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Winkler v. Mohrenfels Rechtsvergleichung WS 2004/05 i Prof. Dr. P. Winkler v. Mohrenfels WS 2004/05 Rechtsvergleichung A. Allgemeiner Teil § 1 Einführung § 2 Begriff der Rechtsvergleichung Rheinstein, Einführung in die Rechtsvergleichung, S. 31ff.; Neumayer in David/Grassmann, Einführung in die großen Rechtssysteme der Gegenwart, S. 32ff.; Zweigert/Kötz, Rechtsvergleichung, 3. Aufl. 1996, S. 4ff. I. Mikro- und Makrovergleichung II. Vergleichung und Wertung § 3 Aufgaben und Bedeutung der Rechtsvergleichung I. Rechtsvergleichung als internationale Wissenschaft II. Einsatzmöglichkeiten der Rechtsvergleichung Grassmann/David 31 f; Zweigert/Kötz13 ff.; Kötz, Alte und neue Aufgaben der Rechtsvergleichung. JZ 2002, 257 ff. 1. Primärer Erkenntnisgewinn in wissenschaftlicher Diskussion 2. Hilfe bei der Rechtssetzung a) Gesetzgebung b) Rechtspolitische Diskussion 3. Hilfe bei der Rechtsanwendung a) Auslegung b) Lückenfüllung Art. 1 I, II, III Schweizerisches ZGB (von 1907). Das Gesetz findet auf alle Rechtsfragen Anwendung, für die es nach Wortlaut oder Auslegung eine Bestimmung enthält. Kann dem Gesetz keine Vorschrift entnommen werden, so soll der Richter nach Gewohnheitsrecht und, wo auch ein solches fehlt, nach der Regel entscheiden, die er als Gesetzgeber aufstellen würde. Er folgt dabei bewährter Lehre und Überlieferung. c) Kollisionsrechtlicher Sonderfall: Nichtfeststellbarkeit ausländischen Rechts 4. Pädagogischer Einsatz in der Rechtsausbildung 5. Vorbereitung der Rechtsvereinheitlichung Sacco 153 ff.; Zweigert/Kötz 14 ff.; Buxbaum auf der Tagung d. Ges. f. Rechtsvergleichung 1994, JZ 1995, 140ff.; Taupitz, Europäische Privatrechtsvereinheitlichung heute und morgen. a) Bedeutung b) Internationale Ebene Schlechtriem, Internationales UN-Kaufrecht. 2. Aufl. 2003; Reinhart, IPRax 1990, 289–292 c) EG-Recht d) Europäisches Privatrecht Taupitz, Europäische Privatrechtsvereinheitlichung heute und morgen. 1993; Schulze/Zimmermann, Basistexte zum europäischen Privatrecht. 2. Aufl. 2002; Schulze/Engel/Jones, Casebook Europäisches Privatrecht. 1. Aufl. 2000; Rainer, Europäisches Privatrecht. Die Rechtsvergleichung. 2002, S. 74 ff., 444 ff.; Horn u.a., Die Neugestaltung des Privatrechts in Mittelosteuropa und Osteuropa.

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Winkler v. Mohrenfels Rechtsvergleichung WS 2004/05

iProf. Dr. P. Winkler v. Mohrenfels WS 2004/05

Rechtsvergleichung

A. Allgemeiner Teil

§ 1 Einführung

§ 2 Begriff der Rechtsvergleichung

Rheinstein, Einführung in die Rechtsvergleichung, S. 31ff.; Neumayer in David/Grassmann, Einführung in diegroßen Rechtssysteme der Gegenwart, S. 32ff.; Zweigert/Kötz, Rechtsvergleichung, 3. Aufl. 1996, S. 4ff.

I. Mikro- und Makrovergleichung II. Vergleichung und Wertung

§ 3 Aufgaben und Bedeutung der Rechtsvergleichung

I. Rechtsvergleichung als internationale Wissenschaft II. Einsatzmöglichkeiten der Rechtsvergleichung

Grassmann/David 31 f; Zweigert/Kötz13 ff.; Kötz, Alte und neue Aufgaben der Rechtsvergleichung. JZ 2002, 257 ff.

