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carolin-seifert
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Die Kundenzeitung der Sparkasse Dinkelsbühl
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D A M A G A Z I NA u s g a b e 1 0 / 2 0 1 1
sK u n d e n z e i t u n g d e r S p a r k a s s e D i n k e l s b ü h l
SiebenMeilen
mit einem
Schritt?
Kluger Schachzug: flexibel vorsorgenHaus im Wald: Besuch beim „Ohra Willi“Erfolg durch Know how: Firma Nikolaus
AAUSUSDEMDEM
INHALINHALTT
Herausgeber:
Kreis- und StadtsparkasseDinkelsbühlMönchsrother Str. 391550 Dinkelsbühl
Telefon: 09851 / 908-0 Fax: 09851 / 908-109
E-Mail:[email protected]
Redaktion:Monika Schweizer (v. i. S. d. P.),Harry Düll, Bettina Hirschberg
Texte, Fotos, Layout:H. Düll, B. Hirschberg, Sparkasse
Satz:Sparkasse Dinkelsbühl
Druck:Wenng Druck GmbH
Auflage: 11.000© Alle Rechte vorbehaltenAlle Angaben im Magazin ohne GewährIM
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Unser Titelbild zeigt: Schuhmacher ErwinSchmidt mit einem Stiefel, den sein Großvatereinst als Schaustück für einen Umzug anfertigte.
Liebe Leser
Ludwig OchsVorstandsvorsitzender
Klaus SchulzVorstandsmitglied
Wir begrüßen Sie herzlich zur 10.Ausgabe unseres S-Magazins mitaktuellen Informationen zu Geldund Finanzen. Ein wichtiges Thema,das uns alle betrifft, ist die Vorsorgefür das Alter. Leider gibt es nur nochbis zum Jahresende die günstige„12/60-Regelung“, so dass raschesHandeln nötig ist, um sich noch Vor-teile zu sichern (siehe Seite 2). Viel-leicht interessieren Sie sich aberauch für neue flexible Lösungen derAltersvorsorge (siehe Seite 3)? Nut-zen Sie ganz unverbindlich die Fach-kompetenz unserer Mitarbeiter undlassen Sie sich im persönlichen Ge-spräch individuell beraten. Gerneauch mal außerhalb der Öffnungs-zeiten oder bei Ihnen zu Hause. Wirsind für Sie da!
Neuregelung „12/60“: Bis Jahresende Vorteile sichern
Wer möchte das nicht: zufrie-
den lachen über eine gute
Altersvorsorge? Aber achten
Sie bitte auf den Zeigefinger von Karl
Blank vom Marktservice der Sparkasse
Dinkelsbühl: Er zeigt auf den letzten Ter-
min, an dem es noch möglich ist, von der
günstigen „12/60-Regelung“ zu profitie-
ren. Diese Zahlen stehen bisher für 12
Jahre Laufzeit nach dem Abschluss eines
privaten Altersvorsorgeproduktes und
den 60. Geburtstag als frühest möglicher
Auszahlungsbeginn. Das Gute daran: Die-
se Form des Vermögensaufbaus für das
Alter wird vom Gesetzgeber steuerlich
deutlich bevorzugt. Denn die Hälfte des
Wertzuwachses – also die Differenz
zwischen den tatsächlich einge-
zahlten Beiträgen und der letztlich
ausgezahlten Versicherungsleistung – ist
zu 50 Prozent steuerfrei!
Aber Achtung: Ab dem 1. Januar 2012
gilt als neuer Termin für die erste Aus-
zahlung nicht mehr der sechzigste, son-
dern der 62. Geburtstag. Außerdem wird
der bisherige Ga-
rantiezins ab dem 1.
Januar 2012 von 2,25 Prozent auf 1,75
Prozent gesenkt. Wer sich bis Jahresende
zum Vermögensaufbau für das Produkt
FlexVorsorge Vario (Seite 3) entscheidet,
profitiert noch von der alten Regelung.
Für die Sparkasse Dinkelsbühl ist die
enge Zusammenarbeit mit den Wirt-
schaftsunternehmen vor Ort von hoher
Bedeutung: „Im Unterschied zu
privaten Banken sind wir nicht
auf Gewinnmaximierung ausge-
richtet, sondern übernehmen
Mitverantwortung für das wirt-
schaftliche Wohlergehen der
Menschen und Unternehmen in
unserer Region", erklärte Spar-
kassenvorstand Ludwig Ochs
beim Besuch der 4500 m² gro-
ßen neuen Lagerhalle, die die
Dinkelsbühler Firma Dauber-
schmidt Baustoffe Hoch- und
Tiefbau GmbH in Sinbronn vis-
à-vis ihres zukünftigen Hallen-
mieters, der Firma Friess
Nespoli GmbH, errichtet. Es sei
eine große Ehre, eine derart wichtige In-
vestition als heimische Hausbank zu be-
gleiten, so Ludwig Ochs. (Fortsetzung S. 10)
Noch ist alles drin!
!! 31.12.2011 !!
Sparkasse Dinkelsbühl stärkt die heimische Wirtschaft
Engagement in der Region
V.r. : Sparkassenvorstand Ludwig Ochs, Rudolf Blank (TechnischerLeiter der Firma Dauberschmidt), Bruno Niehl (Geschäftsführer derFirma Friess Nespoli) und Firmenkundenbetreuer Klaus Schwarz.
DaSMagazin: Frau Koller, Herr Greß,
warum empfehlen Sie als Fachleute der
Sparkasse Dinkelsbühl für Versicherun-
gen und Vermögensaufbau das neue
Produkt FlexVorsorge Vario der Versi-
cherungskammer Bayern?
Tamara Koller: Weil diese Anlage jede
Lebensveränderung mitmacht! Ob Zu-
zahlung oder Geldentnahme – beides
ist beim Produkt FlexVorsorge Vario im
Gegensatz zur klassischen Lebensversi-
cherung problemlos möglich.
Manfred Greß: Lediglich an den Min-
destbeitrag von 25 Euro müssen Sie
sich halten. Pro Versicherungsjahr kön-
nen Sie während der Laufzeit minde-
stens 300 Euro oder maximal 10 000
Euro als Zuzahlung leisten. Sie können
sogar Ihr Garantieniveau wechseln,
wenn Sie Ihre Anlagestrategie ändern
möchten entweder in Richtung noch
mehr Garantie oder noch mehr Rendite.
