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50 Jahre Seminar für Handwerkswesen an der Universität Göttingen Kompetenzzentrum für volkswirtschaftliche Fragen im Handwerk

Seminar für Handwerkswesen an der Universität Göttingen · 2020-06-25 · Vorwort Das Seminar für Handwerkswesen an der Universität Göttingen begeht am 9. Oktober sein 50-jähriges

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50 Jahre

Seminar für Handwerkswesenan der Universität Göttingen

Kompetenzzentrum fürvolkswirtschaftliche Fragen im Handwerk

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Vorwort

Das Seminar für Handwerkswesen an der UniversitätGöttingen begeht am 9. Oktober sein 50-jähriges Jubi-läum. Die Ursprünge der Handwerksforschung in Göt-tingen reichen zurück in die dreißiger Jahre des vergan-genen Jahrhunderts. Mit der Eingliederung als An-In-stitut in die Universität Göttingen im Jahre 1953 nahmdas Seminar für Handwerkswesen (SfH) seine heutigeGestalt an.

Zu diesem Zeitpunkt begann auch die finanzielle Förde-rung über das deutsche Handwerksinstitut, dem weitereHandwerksforschungsinstitute in Deutschland ange-schlossen sind.

Das SfH versteht sich als Kompetenzzentrum für dasHandwerk im Bereich volkswirtschaftlicher Fragestel-lungen. Das Seminar erarbeitet und publiziert wissen-schaftlich fundierte Analysen und Gutachten. Dabei istdas SfH um eine Symbiose von Theorie und Praxis be-müht, gleichzeitig trägt die angewandte Forschung desInstituts einzelbetrieblichen Belangen der Handwerks-wirtschaft weitgehend Rechnung und verdichtet sie zuhandlungsorientierten Ergebnissen. So geben die For-schungsarbeiten des SfH den Unternehmen, Ministerien,Kammern und Verbänden fundierte Informationen fürihre wirtschaftlichen bzw. wirtschaftspolitischen Ent-scheidungen an die Hand und versuchen auf dieseWeise, zur Stärkung der Leistungs- und Wettbewerbs-fähigkeit der Handwerksbetriebe und damit auch zurGewerbeförderung beizutragen.

Auch in der Zukunft wird alles unternommen werden,um den vielfältigen Erwartungen, die an das Institut vonvielen Seiten gesetzt werden, gerecht zu werden. Es gilteinerseits, die Dienstleitungsorientierung auszubauenund andererseits die Anbindung an die Universität zuvertiefen. Damit wird das Seminar auch in Zukunft ei-nen wichtigen Platz in der Handwerks- und KMU-For-schung einnehmen und weiterhin wirkungsvoll zu einemWissenstransfer zu Gunsten des Mittelstandes beitragen.

Bei dieser Gelegenheit ist es uns ein Bedürfnis, denSponsoren herzlich zu danken, ohne deren Engagementdie Jubiläumsfeier und die Herausgabe dieser Festschriftnicht möglich gewesen wären. Hervorzuheben sind dieSignal-Iduna Versicherung, der IKK-Bundesverband,die Sparkasse Göttingen, die Volksbank Göttingen, derVerlag Mecke Druck, die Handwerkskammer Hildes-heim und das Deutsche Handwerksinstitut e.V.

Göttingen, im September 2003Prof. Dr. Wolfgang König Prof. Dr. Gustav Kucera

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Festschrift

50 Jahre Seminar für Handwerkswesen

Inhalt

GeleitwortGernot Schmidt 1

Die Erwartungen der Politik an Handwerk und MittelstandChristian Wulff 3

Wissenstransfer zwischen Hochschule und WirtschaftHorst Kern 5

Die Bedeutung der Handwerksforschung für die HandwerksorganisationenHanns-Eberhard Schleyer 7

Herausforderung des Handwerks durch die EU-Osterweiterung:Beispiel für die Umsetzung eines SfH-ForschungsprojektesMichael Koch 10

Anmerkungen zur Vorgeschichte, Entstehung und früheren Entwicklungdes Seminars für HandwerkswesenKarl-Heinz Schmidt 12

Seminar für Handwerkswesen - 50 Jahre Forschungsarbeit für das HandwerkWolfgang König und Klaus Müller 16

Das Seminar für Handwerkswesen zu Beginn des 21. JahrhundertsKlaus Müller 26

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Aktuelle Forschungsergebnisse des SfH 31

♦ Regionales Entwicklungskonzept Handwerk 31♦ Investitionsverhalten im Handwerk – Ursachen für die Investitionsschwäche

seit Mitte der 90er Jahre 33♦ Der Generationswechsel im Handwerk im Zeichen von Existenzgründungsprognosen 35♦ Perspektiven der EU-Osterweiterung für das deutsche Handwerk 37♦ Arbeitskräftebedarf und Fachkräftesicherung im Handwerk 39♦ Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen im Handwerk durch Auslandsaktivitäten 40♦ Auswirkungen der ökologischen Steuerreform auf das Handwerk 42

Das SfH als Literaturanlaufstelle für das HandwerkUllrich Kornhardt 43

Mögliche zukünftige Schwerpunkte der HandwerksforschungGustav Kucera 45

Anhang 49

Chronik des SfH 50

Direktoren des SfH 55

Vorsitzende des Fördervereins des SfH 56

Vorsitzende des Beirates des SfH 57

Aktuelle und ehemalige Mitarbeiter des SfH 58

Gesamtverzeichnis der Veröffentlichungen 60

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Geleitwort

Gernot Schmidt*

Das Handwerk stellt als ein besonders vielfältiger undvielseitiger Wirtschaftsbereich für die Forschung einebesondere Herausforderung dar. Die Bandbreite der Be-rufe reicht über den Bau- und Metallsektor, das Nah-rungsmittelgewerbe oder auch dasGesundheitshandwerk in die ver-schiedensten Sektoren der Wirtschafthinein. Trotz dieser Vielfalt hat dasHandwerk eine gemeinsame Grund-lage. Handwerksunternehmen sindkleinbetrieblich strukturiert undüberwiegend auf den regionalenMarkt ausgerichtet. Sie weisen einehohe Arbeits- und Ausbildungsin-tensität auf und messen dem FaktorMensch eine besondere Rolle zu.Veränderungen in den Rahmenbe-dingungen einer Volkswirtschaft wir-ken sich nachhaltig auf die Entwick-lung eines derartig strukturierten undüberwiegend standortbezogenenWirtschaftsbereiches aus.

In den vergangenen 50 Jahren hat sich das Seminar fürHandwerkswesen zum wichtigsten Kompetenzzentrumdes Handwerks für volkswirtschaftliche Fragestellungenentwickelt. Seine Konjunktur- und Wirtschaftsbeo-bachtung im Rahmen von Struktur-, Regional- und Per-spektivanalysen bilden eine wichtige Grundlage für * Gernot Schmidt ist Vorsitzender des Fördervereins des Seminars

für Handwerkswesen an der Universität Göttingen sowie Präsi-dent der Vereinigung der Handwerkskammern Niedersachsenund der Handwerkskammer Lüneburg-Stade.

Prognosen zur Wettbewerbsentwicklung des Handwerksder verschiedenen Branchen. In einem sich immerschneller vollziehenden Strukturwandel ist es wichtig, dieAuswirkungen von Veränderungen auf den kleinbetrieb-lichen Sektor des Handwerks frühzeitig zu analysierenund den politischen Entscheidungsträgern und derHandwerksorganisation auf der politischen und der ope-rativen Ebene, d.h. beispielsweise im Rahmen der Be-triebsberatung, fundierte Grundlageninformationen zurVerfügung zu stellen. Gerade in Zeiten eines schnellen

Wandels zählt nicht der Aktionismus,sondern eine verlässliche und mittel- bislangfristig angelegte Perspektivplanungsowohl auf der politischen als auch auf derbetrieblichen Ebene.

Dabei müssen im Zuge des Strukturwandelsund unter einem wachsenden Wettbewerbs-druck bisher bewährte Arbeitsabläufe in denBetrieben des Handwerks in Frage gestelltund neue erfolgreiche Formen auch der zwi-schenbetrieblichen Kooperation gefundenwerden. Angestammte Absatzräume für dasHandwerk vergrößern sich. EinAuslandsengagement ist im Zuge der Globa-lisierung keine Domäne allein der großen,sondern der wendigen und innovativenUnternehmen.

Das Seminar für Handwerkswesen als Schnittstelle zwi-schen Handwerk und Wissenschaft blickt auf 50 Jahreerfolgreiche Forschungstätigkeit zurück. Dieses ist abernur eine Momentaufnahme. Als Schnittstelle zwischenPraxis und Wissenschaft, zwischen Handwerk undHochschule ist im permanenten Strukturwandel derBlick mit der vorliegenden Broschüre schon wieder nachvorne gerichtet. Stillstand ist Rückgang! Nur der Blick indie Zukunft zeigt die Perspektiven auf.

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In diesem Sinne gilt der Dank den Mitarbeiterinnen undMitarbeitern des Seminars für Handwerkswesen, die inder Vergangenheit eine gute Basis durch ihre For-schungstätigkeiten geschaffen haben. Natürlich gilt derDank auch dem bestehenden Mitarbeiterstamm des Se-minars, der mit großem Engagement auch die Heraus-forderungen der Zukunft meistern wird.

Hannover, im August 2003Gernot Schmidt

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Die Erwartungen der Politikan Handwerk und Mittel-

stand

Christian Wulff*

Mein Gruß und meine Gratulation gehen an das Seminarfür Handwerkswesen an der Universität Göttingen. Ichverbinde dies mit guten Wünschen für die Fortsetzungeiner bisher ungewöhnlicherfolgreichen wissenschaftlichenArbeit. Sie haben stets Ergebnisseerarbeitet, die vor allem für die Pra-xis nützlich sind; Ihre Aussagensind aber auch für Nichthandwer-ker spannend und politisch ver-wertbar.

Ihre volkswirtschaftlichen Untersu-chungen verbinden damit Theorieund Praxis, eine Maxime Ihres wis-senschaftlichen Auftrags. Dies ge-lingt Ihnen, und vielleicht ist dasdas Geheimnis Ihres Erfolgs. Sieweisen nach, dass Wissenschaftauch dem Nichtwissenschaftlernahe gebracht werden kann undbauen damit Barrieren ab, die selbstheute noch die Beziehungen zwischen Handwerk undWissenschaft beschweren. Ihr Institut übernimmt dabeieine Pilotfunktion. Das Handwerk schätzt Ihre wissen-schaftliche Vorarbeit und Flankierung ebenso wie diePolitik Ihre ausgereiften Analysen. Das Deutsche

* Christian Wulff ist Ministerpräsident des Landes Niedersachsen.

Handwerksinstitut u.a. mit dem Seminar für Hand-werkswesen an der Universität Göttingen ist ein zu-kunftsweisendes Modell und Ausdruck von Modernität.

Die Mitfinanzierung des Handwerks, die im Selbster-haltungsinteresse Mitbestimmung und Mitgestaltung er-möglicht, zeugt von Eigenverantwortung. Wir werden inder Zukunft noch stärker zu solchen Mischfinanzierun-gen kommen müssen, um die gemeinsamen Kräfte zubündeln.

Meine politischen Erwartungen gehen in die gleicheRichtung. Ich möchte, dass Mittelstand und Handwerkvermehrt Aufgaben wahrnehmen, die bisher in staatli-

cher Regie durchgeführt und kontrolliertwurden. Dies erhöht die Mündigkeit desBürgers und macht ernst mit dem Abbaustaatlicher Bevormundung.

Wir haben in Deutschland zu viele Richt-linien und Rechtsvorschriften. Das dichteNetz an Vorschriften ist in zu vielen Fäl-len nicht aufeinander abgestimmt, es exis-tieren zum Teil sich widersprechende Be-stimmungen. Dadurch wird Stillstand pro-grammiert und Kreativität, die wir sodringend brauchen, unterdrückt. Erhebli-che wirtschaftliche Ressourcen werdennicht für die betriebliche Leistungserstel-lung, sondern für bürokratischen Aufwandgenutzt und damit - betriebswirtschaftlichgesehen - missbraucht.

Das Programm der Landesregierung zum Vorschriften-abbau und zur Verwaltungsreform dient dem Ziel,Freiräume für die Bürger zu eröffnen. Ich erwarte vonHandwerk und Mittelstand ein „Mitziehen“, die Bereit-schaft zur Stärkung der Selbstverwaltungsorganisatio-nen, die Bereitschaft, auch selber weniger nach staatli-cher Reglementierung zu rufen. Wir brauchen eine

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gemeinsame Geschäftsgrundlage, die Geist und Zielset-zungen des gemeinsamen Miteinanders festlegen. Wirbrauchen die Einsicht, dass die millionenfach unter-schiedlichen Lebensverhältnisse nicht jeweils durch denStaat, sondern nur individuell auf der Grundlage solchergemeinsamen Zielsetzungen geregelt werden können.

Es hat eine Zeit veränderter Wirtschaftsförderung be-gonnen. Die öffentliche Hand hat sich verausgabt, Sub-ventionen alten Stils gehören der Vergangenheit an. Ge-fragt sind neue Finanzierungsideen. Wir werden beson-ders für kleine und mittelständische Unternehmen priva-tes Beteiligungskapital akquirieren müssen, um demRückgrat unserer Wirtschaft Zugang zu finanziellen Res-sourcen zu eröffnen.

Die Stärke von Handwerk und Mittelstand liegt in derVielfalt, der Kundennähe und der Robustheit bei kon-junkturellen Schwankungen. Trotz nicht unerheblicherArbeitsplatzverluste in den vergangenen drei Jahrendurch nachlassendes Wirtschaftswachstum ist die Be-schäftigungsqualität und -quantität im Überblick derletzten 50 Jahre immer noch ausgesprochen hoch. Diesgilt auch für die Ausbildungsstellen des Handwerks imgewerblich-technischen Bereich, wo das Handwerk mitrd. 460.000 bundesweit etwa zwei Drittel aller Lehrstel-len bereitstellt.

Ich erwarte und hoffe, dass Handwerk und Mittelstanddie auf Wachstum ausgerichteten Dienstleistungsberei-che forcieren; dort liegen wesentliche Wachstumsreser-ven. Neue Wege zu finden, bedeutet, verstärkt strate-gisch zu denken, langfristige Ziele zu erkunden und zurealisieren. Existenziell überleben heißt heute, kritischdie wirtschaftliche Situation zu analysieren und Mut zuÄnderungen zu haben.

Die Landesregierung wird der Wirtschaft hilfreich zurSeite stehen. Wir wollen mit Bürokratieabbau und Ver-waltungsreform unsere „Zutaten“ zu dem Rezept: „EinStück mehr Unternehmertum mit weniger staatlicherBevormundung“ beitragen.

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Wissenstransfer zwischenHochschule und Wirtschaft

Horst Kern*

Handwerk ist die älteste Form gewerblicher Tätigkeit. Essteht für Tradition und Beständigkeit und ist darüberhinaus ein wirtschaftlich und kulturell unverzichtbarerBestandteil unserer Gesellschaft. Das Handwerk istnicht nur der Arbeitgeber für nahezu sechs MillionenMenschen in Deutschland, sondern auch in seiner Aus-bildungsbereitschaft vorbildlich. Verschärfter Struktur-wandel und Strukturprobleme trafen das Handwerk inden vergangenen Jahren hart.

Gaben früher Qualitätsarbeit und Kundennähe demHandwerk eine gewisse Exzeptionalität, so haben sichmittlerweile die Leistungsgrenzen zwischen Handwerkund Industrie stärker verwischt. Dies hat das Handwerkzur Überprüfung seines Angebotes und zur weiterenVerbesserung seiner Leistungen gezwungen. * Prof. Dr. Horst Kern ist Präsident der Universität Göttingen.

Mit dem Abschluss der Vereinbarung zwischen demNiedersächsischen Handwerkskammertag Hannover,der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät unddem Kurator unserer Universität entstand im Jahre 1953an der Georgia Augusta ein Kompetenzzentrum, das diewechselvolle Geschichte des Handwerks nunmehr seit50 Jahren wissenschaftlich begleitet. In der engen Ver-zahnung von Forschung, Hochschule und Wirtschaftwerden gleichermaßen wissenschaftliche Fragen undProbleme der Handwerksbetriebe behandelt. In denForschungsschwerpunkten, die sich zum Beispiel denChancen und Risiken des Handwerks im Strukturwandeloder dem Handwerk im internationalen Kontext Euro-pas und der Globalisierung widmen, werden die aktuel-len Probleme und Anliegen der Praxis aufgenommen,analysiert und im Hinblick auf Problemlösungen durch-dacht.

Alle Beteiligten ziehen vielfältigen Nutzen aus dieserZusammenarbeit. Was die Universität anlangt, so ge-winnt sie durch die Verbindung mit dem Handwerk eininteressantes Forschungsfeld. Die hierbei gewonnenenErgebnisse bereichern die Lehrveranstaltungen der Uni-versität. Die Studenten lernen über gelungene Beispielefür die Umsetzung theoretischer Erkenntnisse in praxis-orientierte Forschung. Der wissenschaftliche Nach-wuchs wird gefördert, wie eine große Zahl von Qualifi-kationsarbeiten, die im Seminar für Handwerkswesendurchgeführt wurden, zeigt. Von all dem profitierenwiederum die Handwerksorganisationen, die später oftdas berufliche Einsatzfeld für die im Seminar qualifi-zierten Arbeitskräfte darstellen.

Die Infrastruktur des Seminars wird von der Universitätgetragen. Die Universität Göttingen stellt die Räumeund sichert einen erheblichen Teil der Ausstattung. DieBibliothek des Seminars bildet mit ca. 20.000 Bändeneine der größten Spezialbibliotheken im deutschsprachi-gen Raum und ist für alle Universitätsangehörigen ver-

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fügbar. Wesentliche Hilfe leisten die Firmen und Kam-mern über den Förderverein, der 1994 gegründet wurdeund der als Brücke zwischen Universität und Praxisgroße Bedeutung gewonnen hat.

Im Namen der Georgia Augusta danke ich allen Betei-ligten für ihre vorzügliche Arbeit. Auf der Basis, diedurch diese Arbeit geschaffen wurde, können wir bauen,wenn wir jetzt die Perspektiven für unsere Zukunft ent-wickeln.

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Die Bedeutung der Hand-werksforschung für die Hand-

werksorganisationen

Hanns-Eberhard Schleyer*

Für jeden Wirtschaftszweig ist heute die Einführungneuer Technologien und Produkte sowie Innovationeneine grundlegende Voraussetzung zurlangfristigen Sicherung der Wettbe-werbsfähigkeit. Dies ist ohne eine leis-tungsfähige praxis- und bedarfsorientierteForschung undenkbar. Dafür stehenwissenschaftliche Forschungszentren,Universitäten und Institute zur Verfügung.Daneben verfügen die größeren Wirt-schaftsunternehmen über eigeneForschungs- und Entwicklungsabteilun-gen.

In Handwerksbetrieben mit einer durch-schnittlichen Betriebsgröße von etwa sie-ben Mitarbeitern ist die Schaffungderartiger eigener Abteilungen nicht mög-lich. Deshalb sind gerade diese kleinerenUnternehmen darauf angewiesen, dass spezialisierte For-schungseinrichtungen für sie fortlaufend aktuelleEntwicklungen beobachten, aufbereiten und rechtzeitigentsprechende Konzepte und Einschätzungen bereitstel-len. Die Tatsache, dass sich eine Vielzahl derwissenschaftlichen Institutionen vornehmlich am Bedarf

* Hanns-Eberhard Schleyer ist Generalsekretär des Zentralverban-

des des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin und Vorsitzenderdes Vorstandes des Deutschen Handwerksinstituts e.V. Berlin(DHI).

und den Interessen der großen wirtschaftlichenEinheiten orientieren, obwohl die kleineren Unterneh-men die Mehrzahl der Betriebe in Deutschland stellen,war bereits vor mehr als 73 Jahren einer der Ansatz-punkte für das Deutsche Handwerk, am 29. Januar 1929eine eigene Forschungseinrichtung, das Deutsche Hand-werksinstitut (DHI), zu gründen. Mit diesem Schrittsollten nicht primär neue Forschungskapazitätengeschaffen, sondern vielmehr die vorhandenen hand-werklichen wissenschaftlichen Arbeiten besseraufeinander abgestimmt werden. So stellt das DHI da-

mals wie heute eine Dachorganisation de-zentraler Forschungsinstitute und -ab-teilungen dar.

Die Handwerksforschung hat dabei insbe-sondere die Aufgabe, aktuelle Entwicklun-gen zu verfolgen, entsprechende Lö-sungsansätze anzubieten und diese aufihre Auswirkungen und Nachhaltigkeithin zu überprüfen. Nicht zuletzt habenvielfältige wirtschaftspolitische Vorhabender Bundesregierung deutlich aufgezeigt,wie wichtig eine komplexe Betrachtungder jeweiligen Gesamtfragestellung unterEinschluss aller wirtschaftlichen, struktu-rellen, ausbildungs- und handwerksrele-vanten Komponenten ist. Dafür ist die

Unterstützung des Handwerks und seiner Organisa-tionen durch eigene Forschungseinrichtungen unbedingterforderlich.

Durch seine enge Anbindung an das Handwerk ist dasDHI in der Lage, in seinen Untersuchungen seine in-ternen Kenntnisse über die Spezifik des Wirtschafts-zweiges Handwerk mit einzubeziehen. Die enge Verbin-dung mit dem Handwerk dokumentiert sich nicht zuletztdurch die Ansiedlung der DHI-Geschäftsstelle am Sitzdes ZDH.

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Für die Mehrzahl der Projekte, die im Forschungs- undArbeitsprogramm zusammengefasst sind und vom DHIund seinen Instituten bearbeitet werden, ist der ZDHsowie die Handwerksorganisation der sog. praktischeAnwendungspartner. Auch für das neue Programm, dasin diesen Tagen aufgestellt wird, sind wieder etwa 200Vorschläge aus den Handwerksorganisationen ein-gegangen. Diese Zahlen belegen den nach wie vor ho-hen Bedarf des Handwerks an Leistungen des DHI.

Dass sich die Leistungen des DHI für das Handwerknicht nur in der Bearbeitung von Projekten erschöpfen,zeigt auch die Übernahme von Beraterschulungen unddie intensive Mitarbeit von Institutsmitarbeitern in denverschiedenen Arbeitskreisen des Handwerks. Dabeiprofitieren diese Gremien von der Sachkunde der Ver-treter des DHI. Aber auch die DHI-Institute nutzendiese direkten, persönlichen Kontakte, um erzielte Er-gebnisse zu diskutieren und bekannter zu machen. Dar-über hinaus verdeutlichen solche Besprechungen ofteinen Bedarf an weitergehenden Untersuchungen, derdurchaus auch zur Initiierung neuer Projekte führenkann.

Ein besonderes Beispiel dieser intensiven Gesprächs-runden sind die vom Seminar für Handwerkswesen(SfH) nun schon traditionell durchgeführten Volkswirte-foren. Sie werden von den Institutsmitarbeitern undVolkswirten der Handwerkskammern intensiv genutzt,um sowohl über Forschungsthemen des SfH als auchaktuelle Entwicklungen im Handwerk zu beraten. Diesejährlichen Foren sind als willkommene Diskussi-onsplattform zu einem festen Bestandteil im Terminka-lender der Teilnehmer geworden und finden (fanden) indiesem Jahr bereits zum fünften Mal statt.

Natürlich stellen die Volkswirteforen nur einen sehrkleinen Teil der Tätigkeiten des SfH dar. In seiner nun-mehr 50-jährigen Geschichte hat dieses kleine Institutviel dazu beigetragen, die volkswirtschaftlichen Kennt-

nisse im Handwerk deutlich zu erweitern. Erinnert sei andieser Stelle nur an die vielfältigen Untersuchungen zurWiedervereinigung sowie zur EU-Osterweiterung undihrer Auswirkungen auf das Deutsche Handwerk. Wei-terhin wären bspw. die erstellten Regionalen Entwick-lungskonzepte und die Gutachten zum Innovationsver-halten sowie zu Gründungsreserven im Handwerk zunennen. Nicht zuletzt die Vielzahl an Vorschlägen zumneuen Forschungs- und Arbeitsprogramm für das SfHbelegt den hohen Bedarf an Leistungen dieses Institutsund unterstreicht die hohe Wertschätzung, die es imHandwerk genießt.

Durch seine enge Anbindung an die Universität Göt-tingen ergeben sich zudem vielfältige Möglichkeiten, dievom SfH im Interesse des Handwerks genutzt werden.Durch die Einbeziehung von Studenten und Doktoran-den, die Qualifizierungsarbeiten zu handwerklichenThemen im SfH anfertigen und somit einen Einblick indas Handwerk gewinnen, werden die Forschungskapazi-täten des SfH begrenzt erweitert. Die beiden neben-amtlichen Leiter des Instituts sind als Universitätspro-fessoren Inhaber von Lehrstühlen. Von diesen persönli-chen Verbindungen profitiert auch die UniversitätGöttingen, indem durch die intensive Einbeziehung desWirtschaftsbereiches Handwerk die universitäre Aus-bildung der Studenten verbessert wird.

Diese intensiven Verbindungen zwischen den Institutendes DHI und den Hochschulen gilt es zukünftig zielge-richtet auszubauen und zu vertiefen. So können die viel-fältigen Ressourcen und Kapazitäten der Hochschulenauch verstärkt für das Handwerk und seine Organisatio-nen genutzt und die Möglichkeiten des DHI zielge-richtet und umfassend erweitert werden.

Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der zuneh-menden Globalisierung von entscheidender Bedeutung,deren Auswirkungen auch vor dem Handwerk nicht haltmachen. Das Handwerk muss sich diesen Entwicklun-

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gen stellen und entsprechend anpassen. Da dies nicht imSelbstlauf möglich ist, existiert ein fortgesetzter Bedarfan Handwerksforschung innerhalb der Handwerksorga-nisation. Die intensive und enge Zusammenarbeit zwi-schen den Handwerksorganisationen und dem DHI bil-det dabei eine wichtige Grundlage für die Bereitstellungder entsprechend notwendigen Forschungsergebnissedurch die DHI-Institute.

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Herausforderung für dasHandwerk durch die EU-

Osterweiterung:Beispiel für die Umsetzung eines SfH-

Forschungsprojekts

Michael Koch*

Das Handwerk hat ein großes Gewicht im niedersächsi-schen Mittelstand. Aufgrund seiner Standortbezogenheitund seiner hohen Arbeitsintensität kommt ihm für denErhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze eine hoheBedeutung zu. Die Stärkung der Wettbe-werbsfähigkeit, speziell auch im Zuge derEU-Erweiterung, hat mithin auch Auswir-kungen auf den Wirtschaftsstandort Nieder-sachsen insgesamt.

Die EU-Osterweiterung ist eine enormeHerausforderung für das Handwerk inDeutschland und natürlich auch in Nieder-sachsen. Viele Handwerksunternehmen bli-cken der EU-Erweiterung mit großer Sorgeentgegen. Der niedersächsischen Hand-werksorganisation stellten sich in diesemKontext folgende Fragen:

• Wie wirkt sich die EU-Osterweiterung auf Nieder-sachsen aus? Sind die Ängste bezüglich der Erweite-rung begründet?

* Michael Koch ist Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der

Handwerkskammern Niedersachsen.

• Welche Maßnahmen können ergriffen werden, umdie Handwerksunternehmen auf die EU-Erweite-rung vorzubereiten und die mit der Erweiterungverbundenen Chancen für die Unternehmen greif-bar zu machen?

Die niedersächsische Handwerksorganisation regte vordiesem Hintergrund eine derartige Untersuchung an.Dabei sollten zum einen eine branchenspezifische Be-troffenheitsanalyse durchgeführt und zum anderenmögliche Handlungsempfehlungen formuliert werden.Das niedersächsische Wirtschaftsministerium, welchesdiese Vorgehensweise begrüßte, griff die Anregung desHandwerks auf und erteilte dem Seminar für Hand-werkswesen einen Forschungsauftrag zu den Auswir-kungen der EU-Osterweiterung.

Die Untersuchung des Seminars fürHandwerkswesen, die im letztenJahr fertiggestellt wurde, macht be-reits frühzeitig deutlich, dass dieEU-Erweiterung bei allen Befürch-tungen auch eine Vielzahl vonChancen gerade für Unternehmenmit einem überregionalen Absatzbietet. Ein zentrales Problem stelltedie unzureichende Informationslageder Unternehmen dar.

Zur Begleitung des Forschungs-projektes wurde ein Arbeitskreis mitden Betriebsberatern und Fach-

leuten aus der Handwerksorganisation eingerichtet, mitdem in einem engen Austausch notwendige und geeig-nete Maßnahmen entwickelt wurden. Dabei wurde unteranderem die Einrichtung einer zentralen Anlauf- undKoordinierungsstelle für das niedersächsische Handwerkvorgeschlagen, die ein handwerksgerechtes In-formations- und Beratungsangebot bieten und die bei

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der Vereinigung der Handwerkskammern Niedersachseneingerichtet werden sollte.

Die von Seiten der Studie empfohlenen Aufgabenfeldereiner solchen Einrichtung sind zwischenzeitlich nahezuvollständig umgesetzt. Die Osteuropa-Agentur hat sichbereits frühzeitig als ein Knotenpunkt in einem größerenNetzwerk auf Bundesebene verstanden. Mit derHandwerkskammer Frankfurt-Oder, die gerade mitBlick auf die osteuropäischen Länder über ein gutes In-formationsnetzwerk verfügt, wurde von Beginn an einKooperationsvertrag geschlossen, um gemeinsame Ak-tivitäten planen und durchführen zu können.

Heute bietet die Osteuropa-Agentur handwerksgerechteLänderinformationen, einzelbetriebliche Unternehmens-beratung in Zusammenarbeit mit einem in jeder Mit-gliedskammer für Osteuropafragen zuständigen Be-triebsberater, Unternehmersprechtage und Unterneh-merreisen an. Die Osteuropa-Agentur verfügt über eineBetriebsdatenbank, über die interessierte Handwerks-unternehmen regelmäßig mit aktuellen Informationenversorgt werden. Natürlich ist die Kontakt- und Koope-rationsvermittlung nicht einfach, denn es müssen geradebei kleinen spezialisierten Handwerksunternehmen nichtnur die fachlichen Voraussetzungen potenzieller Part-nerbetriebe stimmen, sondern auch die persönlicheFaktoren müssen auf beiden Seiten harmonieren. Ausdiesem Grund wurden auch Kontakte mit den relevan-ten Einrichtungen und Handwerkvertretungen in denBeitrittsstaaten vor Ort aufgebaut, die bei der Betriebs-vermittlung unterstützend tätig werden.

Die Studie des Seminars für Handwerkswesen umfassteine Vielzahl von Strukturdaten und Fakten, die für dieBeratungstätigkeit herangezogen werden. Sie macht zu-dem Maßnahmevorschläge auch für die politischeEbene, die ich im Detail an dieser Stelle nicht weiter er-örtern kann. Die Einrichtung der Osteuropa-Agentur istein Beispiel einer erfolgreichen Umsetzung von For-

schungsarbeiten des Seminars für Handwerkswesen.Durch das im Rahmen des Forschungsprojektes erar-beitete Fachwissen ist das Seminar für Handwerkswesenauch nach Abschluss des Projektes ein wichtiger An-sprechpartner für spezielle Fragen der EU-Erweiterung.

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Anmerkungen zurVorgeschichte, Entstehung und

früheren Entwicklung desSeminars für Handwerkswesen

Karl-Heinz Schmidt*

Namen, Institutionen und Phasen der SfH-Vor-geschichte

Der Rückblick auf "50-Jahre SfH" zeigt Erfolge, aberauch Hindernisse der Seminartä-tigkeit; jedoch sollte er auch Per-sonen und Institutionen der "Zeitdavor" berücksichtigen. Denn dieorganisatorischen, personellenund inhaltlichen Grundlagen desSeminars für Handwerkswesenwurden bereits in den zwanzigerJahren des zwanzigsten Jahrhun-derts gelegt.

Aus den vorliegenden Tätigkeits-berichten, Dokumenten undVeröffentlichungen geht hervor,dass die Entwicklung des SfH seitder Gründung von Forschungs-einrichtungen des Handwerks inden zwanziger Jahren verschie-dene Phasen umfasst.

Die ersten Forschungsstellen des Handwerks wurden inenger Verknüpfung mit den Verbänden des Handwerks

* Prof. Dr. Karl-Heinz Schmidt, Universität Paderborn, war lang-

jähriger Mitarbeiter am Seminar für Handwerkswesen.

geschaffen. Das geschah um 1920. Damals standen dieHochschulen und Universitäten der Handwerksfor-schung und Gewerbeförderung weitgehend verschlossengegenüber. Als jedoch 1919 in Karlsruhe für die hand-werkliche Betriebstechnik (durch Dr. Walter Bucerius)und in Mannheim für die technische und betriebswirt-schaftliche Führung von Handwerksbetrieben ein For-schungsinstitut (Leitung: Dr. Karl Rößle) organisiertwurde, entstand in Hannover ein wirtschaftswissen-schaftliches Forschungsinstitut für Handwerkspolitik,das dem Reichsverband des Deutschen Handwerks an-gegliedert war. Es wurde 1928 mit anderen Forschungs-stellen zum "Deutschen Handwerksinstitut" (DHI) ver-schmolzen.

Im Frühjahr 1935 wurdenach Übereinkunft(1934) von Prof. Dr.Passow und Dr. H.Meusch mit dem Kura-tor der Universität Göt-tingen, Geh. Regie-rungsrat Justus TheodorValentiner, in Göttingenein "Institut für Hand-werkskunde" gegründetund zwar im Rahmender Rechts- und Staats-wissenschaftlichen Fa-kultät der GeorgiaAugusta. Dr. Meuschleitete das Institut,führte Lehrveranstaltun-gen durch und betreute

Diplomarbeiten und Dissertationen über wirtschaftliche,wirtschaftspolitische und juristische Themen. Dabei trugdie enge Zusammenarbeit mit den Ordinarien derFakultät dazu bei, die Stellung des Handwerksseminarsin der Fakultät zu festigen und seinen Platz unter den

Prof. Dr. K.-H. Schmidt zusammen mit dem langjährigenMitarbeiter Dr. Gerhard Stavenhagen (1964)

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wissenschaftlichen Forschungsstellen des Handwerks zustärken.

Im Oktober 1936 wurde durch den Reichserziehungs-minister die Errichtung des "Seminars für DeutschesHandwerkswesen und Deutsche Handwerkspolitik derUniversität Göttingen" verfügt. Das Seminar wurde umdie gleiche Zeit in andere Diensträume verlegt (Theater-straße 14); dort befand es sich auch in der Zeit nachdem zweiten Weltkrieg (bis zur Verlegung in das Socio-Oeconomicum in den sechziger Jahren).

Während des zweiten Weltkriegs erhielt das Seminar nurwenig Rückhalt durch politische Institutionen. Der Se-minarleiter Dr. W. Wernet war 1940 bis 1943 hauptamt-lich im Oberpräsidium in Hannover tätig, wurde vomHerbst 1943 bis zum Kriegsende 1945 zur Wehrmachteinberufen und war erst nach Kriegsende um die Wie-deraufnahme der Seminartätigkeit in Göttingen bemüht.Seine Verdienste um die Entwicklung des Hand-werksseminars sollten gebührend beachtet werden.

Seit der Wiederaufnahme der Seminartätigkeit 1950wurden die Weichen für die dauerhafte institutionelleEinbindung des Seminars in die Universität und für diekontinuierliche finanzielle Förderung durch Bund, Län-der und Handwerksorganisation gestellt.

Durch tatkräftige Unterstützung seitens des Direktors,Prof. Dr. Hasenack, der dem Seminar Arbeits- und Se-minarräume zur Verfügung stellte und die Wege für dieKonsolidierung und Institutionalisierung des Hand-werksseminars im Rahmen der Universität Göttingenebnete, sowie durch die finanzielle Hilfe und das wach-sende Interesse seitens des Niedersächsischen Hand-werkskammertags, des Zentralverbandes des DeutschenHandwerks und des Referats Handwerk im Bundeswirt-schaftsministerium, nicht zuletzt aber wiederum dankder Initiativen von Dr. Meusch, konnten die Probleme

der Seminarentwicklung nach dem zweiten Weltkriegbewältigt werden.

Im Winterhalbjahr 1952/53 wurde unter dem Dekanatvon Prof. Dr. Werner Weber die feste Eingliederung desHandwerksseminars in die Rechts- und Staatswissen-schaftliche Fakultät vorbereitet. Sie wurde im Sommer1953 vollzogen.

Hierzu schrieb Dr. Wilhelm Wernet in seinem Tätig-keitsbericht des Seminars für Handwerkswesen 1953:„Es ist das uneingeschränkte Verdienst Professor Hase-nacks, diese langwierige und oftmals beschwerliche, vonRückschlägen nicht verschont gebliebene Entwicklungmit unbeirrbarer Zielstrebigkeit gelenkt zu haben. SeinName wird daher ebenso wie derjenige von Dr. Meuschstets eng mit dem Werdegang des Göttinger Hand-werksseminars verknüpft sein“.

Aus späterer Sicht gilt diese Bewertung auch für WernetsTätigkeit in Göttingen, bis er als Professor 1958 selbstein Handwerkswissenschaftliches Institut in Münster/W. gründete.

Zusammenfassend sind aus der Vorgeschichte des Se-minar für Handwerkswesen (SfH) vor allem vier Perso-nen hervorzuheben, die für die Entstehung des Göttin-ger Handwerkseminars und seine Bindung an die Uni-versität sowie für die Handwerksforschung und Ge-werbeförderung in Deutschland von großer Bedeutungsind:

• Dr. Hans Meusch, Generalsekretär der öffentlich-rechtlichen Selbstverwaltungskörperschaften desHandwerks in Hannover (bis 1933) und spätererLehrbeauftragter in Göttingen,

• Prof. Dr. Richard Passow, Volkswirt, aber an derUniversität Göttingen für die Betriebswirtschafts-lehre zuständig,

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• Prof. Dr. Wilhelm Hasenack, Göttinger Ordinariusfür Betriebswirtschaftslehre nach dem zweitenWeltkrieg, und

• Dr. Wilhelm Wernet, seit 1928 einige Jahre langMitarbeiter von Dr. Meusch, ab 1940 Leiter desHandwerksseminars in Göttingen, ab 1941 habili-tierter Dozent und Lehrbeauftragter und nach demWehrdienst (1943-1945) sowie der Stillegung desSeminars (1945-1950) seit 1950 außerplanmäßigerLektor der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fa-kultät, sodann ab 1952 Privatdozent der Universitätund Beigeordneter des Direktors des GöttingerHandwerksseminars.

Gründung, Reorganisation des SfH 1953- 1975

Die eigentliche Gründung des SfH in seiner heutigenKonstruktion lässt sich auf das Jahr 1953 datieren. Indiesem Jahr fanden zentrale Ereignisse statt, ohne diedas Institut sicher nicht seine heutige Bedeutung erlangthätte:

• Eingliederung des Seminars in die Fakultät fürRechts- und Staatswissenschaften nach langwierigenVerhandlungen unter dem Dekanat des Ordinariusfür Öffentliches Recht, Prof. Dr. Werner Weber imSommer 1953. Dabei erwarb sich der Direktor desSeminars, Prof. Dr. W. Hasenack durch seinezielstrebige Verhandlungsführung große Verdienste.Der Name der Einrichtung wurde auf "Seminar fürHandwerkswesen an der Universität Göttingen"verkürzt, und die Stellung des Seminars im Bereichder Universität durch eine Vereinbarung mit demKuratorium der Universität sowie dem Niedersäch-sischen Handwerkskammertag gefestigt.

• Anerkennung des SfH als Forschungsinstitut imDeutschen Handwerksinstitut e.V. unter der Leitung

von Dr. Wilhelm Wernet. Damit war eine dau-erhafte Finanzierung des Instituts möglich.

Nachdem die Existenz und die Arbeitsmöglichkeiten desSeminars auf diese Weise hinreichend gesichert waren,konnte ein ins Einzelne gehendes Arbeitsprogramm er-stellt werden.

Die folgende Entwicklung des SfH seit 1953 lässt meh-rere Phasen erkennen. Die Jahre 1953-1958 unter derSeminarleitung von Dr. Wilhelm Wernet, alsbald auchProfessor, können als Aufbauphase bezeichnet werden.Prof. Dr. Wernet blieb für die wissenschaftliche For-schung und Lehre auf dem Gebiet des Handwerks imRahmen des Seminars für Handwerkswesen zuständig,bis er im Jahre 1958 nach Münster übersiedelte, um dortdas Handwerkswissenschaftliche Institut Münster zuleiten.

Damit ergab sich in Göttingen das Problem, die Leitungdes Seminars für Handwerkswesen nach den bereits vonDr. Hans Meusch geprägten Vorstellungen neu zugestalten. Die Reform der Seminarleitung gelang, als am01. April 1958 Prof. Dr. Wilhelm Abel, damaligerOrdinarius für Agrarwesen und Wirtschaftspolitik derUniversität, und Prof. Dr. Edmund Sundhoff, Ordina-rius für Betriebswirtschaftslehre der Universität, gemein-sam die Leitung des Handwerksseminars zusätzlich zuihren Aufgaben in Forschung und Lehre übernahmenund die Vereinbarung mit dem Kurator der Universitätden neuen Gegebenheiten angepasst wurde. Damit tratdas Seminar für Handwerkswesen an der UniversitätGöttingen in die zweite Phase seiner Entwicklung, dieals eine erste Reorganisationsphase (1958-1963) gekenn-zeichnet werden kann.

Diese Regelung konnte jedoch nur bis zu dem Aus-scheiden von Prof. Dr. E. Sundhoff aus der Seminarlei-tung am 01. April 1963 angewendet werden. Bis zu die-sem Zeitpunkt umfasste das Seminar eine volkswirt-

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schaftliche und eine betriebswirtschaftliche Abteilung.Die betriebswirtschaftliche Abteilung wurde im Frühjahr1963 anlässlich des Wechsels von Prof. Dr. E. Sundhoffan die Universität Köln und im Zuge der Konzentrationder Aufgaben der im Deutschen Handwerksinstitut e.V.zusammengeschlossenen Forschungsinstitute geschlos-sen. An die Stelle der betriebswirtschaftlichen Abteilungtrat eine handwerkshistorische Abteilung, die gleichfallsvon Prof. Dr. W. Abel geleitet wurde. Mithin war Prof.Dr. W. Abel seit dem 01. April 1963 allein Direktor desSeminar für Handwerkswesen an der Universität Göt-tingen.

Nachdem mit Wirkung vom 01. August 1962 der inzwi-schen vollzogenen Errichtung einer Wirtschafts- undSozialwissenschaftlichen Fakultät auch im Rahmen derVereinbarung des Niedersächsischen Handwerkskam-mertages und dem Kurator der Universität Rechnunggetragen wurde, bestimmte die Vereinbarung weiterhinden Aufbau und die Tätigkeit des SfH, obwohl sich dieAufgabenschwerpunkte in zunehmenden Maße zu ge-genwarts- und zukunftsbezogenen volkswirtschaftlichenFragestellungen verlagert hatten und die handwerks-historischen Aufgaben auf das Institut für Wirtschafts-und Sozialgeschichte der Universität übertragen wurden.Prof. Dr. W. Abel leitete dieses Institut seit der Ein-richtung des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialge-schichte der Universität im Jahre 1965 bis zu seinerEmeritierung im Jahre 1973.

Die Verbindung des SfH mit den übrigen Forschungs-einrichtungen des Deutschen Handwerksinstituts e.V.wurde besonders seit 1971 vertieft. Das geschah zum ei-nen dadurch, dass Prof. Dr. W. Abel 1971 zum Vorsit-zenden des Vorstandes des Deutschen Handwerksinsti-tuts e.V. gewählt und in dieser Funktion 1973 wieder-gewählt wurde, und zum anderen, dass die Forschungs-aufgaben des Seminars im Forschungsrat des DeutschenHandwerksinstituts e.V. mit den Forschungsaufgaben

der übrigen Institute abgestimmt und im Rahmen eineszweijährigen Forschungs- und Arbeitsprogramms desDeutschen Handwerksinstitut e.V. festgelegt wurden.Dabei wirkten die Vertreter des Bundesministeriums fürWirtschaft und der Länderministerien für Wirtschaftsowie Vertreter der Handwerksorganisation und die In-stitutsleiter des Deutschen Handwerksinstituts e.V. mit.

Weit nach der Emeritierung von Prof. Dr. W. Abel(1973) und nach seinem Ausscheiden aus der Seminar-leitung (1979) begann eine neue Reorganisationsphase;sie sah wiederum eine Neuorientierung der Seminarauf-gaben vor, diesmal jedoch – den Anregungen aus derpraktischen Wirtschaftspolitik und der Handwerksorga-nisation folgend – stärker betriebswirtschaftliche The-men berücksichtigend und geleitet von dem GöttingerOrdinarius für Betriebswirtschaftslehre, Prof. Dr. ErnstGerth.

Eine tiefgreifende Reorganisation des Seminars fürHandwerkswesen zeichnete sich seit Anfang der 80erJahre ab: Nunmehr wurde das gesamte Deutsche Hand-werksinstitut reorganisiert; dabei erhielt das GöttingerSfH auf lange Sicht die Aufgabe, volkswirtschaftlicheThemen zu bearbeiten, und zwar in zwei Abteilungen:einer binnenwirtschaftlichen (Leitung: Prof. Dr. G. Ku-cera) und einer außenwirtschaftlichen (Leitung: Prof. Dr.W. König). Damit wurde der zunehmenden Beteiligungkleiner und mittlerer Unternehmungen an der erhöhtenArbeitsteilung und der Ausrichtung auf lokale, regionaleund nationale Märkte, andererseits der Internationalisie-rung der Märkte und Unternehmungen Rechnung ge-tragen.

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SfH – 50 Jahre Forschungs-arbeit für das Handwerk

Wolfgang König und Klaus Müller*

In den 50 Jahren seiner Existenz hat das Seminar fürHandwerkswesen an der Universität Göttingen (SfH)eine große Anzahl von Forschungsthemen bearbeitetund viele Publikationen vorgelegt.Dies kommt mit den 68 GöttingerHandwerkswirtschaftlichen Studien(ab 1962), 52 Göttinger Hand-werkswirtschaftlichen Arbeitsheften(ab 1976), 20 Kontaktstudien Wirt-schaftswissenschaft (ab 1979) und28 Heften "International Small Bu-siness Series" (ab 1990) eindrucks-voll zum Ausdruck.

Damit hat das SfH ab den 60erJahren eine systematische undzunehmend intensivierte For-schungstätigkeit dokumentiert.Damit sollen keinesfalls die Ana-lysen im ersten Jahrzehnt seinesBestehens abgewertet werden.Vielmehr wurden in dieser Zeit unter kreativen Anstö-ßen von Prof. Dr. Wernet bedeutende Analysen ange-fertigt, die der "Grundlegung einer ökonomischenWesenslehre vom Handwerk" dienten und die Basisfür ein "System der Handwerkspolitik" bildeten. Indiese Zeit fällt ebenfalls die Initiierung der "Bibliogra-

* Prof. Dr. Wolfgang König ist Direktor des Seminars für Hand-

werkswesen an der Universität Göttingen, Dr. Klaus Müller istGeschäftsführer des Seminars für Handwerkswesen.

phie des Handwerks", welche sich bis zum heutigenTag zu einem großen Momentum entwickelt hat.

Lässt man die Forschungsthemen, die im Seminar fürHandwerkswesen bearbeitet worden sind, Revue passie-ren, so fällt auf, dass einerseits bestimmte Themenberei-che immer wieder aufgegriffen werden. Beispiele hierfürsind Auswertungen der jeweils aktuellen Handwerks-zählung, um ein fundiertes Bild über die momentaneLage des Handwerks zu gewinnen, sowie Studien überdas Handwerk im regionalen Kontext und Untersu-

chungen über das handwerklicheKooperations- und Zuliefererwesen.

Anderseits hat das Institut stets gro-ßen Wert darauf gelegt, dass aktuel-len Themen ohne Zeitverzögerungnachgegangen wird und auch Mi-nisterien und Handwerksorganisati-onen entsprechend fundierte Analy-sen vorgelegt werden, welche in derRegel detaillierte Handlungsoptio-nen beinhalten. Beispiele hierfürsind Arbeiten im Zusammenhangmit der Realisierung desEuropäischen Binnenmarktes, derDeutschen Wiedervereinigung undder bevorstehenden EU-Osterwei-terung.

Im Folgenden werden die wichtigsten Publikationen desSfH nach Themenbereichen kurz skizziert.

Auswertung der Handwerksstatistik

Die Auswertung der amtlichen Statistik für das Hand-werk hat sich als sehr ergiebig für eine analytischeDurchdringung der aktuellen Lage des Mittelstandes er-wiesen. Zu erwähnen sind hier "Wachstumsdifferen-zierungen im Dienstleistungsgewerbe – Bestim-

Prof. Dr. Wolfgang König auf einer Beirats-sitzung (2002)

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mungsgründe, Marktposition, Zukunftsperspekti-ven" (von Dieter Kleine, 1976), "Strukturwandel undWachstumsdifferenzierungen im ProduzierendenHandwerk – Entwicklung, Einflussfaktoren undZukunftsaussichten" (von Norbert Marahrens, 1978),"Entwicklungstendenzen im Konsumgüterhand-werk" (von Ullrich Kornhardt, 1986) und "Das Hand-werk im dienstleistungsgeprägten Strukturwandel"(von Ingo Mecke, 1999). Diesen Studien lag jeweils eineumfangreiche Dissertationsforschung zugrunde.

Die letzte Handwerkszählung des Jahres 1995 wurdedurch zwei Studien des SfH eingehend ausgewertet:"Handwerksentwicklung im Spannungsfeld zwi-schen Stadt und Land" (von Annette Rudolph und KlausMüller, 1998) und "Kundenstruktur im Handwerk"(von Klaus Müller, 2000). Gleichzeitig ist auf dieser Basisauch das handwerksähnliche Gewerbe analysiert wor-den, nachdem sich eine gesonderte Zählung erstmalsdiesem Teil des Handwerks gewidmet hatte: "Strukturund Bedeutung des handwerksähnlichen Gewerbesin Deutschland" (von Klaus Müller und Annette Rudolph,1998).

