9
313 Die geringe M'iderstandsfahigkeit der cc-amidierten Basen gegen Jod- wasserstoff, welche bei diesem Versuch zntage getreten ist, findet sich in noch verstiirktem MaBe bei dem Jodmethylat des (a)-p-Methory- phenylathyl-dimethylamins. Wird dieses in genau gleicher Weise behandelt wie die entsprechende Hordeninverbindung, so tritt vollige Zersetzung ein. Zum SchluS mochte ich noch erwiihnen, dal3 das in meiner vor- bergehenden Arbeit beschriebene Oxim des p -Methoxyphenyl-.acet- aldehyds nach einer Privatmitteilunq des Hrn. Prof. A. Wahl in Nancy bereits von Bouveault und A. Wahl auf dieselbe Weise gewonnen wurdel). Nacb Fertigstellung dieses hlanuskriptes erschien die Arbeit von G. Bargerl), in welcher gleichfalls die Synthese des Hordenins durch- gefiihrt ist. Wie ich aus ihr ersehe, hat Barger den Weg, der mich zum Ziele fuhrte, als aussichtslos verlassen, da es ihm nicht gelang, die tertiare Base zu isolieren. Doch vermochte er auf einem anderen Wege das Hordenin darzustellen. Die Ergebnisse seiner Brbeit stimmen rnit den meinigen uberein. 44. Alex. Naumann: Reaktionen in niohtwUrigen LBsungen 9. [Aus clem Chemischen Universititslaboratorium zu Giellen.] (Eingegangen am 7. Januar 1910.) V. In Atbylacetat. (Nacli Versuclien von M a x H a m e r s 3: Halogenverbindungen dea Queck- silbers; von Emil Henninger6): Ammoniak, Cadmiumjodid, Stannochlorid, Antimontrichlorid, Wismuttrichlorid.) Das von I< a hl b aum -Berlin bezogene Athylacetat murde mit sehr menig Wasser geschuttelt, der Essigester iiber Calciumchlorid ent- miissert und schliedlich iiber Natrium abdestilliert. Zu den Unter- suchungen wurde nur der unter einem Barometerstand von 750 mm bei 74.5O ubergehende Anteil verwendet. Dieses Athylacetat reagierte I) Bull. SOC. chim. [3], 29, 523 [1903]. Journ. Chem. SOC. 95, 2173 [1909]. 2) Fortsetzung von diese Berichte 42, 3796 [1909]. 4) Verhalten der Halogenverbindungen des Quecksilbers in -itliylacetat. 5) Reaktionen von Mctallsalzen in massci-freiem .xtliylncetat. Dissertation, Dissertation, Giellen 1906. GieBen 1907.

Reaktionen in nichtwäßrigen Lösungen

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Page 1: Reaktionen in nichtwäßrigen Lösungen

313

Die geringe M'iderstandsfahigkeit der cc-amidierten Basen gegen Jod- wasserstoff, welche bei diesem Versuch zntage getreten ist, findet sich i n noch verstiirktem MaBe bei dem Jodmethylat des (a)-p-Methory- phenylathyl-dimethylamins. Wird dieses in genau gleicher Weise behandelt wie die entsprechende Hordeninverbindung, so tritt vollige Zersetzung ein.

Zum SchluS mochte ich noch erwiihnen, dal3 das in meiner vor- bergehenden Arbeit beschriebene Oxim des p -Methoxyphenyl-.acet- aldehyds nach einer Privatmitteilunq des Hrn. Prof. A. W a h l in Nancy bereits von B o u v e a u l t und A. W a h l auf dieselbe Weise gewonnen wurdel).

Nacb Fertigstellung dieses hlanuskriptes erschien die Arbeit von G. B a r g e r l ) , in welcher gleichfalls die Synthese des Hordenins durch- gefiihrt ist. Wie ich aus ihr ersehe, hat B a r g e r den Weg, der mich zum Ziele fuhrte, als aussichtslos verlassen, d a es ihm nicht gelang, d ie tertiare Base zu isolieren. Doch vermochte e r auf einem anderen Wege das Hordenin darzustellen. Die Ergebnisse seiner Brbeit stimmen rnit den meinigen uberein.

