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Paten für Kinder in Esmeraldas/San Lorenzo e.V. Mönchstr. 43, 33790 Halle Konto 39685 Tel.: 05201-9892 BLZ 48051580 e-mail: [email protected] bei der KSK Halle II – 2013 Neuigkeiten aus San Lorenzo Ein ganz besonderes Highlight gab es am Wochenende des 19. und 20. Oktober. Unsere Mit- arbeiterin Paulina Paredes initiierte in der Cabaña eine Theaterwerkstatt zu dem Thema „Ich erkenne mich in meiner Umgebung und partizipiere.“ Nach Jahrzehnten in denen Kinderarbeit absolut normal war, sind inzwischen die Rechte der Kinder durchaus bekannt. Es geht jedoch darum, die Kinder noch weiter darin zu bestärken, sich nicht nur ihrer Rechte bewusst zu sein, sondern diese auch aktiv vertreten zu können. Ziel ist, dass die Jugendlichen sich selbst wahrnehmen können als jemanden, der für das eigene Leben eine wichtige Rolle spielt, sich einbringen und die Zukunft gestalten kann. Für die Umsetzung kamen sieben Hauptdarsteller gegen Kost und Logis in den Ecoclub, der zunächst als Theater vorbereitet wurde. Nach einer kurzen Einführung wurden die Teilnehmer in drei Gruppen mit unterschiedlichen Aktivitäten aufgeteilt. Eine Gruppe befasste sich mit Selbsterkennung und körperlichem Aus- druck in Form von Körperhaltung und Bewegung. Dazu wurden verschiedene Spiele gemacht, z.B. schlüpfte ein Kind in die Rolle des Spiegelbildes eines anderen Kindes und imitierte alle Bewegungen oder die Kinder bildeten Statuen und Figuren, indem sie sich gegenseitig stützten. Bei der zweiten Gruppe ging es währenddessen um plastische Arbeiten. Die Kinder bastelten und bemalten Masken aus Papier. Danach suchten sie sich eine bekannte Person aus und ver- suchten darzustellen, wie dieser Mensch geht, was er macht, wie er sich bewegt. Außerdem

Rundbrief II-2013

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Rundbrief II-2013

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Page 1: Rundbrief II-2013

Paten für Kinder in Esmeraldas/San Lorenzo e.V. Mönchstr. 43, 33790 Halle Konto 39685 Tel.: 05201-9892 BLZ 48051580 e-mail: [email protected] bei der KSK Halle

II – 2013 Neuigkeiten aus San Lorenzo Ein ganz besonderes Highlight gab es am Wochenende des 19. und 20. Oktober. Unsere Mit-arbeiterin Paulina Paredes initiierte in der Cabaña eine Theaterwerkstatt zu dem Thema „Ich erkenne mich in meiner Umgebung und partizipiere.“ Nach Jahrzehnten in denen Kinderarbeit absolut normal war, sind inzwischen die Rechte der Kinder durchaus bekannt. Es geht jedoch darum, die Kinder noch weiter darin zu bestärken, sich nicht nur ihrer Rechte bewusst zu sein, sondern diese auch aktiv vertreten zu können. Ziel ist, dass die Jugendlichen sich selbst wahrnehmen können als jemanden, der für das eigene Leben eine wichtige Rolle spielt, sich einbringen und die Zukunft gestalten kann. Für die Umsetzung kamen sieben Hauptdarsteller gegen Kost und Logis in den Ecoclub, der zunächst als Theater vorbereitet wurde.

Nach einer kurzen Einführung wurden die Teilnehmer in drei Gruppen mit unterschiedlichen Aktivitäten aufgeteilt. Eine Gruppe befasste sich mit Selbsterkennung und körperlichem Aus-druck in Form von Körperhaltung und Bewegung. Dazu wurden verschiedene Spiele gemacht, z.B. schlüpfte ein Kind in die Rolle des Spiegelbildes eines anderen Kindes und imitierte alle Bewegungen oder die Kinder bildeten Statuen und Figuren, indem sie sich gegenseitig stützten.

Bei der zweiten Gruppe ging es währenddessen um plastische Arbeiten. Die Kinder bastelten und bemalten Masken aus Papier. Danach suchten sie sich eine bekannte Person aus und ver-suchten darzustellen, wie dieser Mensch geht, was er macht, wie er sich bewegt. Außerdem

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wurde mit tänzerischen Ausdrücken sowie mit Emotionen, Gestik und Mimik experimentiert um festzustellen, ob und woran Wut, Freude, Angst und Trauer auch ohne Worte zu erkennen sind. In der dritten Gruppe wurden Spiele zur Vorbereitung auf das Theaterspielen gemacht. Es wur-den z.B. Tiere dargestellt, die erraten werden mussten. Im Anschluss wurden die Kinder noch einmal aufgeteilt und erarbeiteten eine kurze Sequenz aus einer Geschichte, die sie den ande-ren vorspielten.