Zum Vertragsbeginn sind Zuzahlungen
sogar unbegrenzt möglich.
DaSMagazin: Was ist, wenn ich krank-
heitshalber früher als geplant an mein
Kapital muss?
Tamara Koller: Da greift eine vertrag-
liche Besonderheit: die so genannte
„Dread Disease-Option“. Sie bietet dem
Kunden eine steuer- und abschlagsfreie
Auszahlung des Vertragsguthabens vor
der eigentlichen Rentenzahlung an. Die-
ses Entgegenkommen ist automatisch
ohne Zusatzkosten im Vertrag einge-
schlossen.
Manfred Greß: Es ist übrigens keine
Gesundheitsprüfung dafür nötig. Herz-
infarkt, Schlaganfall, aber auch Quer-
schnittslähmung, Multiple Sklerose
oder Blindheit, Gehörverlust und vieles
mehr sind damit abgesichert, wenn
diese Krankheiten während der Ver-
tragslaufzeit auftreten. Auch eine Be-
rufsunfähigkeits-Zusatzversicherung
kann bei FlexVorsorge Vario einge-
schlossen werden.
DaSMagazin: Was bedeuten ROK
Chance oder ROK Plus für die Rendite?
Manfred Greß: Das dynamische Ele-
ment ROK Plus ist sozusagen der Motor
der Flex Vorsorge Vario. In diesen wer-
den Teile des Vertragsguthabens stän-
dig investiert. Sowohl die Garantie als
auch die Rendite werden so erzeugt.
Tamara Koller: Die ROK Chance ist
eine globale Anlagestrategie. Sie inves-
tiert weltweit zur Renditegenerierung
und besteht derzeit aus 77 verschiede-
nen Aktienmärkten.
Mindestens einmal monatlich wird die
ROK Chance angepasst. Die Kombina-
tion mit ROK Plus bedeutet für die
Anleger geringes Risiko und hohe Si-
cherheit. So haben unsere Kunden die
Möglichkeit, von steigenden Märkten zu
profitieren und bei fallenden Märkten
auf der sicheren Seite zu sein.
Ein kluger Schachzug Interview: Tamara Koller und Manfred Greß zum neuen Produkt FlexVorsorge Vario
Tamara Koller undManfred Greß beratenSie gerne bei allen„Schachzügen“ für einsorgenfreies Alter mitdem FinanzproduktFlexVorsorge Vario
Sicher profitieren
Kurzfassung eines Modells* für FlexVorsorge Vario auf einem Garantieniveauvon 75 Prozent und der Wertentwicklung der Renditeoptimierung aus der an-genommenen Überschussbeteiligung zum Beispiel durch die „Rendite-optimierte Kapitalanlage Chance“ (ROK Chance)
Bemessungsgrundlage ist eine männliche Person, 30 Jahre alt, im Zeitraum vom01.09.2011 (Versicherungsbeginn) bis zum 01.09.2046 (Ablauf der Beitragsdauer) beieinem monatlichen Beitrag von 35,00 Euro auf einem Garantieniveau von 75 Prozent.
Garantierte Leistung lebenslang:Rente zum 01.09.2046 monatlich 32,53 Eurooder eine einmaligeKapitalabfindung in Höhe von 11.025,00 Euro
Voraussichtliche Leistung lebenslang**:bei Wahl der Überschussrente monatlich 199,29 Eurobei Wahl der Bonusrente 150,98 Eurobei Wahl einer einmaligen unverbindlichenGesamtkapitalleistung 42.398,39 Euro
* Stand: September 2011** bei einer jährlich gleichbleibenden Wertsteigerung der ROK Plus und des gewählten
Investmentfonds bzw. der ROK Chance von jeweils 6,00 Prozent.
3
Wer will nicht das Klima schonen
und dabei den Geldbeutel
auch? Schon in Privathäusern
steckt heutzutage mehr denn je an Tech-
nologie für Zukunftssicherheit, Wirt-
schaftlichkeit und Komfort bei Gas,
Wasser, Heizung, im Klima- und Sanitär-
bereich. Doch es gibt nicht nur die über-
schaubaren „vier Wände“, sondern auch
große Komplexe wie Wohnparks, Hotels
und Kliniken, wo die Dimension gleich
eine ganz andere ist. Wer sie auszustat-
ten vermag, der spielt in einer eigenen
Liga. Die Dinkelsbühler Nikolaus Gebäu-
de- und Anlagentechnik GmbH hat als
lokaler mittelständischer Betrieb mit
25-jähriger Tradition schon lange den
Aufstieg dorthin geschafft und sich als
ein hoch leistungsfähiger Spezialist eta-
bliert, dessen Ruf bis nach München und
Stuttgart reicht.
„Je schwieriger eine Anlage, desto lie-
ber ist uns die.“ Es sind selbstbewusste
Worte, die die Unternehmensphiloso-
phie wiedergeben. „Wir haben einen
ziemlichen Bekanntheitsgrad und Kun-
den von großer Treue“, kann der Chef
und Firmengründer Reinhold Nikolaus
sagen. Zu den Auftraggebern zählen
prominente Industrie- und Versor-
gungsunternehmen, aber auch regional
bedeutende Einrichtungen, darunter
Krankenhäuser, renommierte Hotels,
Städte und Landkreise.
Derzeit installiert die Firma die gesam-
ten Heizungs-, Sanitär- und lufttechni-
schen Anlagen für ein Studentenwohn-
heim in Stuttgart mit tausenden Qua-
dratmetern und einigen hundert Woh-
nungen. Das ist eine immense Leistung,
auch was die Abstimmung mit den an-
deren Baufachleuten angeht. Da ist sehr
viel Planung und Präzision gefragt.
Ohne Computer-Programme im Hinter-
grund geht nichts. Die Pläne werden di-
gital ausgetauscht und für die Arbeit auf
der Baustelle großformatig ausge-
druckt.
Mit 50 Mitarbeitern zählt die Nikolaus
GmbH zu den großen Handwerksbe-
trieben Dinkelsbühls. Ihre erfahrenen
Anlagenbauer mit Fachrichtung Hei-
zung, Sanitär und Klimatechnik stam-
men aus heimischen Gefilden. Hinzu
kommt je nach Auftrag eine flexible Ver-
stärkung von zehn bis 20 Zeitarbeitern.