Weitere Untersuchungen nahmen sich nicht nur der Ge-samtlage des Handwerks an, sondern widmeten sichzum Teil auch einzelnen Handwerkszweigen: "Struk-turwandlungen im Huf- und Wagenschmiede-handwerk" (von Hermann Göring, 1965), "Die wirt-schaftliche Lage des Kunsthandwerks in der Bun-desrepublik Deutschland" (von Ullrich Kornhardt und Jo-achim Sahm, 1988) und "Strukturuntersuchung imRaumausstatterhandwerk" (von Barbara Günther, 1989).

Neben diesen Studien, die in erster Linie die gegenwär-tige Lage analysierten, wurden auch immer wieder Per-spektivstudien herausgegeben, die auf großes Interessestießen: "Das Handwerk 1975" (von Karl-Heinz Schmidt,1970), "Auseinandersetzung mit der Zukunft. Dievolkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen des

deutschen Handwerks in den 80er Jahren" (1982)und "Die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingun-gen in den 90er Jahren" (1989), jeweils in der ReiheKontaktstudium Wirtschaftswissenschaft erschienen. Indiesem Zusammenhang ist auch die jüngst erschieneneUntersuchung "Der Generationswechsel im Hand-werk im Zeichen von Existenzgründungsprogno-sen" (von Klaus Müller, 2003) zu erwähnen.

Derzeit besteht allerdings das Problem, dass das Hand-werk in der amtlichen Statistik zunehmend nicht mehrabgebildet wird, so dass Aussagen über das Handwerkimmer mehr einer fundierten empirischen Basis entbeh-ren bzw. nicht mehr möglich sind. Mit dieser Problema-tik befasst sich das Handwerkswirtschaftliche Arbeits-heft "Das Handwerk in der amtlichen Statistik –Bestandsaufnahme und Verbesserungsmöglichkei-ten" (von Klaus Müller, 2003).

Handwerk und Regionalentwicklung

Die Bedeutung des Handwerks liegt vor allem im klein-räumlichen Kontext, was eine Vielzahl von Studien mo-tiviert hat: "Die regionale Verteilung des Handwerksim Ballungsraum" (von Karl-Heinz Schmidt, 1966), "Re-gionalpolitik und Betriebsgrößenstruktur unter be-sonderer Berücksichtigung des Handwerks" (vonKarl-Heinz Schmidt, 1970), "Handwerkliche Versor-gungsstruktur in Stadt und Land" (von Norbert Marah-rens, 1975) und "Bedeutung von Handwerk undKleinunternehmen für die Regionalpolitik" (von An-nette Rudolph, 1997). Um das Handwerk im regionalenKontext stärker zu fördern, wurde vom Seminar fürHandwerkswesen zusammen mit der Handwerkskam-mer Trier ein "Regionales EntwicklungskonzeptHandwerk" (von Klaus Müller, 2002) erstellt. Es dient alsInstrument zur Stärkung handwerklicher Strukturen imregionalen Wettbewerb.

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Handwerkliches Kooperations- und Zulieferwesen

Schon vor 40 Jahren wurde der Kooperation vonHandwerksbetrieben eine große Bedeutung beigemes-sen. Man erhoffte sich von ihr eine Kompensation be-triebsgrößenbedingter Nachteile. Ende der 60er Jahreherrschte eine regelrechte Kooperationseuphorie, es ent-stand die Studie "Kooperationen im Handwerk –dargestellt am Beispiel aus Niedersachsen" (von Lu-dolph von Wartenberg, 1972). Bald zeigte sich jedoch, dassentsprechende Er-wartungen überzogenwaren, was auch ineiner Studie zumAusdruck kam, die 15Jahre später nachfor-schte, welche Koope-rationen, die damals un-tersucht worden waren,noch existierten: "Er-folg von Kooperatio-nen im Handwerk"(von Joachim Sahm, 1986).

Durch die jüngstenEntwicklungen von In-formations- und Kom-munikationstechnologien rückten Existenzbedin-gungen von Koopera-tionen erneut in den Mittelpunkt des Interesses: ImJahre 2000 stellte das SfH daher dasWirtschaftswissenschaftliche Seminar unter das Thema"Kooperation im Handwerk als Antwort aufAnbieter auf handwerksrelevanten Märkten" (2001).Im Zeichen der Internationalisierung wurden auch dengrenzüberschreitenden Kooperationen im Rahmen desKontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1991 "Aus-

landskooperationen im Handwerk" Rechnung getra-gen.

Das Zulieferwesen wurde erstmals Jahr 1964 Gegenstandeiner umfangreichen Studie: "Handwerksbetriebe alsLieferanten von Industrieunternehmen" (von EdmundSundhoff unter Mitarbeit von Hans-Hermann Adolf Ihle, 1964).Weitere wichtige Untersuchungen folgten: "Struktur undEntwicklungsmöglichkeiten der Industrielieferungendes Handwerks – dargestellt am Beispiel des Raumes

Lübeck" (vonSiegfried Hoffmann)und "Struktur undAngebot von Klein-und Mittel-betrieben im Zu-lieferbereich" (vonNorbert Marahrens).Nach einigen kleine-ren Veröffentlich-ungen in den 80erJahren sind insbe-sondere die Studie"Qualifikationsbe-

darf und Beschäf-tigtenentwicklung

im niedersäch-sischen Zuliefer-

handwerk" (vonWolfgang König und Mi-

chael Dornieden, 1998) und die Dissertation "Ausprä-gungen und Erfolgspotenzial des Zulieferwesens imMetallhandwerk" (von Michael Dornieden, 2001) zuerwähnen.

Mitarbeiter des SfH in den ehemaligen Institutsräumen in der Theaterstraße(ca. 1955)

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Handwerkspolitische Arbeitsmarktfragen

Ab Mitte der 70er Jahre begannen Arbeitsmarktfrageneine größere Rolle in den Veröffentlichungen des SfHGöttingen zu spielen. So wurde das KontaktstudiumWirtschaftswissenschaften 1978 unter das Thema "Ar-beitsmarktpolitik und Mittelstandsförderung in derBundesrepublik Deutschland und ihre Auswirkun-gen auf Klein- und Mittelbetriebe" gestellt. Danachfolgte eine Untersuchung zur "Die Mobilität vonFacharbeitskräften kleiner und mittlerer Unterneh-men" (von Karl-Heinz Schmidt, 1984).

Der Mangel an Nachwuchskräften im Handwerk führteeinige Zeit später zu einer Studie im Auftrag des Nieder-sächsischen Wirtschaftsministeriums: "Nachwuchssi-tuation und Nachwuchsprobleme im niedersächsi-schen Handwerk – unter besonderer Berücksichti-gung von Frauen" (von Ullrich Kornhardt, 1997). Esfolgten zwei Sammelbände über den Arbeitsmarkt:"Aktuelle Entwicklungen auf dem Arbeitsmarktund Auswirkungen auf das Handwerk" (Kontaktstu-dium Wirtschaftswissenschaft 1999) und "Fachkräftesiche-rung im Handwerk vor dem Hintergrund struktu-reller Wandlungen der Arbeitsmärkte" (Kontaktstu-dium Wirtschaftswissenschaft 2003).

Zur Konjunkturabhängigkeit des Handwerks

Während man früher der Auffassung war, dass sich dasHandwerk weitgehend unbeeinflusst von der gesamt-wirtschaftlichen Konjunkturlage entwickelt, erkannteman ab den 70er Jahren zunehmend Interdependenzen.Dies dokumentierte die Studie: "Die Konjunkturab-hängigkeit der Klein- und Mittelbetriebe" (von KlausAssmann und Karl-Heinz Schmidt, 1975).

Nach dieser Grundlegung folgten: "Wirtschaft- undKonjunkturbeobachtung im Handwerk" (von KlausMüller, 1981) als Analyse aller Maßnahmen der Hand-

werksorganisationen im Bereich der entsprechenden Be-richterstattung und "Konjunkturprognosen imHandwerk. Probleme der Konjunkturabhängigkeitund kurzfristigen Wirtschaftsbeobachtung imHandwerk" (von Hans-Joachim Momm, 1983) mit Vor-schlägen, für ein branchenbezogenes Prognoseverfahrenim Handwerk.

Basierend auf der letztgenannten Arbeit entwickelte dasSfH Göttingen für eine Reihe größerer Handwerksbran-chen ein entsprechendes Konjunkturprognosesystemund gab für diese in regelmäßigen AbständenKonjunkturprognosen heraus. Mitte der 90er Jahremusste das SfH die Veröffentlichung der Kon-junkturprognosen leider einstellen, weil die hierfür not-wendigen statistischen Daten nicht mehr in aus-reichendem Umfang zur Verfügung standen.

Das Seminar für Handwerkswesen ist jedoch insofernauch weiterhin auf dem Gebiet der Konjunkturfor-schung und –beobachtung tätig, da es mit großer Tradi-tion für verschiedene Handwerksverbände Konjunktur-umfragen durchführt. Auch die erst jüngst erschieneneStudie: "Investitionsverhalten im Handwerk" (vonGustav Kucera und Ullrich Kornhardt, 2003) lässt sich die-sem Themenbereich zuordnen.

Bedeutung des Messewesens für das Handwerk

Anfang der 80er Jahre rückte die Beteiligung von Hand-werksbetrieben auf internationalen Fachmessen in denBlickpunkt des Interesses. Deutlich wurde dies insbe-sondere auf der Hannover-Messe, auf der seit 1980 vieleGemeinschaftsstände vertreten waren, an denen sicheine erhebliche Zahl von Handwerksbetrieben beteiligte.Hervorzuheben ist der ZDH-Gemeinschaftsstand"Handwerk – Partner der Industrie". Auch auf andereninternationalen Fachmessen im In- und Ausland, wiez.B. der MIDEST, der SWISSTECH und der ACHEMA

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war das Handwerk mit Gemeinschaftsständen präsent.Daneben beteiligten sich viele Handwerker als Einzel-aussteller auf internationalen Fachmessen, wie eineAuswertung des Seminars für Handwerkswesen bei denAusstellern auf der Hanno-ver-Messe 1981 ergab.

Das SfH hat diese Entwick-lung aktiv begleitet, in demes insbesondere auf derHannover-Messe am letztenMessetag und ein halbes Jahrspäter Umfragen bei denhandwerklichen Ausstellerndurchführte, um den Erfolgder Messebeteiligung zuanalysieren. Die Ergebnissewurden in diversen Ar-beitsheften dokumentiert.Eine theoretische Fundie-rung lieferte die Dissertation"Die Messepolitik imMarketing handwerklicherZulieferer" (von Klaus Müller,1985). Die zentralen Er-kenntnisse aus vielen JahrenMesseforschung wurden 1987in der Studie "Das Mes-sebuch für das Handwerk"(von Klaus Müller, 1987) zusammengefasst. Darüberhinaus hat das Seminar für Handwerkswesen mehrereMesseseminare für Unternehmensberater durchgeführtund schriftliche Vortragsunterlagen zur Vervielfältigungin einschlägigen Handwerkskreisen konzipiert.

Im Laufe der Jahre ließ das Interesse der Handwerksbe-triebe an einer Messebeteiligung erheblich nach; die Zahlder Gemeinschaftsstände sank kontinuierlich. DieGründe für diese Entwicklung sind bislang noch nichtausgiebig erforscht. Daher plant das Seminar, eine er-

neute Studie über das handwerksbezogene Messewesenund den Stellenwert der handwerklichen Messebeteili-gung zu erstellen und darin auch die Kriterien für eineerfolgsversprechende Förderung von Beteiligungen auf-

zuzeigen.

Handwerk und Außen-wirtschaft

Im Jahr 1996 wurde mitder Übernahme der Di-rektorenschaft durchProfessor Dr. WolfgangKönig die Außenwirt-schaftliche Abteilung imSeminar ins Leben geru-fen. Der Grund für diesenneuen Aufgabenschwer-punkt lag vor allem darin,dass angesichts derNachfrageschwäche aufdem Binnenmarkt zuüberlegen war, ob undwenn ja in welchem

Ausmaß eine Auslands-tätigkeit von Handwerks-betrieben kompensa-torische Impulse liefern

könnte. In den folgenden Jahren wurden daraufhin vomSeminar eine Reihe von entsprechenden Veröffentli-chungen vorgelegt.

Nach "Handwerk und Außenwirtschaft – Stärkungder Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Hand-werks in der offenen Wirtschaft" (von Wolfgang König,1987) erbrachte Ende der 80er Jahre die Dissertationüber "Das Exportverhalten von Handwerksbetrie-ben" (von Jörg Dieter Sauer, 1990) zum ersten Mal quan-titative Grundlagen. Eine weitere herausragende Veröf-

Prof. König und Prof. Kucera mit Mitarbeitern zu Beginn ihrerDirektorenschaft

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fentlichung war der Sammelband "Handwerk und Au-ßenwirtschaft" (1989), der eine Vielzahl von Aufsätzenzu verschiedenen Aspekten des internationalen Enga-gements von Handwerksbetrieben enthält. In einer wei-teren Dissertation über "Das Internationalisierungs-verhalten von Handwerksbetrieben – Entschei-dungsprozesse und Strategien –" (von Thomas Osten-dorf, 1997) wurden ergänzende qualitative Gesichts-punkte erarbeitet.

Ein abgesichertes Bild über den Umfang des handwerk-lichen Auslandsengagements wurde erstmals aufgrundder Ergebnisse der Handwerkszählung von 1995 mög-lich. Entsprechende Daten wurden in der Studie "Neu-ere Erkenntnisse über das Auslandsengagement imHandwerk" (von Klaus Müller, 1997) umfassend ausge-wertet. Beschäftigungseffekte dieses Engagementskonnten mit der Publikation "Sicherung und Schaf-fung von Arbeitsplätzen im Handwerk durch Aus-landsaktivitäten" (von Klaus Müller, 2001) dargelegtwerden.

Mitte der 90er Jahre verstärkte sich im Handwerk dasBewusstsein bezüglich der Bedeutung von Globalisie-rungstendenzen, wobei dies auch für Betriebe gilt, dienur binnenmarktorientiert sind. Wichtige Ergebnisse zudiesem Thema wurden in der Publikation "Das Hand-werk im Zeichen der Globalisierung" (2000) darge-legt.

Handwerk und Entwicklung

Zur Förderung der Unternehmensentwicklung in derDritten Welt, einem weiteren Forschungsschwerpunktdes SfH, wurden vom Seminar eine Reihe von bahnbre-chenden Veröffentlichungen erstellt, so die Dokumen-tation eines zweitägigen Expertentreffen im Oktober1992 in Göttingen: "Auf der Suche nach neuen Kon-zepten der Kleinunternehmensentwicklung in Ent-wicklungsländern" (von Heiko Fähnel, Jörg Hartmann,

Wolfgang König u. Ralf Meier, 1993, auch ins Englische über-setzt). Diese Schrift fand auch beim Development As-sistance Commitee der OECD und der UNIDO Aner-kennung. Vom Bundesministerium für WirtschaftlicheZusammenarbeit (BMZ) wurden viele Ergebnisse dieserVeröffentlichung in der Entwicklungsarbeit umgesetzt.

Das SfH und Prof. Dr. König können sich zugute hal-ten, die Gründung der Stiftung für Entwicklung und Be-rufliche Qualifizierung (SEQUA) entscheidend vorangetrieben zu haben. Aus der Gründung dieser Organisa-tion ergab sich über Jahre hinweg die vom SfH wahrge-nommene wissenschaftliche Betreuung des ZDH-Part-nerschaftsprogramms. Dieses von der SEQUA imAuftrag des ZDH mit Mitteln des BMZ durchgeführteProjekt zielt auf die Förderung der überbetrieblichenSelbsthilfeeinrichtungen des kleingewerblichen Sektorsin der Dritten Welt ab. In diesem Zusammenhang er-stellten Mitarbeiter des SfH zahlreiche Gutachten undwaren als Kurzzeitexperten vor Ort in Entwicklungslän-dern tätig. Zentrale Erkenntnisse dieser Tätigkeit wur-den in der Dissertation "Kammern und Verbände inder Dritten Welt – Funktionsfähigkeit und Ent-wicklungspotenzial für Handwerk und Kleinunter-nehmen" (von Ralf Meier, 1996) veröffentlicht.

Zu erwähnen ist, dass vom SfH eine englischsprachigeSchriftenreihe herausgegeben wird, welche die wichtigs-ten Ergebnisse der entwicklungspolitischen Zusammen-arbeit zu Gunsten des Handwerks in der Dritten Weltveröffentlicht. Aus den insgesamt 28 vorgelegten Seriesseien nur drei erwähnt: "Informal Small Business inRural Areas of Developing Countries" (von Jörg Hart-mann und Joachim Peters, 1990), "Techniques and Crite-ria for Classifying Small and Medium-Scale Indust-ries by Size" (von Wolfgang König u. Klaus Billand, 1992)und "Public-Private Partnership in SSI Promotion:An Assessment of the Roles of Chambers and TradeAssociations in Different Countries" (von RolandStrohmeyer, 2000).

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Handwerk im Europäischen Binnenmarkt

Um den ins Stocken geratenen Integrationsprozess wie-der zu aktivieren, wurde mit der Verabschiedung derEinheitlichen Europäischen Akte im Jahr 1986 als Zielvorgegeben, bis zum Jahr 1992 einen gemeinsamen Eu-ropäischen Binnenmarkt zu schaffen, was natürlich dieFrage nach den entsprechenden Auswirkungen auf dasdeutsche Handwerk aufwarf.

Es wurden die Studie "Der Europäische Binnen-markt als Herausforderung für das deutscheHandwerk" (von Wolfgang König und Klaus Müller, 1990)und die Dissertation "Wirkungen des EG-Binnen-marktes auf das niedersächsische Handwerk" (vonReinhard Reck, 1994) angefertigt.

Das SfH wurde auch in die von der EU geförderte For-schung einbezogen mit verschiedenen Projekten, etwaüber "Grenzüberschreitende Handwerkskooperati-onen, Fallstudien im Kontext des europäischenBinnenmarktes" (von Wolfgang König, Klaus Müller, An-gela Lüttgens, 1994). In diesem Zusammenhängen richtetedas SfH in Göttingen ein Treffen von Forschungsinsti-tuten aus zwölf europäischen Ländern aus, die sich mitFragen des Handwerks beschäftigen. Die Ergebnisse derTagung wurden in der Studie "Das Handwerk in Eu-ropa" (1994) dokumentiert, die auch ins Englische über-setzt wurde.

Das Handwerk in der DDR bzw. den neuen Bun-desländern

Gleich nach der Wende 1989 bestand ein großes Inte-resse, etwas über die Bedeutung und die Existenzbedin-gungen das Handwerk in der DDR zu erfahren. DasSeminar für Handwerkswesen konnte hierzu sehr schnelldie bis dahin allerdings nur begrenzt vorliegenden In-formationen in einem Arbeitsheft publizieren: "Struk-tur des Handwerks in der DDR" (von Wolfgang König

und Klaus Müller, 1990). In den folgenden Jahren folgtenweitere Veröffentlichungen, in denen es zunächst darumging, die Situation des Handwerks in den neuen Bun-desländern darzustellen: "Probleme und Erwartungenim DDR-Handwerk" (von Ullrich Kornhardt und KlausMüller). Später folgten größere Auftragsstudien für dieLänder Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.Neben einer ausführlichen Analyse der Lage des Hand-werks wurde hier eine Reihe von Vorschlägen für geeig-nete Anpassungsmaßnahmen unterbreitet, wie dasHandwerk sich angesichts der neuen Rahmenbedingun-gen am besten entwickeln kann: "Entwicklung undPerspektiven des Handwerks in Mecklenburg-Vor-pommern" (von Ullrich Kornhardt und Annette Rudolph,1993) und "Handwerk in Sachsen-Anhalt" (von KlausMüller und Ingo Mecke, 1997).

Eine Besonderheit in der DDR waren die Produktions-genossenschaften des Handwerks (PGH). Im Auftragedes Bundeswirtschaftsministeriums analysierte das Se-minar für Handwerkswesen zusammen mit dem Ifo-In-stitut München die Fragestellung, welche Probleme beider Transformation dieser Genossenschaften nach derWende auftraten. Dieses Thema war auch Gegenstandeiner Dissertation: "Handwerksgenossenschaften imSystemwandel" (von Hildegard Sander, 1994).

Die Wende involvierte auch die Beziehungen zu anderenmittel- und osteuropäischen Ländern, woraufhin diePublikation "Perspektiven des deutschen Hand-werks im Zeichen der Öffnung östlicher Nachbar-staaten" (1995) im Rahmen der Schriftenreihe "Kon-taktstudium Wirtschaftswissenschaft" entstand.

Handwerk und Ökologie

Ab Ende der 80er Jahre gewannen ökologische Aspektezunehmend an Bedeutung. In einer Untersuchung zeigtedas Seminar für Handwerkswesen, dass das Handwerk

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nicht nur durch Auflagen des Umweltschutzes belastetwird, sondern sich in diesem Kontext auch erheblicheMarktchancen für das Handwerk ergeben: "Ökonomieund Ökologie im Handwerk" (KontaktstudiumWirtschaftswissenschaft, 1990). Weitere Veröffentlichungenin diesem Belangen folgten: "Auswirkungen derökologischen Steuerreform auf das Handwerk" (vonUllrich Kornhardt, 1999) und "Beschäftigungseffektedurch Umweltschutz im Handwerk" (von Klaus Müllerund Stefanie Weimer, 2001).

Existenzgründung und Generationswechsel imHandwerk

Mitte der 90er Jahre kam verstärkt ins Bewusstsein, dassdie deutsche Wirt-schaft in den nä-chsten Jahren vorerheblichen Pro-blemen durch denGenerationswech-sel stehen würde.Im Auftrage desNiedersächsischenWirtschaftsminis-teriums unter-suchte das Seminarfür Handwerks-wesen diese The-matik intensiv fürdas niedersäch-sische Handwerk.Die Studie "Gene-rationswechsel imHandwerk – EineUntersuchungüber das Niedersächsische Handwerk – " (von KlausMüller, 1996) brachte zu diesem Themenbereich viele

grundlegende Erkenntnisse, die im Folgenden durchweitere Studien für die neuen und alten Bundesländersowie für einzelne Bundesländer (Nordrhein-Westfalen,Bayern) ergänzt wurden. Die wichtigste Erkenntnisdieser Studie ist, dass auch im Handwerk ein erheblichesNachfolgedefizit zu befürchten ist, sofern nichtentsprechende Maßnahmen eingeleitet werde. In diesemZusammenhang unterbreitete das SfH insgesamt 42Vorschläge, die im Wesentlichen von denniedersächsischen Handwerksorganisationen umgesetztwurden. In den folgenden Jahren aktualisierte das SfHdie erzielten Ergebnisse über den Generationswechselim Handwerk durch neue empirische Untersuchungen.

Ergänzend wurden zu diesem Themenbereich Veröf-fentlichungen zu Fragen der Existenzgründung im

Handwerk vorgelegt. Zunennen ist hier bei-spielsweise die Studie imAuftrag der Handwerks-kammern aus Rheinland-Pfalz und dem Saarlandüber "Förderung undStabilität von hand-werklichen Existenz-gründungen am Bei-spiel der Region Saar-Lor-Lux" (von KlausMüller und Maribel Heyden,1999) und eine unveröf-fentlichte Untersuchungim Auftrag des Bayeri-schen Wirtschaftsminis-teriums über einen

Vergleich der Exis-tenzgründungsförderung

in den verschiedenen Bundesländern. Daneben sind dieStudien "Existenzgründungsstatistik imHandwerk" (von Klaus Müller, 2000) und "Profile und

Das SfH-Team Anfang der 90er Jahre

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Motive der Existenzgründer im Handwerk" (vonWolfgang König, Klaus Müller und Maribel Heyden, 2003) zuerwähnen.

Jüngst wurde eine umfangreiche Studie vorgelegt, in derdie Zahl der Existenzgründer im Handwerk prognosti-ziert wird: "Der Generationswechsel im Handwerkim Zeichen von Existenzgründungsprognosen" (vonKlaus Müller, 2003). Hauptergebnis dieser Studie ist, dassdurch die demographische Entwicklung die Zahl derExistenzgründer im Handwerk zukünftig wahrscheinlichsinken wird. Selbst geringere Zugangsbeschränkungenim Handwerk, wie durch die geplante Novellierung derHandwerksordnung angestrebt, dürften diese Tendenznicht aufhalten können.

Handwerk im Zeichen der EU-Osterweitung

Mitte der 90er Jahre wurden von insgesamt zehn Mittel-und Osteuropäischen Ländern Anträge zur Aufnahme indie Europäische Union gestellt. Nachdem die EUgrundsätzlich grünes Licht für die Erweiterung gegebenhatte und daher die Aufnahme dieser neuen Mitgliederin den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts absehbarwurde, stellte sich die Frage, welche Auswirkungen sichhieraus für das deutsche Handwerk ergeben würden. Einentsprechender Auftrag wurde sowohl vom Nieder-sächsischen Wirtschaftsministerium als auch von derHandwerkskammer Cottbus an das Seminar für Hand-werkswesen vergeben. Die Ergebnisse wurden in fol-genden Veröffentlichungen dargelegt: "Die Auswir-kungen der EU-Osterweiterung auf die nieder-sächsischen Klein- und Mittelbetriebe am Beispieldes Handwerks" (von Klaus Müller und Kathleen Bang,2002) und "Die Auswirkungen der EU-Osterweite-rung auf das Handwerk der grenznahen Regionenam Beispiel der Euroregion Spree-Neiße-Bober"(von Klaus Müller und Kathleen Bang, 2003).