44. Alex. Naumann: Reaktionen in niohtwUrigen LBsungen 9.

[Aus clem Chemischen Universititslaboratorium zu Giellen.] (Eingegangen am 7. Januar 1910.)

V. In Atbylacetat. (Nacli Versuclien von Max H a m e r s 3: Halogenverbindungen dea Queck- silbers; von E m i l Henninger6): Ammoniak, Cadmiumjodid, Stannochlorid,

Antimontrichlorid, Wismuttrichlorid.) Das von I< a h l b a u m -Berlin bezogene Athylacetat murde mit sehr

menig Wasser geschuttelt, der Essigester iiber Calciumchlorid ent- miissert und schliedlich iiber Natrium abdestilliert. Zu den Unter- suchungen wurde nur der unter einem Barometerstand von 750 mm bei 74.5O ubergehende Anteil verwendet. Dieses Athylacetat reagierte

I) Bull. SOC. chim. [3], 29, 523 [1903]. Journ. Chem. SOC. 95, 2173 [1909].

2 ) Fortsetzung von diese Berichte 42, 3796 [1909]. 4) Verhalten der Halogenverbindungen des Quecksilbers in -itliylacetat.

5) Reaktionen von Mctallsalzen in massci-freiem .xtliylncetat. Dissertation, Dissertation, Giellen 1906.

GieBen 1907.

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neutral und r*e mch nPclr awhenlmgsm Aulbewabren in gut ver- rchlomenen Plwhen keinb Varinderunfl. In h r a h r u n g mit feuchter Lnlt nimmt eu lsicht uure Reaktiw an d u d Hydrolyre in Edg- liure und Alkohol. DM rpexifieche Gewicht bei 1H0 bezogen auf W u u e r von 4' irt O.H995!,B. Fur die Reaktionen wurden im allge- meinem h a l b g d t t i g t e Larungen dugeatellt durch Verdllnnen der ge- cittQbn mit dem gleichen Volumen dthylacetaf. Die mit einem +

vermEsnen Formelo und Namen rtUtzen dch slit gut rtimmsode, qiim- t i tdive Analyren, welche in den srwiibntsn Diseertationen auTgelUhrt rind.

L b s l i c h k e i t in A t h y l a c e t r t . Ah lklich aind die Salze bezoichnet, dle beim Verdnmpfcn ron 1Occm

ihmr bei 1 8 ge&tigh Lfbnng einsn dcntlichen Rickstand hinter l iek; p d t b c h d & l i c h eind d l e nnderen, wenn anclr dnrch Leithhigkeitsrneaanngen dch noch eine L6slichkeit mchweieen Mt. Die nchwcr lbsliclien &lru hind mit Binsrn ' veraehen.

LLs l i c h sind: Ammo ni um-snlfocyamt'; C a dm inm- clilorid', -$did, -nitrat; C d c i n m- bmmid, -jodid, -nitrat; C h r o m - trioxyd'; E son- chlorlir, rrrltoepmt; K i lium-mmgu3.t, qnschilberjodid; I( o b a1 to- bmmid', -chlo- rid', -nitrrt'; Kn pf e r - brombr, -chlorid*, -chlorfir'; L i t hi nm- bmmid', -chlorid', -floorid', -jodid', -nitrat'; Mag nee inm-chlorid ; Qnec ks i 111 e r - bromid, -chlorid, -jodid, -nitrat'; Silber-rdht'; Wismnt-chlorid; L ink- chloride; Zinn-chlorid, -chlorb.