„Mit ihnen bewältigen wir die Spitzen,
weil da unsere Kapazitäten nicht reichen
würden“, sagt Reinhold Nikolaus. Mit
einem Montagetrupp aus Ungarn hat er
gute Erfahrungen gemacht. Wie viele
Unternehmen plagt auch seinen Betrieb
der Fachkräftemangel. „Der Markt ist
leergefegt“, sagt er.
Es ist nicht zuviel gesagt, die Firma als
eine Spezialistin für Hochtechnologie in
ihrem Metier zu bezeichnen. Nicht nur in
Krankenhäusern muss die Haus- und
Hygienetechnik absoluten Ansprüchen
genügen. Zuletzt stattete der Dinkels-
bühler Betrieb drei Kliniken in Ellwan-
gen, Mutlangen und Löwenstein mit
modernsten Einrichtungen aus für die
Erzeugung keimfreien Dampfes, mit
dem Instrumente und Textilien sterili-
siert werden. Da spielt auch der Kun-
dendienst eine große Rolle. „Wir haben
sehr viele Wartungsverträge mit 24-
Stunden-Hotline“. Wenn man solche
Anlagen baue, sei das ganz wichtig, sagt
Reinhold Nikolaus.
Gegründet wurde das Unternehmen
1986 in der Manggasse. Schnell fasste
es Fuß und zog Mitte der Neunziger-
jahre in einen repräsentativen Neubau
mit Lagerhallen und Ausstellungslobby
an der Rudolf-Schmidt-Straße, wo es bis
heute residiert. Die Nikolaus GmbH ist
trotz ihrer Größe im Herzen ein Fa-
milienbetrieb. Ehefrau Angela Nikolaus
und Tochter Marina arbeiten voll im
Betrieb mit. Schwester Corina studiert
Betriebswirtschaft und Marketing.
Eng verbunden mit der Entwicklung
des Unternehmens ist auch Gabriele
Fleischmann. Seit 22 Jahren, also fast
von Gründung an ist sie eine Art rechte
Hand der Firmenführung. Reinhold
Nikolaus schätzt sie als „eine ganz
große Stütze“ und berät sich mit ihr in
wichtigen Geschäftsfragen.
Er selbst stammt aus dem Dinkels-
bühler Ortsteil Langensteinbach und ist
von der Pike auf mit Großanlagen ver-
traut. „Das ist meine Welt“, sagt der 54-
jährige, der in seiner knapp bemesse-
Freude an großen Aufgaben
4
Mit Hubschrauber
Bei einem Projekt in Stuttgart charterten die Anlagen-bauer einen Transport-Hubschrauber, um die schwe-ren Kältemaschinen aufs Dach zu hieven.
Das Büro-Team vor dem Betrieb an der Rudolf-Schmidt-Straße. Rechts: Unternehmenschef mit Gattin Angela Nikolaus, Tochter Marina (4. v. l.) und Gabriele Fleischmann.
Das Unternehmen Nikolaus im Porträt
nen Freizeit ein leidenschaftlicher Fahrer
schneller Motorräder ist, begeistert
Squash spielt und Fahrrad fährt.
Sein Handwerk lernte er einst bei dem
Unternehmen Friedel in Ellwangen, einer
sehr guten Firma mit damals schon über
100 Leuten. In seinem Berufsleben habe
er früh große Projekte geleitet, aber
auch viele Einfamilienhäuser ausgestat-
tet und „das sehr gerne“, sagt er. Den-
noch sei das heute kein Schwerpunkt
mehr. Per Familientradition war Reinhold
Nikolaus eigentlich auf Zimmermann ge-
eicht und hätte leicht in die Fußstapfen
seines Vaters Horst und Großvaters
Leonhard Rögele treten können. Er wähl-
te dann aber doch bewusst seinen eige-
nen Weg.
Das Firmengebäude besteht aus Stahl
und Gebälk. Das verleiht ihm auf patente
Weise eine heimelige Atmosphäre. „Ich
habe immer noch einen Hang zum Holz“,
gesteht der Heizungsbauermeister.
In seiner Gesellenzeit hat er schnell
immer größere Baustellen geleitet, dann
die Meisterschule in Bayreuth absolviert
und sich schließlich zur Selbstständig-
keit entschlossen. Über allen Zeitenwan-
del hinweg hat er seine Firma nachhaltig
entwickelt und geht die Dinge gerne ent-
schlossen an.
Bei den Arbeiten an der Toto-Lotto-
Zentrale in Stuttgart engagierte Niko-
laus eigens ein erfahrenes Hubschrau-
ber-Team, um zwei schwere Kältema-
schinen vom Lkw-Parkplatz vier Kilome-
ter durch die Luft aufs Ziel, ein Flach-
dach, herabzulassen. Am Boden sicherte
eine Polizei-Eskorte die Strecke. Das war
einfacher, als die schweren Bauteile per
Kran hochzuhieven und dafür die viel
befahrene Straße samt Trambahnstrecke
zu sperren. Zu den Stärken des Unter-
nehmens zählt auch, dass es sich schon
immer mit zukunftweisenden Techniken
beschäftigt hat, mit Sonnenenergie, Erd-
wärme, Biomasse und Hackschnitzel
zum Beispiel. Bereits in den Achtzi-
gerjahren installierte das Unternehmen
im Hallenbad Blockheizkraftwerke mit
Wärmekraftkopplung, zu einem Zeit-
punkt, wo viele überhaupt noch nicht
wussten, was das genau ist.
In Dinkelsbühl hat die Firma auch ein
Heizwerk gebaut, das insgesamt 18
Gebäude versorgt. Die Anlage besitzt
eine feine Automatik, die steuert, wann
wieviel Wärme benötigt wird. Zu den Re-
ferenzen zählen zudem eine Wohn-
heimsiedlung in Ursberg, ferner eine der
größten Biogas-Anlagen in der Region
als auch ein von der Universität Stuttgart
begleitetes Klimaforschungsprojekt in
Crailsheim. Die Technikzentrale der So-
laranlage liegt komplett in einem Erd-
wall. Auch das Tagungs- und Kongress-
zentrum in Heidenheim mit seinen be-
sonderen Anforderungen an die Luft-
qualität und Raumtemperatur ist ein
Vorzeigeprojekt.
