16
Sein Name ist Radon. 1 w Radon: Ururur-Enkel des Urans. Radon ist wandlungsfähig. Er ge hört zur Gruppe der instabilen, sogenannt radioaktiven Atome, welche sich durch einen radioakti ven Zerfall in andere Atome um wandeln können. Radon entsteht, wenn sich eine bestimmte Sorte von Uran-Atomen im Untergrund umwandelt. Radon? Noch nie gesehen! Verständlich. Denn Radon ist ein unvorstellbar kleines Atom. Wäre jeder Mensch so klein wie er, so könnte die gesamte Bevölke rung der Erde problemlos an einem einzigen Postschalter anstehen die Warteschlange wäre etwa sechzig Zentimeter lang. = z 0 1

Sein Name ist 1 Radon. - Markus Weidmann · dem Grenzwertvon 1 ‘000 Bq/m3 1 in vier Prozent liegt sie zwischen 400 und 1,000 BqIm3 1 in fünfund neunzig Prozent liegt sie unterhalb

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Sein Name istRadon.

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Radon: Ururur-Enkel des Urans.Radon ist wandlungsfähig. Er gehört zur Gruppe der instabilen,sogenannt radioaktiven Atome,welche sich durch einen radioaktiven Zerfall in andere Atome umwandeln können. Radon entsteht,wenn sich eine bestimmte Sorte

von Uran-Atomen im Untergrundumwandelt.

Radon? Noch nie gesehen!Verständlich. Denn Radon ist einunvorstellbar kleines Atom.Wäre jeder Mensch so klein wie er,so könnte die gesamte Bevölkerung der Erde problemlos an einemeinzigen Postschalter anstehen —

die Warteschlange wäre etwasechzig Zentimeter lang.

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Hinaus indie weite Welt.

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Radon wandert aus.Radon geht mit anderen Atomenkeine Bindung ein. Er löst sich vomOrt seiner Entstehung.

Wo viele Radon-Atomezusammenkommen, ziehen sie zusammen als

Radongas ungebunden in die weite Welt hinaus.

Radongas: Die natürlicheAusdünstung von Mutter Erde.Feinste Poren oder Spalten, aberauch Karst- und Höhlensystememachen den Untergrund luftdurchlässig. Das Radongas steigtdurch diese Hohlräume zur Erdoberfläche auf. Im Freien wird dasGas mit der Luft vermischt undstark verdünnt.

z

Der Radongas-Steckbrief.Radongas ist so natürlich wie Erdgas, brennt aber nicht wie Erdgas.Es ist weder giftig noch explosiv. Radongas istunsichtbar, geruchlos und ges c hrn a c klo s.

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Unterwegs 3zu Ihnen.

LII

Radon kennt jede RitzeIhres Hauses.

Jedes Haus istmitdem Fundamentim Kontakt mit radonreicher Bodenluft. Ob das Radongas ins Hauseindringen kann, hängt in ersterLinie davon ab, wie dicht das Hausim Kontakt zum Untergrund ist.Undichte Stellen in der Gebäude-hülle sind — Risse und Fugen inBöden und Wänden Offnungenfür die Durchführung von Kabelnund Rohren Kellerböden ausErde, Kies oder Stein.

Das Haus —

eine Radon-Saugmaschine!Warme Luft, die im Haus aufsteigt,bewirkt im Keller und den untersten Stockwerken einen kaumspürbaren Unterdruck; dadurchentsteht eine Sogwirkung (ein sogenannter «Kamin-Effekt»).Dieser Kamin-Effekt saugt radonreiche Bodenluft aus dem Untergrund durch die undichte Gebäudehülle ins Haus — vorwiegend inden Keller und in die unteren Bereiche des Hauses.

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Atem 4anhalten!

LII

Die Radon-Nachkommen:in der Luft geboren.Wenn sich Radon-Atome umwan

deln, entstehen neue Atom-Sorten, ((Radon-Nachkommen)), die

sich ihrerseits wieder umwan

deln. Diese Nachkommenwerden zusammen

zmit StaubpartikeIn und feinsten

Schwebeteilcheneingeatmet. In der

Lunge können sie sichauf dem Lungengewe

be ablagern.

zWie zählt manRadon-Atome?

