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Schreibhilfe für Projekt- und Abschlussarbeiten - FH Münster€¦ · FH MÜNSTER University of Applied Sciences Fachbereich Energie Gebäude Umwelt Schreibhilfe für Projekt- und

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FH MÜNSTERUniversity of Applied Sciences

Fachbereich

Energie · Gebäude · Umwelt

Schreibhilfe für Projekt- und

Abschlussarbeiten

1. August 2018

Prof. Dr.-Ing. Peter Vennemann

[email protected]

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung 1

2 Organisation 2

3 Struktur und Inhalt 2

3.1 Titel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23.2 Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33.3 Eidesstattliche Versicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33.4 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43.5 Anhänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43.6 Textlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

4 Schreibstil 4

4.1 Textart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44.2 Tempus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44.3 Verbform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54.4 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54.5 Mengen, Maÿeinheiten, Zahlen und Formelzeichen . . . . . . . . . . . . . . 54.6 Fremdwörter und Fachausdrücke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54.7 Satzlänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54.8 Alternativen zu Flieÿtext . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

5 Quellen und Zitate 6

6 Formatierung 6

7 Abbildungen und Diagramme 7

8 Literaturrecherche 7

9 Präsentation 8

9.1 Umfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89.2 Formatierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89.3 Vortrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

10 Bewertung 8

11 Weitere Informationen 10

1 Einleitung

�Bad scienti�c writing [. . . ] is often the outward and visible form of an inward confusionof thought� schreibt F. P. Woodford in einem Science Artikel [3]. Ingenieurinnen undIngenieure überzeugen Vorgesetzte, Kundinnen und Kunden oder Investorinnen und In-vestoren von Ihren Ideen. Sie drücken sich deshalb klar aus. Die vorliegende Anleitunghilft Ihnen, passende Worte zu �nden, klare Sätze zu formulieren und einen Text zu struk-turieren. Die meisten Hinweise beruhen auf den Richtlinien der European Association ofScience Editors (EASE) [1].

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2 Organisation

Eine Abschlussarbeit sollte nicht an der Organisation scheitern:

1. Eine kurze, präzise Beschreibung der Aufgabe, eine Gliederung der wichtigstenAufgaben und ein grober Zeitplan erleichtern alles Weitere, zum Beispiel das ersteGespräch mit Ihrer Prüferin oder Ihrem Prüfer und Ihrer Betreuerin oder IhremBetreuer.

2. Das Prüfungsamt muss Ihre Arbeit zulassen. Das beantragen Sie mit einem Formu-lar von unserer Webseite: https://www.fh-muenster.de/fb4/studium/formulare.php. Bis dahin sollten Abhängigkeiten von Dritten minimiert sein. Beispiele sindLieferzeiten, Urlaubszeiten und Wartezeiten auf Informationen oder Daten von Pro-jektbeteiligten.

3. Selbstständig arbeiten bedeutet nicht, die Kommunikation einzustellen! Beraten SieIhre Lösungsvorschläge regelmäÿig mit Projektbeteiligten. Bitten Sie diese um ihreMeinung zu Ihren ersten Seiten.

4. Bevor die Arbeit gedruckt wird, sollte eine unbeteiligte Person den Text am Stücklesen. Diese Person muss mit dem Thema der Arbeit nicht vertraut sein.

5. Bis zum Ende der Bearbeitungsfrist nimmt das Prüfungsamt drei gebundene Exem-plare Ihrer Abschlussarbeit entgegen. Jeweils eine für Ihre Prüferinnen oder Prüferund eine für das Archiv. Lösbare Bindungen, zum Beispiel Ringbindungen oderHefter, sind nicht zulässig.

6. Vor dem Kolloquium schicken Sie Ihrer Erstprüferin oder Ihrem Erstprüfer eineZusammenfassung für das EGU-Jahrbuch. Eine Vorlage �nden Sie im Formular-Bereich der EGU-Webseite ganz unten.

7. Auf der EGU-Webseite wartet nun das Formular �Antrag auf Zulassung zum Kol-loquium� auf Sie. Den Termin sprechen Sie mit Ihrer Erstprüferin oder IhremErstprüfer ab, ebenso die Dauer des ö�entlichen Vortrags; in der Regel zehn bisfünfzehn Minuten.