Einzelaufträge der Firma Nikolaus
erreichen ein Volumen von bis zu drei
Millionen Euro, was auch die Zwischen-
finanzierung zur echten Aufgabe macht.
Da ist eine gute Hausbank wie die Spar-
kasse Dinkelsbühl sehr wichtig. „Wir
müssen viel Material und Man-Power
reinstecken. Bis dieser Aufwand wieder
über Rechnungen reinkommt, vergehen
einige Monate“, sagt Reinhold Nikolaus.
Seine Firma bietet, was das Kundenherz
begehrt. Im Trend liegt die so genannte
Bauteilaktivierung, wie sie die Nikolaus
Gebäude- und Anlagentechnik im Land-
ratsamt Heilbronn installiert hat. Dabei
sind die Rohre zur Heizung und Kühlung
bereits vorab in die Deckenelemente aus
Beton integriert. „Das sorgt für ein
besonders angenehmes Klima“.
Können und Erfahrung sind das Ka-
pital des Betriebs. Deshalb ist die Nach-
wuchs-Arbeit entscheidend. Mit sieben
Auszubildenden liegt die Azubi-Quote
bei Nikolaus entsprechend über dem
Durchschnitt. Leider seien Techniken wie
das Verformen und Verschweißen von
Rohren aus dem Ausbildungsplan ge-
strichen worden. Stattdessen werde
heute Verkleben, Verschrauben und
Pressen gelehrt. Beim Großanlagenbau
sind nach wie vor aber die klassischen
Verfahren unentbehrlich und werden
deswegen an der Rudolf-Schmidt Straße
in hohen Ehren gehalten.
Einmal im Monat holt ein erfahrener
Monteur der Firma die Lehrlinge in der
Werkstatt zusammen und übt mit ihnen.
Die älteren Mitarbeiter beherrschen das
alles noch. Sie werden aber immer weni-
ger. „Deshalb müssen wir schauen, dass
die Jungen da herangeführt werden“,
sagt Reinhold Nikolaus. Zu den Anlagen,
wie sie die Dinkelsbühler Firma baut,
gehören immerhin Rohre mit Durch-
messern von 30 oder 40 Zentimetern.
Da muss alles haargenau passen. „Da
kann man nicht irgendwie ein bisserl
nachdrücken“, sagt der Chef und macht
es am Beispiel deutlich: „Wenn sie ein
Rohr von zwei Metern Länge haben, das
unten nur einen halben Millimeter
krumm aufsitzt, dann macht sich das
oben sofort wie beim schiefen Turm von
Pisa bemerkbar, sagt Reinhold Nikolaus.
Diesen Anblick aber sieht er nur in sei-
nen rar gesäten Urlaubstagen als Se-
henswürdigkeit gerne.
Oben: Designer-Wasserhähne aus dem Ausstellungsraum. Daneben: Chefbüro und Empfang in dem 1996 neu errichteten Firmengebäude an der Rudolf-Schmidt-Straße.
Allein die Planung ist bei Großprojekten eine Wis-senschaft für sich: Mitarbeiter über einem Ausdruck.
5
Intelligentes Heizwerk
Kein Wunder, dass diese beiden Herren bestens gelauntsind: Sie sind Musiker und können davon leben! Wer es ge-nauso weit bringen will, hat sich viel vorgenommen. Aberkeine Sorge: An der Dinkelsbühler Berufsfachschule für Mu-sik des Bezirks Mittelfranken (BfsM) werden die Weichen füreine solide Karriere so liebevoll aufmerksam wie erfahrengestellt. Nur vor Illusionen warnen Erich Schneider (auf demFoto rechts), der Leiter der Ausbildungsstätte, und seinStellvertreter, Joachim Sponsel: „Einfach empfehlen kannman eine Berufsmusikerausbildung nicht – es muss ein in-nerer Trieb sein wie ein Virus. Den braucht man, um in derintensiven Ausbildung und im Beruf Erfolg zu haben.“ ObMitglieder der Popgruppe „Wir sind Helden“ oder die Sop-ranistin und „Echo“-Preisträgerin Christiane Karg: Auch sieschmiedeten in der Dinkelsbühler Schule ihr Talent.
Klingendes KleinodBildungsstadt Dinkelsbühl: Berufsfachschule für Musik des Bezirks Mittelfranken
Die mittelfränkische BfsM ist
neben den bayerischen Musik-
hochschulen eine relativ kleine
Ausbildungseinrichtung. Wer aber das
Glück hat, sich hier auf eine professio-
nelle musikalische Laufbahn vorzuberei-
ten, dem wird gerade die Überschaubar-
keit der Berufsfachschule zum Gewinn.
Denn hier geht niemand unter in der
Anonymität.
Der schmale Schuleingang
im Herzen der Stadt wirkt
fast ein wenig versteckt. Das
mit hellem Kies bestreute,
heiter mediterran anmuten-
de Innenareal des ehemali-
gen Karmeliterklosters mit
seinem Kreuzgang sei als
Erholungsplatz für Studie-
rende und Dozierende wie
„eine Insel“, freuen sich die
Schulleiter. Die Übungsräu-
me in den ehemaligen Klosterzellen
gehen alle in Richtung Innenhof. „Weder
stört uns der Straßenlärm, noch stören
wir die Leute. Denn Musik kann auch als
störend empfunden werden“, erzählt
Erich Schneider augenzwinkernd.
Seit September 1984 haben über 800
junge Musiker/innen hier ihre Ausbil-
dung gemacht. Kompakt, effizient ist
diese Vorbereitung auf die Hochschule,
um sich dort für die Arbeit im Orchester
oder Gymnasialschuldienst zu qualifi-
zieren. Aber auch für viele andere Be-
rufssparten im Musikbereich erhält man
hier die besten Startchancen.
Voraussetzung für die Aufnahme ist
mindestens der erfolgreiche Haupt-
schulabschluss und das Bestehen einer
Eignungsprüfung. Die Ausbildungsplät-
ze an der BfsM in Dinkelsbühl sind ge-
fragt, und nur die Besten können aufge-
nommen werden. Die Regelausbildung
in den Fachbereichen Klassik oder Rock
& Pop dauert zwei Jahre und schließt mit
einer staatlichen Abschlussprüfung ab.
