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Nr 52. 58 57 tliandifferenz hetrGchIlich irrig Beph sollte, f&rt sic, wie man lcicht sieht, sehr schnell zum Ziele. Es seyen nun allgemein TI und T die wahren Pariser Zeiten rler neobachtungen an deu westlichen und osilichen Orte, A' und A die diesen Zeiten entspreclienden Rect- ascensionen des Mondes, so wird man, wenn der Fehler der supponirten Meridiandifferenz niclit mehr sehr groh ist , in der vorhergelientlen Proporlion eialt tles in linserrn Urispiele statt iindenden VerhSltiiisscs - aucli a1lg.c- mein selzen setzen kSnnen - und wir erbalten so- daiin alleeniein 3hoo" 27' 48'' , TI- T A'--A ' Da ahcr TI--T (siehe uiiser Beispiel) = - .'+A , so wird TIrd .r +A 1sA -(?) I"-T rn - A'-A --- - und hieraur welches die Forniel deo Herrn Baily ist. In unscrni Bei- spiele war T= 7h 50: TI- zzh 44' 54'',3; man sieht aher T/- I' leicht, dab der Briich -,- densc.1Ren W e r t h e hclillt, A-A menn man, wic Herr Rudy, auch I" in runiler 3Iinute gnnimmt, also T' = zzh 4j', wid A' = aR.3 fiii 22'1 4j' sgtzt. Dieae nectascelision ist 197' 47'4911,8, und es wird demnach 14h 30'2",2, ' wie oben. nicht andcrs aIs mit Logar ftlirnen von 7 Oeciinalen IJerecIl. net werrlen kann. Auch mird 1111811 hei der illdirecten Wethode weit mebr YO^ Rechnungsfehlerii geschiilzt seyn. Am Schlusse seines Schreibem erwPhnt Herr Bajh der von mir in Nr- 37 der Astr. Nachr. S. 212. fiir die Reduction der Seitenfaden bei Mondsbeobachtungen gegehenen Formeln, und meint, die richtige Forinel - eey ff' I - sin w cos Q sec d I - 0,00277Aoc - -- . Weder diese, noch die De-' cos 6 Inrnbre'sche, aiich wenn man in letzterer unter D die w a h r e Declination versteht, ist die ricbtige. Bey der bedeutenden Liinge, welche dieser Brief bereits ,erhalten hat, mill ich den Beweis meiner beiden Formeln unter- lassen, nntl nur zeigen, dafs sie, unter der Annahme, dab mail das Quadrat untl die hohern Potenzen der Parallaxe vernachlEssigt, wirlilich identisch. sind, was Herr Boid verneint. - Bey der gemachten Voraussetzung kann man in der zweiten Formel sttttt sin% C O S ~ secd' auch setzen sil~ w COSQ secd. Betleutet nun Ad die Hijhenparaaxe, so dafs 6' = d - Ad, SO hat man I - sin E cos see 6' I - sin w cos Q sec d / ------ - ------ cos 6' cos (d - ad] I - sin v C6S Q sec d cob S + sin d sin c __-_ ____- - sira w cos Q I -- CO8 6 cos a-) ___-------. 1 + tang 6 sinn6 I sin m cos I - -- - tg 6 sin Ad) cos 6 cos d ( ~ e i i nm a n nlil dein Kenner wirklich dividirt, und das Product sin m sin Ad etc. vcrnachliissigt ). Kun ist aber sinA6 = sirzm si~a(Q-d'), uder hier = sinm sin(p-8). Suhstituirt man den lctztern Wcrlh, uiid losct sin (q-d) in seine Theile auf, so erIiLlt man sinw C P S ~ --- + tang6 sin Ad cos 6 .~~. sin w cos Q- sin w cos @ sin sl+ sin w Sill @ sin d cos d = sin w cos Q cos d + sin VJ sin q sin 8 = sium cos (Q-8). c -- cos 6- ~-ssinwco.~~?~~ecd/ I - sinwcu.s(@1--6) cos 6' cos 6 _-- - - Also Aufeine Ehnliche Art kann man ulngekelirt yon der ersten Ni c o la i. Die Formel gicbt also, unter der Voraiissefzung, (lafs der Fehlcr bey TI, wia schon vorhin bcinerkt wurde, nicht groh ist, ein ganz genaues Resultat; iui andern Falle aber wiirde sic, wie ails deiu Olligen crliellet, nicht so schnell zum Ziele fiihren, als diz indirecle BIZcIhode. Was die Bequemlichkeit des Calculs heiriffti so wiirde ich wenig- stens immer die idirecte Methode vorzieheu, mdem alle bier vorkommentlcn liechnungen vollkommen mit Loga- rithmen von 5 Decimalen ahsolvirt werclen kijnnen, wPh- Schreiben dcs Herrii Professors NicoZni an den IIerausgeber. Mannhejm 1821. Febr. 27. I n meinem Briefe vom 13ten Februar, welcher die Bemer- kiingen zu Herrn Baily's Schreiben entii;ilt, hahe ich, lyegen der 6,Ckon bctrkltlichen Lange Jesselben, den Be: weis der beiden F'ornlkln unlerlassen, welclie ich fiir die Reduction der SeitenGden hey Mandsbeobachtiingen ge- geben habe. Ih indeh dieser Beweis doch vielleicht

