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Rendite von Solaranlagen
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© ROI TEAM CONSULTANT Seite 1 von 5
Kompakt:
Horst Völser
Autor:
Sonne, Wind und
Wärme. Schwerpunkt
Solarthermie-
Bioenergie. Magazin,
09/2011
www.centroconsumato
ri.it
Literatur/Quelle
Rendite von Solaranlagen:
Die Solaranlage ist der Oberbegriff für technische Anlagen zur
Energiegewinnung aus Sonnenkraft. Dabei wird Sonnenenergie in andere
Energieformen, wie thermische oder elektrische Energie umgewandelt.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen solarthermischen Anlagen und
Photovoltaikanlagen. Bei ersterem wird aus direkter Sonneneinstrahlung
auf sogenannten Sonnenkollektoren Warmwasser gewonnen, das als
Brauchwasser dient sowie das Heizungssystem unterstützt oder sogar
ersetzt. Die Raumheizung kann beispielsweise bei Niedrigenergiehäusern
vollständig mittels Solarkollektoren erfolgen. Bei der Verwertung von
Sonnenstrahlung erreichen die Kollektoren einen relativ hohen
Wirkungsgrad von 60 bis 75%. Bei Photovoltaikanlagen hingegen wird
Sonnenlicht in elektrischen Strom umgewandelt. Hier liegt der
Wirkungsgrad bei ca. 11-17%. Das bedeutet, dass diese 11-17%
einstrahlender Sonnenenergie in elektrische Energie umgewandelt wird.
Solarthermieanlagen und Photovoltaikanlagen haben eine wichtige
Gemeinsamkeit: Beide helfen dem Konsumenten beim Strom- und
Warmwasserverbrauch Geld einzusparen. Bei PV- Anlagen kann zudem
auch noch Geld verdient werden.
Im folgenden Text werden zu Beginn kurz die Vor- und Nachteile der
Solaranlagen betrachtet. Anschließend wird die Frage der Rendite von
Solaranlagen genauer untersucht, die sich in Zeiten steigender
Rohstoffpreise immer häufiger stellt.
Die Vorteile von Solaranlagen sind vielfältig und bestehen zum einen darin,
dass Sonnenstrahlung in unbegrenztem Ausmaß zur Verfügung steht. Des
Weiteren bewirken Solaranlagen eine Wertsteigerung des Trägerobjektes.
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Zum Anderen erzeugt Solarstrom bei der Betrachtung des gesamten Produktlebenszykluses
von Photovoltaikanlagen nahezu keine Umweltverschmutzung. Laut einer Statistik der US-
Regierung erspart der Strom aus Solarzellen der Atmosphäre im Vergleich zur
Normalstromerzeugung fast 90% der schädlichen Emissionen. Folglich wird bei der Produktion
von Komponenten einer Solarstromanlage zwar umweltbelastendes CO2 erzeugt, allerdings
sind die Werte im Verhältnis zu vergleichbaren anderen Systemen zur Elektroenergieerzeugung
mit fossilen Brennstoffen um ein Vielfaches geringer.
Nachteile ergeben sich durch die Tatsache, dass die Sonnenstrahlung als Energiequelle nicht
überall gleichmäßig verfügbar ist. Zudem sind hohe Investitionskosten und geeignete Flächen
notwendig, um sich Photovoltaikanlagen oder Sonnenkollektoren zulegen zu können.
Die Renditen von Photovoltaikanlagen können vorausberechnet werden. Das Dekret für die
Förderung erneuerbarer Energien sichert eine fixe Vergütung für die Einspeisung der
elektrischen Energie in das öffentliche Stromnetz vor. Diese Förderung wird für einen Zeitraum
von 20 Jahren garantiert. Der private Konsument kann mit der Anschaffung von
Photovoltaikanlagen Strom einsparen, indem er den durch die PV- Anlage erzeugten Strom
direkt verbraucht. Des Weiteren kann er die nicht benötigte Strommenge verkaufen und ins
öffentliche Netz einspeisen.
