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Riviera Zeit - Januar 2016

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Page 1: Riviera Zeit - Januar 2016

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MONACODer Fürst und sein Traum:40 Jahre Zirkusfestival

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Page 2: Riviera Zeit - Januar 2016

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neues Jahr, neuer name, neuer look, neue erschei-nungsweise, doppelt so viele Seiten: Das fängt ja gutan! «rivieraZeit» klingt eigentlich gar nicht so andersals «riviera Côte d’Azur Zeitung», an die wir 23 Jahrelang gewöhnt waren. rivieraZeit also: kurz und bündig,griffig, klar. Wer das Magazin im Kiosk zwischen 5000anderen Presseprodukten sieht, weiß sofort: Aha, dassind Informationen in Deutsch für die riviera! Dennden Informationsgehalt verteidigt unsere redaktionmit Zähnen und Krallen. Apropos: Als es um das Titelfoto unseres ersten Magazins im attraktiven Format ging, stand neben dem Bild von PrinzessinStéphanie (Seite 50) auch ein brüllender löwe zur

Debatte (Seite 51). entschieden haben wir unsdann letztendlich für die wunderschöne Fa s -sade des hotels Martinez in Cannes. Denn washeitert die Seele mehr auf als ein wolkenloser,kornblumenblauer himmel im Winter? nun wünschen wir Ihnen, liebe treue leser, einharmonisches Jahr 2016 und viele glücklicheMomente hier bei uns im Süden. Das nächsteMal lesen wir uns im März, also im Frühling!

EDITORIALVon PETRA HALL

Petra Hall (Chefredakteurin RivieraZeit) hat vor fast 25 Jahren die riviera Côte d’Azur Zeitung ge-gründet, die sich heute unter dem namen rivieraZeit zu einem attraktiven Magazin gemauserthat. Ihr Ziel von Anfang an: lesern Spannendes, Informatives und Kurioses vom Mittelmeer in hoch-wertiger journalistischer Qualität zu liefern. Die gebürtige hamburgerin ist in der südfranzösischenund monegassischen Medienlandschaft eine Institution.

Aila Stöckmann (Redaktion RivieraZeit) lässt die leser nach mehr als einem Jahrzehnt Côte d’Azurmit unverminderter Begeisterung teilhaben an ihren erlebnissen und Begegnungen im Süden. DasKind des ruhrpotts könnte nicht mehr ohne – ohne die Sonne, die natur und die Zeitschrift füralle, denen es genauso geht.

Sarah Harvey (Redaktion der englischen Schwester-Publikation Riviera Insider) ist neu im Team.Die weitgereiste Journalistin aus Südwest-england schreibt spannende reportagen, bevorzugt inden Bereichen Sport, Freizeit, geschichte, umwelt und Kunst.

Michaël Aouizerate-Bene (Marketing) ist Medienmann mit leib und Seele. Seit mehr als 25 Jahrenmacht der energiegeladene Franzose Kunden klar, welchen Mehrwert Anzeigen in Printmedien brin-gen. Marrakasch, Dubai, Mauritius, Boro Bora zählen zu seinen bisherigen Stationen. Jetzt arbeiteter für rivieraPress.

Karine Balagny (Marketing) liebt das internationale Flair im unternehmen. nach mehrjährigemuSA-Aufenthalt und dank ihrer erfahrung im Verkaufs- und event-Bereich hat die gebürtige nor-mannin ihren Traumposten in unserem Multi-Kulti-Verlag gefunden.

Carole Hébert (Sekretariat) ist die gute Seele im Team. neben Buchhaltung, Abo-Verwaltung undleser-Anliegen hat die nordfranzösin mit einem Faible für Zahlen immer im Visier, dass wederDruckerpapier noch Kaffeepulver ausgehen.

Vincent Artus (Art Director) gestaltet, was Sie hier in den händen halten. Der waschechte nizzar-der hat ein Faible für klare linien und das Spiel mit weißen Flächen. Das Multi-Talent macht auchFotos und Filme.

AIlA STöCKMAnn

MIChAël AouIZerATe-Bene

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SArAh hArVey

KArIne BAlAgny

VInCenT ArTuS

DAS TEAM

8 riviera

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Business leben & arbeiten imSüden: rechtsanwalt Stefan Kesting im Porträt

42Unternehmen«goelectrix», Spezialist in Sachen e-Mobilität

44Monaco40 Jahre Zirkusfestival Monte-Carlo

50Interviewnikolas Meyer-landrut,deutscher Botschafter im Fürstentum

54GourmetItaliens jüngster Sterne-Chef kocht in Imperia

58Amuse-bouchesDie Fjordforelleerobert Frankreichsrestaurants

62PalmensterbenWie Palmmotte und Palmrüssler bekämpftwerden können

66Special: SchuleInternationale einrichtungen im Überblick

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VeranstaltungenWas ist los an der riviera?

74News & Infonachrichten und nützliche Informationenaus dem Süden

76Endspurtleserbriefe,rZ unterwegs,Impressum

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Das ist neu!Zehn highlights, die Sie

erleben sollten

12Erfolgsstory

Begegnung mit StefanoBrancato, Direktor des

Café de Paris in Monaco

18Lifestyle

Destination nizza: Tourismus-Chef Denis

Zanon über neue heraus-forderungen

22Architektur

einzigartig: die Kunsthochschule

Villa Arson

24Leben & Wohnen

Warten auf Ikea: 2018 soll der Möbelriese

in nizza eröffnen

30Kunst

Maler roland Kraus - eine

lebensgeschichte

3250. Todestag

Warum giacometti einenTeil seines erfolgs

Südfrankreich verdankt

38Lese-Tipps

Bücher, die vom leben im Süden

erzählen

40

Foto untenprinzessin stepHanie Mit

eineM iHrer elefanten(seite 50)

© Charly Gallo, Centre de Presse

Foto TitelseiteHotel Martinez in cannes

© Grand Hyatt Cannes HôtelMartinez, Jérôme Kélagopian

Ausgabe 293Mehr Sehen,

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Page 12: Riviera Zeit - Januar 2016

Die Côte d’Azur hat ihre neue Mega-Mall «Polygone riviera», Marseille seine «Docks»: 80 geschäfte, restau-rants und galerien bezogen ende vergangenen Jahres einen Teil der 1856 in Betrieb gegangenen hafenge-bäude der Mittelmeer-Metropole. Der aufwändigst renovierte mehrstöckige Komplex «les Docks» mit seinenvier unterschiedlich designten Innenhöfen und mehr als 15 000 Quadratmetern ladenfläche bietet nicht nurein neues Shopping-erlebnis inklusive 500-Quadratmeter-Frischemarkt «le Marché». Vielmehr ist er gleich-zeitig als hipper kultureller Treffpunkt der Stadt gedacht. After-Work-Partys («les Afterdocks», jeden erstenDonnerstag im Monat ab 18 uhr), Wochenend-Brunches in den verschiedenen restaurants, Konzerte anSamstagen und Sonntagen jeweils ab 14.30 uhr, Kinder-Kreativ-Workshops und vieles mehr stehen auf demProgramm. «les Docks» an der Place de la Joliette sind täglich von 10 bis 19 uhr geöffnet.

neues kulturellesHerz derstadt scHlägtin alteM in-dustriebau

«Les Docks» Marseille

Foto© Yann Bouvier

12 DAS IST NEU!riviera

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Von der Kakaobohne bis zur feinen Praline: Kaumein französischer Chocolatier geht heute nochden ganzen Weg. Das gerade in grasse eröffneteMaison Duplanteur treibt die Idee von der trans-parenten Produktionskette hingegen auf dieSpitze: Célian Mathis, der erst 27-jährige Direktorund Mitgründer der kleinen Schokoladenmanu-faktur im herzen der Altstadt (22 rue MarcelJournet), produziert mit seinem Team nicht nuredle Süßwaren, sondern sorgt selbst für denwichtigsten rohstoff. Seinen Kakao lässt derJungunternehmer in Afrika auf eigenen Plantagenanbauen – auf nachhaltige Weise, in Bio-Qualität und mit fair bezahlten Arbeitern.Dass er für sein frankreichweit einzigartiges Projekt ausgerechnet grasse als Fertigungsstätte mit ange-

schlossener Boutique ausgewählt hat, ist kein Zufall: «Dank der Parfümerien gibt es hier hervorragende labore, in denen auch wir unsererezepturen für neue geschmacksrichtungen testen lassen.»und der name des unternehmens? Maison Duplanteur sei eine hommage an die Kakao-Produzenten. Denn «die Pflanzer» liefern dieBasis für eine Schokolade, die man sich guten gewissens gelegentlich in den Mund schieben darf.

Manufakturin grasseproduziertiHre scHokoladenacHHaltig

Aus der eigenenBohne

Weltstars haben sich für dieses Jahr innizza angekündigt: Die britische BoybandColdplay steht am 24. Mai im StadionCharles ehrmann auf der Bühne, r&B-göttinrihanna am 15. Juli im neuen Fußball-rundAllianz riviera. Für die Briten, die ihr im Dezember erschie-nenes Album «A head full of Dreams» in eu-ropa und Südamerika vorstellen, ist es daseinzige Konzert im hexagon. Immerhin viergastspiele in Frankreich hat rihanna für ihre«Anti World Tour» eingeplant; den Auftaktmacht sie in nizzas neuem Fußballstadion,in dem erstmals überhaupt ein Konzert ve-

ranstaltet wird. Mitte Juli ist das möglich, denn dann ist die europa-meisterschaft gerade vorbei … Schlechte nachricht allerdings für Fans,die noch keine Tickets haben: Beide Konzerte waren kurz nach Beginndes Vorverkaufs ausverkauft!

coldplay undriHanna koMMen diesen (früH-)soM-Mer in densüden

Weltstars in Nizza

13DAS IST NEU!riviera

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hier verbrachte die amerikanischeKosmetik-Ikone estée lauder sogerne ihre Ferien: Die Villa rocheCline in Cannes, die sie bis zu ihremTod im Jahr 2004 regelmäßig be-suchte, steht für 8,85 Millionen eurozum Verkauf. In dem haus soll dieerfolgreiche geschäftsfrau einigeihrer berühmten Düfte kreierthaben. gelegen im Stadtteil la Ca-lifornie – beste Wohnlage natürlichund nur rund einen Kilometer vonder Croisette entfernt –, wurde dieVilla bereits um 1900 erbaut und inden 20er-Jahren im Stile der Belleepoque grundlegend renoviert. estéeund ihr Mann Joseph kauften sie1963 als Ferienwohnsitz, der schnellzu ihrem lieblings-rückzugsortwerden sollte. Vielleicht nicht zufäl-lig zählte sie die nur eine Auto-stunde entfernt lebende Fürstingracia Patricia von Monaco zu ihrenFreundinnen. In den vergangenen Jahren ist dieVilla erneut von grund auf saniertworden. Sie erstreckt sich über vieretagen – mit Meerblick aus jedemStockwerk. Die gesamtwohnflächeinklu sive se p ar a tem Studio beträgtrund 450 Quadratmeter. Sommer-küche und be heizter Pool sind selbst-verständlich auch vorhanden.

in cannes soll die kosMetik-ikone einige iHrerberüHMtendüftekreiertHaben

Estée-Lauder-Villa zu verkaufen

erstmals überhaupt kann einfranzösischer nationalpark pergoogle Street View erkundet wer-den: Der «Mercantour» im nordendes Departements Alpes-Mari-times hatte vergangenen Som-mer Besuch vom so genannten«Trekker», einem kugelförmigenrucksackaufsatz mit Fotoappara-ten und gPS-gerät. Angestelltedes Parks sind damit 19 derschönsten Wanderwege inner-halb des Mercantour abgelaufenund haben Daten gesammelt.

google hat die Aufzeichnungen jetzt soweit bearbeitet, dassdie Touren ab sofort bequem im eigenen Sessel mit denAugen abgewandert werden können: gestochen scharfe 360-grad-Blicke auf unberührte natur im hochgebirge, die sichsonst nur per pedes erleben lässt. ob als pure Bilderschauoder als Wander-Vorbereitung – google Street View holt dennationalpark ins heimische Wohnzimmer. Die abgelichtetenStrecken sind so vielfältig wie traumhaft: mal familientauglich,mal sportlich anspruchsvoll, mal liegen sie ganz weit oben,mal führen sie mitten durch ein Dorf. Der südfranzösische nationalpark, der übrigens in den letztenJahren jeweils zu den zehn schönsten naturschutzgebietender Welt gewählt wurde, befindet sich mit seiner Street-View-Fähigkeit nun in bester gesellschaft: Auch der grand Canyonund die galapagos-Inseln sind von google abgescanntworden. www.mercantour.eu

Virtuell wandern Mit googlestreet View

360 Grad Mercantour

Foto oben© Engel & Völkers

14 DAS IST NEU!riviera

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eine der größten Ausstellungen über FrancisBacon (1909 – 1992) seit langem wird diesenSommer in Monaco gezeigt: Mehr als 60 seinervielfach verstörenden Werke hängen vom 2. Julibis 4. September im grimaldi Forum. Die Schauwirft einen ganz eigenen Blick auf den 1992 ver-storbenen irischen Künstler, einen der bedeu-tendsten gegenständlichen Maler des 20.Jahrhunderts, der Teile seines lebens neben lon-don und Paris auch im Fürstentum verbracht hat:herausgestellt wird der einfluss, den die franzö-sische Kultur und seine Zeit in Monaco auf seinoeuvre hatte – mit Anspielungen auf Künstlerkol-legen wie giacometti, léger, lurçat, Michaux,

Soutine oder Toulouse-lautrec. Die leihgaben für die traditionelle Sommer-Ausstellung im grimaldi Forum stammen aus privaten und öffentlichenSammlungen, darunter das londoner Museum Tate Britain und das CentrePompidou, mit-organisiert wird sie von der 2014 in Monaco gegründeten Fran-cis Bacon MB Art Foundation.

«francisbacon, Monaco unddie französi-scHe kultur»

Neuer Blickwinkel

ein ort mit geschichte: Wo schon vor mehrals 2600 Jahren Celto-ligurer lebten, sichein paar Jahrhunderte später die römer nie-derließen – wachsen heute wie damalsneben mächtigen Steinbrüchen oliven-bäume und Wein. Château Calissanne ist einüber 1000 hektar großes landgut am Fußeder hügel von lançon-de-Provence (zwi-schen Aix und Salon), das 15 Jahre nach derÜbernahme durch einen neuen Besitzerwieder in voller Pracht steht. Der geschäfts-mann Philippe Kessler und seine Frau Sophiehaben das gut von grund auf renoviert undspeziell die Kelterei vollständig modernisiert

(Führungen in Französisch, englisch und Spanisch). und nicht zuletztdank des besonderen mediterranen Klimas – heiß und trocken – gibt esheute prämierte Weine in allen Farben zu verkosten, ebenso wie hoch-wertige olivenöle aus zwei Sorten, Aglandau und Salonenque.Im 11. und 12. Jahrhundert gehörte Calissanne übrigens ordensbrüdernvom späteren Malteser-orden; im 17. Jahrhundert ließ der damalige Be-sitzer das heutige Château erbauen. einen umweg wert!

die wiederge-burt einesuralten landguts

Geschichtsträchtig

Foto rechts“LYING FIGURE” (1958)AUS DEM MUSEUM BO-CHUM. 153,5 X 119,5 CM© The Estate of Francis Bacon,DACS 2016. Foto: Hugo Maertens

15DAS IST NEU!riviera

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Treffpunkt der Generationen

Das erste renovierte Teilstück derweltbekannten Promenade desAnglais in nizza, die im laufe derkommenden Jahre auf der ge-samten länge ein freundlicheresgesicht und möglichst auch denStatus «unesco-Weltkulturerbe»erhalten soll, ist feierlich freigege-ben worden. Bauphase eins umfasste die er-neuerung des Fußgänger- undradfahrerbereichs auf höhe desJardin Albert Ier. Bis Mitte desJahres sollen die Arbeiten bis zum

Boulevard gambetta fortgesetzt werden. Ziel ist unter anderemeine klare Trennung von Fahrbahn und radweg durch Bepflan-zungen. geplante Kosten für das lifting dieses knapp 1000 Meterlangen Promenadenstücks: 6,5 Millionen euro.

erstes teil-stück derproM’ in nizzarenoViert

noch steht es nicht, aber die Fort-schritte am Bau seit der grund-steinlegung im november sindbemerkenswert: das geplante Kul-turzentrum in Mougins, das nichtbloß Veranstaltungsort sein will,sondern Treffpunkt der generatio-nen. 24 800 Quadratmeter widmetdie kleine Stadt im Westen derAlpes-Maritimes den schönenKünsten: Theater, Tanz, klassischeund zeitgenössische Musik, Vor-träge, Kindervorführungen undKreativ-Workshops sind ab Mitte

2017 im Pôle Culturel Mougins vorgesehen. Auch die städtischeMusikschule bezieht Quartier in dem modernen Komplex amChemin de Faissole. Bis zu 600 Menschen finden im großenTheatersaal Platz, stehend können 1200 gäste empfangen wer-den. Für Ausstellungen stehen 200 Quadratmeter zur Verfü-gung; die Musikschule erhält ein eigenes Aufnahmestudio.Dass das Zentrum tatsächlich offen für alle sein soll, unter-streicht auch die strategische lage in direkter nachbarschaftzu Cannes, le Cannet, Sophia-Antipolis, Vabonne, Vallauris, laroquette-sur-Siagne und Mouans-Sartoux.

Mougins erHält Moderneskultur-zentruM

Neuer Belag

eine nizzarder Institution begrüßt die gäste der Stadt jetzt direktam Flughafen: Das für seine socca bekannte restaurant «Chez Pipo»aus dem hafenviertel hat eine Filiale an Terminal 1 eröffnet. Dortkönnen Fans des so einfachen wie geschmackvollen Kultgerichtsaus Kichererbsenmehl die lokale Spezialität wahlweise schon beiihrer Anreise genießen – oder zum Abschied kurz vor dem Abflug.neben socca, die traditionell mit den Fingern gegessen wird, stehenmit pissaladière oder tourte de blette weitere heimische Schnell-gerichte auf der Speisekarte. gründer Pipo hat sein lokal übrigensbereits 1923 eröffnet. Seither pilgern einheimische und Besucher anden immer gleichen ort unweit des hafens (13 rue Bavastro), umwie unter Freunden gemütlich und zum fairen Preis zu speisen.

kultgericHtaus kicHer-erbsenMeHlTO GO

Socca am Flughafen

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Page 18: Riviera Zeit - Januar 2016

immer Verständnis für sein unermüdliches enga-gement gezeigt. und er findet sogar noch Zeit, umseinen geliebten Verein AS Monaco anzufeuern.Seit Brancato an der Spitze des Café de Paris steht,das zur gruppe Société des Bains de Mer, SBM, ge-hört, hat er den umsatz mehr als verdoppelt. Aller-dings werden die resultate der kommenden Jahrewahrscheinlich etwas weniger stark ausfallen, wieer meint. Schuld daran seien die derzeitigen Arbei-ten der SBM rund um den Casino-Platz.

Mindestens zwei Fremdsprachen140 Kellner bedienen das bunt gemischte Publikum,in der Küche arbeiten etwa 50 Personen. Im Som-mer steigt das Personal bis auf 240. Als StefanoBrancato 1995 die leitung des Café de Paris über-nahm, schaffte er erst einmal ordnung. er analy-sierte alle positiven und auch negativen Punkte undhandelte entsprechend: «ein großer Teil der Kellnerbrauchte eine Schulung», erinnert er sich. «60 Pro-zent des bestehenden Teams mussten ersetzt wer-den.» Sein Anspruch war und ist hoch: «Alle habeneine Ausbildung an der hotelfachschule und solltenmindestens zwei Fremdsprachen sprechen. Die Zei-ten haben sich geändert; heute sind auch Chine-

s ist schon sehr verzwickt, in Ste-fano Brancatos Büro zu gelangen.ein labyrinth ist gar nichts dage-gen! Über Treppchen und Treppen,mit dem Fahrstuhl und an lager-

räumen vorbei, befindet es sich im äußersten Win-kel des weitläufigen gebäudes des Café de Paris.hier, abseits vom Trubel der mythischen Brasserie,managt der 50-jährige Italiener seit 20 Jahren mitentschlossener hand eine Mannschaft von 200 Per-sonen. Die Stammgäste kennen natürlich Brancato, denner lässt es sich nicht nehmen, so oft wie möglichdas geschehen des berühmten lokals im herzendes Fürstentums persönlich zu überwachen. Stetspräsent und doch zurückhaltend: Diskretion ist seinMarkenzeichen. und Souveränität. Denn bei durch-schnittlich tausend essen pro Tag und, im Sommer,bis zu 4500 gästen auf der Terrasse (Motto: sehenund gesehen werden) muss der Direktor einen küh-len Kopf behalten. Den er unweigerlich hat. Wie amSchnürchen läuft der Betrieb zwischen acht uhrmorgens und zwei uhr nachts. er selbst trifft um 9uhr ein und verlässt das etablissement selten vor22 uhr, oft auch später. Seine Familie? Sie hat

Foto rechtsSTeFAno BrAnCATo SorgT

SeIT 20 JAhren FÜr Den er-Folg DeS legenDären CAFé

De PArIS

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HIER SCHläGTDAS HERZvON MONACO• Ein Blick hinter die Kulissen des Café de Paris • 2018 feiert das mythische Café deParis direkt am Casino-Platz von Monaco sein 150-jähriges Bestehen. Begegnung mit Direktor Stefano Brancato, der hier seit 20 Jahren den Takt angibt. Seine Devise: «JederTag ist eine neue Herausforderung!»

Von PETRA HALLFotos FABIEN PRAUSS

18 ERFOlGSSTORY riviera

Page 19: Riviera Zeit - Januar 2016

19ERFOlGSSTORY riviera

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Foto rechtsdirektor stefano brancato

Foto unteneine attraktion in denwinterMonaten sind diefriscHen MeeresfrücHte

«WIChTIg SInDeIne AngenehMeATMoSPhäre, DIeQuAlITäT DerProDuKTe unDDAS KnoW-hoWDeS PerSonAlS.»

sisch und russisch gefragt. Freundlichkeit und Sinnfür Service sollten selbstverständlich sein.» Bran-cato selbst besuchte die hotelfachschule vongiarre, Sizilien, machte einen Master in Stresa, ar-beitete in Taormina, im londoner hilton und imrichmond, genf. Dann rief Monaco. Worauf legt derDirektor besonderen Wert in seiner weltberühmtenBrasserie? «Wichtig sind eine angenehme Atmo-sphäre, die Qualität der Produkte und das Know-how des Personals. Wir sind hier zwar nicht im3-Sterne-restaurant von Alain Ducasse, aber eingewisses niveau muss sein.»

«Schreien nützt nichts»Was sind denn die renner der umfangreichen Spei-sekarte? «Im Winter, von oktober bis März, sind fri-sche Austern sehr beliebt. Auch andereMeeresfrüchte gehören zu unseren Spezialitäten.Weitere hits sind Kalbsleber, rinder-Tartar, See-zunge, aber auch die Daube monégasque, ge-schmortes rindfleisch, monegassische Antipastiaus Sardinen, die typischen ravioli barbajuans undder Zwiebelkuchen Pissaladière.» 200 Personen zu führen, ist kein Pappenstiel. Wieverschafft er sich respekt unter seinen leuten?

Wird er manchmal laut, wenn es heiß hergeht?«nein, schreien nützt nichts, ich kommuniziere aufandere Art. Ich erwarte leistung und die Befolgungder von mir aufgestellten regeln. natürlich könnenFehler passieren, aber der Kunde darf davon nichtsmerken. Der gute Kontakt zu meiner Mannschaftliegt mir sehr am herzen», sagt Stefano Brancato. Wie setzt sich die Kundschaft des Café de Paris zu-sammen? «60 Prozent sind lokale gäste, 40 ProzentAusländer. Wir haben das glück, dass viele Persön-lichkeiten aus dem Showbusiness und Sport imFürstentum leben und regelmäßig bei uns einkeh-ren. Sie fühlen sich wohl bei uns, niemand belästigtsie. hier im Café de Paris können sie wie ganz nor-male Menschen entspannen. Wenn andere gästesie um ein Autogramm bitten möchten, müssen sieerst den oberkellner fragen, der den Promis dannwiederum diese Bitte vorträgt. Aber erst, wenn siemit der Mahlzeit fertig sind. Allerdings erlauben wirniemandem, Fotos zu schießen.» ein Foto in seinem kleinen Büro zeigt Stefano Bran-cato mit dem irischen Sänger Bono (u2), anderenamen von VIPs wie Tennisspielern, Formel-1-Pilo-ten und Politikern verrät er nicht. Wie gesagt, Dis-kretion ist eine von Stefano Brancatos Stärken.

20 ERFOlGSSTORY riviera

Page 21: Riviera Zeit - Januar 2016

tels, Thermen und weiteren Vergnügungsstättenersonnen hatte. Sein leitmotiv: «rouge gagne sou-vent, noir quelquefois, mais Blanc gagne toujours.»rot gewinnt oft, Schwarz manchmal, Weiß (Blanc)immer. Man nennt ihn den «Zauberer von Bad hom-burg», später dann den «Magier von Monte-Carlo».Der Wunsch des regierenden Fürsten ist ihm Be-fehl: «Das neue Casino und die umliegenden luxu-riösen hotels werden den Vergleich mit Paris,london und new york nicht scheuen müssen.»Als das hôtel de Paris eröffnet wurde, hatten dieArchitekten weder ein Café noch eine Bar vorgese-hen. gegenüber dem Prachtbau befanden sich dieKutschen, Kaleschen und Pferdeställe. unter der fä-higen hand von François Blanc verändert sich lang-sam der Platz vor dem Casino. eine Fontäneentsteht, 1867 werden vier Palmen aus Bordigheragepflanzt. Schließlich, 1868, verdrängt ein Café-Salon die Marställe. «Café-Divan» heißt die neue At-traktion, sie ähnelt einem Chalet und wird zumTreffpunkt der noblen hotelgäste. Im gleichen Jahrder große Durchbruch: Die eisenbahn von Paris, diebisher in nizza endete, fährt nun bis Monaco. 1869werden bereits über 170 000 Touristen gezählt! Zuden gästen gehören bedeutende Persönlichkeitenwie der spätere König von england, edward VII., derSchriftsteller Alexandre Dumas oder der KomponistJacques offenbach. Das Fürstentum ist schlagartigen vogue!Das «Café-Divan» oder später «grand Café deMonte-Carlo» wird in der folgenden Zeit mehrfachumgebaut und bekommt 1890 seinen endgültigennamen «Café de Paris», unter dem es noch heuteweltberühmt ist. Zahlreiche architektonische Ver-änderungen wurden im laufe der Jahre vorgenom-men, doch der Belle-epoque-esprit der Fassade desinzwischen auf 10 000 Quadratmeter angewachse-nen gebäudes und damit die harmonie des «gol-denen Dreiecks» von Monte-Carlo bleiben bewahrt.2018, also in zwei Jahren, feiert das Café de Parissein 150-jähriges Bestehen. eine Kultstätte, die dieWirrungen mehrerer epochen unbeschadet über-lebt hat und heute mehr denn je gäste aus allerWelt anzieht.

onte-Carlo 1868: elegante Damenin üppigen Krinolinen mit seidenenSonnenschirmchen flanieren amArm ihres galans über den Casino-platz. Autofrei, versteht sich, denn

erst 18 Jahre später sollte Carl Benz das erstepraxistaugliche Automobil erfinden. Vier Jahrezuvor, 1864, war das hôtel de Paris im Stil der Belleepoque errichtet worden, 1863 das Spielcasino. ge-tragen wurde das ganze von der Société des Bainsde Mer (SBM), der von dem damaligen FürstenCharles III. eigens ins leben gerufenen gesell-schaft. gegen 1,7 Millionen goldfranken überlässtdieser dem überaus gewieften geschäftsmann undImmobilienentwickler François Blanc ein 50 Jahrewährendes Monopolrecht am monegassischenglücksspiel.Wo bisher oliven-, Zitronen- und orangenbäumegediehen, entsteht also auf geheiß von FürstCharles in rekordzeit die grundlage für Monacosheutige Berühmtheit. Blanc und seine deutscheFrau Marie setzen ihre ehrgeizigen Pläne zügig um:eine neue Stadt – Monte-Carlo – entsteht nachdem Modell von Bad homburg, wo der geschäfts-tüchtige Franzose das dortige Spielcasino mit ho-

Foto untenKAuM WIeDer Zu erKennen:BlICK AuF DAS CAFe DePArIS uM DIe VorleTZTeJAhrhunDerTWenDe© Archives Monte-Carlo SBM

Foto oben rechtselegAnTe DAMen In KrIno-lInen unD PFerDeKuTSChenBeSTIMMTen DAS STADTBIlDVon MonTe-CArlo gegen1860© Archives Monte-Carlo SBM

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… UND DANNkAM DIE EISENbAHN!

