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FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR PRODUKTIONSANLAGEN UND KONSTRUKTIONSTECHNIK IPK 1 RISIKOMANAGEMENT Überblick Unternehmen agieren heute in einem Um- feld mit wachsender Komplexität und er- höhtem Wettbewerbsdruck, in dem Pro- dukte immer schneller Marktreife erlangen müssen. Risiken, aber auch Chancen exis- tieren folglich in allen Produktlebenspha- sen – ob technische Risiken, wie zum Beispiel kritische Qualitätsmängel an Zulie- ferteilen, Reputationsrisiken durch Rückruf- aktionen aufgrund fehlerhafter Produkte oder strategische Risiken durch unsichere Märkte. Zur frühzeitigen Identifikation, Be- wertung und proaktiven Steuerung der Ri- siken bzw. Chancen ist ein präventives Ri- siko- und Chancenmanagement gefordert. Denn ein unachtsamer Umgang mit Risiken kann schnell die Unternehmensexistenz ge- fährden, wenn beispielsweise in der Medi- zintechnik unverträgliche Materialien bei Implantaten verwendet werden und es dadurch zu Produkthaftungsansprüchen kommt. Gesetzliche Forderungen (KonTraG, ProdHaftG) werden ergänzt durch eine all- gemeine Norm zum Risikomanagement, der ISO 31000 und branchenspezifischen Standards wie zum Beispiel der DIN EN ISO 14971 für Medizinprodukte. Auch im Qua- litätsmanagement rückt die Risikobetrach- tung aufgrund veränderter Normanforde- rungen der ISO 9001:2015 in den Fokus. Organisationen müssen künftig nachwei- sen, dass sie Risiken ermitteln und Maßnah- men zur Steuerung planen, bewerten und umsetzen können. Herausforderung und Ziel Die Herausforderung liegt im Aufbau eines systematischen Risikomanagements, das eine aktive Gestaltung und Steuerung der Produktqualität und eine ständige Verbes- serung der Unternehmensleistung durch das Erkennen von Risiken und Chancen er- möglicht. Denn jedes Risiko birgt die Chan- ce zur Verbesserung der eigenen Leistung. Dafür ist auch eine Abstimmung der Risiko- managementziele mit den strategischen Unternehmenszielen nötig. Aufgrund der Vielfalt an Risiken, wie beispielswei- 1 © ivan kmit – Fotolia.com Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Pascalstr. 8 – 9 10587 Berlin Ansprechpartner Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem Tel.: +49 30 39006-118 [email protected] Dipl.-Ing. Christoffer Rybski Tel.: +49 30 39006-180 [email protected] www.ipk.fraunhofer.de

RISIKOMANAGEMENT - ipk. · PDF file(HAZOP, HACCP, FTA, FMEA etc.) – Zugang zu branchenspezifischem Know­how: Medizintechnik (ISO 14971), Lebensmittelindustrie (HACCP), Maschinenbau

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F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R p R O d U k T I O N S A N l A g E N U N d k O N S T R U k T I O N S T E c H N I k I p k

1

RISIKOMANAGEMENT

Überblick

Unternehmen agieren heute in einem Um­

feld mit wachsender Komplexität und er­

höhtem Wettbewerbsdruck, in dem Pro­

dukte immer schneller Marktreife erlangen

müssen. Risiken, aber auch Chancen exis­

tieren folglich in allen Produktlebenspha­

sen – ob technische Risiken, wie zum

Beispiel kritische Qualitätsmängel an Zulie­

ferteilen, Reputationsrisiken durch Rückruf­

aktionen aufgrund fehlerhafter Produkte

oder strategische Risiken durch unsichere

Märkte. Zur frühzeitigen Identifikation, Be­

wertung und proaktiven Steuerung der Ri­

siken bzw. Chancen ist ein präventives Ri­

siko­ und Chancenmanagement gefordert.

Denn ein unachtsamer Umgang mit Risiken

kann schnell die Unternehmens existenz ge­

fährden, wenn beispielsweise in der Medi­

zintechnik unverträgliche Materialien bei

Implantaten verwendet werden und es

dadurch zu Produkthaftungsansprüchen

kommt. Gesetzliche Forderungen (KonTraG,

ProdHaftG) werden ergänzt durch eine all­

gemeine Norm zum Risikomanagement,

der ISO 31000 und branchenspezifischen

Standards wie zum Beispiel der DIN EN ISO

14971 für Medizinprodukte. Auch im Qua­

litätsmanagement rückt die Risikobetrach­

tung aufgrund veränderter Normanforde­

rungen der ISO 9001:2015 in den Fokus.

Organisationen müssen künftig nachwei­

sen, dass sie Risiken ermitteln und Maßnah­

men zur Steuerung planen, bewerten und

umsetzen können.

Herausforderung und Ziel

Die Herausforderung liegt im Aufbau eines

systematischen Risikomanagements, das

eine aktive Gestaltung und Steuerung der

Produktqualität und eine ständige Verbes­

serung der Unternehmensleistung durch

das Erkennen von Risiken und Chancen er­

möglicht. Denn jedes Risiko birgt die Chan­

ce zur Verbesserung der eigenen Leistung.

