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Mit Decken und Thermoskannen bepackte Gelbe En- gel auf deutschen Straßen gehören zum Winter wie überfüllte Weihnachtsmärkte und die Vierschanzen- tournee. Jedes Jahr die gleichen Bilder: Während Fuß- gänger, Langläufer und Schlittenfans die schneebe- deckte Winterlandschaft für sich entdecken, endet für so manchen Autofahrer der Ausflug vorzeitig im Straßengraben oder in kilometerlangen Staus. Wissen- schaftler des Instituts für Kraftfahrwesen (ika) der RWTH möchten dies ändern. Sie forschen gemein- sam mit elf internationalen Partnern aus Industrie und Forschung an einem intelligenten Reifen, der – in Ab- sprache mit anderen Autosensoren – dem Fahrer wert- volle Hinweise zur Beschaffenheit der Fahrbahn gibt. Die Vision des Projekts „Friction”, das von der Eu- ropäischen Union im so genannten sechsten Rahmen- programm „Information Society Technologies” über drei Jahre gefördert wird, ist klar umrissen. „Unser gemeinsames Ziel ist, mit Hilfe eines Sensorennetz- werks am Auto und verschiedener Fahrerassistenzen die Verkehrssicherheit zu erhöhen”, berichtet ika- Oberingenieur Harald Goertz. Bei den beteiligten Wis- senschaftlern der RWTH steht der Reifen im Mittel- punkt des Forscherinteresses. Einfache Sensoren um etwa den Luftdruck oder die Temperatur zu bestim- men, gibt es bereits heute. Sie sind in den Vereinigten 1 Intelligente Reifen führen nicht aufs Glatteis Staaten sogar gesetzlich vorgeschrieben. Komplexe Sensorsysteme können aber noch mehr. Sie messen beispielsweise, welche Kraftanstrengung der Reifen aufbringt, um auf unterschiedlichen Fahr- bahnen das Fahrzeug auf Kurs zu halten und welche Deformation dadurch am Gummi entsteht. „Bei Trockenheit ist der Reifen in der Lage größere Kräfte aufzubringen, bei Glätte dagegen weniger”, erklärt Thomas Hüsemann, der das Friction-Projekt beim ika federführend betreut. Fahrzeuge werden miteinander kommunizieren Diese Daten werden künftig mit anderen sensorge- stützten Daten am und im Auto abgeglichen. „Wenn die Reibwerte am Reifen beispielsweise im Winter niedrig sind und der Temperaturfühler eine Tempera- tur unter null Grad Celsius anzeigt, erhält der Fahrer einen warnenden Hinweis”, erläutert Hüsemann. Denkbar ist, dass die Mitteilung „Bitte Abstand zum Vordermann vergrößern” mittels Head-up Display vom Armaturenbrett auf die Windschutzscheibe pro- jeziert wird, damit der Fahrer nicht vom eigentlichen Verkehrsgeschehen abgelenkt wird. Eine zweite Vari- ante sieht vor, dass bei entsprechend ausgestatteten Fahrzeugen der Abstandsregeltempomat automatisch eingreift und die Geschwindigkeit reduziert. Die Ingenieure Thomas Hüsemann und Harald Goertz besprechen den nächsten Testlauf im Reifenprüfstand des Instituts für Kraftfahrwesen – im aufgeschnittenen Demonstrationsreifen sind die Sensoren untergebracht. Foto: Peter Winandy Doch das Auto der Zukunft kann noch mehr. „Um beim Ausgangsszenario zu bleiben: Künftig werden Fahrzeuge nachkommende Autos über die Fahrbahn- beschaffenheit, zum Beispiel bei Glätte, informieren”, erklärt Harald Goertz. Externe Datenspeicher machen es möglich, dass diese Informationen schnell über Na- vigationssysteme an andere Fahrzeuge weitergeleitet werden. Technisch machbar ist dies bereits heute. Harald Goertz bringt die „Friction”-Forschungsinten- tion auf den Punkt: „Das Know-how der einzelnen Komponenten existiert bereits. Nun geht es darum, die bestehenden Sensoren und innovativen Technolo- gien aus dem Regal zu nehmen und sie miteinander kommunizieren zu lassen.” Damit die Technik auch bei extremen Witterungsverhältnissen funktioniert, geht es zum Praxistest in den finnischen Norden. Dort müssen sich die RWTH-Ingenieure warm anziehen: Auf einem Eissee bei Ivalo sind Temperaturen um mi- nus 30 Grad Celsius keine Seltenheit. Ilse Trautwein Mit der Gründung des „E.ON Institut für Energieforschung” will die RWTH Aachen ihre führende Position in diesem Zukunftsfeld stärken. Den Wettbewerb für den Neubau des Institutsgebäudes zwischen Pariser Ring und Mathieustraße – ausgeschrieben vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) – gewann das renommierte Londoner Büro Zaha Hadid Architects. Mit dem Bau sollen technologische und konzeptionelle Quantensprünge für eine hocheffi- ziente wie auch umweltverträgliche Energieversorgung vorangetrieben werden. Die E.ON AG wird drei der fünf Lehrstühle über die nächsten zehn Jahre mit 40 Millionen Euro finanzieren. Die Baukosten trägt die RWTH, die Projektleitung liegt bei der Aachener Niederlassung des BLB. Auf insgesamt 3.000 Quadratmetern sollen Büros, Labore und weitere Experimentier- flächen nach den neuesten Erkenntnissen energiesparenden Bauens entstehen.145 interna- tionale Bewerbungen gingen ein, 20 Architekturbüros wurden für die Teilnahme am Wettbe- werb ausgewählt, 19 gaben einen Entwurf ab. Laut Entwurfsbeschreibung stellt die Planung der Architekten von Zaha Hadid Struktur und Form des Gebäudes in direkter Beziehung zu Bewegung, Licht und Luftströmung – auf einem Areal, das sich zwischen Gleisanlagen, Böschungen und der Bundesstraße erstreckt. Natürliches Belichten und Belüften sei in allen Bereichen des architektonisch ungewöhnlichen, langgezogenen Gebäudes möglich. Die Nutzer werden über einen Fußweg als eine Art Land- schaftspfad zum Haupteingang geführt – dort beginnt ein zentraler Korridor als Erschließungs- passage. Im Inneren ist der praktisch-experimentell ausgerichtete Labor- und Ausstellungsbereich höher gelegen und dem begrünten Areal zugewandt. Der akademische Lehrstuhlzweig mit Bibliothek und Besprechungsräumen liegt mit Blick auf die Eisenbahnstrecke tiefer. Das Kopf- ende der Skulptur markiere einen „Turning-Point” der internen Passage, gestaltet als offene Galerie. Als Bauzeit veranschlagen die Architekten die Zeit von Herbst 2007 bis Frühjahr 2008 bei einem Bauvolumen von 13 Millionen Euro. Info: [email protected] ky Neues Institut für Energieforschung Illustration: BLB NRW Aachen, (c) Zaha Hadid Architects, London Zeitung für Mitglieder und Freunde der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen 4 2006

RWTHinsight 4/2006

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Zeitung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen

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Page 1: RWTHinsight 4/2006

Mit Decken und Thermoskannen bepackte Gelbe En-gel auf deutschen Straßen gehören zum Winter wieüberfüllte Weihnachtsmärkte und die Vierschanzen-tournee. Jedes Jahr die gleichen Bilder: Während Fuß-gänger, Langläufer und Schlittenfans die schneebe-deckte Winterlandschaft für sich entdecken, endet für so manchen Autofahrer der Ausflug vorzeitig imStraßengraben oder in kilometerlangen Staus. Wissen-schaftler des Instituts für Kraftfahrwesen (ika) derRWTH möchten dies ändern. Sie forschen gemein-sam mit elf internationalen Partnern aus Industrie undForschung an einem intelligenten Reifen, der – in Ab-sprache mit anderen Autosensoren – dem Fahrer wert-volle Hinweise zur Beschaffenheit der Fahrbahn gibt.

Die Vision des Projekts „Friction”, das von der Eu-ropäischen Union im so genannten sechsten Rahmen-programm „Information Society Technologies” überdrei Jahre gefördert wird, ist klar umrissen. „Unsergemeinsames Ziel ist, mit Hilfe eines Sensorennetz-werks am Auto und verschiedener Fahrerassistenzendie Verkehrssicherheit zu erhöhen”, berichtet ika-Oberingenieur Harald Goertz. Bei den beteiligten Wis-senschaftlern der RWTH steht der Reifen im Mittel-punkt des Forscherinteresses. Einfache Sensoren umetwa den Luftdruck oder die Temperatur zu bestim-men, gibt es bereits heute. Sie sind in den Vereinigten

1

Intelligente Reifen führen nicht aufs Glatteis

Staaten sogar gesetzlich vorgeschrieben.Komplexe Sensorsysteme können aber noch mehr.

Sie messen beispielsweise, welche Kraftanstrengungder Reifen aufbringt, um auf unterschiedlichen Fahr-bahnen das Fahrzeug auf Kurs zu halten und welcheDeformation dadurch am Gummi entsteht. „BeiTrockenheit ist der Reifen in der Lage größere Kräfteaufzubringen, bei Glätte dagegen weniger”, erklärtThomas Hüsemann, der das Friction-Projekt beim ikafederführend betreut.

Fahrzeuge werden miteinander kommunizierenDiese Daten werden künftig mit anderen sensorge-stützten Daten am und im Auto abgeglichen. „Wenndie Reibwerte am Reifen beispielsweise im Winterniedrig sind und der Temperaturfühler eine Tempera-tur unter null Grad Celsius anzeigt, erhält der Fahrereinen warnenden Hinweis”, erläutert Hüsemann.Denkbar ist, dass die Mitteilung „Bitte Abstand zumVordermann vergrößern” mittels Head-up Displayvom Armaturenbrett auf die Windschutzscheibe pro-jeziert wird, damit der Fahrer nicht vom eigentlichenVerkehrsgeschehen abgelenkt wird. Eine zweite Vari-ante sieht vor, dass bei entsprechend ausgestattetenFahrzeugen der Abstandsregeltempomat automatischeingreift und die Geschwindigkeit reduziert.

Die Ingenieure Thomas Hüsemann und Harald Goertz besprechen den nächsten Testlauf im Reifenprüfstand des Instituts für Kraftfahrwesen – im aufgeschnittenen Demonstrationsreifen sind die Sensoren untergebracht.Foto: Peter Winandy

Doch das Auto der Zukunft kann noch mehr. „Umbeim Ausgangsszenario zu bleiben: Künftig werdenFahrzeuge nachkommende Autos über die Fahrbahn-beschaffenheit, zum Beispiel bei Glätte, informieren”,erklärt Harald Goertz. Externe Datenspeicher machenes möglich, dass diese Informationen schnell über Na-vigationssysteme an andere Fahrzeuge weitergeleitetwerden. Technisch machbar ist dies bereits heute.Harald Goertz bringt die „Friction”-Forschungsinten-tion auf den Punkt: „Das Know-how der einzelnenKomponenten existiert bereits. Nun geht es darum,die bestehenden Sensoren und innovativen Technolo-gien aus dem Regal zu nehmen und sie miteinanderkommunizieren zu lassen.” Damit die Technik auchbei extremen Witterungsverhältnissen funktioniert,geht es zum Praxistest in den finnischen Norden. Dortmüssen sich die RWTH-Ingenieure warm anziehen:Auf einem Eissee bei Ivalo sind Temperaturen um mi-nus 30 Grad Celsius keine Seltenheit.