Vom Café-Divan zumCafé deParis: 148Jahre Geschichte

21ERFOlGSSTORY riviera

Page 22: Riviera Zeit - Januar 2016

m es gleich vorwegzunehmen: DerKarneval von nizza 2016 findetstatt. Trotz allem. und zwar vom13. bis 28. Februar unter demMotto «roi des Médias». Die Medien

zu thematisieren, ist von großer Aktualität, dennwas wären all die derzeitigen gräueltaten ohnesie? erfreulicherweise geht Denis Zanon, seit 2008Tourismus-Direktor von Frankreichs fünftgrößterStadt, erstaunlich offen mit sensiblen Problemenwie denen der Sicherheit um. Mit der gleichenlockerheit, wie er uns in seinem weitläufigen Büroan der Promenade des Anglais empfängt, antworteter auf unsere Fragen. Draußen macht nizza seinemruf als sonnige Mittelmeerstadt gerade an diesemTag keine ehre. Der himmel ist grau verhangen.Zanon macht das nichts aus. er weiß, dass daseher eine Seltenheit ist und lässt sich souverän vordramatischer Wetterkulisse ablichten. Aber bleibenwir beim Karneval. Schon im vergangenen Jahrhatte es Vorsichtsmaßnahmen wegen eines mög-lichen geplanten Anschlags gegeben (wir berichte-ten), 2016 steht Frankreich immer noch unter deneindrücken der Pariser Attentate. Denis Zanon, einstattlicher, sympathischer Mann, 53, meint dazu:«es geht nicht darum, Veranstaltungen zu annullie-ren, sondern die richtigen Sicherheitsmaßnahmenzu ergreifen. Bereits beim Weihnachtsmarkt stan-den wir vor einer bisher nie dagewesenen heraus-forderung. Anstatt das beliebte village de noëlabzusagen, haben wir es von der Place Masséna indie Coulée Verte, die umzäunte Parkanlage an derPromenade du Paillon, verlegt. Diese lösung hat diePersonen-Kontrolle deutlich vereinfacht. Für denKarneval werden wir andere regelungen finden.Seit jeher setzen wir zum Beispiel Spürhunde ein,um den Bereich, in dem die Blumenschlachten undumzüge stattfinden, im Vorhinein zu sichern. un-sere größte Sorge gilt einer eventuellen Massenpa-nik. Daher sind Feuerwerkskörper auch strengstensverboten.» eine große logistik, gewiss. Die Fußball-europa-meisterschaften, die vom 10. Juni bis 10. Juli inFrankreich und teilweise auch in nizza stattfinden,verlangen ebenfalls weitgreifende Vorbereitungen.Doch das liegt in der hand der Stadt, nicht des Tou-ristenamtes mit seinen 60 Angestellten.Aber nizza mit seinen etwa 350 000 einwohnernweiß, was es seinem internationalen Image schul-dig ist, und das schon seit rund 150 Jahren. Diewunderschöne Metropole ist heute die zweitbelieb-teste Destination des landes: Jährlich besuchenfünf Millionen Menschen die Stadt, davon sindknapp 60 Prozent Ausländer. Denis Zanon: «Dankihnen haben wir die Krise unbeschadet überlebt,doch einige Märkte können von heute auf morgenschließen. So viel hängt von geopolitischen Fakto-ren und Währungssituationen ab. Aber wir wissen:Wir haben eine führende rolle im Tourismus geerbtund tragen damit eine große Verantwortung. Still-stand gibt es nicht, wir sind permanent gefordert,

UNATÜRlICHFINDET DER kARNEvAlSTATT!• Gespräch mit Denis Zanon, Direktor des Tou-rismusamtes von Nizza • ein interviewpartnerohne «hölzerne Zunge», ohne «langue de bois», wiees in Französisch so treffend heißt: Welch ein vergnü-gen! rZ-Chefredakteurin Petra Hall unterhielt sichmit Denis Zanon über Sicherheit, digitale Neuheiten,Herausforderungen für Nizza im Bereich des Ge-schäftstourismus und die erstaunliche Karriere einesbemerkenswerten Mannes.

nebenstehendes Foto der karneVal zieHt jaHr

für jaHr Hunderttau-sende nacH nizza

© J. Kelagopian

Foto rechte Seitedenis zanon wurde 2008

Von bürgerMeister estrosi nacH nizza geru-

fen, uM den tourisMusanzukurbeln© Fabien Prauss

22 lIFESTYlEriviera

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stammt nämlich aus Padua, seine großmutter ausFlorenz. Verblüffend die Antwort des Tourismusdi-rektors auf die Frage nach seinem Studium undseiner Ausbildung: «Ich bin Autodidakt und habefrüher für die Firma meines Vaters lastwagen ge-fahren. eines Tages entdeckte ich eine winzige An-

zeige in unserer lokalzeitung. Da wurdeein junger Mann mit guten englisch-kenntnissen für einen Job im Touris-musbüro von Chamonix gesucht. eng-lisch hatte ich aus Zeitschriften überMotorräder gelernt. Also bewarb ichmich, weil ich fühlte, dass lkw-Fahrennicht meine Zukunft sein konnte. Ichbekam die Stelle und zugleich einenwunderbaren Chef, der eine Art Vater-rolle für mich einnahm. er förderte mich,wo er konnte, denn ich war sozusagen

vollkommen jungfräulich, was die Tourismusbranchebetraf. eines Tages fragte er mich, ob ich Chamonixin Toronto vertreten wollte. Spontan sagte ich zu,dachte aber, das liege irgendwo in Italien ... So habeich in acht Jahren die Welt entdeckt.»

den ständig wechselnden Ansprüchen gerecht zuwerden.» noch diesen Monat soll ein völlig neuer Internet-Auftritt mit reaktionsfähigem Webdesign onlinegehen, das auf eigenschaften des jeweils benutz-ten endgeräts, vor allem Smartphones und TabletComputer, reagiert. Auch ist ein virtueller Markt-platz geplant, auf dem der Besucher seinen Aufent-halt bis ins kleinste Detail organisieren kann: hotel,Ausflüge, Konzerte und natürlich auch Tickets fürden Karneval sind dort zu reservieren. Die Idee da-hinter: Buchungszentralen im Internet sind sehrstark geworden, aber sie bieten keine zusätzlichenProdukte an. noch nicht. Diese Marktlücke wollenDenis Zanon und nizzas Touristenamt nun beset-zen. «Doch trotz aller digitaler entwicklung findetder Besucher immer noch vor ort einen Stadtplanaus Papier, da sind wir konservativ.» und weiter: «Wir sind wirklich nicht schlecht, aberwir werden nie gut genug sein. nur durch exzel-lente Arbeit kann Qualitäts-Tourismus auf Dauerbestehen.» Auch der French riviera Pass mit vielenVergünstigungen für den Besucher ist laut Zanonsehr erfolgreich. Aber seine oberste Priorität ist dergeschäftstourismus: «In den vergangenen siebenJahren habe ich viele umstrukturierungen fürdiese wichtigen Besucher vorgenommen und amImage von nizza gearbeitet. Inzwischen sind wirein Big Player in der Branche, mit etwa 40 interna-tionalen Kongressen und zahlreichen kleinerensowie Workshops, Seminaren und anderen events.Der geschäftsreisende gibt wesentlich mehr ausals der private Tourist.» es geht natürlich auch umdie Auslastung der hotels das ganze Jahr über:«Zurzeit verzeichnen wir durchschnittlich eine 80-prozentige Bettenbelegung und arbeiten daran,dass der gast auch außerhalb der hochsaison inden genuss hervorragender Serviceleistungenkommt.» Das Prinzip des perfekten Service hat der aus denfranzösischen Alpen stammende Direktor in ortenwie Chamonix und Courchevel gelernt. eine andereWelt. eine Welt des luxus-Tourismus, wo geldkeine rolle spielt. Über die er aber auch sagt: «Derultimative luxus ist, nein sagen zu kön-nen», womit er sich auf extravaganteWünsche von bestimmten gästen be-zieht.Als nizzas Bürgermeister Christian es-trosi Denis Zanon vor acht Jahren vonCourchevel ans Mittelmeer holte, wardieser skeptisch: «Ich wollte nie an dieCôte d’Azur, hatte ein klischeehaftes,ziemlich schlechtes Bild von der re-gion. gottseidank hat sich das nicht be-wahrheitet. heute liebe ich nizza unddie wunderbare umgebung: das Meer, die nahenBerge, die hervorragende Anbindung dank Frankreichszweitgrößten Flughafens und die geringe entfer-nung zu Italien.» letztere ist besonders wichtig fürden Vater eines zehnjährigen Sohns. Sein großvater

«InZWISChen ISTnIZZA eIn BIgPlAyer In DerBrAnChe DeS geSChäFTS-TourISMuS», SAgT ZAnon

KARNEVAL 2016vom 13. bis 28. Fe-bruar steht Nizzaganz im Zeichen vonKarnevalsparadenund Blumen-schlachten.Los geht’s am Sams-tag, 13.2., um 14.30Uhr mit einer ba-taille de fleurs. Tri-bünenplätze kosten26, ermäßigt 10 euro.Die abschlussveran-staltung am abenddes 28. ist gratis. info:www.nicecarnaval.com

23lIFESTYlEriviera

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24 ARCHITEkTURriviera

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vIllA ARSON – kUNSTHOCHSCHUlE HOCH DREI• Die Anlage in Nizza ist eine architektonische Glanzleistung • Kunsthochschule,ausstellungshalle und internationale Künstlerherberge, eine einzigartige Mischung, die dieNizzarder von allen Ecoles Supérieures in Frankreich unterscheidet, ganz zu schweigen vonder spezifischen Gebäude- und Landschaftsarchitektur und ihrer Geschichte.

inter dem namen «Villa Arson»verstecken sich also eine Kunst-hochschule, eine Ausstellungs-halle, ein ensemble vonWohnungen und Ateliers für gast-künstler, außerdem noch eine im-

posant ausgestattete Mediathek und einTheatersaal. Im namen spiegelt sich eine interes-sante geschichte des Terrains, beginnend im 18.Jahrhundert mit dem Bau einer prächtigen Villa aufeinem zwei hektar großen grundstück über denDächern von nizza mit Blick auf die engelsbucht.Der garten war in drei Terrassen angelegt. Diese grundstruktur ist bis heute ebenso erhaltengeblieben wie die Villa selbst, die übrigens seit2003 offiziell zum nationalen Kulturbesitz gehört.Sie ist eingebettet in ein umfangreiches Konglome-rat von gebäuden, die so angelegt sind, dass dieVilla von der gartenseite, also von Süden her, gutsichtbar bleibt. Als nizza im Jahre 1962 beschloss,seine Schule für angewandte Künste, die sich da-mals im Zentrum der Stadt befand, zu erweiternund in neuen gebäuden unterzubringen, wurde derbekannte Architekt Michel Marot mit dem entwurfbeauftragt. es gelang ihm eine architektonischeglanzleistung: er verbaute praktisch das gesamte12 000 Quadratmeter große gelände. Dennoch

H

von ALFRED THUM Fotos FABIEN PRAUSS

Der ausstellungsbe-reich ist täglich außerdienstags geöffnet von14 bis 18 Uhr. Dienächste ausstellungmit Werken von SoniaBoyce beginnt am 31.Januar.20 Avenue StephenLiégeard, Nizza

VILLA ARSON

25ARCHITEkTURriviera

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kommt die alte Villa in ihrem noblen genueser rotgut zur geltung, und es gibt jede Menge grün, gär-ten und Patios mit Bäumen, Sträuchern und Blu-men, die sich in Terrassen den hügel nach untenschwingen. es entsteht also der bezaubernde ein-druck einer mediterranen gartenlandschaft, dender Architekt mit einem genialen Kunstgriff er-zeugt: Die Terrassen sind zugleich die Dächer derdarunterliegenden Ateliers und Werkstätten! Die pyramidenförmigen Dachlichter, die den Ateliersein für die künstlerische Arbeit vortreffliches lichtgeben, wirken wie moderne Skulpturen seriellerKunst. Steigt man von diesen begrünten Dachterras-sen hinunter auf die ebene der Werkstätten, ändertsich das Bild total. Der Stil der 1960er-Jahre, «le stylebrutaliste», wie er im Französischen genannt wird, dieVorliebe für Sichtbeton, unbemalt und ungeglättet,mit den Abdrücken der Verschalungsbretter versehen,ehrlich, unversteckt und ungeschönt, den Charakterdes Materials, des Betons, direkt brutal zeigend. Fürdie großen Flächen der Außenmauern hatte der Ar-chitekt eine gute Idee, die den heutigen Betrachtermit den Sünden der damaligen Sichtbeton-Maniewieder versöhnt. Abertausende von Steinen, die wirvon den Mittelmeerstränden so gut kennen, verklei-den die Betonwände und wirken wie ein pointilisti-sches gemälde. Die Behandlung des lichts, seinhineinfließen von oben in die räume, ohne harteSchatten entstehen zu lassen, aber auch die öffnungder räume über große Fensterflächen hin zum um-gebenden grün – der Kunststudent oder Ausstel-lungsbesucher befindet sich in einer dezidiertmediterranen gebäude- und gartenarchitektur. Daswar den Planern der Anlage wichtig, beginnend mitdem empfangsbereich, einem weiträumigen oliven-hain, um dessen Zentrum sich Bäume aus allen Kon-tinenten gruppieren, die den internationalen Cha-rakter der Institution symbolisieren sollen. Die Ausstellungshalle bietet eine stolze Fläche von1200 Quadratmetern, deren komplizierte, verschach-telte Anordnung eine herausforderung und zugleicheine Chance für die organisatoren und ausstellendenKünstler darstellt. Die linie in der Auswahl der Künst-ler, die von den Kuratoren verfolgt wird, ist entschie-den modern, man will am Puls der Zeit sein. Man trifftArtisten, die man schon in der Biennale in Venediggesehen hat, aber insbesondere geht es um die ent-deckung und Förderung von neuen Talenten. Für dielaufenden Studiengänge ist diese Konfrontation mitder internationalen Kunstszene äußerst produktiv –abgesehen davon, dass den Studenten selbst imlaufe oder zum Abschluss ihres Studiums die Mög-lichkeit geboten wird, ihre Werke zu präsentieren. Der Studiengang kann als dreijähriger oder fünfjähri-ger absolviert werden: nach drei Jahren ist bereitsder erwerb eines Diploms möglich (vergleichbareinem Bachelor). Wer weitermachen will, muss dasJa einer Prüfungskommission haben und kann nachzwei Jahren ein erweitertes Diplom erwerben, dasoffiziell als dem Master gleichrangig anerkannt ist.

Die Architektur der Villa Arson von MichelMarot ist ein wohldurchdachtes Meisterwerkder 1960er-Jahre. Ist sie für eine Hochschuledes 21. Jahrhunderts nach wie vor funktional?Dieses Bauwerk hat im laufe der Zeit nicht nurAnerkennung in der Architekturwelt gewonnen,sondern gleichzeitig nichts von seiner Funktionali-tät eingebüßt. 2007 prägte der ArchitekturkritikerAlain Charre den Begriff «geografische Architektur»und meinte damit die Struktur der Villa Arson, ins-besondere die Anordnung des Komplexes in dreiTerrassen, wobei auf der untersten die Ateliers lie-gen, die über zwei Wege zugänglich sind. Diesefunktionelle organisation wird auch heute noch al-lenthalben geschätzt und bewundert.

Was ist das Besondere an dieser Anordnung?Die hängenden gärten in den oberen Terrassen ge-währen dem Besucher einen wunderbaren Blickauf ganz nizza und die Möglichkeit, umherzuspa-zieren, ohne den Betrieb der hochschule zu stören.Auf der ebene der Ateliers sorgt ein Weg für einenpraktikablen Zugang, der über rampen führt undden Transport von Material mithilfe von Karren undelektrisch betriebenen lieferwagen ermöglicht. DerArbeitsbereich und der Bereich für die Besuchersind auf diese Weise nicht streng voneinander ab-geschieden und doch ist dafür gesorgt, dass dieBewegungen sich nicht gegenseitig stören. Die Ter-rassen, die zugleich die Dächer der Ateliers sind,machen es möglich, diese von oben dank pyrami-daler Dachöffnungen zu beleuchten. gleichzeitigkommt licht auch von seitlich angebrachten Fens-tern. Je nach lage der Ateliers ist ihre Beleuchtungindividuell konzipiert, wobei es darauf ankam, dasnatürliche licht möglichst optimal zu nutzen.

Geografische ArChITeKTurDer Direktor der Kunsthochschule villa arson, Jean-Pierre Simon, erklärt im Gespräch mit rivieraZeit,warum das in die Jahre kommende Lehrgebäudenichts an attraktivität eingebüßt hat – und die Hoch-schule nicht nur deshalb eine exzellente reputationgenießt.

In Der KlASSI-FIZIerung DerKunSThoCh-SChulen FrAnK-reIChS STehTnIZZA hInTerDer KunST-hoChSChuleVon PArIS AnZWeITer STelle

Interview ALFRED THUM Fotos FABIEN PRAUSS

26 ARCHITEkTURriviera

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Welche Bedeutung hat der Standort an sich? Vom klimatischen Standpunkt aus will die Architek-tur absolut mediterran sein. Zwischenräume modu-lieren das licht in der großen eingangshalle, der Wegzu den Ateliers ist zum Teil überdacht, um für Fri-sche im Sommer und für Schutz bei regen zu sor-gen, Fensterfronten sind mit Sonnenblendenversehen. Im ganzen gebäude ist keine Klimaanlageinstalliert, luftzu- und -abfuhr sind in einem kom-plexen System geregelt, das moderne Konzepte dernachhaltigkeit vorwegzunehmen scheint. BaulicheModifikationen mussten vorgenommen werden,wo es darum ging, einrichtungen für die Videopro-duktion und die numerische Kunst zu schaffen. Diearchitektonischen und gartenbaulichen gegeben-heiten sind dem Austausch unter den Studentensehr förderlich. Übrigens wird als Kriterium für dieWahl des Studienortes Villa Arson an erster Stelledie günstige räumliche Situation als Basis für gutesArbeiten genannt. Sie wird noch heute, 40 Jahrenach eröffnung der Schule, als luxus empfunden.

Wie würden Sie die neuen Herausforderungeneiner Hochschule der Künste von heute definie-ren?eine hochschule der Künste des 21. Jahrhundertssollte ihren Studenten ermöglichen, sich praktischesWissen in einer großen Bandbreite von Technikenanzueignen, von den ältesten und traditionellen –wie etwa der radierung oder der Keramik – bis hinzur modernsten, der Digital-Kunst. Dieses Wissenwird dann die Basis dafür sein, dass jeder Studentseinen ganz persönlichen künstlerischen Weg findet.Anders ausgedrückt geht es darum, dass die hoch-schule einerseits den großen rahmen einer globa-len, historischen und multidisziplinären heran-gehensweise bietet, andererseits aber den angehen-den Künstler individuell begleitet und ihm an diehand geht in der Verfolgung seiner autonomen re-cherche.

Was passiert nach dem Studium?Der Aufgabenhorizont der hochschule endet nichtmit dem examen; sie hilft in der schwierigen Phasedanach, in der der ex-Student professionell auf ei-genen Füßen stehen will, eine Position sucht im ge-füge der künstlerischen Produktion, auf demKunstmarkt und bei der Kunstkritik. Die Kunsthoch-schulen Frankreichs haben lange Zeit diesen Aspektder postedukativen Problematik vernachlässigt. Zumumdenken in dieser richtung zählt nun auch, dassdie Kunsthochschulen erste Ansätze zu einer Post-diplom-Forschungseinrichtung machen, also einervertieften künstlerischen recherche, die einem Dok-torat an der universität gleichkommen würde. einsolcher dritter Zyklus entspräche sicher nur einerbegrenzten nachfrage seitens der Studienabgänger,würde aber mit seiner Ausrichtung auf Forschungdie Kunsthochschulen endgültig an die Seite deruniversitäten stellen.

Auf welche Seiten Ihrer Hochschule sind Siebesonders stolz?Die starken Seiten der Villa Arson sind die Qualitätdes baulichen rahmens, die technische Ausstat-tung der Ateliers und die Kompetenz des lehrper-sonals. Den insgesamt 220 Studenten steht mehrraum zur Verfügung als in anderen Kunsthoch-schulen. Wir sind natürlich stolz auf unsere hoch-schulabgänger, die Karriere machen. In derKlassifizierung der Kunsthochschulen Frankreichssteht nizza hinter der Kunsthochschule von Parisan zweiter Stelle.

Soll der Austausch mit deutschen Kunsthoch-schulen weitergeführt werden? Ja, die Villa Arson unterhält Beziehungen mit meh-reren Kunsthochschulen in Deutschland: Köln, Düs-seldorf, Frankfurt, hamburg, Karlsruhe, Münsterund Stuttgart. Im Übrigen kommt die französisch-deutsche Verbindung auch im lehrkörper zum Aus-druck: Drei deutsche Künstler, Burkard Blümlein,Katrin Ströbel und Pia Maria Martin, sind Teil der pä-dagogischen equipe.

Foto untenJeAn-PIerre SIMon IST SeIT2012 DIreKTor Der VIllAArSon

27ARCHITEkTURriviera

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kEHRTWENDE Nach sieben sauren Jahren ziehen dieImmobilien-Verkäufe wieder an

«PALAIS BULLES» ZUVERKAUFEN

rankreichs notare können wiederlächeln. 2015 wechselten im hexa-gon rund fünf bis sechs Prozentmehr Immobilien den Besitzer alsim Vorjahr (753 000 bis ende Sep-tember). Seit 2007 hatte es kein

Jahr mehr gegeben, in dem annähernd so viele häu-ser und Wohnungen verkauft wurden wie in denBoomjahren ab 1999. Jenseits der hauptstadt zogendie Transaktionszahlen ab Juni an, etwas später alsin Paris. Aber anders als sonst üblich, habe es keinherbsttief gegeben, so Thierry Thomas vom Institutnotarial de droit immobilier.Auch auf dem Zweitwohnsitz-Markt habe es im ver-gangenen Jahr wieder mehr Bewegung gegeben: Aufder einen Seite ließen sich die Verkäufer auf Preis-nachlässe ein, auf der anderen Seite beeilten sich dieKäufer angesichts der historisch niedrigen Kreditzin-sen, ihre Projekte abzuschließen.Frankreichweit blieb das Preisniveau noch um 1,7 Pro-zent unter dem des Vorjahres, auch wenn die Preisezwischen Juli und September etwas anzogen – wasjedoch schlicht am kleiner gewordenen Angebot lag.Mit einer Preisexplosion sei auch in den kommendenMonaten nicht zu rechnen, so Thierry Thomas.

Preissprung in zehn Jahren Trotz jüngst magerer Zeiten legten die Preise für (wie-derverkaufte) Immobilien in sechs Mittel- und groß-städten (ab 150 000 einwohner, abgesehen von Paris)seit 2005 um mindestens 20 Prozent zu – darunternizza an vierter Stelle.

AppartementsBordeaux: + 57 Prozent (auf 3080 euro pro qm) lyon: + 42 Prozent (auf 3275 euro pro qm)lille: + 36 Prozent (auf 2840 euro pro qm)nizza: + 31 Prozent (auf 3515 euro pro qm)Straßburg: + 29 Prozent (auf 2420 euro pro qm)Toulouse: + 22 Prozent (auf 2500 euro pro qm)

Häuser lille, Bordeaux: + 30 ProzentMarseille: + 25 Prozentnantes: + 23 Prozentnizza, lyon: + 20 Prozent

nur in zwei größeren Städten sanken die Preise für Alt-Appartements in den vergangenen zehn Jahren – nebenSaint-etienne (-6 Prozent) auch in Toulon, der hauptstadtdes Departements Var (-2 Prozent). as/jl

F

Die erleichte-rung auf demfranzösischen

Markt ist nacheinem soliden

Jahr 2015deutlich spür-bar. Scheinbarparadox: Wäh-

rend die im-mobilien-Preisezuletzt fast flä-

chendeckendleicht sanken,

schossen sie inNizza inner-halb der ver-

gangenen zehnJahre um mehrals 20 Prozent

in die Höhe.

eine der extravagantesten villen der Côte d’azur stehtzum verkauf: angeblich 100 bis 400 Millionen ver-langt Noch-eigentümer Pierre Cardin für seinenKugel-Palast in Théoule-sur-Mer (alpes-Maritimes).Schnäppchen? immerhin erwartet den Neu-Besitzerdes Palais Bulles neben 1200 Quadratmetern Wohn-fläche ein Traum von einem Park auf fast einem Hek-tar Land im rötlichen estérel-Massiv – mit dreiinfinity-Pools, Wasserfällen und einem 500 Besucherfassenden amphitheater. Gebaut zwischen 1979 und1984 für den Unternehmer Pierre Bernard, erstandModemacher Pierre Cardin das anwesen mit den ku-gelförmigen Bauten nach dessen Tod im Jahr 1992.Seither dient es vornehmlich repräsentationszwecken,nicht zuletzt während des Filmfestivals. Ob sich der 93-jährige Pierre Cardin nun aus alters-gründen von dem Juwel trennen will, wurde nicht be-kannt. Nur, dass er noch ein weiteres Haus in derNachbarschaft gleich mitverkauft.

28 lEbEN & WOHNENriviera

© Shutterstock

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WARTEN AUF IkEA2018 soll der Möbelriese in bester Nachbarschaft eröffnen Von AILA STÖCKMANN

Wohnen, arbeiten und einkaufen werden in Nizzas

neu entstehendem «eco-Quartier Saint-isidore»

miteinander verbunden. Herzstück ist – neben dem

Fußballstadion – eine ökolo-gisch angehauchte

ikea-Filiale.

Fotomontagen o. und u.die bilder zeigen, wie dasikea-gebäude in das neueViertel rund uMs stadionintegriert werden soll© Wilmotte & Associés SA/InterIKEA Systems B.V. 2015

ein wenig geduld ist zwar noch gefragt, aber dieAnsiedlung einer Ikea-Filiale in nizzas nordwestenkonkretisiert sich: ende vergangenen Jahres hat dieStadt ein schriftliches Verkaufsversprechen gege-ben; schon 2013 war eine gegenseitige Absichtser-klärung unterzeichnet worden. Im zweiten halbjahr2018 soll der Möbelriese seine Türen öffnen. DieBaupläne für das gesamte «eco-Quartier Saint-Isi-dore», Teil des ambitionierten Projekts «eco Vallée»,liegen bereit.

Das neu entstehende öko-Viertel in nizzas StadtteilSaint-Isidore erstreckt sich auf rund acht hektarrund um das vor gut zwei Jahren eröffnete Sta-dion Allianz riviera. Als besonders innovativ in sei-ner Konzeption gilt es auch deshalb, weil keinreines gewerbegebiet, sondern eine Mischform ent-stehen soll – die Wohnen, Arbeiten und einkaufenverbindet: neben Ikea wird es architektonisch an-sprechende Appartement-Komplexe, geschäfte,restaurants, Büros und hotels geben; später führtdie geplante dritte Tramlinie bis hier hinaus.

287 Wohnungen, darunter 25 Prozent Sozialbauten,1900 Quadratmeter Bürofläche und 3400 Quadrat-meter geschäftsfläche sind neben dem herzstückIkea geplant. und getreu dem Motto des riesigeneco Vallée, das seit einigen Jahren auf 10 000 hek-tar in der ebene des Var zwischen dem Flughafenund dem nördlichen Teil des Flusses entsteht, wirdökologisch gebaut. Konkret: erneuerbare energienwie erdwärme werden genutzt, Parkplätze gibt esnur unterirdisch, Fußwege sowie begrünte Terras-sen werden angelegt, und bei den häusern wird aufeine positive energiebilanz geachtet.

Mit Jean-Michel Wilmotte wurde für Ikea derselbeArchitekt gewonnen wie für das benachbarte Sta-dion. 80 Prozent der nizzarder sind einer umfragezufolge erfreut über die Ansiedlung von Ikea in derMetropole. Auf die frankreichweit 33. Filiale desschwedischen Möbelhauses müssen sie, wie an-gedeutet, allerdings noch ein wenig warten: DerBaubeginn wird aus gutem grund hinausgezögert– bis zum Abschluss der Fußball-eM diesen Som-mer, die auch in nizza zu gast sein wird.

32 000 qM FläCHE

2000 PARkPläTZE

350 ARbEITSPläTZE

INvESTITIONS-SUMME: RUND

110 MIllIONEN

EURO

gePlAnTe eröFFnung: 2. hAlBJAhr

2018

30 lEbEN & WOHNENriviera

Page 31: Riviera Zeit - Januar 2016

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Page 32: Riviera Zeit - Januar 2016

EIN kÜNSTlERlEbEN• Warten auf den Durchbruch in einer Szene, in der vieles schief läuft • Der Zufallführte ihn vor mehr als zehn Jahren nach Südfrankreich. ausgerechnet Saint-Paul-de-vence hat roland Kraus mit seiner italienischen Frau als altersruhesitz gewählt – dasKünstlerdorf, das diesen Namen nicht verdient, wenn es nach Kraus geht. Nicht mehrverdient.

32 kUNST & kUlTURriviera

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Chagall – die ära großer Künstler des vergangenenJahrhunderts, die Saint-Paul verehrten, dort arbei-teten und Spuren hinterließen, ist vorüber. roland Kraus wiederum zählt zu den wenigenKünstlern heute, die ihr Metier noch von der Pikeauf gelernt und die um des Verkaufens Willen nieihre Ideale aufgegeben haben. gleichzeitig, so sagter, war er nie extrovertiert und zynisch genug, umsich durch einen inszenierten Skandal bekannt zumachen. und damit ist seine lebensgeschichte bereits skiz-ziert: hochgradig talentierter Künstler, der auf denganz großen Durchbruch in der kompliziertenSzene noch wartet.

ie berühmte Altstadt von Saint-Paul-de-Vence sieht man um haa-resbreite nicht, wenn man vomgrundstück des deutschen Künst-lers roland Kraus richtung Meer

schaut. Vielleicht ist das ganz gut so, vielleichtsogar gewollt. Denn mit der Art Kunst, die aus denvielen galerie-Schaufenstern des Dorfes starrt –eines Dorfes, in das sich unablässig Touristenbusseentleeren –, mag sich der Wahlfranzose aus demSchwäbischen nicht identifizieren. «Das Publikum, das da durchzieht, hat mit Kunstnichts am hut», sagt Kraus und spricht von Kitsch,der dort verkauft wird. Tobiasse, Soutine, léger,

Foto obenrolAnD KrAuS In SeIneM

ATelIer, Wo er FAST TäglIChAn SKulPTuren ArBeITeT

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DText AILA STÖCKMANNFotos FABIEN PRAUSS

33kUNST & kUlTURriviera

Page 34: Riviera Zeit - Januar 2016

noCh WährenDSeIner BerlIn-ZeIT BrACh SICheTWAS BAhn,DAS SeIn SChAF-Fen SeITherPrägT. erSPrIChT nIChTgerne DArÜBer,ABer er hATAuFgeSChrIe-Ben, WAS IhnSeIT KrIegSenDeVerFolgT.

Doch es lohnt der blick auf die langfassung.Dass roland Kraus mit seiner Frau Paola nun seitmehr als zehn Jahren ausgerechnet neben demKunstdorf wohnt, ist eher eine Fügung des Schick-sals. Beide hatten wegen ihres Jobs als Überset-zerin bei der europäischen Kommission lange inBrüssel gelebt; er jedoch, ohne dort jemals voll-ständig Fuß zu fassen. Die Berliner «Katastrophe»wiederholte sich: «Du kommst als niemand in eineneue Stadt. Ich nahm Verbindung mit galeristenauf, aber wenn dich keiner kennt und empfiehlt,bleibst du draußen.»Als Paolas Pensionierung bevorstand, war klar, siewürden Belgien verlassen. Deutschland stand nichtzur Debatte (Paola spricht wenig Deutsch), und insBerlusconi-Italien wollte seine Frau erst rechtnicht, sodass Frankreich als Kompromiss gefundenwurde. Der Zufall wollte es schließlich, dass sie hierim Süden, unweit vom ligurischen Sanremo, in demPaolas eltern begraben liegen, fündig wurden: Dasoriginelle haus eines Architekten mit riesigem Ar-beitsbereich stand in den hügeln hinter Saint-Paulzum Verkauf – und es war liebe auf den erstenBlick.

