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Verband für landwirtschaftliche Fachbildung Kreisverband Cham Ausgabe: 02/2016 Geschäftsstelle: Schleinkoferstr. 10 93413 Cham Tel.: 09971/485-0 Fax: 09971/485-160 Vorsitzender: Franz Traurig Geschäftsführer: Georg Mayer Liebe Mitglieder, „…alles neu macht der Mai!“ So sagt man gemeinhin. Insofern passt das neue Layout für unseren vlf-Rundbrief ganz gut in die Jahreszeit. Neudeutsch nennt man es „Corporate Identity“, wenn Firmen, Vereine oder eben jetzt der vlf- Rundbrief in einer neuen und v.a. bayernweit einheitlichen Aufmachung er- scheinen. Schon seit Längerem ist es dem Landesverband ein Anliegen, dass die Rundbriefe der vlf-Kreisverbände in einem einheitlichen Erscheinungsbild auftreten. Damit ist ein sofortiger Wiedererkennungswert verbunden. Schon auf den ersten Blick ist für alle vlf-Mitglieder in Bayern erkennbar: „…das ist der vlf-Rundbrief.“ Wir wollen aber nicht nur die äußere Form attraktiver gestalten, sondern wir arbeiten natürlich auch ständig daran, den Inhalt aktueller und interessanter zu machen. Dazu helfen uns aber auch Rückmeldungen von Ihnen, unseren Mit- gliedern. Sagen Sie uns deshalb, was Sie gerne anders hätten inhaltlich, bzgl. Form oder Gestaltung …. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen. gez. gez. gez. Franz Traurig Brigitte Stautner Georg Mayer Vorsitzender Frauenvorsitzende Geschäftsführer Cham, Mai 2016 Rundschreiben 1/2016

Rundschreiben 1/2016 - vlf Bayern · 2016. 6. 10. · Beimler Josef, Pemfling Brandl Ferdinand, Zettisch Brandl Alfons, Atzlern Decker Willi, Eglsee Dimpfl Michael, Walching Dummer

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Verband für

landwirtschaftliche Fachbildung

Kreisverband Cham

Ausgabe: 02/2016

Geschäftsstelle:

Schleinkoferstr. 10

93413 Cham

Tel.: 09971/485-0

Fax: 09971/485-160

Vorsitzender:

Franz Traurig

Geschäftsführer:

Georg Mayer

Liebe Mitglieder,

„…alles neu macht der Mai!“ So sagt man gemeinhin. Insofern passt das neue

Layout für unseren vlf-Rundbrief ganz gut in die Jahreszeit. Neudeutsch nennt

man es „Corporate Identity“, wenn Firmen, Vereine oder eben jetzt der vlf-

Rundbrief in einer neuen und v.a. bayernweit einheitlichen Aufmachung er-

scheinen. Schon seit Längerem ist es dem Landesverband ein Anliegen, dass

die Rundbriefe der vlf-Kreisverbände in einem einheitlichen Erscheinungsbild

auftreten. Damit ist ein sofortiger Wiedererkennungswert verbunden. Schon

auf den ersten Blick ist für alle vlf-Mitglieder in Bayern erkennbar: „…das ist

der vlf-Rundbrief.“

Wir wollen aber nicht nur die äußere Form attraktiver gestalten, sondern wir

arbeiten natürlich auch ständig daran, den Inhalt aktueller und interessanter zu

machen. Dazu helfen uns aber auch Rückmeldungen von Ihnen, unseren Mit-

gliedern. Sagen Sie uns deshalb, was Sie gerne anders hätten – inhaltlich, bzgl.

Form oder Gestaltung …. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen.

gez. gez. gez.

Franz Traurig Brigitte Stautner Georg Mayer

Vorsitzender Frauenvorsitzende Geschäftsführer

Cham, Mai 2016

Rundschreiben 1/2016

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Mitgliederversammlung mit sehr gutem Besuch

es sollte eine „besondere“ Mitgliederversammlung werden. Und alle die dabei

waren, können sicherlich bestätigen: „… ja, es war eine besondere Veranstal-

tung!“

Da war schon der Saal beim Gasthaus Brunnerhof in Arnschwang. Festlich

geschmückt und absolut eine Premiere, denn es war die allererste Veranstal-

tung, die im neuen „Eventstadl“ stattfand. Die Handwerker waren noch keine

24 Stunden zuvor fertig geworden.

Mit rund 150 Teilnehmern war der Saal auch bis auf den letzten Platz besetzt

und wir hatten so viele Besucher wie schon seit Jahren nicht mehr.

Und schließlich war auch das Programm etwas Besonderes. Nach den Regula-

rien gab es ein festliches und leckeres „Land Genuss-Menü“ mit Gerichten,

die zumindest weit überwiegend aus Zutaten aus dem Landkreis (von Direkt-

vermarktern) zubereitet wurden. Höhepunkt der Versammlung war aber

schließlich der rund 1½ stündige Auftritt des „Bure zum A´lange“, dem

„Blackforestman“ Nikolaus König aus dem Schwarzwald. Sein Kollege Wolf-

gang Winterhalder, mit dem zusammen er normalerweise das sehr unterhalt-

same, aber auch sehr hintersinnige und nachdenklich stimmende Kabarettpro-

gramm bestreitet, musste krankheitsbedingt leider zu Hause bleiben.

Mit dem Lied „…billig, billig muss es si, d’Rechnung - die kommt erst hinter-

dri“ sprach der Kabarettist angesichts der derzeit herrschenden Preissituation

für die Landwirtschaft sicherlich sehr vielen Anwesenden aus dem Herzen.

Das oft nicht immer ganz leichte Zusammenleben der Generationen auf einem

Bauernhof – insbesondere auch für eine „eingeheiratete junge Frau“ und deren

Folgen beschrieb er ganz eindrucksvoll in dem Lied „… die jung Fra is fort …

mir hens doch bloß guat g’ment.“

Wie wichtig für die meisten Landwirte der Hof und das Bestreben ist, diesen

zu erhalten und an die nächste Generation weiterzugeben, wird in der Zeile

„…du bist min Hof, ich din Bauer“ deutlich.

2015 war das „Jahr des Bodens“. Und der Boden ist ja auch wesentliche Exis-

tenzgrundlage für den Landwirt. Aber mit zunehmender PS-Zahl des Schlep-

pers und damit auch immer größerem Abstand zwischen Schleppersitz und

dem Ackerboden, verliert so mancher Landwirt schon auch mal das echte

Gefühl und Gespür für den Boden. Das Bewusstsein dafür schärfte Herr König

mit dem Lied „… der Acker is mehr als Dreck.“

Ob seine Behauptung „… 50 % vom Betriebserfolg macht die Frau, den Rest

der Maschinenring!“ tatsächlich stimmt, ist wissenschaftlich nicht bewiesen,

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aber es dürfte, zumindest was die Rolle der Frau anbelangt, mit Sicherheit in

den allermeisten Fällen stimmen.

Noch viele bekannte Bilder aus der Landwirtschaft bzw. dem bäuerlichen

Umfeld wurden beleuchtet und höchst unterhaltsam dargeboten.

Angefangen haben Nikolaus König und Wolfgang Winterhalder vor 15 Jahren

während der BSE-Krise: „Wenn man die Menschen mit normaler Argumenta-

tion nicht mehr erreicht, muss man versuchen, die Leute mit Humor und ag-

rarpädagogisch anzusprechen“, so die damalige Erkenntnis der beiden Land-

wirte. Und Recht haben sie. Vielleicht ist es tatsächlich der Schlüssel, um die

manchmal doch sehr große Kluft zwischen Landwirtschaft und Verbrauchern

zu überwinden.

Bild 1: Der neue Eventstadl im

Gasthaus Brunnerhof war voll

besetzt und die Stimmung war

hervorragend.

Bilder 2 und 3 (unten li. u. re.): Teils ernst und dann wieder sehr

humorvoll trug der „Bure zum

A´lange“ sein Kabarettprogramm

vor. Vorsitzender Traurig bedankte

sich mit einem geistigen Getränk

aus dem Bayerwald.

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Silbernes Verbandsabzeichen an Frau Brigitte Stautner aus Schäferei:

Im Rahmen der Mitgliederversammlung konnten wir auch in diesem Jahr wie-

der ein Silbernes Verbandsabzeichen verleihen. Die Auszeichnung ging dies-

mal an Frau Brigitte Stautner, unsere Frauenvorsitzende. Frau Stautner wurde am 19. Dezember 1972 geboren und ist in Penting, Ge-

meinde Schorndorf, auf einem Bauernhof aufgewachsen. Sie hat nach Schäfe-

rei geheiratet und hat zusammen mit ihrem Mann 3 Kinder (3 Mädchen), d.h.

ihr Mann wohnt somit in einem „Vier-Mäderl-Haus“.

Schon von Kindesbeinen an hat sich Frau Stautner für die Hauswirtschaft inte-

ressiert und sie hat den Beruf der ländlichen Hauswirtschaft gelernt. Nach der

Abschlussprüfung und dem Besuch der Landwirtschaftsschule ist sie 1993

dem vlf beigetreten. Bereits 1998 wurde sie in den Hauptausschuss gewählt

und seit 2008 ist sie unsere Frauenvorsitzende im vlf Cham. Darüber hinaus

ist sie seit 2003 Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Meisterinnen und

Meister (AGM) im vlf Oberpfalz und seitdem ist sie auch die stellvertretende

Vorsitzende. In dieser Funktion hat sie bereits eine ganze Reihe an Fortbil-

dungsveranstaltungen für die Mitglieder organisiert.

Die Hauswirtschaft und der hauswirtschaftliche Berufsnachwuchs sind ihr seit

jeher ein großes Herzensanliegen. Im Prüfungsausschuss Nabburg für die

Zwischen- und Abschlussprüfung im Beruf der Hauswirtschaft ist sie seit 1.

Januar 2001, also bereits seit 15 Jahren, als sehr engagierte und motivierte,

fachlich sehr kompetente und gegenüber den Prüflingen sehr faire Prüferin

tätig.