Je mehr Radon-Atome aus demBoden ins Haus eindringen, destohöher ist die sogenannte Radon-gas-Konzentration. Gleichzeitiggilt aber auch: Je mehr Radon-Atome im Haus, desto mehr wandeln sich in einer gewissen Zeitspanne in andere Atome um.Es ist einfacher, anstelle der Radon-Atome ihre Umwandlungen zumessen. Deshalb wird die Radon-gas-Konzentration angegeben als«Anzahl Umwandlungen pro Sekunde»—nichtfür das ganze Haus,sondern nur für einen KubikmeterRaumluft. Anstelle von «AnzahlUmwandlungen pro Sekunde undKubikmeter» sagt man Becquerelpro Kubikmeter(gesprochen «bekkerell pro Kubikmeter», abgekürzt«Bq/m3»).

4

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Mit derStrahlenkanone...

Unsichtbare,

schmerzlose Geschosse. =

Jedes radioaktive Atom setzt beiseiner Umwandlung eine odermehrere Arten von radioaktiverStrahlung frei. Eine gewisse Formdieser Strahlung besteht aus unsichtbar kleinen Atom-Teilchen,welche bei der Umwandlung mitgrosser Energie fortgeschleudertwerden. Wird man von einem einzelnen Teilchen getroffen, radioaktiv bestrahlt, spürt man wederWärme noch Schmerz.

Die Lunge, eine lebendeZielscheibe.Einige der Radon-Nachkommensetzen bei ihrer Umwandlung eine

bestimmte Sorte von Atom-Teilchen frei.

Wandeln sich die eingeatmetenRadon-Nachkommen in der Lungeum, so dringen diese Teilchen indie obersten strahlenempfindlichen Schichten des Lungengewe

bes ein.Diese Atom-Teilchen haben eineso grosse Energie, dass sie im Lungengewebe andere Atome beschädigen oder Atomgruppen (sogenannte Moleküle) verändernkönnen, wenn sie mit ihnen zusammenstossen.

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auf eine lebendeZielscheibe.

1-

Von der Ursache zur Wirkung.

Damit ein Organismus als Ganzesfunktioniert, wird eine einzelne =

Zelle über bestimmte Mechanismen gesteuert. Durch die Einwirkung der radioaktiven Strahlungkönnen diese Steuerungsmechanismen gestört werden.

Im schlimmsten Fall wird die Zelleverändert, gerät ausser Kontrolle,wird zum Ausgangspunkt einerbösartigen Geschwulst, eines Tumors. So führt die radioaktiveStrahlung der eingeatmeten Radon-Nachkommen schlussendlichzu Lungenkrebs.

Das Problem heisst Radon.Genaugenommen sind die Nachkommen des Radons für die Entstehung von Lungenkrebs verant

.-.-.

wortlich, nicht das Radongasselbst. So müsste man eigentlich

von einem «Radon-Nachkommen-Problem>) und nicht vom «Radon-Problem» sprechen.Trotzdem steht das Radongas imVordergrund: S es dringt aus demUntergrund in die Häuserein UdieMenge der eingeatmeten Radon

Nachkommen ist von der Radongas-Konzentration abhängigRadon ist viel leichter messbar alsseine Nachkommen.

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Warnungdes Bundesamtes für Gesundheitswesen:

Radon kannIhre Gesundheit

gefährden.

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1992

Je Radon, desto Risiko.B Je mehr Radon-Atome in einem Raum herumschwirren, destogrösser ist die Anzahl der Nachkommen. Je mehr Nachkommen

es gibt, desto mehr atmet man ein.• Und: je mehr man einatmet,

desto mehr können sich auf demLungengewebe ablagern und esbestrahlen.Somit ist das Lungenkrebs-Risiko

umso grösser, je mehr Radon-Atome in der Raumluft herum-schwirren — und je länger man diese Luft einatmet.