U n l l r l i c h rind: Alnmininm-chlorid, -fluorid, -qitrst, -phosphst, -silk at, Irrlht; Ammoninm-bmmid, -bod, -chlorid,-jodid,-enlfat; B a r i u m - bmmid, -chlorat, -chlorid, -fluorid, -nitmt, -nitrit, -adfat; Illei-biomid, -ahlorid, -fluorid, -jodid, -nitrat, -phoephat, -adfat; Cadmium-bmmid, -1-

bonrt, anlht, -snlfid; Calcium-carbout, -chlorid, -fluorid, -nitrit, -phoa- pht , J l ica t , adht; Chrorn-carbout (bra), -chlorid, -fluorid, -phorpliat, -rnlfat; Eisen-clrlorid, -nn lh t , -o-anlht, -nullid; Kalium-bicnrboort, 41-0- mat, -bmmid, -chlorat, -chlorid, -cyanid, -jodat, +did, -carbonat, -fcrricpanid, -fenoc@d, -kobdtcysnid, -nitrnt, -nitrit, -pcrchlornt, -peruitirnoiiiat, -hnlht, snlfwyanat ; Koba I t - d h t ; Rnp f e r - c u b o u t , -cyanid, -hwrid, -nitrat, -mnlht, anlfid; L i t h i urn -cirbonat, -metaborat, -snlfat ; Mag nes i n m - brornid, -carbout, a n l h t ; bfangan-carbout, -clrlorid, -silicnt, -snlht; N a t r i n m - bicarbon& -bmmat, -bromid, -carbonat, -chlomt, -chlorid, -jodid, -metaborat, -nitrat, -nibit, -nnlht, auvit, -tctrabornt; Nickol-chloriJ -nitrat, -phosphrt, a n l h t ; Quecksi lber-bromlr , -chlortir, -chrornat, -cyanid, -sulfat, anltid; Si lber-menit , -bmmid, -arbonat, -ahlorid, -cyanid, -jodat, -metaborat, -nitirt, -nitrit, -oxyd, -phosphnt, -Bnlfat, -aultocyllut; W i s m ut-nitrnt, -aulfid; Zink-bromid, -carbonat, -cyanid, -nitrat, -snlfat; Zinn-anlfid, -solMr.

1. A m m o n i a k . a) Verhdtsn gwsn S c h w e l s l w a r e a r r t o f l . Beim Einleitsn YOD

SchwefelnlraseratofI in stark ammoniiknlisches h y l a c e t a t fnnd eine

Page 3: Reaktionen in nichtwäßrigen Lösungen

319

schwache Erwarmung stntt. Nach anfiinglich milcbiger Triibung hil- deten sich weiBe Bliittchen, die alle Eigenschalten des Am m o n i u m- h y d r o s u l f i d s zeigten. Die anfangs farblose Flussigkeit wiirde all- mlihlich gelblich, wobl durch Bildung von Polysulfid. Strichen die Gase in umgekehrter Reihenfolge durch den Ester, so zeigte sich dns gleiche Ergebnis, nur wurde das Ammoniumhydrosulfid i n weil3en Nadeln erhalten. I n reineni Athylncetnt ist es wenig Ioslich. Bei Oo und tieferen Temperaturen zerEallt es nur langsam i n Schwefelwasser- stoff und Ammoniak.

b) Verhalten gegen Ch lo rmasse r s to f f . Mit Ammoniak ge- siittigtes Atbylacetat gab beim Einleiten von Cblorwasserstoff zuniichst eine inilchige Triibung und d a m dicke, weil3e Flocken, die sich nach dem

Auswaschen mit Athylacetat und Trocknen a h A m m o n i u m c h l o r i d erwiesen, das iu Athylacetat unloslich ist.

+

2. 11 e r cu r i c h 1 o r id. a) Los l i cbke i t . Die bei 18O gesiittigte Liisung enthielt 1 g

b) Verbalten gegen Schwefe lwassers tof f . Es schied sich die

c) Verhalten gegen Ammoniak . Es biidete sich die Verbin-

d) Verhalten gegen Schwefe lwasse r s to f f und Ammoniak . Wenn nuf je zwei Blasen Ammoniak je eine Blase Schwefelwasser- stoff eingeleitet wird , so setzt sich ein grauschwarzer Niederschlag rasch zu Boden, der nach dem Auskochen mit Wasser (9. auch oben) Mer cu r i s ul f id hinterliel3.

e) Moleku ln rgewich t von Quecksilberchlorid in Athylacetat. Acht Siedepunktsbestimmungen ron Losungen, deren Gehalt an Queck- silberchlorid sich zwischen 0.79 O l 0 und 3.49 O l 0 bewegte, gaben Mole- kulargewichtswerte zwischen 254.9 und 269.2 und als Mittel 262.1, also nabezu das Molekulargewicht 270.9 des nichtgespaltenen hfercuri- chlorid s.