Für den vlf und die AGM organisiert sie jedes Jahr mehrere Fortbildungsver-

anstaltungen bzw. führt diese teilweise auch selbst durch. Als Ernährungsfach-

frau bringt sie die entsprechende Qualifikation dazu mit. Sie scheut dabei auch

vor besonders schwierigen Herausforderungen nicht zurück. Und so hat sie

sich auch schon mehrmals daran gewagt, für die vlf-Männer einen „Männer-

kochkurs“ durchzuführen. Sicherlich keine leichte Aufgabe, aber sie hat die-

ses schwierige Unterfangen immer mit Bravour gemeistert. Die Männer

schwärmen noch Jahre danach davon.

Seit 2011 gibt es im Bereich der Ernährungsbildung das Projekt „Ernährung

und Bewegung für Eltern und Familien mit Kindern bis zu 3 bzw. bis zu 6

Jahren“. Auch hier ist sie im Netzwerk junge Familien als Referentin aktiv.

Um nur ein paar Themen zu nennen:

„Ich koch mit Mama und Papa“.

„Ich erobere den Familientisch“.

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„Mein erster Brei“.

„Süßes muss keine Sünde sein“.

Für diese, aber auch für andere Zielgruppen bietet sie ebenfalls Kochkurse an.

Beispielhaft seien nur genannt:

„Leckeres von Gestern – restlos gut“

„Mediterran - regional – genial“.

Inzwischen konnte sie sich auch ihren persönlichen Lebenstraum erfüllen,

indem sie Mitte Februar ihr eigenes Kochstudio unter dem Namen „Brigitte`s

Lernküch“ einweihen konnte. Damit hat sie nun natürlich noch mehr Mög-

lichkeiten, um ihr breites Wissen und Können in Sachen Hauswirtschaft und

vor allem Kochen meistens an die Frau, aber sicher auch - vielleicht immer

öfter - an den Mann weiterzugeben.

Mit der Verleihung des Silbernen Verbandsabzeichens wollen wir das vielfäl-

tige und umfassende Engagement von Frau Stautner für den vlf Cham, die

AGM, aber auch für die Hauswirtschaft und v.a. auch für den hauswirtschaft-

lichen Berufsnachwuchs würdigen und ehren und damit auch Danke sagen für

die geleistete Arbeit. Wir gratulieren dazu ganz herzlich und hoffen und wün-

schen, dass wir auch in Zukunft auf ihre Unterstützung und Mitarbeit zählen

dürfen. Georg Mayer

Bild 4: Sie freuten sich mit

Brigitte Stautner über die be-

sondere Auszeichnung. (v.li)

Bgm. Michael Multerer, MdL

Dr. Gerhard Hopp, MdB Karl

Holmeier, Georg Mayer, vlf-

Landesvorsitzende Christine

Wutz, Brigitte Stautner, Land-

rat Franz Löffler und Vors.

Franz Traurig.

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Aus dem Geschäftsbericht 2015

Bei der Mitgliederversammlung wurde auch der Geschäftsbericht für 2015

vorgelegt. Bei Interesse können Sie diesen auch an der Geschäftsstelle anfor-

dern. Im Folgenden das Wichtigste in Kürze:

1. Mitgliederentwicklung:

Zahl der Mitglieder am 31.12.2015 gesamt: 1927

davon Männer 1394; davon Frauen 523

14 Neumitglieder können wir in unserem Verband begrüßen. Insgesamt 28

Mitglieder haben die Mitgliedschaft gekündigt.Besonders gedenken wir unse-

rer im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder. Es sind dies:

Altmann Josef, Leming

Beimler Josef, Pemfling

Brandl Ferdinand, Zettisch

Brandl Alfons, Atzlern

Decker Willi, Eglsee

Dimpfl Michael, Walching

Dummer Josef, Zimmering

Ederer Angela, Roding

Feil Xaver, Waldhäusl

Fischer Max, Brunn

Heigl Anna, Oberndorf

Huber Franziska, Frahels

Miethaner Elisabeth, Bad Kötzting

Paulus Johanna, Strahlfeld

Pfeffer Josef, Grasfilzing

Reitinger Johann, Stein

Rötzer Wolfgang, Voitsried

Wir denken dabei besonders an die am 24. Mai 2015 verstorbene langjährige

Kreis- und Bezirksbäuerin Frau Johanna Paulus aus Strahlfeld und an unse-

ren früheren vlf-GF, Behördenleiter und Träger des goldenen Bundesver-

bandsabzeichens des vlf, Herrn Josef Beimler, der am 22.09.2015 verstorben.

ist. Ihnen und allen Verstorbenen danken wir für die langjährige Treue zum

Verband und für alles, was Sie für den vlf getan haben. Wir werden Ihnen

stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

2. Aus- und Fortbildung

Am 28. Juli 2015 fand die Freisprechungsfeier in Neunburg v.W. für junge

Landwirtinnen und Landwirte statt. Insgesamt 43 Absolventen aus dem Land-

kreis Cham erhielten den Gehilfenbrief – unter ihnen 12 reguläre Azubis und

31 TN aus dem Bila-Kurs. Beste waren Lena Irrgang, Vilzing, Arnold Plat-

zer, Rhan, Matthias Prasch, Zell, Markus Krottenthaler, Momannsfelden.

Bei der Freisprechungsfeier für den Beruf der Hauswirtschaft erhielten 15

junge Damen (2 reguläre Azubis, 13 aus der TZS) am 24. Oktober in Alten-

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dorf den Gehilfenbrief ausgehändigt. Beste von den insgesamt 31 Absolven-

tinnen war Frau Katrin Hartl aus Grub bei Bad Kötzting.

Maria Ederer, Stratsried, Josef Hamperl, Rettenbach, Thomas Roßmann,

Kramhof und Thomas Ruhland, Trosendorf, haben die Landwirtschaftsschu-

le in Nabburg erfolgreich abgeschlossen. Frau Maria Ederer war mit einem

Notenschnitt von 1,0 die Beste.

Am 5. Mai 2015 konnten 17 Damen die Landwirtschaftsschule, Abtlg. HW,

erfolgreich abschließen.

Insgesamt 15 junge Lw.-Meisterinnen und Meister erhielten am 27. Februar

2015 den Meisterbrief in Weiden verliehen. Zu den besten zählten Doris

Baumann, Oberfaustern, Josef Bösl, Döfering, Andreas Heimerl, Grub,

Alexander Sporrer, Neukirchen b.Hl.Bl.. Sie wurden im Dezember auch mit

dem Meisterpreis der Staatsregierung ausgezeichnet.

Josef Bösl aus Döfering und Michael Schönberger aus Faustendorf haben

Ende Juli die Höhere Landbauschule in Almesbach erfolgreich abgeschlossen

3. Aktivitäten und Veranstaltungen

Mit insgesamt 4 Rundschreiben über das Jahr verteilt haben wir unsere Mit-

glieder über die Aktivitäten im Verband und über aktuelle fachliche Themen

aus dem Bereich Land- und Forstwirtschaft, aus Hauswirtschaft und Ernäh-

rung und aus anderen Themenbereichen informiert. Die Auflage beträgt je-

weils 2100 Hefte.

Folgende Veranstaltungen wurden z.T. zusammen mit dem AELF durchge-

führt:

25.02.2015: Mitgliederversammlung im Kolpinghaus, ca. 50 TN. Haupt-

referat durch Christian Dürnberger zum Thema: „Was erwartet die Gesell-

schaft von der Landwirtschaft?“ Herr Heinrich Wieser aus Riedersfurth

wurde mit dem Silbernen Verbandsabzeichen ausgezeichnet.

2 Hauptausschussitzungen zur Besprechung von Verbandsangelegenhei-

ten sowie der geplanten Veranstaltungen. Zusätzlich trafen sich die Frauen

Anfang August 2015, um das Winterprogramm 2015/16 zu erarbeiten.

21.01.2015: Pflanzenbautag im Kolpinghaus, ca.120 TN

Insgesamt ca. 12 weitere Veranstaltungen zu den Themenschwerpunkten

„Aktuelles aus dem Pflanzenbau, zur Betriebsführung, zur Milchviehhal-

tung“, Seminar: “Wie Frau erfolgreich sein kann“, ein Gartenseminar,

Seminar für Bäuerinnen zur Fütterung und Haltung von Kälbern, ….

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Lehrfahrten:

26. – 30. Mai 2015: 5-tägige Lehrfahrt nach Ungarn (46 TN);

01.09.2015: Almbegehung zur Bichleralm in den Berchtesgadener

Alpen (56 TN)

10.06.2015: Lehrfahrt des vlf-HAS zusammen mit dem KBA nach

Ansbach (Weg der Landwirtschaft), Lengenfeld (Trocknungsanlage)

und Illkofen (Kuhstallcafe, Betr. Schmaußer);

Meistertreffen:

28.01.2015: Meistertreffen im Kolpinghaus; Vortragsveran-

staltung zum Thema: „Aktuelle Fragen zum Pachtrecht“ mit

RA Josef Deuringer (ca. 60 TN).

23.06.2015: Meistertreffen mit Besichtigung des Palettenwer-

kes Bössl und des Biogasbetriebes Ruhland jeweils in Tro-

sendorf (ca. 35 TN).

Eine Reihe von Felderbegehungen und Versuchsführungen im Pflan-

zenbau durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Erzeugerring.

07.03.2015: Infotag zur Berufsausbildung in Trosendorf und auf dem

Betrieb Wutz, Wullnhof.

VlF, BBV und MR organisieren gemeinsam PS-Sachkunde-Fortbil-

dung. Insgesamt 8 Veranstaltungen mit ca. 650 TN (zusätzlich zu den

Fortbildungen durch den Erzeugerring)

30.01.2015:„Ball der Land- und Forstwirtschaft“ in Roding zus. mit

BBV und MR (ca. 350 TN). Vorstandschaft und Geschäftsführung, hoffen, dass das Angebot an Veranstal-

tungen und Aktivitäten den Wünschen unserer Mitglieder entspricht. Für

Wünsche und Anregungen sind wir sehr dankbar und nehmen diese gerne auf.