Ilse Trautwein

Mit der Gründung des „E.ON Institut für Energieforschung” will die RWTH Aachen ihreführende Position in diesem Zukunftsfeld stärken. Den Wettbewerb für den Neubau des Institutsgebäudes zwischen Pariser Ring und Mathieustraße – ausgeschrieben vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) – gewann das renommierte Londoner Büro Zaha Hadid Architects.

Mit dem Bau sollen technologische und konzeptionelle Quantensprünge für eine hocheffi-ziente wie auch umweltverträgliche Energieversorgung vorangetrieben werden. Die E.ON AGwird drei der fünf Lehrstühle über die nächsten zehn Jahre mit 40 Millionen Euro finanzieren.Die Baukosten trägt die RWTH, die Projektleitung liegt bei der Aachener Niederlassung desBLB. Auf insgesamt 3.000 Quadratmetern sollen Büros, Labore und weitere Experimentier-flächen nach den neuesten Erkenntnissen energiesparenden Bauens entstehen.145 interna-tionale Bewerbungen gingen ein, 20 Architekturbüros wurden für die Teilnahme am Wettbe-werb ausgewählt, 19 gaben einen Entwurf ab.

Laut Entwurfsbeschreibung stellt die Planung der Architekten von Zaha Hadid Strukturund Form des Gebäudes in direkter Beziehung zu Bewegung, Licht und Luftströmung – aufeinem Areal, das sich zwischen Gleisanlagen, Böschungen und der Bundesstraße erstreckt.Natürliches Belichten und Belüften sei in allen Bereichen des architektonisch ungewöhnlichen,langgezogenen Gebäudes möglich. Die Nutzer werden über einen Fußweg als eine Art Land-schaftspfad zum Haupteingang geführt – dort beginnt ein zentraler Korridor als Erschließungs-passage.

Im Inneren ist der praktisch-experimentell ausgerichtete Labor- und Ausstellungsbereichhöher gelegen und dem begrünten Areal zugewandt. Der akademische Lehrstuhlzweig mitBibliothek und Besprechungsräumen liegt mit Blick auf die Eisenbahnstrecke tiefer. Das Kopf-ende der Skulptur markiere einen „Turning-Point” der internen Passage, gestaltet als offeneGalerie. Als Bauzeit veranschlagen die Architekten die Zeit von Herbst 2007 bis Frühjahr 2008bei einem Bauvolumen von 13 Millionen Euro. Info: [email protected]

ky

Neues Institut für Energieforschung

Illustration: BLB NRW Aachen, (c) Zaha Hadid Architects, London

Zeitung für Mitglieder und Freunde der

Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule

Aachen

42006

Insight_4.2004 13.12.2006 18:02 Uhr Seite 2

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Weihnachten steht vor der Tür und Schokoladenweihnachts-männer, Dominosteine und Lebkuchen erfreuen derzeit Gau-men und Magen. Aber nicht nur das: Wie neueste Studienzeigen, ist Kakao auch gut für Herz und Blutgefäße. Ein in-ternationales Team aus Wissenschaftlern der UniversitätDüsseldorf, der University of California und der Harvard Medical School konnte nachweisen, dass das in Kakao ent-haltenen Flavonoid Epicatechin die Blutgefäße „entspannt“ –und somit Herzerkrankungen vorbeugt.

Täglich also eine Ration Schokolade gegen den Herzin-farkt? Der Chefkardiologe des Universitätsklinikums Aachenund RWTH-Professor Dr. Malte Kelm ist einer der Forscher,der sich intensiv mit den positiven Einflüssen der Kakaostoffebeschäftigt. Er betont: „Solche allgemeinen Aussagen sindgefährlich. Sie führen im Zweifel nur zu Fettpolstern – unddamit zu zusätzlichen Belastungen des Körpers.“ Gesund-heitsfördernd im Sinne einer herzgesunden Ernährung seinur dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil. Auchmüsse der Konsum in kleinen Portionen wohl abgestimmtmit der restlichen Ernährungssituation des Patienten sein.Doch was bewirken die heilbringenden Wirkstoffe des Kakaosgenau? „Flavonoide haben einen positiven Effekt auf die in-nere Schicht der Blutgefäße, dem so genannten Endothel“,erläutert Kelm. Dem Leiter der Medizinischen Klinik I zu Fol-

Kakao ist eine Herzensangelegenheitge kleiden die Endothele die Gefäßwand wie eine Tapeteaus. Außerdem geben sie Stickstoffmonoxid (NO) ab, waszu einer Erweiterung der Blutgefäße und damit zu einembesseren Blutdurchfluss führt. Ist diese endothenale Funktiongestört, wird die Tapete aufgeraut: „Damit ist der Blutflussgestört, es kommt zu Ablagerungen, die den Blutfluss be-einträchtigen.“ Kakao-Flavonoide wiederum erhöhen denSpiegel an Stickstoffmonoxid im Blut. Die positive Folge: DieBlutgefäße entspannen mehr und wirken so Gefäßerkran-kungen wie Bluthochdruck und Herzinfarkten entgegen.

Indianer aus Südamerika als VorbildAuf die Spur der wirkungsvollen Kakao-Flavonoide kamendie Wissenschaftler durch die Kuna-Indianer in Panama. EinTeil des Volkes lebt auf einer Insel und hat kaum Problememit den so genannten Zivilisationskrankheiten Bluthochdruckund Herzkrankheiten. Ziehen die Kuna jedoch nach Pana-ma-City, haben sie, wie viele andere Stadtbewohner auch,mit kardialen Erkrankungen zu tun. Dr. Norman Hollenbergvon der Harvard Medical School konnte zeigen, dass derGrund hierfür in einer veränderten Ernährung liegt. Währenddie Insel-Indianer täglich drei bis vier Tassen dunklen, bitte-ren Kakao trinken, finden die in Panama City lebenden Kunaschnell Geschmack an anderen Getränken. Urinproben er-

brachten den Nachweis: Bei den Insel-Indianern fanden sichhöhere Konzentrationen an Flavonoiden und Stickstoffmo-noxid als bei den Festland-Kuna.

Diese Erkenntnisse nutzte Kelm gemeinsam mit ameri-kanischen Kollegen aus Kalifornien: Sie ließen zu Studien-zwecken gesunde Männer entweder eine Tasse Kakao mitetwa 900 mg Flavonoiden trinken oder eine Tasse Kakao,die nur etwa 37 mg dieser Substanz enthielt. Dabei stieg beiden Männern, die den flavonoidreichen Kakao getrunken hat-ten, innerhalb einer Stunde die Konzentration von blutdruck-senkenden Stickstoffmonoxid-Anteilen steil an. Bei der ande-ren Gruppe dagegen blieb sie auf dem Ausgangsniveau.

Hervorragende bildgebende VerfahrenAuf diese Forschungsergebnisse möchte Kelm in Aachenaufbauen: „Bisher wurden die positiven Flavonoid-Effektenur an Gefäßen des großen Kreislaufs nachgewiesen, abernoch nicht spezifisch an den Herzkranzgefäßen.“ Diesmöchte der Nachfolger von Professor Peter Hanrath in dennächsten Monaten angehen. Benötigt wird hierzu eine kar-diologische Bildgebung nach modernstem Standard. Ge-forscht wird in Aachen mittlerweile an einer 3-D-Bildge-bung, die von der Kardiologie gemeinsam mit dem Helm-holtz-Institut, weiteren technischen RWTH-Disziplinen und

Professor Malte Kelm und Leitender Stationsarzt Dr. Marc Merx behandeln einen herzkranken Patientenauf der kardiologischen Intensivstation.

Foto: Peter Winandy

Neues Leben für das

Humboldt-Haus

wann ein Team Informatikstudierender der RWTH im Jahr2005 einen weltweiten Hacker-Wettbewerb. Sie knacktenmit Bravour Passwörter, kaperten fremde Server und ver-schickten Trojaner. Dies lernten sie alles im Rahmen ihrerAusbildung, gestand der Hochschulleiter. Rechtfertigendführte er an, dass nur diejenigen Programme sichern kön-nen, die auch imstande sind, deren Schwachstellen aufzu-spüren.

Experimentierfreudig verhielten sich Aachener Wissen-schaftler bereits vor etwa 100 Jahren, resümierte Rauhutweiter rückblickend. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts habeProfessor Reissner einen Eindecker in so genannter Enten-form, also mit hinten liegendem Tragwerk, konstruiert.Überraschend für die Öffentlichkeit war, dass Reissner stattder bis dahin üblichen Stoffbespannung Leichtmetall-Well-blech einsetzte. Damit war das erste Ganzmetallflugzeug

Rektor Burkhard Rauhut und Oberbürgermeister Jürgen Linden bei der Jubiläumsveranstaltung von „Uni im Rathaus“.

Foto: Martin Lux

„Wir feiern heute Geburtstag!“ So begrüßte Oberbürger-meister Dr. Jürgen Linden die zahlreichen Gäste im AachenerKrönungssaal. Vor fast exakt zehn Jahren, im November1996, traf man sich hier erstmals zu „Uni im Rathaus“. Die-se Vortragsreihe wurde in einer Kooperationsvereinbarungzwischen RWTH und Stadt Aachen initiiert. Organisiert wirdsie regelmäßig von der Geschäftsführung von „RWTHextern– Das Bürgerforum“ gemeinsam mit dem Hochschulbeauf-tragtem der Stadt.

Die Veranstaltung habe sich schon zu früh zu einem Pu-blikumsmagneten entwickelt, versicherte das Stadtober-haupt in seiner Ansprache: „Weit über 10.000 Menschenhaben die insgesamt 37 Vorlesungen besucht.“ Seit RWTH-Historiker Professor Max Kerner das erste Referat im Rah-men von „Uni im Rathaus“ – passend über Karl den Großen –gehalten habe, wurden 14 weitere Vorträge aus dem Bereichder Geisteswissenschaften und 22 zu naturwissenschaftlichenoder technischen Themen angeboten.

„Die Veranstaltung eignet sich gleichermaßen für Jungund Alt, für Akademiker und Nichtakademiker“, berichteteLinden. „Uni im Rathaus“ sei ein hervorragendes Beispiel,wie die Hochschule für kulturelle Bereicherung sorge und dieStadt jung halte. Und die Resonanz dokumentiere das großeInteresse der Bürgerschaft an ihrer Hochschule. „Ich kannnur sagen, das hat sich gelohnt!“, betonte Linden.

Der Referent des Abends, RWTH-Rektor Burkhard Rauhut,wertete „Uni im Rathaus“ ebenfalls als eine „Erfolgsstory“.Die Hochschule stehe in der Pflicht, Veranstaltungen dieserArt durchzuführen: „Wir wollen sichtbar machen, wofür inder Wissenschaft Geld ausgegeben wird.“ Besonders dietechnischen Universitäten müssten sich bemühen, ihre For-schung der Allgemeinheit nahe zu bringen.

„Überraschendes, Außergewöhnliches und Exzellentes“Diesem Vorsatz folgend, gab Vortragender Rauhut dann ineiner bunten Mischung Einblicke in „Überraschendes,Außergewöhnliches und Exzellentes“ der Hochschule. DieZuhörer – zugleich Zuschauer dank vieler Bilder – folgtendem Rektor auf einem Streifzug durch wechselnde Bereicheund Zeiten. So erfuhren sie, dass die respektable AachenerHochschule die besten Hacker der Welt hat: Zumindest ge-

geschaffen – auch wenn es noch einige Jahre gedauert habe, bis es für längere Strecken flugtauglich war.