Ein pädagogisches Aufbaujahr kann an-
geschlossen werden.
Diese Zusatzqualifikation berechtigt
zur Tätigkeit beispielsweise als Lehrer/in
an einer kommunalen Musikschule. Das
„künstlerische Aufbaujahr“ dient der
vertieften Ausbildung im gewählten
Hauptfach.
Auch hoch aktuelle Themen vom Mar-
keting bis zu den neuesten Medien ste-
hen im Stundenplan. Ganz exklusiv: Nur
an der Dinkelsbühler Berufsfachschule
kann zusätzlich das Fach: „Musikproduk-
tion/tontechnische Medien“ belegt wer-
den.
Für Bewerber/innen mit Hochschul-
reife oder Fachabitur ist das so genann-
te „Kompaktjahr“, eine einjährige Inten-
sivausbildung, gedacht. Allerdings be-
stehen da nur wenige die Aufnahmeprü-
fung, geben Schneider und Sponsel zu
verstehen. Die Ausbildung an der BfsM
ist in beiden Zweigen für die Studieren-
den kostenlos und nicht altersbe-
schränkt. Für Unterkunft und Studien-
material sorgen die Berufsfachschüler/-
innen selbst (Bafög ist möglich).
Der Musikerberuf unterliegt nicht dem
Schema eines Acht-Stunden-Tags. Des-
halb ist es ratsam, sich schon im Stu-
dium an die Intensität der späteren An-
forderungen zu gewöhnen. Neben den
25 Wochenstunden Unterricht kommen
gut vier weitere täglich hinzu für das
Foto: Erich Schneider
Intensives Studium
6
Wie es begann ...
Üben; nicht gerechnet die Vorbereitung
und Mitwirkung bei Aufführungen und
Projekten.
Das „Live“-Spielen im öffentlichen
Rahmen steht in der Ausbildung ganz
hoch im Kurs. Wer diese abgeschlossen
hat, der ist nicht nur am Instrument und
in der Theorie versiert, sondern hat auch
Bühnenerfahrung.
Die gute Zusammenarbeit mit der
evangelischen Kirche, der das Gebäude
gehört, zeigt sich auch in deren Entge-
genkommen, die benachbarte St. Pauls-
kirche als Konzertsaal für größere Auf-
führungen nutzen zu dürfen. Das sei
ebenfalls ein großer Vorteil, sagen
Schneider und Sponsel dankbar.
Die kulturelle Vielfalt in Dinkelsbühl
sei inspirierend für die Berufsfach-
schule, und das gelte natürlich wech-
selseitig: „Wir nehmen kreative Heraus-
forderungen gerne an“, bekräftigen sie.
Dinkelsbühl darf sich freilich glücklich
schätzen, dass rund 70 junge Menschen,
die normalerweise nach dem Abitur den
Ort verlassen, das kulturelle Leben in
der Stadt auch aktiv mitprägen.
Zahlreiche Projekte zeugen von der
Kreativität der Einrichtung: Bezirks-
tagspräsident Richard Bartsch ist
Schirmherr zum Beispiel bei dem Pro-
jekt „Musik im Museum – Moderne Post-
moderne“ (bis Ende April 2012): Studie-
rende kommen auf Anfrage in Museen
und setzen sich musizierend wie mode-
rierend mit moderner Kunst auseinan-
der. Alle Dozenten/innen der BfsM sind
bühnenbekannte Musikprofis und erfah-
rene Pädagogen. Übrigens stand der
1994 installierte Fachbereich Rock/Pop
Pate für die renommierte Popakademie
in Mannheim. Das schulische Kleinod
aus Dinkelsbühl entfaltet seine Strahl-
kraft eben auch überregional.
In Aktion: Joachim Sponsel und Jonas Roßner beim Abmischen eines Songs; Jakob Ehrlich übt Schlagzeug; eine der Schulbands beim Auftritt auf großer Bühne (von links)
Michael Höhenberger, Ministerial-direktor im bayerischen Staatsminis-terium für Umwelt und Gesundheit,hat als gebürtiger Dinkelsbühler eingroßes Herz auch für die Musik in sei-ner Heimatstadt. 1977 initiierte ermit einer Anfrage beim damaligenKultusminister Prof. Hans Maier denEntscheidungsprozess, der dazuführte, dass der Sitz der mittelfränki-schen Berufsfachschule für Musik inDinkelsbühl beschlossen wurde. Einlangfristiger Vertrag mit derEvangelisch-Lutherischen Kirchen-stiftung ermöglichte die Unterbrin-gung im ehemaligen Karmeliter-kloster. Die Umbaukosten in Höhevon rund zwei Millionen DM wurdenvon der Stadt, dem Bezirk und demLandkreis getragen. Die Trägerschaft
der Einrichtung übernahm in denJahren 1984 bis 1986 die Stadt Din-kelsbühl unter dem damaligen Ober-bürgermeister Prof. Dr. JürgenWalchshöfer. Seit 1986 ist der BezirkMittelfranken der Schulträger, wobei
sich die Stadt Dinkelsbühl finanziellbeteiligt. Oberbürgermeister Dr.Christoph Hammer kommentiert die-ses Engagement gerne mit denWorten: „Die Schule ist uns lieb undteuer!“.
Kontaktadresse:Berufsfachschule für Musikdes Bezirks MittelfrankenKlostergasse 1
91550 Dinkelsbühl
Tel.: 09851 - 57 25 0Fax: 09851 - 57 25 22
eMail: [email protected]
www.berufsfachschule-fuer-musik.dewww.foerderverein-klassik.eu
Hinweis: Für die Studierenden werden Zimmerab September 2011 in Dinkelsbühl gesucht!Vermietungsangebote bitte an das Sekretariatder BfsM Dinkelsbühl richten!