Eine Investition lohnt sich durch diesen Förderbeitrag, sofern dieser Tarif der Einspeisung mehr
oder minder konstant bleibt und nicht durch weitere Gesetze verändert oder gar gekippt wird.
Die Art der Finanzierung sowie die Wartungskosten können aber die
Renditeprognosen dämpfen. Eine gewisse Größe der Anlage ist zudem notwendig, um eine
bestimmte Rendite zu erzielen.
Die Anschaffungskosten sind relativ hoch und liegen heute in etwa zwischen 2.200 und 2.700
€/kWp. Die Vergütungshöhe orientiert sich dabei am Datum der Inbetriebnahme, der Größe der
Photovoltaikanlage, deren architektonischen Integration und dem gewähltem Fördersystem
(Verkauf oder Energietausch).
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Für eine Dachanlage zwischen 1 und 3 kWp liegt der Einspeisetarif im August 2011 bei 0,368
€/kWh. Dabei liegt der Systempreis bei geschätzten 2.700€ pro installiertem kW und es ist eine
Rendite von über 10% möglich. Für eine Dachanlage zwischen 3 und 20 kWp liegt der
Einspeisetarif im August 2011 bei 0,339 €/kWh. Bis Dezember 2011 wird der Einspeisetarif für
eine Anlage zwischen 1- 3 kWp auf bis zu 0,298 €/kWh sinken. Jener der Anlagen zwischen 3-
20 kWp sinkt auf 0,268 €/kWh. Die Tendenz ist sinkend und somit auch die Rendite. Ein
Systempreis von ca. 2.200 €/kWh gilt für Anlagen auf kommerziellen Dächern mit 30 bis 100
kWp. Hier liegt die Rendite bei ca. 10%. Bei einer Anlage auf einem Gewerbedach mit über
1.000 kWp liegt der Systempreis bei nur noch ca. 1.900 €/kWh. Dementsprechend sind die
Renditemöglichkeiten umso höher.
Im Anhang befindet sich eine Tabelle, in der alle Fördertarife für 2011 aufgelistet sind. Diese
gelten für Anlagen bis zu 20 kWp bei einer Inbetriebnahme ab 01.06.2011.
Bei Gebäuden mit Energiezertifikat, welches energetische Sanierungsvorschläge beinhaltet
(diese müssen nach Inbetriebnahme der Anlage tatsächlich durchgeführt werden), kann eine
Erhöhung der Fördertarife beantragt werden. Bei einer Energieeinsparung von 20% erhält man
beispielsweise eine Tariferhöhung für die eingespeiste Energie von 10%. Des Weiteren gibt es
eine Erhöhung der Förderung im Ausmaß von 10% bei einem Kauf von Anlagen aus Europa.
Seit Erhalt der Einspeisevergütung hat das Land seine Förderungen für Photovoltaikanlagen
allerdings eingeschränkt. Nun erhalten nur mehr jene Gesuchsteller Landesbeiträge, deren
Gebäude über keine Anschlussmöglichkeit an das Stromnetz verfügt. Für diese Anlagen wird
ein Beitrag bis zu 80% der anerkannten Kosten ausgezahlt.
Grundsätzlich hängt die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen für den privaten
Konsumenten von folgenden Faktoren ab:
� Höhe des Fördertarifs
� Lage und Größe der Anlage
� Stromverbrauch des Haushaltes
� Verschattung der Photovoltaikmodule
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Bei der Frage der Rendite von solarthermischen Anlagen zur Warmwasserbereitung sind
verschiedene Faktoren ausschlaggebend. Es gibt mehrere Typen von Sonnenkollektoren: lack-
oder selektiv beschichtete Flachkollektoren oder Vakuumröhrenkollektoren. Je nach Typ
unterscheiden sie sich im Preis sowie in der Ammortisationszeit. Die Preisunterschiede sind
sehr hoch und liegen zwischen ca. 110 und 800€ pro m2 Kollektorfläche. Welcher Typ von
Kollektoren für den privaten Konsumenten am geeignetsten ist muss von Fall zu Fall
entschieden werden. Im Durchschnitt werden von einem Einfamilienhaus rund 300 bis 500€ an
Heizöl oder Erdgas im Jahr für die Warmwasserproduktion benötigt. Davon können circa 70- bis
80% über eine Solaranlage abgedeckt werden. Die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage lässt sich
somit schnell berechnen.