Wieviel Radonrauchen Sie täglich?Eine Radongas-Konzentration von10,000 Bq/m3 entspricht in etwa ei

nem Päckchen Zigaretten proTag. Eine Konzentration von1,000 Bq/m3 entspricht etwa

zwei Zigaretten pro Tag.

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Radon-Detektiveverwenden

Dosimeter.

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Radon ix a SeiioUs

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Nur messen bringt Gewissheit.• Kein Haus ist gleich gebaut wiedas andere. • Kein Haus ist soradon-durchlässig wie das andere. Und kein Haus steht auf demgleichen Untergrund wie das andere. So ist es bis heute nicht möglich, die Radongas-Konzentrationaufgrund der Bauweise und desgeologischen Untergrundes abzuschätzen. Auch gibt es kein allgemein gültiges Konzept, mit demman Häuser mit hohen RadongasKonzentrationen finden kann. Nureine Messung kann sichere Angaben liefern.

Radonschnüfflerim Dienste Ihrer Gesundheit.Für eine Messung stellt man Radon-Messgeräte(sogenannte«Dosimeter») während etwa drei Monaten in der Wohnung auf.Ein einzelnes Dosimeter kostet et

wa sechzig Franken. Für einegute Ausmessung eines Ein

familienhauses werdendrei Dosimeterempfohlen.

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Tausend.Mehr darf er nicht.

Einige tausend schwarze Schafe.In der Schweiz liegt die durchschnittliche Radongas-Konzentration in Gebäuden bei etwa60 Bq/m3. In einzelnen Häusernwurden jedoch auch schon Spitzenwerte von mehr als zehntau

send BqIm3 gemessen.Aufgrund bereits durchgeführterMessungen und Hochrechnungenkann man für die gesamte Schweizfolgende Aussage machen: • ineinem Prozent aller Häuser (beziehungsweise einigen tausend) liegtdie Radongas-Konzentration über

dem Grenzwertvon 1 ‘000 Bq/m3 1

in vier Prozent liegt sie zwischen400 und 1,000 BqIm3 1 in fünfundneunzig Prozent liegt sie unterhalbdes Richtwertes von 400 Bq/m3.

Richtwert vierhundert,Grenzwert eintausend.• Liegt die Radongas-Konzentration in Wohn- und Aufenthaltsräumen im Jahres-Durchschnitt überdem sogenannten Richtwert von400 Bq/m3, so empfiehlt das Bundesamt für Gesundheitswesen,einfache bauliche Massnahmenzu ergreifen. 1 Liegt die Konzentration über dem sogenanntenGrenzwert von 1,000 Bq/m3, somuss der Hauseigentümer bauliche Massnahmen zur Senkung derKonzentration ergreifen, er mussdas Gebäude sanieren.Die Kosten der Sanierungs-Massnahmen gehen zu seinen Lasten.

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Radon undRauchen:

Radon-Risiko Schweiz.• In der Schweiz leben etwa sie

e i n$a iiie ben Millionen Menschen. Rund60000 sterben pro Jahr, davon

S p•17‘OOO an den Folgen von Krebs.

Z • Lungenkrebs fordert etwa 2‘700 =

OpferproJahr. Ungefahrzehn Prozent dieser Fälle können dem Radon zugeschrieben werden.• Radon ist in der Schweiz nachdem Rauchen die wichtigste Ursache für Lungenkrebs. Auch istes im Mittel für die Hälfte derjährlichen Strahlenbelastung derschweizerischen Bevölkerung vera ntwo rtl ich.

Risiko Radon: nur für viele gültig.Wenn jemand in einer Wohnungmit erhöhter Radongas-Konzen- Z

tration lebt, lässt sich speziell fürdiese eine Person nicht voraus

sagen, ob sie an Lungenkrebserkranken wird oder nicht.Leben hingegen viele Personen in Wohnungen mit dergleichen Konzentration, sokann man ein Radon-Lungenkrebsrisiko angeben:die Wahrscheinlichkeit,wieviele dieser Personenan Lungenkrebs erkranken

können.Dieses Risiko lässt sich für

die Schweiz beispielsweise

so formulieren: Leben 1,000Menschen in Wohnungen mit

einer Radongas-Konzentration von 1,000 Bq/m3,so muss pro

Jahr mit einem zusätzlichenLungenkrebstoten als Folge des

Radons gerechnet werden.