«So ein tolles Atelier, geräumig und lichtdurchflutet,hatte ich noch nie», sagt der 73-Jährige. und das,obwohl eigentlich schon als Kind seine Bestim-mung klar war. «Ich hatte immer einen Bleistift inder hand», erinnert sich Kraus. er war es, der amgymnasium Zeichnungen der lehrer anfertigte,wenn es um Verabschiedungen ging; auch seinVater war ein guter Zeichner, obwohl selbst – wiewiederum dessen Vater – Fotograf. Der Kontakt zu Künstlern in der nachbarschaft ver-half dem Teenager roland Kraus zu einer exzellen-ten Bewerbungsmappe für die StuttgarterKunstakademie; dort erließ man ihm sogleich dieAufnahmeprüfung und steckte ihn ohne einfüh-rungssemester direkt in die Malklasse. Sein Mal-und Zeichenstil war zu der Zeit vom naturalismusgeprägt. Weniger gut stellte er sich damals im Akt-zeichnen an; kaum 18-jährig hatte er zuvor noch nieeine nackte Frau gesehen.«Diese Anfangszeit an der hochschule hat viel Spaßgemacht», erinnert sich der Künstler zurück. «Da-mals wurden die grundlagen gelegt und hand-werkszeug vermittelt, das man nie wieder vergisst;auch eine besondere Sensibilität wurde geboren.»Mit dem aktuellen Kunstbetrieb hadert rolandKraus. heute sei Können weniger gefragt als dierichtige Vermarktung. Mit dem Pop-Art-KünstlerWarhol fing alles an, sinniert Kraus, allein der name«Factory» für dessen Atelier! «Der Markt ist aus demruder gelaufen – da herrschte damals zu viel un-kenntnis in Kritikerkreisen», sagt der Deutsche. «Die,die heute die Musik machen, müssen und werdenverschwinden.»In Krauses haus hängen ausschließlich eigeneWerke, auch Skulpturen. Sofort fallen abstrakte Bil-der ins Auge, die an Jackson Pollocks Action Pain-tings erinnern – scheinbar wahllose Pinselstricheund Farbkleckser. Den Vergleich nimmt Kraus nichtübel: «Ich finde Pollock genial. Aber im gegensatzzu ihm komponiere ich meine Bilder. Bei mir ist daeine Bilddynamik, die nicht auf Zufall beruht, son-dern aus der Malerei kommt.»Mitte der 1960er-Jahre geht roland Kraus nachBerlin, an die dortige Kunsthochschule. Mit eineralten lithografie-Presse im gepäck kann er sichhier einen lebensunterhalt sichern: er gibt Kurse inder heute fast vergessenen Drucktechnik und über-nimmt an den Wochenenden Druckaufträge. er ar-beitet später als experte für die Berliner Staats-museen und für das Kultusministerium; die eigeneKunst kann ihn nicht ernähren. Kraus wird Mitbe-gründer der gruppe 70 und der «galerie auf Zeit».Seine Werke werden expressiver, gestischer.obwohl ihm die chaotische großstadt Berlin nieans herz gewachsen sei, bleibt roland Kraus 22Jahre dort. Bis er seine Frau Paola kennen und lie-ben lernt und ihr 1986 nach Brüssel folgt – zumaldie Wende und die folgenden spannenden haupt-stadt-Jahre zu dem Zeitpunkt nicht absehbarwaren.

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staut haben und die ich dann aus dem ärmelschüttle. Das sind mir die liebsten Momente!»In Saint-Paul musste er – mussten sie gemeinsam– wieder ganz von vorn beginnen, Anschluss su-chen – beruflich wie privat. Was neue Bekannt-schaften des Paares angeht, ist seine Frau dieBrückenbauerin. er hat sich einer nizzarder Küns-tlergruppe angeschlossen, «stArt». ein «gemischt-warenladen», sagt Kraus, dessen Mitgliederdarunter litten, dass fast niemand etwas verkaufe.regelmäßig jedoch werden Ausstellungen organi-siert, zuletzt in grasse zum Thema «land Art». Auch nach rund zehn Jahren vermisse vor allemseine Frau häufig ein erfüllteres soziales leben.Kontakte entwickeln sich mühsam – und das, ob-wohl beide perfekt Französisch sprechen. Ihnwurmt stärker, dass seine Kunst nicht einträglicherist. Die Preise seiner Werke kalkuliert er nach Ar-beitsaufwand, den einen oder anderen Sammlerhat er in Berlin und Stuttgart, nicht vor ort. Zumglück sei da die gute Pension seiner Frau.Trotzdem sagt roland Kraus: «Ich fühle mich hiersehr wohl.»

noch während seiner Berlin-Zeit allerdings brachsich etwas Bahn, das sein Schaffen seither prägt.er spricht nicht gerne darüber, aber er hat aufge-schrieben und veröffentlicht, was ihn seit jüngsterKindheit wie ein finsterer Schatten begleitet.Die zufällige Party-Bekanntschaft mit einem Sozio-logie-Professor an der Spree zeigte Kraus, dass ernicht der einzige war, der Kriegserinnerungen ausKindertagen irgendwo tief im Innersten mit sichherumtrug. Der Professor beschloss, ein Buch(«Kriegskinder») zum Thema herauszugeben, undKraus steuerte mit seinen eigenen erinnerungenein Kapitel bei. Als Dreijähriger erlebte der kleine roland nicht nurdie letzten Kriegstage bewusst mit, sondern vorallem die Vertreibung seiner Familie aus Böhmen.obwohl – oder weil – im Familienkreise nie wiederdarüber gesprochen wurde, hatten sich die drama-tischen Szenen für immer ins gedächtnis des Jun-gen eingebrannt: der plötzliche Befehl zumsofortigen Aufbruch gen Westen, der Fußtritt in dieBrust des angsterfüllt schreienden Dreijährigen ander grenze nach Deutschland, der ihn beinahe dasleben kostete, die Vergewaltigung seiner schwan-geren Tante, die wenig später mit dem ungeborenenBaby verstarb, und seiner Mutter – Szenen, die ermit eigenen Augen sah, aber viel später erst begriff.Trauerarbeit leistete er nun in Belgien. In seiner«Brüsseler Phase» entstehen seine wichtigstenWerke, wie er sagt, Skulpturen wie verschiedene«Totems der Trauer», brachial wirkende plastischeArbeiten, die Kräfte in ihm wiederbelebten, diesonst unter dem Teppich geblieben wären, sagtKraus. Malerei war für ihn zu sehr zur routine ge-worden; es brauchte ein neues Medium. Völlig au-todidaktisch näherte er sich der Bildhauerei, wobeiihm frühere Aushilfsarbeit auf dem Bau zur Finan-zierung seines Studiums sehr zugute kam, wieKraus schmunzelnd einwirft. holz, Beton und Stahl boten ihm den Widerstand,den er zur Selbst-Befreiung brauchte. «es war wiedas Aufwachen in einer neuen Dimension –schrecklich und gewinnbringend zugleich.» DieSkulpturen halfen ihm, sich der großen last ein Stückweit zu entledigen. er erlaube sich selbst seither, auf-rechter zu gehen.grundsätzlich ist Kunst eine «spirituelle Arbeit» fürihn, einem Traum vergleichbar, bei dem das gehirnautonom arbeitet. Aus dem gleichen grund be-fasste er sich viel mit Buddhismus und Daoismusund begann schon früh mit yoga. Wenn er in seinem geräumigen Atelier arbeitet, unddas tut er fast täglich, läuft im hintergrund klassi-sche Musik. Mal ist ihm nach körperlichem Aus-powern zumute, dann hämmert oder schweißt eran seinen Skulpturen, zuletzt viel an einem Werkzur griechenlandkrise. Dann ist ihm wiederumnach Malen, für ihn eine Art Durchatmen: «Dabeikann ich mich gehen lassen; meistens entstehenabstrakte gemälde, Serien, Dinge, die sich aufge-

Ich fühlemich hiersehr wohl.

Ich fühlemich hiersehr wohl.

Trotzdem sagt roland Kraus:

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Stück für ihre zeitgenössische Sammlung kauften,war das ein wichtiges gütesiegel für den begüns-tigten Künstler. Ihren ersten giacometti hatten diebeiden Mäzene bereits 1928 erworben («la têtecontemplative») und 1929 bei der Pariser galeristinJeanne Bucher eine der dünnen gipsplatten, dieder Plastiker bei ihr in Kommission gegeben hatte,mit dem Titel «Blickender Kopf», eine der subtilstenseiner frühen Arbeiten.Jean Cocteau, enger Freund der noailles, schreibtim selben Jahr in sein Tagebuch: «Ich lerne Skulp-turen von giacometti kennen, so kompakt und den-noch so leicht, dass man an Schnee denkt, auf demsich die Spuren eines Vogels abzeichnen.» Bucher,die Arbeiten erfolgversprechender nachwuchs-künstler gern arrivierten Kollegen vorführt, zeigt diePlattenskulpturen auch dem Surrealisten AndréMasson, der giacometti daraufhin spontan seinenvielen Freunden vorstellt, darunter Max ernst, JoanMiró und Jacques Prévert, André Breton, louis Ara-gon und Paul éluard.Auch wegen der Weltwirtschaftskrise werden derkünstlerischen Avantgarde jener Tage ihre Kreatio-nen nicht gerade aus der hand gerissen. um sichüber Wasser zu halten, produziert giacometti 1929daher dekorative Wandleuchten und -appliken,Vasen aus gips und andere objets utilitaires fürden in der eleganten Pariser Szene äußerst gefrag-ten Innenarchitekten Jean-Michel Frank, den erdurch Man ray kennen lernt. Für die Modeschöpfe-rin elsa Schiaparelli entwirft er Schmuck. Dakommt ihm, dem Frank inzwischen Zugang zurmode- und kunstbewussten feinen gesellschaftder hauptstadt verschafft hat, 1930 ein mit einemhohen Vorschuss verbundener Auftrag der noailleswie gerufen. Die hatten zur ihrer hochzeit 1923 ingrasse von Charles Mutter, der Prinzessin de Poix,ein hanglage-grundstück über den Dächern des

agen wir mal so: Schön finde ichsie nicht, die «Bohnenstangen» vonAlberto giacometti. Da er aber alsbedeutendster Bildhauer des 20.Jahrhunderts angesehen wird und

seine Werke die höchsten Preise der internationa-len Kunstgeschichte erzielen, muss an demSchweizer Bildhauer wohl was dran sein. Die Mu-seen weltweit jedenfalls rechnen es sich heutzu-tage zur ehre an, leihgaben – zumal größereKonvolute – aus bedeutenden giacometti-Samm-lungen anvertraut zu bekommen. geschehen jetztgerade wieder im westfälischen Münster, wo zugiacomettis 50. Todestag im Picasso-Museumnoch bis zum 24. Januar mehr als 100 Arbeitendes Künstlers ausgestellt sind.  Die exponate stammen aus der Sammlung der Fa-milie Marguerite und Aimé Maeght und der be-rühmten gleichnamigen Fondation inSaint-Paul-de-Vence, europas berühmtestem Pri-vat-Museum, das über einen der umfassendstengiacometti-Bestände überhaupt verfügt. Dessenheutiger Direktor, olivier Kaeppelin, war in Westfa-len selbst vor ort und assistierte dort Museums-leiter Prof. Dr. Markus Müller beim Aufbau derSchau.es bedarf schon eines geübten Auges, eines gerüt-telt‘ Maßes an Phantasie, vor allem aber an erfah-rung und optimismus, in einen ebenso jungen wieeigensinnigen Kerl wie Alberto giacometti (1901-1966) zu investieren. Das Sammler-ehepaar denoailles hatte geld, sehr viel geld, und ein näschenfür Talente. Vor allem aber hatten Marie-laure undCharles – zwischen den beiden Weltkriegen promi-nenteste und großzügigste Förderer der Surrealis-ten der französischen literatur- und Kunstwelt –neben Instinkt einen sicheren geschmack. Daswusste man in der Szene. und wenn sie ein neues

S

• Die Noailles in Hyères glaubten an den Schweizer •Zu seinem 50. Todestag in diesem Jahr wird des Künstlersinternational in Sonderschauen gedacht. Die FondationMaeght in Saint-Paul-de-vence verleiht dazu kistenweiseWerke. einen Teil seines erfolges verdankt Giacomettiübrigens seinen aufträgen für die villa Noailles in Hyères.

GIACOMETTISDURCHbRUCHIM SÜDEN

Foto unten1960 enTSTAnD DerBerÜhMTe «hoMMeQuI MArChe»,ZWeITe VerSIon© Collection FondationMarguerite et AiméMaeght, Saint-Paul

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VonROLF LIFFERS

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nitiven Durchbruchs. In der galerie Colle (Paris) hater seine erste einzelausstellung. einer der erstenBesucher ist Picasso, den er durch die Surrealistenkennen gelernt hat. 1933 erwerben die noailles fürihren Couloir in hyères giacomettis «la table sur-réaliste», der heute zur Sammlung des Centre Pom-pidou gehört. 1947 findet giacometti zu dem fürden rest seines lebens typischen Stil: langge-streckte Figuren, ohne Volumen, ohne Masse, miteiner aufgebrochenen oberfläche. Münsters Mu-seumsleiter Müller wehrt sich vorauseilend gegenden Verdacht eines denkbaren «bösen Kritikus», inseinem Bemühen um «den teuersten Bildhauer derWelt» auf Schlagzeilen geschielt zu haben. Tatsäch-lich sei die Ausstellung «mit den meisten giaco-mettis, die je in einem deutschen Museum» gezeigtworden seien, höchst beziehungsreich. nicht nur,dass Picasso und giacometti jahrelang befreundetwaren. Beide entstammten auch wohl situiertenKünstlerfamilien, beide waren Stars geworden infremdem land, beide führen die liste der höchst-gehandelten Künstler an. erst im Mai vergangenenJahres ist in new york giacomettis Bronze «Zeigen-der Mann» für 141 Millionen Dollar unter den ham-mer gekommen.

luftkurorts hyères-les-Palmiers an der Côte d'Azurmit traumhaftem Ausblick über Stadt und Meer ge-schenkt bekommen und wollten das nun im Stilder kubistischen Ideenwelt mit einer hypermoder-nen Ferienresidenz und exklusivem Park möblieren.Für den sollte giacometti die zentrale Skulptur alsBlickfang schaffen. Die gartenplanung wurde ga-briel guévrékian übertragen.Als artiste en résidence fährt der Bildhauer für dreiWochen nach hyères, prüft dort mit guévrékianund den noailles mögliche Standorte. Im Sommer1932 ist die Komposition fertig, wird im Parc Saint-Bernard aufgestellt, wo ihr giacometti den letztenSchliff gibt. Sein Biograf James lord beschreibt dasmit 2,40 Metern höhe höchste objekt seines ge-samten Schaffens, das jetzt «Figure dans le parc»heißt, als «ein seltsames Werk von mächtiger ges-talt, die ihre rechte hüfte und linke Schulter he-rausreckt. Darüber ein übergroßer kantiger undgesichtsloser Kopf». lord fühlte sich «an ein le-bendes Wesen erinnert – unbestimmt und vor sichhinbrütend».1932 ist in jeder Beziehung ein erfolgreiches Jahrfür giacometti. es ist nach dem Wirbel um seineerotische «Boule suspendue» das Jahr seines defi-

Foto obengIACoMeTTISBronZe-SKulPTur«le ChIen» (1951)© Collection Fondation Margueriteet Aimé Maeght,Saint-Paul

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Berühmtheiten, einen Sternekoch, aber auch Menschen wie dich und mich lernt der leserdieses Büchleins kennen – und ihre Anekdoten aus dem leben in einem der beliebtestenDörfer Südfrankreichs: Saint-Paul-de-Vence. ganzjährig gut besucht ist der pittoreske mit-telalterliche ort wegen seiner Künstler-Vergangenheit und der vielen galerien und Ateliers,die sich noch heute in den engen gassen aneinanderreihen. Die deutsche Autorin Ina heuerzeigt in vielen Bildern und liebevoll zusammengestellten Texten nun seine weniger bekanntenSeiten. Da ist Sommelier Frédéric Theys, der Weine aus ganz Frankreich in seinem Kellerge-wölbe hortet, um seine Kunden auf eine önologische Tour de France zu entführen. Da ist derMaler und Bildhauer rémi Pesce, der – seinem italienischen nachnamen getreu – bevorzugtFische in allen Farben und Formen abbildet. und da ist die beigefarbene Katze Whiskey, diemit Vorliebe auf Marc Chagalls grabplatte auf dem kleinen Friedhof unterhalb der Altstadtein nickerchen macht. nicht nur berühmte Künstler, auch internationale Filmstars wie Jean-Paul Belmondo, richard gere, Joan Collins oder Jack nicholson haben sich in das zauber-hafte Saint-Paul verliebt. Ihr Stamm-lokal ist das nicht minder berühmte restaurant mit

gästezimmern «la Colombe d’or», dessen geschichte im Jahr 1920 beginnt. hier, auf der Terrasse des lokals, hat übrigens yves Montand seine großeliebe Simone Signoret kennen gelernt. Selbst, wer den ort regelmäßig besucht, wird in diesem Büchlein viele unbekannte Details entdecken und interes-sante Fakten lernen. nicht nur zum Durchblättern! as Ina Heuer: Saint-Paul-de-Vence – Ein Dorf über dem Meer und seine Geschichten / 105 Seiten / 19,95 Euro / erhältlich in Deutschland über [email protected]; in Frankreich direkt in Saint-Paul – u.a. im Office de Tourisme und im Restaurant Le Tilleul, auch in Englisch und Französisch.

Durchatmen und einmal Abstandvom leben in Deutschland bekom-men: ein Werbefotograf auf derSuche nach einer Auszeit macht sichim Krimidebüt «roter lavendel» vonreisejournalist ralf nestmeyer aufden Weg in die Provence. Doch schonseine Ankunft in Avignon ist alles an-dere als entspannt. Als ihm dannauch noch ein hotelgast historischeDokumente anvertraut und kurz da-nach verschwindet, vergisst erschnell die lavendelmotive und gerätimmer mehr in den Sog einer myste-

riösen geschichte. Stück für Stück deckt er das geheimnis derDokumente auf und taucht dabei tief in die Vergangenheit ein.Auf fast jeder Seite wird deutlich, dass ralf nestmeyer bisherSachbücher und reiseliteratur schrieb – besonders gerne überSüdfrankreich. Durch die sinnliche und beinahe liebevolle Be-schreibung von orten, landschaften, Kultur und lebensweisenin der Provence lässt nestmeyer seine leser den Duft von la-vendel riechen und die heiße Sommerluft spüren. Die ge-schichte ist eine Mischung aus reisebericht und einemStreifzug durch die gegenwart und Vergangenheit Südfrank-reichs und gewährt dabei einblicke in die französische Wider-standsbewegung im Zweiten Weltkrieg. ob nun poetischerKrimi oder eindringlicher, anspruchsvoller roman – in jedemFall lesenswert! feena fensky Ralf Nestmeyer: Roter Lavendel/ Emons Verlag GmbH (2015) / 222 Seiten / 9,90 Euro

SAINT-PAUl UND SEINE klEINEN GEHEIMNISSE

kRIMIDEbÜT: HISTORISCHESPURENSUCHE IN DER PROvENCE

Jeder Côte-d’Azur-Fan kennt sie: diePromenade des Anglais in nizza, denPalais des Festivals in Cannes oder dasCasino von Monte-Carlo. Aber wer denkt beim Vorbeischlendernschon daran, dass das hotel excelsiorin nizza ein ehemaliges gestapo-hauptquartier war? Wer weiß, wo eintausendjähriger olivenbaum steht, wases mit dem Touristenfriedhof auf sichhat, wo ein naturschutzgebiet mitMeeresspargel und orchideen zu findenist oder in welcher Kurve grace Kellyums leben kam? Der historiker und

reisejournalist ralf nestmeyer listet in «111 orte an der Côted’Azur, die man gesehen haben muss» nicht die klassischen Tou-ristenziele auf, die in jedem reiseführer stehen. er lenkt den Blickauf die leiseren orte, auf Spuren der Vergangenheit, die sich anvielen ecken der Côte d’Azur befinden, aber nicht unmittelbar sicht-bar sind. Dabei stellt nestmeyer von Bergdörfern über hippiekom-munen bis hin zu «Frankreichs chinesischer Mauer» dieverschiedensten Plätze und ihre mal spannenden, mal skurrilengeschichten vor. Der leser lernt interessante Ausflugsziele kennenund bekommt außerdem einen einblick in die geschichte der region.nicht nur für Touristen als reisevorbereitung zu empfehlen, sondernauch für ortskundige eine Wissenserweiterung. feena fensky Ralf Nestmeyer: 111 Orte an der Côte d’Azur, die man gesehen habenmuss / Emons Verlag GmbH (2015) / 236 Seiten / 14,95 Euro

vERbORGENE PläTZE, SONDERbARE ORTE UND SPANNENDE GESCHICHTEN

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AllES GUTEZUM 90.! DER DISkRETE CHARMEDES MONSIEUR PICCOlIerst vor einigen Monaten standder Schauspieler und regisseurmit Jane Birkin in Toulon auf derBühne und rezitierte gedichtevon gainsbourg. Dass er im eiferdes gefechts mal kurz aus demKonzept geriet, weil er versehent-lich ein paar Manuskriptseitenüberblättert hatte, sah ihm dasPublikum gern nach; es gabsogar Sonderapplaus. Ansonstenmerkte man ihm sein Alter kauman. Am 27. Dezember wurde derauch in Deutschland bekannteund beliebte Michel Piccoli 90Jahre alt. Piccoli – Spross einerprofessionellen Musikerfamilie(Mutter Pianistin, Vater Violinist) –ist waschechter Pariser. Schonals Schüler schloss er sich einerlaienbühne an. nach seinerSchauspielausbildung stieg erschnell zum Theaterdirektor auf.1944 stand er zum ersten Mal voreiner Filmkamera.Bald arbeitete er mit Bunuel undgodard. Dann mit Claude Chabrolund louis Malle. Mit romySchneider machte er insgesamtsechs Filme. «Der diskreteCharme der Bourgeoisie», «Dasgroße Fressen», «Dieses obskureobjekt der Begierde», «habemusPapam» (2012) und viele andereStreifen wurden internationale

erfolge. Piccoli, der zwischenCannes und Berlin fast alle gro-ßen Filmpreise abräumte, warimmer ein linker und lehnte sichgegen bürgerliche Verkrustungenauf. er war nie der maskulineDraufgänger vom Schlag SeanConnery, nie der elegante un-sympath wie Alain Delon, son-dern trat vorzugsweise alskultivierter großbürger in erschei-nung, hinter dessen Fassade sichAbgründe auftaten. rl

MENTONNEUE blICkE AUF COCTEAUDie neue Ausstellung in Mentons2011 eröffneten Cocteau-Mu-seum mit Werken der KollektionSéverin Wunderman zeigt bisende oktober eine frisch zusam-mengestellte Auswahl an«Blicken auf Cocteau». Der 2008 verstorbene belgischeSammler Wunderman verehrteden französischen Schriftsteller,regisseur und Maler (1889 –1963). Deshalb hortete er Zeitseines lebens, was er an Werkenvon und über sein Idol auftunkonnte – so auch zahlreiche Por-träts des universalgenies aus derFeder anderer Berühmtheiten(wie etwa Warhol, siehe Foto). DieSchau stellt auf eindrücklicheWeise das besondere Verhältniszwischen dem Künstler und sei-nem Sammler in den Fokus. ergänzt wird die Ausstellung biszum 3. April von einer Sonder-

schau über rudy ricciotti, denArchitekten des neuen Cocteau-Museums – und zwar in der«Bastion», dem Museum Mentons,das bereits seit 1967 dem be-rühmtesten Zugereisten derStadt gewidmet war. ebenfallsdort zu sehen: Werke, die Coc-teau einst der Stadt vermachthatte.

DRUCkGRAFIkCHAGAll UND DAlí INCANNESDiesen Winter widmet die StadtCannes erneut den grafischenWerken zweier weltberühmterKünstler des 20. Jahrhunderts:Chagall und Dalí. Im Kunstzen-trum «la Malmaison» an der Croi-sette werden noch bis zum 24.April mehr als 200 radierungenvon Marc Chagall gezeigt («lesCouleurs de la vie»). Die farben-frohen Stücke stammen aus derSammlung Castor Seibel – undwie von Chagall gewohnt, habensie neben erinnerungen an seinerussische heimat biblische ge-schichten zum Inhalt.ein paar Schritte weiter und nochbis zum 14. Februar hängen imespace Miramar Drucke von Sal-vador Dalí: «Aux frontières du réel»zeigt Werke der Sammlung desnizzarders Jean Ferrero undgreift einer größeren, für denSommer in der Festivalstadt ge-planten Dalí-Ausstellung vor.

bAROCk-ENSEMblENIZZATElEMANN FÜRS vOlkWerke des deutschen Barock-Komponisten georg Philipp Tele-mann (1681 – 1767) stehen imFebruar auf dem Konzert-Pro-gramm des ensemble Baroque innizza. Der Deutsche prägte durchneue Impulse – sowohl in derKomposition als auch in der Mu-sikanschauung – maßgeblich dieMusikwelt der ersten hälfte des18. Jahrhunderts. So lag ihm amherzen, seine Werke auch fürsweniger gebildete Volk verständ-lich zu halten. Wer den Autodi-dakten und Freund von Bach undhändel fern seiner heimat ent-decken möchte, hat dazu amFreitag, 26. Febraur, um 20.30 uhrund am Sonntag, 28. Februar, um16.30 uhr in der Kirche Saint-Mar-tin – Saint-Augustin (1 Place Sin-caire) in nizzas Altstadtgelegenheit.

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Neues aus Kunst& Kultur an der

Côte d’Azur

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Foto links© Georges Biard

Foto Mitte© Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí / ADAGP, Paris, 2016

Foto rechts© Andy Warhol (Jean Cocteau, 1985)

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uf unterschiedlichen Wegen zumselben ergebnis kommen.» So ein-fach kann es klingen, wenn einAnwalt die rechtssysteme inDeutschland und Frankreich mit-einander vergleicht. Stefan Kes-

ting kennt sich da aus, genau das ist nämlich dasSpezialgebiet des norddeutschen mit Büros inhamburg, Berlin und Cannes. es gibt nicht viele wieihn, die mit dem rechtswesen beider länder sovertraut sind und gleichzeitig begreifen, wie unter-schiedlich die Menschen beider Kulturen ticken.und so ergab sich die gründung seiner deutsch-französischen Kanzlei mit rechtsanwälten, Steuer-beratern und Wirtschaftsprüfern irgendwann wievon selbst. Dass es einmal in diese richtung gehen würde,hätte der Anfang 40-Jährige als Schüler nie ge-dacht. Französisch zählte zunächst nicht gerade zuseinen glanzfächern am gymnasium. Als aberseine eltern ihren damals 15-jährigen Filius aufSprachreise nach Biarritz schickten, wurde seineliebe zu land, leuten und eben auch der Sprachenachhaltig geweckt. «Plötzlich hatte meine Franzö-

A

Von AILA STÖCKMANN

Alles eineFrage derMentalität

• … sagt einer, der in denRechtssystemen zweier Län-der zuhause ist. • Dass Stefan Kesting heute als anwaltdeutsch-französische angelegen-heiten regelt, geht auf einen riesigen Zufall während seinerSchulzeit zurück. Dass sich einesseiner Büros in Cannes befindet,hat dagegen einen triftigenGrund.