Hauptergebnis dieser Studien ist, dass Inhaber vonHandwerksbetrieben von der EU-Erweiterung eher Ri-siken als Chancen erwarten; vor allem wird befürchtet,dass Bauhandwerker aus den angrenzenden Beitrittslän-

dern (Polen, Tschechen) den deutschen Markt bearbei-ten werden und aufgrund ihrer niedrigen Lohnkostengrößere Marktanteile gewinnen können. Demgegenüberist der Anteil der Handwerksbetriebe relativ gering, diesich Chancen durch den Export in diese Staaten erhof-fen.

Aktuelle handwerks- und wirtschaftspolitische Fra-gen aus volkswirtschaftlicher Sicht

Neben diesen breiten Themenfeldern wurde das SfHauch immer wieder damit beauftragt, Gutachten zu je-weils aktuellen Fragen bzw. Problemen des Handwerkszu erstellen. Einen besonderen Schwerpunkt hatte dabei

Das SfH gestaltet den Handwerks-Pavillon auf der Hannover-Messe. Prof. König im Gespräch mit dem niedersächsischen Wirt-schaftsminister Hirche und dem Präsidenten des Zentralverbandesdes Deutschen Handwerks, Herbert Späth (1988)

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das 1989 vom SfH gemeinsam mit dem Forschungsin-stitut für Berufsbildung im Handwerk in Köln im Auf-trag der vom Bundeswirtschaftsministerium eingesetztensog. Deregulierungskommission vorgelegte Gutachtenzur "Deregulierung des Handwerks" (von GustavKucera und Wolfgang Stratenwerth, 1990), in dem diegesamtwirtschaftlichen Auswirkungen des Großen Be-fähigungsnachweises im Handwerk untersucht wurden.In dem Gutachten konnte überzeugend aufgezeigt wer-den, dass der Große Befähigungsnachweis nicht nur imBereich der Humankapitalbildung wichtige Funktionenerfüllt, sondern darüber hinaus volkswirtschaftlich soviele Vorteile im Bereich der Allokation, der Verteilungund der Stabilisierung bei vergleichsweise niedrigenKosten aufweist, dass ein Verzicht auf ihn oder auch nureine Einschränkung seines Anwendungsbereiches wirt-schaftspolitisch nicht vertretbar wäre. Das Gutachtendürfte mit dazu beigetragen haben, dass die seinerzeiti-gen Deregulierungsbestrebungen im Bereich des Hand-werks im politischen Raum keine Mehrheit fanden.

Ein Problem, das bereits in den 80er Jahren zunehmendin den Blickpunkt des Interesses rückte, war die schonseinerzeit steigende Belastung der Unternehmen mitPersonalzusatzkosten, die sich insbesondere für arbeits-intensive Produktionsweisen, wie sie im Handwerk vor-gefunden werden, negativ auswirken.

In der Arbeit "Handwerk 2000 – Personalzusatz-kosten, Wettbewerbsperspektiven" (hrsg. von der Ar-beitsgemeinschaft norddeutscher Kreishandwerkerschaften, mitBeiträgen u.a. von Gustav Kucera und Ullrich Kornhardt, 1990)wurde nicht nur eine überproportionale Belastung desHandwerks mit Personalzusatzkosten gegenüber der In-dustrie gemessen an der Wertschöpfung nachgewiesen,sondern auch eine erhebliche Wettbewerbsverzerrungdurch die versicherungsfremden Leistungen in der So-zialversicherung zu Lasten des Handwerks festgestellt.

Als weitere Gutachten, die das SfH in der letzten Zeitaus aktuellem Anlass erstellt hat, sind zu nennen: "Er-mäßigter Mehrwertsteuersatz auf arbeitsintensiveDienst- bzw. Handwerksleistungen" (von UllrichKornhardt, 1998), "Auswirkungen der ökologischenSteuerreform auf das Handwerk" (von Ullrich Korn-hardt, 1999) und "Wirtschaftliche Betätigung vonKommunen auf handwerksrelevanten Märkten inNiedersachsen" (von Ullrich Kornhardt, Ingo Mecke undJörg Oelschläger, 2000).

Abschließend sei erwähnt, dass die Forschungstätigkeitdes Seminars für Handwerkswesen an der UniversitätGöttingen stets nur von einem relativ kleinen Mitarbei-terstamm getragen wurde. Ab 1978 sind im Seminar nurzwei Personen in einem festen Arbeitsverhältnis an-gestellt.

Die Bearbeitung der vielen aufgezeigten The-menbereiche war nur durch die enge Kooperation mitdem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften möglich,was sich in zahlreichen handwerksrelevanten Promotio-nen, welche durch die Direktoren des SfH betreut wur-den, ausdrückte. Gleichfalls war die Vielzahl der Publi-kationen nur möglich, weil es dem SfH immer wiedergelang, Drittmittel zu akquirieren und dadurch seineKapazitäten aufzustocken.

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Das Seminar für Hand-werkswesen zu Beginn des

21. Jahrhunderts

Klaus Müller*

Aus Anlass seines 50-jährigen Jubiläums erfährt das Se-minar für Handwerkswesen an der Universität Göttin-gen (SfH) von vielen Seiten große Anerkennung. Diesegründet sich vor allem auf die erfolgreiche Arbeit desInstitutes in den letzten Jahren, die unterder Direktorenschaft von Professor Dr.Wolfgang König und Professor Dr.Gustav Kucera stattgefunden hat. DemSfH ist es gelungen, sich als Kompetenz-zentrum für das Handwerk im Bereichvolkswirtschaftlicher Fragestellungen zuetablieren. Gerade vor dem Hintergrund,dass einerseits volkswirtschaftlicheThemen im Bereich des Handwerks undder kleinen und mittleren Unternehmenimmer wichtiger werden undandererseits das Handwerk in deramtlichen Statistik zunehmend wenigerBerücksichtigung findet, bekommen dieArbeiten des Institutes eine verstärkteBedeutung.

Konkret versteht sich das SfH als praxisorientiertes In-stitut im Bereich des Handwerks, das den einzelbetrieb-lichen Belangen der Handwerkswirtschaft Rechnungträgt und sie zu handlungsorientierten Ergebnissen ver-dichtet. Die Forschungsarbeiten geben den Unterneh- * Dr. Klaus Müller ist Geschäftsführer des Seminars für Hand-

werkswesen an der Universität Göttingen.

men, Ministerien, Kammern und Verbänden fundierteInformationen für ihre wirtschaftlichen bzw. wirt-schaftspolitischen Entscheidungen an die Hand und tra-gen damit zur Stärkung der Leistungs- und Wettbe-werbsfähigkeit der Handwerksbetriebe bei.

Das SfH führt seine Arbeiten unter dem Dach desDeutschen Handwerksinstitutes e.V. (DHI) durch.Neben dem Göttinger Institut gehören hierzu nochInstitute aus Hannover, Karlsruhe, München, Köln undAachen. Diese haben jedoch andere Forschungs-schwerpunkte, so im technischen, betriebswirtschaft-lichen, pädagogischen und juristischen Bereich. DieDHI-Geschäftsstelle ist vor allem zuständig für die Auf-

stellung des gemeinsamen Forschungs-und Arbeitsprogramms alle zwei Jahreund die Finanzierung, die vorwiegendaus Zuwendungen des Bundesminis-teriums für Wirtschaft, der Länderwirt-schaftsministerien und der Handwerks-organisationen erfolgt.

Derzeit steht das SfH vor großen Her-ausforderungen. Dabei geht es primärdarum, die finanzielle Basis der Hand-werksforschung zu sichern und den Be-dürfnissen der Auftraggeber aus denWirtschaftsministerien und den Hand-werksorganisationen noch stärker als bis-her zu entsprechen. Dies bedeutet, dasInstitut konsequent als Dienstleister für

die Nachfrager seiner Forschungsarbeiten auszurichten,ohne dabei jedoch die eigene wissenschaftlicheUnabhängigkeit einzubüßen.

In den letzten Jahren wurden hierzu schon wichtigeSchritte unternommen. Beispielsweise ist zu erwähnen,dass es immer wieder gelang, Drittmittel zu akquirieren,um die Finanzierung angesichts fallender Zuwendungender DHI-Geldgeber zu sichern. Um innerbetrieblich die

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Effizienz zu erhöhen, wurden im DHI-Verbund mo-derne Organisationsstrukturen eingeführt. Dies bein-haltet u.a. die regelmäßige Erstellung von Projektfort-schrittsberichten und die Einführung einer Kosten-Leistungs-Rechnung, wodurch beispielsweise eine Nach-kalkulation von Projekten möglich wird.

Die Funktion als An-laufstelle für Literatur-anfragen aus demHandwerk konnte ge-stärkt werden, indemdie Möglichkeiten derneuen Informations-technologien konse-quent genutzt wurden.So kann heute jederInteressierte online diewichtigsten Literatur-stellen aus dem Hand-werks bzw. den klei-nen und mittlerenUnternehmen zu ei-nem jeweils interessie-renden Thema abru-fen. Ein großer Vorteilgegenüber anderen On-line-Bibliotheken liegtdabei darin, dass in der Datenbank des SfH nicht nursämtliche Veröffentlichungen zum Handwerk und denKlein- und Mittelunternehmen aufgenommen werden,sondern auch umfangreiche sog. graue Literaturenthalten ist.

Die Anlaufstelle für Literaturfragen aus dem Handwerkist ein wichtiger Baustein, um die Verankerung des SfHin den Handwerksorganisationen zu stärken. Dies ge-schieht aber auch auf andere Weise. Hervorzuheben istan dieser Stelle vor allem die Einführung des Volkswirte-

Forums, wo sich regelmäßig die Volkswirte aus denHandwerkskammern treffen, um über aktuellehandwerksbezogene Themen zu diskutieren, ohne imeinzelnen auf handwerkspolitische Restriktionen Rück-sicht nehmen zu müssen. Großer Wert wird auf diesenTagungen auch auf ein angenehmes Klima gelegt. Dieshat sicher dazu beigetragen, dass sich aus dem Kreis der

Teilnehmer des Volks-wirte-Forums ein en-ger Verbund entwi-ckelt hat, wodurch dieAnbindung des SfH andie Handwerksorga-nisationen noch ver-stärkt wird.

Die Dienstleistungs-orientierung äußertsich beispielsweiseauch darin, dass dieProjekte des Institutesin enger Kooperationmit einem An-wendungspartner auseiner Handwerksorga-nisation oder einemWirtschaftsministeriumdurchgeführt werden.

Teilweise findet auch eine Mitarbeit des Anwen-dungspartners an einem Projekt statt oder dieser wird imRahmen eines Ad-hoc-Arbeitskreises in das Projekteinbezogen.

Weiter wird die Teilnahme an verschiedenen Arbeits-kreisen innerhalb der Handwerksorganisationen konse-quent genutzt, um dort eigene Forschungsergebnisse zupräsentieren, aber auch ein Feedback über die eigeneForschungsarbeit zu erhalten, damit zukünftig die Ar-beiten noch anwendungsorientierter erfolgen können.

Teilnehmer des Volkswirte-Forums 2002 in Düsseldorf

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Vor diesem Hintergrund kristallisieren sich die Stärkendes Institutes heraus. Zum einen ist die oben bereits er-wähnte enge Kooperation mit den Handwerksorganisa-tionen zu nennen, wobei ein besonders enger Bezugzum niedersächsischen Handwerk besteht. In diesen Zu-sammenhang dürfte von nicht unwesentlicher Bedeu-tung sein, dass das Institut institutionell von einem För-derverein, dem als Mitglieder Handwerkskammern,Wirtschaftsministerien und andere Handwerksorganisa-tionen angehören, getragen wird. "Geborener" Vorsit-zender des Fördervereins ist der Präsident der Vereini-gung der Handwerkskammern Niedersachsen. Denstellvertretenden Vorsitz hat traditionsgemäß der zu-ständige Referent im Niedersächsischen Ministerium fürWirtschaft, Arbeit und Verkehr inne. Außerdem bestehtein Beirat mit Persönlichkeiten aus dem Handwerk, derdas Institut bei wissenschaftlichen Fragen berät.

Daneben ist als zweite große Stärke des SfH die Anbin-dung an die Universität Göttingen zu nennen (An-In-stitut). Hiervon profitieren beide Seiten. Das SfH vorallem dadurch, dass über die Direktoren des Institutsqualifizierter wissenschaftlicher Nachwuchs in Gestaltvon Doktoranden oder wissenschaftlichen Hilfskräftenfür das Institut gewonnen werden kann, die in begrenz-tem Umfang dazu beitragen, die personellen Kapazitätendes Institutes zu erweitern. In Zukunft soll durch dieUmwidmung einer Professorenstelle (Lehrstuhl) an derWirtschaftswissenschaftlichen Fakultät die Handwerks-und Mittelstandsforschung ein noch größeres Gewichtbekommen. Die Synergieeffekte können dadurch nochbesser genutzt werden.

Aber auch die Universität profitiert von der Existenz desSfH. Studenten werden in ihrem Studium in handwerks-bezogenen Lehrveranstaltungen, die in regelmäßigenAbständen abgehalten werden, mit Fragen und Proble-men dieses Wirtschaftsbereiches vertraut gemacht, sodass sie in ihrer späteren Berufspraxis Problemen desHandwerks aufgeschlossener gegenüberstehen. In die-

sem Kontext übernehmen die Mitarbeiter des SfH eineumfangreiche Betreuung von Diplomarbeiten und Dis-sertationen, wovon die Studenten gerne Gebrauch ma-chen, weil hier eine praxisorientierte Anwendung ihrestheoretischen Wissens möglich ist.

Die umfangreiche Bibliothek des SfH wird zu Lehr- undForschungszwecken zur Verfügung gestellt. DiePublizierung der vielfachen Aktivitäten des SfH(Forschungsarbeiten, Vorträge, Gutachten, Sachverstän-digentätigkeit etc.) fördert das Ansehen der Georgia Au-gusta.

Ein SfH-Mitarbeiter hat die Doktorprüfung be-standen und küsst traditionsgemäß das GöttingerGänseliesel.

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Bei allen Stärken dürfen aber auch die gravierendenProbleme nicht vergessen werden, denen sich das Insti-tut derzeit gegenübersieht. Hier ist vor allem der obenbereits angedeutete starke Rückgang der Fördermittel zuerwähnen. Dies hat zur Folge, dass das Institut mehrDrittmittel einwerben muss, nicht nur, um Doktorandenbeschäftigen zu können, sondern auch, um einen Teilder Personalkosten der festangestellten Mitarbeiter so-wie der Sachkosten zu erwirtschaften.

Das Institut war in diesem Bereich in den letzten Jahrenrecht erfolgreich und die Akquisition von Drittmittelnist sicher auch als Indiz für die gute Arbeit einesInstitutes anzusehen. Hierbei muss jedoch beachtetwerden, dass durch den Zwang, Drittmittel einzutreiben,wobei als Geldgeber die mannigfaltigsten Institutionenin Frage kommen, die eigentliche Funktion des SfHsowie des gesamten DHI, wissenschaftliche Forschung(einschließlich Grundlagenforschung) im Bereich desHandwerks bzw. der Klein- und Mittelbetriebe zubetreiben, teilweise beeinträchtigt wird.

Ein zweites Problem betrifft die Personalsituation desInstitutes. Neben den beiden nebenberuflich wirkendenDirektoren und einigen Doktoranden sind im SfH nurzwei festangestellte wissenschaftliche Mitarbeiter tätig.Eine dritte Mitarbeiterstelle, die vom Vorstand des DHIbereits bewilligt worden war, konnte aus finanziellenGründen vorerst nicht besetzt werden. Dies ist viel zuwenig, um den vielfältigen Wünschen aus den Hand-werksorganisationen und den Wirtschaftsministerien, diean das Institut herangetragen werden, gerecht werden zukönnen.

So ist bei den Themenvorschlägen zum letzten For-schungs- und Arbeitsprogramms das SfH von allenDHI-Instituten mit Abstand am häufigsten genanntworden. Das demonstriert nicht nur die Anerkennung,die das SfH als Forschungseinrichtung erfährt, sondernauch, dass volkswirtschaftliche Fragen für das Handwerkeinen großen Stellenwert besitzen und daher eine eigen-ständige Forschungseinrichtung für volkswirtschaftlicheThemen innerhalb des DHI unbedingt erforderlich ist.

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Seminar für Handwerkswesen ander Universität GöttingenDirektoren:Prof. Dr. Wolfgang KönigProf. Dr. Gustav KuceraGeschäftsführer:Dr. Klaus Müller

Förderverein:Förderverein des Seminars für Handwerkswesen ander Universität Göttingen e.V.Vorsitzender: Präsident Gernot Schmidt (VHN)

Beirat:Vorsitzende:HGF Jutta Schwarzer,(HWK Hildesheim)

Dachinstitut:Deutsches HandwerksinstitutBerlin e.V.Vorsitzender des Vorstandes:GS Hanns-Eberhard Schleyer(ZDH)

Forschungsschwerpunkte:• Marktsituation und Wettbewerbsfähigkeit,• Arbeitsmarkt und Beschäftigung,• Außenwirtschaftliche Aspekte• Kooperation, Kooperationsmanagement,• Struktur- und Perspektivanalysen.

Umsetzung Ergebnisse:Veröffentlichungsreihen• Göttinger Handwerkswirtschaftliche Studien• Göttinger Handwerkswirtschaftliche Arbeitshefte,• Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft,• International Small Business SeriesWeiterbildungsveranstaltungen für Unternehmens-berater aus dem Handwerk,Vorträge, Mitarbeit in Gremien

Leitstelle fürLiteraturanfragenaus dem Handwerk

Finanzierung:Bund 40%Länder 40%DHKT 20%

•Online-Literaturdatenbank,• Bibliographie des Hand-

werks und Gewerbes,• Bibliothek mit 20.000 Bän-

den

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Aktuelle Forschungsergebnissedes Seminars für Handwerks-

wesen

1. Regionales EntwicklungskonzeptHandwerk

Der Hintergrund für die Erstellung eines RegionalesEntwicklungskonzept (REK) Handwerk liegt darin, dasssich das Handwerk als einer der bedeutendsten Wirt-schaftsbereiche Deutschlands in den nächsten Jahrengroßen Herausforderungen gegenüber sieht. Die Hand-werksorganisationen müssen auf diese Herausforde-rungen rechtzeitig und zielgerichtet reagieren. Hierzubedürfen sie eines fundierten Konzeptes, das in sichkonsistent ist und auch die Flexibilität besitzt, sich Ver-änderungen der Rahmenbedingungen in der Zukunftanzupassen. In Zusammenarbeit mit der Handwerks-kammer Trier hat das Seminar für Handwerkswesen ander Universität Göttingen ein REK-Handwerk für dieRegion Trier erstellt.

Das REK-Handwerk beruht im Wesentlichen auf zweiSäulen. Die erste Säule wird durch ein Stärken-Schwä-chen-Profil gebildet, das nach branchenübergreifendenund branchenbezogenen Gesichtspunkten differenziertwird. Diese Momentaufnahme zeigt, ob das Handwerkin einzelnen Feldern positiv oder negativ von der Norm,also dem Handwerk in vergleichbaren Referenzgebieten(z.B. Bundesland) abweicht. Das Stärken-Schwächen-Profil beinhaltet eine Bestandsanalyse des Handwerks inder Region und Erklärungsansätze für die aufgezeigtenStärken und Schwächen. Die Erklärungsansätze fußen

primär auf Indikatoren, die Hinweise für die Situationdes gesamten Handwerks oder für einzelne Hand-werkszweige in der Region geben. SolcheUmfeldindikatoren sind beispielsweise die Entwick-lung von Einwohnerzahlen, Zahl der Haushalte, Kauf-kraft, interregionale Pendler- und Wanderungsbewe-gungen sowie die Industriedichte in einer Region. Einezweite Informationsquelle bilden Workshops mit ausge-wählten Handwerksunternehmern aus der Region.Hierüber können zusätzliche Erkenntnisse über diespezifische Lage des Handwerks im Untersuchungsge-biet gewonnen werden.

Um Hinweise darüber zu bekommen, wie sich die ge-genwärtige Situation des Handwerks in der Region inZukunft möglicherweise verändern wird, werden alszweite Säule des REK-Handwerk prognostizierbareEntwicklungstrends in Wirtschaft und Gesellschaftermittelt. Dabei gelten einige Trends für das Handwerkbzw. einige Handwerksbranchen bundesweit gleicher-maßen, andere Trends wirken in der Untersuchungsre-gion stärker oder schwächer als anderswo. Zusätzlichlassen sich einige Trends finden, die nur für das Hand-werk im Untersuchungsgebiet von Relevanz sind.

Auf Grundlage des Stärken-Schwächen-Profils und derzukünftigen Entwicklungstrends des Handwerks in derRegion kann ein konkretes Handlungskonzept für dieArbeit der Handwerkskammer in den nächsten Jahrenerstellt werden. Hierzu ist es notwendig, bisherigen Ak-tivitäten der Handwerkskammer zu analysieren und auf-grund der vorgeschlagenen Leitlinien neue Aktivitätenzu formulieren. Hierzu ist ein breiter Diskussionsprozesszusammen mit der Handwerkskammer notwendig.

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Aufbau der Arbeit

SfH Göttingen

nach Kundenkreis

nach Absatzregion

Kap. 6

nach Wettbewerbs-

situationKap. 7

Handwerksnahe InfrastrukturKap. 10.2

regionale Steuern und

Förder-maßnahmenKap. 10.3

Handwerks-organisationen

Kap. 10.4

Lebens- bedingungen in

der RegionKap. 10.5

HandwerkGrunddaten

Kap. 2

AbsatzmarktBeschaffungsmarkt

Kap. 9Arbeitsmarkt

Kap. 8Rahmenbedingungen

Kap. 10

Existenzgründungen und Generationswechsel

Kap. 3

privater AbsatzmarktKap. 4

gewerblicher und öffentlicher Absatzmarkt

Kap. 5

Bauhaupt- und Ausbaugewerbe

Kap. 12

sonst. konsumentenorient. Handwerke

Kap. 16

Handwerke für den gewerblichen Bedarf

Kap. 13

Nahrungsmittel-handwerke

Kap. 14

Kfz- Handwerke

Kap. 15

Wichtig ist, dass dieses Konzept nicht starr angelegt ist,sondern kontinuierlich den Veränderungen der Umweltangepasst wird. Dazu dient ein laufend zu aktualisie-render Datenpool. Dieser Pool kann immer dann heran-gezogen werden, wenn bei der Erstellung von Gutach-ten, Statements, Reden etc. oder zur Vorbereitung vonSitzungen die Argumentation der Handwerkskammerdurch aktuelles statistisches Datenmaterial untermauertwerden soll.

Veröffentlichung

Klaus Müller: Regionales Entwicklungskonzept Handwerk. Ein In-strument zur Stärkung handwerklicher Strukturen im regionalen Wirt-schaftsgefüge, Göttinger Handwerkswirtschaftliche Arbeitshefte, Heft 47,29 Seiten, Göttingen 2002.

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2. Investitionsverhalten im Handwerk –Ursachen für die Investitionsschwächeseit Mitte der 90er Jahre

Investitionen sind in wachsenden Volkswirtschaften vonbesonderer Bedeutung. Für den einzelnen Betrieb stellensie die Basis seiner Existenz dar. Auf gesamtwirt-schaftlicher Ebene sind sie Voraussetzung für denWohlstand eines Landes. Auch für den Wirtschaftsbe-reich Handwerk ist ein hohes und stetiges Maß an In-vestitionsaktivitäten die Grundlage für die Erhaltung derWettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Um so mehrmuss es Besorgnis erregen, dass die Investitionen derHandwerksbetriebe seit Jahren rückläufig sind. Es ist zubefürchten, dass die nun schon seit Mitte der 90er Jahreanhaltende Investitionsschwäche dem Handwerk mittel-und langfristig Wachstumspotenziale entzieht und dieBewältigung des Strukturwandels in den Betriebengefährdet. Eine länger andauernde Investitionszurück-haltung im Handwerk hätte zudem fatale Folgen für dieBeschäftigung sowie das Angebot an Ausbildungs-plätzen und damit für die Bildung von Humankapital inDeutschland.

Vor diesem Hintergrund hat das Seminar für Hand-werkswesen an der Universität Göttingen im Auftrag derHandwerkskammer Kassel untersucht, worin dieUrsachen für die rückläufige Investitionstätigkeit imHandwerk liegen und von welchen Faktoren das Inves-titionsverhalten der Handwerksbetriebe abhängt. Zielwar es herauszufinden, wo geeignete Ansatzpunkte fürwirtschaftspolitische Maßnahmen liegen, mit denen einenachhaltige Verbesserung der Produktions- und Inves-titionsentwicklung im Handwerk erreicht werden kann.

Da es keine originären statistischen Daten über die In-vestitionen im Handwerk gibt, wurden im Rahmen derUntersuchung zum einen die in regelmäßigen Abständendurchgeführten Konjunkturumfragen im Handwerk in

Hessen und Thüringen im Hinblick auf die dort gestell-ten Fragen zu den Investitionsaktivitäten der Betriebeanalysiert. Zum anderen fand in beiden Bundesländerneine repräsentative Befragung von Handwerksbetriebenzum Investitionsverhalten statt.

Die Untersuchung bestätigte nicht nur eine tendenziellrückläufige Investitionstätigkeit im Handwerk seit An-fang der 90er Jahre, sondern stellte darüber hinaus aucheine deutlich geringere Investitionsdynamik des Hand-werks im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen inden letzten Jahren fest.