8. Erstellen Sie Vortragsfolien. Hinweise �nden Sie am Ende dieses Dokuments.

9. Das Kolloquium beginnt mit Ihrem Vortrag. Danach stellen die Prüfer/innen Ihnenetwa 30 Minuten lang vertiefende Fragen und einigen sich in Ihrer Abwesenheitauf Noten für Ihre Arbeit und das Kolloquium. Sie erhalten Feedback und dieExmatrikulationsunterlagen.

3 Struktur und Inhalt

3.1 Titel

Der Titel sollte kurz und für ein breites Publikum verständlich sein. Er soll den Inhaltder Arbeit zusammenfassen.

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3.2 Inhaltsverzeichnis

Die Kapitel sollten nacheinander folgende Fragen beantworten:

• Einleitung

� Was ist die Aufgabe und warum oder wofür ist die Untersuchung wichtig?

� Wie kann die Arbeit von ähnlichen Untersuchungen abgegrenzt werden? Woergänzt die Arbeit bestehende Untersuchungen?

� Welche Fragen sollen beantwortet, welche Hypothesen bestätigt werden?

• Werkzeuge und Methoden

� Wie sind Sie bei der Lösungs�ndung vorgegangen?

� Warum haben Sie sich für diese oder jene Methode entschieden? Warum haltenSie den eingeschlagenen Weg für richtig?

� Was haben Sie ganau getan?

• Ergebnisse

� Welche Ergebnisse hat die Untersuchung?

• Diskussion, Fazit

� Wie interpretieren Sie Ihre Ergebnisse?

� Lösen die Ergebnisse die Aufgabe?

� Wie passen diese Ergebnisse zu anderen Untersuchungen? Wo gibt es Über-einstimmungen, wo Widersprüche?

� Welche Folgen hat die Untersuchung? Welchen Umgang mit den Ergebnissenempfehlen Sie?

• Ausblick

� Welche Mängel oder Lücken hat die Arbeit und welche Verbesserungsvorschlä-ge folgen daraus?

• Zusammenfassung

� Kurzform der Arbeit ohne neue Informationen, Verweise, Abbildungen, Ta-bellen oder Literatur.

Diese Organisationsform hat sich für viele Aufgaben bewährt, muss aber nicht für jedeArbeit die beste Lösung darstellen. Wenn es sich gut begründen lässt, kann man dieseStruktur auch ergänzen oder modi�zieren. Mehr als drei nummerierte Gliederungsebe-nen (zwei Unterkapitelebenen) sind unübersichtlich. Ein Unterkapitel kann nicht alleinestehen. Beispiel: Wenn es ein Kapitel 2.1 gibt, dann gibt es mindestens auch ein Kapitel2.2.

3.3 Eidesstattliche Versicherung

Die Autorin oder der Autor der Arbeit erklärt, ihre oder seine Arbeit selbständig ange-fertigt, alle Hilfen und Hilfsmittel angegeben, alle wörtlich oder sinngemäÿ aus Verö�ent-lichungen oder anderen Quellen entnommenen Inhalte kenntlich gemacht und die Arbeitkeiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegt zu haben.

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3.4 Danksagung

Hier stehen Menschen, denen die Autorin oder der Autor dankbar ist, zum Beispiel dieKorrekturleserin oder der Korrekturleser. Auch Institutionen oder Firmen, die die Arbeit�nanziell oder auf andere Weise unterstützt haben, sollten hier genannt werden.

3.5 Anhänge

In den Anhang gehören Informationen die für die Reproduktion der Arbeit zwar wichtigsind, den Lese�uss im Haupttext aber stören. Dazu zählen in der Regel längere Herlei-tungen mathematischer Zusammenhänge, umfangreiche Datensammlungen oder Daten-blätter und Programmcode. Je nach Umfang und Nutzen für die Leserin oder den Leser,dürfen die Anhänge auch nur elektronisch vorliegen.