Heute zähle die RWTH über 30.000 Studierende, sie istgrößte Arbeitgeberin der Region und größte Ausbilderin inder NRW-Hochschullandschaft. „Bei uns befinden sich zurZeit 730 junge Menschen in der Berufsausbildung,“ bilan-zierte der Rektor. Kaum vorstellbar für die Aachener sei heu-te, dass die Hochschule 1870 mit 250 Studierenden und nureinem Gebäude am damaligen äußerstem Stadtrand ihrenBetrieb aufgenommen habe. „Und neben diesem Grün-dungsgebäude am Templergraben entsteht mit dem SuperCderzeit wieder etwas Außergewöhnliches.“ Nicht nur dieArchitektur des im Bau befindlichen Studierenden-Service-zentrums mit seinem auskragenden Dach sei unkonventio-nell, sondern ebenso die Energieversorgung mit Erdwärmedank einer 2.445 Meter tiefen Bohrung unter dem Gebäude.

RWTH-Bürgerforum sorgt für spannende InformationStaunend reagierte das Publikum auch auf Bilder, die Studie-rende zeigten, die mit Skiern aus Beton eine Piste herunter-fuhren und damit demonstrierten, wie flexibel der sonst sostarre Werkstoff sein kann. „Auf die richtige Armierungkommt es an“, sagte Rauhut und erläuterte weiter, dasshier der Beton mit Textil bewehrt wurde. In einem Sonder-forschungsbereich der RWTH haben Wissenschaftler aushauchdünnen Glas- und Kohlefasern dreidimensionale Tex-tilmatten gewebt, die als Verstärkungsgitter für Betonbautei-le verwendet werden.

Der Rektor berichtete über weitere Ereignisse und Perso-nen – über bobbycarfahrende Studierende, den ersten Ein-satz eines Herzschrittmachers durch einen RWTH-Medizineroder darüber, dass am Wollforschungsinstitut erstmals diechemische Synthese von Insulin gelang oder in Aachen mehrForschungskompetenz im Automobilbereich als im Stuttgar-ter Raum vorhanden sei. Und er betonte, dass die RWTHauch in Zukunft exzellent wie anwendungsorientiert for-schen und darüber berichten werde. „Auf die nächsten zehnJahre!“ forderte Rauhut auf und versicherte, dass die Reihe„Uni im Rathaus“ des RWTH-Bürgerforums auch künftigfür spannende Informationen sorgen wird.

Renate Kinny

Mit hellgetünchten Wänden und neuem Nutzungskonzept solldas Humboldt-Haus in der Pontstraße künftig die Brücke zwi-schen deutschen und ausländischen Studierenden schlagen. Das1958 als „Alexander-von-Humboldt-Haus“ fertiggestellte Ge-bäude wurde schon damals als Begegnungsstätte internationalerStudierender eröffnet – und Studierende prägten später auchden inoffiziellen Namen „Che-Haus“. „Der Name war nicht im-mer positiv besetzt, den das Haus bot einen besonderen Frei-raum – dies zieht oftmals Menschen an, die das auszunutzen,“berichtete AStA-Vorsitzende Anna Nelles bei der Wiedereröff-nung. Sie versicherte, dass das Humboldt-Haus weiter unter derDevise „Studis für Studis“ für studentische Interessen offen ist.Rektor Burkhard Rauhut verwies darauf, dass in einem BeiratStudierendenschaft und Hochschulverwaltung gleichermaßenvertreten sind.

Büroräume in dem dreistöckigem Haus erhalten das Interkul-turelle Centrum Aachener Studierende (INCAS) und das Inter-national Office der Hochschule mit einer Infostelle. Auch AntjeBecker gehört zum Dezernat International Office der Hochschul-verwaltung. Als hauptamtliche Koordinatorin des Humboldthau-ses hat sie die Aufgabe, ein geeignetes Rahmenkonzept zu ent-wickeln. Über die reine Raumvergabe hinaus soll ein kulturellerAustausch ermöglicht werden, der mehr Verständnis für andereKulturkreise schafft. Zum Angebot werden daher unter anderemSprachkurse, Filmabende, internationale Kochzirkel, Diskussions-runden, Tanzkurse oder Ausstellungen gehören. „Dies sind nureinige von vielen Möglichkeiten, Leben ins Haus zu bringen“,so die Sozialpädagogin. Wer dabei aktiv teilnehmen und mithel-fen wolle, sei dazu herzlich eingeladen.

Kontakt: Antje Becker, Humboldt-Haus, Pontstraße 41, Telefon 0241/80-991 51

Koordinatorin Antje Becker, International Office-Mitarbeiter Dr. Jürgen Breywisch und AStA-Vositzende Anna Nelles (von linksin der Bildmitte) mit Studierenden von INCAS und der Ausländer-vertretung auf den Stufen des Humboldt-Hauses.„Das hat sich gelohnt!“

Kooperationspartnern der Industrie entwickelt wird – unddamit weltweit eine Spitzenposition bei bildgebenden Ver-fahren einnimmt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit läuftnach Aussagen von Kelm gut: „Die RWTH bietet mit ihrenIngenieur- und Naturwissenschaften sehr gute Kooperati-onsmöglichkeiten mit kurzen Wegen.“

Neben den Forschungsaktivitäten im Bereich Visualisie-rung von Gefäßfunktionen und Messbarkeit von Stoffwech-selprodukten mittels Biomarker optimiert Kelm im klinischenBereich die Behandlung von Herzerkrankungen. So wurde inder Notaufnahme des Universitätsklinikums eine kardiologi-sche Notfall-Anlaufstelle, eine so genannte Chest Pain Unit,eingerichtet. Hier wird von erfahrenen Ärzten – in enger Ko-operation mit ihren niedergelassenen Kollegen – schnellst-möglich eine exakte Diagnose gestellt und die angemesseneTherapie eingeleitet. Die Chest Pain Unit in Aachen ist nachHeidelberg und Mainz die dritte ihrer Art in Deutschland.„Bei Herzinfarkten, Lungenembolie oder Einrissen derHauptschlagader zählt jede Minute“, erläutert Kelm. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind heutzutage weltweit die häufig-ste Todesursache. 370.000 Menschen sterben jährlich alleinin Deutschland daran.

Ilse Trautwein

Insight_4.2004 13.12.2006 18:02 Uhr Seite 3

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Wünscht man ein „Frohes Neues Jahr“ oderein „Frohes neues Jahr“? Hat die Sonne ge-scheint oder geschienen? Wie lautet dieMehrzahl von Auspuff? Antworten auf dieseund andere Fragen gibt das GrammatischeTelefon der RWTH. Montags bis freitags er-hält man zwischen 10 und 12 Uhr kostenlosAuskunft zu allen Fragen der Rechtschrei-bung, Zeichensetzung und Grammatik. Ca-thérine Blaszkiewicz und Peter Miessen, stu-dentische Hilfskräfte des Instituts für Sprach-und Kommunikationswissenschaft, sind dieAnsprechpartner für sprachliche Problemfälle– und davon gibt es reichlich, täglich werdenrund 20 Anfragen aus ganz Deutschlandentgegengenommen. „Grammatische Hilfe-rufe erreichen uns aber auch aus der Schweizund sogar von Deutschlehrern aus Australi-en“, berichtet die Studentin. Fragen, dieaußerhalb der Dienstzeiten auftreten, kön-nen per E-Mail an die beiden Mitarbeiter ge-richtet werden.

Zum ersten August 2006 ist die neuedeutsche Rechtschreibereform in Kraft getre-ten, maßgeblich vorangetrieben durch denim Dezember 2004 eingerichteten Rat fürdeutsche Rechtschreibung. „Wir werden inden nächsten zwei bis drei Jahrzehnten miteiner gespaltenen Orthographie zu lebenhaben“, warnte Professor Christian Stetterbereits 2004. Zusammen mit Professor Lud-wig Jäger gründete er das Grammatische Te-lefon 1981, lange vor dem Inkrafttreten derReform. Die Aachener Linguistikprofessorenwollten mit dem Beratungsangebot eineDienstleistung zur Verfügung stellen, die öf-fentlich zugänglich ist. Heute ist die Einrich-tung eines der meistkonsultierten Sprachbe-ratungsangebote deutschlandweit. Inzwi-schen machen Anfragen zur amtlichen Rege-lung der Rechtschreibereform einen erhebli-chen Anteil der Arbeit aus. Miessen, seit vierJahren Sprachberater, hat die einzelnen Re-formschritte hautnah miterlebt. Er betont:„Die aktuelle Regelung lässt zwar wieder imJahr 1996 abgeschaffte Schreibweisen zu,aber viele Varianten sorgen weiterhin fürVerwirrung.“

Hilfe beim Rechtschreib-ChaosAnfragen erfolgen aus den unterschiedlichs-ten Berufsgruppen und erstrecken sich übernahezu alle Bereiche der Sprache, insbeson-dere den Schriftgebrauch. Kommasetzung,Getrennt- und Zusammenschreibung sowie

In Aachen sind viele Erfindungen und tech-nische Neuerungen entstanden – aber dieRegion steht nicht nur für technischen Fort-schritt. Der Wissenschaftsstandort mit RWTH,Fachhochschule und Universitätsklinikum istauch in anderer Hinsicht außergewöhnlich.Die Wissenschaftseinrichtungen hier sind zuinnovativen Maßnahmen fähig, ihre Mitglie-der zu besonderen Leistungen.

Der Hochschulsport Aachen und das Fund-raising-Team der RWTH haben ein Projektaller Mitglieder dieser drei Institutionen an-geregt. Jeder soll nach seinen individuellenMöglichkeiten dazu beitragen: Studierende,Mitarbeiter und Mitarbeiterin, Professorund Professorin. Damit werden nach außenZeichen gesetzt: für die Bürger, die Partneraus der Wirtschaft und andere Hochschulen.Das Projekt soll Vorbild sein für externe Un-terstützer, die angesprochen werden, umden dringend erforderlichen Ausbau weite-rer Stätten des Hochschulsports zu finanzie-ren. Es legitimiert dazu, andere um finanziel-

le Unterstützung zu bitten: Wer selbst spen-det, ist glaubwürdiger. Dank der internenAktion soll eine neue Sportstätte entstehen:eine Finnbahn auf dem Gelände des Hoch-schulsportzentrums auf dem Königshügel.Sie ist eine dem finnischen Waldboden nach-empfundene Laufbahn, die mit einem wei-chen Belag aus Rindenmulch und einer fe-dernden Unterkonstruktion besonders ge-lenkschonendes Laufen ermöglicht. Die1.200 Meter lange Strecke mit Steigungs-und Gefälleabschnitten wäre die erste Finn-bahn in der Region. Auch wenn sie nichtvon allen Mitgliedern der Hochschulen unddes Universitätsklinikums genutzt wird, nütztsie doch allen. Ein besseres Sportangebotmacht die Hochschulen attraktiver für Stu-dierende. Davon profitiert die gesamte Regi-on. Der Bau der Sportanlage wird 90.000Euro kosten. Die Hoffnung ist, dass sich allenach ihren individuellen finanziellen Mög-lichkeiten beteiligen. Ein anspruchsvolles,aber erreichbares Ziel: Wenn sich Studieren-

FUNDRAISING-PROJEKTGemeinsames Unternehmen „Finnbahn“

Groß- und Kleinschreibung bereiten den An-rufenden die meisten Schwierigkeiten. VieleRatsuchende sind professionell Schreibende:Lektoren, Sekretärinnen, Journalisten, Wer-betexter und Sachbearbeiter aus Wirtschaftund Industrie, Verwaltung, Wissenschaft undanderen Bereichen. „Es melden sich aberauch Privatleute, beispielsweise Eltern, diemit der Korrektur in einer Klassenarbeit ih-res Kindes nicht einverstanden sind“, weißMiessen. Nicht selten ist eine Wette oder ei-ne Diskussion Anlass für einen Anruf. Werbehält recht: die Sekretärin, die über denSchadenersatz schreibt oder der Chef, derSchadensersatz fordert?