Mercurichlorid i n 2.05 g Athylacetat.

weifie Verbindung HgCla, 2 H g S am1). +

+ dung HgClz, 2NHa ').

3. J l e r c u r i b r o m i d . a) Los l i cbke i t . Die klare LBsung iindert sich nicht beim

Steben an der Lrift und im Licht. Die bei 1 8 O gesattigte Liisung enthielt 1 g Mercuribromid in 7.66 g Athylacetat.

1) Dieses Verhalten war bereits von Eric11 Alexander beobachtet war- den; d i m Berichte 87, 3602 [1904].

Page 4: Reaktionen in nichtwäßrigen Lösungen

316

b) Verhalten gegen S c h w e f e l w a s s e r s t o f f . Schon die ersten Gnsblaseu schieden einen weiblich-gelben Kiirper aus, der sich bei IHngerem Einleiten rasch zii Boclen setzte. Abgesaugt, mit Athyl- acetat ausgeanschen und bei 700 getrocknet, stellte er ein' dunkel-

gelbes Pulver dar von der Zusaniniensetziing HgBrz, 2HgS'). Er ist vollstindig fliichtig und gibt im eioseitig geschlossenen Glasrohr ein gelbes Sublirnat, welches Quecksilber und Brom, uncl einen schwarzen Beschlag, welcher Quecksilber uiid Schwefel enthalt. Beim Kochen niit Wasser geht ein kleiner Teil, der Quecksilber und Brom ent- h d t , in Liisung. Ebenso ist e r teilweise loslich in verdiionten und in konzentrierten Sauren, leicht lijslich in Rcnigswasser,

Trocknes Ammoniakgns schlagt einen weiden Korper nieder, der nach dem Suswaschen und Trock- nen bei 6 2 ein weifies, geruchloses Pulver darstellt YOU der Zusam-

mensetzing IIgBrs, 2NI& '). Beim Erhitzen schmilzt es, spaltet reichlicli Ammoniak ab und liefert ein weides Subliniat. Es ist in blineralsauren und auch in Essigsaure leicht laslich.

d) Yerhalten gegen S c b w e f e l \v a s s e r s t o f F u n d A m m on i ah-. D e r durch Einleiten yon Sch~vefel\ynsserstofE erhaltene Niederschlag 1-011 I IgRr?, 2 H g S schwsrzt sich, wenn man auf den aufgeschwemm- ten Korper Ammoniak einwirken lafit, ebenso der durch Ammoniak erhaltene Niederschlag H g C I S , 2 NII, durch Einleiten YOU Schwefel- wasserstoff. Gleichzeitig scheidet sich ein fein krystallinisches Pulver nus. Each dem Auswaschen des grauschwarzen Niederschlags mit h y l a c e t a t loste sich bei dem Nachwaschen mit Wasser das krystal- linische Pulver; der schwarze Riickstnnd entliielt nur QuecLsilber iind SclimeEel :

HgBr?, ~ H ~ S + ~ N H I + H ? S = ~ H ~ S + ~ K H , B ~ ; HgBrz, 2NI&+HsS =IlgS+',NH~13r.

+

c) Verhalten gegen A m m o n i a k .

+

+

e) hI o l e k u l a r g e w i c h t yon (Juecksilberbromid in h y l a c e t a t . Sechs Siedepunktsbestimmringen von Lijsungen , deren Gehalt I an Quecksilberbromid sich zwischen 0.57 O , und 2.06 o ' o bewegte, gaben ~Iolekulnrjiewichts\\.erte zwischen 330.0 und 351.4 und a19 Mittel 335.7. Das hIolekulnrge\vicht des nicbt gespalteneii 3lerciiribro1nids ist 359,s.