Schreiben des Herrn Professors Nicolai an den Herausgeber

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Nr 52. 58 57 tliandifferenz hetrGchIlich irrig Beph sollte, f&rt sic, wie man lcicht sieht, sehr schnell zum Ziele.

Es seyen nun allgemein TI und T die wahren Pariser Zeiten rler neobachtungen an d e u westlichen und osilichen Orte, A' und A die diesen Zeiten entspreclienden Rect- ascensionen des Mondes, so wird man, wenn der Fehler der supponirten Meridiandifferenz niclit mehr sehr g r o h ist , in der vorhergelientlen Proporlion eialt tles in linserrn

Urispiele statt iindenden VerhSltiiisscs - aucli a1lg.c-

mein selzen setzen kSnnen - und wir erbalten so- daiin alleeniein

3hoo"

27' 48'' , TI- T A'--A '

Da ahcr TI--T (siehe uiiser Beispiel) = - .'+A , so wird TIrd

.r +A 1sA -(?) I"-T rn - A'-A ---

- und hieraur

welches die Forniel deo Herrn Baily ist. In unscrni Bei- spiele war T= 7h 50: TI- zzh 44' 54'',3; man sieht aher

T/- I' leicht, d a b der Briich -,- densc.1Ren Wer the hcli l l t , A-A menn man, wic Herr R u d y , auch I" in runiler 3Iinute gnnimmt, also T' = zzh 4j', wid A' = aR.3 fiii 22'1 4j' sgtzt. Dieae nectascelision ist 197' 47'4911,8, und es wird demnach

14h 30'2",2, ' wie oben.

nicht andcrs aIs mit Logar ftlirnen von 7 Oeciinalen IJerecIl. net werrlen kann. Auch mird 1111811 hei der illdirecten Wethode weit mebr YO^ Rechnungsfehlerii geschiilzt seyn.

Am Schlusse seines Schreibem erwPhnt Herr Bajh der von mir i n Nr- 37 der Astr. Nachr. S. 212. fiir die Reduction der Seitenfaden bei Mondsbeobachtungen gegehenen Formeln, und meint, die richtige Forinel - eey

ff' I - sin w cos Q sec d I - 0,00277Aoc - -- . Weder diese, noch die De-' cos 6

Inrnbre'sche, aiich wenn man in letzterer unter D die w a h r e Declination versteht, ist die ricbtige. Bey der bedeutenden Liinge, welche dieser Brief bereits ,erhalten hat, mill ich den Beweis meiner beiden Formeln unter- lassen, nntl nur zeigen, dafs sie, unter der Annahme, d a b mail das Quadrat untl die hohern Potenzen der Parallaxe vernachlEssigt, wirlilich identisch. sind, was Herr Boid verneint. - Bey der gemachten Voraussetzung kann man in der zweiten Formel sttttt sin% C O S ~ secd' auch setzen s i l~ w C O S Q secd. Betleutet nun Ad die Hijhenparaaxe, so dafs 6' = d - Ad, SO hat man