1. Primärer Erkenntnisgewinn in wissenschaftlicher Diskussion 2. Hilfe bei der Rechtssetzung

a) Gesetzgebung b) Rechtspolitische Diskussion

3. Hilfe bei der Rechtsanwendung

a) Auslegung b) Lückenfüllung

Art. 1 I, II, III Schweizerisches ZGB (von 1907). Das Gesetz findet auf alle Rechtsfragen Anwendung, für die esnach Wortlaut oder Auslegung eine Bestimmung enthält.

Kann dem Gesetz keine Vorschrift entnommen werden, so soll der Richter nach Gewohnheitsrecht und, wo auchein solches fehlt, nach der Regel entscheiden, die er als Gesetzgeber aufstellen würde. Er folgt dabei bewährter Lehreund Überlieferung.

c) Kollisionsrechtlicher Sonderfall: Nichtfeststellbarkeit ausländischen Rechts

4. Pädagogischer Einsatz in der Rechtsausbildung 5. Vorbereitung der Rechtsvereinheitlichung

Sacco 153 ff.; Zweigert/Kötz 14 ff.; Buxbaum auf der Tagung d. Ges. f. Rechtsvergleichung 1994, JZ 1995, 140ff.;Taupitz, Europäische Privatrechtsvereinheitlichung heute und morgen.

a) Bedeutung b) Internationale Ebene

Schlechtriem, Internationales UN-Kaufrecht. 2. Aufl. 2003; Reinhart, IPRax 1990, 289–292

c) EG-Recht d) Europäisches Privatrecht

Taupitz, Europäische Privatrechtsvereinheitlichung heute und morgen. 1993; Schulze/Zimmermann, Basistexte zumeuropäischen Privatrecht. 2. Aufl. 2002; Schulze/Engel/Jones, Casebook Europäisches Privatrecht. 1. Aufl. 2000;Rainer, Europäisches Privatrecht. Die Rechtsvergleichung. 2002, S. 74 ff., 444 ff.; Horn u.a., Die Neugestaltungdes Privatrechts in Mittelosteuropa und Osteuropa.

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A. Allgemeiner Teil § 3 Aufgaben und Bedeutung der Rechtsvergleichung

Winkler v. Mohrenfels Rechtsvergleichung WS 2004/05

http://europa.eu.int/prelex/apcnet.cfm?CL=dehttp://europa.eu.int/eur-lex/de/search/search_treaties.htmlhttp://www.mpipriv-hh.mpg.de/deutsch/Forschung/ForschLaufProj.html#EuropPrivRecht

(1) Definition(2) Methode(3) EG und Europäisches Privatrecht

e) Wichtige Gebiete der Rechtsvereinheitlichung

(1) Handels- und Wirtschaftsrecht

Wiener UN-Kaufrecht von 1980 (CISG); Genfer Wechselrechtsabkommen vom 07.06.1930 (einheitlichesWechselgesetz); Einheitliche Richtlinien und Gebräuche für Dokumentenakkreditive, Revision 1993; UNIDROIT-Übereinkommen von Ottawa über das internationale Factoring von 1988 (in Kraft für Deutschland seit 01.12.1998);International Commercial Terms (INCOTERMS) von 1953 in den Fassungen von 1990 und 2000; WarschauerAbkommen über die Beförderung im internationalen Luftverkehr von 1929; Convention relative au contrat detransport international de marchandises par route (CMR) von 1956, Convention internationale concernant letransport des marchandises par chemin de fer v. 7.2.1970 (CIM), Convention internationale concernant le transportdes voyageurs et des bagages par chemin de fer v. 7.2.1970 (CIV); Genfer Welturheberrechtsabkommen von1952/1971; Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutze des gewerblichen Eigentums, Paris 1883, uletzt revidiertStockholm 1967.

Weitere zahllose Beispiele enthält die von Zweigert/Kropholler herausgegebene Sammlung „Quellen desinternationalen Einheitsrechts“ (dreisprachig), Bd. I-III + Ergänzungsband III A.

(2) Internationales Privat- und Verfahrensrecht

EVÜ, GVÜ/GVO (Brüssel I), EheVO (Brüssel II), EheEVVO (Brüssel IIa), EZustVO etc.

f) Grenzen der Rechtsvereinheitlichung

III. Bedeutung der Rechtsvergleichung für einzelne Rechtsgebiete

Grassmann/David. 24 f.; Zweigert/Kötz 10 ff.; Rheinstein 28; Max-Planck-Institut für ausländisches undinternationales Privatrecht in Hamburg: http://www.mpipriv-hh.mpg.de

1. Rechtsvergleichung und Auslandsrechtskunde 2. Rechtsvergleichung und Rechtssoziologie

Rheinstein 143ff.; Zweigert/Kötz, 10 ff.; Sacco 33 ff.