4. .\I e r c u r i j o d id. a) L o s l i c h k e i t . Die bei l b o gesiittigte JAosung entbielt 1 g

Jlercurijodid in 68.03 g Atbylacetat.

1) Diese Verbindung ist auch ails Methylacetnil6siing erli;iltcn \rortleii: diese Berichte 42, 3795 [1909].

Page 5: Reaktionen in nichtwäßrigen Lösungen

317

Durch Einleiten von Quecksilber-

Niederschlag, der

b) Verhalten gegen S c h w ef e lw ass e r s t o f f . yon Schwefelwasserstoff in die gesattigte Losung -

jodid in Atbylacetat entsteht sofort ein gelbroter bei langerem Einleiten sich dunkler farbt und dabei teilweise in Lo- sung geht. Die Fallungen sind hochst unvollstandig. Der gr6Bte Teil des Quecksilbers ist gelost. Der Niederschlag enthiilt Queck- silber, Jod und Schwefel nnd hat vermutlich die Zusammensetzung

Nach den ersten Ammoniak- blasen fangt die Flussigkeit an zu opalescieren, ein fabbarer Korper scheidet sich aber nicht aus. Kach langerem Einleiten hat man wie- der eine vollstindig klare Fliissigkeit, aus der keine Spur des Queck- silbers ausgeschieden ist. Dns hlercurijodid unterscheidet sich also von dem Cblorid nnd Bromid durch die Nichtausscheidung einer Ammoninkverhindung.

d) Verhalten gegen Schwefe lwasse r s to f f u n d Ammoniak . Das Filtrnt der Schwefelwvasserstoff enthaltenden Losung des Queck- silberjodids nurde mit dnimoniak gesattigt und umgekehrt wurde i n die Ammoniak enthaltende Losung des Quecksilberjodids Schwefel- wasserstoff eiogeleitet. In ‘beiden Fallen schied sich sofort ein schwarzer Niederschlag aus neben kleinen durchsichtigen Krys tden (5. auch S. 315). Die Flllung des Quecksilbers war vollstandig. Diirch langeres Durchleiten von Ammoniak wird der schwarze Nieder- schlag schon rot. Der schwarze und der rote Niederschlag aurden mit itbylacetat gewaschen und die kleinen Krystalle mit Wasser ausgezogen. Die quantitative Analyse ergab fiir beide Niederschlage,

den schwarzen wie den roten, die Zusammensetzung HgS. e) A lo leku la rgewich t von Quecksilberjodid in Athylacetat.

Vier Siedepunktsbestimmungen von Losungen, deren Gehalt an Queck- silberjodid sich zwischen 0.32 O l 0 und 0.84 O l 0 bewegte, gaben Mole- kulargewicbtswerte zwischen 41 3.7 und 442.3 und als Mittel 430.5. Das Molekulargewicht dee nicht gespaltenen Mercurijodids ist 453.8.

-

HgJo, 2HgS. c) Verhalten gegen d n i m o n i a k .

+

5. K n l i u m q u e c k s i l b e r j o d i d .

Versuchen bei 1 8 O gesattigte Lijsungeu verwendet.

Ausscheidung eiu.

kennen.

a) Los l i chke i t . Wegen der Schwerloslichkeit wurden zu den

b) Verhalten gegen S c h w e f e l w a s s e r s t o f f . Es tritt keine

c) Verhalten gegen Ammoniak . Es ist keine Snderung zu er-

Berichte d. D. Chem. GeseUschaft. Jahre. XXXXIII. 21

Page 6: Reaktionen in nichtwäßrigen Lösungen

318

d) Verbalten gegeii S c h \v e f e 1 w a s s e r s t o f f u n r l A rn m o n i a t. Die mit Amnionink geslttigte Losung gab beim Einleiteii von Schwefel- aasserstoff eiuen schwarzen Niederschlag, der aus Quecksilber und Schwefel bestand.