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ancl Sweden, 1986

Radondicht macht radonfrei.Hohe Radongas-Konzentrationenim Innern eines Gebäudes kannman mit speziellen SanierungsMassnahmen wirksam senken.Man kann 1 Risse und Fugen imFundament abdichten 1 Kellerböden aus Erde oder Kies ausbetonieren 1 die radonhaltige Luft ausdem Boden unter dem Haus absaugen 1 mit einem Ventilator dieradonhaltige Luft im Keller durchFrischluft ersetzen.

Eine Investition in Ihre Gesundheit.Die verschiedenen Sanierungsmethoden kosten pro Haus zwischen zweitausendund einigenzehntausendFranken. All

gemein gilt: Jehöher die Radon-

gas-Konzentrationin einem Haus, de

sto grösser sind die

Sanierung s - Kosten.Die Gesamtsumme für

die Sanierung aller hoch-belasteten Gebäude in der

Schweiz wird aufetwa 100 Millionen

Franken geschätzt.

Fernhalten,Absaugen, Hinaus-

blasen!F•‘4

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tion Agenc‘ (EP4),

1 992

Werden auch Sie «radon-aktiv»!• Lassen Sie sich von der «Fach-und Informationsstelle Radon» beraten, wie Sie in Ihrer WohnungRadon messen können • lassen

Sie sich von einer Mess-StelleDosimeter schikken • besprechen Sie die Resultate der Mes

sung und dasweitere Vorgehen mit der Fach-

stelle.

Sie haben Radonim Griff.

LU

Die Radonjäger vom Dienst.Das Bundesamt für Gesundheitswesen (BAG) betreibt eine «Fach-

und Informationsstelle Radon».Diese informiert und berät beiMessungen, Sanierungen und beider Planung von Neubauten.

Die Kantone alsRadon-Verantwortliche.Mit der Einführung der neuen Strahlenschutz-Verordnung imJahr 1994 haben die Kantone konkrete Aufgaben erhalten. Unteranderem • sorgen sie dafür, dassauf ihrem Gebietgenügend Radon-Messungen durchgeführt werden• bestimmen sie aufgrund derMessungen die Radon-Gebiete 1

erlassen sie wenn nötig Bauvorschriften, damit Grenz- und Richtwerte eingehalten werden.

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Alles begann in 13

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Paulus Naivis,

Lateinlelne,;

Sachsen, 1492

Vor hundert Jahren warRadon kein Thema.Obwohl man erst seit Beginn die

ses Jahrhunderts das Element Ra

don kennt, reicht seine Geschichte;viel weiter zurück. Sie beginnt vorüber zweihundert Jahren — mit unzähligen rätselhaften, unerklärbaren Todesfällen bei Minenarbei

tern.‚0“.

.:“

-:

Von der «Schneeberger Lungen‘rankheit» zum Lungenkrebs.

.‚lm 18. Jahrhundert beobachteteman im sachsisch-bohmischen

.‚Erzbergbau eine chronische Lungenkrankheit mit besonders eigentümlichem Krankheitsverlauf.Da die Krankheit im Bergbau-Revier «Schneeberg» auftrat, erhieltsie den Namen ((SchneebergerLungenkrankheit». 1879 gelang eszwei Arzten erstmals, diese Lungenkrankheit als Lungenkrebs zudiagnostizieren. Die Ursache dieser Erkrankung konnten sie abernicht finden.

Von der Radioaktivitätzum Hautkrebs.

i 1896 entdeckte Henri Becquereldie radioaktive Strahlung S 1898prägte die Forscherin Marie Curie

das Wort «Radioaktivität». S Um1900 wurde das Element ((Radon»

entdeckt. 1902 wurde erstmalsüber Hautkrebs berichtet, denRöntgenstrahlung auf einer Handausgelöst hatte; weitere Untersuchungen bestätigten den Verdacht, dass radioaktive StrahlungKrebs auslösen kann.