I - sin E cos see 6' I - sin w cos Q sec d / ------ - ------

cos 6' cos (d - a d ] I - sin v C6S Q sec d cob S + sin d sin

c __-_ ____- - sira w cos Q I --

CO8 6 cos a-) ___-------. 1 + tang 6 s i n n 6

I sin m cos I - -- - tg 6 sin Ad)

cos 6 cos d ( ~ e i i n man nlil dein Kenner wirklich dividirt, und das Product sin m sin Ad etc. vcrnachliissigt ). Kun ist aber s i n A 6 = sirzm s i ~ a ( Q - d ' ) , uder hier = sinm sin(p-8) . Suhstituirt man den lctztern W c r l h , uiid losct sin (q-d) i n seine Theile auf, so erIiLlt man

sinw C P S ~ --- + tang6 sin Ad cos 6 . ~ ~ .

sin w cos Q- sin w cos @ sin sl+ sin w S i l l @ sin d cos d

= sin w cos Q cos d + sin VJ sin q sin 8 = sium cos (Q-8).

c -- cos 6-

~ - s s i n w c o . ~ ~ ? ~ ~ e c d / I - sinwcu.s(@1--6)

cos 6' cos 6 _-- - - Also

Aufeine Ehnliche Art kann man ulngekelirt yon der ersten

Ni c o la i.

Die Formel gicbt also, unter der Voraiissefzung, (lafs der Fehlcr bey TI, wia schon vorhin bcinerkt wurde, nicht groh ist, ein ganz genaues Resultat; iui andern Falle aber wiirde sic, wie ails deiu Olligen crliellet, nicht so schnell zum Ziele fiihren, als diz indirecle BIZcIhode. W a s die Bequemlichkeit des Calculs heiriffti so wiirde ich wenig- stens immer die id i rec te Methode vorzieheu, mdem alle bier vorkommentlcn liechnungen vollkommen mit Loga- rithmen von 5 Decimalen ahsolvirt werclen kijnnen, wPh-

Schreiben dcs Herrii Professors NicoZni an den IIerausgeber. Mannhejm 1821. Febr. 27.

I n meinem Briefe vom 1 3 t e n Februar, welcher die Bemer- kiingen zu Herrn Baily's Schreiben entii;ilt, hahe ich, lyegen der 6,Ckon bctrklt l ichen Lange Jesselben, den Be:

weis der beiden F'ornlkln unlerlassen, welclie ich fiir die Reduction der SeitenGden hey Mandsbeobachtiingen ge- geben habe. Ih indeh dieser Beweis doch vielleicht

59 Nr. 52. ib geTviitischt werden kijnnte, SO will icb d.mse%n bicr I I O C ~

riachtrSgliclt liefern. Man denke sich d u r c h das, d e r Paral laxe u n l e t w o t -

fene, Gestirn i n dem Augenblicke, wro es den Seilenfaden heriihrt , iind also vom HeridianfaJell den serikrechten Ahstantl = 15 P h a t , einen Vertical- Kreis gezogen, und bezeiclne seine alsdann staltfindende scheinbare Zeni th- dislanz niit 2'; ferner sey f u r denjenigen Punct dieses Ver- iicalkreises, welcher die w a h r e Zenithdislanz ?: h a t ( U I ~

der mithin den YO^ 1S.Iittelpilnkt der Erde aus gesehenen O r t des Gestirns in dem Augenblick bezeichnet, wo cs VOII

der Oberftaclie der Erde e119 hereits am Seitenfaden er- scheint), der senkrechte Aljstand voiii Meridianfaden = z, SO hat man folgende Analogie :

sin r 5 . F : sin E = s i n a' : sin z 815'0

sin z sin x il sin 1 5 F . - sin z'

