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6. Woche
Glastechnik
Glastechnische Arbeiten dürfen nur unter ständiger Überwachung des
Praktikumsleiters durchgeführt werden.
Schneiden des Glasrohres
Das Schneiden des Glasrohres geschieht mit Glasschneidemesser (od. mit
Ampullenfeile). Ein Strich mit dem Glasschneidemesser wird um das Umfang des
Glasrohres gemacht (ca. ein achtel des Umfanges soll eingeschnitten werden) so,
dass das Werkzeug an das Rohr gedrückt wird und das Rohr von uns gedreht wird.
Halten wir das Rohr jetzt mit unseren beiden Händen so, dass beide Daumen an der
Gegenseite des Schnittes anlehnen, und gleichzeitig ziehen wir das Rohr stark
„auseinander“. Das Rohr bricht wo eingeschnitten wurde, splitterfrei. Die scharfen
Kanten können wir abschmelzen.
Anfertigung von Kapillaren
Zur Anfertigung von Kapillaren schneidet man einige 6-8 cm lange Rohrstücke
(Durchmesser 6-8 mm) aus Weichglas (=Glassorte mit niedrigem
Erweichungspunkt). Das Rohr lässt sich auf der „Stichflamme“ eines Bunsenbrenners
erweichen. Das Rohrstück wird mit beiden Händen nahe zu den Rohrenden
gehalten. Die Mitte des Rohres wird beim ständigen Rühren solange erhitzt bis es
weich wird und die Flamme gelb gefärbt wird. Das Rohr wird jetzt aus der Flamme
genommen und kräftig auseinander gezogen (ca. 50-70 cm) und in dieser Position
gehalten, bis das Glas sich erhärtet (dauert einige Sekunden). Die Kapillare wird nun
in 5-7 cm langen Stücken geschnitten und in einem Reagenzglas aufbewahrt.
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CHROMATOGRAPHISCHE ANALYSENVERFAHREN
Die Chromatographie ist ein Verfahren zur Trennung von Stoffgemischen oder
zur Gewinnung hochreiner Stoffe. Die zu trennenden Substanzen werden über 2
Phasen verteilt. Eine dieser Phasen ist unbeweglich und hat eine große Oberfläche,
die andere Phase ist beweglich und bewegt sich durch die andere hindurch. Die
unbewegliche Phase kann ein Feststoff (auch Adsorbent genannt), oder eine
Flüssigkeit sein. In diesem Fall wird die Flüssigkeit als dünner Film auf einem
porösen, kleinkörnigen Feststoff ausgebreitet. Die bewegliche Phase kann eine mit
der unbeweglichen Phase nicht mischbare Flüssigkeit, oder ein nichtlösliches Gas
sein. Die Komponente des zu trennenden Gemisches binden sich gemäß einem
physikalisch-chemischen Mechanismus in unterschiedlichem Maße an die stationäre
Phase, und die Probenbestandteile wandern entlang der stationären Phase. Diese
Bewegung wird von der „mobilen” Phase gesichert. Die Chromatographie wurde
1903 von dem russischen Biologen Tswett entdeckt, als er eine Lösung grüner
Pflanzenfarbstoffe durch eine mit Kalk gefüllte Säule laufen ließ. Die Farbstoffe
passierten die Säule unterschiedlich schnell und trennten sich auseinander. Die
Trennung beruht hier auf der unterschiedlich starken Adsorptionsbindung zwischen
den einzelnen Farbstoffen (Adsorptiv) und dem Kalk (Adsorbent). Die Methode hat
sich allerdings erst in den zwanziger-dreißiger Jahren verbreitet als Ergebnis der
Arbeiten von Kuhn, Lederer und Zechmeister. (Zechmeister war der Institutsleiter
unseres Institutes von 1924 bis 1940.) Heute ist die Chromatographie eine weit
verbreitete Analysenmethode geworden, die in allen Gebieten der chemischen,
biochemischen und biologischen Analytik angewendet wird.