Dafür ist auch eine Abstimmung der Risiko­

managementziele mit den strategischen

Unternehmenszielen nötig. Aufgrund

der Vielfalt an Risiken, wie beispielswei­1 © ivan kmit – Fotolia.com

Fraunhofer-Institut für

produktionsanlagen und

konstruktionstechnik Ipk

Pascalstr. 8 – 9

10587 Berlin

Ansprechpartner

Prof. Dr.­Ing. Roland Jochem

Tel.: +49 30 39006­118

[email protected]

Dipl.­Ing. Christoffer Rybski

Tel.: +49 30 39006­180

[email protected]

www.ipk.fraunhofer.de

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Ihr Nutzen

– Aufbau und Optimierung

Ihres Risikomanagementsystems

– Unterstützung bei der Umsetzung neu­

er Anforderungen der ISO 9001:2015

– Präventives Risikomanagement in den

frühen Phasen der Produktneuentwick­

lung

– Erlangung spezieller Methodenkenntnis

(HAZOP, HACCP, FTA, FMEA etc.)

– Zugang zu branchenspezifischem

Know­how: Medizintechnik (ISO

14971),

Lebensmittelindustrie (HACCP),

Maschinenbau etc.

– Integration eines kontinuierlichen Risi­

komanagementprozesses in bereits be­

stehende Unternehmensprozesse

se Geschäfts­, Lieferanten­ oder Produkt­

haftungsrisiken, sind diese bei allen un­

ternehmerischen Entscheidungen zu

berücksichtigen. Dies macht das Risikoma­

nagement zu einer interdisziplinären Auf­

gabe (Entwicklung, Marketing, Controlling

etc.), da nur so eine ganzheitliche Betrach­

tung potenzieller Risiken und Chancen

durch die Einnahme verschiedener Blick­

winkel ermöglicht werden kann. Ein zen­

trales Ziel des Risikomanagements ist die

Schaffung einer Risikokultur, damit Risiken

bereits in den frühen Phasen der Produkt­

entstehung als Chance zur Verbesserung

der eigenen Produkte und Prozesse verstan­

den werden können. Prozessual erfordert

dies eine erfolgreiche Identifikation, Analy­

se, Bewertung und Steuerung der Risiken.

In den unterschiedlichen Phasen kommen

sowohl präventive als auch überprüfende

Maßnahmen zum Einsatz (z.B. FMEA, FTA,

HACCP, Szenario­Analyse).

Unser leistungsangebot

Wir unterstützen Sie mit geeigneten und

durchgängigen Methoden (HAZOP, FMEA

etc.) dabei, Ihr Risikomanagement zu syste­

matisieren. Gemeinsam mit Ihnen forcieren

wir eine ganzheitliche Risikobetrachtung

in Ihrem Unternehmen, die ein proaktives

Handeln möglich macht. Dazu verfolgen

wir einen integrativen Ansatz, der sich an

der Struktur der allgemeinen Norm für Risi­

komanagement, der ISO 31000, orientiert.

Wir durchlaufen mit Ihnen die Phasen des

Risikomanagementprozesses und legen ge­

Exemplarischer Projektverlauf für die Einführung eines kontinuierlichen Risikomanagement-Prozesses

meinsam den Grundstein für ein systema­

tisches Risikomanagement (s. Abb.1). Auf

diese Weise gelingt die erfolgreiche Integra­

tion einer Chancen­ und Risikobetrachtung

in den kontinuierlichen Verbesserungspro­

zess Ihres Unternehmens.

Gerne unterstützen wir Sie beim Aufbau

oder der Optimierung Ihres Risikomanage­

ments mit unserem Systematisierungsan­

satz. Zudem verfügen wir über ein breites

Erfahrungswissen hinsichtlich anderer Ma­

nagementsysteme (z.B. Qualitätsmanage­

ment) sowie branchenspezifischer Risiko­

managementstandards wie z.B. der DIN EN

ISO 14971 für Medizinprodukte. Wir ken­

nen die neusten Entwicklungen der ISO

9001­Revision und helfen Ihnen durch die

Einführung eines kontinuierlichen Risiko­

managementprozesses, die geforderte Risi­

kobetrachtung auch in Ihrem Qualitätsma­

nagementsystem nachhaltig zu verankern.

Wir begleiten Sie professionell durch die

neuen Bestimmungen und ermitteln, wo

Sie schon jetzt Anpassungen vornehmen

können, um später aufwändigen und hek­

tischen Änderungen vorzubeugen. Die ISO

9001:2015 bietet damit Chancen, Ihr Un­

ternehmen weiter zu verbessern.

RisikomanagementZiele

Risiko- Identifikation

Risiko- Analyse

Risiko- Bewertung

Risiko- Bewältigung

Risiko- Steuerung +Überwachung

1. Phase 2. Phase 3. Phase 4. Phase

Systemanalyse

Ergebnis 1:RM­Ziele

Ergebnis 2:Bewerter Risiko­ und Chancenkatalog

Ergebnis 3:Maßnahmenkatalog

Ergebnis 4:Kontinuirlicher

RM­Prozess

Anwendung qulitativer und quantitativer Methoden zur Identifikation, Analyse und Bewertung der Risiken

zur Unterstützung der Entscheidungsfindung

Maßnahmen- erarbeitung zur

Risikobehandlung

Kontinuierliche Kontrolle +

Verbesserung