Die beiden Mitarbeiter des Grammati-schen Telefons kennen sich mit den Regelnaus, bei Zweifelsfällen bieten zahlreicheNachschlagewerke Hilfe – neben obligatori-schen Wörterbüchern stehen ebenfalls fach-spezifische Lexika griffbereit, zum Beispielaus den Bereichen Medizin oder Jura. „Wirhelfen bei der Formulierung eines Satzesund geben Tipps zur sinnvollen Wahl zwi-schen mehreren Schreibmöglichkeiten“, soBlaszkiewicz. Ihr Kollege ergänzt: „Die neuenRegelformulierungen sind leider oft schwerzu verstehen und die Beispiele dazu nichtimmer aufschlussreich. Wir bemühen uns,Durchblick zu geben.“

FoKS e.V. bietet Weiterbildung und BeratungDas Telefon ist eine Abteilung des Forschungs-zentrums für Kommunikation und Schriftkul-tur e.V. (FoKS) beim Institut für Sprach- undKommunikationswissenschaft der RWTH.FoKS ist durch einen Kooperationsvertrag mitder RWTH verbunden und entwickelt imRahmen der angewandten Sprachwissen-schaft Konzepte, die pragmatisch orientiertsind. Die praxisnahe Forschung erstreckt sichüber die Bereiche Kommunikationsmanage-ment, Schrift- und Medientheorie, Rhetorikund Gebärdensprache. Die Sprachberatungs-einrichtung hilft nicht nur bei strittigen Fra-gen zur Zeichensetzung und Ähnlichem, son-dern schafft durch die tägliche Arbeit aucheine Basis für Datenerhebungen. Jeder Anrufwird anonym erfasst und kategorisiert. „Hier-

Heißer Draht für Fragen zur deutschen Sprache – das Grammatische Telefon der RWTH mit Professor Christian Stetter und den studentischen MitarbeiternCathérine Blaszkiewicz und Peter Miessen.

Foto: Peter Winandy

Die Landesregierung will die Kompetenzenauf dem Gebiet der Kernenergie- und Kern-sicherheitsforschung erhalten und ausbauen.Das kündigte Professor Andreas Pinkwart,Minister für Innovation, Wissenschaft, For-schung und Technologie, Anfang Dezemberin Düsseldorf an. Deutschland müsse auf ei-nen breiten Energiemix setzen und NRW

NRW baut Kernenergieforschung aussolle führendes Energieforschungsland blei-ben. Dazu gehöre aus ökologischen undökonomischen Gründen die Forschung imBereich erneuerbaren Energien ebenso wiedie zur friedlichen Nutzung der Kernenergie.Die RWTH Aachen und das Forschungszen-trum Jülich werden mit Unterstützung desLandes insgesamt drei Professuren wieder-

besetzen und eine zusätzliche einrichten.Das sind an der RWTH die Professuren fürReaktorsicherheit und Reaktortechnik, Mo-dellbildung und Simulationen in der Kern-technik, Ver- und Entsorgung von Kern-brennstoffen; am Forschungszentrum Jülichist es eine vierte Professor für Nukleare Ent-sorgung und Abfallbehandlung.

Die RWE Power AG und Thyssen-KruppSteel AG investieren ab 2007 insgesamt 3,5Millionen Euro in Erstausstattung und For-schungsinfrastruktur. In einem Kooperations-vertrag vereinbarten die Partner, dass derGrundsatz der wissenschaftlichen Freiheit inForschung und Lehre nicht angetastet werde.

Wie schreib ich’s richtig?

für steht uns eine spezielle Software zurVerfügung, in der Fragen und ihre Antwor-ten nach Datum und Art des Problems ein-gegeben werden“, informiert Blaszkiewicz.Das Datenmaterial dient zum einen als Grund-lage für Weiterbildungsseminare. Zum ande-ren steht es der Forschung zur Verfügung.Auf seiner Basis sind Regelwerke und Ratge-ber zur Zeichensetzung, Groß- und Klein-schreibung und zu Zweifelsfällen des Deut-schen veröffentlicht worden. Das Weiterbil-dungsangebot richtet sich an Mitarbeiter vonUnternehmen und öffentlichen Einrichtun-gen. Unter anderem gibt es Empfehlungen,wie man derzeit am besten mit den neuerli-chen Änderungen umgehen sollte. Im Semi-nar „Methoden der Textformulierung“ er-halten Interessenten Anleitung zur Verbesse-rung ihres Schreibstils. Alle Themen werdenin praktischen Übungen vermittelt. Hierdurchlernen die Teilnehmer, die grundlegendenVerfahren verständlichen Formulierens syste-matisch anzuwenden und im beruflichen All-tag zu nutzen.

Wer einen längeren Text wie eine Diplom-arbeit oder einen Schriftsatz verfasst hat unddiesen im Hinblick auf Ausdruck und Recht-schreibung prüfen lassen möchte, kann denKorrekturservice des Grammatischen Tele-fons in Anspruch nehmen. Hierbei achten dieLektoren auf korrekte Schreibung und Gram-

matik sowie auf stilistische Feinheiten. In ei-ner Stunde werden zwischen 14.000 und21.000 Zeichen überarbeitet, das entsprichtin etwa 8 bis 12 Normseiten. Das Angebotgehört allerdings zu den kostenpflichtigenDienstleistungen des Instituts, die Art der Be-rechnung erfolgt je nach Textlänge über dieAnzahl der Zeichen oder über einen Fest-preis. Kurztexte bis zu 1.000 Zeichen werdenkostenlos durchgesehen. Alle Jahre wiederlautet die Frage des Monats im Dezember:Heißt es „Frohes Neues Jahr” oder „Frohesneues Jahr”? Letzteres ist richtig. Das „neueJahr” ist kein Eigenname, denn es gibt keinJahr, das „Neues Jahr” heißt. Der Wunschbezieht sich auf das ganze nächste Jahr, welches das neue Jahr ist. Beim „HeiligenAbend“ dagegen handelt es sich um einenAbend, der so heißt. Er wird deshalb großge-schrieben. Und warum heißt es eigentlich„Grammatisches Telefon“ und nicht „Gram-matikalisches Telefon“? Umgangssprachlichmacht das keinen Unterschied. In der Lingui-stik jedoch ist „grammatisch“ der eingebür-gerte Terminus. Im Übrigen ist „gramma-tisch“ das ältere Wort.

Celina Begolli

Infos: [email protected] www.grammatisches-telefon.de.

Spendenkönnen ab sofort unter dem Verwendungszweck „Finnbahn” auf das Konto 18 bei der Sparkasse Aachen (BLZ 390 500 00) eingezahlt werden.

Mit über 900 Gästen fand im November wieder der traditionelle Galaballder RWTH statt. Nach einem abwechslungsreichem Programm – unter an-derem mit der Disco-Fox-Formation und der Rhönradgruppe des Hoch-schulsports – teilten sich die Tanzpaare aus allen Generationen das Parkett.Studierende präsentierten an dem Abend nicht nur ihre Tanzkünste, sondernsie beteiligten sich wesentlich an der Organisation und am Aufbau.

Rektor Burkhard Rauhut nutzte die Gelegenheit, ein Fundraisingprojektder Hochschule vorzustellen – man will Sponsoren für die Modernisierungund den Ausbau der Sportanlagen gewinnen. Den Anfang soll eine Spen-denaktion der Mitarbeiter, Professoren und Studierenden zur Finanzierungeiner Finnbahn machen.

de mit einer einmaligen Spende von 2 Eurobeteiligen, Mitarbeiter mit 10 Euro und Pro-fessoren mit mindestens 100 Euro. AuchSammelaktionen von Lehrstühlen oder Insti-tuten, die als Gruppe spenden, sind willkom-men. Sollten mehr Mittel eingehen als fürdie Bahn benötigt, werden sie für eine Be-leuchtungsanlage der Laufbahn verwendet.Sie kann dann bis in die späten Abendstun-den von den Angehörigen der Hochschulenund des Universitätsklinikums ebenso wievon weiteren laufinteressierten Bürgern Aa-chens genutzt werden. Die Anlage soll imnächsten Juni fertig sein, und sie wird mit ei-nem Fest für ihre Unterstützer eröffnet. AufSchautafeln an der Laufstrecke werden dieSpender geehrt; wer mehr als 250 Euro spen-det, dessen Namen wird dort aufgenom-men. Über den Fortschritt des Projekts wer-den wir in Kürze auf der Websitewww.rwth-aachen.de/fundraising informieren.

Das Fundraising-Teamder RWTH Aachen

Galaball 2006Foto

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Die Grenznähe im Dreiländereck gab für Dr. Marga Lensennicht den Ausschlag, nach Aachen zu kommen. Vielmehrzog es die Niederländerin an das Deutsche Wollforschungs-institut (DWI) und das Institut für Textilchemie und Makro-molekulare Chemie, die beide von Univ.-Prof. Dr.rer.nat.Martin Möller geleitet werden. Hier beschäftigt sich die 29-jährige Wissenschaftlerin seit einem Jahr mit der Ansiedlungvon Zellen auf so genannten Hydrogelen. Mit den vorläufi-gen Ergebnissen ihrer Arbeit bewarb sie sich bei der Alexan-der von Humboldt-Stiftung und wurde im November mitdem „Sofja Kovalevskaja-Preis” ausgezeichnet. Die damitverbundene Förderung gibt ihr die Möglichkeit, für dienächsten vier Jahre mit einem Budget von einer Million Euroeine eigene Forschergruppe aufzubauen.

Der Preis erinnert an die russische Mathematikerin undNaturwissenschaftlerin Sofja Kovalevskaja. Sie studierteunter schwierigen Bedingungen in Deutschland und erhielt1889 an der Universität Stockholm als eine der erstenFrauen in Europa einen Lehrstuhl. Die nach ihr benannteAuszeichnung wird alle zwei Jahre an insgesamt zwölf jungeForschertalente aus unterschiedlichen Disziplinen verliehen,die aus dem Ausland kommen oder für die wissenschaftli-che Arbeit nach Deutschland zurückkehren. Die Höhe derFörderung, die Laufzeit und die Einbeziehung der Kosten-stelle des gastgebenden Instituts halten dabei den Ausge-zeichneten den Rücken frei. „Die Preisträger sollen sich aufihre Arbeit konzentrieren können und nicht viel Zeit fürAdministratives verwenden. Dabei habe ich große Freiheitbei der Verwendung des Geldes – das ist eine tolle Chancefür mich!”, betont Marga Lensen, die in diesem Jahr beimFestakt in Berlin die Jüngste auf dem Podium war.