Am Sonntag gab es dann für Eltern, Geschwister, Nachbarn und Interessierte eine Abschluss-vorstellung, bei der auch die Kinder die vorbereiteten Szenen spielten. Schon am ersten Tag war die Beteiligung überragend, denn manche hatten die Einladung zur Abschlussveranstaltung auch schon auf den Vortag ausgedehnt und so nahmen ca. 70 Kinder an den Workshops am Samstag teil. Paulina war mit Verlauf und Ergebnis sehr zufrieden und attestierte allen großes Engagement. Die Laune bei Zuschauern und Mitwirkenden war bestens. Ansonsten verlief der Sommer in San Lorenzo relativ ruhig. Die Kinder und Jugendlichen kom-men Montag-, Mittwoch- und Freitagmittag zum Essen. In altersmäßig getrennten Gruppen be-ginnen sie dann in der Regel ihre Hausaufgaben. Um da noch besser unterstützen zu können, hatten die drei Betreuerinnen die Idee, das Gespräch mit den verschiedenen staatlichen Schu-len zu suchen. Dabei kristallisierten sich Förderbedarfe unter anderem beim Lesen heraus. Als Reaktion darauf wollen wir einen kleinen Bestand an Büchern aufbauen, der zum Lesen ani-miert. Es gibt zwar in San Lorenzo eine Bücherei, aber das Angebot ist nicht sehr umfassend und sie liegt von der Cabaña aus gesehen am anderen Ende der Stadt. Des Weiteren wurde Sofia, Alexandra und Veronica von den Lehrern mitgeteilt, dass viele Schulen, die von den Kindern unseres Projekts Ecoclub besucht werden, Kontakt und Engage-ment der Eltern vermissen. Dadurch sehen sie die Betreuerinnen als eine Art Schnittstelle zwi-schen Schule und Eltern. Was mich immer wieder besonders freut ist, dass wir manchmal auch den weiteren Lebensweg „unserer“ Kinder verfolgen können, obwohl sie bereits aus dem Ecoclub ausgeschieden sind. Yita Patricia Bone hat vor einem Jahr ihr Studium der Erziehungswissenschaften am Instituto Superior Aduanero de Ibarra in der Außenstelle San Lorenzo begonnen. Sie ist dem Ecoclub aber nach wie vor verbunden. Im Rahmen des Stipendiums für die Semestergebühren wird sie die im Studium erworbenen Kenntnisse bei der Nachmittagsbetreuung einbringen. Montags-

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nachmittags wird sie jetzt die jüngsten Kinder begleiten. Dabei gilt ihr besonderes Augenmerk zunächst der Förderung der Fein- und Grobmotorik, ein Thema, bei dem sie das Erlernte nun in die Praxis umsetzen kann. Natürlich verläuft nicht jeder Lebensweg so stringent und lässt sich so einfach verfolgen. Pauli-na hat sich im Sommer noch einmal verstärkt nach ausgeschiedenen Kindern und Jugendlichen umgehört und konnte manches Neue in Erfahrung bringen: Victoria Valencia lebt nach erfolgreichem Schulabschluss mit ihrem Partner zusammen, aber hat entgegen ihren ursprünglichen Plänen doch kein Studium begonnen. Sonia Elizabeth Angulo Villota hat mit ihrem Mann inzwischen zwei Kinder. Tania Marileh Arceas Quiñonez hat nach erfolgreichem Schulabschluss ihre Studienpläne auf-grund ihrer ersten Schwangerschaft nicht verwirklicht. Inzwischen hat sie als alleinerziehende Mutter zwei Kinder. Nach Informationen ihrer Mutter hat auch Viviana Yenny Perea Angulo ihr Studium der Erzie-hungswissenschaften aufgrund von Schwangerschaft und Familiengründung bisher nicht wei-tergeführt. Tania Silvana Mairongo Canticuz ist nicht mehr in San Lorenzo und lebt inzwischen mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kolumbien. Neuigkeiten aus Halle