6. C a d 111 i ti m j o d id. a) L o s l i c h k e i t . Die bei lHo gesattigte Losung hatte das apez.

Gewicht 0.9145:. Sie entliielt 1 g Cadmiumjodid in 54.3 g Wthyl- acetat.

b) Verbalten gegen S c h w e f e l w a s s e r s t o f f . Es entstand bald eiu zuuiichst weifler, dann gelb werdeoder Niederschlag in geriiiger hlenge. Die FHllung ist unvollstiiudig. Nnch aiederholtem Aus- waschen iuit Athglacetat bis die Flussigkeit nicht mehr nnch Tliio- verbiudungen rocli und Trocknen bei 100O blieb ein gelbes, krystal- linisches Pulver, das in Wasser uriloslich, aber leicht loslich in X:iiz-

siiure war iind die %usamniensetzung CdJs, 2 C d S I ) hatte. Es entsteht sogleich ein weiaer,

rolumin6ser Niederschlag in reichlicher JIenge, der sich aber wieder aufliist. Ers t nncli Iangerern , etwn halbstundigeni Einleiten hat i i inn

eine bestandige Ausscheidung, die also iii rnit Anirnoniak gesiittigteni Ester unliislicli ist. Die Faillung des Cadmiumjodids war rollstiindig. Kach den1 Aus\vaschcii init. ;imnioniakalischem Athylxcetat und Trock- nen im Vakuurnessiccator blieb ein meiBes, amorphes Pulver. Die

Analysenwerte eutsprecheii dcr Forinel Cd J?, SNH,. Die Verbindung ist in kalteni Wasser unlijslich. Reini Kocheii mit Wasser entweicht Ain nio n i d < , bl e i b t C:id in i 11 111 h y t l rosy d nls N icd ersch 1 ng i i n d in u s un g ist ,4mnioiiiiiiiijotlid. Yerdiiunte SalxsGure oder Schwefelslure liiven sie leicht ZII einer farbloseii Fliissigkeit.

d) Trrhnlten gegeii A iii iii o i i i n 1; un d S c h w ef e 1 w a s s s e r s t o Ef. Leitet man erst A i i i i i i o i i i d i u i d dniin Sch~refelwnsserstoff jedesinal bis

zur Sattigung ein, so lint. inaii iiri Niedrrsclilag reines C a d n i i u m s u l - f i d rieben Aiiiiiiciiiiiiriitiy(lr(isiilfid (vergl. s. 315). 1,rtzteres \vurde vor der Analyse durch Losen in kaltem Wnaser rntferut.

e) Verhalten gegen Ch lo r w a s s e r s t o f f . Ein Niederschhg ent- stand nicht, nur schwnche .Jodausscheidung. Die Temperntur der Losung stieg infolge cler Gasabsorption.

+

c) Verbalten gegen A n i m o n i a k .

.t

+

Page 7: Reaktionen in nichtwäßrigen Lösungen

f ) Verhalten gegen C h l o r. Es entsteht sofort ein weiaer, llockiger Niederscblag von C a d m i u m c h l o r i d l ) . Die Lasung wird durch Jod dunkelrot gefiirbt.

g) Verhalten gegen Brom. 1:s entsteht eine hell- bis dunkelrote Fliissigkeit. Eine Einwirkung auf das Cadniiuinjodid konnte nicht festgestellt werden.

11) Verhalten gegen 3 I e r c u r i c h l o r i d . Es entsteht ein wei5er +

flockiger Niederschlag von C a d n i i u m c h l o r i d .

