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Kurze Mitteilungen 31 (004)-Reflex dem (002)-Reflex (Abb.3). Gelegentlieh ist das ttydrat des Kupfersulfats anstelle des Hydro- xids a]s Korrosionsprodukt in Betracht gezogen wor- den. Die Hydrate der Salze 2 wertiger Metalle weisen aber bei der Beugungsanalyse kein eharakteristisehes Intensit/~tsprofil auf. Dadurch kann man das Hydrat mit Hilfe der Elektronenbeugung vom Hydroxid unterseheiden. Literatur 1. Jagodzinski, It. : Acta Crystallogr. (London) 2, 201 (1949). 2. Yamaguchi, S.: diese Z. 184, 412 (1961). S. Yamaguchi National Institute for Research in Inorganic Materials 2-29-3 Hon-Komagome, Bunkyo Tokyo (Japan) Rasche extrakti.ons-chromatographische Methode zur Abtrennung yon Quecksilber aus biologischen Materialien mit Hilfe yon Dithizon Rapid Separation of Mercury from Biological Materials by Extraction Chromatography with Dithizone Abtrennung yon Quecksilber aus Biolog. Material; Croma- thographie, S~ule/Extraktion; mit Dithizon I-I. Wo~I)ICl~und W. PFA~I~AVSEI~ Forschungsinstitut der Ernghrungswirtsehaft Wien, 0sterreich Eingegangen am 24. Mai 1972 Die Anwendung der Extraktions-Chromatographie auf die Abtrennung yon Quecksflber als Dithizonat bietet den Vorteil rascher Handhabung bei scharfer Trennung yon den die Bestimmung st6renden Ionen [1]. Dariiber hinaus k6nnen Oxydationspro- dukte des Dithizons, wie sic oft unkontrollierbar auf- treten k6nnen [2], infolge/iuBerst geringer Dithizon- konzentrationen in der station/iren Chloroformphase, fehlenden Kontaktes mit Luftsauerstoff und Licht- schutz durch Ummantelung mit Folien loraktisch ausgeschaltet werden. Tr/igermaterial ist ein Trifluormonochlorpoly- /~thylenpulver (Voltalef 300 Micro PL), die station/ire Phase eine 10-a ~ Dithizonl6sung in Chloroform. Die fiblicherweise schwefelsaure AufschluBl6sung[2] wird als mobile Phase fiber die Kolonnen geschickt, wobei sich Quecksilberdithizonat als orangegelbes Band am Kopf der Kolonne sammelt. Neben den in organischen Materialien praktisch nicht vorhandenen Elementen (Au, Ag, Pt) kann nur Kupfer stSrend wirken [1], da es gleiehfalls aus saurer L6sung extra- hiert wird. Durch Einstellen der ProbelSsung auf ptI < 1 erMlt man Bedingungen, bei denen Kupfer nur in Spuren extrahiert wird. Nach Wasehen mit 0,05 N Natronlauge werden diese Kupferspuren quantitativ zusammen mit fibersehfissigem Dithizon aus der station~ren Phase eluiert. Weft sieh das prim/ire orangegefs Queeksilber- dithizonat bei Dithizonmangel, wie er naeh S/~tti- gung der obersten Sehieht der Kolonne mit I-Ig(ttDZ)e auftritt, teilweise in das sekund/ire violettgef/~rbte Queeksilberdithizonat umwandelt, ist Zugabe yon Dithizonatanionen zur NatronlaugelSsung nStig. Dutch das Angebot des Dighizonatanions in der w/igrigen Phase wird der Umwandlungsprozeg wieder umgekehrt, so dag alles Queeksflber als prim/ires Di- thizonat vorliegt, als das es aueh photometriseh be- stimmt wird [1]. Queeksilberdithizonat verbleibt bei Elution des Dithizons auf der Kolonne, die iibrigen Teile der Ko- lonne erseheinen naeh Wasehen mit Essigs~Lure weig. Queeksilberdithizonat wird mit Chloroform aus- gewasehen und photometriseh bestimmt. Experimentelles Niiule. FfillhShe 100 mm, Innendurchmesser 6 ram. ivi~llmaterial. 10 g Voltalef 300 Micro PL und 3 ml 10 .3 ~ Dithizon in Chloroform werden in einem Erlen- meyer-Kolben mit Schliffstopfen homogen vermischt. Vorbereitung der Kolonne. Durch die trocken gestopfte Kolonne 3 M Schwefels~ure durchgesaugt, bis die S~ulen- ffillung blasenfrei bleibt. 5lit einer Alu-Folie wird die Ko- lonnenfiillung vor Lieht geschiitzt. Diese Kolonne kann his zu 10 ~g Hg extrahieren. Ffir h6here Konzentrationen miissen grSger dimensionierte Kolonnen verwendet werden. Arbeitsvorschri/t. Die schwefelsaure Aufschlugl6sung [2] wird fiber die Siiule gesehiekt, wobei Quecksilberdithizonat als orangegelbe Zone erkennbar wird. Nach Durehleufen der AufschluglSsung wird mit 2 ml 3 M Sehwefelsgure nach- gewaschen. Anschliel3enderfolgt mit 3 ml 0,1/r Natronlauge, die mit 3 ml 10 -~ ~ DithizonlSsung gquilibriert wurde und dutch das Dithizonanion gelbbraun gef~rbt ist, Elution des umgesetzten griinen Dithizons. Nit 2 ml reiner 0,05 N Natronlauge und anschlieBend 2 ml 10~ Essigsgure zur Desensibilisierung des Quecksilberdithizonats wird nach- gewaschen. Das orangegelbe Quecksilberdithizonat wird mit Chloroform ausgewaschen und bei 483 nm gegen Chloroform Ms Blindl6sung photometriert. Literatur 1. Iwantscheff, G. : Das Dithizon und seine Anwendung in dcr Mikro- und Spurenanalyse. Weinheim: Verlag Chemic 1958. 2. Woidich, I-I., Pfannhauser, W.: Z. Lebensmittel-Unters. u. -forsch. (im I)ruck) (1972). Univ.-Doz. Dr. H. Woidich Forschungsinstitut der Ern~hrungswirtschaft A-1190 Wien, Blaastra~e 29 0sterreich