Die Medienberichte der letzten Tage und Wochen über die Folgen des Taifuns auf den Philippi-nen und die wiederholten Dramen im Mittelmeer mit gekenterten Booten voller Flüchtlinge las-sen wohl kaum jemanden unberührt. Überall auf der Welt gibt es zahllose Menschen, die Hilfe brauchen und manchmal scheint es, als müssten wir ohnmächtig zusehen. Aber genau das tun wir nicht. Es ist auch ein Ansporn und eine Bestätigung. Der Versuch, die Lebensumstände dort zu verbessern, wo der Alltag von Armut und Gewalt geprägt wird, ist rich-tig. Der Ecoclub in San Lorenzo arbeitet an den wichtigsten Themen Bildung und Umwelt. Auf der Klimakonferenz in Warschau sagte der philippinische Delegierte Yeb Saño: „Wir wei-gern uns zu akzeptieren, dass unser Leben darin bestehen soll, vor Monsterstürmen zu fliehen, unsere Familien in Sicherheit zu bringen, Zerstörung und Not zu erleiden und unsere Toten zu zählen. Wir müssen aufhören, solche Ereignisse Naturkatastrophen zu nennen. Es ist nicht na-türlich, wenn die Wissenschaft uns bereits sagt, dass die Erderwärmung zu immer intensiveren Stürmen führt. Es ist nicht natürlich, wenn die Menschheit das Klima bereits nachhaltig verän-dert hat.“ Gerade kürzlich berichtete die ecuadorianische Tageszeitung „EL COMERCIO“, dass Ecuador in Südamerika die höchste Abholzungsrate hat. Von 2009 bis 2012 wurden jedes Jahr durch-schnittlich 65.880 Hektar gerodet. Und das ist bereits ein Rückgang um 15% im Vergleich zu den Jahren davor. Der Handel mit Holz, der steigende Bedarf an Acker- und Weideland und der zunehmende Anbau von Ölpalmen sind die größten Bedrohungen für die Wälder. Die Provinz Esmeraldas – zu der auch die Stadt San Lorenzo gehört – führt dabei die ruhmlose Statistik mit 12.486 Hektar pro Jahr an. Die Tage sind schon wieder sehr kurz geworden und Weihnachten ist gar nicht mehr so fern. Da die Post einige Tage – in dieser Zeit manchmal auch deutlich länger – bis nach San Lorenzo braucht, bitte ich um Weihnachtspost bis zum 29.11.2013, damit Übersetzung und Versand noch passend erfolgen können. Wir staunen jedes Jahr über die großzügigen Weihnachtsgaben und möchten auch diesmal wieder um Ihre Spenden bitten. Die Weihnachtsspenden der Lastschriftzahler werde ich wie in den Jahren zuvor mit unverändertem Betrag am 09.12.2013 abbuchen, sofern ich bis zum 06.12.2013 keine gegenteilige Nachricht bekommen habe. Überweisungen sind natürlich auch herzlich willkommen. Die Wünsche sind nach Rücksprache mit unseren Mitarbeiterinnen in San Lorenzo sehr kon-kret: Ein Warenkorb für die Familien, wobei der bunte Plastikkorb vom letzten Jahr wiederbefüllt wird, um Müll zu vermeiden und Kosten zu sparen. Außerdem soll es am 23.12. wieder eine

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gemeinsame Feier geben mit Vorführungen oder Beiträgen der Kinder und Jugendlichen, ge-folgt von einem festlichen Essen. Um selbst einen finanziellen Beitrag zu leisten, planen die Betreuerinnen zusammen mit den Familien einen Verkauf von Kuchen und Nachtisch in der Nachbarschaft zu organisieren. Das wurde letztes Jahr erstmalig getestet und es wurden auf diese Weise ungefähr 90 USD einge-nommen. Änderungen im Lastschriftverfahren In der Presse wurde mehrfach erwähnt, dass viele Vereine noch nicht auf das neue europawei-te SEPA-Basis-Lastschriftverfahren umgestellt haben, was aber zwingend spätestens bis zum 01.02.2014 erfolgen muss. Im Jahresbericht 2012 hatte ich bereits die Gläubiger Identifikationsnummer unseres Vereins (DE33ZZZ00000073580), die Mandatsreferenz zur Identifizierung (die ersten 3 Buchstaben des Vornamens + die ersten drei Buchstaben des Nachnamens) und den Fälligkeitstermin (immer am dritten Werktag des Monats) genannt. Umstellungstermin ist Januar 2014. Die erste SEPA Lastschrift wird also am Montag, 06.01.2014 eingezogen. Eine schöne Adventszeit und wundervolle Weihnachten Marion Weeke