Niederschlag ron C a d m i i i m c h l o r i d ails. i) Verhalten gegen ~ \ ' i s m u t t r i c h l o r i r . Es fie1 ein dicker, weider

7. S t a n n o c h l o r i d . a) L i i s l i c h k e i t . Die bei 1 8 O gesattigte WSUE.~; haw das spez.

Gewicht 0.9215 y . Sie enthielt 1 g Stannocilorid in 28.40 g Atbyl- acetat.

b) Verhalten g e g en S c h w e fe lw a s s e r s t o f L Nach braungelber

Triibung entsteht ein flockiger, brauner Niederschlag von S t a n n o - s 11 1 f i d.

c) Verhnlten gcgen A m m o n i n k . Es entstand ein weiaer, volu- minoser Niederschlag, der sich mieder nuflbste. Nach Siittigen mit Animoniak durcli vierstundiges Einleiten war die Flussigkeit zionfrei und ein bestehen bleibender Niederschlng vorbanden, der nnch den] Auswascheu mit mimoniakhaltigeni Atliylacetat und Trocknrn im Takuumexsiccntor eine \n.eiBe, geruchlose, leicht 211 pulvernde hiasse dnr- stellte, unliidich in Wasser, leicht lijslich i n hei5en SZureii, \ o n der

Zusammensetzung Sn Clz, 2 NH3. d) Verhalten gegen A m 111 on i ak ii n d S c h w ef e l wn s s e r s t o f I.

Siittigt man erst mit Ammoniak nod dann mit Schaefelwasserstof9, so

hat man einen braunen Niederschlag yon S t a n n o s u l f i d , tler mit glinzenden Schiippchen on Amnioniunihydrosulfid durclisetzt ist, deren grouter Teil rein mechnnisch abgetrennt und deren Rest mit 1V:isser ausgezogen wurde.

Es endstand kein Xie- derschlag, sondern nur stnrke Erwiirniung.

+

+

+

e) Verhalten gegen C h l o r w a s s e r s t o f f .

f) Verhalten gegen C h l o r . g) Verhalten gegen B r o m . Die Losung erw5rmt sich linter

Es bildet sich S t n n n i c h l o r i d .

Bildung \-an S t a n n i s n l Zen.

Page 8: Reaktionen in nichtwäßrigen Lösungen

320

h) Yerhalten gegen M e r c u r i c h l o r i d . Es schied sich Mercuro- chlorid am, auch bei iiberschiissigem Stannochlorid bleibt weiBes Yercurochlorid,

SnCl? + 2HgCl2=2HgCl+SnCl , . +

8. A n t i m o n t r i c h l o r id . n.) 1 , o s l i c h k e i t . Die bei IS0 gesattigte, schwnch gelbliche, ohge

Sie enthielt 1 g Antimon-

b) Verhalten gegen S c h w e f e l w a s s e r s t o f f . Es entstand keiue

c) Yerhalten gegen A m ni o n i a k. Es eutsteht ein weil3er Nieder- Beini Erhitzen schmilzt er und laRt Ammoniak entweichen.

Er hat die

18 Liisuug liatte das spez. Gewicht 1.7968

trichlorid in 16.97 g iithylacetnt.

Fallang.

d l n g . 1 3 ist unliislici. i n Wasser, leicht lijslich in Salzsaure.

Zrisammensetzung SbC13,3 NH3. d) Verhalten gegen S c h w e f e l w as s e r s t o f f u n d A in m o n i ak.

Es entsteht ein gelbroter Niederschlag von A n t i m o n t r i s u l f i d , der ~ 0 1 1 Ammoniumhydrosulfid durchsetzt ist, das mit Wasser ausge- wnschen wurde.

e) Verhalten Regen C h l o r w a s s e r s t o f f , C h l o r , B r o m , J o d , 11 e r c u r i c h l o r i d , W i s m u t t r i c h l o r i d. Keiner dieser Korper be- wirkt einen Niederschlag oder eine sonst augenfallige Reaktion.

.