4. Sonstiges:

Bei der Mitgl.verslg. 2015 wurde die neue Satzung beschlossen. Die Eintra-

gung des vlf-Cham ins Vereinsregister als „e.V.“ ist in die Wege geleitet.

Zum Schluss ein herzlicher Dank an den Vors. Franz Traurig, die Frauenvor-

sitzende Brigitte Stautner und die Kassenführerin Frau Birgit Stelzer für ihren

Einsatz und die sehr harmonische und konstruktive Zusammenarbeit. Mein

Dank gilt ebenso dem gesamten Hauptausschuss. Dank auch an alle anderen

landwirtschaftlichen Organisationen, insbesondere den BBV und den MBR

für die gute Zusammenarbeit.

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Veranstaltungen und Termine

19.11.2016: Landesversammlung des vlf Bayern in Roding

Bereits heute laden wir alle recht herzlich ein zur Landesversammlung des vlf

Bayern am Samstag, 19.11.2016, in der Stadthalle in Roding (Haus Ostmark).

Beginn ist voraussichtlich um 09.30 Uhr. Ende gegen 13.00 Uhr. Bitte merken

Sie sich diesen Termin unbedingt vor.

Meistertreffen am 29.06.2016 in Mitterkreith

Zum Sommertreffen der Meisterinnen und Meister im vlf Cham laden wir alle

Interessierten ein am Mittwoch, 29. Juni 2016, ab 19.00 Uhr. Wir wollen

diesmal den Geflügelmast- und –schlachtbetrieb Haberzeth in Mitterkreith

besichtigen. Familie Haberzeth betreibt auch die Direktvermarktung ihrer

Produkte. Danach kehren wir noch ein in der Gaststätte am Heilbrünnl. Alle

Interessentinnen und Interessenten sind dazu herzlich eingeladen.

Lehrfahrt mit Almbegehung am 1. September 2016

Auch dieses Jahr wollen wir wieder eine Lehrfahrt mit Almbegehung durch-

führen. Termin ist Donnerstag, 1. September 2016. Diesmal geht es in den

Raum Immenstadt, also ins Allgäu. Abfahrt ist voraussichtlich um 05.30 Uhr

in Cham, Parkplatz Stadellohe. Rückkehr ist um ca. 22.00 Uhr geplant. Der

Fußmarsch dauert insgesamt ca. 2,5 Stunden. Nähere Details werden den Teil-

nehmern noch rechtzeitig mitgeteilt. Die Kosten betragen ca. 35,- €/Person

(Bus und Mittag-Seilbahn). Anmeldungen sind ab sofort beim AELF Cham

unter Tel. 09971/485-0 möglich.

Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft der Meisterinnen und Meister

(AGM) im vlf Oberpfalz.

Lehrfahrt zu den DLG-Feldtagen am 14.06.2016:

Die Arbeitsgemeinschaft der Meisterinnen und Meister (AGM) im vlf Ober-

pfalz bietet allen Interessenten eine Lehrfahrt zu den DLG-Feldtagen in Ma-

riaburghausen im Landkreis Haßberge (UFR) an. Am Dienstag, 14. Juni 2016

geht es um 06.30 Uhr mit dem Bus von Cham über Schwandorf (Tierzucht-

zentrum), Weiden/Altenstadt und Erbendorf nach Mariaburghausen. Die

Fahrtkosten betragen in Abhängigkeit von der Teilnehmerzahl ca. 20,- €. Der

Eintrittspreis beträgt ohne Ermäßigung 21,- €. Verbindliche Anmeldungen

bitte bis 31. Mai am AELF Cham unter Tel. 09971/485-0.

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23.06.2016: Betriebsbesichtigung Schieder, Ellenbach und KZ-Gedenk-

stätte Flossenbürg:

Am 23. Juni 2016, ab 10.00 Uhr ist die Besichtigung des Betriebes von Mar-

kus und Christine Schieder in Ellenbach, Gemeinde Floß, geplant. Beim Be-

trieb Schieder handelt es sich um einen modernen Milchviehbetrieb mit neuem

Stall und Melkroboter, sowie eigener Biogasanlage. Nach dem Mittagessen

geht es dann zur nahegelegenen KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Im Rahmen

einer Führung gibt einen genaueren Einblick in die dunkle Geschichte dieser

Gedenkstätte. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis

20. Juni 2016 am AELF Cham unter Tel. 09971/485-0.

02.08.2016: Besichtigung des Straußenhofes der Familie Franz in Kotzen-

bach:

Am Dienstag, 2. August 2016 sind alle Interessentinnen und Interessenten

herzlich eingeladen zur Betriebsbesichtigung mit Führung auf dem Straußen-

hof der Familie Franz in Kotzenbach bei Püchersreuth, Lkr. Neustadt a.d.W..

Treffpunkt ist um 13.00 Uhr am Betrieb. Gerne können auch Kinder mitge-

bracht werden. Nach der Betriebsbesichtigung besteht die Möglichkeit zum

Einkauf entsprechender Produkte und danach ist noch Einkehr bei Kaffee und

Kuchen geplant.

Aus organisatorischen Gründen bitten wir auch hier um Anmeldung am AELF

Cham bis Freitag, 29.07.2016, unter Tel. 09971/485-0.

Neuer Lehrgang zum "Geprüften Natur- und Landschaftspfleger"

Das Fortbildungszentrum Almesbach bietet im Auftrag des Bayerischen

Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den Lehrgang

„Geprüfte/r Natur- und Landschaftspfleger/in“ mit Fortbildungsprüfung für

ganz Bayern an. Der Fortbildungskurs dauert insgesamt 17 Wochen und be-

ginnt am Montag, dem 26. September 2016. Anmeldeschluss ist der 30. Juni

2016. Die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren betragen 750,- € bzw.180,- €.

Eine Anmeldung ist ab sofort möglich. Iris Prey ist die Ansprechpartnerin am

FBZ für weitere Informationen zu dieser Fortbildung: Tel: 0961/39020-54, E-

Mail: [email protected] Auch im Internet finden Interessenten weite-

re Infos unter: www.stmelf.bayern.de/berufsbildung/fortbildung.

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Meisterbrief für 3 Chamer Landwirte in Weiden

Ende Februar wurden im Rahmen einer Festveranstaltung die Meisterbriefe an

insgesamt 36 frisch gebackene Landwirtschaftsmeisterinnen und –meister aus

der Oberpfalz verliehen. Auch 3 aus dem Landkreis Cham waren mit dabei,

und zwar Maria Ederer aus Stratsried, Thomas Roßmann aus Kramhof und

Josef Bräu, Adlberg. Den Festvortrag hielt Herr Christoph Beck, GF der

HelfRecht AG, dem Unternehmensberatungszentrum in Bad Alexandersbad.

Er war überschrieben mit dem Titel „Meisterlich führen“. Herr Beck betonte

dabei, dass es bei „Führung“ insbesondere darauf ankomme, die Zukunft so-

wie den eigenen Erfolg aktiv und systematisch zu gestalten. Wichtig sei dabei

auch, „sich selbst zu führen.“ Dazu gehören ein entsprechendes Zeitmanage-

ment, regelmäßige Selbstreflexion, sich Klarheit über die persönlichen Ziele

zu verschaffen, persönliche Werte festzulegen und auch glaubhaft vorzuleben

und schließlich eine entsprechende Lebensbalance zwischen Arbeit und Erho-

lung. Er appellierte an die jungen Meister „…Wer sein Leben nicht selbst

gestaltet, dem wird es von den anderen gestaltet.“ Und weiter: „ …man muss

sich klare Ziele setzen – betriebliche/materielle, qualitative und persönliche

Ziele -, denn wenn man das Ziel nicht kennt, findet man auch den Weg nicht.“

Um Menschen führen zu können braucht es Kommunikation

(=Verständigung), Wertschätzung (= auf Augenhöhe) und man muss Vorbild

sein.

Eine besondere Freude aus Sicht des vlf Cham ist, dass Frau Maria Ederer

aus Stratsried mit einem Schnitt von 1,52 als Jahrgangsbeste abgeschnitten

hat. Wir gratulieren ihr, aber auch den anderen jungen Meistern, zu ihrer er-

folgreichen Meisterprüfung und wünschen für die Zukunft alles erdenklich

Gute sowie viel Erfolg und Freude in ihrer beruflichen Tätigkeit. Auch im

privaten Bereich wünschen wir alles Gute. Georg Mayer

Bild 5: Maria Ederer freute sich

zusammen mit Kreisobmann

Josef Wutz zu recht über ihre

hervorragende Leistung.

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Bildung braucht Zeit –Schulschlussfeier der Landwirtschaftsschule Cham

Am Donnerstag, den 17. März 2016, war es für die 19 Studierenden der

Landwirtschaftsschule Cham endlich soweit: Der Tag ihrer Entlassung war

gekommen. Im Festsaal des Rathauses der Stadt Cham fanden Absolventen,

Eltern, Lehrkräfte und Ehrengäste im Anschluss an den Schlussgottesdienst in

der Stadtpfarrkirche zusammen.

Georg Mayer, Leiter der Landwirtschaftsschule und gleichzeitig Behördenlei-

ter, erstattete den Schulbericht. Eineinhalb Jahre zuvor, im Oktober 2014,

waren 20 Studierende gestartet. Im Rückblick wurden Umfang und Vielfalt

der Lerninhalte schnell deutlich. Neben dem normalen Unterricht, gab es eine

Vielzahl an Exkursionen, Messebesuchen, Praxiseinheiten und Seminaren, die

absolviert wurden. Niemand, so Mayer, konnte am Beginn erahnen, wie stark

sich die Rahmenbedingungen für die Betriebe in dieser Zeitspanne verändern

würden und gerade der aktuell niedrige Milchpreis treffe sehr viele Betriebe

im Landkreis Cham besonders.

Ab sofort tragen achtzehn Männer und eine Frau die Berufsbezeichnung

„Staatlich geprüfter Wirtschafter für Landbau“. Als Beste des Jahrgangs be-

kamen Sebastian Wensauer, Maximilian Schambeck und Bettina Holzinger

neben ihren Zeugnissen auch entsprechende Sachpreise überreicht. Florian

Lemberger, der mit seiner „Steirischen“ den musikalischen Rahmen gestaltete,

erhielt den Sonderpreis des Zuchtverbandes Oberpfalz Seine Wirtschafterar-

Bild 6: Die Chamer Land-

wirtschafsmeister zusammen

mit den Ehrengästen.