3.6 Textlänge

Substanz braucht nicht viele Worte! Der Text sollte nur enthalten, was für das Verständ-nis wichtig ist. Absätze, Sätze und Worte, die für das Verständnis nicht erforderlich sind,müssen gelöscht werden! Lange oder umständliche Erläuterungen und unnötige Hinter-grundinformationen ermüden Ihre Leserinnen und Leser.Beispiele: Selbstverständlichkeiten, wie �Ein wichtiger Bestandteil der Energiewende

ist der Ausbau der Stromerzeugung auf Basis regenerativer Quellen.� begegnen Sie mitder Entf-Taste. Es gibt eine Reihe leerer Worte, die Inhalt nur vortäuschen, wie �diegute Übereinstimmung� oder �ein groÿer Ein�uss�. An deren Stelle tritt ein konkreterWert, in der Regel eine Zahl mit Einheit. Leere Satzeinleitungen, wie �Unsere Messungenzeigen, dass A 20 % gröÿer als B ist.� müssen weg: �A ist 20 % gröÿer als B.�Ein Artikel in Nature besteht in der Regel aus etwa 3000 Wörtern [5]. Damit können

auch komplexe Sachverhalte erschöpfend dargestellt werden. Eine Arbeit von 100 SeitenLänge einschlieÿlich Abbildungen, Formeln und Verzeichnissen enthält bei 1,5-fachemZeilenabstand und einer Schriftgröÿe von 12 pt bereits die etwa fün�ache Textmenge.Für so viele Worte benötigen Sie eine sehr gute Begründung! Lange inhaltsarme Textesind das Schlimmste, was Sie Ihren Prüferinnen und Prüfern antun können. In der Prü-fungsordnung angegebenen Richtwerte liegen bei 40 Seiten für eine Bachelorarbeit und60 Seiten für eine Masterarbeit bei 2000 Zeichen pro Seite.

4 Schreibstil

4.1 Textart

Wissenschaftliche Texte sind distanziert und sachlich. Floskeln, Pathos, persönliche Wer-tungen und die Ich-Perspektive sind damit inkompatibel.

4.2 Tempus

Zusammenhänge, Schlussfolgerungen und Interpretationen stehen im Präsens. Beschrei-bungen von vergangenen Handlungen und Abläufen der Versuchsdurchführung stehen imPerfekt.

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4.3 Verbform

Erste Wahl ist das Aktiv: �Zahnrad A überträgt die Kraft auf Zahnrad B.� Passivkon-struktionen objetivieren und entpersonalisieren, sie sind im wissenschaftlichen Text diezweite Wahl: �Die Kraft wird von Zahnrad A auf Zahnrad B übertragen.� Der Nominal-stil ist nur selten brauchbar: �Die Kraftübertragung erfolgt von Zahnrad A auf ZahnradB.� Gelegentlich rettet er einen Satz, der im Aktiv zu umständlich wird.

4.4 Abkürzungen

Abkürzungen werden beim ersten Auftreten erklärt. Viele Abkürzungen erfordern einAbkürzungsverzeichnis.

4.5 Mengen, Maÿeinheiten, Zahlen und Formelzeichen

Einheiten auÿerhalb des internationalen Einheitensystems (SI) [4] sind nicht zulässig.Formelzeichen werden kursiv, Einheiten in einer aufrechten Schriftart geschrieben. In-nerhalb der Formeln und im Text stehen Formelzeichen in der selben Schriftart. GültigeDezimaltrennzeichen sind Punkt oder Komma. Innerhalb der gesamten Arbeit wird ein-heitlich eines der beiden Zeichen verwendet. Als Trennzeichen für Tausender ist interna-tional nur das Leerzeichen unverwechselbar. Auch kleine Datenreihen stehen in Tabellenund werden nicht im Text aufgelistet. Übereinander stehenden Zahlen werden am Dezi-maltrenntzeichen ausgerichtet.

4.6 Fremdwörter und Fachausdrücke

Fremdwörder und Fachausdrücke werden nur dann einem allgemein verständlichen Aus-druck vorgezogen, wenn das Fremdwort oder der Fachausdruck den Zusammenhang prä-ziser beschreibt. Die Bedeutung eines ungewöhnlichen Ausdrucks erläutert eine Fuÿnote.Wissenschaftliche Texte enthalten keine Synonyme, nur um den Text abwechslungsrei-cher zu gestalten. Beispiel: In einem wissenschaftlichen Text über Steinkohle bleibt dieSteinkohle bis zum Schluss und nach 50 Nennungen immer noch Steinkohle. Sie wirdnicht zu Brennsto�, Bodenschatz oder Schwarzem Gold.

4.7 Satzlänge

Sätze sind möglichst kurz. Sie werden nicht geschachtelt oder mehrfach verkettet. Ne-bensätze werden bevorzugt angehängt und nicht vorangestellt oder eingeschoben.

