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202 &ercitp.in. NO8 + H Br. Diesea Ssla schmilzt, wenn mkn ea schmh erhitst. Ammoniak, Kali fhllen daraus die Baee. (Chem. Gaz. 1855. - C'hern.-phamn. Centrbl. 1856. No.18.) B. Qnereitrin. L. Rigaud stellte das Quercitrin auf die Weise dar, dass er die Rinde der Quwctis tinctoria mit 85gradigem Alkokol extrahirte, die erhaltene Tinctur zur Reseitigullg der Quercitrongerbsiiure und des brauncn Farbstoffs mit Leimauflosung fiilltc und die filtrirte Flussigkeit abdampfte, aus der sich dann das in kocliendem Wasscr nur wcnig losliche Quercitrin in kugelformig ruppirten IIaufchcn Ausscheiden mittelst Zusatz von Wasser gereinigt wurde. Es besteht dann aus hornogenen Krystallen, hat eine schwefel- bis clirom elbe Farbe, schmeckt wenig bitter und ist geruchlos. %a die von Rigaud unternommene Analyse dcs Quercitrins init der von B ol I e y ausgefiihr- ten nicht iibereinstinimtc, glaubte er in der 7 welche das Quercitrin durch die Einwirkung von JersebuY Minera - sauren erleidet, Anhitltspnncte fur die Bestimrnung der richtigen Formel des Qucrcitrins zu erhalten. Wird nginlich das Quercitrin niit einer zur Auflosung hinlang- lichen Quantitat Wasser versetzt und zum Sieden erhitzt, so scheidet sich auf Zusatz von verdunnter Schwefelsaiire nach kurzer Zeit ein Korper von vie1 lebhafterer gelber Farbe in Flocken ab, die bei nkiherer Hetrachtung aua kleinen feincn Nadcln bestehen. Dicsc abfiltrirt erhiilt man cine farblose Flussigkeit, welche nach der Keutra- lisation mit kohlensaurem Baryt und Filtriren desselben, beim Abdampfen im Wasserbade einen sussen Syrup hinterliisst, der die Eigenschaftcn cines Zuckers hat. Den gelben Korper nennt Ri gau d Quercetin und es handelte sicli nun darum, die Quantitiit des bei der Zersetzung von einer bestimmten Mcnge Quercitrin gebildeten Zuckers genau zu bcstimrncn, da sich leicht aus dicsem und der procentischen Zusammensetzung des Quercitrins das Atom- gewicht des Ictteteren folgern laisst. Die Bestimmun des Zuckers fuhrte R i g a u d mittelst einer nach der f' e h- 1 j n g schen Angahc dareestellten alkalischen Kupfervitriol- losung, von der 10 Cubikcentimeter 0,05636 Grm. bei 10@0 getrockneten Traubehzucker entsprechen, aus. Das Quercitrin lieferte hiernach im Mittel 44,35 Proc. abschied und durch wiederholtcs Au 8 osen in Alkohol und

Quercitrin

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202 &ercitp.in.

NO8 + H Br. Diesea Ssla schmilzt, wenn mkn ea schmh erhitst. Ammoniak, Kali fhllen daraus die Baee. (Chem. Gaz. 1855. - C'hern.-phamn. Centrbl. 1856. No.18.)

B.

Qnereitrin. L. Rigaud stellte das Quercitrin auf die Weise dar,

dass er die Rinde der Quwctis tinctoria mit 85gradigem Alkokol extrahirte, die erhaltene Tinctur zur Reseitigullg der Quercitrongerbsiiure und des brauncn Farbstoffs mit Leimauflosung fiilltc und die filtrirte Flussigkeit abdampfte, aus der sich dann das in kocliendem Wasscr nur wcnig losliche Quercitrin in kugelformig ruppirten IIaufchcn

Ausscheiden mittelst Zusatz von Wasser gereinigt wurde. Es besteht dann aus hornogenen Krystallen, hat eine schwefel- bis clirom elbe Farbe, schmeckt wenig bitter und ist geruchlos. %a die von R igaud unternommene Analyse dcs Quercitrins init der von B ol I e y ausgefiihr- ten nicht iibereinstinimtc, glaubte er in der 7 welche das Quercitrin durch die Einwirkung von JersebuY Minera - sauren erleidet, Anhitltspnncte fur die Bestimrnung der richtigen Formel des Qucrcitrins zu erhalten. Wird nginlich das Quercitrin niit einer zur Auflosung hinlang- lichen Quantitat Wasser versetzt und zum Sieden erhitzt, so scheidet sich auf Zusatz von verdunnter Schwefelsaiire nach kurzer Zeit ein Korper von vie1 lebhafterer gelber Farbe in Flocken ab, die bei nkiherer Hetrachtung aua kleinen feincn Nadcln bestehen. Dicsc abfiltrirt erhiilt man cine farblose Flussigkeit, welche nach der Keutra- lisation mit kohlensaurem Baryt und Filtriren desselben, beim Abdampfen im Wasserbade einen sussen Syrup hinterliisst, der die Eigenschaftcn cines Zuckers hat. Den gelben Korper nennt Ri gau d Quercetin und es handelte sicli nun darum, die Quantitiit des bei der Zersetzung von einer bestimmten Mcnge Quercitrin gebildeten Zuckers genau zu bcstimrncn, da sich leicht aus dicsem und der procentischen Zusammensetzung des Quercitrins das Atom- gewicht des Ictteteren folgern laisst. Die Bestimmun des Zuckers fuhrte R i g a u d mittelst einer nach der f' e h- 1 j n g schen Angahc dareestellten alkalischen Kupfervitriol- losung, von der 10 Cubikcentimeter 0,05636 Grm. bei 10@0 getrockneten Traubehzucker entsprechen, aus.

Das Quercitrin lieferte hiernach im Mittel 44,35 Proc.

abschied und durch wiederholtcs Au 8 osen in Alkohol und