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Entdeckungen, ‘&: 14Messungen,

Beweise.Von den Bergwerken in dieWohnräume.Erst anfangs der fünfziger Jahrefand man die eigentliche Ursacheder «Schneeberger Lungenkrankheit». Man entdeckte, dass die ein-

geatmeten Radon-Nachkommen die Lunge so starkmit radioaktiver Strahlungbelasten können, dassLungenkrebs entsteht.1956 wurden in Schweden

W

erstmals Radongas-Konzentrationen in Wohnräu- =

men gemessen. Anfangssiebziger Jahre starteten

verschiedene Länder umfassende =

Programme zur Radongas-Messung in Wohnräumen.

Schweden liefert denletzten Beweis.In den achtziger Jahren wurden inSchweden die Lebensumständevon über 1,000 Lungenkrebs-Opfern mit jenen von 3‘OOO lebendenPersonen aus gleichen Altersgruppen und Lebensverhältnissen verglichen. Gleichzeitig wurde in denSchlafzimmern, in welchen diesePersonen in den letzten vierzig Jahren geschlafen hatten, die Radon-gas-Konzentration gemessen. Ergebnis: * das Lungenkrebsrisikonimmt mit zunehmender Radongas-Konzentration zu • es steigtpro 100 BqIm3 um etwa zehn Prozent 1 bei einigen tausend BqIm3ist es mit dem Lungenkrebsrisikoeines Rauchers vergleichbar.

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Die Radon-Akte 15«Helvetia».

Auch Helvetia wird aufRadon untersucht.In der Schweiz lief zwischen 1987 und 1991 dassogenannte «Radonpro- Z

gramm Schweiz>) (RA

PROS). Mit verschiedenen Forschungsprogrammen wurde die Herkunftund die Ausbreitung des

Radons abgeklärt. Zusätzlich wur- =

den Methoden zur Sanierung radonbelasteter Gebäude getestet.

=

Radon heute: die Suchenach Radon-Gebieten.Radon-Gebiete sind im BündnerOberland, in den Bündner Südtälern, im westlichen Jura und imKanton Tessin bereits bekannt. Invielen Gebieten der Schweiz liegen aber noch zu wenig Messwerte vor.Das Bundesamt für Gesundheitswesen empfiehlt deshalb, dass injeder Gemeinde der Schweiz mindestens 20 Häuser gemessen werden sollten. Eine Gemeinde wirddann zum Radon-Gebiet,wenn diedurchschnittliche Radongas-Konzentration in ständig bewohntenRäumen über 200 Bq/m3 liegt. Ineinem Radon-Gebiet sollten möglichst alle Häuser gemessen werden, um jene mit hoher Belastungtatsächlich auch zu finden.

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Radon kennt keine 16Grenzen.

«En Belgique, des

tude.v auf inontee

que le radon est a

1 origine d ‘environ

500 ckcs annuels

per cancer des

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.I.-L. Genicot.

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1 ‘neugie nucüaire

Radon im Jahr 2000.Wie wird sich das Thema Radon

in Zukunft entwickeln? Bis zumJahr 2000 werden in derSchweiz folgende Ziele angestrebt: esgibteinen Kriterien-Katalog für die gezielte Suche

nach Radon-Gebieten * in Radon-Gebieten hat man einen

Grossteil der Gebäude mit sehr hohen Konzentrationen gefunden *die Hälfte dieser Gebäude istsan i e rt.

Radon: international geächtet.Radon in Wohnräumen ist keintypisch schweizerisches Problem.Auch in England, Frankreich, Belgien, Australien oder den Vereinigten Staaten ist man bestrebt,hohe Radongas-Konzentrationenin Gebäuden zu finden und zu vermindern.

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Land oder Behörde Richtwert (Bq/m3) Grenzwert (Bq/m3)

Schweiz 400 1,000Deutschland 250 —

England 200 —

Schweden 200 400USA 150 —

EU1 400 —

ICRP2 200—600 —

WHO 200 —

1) Europäische Union2) Internationale Strahlenschutz-Kommission

Weitgesundheits-Organisation