Die Investitionsschwäche im Handwerk lässt sich derUntersuchung zufolge vor allem auf drei Ursachen zu-rückführen:

• Eine wesentliche Ursache für die im letzten Jahr-zehnt zu beobachtende Wachstums- und Investiti-onsschwäche des Handwerks liegt in seiner Wirt-schaftszweig- bzw. Branchenstruktur. So hat dieseit Mitte der 90er Jahre anhaltende rezessive Ent-wicklung im Baugewerbe, auf das rund 40 % deshandwerklichen Gesamtumsatzes entfällt, die Ge-samtentwicklung im Handwerk maßgeblich beein-flusst. Daneben ist das Handwerk sowohl im Ver-arbeitenden Gewerbe als auch im Dienstleistungsbe-reich überdurchschnittlich stark auf Märktenvertreten, die in den 90er Jahren stagnierten oderschrumpften und daher eher als wachstumsschwachanzusehen sind. Dagegen ist das Handwerk aufwachstumsstarken bzw. expansiven Märkten, insbe-sondere im Dienstleistungsbereich, deutlich unter-repräsentiert.

• Die relative Wachstumsschwäche des Handwerksund die geringe Investitionsdynamik seit Mitte der90er Jahre hängen daneben maßgeblich mit der fastausschließlichen Binnenmarktorientierung diesesWirtschaftsbereichs zusammen. Eine Analyse derletzten Jahrzehnte zeigt, dass das Handwerk immer

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dann mit der gesamtwirtschaftlichen EntwicklungSchritt halten oder sogar höhere Umsätze erzielenkonnte, wenn die entscheidenden Wachstumsim-pulse vom Binnenmarkt ausgingen. In Phasen ex-portgetragenen Wachstums dagegen blieb dasHandwerk zumeist deutlich hinter dem Wachstumder Gesamtwirtschaft zurück.

• Schließlich deuten verschiedene Indikatoren auf einegewisse pessimistische Grundstimmung in denHandwerksbetrieben hin, die sich tendenziell in denletzten Jahren noch verstärkt haben dürfte. Diesepessimistische Grundstimmung im Handwerk hatzum einen ihre Ursachen im Preis- und Kosten-druck, dem das Handwerk in immer stärkeren Maßeausgesetzt ist; zum anderen kann sie auf die gesell-schaftlichen und politischen Bestrebungen zur Än-derung der rechtlichen und institutionellen Rahmen-bedingungen zurückgeführt werden, denen dasHandwerk als Wirtschaftsbereich seine corporateidentity verdankt. Die mit diesen Tendenzen ver-bundenen Verunsicherungen wirken sich negativ aufeine innovative Investitionstätigkeit im Handwerkaus.

Daneben hängt die seit einigen Jahren festzustellendeInvestitionsschwäche im Handwerk auch mit langfristi-gen Tendenzen der Wirtschaftentwicklung zusammen,denen es durch seine Stellung in der Gesamtwirtschaftausgesetzt ist. Interpretiert man die Wirtschaftsent-wicklung als Abfolge von langen Wellen (Kondratieff-Zyk-len), befindet sich die Wirtschaft der BundesrepublikDeutschland seit Mitte der 70er Jahre im Abschwung ei-ner langen Welle, die durch abnehmende durchschnitt-liche Wachstumsraten, tendenziell zunehmende Ar-beitslosigkeit, eine schwache Binnennachfrage und zu-nehmenden Preiswettbewerb auf zahlreichen Absatz-märkten charakterisiert ist.

Eine empirische Analyse zeigt, dass das Handwerk imAbschwung einer langen Welle seine relative Position in

der Gesamtwirtschaft tendenziell verschlechtert, weil esAnteile an der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung undden Umsätzen verliert. Der Grund liegt darin, dass derAbschwung einer langen Welle durch einen starken undim Verlauf zunehmenden Preiswettbewerb ge-kennzeichnet ist, der sich für das arbeitsintensive Hand-werk aus verschiedenen Gründen nachteilig auswirkt.Dagegen bieten sich dem Handwerk im Aufschwung ei-ner langen Welle zahlreiche Möglichkeiten, Wert-schöpfungs- und Marktanteile zurückzugewinnen, weiles dann seine Stärken (Konsumnähe, Humankapital-intensität, Flexibilität) ausspielen und als Parameter imProduktneuerungswettbewerb einsetzen kann. Daherverbesserte das Handwerk im letzten Kondratieff-Auf-schwung bis Anfang der 70er Jahre seine volkswirt-schaftliche Position.

Ansatzpunkte für wirtschaftspolitische Maßnahmenergeben sich vor allem aus den lang- und mittelfristigenEntwicklungstendenzen der Wirtschaft sowie den kon-kreten Problemen, denen sich die Handwerksbetriebebei ihrer Wettbewerbsführung gegenübersehen. Diesewerden in der Studie im einzelnen aufgezeigt unddiskutiert.

Veröffentlichung

Ullrich Kornhardt u. Gustav Kucera: Investitionsverhalten im Hand-werk − Ursachen für die Investitionsschwäche des Handwerks seit Mitteder 90er Jahre, Göttinger Handwerkswirtschaftliche Studien, Band 68,267 Seiten, Duderstadt 2003.

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3. Der Generationswechsel im Handwerkim Zeichen von Existenzgründungs-prognosen

Ausgangspunkt der Untersuchung ist, dass die Zahl derExistenzgründungen im Handwerk seit einigen Jahrenstark zurückgeht. Dies liegt jedoch nicht daran, dass dasInteresse an einer Selbstständigkeit in diesem Wirt-schaftsbereich nachgelassen hat (Verhaltensfaktor), son-dern vor allem daran, dass durch den demographischenWandel die Zahl der Personen in dem Alter, in demGründungen primär vorgenommen werden, sehr starkgesunken ist. Sieht man den Demographischen Faktorals kaum beeinflussbar an, hat sich das Existenzgrün-dungsgeschehen im Handwerk also nicht so schlechtentwickelt, wie häufig behauptet wird. Dafür spricht,dass der Anteil des Handwerks an allen Existenzgrün-dungen in den letzten Jahren mit ca. 14 % in etwa kon-stant geblieben ist.

Die Prognose für die Existenzgründungszahlen imHandwerk wurde für unterschiedliche Entwicklungensowohl des Demographischen Faktors als auch desVerhaltensfaktors durchgeführt. Bei den meisten Varian-ten der Prognose wird die Zahl der Zugänge in dieHandwerksrolle bis zum Jahr 2010 von derzeit 34.000(früheres Bundesgebiet) bzw. 8.600 (neue Bundesländer)auf ca. 26.000 bzw. 7.000 stark sinken. Nur unter opti-mistischen Annahmen wird der Rückgang geringer aus-fallen.

Bei der Ermittlung der Meisterreserve ist zwischen ei-ner Reserve im engeren und einer Reserve im weiterenSinne zu unterscheiden. Die Meisterreserve im weiterenSinne gibt die Zahl aller Handwerksmeister an, die sichnoch nicht selbstständig gemacht haben, an. Die Meis-terreserve im weiteren Sinne ist dagegen um diejenigenPersonen reduziert, die an einer Selbstständigkeit kein

Interesse haben. Nach den Berechnungen des Seminarsfür Handwerkswesen liegt die Meisterreserve im weite-ren Sinne, sofern als Zeitraum die letzten 20 Jahren he-rangezogen werden, bei 230.000 Meistern. Reduziertman diesen Zeitraum auf die letzten 10 Jahre, sind esnur noch 80.000 Personen. Betrachtet man die Meister-reserve im engeren Sinne, so sinken diese Werte auf128.000 bei einer Berücksichtigung der letzten 20 Jahrebzw. auf ca. 45.000 bei Berücksichtigung der letzten10 Jahre.

Der Betriebsbestand im Handwerk wird in dennächsten Jahren wahrscheinlich erheblich sinken. Nurunter sehr optimistischen Annahmen kann für die neuenBundesländer eine leichte Erhöhung prognostiziert wer-den. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die Zahl der Be-triebe bis zum Jahr 2010 auf 463.000 (früheres Bundes-gebiet) bzw. gut 100.000 (neue Bundesländer) zurückge-hen wird.

Bezogen auf den Generationswechsel im Handwerkbedeuten die Ergebnisse, dass in den nächsten 10 Jahrenwerden etwa 240.000 handwerkliche Betriebsinhaberausscheiden. Davon sind etwa 80.000 bis 120.000 Be-triebe übergabefähig. Von den im gleichen Zeitraumprognostizierten 240.000 Existenzgründern im Hand-werk interessieren sich etwa 80.000 bis 120.000 für eineÜbernahme. Somit kann nicht davon ausgegangen wer-den, dass in den nächsten Jahren ein erhebliches Nach-folgedefizit eintreten wird. In regionaler und branchen-bezogener Hinsicht kann es jedoch zu Engpässen kom-men.

Zu beachten ist, dass die Ergebnisse der Studie auf Ba-sis der bisherigen Handwerksordnung abgeleitetwurden. Welche genauen Auswirkungen deren geplanteNovellierung auf die Zahl der Betriebe und Beschäftig-ten haben wird, ist nur schwer vorauszusagen. Sicherdürften sich Impulse für eine Erhöhung der Zahl derExistenzgründungen ergeben. Dies gilt insbesondere für

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diejenigen Handwerkszweige, die von Anlage A nachAnlage B überführt werden sollen, wo es also keinerleiZugangsbeschränkungen mehr geben wird. Ob die Zahljedoch gegenüber dem letzten Jahr ansteigen oder obsich der Rückgang nur reduzieren wird, ist unklar. Dies

hängt davon ab, ob der Verhaltensfaktor, der sich sicherpositiv entwickeln wird, den negativen Trend des De-mographischen Faktors kompensieren kann. Dies istjedoch nicht unbedingt zu erwarten.

Prognose des Betriebsbestandes im Handwerk (Früheres Bundesgebiet)

0

100.000

200.000

300.000

400.000

500.000

600.000

2003

2005

2007

2009

2011

2013

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2017

2019

2021

2023

2025

2027

2029

2035

2037

2039

2041

2043

2045

2047

2049

Realist. Fall Pessimist. Fall Optimist. Fall

SfH Göttingen

Zum einen ist auch die Zahl der Existenzgründungen imhandwerksähnlichen Gewerbe, wo bislang schon keineZugangsbeschränkung vorliegt, seit fünf Jahrenrückläufig, wobei dieser Trend sogar stärker als imVollhandwerk ausfällt. Zum anderen stellt das fehlendeEigenkapital sicher ein großer Hemmschuh für zu-sätzliche Existenzgründungen dar. Gerade vor demHintergrund der derzeitigen restriktiven Kreditvergabevon Sparkassen und Banken erscheinen hier Frage-

zeichen angebracht. Wahrscheinlich wird vor allem dieZahl der Gründungen mit relativ geringem Kapital-umsatz steigen.

Sicher erscheint hingegen, dass sich der bisherige Zu-sammenhang zwischen Meisterprüfungen und Exis-tenzgründungen auflösen wird, da die Zahl der Meister-prüfungen gegen den prognostizierten Trend zurückge-hen dürfte. Außerdem dürfte die Abgangsquote steigen,

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da die zusätzlichen Existenzgründer in Folge ihrer gerin-geren Qualifikation wahrscheinlich eine geringe Überle-bensrate aufweisen.

Zu beachten ist außerdem, dass aus den zusätzlichenExistenzgründungen aufgrund der Novellierung derHandwerksordnung nicht unbedingt ein positiver Be-schäftigungseffekt resultiert. Zu erwarten ist, dass vorallem diejenigen Handwerker eine selbstständige Exis-tenz gründen, die bislang keine Meisterprüfung abgelegthaben. Damit fehlt ihnen jedoch eine wichtige Grund-lage, um in einen innovativen Wettbewerbsprozesseinsteigen können. Die Gefahr besteht, dass sie ihrÜberleben am Markt primär durch einen ruinösenPreiswettbewerb zu sichern versuchen. Die Folge ist,dass durch die geringe Preiselastizität auf den meistenHandwerksmärkten die Marktneulinge keine stabileBasis aufbauen können und die bisherigen Unternehmenso große Verluste erleiden, dass sie sich nicht mehr amMarkt behaupten können. Das Ergebnis wäre ein Ne-gativsummenspiel; die Beschäftigung würde also sinken.

Veröffentlichung

Klaus Müller: Der Generationswechsel im Handwerk im Zeichen vonExistenzgründungsprognosen, Göttinger Handwerkswirtschaftliche Ar-beitshefte, Heft 52, 62 Seiten, Göttingen 2003

4. Perspektiven der EU-Osterweiterung fürdas deutsche Handwerk

Die Erweiterung der Europäischen Union in RichtungMittel- und Osteuropa wird schon bald Realität sein. Esliegt auf der Hand, dass das deutsche Handwerk die EU-Osterweiterung sorgfältig beachten und nach Möglich-keit auf sie vorbereitet sein muss. Die Gründe hierzusind vielfältiger Natur. Vor allem dürften das relativeLohnniveau und die gemeinsame Grenze mit den Bei-

trittskandidaten Polen und Tschechische Republik sowiedie resultierende Arbeitnehmerfreizügigkeit eine großeRolle spielen.

Im jetzigen Stadium lassen sich durchaus schon positiveund negative Wirkungen der EU-Osterweiterung aufden deutschen Mittelstand absehen: Auf wichtigen hei-mischen Märkten wird die Wettbewerbsintensität zu-nehmen, andererseits eröffnen sich für überregional tä-tige Handwerksbetriebe attraktive Exportmöglichkeiten.Der grenzüberschreitenden betrieblichen Kooperationdürfte ein besonderes Gewicht zukommen.

Genauer werden die Auswirkungen in der folgenden Ta-fel dargestellt. Diese unterscheidet nach Auswirkungen:

• die aus der Öffnung und Liberalisierung der StaatenMittel- und Osteuropas resultieren und bereits heutedas deutsche Handwerk tangieren,

• die direkt nach dem Beitritt am 01. Mai 2004 ein-treten und

• die nach Ablauf der Übergangsfristen, die je nachBranche und Land bzw. Region bis zu sieben Jahrendauern können, eintreten.

Veröffentlichung

Perspektiven der EU-Osterweiterung für das deutsche Handwerk, hrsg.vom Seminar für Handwerkswesen an der Universität Göttingen, Kon-taktstudium Wirtschaftswissenschaft 2001, 167 S., Duderstadt 2002.

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Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf das deutsche Handwerk: ein Überblick

schon vordem Beitritt

nachBeitritt1.5.2004

nach maximalerÜbergangsfrist

Konkurrenz auf heimischen Markt durch ....

Importe aus MOEL - - *

Handwerker aus MOEL erbringt Dienstleistungen in Deutschland - - - - -

Schwarzarbeiter oder illegale Betätigung von Handwerkern aus MOEL inDeutschland

- - - - - - - -

deutscher Kunde begibt sich zum Dienstleister in MOEL oder kauft in MOELHandwerksprodukte

- - - - -

durch Niederlassungen (bzw. Joint Venture) von Firmen aus MOEL - - *

Absatz von Produkten und Leistungen an Abnehmer aus Beitrittsstaaten

Export deutscher Handwerksprodukte in MOEL + ++ *

deutscher Handwerker erbringt Dienstleistungen in MOEL + ++ *

Kunden aus MOEL kaufen Handwerksprodukte in Deutschland 0 + *

deutscher Handwerker gründet Joint Venture / Niederlassung in MOEL, um MOEL-Märkte zu beliefern

+ ++ *

Bezug von Vorleistungen und Vorprodukten aus den Beitrittsstaaten

Deutscher Handwerker importiert Vorprodukte aus MOEL + ++ *

Deutscher Handwerker beauftragt Subunternehmer aus MOEL 0 + ++

Deutscher Handwerker gründet Joint Venture / Niederlassung in MOEL zurLohnveredlung

++ ++ *

Arbeitsmarkt

Deutscher Handwerker beschäftigt Facharbeiter aus MOEL + + ++

Deutscher Handwerker bildet Lehrling(e) aus MOEL aus 0 + ++

Regionalpolitik der EU

Abbau Gewerbeförderung 0 0 -- (ab 2007)* hier Übergangsfrist nicht relevant MOEL = Mittel- und osteuropäische Länder

+++ große Chancen - geringe Risiken++ mittlere Chancen - - mittlere Risiken+ geringe Chancen - - - große Risiken0 nicht relevant

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5. Arbeitskräftebedarf und Fachkräfte-sicherung im Handwerk

Die Verfügbarkeit von Arbeitskräften ist für das Hand-werk als besonders arbeitsintensiver Wirtschaftsbereichvon herausragender Bedeutung. Dabei geht es nicht nurdarum, auf ein ausreichend großes Reservoir an Arbeits-kräften zurückgreifen zu können. Vielmehr hängt dieSicherung der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit derHandwerksbetriebe entscheidend davon ab, für dieüberwiegend anspruchsvollen Tätigkeiten auch ent-sprechend qualifizierte Fachkräfte zu finden und imHandwerk zu halten. Mit rund 80 % ist der Facharbei-teranteil im Handwerk so hoch wie in keinem anderenWirtschaftsbereich.

Seit einiger Zeit ist in Teilbereichen der Wirtschaft, soauch in weiten Teilen des Handwerks, ein Mangel anFacharbeitskräften festzustellen, während gleichzeitigrund 4 Mio. Arbeitsplätze fehlen. Um die Hintergründefür diesen ausgeprägten Mismatch auf dem Arbeitsmarktzu beleuchten und die möglichen Ursachen für denFacharbeitermangel wie auch die Perspektiven einer zu-kunftsfähigen Versorgung mit Fachkräften in den Hand-werksbetrieben aufzuzeigen, führte das Seminar fürHandwerkswesen zu dieser Thematik eine wissenschaft-liche Tagung mit namhaften Experten durch.

Als zentrales Ergebnis lässt sich unter anderen festhal-ten, dass aufgrund der demografischen Entwicklung dieZahl der verfügbaren Arbeitskräfte in Deutschlandlangfristig stark abnimmt. Ohne Zuwanderung aus demAusland könnte das Arbeitskräfteangebot von heuterund 41 Mio. Erwerbspersonen bis zum Jahr 2040 auf25 Mio. sinken.

Selbst bei einem jährlichen Wanderungsüberschuss von100.000 oder 200.000 Personen wird die Bevölkerungs-zahl zurückgehen. In diesem Fall würde das Arbeits-

kräfteangebot in den nächsten 40 Jahren je nach Ent-wicklung bei der Erwerbsbeteiligung um etwa 7 Mio. bis11 Mio. abnehmen.

Nach dem Betriebspanel des Instituts für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung lässt sich der Fachkräftemangel(Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung sowieMeister und Techniker) derzeit insgesamt auf rund400.000 Personen beziffern.

Im Handwerk besteht ein Mangel an ausreichend quali-fizierten Arbeitskräften vor allem im Metall- und Nah-rungsmittelgewerbe sowie teilweise im Dienstleistungs-gewerbe (Augenoptiker, Zahntechniker).

Der sich langfristig abzeichnende Fachkräftemangel lässtsich allerdings durch die Aktivierung heimischer Per-sonalreserven deutlich verringern. Zu denken ist hierinsbesondere an eine Steigerung der Erwerbsbeteiligungvon Frauen und älteren Menschen. Dies setzt allerdingsvoraus, dass die hierfür notwendigen Rahmenbedin-gungen geschaffen werden.

Auf lange Sicht kann der Arbeitskräftebedarf inDeutschland ohne eine entsprechende arbeitsmarktori-entierte Zuwanderung jedoch nicht gedeckt werden. Da-bei ist zu bedenken, dass unter realistischen AnnahmenZuwanderung den Rückgang und die Alterung des Ar-beitskräfteangebots nur dämpfen, nicht aber völlig auf-heben kann. Aus Sicht des Arbeitsmarktes wäre vor al-lem eine Zuwanderung junger, qualifizierter Arbeits-kräfte erwünscht. Allerdings ist dabei zu beachten, dassdie meisten entwickelten Länder vor ähnlichen demo-graphischen Problemen stehen.

Die Probleme des Handwerks, in ausreichender Zahlqualifizierte Facharbeitskräfte zu finden, hängen zueinem großen Teil mit der relativ schwachen Positiondes Handwerks auf dem Arbeitsmarkt zusammen.Hieran dürfte sich auch künftig nur wenig ändern.

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Seit Jahren wandert rund die Hälfte der im Handwerkausgebildeten Fachkräfte in andere Wirtschaftssektoren,insbesondere in die Industrie ab, wobei bessere Ver-dienst- und bessere Aufstiegsmöglichkeiten die wich-tigsten Abwanderungsmotive sind. Zur Sicherstellungeiner ausreichenden Zahl qualifizierter Fachkräfte imHandwerk wird es künftig entscheidend darauf an-kommen, die Beschäftigten längerfristig an den Betriebzu binden bzw. im Handwerk zu halten und entspre-chend weiterzubilden.

Die Rekrutierung von Facharbeitskräften im Handwerkdurch eigene Nachwuchsausbildung in den Betriebenwird auch in Zukunft der wichtigste Weg sein, die Ver-sorgung mit Facharbeitskräften sicherzustellen. Dabeiwird es in Zukunft zunehmend wichtiger, vor allemleistungsstarke Jugendliche für eine Ausbildung imHandwerk zu gewinnen.

Veröffentlichung

Fachkräftesicherung im Handwerk vor dem Hintergrund strukturellerWandlungen der Arbeitsmärkte, hrsg. vom Seminar für Handwerkswe-sen an der Universität Göttingen, Kontaktstudium Wirtschaftswissen-schaft 2002, 218 S., Duderstadt 2003.

6. Sicherung und Schaffung von Arbeits-plätzen im Handwerk durch Auslands-aktivitäten

Den Auslandsaktivitäten im deutschen Handwerk wurdebislang keine allzu große Beachtung geschenkt. Diesmag vor allem daran gelegen haben, dass Handwerks-unternehmen überwiegend einen regionalen Absatzbe-reich aufweisen und Auslandsgeschäfte für sie daherkein Thema waren. Dies hat sich in den letzten Jahrenbeträchtlich geändert. Zwar ist bislang nur ein relativkleiner Teil der Handwerksbetriebe im Ausland tätig,

aber diese Betriebe demonstrieren sehr gut, dass zu die-sem Wirtschaftsbereich neben eher traditionellen Beru-fen auch Betriebe gehören, die ein hohes technischesKnow-how aufweisen, sich auf qualifizierte Mitarbeiterstützen können und in vielerlei Hinsicht innovativ sind.

Ihre Auslandserfolge erringen Handwerksunternehmennicht, weil sie billiger als ihre Konkurrenten anbieten,sondern weil sich ihre Produkt- und Leistungspalettequalitativ von derjenigen der ausländischen Konkurrenzabhebt. Oft geschieht dies dadurch, dass sich Hand-werksunternehmen auf kleine Nischen spezialisiert ha-ben. Hier sind sie in vielen Ländern tätig; teilweise sindsie in ihrem kleinen Segment sogar weltweit führendoder haben nur wenige Mitbewerber.

Das Ziel der Untersuchung liegt einerseits darin, wich-tige Informationen über das handwerkliche Auslands-engagement zu vermitteln, wobei ein besondererSchwerpunkt auf den durch die Auslandsaktivitäten be-wirkten Beschäftigungseffekten gesetzt wird. Anderer-seits soll anhand von Fallbeispielen die Variationsbreitedes handwerklichen Auslandsengagements aufgezeigtund veranschaulicht werden.

Leider liegen derzeit keine genauen Daten über die Zahlder im Ausland tätigen Handwerksbetriebe und ihrendort erzielten Umsatz vor. Aufgrund von empirischenErhebungen lässt sich jedoch ableiten, dass die diesbe-züglichen Daten der letzten Handwerkszählung inzwi-schen erheblich übertroffen werden. So dürften derzeit 3bis 4 % der deutschen Handwerksbetriebe im Auslandtätig sein, wobei etwa 2 bis 3 % des Umsatzes im Hand-werk mit ausländischen Kunden erzielt wird.

Auslandsaktivitäten sind grundsätzlich für alle Betriebs-größen geeignet. Zwar sind größere Handwerksunter-nehmen häufiger im Ausland aktiv und ihr Auslandsum-satz ist dementsprechend auch größer, dennoch lässtsich feststellen, dass etwa 50 % der im Ausland tätigen

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Handwerksbetriebe weniger als 10 Beschäftigte haben.Dies demonstriert sehr gut, dass auch kleinere Unter-nehmen ihre Abnehmer im Ausland finden.

Den größten Auslandsanteil weisen die handwerklichenInvestitionsgüterhersteller und Zulieferer auf. Diese ha-ben sich meist auf Nischenprodukte spezialisiert undbieten ein qualitativ hochwertiges Angebot an, dass sichauf den internationalen Märkten gut behaupten kann.Darüber hinaus stellen auch einige Konsumgüterher-steller Produkte her, die in viele Länder versandt wer-den. Hier sind bspw. Möbeltischler und Musikinstru-mentenmacher zu nennen.

Im grenznahen Bereich sind zusätzlich viele Bau- undAusbauunternehmen im Nachbarland tätig. Vorausset-zung ist hier – wie auch bei allen übrigen Auslandsge-schäften –, dass sie eine qualitativ hochwertige Produkt-und Leistungspalette anbieten, welche sich vom Ange-bot der Mitbewerber aus dem Ausland unterscheidet.