Einteilung der chromatographischen Verfahren:
• Nach Aggregatzustand der stationären und mobilen Phase
• Nach der Technik der Ausführung
• Nach dem Mechanismus der Trennung
Als stationäre Phase kann ein Festkörper mit großer aktiver Oberfläche
verwendet werden, dann spricht man bei Verwendung von Gasen als mobile Phase
von Gas-Adsorptionschromatographie (gas-solid chromatography GSC) oder, mit
flüssiger mobiler Phase, von Flüssig-Adsorptionschromatographie (liquid-solid
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chromatography LSC) Verwendet man eine Flüssigkeit als stationäre Phase, die von
einem inerten Träger mit großem Porenvolumen aufgesaugt ist, dann unterteilt man
in Gas-Verteilungschromatographie (gas-liquid chromatography GLC) und Flüssig-
Verteilungschromatographie (liquid-liquid chromatography LLC).
Nach der Methode der Ausführung unterscheidet man zwischen „dreidimensionalen“
oder Säulenchromatographie und „zweidimensionalen“ Schicht- und Papier-
Chromatographie.
Für die Entwicklung der Chromatogramme verwendet man bei der Trennung fast
ausschließlich die sog. Elutionsverfahren. (Hier wird die Probe in den kontinuierlich
strömenden Eluenten gegeben.) Die sich stark an die stationäre Phase bindende
Substanz bewegt sich kaum oder langsam, während die sich schwach bindende
Substanz sich schneller bewegt (Abb. 1).
Abbildung 1. Prinzip der Elution
Chromatographische Trennmechanismen:
Adsorptionsvorgänge
Verteilungsvorgänge
Austauschvorgänge
Ausschlußeffekte
Biospezifische Effekte
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Adsorptionschromatographie
In der Adsorptionschromatographie spielen die heterogene Gleichgewichte (gas-fest,
flüssig-fest) eine Rolle, die infolge der verschiedenen Absorptionskräften, die
zwischen der stationären Phase und den Komponenten des zu trennenden
Gemisches auftreten, entstanden sind. (Die mobile Phase darf nur schwach
adsorbiert werden, da sonst die adsorbierenden aktiven Stellen blockieren würden.)
Die Stärke der Absorption hängt von der Molekülstruktur, von der Zahl und
Charakter der Funktionsgruppen der zu trennenden Moleküle, von dem
Polaritätsverhältnis zwischen Adsorbent und mobiler Phase ab. Das
Adsorptionsgleichgewicht kann in weitem Umfang durch die Wahl der stationären
oder mobilen Phase beeinflusst werden. Adsorptionschromatographie kann man
sowohl in Säulen als auch in Schichten ausführen.
Verteilungschromatographie
Verteilungschromatographie basiert auf der abweichenden Löslichkeit der
einzelnen zu trennenden Stoffe in den sich miteinander nicht mischenden
Flüssigkeiten. Man bindet die als stationäre Phase dienende Flüssigkeit als einen
Flüssigkeitsfilm an die Oberfläche eines festen Stoffes (Träger). Der Träger kann z.B.
Kieselgel (Silicagel), Aluminiumoxid, Zellulose, künstliches Polymer, (z.B. Polystyrol)
sein. Der mit der stationären Phase beladener Träger hält diese auch dann fest,
wenn eine damit nicht mischbare Lösung (oder Gas) daran vorbeigeführt wird (mobile
Phase). Gewöhnlich ist die stationäre Phase polar, und die mobile Phase weniger
polar, aber immer öfter kommt die gegengesetzte Phasenfolge vor: die stationäre
Phase ist hydrophob, (kann sogar ein Kohlenwasserstoff sein) und die mobile Phase
ist eine polare, hydrophile Flüssigkeit. Diese Phasenordnung nennen wir
Chromatographie mit umgekehrter Phase (Reversed Phase Chromatography RPC).
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Ionenaustauschchromatographie
Bei der Ionenaustausch-Chromatographie stellt sich ein
Austauschgleichgewicht zwischen den Ionen in der Lösung und den sog.
Gegenionen ein, die an eine feste stationäre Phase nur elektrostatisch gebunden
und deshalb austauschbar sind. Die stationäre Phase ist meistens ein Kunstharz mit
entsprechenden funktionellen Gruppen (Kunstharzaustauscher). Prinzipiell
unterscheidet man zwischen Kationen-Austauschern und Anionen-Austauschern. Die
Wanderungsgeschwindigkeit der Ionen wird meist durch den pH-Wert des Eluenten
bestimmt.
Die Kationaustauscher enthalten säurige Oberflächen-Gruppen (Sulfonsäure: -
SO3H, Carboxyl: -COOH, Phenol-OH usw.), die Anionaustauscher basische
Oberflächen-Gruppen (Aliphatische oder Aromatische Amine, Hidroxylamine,
quaterne Ammoniumgruppen) (Abb. 2).