Foto RECHTSANWALT STEFAN KES-

TING FÜHLT SICH INDEUTSCHLAND UND

FRANKREICH GLEICHERMA-SSEN HEIMISCH© NIELS MENKE

Leben &arbeitenimSüden

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viele Deutschsprachige mit zweitem Wohnsitz, diemit dem französischen rechtssystem nicht ver-traut sind. heute ist er noch immer der Chef inCannes, auch wenn er hauptsächlich im Sommer-halbjahr persönlich vor ort ist. Den Winter, denauch viele Mandanten in der heimat verbringen,verlebt er mit seiner Familie in hamburg.Auch seine Familie zieht übrigens mit, wenn StefanKesting von Berufs wegen die Koffer packt: Seine– wenig überraschenderweise französische – Frauhabe einen flexiblen Arbeitgeber, der ihr heim-Ar-beit ermögliche. und der nachwuchs dürfe ganznach Bedarf die Schulbank abwechselnd inDeutschland und in Frankreich drücken. «es gibtSchulen, die da umgänglicher sind als andere –aber grundsätzlich ist das Splitten der Schulzeitkein Problem, solange die Schulpflicht erfüllt wird»,so Kesting. Zuhause fühlt sich der hamburgerlängst hier wie dort: «Ich genieße die Vorzüge bei-der länder!» sagt er. An der Côte d’Azur schätzt erdieselben eigenschaften, die wahrscheinlich jedenAuswanderer oder Feriendomizil-Besitzer hierherführen: das Klima, die gegend, die natur, das sa-voir-vivre und nicht zuletzt das Bad im Meer nacheinem langen Arbeitstag. «Beruflich hingegenmache ich schon gewisse unterschiede», unter-streicht der rechtsanwalt: «hier in hamburg liegtder Schwerpunkt weniger auf dem savoir-vivre alsauf dem deutschen savoir-travailler», schmunzelter. Auf die Frage, ob man steuerlich in Deutschlandoder Frankreich günstiger dran sei, folgt eine ty-pisch juristische Antwort: «Das kommt darauf an –und muss im einzelfall geprüft werden.» Allgemeinfahre man in Deutschland als Selbstständiger bes-ser bzw. sei flexibler, erklärt er. Als Angestellter wiederum komme man bis zueinem gewissen gehaltsniveau in Frankreich bes-ser weg. einfach seine eigene Wahl zu treffen, seiaber nicht möglich: «Die Steuerpflicht wird nachobjektiven Kriterien festgestellt», fachmännelt Kes-ting. Mit Fragen wie diesen hat der rechtsanwaltim Berufsalltag regelmäßig zu tun. «Was Privatpersonen betrifft, so dreht es sich meis-tens ums Vermögen – um Fragen der Doppelbes-teuerung, Immobilien oder die nach-lassgestaltung.» er sei aber auch im Wirtschafts-und handelsrecht bewandert, könne hilfestellungbei unternehmensgründungen leisten und kennesich mit dem französischen Arbeitsrecht sehr gutaus. «grundsätzlich helfe ich aber jedem gern, der keinFranzösisch oder kein Deutsch spricht», sagt StefanKesting. «Wenn jemand hilfe braucht, kann er aufmich zählen.» Für Kesting bleibt das Durchschauen beiderrechtssysteme nicht nur wirtschaftlich interes-sant, sondern auch eine persönliche Bereicherung.und seine Spezialisierung will es, dass der begeis-terte hobbykoch und Freizeitmaler mit seinem Teamund Kooperationspartnern häufig der erste und letzteAnsprechpartner seiner Mandanten ist.

sischlehrerin einen schrecklichen deutschen Ak-zent, und ich stellte fest, dass die ‚echten Franzo-sen‘ ganz anders sind, als ein Schulbuch es jemalsbeschreiben könnte – und das änderte alles», erin-nert sich der hamburger. Jedes Jahr verbrachte erfortan Ferien in seiner südfranzösischen gastfami-lie und lernte nicht nur Vokabeln, sondern auch dasfranzösische savoir-vivre kennen. Doch der reihe nach. Die Anwaltskarriere war nachdem Abitur noch nicht sofort das Ziel. lieber hätteKesting Sport und Französisch auf lehramt stu-diert; Jura war für ihn «nur» eine Alternative, sollteer keinen der knappen Studienplätze für den erst-wunsch erhalten. «Aber auch, weil meine eltern mirrieten: ‚Junge, Jura ist eine Basis, die dir viele Wegeeröffnet‘, entschied ich mich schließlich direkt fürdie Zweitwahl», erinnert sich Kesting heute dankbarzurück. und aus Freude an der Sprache studierteer parallel mehrere Semester Französisch für lin-guisten und besuchte juraspezifische Französisch-Seminare. Die nische, die ihm seine Studienfachwahl bietenwürde, sah er damals noch nicht. «Mir ging es eherdarum, meinen horizont zu erweitern.»nach dem ersten Staatsexamen nutzte Stefan Kes-ting die Wartezeit auf einen referendariatsplatz,um sich auf einen Job in einer französischen An-waltskanzlei zu bewerben. er fand ihn in Toulouse.Zwei Jahre lang tauchte er da unter der obhut desdortigen honorarkonsuls für Deutschland, den ernoch heute als seinen Mentor bezeichnet, in dieTiefen des französischen rechtssystems ein undbesuchte parallel die Anwaltsseminare an der Tou-louser uni. «In dieser Zeit habe ich den Bedarf an Juristen er-kannt, die sowohl die menschlichen unterschiedeverstehen als auch das juristisch-technische Sys-tem beider länder beherrschen.» Damit war klar:Im Anschluss ans zweite Staatsexamen sollte eseine Selbstständigkeit im deutsch-französischenBereich werden. nach harten Anfängen auf eigenenFüßen stieß er auf eine Kanzlei in hamburg, die iminternationalen rechtsverkehr bereits einennamen hatte und deren Senior sehr frankophil war.Dort stieg Kesting für acht Jahre als Sozius ein. 2010 entschied er, seine langjährige erfahrung zunutzen, um selbst «der Senior» zu sein, und grün-dete die Kanzlei «Kesting & Partner, rechtsanwälte,Steuerberater, Wirtschaftsprüfer» – mit Standortenin hamburg, Berlin und Cannes. Das Büro in derfranzösischen Festivalstadt hatte er bereits zweiJahre zuvor eröffnet und seither selbst betreut. Aber warum ausgerechnet Cannes? Da muss derJurist nicht lange nachdenken: einige Jahre zuvorhabe er einen deutschen Mandanten im benach-barten Mandelieu betreut und musste vor ort mitBehörden verhandeln, vor gericht auftreten unddort «die deutsche Sicht» erläutern. Bei der gele-genheit hat er festgestellt: Die Côte d’Azur istBrachland, was die Anzahl deutsch-französischerJuristen betrifft. gleichzeitig gebe es gerade dort

2010 enTSChIeDer, SeIne lAng-JährIge erFAh-rung ZunuTZen, uMSelBST «Der Se-nIor» Zu SeIn,unD grÜnDeTeDIe KAnZleI«KeSTIng & PArT-ner, reChTSAn-WälTe,STeuerBerATer,WIrTSChAFTS-PrÜFer»

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o sonst würde sich der Kauf eineselektronisch betriebenen Fahr-zeugs, das weder Abgase noch Mo-torengeräusche absondert, so sehranbieten wie an der Côte d’Azur? Ineiner dicht besiedelten Küstenre-

gion, in der tagein, tagaus Fahrzeugkarawanen fürdicke luft und fiesen Straßenlärm sorgen, in der dietägliche Distanz der Berufspendler aber selten mehrals 100 Kilometer beträgt – eine Strecke, die einDurchschnitts-e-Wagen heute mit links schafft? Inder außerdem das Wetter so mild ist, dass auch dievielen luftig-leichten Varianten an e-Fahrzeugen rich-tig Sinn machen?Immer mehr Menschen denken neuerdings um: e-Mobilität als geste für die umwelt, fürs gute gewis-sen – und langfristig sogar für den geldbeutel. Wobeiebenso klar ist: nachhaltig umweltfreundlicher istder «Stromer» vorläufig nur dann, wenn er wenig ge-wicht auf die Waage bringt und entsprechend spar-sam mit energie umgeht. Denn herstellung undrecycling gerade der leistungsfähigen lithium-Bat-terien sind alles anderes als umweltschonend; undwenn der Antriebs-Strom in brennstoffbetriebenenKraftwerken erzeugt wird, schmeichelt das der um-weltbilanz eines e-Pkw ganz und gar nicht. In Frankreich und Deutschland hat der Markt im ver-gangenen Jahr besonders angezogen: Mehr als dop-

W

TIEF DURCHATMEN,

bITTE!

Ganz allmählich tut sichwas auf dem Markt: immermehr Gründe sprechen für

den Kauf eines elektro-Fahrzeugs – zumindest an

der luftverschmutzten Côted’azur. informations-Be-

such bei Frankreichs referenz-Plattform für

e-Wagen «Goelectrix» inSophia-antipolis.

Von AILA STÖCKMANN

… und schon ergibt sich das

Hauptargument für Elektro-Wagen

von ganz allein

44 bUSINESS & FINANZENriviera

Page 45: Riviera Zeit - Januar 2016

«Wissen Sie, was die erste reaktion eines Kundenist, der sich zum ersten Mal in ein elektrofahrzeugsetzt und den Motor anlässt?» fragt Julien Schrank,deutschsprachiger Verkäufer bei goelectrix. «er lä-chelt!»Man sei erstaunt über das gefühl: Denn man hörtund fühlt eigentlich nichts. Kein Vibrieren, kein Moto-rengeräusch. nur am Display ist zu erkennen, dassder Motor läuft. und sehr schnell würden sich elek-trowagen-Fahrer einen ganz neuen Fahrstil ange-wöhnen, eine regelrechte e-Philosophie entwickeln,fügt Julien Schrank hinzu, der das aus eigener erfah-rung weiß: «Man fährt weniger aggressiv; das spartStrom und bringt reichweite.» Den ganzen Tagesablauf lerne ein e-Fahrer automa-tisch durchzuplanen: Wie weit muss ich fahren? Wokann ich beispielsweise während des Mittagessensschnell Strom nachladen? Immer mehr Parkhäuser und unternehmen bietengerade in den Alpes-Maritimes Schnellladestatio-nen an – und das sogar gratis. Abends dann kommtder Wagen zu hause einfach an die normale Steck-dose. Über nacht lädt die Batterie gemütlich auf –und das wiederum kostengünstig: Für weniger alseinen euro gewinne man 100 Kilometer Fahrleis-tung. eine rechnung, wie Schrank seinen Kundenerklärt, die sich lohnt: Wer täglich 100 Kilometer zu-rücklegt, spart im Jahr um die 3000 euro Kraft-stoffkosten.Dass elektro-Fahrzeuge in puncto Verkaufspreis mitihrer Konkurrenz aus dem lager der Verbrennungs-motor-Wagen dagegen (noch) nicht mithalten kön-nen, bleibt vorerst eine Crux an der Sache. um die20 000 euro kostet ein einsteigermodell der Kleinwa-gen-Klasse. Der gängigste Wagen, der eleganz, Fahr-Komfort, hochwertige Ausstattung und einiger-maßen viel Platz für vier Personen und gepäck aufsich vereint, ist der dezent futuristisch designte BMWi3. Verkaufspreis: 50 000 euro.Im Departement Alpes-Maritimes ist die Ausstattungmit ladestellen heute durchaus beachtlich. Selbstder Bürgermeister des Skigebiets Valberg rolle elek-trisch, sagen die Männer von goelectrix und schiebenweitere Argumente nach: Alle großen Versicherun-gen akzeptierten heute elektro-Fahrzeuge und bötendie Policen bis zu 30 Prozent günstiger an; unfälleseien trotz leichtbauweise nicht gefährlicher als mitherkömmlichen Fahrzeugen, da das Material robus-ter sei; wenn gut unterhalten und regelmäßig ge-nutzt, hätten Stromer eine äußerst lange le-bensdauer; und für die Autobahnnutzung in Frank-reich sei überdies ein attraktiver Spezialtarif im ge-spräch.Wer sich nun selbst ein Bild machen und vor allemdas Fahrgefühl im e-Wagen selbst erleben möchte,hat dazu Anfang April die beste gelegenheit: Vom 6.bis 8. findet im grimaldi Forum in Monaco die Messe«ever» statt – mit der Möglichkeit, umweltfreundlicheWagen probezufahren, und jeder Menge Info rundum erneuerbare energien.Auch goelectrix ist wie jedes Jahr mit dabei.

Wussten Sie, dassdas erste elektrofahr-zeug bereits 1839 inaberdeen entwickeltwurde? Der ersteWagen mit verbren-nungsmotor rollte1886. im Jahr 1900fuhren in den USa 38Prozent der autoselektrisch, 40 Prozentwurden mit Dampf be-trieben und nur 22Prozent mit Benzin.

ÜBRIGENS

vor einem Jahr ver-fügte Frankreich überetwa 9000 öffentlichzugängliche Ladesta-tionen für elektrowa-

gen. Diese Zahl soll bisende 2017 mehr alsverdoppelt werden.

in Monaco sind pro-zentual mehr als drei-

mal so vielee-Fahrzeuge zugelas-sen wie in Frankreich,was neben der für e-

autos prädestiniertenStaatsgröße sicher

auch an den höherenstaatlichen Zuschüs-sen für den Kauf liegt(bis zu 10 000 euro).

verschiedeneSmartphone-apps zei-

gen an, wo sich dienächstgelegene Lade-station befindet, etwa

«chargeMap.com».

ZAHLEN & FAKTEN

pelt so viele e-Fahrzeuge wie im Vorjahr wurden ver-kauft; im hexagon waren es rund 15 000. europaweitsetzten die händler im ersten Vierteljahr von 2015insgesamt 33 835 elektrowagen ab. Die Zahlen klingen zwar noch immer vergleichsweiseniedlich – und aufgrund der nach wie vor begrenztenreichweite von meist um die 140 Kilometer mit einerladung Strom bleibt der e-Flitzer vorläufig ein Stadt-auto. Aber seit 2010 tut sich auf dem Privatwagen-markt spürbar etwas. Die Batterie-Kapazität derleisen Autos steigt, die Kaufpreise sinken, die Zahlder ladestationen nimmt zu, neue Fahrzeugtypen er-blicken das licht der Welt – und länder wie Frank-reich und Monaco bieten interessante Subventionenfür den Kauf eines «Stromers» an. In Frankreich etwabeteiligt sich der Staat mit bis zu 6300 euro (maximal30 Prozent des Preises) an den Anschaffungskosten.Als Pioniere der jüngsten Welle des e-Marktes dürfensich erick Kaspy und seine neun Mitstreiter vongoelectrix bezeichnen. Das kleine unternehmen imTechnologiepark Sophia-Antipolis (Alpes-Maritimes)verkauft seit acht Jahren elektrofahrzeuge aller An-bieter an Städte und unternehmen sowie zuneh-mend an Privatpersonen, mittlerweile sogar ge-brauchtwagen, vermietet die sauberen Autos, repa-riert und wartet den Fuhrpark seiner Kunden. ein Ser-vice und eine expertise, die frankreichweit nacheigenem Bekunden ihresgleichen suchen. geschäftsführer erick Kaspy glaubt ganz fest an dieZukunft des e-Autos. ein Selbstläufer sei das Busi-ness jedoch noch immer nicht. «Frankreich ist sehr innovativ – aber bis die Innova-tionen sich durchsetzen, das dauert», sagt Kaspy.«Die leute müssten mehr e-Autos im Straßenbildsehen, dann würden sie auch mehr daran glauben!»ergänzt unternehmer georges Dao, der seinerseitsvon Kaspy und dessen Ideen so begeistert ist, dasser sich vor einigen Jahren entschloss, in das Startupzu investieren und längst selbst nur noch elektrischunterwegs ist.

45bUSINESS & FINANZENriviera

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BAllungSgeBIeTe

STEUER AUF UNbEbAUTEGRUNDSTÜCkEvERTAGT

ir haben mehrfach über die hor-rende neue Steuer auf unbebautegrundstücke in Ballungsgebieten

wie der Côte d’Azur berichtet. Die Volksver-treter in der nationalversammlung und demSenat hatten bei der einführung vor dreiJahren, wirksam ab 2015, offensichtlichTragweite und Brisanz unterschätzt oderverschlafen. Jetzt wurde die Steuer von den Abgeordne-ten nach den massiven, wenn auch sehrspäten Protesten der Betroffenen teils auf-gehoben, teils aufgeschoben. Die Steuerwird für 2015 und 2016 schlichtweg aufge-hoben, für 2017 und die weiteren Jahrestark vermindert, das heißt von 10 euro proQuadratmeter unbebauter Fläche auf 3euro. Das ist ein erfreulicher Sieg, beweist aberdie erschreckende Ignoranz, mit dermanche gesetze fabriziert werden. J.L.

PASSAgIer-reKorD

FlUGHAFEN NIZZAkNACkT 12-MIllIONEN-MARkE

m fünften Jahr in Folge meldet derFlughafen nice Côte d’Azur eineneue Passagier-rekordmarke:

Knapp über 12 Millionen gäste sind 2015von oder nach nizza geflogen, mehr als je-mals zuvor innerhalb von zwölf Monaten.Besonders erfreulich: Die Zahl der interna-tional reisenden stieg um 4,1 Prozent auf7,66 Millionen Passagiere. Auf Inlandsflügenmit Start oder Ziel nizza unterwegs waren4,36 Millionen gäste, immerhin 1,2 Prozentmehr als im Vorjahr. Insgesamt legte diePassagierzahl um 3,1 Prozent zu.Die Flughafenleitung kündigte an, 2016mehr als 75 Millionen euro an den dreiCôte-d’Azur-Flughäfen (nizza, Cannes,Saint-Tropez) investieren zu wollen. In nizzawerden beide Terminals weiter moderni-siert; an allen drei Standorten soll zudemdie Service-Qualität angehoben werden.um geschäftsreisen vor allem im Winter-halbjahr attraktiver zu machen, ist zudemgeplant, ab november die Flughafengebüh-ren für Businessflüge um 2,5 Prozent zusenken.

In SAChen reChT

Die Wohnung als Ferienwohnung vermietenimmer mehr immobilieneigentümer vermieten ihreWohnung oder ihr Haus regelmäßig als möblierteFerienwohnung. Wer auf diese art und Weise Geldverdienen möchte, sollte einige regeln beachten.

ofern es sich bei der Immobilie um den hauptwohnsitz handelt,kann diese höchstens vier Monate pro Jahr vermietet werden. Manmuss nämlich mindestens acht Monate selbst in einer Wohnung

wohnen, damit sie als hauptwohnsitz gilt. Wenn eine Zweitwohnung vermie-tet wird, muss der Besitzer bei der gemeinde angeben, dass die Wohnunganderweitig genutzt wird. In einer großstadt braucht es manchmal sogar eineBewilligung der Stadtverwaltung. Aus steuerlicher Sicht müssen die erträgein der einkommenssteuererklärung als gewerbeeinkünfte (Bénéfices Indus-triels et Commerciaux - BIC) versteuert werden. Sofern die erträge pro Jahrgeringer als 32 900 euro sind, können sie als «Kleinst»-gewerbeeinkünfte(Micro-BIC) angegeben werden. Das heißt, dass 50 Prozent des ertrages pau-schal als Kosten angerechnet werden und «nur» noch die hälfte des Betragesversteuert werden muss. Sobald die erträge höher sind, muss eine richtigeBuchhaltung mit Kosten und einnahmen gehalten werden. es kann aber auchvorteilhaft sein, eine solche Buchhaltung bei weniger umsatz zu führen, so-bald mehr Kosten entstehen als die im Micro-BIC vorgesehenen 50 Prozent.Wer sich aber für eine «richtige» Buchhaltung entscheidet, muss diese min-destens drei Jahre so weiterführen. Auf jeden Fall ist die Vermietung von Fe-rienwohnungen durch Privatpersonen voll im Aufschwung. Die Möglichkeitseine Wohnung im Internet möglichst interessant anzupreisen, ist natürlichsehr hilfreich. nach Meinung einiger Fachleute können möblierte Wohnungenfür befristete Zeiträume bis zu 50 Prozent höher vermietet werden als Im-mobilien, die langfristig vermietet werden. Jedoch müssen mehr Zeit undKosten in den unterhalt investiert werden.

RZ-leserin GabrieleZottmann fragt:Ist Ihnen etwas darüber bekannt,dass die Taxe d’Habitation in 2015deutlich angehoben wurde? MeinSteuerbescheid ist um 400 euro(20 Prozent) höher als 2014.

Steuerberater Jean-Philippe Gioanni,Cannes, antwortet:Das Steuergesetz 2014 hat die Mö-glichkeit eingeführt, dass gewissegemeinden die Taxe d’Habitationab 2015 für Zweitwohnsitze um 20

Prozent erhöhen können.Wenn aber die Taxe Foncière unddie Taxe d’habitation angestiegensind, wurde an der Steuergrund-lage etwas geändert. Das kannpassieren, wenn zu niedrigegrundlagen angepasst wurdenoder wenn zum Beispiel einSchwimmbad oder eine garagegebaut wurden, was eine erhö-hung der Steuern rechtfertigt. Werdiesbezüglich eine reklamationerheben will, muss sich direkt mitdem Centre des Impôts Fonciersin Verbindung setzen.

leSerFrAge

Taxe d’Habitation angehoben?

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IS

Foto

JEAN-PHILIPPEGIOANNI, STEUER-BERATER UNDWIRTSCHAFTSPRÜ-FER IN CANNES© Fabien Prauss

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bUSINESS IN DER DNADie Sixt-Familie zeigt bei ihrem Weltkongress in Monaco ihre ganze Power

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s war das 19. Mal, dass der Autover-mieter Sixt seinen Weltkongressveranstaltete, das zweite Mal be-reits in Monaco. 500 verdiente Mit-arbeiter und Partner aus aller

herren länder nahmen an dem viertägigen eventteil. Deutlich spürbar: Dynamik, gute laune, aber be-sonders der Wille, die internationale expansion fort-

zusetzen und die Position als einer der weltweit füh-renden Mobilitätsdienstleister auszubauen. Sixt prä-sentierte sich einmal mehr als Meister derMitarbeiter-Motivierung unter dem Motto: «Wir sindeine Familie und gemeinsam schaffen wir es!» DieFranchise-Partner wurden bei dieser gelegenheitauf den neuesten Stand gebracht und bekameneinen tieferen einblick in die Sixt-Welt. Das persönliche engagement von regine, erich undderen Söhnen Alexander und Konstantin Sixt über-mittelte dabei eine glaubwürdigkeit, die im heutigengeschäftsleben oft verloren gegangen ist. Ja, es wareine große Show, aber viele kleine gesten gabendem ganzen den menschlichen Touch: Ceo erichSixt, der zärtlich den Arm um seine Frau legt, alsdiese eine anrührende rede in der Kathedrale vonMonaco gehalten hatte – ein Zeichen seiner hoch-achtung für ihre unermüdliche leistung, wie errivieraZeit sagte. oder die 500 (!) Kerzen bei der ga-lasoiree, bei der jede einzelne den handgeschriebe-nen namen des gastes trug. Die Botschaft: Ja, ihrseid uns wichtig! oder, um es mit regine Sixt zusagen: «ohne helden, die bereit sind, eine Meilemehr auf sich zu nehmen, gibt es keinen erfolg.» Aber natürlich stellten umsatzsteigerung und Qua-litätsverbesserung fürs nächste Jahr die hauptthe-men des Kongresses dar. Dazu erich Sixt vorversammelter Mannschaft: «Der Kunde ist der Boss!Wir müssen alles daran setzen, dass er zufriedenist!» eröffnet wurde die Mega-Veranstaltung im grimaldiForum von regine Sixt, die unter anderem auch Mo-nacos Finanz- und Wirtschaftsminister Jean Castel-lini und Tourismus-Direktor guillaume rosewillkommen hieß. neben zahlreichen Workshopsstanden ein Diner im eleganten Monaco yacht Clubund eine beeindruckende Abschlussgala mit derPreisverleihung von Sixt glory Awards und Konfetti-regen im Salle des etoiles auf dem Programm. Der emotionale höhepunkt jedoch war das Konzertin der Kathedrale notre-Dame-Immaculée in Mona-cos Altstadt. In dieser heiligsten Stätte des landesruhen Fürstin grazia Patrizia und Fürst rainier III.Wohl nie zuvor war es einem privaten unternehmengestattet worden, hier eine Veranstaltung zu orga-nisieren. regine Sixt gelang es, die genehmigung fürein klassisches Konzert zu erhalten. Zu gunstenihres Kinderhilfswerks «Tränchen trocknen» trugenKünstler wie die bekannte opernsängerin lucia Al-berti Werke von Mozart, Schubert, Vivaldi und ande-ren vor. Als der Knabenchor «les Petits chanteurs deMonaco» dann «Stille nacht, heilige nacht» aufDeutsch anstimmte, war die orange umschalte ge-meinde tief bewegt. Aber damit nicht genug: nachende des Konzerts wartete auf sie vor der Kathe-drale … heißer glühwein!nur einer regine Sixt kann so etwas einfallen. Denneines ist sicher: glühwein vor der Kathedrale hat esin der ganzen geschichte des Fürstentums nochnicht gegeben.

im Jahr 2012 feierteSixt sein 100-jäh-riges Bestehen. 2014verzeichnete dasUnternehmen daserfolgreichste Ge-schäftsjahr seinerFirmengeschichte.Mit einem Konzern-ergebnis vor Steuernvon 157 Millioneneuro, so CeO erichSixt, konnte dervorjahreswert um14,1 Prozent über-troffen werden.Basis war vor allemein dynamischesWachstum im aus-land, in dessenFolge der Konzer-numsatz um 8,6Prozent auf 1,8 Mil-liarden euro zu-legte. Sixt istweltweit in insge-samt 105 Ländernentweder selbst oderdurch Franchise-Nehmer vertreten.

Große Show und kleine Gesten:Wenn einer sich auf Mitarbeiter-Motivierung und Kommunika-tion versteht, dann das deutscheUnternehmen Sixt mit seinen4000 angestellten weltweit. re-gine, erich, alexander undKonstantin waren beim 19.Weltkongress anfang Dezemberim Dauereinsatz: stark undinnig verbunden – eben eineSixt-Family! Und Fürst albertübernahm sogar die Schirm-herrschaft der perfekt organi-sierten Annual GlobalConvention in Orange.

E

Foto obenein bunter konfettiregenkrönte die galasoiree iMsalle des etoiles des sporting d’été© Peter Seyfferth

Foto unten linksapplaus für die Musiker undregine sixt (M.) in der katHe-drale Von Monaco© Peter Seyfferth

Foto unten rechtslangjäHrige freunde: ericHsixt (M.) Mit Marina und Hans-jürgen bäuMler© Peter Seyfferth

49bUSINESSriviera

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50 MONACOriviera

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Vater dessen Begeisterung für diesen magischenKosmos. Seit zehn Jahren erfüllt sie nun das Amtder Präsidentin mit berührender ernsthaftigkeit, istin allen entscheidungen impliziert und mit vielenKünstlern auf Du und Du. es scheint fast, als fühlesie sich ihrem Vater dadurch näher. Auf alle Fällejedoch engagiert sie sich mit ganzem herzen dafür,die Zukunft des Festivals nachhaltig zu sichern.Ihre Tochter Pauline Ducruet ist – wie könnte esanders sein – Vorsitzende der Jury des Jugend-Festivals «new generation». Treu zur Seite stehtden Prinzessinnen der artistische Direktor urs Pilz,der auf Wunsch von Fürst rainier fast von Anfangan dabei war. es war ihm wichtig, von einer neu-tralen Person wie dem Schweizer über alles ausder Zirkuswelt auf dem laufenden gehalten zuwerden (siehe auch Interview auf Seite 52).

ls Fürst rainier im Jahr 1974 dasZirkusfestival von Monte-Carlo insleben rief, war er 51 Jahre alt –ein gestandener Mann auf demhöhepunkt eines erfolgreichen le-bens. und doch hatte er wohl

immer einen seiner Kindheitsträume bewahrt: DerZirkus faszinierte ihn bis zuletzt. nur drei Monatevor seinem Tod im April 2005 und trotz seiner sicht-baren gebrechlichkeit überreichte der landesherrnoch den Siegern des damaligen Festivals die «gol-denen Clowns». Die stehenden ovationen des Pub-likums rührten den beliebten 81-jährigen Fürstenzu Tränen. Wer diese emotionsgeladenen Momentemiterleben durfte, wird sie nie mehr vergessen undverstehen, welche Bedeutung der Zirkus für dengroßen regenten hatte. Bei der eröffnung 1974sagte er: «Der Zirkus ist ein universum besondererArt, in dem alles möglich ist, denn alles darin istwahr wie im wirklichen leben …»Für das erste und alle folgenden Festivals stellteder Fürst das Programm zusammen und suchteselbst die Teilnehmer aus. Der französische raub-tier-Dompteur Alfred Court und der spanischeClown Charlie rivel erhielten damals als erste diegoldenen Clowns. Die besondere liebe des landes-herrn jedoch galt raubkatzen. ein Zirkus ohne wildeTiere? nicht denkbar für ihn. Von den Dompteurenjedoch verlangte er respekt gegenüber ihrenSchützlingen, und zwar nicht nur in der Manege.Dass sich die haltung im Zirkus in den vergangenenJahrzehnten merklich verbessert hat, dass Pferdezum Beispiel in Boxen gehalten werden und nichtmehr angebunden dastehen müssen oder elefan-ten im Stall nicht mehr an Ketten gefesselt werden,ist mit des Fürsten Verdienst. nesthäkchen Stéphanie war im gründungsjahr desZirkusfestivals neun und erbte von ihrem geliebten

A

40 JAHRE ZIRkUSFESTIvAlMONTE-CARlO

Wie aus demKindheits-traum einesFürsten einweltweit renommier-ter Eventwurde.

Foto linksbaby und népal: das schick-sal der beiden elefanten be-wegte ende 2012 dieöffentlichkeit. wegen Ver-dachtes auf tuberkulosesollten die dickhäuter einge-schläfert werden. prinzessinstéphanie rettete die tiereschließlich vor dem tod. siegewährte ihnen asyl ineinem eigenen gehege im 50Hektar umfassenden besitzder grimaldi-familie, rocagel, oberhalb von Monaco.die prinzessin liebt elefanten– in der wildnis, aber auchim zirkus – vorausgesetzt,die Haltung ist artgerecht.

Von PETRA HALL

Fotos CHARLY GALLO,CENTRE DE PRESSE

51MONACOriviera

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heute ist das Festival International du Cirque deMonte-Carlo eines der renommiertesten der Welt,die heiß umkämpften Siegerauszeichnungen, die«goldenen Clowns», entsprechen den Film-«oskars»,die Aufführungen werden in 50 ländern im TV aus-gestrahlt. hier aufzutreten, ist für die besten inter-nationalen Künstler die höchste ehre. nur zweimalfiel das Festival aus: 1982 wegen des tödlichen un-falls von Fürstin grazia Patrizia, 1991 wegen deszweiten golfkrieges.In diesem Jahr findet das Zirkusfestival von Monte-Carlo im Chapiteau von Fontvieille vom 14. bis 24.Januar statt. Das Jubiläums-Motto: «The Best of –die größten prämierten nummern des Festivals.»es gibt keine Jury, keinen Wettbewerb. lediglich 30der besten bisher gezeigten Auftritte sind präsent– eine weltweit einzigartige Show. um nur einigeTeilnehmer zu nennen: «goldene Clown»-gewinnerwie Alexis gruss und Flavio Togni mit ihren Pferden,die Familie Casselly mit ihren elefanten und die lö-wennummer von Martin lacey jr. werden das Pub-likum in den Bann ziehen. Viel Spaß verspricht dervon Clown Bello nock präsentierte originelleBauernhof-Auftritt mit Kühen, Schweinen, gänsenund Ziegen.nie da gewesen: Am 19. Januar treten bei der «gol-den gala» verschiedene Disziplinen zusammen auf,wie zum Beispiel 16 chinesische Diabolo-Mädchenmit dem derzeit weltbesten Jongleur Kris Kremooder das Duo von Alexis gruss und Flavio Togni mitihrer beeindruckenden Kavallerie von 30 Pferdenaller rassen.Am 16. Januar heißt es: raus aus dem Zelt! Ab 14.30uhr zieht eine bunte Parade durch die ganze Stadtbis hin zum Platz des Fürstenpalastes. hier bringenArtisten und Tiere die Zuschauer mit einer «openAir Circus Show» zum Staunen.

Herr Pilz, seit Jahren protestie-ren Tierrechtler gegen die Dar-bietung von Elefanten-Nummernund anderer Wildtiere im Zirkusund sprechen von Tierquälerei.Auch in Monaco?Ja, auch in Monaco hatten wir ei-nige Protestaktionen. Die Zeitenhaben sich gewandelt. Waren früherWildtiere in der Manege eine Selbst-verständlichkeit, ist nun schon seitvielen Jahren eine Diskussion umdas Thema entbrannt, die nur zumTeil richtig ist. entscheidend ist, wiedie Tiere behandelt werden, unterBerücksichtigung der geltendenleitlinien und gesetze in den ver-schiedenen ländern. Affen- und Bä-rennummer sieht man heute kaummehr. Tiernummern stehen an ers-ter Stelle der Beliebtheitsskala, vorArtistik und Komödie. Fürst rainierund Prinzessin Stéphanie habenrecht, wenn sie sagen, ein Zirkusohne Tiere sei kein Zirkus.