Während in den neuen Bundesländern das Auslandsen-gagement im Handwerk bis jetzt relativ gering ist, zeigensich Schwerpunkte insbesondere in Baden-Württemberg,Bayern, dem Saarland, in einigen Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sowie in denStadtstaaten.

Weiter hat die Untersuchung des Seminars für Hand-werkswesen ergeben, dass im Handwerk noch ein er-hebliches Exportpotenzial besteht. Nach vorsichtigenSchätzungen bringen 50.000 Handwerksbetriebe dieVoraussetzungen zu einem internationalen Engagementmit. Daraus lässt sich ein potenzielles Exportvolumenvon bis zu 20 Mrd. EUR ableiten.

Der Beschäftigungseffekt von Auslandsaktivitäten lässtsich ermitteln, indem man die Auslandsumsätze durchden durchschnittlichen Jahresumsatz je Beschäftigtendividiert. Die sich ergebenen 120.000 bis 180.000 Be-

schäftigten stellen jedoch die Untergrenze dar, da vonden Auslandsaktivitäten vielfältige andere Wirkungenausgehen, die indirekt Einfluss auf die Beschäftigunghaben. Hier sind bspw. zu nennen:

• Imagegewinn durch Auslandsgeschäfte,

• Bindung, Qualifizierung und Neueinstellung vonMitarbeitern,

• Kostenreduzierung durch Stückkostendegression,

• Lerneffekte durch Auslandsgeschäfte,

• Realisierung höherer Preise.

Letztlich können Auslandsgeschäfte ausschlaggebendsein, die Existenz des gesamten Betriebes zu sichern.Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die inländi-sche Produktion aus Kostengründen nicht mehr wett-bewerbsfähig ist.

Der analytische Teil der Untersuchung wird durch vier-zehn Fallbeispiele bestätigt, die auslandsorientierteHandwerksunternehmen aus unterschiedlichen Regio-nen und Sparten zeigen. Teilweise handelt es sich umBetriebe, die ihre Produkte ins Ausland exportieren,teilweise führt der Betrieb Arbeiten im Ausland durch,teilweise hat er im Ausland eine Niederlassung gegrün-det, sei es, um im Ausland günstiger produzieren, sei es,um den dortigen Markt bearbeiten zu können. Insge-samt demonstrieren diese Fallbeispiele gut die großeBandbreite des handwerklichen Auslandsengagements.

Veröffentlichung

Klaus Müller: Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen im Hand-werk durch Auslandsaktivitäten, Göttinger HandwerkswirtschaftlicheArbeitshefte, Heft 45, Göttingen 2001.

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7. Auswirkungen der ökologischen Steuer-reform auf das Handwerk

Der Grundgedanke der ökologischen Steuerreform– höhere Belastung des Faktors Natur bei gleichzeitigerEntlastung des Faktors Arbeit in aufkommensneutralerWeise – kann für das arbeitsintensive Handwerk durch-aus reizvoll sein, da es besonders stark von den hohenKosten des Faktors Arbeit betroffen ist, die wiederumzu einem erheblichen Teil durch Steuern und Sozialab-gaben verursacht sind. So betrafen etwa im Jahr 1997knapp zwei Drittel aller Steuern und Abgaben den Fak-tor Arbeit, während es 1970 erst 45 % waren. Die Be-steuerung des Faktors Natur bzw. der Umweltbelastungging demgegenüber in diesem Zeitraum von 12 % auf8 % zurück. Entsprechend war es erklärtes Ziel derBundesregierung, durch die ökologische Steuerreformvor allem die besonders arbeitsintensiven kleinen undmittleren Unternehmen von Kosten des Faktors Arbeitzu entlasten.

Das Seminar für Handwerkswesen hat deshalb bereitskurz nach Einführung der ökologischen Steuerreformim Jahre 1999 untersucht, welche Kostenauswirkungenvon der damals gerade beschlossenen Ökosteuer auf dasHandwerk ausgingen. Als Ergebnis wurde festgestellt,dass ein Handwerksbetrieb durch die erste Stufe derökologischen Steuerreform im Durchschnitt eine jährli-che Mehrbelastung von bis zu 300 DM (153 EUR) zutragen hatte. Dabei konnte nur ein kleiner Teil der pro-duzierenden Handwerksbetriebe von den auf 20 % er-mäßigten Ökosteuersätzen für das Produzierende Ge-werbe profitieren, weil auf Grund der kleinbetrieblichenStruktur des Handwerks die Mehrzahl der Betriebe diefestgelegten Bagatellgrenzen, ab denen die ermäßigtenSteuersätze überhaupt erst greifen, gar nicht erreicht hat.Zum anderen kam rund ein Drittel aller Handwerksbe-triebe von vornherein nicht in den Genuss der Steuer-vergünstigung, weil sie nicht zum Produzierenden Ge-

werbe zählen. Dementsprechend gehören die meistenHandwerkszweige zu den Verlierern der ersten Stufe derökologischen Steuerreform, während nur einige wenigeHandwerke per Saldo profitieren konnten. Insgesamt er-gab sich für das Handwerk eine Mehrbelastung durchdie erste Ökosteuerstufe von rund 95 Mio. DM (49 Mio.EUR). Damit gehörte das arbeitsintensive, jedoch über-wiegend kleinbetrieblich strukturierte Handwerk durchdie Sockelbetragsregelung zu den durch die Ökosteueram stärksten belasteten Wirtschaftsbereichen. Dagegenwurden zahlreiche energieintensive Wirtschaftssektorenauf Grund der Steuerermäßigung und Ausgleichsrege-lung durch die Ökosteuer netto entlastet und dadurchfaktisch vom kleinbetrieblichen Handwerkssektor "sub-ventioniert".

Derzeit untersucht das Seminar für Handwerkswesengerade, wie sich die Änderungen bzw. Modifikationenim Anfang 2003 verabschiedeten "Gesetz zur Fortent-wicklung der ökologischen Steuerreform" auf dasHandwerk auswirken und wie stark die Handwerksbe-triebe durch die stufenweise erfolgte Erhöhung derÖkosteuer nach Inkrafttreten der fünften und vorläufigletzten Stufe kostenmäßig belastet werden.

Veröffentlichung

Ullrich Kornhardt: Auswirkungen der ökologischen Steuerreform auf dasHandwerk, Göttinger Handwerkswirtschaftliche Arbeitshefte, Heft 39,57 Seiten, Göttingen 1999.

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Das Seminar für Handwerks-wesen als Anlaufstelle für

Literaturanfragen aus demHandwerk

Ullrich Kornhardt*

Das Handwerk bzw. kleine und mittlere Unternehmen(KMU) sind Gegenstand einer Vielzahl von Publikatio-nen unterschiedlichster Art. DasSpektrum reicht von Doktorarbeitenund Lehrbüchern über empirische Un-tersuchungen, Dokumentationen,Veröffentlichungen der Handwerks-kammern bis hin zu Betriebsverglei-chen, Checklisten und vielem mehr.Dabei besteht für Interessierte im All-gemeinen das Problem, einen Über-blick über die jeweils relevanten Ver-öffentlichungen zu bekommen.

Von Beginn an lag ein wichtiger Ar-beitsschwerpunkt des SfH darin, diesevielfältigen Veröffentlichungen syste-matisch zu erfassen und sie in geeig-neter Weise der interessierten Öffent-lichkeit zugänglich zu machen. Insbe-sondere der erste Direktor des SfH,Prof. Wernet, unternahm hier große Anstrengungen. Ergründete die Schriftenreihe "Bibliographie des Hand-werks" und gab jährlich ein Verzeichnis der Neuerschei-nungen heraus. Dabei versuchte er, auch die Literatur,

* Dr. Ullrich Kornhardt ist stellvertretender Geschäftsführer des

Seminars für Handwerkswesen an der Universität Göttingen.

die vor Gründung des SfH entstanden war, in geson-derten Bänden zu berücksichtigen. Als Prof. WernetGöttingen in Richtung Münster verließ, um dort dieLeitung eines neu gegründeten Handwerksinstitutes zuübernehmen, nahm er die Bibliographie "mit", so dassdieser Arbeitsschwerpunkt eine Zeitlang in Göttingennicht weiter verfolgt wurde. Erst nach der Schließungdes Münsteraner Institutes 1969 wurde das SfH wiedererste Anlaufstelle im deutschen Handwerk für bibliogra-phische Fragen.

Im Laufe der Jahre wurde diese Funktion weiter entwi-ckelt und den veränderten Bedingungen angepasst. Ins-

besondere durch die zunehmenden Mög-lichkeiten der Elektronischen Datenverar-beitung stellten sich hier ganz neue Her-ausforderungen. Heute steht die "Litera-turanlaufstelle für das Handwerk" beimSfH auf drei Säulen:

• Jährliche Herausgabe der "Bibliographie desHandwerks und Gewerbes". Die Bibliographieenthält nach Themenbereichen, Verfassernund Schlagwörtern geordnet die jährlichenNeuerscheinungen aus dem Bereich desHandwerks und der KMU

• Online-Bibliothek des Handwerks. SeitApril 2000 können Interessierte online di-rekt auf die umfangreiche Literaturdaten-bank des SfH zugreifen und selbst Litera-turrecherchen über das Handwerk bzw.

Klein- und Mittelbetriebe (KMU) im gesamtenThemenspektrum Wirtschaft durchführen. Durchdie Eingabe von Schlagwörtern besteht die Mög-lichkeit, sich einen Überblick über die jeweils inte-ressierende handwerksrelevante Literatur zu ver-schaffen. Soweit bekannt, ist selbstverständlich auchdie Suche nach den Veröffentlichungen eines be-

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stimmten Autors bzw. Herausgebers oder die Suchenach einem bestimmten Titel möglich.

• In der Literaturdatenbank des SfH ist die gesamtehandwerks- und KMU-relevante Literatur (Mono-grafien, Sammelbände, Aufsätze, Graue Literatur)seit 1994 systematisch erfasst. Die Datenbank wirdständig erweitert bzw. aktualisiert.

• Erweiterung und Unterhaltung der SfH-Bibliothek.Das SfH besitzt mit derzeit gut 20.000 Bänden diegrößte Spezialbibliothek für das Handwerk bzw. diekleinen und mittleren Unternehmen (KMU) imdeutschsprachigen Raum. Die Bibliothek kann vonallen Interessierten während der täglichenÖffnungszeiten in Anspruch genommen werden. InAusnahmefällen ist auch eine Ausleihe möglich.

Eine Hilfskraft beim Einsortieren der Bücher in dieSfH-Bibliothek

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Mögliche zukünftigeHerausforderungen für die

Handwerksforschung

Gustav Kucera*

Zukünftige Schwerpunkte der Handwerksforschung er-geben sich zu einem guten Teil aus der Entwicklung desHandwerks in Vergangenheit und Gegenwart. Betrachtetman die Entwicklung des deutschenHandwerks während der letzten50 Jahre, dann zeigen sichbemerkenswerte längerfristige Ten-denzen: In den 50er, 60er understen 70er Jahren hat der Anteilder Wertschöpfung des Handwerksan der der Produktionsunter-nehmen insgesamt zugenommen,seine volkswirtschaftliche Positionin der Bundesrepublik Deutschlandverbesserte sich; seit Mitte der 70erJahre nimmt jedoch sein Anteiltendenziell ab, seine Position ver-schlechtert sich. In den 90er Jahren,nach dem Wiedervereinigungs-boom, verschärfte sich sogar dieseEntwicklung bis heute. Der Verlust von Umsatzanteilenund die Investitionsschwäche im Handwerk zeigen diesdeutlich. Das deutsche Handwerk steht offenbar amBeginn dieses Jahrhunderts vor neuen großenHerausforderungen.

* Prof. Dr. Gustav Kucera ist Direktor des Seminars für Hand-

werkswesen an der Universität Göttingen.

Aufgabe der Handwerksforschung ist es dabei, die ver-schiedenen Ursachen dieser Herausforderungen zu be-schreiben und Möglichkeiten ihrer Bewältigung aufzu-zeigen.

Bisherige Analysen der Entwicklung haben ergeben, dassdie gegenwärtige unbefriedigende Lage des Handwerks,die nicht nur die allgemeine wirtschaftliche Situation inDeutschland widerspiegelt, sondern darüber hinaus einerelative Verschlechterung der Stellung des Handwerks inder Volkswirtschaft bedeutet, im Wesentlichen auf fünfSachverhalten beruht.

• Seit Mitte der 70er Jahre befindetsich die deutsche Wirtschaft inAbschwung einer langen Welle(Kondratieff-Welle) mit niedrigenWachstumsraten und zunehmenderArbeitslosigkeit. In einem solchenlangfristigen Abschwung bestehteine Tendenz zur Verschärfung desPreiswettbewerbs, in dem dasHandwerk aus verschiedenenGründen anderen Wirtschaftsberei-chen gegenüber unterlegen ist. Da-her hat es seither Wertschöpfungs-bzw. Umsatzanteile verloren.

Im Kondratieff-Aufschwung dage-gen, der bis in die ersten 70er Jahre

dauerte, in dem der Produktneuerungswettbewerbdominierte und der Preiswettbewerb in denHintergrund trat, hat das Handwerk seine relativePosition in der Gesamtwirtschaft deutlich verbes-sern und seine Wertschöpfungsanteile entsprechenderhöhen können.

Eine wichtige Aufgabe der zukünftigen Handwer-ksforschung wird es daher sein, Bedingungen undWege für die Führung eines intensiveren Produkt-

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neuerungswettbewerb im Handwerk aufzuzeigen,damit es dem Preiswettbewerbsdruck Paroli bietenund seine Chancen in dem zu erwartenden Auf-schwung einer neuen langen Welle erfolgreichwahrnehmen kann.

Bisher hat allerdings das Handwerk selbst dort, woneue Technologien solche Chancen, einen Produkt-neuerungswettbewerb zu führen, geboten haben,nur wenig Gebrauch davon gemacht. Es überließzum Beispiel die neuen Konsummärkte im Bereichder Informations- und Kommunikationstechnolo-gien (Personalcomputer, Handy etc.) mehr oderminder kampflos zu einem großen Teil anderenWirtschaftsbereichen.

Es gilt daher zu untersuchen, worin gegenwärtig dieGründe für die Schwierigkeiten der Handwerksun-ternehmen liegen, einen erfolgreichen Produktneue-rungswettbewerb zu führen und Wege zu finden,wie diese Schwierigkeiten in Zukunft überwundenwerden können.

• Bei sehr langfristiger Betrachtungen der wirtschaftli-chen Strukturen zeigt sich, dass sich die volkswirt-schaftlichen Wertschöpfungsanteile von der Land-wirtschaft weg über das Produzierende Gewerbe zuden Dienstleistungsbereichen hin verlagern. Diesesogenannte Drei-Sektoren-Hypothese wurde auch inDeutschland empirisch bestätigt: Bis in die 60erJahre hinein stiegen noch die Anteile im Produzie-renden Gewerbe, dem sekundären Sektor, in denletzten Jahrzehnten steigen sie dagegen nur mehr imtertiären Sektor, den Dienstleistungsbereichen.

Diese säkulare Tendenz überlagert die langen Wel-len und schlug auch auf die Entwicklung des Hand-werks in den 90er Jahren durch: Während inDienstleistungsbereichen Wachstumschancen reali-siert werden konnten, verlor das Verarbeitende

Handwerk Umsatzanteile. In beiden Sektoren – alsoauch bei den Dienstleistungshandwerken – verliefjedoch die Entwicklung im Vergleich zu anderenWirtschaftsbereichen unterdurchschnittlich. DieStruktur des deutschen Handwerks hat sich anschei-nend bisher noch nicht ausreichend genug diesenEntwicklungstendenzen angepasst, so dass die in ih-nen enthaltenen Wachstumspotenziale insgesamtnicht anteilssteigernd genutzt werden konnten. Daslässt vermuten, dass das Tempo des langfristigenStrukturwandels im deutschen Handwerk wahr-scheinlich zu gering ist. Daher können auch kon-junkturelle Chancen – wie gegen Ende der 90erJahre – nicht voll wahrgenommen werden.

Eine weitere zukünftige Aufgabe der Handwerksfor-schung wird es daher sein, unter den jeweils aktuel-len technischen und institutionellen Rahmenbedin-gungen die Möglichkeiten und Grenzen einer stärke-ren Dienstleistungsorientierung der Handwerksbe-triebe herauszuarbeiten. Dabei ist zu beachten, dassder Trend zu den Dienstleistungen auch dem wa-renproduzierenden Handwerk zusätzliche Absatz-chancen bietet, wenn es die Dienstleistungsintensitätseiner Sachgüter erhöht. Das Augenmerk der For-schung sollte daher verstärkt auf die sogenannteTertiarisierung der Warenproduktion im Handwerkgerichtet sein. Die neuen Technologien bieten fürdiesbezügliche Produktinnovationen bisher unge-ahnte Möglichkeiten.

• Die fortschreitende Europäisierung und Globalisie-rung der Wirtschaft wirkte ebenfalls negativ auf dierelative Position des deutschen Handwerks; sie er-höhte nämlich den Exportanteil der deutschen Wirt-schaft am Bruttoinlandsprodukt um mehr als dieHälfte. In der Zeit von 1993 bis 2002 stieg er von23 % auf 35 %. Gleichzeitig stieg auch der Import-anteil an der inländischen Verwendung von 23 %

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auf 33 % und am Bruttoinlandsprodukt von 23 %auf 32 %.

Diese stark zunehmende Bedeutung der Außenwirt-schaft für Gesamtangebot und Gesamtnachfrage inDeutschland hat die Lage des Handwerks deswegennegativ beeinflusst, weil der WirtschaftsbereichHandwerk sich bisher nur in relativ geringem Um-fang unmittelbar am Export beteiligt, so dass er dieChancen, die sich aus der Exportoffensive der letz-ten Jahre ergeben haben, in großen Teilen nur mit-telbar, wenn überhaupt, wahrnehmen konnte. Ande-rerseits wird auf ihn durch die Importoffensive derWettbewerbsdruck auf den Binnenmärkten in viel-fältiger Weise verschärft. Das ist ebenfalls einGrund dafür, warum das Handwerk vom letztenKonjunkturaufschwung in der zweiten Hälfte der90er Jahre kaum profitieren konnte, denn dieserwurde zu einem wesentlichen Teil von der gewalti-gen Erhöhung des Außenwirtschaftsanteils derdeutschen Wirtschaft getragen.

Da die internationale Verflechtung der deutschenWirtschaft in Zukunft eher noch zunehmen wird, isteine wichtige Zukunftsperspektive die deutliche Er-höhung der internationalen Ausrichtung der Hand-werksbetriebe; das betrifft nicht nur die Exportseite,sondern auch die Importseite. Denn die Osterweite-rung der Europäischen Union wird die bisherigenRisiken und Chancen, die vom Handwerk sicherlichnicht optimal bewältigt wurden, noch weiter erhö-hen und insbesondere den Preiswettbewerbsdruckauf deutschen Handwerksmärkten intensivieren. Diebessere Nutzung der Chancen und Eindämmungder Risiken der Internationalisierung der Wirtschaftwird daher nach wie vor ein wichtiger Schwerpunktder Handwerksforschung in den nächsten Jahrensein müssen.

• Der seit Mitte der 90er Jahre anhaltende Abschwungin der Bauwirtschaft betrifft das Handwerk beson-ders stark, da ein großer Teil der Handwerksumsätzeim Baugewerbe erzielt wird. Er ist die Folge einesRückgangs der Ausgaben für Bauinvestitionen, derzu erheblichen Auftragseinbußen führte und dieErlössituation infolge verschärften Preiswettbe-werbs zwischen den Bauunternehmen dramatischverschlechterte. Die daraus folgenden Aussichtenfür das Bauhandwerk sind natürlich eng verbundenmit der zukünftigen Entwicklung der Bauinvestitio-nen, insbesondere der öffentlichen Hand und desWohnungsbaus; sie weisen aber auch auf die Be-deutung für die Überlebensfähigkeit von Unterneh-men hin, wenn Betriebe in der Lage sind, einemexistenzgefährdenden Preiswettbewerb mit anderenWettbewerbsparametern wie Qualität, Produktneu-erung etc. zu begegnen.

Daher sollte sich die Handwerksforschung in Zu-kunft verstärkt mit den Möglichkeiten beschäftigen,die dem Bauhandwerk die Führung eines intensive-ren Produktneuerungswettbewerb bietet. Die An-wendung neuer Technologien in den Produkten desAus- und Umbaubereichs, die nicht nur das soge-nannte ökologische Bauen betrifft, könnte denHandwerksbetrieben neue Märkte erschließen, diebisher mangels entsprechender Kenntnisse bzw.Forschungsergebnisse über potenzielle Märkte nurin Ansätzen bedient wurden.

• Es ist allgemein anerkannt und durch entsprechendeForschungsergebnisse belegt, dass die Handwerks-betriebe unter anderem deswegen Schwierigkeitenhaben, erfolgreich einen scharfen Preiswettbewerbzu führen, weil sie unter einem besonderen Kosten-druck durch Personalzusatzkosten stehen, dem siewegen ihrer relativ hohen Arbeitsintensität nichtohne Weiteres entgehen können. Gemessen an der

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Wertschöpfung sind nämlich im Handwerk die Per-sonalzusatzkosten besonders hoch und beeinträchti-gen die Führung eines Preiswettbewerbs. Da diePersonalzusatzkosten im Laufe der Jahre erheblichzugenommen haben, ist die fortschreitende Schwä-che in der Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks si-cherlich auch auf sie zurückzuführen.

Die Entlastung der Betriebe von Personalzusatz-kosten soll durch zunehmende Privatisierung dersozialen Sicherungssysteme erfolgen. Dabei ist aller-dings folgendes zu beachten: Wenn es gelingt, denPersonalzusatzkostenanteil an den Löhnen – etwadurch stärkere Eigenvorsorge der Arbeitnehmer –zu senken, ist damit zu rechnen, dass die dann pri-vatisierten sozialen Sicherungskosten durch die di-rekten Löhne getragen werden müssen, die als Folgedavon im Laufe der Zeit durch zu erwartendeÜberwälzungsprozesse entsprechend steigen wer-den. Die Handwerksunternehmen kämen dann aufden Arbeitsmärkten unter starken Wettbewerbs-druck um die qualifizierten Arbeitskräfte, die sie zurAufrechterhaltung der Qualität ihres Humankapitalsunbedingt brauchen und in Zukunft für die Führungeines Produktneuerungswettbewerbs noch verstärktbrauchen werden.

Wenn aber die direkten Löhne als Folge von Über-wälzungsprozessen erhöht werden müssen, dannwird die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks nichterhöht, sondern eher noch gesenkt werden, insbe-sondere dann, wenn die bisherigen staatlichen Zu-schüsse zur sozialen Sicherung – wie wahrscheinlichbeabsichtigt – entfallen würden. Daher sind die bis-her noch nicht absehbaren Folgen des Umbaus dersozialen Sicherungssysteme auf das Handwerk einwichtiges Thema für die zukünftige Handwerksfor-schung.

• Eine besondere Herausforderung für das deutscheHandwerk folgt aus der fortschreitenden Tendenzzur Liberalisierung und Deregulierung der Wirt-schaft, durch welche die rechtlichen bzw. institutio-nellen Rahmenbedingungen für das Handwerk gra-vierend geändert werden können. Insbesondere dieDiskussion um den Verzicht auf den Großen Befä-higungsnachweis zur selbständigen Berufsausübungund um die Abschaffung der Pflichtmitgliedschaftbei den Kammern gehört in diesen Bereich. Dabeide Sachverhalte für die Corporate Identity desHandwerks als Ganzem von entscheidender Be-deutung sind, kann man die sehr weitreichendenFolgen und damit verbundenen Risiken entspre-chender wirtschaftspolitischer Maßnahmen nichtohne Weiteres vorhersagen.

Daher kommt der Handwerksforschung bei der Be-urteilung und Folgenabschätzung entsprechenderAktivitäten eine wichtige Rolle zu. Die vielfältigenAuswirkungen solcher staatlicher Vorgaben auf dasHandwerk in Bezug auf Image, Innovations- bzw.Wettbewerbsfähigkeit, Humankapitalbildung undseine Bedeutung für die gesellschaftliche Stabilitätsind bei weitem noch nicht zufriedenstellend er-forscht.

Aus den vergangenen Ausführungen zeigt sich zusam-menfassend, dass die Handwerksforschung nicht zuletztin ihrer volkswirtschaftlichen Ausrichtung, in Zukunfteher noch an Bedeutung gewinnen wird.

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Anhang

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Chronik des Seminars für Handwerkswesenan der Universität Göttingen

Vorgeschichte

Frühjahr 1935 Gründung als "Institut für Handwerkskunde" als Teil der Rechts- und StaatswissenschaftlichenFakultät der Georg-Augusta-Universität Göttingen, Rote Straße 2; Leitung: LehrbeauftragterDr. H. Meusch. Das Institut ist zugleich Außenstelle des Deutschen Handwerksinstituts Berlin.

Dezember 1940: Wechsel in der Seminarleitung: Dr. Meusch wird von Dr. Wernet abgelöst.

1941: Dr. Wernet wird nach Habilitation zum Privatdozenten ernannt; der Lehrauftrag von Dr.Meusch wird auf Dr. Wernet übertragen; kurz darauf Einschränkung im Seminarbetrieb, da Dr.Wernet hauptamtlich ins Oberpräsidium Hannover, Landwirtschaftsamt, wechselt.

