. 2,4-D~nitro- phenylhydrazinreagen8. Man lSst 2 g 2,4-Oinitrophenylhydrazin in 15 ml konz. Schwefelsi~ure, gibt 150 ml 95~ Alkohol hinzu und fiillt mit dest. Wasser auf 500 ml auf. -- Zu einem Teil der zu untersuchenden LSsung wird das gleiche Volumen Reagens zugeftigt und gut geschiittelt. Man l~l~t dann ohne zu sehiitteln 5 min stehen. Chloramin T gibt eine kirschrote Farbe, Halan und Trichloreyanur- s~ure geben innerhalb 5 min eine Triibung und nach 15 mill einen IXTiederschlag. Triehlormelamin gibt eine kl~re gelbgriine LSsung, w~hrend chloriertes Trinatrinm- 1 Chemist-Analyst 44, 49--50 (1955). Blockson Chemical Comp. , Joliet, Ill. (USA).

Qualitative Reaktionen auf einige Chloraminkomponenten

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Qualitative Reaktionen auf einige Chloraminkomponenten

64 Bericht: Spezielle anulytische Methoden

kochendem Wasser und 10 ml AmmoniaklSsung erw&rmt man solange auf dem Wasserbad, bis der blaue Nickelammoninmkomplex zersetzt und Niekelhydroxyd ausgefallen ist. Der Inhalt der Sehale wird nan in ein 100 ml-Zentrifugenglas ge- geben und die Schale bis zu einem Gesamtvolumen yon 50--60 ml mit Wasser nach- gespiilt. Hierauf wird 15 min bei 2500 U/min zentrifugiert. Die iiberstehende Fliissig- keit wird in eine 200 ml-Abdampfsehale abgegossen, der Zentrifugenrtickstand nochmals mit 0,5 ml AmmoniaklSsung und 30 m] Wasser durchgeriihrt, 20 min zentrifugiert und die iiberstehende LSsung mit der ersten vereinigt. Die gleiehe Operation wird noeh zweimal und zwar 25 min bei 2900 U/rain und 30 rain bei 3100 U/min wiederholt. Man verdampft die vereinigten L5sungen zur Troekne, spiilt den Trockenriiekstand mit mehreren kleinen Portionen Wasser in einen 25 ml-Mel]kolben, gibt 2 ml anges~uerte GlycerinlSsung (5 ml Glycerin + 10 ml 10%ige Salzs~ure in 100 ml Wasser) zu und fiillt zur Marke auf. Nach Zugabe weiterer 2,0 ml Wasser sciliittelt man kr~ftig, gibt dann den Kolbeninhalt in ein Zentrifugenglas, zentrifugiert 15 rain bei 3000 U/min, dekantiert in einen 50 ml- Erlenmeyer-Kolben und filtriert den Rest in den gleiehen Kolben. Ein Blindversueh wird gleichzeitig mit 0,5 g gereinigtem Quarzsand durehgefiihrt. Von der friseh hergestellten BaCl~-LSsung mit Bariumsulfatkeimen (s. unten) pipettiert man 1 ml in einen 25 ml-Kolben, dessen Wande nieht angekratzt sein diirfen. Aueh diirfen die Kolben wi~hrend der ansehlie~enden Ruhezeit nicht bewegt werden. Naeh 21~ Std, oder Stehen fiber Nacht, gibt man die Proben und Teste (hergestellt mit StandardsulfatlSsung 0,5435 g K2SOJ100 ml Wasser) in diese Kolben bis zum Endvo]umen yon 25 ml und schiittelt anschlieBend ~ min. Dann lgl3t man 60 bis 90 min stehen (nicht im direkten Sonnenlicht), schiittelt noch einmal und bestimmt die Triibung in einem Photometer unter Verwendung einer 1 em-Kiivette und eines H I L G ~ 4508-Filters. - - Herstellung der Imp/suspension. 23,0 g BaC12 �9 2 H20, 4,0 ml StandardsulfatlSsung und 46,0 ml Wasser werden in dieser Reihenfolge in einen 150 ml:Erlenmeyer-Kolben gegeben. AnschlieBend 15st man dureh Erw~rmen und kiihlt schnell ab. In einem Probierglas li~Bt man 30 rain stehen, hebert etwa 48 ml dieser Suspension in einen Erlenmeyer-Kolben, wobei der Heber 1 em vom Boden und yon den W~Lnden entfernt sein soll. Der Riiekstand wird verworfen. Nach Zusatz weiterer 4,0 ml SulfatlSsung schiittelt man I min, li~Bt 45 mill stehen, hebert ab, gibt erneut 4,0 ml SuffatlSsung zu, schiittel* 1 rain, l~l~t 60 min stehen, verdtinnt die abgeheberte Fliissigkeit in einem MeBzylinder auf 50 ml und ver- wahrt bei diffusem Lieht. H. SOltMIDT, Wiesbaden