Und wer kontrolliert die Hal-tung?Dafür sind die Amtstierärzte deslandes, in dem der jeweilige Zirkusgastiert, zuständig. Sie müssendafür sorgen, dass die gesetzlichenVorschriften für artgerechte hal-tung nachhaltig respektiert werden.leider ist das auch heute noch

nicht überall der Fall. In Monaco ak-zeptieren wir nur Tiere, die in denStaaten, wo sie auftreten, unterKontrolle stehen. Das klappt sehrgut.

Ich könnte weinen, wenn ichprächtige Tiger in der Manegeoder im Käfig sehe …Das verstehe ich, ist aber nicht rich-tig. Diese Tiere haben die Freiheit niegekannt und könnten da gar nichtüberleben. raubkatzen, besonderslöwen, bewegen sich in der Wildnisauch kaum. Bei professionellenDompteuren wie meinem Schwie-gersohn Martin lacey jr. finden dieTiere Ansprache, Futter und sind Teilder Dompteurs-Familie. Sie werdenregelrecht verwöhnt.

Dennoch, ist das Leben von Tie-ren im Zirkus nicht widernatür-lich?Widernatürlich? Da kommt man jains uferlose! Denken Sie an diePferde, Vögel, hunde … nein, dieTiere leiden überhaupt nicht, sieführen ein friedliches leben. Auchwird für sie im Alter gesorgt.

Wie sehen Sie die Zukunft desZirkus?Durch den herrschenden Zeitgeistwird es gewisse nummern mit Tier-haltung auf längere Sicht nichtmehr geben. Die anderen leistun-gen hingegen streben mehr undmehr zu extremer Perfektion aufhöchstem niveau. Der Zirkus istheute die einzige Form der live-un-terhaltung für die ganze Familie.Deswegen blicken wir zuversichtlichin die Zukunft. Dabei verlieren wirnie aus den Augen, dass der Zirkusauf drei grundpfeilern ruht: artisti-sche Darbietungen, Komödie und –Tiere.

TIERE IM ZIRkUS:EINE qUälEREI?

Gespräch mit dem artistischen Direktor des Festivals, Urs Pilz

52 MONACOriviera

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err Meyer-Landrut, seit Septem-ber 2015 sind Sie deutscher Bot-schafter in Paris und somitauch zuständig für Monaco.Welche Aufgaben liegen Ihnenam meisten am Herzen?

ein Botschafter sollte dazu beitragen, die entwick-lung und die Anliegen des eigenen und des gast-landes zu erklären – trotz des vielfältigen, bereitsbestehenden Austausches zwischen Deutschland,Frankreich und Monaco. Spannend ist es, wenn eskonkret wird. So besuche ich zum Beispiel Schulenund unternehmen, um die Akteure der verschiede-nen Bereiche näher kennen zu lernen. Durch Diversi-tät erfährt man mehr. Ich werde sicher auchregelmäßig ins Fürstentum kommen. Monaco hat alsStaat einen ganz eigenen Charakter, den man nur er-fassen kann, wenn man möglichst oft vor ort ist.

H

«GElASSENHEIT IST vONNöTEN»Interview mit dem deutschen Botschafter Nikolaus Meyer-Landrut

er bekleidet eines der strate-gischsten Diplomatenämter welt-weit. Nikolaus Meyer-Landrutlöste Susanne Wasum-rainer imSeptember vergangenen Jahresals deutscher Botschafter in Parisab. Für seinen amtsantritt imFürstentum reiste er im Dezem-ber zur akkreditierung durchFürst albert nach Monaco. Dorttraf ihn rZ-ChefredakteurinPetra Hall im Hôtel Hermitage.

Ihrer Ankunft in Frankreich eilte Ihr hervorra-gender Ruf als engster Berater der Bundeskanz-lerin in Europafragen voraus. Seitdem Sie dasBundeskanzleramt verlassen haben, hat sichdie Lage der Flüchtlinge extrem zugespitzt.Welche Meinung vertreten Sie zu der Haltungder Kanzlerin und wie sehen Sie Europas Zu-kunft?Die Flüchtlingsfrage fordert europa zur Verteidigungseiner Werte heraus. Die Aufnahme von Kriegsflücht-lingen und das Asylrecht sind grundpfeiler unserereuropäischen Werteordnung. Selbstverständlichmuss man darauf achten, dass nur die PersonenSchutz erhalten, die wirklich Schutz benötigen. es istdie Aufgabe der regierung, nicht-Schutzbedürftigeaus dem westlichen Balkan zum Beispiel in derenheimat zurückzuschicken. Auch muss die eu ge-meinsam lernen, ihren Außengrenzen-Schutz zu ver-bessern. ohne diesen gerät unsere Freizügigkeit ingefahr. nur die Türkei kann kurzfristig den Flücht-lingsstrom begrenzen. Außerdem muss es zur Kon-fliktlösung im Irak kommen.

Wenige Monate nach Ihrer Ankunft in Fran-kreich wurde die Welt von den Pariser Attenta-ten erschüttert. Welche Maßnahmen hat diedeutsche Botschaft in jenen Tagen ergriffen? Ich war am 13. november mit Außenminister Stein-meier im Stade de France, als wir die erste explosionhörten. Wir waren mit dem deutschen Außenminis-terium und den französischen Sicherheitsbehörden

Foto obenfürst albert ii. Von

Monaco akkreditiert botscHafter nikolaus

Meyer-landrut © Gaëtan Luci, Palais Princier

54 MONACOriviera

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in Kontakt, es war ein furchtbarer Schock. Meineerste Sorge war, alle Botschaftsangehörigen und ihreFamilienangehörigen, die im Stadion waren, wiederwohlbehalten zu hause zu wissen. Ausgangspunktdes Angriffs war zwar das deutsch-französischeFußballspiel, aber Ziel war unsere europäische le-bensweise, insofern galt er auch uns Deutschen.

Was können wir nun tun? Auf alle Fälle ist Angst kein guter ratgeber. Wir müs-sen uns als freie länder behaupten, aber erhöhteWachsamkeit ist geboten. Wir dürfen uns unsere Artzu leben nicht zerstören lassen, gelassenheit ist von-nöten. Wenn wir uns einschüchtern lassen, habendie Terroristen schon halb gewonnen.

Und wie ist Ihre persönliche Reaktion als Vatervon vier Kindern?Ich möchte nicht von meinen Kindern sprechen, son-dern mich an alle jungen Menschen richten. Wirmüssen der nachwachsenden generation denrücken stärken und sie immer wieder dazu auffor-dern, sich zu einem freien leben und ihren grund-sätzen zu bekennen. Ich bin in der bleiernen Schwereder 1970er-Jahre groß geworden und habe das alsSchüler als sehr belastend empfunden: rote ArmeeFraktion, hanns Martin Schleyer … auch das war Ter-ror. Aber unsere eltern sagten immer wieder: lassteuch davon nicht beeinflussen!

Sie sind während des Klimagipfels COP 21 inParis nach Monaco gereist. Ja, das ist eine schöne zeitliche Koinzidenz. Wirschätzen das umwelt-engagement des Fürsten sehr.Wenn alle warten, dass andere etwas unternehmen,werden wir nie weiterkommen. Fürst Albert zeigt ein-drucksvoll, dass man auch als kleiner Akteur Zeichensetzen kann.

Wo immer man Sie googelt, erscheinen Sie alsOnkel zweiten Grades der Sängerin Lena. Wiegehen Sie damit um? Ach, wissen Sie, in der ersten hälfte meines lebenswar ich der neffe meines onkels, des Diplomaten An-dreas Meyer-landrut. In der zweiten hälfte bin ichonkel seiner enkelin. Damit kann ich gut leben.

Welche Ziele haben Sie für Ihre Amtszeit inFrankreich?Ich bin der Bundesregierung und dem Bundespräsi-denten sehr dankbar, dass sie mich in dieser sowichtigen Zeit nach Paris entsandt haben. Ich freuemich sehr über diese Aufgabe, denn ich habe michimmer mit der Frage der europäischen Integrationbeschäftigt. es ist Deutschlands und Frankreichs his-torische Verantwortung, europa voranzubringen.Dieses vor ort begleiten zu können, ist eine schöneund zentrale herausforderung, zudem in einem wun-derbaren land.

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um am gewinnspiel teilzunehmen, senden Sie bitte eine e-Mail mit Ihren Kontaktdaten unter dem Betreff «Innendesign» an [email protected]. einsendeschluss ist der 29. Februar.

«MonACo hATAlS STAAT eInengAnZ eIgenenChArAKTer, DenMAn nur erFAS-Sen KAnn, WennMAn MöglIChSToFT Vor orT IST»

55MONACOriviera

Page 56: Riviera Zeit - Januar 2016

KlASSIK

PIANIST JOSEFbUlvA SPIElT IM AUDITORIUMRAINIER III

ianist Josef Bulva gibt ein Konzertin seiner Wahlheimat: Am Montag,25. Januar, spielt der gebürtige

Tscheche ab 20 uhr Werke von Mozart,Beethoven, liszt und Chopin im Auditoriumrainier III des Fürstentums. Der gefeierteund nach einem schweren unfall, der ihn 13Jahre außer gefecht gesetzt hatte, vor eini-ger Zeit auf die Bühne zurückgekehrte Mu-siker gilt wegen seiner analytischenherangehensweise an klassische Stückeals Wissenschaftler unter den Pianisten.Achten Sie mal drauf: Keiner weiß wie erdie mittlere Pedale des Pianos zu nutzen.reservierung: tel. +377 98 06 28 28

uMWelTMArSCh

FÜRSTENZWIl-lINGE GEGEN DENklIMAWANDEleinen Tag vor Beginn des Weltklimagipfels CoP21 in Paris hatten die Fürsten-Zwillinge einenihrer seltenen Auftritte in der öffentlichkeit –ganz unspektakulär und ohne Medienrummelin Sport-Buggy und Freizeit-outfit. gabriellaund Jacques begleiteten ihre eltern, FürstinCharlène und Fürst Albert II., bei einem «Klima-marsch» durch die Altstadt Monacos bis hinun-ter zum Stadion. Besser hätte Papa grimaldisein Anliegen – den Kampf gegen die erd-erwärmung – kaum unterstreichen können:Tun wir’s für unsere Kinder!

geSChWISTer AuST

Deutschesklassik-Duoauf der bühnedes Théâtredes Variétés

ie deutsche Klarinettis-tin Bettina Aust (Foto)ist am Dienstag, 13. Ja-

nuar, auf einladung von Ars Anto-nina Monaco zu gast im Théâtredes Variétés. Die Siegerin desDeutschen Musikwettbewerbs2015 spielt ein Programm mitWerken von Schumann, liszt, De-bussy und Poulenc. Sie wird amKlavier begleitet von ihrem eben-falls bereits mehrfach ausge-zeichneten Bruder robert Aust,mit dem sie seit 15 Jahren alsDuo international aufhorchenlässt.Bettina Aust setzt nicht nur neueMaßstäbe mit ihrem solistischenSpiel, sondern hat sich auch inder Kammermusikszene profiliert.Der eintritt fürs Konzert beträgt20 euro, Beginn ist um 20 uhr. reservierung: tel. +33 (0)6 03 44 20 66.

on zahlreichen neuerun-gen geprägt ist die 84.Ausgabe der rallye Monte-

Carlo, die vom 20. bis 24. Januargenau 80 Teilnehmer durchs ber-gige hinterland der Côte d’Azur füh-ren wird. Alles beginnt mit einem3,35-km-Shakedown am Auftakt-Mittwoch in gap. ernst wird esabends drauf ab 18.10 uhr, wennder offizielle Startschuss am Casi-noplatz in Monte-Carlo fällt. Dienacht-etappe selbst wird im De-partement Alpes-de-haute-Pro-vence zwischen entrevaux undSeynes-les-Alpes ausgefahren. AmFolgetag stehen drei Wertungsprü-fungen nördlich von gap an, ehe dieFahrer am Samstag, 23. Januar, auf

der längsten etappe ins Fürstentumgelangen. Der Schlusstag ist wieüblich für Prüfungen im hinterlandMonacos reserviert, an denen nurnoch die 60 besten Fahrer desKlassements teilnehmen dürfen.nach dem Col de l’orme (Saint-laurent) führt die Strecke von laBollène-Vésubie nach Peïra Cavaund zurück – eine neu-Interpreta-tion der berühmten Col-de-Turini-Passage! Ab 15 uhr werden dieSieger auf dem Vorplatz des Fürs-tenpalastes ausgezeichnet.die vom automobilclub von Mo-naco ausgerichtete 84. rallyeMonte-carlo ist gleichzeitig daserste von 13 rennen um die fia-rallye-weltmeisterschaft 2016.

rAllye MonTe-CArlo

AUF qUIETSCHENDEN REIFENDURCHS HINTERlAND

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56 MONACOriviera

Page 57: Riviera Zeit - Januar 2016

jasre.com

Page 58: Riviera Zeit - Januar 2016

58 GOURMETriviera

Page 59: Riviera Zeit - Januar 2016

n ganz ligurien gibt es zurzeit nurelf Sterne-restaurants. Daher istdie erfolgsgeschichte von AugustoValcelli umso bemerkenswerter.Mit 23 Jahren erhielt er seinen

ersten Michelin-Stern. Damit wurde der ehrgeizigeBrescianer zum jüngsten Sternekoch Italiens und,laut Augusto, der ganzen Welt. Wo Sie vom Könnendieses Wunderkindes kosten können? Am hafenvon Imperia-oneglia in einem der pastellfarbenen,mittelalterlichen Fischerhäuser. Doch eile ist gebo-ten: Das junge Talent will hoch hinaus in seinemprofessionellen leben und hat soeben ein Angebotvom Armani-restaurant in Dubai bekommen. Denn obwohl ihm in Imperia die einmalige Chancegeboten wurde, trotz seines jungen Alters Chefkochim bereits gesternten restaurant Agrodolce zuwerden – im Jahr darauf bekam er seinen eigenenStern – hält er von der Provinzhauptstadt nicht viel.

I

ITAlIENSJÜNGSTERSTERNE-CHEFkOCHT IN IMPERIA…

• … aber vielleicht nicht mehrfür lange • im vergleich zurnahen Côte d’azur ist Ligurienmit Sterneköchen nicht übermä-ßig verwöhnt: 49 Michelin-res-taurants (davon zehn mit zweiund eines mit drei Sternen) auffranzösischer Seite gegen insge-samt elf in der region zwischenSanremo und ameglia, alle je-weils mit einem Stern. rZ-Chef-redakteurin Petra Hall besuchteaugusto valcelli, Chefkoch im«agrodolce» in imperia.

FotoIMPerIA-oneglIA: eInSChöneS FleCKChen lIgu-rIen, ABer FÜr KoChTAlenTAuguSTo VAlCellI IST nIChTgenug loS

59GOURMETriviera

Page 60: Riviera Zeit - Januar 2016

«In Imperia würde ich nie ein eigenes lokal eröff-nen. Die Menschen hier sind verschlossen und ver-stehen meine Küche nicht. Überhaupt ist Italiensehr schwierig, was die gastronomie auf hohemniveau betrifft. es gibt keine Kontinuität und zuviele unkosten», sagt Valcelli. Man hört die Weltrufen.Im Juni 2013, da war er 22 Jahre alt, begann er beidem damaligen Sternekoch Andrea Sarri, der vorihm die Zügel im Agrodolce in der hand hatte. Seinvorheriger Arbeitgeber hatte Augusto, überzeugtvon dessen Begabung, empfohlen. Seine elternhaben ein haus in Diano Marina, so zog er vonBrescia nach ligurien. Im Dezember desselbenJahres bat ihn der Inhaber des Agrodolce, den Pos-ten des Chefkochs zu übernehmen. «ein Zeichengroßen Vertrauens», so Valcelli mit der Coolnessseiner Jugend, «und eine großartige gelegenheit,meine Kreativität auszuleben.» Seine erste Woche als frisch gebackener chef wirder indes wohl nie vergessen: «es war ein Donners-tagabend, an diesem Tag ist nie viel los», erzählt er.«ein Paar tritt ein und bestellt ein Degustations-Menü. nach dem essen kommt mein Kellner zu mir:‚Der herr da möchte dich sprechen.‘ es war der Tes-ter von Michelin und er war ganz unüblicherweisemit seiner Frau erschienen! ‚Ich möchte Ihnen einKompliment machen‘, sagte er. ‚exzellente Produkt-auswahl und exzellente Technik. Sie werden Ihrenersten Michelinstern bekommen.‘ Welch ein wun-

derbares gefühl!» Augusto fährt fort: «Ja, ich willmeine gäste überraschen und ihnen emotionenmit auf den Weg geben.»emotionen, die ihm im Traum erscheinen wie an-deren jungen Männern schöne Mädchen: zum Bei-spiel die Kreation «Il gambero rosso e il kiwi» in dreiVariationen, die jetzt zum Preis von je 18 euro alsAntipasto auf der Speisekarte steht. Das rezept derSauce verrät er nicht. «Der geschmackliche Kon-trast zwischen der süßlichen Königskrabbe vonSanremo und der säuerlichen Kiwi ist ein gedicht,ich liebe Kontraste!» erklärt der Chefkoch. eines sei-ner weiteren lieblingsgerichte ist Carpaccio vonrotem Thunfisch oder dem lokalen palamita. Dazueine süßsaure Sauce agrodolce – aus Stangensel-lerie, Karotte, Zwiebel, roter Paprikaschote, Pinien-kernen (nicht die chinesischen), rosinen, Zuckerund weißem essig. oh, nun hat er doch eines seinerrezepte verraten! «Ja, weil es einfach ist», lächeltAugusto schelmisch.Für ein Sterne-restaurant halten sich die Preise imrahmen: risotto oder Pasta zwischen 16 und 20euro, Fleisch- und Fischgerichte wie Trionfo di pescie verdure in fritto croccante 18 euro. In der warmenSaison wird auch unter den Arkaden serviert, imkühlenden Schatten der orange-rosa Arkaden mitBlick auf das Meer und die yachten.

60 GOURMETriviera

Alassio: Palma

Albissola Marina: ristorante 21.9.

Ameglia: Mauro ricciardi allaLocanda dell’angelo

Arma di Taggia: La Conchiglia

Bergeggi: Claudio

Cervo: San Giorgio

Genua-Nervi: The Cook

Millesimo: Locanda dell’angelo

Noli: il vescovado

Sanremo: Paolo e Barbara

DIE WEITEREN STERNE-

RESTAURANTSIN LIGURIEN

Page 61: Riviera Zeit - Januar 2016

Ü B E R M Ä S S I G E R A L K O H O L G E N U S S S C H A D E T I H R E R G E S U N D H E I T , G E N I E S S E N S I E I H N M A S S V O L L

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LE LAVANDOU (VAR) - FRANCE

E I N E S C H Ö N E H A N D S C H R I F T

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Page 62: Riviera Zeit - Januar 2016

kUlINARISCHES kURZ GEFASST

Fjordforelle auf «Tour de France»Die norwegische Spezialität kommt im Januar in Nizzas restaurants

DIESE RESTAURANTSIN NIZZA SERVIERENIM JANUAR FJoRDFoRELLE

Flaveur Le Millésime Les 2 Canailles L’atelier Nice @rt Bistro

ie norwegische Fjordforelleerobert Frankreich! Im Ja-nuar geht der magere,

orangerote Fisch mit hohem gehaltan omega-3-Fettsäuren zwei Wo-chen lang auf eine «Tour de France»:Mehrere kleine, aber feine restau-rants in fünf großstädten deslandes bieten vom 11. bis 24. Ja-nuar Menüs rund um die Fjordfo-relle an – darunter einige lokale innizza. «Die chefs kreieren jeweils ei-gene gerichte, in denen sie lokaleProdukte auf überraschende Weisemit der norwegischen Spezialitätkombinieren», erklärt Matthias Spie-ler Bugge. Der norweger ist alsKoch des «Flying culinary circus» in

Wer die große japanische Küchemag, geht in Monaco in Joël ro-buchons yoshi im hotel Metropoleoder ins nobu im Fairmont. Wasjedoch noch fehlte, war eine feinechinesische Adresse. Quer gegen-über vom grimaldi Forum eröff-nete daher riccardo giraudi vorzwei Jahren das schicke Song QI,sein 16. (!) restaurant im Fürsten-tum. Die Innendekoration hat sicham Shanghai der 1930er-Jahreinspiriert, und es ist der aus hong-Kong stammende Starkoch Alanyau, der für begeisterte gästesorgt. Wahrscheinlich vergessen

Sie alles, was Sie bisher über chi-nesische Küche dachten, wenngerichte wie handgemachte nu-deln mit Kaviar, gedämpften gam-bas und schwarzen Bohnen oderdie klassische Pekingente aufge-tischt werden. Das Mittagsmenüwechselt alle zwei Wochen undkostet 45 euro, abends wird es wiein allen lokalen an der Côte deut-lich teurer.

Monaco7 ave Princesse GraceTel. +377 99 99 33 33Dienstags geschlossen

TABLE D’EXCEPTION

der ganzen Welt auf kulinarischerMission unterwegs. In nizza er-klärte er den Chefköchen der teil-nehmenden restaurants dasProdukt in einem Workshop undhatte sie im handumdrehen bezirzt:ob roh, mariniert, gedünstet, gebra-ten oder gegrillt – die Fjordforelle istnicht nur günstiger, feiner im ge-schmack und weniger fett alslachs, sondern bietet jede MengeMöglichkeiten, sich am herd auszu-toben. Die Köche in nizza zauberten Köst-lichkeiten wie ein «Confit von Fjord-forelle zu Schwarzbrot und Joghurtmit langustinensaft» oder «Fjordfo-rellen-ravioli mit räucherspeck».

Auch an der Côte d’Azur gibt es Fo-relle, eine deutlich kleinere Ver-wandte aus dem Vésubie-Fluss. Dienorwegische Fjordforelle gilt des-halb als etwas ganz Besonderes,weil sie im eisigen Fjordwasser auf-wächst. Sie braucht beste Wasser-

Nacktes FleischAuf ein Wortspiel geht ein Kalenderzurück, den jetzt ein Dutzend Chef-köche im Departement Var heraus-gegeben haben. Alles begann mitgeplänkel unter Kollegen in den so-zialen netzwerken. um die leibes-fülle ging es, bis einer vorschlug:«Machen wir doch einen Kalendermit ‚chefs à poêle‘!»

Die Idee nackter nicht-Schönheitenauf Kalenderblättern ist nicht neu.Besonders hübsch aber das Worts-piel: à poêle heißt so viel wie «amKochtopf» – während das identischausgesprochene à poil für «nackig»steht.Wo die Kalender für den gutenZweck verkauft werden, steht hier: www.levardesgastronomes.com

qualität bei hohem Sauerstoffge-halt. In norwegens Fjorden findetsie die perfekte Kombination aussüßem Schmelzwasser und salzi-gem Meerwasser. Die chefs in nizza waren beim Pro-bekochen im Dezember begeistertvom vielseitigen Fisch aus demhohen norden, der in einer globali-sierten Welt frisch bis an die rivierageliefert wird. ob er die Fjordforellekünftig allerdings regelmäßig aufseine Karte setzt, hänge noch vomerfolg der Veranstaltung im Januarab, so Aurélien nourry, Chefkoch imMillésime: «Aber zumindest zu be-sonderen gelegenheiten werde ichsie wieder ordern.» as

D

Der bekannte Journa-list Jacques gantié istein hervorragenderKenner der restaurantsan der französischenund italienischen ri-viera. In seinem kulina-rischen Führer «guidegantié» stellt er hun-derte von Insidertippsfür gourmets vor.

GRANDE TABLE

TABLE DE QUALITÉ

COUP DE CŒUR

SONG Qi

Jacques GantiésreSTAurAnT-

eMPFehlungen

62 AMUSE-bOUCHESriviera

Page 63: Riviera Zeit - Januar 2016

GOURMET-HäPPCHENFREI YACHT «Caprice du Chef»: Luxus-Catererfür besondere Gelegenheiten

WIE WÄR’SMIT…?

ür gehobene Küche braucht es keinrestaurant: ob auf Ihre yacht, zuIhnen nach hause oder in eine lo-cation Ihrer Wahl – der monegassi-sche luxus-Caterer «Caprice duChef – La Réserve des Gourmets»

liefert wann immer und wohin Sie wollen, in und umMonaco! Auf dem Menü stehen feinste Speisen, deren Zutatenmit viel kulinarischem Sachverstand weltweit einge-kauft werden, und Spirituosen aus allen ecken dererde. laura Seguret und ihr Team bieten wahlweiseköstlich-kunstvolle Hors d’Oeuvres für Steh-Buffets,richten Festessen aus oder versorgen Ihre Kundenmit Delikatessen nach Wahl – von Kaviar über Käse,foie gras, Fisch von lokalen Fischern und obst undgemüse aus der Provence, feinster Schokolade undbestem olivenöl bis hin zu räucherlachs und fri-schem Trüffel. Auch Ihr Frühstück oder Desserts kön-nen Sie direkt zu sich auf die yacht oder IhreDachterrasse bestellen …Auf Wunsch wird außerdem Sushi vor ort im laden-lokal in hafennähe zubereitet, ebenso wie Fisch-Plat-ten oder vollständige Menüs.Auch bei spontanen engpässen helfen die guten geis-ter von «Caprice du Chef» aus: Auf Ihrer Party geht derChampagner zur neige oder eine bestimmte Spiri-

F

Laura Seguretund ihr Team

liefern Köstlichkeitenzu Wasser undzu Lande – in

und um Monaco.

Canapés mit avocado und LangusteJakobsmuscheln mit Kaviar und Yuzu-Perlen aufSchwarzbrotgeröstetem Walnuss-Brot mit foie gras und FeigenLachsröllchen mit Zucchini und KäseSteinpilzsuppe mit schwarzem Trüffelhausgemachten Blinis mit Kaviar und SalzbutterKäseplatte mit den besten französischen SortenTiramisu mit frischen erdbeeren und Himbeer-PerlenMini-Tartes mit Schokolade und crème caramel

1, cHeMin des Œillets98000 Monaco

tel. +33 (0)6 80 86 29 [email protected]

CAPRICE DU CHEF

tuose findet überraschend guten Anklang? Innerhalbkürzester Zeit wird im Fürstentum nachschub ange-liefert. Aufträge werden in vier Sprachen (Französisch, en-glisch, Italienisch und Spanisch) täglich, auch amWochenende, entgegen genommen. geliefert wird inder regel innerhalb von 24 Stunden.

63ANZEIGEriviera

Page 64: Riviera Zeit - Januar 2016

Festlicher Abschluss des russi-schen Jahrs in Monaco. Fürst Al-bert, Prinzessin Caroline von hannover,russlands Kultusminister Vladimir Me-dinski, der Vize-Minister des Auswärti-gen Amtes Alexeï Meshkov undzahlreiche Persönlichkeiten verab-schiedeten in der prachtvollen operdes Fürstentums das russische Jahr2015 in Monaco. Aus diesem Anlassgab das Philharmonische orchestervon Monte-Carlo unter der leitung vongianluigi gelmetti ein Konzert in ge-denken des 175. geburtstags von PiotrTschaikowsky.

«Wir haben keine Angst, inFrankreich aufzutreten!» unddas bewiesen die legendären Scor-pions am 24. november, also elf Tagenach den furchtbaren Attentaten inParis. Denn sie starteten ihre Tour-nee durch das hexagon mit einemAuftritt in Bercy (Accor hotels Arena)vor knapp 20 000 ebenso uner-schrockenen Fans aller Altersgrup-pen. es war die erste Band, die nachder Tragödie vor großem Publikum inder hauptstadt auftrat. und wie die«heavy-metal-Jungs» aus hannoverauftraten! um 21.15 uhr ertönte eineSirene zum Auftakt der Show – wieimmer mit- und hinreißend. Aber andiesem Abend war alles anders: dieMenschen, noch unter dem tiefenSchock der ereignisse. und die Scor-pions, die wie nie zuvor die emotio-nen ihres traumatisierten Publikumsfühlten. So sagte leadsänger KlausMeine zu Beginn des Konzertes: «Derheutige Abend wird eine huldigung

an das leben sein!» erste gänsehaut.Ab dem zweiten Song – vor der rie-sengroßen französischen Flagge –singen die Fans jedes einzelne Wortmit, als wollten sie das inneregrauen damit auslöschen. Zweitegänsehaut. und dann Schlagzeuger James Kot-tak: Aus einem Solo entwickelt derAmerikaner fast spielerisch die Mar-seillaise, zieht dann einen Spickzettelaus der Tasche und singt zusammenmit allen Anwesenden die national-hymne auf Französisch. Dritte gän-sehaut und emotionen hoch drei.Schade, nizza stand bei dieser Tour-nee nicht auf dem Programm wie imJahr 2012. Damals hatten die Scor-pions ihren Abschied angekündigt.Zum glück haben sie es sich andersüberlegt. Aus welchem grund? Das und mehrverrät Ihnen, liebe leser, Scorpions-Chef rudolf Schenker in einer unse-rer nächsten Ausgaben.