Foto: Joachim Sponsel
Überregionales Echo
7
Wenn der Name
eines Menschen
bekannter ist als
der des Ortes, aus dem er
stammt, dann muss es sich
um eine Art Berühmtheit han-
deln. Willi Ohr war 1994 im
Crailsheimer Raum unter-
wegs, um für das erste seiner
inzwischen bis in den hohen
Norden bekannten und größ-
ten Oldtimer-Treffen der Re-
gion zu plakatieren. Auf die
forschende Frage einer An-
wohnerin, woher er denn ei-
gentlich käme, wo die Ver-
anstaltung stattfinden solle,
antwortete er: „Bei Dinkels-
bühl, in Unterwinstetten“.
Diesen Ort kenne sie nicht,
meinte die Frau. „Des isch
beim Ohra Willi“, habe er zu
erklären versucht. "Ah, den
kenn i!", hätte sie darauf er-
freut gesagt und ihm ohne
weiteres erlaubt, sein Plakat an ihrem
Zaun aufzuhängen. Ob Plakate heute
noch notwendig sind? 5000 Besucher
erfreuten sich allein heuer am Pfingst-
montag an gut 500 Oldtimern beim
Gasthof „Waldesruh“ der Familie Ohr!
Eine Riesenattraktion für einen Ort
mit gerade mal 60 Einwohnern: Unter
den betagten Fahrzeugen tuckerte wie
immer auch eine beachtliche Anzahl
wohl gepflegter, museumsreifer Trakto-
ren daher – alte Zugmaschinen zu er-
halten, ist eine der Leidenschaften von
Willi Ohr. Dass „er das Gras wachsen“
höre, sagte einmal jemand wohlwol-
lend über ihn. Damit umschrieb dieser
den Weitblick des 1941 in Unter-
winstetten gebürtigen Land- und
Gastwirts. Denn der „Ohra Willi“ reali-
siert erfolgreich, was andere als unren-
table Träumereien abtun würden.
Seine Kindheit verlebte der Sohn ei-
nes 1944 im Krieg gebliebenen Zim-
mermanns mit Mutter und Großmutter
in Unterwinstetten. „Der einzige warme
Raum war zugleich eine Küche und ei-
ne kleine Gastwirtschaft, die mein Opa
schon 1897 eingerichtet hatte. Da saß
meine Oma am Spinnrädle, die Mutter
an der Nähmaschine, und ich machte
Hausaufgaben.“ In ihm sei der utopi-
sche Gedanke gereift, einen Aussied-
lerhof mit Gastwirtschaft zu bauen, ob-
wohl die Familie nur drei Hektar und 14
Ar besaß. „Leider betrug die Mindest-
größe für die notwendige öffentliche
Förderung eines solchen Vorhabens
aber 11 Hektar.“ Seine Mutter habe ihm
allen Ernstes sogar geraten, sich auf ei-
nen eventuellen „Dachschaden“ ärzt-
lich untersuchen zu lassen. Aber Willi
ließ nicht locker. Schließlich wurde we-
gen der zu erwartenden Einnahmen
aus der zukünftigen Gastwirtschaft der
kühne Plan behördlich als „Ortsrand-
siedlung“ deklariert und
konnte mit einem Kredit aus
Landesmitteln ermöglicht
werden. Realistische Weit-
sicht bewies der mutige Un-
terwinstetter also schon in
jungen Jahren mit dem Gast-
hof „Waldesruh“, den heute
sein jüngster von drei Söh-
nen, Andreas, bewirtschaftet
(Jahrgang 1968, arbeitete
davor als Bankkaufmann in
der Sparkasse Dinkelsbühl).
Bekannt ist der „Ohra Willi“
auch dafür, dass er in der
„Waldesruh“ seit 1986 allen
Unkenrufen zum Trotz für
Dienstag- und Sonntagnach-
mittag ein Tanzcafé einge-
richtet hat, das regen Zu-
spruch findet. Als engagierter
„Anführer“ der Unterwinstet-
ter Wander- und Gesangs-
freunde, als mitreißend un-
terhaltsamer Sänger wie In-
strumentalist auf der steirischen Har-
monika, der in den 80er Jahren mit
dem „Krebsbach-Trio“ von Schweden
bis Afrika mit Volksmusik „auf Tour“
war, ist er mit seinem natürlichen Char-
me ein wahrer Publikumsmagnet. Sein
Spiel auf der „Quetschn“ scheint zu at-
men, ist echt und fein, hat nichts Der-
bes. Eine Besonderheit ist es, wenn
Willi Ohr die Ballade vom „alten
Schmied von Lerchenfeld“ singt, in
dem das Aussterben eines Berufsbilds
von einst anrührend aufklingt.
Weltoffen tolerant ist er ein Vertrau-
ensmann für Alt und Jung, zu dem man
auch mit Lebensproblemen kommen
kann. Das mag daran liegen, dass er
schlichtweg das ist, was man als einen
„feinen Kerl“ bezeichnet. Ein Mann ist
er, der ohne Scheu bekennt, jeden Tag
zu beten, der sich von Äußerlichkeiten
Feiner Kerl und kluge ElfeMenschen
Mutiger Weitblick Ein „Ohr(a)“ für alle
Willi Ohr mit Lebensgefährtin Elfriede („Elfi“) Fix
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nicht blenden lässt und Verse zitiert
wie: „So mancher meint, der Wanderer
wär’ ein Sünder, weil er nicht oft zur
Kirche geht, doch ein Blick zum heite-
ren Himmel ist besser als ein falsch Ge-
bet." Diskussionen liebt er, „bei denen
man auch danach noch miteinander
spricht.“. Denn Kompromisse zu schlie-
ßen sei nötig im Leben: „Wenn man das
als Kind nicht lernt, beispielsweise
durch Versäumnisse in der Erziehung,
kommen Aggressionen auf. Es darf
nicht jeder immer nur auf sein Recht
pochen“, mahnt Willi Ohr.
Manchmal haben seine Sätze und
Fragen feine Widerhaken. Lebens-
gefährtin Elfriede Fix (genannt „Elfi“,
seit 23 Jahren an seiner Seite) lacht
nur, wenn er sie neckt: „Sie kommt mit
ihrer Meinung, mit meiner geht sie.“
Denn Elfis Selbstbewusstsein ficht das
nicht an. „Du bist halt ehrlich, das ist
gut!“, findet sie.