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beit verbessert das Tierwohl seiner Milchkühe ganz entscheidend und nachhal-

tig.

„Bildung zahlt sich aus“ so sagt man. Doch wie ist das zu verstehen? Ist es

genauso, wie wenn man auf ein Bankkonto einzahlt und anspart? Etwas das

„von alleine mehr wird“? Etwas, das vielleicht auch einem Inflationsprozess

ausgesetzt ist? Liefern diese Vergleiche Argumente für einen Schulbesuch?

Was in jedem Fall dafür spreche sind die erlernten Techniken, sich neues Wis-

sen aus Fachmedien zu erschließen und es auf Vorgänge im eigenen Betrieb

zu übertragen, argumentierte Mayer. Er empfahl den jungen Landwirten, ihre

Kontakte aus der Schulzeit zu nutzen, sowie den Entwicklungen mit Solidari-

tät und Cleverness zu begegnen.

Auch wenn das erworbene Wissen heutzutage durch Fortschritt nur eine ge-

wisse Zeit aktuell ist, sei Zeit die wohl wichtigste Zutat im Bildungsprozess,

so Ministerialrat Dr. Michael Karrer in seiner Festansprache. Der Vertreter des

Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bekräftigte die

Absolventen, ihre Ausbildung mit dem Besuch der einjährigen Höheren Land-

bauschule im Anschluss an Landwirtschaftsschule bzw. den Meisterabschluss

zu komplettieren. Noch einmal die auf jedem Betrieb anstehenden Entschei-

dungen in einem größeren Kontext eingebettet zu sehen, an Exkursionen teil-

zunehmen, neue Betriebskonzepte und Menschen kennenzulernen, all dies

könnte den jungen Leuten noch einmal den Horizont erweitern. Herr Dr. Kar-

rer ging auch noch auf eine andere Entwicklung ein: Weniger landwirtschaft-

liche Betriebe insgesamt, bedeute sinkende Schülerzahlen für die einzelnen

Landwirtschaftsschulen. Wolle man aber eine entsprechende Flächendeckung

sicherstellen, ist ein wechselsemestriger Schulbetrieb an einzelnen Standorten

aber allemal besser, als nur die Effizienz im Hinblick auf den Lehrkräfteein-

satz im Blick zu haben. Glücklicherweise stünde dies aber derzeit nicht zur

Debatte.

„Ein ganz normaler Vormittag...“ so war der von den Studierenden vorgetra-

gene Sketch überschrieben, in dem sie den möglichen Tagesablauf eines Be-

triebes skizzierten. Dieser war natürlich gespickt mit zahlreichen Hinweisen

und einer guten Portion Augenzwinkern auf den Alltag in der Schule, die

Lehrkräfte und die Bürokratie, mit der sie auf den eigenen Betrieben tagtäg-

lich konfrontiert sind. Die Regie dazu führte Johann Bollwein, Lehrkraft im

Fach Betriebslehre.

Die stellvertretende Landrätin Dr. Johanna Etti gratulierte den Absolventen

und wünschte ihnen künftig mehr Erfolg und Wertschätzung für deren Pro-

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dukte. Die Weiterbildung legte ebenfalls BBV-Kreisobmann Josef Wutz den

Absolventen ans Herz. Nüchtern beschrieb er die derzeit mehr als angespannte

Marktlage. Gesetzesvorschriften, Medien und Gesellschaft, sie alle übten

Druck auf die bäuerliche Freiheit aus, so Wutz. Er empfahl, sich den Heraus-

forderungen zu stellen, Fortbildungen wahrzunehmen und den Dialog zu su-

chen, wann immer er sich bietet.

Nach dem Beitritt der Absolventen in den Verband für landwirtschaftliche

Fachbildung, trugen diese noch ein eigenes Fazit der Schulzeit vor und be-

dankten sich bei den Lehrkräften. Schlusspunkt des offiziellen Teils bildete

die gemeinsam gesungene Bayernhymne, bevor die Veranstaltung beim Steh-

empfang ihren Ausklang fand. Die drei Semester an der Landwirtschaftsschule

Cham sind jetzt wirklich vorbei… Martin Horndasch

Bild 7: Im Bild die 19 Absolventen zusammen mit den Ehrengästen, dem Festredner

Dr. Michael Karrer (neunter von rechts) und Schulleiter Georg Mayer (ganz links)

Bild 8: Für die beste Wirtschafterarbeit und

v.a. auch für seine Planungen zur Verbesse-

rung des Tierwohls auf seinem Betrieb erhielt

Florian Lemberger den erstmals verliehenen

Ehrenpreis des Zuchtverbandes Oberpfalz

verliehen.

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Bundesverdienstkreuz für Anton Högele und Ulrich N. Brandl

Am 13. April 2016 erhielten unser früherer Geschäftsführer Anton Högele und

unser vlf-Mitglied Ulrich N. Brandl aus Zettisch das Bundesverdienstkreuz am

Bande aus den Händen von Sozialministerin Emilia Müller überreicht. Anton

Högele erhielt die besondere Auszeichnung für sein Jahrzehnte langes ehren-

amtliches Engagement im Sportbereich. Seit 1970 ist Högele hier nicht nur im

Landkreis Cham, sondern in der gesamten Oberpfalz und darüber hinaus un-

terwegs. Dank Högeles Einsatz konnten schon mehrere Landesentscheide im

Geräteturnen und Bayerische Meisterschaften im Turnen in Cham ausgerichtet

werden. Neben dem Sport engagiert sich Högele aber auch in sozialen Belan-

gen in seinem näheren und weiteren Umfeld ganz stark. Zuletzt zeigte er auch

in der Betreuung von Flüchtlingen besonderen persönlichen Einsatz.

Ulrich N. Brandl aus Zettisch ist gelernter Landwirt und Landwirtschaftsmeis-

ter, inzwischen aber v.a. Hotelier und als Präsident des Bayerischen Hotel-

und Gaststättenverbandes unterwegs. Sein „Baby & Kinder-Bio-Resort“ ist

weit über den Landkreis und die Oberpfalz hinaus bekannt. In Sachen Kom-

fort und Qualität setzt er immer wieder neue Maßstäbe. Zuletzt hat er 2014

rund 12,5 Mio. € in sein Baby- und Kinderhotel investiert. Rund 100 Mitarbei-

ter kümmern sich in dem 4-Sternehaus um die Gäste. Sein Einsatz gilt insbe-

sondere aber auch der Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe. Dies ist

Bild 9: Sie waren die Besten.

(v.li.) Sebastian Wensauer, Betti-

na Holzinger und Maximilian

Schambeck, hier zusammen mit

Schulleiter Georg Mayer und Dr.

Michael Karrer.

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seiner Ansicht nach wichtigste Grundlage für dieses Gewerbe und schafft die

Voraussetzungen für eine positive Entwicklung in der Zukunft.

Wir vom vlf Cham freuen uns, dass mit Anton Högele unser früherer Ge-

schäftsführer und mit Ulrich Brandl eines unserer Mitglieder diese hohe Aus-

zeichnung erhalten haben. Wir gratulieren dazu ganz herzlich und wünschen

weiterhin alles erdenklich Gute. Georg Mayer

Bilder 10 und 11: Aus der Hand von Staatsministerin Emilia Müller erhielten Anton Högele

(links) und Ulrich Brandl das Bundesverdienstkreuz verliehen. (Fotos: StMAS, Gert Kraut-

bauer)

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Aktuelles aus dem AELF

Abteilung L1, Förderung

Förderprämien 2015

So mancher Mehrfach-Antragsteller 2015 wartet noch auf beantragte AUM-

Fördergelder (Kulap, VNP). Es liegt an den Programmierkapazitäten im Mi-

nisterium. Mit der Agrar- und AUM-Reform mussten und müssen die Pro-

grammierer ein Mehrfaches ihres üblichen Aufgabenvolumens schultern. Zur

Ehrenrettung sei gesagt, dass Bayern als einziges Bundesland die Direktzah-

lungen (Basisprämie, Umverteilungsprämie, greening-Prämie, Junglandwirts-

prämie) noch vor Weihnachten auszahlte, früher als im Jahr zuvor. Die Aus-

gleichszulage war nur leicht verzögert ausgereicht worden. Aber mit der Viel-

falt u. Komplexität der Agrarumweltprogramme hat man ein EDV-technisch

dickes Brett zu bohren.

Bisher erfolgte Kulap-Auszahlungen, beantragt mit MFA 2015

Beginn der

5-jähr.

Verpflich-

tung

A-Maßn.(altes Kulap)

B-Maßn.(neues Kulap)

Auszahlungs-

datum

Vor 2015 A11, A22, A23, A24, A33, A34, A35 13.11.15

Vor 2015 A62, A63, A32 31.03.16

Ab 2015 B20, B21, B30 11.12.15

Ab 2015 B10, B11, 29.01.16

Ab 2015 B44, B45, B46, B28, B29 15.03.16

Ab 2015 B39, B41, B50 20.04.16

Ab 2015 B34, B37/38, B47/48,

Zusätzlich alle bisherigen Maßnahmen,

bei denen Abweichungen erfasst wurden

20.05.16

Hinweis:

Betriebe mit Flächenabweichungen oder Sanktionskürzungen werden erst ab

20.05.16 ausgezahlt

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Noch ausstehende Kulap-Auszahlungen, beantragt mit MFA 2015

Maßnahmen geplante Aus-

zahlung

B25, B26

B35, B36

B40

Emissionsarme Wirtschaftsdüngeraus-

bringung

Winterbegrünung

Erhalt artenreicher Grünlandbestände

Mitte Juni

B60

B58

Sommerweidehaltung (Weideprämie)

Extensive Teichwirtschaft

Mitte Juli

B51

B57

Mahd von Steilhangwiesen

Streuobst

Mitte August

Bescheide für Förderprämien 2015

Die Priorität bei den Programmierarbeiten wurde und wird auf die Auszahlung

der Fördergelder gelegt. Das hat zur Folge, dass sich der Versand der zugehö-

rigen Bescheide verzögert. Ohne diese können die Höhe der erhaltenen För-

dergelder bzw. evtl. Kürzungen nur schwer nachvollzogen werden. Der Ver-

sand der Bescheide zur Ausgleichszulage (07.03.16) und Zuteilung ZA

(22.02.16) ist mittlerweile erfolgt. Die Bescheide zu den meisten Maßnahmen

des alten Kulap (A-Maßnahmen) wurden am 04.04.16 versendet. Wann die

Bescheide zu den neuen B-Maßnahmen kommen, ist derzeit nicht absehbar.