4.8 Alternativen zu Flieÿtext

Häu�g ist Flieÿtext nicht die passendste Kommunikationsform. Ein Archikekt käme zumBeispiel nie auf die Idee, ein Gebäude in einem Flieÿtext zu beschreiben. Mögliche Kom-munikationsformen sind:

• Au�istungen: für gleichartige Dinge

• Aufzählungen: wenn die Reihenfolge eine Rolle spielt

• Zeichnungen: für Konstruktionen aller Art

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• Flussdiagramme: für Vorgehensweisen, Prozeduren, Computerprogramme, Entschei-dungswege

• Gra�ken: für hierarchische oder wechselwirkende Zusammenhänge

• Tabellen: für mehrdimensionale Au�istungen oder Daten

• Fotos: wenn das reale Erscheinungsbild wichtig ist, zum Beispiel bei Schadensbil-dern

• Diagramme: Statt Tabellen, wenn die Gröÿenordnungen von Daten zueinander oderVerläufe dargestellt werden sollen.

5 Quellen und Zitate

Quellenangaben belegen alle Fakten, die in einem wissenschaftlichen Text genannt wer-den. Sekundärquellen sind nicht vertrauenswürdig, jede Information sollte in ihrer Origi-nalquelle nachgelesen und dann zitiert werden. Nur wenn die Primärquelle nicht au�nd-bar ist, darf eine Sekundärquelle genannt werden. Beispiel: �Nach Meier et al. (1928) wirdin Clausius (1862) der nachfolgend dargestellte Zusammenhang vorgestellt.� In ingenieur-wissenschaftlichen Texten ist nur in Ausnahmefällen der Wortlaut relevant. WörtlicheZitate sind daher selten. Wenn eine einzelne Aussage oder Zahl genannt wird, steht dieQuellenangabe direkt hinter der Aussage oder der Zahl. Wenn eine ganze Argumentationübernommen wurde, dann kann die Argumentation mit der Quellenangabe einleitet wer-den: �Meier et al. (1928) argumentieren, dass . . . �. Wenn eine längere Passage verwendetwird, benennt man den Umfang des Zitats: �Die Herleitung des Gleichungssystems er-folgt nun analog zu Meier et al. (1928).� Die DIN ISO 690:2012 [2] gibt Hinweise zurStruktur und Formatierung von Quellenangaben. Eine Kopie der Norm erhalten Sie vonIhrer Prüferin oder Ihrem Prüfer.Werden Übernahmen nicht kenntlich gemacht, so handelt es sich um ein Plagiat. Dazu

zählen sogar eigene, an anderer Stelle verfasste Texte. Beispiel: In einem konkreten Fallhatte ein Student seine Arbeit in einem Unternehmen durchgeführt und für die Unterneh-menswebseite einige Texte verfasst. Diese Texte hatte er ebenfalls in seiner Bachelorarbeitverwendet, als Quelle aber nicht die Webseite angegeben.

6 Formatierung

Die Arbeit muss gut lesbar und einheitlich formatiert sein. Ausgefallene, schwer lesbareSchriftarten oder Schriftgröÿen sind damit tabu, ebenso viele Schriftartenwechsel undkontrastarme Farben. In diesem Rahmen ist die weitere Gestaltung Ihnen überlassen.Nutzer des Textsatzsystems LATEX können sich eine Textvorlage auf meiner Homepage

herunterladen; die Links funktionieren nur, wenn Sie mit Ihrer FH-Kennung eingeloggtsind:

• LATEX-Vorlage. Dieses Dokument füllen Sie mit Ihrem Inhalt.

• Style-Datei. Darin ist die Formatierung festgelegt. Bitte im selben Verzeichnis spei-chern.

• Beispielausgabedatei. So sollte die Programmausgabe der LATEX-Vorlage aussehen.

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7 Abbildungen und Diagramme

Fertigen Sie Abbildungen möglichst selbst an. Achten Sie auf korrekte Achsenbeschrif-tungen und einheitliche Skalierung. Dreidimensionale E�ekte lenken von den Daten ab.Tortendiagramme erschweren die korrekte Interpretation der Gröÿenverhältnisse. Daten-reihen sollten möglichst direkt beschriftet werden und nicht mit einer Legende. NebenDatenpunkten sollte möglichst auch der zugehörige numerische Wert stehen. Beschrif-tungen unterhalb von Abbildungen und Tabellen fassen die wesentlichen Aussagen derAbbildung oder der Tabelle zusammen. Tabellen und Abbildungen werden fortlaufendnummeriert.