Innovative kunst in der bank. Siesehen sich nicht ähnlich und doch:Mutter und Tochter verbindet dieselbeleidenschaft. nita Ker und laure hat-chuel-Becker haben innovative Kunstim Blut. Kürzlich zeigten die beidenKünstlerinnen, die zwar an der Côted’Azur beheimatet, aber internationaltätig sind, eine Probe ihrer Ideen undInspirationen in der Bank CFM Monaco.um die Arbeit des KinderhilfswerksAMADe zu unterstützen, spendete jedevon ihnen eines ihrer Werke. Das trafsich gut. Denn die CFM Monaco, dieKunden und Freunde zur Vernissageeingeladen hatte, fördert schon seitlangem das unter der Präsidentschaftvon Prinzessin Caroline von hannoverstehende AMADe sowie Aktionen imKunstbereich des Fürstentums.

laure HatcHuel-becker, cfM-ge-neraldirektorgilles Marti-nengo und jé-rôMe froissart,generalsekre-tär Von aMadeMondiale, VoreineM der ge-spendetenwerke (V.l.).© Olivier Warter

© Palais Princier - Gaétan Luci

© Arlinda Mestre

64 MENSCHENriviera

Page 65: Riviera Zeit - Januar 2016

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Page 66: Riviera Zeit - Januar 2016

Zwei Schädlinge drohen diebeliebten Pflanzen zu ver-nichten. Damit die Côted’azur eines ihrer Symbolenicht verliert, ist eine syste-matische Prävention beiallen Palmen unabdingbar.Von TOBIAS A. WILLE

• Wie Palmmotte und Palmrüssler wirksam bekämpft werden können •

PAlMENSTERbEN AN DER RIvIERA

eider begünstigt der Kli-mawandel nicht nur dasAnpflanzen exotischerArten am Mittelmeer, son-dern auch eine schnelle

und massive Ausbreitung vorher unbekann-ter Schädlinge. ernsthaft in ihrem Bestandbedroht sind mittlerweile fast alle mittel-meerischen Palmen – hilflos ausgesetztden Angriffen zweier hauptschädlinge:denen der sogenannten Palmmotte (Pay-sandisia archon) und denen des roten Palm-rüsslers (rhynchophorus ferrugineus). DiePalmmotte ist ursprünglich in uruguay undArgentinien heimisch, der Palmrüsslerstammt aus tropischen regionen Asiens. es ist dringend notwendig, systematischund ausdauernd gegen die Palmschädlingevorzugehen – nicht nur, weil die entsorgungdes Stamms einer alten, abgestorbenenPalme äußerst kostenintensiv ist. Auch dasAuge leidet mit: In verschiedenen gegendender riviera sind längst ganze, ehemalsprächtige Alleen zerstört. Wer ein beson-ders trauriges Beispiel sucht, wird in hyères(Var) fündig.ein großes Problem bei der Bekämpfung derSchädlinge besteht in der hohen Anzahl anZweitwohnsitzen, deren gärten vor allemim herbst und Winter unbeobachtet sind,so dass die larven beider Insekten beson-ders leichtes Spiel haben.Der einfachheit halber beschränken wir unsim Folgenden auf die lateinischen namen.Die französischen, deutschen und engli-schen namen der Palmen finden Sie zumBeispiel im Blog der an der Côte d’Azur tä-tigen garten-Designer von green Parrot gar-dens (www.greenparrotgardens.com).

Welche Palmen werden von derPalmmotte befallen? Butia yatay, Chamaerops (alle Arten), Phoe-nix (canariensis/dactylifera/reclinata), lata-

nia, livistona (chinensis/decipiens/saribus),Sabal, Syagrus (romanzoffiana/yatay), Tra-chycarpus fortunei, Trithrinax campestris,Washingtonia (alle Arten und Zuchtformen,inklusive filifera).

Welche Palmen werden vomroten Palmrüssler befallen?Areca catechu, Arenga pinnata, Borassusflabellifer, Caryota (maxima/cumingii),Cocos nucifera, Corypha (gebanga/elata),elaeis guineensis, livistona decipiens, Me-troxylon sagu, oreodoxa regia, Phoenix (ca-nariensis/dactylifera/sylvestris), Sabal um-braculifera, Trachycarpus fortunei, Wa-shingtonia (alle Arten und Zuchtformen, in-klusive filifera). Die hauptsächlich an derCôte d’Azur vorkommenden Arten – Cha-maerops, Phoenix, livistona, Trachycarpusund Washingtonia – werden von mindes-tens einem der beiden Schädlinge angegrif-fen. Da aus verschiedenen gründen nichtdamit zu rechnen ist, dass die Schädlingeim Mittelmeerraum kurzfristig eingedämmtwerden können, stellt sich einerseits dieFrage, welche Arten bei neuanpflanzungenausgewählt werden sollten. Andererseitsmüssen sichere, effektive, kostengünstigeund praktikable lösungen zur Präventionund Verringerung der Verbreitungsge-schwindigkeit gefunden werden.

Woran erkennt man einen befall?Das Schadbild an befallenen Palmen ähneltsich bei beiden Insekten, wobei ein Befalldurch den Palmrüssler noch schneller zumAbsterben der Palme führt. Während imFalle der Palmmotte nur deren larven diePalmblätter zerstören, frisst der Palmrüss-ler auch selbst – und nicht nur dessen lar-ven – löcher und lange gänge in dieBlattwurzeln.Beide Schädlinge greifen den weichen (undeinzigen) Wachstumspunkt der Palme, densogenannten Vegetationskegel, unmittelbarunterhalb der Krone an. Sobald dieser zer-stört ist, kann die Palme nicht weiterwach-sen; sie stirbt ab. Aus diesem grund ist eineschnelle und ausdauernde Behandlung allerPalmen notwendig.Je älter und damit höher, je verbuschter(Chamaerops) und dornenbewehrter (Phoe-nix) die jeweilige Palme ist, umso aufwän-diger wird die Kontrolle eines möglichenBefalls sein. Braun umrandete kleine löcherin herausgewachsenen Blättern zeigen an,dass zumindest vor einer Weile ein Befallstattgefunden hat und die nächste genera-tion der Schädlinge die Palme vermutlichbereits verlassen haben wird. Feines, fase-

L

Foto oben

HübscH, aber gefäHrlicH: die«palMMotte» paysandisia arcHon© Didier Descouens

Foto unten befallene pHoenix canariensis.ob käfer oder Motte - das scHad-bild äHnelt sicH© PuDo

66 FREIZEITriviera

Page 67: Riviera Zeit - Januar 2016

riges und mit getrocknetem Palmsaft ge-bundenes Material, das ein wenig aussiehtwie mit harz vermischtes dunkles Säge-mehl, unterhalb der Krone und zwischenden alten Blattwurzeln entlang desStamms, sind ein sicheres Zeichen füreinen massiven Befall. Waagerecht abste-hende, zuerst gelb und dann grau werdendeund weiter absinkende Blätter sind ein wei-teres Zeichen eines Befalls, besonders beider Phoenixpalme. Aufgrund des zunehmenden Ausmaßes desProblems ist es eigentlich irrelevant, ob einePalme bereits befallen ist oder nicht: es istnur eine Frage der Zeit, bis die Schädlingeattackieren, zumal zu Beginn einer erkran-kung der Palme keine äußerlichen Zeichenzu sehen sind. eine systematische Prävention bei allen Pal-men ist deshalb unabdingbar.

Wie können erkrankte Palmenbehandelt werden und welchePräventionsmaßnahmen sindsinnvoll?Weder der Palmrüssler noch die Palmmottehaben in unseren Breiten natürliche Feinde.Die eiablage beider findet in der regel imSpätsommer oder herbst statt. Die Palm-motte bietet als großer, auffällig dahinse-gelnder Schmetterling ein schönes, abertrügerisches Bild zwischen September undnovember. Die fliegenden Weibchen desPalmrüsslers sind dagegen oft so schnellund unauffällig, dass sie nur selten bemerktwerden. Bedauerlicherweise sind die lar-ven zudem auch noch frostunempfindlich,weshalb sie bei Abwesenheit der hausbe-sitzer besonders leichtes Spiel an den Pal-men haben.Zur Bekämpfung kommen natürlich Insek-tizide mit Wirkstoffen wie Abamectin 1,8 %(Injektion), Clorpirifos 48 %, Dimetoat 40 %,Fosmet 50 %, Imidacloprid 20 % oder Tia-metoxam 25 % in Frage. Weitere theore-tisch wirksame Insektizide sind in der euinzwischen aus gutem grund verboten. Allegenannten Insektizide sind extrem bienen-schädlich und haben weitere stark negativeAuswirkungen auf andere nützlinge, auf dieVogelwelt und das grundwasser. Da außer-dem eine dauerhafte Prävention nötig ist,ist der einsatz dieser Insektizide nicht nurdauerhaft zu umweltschädlich, sondernschlichtweg auch zu teuer.Sehr viel empfehlenswerter sowohl für dieBehandlung als auch zur Prävention ist dereinsatz der nematoden der Steinernemacarpocapsae, die man problemlos über dasInternet beziehen kann. gekühlt (zwischen

zwei und sechs grad Celsius) sind die Fa-denwürmer in Pulverform etwa eine Wochelagerbar. Die weißlich durchscheinendennematoden (aktives Stadium: 0,1 mm) su-chen die Schädlinge auf, dringen durch Kör-peröffnungen in diese ein, vermehren sichund sondern ein Bakterium ab, das denSchädling innerhalb weniger Tage abtötet.Für eine erfolgreiche Bekämpfung sollte dieBoden- bzw. Außentemperatur mindestens12 grad Celsius betragen, sonst sind die Fa-denwürmer inaktiv. Im Winter sterben dienematoden in der regel ab. Daher müssensie in der nächsten Saison erneut ausge-bracht werden. Die behandelten Palmkro-nen sollten in den folgenden sechs bis achtWochen möglichst feucht gehalten werden,damit eine langzeitwirkung erzielt werdenkann. nematoden sind uV- und lichtemp-findlich. Daher sollte die Behandlung bei

Dämmerung oder bedecktem himmelstattfinden! Die ideale Wirkungstemperaturliegt bei 15 bis 20 grad Celsius.Die Kosten betragen etwa 10 bis 30 euro, jenach Bestellmenge, die allerdings für zahl-reiche Palmen ausreichen sollte, zuzüglichArbeitszeit für das Ausbringen. Aufgrund des Arbeitsaufwandes und derSchwere des Problems ist es inzwischenempfehlenswert, bei höheren Palmen, dienicht bequem aus dem Stand oder miteiner leiter zu erreichen sind, eine Düse miteiner Spritzdüsenöffnung von mindestenseinem halben Millimeter fest zu installierenund mit einem Schlauch entlang desStammes zu verbinden. Die Düse muss le-diglich nach Bedarf bei der Pflege der Kroneneu ausgerichtet werden. Vom unterenende des Schlauchs, der an der jeweiligenPalme verbleibt, kann über eine handwas-serpumpe die lösung mit den nematoden

bequem in die Krone gepumpt werden.Wässern Sie die Palmkrone mit der nema-todenlösung großzügig und idealerweisemonatlich. Bei kleineren Palmen, die leich-ter zu erreichen sind, können Sie handels-übliche Drucksprüher verwenden. AchtenSie aber auf eine ausreichend große Sprüh-kopföffnung und darauf, dass Sie nicht den-selben Sprüher verwenden, mit dem Sieeventuell schon Insektizide ausgebrachthaben.eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfungder larven der beiden Schädlinge ist dasAusbringen der entomopathogenen PilzeMetarhizium anisopliae oder Beauveria bas-siana, die auch bei anderen Insekten um-weltunschädliche Wirkung entfalten unddie ebenfalls bequem über das Internet zubeziehen sind.

Welche weiteren vorsichtsmaß-nahmen helfen beim Erhalt derPalmen?untersuchen Sie Ihre Palmen regelmäßigauf die oben genannten Schadbilder undlassen Sie Ihre Palmen regelmäßig «schä-len» und pflegen. eine Chamaerops humilisbeispielsweise, die nicht laufend gepflegtwird und daher in kurzer Zeit stark ver-buscht, ist eine wahre Brutstätte für beideInsektenarten.lassen Sie Palmenschnitt nie lange herum-liegen. Falls es nicht zu verhindern ist, dassPalmenreste auf Ihrem grundstück verwei-len, verpacken Sie die offenen enden bzw.Schnittflächen mit starken Plastiktüten,denn der Duft der Palmsäfte wirkt beson-ders anziehend auf beide Insektenarten.Weisen Sie Ihren gärtner an, niemals miteiner ladung von Palmenschnitt aus ande-ren gärten auf Ihr grundstück zu fahren,sondern zuvor sämtliche Palmenreste zuentsorgen. oft genug werden die Schäd-linge sonst auf diese Weise besonders ef-fektiv auf zuvor unbelastete Anwesenverteilt.Auch wenn immer mehr Fachleute die (rich-tige) Ansicht teilen, bei Baumarbeiten kei-nen Wundschutz mehr einzusetzen, dieSchnittflächen also offen zu lassen, emp-fiehlt sich beim Schälen von Palmen derWundschutz wieder, um das Anlocken derSchädlinge durch austretenden Baumsaftzu verhindern.

Wer auf Palmen im garten nicht verzichtenwill, findet wiederum auf www.greenparrot-gardens.com alternative und attraktive Arten,die nicht auf dem Speisezettel von Palm-motte oder rotem Palmrüssler stehen.

ob eine Palme be-reits befallen istoder nicht, ist ei-gentlich irrelevant:Es ist nur noch eineFrage der Zeit, bisdie Schädlinge attackieren.

67FREIZEITriviera

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in neues Jahr beginnt undmit ihm entwickeln wirlöbliche Pläne, gute Vor-

sätze und vielleicht sogar neuePerspektiven. Das ist auch gut so,denn mehrere ereignisse des hin-ter uns liegenden 2015 haben unszweifeln lassen an selbstverständ-licher, stets verfügbarer Sicherheitund unseren glauben erschüttert,dass wir geschützt in einer friedli-chen Welt leben. In solchen Zeitenneigt man dazu, sich zurückzuzie-hen von der Welt und sein glückund Wohlbefinden im Privaten zusuchen. Doch wie vermitteln einem hausund garten die empfindung vonAufgehobensein und innerer Zu-friedenheit? Während innenschöne Textilien, gute Bilder, ge-schmackvolle Farben und persön-liche gegenstände für einZuhause-gefühl sorgen, müssenwir uns draußen etwas mehr ein-fallen lassen, um unseren eigenenhortus conclusus, unseren ver-schlossenen (Paradies-)garten, zukreieren. Doch warum verschlos-sen? Wollen wir denn nicht immeroffen sein, zugänglich, leicht zu er-reichen? nein, wollen wir nicht.Jeder von uns braucht auch einrefugium, ein ort, an dem wir dieWelt einfach mal Welt sein lassenund nur ganz bei uns sind. eine der besten und dabei schöns-ten Möglichkeiten, sich einen per-fekten privaten rückzugsort zuschaffen, ist die Anlage eines japa-nischen gartens. nun, was ist denn an einem japa-nischen garten so anders? Der ja-panische garten vermeidetÜberfüllung, er ist strukturiert, hatmindestens eine interessanteBlickachse, setzt auf eine redu-zierte Zahl von Pflanzenarten und

ist durch zwei hauptanforderun-gen definiert: einfachheit und Ba-lance. Diese Themen sind ebensodauerhafte Trends unserer Zeit: dieSuche nach dem einfacheren, aberqualitätvollen leben und einerfunktionierenden «Work-life-Ba-lance». Das Prinzip der bewussten redu-zierung – Überflüssiges weglassen,Wichtiges hervorheben – kannman auch im garten anwenden.Blumen in allen Farben, nicht be-schnittene Büsche und Bäume,unkraut und zu viel Dekoration las-sen einen garten billig und unge-pflegt aussehen, während klardefinierte Bereiche ein ästheti-sches Bild erzeugen. Die Kultur der japanischen gärtenist über 1500 Jahre alt und hat chi-nesische Wurzeln. einflüsse vonaußen, Politik, Dichtung, Malereiund auch Kriege haben zu zahlrei-chen Stilwandeln des japanischengartens geführt. Statt der stillenStein- und Teegärten, mit denenwir heute in erster linie den ty-pisch japanischen garten verbin-den, gab es in einigen Periodenüberquellende Blumenvielfalt, inanderen wurden künstliche Fi-scherdörfer angelegt und in vielenepochen war der garten untrenn-bar mit der Dichtkunst verbunden. heute dürfen wir ruhig auch einwenig unorthodox sein und ver-schiedene Stile miteinander ver-knüpfen. Wie wäre es zum Beispielmit dieser Idee? Wir gehen vomjapanischen Wandelgarten aus; eingroßzügiger garten, der sich durchmehrere kleinere und größereTeiche auszeichnet. Die darin lie-genden Inseln sind über Brückenerreichbar, die übrigens nicht rotsein müssen, sondern auch in sal-beigrün, cremeweiß oder dunkel-

blau gut aussehen. An einem die-ser Teiche könnte ein schönerAhorn wachsen (etwa Acer palma-tum 'Beni komachi'), gepflanzt aufeinem kleinen hügel (erstens ausästhetischen, zweitens aus Drai-nage-gründen). Im herbst lässt erseine scharlachroten Blätter aufdas Wasser fallen, vielleicht beäugtvon neugierigen Kois. gefällt Ihnendieses friedliche Bild? Wenn genü-gend Platz vorhanden ist, sollte un-bedingt ein gartenhaus gebautwerden, das auch Teehaus, Atelieroder Schreibwerkstatt sein kann.gartenhäuser sind geradezu prä-destiniert dafür, Kreativität zuwecken und ungestört vom restder Welt seinen einfällen auf Pa-pier oder leinwand Ausdruck zuverleihen. Berühmte gartenhaus-fans sind Johann Wolfgang vongoethe, george Bernard Shaw, PaulKlee, Prince Charles und SnoopDogg. Sie sehen also, Sie befändensich in interessanter gesellschaft,wenn Sie sich für mehr als einen«Schuppen» in Ihrem garten ent-scheiden würden.

Wir verlassen das gartenhaus, dasman vor allzu neugierigen Blickengut mit einer Bambuspflanzungschützen kann (bitte nicht die tief-greifenden rhizomsperren imBoden vergessen) und sehen unsden garten nun aus einem ande-ren Blickwinkel an: Sanft model-lierte hügel, helle geschwungeneSandwege, knorrige, in Szene ge-setzte gartenbonsais wie zumBeispiel Mädchenkiefer (Pinus par-viflora) und goldlärche (Pseudolarixamabili) prägen das Bild, schöneBüsche wie Ilex crenata, rhodo-dendren und Azaleen runden es ab.Kamelien sollten nicht fehlen; esgibt Sorten, die bis zu minus zwölfgrad frosthart sind. Zu bunt sollteman nicht werden, wählen Sieeinen Farbbereich und bleiben Siedabei. Außerdem gehören in einenjapanischen garten gut platzierte,sehr große Steine, ein Wasserspiel,gerne aus Bambus, und eine Stein-laterne. ein solcher garten wirkteinladend, beruhigend und inspirie-rend zugleich. Vielleicht ist daseine Perspektive fürs neue Jahr?

Auf japanischen Pfaden wandeln

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Schönheits-Tippsfür IhrenGarten

Ein Rückzugsort im neuen Jahr

In dieser Ausgabe vonSABINE SOPHY, green PArroT gArDenS

68 FREIZEITriviera

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m Jahr 2015 haben sichweltweit dramatische ereig-nisse abgespielt. Für dasWohlbefinden junger Men-schen in verunsichernden

Zeiten wie diesen sind Bestätigung und Be-ständigkeit elementare Faktoren. Die MouginsSchool am rande des Technologieparks So-phia-Antipolis (Alpes-Maritimes) bietet ihrenSchülern ein fürsorgliches umfeld. nicht al-lein die schulischen leistungen stehen imFokus, sondern eine ganzheitliche Bildung:Das heißt, neben dem breiten schulischen An-gebot stehen in ebenso vielfältiger Weise au-ßerschulische Aktivitäten auf dem Programm– im Bereich Sport, Musik, Kunst und Theater. gerade die außerschulischen Aktivitäten för-dern die entwicklung des Selbstbewusstseinsund das Miteinander, eigenschaften, die Schü-ler in der Zukunft benötigen. Außergewöhnlich ist auch der Campus derMougins School. Präzise auf die Bedürfnisseder Schule abgestimmte holzbauten am Wald-rand bieten eine hochmoderne Ausstattung;

hinzu kommen gestaltete Außenbereiche fürverschiedene Altersgruppen, die zum Wohlbe-finden von Schülern und lehrern beitragen. Die eltern-lehrer-Vereinigung PTA spielt einewichtige rolle in der Schule, was sowohl dasorganisieren von Festen und Veranstaltungenals auch von karitativen events betrifft, mitdenen lokale und internationale Projekte un-terstützt werden. Die Schüler entwickeln aufdiese Weise ein gespür für die Bedürfnisseanderer Menschen. Für eltern, die neu in derregion sind, bietet die PTA eine Plattform zumAustausch sowie – unterstützt von der Schul-verwaltung – hilfe bei der Integration in eineneue Community. eine internationale Schule mit Schülern mitüber 40 verschiedenen nationalitäten reißtganz automatisch grenzen zwischen rassenund religionen ein und lebt vor, wie Indivi-duen Teil einer harmonisch funktionierenden,vielfältigen gruppe sein können. Seit ihrer gründung vor 50 Jahren hat dieMougins School mit heute mehr als 500Schülern im Alter von drei bis 18 Jahren eine

einladende, familiäre Atmosphäre geschaffen,die den Kindern den einstieg in eine neueSchule in einem oftmals neuen land so leichtwie möglich macht. Die internationale Ausbil-dung auf der Basis des britischen lehrplansmacht die Schüler mit zahlreichen verschie-denen Kulturen bekannt und zeigt ihnen auf,wie bereichernd diese Begegnungen sind –die beste Vorbereitung auf die Welt von morgen.

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MOUGINS SCHOOl: vORAUS IN DIE ZUkUNFT!Hier werden Kinder auf die Welt von morgen vorbereitet

69SPECIAl: SCHUlEriviera

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SchulenAIx-en-ProVenCeEcole Privée Val Saint André19 av. henri Malacrida13100 Aix en ProvenceTel.: + 33 (0)4 42 27 14 [email protected]

International Bilingual Schoolof Provence500 Petite route de Bouc-Bel-Air, 13080 luynes/AixTel: +33 (0)4 42 24 03 40 www.ibsofprovence.com

AnTIBeSEcole Montessori d’Antibes,Terre Enfantineles Colonnes, 732 chemin des eu-calyptus06160 Antibes Juan-les-PinsTel.: +33 (0)6 49 28 32 52+33 (0)6 11 94 26 [email protected]

BeAuSoleIlWaldorf-Kindergarten «EcoleMaternelle Privée Internatio-nale»403 Ave Prince rainier III de MC 06240 Beausoleil Tel. + 33 (0)4 92 10 89 [email protected]

CAgneS-Sur-MerEIB Ecole Internationale Bi-lingue «le Pain de Sucre»43 Chemin du Pain de Sucre06800 Cagnes-sur-MerTel: +33 (0)4 93 73 70 41www.ecolesbilingues.com

CAnneSCollège International1 Ave Doc. Alexandre Pascal06400 CannesTel: +33 (0)4 93 47 39 [email protected]

FuVeAu (PAyS D’AIx)Sainte-Victoire InternationalSchool (SVIS)Domaine Chateau l’Arc, Chemin de Maurel13710 FuveauTel: +33 (0)4 42 26 51 [email protected]

genuADeutsche Schule GenuaVia Mylius 116128 genova - ItalienTel: +39 (0)10 56 43 [email protected]

grASSeInstitut Fénelon (mit englischem Zweig)7 Avenue yves emmanuel Baudoin06130 grasseTel.: +33 (0)4 93 40 60 59www.institut-fenelon.org

MAnoSQueEcole Internationale159 Av du D. Bernard Foussier04100 ManosqueTel: +33 (0)4 92 74 23 11www.ecole-internationale.ac-aix-marseille.fr

MonACoInternational School of Monaco12 Quai Antoine Premier 98000 MonacoTel.: +377 93 25 68 20www.ismonaco.org

MougInSEcole Saint Martin(Internationale Abteilung für Ce2bis CM1 – 8 bis 10 Jahre)841 Chemin de la Plaine06250 Mouginstel: +33 (0)8 99 18 77 03

Mougins School615 Ave Docteur MauriceDonat, Font de l’ormeBP 401, 06251 Mougins CedexTel: +33 (0)4 93 90 15 [email protected]

nIZZAABC School (Maternelle und Pri-maire)72 Bd Carnot 06300 nizzaABC School (Collège und lycée)12 rue gioffredo - 06000 nizzaTel: +33 (0)4 92 00 01 [email protected]

EIB Collège-Lycée Int. LaFayette10 Av Clemenceau06000 nizzaTel.: +33 (0)4 93 62 00 29www.ecolesbilingues.com

EIB Ecole Internationale Bi-lingue «le Pain d’epice»23 Bd gambetta06000 nizzaTel: +33 (0)4 93 44 75 44www.ecolesbilingues.com

International School of Nice(ISN)15 Ave Claude Debussy06200 niceTel: +33 (0)4 93 21 04 00www.isn-nice.com

Montessori School Nice2 rue de orestis06300 niceTel: 06 14 74 53 [email protected]

PégoMASEIB Ecole Internationale Bi-lingue «le Pain de Sucre 3»la Bergerie, 1257 route de grasse06580 PégomasTel: +33 (0)4 93 09 65 56www.ecolesbilingues.com

SoPhIA-AnTIPolISCentre International de Val-bonne (CIV)190 rue Frédéric Mistral06560 Sophia AntipolisTel: +33 (0)4 92 96 52 06www.civfrance.com

Ecole Bilingue InternationaleCôte d’Azur (EBICA)245 route des lucioles 06560 Sophia AntipolisTel: +33 (0)4 93 64 32 84www.ebicaschool.com

Ecole Bilingue Montessori «LesColibris»950 Avenue de roumanille06410 Biot/Sophia AntipolisTel: +33(0)4 93 63 29 [email protected]

Ecole Elémentaire Sartoux160 Promenade de la Bouillide06560 Valbonne S.-AntipolisTel.: 04 93 12 34 95www.ac-nice.fr/ienvalbonne/sar-toux

VIlleneuVe-louBeTCours Champollion109 Ave des Beaumettes06270 Villeneuve-loubetTel: +33 (0)4 93 20 89 76

HochschulenAIx-en-ProVenCeUniversité de la Méditerranée,Aix-Marseille 58 bd Charles livon13284 Marseille Cedex 07Tel: +33 (0)4 91 39 65 00www.univ-amu.fr

MonACoInternational University of Mo-naco (IUM)2 Avenue Albert IIMC-98000 MonacoTel.: +377 97 98 69 86www.monaco.eduTag der offenen Tür am 19.02.

nIZZACentre international de forma-tion européenne (CIFE)10 Avenue des Fleurs06000 nizzaTel: 04 93 97 93 [email protected], www.iehei.org

Edhec Business School 79 Boulevard rené Cassin06200 niceTel.: 04 93 18 99 66

Ipag, Wirtschaftsschule4 Boulevard Carabacel06000 nizzaTel: +33 (0)4 93 13 39 00www.ipag.fr

Université de Nice Sophia-Anti-polisGrand Château28 avenue Valrose; BP 213506103 nizza Cedex 2Tel: +33 (0)4 92 07 60 60http://unice.fr/universite

SoPhIA-AnTIPolISSKEMA Business School 60 rue Dostoïevski06902 Sophia AntipolisTel: 04 93 95 44 44www.skema.edu

EURECOM2229 route des Crêtes06560 Sophia AntipolisTel: +33 (0)4 93 00 81 00www.eurecom.fr

Internationale Schulen & Universitäten

70 SPECIAl: SCHUlEriviera

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DRUCk AN DERSCHUlEWie man seine Kinder stärkt Von AILA STÖCKMANN

© Shuterstock

ie helfe ich meinem Kind, in derSchule mit Druck umzugehen?Das war ende november Themaeiner Diskussionsrunde, die dieStadt Valbonne organisiert hat.Dabei ging es um zwei Arten von

Druck: den Druck, dem Kinder innerhalb einergruppe gleichaltriger ausgesetzt sein können(Stichwort «gruppenzwang/gruppendynamik»), undden leistungsdruck in der Schule. Die Antwort auf die Frage, so klang durch, ist relativsimpel: Je selbstsicherer und sozial kompetenterdas Kind, desto leichter wird es beiderlei Druckstandhalten können (siehe Info-Kasten «le Carta-ble»).Die Soziologin Catherine reynaud-Maurupt stellteein spannendes, auf zwei Jahre angelegtes Projektvor, das seit Beginn des Schuljahres an einergrundschule der Stadt (ortsteil garbejaïre) durch-geführt wird: das «good Behaviour game», ein vorJahrzehnten in den uSA entwickeltes Programmfür Schulklassen speziell in Problem-Vierteln, dasnachweislich bewirkt, dass die Schüler später er-folgreicher durchs leben gehen, weniger oft ar-beitslos und zudem gesünder sind, ein geringererTeil von ihnen Drogen nimmt, die Kriminalitätsrategeringer ist etc. Schon nach zwei Monaten, so berichtete die Sozio-login, arbeiteten die Kinder in den Testklassen em-siger, benähmen sich besser und würden einstärkeres gemeinschaftsgefühl an den Tag legen.Der Schlüssel zum erfolg: positive Bestärkung derSchüler durch Belohnung bei angemessenem Ver-halten statt Sanktionen bei störendem Verhalten.gerade im französischen Schulsystem, das tradi-tionell eher auf Sanktionen denn Belohnung ba-siert, ein innovativer Ansatz.Zahlreiche eltern trugen im zweiten Teil der Veran-staltung Fragen vor; die meisten drehten sichdarum, wie sie mit schlechten schulischen leis-tungen ihrer Kinder umgehen sollten. Besondersam CIV, der internationalen Schule von Valbonne,die zum zweisprachigen Abschluss (baccalauréat)führt (mit Deutsch, englisch, Spanisch, Italienischoder Chinesisch als zweiter Sprache neben Fran-zösisch), seien die Anforderungen an die Schülersehr hoch bei gleichzeitig hoher leistungsdichteder Schüler, die sich ihren Platz an der Schule inder regel durch gutes Abschneiden bei der Aufnah-meprüfung sichern müssen.Psychologin gaëlle rouyre forderte die eltern inihrer Antwort dazu auf, die eigenen Ansprüche zuprüfen und nicht Bestnoten zu fordern. nicht jedermüsse der Beste sein, und auf das spätere lebenhätten die noten weniger Auswirkung als oft ange-nommen.Auszüge der Vorträge der Podiumsteilnehmer hatdie Stadt auf ihrer Website veröffentlicht:www.ville-valbonne.fr (rubrik «Social et Santé», un-terpunkt «Ateliers/Conférences»).

… ist eine Website, die el-tern von 8- bis 12-jährigenKindern – sogenanntenpräpubertären Schülern –hilft, ihre Sprösslinge zustärken. im Fokus stehendie psychosozialen Kompe-tenzen der Kinder: Sie sol-len lernen, souverän mitden alltäglichen Herausfor-derungen des Lebens um-zugehen – darunter Stressund Druck in der Schule.