Marga Lensen macht GrundlagenforschungIn den nächsten vier Jahren wird sie sich mit ihrer fünf- biszehnköpfigen Gruppe von Doktoranden und Diplomandeneinem Thema aus dem Bereich der Grundlagenforschungwidmen. Die Basis sind dabei Hydrogele, die Eltern heutezum Beispiel als sehr saugfähige Substanz in Babywindelnkennen. Denn diese Gele sind Polymernetzwerke, die einVielfaches ihrer Eigengewichtes an Flüssigkeit speichernkönnen. Ihr Potenzial geht aber weit über den Hygienebe-reich hinaus: So haben Hydrogele Ähnlichkeit mit menschli-chem Gewebe und sind biokompatibel. Sie werden vomKörper nicht abgestoßen und sind als Material für Implan-tate geeignet. Eine weitere Anwendung ist ihr Einsatz alsBiosensor. Dafür müssen die dreidimensionalen Proben mitZellen bestückt werden. Hier interessiert die Wissenschaftler,welchen Einfluss die chemische Zusammensetzung und vorallem die Oberfläche der Hydrogele auf die Ansiedlung aus-übt. Erst wenn man die Motive kennt, die die Zellen dazu

bewegen, sich auf bestimmten Oberflächen anzudocken,kann man dies gezielt nutzen. „Unser Ziel ist es, diese Zu-sammenhänge bis auf die molekulare Ebene und bis in denNanobereich zu verstehen”, erläutert Lensen.

Die Wissenschaftlerin profitiert hier von der Nähe zumUniversitätsklinikum, wo sie fachlicher Unterstützung erhältund das Material für ihr Zelllabor beziehen kann. Auch diegute Laborausstattung des DWI ist für sie wichtig – so be-

nötigt sie das institutseigene Rasterelektronenmikroskop fürUntersuchungen bis in den Nanobereich. Dr. Lensen willaußerdem ein Gerät anschaffen, das die Analyse der Probenim gefrorenen Zustand und im Vakuum ermöglicht. So kön-nen auch wässrige Proben zerteilt und die Grenzflächen unter-sucht werden.

Marga Lensen kam in Terneuzen, einem Ort in der nie-derländischen Provinz Zeeland zur Welt. Sie studierte Che-mie an der Universität in Wageningen und promovierte2005 an der Radboud Universiteit Nijmegen. Ihre gutenDeutschkenntnisse stammen aus ihrer Schulzeit und erleich-terten ihr den Einstieg, als sie letztes Jahr ihren Postdoc-Auf-enthalt am DWI begann. Zurzeit sucht die Preisträgerin Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter für ihr Team. Die erste Dokto-randin hat sie schon eingestellt, qualifizierte Bewerbungennimmt sie gerne entgegen.

Sabine Busse

Kontakt: Dr. Marga Lensen, Telefon 0241/80-233 32 oder [email protected]

Hydrogele nutzen nicht nur Babywindeln

Ausgezeichnet von der Alexander von Humboldt-Stiftung –

Marga Lensen im DWI vor dem Feldemissions-

Rasterelektronenmikroskop.

Foto: Peter Winandy

Sie untersuchen die Bergehalden in Alsdorf, die Folgen derGrundwasserabsenkung und -wiederanhebung im TagebauHambach oder auch die Standsicherheit der Biggetalspeerebei Olpe: Die Geotechniker der RWTH Aachen sind Exper-ten für Boden und Fels als Baugrund oder Baustoff. Ein be-rühmtes Bauwerk, bei dessen Erstellung die Bodenbeschaf-fenheit nicht berücksichtigt wurde, zieht nicht nur die Touri-sten an: Der Schiefe Turm von Pisa beschäftigt auch Exper-ten mit Fragen der Bestandssicherung und Sanierungskon-zepten. Heute muss Baugrund von einem Sachverständigengeprüft werden. Für die Bebauung einer Fläche mit Einfami-lienhäusern übernehmen dies Sachverständigenbüros. AmLehrstuhl für Geotechnik im Bauwesen unter der Leitungvon Professor Dr.-Ing. Martin Ziegler arbeiten die Mitarbei-ter in Forschungsprojekten oder als Partner von Firmen beigroßen Baumaßnahmen.

Ohne Materialuntersuchungen geht nichts„Wir unterscheiden die Baugrundarten Ton, Schluff, Sand,Kies und Fels. Wichtig sind die mechanischen Eigenschaf-ten dieser Böden. Für unsere Arbeit ist daher die Probe-nahme und Materialprüfung von großer Bedeutung. Diesekann – je nach Bauvorhaben und Bodenbeschaffenheit –sehr aufwändig sein”, erläutert Akademischer Oberrat Dipl.-Ing. Martin Feinendegen. So fahren die Mitarbeiterjetzt zum Katzenbergtunnel, dem künftig längsten Eisen-bahntunnel Deutschlands. Auf der Strecke zwischen Karlsru-he und Basel baut die Bahn den 9,385 Kilometer langenTunnel. Das Ausbruchmaterial, in diesem Fall Millionen Ku-bikmeter Gestein, wird in der Nähe deponiert und von denAachener Bauingenieuren untersucht. Drei Baustoffprüfer,zwei Mechaniker und der Laborleiter Jochen Wilden analy-sieren in der Versuchshalle in der Mies-van-der-Rohe-Straßedie Proben und führen Versuche durch. Bei Bedarf werdeneigens Maschinen entwickelt und gebaut. In zwei Grubenkönnen Großversuche durchgeführt werden. Aktuell wird imso genannten „Sandkasten” ein Forschungsprojekt gemein-sam mit dem Institut für Massivbau realisiert. Die Wissen-schaftler wollen hierbei das Durchstanzen von Fundamentenin den Boden untersuchen. Die Modellfundamente wurdenauf Sand mit einer definierten Dichte eingebaut und über ei-ne Presse starkem Druck ausgesetzt. Die Messelektronik imMikrobereich ermittelt dabei, wann Versagensmechanismenwelcher Art auftreten.

Zur Ausstattung der Versuchshalle gehört neben einer300-Tonnen-Presse zur Felsprüfung auch eine Klimakammer,in der Langzeitversuche unter definierten klimatischen Be-dingungen durchgeführt werden. Zurzeit werden so ge-nannte Geogitter, wie man sie zum Beispiel zur Hangsiche-rung beim Bau von Lärmschutzwällen an der Autobahn ein-setzt, geprüft. Forschungsschwerpunkte sind dabei sowohldie Stabilität der Kunststoffgitter als auch ihre Interaktion mitdem Boden.

Thomas Bosten gehört zu den LandesbestenNicht nur die Studierenden der Studiengänge Bauingenieur-wesen, Geologie, Entsorgungsingenieurwesen, Wirtschafts-ingenieurwesen und Lehramt Bautechnik lernen in den Vor-lesungen, Übungen und Praktika des Lehrstuhls. Auch eineBerufsausbildung zum Baustoffprüfer ist möglich. Vorausset-zung für die dreijährige Ausbildung ist ein Hauptschulab-schluss. Der 19-jährige Thomas Bosten hat seine Abschluss-prüfung zum Baustoffprüfer jetzt absolviert und wurde zurEhrung der Landesbesten eingeladen. „Ich bin durch mei-

Der Schiefe Turm von Pisa soll einmalig bleiben

nen Vater auf den Beruf des Baustoffprüfers aufmerksamgeworden. Nach einem Praktikum bemühte ich mich um ei-ne Lehrstelle – die Ausbildung hat mir dann sehr viel Spaßgemacht”, beschreibt Bosten, der seine schulische Laufbahnmit der Mittleren Reife beendete. Während seiner Ausbil-dung nutzte er die Möglichkeit, parallel das Fachabitur zumachen. Er würde sich jetzt gerne zum Techniker weiterqua-lifizieren. „An der RWTH habe ich bereits eine sehr guteAusbildung erhalten. Da nur sehr wenige Baustoffprüferausgebildet werden, findet der theoretische Teil als Block-veranstaltung in Beckum statt. Großes Interesse an Mathe-matik, Physik und Chemie sollte man haben, auch Elektro-technik und EDV gehören zum Lehrplan”, so Bosten. Ge-meinsam mit Laborleiter Wilden nahm er im Herbst an derEhrung der Landesbesten in Wuppertal teil. Und JochenWilden betreut am RWTH-Institut seit August schon wiedereinen neuen Auszubildenden, der den Beruf des Baustoff-prüfers erlernen möchte.

Angelika Hamacher

Thomas Bosten und Dipl.-Ing. Martin Feinendegen bei der Bodenbegutachtung im Institut für Grundbau, Bodenmechanik, Felsmechanik und Verkehrswasserbau (von links).

Foto: Peter Winandy

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„Wir möchten Abiturienten und Studierenden die Elektro-technik und Informationstechnik näher bringen”, so KaiSchüler, Sprecher der VDE-Hochschulgruppe. Er studiertElektrotechnik an der RWTH und engagiert sich seit zweiJahren in der Gruppe. VDE steht als Abkürzung für Verbandder Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik e.V. –mit 34.000 Mitgliedern ist er die bundesweit größte Vereini-gung von Ingenieuren dieser Branche. Für Schüler, Studie-rende und Berufseinsteiger hat der Verband das YoungNetals Netzwerk für den Nachwuchs eingerichtet. Ihm gehörenderzeit 9.000 junge Menschen an, davon sind 6.500 Studie-rende. Die Jungmitglieder sind in 60 regionalen VDE-Hoch-schulgruppen ehrenamtlich aktiv. Die Hochschulgruppe Aa-chen ist die größte bundesweit und besteht aus 30 Elektro-technikstudierenden quer durch alle Semester der RWTHund FH Aachen. Sie trifft sich jeden ersten Mittwoch im Mo-nat, um beispielsweise Vorträge, Weiterbildungsseminareoder Exkursionen zu planen. So besuchen sie Industrieunter-nehmen und lernen dabei die Berufsfelder des Elektroinge-nieurs kennen. „Häufig laden wir auch Referenten aus In-dustrie und Hochschule zu einem Gastvortrag ein, um mehrüber ihre Arbeit zu erfahren”, erläutert Kai Schüler.

„Wissen macht Karriere”Die größte Veranstaltung für den ingenieurwissenschaftli-chen Nachwuchs ist der e-studentday – kurz esd genannt.Der Studententag rund um das Thema Elektrotechnik undInformationstechnik findet alle zwei Jahre an wechselndenOrten im Rahmen des bundesweiten VDE-Kongresses statt.Der Tag der Kongresseröffnung ist traditionell der Jugendgewidmet, Experten aus Industrie und Forschung haltenVorträge über den aktuellen Stand der Wissenschaft undführen Workshops durch. Im Oktober fand der esd zum er-sten Mal in Aachen statt und wurde maßgeblich von 14 Stu-dierenden aus der Hochschulgruppe organisiert. Zwei Jahrelang arbeiteten die jungen Projektleiter trotz Studium undKlausurstress gemeinsam mit dem Verband daran, den esdin Aachen zum Erfolg zu machen. Unter dem Motto „Wis-sen macht Karriere” wurde nicht nur Studierenden ein um-fassendes Programm geboten, sondern auch Oberstufen-schüler konnten sich über die Bandbreite des Fachgebiets zuinformieren und Hilfestellungen für die Studienwahl bekom-men. Tobias Klüter, der im siebten Semester an der RWTHElektrotechnik studiert, war einer der Hauptverantwortlichendes Team e-studentday. „Neben einem reibungslosen Ablaufwollten wir eine breite Palette interessanter Themen auf dieBeine stellen.” Und geboten wurde den Besuchern eine Men-ge: Prominent besetzte Podiumsdiskussionen über Energiever-sorgung und Nanotechnologie, Fachvorträge über technischeNetzwerke der Zukunft, Medizintechnik oder Terahertzwellen,aber auch Referate zu Strategien der Karriereplanung. Außer-dem fand eine Tagebau-Besichtigung im Rheinischen Braun-kohlerevier, ein Schülerforum und eine Firmenkontaktbörsestatt. Die Eröffnungsfete am Vorabend wurde in der Hoch-spannungshalle des Instituts für Hochspannungstechnik gefei-ert, hier tanzte man zwischen Transformatoren und Stoß-stromgeneratoren.