Qualitative Reaktionen auf einige Chloraminkomponenten besehreiben E. J. Q u I ~ und J. V. KARA]3II~OS 1. Es kSnnen folgende Stoffe bestimmt werden: Chloramin T (p-Toluolsu]foehloramid-l\Tatrinm), Halan (1,3-Diehior-5,5-dimethyl- hydantoin), Trichlorcyanursiiure, Trich[ormelamin und chloriertes Trinatriumphos- phat. - - Aus/i~hrung. 1 g der Untersuchungssubstanz wird mit 6 ml 95~oigem

�9 Alkohol bei 55~ 5 min behandelt. Man l~l~t den anorganisehen Riickstand ab- sitzen und dekantiert die klare LSsung, die die organisehen Stoffe enth~lt. Die LSsung wird in 3 Teile geteilt, die getrennt untersueht werden. - - A. 2,4-D~nitro- phenylhydrazinreagen8. Man lSst 2 g 2,4-Oinitrophenylhydrazin in 15 ml konz. Schwefelsi~ure, gibt 150 ml 95~ Alkohol hinzu und fiillt mit dest. Wasser auf 500 ml auf. - - Zu einem Teil der zu untersuchenden LSsung wird das gleiche Volumen Reagens zugeftigt und gut geschiittelt. Man l~l~t dann ohne zu sehiitteln 5 min stehen. Chloramin T gibt eine kirschrote Farbe, Halan und Trichloreyanur- s~ure geben innerhalb 5 min eine Triibung und nach 15 mill einen IXTiederschlag. Triehlormelamin gibt eine kl~re gelbgriine LSsung, w~hrend chloriertes Trinatrinm-

1 Chemist-Analyst 44, 49--50 (1955). Blockson Chemical Comp. , Joliet, Ill. (USA).

Page 2: Qualitative Reaktionen auf einige Chloraminkomponenten

3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 65

phosphat keine siehtbare Reaktion gibt. - - B . Der zweite Tell der Untersuchungs- 15sung wird 5 min auf dem Wasserbad erhitzt. Bei Anwesenheit yon Triehlor- melamin f~llt ein refer unlSslieher Stoff aus, Trichloreyanurs~ure gibt einen weii]en krist~llinen Niederschlag. - - C. 100 mg Brenzcateehin werden auf einmal zum dritten Teil der UntersuchungslSsung gegeben. Die L(~sung fi~rbt sieh innerhalb 1 min violett, wenn sie Chlo~amin T enthi~lt, gelb bis gelbgriin mit H~lan, rot- braun mit Cyanursi~ure und griin mit Triehlormelamin. Chloriertes Natrinmphos- phat gibt keine sichtbare Reaktion. - - D. 100 mg der urspriingliehen Unter- suehungssubstanz werden in 5ml 10~ Natronlauge gelSst und mit 0,5 ml 5~ Kupfersulfatl5sung versetzt. Es wird geschiittelt und der entstehende Niederschlag nach 2 rain gepriift. Bei Anwesenheit yon Chloramin T bleibt der