Frühjahr 1950: Aufnahme der Institutsarbeit in Göttingen unter dem neuen Namen "Seminar für Handwerks-wesen an der Universität Göttingen" (SfH); Aufnahme von Verhandlungen über die Stellungdes Seminars innerhalb der Universität Göttingen.

Sommer 1950: Ernennung der Seminarleitung: Direktor: Prof. Dr. Hasenack, Ordinarius für Betriebs-wirtschaftslehre der Universität in Zusammenarbeit mit Dr. Wernet, außerplanmäßiger Lektoran der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät.

Gründung

05.05.1953: Eigentliche Gründung des SfH: Abschluss einer Vereinbarung zwischen dem Niedersächsi-schen Handwerkskammertag, Hannover, der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät derUniversität Göttingen und dem Kurator der Universität mit dem Ergebnis der Eingliederungdes SfH in die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität.

Sommer 1953: Anerkennung des SfH als Forschungsinstitut im Deutschen Handwerksinstitut e.V. München,Leiter des SfH: Dr. Wernet.

31.03.1958: Dr. Wernet scheidet aus der Seminarleitung aus und übernimmt das neugegründete Hand-werkswissenschaftliche Institut an der Universität Münster/Westf., zugleich wird er zum a.o.Professor an der Universität Göttingen ernannt.

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01.04.1958: Die Professoren Dr. Abel, Ordinarius für Agrarwesen und Wirtschaftspolitik, und Dr. Sund-hoff, Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre, übernehmen gemeinsam die Leitung des SfH.Professor Dr. Abel ist Leiter der Abteilung "Volkswirtschaft", Professor Dr. Sundhoff derAbteilung "Betriebswirtschaft".

1962: Mit der Errichtung der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der UniversitätGöttingen wird das SfH an diese Fakultät angegliedert.

1962: Beginn der Schriftenreihe "Göttinger Handwerkswirtschaftliche Studien". Die Reihe dient derVeröffentlichung von theoretischen und empirischen Analysen über handwerksrelevanteThemen.

01.10.1962: Professor Dr. Sundhoff folgt einem Ruf an die Universität Köln und scheidet aus der Semi-narleitung aus.

01.04.1963: Professor Dr. Abel ist alleiniger Leiter des SfH. Die Abteilung "Betriebswirtschaft" des SfHwird geschlossen. Entsprechende Forschungsaufgaben im Rahmen des DeutschenHandwerksinstituts e.V. werden nun schwerpunktmäßig vom Institut für HandwerkswirtschaftMünchen wahrgenommen. Das SfH konzentriert seine Tätigkeit somit auf volkswirtschaftlicheFragestellungen.

1966: Umzug des Seminars in das Socio-Oeconomicum, Nikolausberger Weg 5c.

1966: Zusätzlicher Forschungsschwerpunkt des SfH durch die Schaffung der Abteilung "Handwerks-geschichte".

1969: Aufgabenerweiterung durch die Fortführung der "Bibliographie des Handwerks und Gewerbes(einschl. Small Business)" nach Schließung des Handwerkswissenschaftlichen Instituts an derUniversität Münster/Westf.

Neuorganisation des Deutschen Handwerksinstituts e.V. München (DHI)

1969: Festlegung von Aufgabenschwerpunkten für die einzelnen DHI-Institute nach Schließung derInstitute Münster/Westf., Frankfurt und Berlin. Alleiniger Aufgabenschwerpunkt des SfH:"Volkswirtschaftliche Struktur- und Entwicklungsanalysen in Handwerk und Gewerbe unterBerücksichtigung sozio-ökonomischer Grundlagen und Zusammenhänge"; Aufgabe desSchwerpunkts "Handwerksgeschichte".

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1970/71: Aufstockung der Personalstellen des SfH auf vier wissenschaftliche Mitarbeiter, so dass eineMitwirkung bei der Fortbildung im Handwerk im Rahmen sog. Kontaktstudien und eine Mit-arbeit in verschiedenen Ausschüssen der deutschen Handwerksorganisationen erfolgen können.

1971: Professor Dr. Abel wird zum Vorsitzenden des Vorstandes des Deutschen Handwerksinstitutse.V. München (DHI) gewählt.

1971/72: Beginn der Festlegung von zweijährigen Forschungs- und Arbeitsprogrammen des DeutschenHandwerksinstituts und der angeschlossenen Forschungsinstitute. Verstärkung der Zusam-menarbeit zwischen den Instituten.

15.02.1972: Umzug des SfH in das Gebäude Kreuzbergring 16.

1976: Gründung der Schriftenreihe "Göttinger Handwerkswirtschaftliche Arbeitshefte". In dieserSchriftenreihe werden praxisorientierte Kurzfassungen der längeren Studien und aktuelle For-schungsergebnisse des SfH publiziert.

Prof. Dr. Dr. h.c. W. Abel mit der langjährigen Sekretärin, Frau Trinks (1970)

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Konzentrationsphase

1976/1978: Reduzierung der Personalstellen auf zwei wissenschaftliche Mitarbeiter.

01.07.1978: Professor Dr. Gerth wird neben Prof. Abel zum Direktor im SfH ernannt. Er gehört als Lehr-stuhlinhaber dem Seminar für Betriebswirtschaftslehre der Universität Göttingen an.

1979: Ausweitung des Tätigkeitsbereiches durch "Konjunkturbeobachtung und -berichterstattung imHandwerk" als neue zusätzliche Daueraufgabe.

1979 Gründung der Schriftenreihe "Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaften". Diese Schriften-reihe dient der Dokumentation von Fortbildungsveranstaltungen des SfH zu aktuellen For-schungsfragen.

31.12.1979: Prof. Dr. Dr. hc. Abel scheidet als Direktor des SfH aus.

1981: Umzug des SfH in die Goßlerstraße (ab 1999 Käte-Hamburger-Weg 1).

01.01.1986: Prof. Dr. König und Prof. Dr. Kucera werden nach Ausscheiden von Prof. Dr. Gerth zu neuenDirektoren des SfH ernannt. Das Seminar wird in eine Außenwirtschaftliche (Prof. Dr. König)und eine Binnenwirtschaftliche Abteilung (Prof. Dr. Kucera) gegliedert.

1988 - 1991: Programmgestaltung im Handwerkspavillon auf der Hannover-Messe.

01.04.1989: Aktualisierung der Vereinbarung zwischen der Universität Göttingen und dem DeutschenHandwerksinstitut e.V. über die Stellung des SfH, Stärkung der Rolle des Beirats.

Unterschrift über die neue Vereinbarung zwischen der Universität Göttingen unddem Deutschem Handwerksinstitut e.V. über die Stellung des SfH (1989)

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1990: Gründung der "International Small Business Series", einer englischsprachigen Schriftenreihemit Beiträgen zu Fragen der Handwerksförderung in der Dritten Welt.

1992: Überprüfung der Position des SfH an der Universität Göttingen durch den Landesrechnungs-hof, was zur Gründung eines Fördervereins führt.

1993: Prof. Dr. Kucera wird zum Vorsitzenden des Forschungsrates des DHI gewählt.

08. - 10.06.1994: Durchführung einer Konferenz von Handwerksforschungsinstituten aus 12 europäischenLändern in Göttingen.

04.07.1994: Unterzeichnung einer neuen Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Göttingenund dem Deutschen Handwerksinstitut e.V. als Trägereinrichtung des SfH.

Gründung Förderverein

07.11.1994: Gründung des "Vereins zur Förderung des Seminars für Handwerkswesen an der UniversitätGöttingen e.V." Ordentliche Mitglieder: Handwerkskammern aus Niedersachsen, Vereinigungder Handwerkskammern Niedersachsen, Fachverbände Handwerk Niedersachsen e.V.Außerordentliche Mitglieder: Bundeswirtschaftsministerien, Niedersächsisches Wirtschaftsmi-nisterium.

1. Vorsitzender: Dipl.-Ing. Geiler, Präsident der Vereinigung der Handwerkskammern Nieder-sachsen.

10. 03. 1997: Unterzeichnung neuer Kooperationsvereinbarung zwischen der Universität Göttingen, demDeutschen Handwerksinstitut e.V. und dem Verein zur Förderung des Seminars für Hand-werkswesen an der Universität Göttingen.

1998: Gründung des jährlich stattfindenden "Volkswirte-Forums" für Volkswirte aus den deutschenHandwerksorganisationen, erstes Treffen in Göttingen.

1999: Gernot Schmidt, Präsident der Vereinigung der Handwerkskammern Niedersachsen, wirdneuer Vorsitzender des Fördervereins des SfH.

ab 1999: Im Rahmen der DHI-Strukturreform Reduzierung der DHI-Mittel und verstärkte Akquirierungvon Drittmitteln.

04. 2000: Einstellung einer Online-Bibliothek des Handwerks ins Internet.

09.2000: Durchführung Kongress "Die Zukunft gestalten" zusammen mit der Handwerkskammer Trierund dem Zentralverband des Deutschen Handwerks.

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Direktoren des Seminars für Handwerkswesen

Prof . Dr. Wilhelm Wernet (1953 - 1958)

Prof. Dr. Edmund Sundhoff (1958 - 1962)

Prof. Dr. Wilhelm Abel (1958 - 1979)

Prof. Dr. Ernst Gerth (1978 - 1985)

Prof. Dr. Wolfgang König (ab 1986) und

Prof. Dr. Gustav Kucera (ab 1986)

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Vorsitzende des Fördervereins des SfHDer Förderverein dient als institutioneller Träger des Seminars für Handwerkswesen

1994 – 1999 Dieter Geiler

(Präsident der Vereinigung der HandwerkskammernNiedersachsen)

ab 1999 Gernot Schmidt

(Präsident der Vereinigung der HandwerkskammernNiedersachsen)

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Vorsitzende des Beirats des SfHDer Beirat hat die Aufgabe, die Arbeit des Institutes mit Anregungen und Ratschlägen zu unterstützen und zurVerbreitung der Forschungsergebnisse beizutragen.

1953 – 1954 Richard Uhlemeyer(Präsident des Niedersächsischen Handwerkskammer-tages)

1955 – 1962 Gustav Böhme(Präsident des Niedersächsischen Handwerkskammer-tages)

1962 – 1967 Carl Döhring(Präsident des Niedersächsischen Handwerkskammer-tages)

1967 – 1972 Rolf Schlinker(Präsident des Niedersächsischen Handwerkskammer-tages)

1972 – 1975 Werner Kastens(Präsident des Niedersächsischen Handwerkskammer-tages)

1975 – 1976 Rudolf Nagel(Präsident des Niedersächsischen Handwerkskammer-tages)

1976 – 1989 Alfred Borgstadt(Präsident des Niedersächsischen Handwerkskammer-tages)

1989 – 1994 Jürgen Ohlendorf(Präsident der Vereinigung der HandwerkskammernNiedersachsen)

1994 Dieter Geiler(Präsident der Vereinigung der HandwerkskammernNiedersachsen)

ab Nov.1994 Jutta Schwarzer(Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Hil-desheim)

R. Uhlemeyer A. Borgstadt J. Ohlendorf J. Schwarzer

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Aktuelle und ehemaligeMitarbeiter des SfH

Fest angestellte Mitarbeiter/innen

Hermann-Adolf Ihle 1958 - 1962Friedrich Bernhard Hausmann 1958 - 1963Karl-Heinz Schmidt 1961 - 1975Christoph Behrens 1962Gerhard Stavenhagen 1965 - 1966Klaus Aßmann 1966 - 1971Rüdiger Flick 1967 - 1968Siegfried Hoffmann 1970 - 1971Dieter Kleine 1971 - 1977Norbert Marahrens 1971 - 1978Christl Kleine 1972 - 1977Klaus Müller ab 1978Ullrich Kornhardt ab 1978

Doktoranden und Projektmitarbeiter

Werner Oehler 1953Berthold Petersen 1953 - 1953Hans Brandt 1953 - 1954Hans Georg Augustin 1956 - 1958Bernd Peters 1961 - 1962Hermann Göring 1963 - 1963Ludolf von Wartenberg 1968 – 1970Falk Döring 1978Klaus Praetorius 1978 - 1982Hans-Joachim Momm 1980 - 1983

Wolfgang Dürig 1981 - 1987Detlef Heinrich 1982 - 1985Detlef Keese 1983 - 1984Günter Forneck 1983 - 1986Thorsten Iske 1983 - 1986Joachim Sahm 1984 - 1988Hans-Georg Zakfeld 1985 - 1986Barbara Günther 1987 - 1988Jörg Sauer 1987 - 1990Joachim Dittmer 1988 - 1989Markus Pilgrim 1989 - 1992Stefan Schaub 1989 - 1995Hildegard Sander 1990 - 1993Reinhard Reck 1990 - 1993Ralf Meier 1990 - 1997Ralf Paquin 1991 - 1993Thomas Ostendorf 1992 - 1997Annette Rudolph 1992 - 1998Jörg Hartmann 1994 - 1996Thorsten Winkelmann 1994 - 1997Ingo Mecke 1996 - 2000Colin McDonald 1996 - 1999Dietrich Müller-Falcke 1996 - 1998Michael Dornieden 1997 - 2001Maribel Heyden 1997 - 2002Marc-Oliver Lux 1998 - 2000Roland Strohmeyer 1998 - 2003Jörg Lahner ab 1998Kathleen Bang ab 2001

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Freie MitarbeiterGerhard Stavenhagen 1953 - 1971Karl-Heinz Schmidt 1976 - 1991Joachim Peters 1987 - 1993Gabriel Kühne 1988 - 1989Andreas Trokkos 1988 - 1989Michael Nebelung 1994 - 1997Manfred Schmitz 1996Jörg Oelschläger 2000Jörg Stosberg 2001

Sekretariat

Hildegard Trinks 1957 - 1981Johanna Streblau 1970 - 1982Ulrike Witze ab 1981Elke Berghäuser 1983 - 2000Karin Behler ab 2000

Das SfH-Team beim Betriebsausflug (2001)

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Gesamtverzeichnis derVeröffentlichungen

Göttinger HandwerkswirtschaftlicheStudien

Band 1: Operations Research als modernes Füh-rungsinstrument und Hilfe handwerk-lichen Wirtschaftens von Bernd Peters,1962, 64 Seiten.

Band 2: Das Handwerk im Haushalt der Sozial-versicherung von Friedrich-BernhardHausmann, 1962, 200 Seiten.

Band 3: Handwerksbetriebe im Urteil ihrer Kun-den von Hermann-Adolf Ihle, 1963, 72Seiten.

Band 4: Standorttypen des Handwerks von Ger-hard Stavenhagen, 1963, 204 Seiten.

Band 5: Handwerksbetriebe als Lieferanten vonIndustrieunternehmungen von EdmundSundhoff unter Mitarbeit von Her-mann-Adolf Ihle, 1964, 120 Seiten.

Band 6: Landhandwerk und Landwirtschaft vonWilhelm Abel mit Beiträgen von Fried-rich-Bernhard Hausmann, Reinhard Adel-helm, Christian Behrends, Hermann-AdolfIhle und Gerhard Stavenhagen, 1964, 104Seiten.

Band 7: Die Fluktuation handwerklicher Arbeit-nehmer von Friedrich-Bernhard Hausmann,1964, 48 Seiten.

Band 8: Strukturwandlungen im Huf- und Wa-genschmiedehandwerk von HermannGöring, 1965, 128 Seiten.

Band 9: Die regionale Verteilung des Handwerksim Ballungsraum von Karl-Heinz Schmidt,1966, 243 Seiten.

Band 10: Das Handwerk im Zonenrandgebiet vonKarl-Heinz Schmidt, 1966, 122 Seiten.

Band 11: Regionales Wirtschaftswachstum undHandwerksentwicklung im Zonenrand-gebiet der Bundesrepublik Deutschlandvon Karl-Heinz Schmidt, 1967, 222 Seiten.

Band 12: Der selbständige gewerbliche Mit-telstand in Niedersachsen von GerhardStavenhagen und Karl-Heinz Schmidt, 1967,250 Seiten.

Band 13: Das Handwerk der Stadt Hildesheim im18. Jahrhundert von Heinrich Kaufhold,1968, 344 Seiten.

Band 14: Das Handwerk 1975 von Karl-HeinzSchmidt, 2. erw. Aufl. 1970, 162 Seiten.

Band 15: Handwerkereinkommen am Vorabendder industriellen Revolution von KlausAßmann und Gerhard Stavenhagen, 1969,143 Seiten.

Band 16: Handwerksgeschichte in neuer Sicht vonWilhelm Abel und Mitarbeitern, 1970, 273Seiten.

Band 17: Regionalpolitik und Betriebsgrößen-struktur unter besonderer Berücksichti-gung des Handwerks von Karl-HeinzSchmidt, 1970, 365 Seiten.

Band 18: Zustand und Entwicklung des städti-schen Handwerks in der ersten Hälftedes 19. Jahrhunderts - dargestellt am Bei-spiel der Städte Lüneburg, Celle, Göttingenund Duderstadt - von Klaus Aßmann, 1971,320 Seiten.

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Band 19: Struktur und Entwicklungsmöglichkei-ten der Industrielieferungen des Hand-werks - dargestellt am Beispiel des RaumesLübeck - von Siegfried Hoffmann, 1971, 196Seiten.

Band 20: Kooperation im Handwerk - dargestellt anBeispielen aus Niedersachsen - von Ludolfvon Wartenberg, 1972, 214 Seiten mit 28Übersichten und 2 Schaubildern.

Band 21: Klein- und Mittelbetriebe in der wach-senden Wirtschaft bearbeitet von KlausAßmann, Rüdiger Flick, Siegfried Hoffmann,Dieter Kleine, Norbert Marahrens,Karl-Heinz Schmidt und Ludolf von War-tenberg, 1972, 129 Seiten.

Band 22: Struktur und Angebot von Klein- undMittelbetrieben im Zulieferbereich vonNorbert Marahrens, 1973, 305 Seiten.

Band 23: Gewerbeentwicklung und Gewerbepoli-tik von Karl-Heinz Schmidt, 1974, 248 Sei-ten.

Band 24: Die Fluktuation im Handwerk von Rüdi-ger Flick, 1974, 322 Seiten.

Band 25: Handwerkliche Versorgungsstruktur inStadt und Land von Norbert Marahrens,1975, 144 Seiten.

Band 26: Die Konjunkturabhängigkeit der Klein-und Mittelbetriebe von Klaus Aßmann undKarl-Heinz Schmidt, 1975, 236 Seiten.

Band 27: Wachstumsdifferenzierungen im Dienst-leistungsgewerbe - Bestimmungsgründe,Marktposition und Zukunftsperspektiven -von Dieter Kleine, 1976, 386 Seiten.

Band 28: Die Sozialabgaben von Klein- und Mit-telbetrieben - ein Beitrag zur Analyse derSozialbelastung in der BundesrepublikDeutschland von Karl-Heinz Schmidt, 1976,309 Seiten.

Band 29: Strukturwandel und Wachstumsdifferen-zierungen im Produzierenden Handwerk- Entwicklung, Einflußfaktoren undZukunftsaussichten von Norbert Marahrens,1978, 490 Seiten.

Band 30: Existenzbedingungen der Betriebe undArbeitnehmer im Verarbeitenden Ge-werbe von Dieter Kleine, Göttingen 1978,268 Seiten.

Band 31: Wirtschafts- und Konjunkturbeobach-tung im Handwerk - Zusammenstellungund Analyse aller Maßnahmen mit Unterla-gen und Quellenangaben von Klaus Müller,1981, 190 Seiten.

Band 32: Konjunkturprognosen im Handwerk.Probleme der Konjunkturabhängigkeitund kurzfristigen Wirtschaftsbeob-achtung im Handwerk von Hans-JoachimMomm, 1983, 292 Seiten.

Band 33: Die Mobilität von Facharbeitskräftenkleiner und mittlerer Unternehmen vonKarl-Heinz Schmidt, 1984, 137 Seiten.

Band 34: Die Bedeutung des Gebrauchtwagen-handels für das Kfz-Handwerk von Ull-rich Kornhardt, 1984, 134 Seiten.

Band 35: Die Finanzierungsproblematik im Pro-duzierenden Handwerk von Detlef Hein-rich, 1985, 374 Seiten.

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Band 36: Die Messepolitik im Marketing derhandwerklichen Zulieferer von Klaus Mül-ler, Göttingen 1985, 295 Seiten.

Band 37: Entwicklungstendenzen im Konsumgü-terhandwerk von Ullrich Kornhardt, Göt-tingen 1986, 385 Seiten.

Band 38: Erfolg von Kooperationen im Handwerkvon Joachim Sahm, Göttingen 1986, 277Seiten.

Band 39: Das Messebuch für das Handwerk vonKlaus Müller, Göttingen 1987, 155 Seiten.

Band 40: Die wirtschaftliche Lage des Kunst-handwerks in der BundesrepublikDeutschland - Eine empirische Analyse -von Ullrich Kornhardt und Joachim Sahm,Göttingen 1988, 171 Seiten.

Band 41: Neue Technologien in kleinen undmittleren Unternehmungen - Auswir-kungen neuer Technologien auf die Berufs-ausübung und Beschäftigung - von Karl-Heinz Schmidt, 134 Seiten.

Band 42: Strukturuntersuchung im Raumausstat-terhandwerk - Eine empirische Analyse -,von Barbara Günther, Göttingen 1989, 143Seiten.

Band 43: Der Europäische Binnenmarkt als Her-ausforderung für das deutsche Hand-werk von Wolfgang König und Klaus Mül-ler, Göttingen 1990, 96 Seiten.

Band 44: Das Exportverhalten von Handwerksbe-trieben - Erkenntnisse aus empirischenUntersuchungen in Niedersachsen - von JörgDieter Sauer, Göttingen 1990, 351 Seiten.

Band 45: Entwicklung und Perspektiven desHandwerks in Mecklenburg-Vorpom-mern, von Ullrich Kornhardt und AnnetteRudolph, Göttingen 1994, 344 Seiten.

Band 46: Handwerksgenossenschaften im Sys-temwandel - Zur Transformation der Pro-duktionsgenossenschaften des Handwerks inden neuen Bundesländern -, von HildegardSander, Göttingen 1994, 302 Seiten.

Band 47: Auswirkungen des EG-Binnenmarktesauf das niedersächsische Handwerk, vonReinhard Reck, Göttingen 1994, 353 Seiten.

Band 48: Grenzüberschreitende Handwerkskoope-rationen - Fallstudien im Kontext des Eu-ropäischen Binnenmarktes -, von WolfgangKönig, Klaus Müller und Angela Lüttgens,Göttingen 1994, 158 Seiten.

Band 49: Kammern und Verbände in der DrittenWelt - Funktionsfähigkeit und Entwick-lungspotential für Handwerk und Kleinun-ternehmen -, von Ralf Meier, Göttin-gen 1996, 272 Seiten, 272 Seiten.

Band 50: Generationswechsel im Handwerk - eineUntersuchung über das niedersächsischeHandwerk, von Klaus Müller, Göttin-gen 1996, 369 Seiten.

Band 51: Das regionalpolitische Potential vonHandwerk und Kleinunternehmen - Einetheoretische und empirische Betrachtung,von Annette Rudolph, Duderstadt 1997,287 Seiten.

Band 52: Handwerk in Sachsen-Anhalt, von KlausMüller und Ingo Mecke, Duderstadt 1997,457 Seiten.

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Band 53: Handwerk in Wolfsburg, von Klaus Müllerund Ingo Mecke, Duderstadt 1997,184 Seiten.

Band 54: Das Internationalisierungsverhalten vonHandwerksbetrieben - Entscheidungs-prozesse und Strategien, von ThomasOstendorf, Duderstadt 1997, 262 Seiten.

Band 55: Nachwuchssituation und Nachwuchs-probleme im niedersächsischen Hand-werk - unter besonderer Berücksichtigungvon Frauen -, von Ullrich Kornhardt, Du-derstadt 1997, 213 Seiten.

Band 56: Handwerksentwicklung im Spannungs-feld zwischen Stadt und Land – Eine em-pirische Analyse -, von Annette Rudolphund Klaus Müller, Duderstadt 1998,264 Seiten.

Band 57: Qualifikationsbedarf und Beschäftigten-entwicklung im niedersächsischen Zu-lieferhandwerk, von Wolfgang König undMichael Dornieden, Duderstadt 1998,204 Seiten.

Band 58: Entwicklungspotentiale des handwerks-ähnlichen Gewerbes in Sachsen-Anhalt,von Annette Rudolph und Klaus Müller,Duderstadt 1998, 324 Seiten.

Band 59: Förderung und Stabilität von handwerk-lichen Existenzgründungen am Beispielder Region Saar Lor Lux, von Klaus Mül-ler und Maribel Heyden, Duderstadt 1999,280 Seiten.

Band 60: Das Handwerk im dienstleistungsge-prägten Strukturwandel, von Ingo Mecke,Duderstadt 1999, 436 Seiten.

Band 61: Kundenstruktur im Handwerk, von KlausMüller, Duderstadt 2000, 130 Seiten.

Band 62: Das Beteiligungskapital im Spektrumder Gründungsfinanzierung im Hand-werk, von Marc-Oliver Lux, Duder-stadt 2000, 288 Seiten.