VDE bietet spezielle Services für StudierendeDer Einsatz lohnte sich – über 500 Besucher kamen nachAachen, mehr als beim vorhergehenden Treffen. „Wesent-lich erweitern konnten wir auch die Firmenkontaktbörse”,berichtet Alexander Parkitny, der in diesem Jahr für diesenProgrammteil zuständig war und schon beim letzten esd inBerlin mitwirkte. „Die Arbeit über das Studium hinaus hilftnicht nur, seine organisatorischen Fähigkeiten auszubauenund zu lernen, Projekte sinnvoll zu leiten. Die enge Zusam-menarbeit und Kommunikation unter Stresssituationenstärkt den Teamgeist und bereitet optimal auf den Beruf-seinstieg vor”, betont Tobias Küter, der schon von seinemStudienbeginn an zu den Jungmitgliedern des VDE zählt.

Wer Mitglied im Aachener Team werden möchte, ist zummonatlichen Treffen herzlich eingeladen. Grundsätzlich kön-nen auch Studierende anderer Disziplinen mitmachen, siesollten allerdings Interesse an Technik haben. Das Beitritts-jahr ist übrigens beitragsfrei, man erhält kostenlos ein Jahres-abo für eine Fachzeitschrift und Zugang zur Jobbörse. Ne-ben weiteren speziellen Services für Studierende profitierenBerufsstarter dann vom internationalen Expertennetzwerkdes VDE.

Celina Begolli

Infos: [email protected] und www.vde.rwth-aachen.de.

Sie tanzten zwischen Transformatoren

Studierende von RWTH und FH engagieren sich in der VDE-Hochschulgruppe Aachen.

Sie schlafen sonntags gern aus und Ihr Partner auch? Siespielen beide Tennis und mögen die geselligen Treffs imClub? Dann hat Ihre Partnerschaft gute Karten. Nicht, dassdie Scheidungsquote bei Langschläfern oder Tennisspielerngeringer wäre. Aber Paare mit ähnlichen Lebenseinstellun-gen und Freizeitvorlieben haben es leichter. Welche Faktorenansonsten einer dauerhaften Beziehung zu- beziehungswei-se abträglich sind, untersucht Professor Paul Hill vom Institutfür Soziologie der RWTH. Im Rahmen eines Schwerpunkt-programms „Beziehung und Familienentwicklung” derDeutschen Forschungsgesellschaft (DFG) analysiert er Fak-toren, welche für die „Stabilität von Partnerschaften undEhen”, kurz STAB genannt, wesentlich sind.

„Bisherige Forschungsergebnisse zeigen, dass es fürdauerhafte Partnerschaften wichtig ist, eine soziale Welt zuteilen”, erläutert Paul Hill. Gemeinsame Freunde, Kinder, derFahrradausflug am Sonntag: All diese Aktivitäten verbinden.„Im soziologischen Fachjargon sprechen wir hierbei vonsozialen Investitionen”, erklärt Hill. Gemeinsam mit den fi-nanziellen Investitionen für Haus, Auto oder Altersvorsorge

bilden sie ein verbindendes Netzwerk. Dieses wird nach dersoziologischen Investitionstheorie in der Regel nur dann ver-lassen, wenn eine andere Partnerschaft größeren Nutzenverspricht. Ausschlaggebend für die Stabilität der Beziehungist allerdings auch, dass beide Partner diese Dinge freiwilligund gern tun. Konkret gesprochen: Wer sich jeden Sonntagmühsam aus der geliebten Sofaecke quält, um dem Partnerzuliebe wandernd oder radelnd die Welt zu entdecken, tutsich und der Partnerschaft damit dauerhaft nichts Gutes.Derzeit befindet sich STAB in der Pretest-Phase. „Wir ent-wickeln unsere Fragebögen, mit denen künftig rund 600 bis700 Paare über Jahre hinweg zu ihrer Beziehungseinstel-lung bzw. dem Beziehungsstatus befragt werden sollen”,berichtet Hill. Rund 600 Test-Interviews sind bereits gelau-fen, um die Fragen und Antwortmöglichkeiten bei Bedarf zuoptimieren. Gefragt wird unter anderem nach dem formalenBeziehungsstatus, nach Einstellungen, Wunschvorstellungenund der Partnerschaftszufriedenheit. Gibt es einen gemein-samen Haushalt? Wurden in den vergangenen Monatengrößere Anschaffungen getätigt? Werden Einschätzungenzu Geld und Konsum geteilt? Und: Wie eng wird die emo-tionale Bindung erlebt?

DFG entscheidet Ende 2007 über Langzeitstudie der RWTH-SoziologenEnde 2007 kommt STAB dann gemeinsam mit den etwa 20anderen Forschungsprojekten innerhalb des Schwerpunkt-programms auf den Prüfstand. Die DFG bewertet erst dieAktivitäten, bevor sie eine erste Langzeitstudie zur Paar-bzw. Familienstabilität genehmigt. Hill zeigt sich optimistisch:„Bei der DFG ist es wie in einer Ehe: Sie hat bereits einenzweistelligen Millionenbetrag in die Forschungsaktivitäteninvestiert. Ich gehe davon aus, dass die Langzeitstudiekommt.” Sobald der positive Bescheid im Briefkasten liegt,

Ist gemeinsames Wandern eine soziale Investition?

Tausende schwärmten im Novemberwieder zu ungewöhnlich später Stunde

in die Hochschule: „5 vor 12 – DieRWTH Wissenschaftsnacht” bot er-

neut Highlights aus der Forschung undbrachte damit Groß wie Klein die Faszi-nation von Wissenschaft näher. Ein viel-

seitiges Angebot aus Vorträgen, Film-vorführungen, kabarettistischen und

musikalischen Beiträgen sowie eine Ab-schlussparty zog sich bis in die Morgen-stunden. „Wir zeigen ein buntes Feuer-werk aus dem Leben der Hochschule”,

so Prorektor Reinhardt Poprawe bei derBegrüßung der Gäste. Angesichts der

großen Begeisterung und mehr als gutgefüllter Räumlichkeiten ist geplant, dienächste Wissenschaftsnacht noch aus-

zuweiten. Anregungen nimmt dieRWTH-Pressestelle unter 80-958 03

gern entgegen.

DIE RWTHWISSENSCHAFTS

NACHT

Foto: Martin Lux

Impressum

Herausgeber im Auftrag des Rektors:

Pressestelle der RWTH AachenTemplergraben 55

52056 AachenTelefon 0241/80-9 43 26Telefax 0241/80-9 23 24

[email protected]

Redaktion:Renate Kinny (ky)

Verantwortlich:Toni Wimmer

Ständige Mitarbeit:Sabine Busse

Angelika HamacherThomas von Salzen

Peter Winandy

Art direction:Klaus Endrikat

DTP, Reinzeichnung:ZAHRENdesign

Erscheinungsweise:Viermal jährlich.

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck,

auch auszugsweise, nur mit Genehmigung

der Redaktion.

gilt es, Paare nach dem Zufallsprinzip auszuwählen. Freiwilli-ge Rekrutierungen, etwa über Aushänge, Anzeigen oderähnliches, sind nicht sinnvoll. „Solche Studien ziehen erfah-rungsgemäß Paare mit Beziehungsproblemen magisch an”,erklärt der Soziologe. Daher werden im gesamten Bundes-gebiet Einwohnermeldeämter kontaktiert. Über spezielleComputerprogramme lassen sich Paare selektieren, die in dieStudie passen. Wenn sie mitmachen wollen, werden sie rund15 bis 20 Jahre im Rahmen der Studie „begleitet”. Der Teil-nahmeaufwand ist nicht allzu hoch. Lediglich alle ein biszwei Jahre wird ein Interviewer die Personen besuchen undsie zu ihrem Paarverhalten bzw. zu ihren Einstellungen be-fragen. Für die Qualität der Untersuchung ist es allerdingswichtig, dass die Personen einzeln interviewt werden. „Ha-ben Sie in den letzten sechs Monaten ernsthaft an eineTrennung gedacht?”: Fragen wie diese zur subjektiv erlebtenPartnerstabilität könnten sich als Zündstoff für manche Be-ziehung erweisen. Auch wird die Beziehungszufriedenheitmöglicherweise anders eingeschätzt, wenn der Partner direktdaneben steht.

Dauerhafte Beziehung ist abhängig von GemeinsamkeitenInteressant in diesem Zusammenhang ist auch die Partner-schaftsbiographie der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. DerVerlauf bisheriger Beziehungen fließt als Erfahrungshinter-grund in die Partnerschaft ebenso ein wie der elterliche Hin-tergrund: „Scheidungskinder haben empirisch belegt selbstein erhöhtes Scheidungsrisiko”, berichtet Hill. Auf jeden Falllohne sich – statistisch betrachtet – eine lange Suchzeit:„Ideal gesprochen: Für glückliche Beziehungen muss manin die Suche investieren.” Dem stünden aber häufig gewisseLebensvorstellungen im Weg. Ein Beispiel: Einer Vierzigjähri-gen, die gern Kinder möchte, werden laut Investitionstheorieirgendwann die Suchkosten zu hoch. Da ihre biologischeUhr tickt, wird sie sich möglicherweise mit einem Mann ar-rangieren, der nicht optimal zu ihr passt, nur um ihrem Kin-derwunsch nachkommen zu können. Laut Hill weisen vielePaare so genannte „Mismatches” auf, die sich destabilisie-rend auf die Beziehung auswirken können.

Für den Soziologen Hill wäre die Langzeitstudie eine her-vorragende Abrundung seines Forschungsschwerpunktes.„Ich beschäftige mich bereits seit vielen Jahren mit dem ver-schiedenen Aspekten von Ehestabilität. Die gewonnenenForschungserkenntnisse gibt der gebürtige Saarländer gernweiter: „Neben der oben erwähnten gemeinsamen sozialenWelt haben Personen, die sich in ihren Eigenschaften oderEinstellungen ähneln, größere Chancen, eine dauerhafteBeziehung zu führen. Wer also die antiquierten Einstellun-gen von Eva Herman schätzt, sollte sich auch eine Frauaussuchen, die gern zu Hause bleibt.” Andere Studien zei-gen, dass ein ähnlicher Bildungshintergrund beziehungsstab-lisierend wirkt: Der klassische Opernfan und die Bild-Leserinpassen eben nicht unbedingt zusammen.