Die 10 Kernkompetenzen,damit dies gelingt:

Probleme lösen kön-nen/entscheidungen tref-fen könnenkreativ denken/kritischdenkeneffizient kommunizierenkönnen/geschickt im zwi-schenmenschlichen Um-gang seinselbstbewusst sein/ein-

fühlsam anderen gegen-über seinmit Stress umgehen kön-nen/seine Gefühle beherr-schenWie die Kinder die Kern-kompetenzen erlernen,wird jeweils ausführlichbeschrieben. Für jede derzehn Fähigkeiten bietet dieWebsite Übungen oderSpiele in der Gruppe an.

www.cartablecps.org

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Le Cartable

71SPECIAl: SCHUlEriviera

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DD II EE EE VV EE NN TT SS II MM JJ AA NN UU AA RR 22 00 11 66

Montag 4. Januar um 20 Uhr und Sonntag 3. Januar um 16 Uhr, Grimaldi ForumMonaco ­ Salle des Princes: Choreographische Aufführung:"Casse­Noisette Compagnie" von Jean­ChristopheMaillot mit der Compagnie des Ballets de Monte­Carlo unter der Teilnahme derbeiden Solotänzer des Bolschoi­Balletts, Olga Smirnova und Artem Ovcharenko,der Académie Princesse Grace und dem Philharmonischen Orchester vonMonte­Carlo unter der Leitung von Nicolas Brochot. Info: +377 99 99 30 00

Donnerstag 7. Januar, Freitag 8. um 20.30 Uhr, Samstag 9. um 21 Uhr undSonntag 10. Januar um 16.30 Uhr:Théâtre des Muses:" Nuit gravement au Salut", Komödie von Henri­FrédéricBlanc. Info: +377 97 98 10 93

Donnerstag 7. Januar um 18.30 Uhr, Auditorium Rainier III ­ Troparium: Série Happy Hour Musical – Kammermusik vom Quintette Archetis mit MorganBodinaud & Claude Costa, Violinen, Sofia Sperry, Bratsche, Delphine Perrone,Violoncello und Patrick Barbato, Contrabass. Im Programm: Johannes Brahms,Fritz Kreisler und Anton Dvorak. Info: +377 98 06 28 28

Samstag 9. Januar um 20 Uhr, Théâtre des Variétés: Tanzaufführung der Association Monaco Rock et Danses. Info: 06 122 123 84

Sonntag 10. Januar um 18 Uhr, Auditorium Rainier III ­ Salle Yakov Kreizberg: Série Grande Saison – Symphoniekonzert des Philharmonischen Orchesters vonMonte­Carlo unter der Leitung von Alexander Sladkovsky mit Vadim Gluzman,Violine. Im Programm: Elmir Nizamov, Johannes Brahms und Anton Dvorak. Info: +377 98 06 28 28

Montag 11. Januar um 19 Uhr, Eglise Saint Nicolas ­ Foyer Paroissial: Ciné­Club: Vorführung des Films "La parade de printemps" von Charles Walters,mit anschließender Diskussion. Info: 06 80 86 21 93

Dienstag 12. Januar um 20.30 Uhr, Théâtre des Variétés:Tout l'Art du Cinéma ­ Cycle "Les films de notre vie": Vorführung des Films "Ame­rica America" von Elia Kazan, veranstaltet von den Archives Audiovisuelles deMonaco. Info: +377 97 98 43 26

Mittwoch 13. Januar um 20 Uhr, Théâtre des Variétés:Konzert von Bettina Aust, Klarinette mit Robert Aust, Piano veranstaltet von derAssociation Ars Antonina. Info: 06 03 44 20 66

Mittwoch 13. Januar um 20.30 Uhr, Théâtre Princesse Grace:"The Servant" von Robin Maugham mit Maxime d’Aboville, Roxane Bret, XavierLafitte, Adrien Melin und Alexies Ribes. Info: +377 93 25 32 27

Donnerstag 14., Freitag 15. um 20.30 Uhr, Samstag 16. um 21 Uhr und Sonntag17. Januar um 16.30 Uhr, Théâtre des Muses:"Victor Hugo mon Amour" von Anthéa Sogno. Mögliche Vorführung: Samstag 16.Januar um 18.30 Uhr. Info: +377 97 98 10 93

Samstag 16. Januar, von 12 bis 23 Uhr, Espace Léo Ferré:Tanzsport Wettbewerb, veranstaltet von der A.S.M. Danse Sportive. Info: +377 06 122 123 84

Samstag 16. Januar um 20 Uhr, Théâtre des Variétés:Musical­Aufführung zugunsten der Association Monégasque des Amis der ArcheJean Vanier. Info: +377 98 98 83 47

Montag 18. Januar um 21 Uhr, Théâtre Princesse Grace:David Larible in seinem Theaterstück "Le Clown des Clowns" zugunsten der Asso­ciation Baby & Nepal. Info: +377 93 25 32 27

Dienstag 19. Januar um 19 Uhr, Théâtre des Variétés:Anlässlich des 750. Geburtstags von Dante, Gespräch auf Italienisch über denCharakter des Odysseus in der göttlichen Komödie mit Moni Ovadia zum Thema"Le courage d’assumer son propre destin: XXVIe Chant de L’Enfer" mit MaurizioDehò, Violine und Nadio Marenco, Accordeon, veranstaltet von der SocietàDante Alighieri de Monaco. Info: +377 97 70 89 47

Mittwoch 20. Januar um 16 Uhr, Auditorium Rainier III ­ Salle Yakov Kreizberg:Konzert für das junge Publikum vom Philharmonischen Orchester von Monte­Carlo unter der Leitung von Philippe Béran mit Jo Bullitt, Erzähler und MarinaSosnina, Sandmalerin. Im Programm: "Pinocchio" von Sergio Rendine. Info: +377 98 06 28 28

Donnerstag 21. Januar (Gala), Mittwoch 27. und Samstag um 20 Uhr und Sonn­tag 24. Januar um 15 Uhr, Opéra de Monte­Carlo ­ Salle Garnier:"La Wally" von Alfredo Catalani mit Eva­Maria Westbroek, In­Sung Sim, LucioGallo, Jorge De León, Olivia Doray, Marie Kalinine, Bernard Imbert, dem Chor derOper von Monte­Carlo und philharmonischen Orchester von Monte­Carlo unterder Leitung von Maurizio Benini, veranstaltet von der Oper von Monte­Carlo.Info: +377 98 06 28 28

Donnerstag 21., Freitag 22. um 20.30 Uhr, Samstag 23. um 21 Uhr und Sonntag24. Januar um 16.30 Uhr, Théâtre des Muses:"Fabrice Luchini et Moi" von und mit Olivier Sauton. Info: +377 97 98 10 93

Donnerstag 21. Januar um 20.30 Uhr, Théâtre Princesse Grace:"Colorature" von Stephen Temperley, mit Agnès Bove, Grégori Baquet und SarahColas. Info: +377 93 25 32 27

Samstag 23. Januar um 20 Uhr, Théâtre des Variétés:Konzert. Veranstaltet vom Monaco Christian Fellowship. Info: +377 93 25 67 83

Dienstag 26. Januar um 20.30 Uhr, Théâtre des Variétés:Tout l'Art du Cinéma ­ Cycle "Les films de notre vie": Vorführung des Films"Week­End" von Jean­Luc Godard, veranstaltet von den Archives Audiovisuellesde Monaco. Info: +377 97 98 43 26

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Direktor des Cahiers de l’Orient.

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06 80 86 21 93

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Musée océanographique:Ausstellung zum Thema "Requins, l’expo sensation". Info: + 377 93 15 36 00

Bis Sonntag 20. März, NMNM, Villa Sauber:"LAB, Les coulisses du musée d’art de Monaco". Info: +377 98 98 91 26

Bis Freitag 8. Januar, Monaco­Ville:"Le Chemin des Crèches", (Ausstellung: Krippen der Welt). Info: +377 92 16 61 16

Freitag 15. Januar um 18 Uhr, Nouveau Musée National (Villa Sauber):Im Rahmen der Ausstellung "Le Lab": rencontre/ conversation zumThema"59 sorties" mit Celia Pym, Künstlerin. Info: +377 98 98 91 26

Donnerstag 21. Januar um 18 Uhr, NMNM (Villa Sauber):Im Rahmen der Ausstellung "Le Lab": rencontre/ conversation zumThema"Le musée à l’âge du changement climatique" mit PhilippeRahm, Architekt. Info: +377 98 98 91 26

Donnerstag 28. Januar um 18 Uhr, NMNM (Villa Sauber):Im Rahmen der Ausstellung "Le Lab": rencontre/conversation zumThema "Residency Unlimited, un regard alternatif sur les résidencesd'artistes" mit Nathalie Anglès, Gründerin der Residency Unlimited,NYC. Info: +377 98 98 91 26

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V Info: 04 92 10 67 67

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Info: +377 93 30 87 70

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9.45, Cathédrale de Monaco:F

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Mittwoch 27. Januar um 16 Uhr, Eglise Sainte­Dévote:Internationales Orgelfestival "In Tempore Organi": Konzert von Jan Willem Jan­sen. Info: 01 84 22 98 88

Donnerstag 28., Freitag 29. um 20.30 Uhr, Samstag 30. um 21 Uhr und Sonntag31. Januar um 16.30 Uhr, Théâtre des Muses:"Des Cailloux plein les Poches" Aufführung von Marie Jones. Mögliche Vorstel­lungen: Samstag 30. Januar um 18.30 Uhr. Info: +377 97 98 10 93

Samstag 30. um 20 Uhr und Sonntag 31. Januar um 18 Uhr, Grimaldi Forum :Show mit Véronic Dicaire. Info: +377 99 99 30 00

Samstag 30. Januar um 20.30 Uhr, Théâtre Princesse Grace:"Un Dîner d'Adieu" von Alexandre de la Patellière und Matthieu Delaporte mitEric Elmosnino, Guillaume de Tonquédec und Lysiane Meys. Info: +377 93 25 32 27

Sonntag 31. Januar um 18 Uhr, Auditorium Rainier III ­ Salle Yakov Kreizberg:Série Grande Saison ­ Symphoniekonzert des Philharmonischen Orchester vonMonte­Carlo unter der Leitung von Jean­Claude Casadesus mit Fanny Clamagi­rand, Violine. Im Programm: Dominique Probst, Jean Sibelius, Claude Debussyund Igor Strawinsky. Info: +377 98 06 28 28

Konzerte und Aufführungen

Ausstellungen

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D 20.30 Uhr, Samstag 9. um 21 Uhr undS

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D 20.30 Uhr, Théâtre des Variétés:T

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S der A.S.M. Danse Sportive.

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Samstag 9. Januar, Stade Louis II:Französische Fußballmeisterschaft 1. Liga: Monaco ­ Ajaccio. Info: +377 92 05 74 73

Samstag 16. Januar um 20 Uhr, Stade Louis II ­ Salle Omnisports:Basketballmeisterschaft PRO A: Monaco ­ Limoges. Info: +377 92 05 40 10

Von Montag 18. bis Sonntag 24. Januar:84. Rallye in Monte­Carlo. Info: +377 93 15 26 00

Samstag 23. Januar, Stade Louis II:Französische Fußballmeisterschaft 1. Liga: Monaco ­ Toulouse. Info: +377 92 05 74 73

Samstag 23. Januar um 20 Uhr, Stade Louis II ­ Salle Omnisports:Französische Baskettball Pokalmeisterschaft: Monaco ­ Elan. Info: +377 92 05 40 10

Von Mittwoch 27. Januar bis Mittwoch 3. Februar:19. historische Rallye in Monte­Carlo. Info: +377 93 15 26 00

Freitag 8. Januar um 18.30 Uhr, Théâtre des Variétés:Konferenz zum Thema "L’éclipse du soleil, l’apparat funèbre et le mythedu Roi éternel" von Fabrice Conan, Kunsthistorikerin, veranstaltet vonder Association Monégasque pour la Connaissance des Arts. Info: +377 97 70 65 27

Montag 11. Januar um 18.30 Uhr, Hôtel Hermitage:"Le Proche­Orient dans la tourmente ", Konferenz veranstaltet von derMonaco Méditerranée Foundation mit Antoine Sfeir, Journalist undfranzösischer Politologe, Direktor des Cahiers de l’Orient.Info: +377 97 77 61 10

Montag 11. Januar um 18.30 Uhr, Théâtre des Variétés:Guy Martin "De la Savoie au Palais Royal, mon chemin de passion",Konferenz veranstaltet von der Fondation Prince Pierre. Info: +377 98 98 85 15

Dienstag 12. Januar, von 19.30 bis 22 Uhr, Auditorium Rainier III:Konferenz "Enjeux et Société" zum Thema "Les défis écologiques: aprèsla parution de l’encyclique Laudato Si et la COP21, comment les rele­ver?" von Jean­Claude Escaffit, Journalist und Professeur Wolfgang Cra­mer, Experte des GIEC, von François Fouchier, Regionalabgeordneterder Region PACA der obersten Küstenschutzbehörde, von PhilippeMondielli, wissenschaftlicher Direktor der Fondation Prince Albert II deMonaco und von Professor Fabien Revol, der katholischen Universitätvon Lyon. Info: 06 80 86 21 93

Donnerstag 14. Januar um 19 Uhr, Académie Princesse Grace:Die Rencontres Philosophiques von Monaco präsentieren, gemeinsammit dem Ballet de Monte­Carlo, eine Podiumsdiskussion zum Thema"Amour narcissique et amour de l'autre" mit Anne Dufourmantelle,Philosophin und Psychoanalytikerin und Patrick Pharo, Soziologe. Info: +377 97 70 65 20

Donnerstag 14. Januar, von 20.30 Uhr bis 22.30 Uhr, Eglise Saint Nico­las ­ Foyer Paroissial:Konferenz "Spécial famille" zum Thema "Père et mère, chacun sa pa­role…" von Doktor Bernard Duméril, ehemaliger Nationalpräsident derCLER Amour et Famille. Info: 06 80 86 21 93

Montag 18. Januar um 18.30 Uhr, Théâtre des Variétés:Konferenz zum Thema "Marche vers Compostelle: une passion contem­poraine?" von Jean­Christophe Rufin veranstaltet von der FondationPrince Pierre de Monaco. Info: +377 98 98 85 15

Montag 25. Januar um 18.30 Uhr, Théâtre des Variétés:Konferenz zum Thema"Concert­causerie ­ L'Art de l'improvisation" vonJean­François Zygel veranstaltet von der Fondation Prince Pierre deMonaco. Info: +377 98 98 85 15

Donnerstag 28. Januar, von 20 bis 22 Uhr, Eglise Saint­Charles ­ SalleParoissiale:Im Rahmen des Parcours "Au fil de la Bible…", Konferenz zum Thema"Le livre de la Sagesse: éternité et histoire" von Priester Pierre Dumou­lin, Doktor der Theologie des Institut Biblique. Info: 06 80 86 21 93

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Zirkusfestival von Monte­CarloVon Samstag 9. bis Sonntag 17. Januar (Samstag, Montag und Frei­tag um 17 Uhr, Mittwoch und Sonntag um 16 Uhr) Port de Monaco:Cirque Piedon: Der kleinste Zirkus Frankreichs, eingeladen vom größ­ten internationalen Zirkusfestival der Welt! Info: +377 06 09 17 21 35

Von Montag 11. Januar bis Samstag 13. Februar, von Montag bisSamstag, von 10 bis 19.30 Uhr, Métropole Shopping Center:Fotoausstellung von Alain Hanel zum Thema Zirkus. Info: +377 93 50 15 36

Von Donnerstag 14. bis Sonntag 24. Januar, Espace Fontvieille:40. internationales Zirkusfestival von Monte­Carlo: The best of – Diebesten Artisten der letzten Jahre. Info: +377 92 05 23 45

Von Donnerstag 14. bis Sonntag 24. Januar, Riviera Marriott Hotel:Werke der Künstler Claude Gauthier, Thierry Mordant und RobertoRosello zum Thema Zirkus. Info: 04 92 10 67 67

Von Donnerstag 14. bis Sonntag 24. Januar, Hôtel Columbus:Werke der Künstler Igor Akimov, Dominique Avigdor, Pierre Assemat,Toly Castors, Nathalie Chabrier und Petit Gougou zum Thema Zirkus.Info: +377 92 05 90 00

Von Donnerstag 14. bis Sonntag 24. Januar, Hôtel Fairmont:Werke der Künstler Jacques Cinquin, Rolf Knie, Quirin Mayer, Nall,Jacques Reboutier, Martin Stommel und Elena Zaika zum Thema Zir­kus. Info: +377 93 50 65 00

Donnerstag 14. und Samstag 16. Januar um 20 Uhr, Espace Font­vieille:40. internationales Zirkusfestival von Monte­Carlo: Golden Show (1.Programm). Info: +377 92 05 23 45

Freitag 15. um 20 Uhr und Sonntag 17. Januar, um 10.30 und 20 Uhr,Espace Fontvieille:40. internationales Zirkusfestival von Monte­Carlo: Golden Show (2.Programm). Info: +377 92 05 23 45

Samstag 16. Januar um 14.30 Uhr, Espace Fontvieille:Im Rahmen des 40. internationalen Zirkusfestivals von Monte­Carlo,große Parade und Open Air Circus Show, ab 15 Uhr auf dem Place duPalais. Info: +377 92 05 23 45

Dienstag 19. Januar um 20 Uhr, Espace Fontvieille:Golden Gala des 40. internationalen Zirkusfestivals von Monte­Carlo.Info: +377 92 05 23 45

Mittwoch 20. und Samstag 23. Januar um 14.30 und 20 Uhr EspaceFontvieille:40. internationales Zirkusfestival von Monte­Carlo: Golden Show. Info: +377 92 05 23 45

Donnerstag 21. und Freitag 22. Januar um 20 Uhr, Espace Font­vieille:40. internationales Zirkusfestival von Monte­Carlo: Golden Show. Info: +377 92 05 23 45

Sonntag 24. Januar um 10.30, 14.30 und 19 Uhr, Espace Fontvieille:40. internationales Zirkusfestival von Monte­Carlo: Golden Show. Info: +377 92 05 23 45

Aus welchen Gründen rief Fürst Rainier III. das Internationale Zirkus­Festival von Mo­naco ins Leben, das Sie seit Anfang an begleiten?Fürst Rainier III. hegte seit jeher eine große Leidenschaft für den Zirkus. Er liebte es,alle französischen Zirkusse in Monaco willkommen zu heißen und besuchte mit FürstinGrace und ihren Kindern die Aufführungen. In den 1970er­Jahren machte er sich vieleSorgen um die finanziellen Schwierigkeiten einiger Schausteller und kam so auf dieIdee, in seinem Land eine Veranstaltung zu Ehren des Zirkus zu schaffen.So kreierte er anlässlich seines 25­jährigen Thronjubiläums das Zirkusfestival. Im Vor­wort des Programms von 1974 schrieb er Folgendes: «Dieses internationale Zirkus­festival ist mit dem Gedanken an die Zirkuswelt und die Anstrengungen der oftvernachlässigten Artisten gegründet worden, damit die Zuschauer ihre Bemühungenund ihre Arbeit besser kennen lernen und feiern können.»

An welchen großen Entwicklungen haben Sie teilgenommen? Der Zirkus ist die Show, die sich am meisten entwickelt hat. Heute ist er ein Tempelder Höchstleistungen, weil ehemalige Meister der artistischen und rhythmischenGymnastik zum Zirkus gegangen sind. So schaffte die ehemalige Europameisterin ausWeißrussland, Anna Rodion, beim 29. Festival 2005 zum ersten Mal weltweit denvierfachen Salto am Barren, für den sie einen Goldenen Clown erhielt. Außerdem hat

der Zirkus heute große Regisseure, die originelle Choreografien ersinnen. Ein Beispielist der begabte Russe Alexandre Grimaïlo. Beim 38. Festival hat er eine Szenografienamens «Amadeus» verwirklicht, um dem göttlichen Mozart zu huldigen. Realisiertwurde das Ganze von der Wippenspringer­Truppe Sokolov, die ebenfalls mit einemGoldenen Clown ausgezeichnet wurde. In diesem Fall wurde die Manege zur Oper.

Was sind die Höhepunkte dieses 40. Festivals?Auf Wunsch der Präsidentin des Festivals, Prinzessin Stéphanie, wird es anlässlichdes 40­jährigen Jubiläums mehrere Höhepunkte geben. So werden drei Raubtier­Dompteure, der Russe Nicolaï Pavlenko, der Italiener Massimiliano Nones und derEngländer Martin Lacey, alle ehemalige Goldene Clown­Gewinner, gemeinsam ineinem Käfig auftreten. Sie werden zusammen elf Löwinnen, sechs von ihnen weiß,und dem imposanten männlichen Löwen Kassenga gegenüberstehen. Eine nie zuvorgesehene Zirkusnummer! Außerdem präsentieren zwei der derzeit bedeutendstenKunstreiter, der Franzose Alexis Gruss und der Italiener Flavio Togni, im Duo ihrebeeindruckende Kavallerie aus 40 Pferden aller Rassen. Sie stellen die Krönung derwunderbaren Gala am Dienstag, dem 20. Januar, dar. Und letztlich vergessen wir vorallem nicht die große Parade, die sich an dem Tag um 14.30 Uhr vom Châpiteau biszum Palast­Platz bewegt.

Dr. Alain Frère, technischer Berater des Internationalen Zirkus­Festivals

Bis Sonntag 28. Februar, Port de Monaco:Eislaufbahn unter freiem Himmel und Kartfahren auf dem Eis. Info: +377 93 15 06 09

Sonntag 10. Januar, von 8 bis 12 Uhr, Port de Monaco:Ferngesteuerte Autos auf der Eislaufbahn unter freiem Himmel mit der Fé­dération Monégasque de Modélisme und der Société MC Clic. Info: +377 93 15 06 09

Sonntag 24. Januar, von 8 bis 12 Uhr, Port de Monaco:Ferngesteuerte Autos auf der Eislaufbahn unter freiem Himmel mit der Fé­dération Monégasque de Modélisme und der société MC Clic. Info: +377 93 15 06 09

Dienstag 26. und Mittwoch 27. Januar:Feierlichkeiten zum Fête de Sainte­Dévote, Schutzherrin der Fürstenfamilievon Monaco und der Diocèse de Monaco. Info: +377 93 30 87 70

Dienstag 26. Januar, um 10.30 Uhr Eglise Sainte­Dévote:Feierlichkeiten zur Sainte­Dévote: Traditionelle Messe. Info: +377 93 30 87 70

Dienstag 26. Januar um 18.30 Uhr, Port Hercule:Feierlichkeiten zur Sainte­Dévote: Gedenken an Sainte­Dévote – Ankunftdes Boots, gefolgt von der Procession de Sainte­Dévote, an der Avenue Pré­sident J.­ F. Kennedy, um 18.30 Uhr. Info: +377 93 30 87 70

Dienstag 26. Januar um 19 Uhr, Eglise Sainte­Dévote:Feierlichkeiten zum Sainte­Dévote: Begrüßung des Très Saint­Sacrement aufdem Vorplatz der Eglise Sainte­Dévote, um 19.45 Uhr. Feuerwerk. Info: +377 93 30 87 70

Mittwoch 27. Januar um 9.45, Cathédrale de Monaco:Feierlichkeiten zum Sainte­Dévote: Empfang der Heiligtümer von den Mit­gliedern des Klerus und der Vénérable Archiconfrérie de la Miséricorde ge­folgt von einer päpstlichen Messe um 10 Uhr und einer Prozession in denStraßen von Monaco. Info: +377 93 30 87 70

Samstag 30., von 14 bis 18.30 Uhr und Sonntag 31. Januar um 15 Uhr, Es­pace Fontvieille:"New Generation" 5. Wettbewerb für junge Künstler, veranstaltet im Rah­men des Festival International du Cirque de Monte­Carlo. Info: +377 92 05 23 45

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Veranstaltungen

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Sport Konferenzen

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Frankreich events19. JanuarCANNESKLASSIK-KONZERTDas orchestre régional de Cannes-PACA spielt François Devienne, georgeonslow und Jean Françaix. ThéâtreAlexandre III, 19 uhr. www.orchestre-cannes.com

22. JanuarCANNESTANGOAcht Tänzer, sechs Musiker, zwei Sän-ger und zwei Komiker der «Compagnier.e.A. DAnZA» bieten ihren Zuschauerndie emotionale Tango-Show «BrokenTango». Palais des Festivals et desCongrès, Théâtre Debussy, 20.30 uhr.www.palaisdesfestivals.com

22. + 23. JanuarFRÉJUSBALLETT «NUSSKNACKER»Tschaikowskis Meisterwerk «Casse-noi-sette» wird vom «Ballet du grand Théâ-tre de genève» aufgeführt. Théâtre «leForum», jeweils um 20.30 uhr. www.ag-gloscenes.com

24. JanuarNIZZAKONZERTDer Armenier Ara gevorgyan präsentiertauf seiner Tour namens «origines»seine einzigartige Musik. Moderne, tra-ditionelle armenische und elektroni-sche Instrumente – gespielt von einem48-köpfigen Symphonieorchester. Ca-sino du Palais de la Méditerranée, 18.30uhr. www.infoconcert.com

25. – 27. JanuarvAlbERGSKI-MEISTERSCHAFT250 läufer werden zu den 16. «les ecu-reuils d’or» erwartet, der ersten etappeder französischen Ski-Meisterschaft.Secteurs des eguilles.www.valberg.com

30. JanuarSAINT-JEAN-CAP-FERRATKINDERTHEATERBeim Theaterstück «le chants des fan-tômes amoureux» können sich die Klei-nen an verliebten gespensternerfreuen. Salle de Charlie Chaplin, 15uhr. www.saintjeancapferrat-tou-risme.fr

30. JanuarCOGOlINMETAL-KONZERTEZum zweiten Mal treffen sich die Metal-ler der region zum «Winter Metal Fest».erwartet werden Bands wie die «SatanJokers», «eThS» oder «Darkenhold». Cen-tre Culturel Maurin des Maures, ab 21uhr. www.cogolin-provence.com

1. – 28. FebruarlE bORÉONNORDISCHE SPORTARTENeine Flucht ins Weiße verspricht die«échappée blanche»: Auf dem Angebotstehen verschiedene nordische Spor-tarten. le Boréon, täglich 10-18 uhr.www.cg06.fr

1. – 29. FebruarvIllEFRANCHE-SUR-MERFOLKLORE UND BLUMENSCHLACHTeinen ganzen Monat lang finden amhafen von Villefranche-sur-Mer folklo-ristische Paraden, blumige See-schlachten und Konzerte in derZitadelle statt. Port de la Santé. www.villefranche-sur-mer.org

2. FebruarCANNESKAMMERMUSIKDie Kammerbesetzung des orchestrerégional de Cannes-PACA spielt Jo-hannes Brahms, Aram Chatschaturjanund Béla Bartók. Théâtre Alexandre III,19 uhr. www.orchestre-cannes.com

5. + 6. FebruarNIZZAKLASSIK-KONZERTDas philharmonische orchester vonnizza spielt Dmitri Schostakowitschund Sergej rachmaninoff. opéra denice, Freitag: 20 uhr, Samstag: 16 uhr. www.opera-nice.org

6. + 7. FebruarSAINTE-MAXIMEMIMOSENFESTZweitägiges Programm unter ande-rem mit einem nachtumzug und einergroßen Blumenparade. Promenade Ay-meric Simon-lorière. www.sainte-maxime.com

7. FebruarMOUANS-SARTOUXKARNEVALBunte Parade auf dem «Boulevard urbain». www.mouans-sartoux.com

7. FebruarTANNERONMIMOSENFESTunter anderem mit Blumenkorso,Tanzvorführungen und Mimosen-Cocktails. Place de la Mairie, ab 10uhr. www.communedetanneron.fr

9. Februar FRÉJUSNACHT-ZIRKUS lyrisch und ein bisschen düster: Der«night Circus» interpretiert große Zir-kusdisziplinen auf poetische Art. Be-gleitet werden die Artisten von einemPianisten und einer Sängerin. Théâtre«le Forum», 20.30 uhr. www.aggloscenes.com13. – 28. FebruarNIZZAKARNEVALDas größte Winter-ereignis an der Côted’Azur, in diesem Jahr unter dem Motto«roi des Médias». Fast täglich umzügeund Blumenschlachten. www.nicecar-naval.com

13. Februar – 2. MärzMENTON«FÊTE DU CITRON»Zum 83. Mal findet das berühmte Zitro-nenfest statt, das jährlich von mehr als200 000 Menschen besucht wird. 145Tonnen der Zitrusfrüchte werden vonüber 300 Profis zu atemberaubendenFiguren zusammengestellt. www.fete-du-citron.com

17. – 24. FebruarMANDElIEU-lA NAPOUlEMIMOSENFESTBei der «Fête du Mimosa» feiert Mande-lieu mit Paraden, Blaskapellen und Blu-menkorsos das Symbol der Stadt – dieMimose. Das Motto in diesem Jahr:Jules Verne. www.ot-mandelieu.fr

21. FebruarCANNESHALBMARATHONeine so schöne lauf-Kulisse wie inCannes gibt es selten. Wem ein halb-marathon zu viel ist, der kann auch aneinem 10-Kilometer-lauf teilnehmen.Start: le Pantiéro, 10-Kilometer-lauf: 9uhr, halbmarathon: 9.45 uhr.www.semi-cannes.org

24. FebruarNIZZATANZ-SHOWglamour, Präzision und gefühl: nachdem erfolg des letzten Jahres geht dieShow «Danse avec les Stars» des Fern-sehsenders TF1 auch in diesem Jahrauf große Frankreich-Tour. Promis wieenjoy Phoenix, Fabienna Carat undTonya Kinzinger präsentieren eine poe-tische Choreographie. Palais nikaia,20.30 uhr. www.nikaia.fr

26. – 28. FebruarCANNESINTERNATIONALES SPIELE-FESTIVALBeim «Festival international des Jeux»werden Knobel- und gesellschaftss-piele von Ausstellern aus über 30 län-dern vorgestellt. Palais des Festivals etdes Congrès, 10-12 uhr (So. 10-19 uhr).www.festivaldesjeux-cannes.com

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26. Februar – 6. MärzSAINT-TROPEZ / ISOlA 2000«FESTIVAL ARMEN»Kunst, Meer und Schnee (art, mer,neige) – darum geht es bei dem Festi-val «ArMen», das jedes Jahr von der«Société nautique» organisiert wird.neben einer Kunstausstellung findendie ersten großen regatten der Saisonund Skirennen statt. Programm:www.sainttropeztourisme.com

27. FebruarHYÈRESGITARREN-KONZERTZwar ist Martin harley noch stark vonseiner Blues-Zeit geprägt, heute sindaber auch Folk-, Pop- und Jazzstückemit in seinem Solo-repertoire. ThéâtreDenis, 20.30 uhr. www.hyeres-tou-risme.com

27. + 28. FebruarTOURRETTES-SUR-lOUPVEILCHENFESTDie «Fête des violettes» ist ein traditio-nelles Fest rund ums Veilchen. Mit Blu-menkorso, Konzerten, Kunstmarkt undBlumenschlacht (28. Februar). In derAltstadt. www.tourrettessurloup.com

28. FebruarbORMES-lES-MIMOSASMIMOSENFESTrund 12 000 Besucher kommen jährlichzum großen «Corso Fleuri» und erfreuensich an der Parade mit blumenges-chmückten Festwagen und der Blu-menschlacht. Avenue Principale.www.bormeslesmimosas.com

1. – 31. MärzlE CANNETOLIVENFESTWie jedes Jahr werden bei der «Fête del’olive» an zahlreichen Ständen in derAvenue Maurice Jeanpierre oliven undandere regionale Produkte angeboten.10-18 uhr.www.lecannet.fr

5. – 14. MärzNIZZAINTERNATIONALE MESSEMode, Deko, Freizeit, Möbel oder nah-rungsmittel: Bei der «Foire internatio-nale de nice» stellen auf mehr als17 000 Quadratmetern verschiedeneAussteller ihre neusten Produkte vor.Palais des expositions – Acropolis, tä-glich 10-19 uhr.www.foiredenice.com

6. MärzCANNES«CLASSIQUE ET ROMANTIQUE»Das orchestre régional de Cannes-PACA spielt Thierry escaich, Felix Men-delssohn-Bartholdy und Joseph haydn.Théâtre Croisette Cannes, 16.30 uhr. www.orchestre-cannes.com

6. – 13. MärzNIZZARADRENNENDas 74. radrennen «course au soleil»beginnt am 6. März in Paris und endetnach 1300 Kilometern und acht etap-pen am 13. März feierlich mit einer Sie-gerehrung in nizza.www.letour.fr/paris-nice

7. MärzNIZZAKAMMERMUSIKDas philharmonische orchester vonnizza spielt Maurice ravel, leošJanáček und ludwig van Beethoven.Musée national Message Biblique MarcChagall, 20 uhr.