�9 Niederschlag blau, die iiberstehende Fliissigkeit hat eine violette Farbe. Mit Tri- ehlormelamin wird der Niederschlag blaugriin, die Fliissigkeit ist nicht violett. Bei den anderen Stoffen ist der Niederschlag schwarz. H.-F. KU~A~DT

3. A n a l y s e n m e t h o d e n a u f d e m G e b i e t e d e r P h ~ r m a z i e

Fiir die Isolierung yon Arzneimitteln aus Suppositorien lind Salben ist das iibliche Extraktionsverfahren meist nicht anwendbar. N. K~EVTZK~WP ~ schli~gt folgende Arbeitsweise vor: Analyse yon Suppositorien. Man 15st das zerkleinerte und gut getrocknete Zi~pfchen in wasserfreiem Methylenchlorid, zentrffugiert, behandelt den Riickstand nochmM mit dem LSsungsmittel und wiederholt dies~ bis keine weitere AuflSsung mehr erkennbar ist. Der Riickstand enth/~lt anorgani- sehe und organische Salze sowie Suffonamide. Er wird nach dem Trocknen in iiblicher Weise welter untersucht. ])as Ffltrat wird auf dem Wasserbad verdampft und der Riiekstand sorgf~ltig im Vakuumexsiccator getrocknet. Man unterwirft ihn dann einer Vakuumsublimation bei etwa 12 Torr und einer 01b~dtemperatur yon 150--190 ~ C. Dabei sublimieren die meisten Arzneimittel und kSrmen im Sublimat nach noehmaligem Sublimieren oder naeh Umkristallisieren durch Sehmelzpunktsbestimmung identifiziert werden. Die Sublimation wird in dem Apparat yon B. I:~EICI~ERT 2 durchgeftihrt. - - Fiir Salben ist das Sublimations- verfahren nieht geeignet, weft aus den Salbengrundlagen unter den Sublimations- bedingungen immer leicht siedende Anteile abdestillieren. Hier bew~hrt sieh eine Adsorptionsmethode an Aluminiumoxyd (,,neutral" WOEL~), dureh das die Salben- grundlagen als Neutralstoffe viel schw~eher adsorbiert werden als viele Arznei- mittel. Zur Durchfiihrung der Trennung 16st man 1 g Salbe in 10 ml LSsungs- mittel und gibt die LSsung auf eine Aluminiumoxyds~ule yon 8,5 cm H6he (~ 10 g Aluminiumoxyd), die vorher mit dem gleiohen LSsungsmittel ges~ttigt wurde. Der Durehlauf soil 30 rain dauern. Dana eluiert man mit demselben LSsungsmittel so, dal~ die Durehlaufzeit fiir ]e 5 ml 10 rain betr~gt. Alle untersuchten Salben- grundlagen werden mit etwa 25 ml LSsungsmittel eluiert, wobei Chloroform, Benzol und ~ther meist gleichgut brauchbar sind (bei Adeps suillus eignet sieh nur CHCI~). Die Arzneimittel bleiben quantitativ auf der S~ule zuriick. Sie werden ansohliel~end mit polaren LSsungsmitteln, die selbst g u t an Aluminiumoxyd ad- sorbiert werden, zurtiekgewonnen, allerdings nieht immer quantitativ.

A. KlYRTENACKER

Uber eine Bestimmungsmethode yon ~thyleniminderivaten (die als Krebsheil- mittel gepriift werden) berichten E. ALL]~ und W. SE~MA~ ~. Xthyleniminderivate

1 Dtsch. Apotheker-Ztg. 1955, 640--642. Univ. Marburg/Lahn. 2 Dtsch. Apotheker-Ztg. 1941, 233. a Analyt. Chemistry 27,540--543 (1955). Amer. Cyanamid Co., Bound Brook, 5[. J.

Z. anal. Chem., Bd. 151 5