Band 63: Wirtschaftliche Betätigung von Kommu-nen auf handwerksrelevanten Märkten inNiedersachsen, von Ullrich Kornhardt,Ingo Mecke, Jörg Oelschläger, GöttingerHandwerkswirtschaftliche Studien, Duder-stadt 2000, 162 Seiten.

Band 65: Ausprägungen und Erfolgspotenzial desZulieferwesens im Metallhandwerk, vonMichael Dornieden, Duderstadt 2001, 460Seiten.

Band 66: Die Auswirkungen der EU-Osterweite-rung auf die niedersächsischen Klein-und Mittelunternehmen am Beispiel desHandwerks, von Klaus Müller u. KathleenBang, Duderstadt 2002, 243 Seiten.

Band 67: Die Auswirkungen der EU-Osterweite-rung auf das Handwerk der grenznahenRegionen am Beispiel der EuroregionSpree-Neiße-Bober, von Klaus Müller u.Kathleen Bang, Duderstadt 2003, 356 Seiten.

Band 68: Investitionsverhalten im Handwerk – Ur-sachen für die Investitionsschwäche imHandwerk seit Mitte der 90er Jahre, von Ull-rich Kornhardt u. Gustav Kucera, Duder-stadt 2003, 292 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft

Kontaktstudium Volkswirtschaft 1978, "Arbeitsmarkt-politik und Mittelstandsförderungspolitik in derBundesrepublik Deutschland und ihre Auswirkun-gen auf die Klein- und Mittelbetriebe", Göttingen1979, 119 Seiten.

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Kontaktstudium Volkswirtschaft 1979, "Die Auswir-kungen der Verteilungspolitik auf die Klein- undMittelbetriebe in der Bundesrepublik Deutsch-land", Göttingen 1980, 178 Seiten.

Kontaktstudium Volkswirtschaft 1980, "Wettbewerbs-politik. Chancen und Risiken des Handwerks imWettbewerb der achtziger Jahre", Göttingen 1980,100 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1981, "Ausei-nandersetzung mit der Zukunft. Die volkswirt-schaftlichen Bedingungen des deutschen Hand-werks in den achtziger Jahren", Göttingen 1982,137 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1987, "Exportund Direktinvestitionen. Möglichkeiten undGrenzen des Auslandsengagements von Hand-werksbetrieben", Göttingen 1987, 138 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1988, "Dievolkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen desHandwerks in den 90er Jahren - Chancen und Ri-siken des Handwerks vor dem Hintergrund verän-derter Markt- und Rahmenbedingungen -", Göttin-gen 1989, 284 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1989, "Dasdeutsche Handwerk im EG-Binnenmarkt – Chan-cen und Risiken -", Göttingen 1989, 172 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1990, "Öko-nomie und Ökologie im Handwerk", Göttingen1991, 209 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1991, "Aus-landskooperationen im Handwerk", Göttingen 1991,228 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1992, "Wirt-schaftliche Lage und Entwicklungsperspektivendes Handwerks in den neuen Bundesländern",Göttingen 1993, 238 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1993, "Aus-landsmärkte für deutsche Handwerksunterneh-men", Göttingen 1993, 246 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1994, "Stand-ort Deutschland - Handwerksrelevante Aspekte undStandortprobleme des Handwerks -", Göttin-gen 1996, 204 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1995, "Per-spektiven des deutschen Handwerks im Zeichender Öffnung östlicher Nachbarstaaten", Göttin-gen 1995, 190 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1996, "DerFaktor Humankapital im Handwerk", Duder-stadt 1997, 292 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1997, "DerEURO aus der Sicht des Handwerks", Duder-stadt 1998, 144 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1998, "Aktu-elle Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt undAuswirkungen auf das Handwerk", Duderstadt 1999,228 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 1999, "DasHandwerk im Zeichen der Globalisierung", Duder-stadt 2000, 248 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 2000, "Ko-operation im Handwerk als Antwort auf neue An-bieter auf handwerksrelevanten Märkten", Duder-stadt 2001, 228 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 2001, "Per-spektiven der EU-Osterweiterung für das deutscheHandwerk", Duderstadt 2002, 168 Seiten.

Kontaktstudium Wirtschaftswissenschaft 2002, "Fach-kräftesicherung im Handwerk vor dem Hinter-grund struktureller Wandlungen der Arbeits-märkte", Duderstadt 2003, 218 Seiten.

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Bibliographie des Handwerks und Gewer-bes(Einschl. Small Business)

Bibliographie des Handwerks:Neuerscheinungen 1945 bis 1949. Göttingen 1953.

Bibliographie des Handwerks:Neuerscheinungen 1950/1951. Göttingen 1954.

Bibliographie des Handwerks:Neuerscheinungen 1952. Göttingen 1954.

Bibliographie des Handwerks:Neuerscheinungen 1953. Göttingen 1955.

Bibliographie des Handwerks:Neuerscheinungen 1954. Göttingen 1955.

Bibliographie des Handwerks:Verz. der Dissertationen 1945 bis 1952. Göttingen 1955.

Bibliographie des Handwerks:Verz. der Dissertationen 1933 bis 1944. Göttingen 1956.

Bibliographie des Handwerks:Verz. der Neuerscheinungen 1955.Göttingen 1958, 92 Seiten

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1967.Göttingen 1970, 90 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1968. Göttingen 1971, 108 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1969.Göttingen 1971., 90 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1970.Göttingen 1972., 18 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1971.Göttingen 1973, 136 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1972.Göttingen 1975, 150 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1973.Göttingen 1976, 115 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1974.Göttingen 1976, 110 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1975.Göttingen 1977, 34 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1976.Göttingen 1978, 124 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1977.Göttingen 1979, 132 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1978.Göttingen 1980, 151 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1979.Göttingen 1981, 140 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1980.Göttingen 1982, 157 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1981.Göttingen 1983, 157 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1982.Göttingen 1984, 184 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1983.Göttingen 1985, 211 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1984.Göttingen 1987, 158 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1985.Göttingen 1987, 67 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1986.Göttingen 1988, 75 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1987.Göttingen 1989, 65 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1988.Göttingen 1989, 67 Seiten.

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Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1989.Göttingen 1991, 72 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1990.Göttingen 1992, 65 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1991.Göttingen 1992, 90 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1992.Göttingen 1993, 66 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1993.Göttingen 1994, 69 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1994.Göttingen 1995, 75 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1995.Göttingen 1996, 70 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1996.Göttingen 1997, 75 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1997.Duderstadt 1998, 78 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1998.Duderstadt 1999, 92 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 1999.Duderstadt 2000, 110 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 2000.Duderstadt 2001, 104 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 2001.Duderstadt 2002, 96 Seiten.

Jahresverzeichnis der Neuerscheinungen 2002.(im Druck)

Göttinger HandwerkswirtschaftlicheArbeitshefte

Heft 1: Bibliographie zum Kooperations- undZulieferwesen 1960 - 1975, Göttingen 1976,31 Seiten.

Heft 2: Strukturergebnisse im Zuliefer- undDienstleistungswesen, von Dieter Kleine,Norbert Marahrens u. Karl-Heinz Schmidt,2. Auflage, Göttingen 1978, 33 Seiten.

Heft 3: Strukturpolitik im Bereich der Klein- undMittelbetriebe in der EuropäischenGemeinschaft, von Karl-Heinz Schmidt,Göttingen 1977, 62 Seiten.

Heft 4: Stärkung der Wettbewerbskraft durchKooperation - dargestellt am Beispiel dermittelständischen Betriebe des Vulkaniseur-handwerks und Reifenhandels, von ErnstGerth, Göttingen 1979, 37 Seiten.

Heft 5: Konjunktur und Handwerk - Ein Litera-turführer, von Ernst Gerth u. Rainer Klause,Göttingen 1980, 47 Seiten.

Heft 6: Handwerkliches Zulieferwesen - Ein Lite-raturführer, von Ernst Gerth u. Bernd Mull,Göttingen 1981, 64 Seiten.

Heft 7: Das Handwerk als Zulieferer auf derHannover-Messe 1980, von Klaus Müller,Göttingen 1981, 62 Seiten.

Heft 8: Analyse des Erfolgs einer Messebeteili-gung. Handwerkliche Zulieferer auf derHannover-Messe '81, von Klaus Müller,Göttingen 1981, 53 Seiten.

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Heft 9: Analyse des Erfolgs einer Messebeteili-gung. Handwerkliche Zulieferer auf derHannover-Messe '82, von Klaus Müller,Göttingen 1983, 65 Seiten.

Heft 10: Standortprobleme des Handwerks - EinLiteraturführer -, von Klaus Müller, Göttin-gen 1983, 77 Seiten.

Heft 11: Analyse des Erfolgs einer Messebeteili-gung. Handwerkliche Zulieferer auf derHannover-Messe '83 von Klaus Müller,Göttingen 1984, 66 Seiten.

Heft 12: Die Bedeutung der Handwerksausbil-dung im Strukturwandel von Wirtschaftund Gesellschaft, von Wolfgang Dürig,Göttingen 1984, 43 Seiten.

Heft 13: Analyse des Erfolgs einer Messebeteili-gung. Handwerkliche Zulieferer auf derHannover-Messe '84, von Klaus Müller,Göttingen 1985, 58 Seiten.

Heft 14: Analyse des Erfolgs einer Messebeteili-gung. Handwerkliche Zulieferer auf derHannover-Messe '85, von Klaus Müller,Göttingen 1985, 58 Seiten.

Heft 15: BARTER. Das neue Zusatzgeschäft fürHandwerksbetriebe? von Thorsten Iske,Göttingen 1986, 71 Seiten.

Heft 16: Finanzierung in Handwerksbetrieben.Probleme, Praxis, Verbesserungsvorschläge,von Detlef Heinrich, Göttingen 1986,50 Seiten.

Heft 17: Chancen der handwerklichen Zuliefererdurch verbessertes Marketing - Vortrags-unterlagen -, von Klaus Müller, Göttin-gen 1987.

Heft 18: Handwerk und Außenwirtschaft - Stär-kung der Wettbewerbsfähigkeit des deut-schen Handwerks in der offenen Wirtschaft,von Wolfgang König, Göttingen 1987,30 Seiten.

Heft 19: Exportfähigkeit von Handwerksbetrie-ben - Eine empirische Untersuchung in Nie-dersachsen -, von Wolfgang König, KlausMüller u. Jörg Sauer, 2. Aufl., Göttin-gen 1989, 58 Seiten.

Heft 20: Implikationen des EG-Binnenmarktesfür das deutsche Handwerk, von GustavKucera u. Wolfgang König, Göttingen 1990,26 Seiten.

Heft 21: Struktur des Handwerks in der DDR, vonWolfgang König u. Klaus Müller, Göttingen1990, 39 Seiten.

Heft 22: Probleme und Erwartungen im DDR-Handwerk - Ergebnisbericht einer Befra-gung auf der Hannover-Messe Industrie '90 -von Ullrich Kornhardt u. Klaus Müller, Göt-tingen 1990, 62 Seiten.

Heft 23: Mobilisierung des handwerklichen Ex-portpotentials in Niedersachsen, vonWolfgang König, Klaus Müller u. Jörg Sauer,Göttingen 1990, 42 Seiten.

Heft 24: Exportverhalten handwerklicher Unter-nehmen, von Jörg Dieter Sauer, Göttingen1991, 36 Seiten.

Heft 25: Kooperationen zwischen west- und ost-deutschen Bauhandwerkern, von KlausMüller, Göttingen 1991, 37 Seiten.

Heft 26: Die Elektrohandwerke in den neuenBundesländern - Strukturmerkmale undwirtschaftliche Lage -, von Klaus Müller,Göttingen 1992, 69 Seiten.

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Heft 27: Auf der Suche nach neuen Konzepten derKleinunternehmensentwicklung in Ent-wicklungsländern, von Heiko Fähnel, JörgHartmann, Wolfgang König u. Ralf Meier,Göttingen 1993, 32 Seiten.

Heft 28: Handwerkspolitik für den EG-Binnen-markt - Aktivitäten der Handwerksorgani-sationen zur Vorbereitung ihrer Betriebe aufden EG-Binnenmarkt -, von Klaus Müller,Göttingen 1993, 48 Seiten.

Heft 29: Handwerksgenossenschaften im Über-gang zur Marktwirtschaft - Ergebnisse derPGH-Umstrukturierung in den neuenBundesländern -, von Klaus Müller u. Hil-degard Sander, Göttingen 1994, 46 Seiten.

Heft 30: Einflüsse des EG-Binnenmarktes auf dasdeutsche Handwerk, von Klaus Müller u.Reinhard Reck, Göttingen 1994, 34 Seiten.

Heft 31: Empirische Untersuchung von grenz-überschreitenden Kooperationen imHandwerk, von Wolfgang König u. KlausMüller, Göttingen 1994, 23 Seiten.

Heft 32: Handwerk und Regionalentwicklung imTransformationsprozeß, von UllrichKornhardt u. Annette Rudolph, Göttin-gen 1994, 52 Seiten.

Heft 33: Handwerksbetriebe im Generations-wechsel: Übergaben und Übernahmenim niedersächsischen Handwerk bis2005, von Klaus Müller, Göttingen 1996,74 Seiten.

Heft 34: Generationswechsel im Handwerk:Handlungsbedarf aufgrund einer Erhe-bung für Niedersachsen, von Klaus Mül-ler, Göttingen 1996, 33 Seiten.

Heft 35: Handwerk in Sachsen-Anhalt, von KlausMüller u. Ingo Mecke, Göttingen 1997,39 Seiten.

Heft 36: Handwerksorientierte Regionalpolitik -Hintergründe, Begründungsansätze undHandlungsoptionen unter besonderer Be-rücksichtigung der Gemeinschaftsaufgabe"Verbesserung der regionalen Wirtschafts-struktur", von Annette Rudolph, Göttin-gen 1997, 51 Seiten.

Heft 37: Neuere Erkenntnisse über das Auslands-engagement im Handwerk, von KlausMüller, Göttingen 1997, 68 Seiten.

Heft 38: Struktur und Bedeutung des handwerks-ähnlichen Gewerbes in Deutschland, vonKlaus Müller u. Annette Rudolph, Göttin-gen 1998, 72 Seiten

Heft 39: Auswirkungen der ökologischen Steuer-reform auf das Handwerk, von UllrichKornhardt, Göttingen 1999, 52 Seiten.

Heft 40: Existenzgründungsstatistik im Hand-werk, von Klaus Müller, Göttingen 2000,39 Seiten.

Heft 41: Das Handwerk im Spektrum derDienstleistungsaktivitäten, von Ingo Me-cke, Göttingen 2000, 24 Seiten.

Heft 42: Beteiligungskapital als Möglichkeit derGründungsfinanzierung im Handwerk,von Marc-Oliver Lux u. Klaus Müller, Göt-tingen 2000, 38 Seiten.

Heft 43: Beschäftigungseffekte durch Umwelt-schutz im Handwerk, von Klaus Müller u.Stefanie Weimer, Göttingen 2001, 51 Seiten.

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Heft 44: Die firmenspezifischen Vorteile vonhandwerklichen Zulieferern, von MichaelDornieden unter Mitwirkung von KlausMüller, Göttingen 2001, 43 Seiten.

Heft 45: Sicherung und Schaffung von Arbeits-plätzen im Handwerk durch Auslands-aktivitäten, von Klaus Müller, Göttingen2001, 72 Seiten.

Heft 46: Die Auswirkungen der EU-Osterweite-rung auf die niedersächsischen Klein-und Mittelunternehmen am Beispiel desHandwerks – Kurzfassung –, von KlausMüller u. Kathleen Bang, Göttingen 2002, 30Seiten.

Heft 48: Das Handwerk in der amtlichen Statistik– Bestandsaufnahme und Verbesserungs-möglichkeiten, von Klaus Müller, Göttingen2003, 56 Seiten.

Heft 49: Profile und Motive der Existenzgründerim Handwerk, von Wolfgang König, KlausMüller u. Maribel Heyden, Göttingen 2003,55 Seiten.

Heft 50: Die Auswirkungen der EU-Osterweite-rung auf das Handwerk der grenznahenRegionen am Beispiel der EuroregionSpree-Neiße-Bober – Kurzfassung – vonKlaus Müller u. Kathleen Bang, Göttingen2003, 38 Seiten.

Heft 51: Investitionsverhalten im Handwerk – Ur-sachen für die Investitionsschwäche seitMitte der 90er Jahre – Kurzfassung –, vonUllrich Kornhardt u. Gustav Kucera, Göt-tingen 2003, 52 Seiten.

Heft 52: Der Generationswechsel im Handwerkim Zeichen von Existenzgründungs-prognosen, von Klaus Müller, Göttingen2003, 62 Seiten.

International Small Business Series

No. 1: Development of Small-Scale Business inDeveloping Asian Countries - Policy En-vironment and Institutional Infrastructure -,by Chee Peng Lim, Göttingen 1990, 28 p.

No. 2: The European Common Market andGerman Small Business, by Gustav Ku-cera, Wolfgang König, Göttingen 1990, 26 p.

No. 3: External Financing of Small-Scale En-terprises in Developing Countries- Reforms and Innovations within theCommercial Credit Business in Colombia -,by Wolfgang König, Michael Koch, FredMay, Göttingen 1990, 29 p.

No. 4: Internationalization of Small Business ina Microeconomic Perspective, by JoachimPeters, Göttingen 1990, 17 p.

No. 5: Informal Small Business in Rural Areasof Developing Countries, by Jörg Hart-mann, Joachim Peters, Göttingen 1990, 32 p.

No. 6: Commercial Loans for Small Manufactu-rers in Latinamerica - Empirical Evidenceon Formal Sector Credit Markets in Colom-bia, Ecuador and Peru -, by Michael Koch,Göttingen 1990, 34 p.

No. 7: Small Businesses as exporters: Survey re-sults from Lower Saxony, Germany, byJörg Dieter Sauer, Göttingen 1991, 43 p.

No. 8: Institutional Representation of Small Bu-siness in Industrialized Countries, byMarkus Pilgrim, Göttingen 1991, 35 p.

No. 9: Proposals for a Private Sector SupportSystem for Small and Medium Enterpri-ses in Developing Countries, by Jacob Le-vitsky, Göttingen 1992, 41 p.

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No. 10: Techniques and Criteria for ClassifyingSmall and Medium-Scale Industries bySize, by Wolfgang König, Klaus Billand,Göttingen 1992, 19 p.

No. 11: Credit Guarantee Scheme for the SmallBusiness Sector - An interim assessmentafter five years in Latin America, by EckartOehring, Göttingen 1993, 31 p.

No. 12: Key Factors in the Design of Policy Sup-port for the Small and Medium Enter-prise (SME) Development Process - AnOverview, by Allan A. Gibb, Göttin-gen 1993, 41 p.

No. 13: The Case for a New Approach to SmallEnterprise Promotion, by Ralf Meier, Göt-tingen 1993, 32 p.

No. 14: Small Business in Tropical RainforestAreas, by Jörg Hartmann, Göttingen 1993,24 p.

No. 15: In Search of New and Innovative Con-cepts for Small Enterprise Developmentin Third World Countries - Results of anExpert Conference, Göttingen, October1992, by Heiko Fähnel, Jörg Hartmann,Wolfgang König, and Ralf Meier (eds.),Göttingen 1993, 28 p.

No. 16: Private Sector Support for Small En-terprises - Some Conclusions -, by JacobLevitsky, Göttingen 1993, 31 p.

No. 17: Policy, Programmes and Priority Biases:A Hidden and Overt Agenda AgainstSmall Scale Enterprises, by Chee PengLim, Göttingen 1994, 14 p.

No. 18: Empirical Survey of Cross-Border-Co-operations in the Crafts Sector, by Wolf-gang König, Klaus Müller, Göttingen 1994,18 p.

No. 19: The Role of Small Enterprises in theProcess of Innovation, by László B. Kassai,Göttingen 1994, 25 p.

No. 20: Some Asian Experiences with the Deve-lopment of Small and Medium Enterpri-ses and their Relevance for Africa, byChee Peng Lim, Göttingen 1994, 24 p.

No. 21: Evaluation of Small and Medium-SizedEnterprises as International Suppliers, byThorsten Winkelmann, Göttingen 1995,33 p.

No. 22: Criteria for Selecting Natural Resourcesin Conservation-Cum-DevelopmentProjects, by Jörg Hartmann, Göttingen1996, 22 p.

No. 23: Internationalization Strategies of Smalland Medium-Sized Suppliers in a Globa-lizing Economy, by Torsten Winkelmann,Göttingen 1996, 22 p.

No. 24: Informal Sector Enterprises in the Lightof New Institutional Economics, by Diet-rich Müller-Falcke, Göttingen 1997, 22 p.

No. 25: International Activities of the GermanCraft Sector, by Klaus Müller, Göttingen1998, 37 p.

No. 26: Public-Private Partnership in SSI Pro-motion: An Assessment of the Roles ofChambers and Trade Associations inDifferent Countries, by Roland Stroh-meyer, Göttingen 2000, 20 p.

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No. 27: Adoption Information and Communica-tion Technologies by Small-Scale En-terprises in Developing Countries, byDietrich Müller-Falcke, Göttingen 2001,26 p.

No. 28: Change Leadership in Organizations:The Case of Singapore´s Small and Me-dium-Sized Enterprises, by ThomasMenkhoff, Chay Yue Wah und BenjaminLoh, Göttingen 2002, 24 p.

Sonstige Veröffentlichungen

Kurzgefasste Geschichte des Handwerks inDeutschland, von Wilhelm Wernet, Dortmund 1953,153 Seiten.

Die neue Handwerksordnung. HandwerkspolitischeErläuterungen zum Gesetz über die Ordnung desHandwerks am 17. September 1953, von Wilhelm Wer-net, Aachen 1953, 61 Seiten.

Rationalisierung im Handwerk, von Hans Brandt,Essen 1953, 108 Seiten.

Strukturbild des niedersächsischen Handwerksnach den Ergebnissen der Handwerkszählung vom30.09.1949, von Werner Oehler, Bremen-Horn 1953,162 Seiten u. 10 Karten.

Wettbewerbsvorgänge im Handwerk. IndividuelleUmschichtung der selbständigen Handwerker im Ver-waltungsbezirk Braunschweig, von Wilhelm Wernet u.Berthold Petersen, Bremen-Horn 1953, 83 Seiten.

Neuere Ergebnisse der Handwerksforschung, vonWilhelm Wernet, Alfeld/Leine 1955, 16 Seiten.

Kurzgefasste Geschichte des Handwerks inDeutschland, von Wilhelm Wernet, Dortmund 1956,2. erw. Aufl., 238 Seiten.

Landwirtschaft und Landhandwerk im Regierungs-bezirk Stade, von Hans-Georg Augustin, Wirtschafts-wissenschaftliche Dissertation Göttingen, Göttingen1958, 345 Seiten u. Anlagen.

Das Handwerk in Niedersachsen, von Klaus Praeto-rius u. Ullrich Kornhardt, Forschungen zur nieder-sächsischen Landeskunde, Göttingen 1982, 220 Seiten.

Handwerk und Außenwirtschaft, hrsg. v. WolfgangKönig, Klaus Müller u. Joachim Peters. Schriften zu in-ternationalen Wirtschaftsfragen, Bd. 9, Berlin 1989,339 Seiten.

Deregulierung im Handwerk - Gesamtwirtschaftli-che Risiken und Gefahren, von Gustav Kucera u.Wolfgang Stratenwerth. Gutachten erstellt im Auftragder Deregulierungskommission beim Bundeswirt-schaftsministerium, Göttingen 1990, 149 Seiten.

Handwerk 2000 - Personalzusatzkosten, Wettbe-werbsperspektiven, hrsg. v. d. Arbeitsgemeinschaftnorddeutscher Kreishandwerkerschaften, mit Beiträgenvon Ulrich Döring, Edmund Hemmer, Ullrich Korn-hardt, Gustav Kucera u. Klaus Schmidt, Rotenburg-Wümme 1990, 329 Seiten.

Handwerk 2000 - Personalzusatzkosten und Wett-bewerbsperspektiven des Handwerks (Kurzfas-sung), v. Ulrich Döring, Ullrich Kornhardt u. GustavKucera, hrsg. v. d. Arbeitsgemeinschaft norddeutscherKreishandwerkerschaften, Rotenburg-Wümme 1990, 37Seiten.

Die Handwerkspresse in der BundesrepublikDeutschland, v. Joachim Dittmer, empirische Unter-suchung im Auftrag der Journalisten-Vereinigung derDeutschen Handwerkspresse, Düsseldorf 1990,213 Seiten.

Handwerk 2000. Abschlußbericht über die Ergebnisseder Arbeitskreise des Expertenforums "Handwerk 2000"v. Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft undVerkehr, München 1993, 105 Seiten.

Page 76: Seminar für Handwerkswesen an der Universität Göttingen · 2020-06-25 · Vorwort Das Seminar für Handwerkswesen an der Universität Göttingen begeht am 9. Oktober sein 50-jähriges

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Handwerk in Europa. Beiträge anlässlich der1. Konferenz europäischer Handwerksforschungsinsti-tute, hrsg. v. Wolfgang König u. Klaus Müller, Göttin-gen 1994, 200 Seiten. (erschienen in deutsch und eng-lisch).

Internationalisierung mittelständischer Zulieferun-ternehmen. Entscheidungen im Strukturwandel, vonThorsten Winkelmann, Leverkusen 1997, 330 Seiten.

Strukturen und Entwicklungen – Umfrage über dieSituation des Handwerks Trier, von Klaus Müller, Trier2001, 39 Seiten.