+

9. W i s m u t t r i c h l o r i d . Die bei 18O gesattigte klare Liisung hatte das

spez. Gewicht 0.9106 '," . Sie enthielt 1 g Wismuttrichlorid in 60.36 g .ithylncetat. Altere Losungen werden durch Oxychlorid getriibt. Daher wurden zu den Reaktionen stets frische Losungen benutzt.

b) Verhalten gegen S c h w e f e l w a s s e r s t o f f . Bei vollstandiger FAlung entsteht ein dunkelbranner Niederschlag von den Eigen-

jchnften des W i s m u t t r i s u l f i d s . c) Verhnlten gegen A m m o n i a k . Es entstand ein weioer, flockiger

Siederachlag, der sich an fangs wieder aufliiste; nach wenigen Miouten jedoch blieb der.Niederschlng. Nach dem Auswaschen mit amiiionia- knlischem Athylacetnt und Trocknen in] Vnkuumexsiccator stellte e r iinch dem Zerkleinern im Moraer ein kBruiges, geruchloses, in Wrsser unliisliches, in Salzsaure lijsliches Pulver dar yon der Zusammen-

a) L o s l i c b k e i t .

+

d) Verhnlten gegen S c h wef e l \Y ns s e r s t o f f i i n d A m m o u i ak .

1;s fiillt braunes W i s m u t t r i s u l f i d aus n i t schillernden Blattcheo +

Page 9: Reaktionen in nichtwäßrigen Lösungen

32 1

von Ammoniumhydrosuliid (8. S. 31 5) , das saint dem Amn~oniiirnclilorid mit Wasser nusgewaschen wird.

e) Verhalten gegen C h l o r w a s s e r s t o f f , C h l o r , Brom, J OCI, M e r c u r i c h l o r i d , A n t i m o n t r i c h l o r i d . Es zeigte sich keine Reak tion.

45. James W. Mc. Bain und Millicent Taylor: ther die elektrieche Leitfllhigkeit von Seifenliiaungen.

[ \rorlii.uf i ge M i t t e i 1 un g.]

(Eingeg. am 11. Jan. 1910; mitget. i. d. Sitzung T. Hem. F. W. Hiiiricliseii.)

Wie jetzt fast allgemein aogenommen wird, sollen die Seifen in kou- zentrierter Lbsung echte einfache neutrale Kolloide sein. Grundlegend fur diese Ansicht sind die klsssischen Arbeiten K r a i f t s ’ ) , in denen gezeigt murde, daB die Seifen in normaler wiiBriger Losung iiber- liaupt keine Siedeponktserhohung haben. Dies wurde von S m i t s ? ) insofern bestatigt, als e r auch die Dampfdruckerniedrigung einer salchen normalen Lasung gleich null land. Dagegen lehrten die Leit- fahigkeitsmessungen von K a h l e n b e r g und S c h r e i n e r 3 ) , daB v e r - d ii n n t e Seiienlbsungen merklich hydrolysiert sind.

Seit fast zwei Jahren - leider mit haufigen Unterbrechringeu - haben v i r an diesem Problem gearbeitet. Eingehende Untersuchungen der Leitfahigkeit aller Gemische \-on P a l m i t i n s a u r e mit Natriumhy- drosyd sind noch nicht nbgeschlossen; doch hoffen wir, binnen kurzem hieriiber ausfiihrlicher berichten zu konneu. Einstweilen seien hier einige selir genaue Daten angefiihrt, die im Gegensatz zu der Ansiclit Kra i f t s unzweifelhaft beweisen, daB die n o r m a l e n S e i f e n i n k o n - z e n t r i e r t e r L b s u n g k e i n e K o l l o i d e sind.

Zur Deutuog unserer, auf diese wie auch auf andere Art gefun- denen Dnten sei hier nur gesagt, daB das eigentliche Kolloid iu den meisten Loaungen mahrscheiolich nur . das unlijsliche saure Nntrium- palmitat ist.

Die hfessungen wurden mit peinlichster Sorgfalt in rein silbernen GefaBen ausgefiihrt. Niiheres, sowie die Besprechung der eigenartigen Leitfahigkeitskurve, werden wir in unserem ausffibrlichen Bericht

*) K r a f f t , diese Berichtc 27, 1747, 1755 [1894]; 88, 2566, 2573 [1895]:

3) S m i t s , Ztschr. f. physik. Chem. 39, 385 [1902]; 45, 608 [1903]. 49, 13’28 “961; 32, 1584 [1899].

Ztachr. f. pliysik. Chem. 87, 553 [1898].