3. Rechtsvergleichung und Internationales Privatrecht

Rabel, The Conflict of Laws, A Comparative Study, 1945, 2. Aufl. 1958

4. Rechtsvergleichung und Völkerrecht

Serick, Über den Wert der Privatrechtsvergleichung in der Völkerrechtspraxis, in: Rechtsvergleichung undRechtsvereinheitlichung. FS zum 50jährigen Bestehen des Instituts für ausländisches und internationales Privat- undWirtschaftsrecht der Universität Heidelberg 1967, S. 215ff.; Constantinesco, Rechtsvergleichung, Bd II: Dierechtsvergleichende Methode; Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht inHeidelberg: http://www.mpil.de/index.cfm

§ 4 Rechtsvergleichung als Methode

I. Rechtsvergleichung – Methode oder Wissenschaft ? II. Methodik der Rechtsvergleichung (Arbeitsweise) III. Funktionalitätsprinzip, funktionale Rechtsvergleichung

David/Grassmann 31ff.; Rheinstein 25ff.; Zweigert/Kötz 33 f.

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A. Allgemeiner Teil § 4 Rechtsvergleichung als Methode

Winkler v. Mohrenfels Rechtsvergleichung WS 2004/05

IV. Die Auswahl der zu untersuchenden Rechtsordnungen

1. Multum non multa 2. Vorrang der Mutterrechtsordnung? 3. Auswahl nach dem Rechtsgebiet 4. Neuere Kodifikation 5. Intersystemare Rechtsvergleichung

Drobnig, Rechtsvergleichung zwischen Rechtsordnungen verschiedener Wirtschaftssysteme, in RabelsZ 48 (1984),S. 233–244 m.w.N.; Max-Planck-Institut zur Erforschung von Wirtschaftssystemen, Jena (u.a. Erforschung derTransformation ehemals sozialistischer Volkswirtschaften) http://www.mpiew-jena.mpg.de/deutsch/index.html

V. Der Länderbericht

5 methodische Regeln von Constantinesco:

1. Das zu vergleichende Element ist so zu untersuchen, wie es ist, nicht so, wie es interpretiert und angewandtwerden müßte oder sollte.

2. Das zu vergleichende Element ist anhand der Original-Rechtsquellen zu prüfen.3. Das zu vergleichende Element ist in der Komplexität und Gesamtheit der jeweiligen Rechtsquellen zu

untersuchen.4. Die Hierarchie der Rechtsquellen der betreffenden Rechtsordnung muß berücksichtigt werden.5. Das zu vergleichende Element ist nach der Methode der Rechtsordnung zu interpretieren, zu der es gehört.

VI. Die Vergleichung

1. Grundsatz: Funktionalitätsvergleich 2. Systematisierung 3. Wertung

Zweigert, Die kritische Wertung in der Rechtsvergleichung. FS Schmitthoff 1973, S. 403 ff.

VII. Fehlerquellen

Rösler, Fallstricke der Rechtsvergleichung in: Rechtsvergleichung als Erkenntnisinstrument in Wissenschaft, Praxisund Ausbildung, JuS 1999, 1186, 1188

Wichtigste Fehlerquellen:

1. Fehlerhafte Feststellung des fremden Rechts2. Punktueller Rechtsvergleich ohne Beachtung der Stellung der Regel im Gesamtkontext3. Abweichung der Rechtswirklichkeit vom Wortlaut des Gesetzes4. Barriere: Sprachliche Zugänglichkeit

§ 5 Geschichte der Rechtsvergleichung

Constantinesco, Rechtsvergleichung. Bd.I: Einführung in die Rechtsvergleichung, S.69ff.; Zweigert/Kötz,Rechtsvergleichung 1996, S. 47ff.

I. Vorgeschichte II. Legislative Rechtsvergleichung III. Wissenschaftliche Rechtsvergleichung

1. Erste Periode (1800-1850) 2. Zweite Periode (1850 – 1900) 3. Dritte Periode (1900 – heute)