8 Literaturrecherche

Erste Wahl sind Aufsätze aus Fachzeitschriften, die ein Peer-Review Verfahren zur Qua-litätssicherung nutzen und Normen. Zweite Wahl sind Studien, die von Stiftungen oderMinisterien in Auftrag gegeben und von bekannten Hochschulen oder Forschungsinstitu-ten durchgeführt wurden. Ebenso gut sind Fachbeiträge, die auf internationalen Konfe-renzen vorgetragen wurden. Studien, die von Verbänden beauftragt wurden, sind meistIhre dritte Wahl, ebenso Fachbücher. Danach folgen journalistische Artikel bekannterZeitungen oder von Nachrichtenportalen. Schlieÿlich folgen Kundenzeitschriften von Un-ternehmen oder Verbandszeitschriften und die Webseiten von Unternehmen oder Verbän-den. Internet-Artikel ohne Angabe eines Autors sollten Sie nicht verwenden und nichtzitieren!Spezielle Suchmaschinen und Kataloge für wissenschaftliche Quellen vereinfachen die

Literaturrecherche. Beispiele:Digibib der FH-Münster: https://www.fh-muenster.de/bibliothek/digibib/Zeitschriftendatenbank der Staatsbibliothek zu Berlin: http://dispatch.opac.dnb.deGoogle scholar: http://scholar.google.de/ (Nicht http://google.de/!)Wenn die Suchmaschinen, auch Google-Scholar, auf Rechnern innerhalb des Hoch-

schulnetzes aufgerufen werden, kann häu�g direkt auf den Volltext von Fachaufsätzenzugegri�en werden! Auf Rechnern auÿerhalb des Hochschulnetzes werden Sie oft auf eineSeite umgeleitet, über die der Aufsatz kostenp�ichtig bezogen werden kann. Nutzen Siein diesem Fall FINDEX (FH Bibliothek).Von einem thematisch passenden Aufsatz ausgehend, kann man leicht aktuellere Da-

ten �nden. Die meisten Suchmaschinen und Kataloge bieten dazu einen �cited by� Link.Passende Publikationen enthalten häu�g alternative Bezeichnungen, die erneut als Such-begri� genutzt werden können. Auch die Namen von Autoren eignen sich häu�g alsSuchbegri� für Material zu einem bestimmten Thema.Auch deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler publizieren fast ausschlieÿ-

lich in englischer Sprache. Wer keine englischsprachigen Suchbegri�e verwendet, ignoriertfast die gesamte, wissenschaftliche Literatur! Die Literaturrecherche wird damit wahr-scheinlich unbrauchbar und in logischer Folge ebenso das Fachwissen der Autorin oderdes Autors. Eine gute oder durchschnittliche Benotung ist damit ausgeschlossen.

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9 Präsentation

9.1 Umfang

Die Präsentation kann häu�g entsprechend des folgenden Grundgerüsts aufgebaut wer-den. Beachten Sie die Ähnlichkeit zu Kapitel 3.2.

• Titel der Arbeit und Name der Autorin oder des Autors

• Gliederung des Vortrags

• Ziel der Arbeit

• Methoden und Vorgehen

• Ergebnisse

• Interpretation und Kritik

• Leere Folie oder Dank für Aufmerksamkeit

Ein guter Richtwert für die Präsentationsgeschwindigkeit ist eine Seite pro Minute. Einfünfzehn minütiger Vortrag sollte also nicht mehr als fünfzehn Folien enthalten.

9.2 Formatierung

Wenige, kontrastreiche Farben unterstützen die Klarheit der Seiten. Mehr als drei Schrift-arten oder -gröÿen wirken verwirrend. Nur Stichworte lassen sich neben dem gesproche-nen Wort aufnehmen. Vollständige Sätze und lange Listen lenken vom Vortragenden ab.Gra�ken unterstützen den mündlichen Vortrag meist besser als Text.