Das kleine, zauberische Anwesen der
beiden im Ortsteil „Holzapfelshof“ mu-
tet an wie ein Märchen. Betritt man es
durch einen lichten, fingerhutbestan-
denen Kiefernhain, in dem im August
rotgolden viele Vogelbeeren leuchten,
wähnt man, dass Elfen hier hausen und
ihr gutes Wesen verbreiten. Kein Wun-
der, denn „Elfi“ hatte die Ursprungs-
idee: „Ich wollte eine Hütte im Wald.
Das habe ich Willi gesagt.“, erzählt die
gebürtige Ostpreußin mit strahlenden
Augen. Dieser fackelte nicht lange. Mit
der Stadt tauschte er sein Stückchen
Land bei Segringen mit dem Areal, in
dem sich einst die Dinkelsbühler Jäger
ihren Schießstand mit Hütte errichtet
hatten. "Des Glump konsch du selber
behaltn!“, habe er dem Stadtrat aller-
dings bei der ersten Besichtigung des
mannshoch mit Dornengebüsch über-
wucherten Tauschobjekts gesagt.
Aber Elfis Traum wurde dennoch
Wahrheit: Jeden Montag ab 15 Uhr em-
pfangen die beiden Wirtsleute heute in
der gemütlich ausgebauten Hütte mit
Blick in den Garten Gäste von nah und
fern. Denn längst hat sich herumge-
sprochen, in welch heiterer Oase bei
Kaffee und Hefegebäck sich dort die
Seele erfrischen lässt. „Fast alle Pflan-
zen, sogar Rosenbögen haben mir Be-
sucher mitgebracht“, erzählt Elfi froh
über die gedeihende Vielfalt. „Gestern
Abend sind wir hier gesessen“, erzählt
Willi, „da haben wir herumgeschaut
und fanden alles gut. ‘Was, das Leben
in einer Hütte?’, fragt da wohl mancher.
Uns gefällt es einfach. Ich glaube, man
kann keinem ein Konzept geben. Wich-
tig ist nur, dass man gesund ist.“ Ein
kurzer Moment der Stille, und er fügt
an: „Glück ist, wenn man zufrieden ist.“
Schlemmenund Sparen
Willi Ohrempfiehltunseren Lesern
CREMIGE KÜRBISSUPPE
(4 PERSONEN)
ZUTATEN:1 kg gelbfleischiger Kürbis (ohneKerne und Schale, pelzige Teilenicht verwenden), 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 60 g Butter, 1/4 l Fleischbrühe, 1/4 l trockener Weißwein,200 g Butterschmelzkäse, Salz,schwarzer Pfeffer, Cayennepfeffer,1/2 Tl gemahlener Piment, 1 El frischer, hauchdünn geschnit-tener Ingwer, 3 Scheiben Toastbrot (in Würfelgeschnitten)
ZUBEREITUNG:1. Das Fruchtfleisch grob würfeln.2. Zwiebel und Knoblauch feinhacken. Zuerst die Zwiebel inButter anschwitzen, dann denKnoblauch zugeben. Er darf keineFarbe annehmen, sonst schmeckter bitter.3. Kürbiswürfel zufügen und fünfbis 10 Minuten dünsten. Dann mitFleischbrühe auffüllen und 15Minuten weiter köcheln lassen,den Weißwein angießen.4. Das Kürbiszwiebelgemüse durchein Sieb passieren oder mit demMixstab pürieren. Den Schmelzkä-se in kleine Stücke zerteilen undzugeben, unterrühren, bis er sichaufgelöst hat. Mit wenig Salz wür-zen (der Schmelzkäse ist bereitsrecht salzig), mit Pfeffer, Pimentund einer Prise Cayenne nach Ge-schmack würzen.5. Die Toastwürfel in Butter anrös-ten und über die fertige Suppestreuen.
S
„Glump“ wird Oase
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Ein glückliches Leben
Den Grundstein für den Neubau in Sinbronn legte die Firma FriessNespoli GmbH zusammen mit dem Bauträger, der Firma Dauber-schmidt Baustoffe Hoch- und Tiefbau GmbH, bereits im Mai diesesJahres. Die Einweihung ist für Ende Oktober geplant. Die Halle desführenden Anbieters in Europa für Malerwerkzeuge auf demGrundstück gegenüber des Firmensitzes wird als zukünftiges Haupt-lager die bisher bestehenden sechs Außenlager in der Region erset-zen und über 6000 zusätzliche Palettenplätze verfügen. Das Investi-tionsvolumen beträgt ca. 2,1 Millionen Euro. Geschäftsführer BrunoNiehl freut sich über die gute Zusammenarbeit mit der Baufirma, derStadt und der Sparkasse Dinkelsbühl.
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Fortsetzungvon S. 2
Wenn der Vater sagte: „Heute fahren wir
ins Blaue!“, habe sie sich als Kind immer
ein wunderschönes Blau gleichsam als Ziel
vorgestellt. Die Liebe zur Farbe des Lapis-
lazulis ist ihr geblieben, prangt von ultra-
marin bis kobaltblau als Anker im Werk der
in Dinkelsbühl lebenden Malerin. Aber
auch tieftöniges Rot, das verheißungsvolle
Aufschimmern von Blattgold zieht die Bli-
cke magisch auf sich. Ob symbolkräftige
Reduzierung auf Spiralen, Kreuze, ob Por-
träts, feine Zeichnungen, ob naturalistisch oder abstrakt: Die Begeisterung und
das kunstgeschichtliche Wissen Angelika Wolfs über die lebenseröffnende Kraft
der Farben und Formen spiegeln sich nicht nur in bisher
über 25 Ausstellungen ihrer Werke, sondern findet auch
Ausdruck in ihrer Arbeit mit Kindern. Sie ist ausgebildete
Erzieherin, vereint in ihrer Pädagogik die Begegnung von
Natur und Kunst auf eine gerade für Heranwachsende
nachvollziehbare Weise. Denn sie hat sie selbst nicht ver-
loren: die mutige Empfänglichkeit einer Kinderseele.