Leider werden die Direktzahlungen-Bescheide (Betriebsprämie) wohl bis En-

de Mai auf sich warten lassen.

Häufig wundern sich Antragsteller über ein lange zurück liegendes Bescheid-

datum, und weil die Zustellung per Post viel später erfolgt. Daraus ergibt sich

für den Landwirt bezgl. der Widerspruchsfrist jedoch kein Nachteil. Diese

Frist beginnt erst mit der tatsächlichen Zustellung zu laufen. Der Tag des Ver-

sands ist in der EDV abgespeichert.

MFA 2016

Die online-Quote wird sich wohl bei 75% einpendeln und entspricht den Er-

wartungen. Zielmarke wären 80% gewesen. Eine weitere Steigerung ist – au-

ßer durch verbindliche Vorgabe – offensichtlich nur schwer erreichbar. Eine

Steigerung der Quote ist uns ein Anliegen. Online hat Vorteile für alle Betei-

ligten. Wer´s einmal macht, bleibt dabei. Zur Unterstützung wurde heuer ei-

gens täglich ein Mitarbeiter abgestellt, zur „Telefonseelsorge“ für kurzfristig

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Hilfe Suchende. Antragsteller mit nicht oder unzureichend ausgefüllten Pa-

pieranträgen wurden höflich, aber konsequent, in ein anderes Büro verwiesen.

Nicht nur als erzieherisches Mittel, sondern, weil dort ein ebenfalls netter Kol-

lege zur Hilfestellung beim eigenständigen Ausfüllen bereit stand (Hilfe zur

Selbsthilfe), wenn möglich gleich am PC.

Weil die meisten unserer Sachbearbeiter auch Landwirte sind und deshalb in

Teilzeit arbeiten, können diese während der Antragszeit – besonders im April

– durch Überstunden unsere eigentliche Arbeitskapazität stark erhöhen. Das

sorgt für eine unaufgeregte Antragstellung, meist ohne Wartezeiten,

wenn…..ja wenn die Antragsteller ihre Termine halten. Heuer waren es wieder

ca. 500 Antragsteller (jeder fünfte), die in den letzten 10 Tagen erschienen

sind, obwohl da kein einziger mehr geladen war. Da kann´s dann eng werden,

weil die Sachbearbeiter (wie alle Bauern) im Mai wegen der Feldarbeit tat-

sächlich das tun, was in ihrem Vertrag steht: nur teilweise am Amt zu sein.

Ein säumiger online-Antragsteller kann dann schon mal wieder nach Hause

gehen, weil´s ihm zu lange dauert. Der Antrag ist ja (online) gestellt, und Än-

derungen können schließlich bis zum 31. Mai erfolgen. Ein säumiger Pa-

pierantragsteller kann das nicht, der muss seinen Antrag loswerden und blo-

ckiert die Sachbearbeiter, die in den letzten Tagen eigentlich Nacharbeiten

verrichten sollten. Wenn dann auch noch Flächenänderungen, Betriebsum-

meldungen – also all das, was man im Winter am Amt hätte machen sollen –

dazu kommen, dann ist das ein Ärgernis.

Fazit: Wie jedes Jahr an dieser Stelle die (vergebliche) Bitte, um mehr Ter-

mintreue.

ZA-Übertragungen

Es dauerte seine Zeit, bis die neuen ZA zugeteilt waren und bis die Datenbank

ZID für die Antragsteller geöffnet wurde, um bereits für den MFA 2016 ZA-

Übertragungen melden zu können.

ZA können von einem Antragsteller nur aktiviert werden, wenn diese am

Stichtag in seinem Besitz sind. Das heißt, das Rechtsgeschäft (notarielle

Übergabe, Kauf, Pacht) muss bis zum 17.05.16 getätigt sein. Damit ist die

Übertragung rechtzeitig vollzogen. Die fällige Meldung ist bis spätestens am

13. Juni 2016 an die ZID-Datenbank zu erledigen. Die Verwaltung seiner ZA

erfolgt direkt durch den Landwirt oder einen Bevollmächtigten über das Inter-

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net in der ZID. Jeder Antragsteller ist selbst gefordert. Alternative: Dienstleis-

ter, z.B. BBV oder MBR. Nachzulesen im gelben Merkblatt unter Ziff. 7.2.

Immer wieder werden Mitarbeiter gefragt, wer denn ZA kaufen oder verkau-

fen möchte. Hier kann nur auf Inserate in Fachzeitschriften verwiesen werden.

Unter Umständen kann die Berufsvertretung Hilfestellung leisten. Am AELF

hängen immer wieder mal Angebote oder Kaufgesuche aus. Es handelt sich

dabei um keine offiziellen Verlautbarungen, sondern um Aushänge von Pri-

vatpersonen.

ZA aus der nationalen Reserve für Neueinsteiger u. Junglandwirte

Neueinsteiger sind Antragsteller, die nach dem 31.12.2013 eine landwirt-

schaftliche Tätigkeit begonnen und die 5 Jahre zuvor eine solche nicht betrie-

ben haben. Sie können für ihre beantragten Flächen ZA zugeteilt bekommen,

wie Junglandwirte auch, wenn sie nicht schon einmal (2015) ZA beantragt und

zugeteilt bekommen haben. Jedem Junglandwirt können nur einmal ZA zuge-

teilt werden. Ein häufiger Fall ist, dass der Junglandwirt (unter 40 Jahre) nach

dem MFA 2015 von seinen Eltern den Betrieb übernommen hat. Für neu hin-

zu gekommene Flächen kann der Junglandwirt ZA aus der nationalen Reserve

bekommen, aber nur, wenn er von den Eltern die vorhandenen ZA vollständig

übertragen bekommen hat. Wenn die Eltern ZA zurückhalten, wird das als

nicht zulässige Gestaltung, sprich als Umgehungstatbestand zur erneuten Zu-

teilung von ZA gewertet. Ist eine GbR im Spiel, muss jeder Einzelfall geprüft

werden.

Nachträgliche Änderungen bei ökologischen Vorrangflächen

Ökologische Vorrangflächen müssen mit dem MFA beantragt werden. Die

entsprechenden Flächen werden im FNN exakt festgelegt. Durch Unvorherge-

sehenes können Änderungen erforderlich werden. Diese müssen am AELF

ganz offiziell bis spätestens 1. Oktober 2016 beantragt werden. Sollte bereits

eine Vor-Ort-Kontrolle angekündigt sein, können keine Änderungen mehr

vorgenommen werden.

Beispiel: Eine Reinsaat Rotklee wurde als öVF beantragt. Diese ist aber miss-

glückt, da der Gräseranteil im Aufwuchs zu hoch ist. Bei plausibler Begrün-

dung kann der Antragsteller öVF-Flächen mit Zwischenfrüchten nachbeantra-

gen.

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Beispiel: Auf Feld A sind öVF-Zwischenfrüchte beantragt. Der Antragsteller

ändert aber seine Fruchtfolgeplanungen. Er baut im Sommer auf Feld A Win-

terraps. Er beantragt deshalb als Ersatz öVF-Zwischenfrüchte auf Feld B nach

(gleicher Flächenumfang).

Meldung von Kulap-Winterbegrünungen (B35, A32) bis zum 1. Oktober

In den vergangenen Jahren wurden die Antragsteller von „Winterbegrünun-

gen“ im Oktober angeschrieben und aufgefordert, die entsprechenden, in die

Maßnahme einbezogenen Flächen bis zum 15.12. nach zu melden. Diese Frist

hat sich geändert. Künftig sind diese Meldungen bis zum 1. Oktober des je-

weiligen Jahres zu machen. Die Antragsteller werden zur Erinnerung vom

AELF entsprechend früher angeschrieben.

Weideprämie (B60)

Auf der entsprechenden Anlage zum MFA 2016 haben die Antragsteller für

die Kulap-Maßnahme „Sommerweidehaltung“ unter anderem den Beginn und

das Ende der Weideperiode anzugeben. Es fällt auf, dass viele hier eine Wei-

deperiode von 3-monatiger Dauer wählen. Vielleicht aus Gewohnheit, weil

dies früher auf 3 Monate beschränkt war. Aktuell kann aber, wie auf dem

Formblatt vermerkt, auch eine Dauer von bis zu 4 Monaten angegeben wer-

den, mit entsprechend höherer Prämie. Sie können Ihren Antrag gegebenen-

falls bis Ende Mai ändern.

Heribert Semmler

Abteilung Bildung und Beratung

Sachgebiet L2.1, Ernährung und Haushaltsleistungen

Teilzeitschule am Tag des offenen Hofes in Oberprombach

Die Teilzeitschule Hauswirtschaft beteiligt sich am „Tag des offenen Hofes“

in Oberprombach am 22. Mai. Die Studierenden führen ihr Projekt durch, das

im Lehrplan der Schule vorgesehen ist. Sie wollen zum einen verschiedene,

frisch zubereitete Brotaufstriche auf selbst gebackenem Bauernbrot und Sup-

pengrundstock „Gartenschatz“ anbieten, zum anderen werden Näharbeiten

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vorgeführt und verkauft, z.B. Schlupflätzchen, Körnerkissen aus Buldogstoff

und Windlichter.