Rasche extraktions-chromatographische Methode zur Abtrennung von Quecksilber aus biologischen Materialien mit Hilfe von Dithizon

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Page 1: Rasche extraktions-chromatographische Methode zur Abtrennung von Quecksilber aus biologischen Materialien mit Hilfe von Dithizon

Kurze Mitteilungen 31

(004)-Reflex dem (002)-Reflex (Abb.3). Gelegentlieh ist das t tydra t des Kupfersulfats anstelle des Hydro- xids a]s Korrosionsprodukt in Betracht gezogen wor- den. Die Hydrate der Salze 2 wertiger Metalle weisen aber bei der Beugungsanalyse kein eharakteristisehes Intensit/~tsprofil auf. Dadurch kann man das Hydrat mit Hilfe der Elektronenbeugung vom Hydroxid unterseheiden.

Literatur 1. Jagodzinski, It. : Acta Crystallogr. (London) 2, 201 (1949). 2. Yamaguchi, S.: diese Z. 184, 412 (1961).

S. Yamaguchi National Institute for Research in Inorganic Materials 2-29-3 Hon-Komagome, Bunkyo Tokyo (Japan)

R a s c h e e x t r a k t i . o n s - c h r o m a t o g r a p h i s c h e M e t h o d e z u r A b t r e n n u n g y o n Q u e c k s i l b e r

aus b i o l o g i s c h e n M a t e r i a l i e n

m i t H i l f e y o n D i t h i z o n

Rapid Separation of Mercury from Biological Materials by Extraction Chromatography with Dithizone

Abtrennung yon Quecksilber aus Biolog. Material; Croma- thographie, S~ule/Extraktion; mit Dithizon

I-I. Wo~I)ICl~ und W. PFA~I~AVSEI~ Forschungsinstitut der Ernghrungswirtsehaft Wien, 0sterreich

Eingegangen am 24. Mai 1972

Die Anwendung der Extraktions-Chromatographie auf die Abtrennung yon Quecksflber als Dithizonat bietet den Vorteil rascher Handhabung bei scharfer Trennung yon den die Bestimmung st6renden Ionen [1]. Dariiber hinaus k6nnen Oxydationspro- dukte des Dithizons, wie sic oft unkontrollierbar auf- treten k6nnen [2], infolge/iuBerst geringer Dithizon- konzentrationen in der station/iren Chloroformphase, fehlenden Kontaktes mit Luftsauerstoff und Licht- schutz durch Ummantelung mit Folien loraktisch ausgeschaltet werden.