Abbildung 2 Prinzip des Anionenaustausches
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Ausschlusschromatographie
Diese, vor allem in der Biochemie und Naturstoffchemie angewandte,
chromatographische Methode nutzt die Größenunterschiede der zu trennenden
Moleküle zur Trennung aus. Bei der Elution erscheinen die einzelnen Komponenten
nacheinander in der Reihenfolge abnehmender Molekülgröße, d.h. die größten
Moleküle (mit der höchsten Molmasse) werden zuerst eluiert. Erklärt wird dieser
Vorgang durch das sog. Ausschlusskonzept. Danach enthält das Gel Poren
definierter Größe. Die größeren Moleküle können nicht in das Innere der stationären
Phase eindringen und werden daher vom Lösungsmittel (mobile Phase) rascher
fortgeführt als kleine, diffusionsfähige Moleküle. Somit erscheinen alle Moleküle,
deren Molekülgröße (und damit ihre Molmasse auch) außerhalb der
Ausschlussgrenze liegt, praktisch gleichzeitig im Eluat. Mittelgroße Moleküle dringen
demgegenüber unterschiedlich (je nach Molekülgröße) in das Gel ein. Sie können
dadurch voneinander getrennt werden. Ihnen steht für diese Diffusion ein Teil des
Volumens der Gelporen zur Verfügung. Kleine Moleküle durchdringen die gesamte
Gelmatrix und werden ungetrennt am spätesten eluiert. Muss man nur sehr große
Moleküle von sehr kleinen trennen, spricht man oft von Gelfiltration. Überschreitet
das zu trennende Gemisch einen großen Fraktionsbereich (Molmassenbereich),
nennt man es diesen Prozess Ausschluss-chromatographie (Gelchromatographie)
(Abb. 3).
Als stationäre Phasen werden „soft-Gele“ und „hard-Gele“ verwendet. Softgele
müssen vor Gebrauch erst in Wasser gequellt werden, um die entsprechende
Porenstruktur zu erreichen. Hardgele haben eine von der mobilen Phase
unbeeinflussbare Porenstruktur. Die verwendeten so genannten „Molekülfilter“ sind
perlförmige, im Wasser unlösliche Polymere (Dextran, Agarose, Polyakrylamid,
Polystyrol, usw.).
Der Fraktionierungsbereich bedeutet die untere und obere Grenze der
Molekülgröße, die mit dem Gel getrennt werden kann. Die ausschließende
Molekülgröße (Ausschlussgrenze) bedeutet die Molekülgröße, die nicht mehr ins Gel
eindringen kann.
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Abbildung 3. Prinzip der Ausschlusschromatographie
Spezielle Mechanismen
Über Affinitätschromatographie sprechen wir, wenn die stationäre Phase
aktive Stellen enthält, die spezifisch für eine gewisse Verbindungsgruppe besonders
hohe Affinität zeigen. Ein Beispiel ist die Komplexbildung zwischen einem Enzym
und seinem Substrat.
Chromatographische Trennsysteme werden als chiral bezeichnet, wenn sie
Moleküle mit asymmetrischen Kohlenstoffatomen besitzen. Mit Hilfe von chiralen
Trennsystemen können Enantiomere von biologisch aktiven Substanzen getrennt
werden.
Die Chromatographie als analytische Methode
Wenn Chromatographie als analytische Methode angewendet wird, taucht die
Frage auf, ob die Methode für qualitative oder für quantitative Analyse geeignet ist?
Die Antwort ist: für beide. Die qualitative Auswertung der Chromatogramme erfolgt
so, dass die getrennten Substanzen durch bestimmte Kenngrößen charakterisiert
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werden. Diese sind für eine große Anzahl von Verbindungen bekannt und können
daher in vielen Fällen zur Identifizierung verwendet werden. Im Allgemeinen
beziehen sich die Kenndaten darauf, wie lange eine Substanz braucht, bis sie vom
Eingangspunkt (Einlaß, Start) zum Endpunkt (Ausgang) gelangt, d.h. wie stark sie
zurückgehalten wird (Retention) (Abb.4). Als Retentionszeit bezeichnet man in der
Gas- und Säulenchromatographie die Zeit, die vom Start bis zum Auftreten des
Substanzmaximums am Ausgang vergangen ist.