Bereits seit Anfang des Jahres planen die Frauen, was sie alles anbieten wol-

len, kalkulieren die Kosten, machen die Arbeitsplanung, wer was wann erle-

digt. Überlegungen zu den benötigten Mengen sind ebenso nötig, wie die ge-

samte Preisgestaltung. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Einkaufsplanung

dar. Den Frauen ist es auch wichtig, dass alle am Stand das gleiche Outfit

haben, deshalb wird eigens für diese Veranstaltung ein T-Shirt mit dem Auf-

druck „Teilzeitschule Hauswirtschaft“ geordert.

Die Studierenden freuen sich über jeden Besucher am Stand und informieren

gerne über ihre Erfahrungen in der Teilzeitschule Hauswirtschaft. Elisabeth Ruhland

Einkommenskombination – zunehmende Beratungsanfragen und Thema

beim Schultag

Das Interesse am berühmten „2. oder gar 3. Standbein“ war in den vergange-

nen Jahren eher verhalten. Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situati-

on in den konventionellen Produktionszweigen rücken mögliche Alternativen

wieder mehr in den Vordergrund. Nun steht diese Thematik zwar grundsätz-

lich im Lehrplan der Landwirtschaftsschule, aber beim vor kurzem stattgefun-

denen Schultag war auch bei den Studierenden deutlich mehr Interesse an

Einkommensalternativen spürbar.

Der Milchpreis ist seit einiger Zeit ja stark unter Druck geraten. Dabei ist ge-

rade die Milch die wichtigste Einkommensquelle für sehr viele Betriebe im

Landkreis. Wieso also nicht die Milch, ohne den Umweg über die Molkerei

und den Supermarkt, direkt ab Hof verkaufen? Sie wird dann nicht umherge-

fahren, der Zwischenhandel entfällt und der Landwirt bekommt mehr für sein

Produkt.

Erste Station war deshalb am Betrieb der Familie Hecht in Oberprombach, die

seit ein paar Wochen die erste „Milchtankstelle“ im Landkreis Cham betreibt.

Die Studierenden erfuhren, wie viel man investieren muss, was sich auf dem

Betrieb dadurch verändert hat und auch wie viel Milch auf diese Art verkauft

wird. Die Vorschriften des Gesundheitsamtes sind natürlich auch zu berück-

sichtigen. Ganz so einfach ist es dann also auch wieder nicht. Schon lange gibt

es im Landkreis Cham eine ganze Reihe von Betrieben, die „Urlaub auf dem

Bauernhof“ anbieten. Die Familie Luger, ebenfalls aus Oberprombach, hat erst

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kürzlich in ein neues Holzblockhaus mit Ferienwohnungen investiert. Ziel-

gruppe sind v.a. Gäste, die etwas Besonderes und Exklusives suchen.

Doch was, wenn die Gäste kleine Kinder haben, die den Kontakt mit den Tie-

ren erleben wollen? Wenn das Geld nicht so locker verfügbar ist? Auch für

diese ist ein „Urlaub auf dem Bauernhof“ u.U. genau das Richtige. Die Gäste

und insbesondere die Kinder helfen bei der Arbeit mit den Tieren, erleben wie

Kühe gemolken werden oder ein Kälbchen zur Welt kommt. Der Betrieb Josef

Dengler in Pfaffengschwand ist seit Jahren Anbieter diese Art von Urlaub. Er

war die dritte Station. Dass diese Erlebnisse zu ganz besonderen Bindungen

bei den Gästen führen, erklärte man uns dort. Manche Gäste kämen schon

über Jahre hinweg und man begrüßt einander wie Freunde. Gerade in der Auf-

klärung der Bevölkerung über die Produktionsabläufe kann so eine sehr wert-

volle Bewusstseinsbildung erreicht werden.

Noch zwei weitere Betriebe standen auf dem Programm. Da war zum einen

der Betrieb Aumer in Untertraubenbach, der Zuchtsauen hält, eine Biogasan-

lage betreibt und als „Diversifizierung“ Spanferkelrollbraten auf den Bauern-

märkten in Roding und in Cham sowie für Vereins- und Privatfeste vermark-

tet. Und schließlich ging es noch zum Betrieb Sturm in Fichten, der Brot bäckt

und ab Hof vermarktet.

Eines wurde auf allen Betrieben deutlich: Bei der Direktvermarktung verbin-

den die Kunden mit den Produkten immer auch ein bestimmtes Gesicht, einen

Menschen oder eine Region Die Direktvermarktung lebt im Verkauf von den

Menschen, einer Familie, die mit den Dingen in Verbindung gebracht werden.

Bild 12: Herr Sturm aus Fichten

erläuterte detailliert, worauf es

beim Brotbacken ankommt, da-

mit Geschmack und Konsistenz

des Brotes den Wünschen der

Kunden entspricht.

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Sie sind deren Ansprechpartner. So kann man den Verbraucher auch über

Vorgänge in der Haltung und Produktion aufklären. Dann kann man aber auch

hinter seinem Produkt stehen.

Das große Interesse der Studierenden und die angeregten Diskussionen bewie-

sen, dass bei den Studierenden ganz viele Denkprozesse in Gang gesetzt wur-

den und sich der eine oder andere durchaus mit der Frage nach einem „2.

Standbein“ auseinandersetzt. Martin Horndasch

Der Grüne Friedhof – Tipps zur Grabbepflanzung:

Am Dienstag den 26.04.2016 nahmen rund 33 Frauen vom Verband für land-

wirtschaftliche Fortbildung und auch Schülerinnen der Landwirtschaftsschule

Cham Abteilung Hauswirtschaft an einer Fortbildung zum Thema: „Der grüne

Friedhof – Grundsätze der Gestaltung und Grabbepflanzung“ teil.

Die stellvertretende Vorsitzende Christine Bauer begrüßte dazu die Referentin

Renate Mühlbauer, Kreisfachberaterin vom Landratsamt Cham.

Der Friedhof sollte der würdigste öffentliche Raum in einem Dorf oder in der

Stadt sein. Er ist ein Ort der Stille, des Gedenkens und des Besinnens. War es

früher eine Ehre, unter einem Baum begraben zu werden, so ist heute eine

Baumbepflanzung auf einem Friedhof oftmals schwierig. Doch Bäume und

Gehölze sind Symbole für Leben, Vergänglichkeit, Wiederauferstehung und

für den Kreislauf des Werdens und Vergehens. Grüne Friedhöfe wirken trös-

tend und würdevoll. Eine Aussaat von Rasen, statt der oft üblichen Kiesflä-

chen, zusammen mit Gehölzstrukturen gibt ein harmonisches Bild.

Bei der Einfassung von Gräbern sollten keine harten Abgrenzungen sein, son-

dern nur eine kaum wahrnehmbare Trennung im Gesamtraum Friedhof. Auf

Steineinfassungen sollte verzichtet werden, da sie stark trennend wirken. Wei-

che Übergänge können mit Pflanzen geschaffen werden.

Empfohlen wird eine Bepflanzung, die in drei Bereiche gegliedert werden

kann. Zuerst werden sogenannte raumbildende Gehölze gesetzt, die auch opti-

sche Schwerpunkte setzen. Hier kann zum Beispiel der Buchs (Sinnbild für

das ewige Leben), aber auch eine Strauchrose als Sinnbild für die Liebe ver-

wendet werden. Die Pflanzenauswahl richtet sich nach dem Standort des Gra-

bes, also ob Sonne, Halbschatten oder tiefster Schatten.

Eine ruhige Dauerbepflanzung mit Bodendeckern schafft einen grünen Rah-

men für die sogenannte Wechselbepflanzung. Diese sollte die Hälfte der Grab-

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fläche nicht überschreiten und darin können sommerliche Beetpflanzen in

nicht zu stark gemischten Farben gepflanzt werden.

Am meisten beeindruckte die Zuhörer, dass viele Pflanzen eine christliche

Symbolik haben. Dazu gehören zum Beispiel das Duftveilchen als Sinnbild

der edlen Bescheidenheit, die Akelei steht für die Demut und die Pfingstrose

für Maria. Gerade diese Pflanzen sollten Verwendung finden, da sie die Ver-

bindung des Verstorbenen und die Verbindung der Hinterbliebenen zu Gott

versinnbildlichen.

Mit diesem sehr ausführlichen Vortag hatten die Teilnehmerinnen nicht nur

viele Gestaltungsvorschläge bekommen, sondern sahen den Friedhof als Ort

der Stille und die Grabstätte ihrer Lieben mit anderen Augen.

Anschließend wurde die nahe gelegene Gärtnerei Iglhaut besucht. Gärtner-

meister Wolfgang Iglhaut zeigte anhand von vier extra bepflanzten Muster-

gräbern eine mögliche Pflanzenauswahl und nahm sich die Zeit für eine aus-

führliche Beratung.

Eine großartige Pflanzenauswahl vor Ort zeigte den Frauen die Farben- und

Pflanzenvielfalt in voller Fülle und dies nicht nur für die Grabbepflanzung.

Semestersprecherin Marion Bräu bedankte sich abschließend sehr herzlich bei

den Referenten für die Informationen rund um den Friedhof und für die prakti-

schen Tipps bei der Bepflanzung mit einem kleinen Präsent.

Foto und Text:

Kathrin Robl, Teilzeitschülerin

Bild 13: In der Gärtnerei

Iglhaut gab es praktische

Beispiele für eine passen-

de Gestaltung und –be-

pflanzung. Von links:

Wolfgang Iglhaut und

Renate Mühlbauer.