Originelle Wege beschreitet sie:
Mit der 7. und 8. Klasse der
Hans-von-Raumer-Mittel-
schule geht sie in den Wald um Din-
kelsbühl, auf die Wiesen, lässt den Ju-
gendlichen ihre Chance, in der Natur frei
mit Farben und Naturma-
terialien den künstleri-
schen Selbstausdruck zu
wagen. Es kreist dort
auch der indianische „tal-
king stick“, ein bunt be-
malter Weidenstab (siehe
Foto oben rechts): Wer
ihn hält, darf in der Grup-
pe ungestört sagen, was
ihm auf der Seele liegt. „In der Natur und
durch die Kunst öffnet man sich leichter
für notwendige Gespräche, die zuhause
in der Familie oder im Klassenzimmer
oft nicht geführt werden können“, weiß
sie aus Erfahrung als Mutter von fünf
Kindern. Ihr Ehe-
mann Walter weiß
als Stadtförster von
Dinkelsbühl bes-
tens, wo es im Wald
verschiedenfarbigen
Lehm gibt. Denn das
freut die Kinder, die
daraus in Angelika
Wolfs Workshops im
Innenhof des „Hauses der Geschichte“
ihre Heimatstadt als kleines Modell
nachbauen dürfen. Eine Herausforde-
rung war es für Jungen wie Mädchen, die
fülligen „Nana“-Figuren der französi-
schen Bildhauerin Niki de Saint Phalle in
Pappmaché nachzuformen. Die Aus-
stellung letzten August in der Hauptge-
schäftsstelle der Sparkasse beeindruck-
te durch ihre vitale Farb- und Formge-
bung. Eine Blume, ein Schneckenhaus,
lässt Angelika Wolf die Jugendlichen
durch die Lupe betrachten: „So erfahren
sie in unserem so schnell gewordenen
Leben das Schöne einer achtsamen
Sinnlichkeit.“
Künstlerin Angelika Wolf liebt die Arbeit mit Kindern
Schneeskulptur mit Lebensmittelfarben
Seelenfarbe
Angelika Wolf
„Windzeichen“ von Angelika Wolf
Regionale Unternehmen stärken
Nein, auf einem so großem Fuße,
wie das Titelfoto unseres Ma-
gazins humorvoll vermuten lie-
ße, lebt der Schuhmacher Erwin Schmidt
nicht. Das imposante Schaustück eines
Schaftstiefels hat sein Großvater vor fast
70 Jahren gefertigt. Solche Sieben-Mei-
len-Exemplare hat Erwin Schmidt nicht
im Programm, ansonsten aber alles, was
seine Handwerkskunst hergibt. In seiner
Werkstatt in der Langen Gasse, geben
sich die Kundinnen und Kunden die
Klinke in die Hand und bringen zur Re-
paratur, was ihnen lieb und wert ist.
Erwin Schmidt schenkt den Schuhen
ein zweites Leben. Das Handwerk liegt
seiner Familie im Blut. Seit 1837 haben
es sein Großvater und später sein Vater
im nahen Schönbronn ausgeübt. Erwin
Schmidt machte gleich doppelt seinen
Meister: als Schuhmacher und als ortho-
pädischer Schuhtechniker. Allerdings
bekam er auch die Aufs und Abs seiner
Zunft zu spüren. Er hängte zeitweise
sogar seinen Beruf an den Nagel, „be-
schuhte“ beim Reifenhändler Autos und
baute sich, wie er erzählt, eine Existenz
mit einem Getränkehandel auf. Am Ende
fand er doch wieder zurück. Ein Glück,
will man meinen, besieht man sich seine
feinen Arbeiten. Die Orthopädietechnik
bringt heute angenehm leichte
Schuhe hervor als noch zu früheren
Zeiten. Viele Kunden kommen auf
ärztliche Anweisung zu Erwin
Schmidt; bei Gehstörungen etwa
oder wenn die Füße zu stark von der
Norm abweichen. Dann richtet der
Spezialist (Meisterschule in Stuttgart
und Dresden) auf Rezept präzise das
Schuhwerk darauf aus. Auch nicht ortho-
pädische Maßschuhe fertigt er ab und
zu. Einer der Kunden reist dafür von weit
her an. In einem komplett neuen Schuh
stecken zirka 30 Stunden oder mehr an
gütevoller Handarbeit. Das Fußpflege-
studio von Ehefrau Irina Vyhovska-
Schmidt (im Bild oben) ergänzt den
Schuhmacherbetrieb optimal. Warte-
zeiten lassen sich so oft zeitsparend
überbrücken. Von morgens um sieben
bis acht Uhr am Abend meistert Erwin
Schmidt den fliegenden Wechsel zwi-
schen Werkstatt und Laden. Für seine
Kunden hat er nicht nur fachliche Hilfe
parat, sondern immer auch Zeit für ein
persönliches Schwätzchen. Ein Besuch
bei ihm tut nicht nur den Füßen, sondern
auch der Seele gut.
Sie kann im Unglücksfall
Leben retten. Eine speziel-
le Plattform ermöglicht es
der Feuerwehr, einge-
klemmte Personen noch
schneller aus Lastkraftwa-
gen oder Bussen befreien
zu können.
Die stabile Konstruktion
aus Mehrzweckleitern, Bo-
denelement und Geländer
gleicht den Höhenunter-
schied zur Fahrerkabine
aus und erlaubt so, Werkzeuge noch di-
rekter anzusetzen. Dank finanzieller Un-
terstützung der Sparkasse Dinkelsbühl
in Höhe von 2800 Euro konnte die
Feuerwehr der Stadt ein solches Gerät
nun anschaffen. Bei der offiziellen Über-
gabe auf der 150-Jahr-Feier der Wehr be-
dankte sich der Kommandant, Stadt-
brandinspektor Frank Kloos,
wie unser Bild zeigt, mit zwei
kulinarisch reich gefüllten
„Löscheimern“ bei den Spar-
kassen-Vorständen Ludwig
Ochs und Klaus Schulz für
die beherzte Spende.
Bei einer Vorführung im
Beisein des bayerischen In-
nenministers Joachim Herr-
mann, der als Ehrengast eine
Festrede hielt, wurde der Ein-
satznutzen der neuen Ret-
tungsplattform demonstriert. Durch sol-
che Hilfsmittel werde die Arbeit der Helfer
wesentlich erleichtert, freut man sich auf
Seiten der Dinkelsbühler Feuerwehr.
Altes Handwerk lebtSchuhmacher Erwin Schmidt ist ein doppelter Meister
Spende der Sparkasse hilft, Leben zu retten
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