Die quantitative Bestimmung basiert darauf, dass die Größe des am
Chromatogramm ersichtlichen Signals im (möglichst linearen) Verhältnis zu der
Menge des betroffenen Stoffes steht. Für die quantitative Auswertung der
Chromatogramme werden meist die Flächen der Banden (auch Signalen, Peaks
genannt) integriert und miteinander verglichen. Auch ein Schichtchromatogramm
kann quantitativ ausgewertet werden, wenn mit Hilfe von optischem Densitometer die
Schicht abgetastet, und ein Chromatogramm aufgezeichnet wird. Da bekommen wir
ein Chromatogramm, ähnlich wie bei der Säulenchromatographie.
Abbildung 4 Das Chromatogramm
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Papierchromatographie
Träger der stationären Phase ist reine Cellulose, ein spezielles Filterpapier
(sog. Chromatographie-Papier). Die eigentliche stationäre Phase ist Wasser. Die
Cellulosenfaser ist entweder schon mit Wasser benetzt oder man lässt das
wasserhaltige, organische Laufmittel durchsickern, so dass ein Teil des Wassers
vom Papier adsorbiert werden kann und mit ihm zusammen die stationäre Phase
bildet. Als mobile Phase (Fließmittel) verwendet man z.B. wasserhaltiges n-Butanol,
Ethylacetat usw.
Arbeitsphasen der Papierchromatographie:
Auftragen der Probe: Die zu trennende Probe wird mit Hilfe von Kapillar-
Mikropipette, Mikrospritze oder einfach mit einer Glaskapillare als möglichst kleiner
Substanzfleck auf den Papierstreifen aufgetragen und trocknen gelassen
(Startpunkt). Die Größe des Fleckes soll nicht über 0.5 cm sein. Die untere Grenze
der Probenmenge wird durch die Empfindlichkeit der Entwicklungsmethode
angegeben.
Trennung: Das Papier wird in eine – mit der benötigten Menge Laufmittel gefüllte –
Trennkammer gehängt oder gestellt.
a.) Aufsteigende Chromatographie (Abb. 5):
Die Lösungsmittelfront läuft nach oben. Da die Schwerkraft den Kapillarkräften
entgegenwirkt, nimmt die Sauggeschwindigkeit allmählich ab, die Laufstrecke ist
begrenzt (20-30 cm). Der Startpunkt liegt 2.5 – 3 cm von dem unteren Ende des
Streifens.
Abbildung 5.
Aufsteigende Papierchromatographie
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b.) Absteigende Chromatographie
Hier wird das Papier über den Rand einer Wanne herangehängt und nur mit
seinem oberen Ende in die mobile Phase eingetaucht. Die Trennung erfolgt
schneller, da Kapillarkräfte und Schwerkraft gemeinsam wirken.
c.) Zirkular-Chromatographie
Da läuft die mobile Phase von der Mitte eines Rundfilters aus kontinuierlich nach
außen. Das Laufmittel wird mit Hilfe eines Papierdochtes von unten angesaugt
(Abb. 6.).
Abbildung 6.
Zirkular-Chromatographie
Bei keinen Verfahren darf das Lösungsmittel während der Durchführung der
Trennung verdunsten. Man verwendet deshalb geschlossene Apparaturen (meist
Glaskammer), deren Atmosphäre mit den Dämpfen des verwendeten
Lösungsmittelgemisches gesättigt ist.
Nachweis der einzelnen Substanzen („Entwicklung“)
Zum Nachweis der einzelnen Substanzflecken werden diese, sofern sie keine
Eigenfarbe haben, mit einem Sprühreagenz besprüht, die zusammen mit den
Substanzflecken Farbeffekte gibt („Entwicklung“).
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Aminosäuren und Proteine sind z.B. mit Ninhydrin, reduzierende Zucker mit
Ammoniak-Silber-Nitrat, Phenols mit Eisen(III)Chlorid, Karbonsäuren mit Säure-Base
Indikatoren, usw. hervorzurufen. Das Reagenz bringt man mit einem Zerstäuber auf
Abb. 7).
Abbildung 7. Zerstäuber
Oft hilft es auch, das Chromatogramm im UV-Licht zu betrachten, falls die
Substanzen entsprechend absorbieren (z.B.Steriode) (Abb. 8).