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Besichtigung der Kürschnerei Hofstetter in Rötz:

Eine Gruppe von 35 vlf-Mitgliedern und anderen Interessierten besichtigte

Anfang April die Kürschnerei „Hofstetter – Pelz und Design“ in Rötz. Familie

Hofstetter nahm sich den ganzen Nachmittag Zeit, den Werdegang des Unter-

nehmens von der Kappenmacherei hin zum Hersteller von Pelzmänteln und –

jacken auf dem globalen Markt aufzuzeigen. Herr Hofstetter erklärte sehr sehr

engagiert, dass der Betrieb nur durch ständige Weiterentwicklung und immer

wieder Neuorientierung Bestand haben konnte. Er fand auch immer wieder

Parallelen zum landwirtschaftlichen Betrieb. In der Werkstatt konnten die

Besucherinnen sehen, wie die Felle, die aus einer Gerberei kommen, weiter-

verarbeitet werden zu den unterschiedlichsten Produkten wie Wohndecken,

Kissen, Oberbekleidung, Felltiere, Handtaschen usw. Vom Kaninchen bis zum

Zobel werden alle Arten von Fellen verwendet. Alle Teilnehmerinnen waren

begeistert von dem hübschen, angenehmen und kuschelig weichen Material,

das nicht nur in natürlicher Farbe angeboten wird, sondern immer häufiger

auch in unterschiedlichsten modischen Farben. Nebenbei bemerkt: Abfälle

gibt es in einer Kürscherei nicht. Löcher im Fell werden kunstvoll geschlossen

(= die Felle werden zugerichtet), so dass von außen nichts mehr erkennbar ist

und die Pelze kommen als „Rauchwaren“ in den Handel.

Die Firma Hofstetter gehört heute zu den wenigen noch aktiven Kürschnereien

in Deutschland. Sie ist weltweit aktiv und beliefert Kunden in allen Erdteilen,

insbesondere auch in Asien (u.a. China, Japan, Südkorea, oder Singapur).

Die vlf-Frauen-Vorsitzende Brigitte Stautner bedankte sich bei Familie Hof-

stetter für den hochinteressanten und spannenden Nachmittag mit einem

selbsthergestellten Geschenk zum Naschen. Alle Besucher erhielten beim

Verlassen des Geschäfts ein Herzchen aus Fell oder eine Fuchspfote als

Schlüsselanhänger. Elisabeth Ruhland

Bild 14: Herr Hofstetter erläuterte

den Besucherinnen sehr detailliert

worauf es bei Pelzen ankommt und

zeigte ihnen, dass auch in diesem

Handwerk die Herkunft und Rück-

verfolgbarkeit eine ganz wichtige

Rolle spielen.

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Aktuelles vom Fachzentrum Rinderhaltung

Personalveränderung: LOR Johann Bollwein nun in Neumarkt

Er war annähernd 24 Jahre bei uns am

Amt in Cham als Lehrkraft und Bera-

ter tätig. Beinahe eine ganze Betriebs-

leitergeneration ist quasi durch „seine

Schule“ gegangen. Betriebswirtschaft

und später Unternehmensführung

waren seine Unterrichtsfächer. Mit

viel Herz und Leidenschaft hat Herr

Bollwein die Studierenden nicht nur

in seinen Fächern unterrichtet, son-

dern an den jungen Landwirtinnen

und Landwirten immer auch versucht,

Persönlichkeitsbildung zu betreiben.

Ob es um wertvolle Tipps zur Partnersuche für die künftigen Betriebslei-

ter/innen ging oder insbesondere auch um die Geldanlage – Herr Bollwein

hatte immer einen „goldrichtigen“ Tipp parat.

Herr Bollwein hat am 14. Mai 1985 am AfL Miesbach als Referendar begon-

nen. Nach Stationen in Cham, Landesanstalt und Reg. von Niederbayern war

er vom 10. August 1987 bis zum 09.08.1992 am AfL Abensberg tätig. Zum

10. August 1992 erfolge dann die Versetzung nach Cham.

Neben seiner Tätigkeit in der Bildung in Schule und BiLa war die Beratung

der Betriebe in Fragen der Betriebswirtschaft, zur Unternehmensentwicklung

oder wie man früher sagte die „Sozioökonomische Beratung“ eine weitere

Schwerpunktaufgabe von ihm. In vielen Fällen war dann diese Beratung auch

verbunden mit einer größeren Investitionsmaßnahme – meist in einen neuen

Stall -. Herr Bollwein war dann meist auch für die Förderabwicklung verant-

wortlich. Viele Laufställe, die in den letzten 20 Jahren im Landkreis gebaut

wurden, tragen also seine Handschrift und sind auf seine Beratung hin gebaut

worden. Dass der Landkreis Cham heute zu den führenden Milchregionen in

Bayern und darüber hinaus zählt, ist zu einem Gutteil auch auf seinen Einsatz

zurückzuführen.

Seit 1. Oktober 2011 hatte Herr Bollwein die Leitung des Fachzentrums für

Rinderhaltung an unserem Amt inne. Er war damit zusammen mit seinen Mit-

Bild 15: Johann Bollwein

(Foto: Gerhard Winkler)

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arbeiterinnen und Mitarbeitern beinahe für die gesamte Oberpfalz und für die

Landkreise Regen und Freyung-Grafenau zuständig.

Für das Fachzentrum gab es eine Menge an Herausforderungen und Schwie-

rigkeiten zu bewältigen. In der Verbundberatung kam es von Anfang an auf

die enge Zusammenarbeit mit einer Vielzahl an Institutionen und Einrichtun-

gen, mit den ÄELF, mit dem LKV, der BBV-Landsiedlung, den Molkereien

… an.

Es wurden eine Reihe neuer Beratungsangebote auch zusammen mit den Ver-

bundpartnern entwickelt und den Landwirten angeboten. Der Oberpfälzer

Milchviehtag in Neunburg geht ebenfalls ganz wesentlich auf die Initiative

von Herrn Bollwein zurück.

Seit 1. April hat Herr Bollwein nun am AELF in Neumarkt eine ganz neue

Aufgabe übernommen. Er leitet dort die Förderabteilung L1.

Wir bedanken uns auch im Namen des vlf Cham bei ihm ganz herzlich für die

geleistete Arbeit die gute Zusammenarbeit. Wir wünschen ihm an seiner neuen

Dienststelle alles Gute, viel Glück und Erfolg und einen guten Start. Georg Mayer

Liquiditätssicherung derzeit im Fokus

Liquidität dauerhaft sicherzustellen ist neben der Zielsetzung hoher Rentabili-

tät und Stabilität eine der drei ökonomischen Säulen unternehmerischen Han-

delns. In der Milchviehhaltung wurde diese Säule aufgrund des relativ stabilen

Marktgeschehens und des monatlichen Geldzuflusses durch das Milchgeld

lange Jahre nur stiefmütterlich behandelt. Spätestens mit der jetzigen Milch-

preiskrise in Verbindung mit teils hohen Überschussabgaben für die Überlie-

ferung und verschärft durch Einkommensteuerzahlungen infolge sehr guter

Vorjahre mit entsprechenden Gewinnen ist das Thema Liquidität in den Vor-

dergrund gerückt.

Als Messinstrument für die Liquidität, also die Finanzkraft des Betriebes, ist

das Girokonto grundsätzlich geeignet. Die Girokonten sind Spiegelbild der

Geldflüsse im Betrieb. Das monatliche Milchgeld, die sonstigen betrieblichen

oder gewerblichen Erträge, aber auch beispielsweise das Kindergeld stehen

auf der Einnahmenseite. Rechnungen für Kraftfutter, Tierarzt, Strom, aber

auch die privaten Lebenshaltungskosten und -versicherungen, die Tilgung

betrieblicher oder privater Kredite, Pachten oder die Einkommensteuer stehen

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auf der Ausgabenseite. Wird es knapp, die laufenden Rechnungen terminge-

recht bezahlen zu können, ist es ratsam, die betriebliche Liquiditätsentwick-

lung sorgsamer zu planen.

Zeichnet sich keine Entspannung auf dem Girokontostand ab, ist es empfeh-

lenswert, frühzeitig mit folgenden Tipps auf die Situation zu reagieren:

1. Planung der Liquiditätsentwicklung

Anhand der Kontobewegungen aus den Vorjahren verschaffen Sie sich einen

Überblick über die anfallenden Zahlungsströme der nächsten Monate.

Summieren Sie anstehende Einnahmen und vergleichen diese mit den betrieb-

lichen und privaten Ausgaben. Hierbei sind folgende Punkte herauszustellen:

Wie ist die Tendenz über 12 Monate?

Welche Monate sind kritisch?

Welchen Finanzierungsrahmen benötige ich?

Wann besteht ein Liquiditätsüberschuss?

2. Auf pünktliche Bezahlung drängen

Achten Sie darauf, dass ausstehende Einnahmen zeitnah erfolgen. Gerade bei

erbrachten Lohnarbeiten ist es in der Praxis häufig der Fall, dass die Bezah-

lung der Leistungen erst deutlich zeitversetzt erfolgt. Drängen Sie auf pünktli-

che Bezahlung.

3. Zeitnahe Vermarktung der Ernte

Zudem sollten Sie bei knapper Liquidität und entsprechenden Kapitalkosten

ihre Ernte möglichst zeitnah vermarkten. Hier gilt insbesondere die bekannte

Regel "Liquidität geht vor Rentabilität", zumal die Hoffnung auf höhere

Preise generell unsicher ist (2015/16 ist dafür das beste Beispiel).

4. Gespräch mit Steuerberater

Bei sich andeutenden rückläufigen Gewinnen sollten Sie das Gespräch mit

Ihrem Steuerberater suchen, um zu erörtern, ob es Möglichkeiten gibt, die

Steuervorauszahlungen zu reduzieren und ob dies sinnvoll ist.

5. Anstehende Investitionen verschieben

Investitionen sollten, sofern nicht zwingend erforderlich, verschoben werden,

wenn sich die Liquiditätssituation spürbar verschlechtert. Allerdings trifft

dieses nur auf kleine Wachstumsinvestitionen oder Ersatzinvestitionen zu, die

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im Wesentlichen aus Eigenkapital finanziert werden sollen. Unberührt von der

gegenwärtigen marktbedingten Liquiditätsentwicklung sollten die strategi-

schen Wachstumsüberlegungen bleiben. Bis zur Realisierung von z. B. einem

Stallneubau kann sich die Marktlage schon wieder signifikant geändert haben.