20. MärzlE lAvANDOUBLUMEN-KORSOIn diesem Jahr findet der «Corso Fleuri»unter dem Motto «Brasilien» statt. er-wartet werden zur Parade und Blumen-schlacht über 10 000 Besucher undTeilnehmer. 10.30-18.30 uhr. www.ot-lelavandou.fr

Ausstellungen Bis zum 17. JanuarvENCE«JALOUSIES»Kultur, ethik und Moral: Bei der Ausstel-lung «Jalousies» werden die Werke vonAdel Abdessemed gezeigt. Musée deVence, Di.-So.: 11-18 uhr. www.museedevence.com

Bis zum 24. JanuarANTIbES«LE JEU DU DESSIN»Bekannt für seine Arbeit in der Archi-tektur, als Maler, literat oder Theoreti-ker: le Corbusier hatte viele Seiten. DieAusstellung gibt einen Überblick übersein Werk aus sechs Jahrzehnten.Musée Picasso, Di-So 10-12 und 14-18uhr. www.antibes-juanlespins.com

Bis zum 30. Januar MENTON«1975-2015, 40 ANS DE PEINTURE ENLIBERTE»Michel Isnard wird auch als der «Malervon gorbio» bezeichnet, da er der Bür-germeister des Dorfes ist. er arbeitetejedoch auch 40 Jahre als Kunstlehrer inMenton. galerie du Palais de l’europe.Mo-Sa 10-12 und 14-18 uhr. eintritt frei.

Bis zum 14. FebruarCANNES«AUX FRONTIÈRES DU RÉEL»gezeigt werden Werke zum Thema«grenzen» von Salvador Dali aus derSammlung von Jean Ferrero. espaceMiramar. Info: 04 93 43 86 26

Bis zum 28. FebruarNIZZA«SPORT 2.0»eine interaktive Ausstellung über Sportund die neusten technischen Innova-tionen. Musée national du Sport. Di-So11-17 uhr. www.museedusport.fr

Bis zum 29. FebruarNIZZA«UN BIOGRAPHE DE MATISSE: GAS-TON DIEHL»Der Kunsthistoriker, Jounalist und Fil-memacher gaston Diehl ist auch einBiograf von henri Matisse. In der Auss-tellung werden Fotografien, Dokumenteund Briefe von Matisse und Diehl ge-zeigt. Musée de Matisse. Mi-Mo 10-18uhr. www.musee-matisse-nice.org

Bis zum 29. FebruarMARSEIllE«J’AIME LES PANORAMAS»Sie lieben Panoramas? Dann sind Siebei dieser Ausstellung genau richtig! InInstallationen wie dem «Black Cube»erleben Sie eine außergewöhnliche op-tische erfahrung. Außerdem findenKünstlergespräche statt. Musée de civi-lisation d l’europe et de la Méditerranée(MuCeM), 11-18 uhr.www.mucem.org

Bis zum 7. MärzbIOTDIALOG ZWISCHEN MALEREI UNDPOESIEDie Freundschaft zwischen dem MalerFernand léger und dem Dichter Pauleluard und ihrem gemeinsamen enga-gement für eine wahre Kunst: realis-tisch und poetisch – das ist das Themader Ausstellung «Fernand léger – Pauleluard, un dialog entre poésie et pein-ture». Täglich (außer dienstags) 10-17uhr. www.musee-fernandleger.fr

Bis zum 30. MärzGRASSEANTIKE PARFUMSBei der Ausstellung «Parfums antiques.De l’aerchéologue au chimiste» erfah-ren Sie alles über antike Parfums.Musée International de la Parfumerie(MIP), Di-So 10.30-17.30 uhr. www.museesdegrasse.com

Italien events 17. JanuarDIANO MARINA«FESTA DI SANT’ANTONIO ABATE» Patronatsfest mit Messe, Prozessiondurch den ort mit musikalischer Be-gleitung der Kapelle «Città di Diano Ma-rina». Pfarrkirche, 11-16 uhr31. Januar

DIANO CAlDERINA«BENEDIZIONE DELL’ARCA DI NOÈ» Traditionelle Segnung der Tiere. Pfarr-kirche San giacomo, 15.30 uhr

9.-13. FebruarSANREMO«SESSANTASEIESIMO FESTIVALDELLA CANZONE ITALIANA» 66. Schlagerfestival von Sanremo. Tea-tro Ariston

13. FebruarTAGGIA«FURGARI» Jedes Jahr am zweiten Samstag desMonats Februar feiert die gemeindevon Taggia ihr Feuer-Fest zu ehren desSchutzpatrons San Benedetto. Die le-gende will, dass die Bewohner imJahre 1000 ein Feuer simulierten undso von der Plünderung durch die Piratenverschont wurden. große Freudenfeuer,Musik und Wein auf der Piazza und inden gassen.

27. und 28. FebruarTAGGIA «RIEVOCAZIONE STORICA» großartiger historischer umzug mitSzenen aus dem mittelalterlichenleben, einer der schönsten liguriens.

Jedes erste Wochenende des Mo-natsFINAlE lIGURE bORGO«MERCATINO DELL’ANTIQUARIATO» Antik- und Flohmarkt auf der Piazzaund in den gassen der Altstadt.

Jeden SamstagvENTIMIGlIA«MERCATINO DELL’ANTIQUARIATO»Antik- und Flohmarkt am ende der Pro-menade.

Jeder 2. Sonntag des MonatsDOlCEDO«MERCATINO DEL PRODOTTO BIOLO-GICO» Biomarkt mit Produzenten ausder umgebung.

Jeder 3. Sonntag des MonatsTAGGIA«MERCATINO DELL’ANTIQUARIATO»Antikmarkt.

AlbENGA«MERCATINO D’ANTIQUARIO» Antikmarkt in der historischen Altstadtund auf der Piazza San Michele.

Bis 10. AprilGENUA«DAGLI IMPRESSIONISTI A PI-CASSO - I CAPOLAVORI DEL DE-TROIT INSTITUTE OF ARTS» Werke von Van gogh, gauguin, Monet,Cézanne, Degas, renoir, Matisse, Modi-gliani, Kandinsky und Picasso. PalazzoDucale, Appartamento del Doge. Tel. +39010 92 80 010

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ie Höchststrafe hat dieRegion Provence-Alpes-Côte d’Azur nicht bekom-

men. Der rechtsextreme FrontNational (FN) wird das Land zwi-schen Arles, Avignon, Grasse, Nizzaund Menton in den nächsten sechsJahren nicht regieren. Aber die Re-gionalwahlen 2015 sind die aller-letzte bewährung für den Süden.Die 26-jährige Marion Maréchal-LePen hat in der Stichwahl am 13. De-zember über 45 Prozent der abge-gebenen Stimmen geholt und nochbesser abgeschnitten als ihre Tanteund Parteichefin Marine Le Pen imNorden des Landes. Es ist ganz ein-fach ein neuer Rekord für denFront National in Frankreich. Nurweil die Sozialisten mit ihremneuen Hoffnungsträger ChristopheCastaner nach dem katastrophalenErgebnis im ersten urnengang mit16,8 Prozent der Stimmen ihre Listezurückgezogen und eine klare Wahl-empfehlung für Christian Estrosigegeben haben, sitzt Marion Maré-chal-Le Pen mit 42 Mandaten, abertrotzdem mit leeren Händen imneuen Regionalparlament von Marseille.Das Wahlergebnis ist eine Ohrfeigefür die etablierten Parteien imSüden. Auf den ersten blick ist esunglaublich, dass die Sozialisten,die 17 Jahre lang die Region regierthaben, so abgestraft werden. Aufden ersten blick ist es auch un-glaublich, dass ein so erfahrenerPolitiker wie Christian Estrosi, Ex-Minister unter Staatspräsident Ni-colas Sarkozy und bürgermeistervon Nizza, nur durch den bedin-gungslosen Verzicht der Linken aufden Chefsessel der Region kommt.Sozialisten, Grüne und kommunis-ten haben im Süden seit der Wahlvon Staatspräsident François Hol-lande im Süden fast alles verloren,was es zu verlieren gibt. bei denkommunalwahlen 2014 rettet dieRegierungskoalition nur Avignonund Arles, verliert bei den Departe-mentswahlen 2015 ihre Hochburgin Marseille und mit Jean-NoëlGuérini einen Präsidenten, der

mehrfach unter Anklage steht.Politikskandale erschüttern aberebenfalls die konservativen. Wennein wegen korruption verurteilterbürgermeister wie Elie brun in Fré-jus 2014 trotzdem kandidiert, ist eskein Wunder, wenn der Front Natio-nal mit David Rachline das Rathauserobert. Als Saubermänner geltendie etablierten Parteipolitikerschon lange nicht mehr im Süden. Die Menschen haben die Nase vollvon leeren Versprechungen. Seit-dem Jacques Chirac 2002 die Prä-sidentschafts-Stichwahl gegenJean-Marie Le Pen gewonnen hat,sind immer wieder Veränderungenund Reformen angekündigt wor-den. Passiert ist fast nichts, wedermit Nicolas Sarkozy noch mit Fran-çois Hollande. Die Arbeitslosen-quote im Süden steigt und steigt,die diffuse Angst vor der Zukunftwächst mit jedem Einbruch, mitjedem Diebstahl. Die Anschläge vonParis im Januar und im Novemberschüren die Furcht, dass selbst imsonnigen Süden das Alltagslebennicht mehr sicher ist.Es ist eine Ironie des Schicksals,dass ausgerechnet Christian Es-trosi zum Hoffnungsträger für re-publikanische Werte wird. Derbürgermeister von Nizza hat mitharter Hand im Revier des FrontNational gewildert und setzt sichjetzt von seinem Mentor NicolasSarkozy ab. Noch sind es nurWorte, mit denen er den Wählernder Linken dankt und davor warnt,weiter auf dem extremrechten Ter-rain Stimmen zu holen. Doch erweiß, dass Frankreich vor seinerletzten bewährungsprobe stehtund will die nach den Regional-wahlen stimmlose Linke in seinePolitik einbinden. Wenn die etablierten Politiker jetztnicht auf die Sorgen und Problemeder Menschen reagieren, öffnen sieendgültig die Türen für einen FrontNational, der Frankreich von Europaund der Welt abschotten will. DieHöchststrafe nicht nur für die Re-gion ist nicht mehr weit.

Die Nase voll vON lEEREN WORTENKOMMENTIERT von PETER BAUSCH

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REGIONAlWAHlENGERADE NOCH GERETTETNACH DER ZWEITEN RUNDEDER WAHLEN ATMET FRANK-REICH AUF: Der rechtsextremeFront national von Marine le Penhat es in keiner französischenregion an die Spitze geschafft.Im Süden stellte der Sieg vonChristian estrosi die Fn-Kandida-tin Marion Maréchal le Pen in denSchatten. Mit rund zehn Punkten Vorsprung(54,78 Prozent) lag nizzas Bürger-meister estrosi, der Kandidat derkonservativen Partei les républi-cains, vor seiner Fn-rivalin Ma-rion Maréchal le Pen (45,22Prozent). obwohl sie im erstenWahlgang ganze sechs regionenfür sich gewonnen hatte, konntesich die rechtsextreme Partei inder finalen runde landesweit ins-gesamt nicht durchsetzen. Auchdie Fn-Vorsitzende Marine le Penerlebte in ihrer Wahlregion nord-Pas-de-Calais-Picardie im nordendes landes eine niederlage. Sieverlor mit rund 42,8 Prozentgegen den konservativen xavierBertrand (57,2 Prozent).Bemerkenswert war vor allemder Anstieg der Wahlbeteiligung.Sie lag frankreichweit in derzweiten runde bei rund 58,44Prozent – und damit deutlichhöher als in der Vorwoche (etwa50 Prozent). Trotz der niederlage des Frontnational bei den regionalwahlensei die gefahr der rechtsextre-men noch nicht gebannt, warnteder sozialistische Premierminis-ter Manuel Valls nach der Wahl.«Der Patriotismus, der Stolz, Fran-zose zu sein, hat die Wähler dazubewogen, die republik zu stär-ken», sagte er. Dass der Fn abertrotzdem immer mehr Zusprucherhält, sei zutiefst beunruhigend,vor allem im hinblick auf die Prä-sidentschaftswahlen 2017. Frank-reichweit hatten nun insgesamt6,6 Millionen Wähler den Frontnational gewählt.

NEUER STAATS-MINISTERSERGE TELLE LöSTMICHEL ROGER AbNACH DEM SCHLAGANFALL DESMONEGASSISCHEN REGIE-RUNGSCHEFS Michel roger imDezember hat Fürst Albert II.

Frankreichs ehemaligen Bot-schafter in Monaco, Serge Telle,als neuen Staatsminister be-stimmt. Der Franzose tritt dasAmt am 1. Februar an. Zum ge-nauen gesundheitszustand vonroger gab es bis redaktions-schluss keine Angaben.Serge Telle, geboren 1955 innantes, hat unter anderem amInstitut d’etudes Politiques inParis studiert, aber auch einenAbschluss in Jura.Der krankheitsbedingt ausschei-dende Michel roger hatte dieFunktion des Ministre d’etat seitende März 2010 bekleidet.

AUSNAHMEZUSTANDHAuSARRESTE & GESCHLOSSENEkuLTSTäTTENSEIT FRANKREICHWEIT INFOLGE DER PARISER ATTENTATEam 14. november 2015 der Aus-nahmezustand ausgerufenwurde, sind nach Angaben derPräfektur der Alpes-Maritimes fol-gende Maßnahmen im Departe-ment durchgeführt worden(Stand 31.12.): sechs hausarrestewurden verhängt, 89 hausdurch-suchungen durchgeführt (u.a. inAntibes, Cagnes-sur-Mer, grasse,Mandelieu-la-napoule, Menton,nizza, Valbonne, Vallauris, Vence),sechs ein- und Ausreisebe-schränkungen verhängt, fünf ille-gale gebetsstätten geschlossen(in Beausoleil, Drap, nizza, Tour-rette-levens und le Cannet)sowie elf geschäfte durchsuchtund vier restaurants geschlos-sen (eins in Cannes und drei innizza).

TRANSAvIAbILLIGFLIEGER AbMüNCHENDIE BILLIG-AIRLINE DERGRUPPE AIR FRANCE/KLM,Transavia, eröffnet eine neueBasis in München. Ab März sollenaus der bayrischen landes-hauptstadt 18 Destinationen inBelgien, Dänemark, Kroatien, Spa-nien, den niederlanden, Portugal,Marokko sowie Frankreich undItalien angeflogen werden. nizzaist bisher nicht unter den direktangeflogenen Zielen.one-Way-Flüge bietet die Flugge-sellschaft ab 19 euro an, buchbarab sofort.

76 NEWS & INFOSriviera

Page 77: Riviera Zeit - Januar 2016

jeudi25 Février

20h30

PROGRAMMESAISON2015/2016

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Page 78: Riviera Zeit - Januar 2016

ierzulande, wo sich dieMenschen etwas extrover-tierter geben, mediterra-

ner eben, wünscht man sich zumJahreswechsel nicht nur pauschalalles gute oder ein schönes neues.Die besten Wünsche – meilleursvœux – werden gerne noch in aller-lei Details präzisiert: glück, Zufrie-denheit, geld, Kindersegen zumBeispiel. Wünsche und Küsse. Kol-leginnen und Kollegen, Schwestern,Pfleger, hebammen, die Telefonis-tin, hilfspflegerinnen, alle werdenbewünscht und geküsst. Sogar dieoberschwester und Damen aus derVerwaltung. Damen, die ich nurvom Sehen kenne, die sich sonsthinter Türen der Teppichbodenflureverstecken. Sieht man ganz selten.Verwaltung eben. Sagen mir wegenmeines Kittels bonjour. Denkensich, das muss einer der Doktorensein, den sie verwalten. In Zivilklei-dung würden sie mich maximal füreinen Patienten halten. Wünschenmir auch, des kürzlichen Jahres-wechsels wegen, bonne année.Werden umgehend geküsst. Bonneannée, meilleurs vœux, bonnesanté.Der ganze Text zum neuen Jahrmuss, glaube ich – ich bin bis jetzt,in all den Jahren, noch nicht wirk-lich dahinter gekommen, ob diesesritual bestimmten regeln folgt –es muss aber mit der gesundheitenden. Man kann den lottogewinnanbringen, ein neues Auto, erfül-lung in der liebe, tolle Ferien. Vorallem aber gesund! Der rest wirddann schon! Surtout la santé! lereste va suivre! Voilà! Dazu voll Zu-versicht und herz in die Augengucken. Mit manchen Schwestern und heb-ammen ist das nett. Das Wün-schen und die Küsschen links,rechts. Vor allem, wenn sie nettgucken. Zum neuen Jahr guckensie fast alle nett. Später gibt sichdas wieder. ganz dicht ran, Wangean Wange, riecht oft gut, Küsschen.Kollateral muss man auch mancheMänner küssen. xavier. Chef derBauchchirurgie. noch-Chef. xaviergeht bald in rente. Ist leider meistunrasiert. oft ungeduscht. Sein Badzu Weihnachten ist auch schoneinen knappen Monat alt. okay, ichübertreibe etwas. Seine Auragleicht einem olfaktorischen Feuer-werk. Am liebsten begrüße ich ihnnormalerweise von einem zum an-

deren Flurende. nur zu geburtstagund Jahreswechsel riskiere ichKörperkontakt.Montag. Dienst. Meine runde überdie Stationen habe ich hinter mir.nichts los. nicht mal ein gut gereif-ter Blinddarm von xavier in der not-aufnahme. Abstecher in denKreißsaal. Keine erstgebärende, dienach einem Periduralkatheterschreit. nadja, laetitia und Philippelangweilen sich auch. Philippe? Wirhaben ziemlich viele Männer beiden hebammen. Philippe, Sébas-tien, Wilfried und Jérôme. Beruf:Maïeuticien. entbindungspflegerheißen sie in Deutschland. heb-amme in österreich auch diemännlichen Vertreter. 2013 keinerin österreich, drei in ganz Deutsch-land. Wir haben vier! und das intiefster Provinz! Darunter Philippe.Vollbart. Übergewicht. Kopftuch-frauen sollen sich mal nicht soanstellen. Wird ihnen und ihrenMännern gleich bei der Aufnahmeverkündet. Wahrscheinlich ein Aus-druck von liberté und égalité. Viel-leicht passt das sogar zurFraternité. Finde ich persönlichauch eher gewöhnungsbedürftig.Würde mir als werdendem Vaterauch nicht gefallen. Aber vielleichtbin ich in dieser hinsicht etwaskonservativ. Philippe jedenfalls magich nicht so. Ihm mangelt es einbisschen an professioneller Dyna-mik. Philippe war mal in Indien fürein paar Monate Auszeit. Ich hattegehofft, er würde einfach dort blei-ben und in langfristiger Suche nacherleuchtung verharren. und dannwar er doch wieder da. ohne er-leuchtung, wie mir scheint. er war-tet immer noch. Wird nichtgeküsst. es gibt grenzen.Dafür laetita. laetitia sieht so aus,als wäre sie mal Model gewesen.hat ein zauberhaftes lächeln. Ichnehme das persönlich. obwohl sievermutlich jeden nett anguckt. egal.Meilleurs vœux, bonne santé, Küs-schen. laetita ist meine lieblings-hebamme. nicht nur wegen ihreslächelns. nicht nur, aber auch. lae-titias lächeln ist auch um 2.39 uhrnoch zauberhaft. Immer. Zumneuen Jahr vielleicht noch eineSpur zauberhafter. Auch um 2.39uhr. Wenn sie mich braucht füreine Péridurale oder Césarienne.Bonne santé.

Blog: http://diehl.fr

Meilleurs vœux!Aus dem Leben eines Anästhesisten in Südfrankreich

VonBERTRAM DIEHL

H

MICHEl GAlAbRU IST TOTTRAuER uM «POLIZEI-CHEF» VON SAINT-TROPEZ ER WAR AN DER SEITE VONLOUIS DE FUNÈS mit der Komö-dienreihe «Der gendarm vonSaint-Tropez» in die Filmge-schichte eingegangen: Am 4. Ja-nuar ist Michel galabru im Altervon 93 Jahren in Paris gestorben.Der französische Schauspielergalt als nachfolger des großenprovenzalischen Komödiantenraimu aus Toulon.Michel galabru wurde 1922 in Ma-rokko geboren und begann seineKarriere in den 1950er-Jahren imtraditionsreichen Pariser TheaterComédie-Française. Zur gleichenZeit erhielt der Franzose seineersten Filmrollen - insgesamtsollten es in seinem langenKünstlerleben knapp 250 werden.er übernahm unter anderem ne-benrollen in «Asterix und obelixgegen Cäsar», «Willkommen beiden Sch'tis» und «Der kleine nick».Außerdem trat er bis ins hoheAlter auf zahlreichen Boulevard-bühnen auf. Zuletzt hatte er zweigeplante Stücke absagen müs-sen.

«HERCUlIS» MONACOWELTbESTES LEICHT-ATHLETIk-MEETINGAN MONACO KOMMT DIESPORTWELT NICHT MEHR VOR-BEI: Im zweiten Jahr in Folge istdas jeden Sommer im Stadelouis II ausgetragene «herculis»-leichtathletik-Meeting nun vomWeltverband als bester Wett-kampf in der Diamond leagueausgezeichnet worden. Das Mee-ting 2015 stach besonders wegeneines Weltrekords über die 1500Meter-Strecke der Damen hervor. Knapp 18 000 Zuschauer verfolg-ten die Wettkämpfe in Monaco-Fontvieille.

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Page 79: Riviera Zeit - Januar 2016

NIZZAS TRAMWELCHE FARbE FüRDIE NEuEN ZüGE? BIS ENDE JANUAR KÖNNEN DIEEINWOHNER DARÜBER ABSTIM-MEN, welche Farbe nizzas Tramder neuen linie 2 tragen soll. ZurAuswahl stehen die Farben Blau(Foto; in Anlehnung an das be-rühmte yves-Klein-Blau), ocker(nach den Farbtönen der Altstadt)und himmelblau («le ruban» alsBindeglied zwischen dem hafender Stadt und dem Flughafen). Zu-nächst werden 19 Züge vom liefe-ranten Alstom geordert. www.nice-tram-design.fr

SPORTSTADT CANNES600 000 EuRO FüROuTDOOR-PROJEkTE DER BÜRGERMEISTER VONCANNES, DAVID LISNARD, willseine Stadt zur outdoor-Sport-hauptstadt von europa machen.Bis 2017 sollen mit 600000 euroalte Sportstätten renoviert undneue entwickelt werden.Die Ziele: die einwohner der Stadtzu mehr Bewegung motivieren unddie Wirtschaft der region ankur-beln.«Die bestehende Ausstattung sollüberholt und neue Sportstättenunter anderem zum radfahren,Paddeln, Wasserskifahren undBeach-Volleyballspielen entwickeltwerden», so lisnard. Die Stadt hat bereits 600 000 eurobewilligt. Auch wenn der umbauseinen Preis hat, soll sich die In-vestition auszahlen: Die einwohnersollen gesünder und die Attraktivi-tät der Stadt erhöht werden.

Menton:Stammtisch. Jeden Montag ab 16uhr. «Cafe du Musée», 25 quai deMonléon, Menton. Kontakt:[email protected] oder Fam. olivier,Tel. +33 (0)6 23 34 13 16Nizza:Association France-AllemagneCôte d’Azur, espace AssociationsVieux nice; 3 rue guigonis, 06300nizza. [email protected], Tel. 0970 44 75 55.FeFA, Forum économique franco-allemand, 34, av. henri Matisse, Tel.+33 (0)4 93 71 34 45, Fax +33 (0)493 18 83 51, [email protected],www.fefa.orgStammtisch jeden Donnerstaggegen 20 uhr, Brasserie «FelixFaure» (12, ave Felix Faure).Cagnes-sur-Mer:Stammtisch mittwochs im Mai-son des Associations in Cros-de-Cagnes, rue des oliviers. Imrahmen der StädtepartnerschaftCagnes-Passau; Deutsch-unter-richt. Tel. +33 (0)4 93 22 64 29,http://comjum.cagnes.free.fr.La Colle-sur-Loup:Deutsch-französischer Stamm-tisch. letzter Donnerstag im Monatab 20 uhr. «Comme à la maison»,rue Maréchal Foch. Info: office deTourisme.

Cannes:Stammtisch jeden zweiten undvierten Freitag im Monat an wech-selnden orten. Auskunft: +33 (0)493 38 60 85.Saint-Tropez: Stammtisch jeden Donnerstag,19 uhr, «le Bistrot» (Place deslices). Kontakt: gabriele Klöckner,Tel./Fax: +49 (0)6152/6 98 61, [email protected]:Association Culturelle Franco-Al-lemande de Toulon et du Var, 9,les hauts de Sainte-Messe, ch.Jean ghibaudo, 83500 la Seyne-sur-Mer. Kontakt: Mme. MargareteJeserich, Tel. +33 (0)4 94 30 86 29,[email protected]: Stammtisch jeden 1. Montag imMonat, 18-20 uhr, Bar le gauloisneben der Kathedrale Saint-Sau-veur (34 Jaques de la roque). Kon-takt: stammtischaix.blogspot.frMarseille:Stammtisch, der Deutsch spre-chende geschäftsleute, Kreative,Kunden und Freunde der regionzusammenführen will. Jeden letz-ten Freitag im Monat ab 19 uhr,«MundArt», 70-72 rue de la Joliette.Kontakt:www.facebook.com/groups/marseilleundumgebung

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Page 82: Riviera Zeit - Januar 2016

o der Autovermieter Sixt seinen Weltkongress veranstaltet, ist rich-tig was los. So auch Anfang Dezember in Monaco. Am Freitagabendgenoss rZ-Chefredakteurin Petra hall das wunderschöne Konzert

in der suggestiven Kathedrale der Altstadt, freute sich aber auch über denanschließend ausgeschenkten glühwein. heimatliche Adventsgefühle imFürstentum … Am Samstagabend, bei der galasoiree im Sporting d’eté, gabes dann ein herzliches Wiedersehen mit zahlreichen Freunden und ge-schäftspartnern. Bunte-reporterin Maria Waldburg war extra aus Deutsch-land angereist und erkundigte sich bei Petra hall nach anwesenden VIPs. Diewiederum traf auf einen ganz besonders sympathischen Promi: Mit hans-Jürgen Bäumler verbindet sie eine langjährige Freundschaft.

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82 ENDSPURTriviera

RIvIERAZEIT WIRDES ALLEN ZEIGEN!Dass wieder einmal «Stil»-än-derungen anstehen – so wie Sie esin Ihrem editorial in der Dezember-Ausgabe erwähnen – überraschtmich, ehrlich gesagt, nicht. ganz imgegenteil, Frau hall! Ich sehe daszurzeit positiv. Denn bereits die Ve-ränderungen und auch umstellun-gen in der Vergangenheit habengezeigt, dass ein mutiges, kreativesengagement sehr erfolgreich undauch ebenso erfreulich sein kann.Diese neue «rivieraZeit» wird eswieder einmal allen zeigen! W. Bonke, Cannes

AUFGEMOTZT JEDEN TAG EINAbENDkLEID?Sehr schade, dass Sie die Zei-tung so furchtbar «aufgemotzt»haben. Vorher war sie handlicherund origineller. Schrecklich, diesehochglanzaufmachung! Das ist ja,als trüge man jeden Tag einAbendkleid! Da ich die Informationen aus die-ser gegend jedoch dringendbrauche, verlängere ich meinAbonnement für ein Jahr. Ansons-ten hätte ich verzichtet.Ulrike Weißgerber, Ostfriesland

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AUFTRAGGEbER

ZUHAUSEGESuCHTklein, praktisch, gut! Dazunoch äußerst liebenswert, ver-schmust, anhänglich und ein rich-tiger Couch-Potato. Pünktchen istein etwa 3- bis 4-jähriger Pin-scher, der sich sehnlichst eingutes und liebevolles neues Zu-hause wünscht. Wer möchte seinleben mit ihm teilen?Tel: +33 (0)4 94 96 89 19, +33(0)643 06 19 60, +49 (0)172 45 55 033Info: www.joshi2.de

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