Bezeichnet nian ferner den diesein letztern P u n k t e zuge- liorigen Stundenwinkel durch A , und die w a h r e Declina- t ion des Gestirns durch 6, so hat man ehenfalls

sin x = sin h cos 6 Jst endlich AZ die Hiiheiiparallaxe, also z' = z + A , $0 wird

sin I S F sin z

sin ( z + A z ) sin h c -- cos 6

I x ---_-.- sin 15 F cos 6

= --- cos A z ( I - cotg z tang A z )

sin w sin z N u n hat man aher hekanntlicli i m g A z = IAsinmcosz. Substituirt man diesen W-erlh, iind retlucirt, FO e r h i l t m a n

sin 15 F cos 6

I - sin w cos z - 6'0s &-- rin h = - -

AIIein z ist in den1 l i e r lietrachtelen Ahstantle Y O I ~ Me- ridian offenbar = 9 - 6. Beriicltsicltligt nian iiheidies nur die ersle Potenz der Para l lase , so ist cos A z = I,

mnd, da h und 15 I" kleine Biigen sind, SO ha t man

Bezeidnet mah h11h dutch d i t ih Graden ausgedr;icI,te Bewegung des Gestirns iu AR. \vahrend eiues lvittleren SonnenlageS, 6 0 ist die V e r k d e r u n g des Slundenwinkehi in 1'' Sternzeit = (15 - 0,04155 A a ) Secunden, mithin die Anzahl der Sternzeilsectiaden , in welciier der Stunden. w i n k e l ?z beschriehen w i r d (den , w i e aus dem obigeii ertiellet, das Gestirn haberi muk, dalnit es am Seitenfaden erscheint 1,

n 15 - 0,04155& -

F cos 6

I - sinm cos (9-U) I - 0,00177 A U --- - - . -

melches die erste der hciden Forlueln ist.

Bey diesem Eemeise ist der w a h r e Stundenwinkel IJ direct hestiuint wordeii. Man kanri denselLen a u c h ilurch Dilferentialion aus deln scheinbarcii h' berleilell. Lelzterer

1 5 I" ist in dem Fal le , den m i r hetrachten, offenbar = -

cos 6" wo d' die scheinhare Declination hcdeutet. Nun ]lilt mall,

weiin in tleiii Dreiecke zwiscticn clein Pol, Zenith und sclieinlJai-en 01.1 des Gestirns, die Pol hijlie unil d a s r iz imuth ungezndert l>leibt, n a r h Ijekannten Gr111idsiit7.e~i ilcr spliiiri- sc 11 ts II T r i Lon 0111 ct I' i c, die A en rl e r i i ng tl es St un i I en \v i n I, e I s dh', die einer Atntlerung der Ztnithdistana dz' eiitspricht , aus folgcncler Gleirhting: -

C O Y Q sin h' cosd' sin z'

= --- az' In unserm Falle bedeutet dz' die I-liihenparallaxe, und es ist Jz' = - w bind. Da h' ltlein i s l , so k a n n man h* statt sin A' setzeri, wor1u1'cli iiiaii erliiilt

mithin dh' = - h' sir2 zv C O ~ 6ec d'

?L = h' + dA' = - - (1 - sirrw cos sec S? cos 6'

und die Zshl Sternzeiiseciinrlerl , v o r i n 72 beschrieben wird, F I - sin w C ~ I S sec 6' -- I --.

cos 6' I - 0,00277 a welclies die zweile Formel ist , dcren identitat mit der ersten ich bereits in m e i n e u vorigen Sckreiben dargethan haLe.

N i G o I n i,

Brief des IIerru Profossors Littrow, Directors dcr Stemwarte in Wies , an deli Hmausgeber. Wien 1824. Februar 16.

ES w:ar mir sehr angenehm, i n Nr. 45. Ihrer Astr. Nachr. vine Besttrnmiing der Lxngetitlifferenz zwisc len W i e n tint1 Paris, von Herrri Prof. Wirrrn zu finden, die sehr nahe mil jencr iibereinkiimmt, welche w i r vor einiger Zeit ails den siimmtlichen Sternbetleckungen und Yonnenlitvtcrnissen gefuiiden haben, deren Beobachtungen in diesen beyden

Haupistlidten zugleich gemarht worden aind. Zu diesem Zwecke hahe ich schon in1 verflossenen Jalire H r ~ t . Lnm- brrt Mnyer eraucht, alle Bereclinuiigen dieser Erxheinungen, die von Herrn 747urm somohl , als YOTI ~ n ( i d * ~ n thl l iged Vorfahren, ilem seel. Triesnecrl-er nlit so anhalt endelu k'leifh6 gernacht worden sind, die a h in den ferscbiedtaea