Ilse Trautwein

Foto: Peter Winandy

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Fotos: Peter Winandy

Stefan Barth

Dr. rer. nat. Dr. rer. medic. Stefan Barth ist seit Juni 2006 Universitätsprofessor für das Fach Experimentelle Medizin und Immuntherapie in der Medizinischen Fakultät der RWTH.Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Protein engineering und -expression, Antikörpertechnologien,Entwicklung von Immundiagnostika und Therapeutika sowie deren Anwendung im Bereich Life Science.

geboren am 20. August 1963 in München

Ausbildung1984 bis 1991 Studium der Biologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-

Universität Bonn1991 Diplom in Biologie, in den Fächern Genetik, Botanik, Biochemie1994 Promotion zum Dr. rer. nat. an der Naturwissenschaftlichen

Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn1997 Promotion zum Dr. rer. medic. an der Medizinischen

Fakultät der Universität zu Köln2001 Habilitation im Fach Experimentelle Innere an der

Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln

BeruflicherWerdegang

1990 bis 1991 Studentische Hilfskraft und Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Biochemische Genetik der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

1992 bis 1994 Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Landwirtschaftliche Botanik der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

1994 bis 2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik I für Innere Medizin der Universität zu Köln

1997 bis 2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Quantitative Methoden der EUV Viadrina Frankfurt/O

Seit 2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter / Abteilungsleiter Pharma-zeutische Produktentwicklung am Fraunhofer IME in Aachen

PersönlichesFamilie ledigFreizeit Sport (Volleyball, Badminton, Mountainbiking),

Musik, Lesen, Reisen

„Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu!“

Wolfram KargesDr. med. Wolfram Karges ist seit Juni 2006 Universitätspro-fessor für das Fach Innere Medizin in der Medizinischen Fakultät der RWTH und Leiter der Sektion Endokrinologie und Diabetologie des Universitätsklinikums Aachen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der Immuno-logie des Typ 1 Diabetes und der klinischen Genetik endokriner Tumoren und Funktionsstörungen.

geboren am 11. Dezember 1962 in Karlsruhe

Ausbildung1982 bis 1989 Studium der Medizin, Philosophie und Kath. Theologie an den

Universitäten Münster und Marburg1991 Promotion zum Dr. med. an der Philipps-Universität Marburg2001 Habilitation für des Fach Innere Medizin an der Universität Ulm

BeruflicherWerdegang

1989 bis 1991 Arzt im Praktikum und wissenschaftlicher Assistent an der Medizinischen Universitätsklinik Tübingen, Endokrinologie und Klinische Chemie

1991 bis 1993 Wissenschaftlicher Assistent an der Medizinischen Universitätsklinik Ulm, Gastroenterologie und Endokrinologie

1993 bis 1995 DFG-Stipendiat, Division of Immunology, Hospital for Sick Children, University of Toronto

1995 bis 1996 JDF Research Fellow, University of Toronto1996 bis 2006 Wissenschaftlicher Assistent und Oberarzt an der

Medizinischen Universitätsklinik Ulm, Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin, Teilgebietsbezeichnungen Gastroenterologieund Endokrinologie/Diabetologie

PersönlichesFamilie verheiratet mit Priv.-Doz. Dr. med. Beate Karges (Kinderärztin),

Vater von Oscar (5) und Lennart (4)Freizeit Familie, Freunde, Ausdauersport

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Detlev GrützmacherDr. rer. nat. Detlev Grützmacher ist seit Oktober 2006 Universitätsprofessor für das Fach Experimentelle Physik in der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der RWTH. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Halbleiterphysik, Materialforschung, Technologie und Nanoelektronik.

geboren am 28. August 1960 in Hamburg

Ausbildung1982 bis 1988 Studium der Physik an der Georgia Augusta Universität zu

Göttingen und der RWTH Aachen1988 Diplom in Physik1991 Promotion zum Dr. rer. nat. an der Fakultät Mathematik,

Informatik und Naturwissenschaften an der RWTH2001 Habilitation im Fach Physik an der Universität Konstanz

BeruflicherWerdegang

1991 bis 1993 Postdoc am T.J. Watson Research Center, IBM, Yorktown Heights, New York

1993 bis 2006 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Gruppenleiter Silizium-Nanosysteme am Paul Scherrer Institut, Labor für Mikro- und Nanotechnologie, Villingen (Schweiz)

2001 bis 2006 Privatdozent an der Universität Konstanz

PersönlichesFamilie verheiratet mit Heidrun Grützmacher,

Vater von Hans-Georg (17 Jahre), Frauke (15 Jahre), Mareike (12 Jahre) und Sören (9 Jahre)

Freizeit Sport (Ski, Segeln, Windsurfen, Kitebuggy), Tischlerei, Haus und Garten, Politik, Reisen, und alles, was eine kinderreiche Familie so mitbringt

Fotos: Peter Winandy

„per aspera ad astra“ (Lucius Annaeus Seneca)

„Was ist das Allgemeine? Der einzelne Fall.Was ist das Besondere? Millionen Fälle.“

(Goethe, Farbenlehre)

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Paul KögerlerDr. rer. nat. Paul Kögerler ist seit November 2006 Universitäts-professor für das Fach Anorganische Chemie in der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der RWTH. Seine Forschung fokussiert die Bereiche Molekularer Magnetismus, Chemie und physikalische Eigenschaften von Metalloxid-Clustern und funktionalen Molekül-basierten Materialien sowie ihrer Verwendung in der biologischen Diagnostik.

geboren am 6. Juli 1971 in Wien

Ausbildung1991 bis 1996 Studium der Chemie an der Universität Bielefeld mit

Abschluss Diplom-Chemiker. Studienaufenthalte an der Universidade de Santiago de Compostela und der Universidad Nacional de La Plata

1996 Diplom in Chemie2000 Promotion zum Dr. rer. nat. an der Fakultät für Chemie

der Universität Bielefeld

BeruflicherWerdegang

1997 bis 2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Anorganische Chemie 1 der Universität Bielefeld

2000 bis 2003 Postdoktorand am Ames Laboratory (U.S. DOE) und am Dept. of Physics and Astronomy, Iowa State University in Ames (USA)

2003 bis 2006 Associate Scientist am Ames Laboratory

PersönlichesFamilie ledigFreizeit Fahrräder, Musik von Johannes Ockeghem bis Iannis Xenakis,

europäische Geschichte der Neuzeit

Kerstin KonradDr. rer. nat. Kerstin Konrad ist seit Oktober 2006 Universitäts-professorin für das Fach Klinische Neuropsychologie des Kindes- und Jugendalters in der Fakultät für Medizin der RWTH. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen die neuro-psychologische Diagnostik beim Aufmerksamkeitsdefizit/ Hyperaktivitätssyndrom (ADHS), Autismus, und die funktio-nelle Bildgebung bei Kindern.

geboren am 21. April 1970 in Essen

Ausbildung1990 bis 1996 Studium der Psychologie und Heilpädagogik an der

Universität zu Köln und der Philipps-Universität Marburg1996 Diplom in Psychologie2000 Promotion zum Dr. rer. nat. am Institut für Psychologie

der Philipps-Universität Marburg 2005 Habilitation an der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen

BeruflicherWerdegang

1996 bis 1998 Stipendiatin der Christoph-Dornier-Stiftung in Marburg1998 Forschungsaufenthalt an Hospital for Sick Children, Toronto

1998 bis 1999 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Institut für Psychologie der Philipps-Universität Marburg

1999 bis 2006 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen

PersönlichesFamilie verheiratet mit Dr. Kai Peter Zoellmann,

Mutter von Mats Ole (4 Jahre) und Lotta Amelie (4 Monate)Freizeit Lesen, Reisen, Theater, Kino, soweit neben Beruf

und Familie noch Zeit bleibt

„ich was suchen ich nicht wissen was suchen

ich nicht wissen wie wissen was suchen ich suchen wie wissen was suchen

ich wissen was suchen ich suchen wie wissen was suchen

ich wissen ich suchen wie wissen was suchen ich was wissen“ Ernst Jandl)

„Das schönste Erlebnis ist die Begegnung mit dem Geheimnisvollen.

Sie ist der Ursprung jeder wahren Kunst und Wissenschaft.“

(Albert Einstein)

Frank MüllerDr. rer. nat. Frank Müller ist seit Oktober 2006 Universitätspro-fessor für das Fach Molekulare Sinnes- und Neurobiologie in der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der RWTH. Er beschäftigt sich vor allem mit der Informationsver-arbeitung in der Retina und mit der molekularen Analyse von Ionenkanälen und Signalwegen in Sinnes- und Nervenzellen.

geboren am 21. Juni 1961 in Worms

Ausbildung1981 bis 1986 Studium der Biologie an der Universität Mainz

1987 Diplom in Biologie,Doktorarbeit am MPI für Hirnforschung in Frankfurt

1991 Promotion zum Dr. rer. nat. an der Universität Mainz2003 Habilitation für das Fach Zoologie an der RWTH

BeruflicherWerdegang

1991 Stipendiat am MPI für Hirnforschung in Frankfurtseit 1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Arbeitsgruppenleiter am

Institut für Biologische Informationsverarbeitung 1, Forschungszentrum Jülich

PersönlichesFamilie ledigFreizeit leider wenig, aber dann klassische Musik, Literatur, Kochen

„ Die Faszination der Forschung besteht für mich darin, Dinge und Zusammenhänge zu entdecken, die kein Mensch vor mir sah, und damit dazu beizutragen, die Natur, das Leben und letztlich uns selbst besser zu verstehen. Lehren heißt für mich,andere mit dieser Faszination anzustecken.“

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Fotos: Peter Winandy

Insight_4.2004 13.12.2006 18:03 Uhr Seite 8

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Klimatologen der RWTH sorgen für Frischluft in Aachen

Wer möchte „Wetterfrösche” nicht mal gerne nass machen? Gibt man ihnen doch oft die Schuld, wenn Niederschläge den Tag vermiesen. Professor Christoph Schneider (rechts) mit seinen studentischen Mitarbeitern Björn Weitzenkamp und Julia Ehses –links Regenmacher Karl Fischer von der Außenbereichspflege.

Aachen ist ein Regenloch – allerdings im gegenteiligen Sin-ne, als die meisten Öcher meinen. „Hier im südwestlichenNordrhein-Westfalen zieht vom Atlantik her mit den Tief-druckgebieten zwar häufig ein warmfrontgebundener Nie-derschlag mit Nieselregen oder Landregen herein”, erläu-tert Professor Dr. Christoph Schneider. „In Aachen aber gibtes weniger Niederschlag als in den umliegenden Gebieten.”Das liege an der Beckenlage der Stadt, in den angrenzendenhöher gelegenen Ortschaften falle mehr Regen. Und auchim bundesweiten Vergleich nimmt sich die Niederschlags-menge in Aachen mit rund 830 Litern pro Jahr und Qua-dratmeter bescheiden aus – Spitzenreiter Balderschwang imAllgäu verzeichnet durchschnittlich 2.450 Liter.

Der Professor für Physische Geographie und Klimatolo-gie kann mit weiteren Daten der RWTH-KlimamessstationAachen-Hörn aufwarten, die von seinem Lehr- und For-schungsgebiet Physische Geographie und Klimatologie be-trieben wird. So ergibt das Temperaturmittel mit 13,9 GradCelsius für den klimatologischen Herbst 2006 – gemessenwurde vom 1. September bis 30. November – gegenüber le-diglich 10,4 Grad Celsius im langjährigen Mittel den mit Ab-stand höchsten in Aachen je gemessenen Wert. Zusammen-hänge mit dem Klimawandel werden ersichtlich, wenn manden zweitwärmsten Herbst hinzuzieht. Dieser war letztesJahr mit einem Mittelwert von 12,2 Grad Celsius. „Die Häu-fung von Extremwerten sind ein Zeichen für den bereitseinsetzenden Klimawandel. Diesen muss man anthropogenbedingt nennen. Die spannende Frage hierbei ist nichtmehr, ob der Klimawandel kommt, sondern: Wie drama-tisch wird’s?”, beschreibt Schneider.

Planungsempfehlungen für BauvorhabenNeben der Klimamessung sind weitere unterschiedliche Ar-beitsfelder im Lehr- und Forschungsgebiet verortet. Bereitsim Jahre 2000 erfolgte die Erarbeitung des „Gesamtstädti-schen Klimagutachtens Aachen” durch das Geographische

Institut. Vom Klima einer Stadt hängt wesentlich Gesundheitund Wohlbefinden ihrer Bewohner ab. Wenn beispielsweisedie Temperatur nachts im Sommer nicht deutlich abfällt,droht Gefahr für Personen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden.Seit den neunziger Jahren werden regelmäßig für Neubau-vorhaben im Stadtgebiet Planungsempfehlungen in Formvon Klimagutachten durch die Aachener Wissenschaftler er-stellt. Dr. Gunnar Ketzler, Mitarbeiter im Forschungsgebiet,modelliert dann für den Planungsfall die Durchlüftungssitua-tion im Stadtteil. Wenn ein Bauwerk in einer Kaltluftschneiseentstehen soll und diese versperren würde, muss die Pla-nung angepasst werden, wie zum Beispiel bei den Bauvor-haben um den alten Klinikumspark in Aachen geschehen.Entlang der Schneisen strömt kühle und frische Luft von denbewaldeten Höhen des Aachens in das Stadtgebiet – ohnediese würde Überhitzung drohen.