6. Waren- und Kreditgeschäft trennen

Ebenfalls unabhängig von der Liquidität sollte die Betriebsmittelbeschaffung

stattfinden. Die Betriebsmittel sollten unabhängig von Zahlungsmodalitäten

beschafft werden, der Schwerpunkt sollte auf den Konditionen für die Waren

liegen. Der Bank kommt dabei die Rolle des Finanziers zu. So ist im Regelfall

in jeder Situation die Möglichkeit Skonti zu ziehen empfehlenswert. Diese

bieten für eine frühere Zahlung von wenigen Wochen einen Preisnachlass von

1 bis 2 % des Kaufpreises. Betriebsmittel in der kurzfristigen Finanzierung

über Kontokorrent oder ein Betriebsmitteldarlehen kosten bank- und bonitäts-

abhängig gegenwärtig zwischen 4 und 12 % p.a.

7. Frühzeitig mit der Bank Kontakt aufnehmen

Eine zentrale Rolle spielt die Anpassung des betrieblichen Finanzierungsrah-

mens. Hier werden in der Praxis oft Fehler gemacht. Anstatt rechtzeitig den

Kontakt mit der Bank zu suchen und über eine Ausweitung der Betriebsmittel-

finanzierung zu sprechen, findet dieses oft erst notgedrungen statt, wenn

Überziehungen aufgelaufen sind. Dabei verschlechtern Kontenüberziehungen

das Rating spürbar. Ratsam ist es, auf Grundlage der Liquiditätsplanung die

Finanzierungslinie an zukünftige Gegebenheiten anzupassen. Hierbei sollten

Sie der finanzierenden Bank die Ursachen für diese Entwicklung erläutern.

Ist ein erhöhter Liquiditätsbedarf auf Wachstumsschritte oder niedrige Preise

zurückzuführen, ist bei sonst geordneten betrieblichen Verhältnissen eine

Ausweitung der Finanzierungslinie durch die Bank mit akzeptablen Zinssätzen

oftmals möglich.

Geht die Bank jedoch von grundsätzlichen betriebswirtschaftlichen oder priva-

ten Schwierigkeiten des Landwirts aus, verschlechtern sich die Konditionen

zunehmend.

9. Über eine Umschuldung nachdenken

Lässt sich in sehr guten Jahren ein hoher Kapitaldienst in Folge zu kurz ge-

wählter Finanzierungslaufzeiten noch schultern, so geht dies bei schwacher

Liquiditätslage meist nur über den Aufbau kurzfristiger Verbindlichkeiten mit

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weitaus höheren Zinssätzen. Ist dies der Fall, sollten Sie dringend mit der

Bank über eine Umschuldung sprechen. Bringen Sie den Kapitaldienst durch

eine Verlängerung der Laufzeiten in einen leistbaren Bereich und wandeln Sie

teure kurzfristige Verbindlichkeiten in günstigere langfristige Verbindlichkei-

ten um. Albert Feldkircher

Gülletechnik: was ist zulässig?

In letzter Zeit erreichen uns immer wieder Anfragen von Landwirten, welche

Gülleverteiler noch zulässig sind. Deshalb an dieser Stelle nochmals das

Wichtigste in Kürze.

Laut Düngeverordnung enden die Übergangsregelungen für veraltete Aus-

bringtechniken mit dem Jahr 2015. Folgende Geräte sind ab dem 1. Januar

2016 bundesweit endgültig nicht mehr erlaubt:

Gülle- und Jauchewagen mit freiem Auslauf auf den Verteiler, die

weder einen Kompressor noch eine Pumpe haben.

Zentrale Prallverteiler, die nach oben abstrahlen. Alle schräg ste-

henden Prallteller alter Bauart.

Güllewagen mit senkrecht angeordneter, offener Schleuderscheibe

als Verteiler zur Ausbringung unverdünnter Gülle.

Drehstrahlregner zur Verregnung von unverdünnter Gülle.

Festmiststreuer ohne gesteuerte Mistzufuhr zum Verteiler (kein

Kratzboden, z. B. Kettenschleuderstreuer).

Mit diesen Techniken ist keine pflanzenbedarfsgerechte Düngung möglich.

Sie sind windanfällig und gewährleisten keine ausreichende Querverteilung.

In der landwirtschaftlichen Praxis haben sie seit Jahren keine Bedeutung

mehr. Verstöße gegen das Verbot sind bußgeldbewehrt und Cross Compli-

ance-relevant.

Grundsätzlich gilt: Alle Verteiler, bei denen der Güllestrahl nach unten

bzw. zur Seite abstrahlt, sind weiterhin zulässig.

Ein Anerkennungsverfahren auf die Zulassung bzw. eine „Positivliste“ für

Bauarten, die weiterhin zulässig sind, gibt es nicht. Ausschließlich der Geset-

zestext „nicht nach oben abstrahlen“ entscheidet, ob ein weiterer Einsatz mög-

lich ist. Somit muss jeder Landwirt eigenständig beurteilen, ob seine Technik

den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Als Hilfestellung für die Beurteilung der Einsatzfähigkeit folgende Hinweise:

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Klassischer Prallteller:

Keine Verwendung mehr

nach dem 31.12.2015!!!

Schwanenhalsverteiler:

Weitere Verwendung zulässig, da

keine Abstrahlung nach oben.

Schwenkdüse: weitere Anwendung

möglich, wenn gewährleistet ist, dass

waagrechte Abstrahlung erfolgt.

Außerdem entsprechen folgende Gülleverteilersysteme den anerkannten

Regeln der Technik und sind zu empfehlen:

Gestängeverteiler mit mehreren Pralltellern oder Schwenkdüsen die

nach unten abstrahlen

Schleppschlauch-Verteiler

Schleppschuh-Verteiler

Injektions- und Schlitztechnik

Die neue Düngeverordnung wird weitere Einschränkungen mit sich bringen.

Im Entwurf ist beschrieben, dass flüssige Wirtschaftsdünger auf bestellten

Ackerflächen zukünftig nur noch streifenförmig auf den Boden abgelegt oder

direkt in den Boden eingebracht werden dürfen. Für Ackerland soll dies ab

dem Jahr 2020 und für Grünland ab dem Jahr 2025 gelten.

Auf unbestelltem Ackerland nach der Ernte der Vorfrucht zu Raps, Winterge-

rste oder zu Zwischenfrüchten dürfen bei unverzüglicher Einarbeitung flüssige

org. Dünger auch weiterhin breitflächig ausgebracht werden. Albert Feldkircher

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Aktuelles vom Bauernverband:

Lebensvorsorge:

Ein Notfall kann jeden treffen. Unfälle kann keiner ausschließen, doch Vor-

sorge kann in Notsituationen vieles leichter machen. Vielfach stellen wir fest,

dass die Betriebe keine ausreichende Vorsorge getroffen haben. Diese beginnt

beim Handakt im Büro, der wichtige Betriebsinformationen (Bankkonten,

Versicherungspolicen, Futterrationen ….) enthält, bis hin zur Vorsorgevoll-

macht, Patientenverfügung oder auch ein Testament. Eine spezielle Notfall-

mappe, in der die wichtigsten Daten und Unterlagen erfasst werden können,

ist auf der Geschäftsstelle des BBV erhältlich. Im Internet können sie eine

solche Mappe auch unter www.landkreis-cham.de selbst downloaden.

Änderung beim Altersgeld bzgl. des zulässigen Rückbehalts:

In der Vergangenheit gab es immer wieder Diskussionen um den max. zuläs-

sigen Rückbehalt vom Betrieb, um dennoch das Altersgeld zu bekommen. Bis

Ende letzten Jahres konnten maximal 25 % der Mindestgröße für die Bei-

tragspflichtigkeit zur Altersversorgung für Landwirte nach den Grenzen der

SVLFG zurückbehalten werden, also max. 2 ha LF, oder 18,75 ha Forstfläche.

Künftig ist ein deutlich höherer Rückbehalt möglich. Der Rückbehalt ist bis

zur Mindestgröße zulässig. Die neuen Grenzen entnehmen Sie bitte der nach-

folgenden Tabelle.

Mindestgrößen der SVLFG seit 01.01.2014

Produktionsverfahren Mindestgrößen

Landwirtschaft einschließlich Grünland (ohne Hof-

und Gebäudeflächen, ohne Hausgarten)

8 ha

Forstwirtschaft 75 ha

Spezialkulturen 2,20 ha

Weihnachts-/Christbamkulturen 2,5 ha

Weinbau 2,0 ha

Rebschulen 0,5 ha

Falls Sie dazu Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle des

BBV in Cham, Tel. 09971/8543-0.

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Änderung bei der Rentenberechnung:

Zum 01.01.2016 wurde der § 23 Abs. 7 Gesetzes über die Alterssicherung von

Landwirten (ALG) geändert. Er lautet: „Für jeden Kalendermonat, für den

eine Versichertenrente nach Erreichen der Regelaltersgrenze (derzeit 65 Jahre

und 5 Monate) nicht in Anspruch genommen wird oder für den ein Anspruch

auf Regelaltersrente nur deshalb nicht besteht, weil das Unternehmen der

Landwirtschaft nicht abgegeben ist, erhöht sich der allgemeine Rentenwert bei

der Regelaltersrente um 0,5 % (Zuschlag). Bei Hinterbliebenenrenten wird ein

Zuschlag auch dann berücksichtigt, wenn der Versicherte die Voraussetzungen

nach Satz 1 erfüllt hat und noch keine Versichertenrente bezogen hat.

Nähere Auskünfte erteilt auch hierzu die Geschäftsstelle des BBV unter Tel.

09971/8543-0.

Impressum:

© 2016 by Verband für landwirtschaftliche Fachbildung Kreisverband Cham

Herausgeber: Verband für landwirtschaftliche Fachbildung Kreisverband

Cham, Schleinkoferstr. 10, 93413 Cham

Verlag und Herstellung: Druck und Verlag Ernst Vögel GmbH

Kalvarienberg 22, 93491 Stamsried

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An den VlF Kreisverband Cham, Schleinkoferstrasse 10, 93413 Cham

Telefax: 09971 485160

Meine Bankverbindung /Adresse hat sich wie folgt geändert:

Mitglied (Name, Vorname): .............................................................................

Geburtsdatum: ……………………..

(aktuelle) Adresse: .............................................................................

Kontonummer (neu): ...................................................

IBAN: …………………………………

Bankleitzahl (BIC): ...................................................

Datum und Unterschrift: .............................................................................