Im folgenden Teil ein kurzes Beispiel (www.centroconsumatori.it):
� 4 Personen Haushalt in Lana (Neubau)
� 8 m2 Flachkollektor (362€ pro Quadratmeter)
� Neigung des Daches: 20% mit südlicher Ausrichtung
� Warmwasserboiler mit 500 Liter Speichervolumen
� Gesamtkostenpunkt: ca. 6.500€ inkl. 10% MwSt. (30% des Landesbeitrages wurden bereits
abgezogen)
Mittels dieser Solaranlage können im Laufe des Jahres ca. 80% der gesamten
Warmwasserproduktion des Haushaltes abgedeckt werden. Wenn man die derzeitigen Ölpreise
mitberücksichtigt, so ergibt sich aus diesem Beispiel eine Amortisationszeit von ca. 16 Jahren.
Solarthermische Anlagen sind also relativ teuer. Kunden für eine Solaranlage mit
Flachkollektoren in einem Vier- Personen– Haushalt müssen samt Installation und Montage
mindestens. 4.000 bis 6.500€ ausgeben. Falls die Anlage auch das Heizungssystem
unterstützen soll, so kostet dies dem Kunden zwischen 8.000 und 12.000€. Werden
Vakuumröhrenkollektoren gekauft, so kostet dies dem Kunden bis zu 30% mehr („Sonne, Wind
und Wärme“, Juni 2011).
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Generell schafft die eigene Warmwasserbereitung durch eine solarthermische Anlage eine
gewisse Sicherheit und Unabhängigkeit von anderen Versorgungsstrukturen. Für diese Anlagen
gibt es allerdings keinen Einspeisetarif und somit auch keine leicht kalkulierbare Rendite wie bei
Photovoltaikanlagen. Jedoch kann im Amt für Energieeinsparung um einen Beitrag angesucht
werden, der bis zu 30% der anerkannten Kosten ausmacht. Alternativ dazu kann um
Steuerbegünstigungen angesucht werden. Somit erhöht sich die Rendite der solarthermischen
Anlagen wiederum und das Einsparungspotential steigt.
Prinzipiell gilt: Je größer der Warmwasserbedarf ist, desto höher kann der Deckungsbeitrag
sein. Denn es werden andere Energiekosten, wie Gaskosten, eingespart und vermieden. Falls
deren Preise stark ansteigen, so rentiert sich die Anlage früher als bei einem moderaten
Anstieg. Die solarthermischen Anlagen haben eine Lebenszeit von circa 20 bis 25 Jahren und
sind bis dahin weitgehend amortisiert.
Photovoltaikanlagen und solarthermische Anlagen sind heute in Zeiten steigender Ölpreise eine
rentable und zukunftsorientierte Investition und eine Alternative zu den herkömmlichen
Systemen der Elektroenergieerzeugung mit fossilen Brennstoffen. Die Solaranlagen erhöhen
aufgrund ihrer Wirtschaftlichkeit den Nutzen der privaten Konsumenten und helfen besonders
Kosten einzusparen. Allerdings sind dafür hohe Investitionskosten notwendig, die aber von
öffentlichen Institutionen großzügig subventioniert werden. Bei größeren aber auch bei
kleineren PV- Anlagen ist durch die Einspeisung der Energie ins öffentliche Stromnetz sogar ein
Gewinn und somit ein Nebeneinkommen möglich. Aufgrund der aktuellen Einspeisetarife und
den öffentlichen Beiträgen sind Investitionen in Solaranlagen durchaus rentabel. Hinzu kommt
noch der ökologische Nutzen, der kaum in Zahlen gefasst werden kann und immer wichtiger
wird.