Die Klimatologen der RWTH sind natürlich auch überAachen hinaus aktiv. So wurden jüngst zwei Drittmittelpro-jekte akquiriert: Innerhalb des Verbundprojektes „GIS-Kli-Schee” im Rahmen des BMBF-Programmes zu den Folgendes Klimawandels arbeiten sie mit der Deutschen Sporthoch-schule Köln und dem Meteorologischen Institut der Univer-sität Bonn an einem Vorhaben, welches dem Schneesport-tourismus im deutschen Mittelgebirge zu Gute kommen soll.Es wird ein Planungswerkzeug erstellt, das die Weiterent-wicklung von Schneesportgebieten steuern und evaluierensoll. Für Skiorte ist es mittlerweile wichtiger denn je zu wis-sen, ob sie in 10 bis 20 Jahren noch genügend Schnee ha-ben werden.

Beteiligt an einem Sonderforschungsbereich der DFGIm Sonderforschungsbereich „Transregional CollaborativeResearch Center” der Deutschen Forschungsgemeinschaft(DFG) erforschen die Hochschulen aus Aachen, Bonn, Kölnund das Forschungszentrum Jülich die Wechselwirkungenzwischen Atmosphäre und Bodenoberfläche. Das gemeinsa-

me Teilprojekt der RWTH-Wissenschaftler und der Meteoro-logen der Bonner Universität hat geländeklimatologisch mo-tivierte Verfahren des Downscalings von Modellierungen ei-nes Wettervorhersagemodells zum Inhalt. Verbesserte Vor-hersagen im lokalen Maßstab würden vor allem der Land-wirtschaft zugute kommen.

Im Internationalen Polarjahr von März 2007 bis Februar2009 unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Dr.Horst Köhler wird weltweit versucht, die Polarregionen bes-ser zu verstehen und zu erhalten. Die RWTH Aachen ist mitklimatologischen Forschungsprojekten zum Gletscherwandelin der Arktis auf Svalbard und auf der Südhemisphäre imsüdlichen Patagonien dabei.

„Die Geographie ist ein Fach, in dem das Denken inkomplexen Systemen erforderlich ist. Fachdisziplinen ausden Natur-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaftenwirken hier zusammen, ihre Erkenntnisse werden vereint.”Diese deutliche Begeisterung für das Fach Geographie scheintderzeit auch viele Studieninteressierte gepackt zu haben. Fürden neuen Studiengang „Angewandte Geographie” mit Ba-chelor- und Masterabschluss bewarben sich 220 Bewerberum 63 Studienplätze. „Dabei ist dieses Studium an derRWTH besonders komplex: Er wurde noch um Nebenfach-angebote aus den Geo- und den Ingenieurwissenschaftenerweitert”, betont der Prüfungsausschussvorsitzende.

Zu nur vagen Aussagen mag sich der engagierte Hoch-schullehrer nicht verleiten lassen. Auf die Frage, wie dasWinterwetter diesmal wohl werden wird, will er keine Ant-wort geben: „Die Wahrscheinlichkeit jeder langfristigenWettervorhersage beträgt kaum mehr als 60 Prozent.” Unddas käme fast einem Auswürfeln gleich.

Gabriel Goldberg

Foto: Peter Winandy

SCHLAGLICHTER25 Jahre Kooperation von IHK und RWTH1981 unterzeichneten die RWTH und die IHKin Aachen ein Abkommen, um den Technolo-gietransfer von der Wissenschaft in die Wirt-schaft anzustoßen und den Strukturwandelzu beschleunigen. Nach ersten Gesprächenentwarfen die Partner ein “Verfügungszen-trum für innovative Existenzgründungen”.Damit legte man den Grundstein für das bun-desweit erste Technologiezentrum. Heutegibt es 13 erfolgreiche Technologiezentren imWirtschaftsraum Aachen. Von Anfang an un-terstützten die Partner konsequent technolo-gieorientierte Gründungen. Daraus entstan-den bis heute etwa 1.020 technologieorien-tierte Gründungen mit 28.500 Arbeitsplätzenin der Region. Mitte November wurden imWerkzeugmaschinenlabor (WZL) nicht nurdie Erfolge der letzten 25 Jahre gefeiert, son-dern man nahm auch einen neuen Partnermit in den Kooperationsvertrag auf: die nie-derländische Provinz Limburg.

Bundesministerin Schavan zu GastIm November 2006 besuchte Annette Scha-van, Bundesministerin für Bildung und For-schung, die RWTH. Sie wurde vom Parla-mentarischen Staatssekretär Thomas Rachelbegleitet. Zudem nahm Professor Achim Ba-chem, Vorstandsvorsitzender des Forschungs-zentrums Jülich, teil. Beim Gespräch mit Rek-tor Burkhard Rauhut und Kanzler ManfredNettekoven stand vor allem die Kooperationzwischen der RWTH und dem Forschungs-zentrum Jülich im Mittelpunkt. Auch die Plä-ne für den RWTH Aachen Campus, der sichvom Westbahnhof bis nach Seffent-Melatenerstrecken soll, wurden der Ministerin vorge-stellt. Im Laboratorium für Werkzeugmaschi-nen und Betriebslehre (WZL) konnte sie sichüber aktuelle Forschungsprojekte informieren.

Center for Doctoral Studies (CDS)Anfang Dezember nahm das Center for Doc-toral Studies (CDS) an der RWTH seine Arbeitauf. Doktoranden können hier im Laufe vondrei Jahren parallel zu ihrer wissenschaftlichenArbeit ihre Fähigkeiten weiterentwickeln. Eswerden Kurse zur Ausbildung von Soft Skills,zum Selbstmanagement und zu Methodendes Wissenschaftlichen Arbeitens angeboten.Fach- und methodenspezifische Veranstaltun-gen vermitteln Kenntnisse des Projektmana-gements oder Kommunikationskompetenzen.Die Teilnehmer am CDS-Programm erhaltenfür ihre Leistungen Punkte und bei Abschlussder Promotion ein Promotionssupplement.Diese Zusatzqualifizierung soll sich auf demArbeitsmarkt zu einem besonderen Qualitäts-merkmal etablieren.

Lehrpreis der RWTH 2007Seit 2001 lobt die RWTH jährlich den Lehr-preis aus, um herausragende und beispielhaf-te Leistungen in der Lehre zu würdigen. Siesollen nicht einmaligen Charakter haben, son-dern sich durch Kontinuität auszeichnen. BisFebruar 2007 besteht jetzt wieder die Mög-lichkeit, Vorschläge einzureichen. Der Lehr-preis ist derzeit mit 18.000 Euro dotiert. Er istmit 9.000 Euro, 6.000 Euro und 3.000 Euroauf drei Plätze verteilt. Das Preisgeld soll invollem Umfang in den Bereich Lehre und For-schung investiert werden, wobei mindestenszwei Drittel für die Lehre zu verwenden sind.Bis Februar 2007 besteht die Möglichkeit,Vorschläge einzureichen. Weitere Informatio-nen bei [email protected] telefonisch unter 80-94036.

Jubiläumsfeier im HDTAm 1. Dezember wurde auch im EssenerHaus der Technik (HDT) ein Jubiläum began-

gen: Mit rund 200 Gästen feierte das HDTseine 60-jährige Zugehörigkeit zur RWTH.Schülerinnen und Schüler der Essener Gym-nasien wurde gleichzeitig Gelegenheit gebo-ten, im Science-Truck der RWTH Tuchfühlungmit Technik und Wissenschaft zu nehmen.Seit 60 Jahren ist das HDT jetzt offiziell Auße-ninstitut der RWTH. Wissenschaftler aus Aa-chen referieren in Essen, während umgekehrtNachwuchswissenschaftler und -ingenieureder RWTH die Angebote des renommiertenWeiterbildungsinstitutes in Essen besuchenkönnen. Professor Dr.-Ing. Ulrich Brill als Lei-ter des HDT erläuterte: „Durch die enge Bin-dung des Hauses der Technik an die RWTHist eine Brücke von Aachen ins Ruhrgebietund in weite Gebiete der westdeutschen In-dustrie und Technik geschlagen worden.” Sonutzte auch das Alumni-Projekt der RWTHden Tag für ein erstes Treffen der RWTH-Ab-solventen im Ruhrgebiet.

Zielvereinbarung III unterzeichnetDie Stärken weiter ausbauen, das Profil wei-ter schärfen - so lautet kurz gefasst der Tenorder Ziel- und Leistungsvereinbarung. Sie wur-de am 13. Dezember von Minister AndreasPinkwart und Rektor Burkhard Rauhut in Aa-chen unterzeichnet. Diese dritte Vereinbarungvon Universität und Landesministerium wirdfür den Zeitraum vom 1. Januar 2007 biszum 31. Dezember 2010 geschlossen. Siedient als Grundlage dafür, an der RWTH Aa-chen Lehre, Forschung, Technologietransferund Hochschulmanagement noch effektiverauszurichten.

Ausbildung von Zahnärzten in DubaiOb in der Europäischen Union, China, Japan,Kanada, Iran oder Saudi Arabien – überall aufder Welt setzen Zahnärzte bei ihrer Weiterbil-

dung auf die Qualität der zahnmedizinischenAusbildung der RWTH. Präsenz-Module mitzusätzlichem E-Learning-Heimstudium ma-chen es möglich: In zwei Jahren können welt-weit niedergelassene Zahnärzte berufsbeglei-tend den Masterstudiengang „Lasers in Den-tistry” absolvieren. Der seit September 2004angebotene Studiengang bildet ab diesemJahr sogar Zahnärzte in den Vereinigten Ara-bischen Emiraten zu Laserspezialisten aus. „Esist für Dubai Health Care City wirklich einegroße Errungenschaft, dass sich die RWTHAachen mit diesem Programm in Dubai nie-derlässt”, so Sultan Abdulaziz Al Mugairinüber den Kooperationsvertrag.

RWTH-THEMEN zur Informatik und InformationstechnikWeitreichende Auswirkungen auf das täglicheLeben haben Produkte aus den Bereichen In-formatik und Informationstechnik. So sind et-wa der Personal Computer, die iPods, dieGPS-Lokalisierung, Google oder das Mobilte-lefon nur wenige Beispiele, die unsere Lebens-umstände veränderten und mit den durchBuchdruck, Dampfmaschine oder Rundfunkbzw. Fernsehen ausgelösten Revolutionendurchaus vergleichbar sind. Eine Ausgabe derRWTH-THEMEN zum Schwerpunkt „Infor-matik/Informationstechnik” war eigentlichlängst überfällig, meinte der Sprecher des Fo-rums Informatik, Professor Otto Spaniol. DieWissenschaftler aus diesen Disziplinen legtennun mit der Ausgabe 2/2006 des For-schungsmagazins RWTH-THEMEN eine be-eindruckende Leistungsschau ab – lesens-und sehenswert aufbereitet, illustriert und ge-staltet. Kostenlos erhältlich bei der RWTH-Pressestelle, Telefon 80-94326 oder [email protected].

Renate Kinny

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