Abbildung 8. Nachweis mit UV-Lampe
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Die Komponente eines Substanzgemisches werden durch ihre
Wanderungsgeschwindigkeit charakterisiert. In der Papierchromatographie und
Dünnschichtchromatographie gibt man meist die sog. RF-Werte an (retention factor).
Entfernung des Substanzflecks (Mitte) vom Start RF =———————————————————— Entfernung der Lösungsmittelfront vom Start
RF ist eine Zahl zwischen 0 und 1. RF ist für ein Stoff charakteristisch, aber nur
bei konstanten Verhältnissen: gleiches Papier, gleiches Lösungsmittel-System,
konstante Temperatur, gleiche Laufzeit, usw.). Zur Sicherheit lässt man meist bei
einem Chromatogramm eine bekannte Vergleichsubstanz (Referenzsubstanz)
mitlaufen, um Veränderungen der RF-Werte kontrollieren zu können.
Versuch 1
Untersuchung von Faserschreiber-Farben mittels Zirkular-Chromatographie
Durchführung:
Vom Fließmittel (Gemisch Toluol-Methanol 10:1, oder 50:1) gieße man ca. 10 cm3 in
den Unterteil einer Petri-Schale, und decke man sie mit dem Oberteil ab. Markiere
und durchlöche man den Mittelpunkt des Chromatographie-Papiers (Marke:
Whatman No 1). Zeichne man mit Bleistift (Grafit!) mit Hilfe eines 2 Forint
Geldstückes einen Kreis um die Mitte des Papiers. Mit Faserschreibern
verschiedener Farben ziehe man 8-10 mm lange Bögen entlang des Kreises (3-4
Bögen). Die Bögen sollen einander nicht berühren! Stecke man einen ungefähr 1,5
cm langen Filterpapierdocht in das Loch, wodurch das Lösungsmittel aufgesaugt
werden kann. Dann lege man das Filterpapier in die Petrischale so, dass das Docht
2-4 mm ins Lösungsmittel hineinhängt, und decke man sie mit dem Oberteil ab. Das
Chromatogramm entwickelt sich in 10-30 Minuten. Die Front darf den Rand der
Petrischale nicht erreichen. Die Trennleistung des Systems kann gut veranschaulicht
werden, wenn auf einem Feld alle Farben, die auch separat aufgebracht wurden,
aufeinander gezeichnet werden.
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Versuch 2
Trennung von Metallionen mit Papierchromatographie
Die Papierchromatographie eignet sich nicht nur für die Trennung von organischen
Verbindungen, sondern man kann sie auch in der anorganischen Analytik anwenden.
Zum Beispiel für die Trennung von Cu2+, Co2+, Ni2+, Fe3+ Ionen.
Durchführung:
Gießen man den Laufmittel (9:1 Gemisch von Aceton und 20% Salzsäure) in den
Unterteil einer Petri-Schale, und decke man den mit dem Oberteil sorgfältig ab. Die
Proben der einzelnen Ionen liegen in Lösungen vor. Die Proben werden mittels einer
Kapillare in den Mittelpunkt des Chromatographie-Papiers aufeinander aufgetragen.
Dazu muss die Kapillare mit der Lösung ruhig und senkrecht auf das
Chromatographie-Papier aufgesetzt werden, die Lösung darf nicht auf das Papier
aufgetropft werden. Nach dem Trocknen des Flecks stecke man den Docht durch
den Mittelpunkt des Papiers. Entwickelt wird das Chromatogramm auf ähnlicher
Weise, wie im Versuch 1. Nach Trocknen wird das Chromatogramm mit 0.5%
Rubeanwasserstoffsäure-Lösung besprüht. Die Methode ist empfindlicher, wenn das
Papier nach Besprühen kurz mit Ammoniak-Dampf behandelt wird. Reihenfolge der
Ionen vom Mittelpunkt Richtung Rand des Papiers ist: Ni2+, Co2+, Cu2+, Fe3+.
Bemerkung: Rubeanwasserstoffsäure ergibt mit vielen Metallionen farbige Komplexe.
Die Beurteilung wird erleichtert, wenn vor der Entwicklung in die 4 Ecken des Papiers
1-1 Tropfen Probe-Lösung aufgebracht wird. Die Farben der Referenzflecken können
leicht mit den Farben der Bänder des Chromatogramms verglichen werden.