Tr/igermaterial ist ein Trifluormonochlorpoly- /~thylenpulver (Voltalef 300 Micro PL), die station/ire Phase eine 10 -a ~ Dithizonl6sung in Chloroform.

Die fiblicherweise schwefelsaure AufschluBl6sung[2] wird als mobile Phase fiber die Kolonnen geschickt, wobei sich Quecksilberdithizonat als orangegelbes Band am Kopf der Kolonne sammelt. Neben den in organischen Materialien praktisch nicht vorhandenen Elementen (Au, Ag, Pt) kann nur Kupfer stSrend wirken [1], da es gleiehfalls aus saurer L6sung extra-

hiert wird. Durch Einstellen der ProbelSsung auf p t I < 1 erMlt man Bedingungen, bei denen Kupfer nur in Spuren extrahiert wird. Nach Wasehen mit 0,05 N Natronlauge werden diese Kupferspuren quantitativ zusammen mit fibersehfissigem Dithizon aus der station~ren Phase eluiert.

Weft sieh das prim/ire orangegefs Queeksilber- dithizonat bei Dithizonmangel, wie er naeh S/~tti- gung der obersten Sehieht der Kolonne mit I-Ig(ttDZ)e auftritt, teilweise in das sekund/ire violettgef/~rbte Queeksilberdithizonat umwandelt, ist Zugabe yon Dithizonatanionen zur NatronlaugelSsung nStig. Dutch das Angebot des Dighizonatanions in der w/igrigen Phase wird der Umwandlungsprozeg wieder umgekehrt, so dag alles Queeksflber als prim/ires Di- thizonat vorliegt, als das es aueh photometriseh be- stimmt wird [1].

Queeksilberdithizonat verbleibt bei Elution des Dithizons auf der Kolonne, die iibrigen Teile der Ko- lonne erseheinen naeh Wasehen mit Essigs~Lure weig.

Queeksilberdithizonat wird mit Chloroform aus- gewasehen und photometriseh bestimmt.

Experimentelles

Niiule. FfillhShe 100 mm, Innendurchmesser 6 ram. ivi~llmaterial. 10 g Voltalef 300 Micro PL und 3 ml

10 .3 ~ Dithizon in Chloroform werden in einem Erlen- meyer-Kolben mit Schliffstopfen homogen vermischt.

Vorbereitung der Kolonne. Durch die trocken gestopfte Kolonne 3 M Schwefels~ure durchgesaugt, bis die S~ulen- ffillung blasenfrei bleibt. 5lit einer Alu-Folie wird die Ko- lonnenfiillung vor Lieht geschiitzt. Diese Kolonne kann his zu 10 ~g Hg extrahieren. Ffir h6here Konzentrationen miissen grSger dimensionierte Kolonnen verwendet werden.

Arbeitsvorschri/t. Die schwefelsaure Aufschlugl6sung [2] wird fiber die Siiule gesehiekt, wobei Quecksilberdithizonat als orangegelbe Zone erkennbar wird. Nach Durehleufen der AufschluglSsung wird mit 2 ml 3 M Sehwefelsgure nach- gewaschen. Anschliel3end erfolgt mit 3 ml 0,1/r Natronlauge, die mit 3 ml 10 -~ ~ DithizonlSsung gquilibriert wurde und dutch das Dithizonanion gelbbraun gef~rbt ist, Elution des umgesetzten griinen Dithizons. Nit 2 ml reiner 0,05 N Natronlauge und anschlieBend 2 ml 10~ Essigsgure zur Desensibilisierung des Quecksilberdithizonats wird nach- gewaschen. Das orangegelbe Quecksilberdithizonat wird mit Chloroform ausgewaschen und bei 483 nm gegen Chloroform Ms Blindl6sung photometriert.

Literatur 1. Iwantscheff, G. : Das Dithizon und seine Anwendung in

dcr Mikro- und Spurenanalyse. Weinheim: Verlag Chemic 1958.

2. Woidich, I-I., Pfannhauser, W.: Z. Lebensmittel-Unters. u. -forsch. (im I)ruck) (1972).

Univ.-Doz. Dr. H. Woidich Forschungsinstitut der Ern~hrungswirtschaft A- 1190 Wien, Blaastra~e 29 0sterreich