9.3 Vortrag

Eine Begrüÿung mit anschlieÿender Pause scha�t Ruhe. Blickkontakt wirkt lebendig undsteigert die Aufmerksamkeit. Weitere Notizen neben den Folien, wie Moderationskartenoder die Notizfunktion der Präsentationssoftware, verwirren die Vortragende oder denVortragenden meist mehr als sie nutzen. Ein eindeutiger Schlusssatz macht das Ende desVortrags deutlich.

10 Bewertung

Grundsätzlich ist eine Haus- oder Abschlussarbeit schwerer objektiv zu bewerten als eineKlausur. Nicht jede Prüferin und jeder Prüfer verwendet exakt gleiche Kriterien. Tabelle1 enthält eine Übersicht möglicher Bewertungskriterien. Der Erfüllungsgrad der Kriterienist grob drei Leistungsstufen zugeordnet. Eine feinere Abstufung kann man leicht selbstformulieren. Die Wichtigkeit der Kriterien nimmt von oben nach unten ab, wobei dieLiteraturrecherche sich oft erheblich auf weiter oben stehende Punkte auswirkt.Neben den Kriterien in der Tabelle können weitere Kriterien eine Rolle spielen. Bei-

spiele: Schwere der Aufgabe, das Betreuungsumfeld des Kandidaten oder die fachlicheEntfernung der Aufgabe zur Ausbildung der Kandidatin oder des Kandidaten.In der Praxis erreichen Studierende mit ihrer Abschlussarbeit meist eine Note, die bes-

ser ist als der Klausurnotendurchschnitt. Da sich Studierende ihre Aufgabe entsprechend

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Ausreichend bis nicht

Bestanden

Gut bis Befriedigend Sehr gut

Lösung der Aufgabe

Aufgabe unvollständiganalysiert, lediglich Lö-sungsansätze entwickelt

Aufgabe analysiert, Pro-blem oder Teilprobleme ge-löst, korrekte Schlüsse ge-zogen

Aufgabe vollständig ge-löst, Ergebnisse kritischanalysiert und zusätzlicheAspekte bearbeitet

Werkzeuge und Methoden

zufälliger Einsatz vonWerkzeugen und Metho-den

geplanter Einsatz geeigne-ter Werkzeuge und Metho-den

kritisch begründeter Ein-satz angemessener Werk-zeuge und Methoden

Fachwissen

geringe Kenntnisse desStandes der Technik

grundsätzliche Fachkennt-nisse mit einzelnen Lücken

umfassende Fachkenntnis-se

Systematik des Vorgehens und Struktur der Arbeit

kein roter Faden erkenn-bar, verworrene Darstel-lung

systematisches Vorgehenmit geringen Mängeln,nachvollziehbare Gliede-rung

e�ziente und klare Syste-matik, klare Gliederung

Literaturrecherche

kaum Literatur Grundlagenwerke und eini-ge Artikel, korrekte Zitier-weise

umfassende Literaturaus-wertung mit allen wich-tigen Primärquellen, alleThesen, Informationen undÜbernahmen korrekt be-legt

Selbstständigkeit der Bearbeitung

kaum Kommunikation,keine eigenen Lösungsvor-schläge

gelegentliche Fragen, Vor-schlag geeigneter Lösungen

regelmäÿige Informa-tion, Erarbeitung undDiskussion alternativerLösungsvorschläge

Form

inkonsistentes Layout,Rechtschreib- und Gram-matikfehler, unangemesse-ner Ausdruck

�üssiger Ausdruck, fehler-frei übernommene Darstel-lungen und Tabellen, weni-ge eigene Abbildungen

lebendiger, fehlerfreierAusdruck, viele eigene,fehlerfreie und prägnanteAbbildungen

Tabelle 1: Mögliche Bewertungskriterien für eine Haus- oder Abschlussarbeit. Weiteroben stehende Kriterien haben ein stärkeres Gewicht, als weiter unten ste-hende.

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ihrer Neigungen und Interessen suchen, kann eine bessere Leistung auch erwartet wer-den. Um eine 1,0 zu erreichen, müssen alle Punkte in Tabelle 1 eine Bewertung aus derrechten Spalte erhalten. Das ist sehr selten. Ebenso selten entsprechen alle Bewertungenausschlieÿlich der linken Spalte. Somit ergibt sich bei den Noten eine schiefe Häu�gkeits-verteilung, die ihr Maximum etwa zwischen 2,0 und 1,7 hat.Viele Studierende stellen sich die Frage, was eigentlich eine gute Note für eine Ab-

schlussarbeit ist. Es ist sehr schwer, allgemeine Aussagen über die Bewertung der Notevon Abschlussarbeiten durch personalverantwortliche Führungskräfte in Unternehmen zutre�en. Meine persönliche Erfahrung ist, dass die Arbeit unau�ällig ist, wenn ihre No-te eine ganze Notenstufe über dem Klausurnotendurchschnitt der Kandidatin oder desKandidaten liegt. Eine noch bessere Note macht die Arbeit verdächtig für eine überdurch-schnittlich wohlwollende Bewertung der Prüfer/in, eine schlechtere Note für besondereSchwierigkeiten bei der Durchführung. Eine 2,3 kommt noch häu�g genug vor um oh-ne Nachfragen akzeptiert zu werden, wenn der Abstand zum Klausurnotendurchschnittstimmt. Spitzenkandidaten zeichnen sich natürlich durch eine Note aus, die auf der bes-seren Seite des Maximums der oben beschriebenen Verteilung liegt, also durch eine 1,7oder besser. Unterhalb einer 2,3 empfehle ich im Anschreiben einen Satz als Erklärung zuschreiben. Dabei sollten Sie auf Schuldzuweisungen anderer verzichten. Vor allem, wennder Abstand zum Klausurnotendurchschnitt weniger als eine ganze Note beträgt, wirdman Ihnen wahrscheinlich glauben. Abschlieÿend sei noch einmal angemerkt, dass es sichhier um meine persönliche Einschätzung handelt. Andere Bewerbungsempfänger/innenbeachten die Note der Abschlussarbeit vielleicht überhaupt nicht. Andere wiederum ladenBewerber mit einer Note unterhalb von 1,7 vielleicht nicht einmal mehr zum Bewerbungs-gespräch ein. Wahrscheinlich sind solche Extremeinschätzungen aber selten.Nachdem Sie dies gelesen haben: Welche Note würden Sie Ihrer Arbeit geben?

11 Weitere Informationen

In der Bibliothek stehen unter der Signatur ALE viele sorgfältig ausgewählte Bücherzum wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben (Abbildung 1). Daneben führt die Bi-bliothek regelmäÿig Veranstaltungen zu Recherche- und Schreibtechniken, Bewertungund Verwaltung von Literatur sowie zum Zitieren durch (https://www.fh-muenster.de/bibliothek/veranstaltungen/index.php). Dieses Schulungsangebot sollten Sie vorBeginn einer Abschlussarbeit unbedingt wahrnehmen.Haben Sie Schwierigkeiten sich zu organisieren oder zu motivieren? In einem gewissen

Maÿ ist das normal. Nutzen Sie kleine Tricks: Nehmen Sie sich vor noch zehn Minuten zuarbeiten. Meist werden Sie dann von alleine schon viel länger arbeiten. Nehmen Sie immerausgedruckte Fachartikel mit. Wartezeiten lassen sich damit gut überbrücken und IhreFantasie wird angeregt. Bei gröÿeren oder persönlichen Schwierigkeiten sprechen Sie IhrePrüferin oder Ihren Prüfer oder die Studienberatung an: https://www.fh-muenster.de/studium/studienberatung/psychologische-beratung/psychologische-beratung.php.

Literatur

[1] European Association of Science Editors (EASE). EASE Guidelines for Authors

and Translators of Scienti�c Articles to Be Published in English [online]. [gesehen

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Abbildung 1: Literatur zum wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben in der Bibliothekauf dem Campus Steinfurt.

am 17. September 2014]. Verfügbar unter: http://www.ease.org.uk/publications/author-guidelines

[2] DIN ISO 690:2013, Information und Dokumentation � Richtlinien für Titelangaben

und Zitate von Informationsressourcen

[3] WOODFORD, F.P. Sounder Thinking Through Clearer Writing. Science. 1967,156(3776), 743-745. Verfügbar unter: http://doi.org/10.1126/science.156.3776.743

[4] Bureau International des Poids et Mesures. The International System of Units (SI)

[online]. [gesehen am 25. April 2013]. Verfügbar unter: http://www.bipm.org/utils/common/pdf/si_brochure_8_en.pdf

[5] nature.com. Guidelines to preparing and submitting a manuscript [online]. [gesehenam 25. April 2013]. Verfügbar unter: http://www.nature.com/nature/authors/

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