16
Archiv fiir Gewerbepathologie und Gewerbehygiene, Bd. 14, S. 357--372 (1956) Aus dem Pathologischen Institut Dresden-Friedrichstadt (Direktor: Dr. P. SCHEID) Silikose und Lungenkrebs Von HANS GROSSE~Dresden Mit 4 Textabbildungen (Eingegangen am 14. Oktober 1955) Urs~chliche Beziehungen zwischen Silikose und Lungenkrebs sind der Mehrzahl der Autoren nach noch nicht bewiesen worden, zumindest nicht auf statistischem Wege (ALBERTINI, BRANDENBERGER und ROTT- NER, ALLEN, BERBLINGER, BERGEI~HOFF, DI BIASI, B()HME, CUNNING- HAM, EICKI~IOFF, EHRHARDT, FEIL, W. FISCHER, B. FISCHER-WASELS, FRICK, FRUHLINGund OFPERMANN, HARRIS, HOLSTEIN, HUSTEN, ICKERT, JOTTEN, JOST, KENNAWAY und KENNAWAY, KIRCIt, KOELSCH, KOLL- MEIER, LEICHER, LICKINT, NORDMANN, OLSON, PANCOAST und PENDER- GRASS, REICHMANN, ROTTNER, SAUPE, SCHMIDT, SCHOCH, SCHULTE, SCHULZ, SCHWEISHEIMER, SIEGMUND, SOMMER, SPORLEIN, STAEMMLER, SYMMANSKI, W~-TJEN, WESTERMANN, WEDLER, WIENCKE, WORTH und SCHILLER). Die entschiedenste Formulierung stammt von Sr6RLEI~, welcher zu dem Eindruck kommt, dab die Kiesels~ure einen gewissen Schutz vor dem Lungenkrebsbefall darstellt. DI BIASI konnte unter 87 Silikoselungenkrebsen nur 3 als berufsbedingt anerkennen. WXTJEN sah unter 119 Mansfelder Staublungen nur 3 Lungenkrebse, obwohl die chronische Bronchitis in den so hi~ufig gesehenen Bronchektasen einem Abgleiten in krebsige Umwandlung Vorschub leisten kSnnte, weft sie zu chronisehen Regenerationsprozessen am Bronehialepithel fiihre. BERB- LINGER meint, daI~ der Quarzstaub zusammen mit eingeatmeten Teer- partikeln caneerogen sein kSnnte. HUECK h~Llt die Frage, ob der Krebs- befall koniotiseher Lungen mehr als Zufall sei, ffir noch nicht entschieden. Ganz i~hnlich hat sich neuerdings U~IILINGER ge~u2ert. KAHLAUkommt zu dem Ergebnis, dab die Kiesels~ure eine schwach cancerogene Wir- kung besitzt, diese aber sehr schwer mit den statistischen Erfahrungen in Einklang zu bringen sei. Dies sei wohl dadurch erkl£rbar, da[~ die in der Schwiele eingesehlossene Kiesels~ure meist keine direkte Wirkung aufs Bronehialepithel ausfiben kSnne. DRUCKREY hat nun durch Im- plantation chemisch reiner Kiesels~Lure in die RattenbauchhShle Sar- kome erzeugen kSnnen. HAMPELN, DUGUID und FI~OMMEL haben wohl als erste den Strai3enstaub fiir die Lungenkrebszunahme verantwortlich gemacht. SCHMORL, GEY, WOLF Tie UHLIG hielten die Bronchialkrebs-

Silikose und Lungenkrebs

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Silikose und Lungenkrebs

Archiv fiir Gewerbepathologie und Gewerbehygiene, Bd. 14, S. 357--372 (1956)

Aus dem Pathologischen Institut Dresden-Friedrichstadt (Direktor: Dr. P. SCHEID)

Silikose und Lungenkrebs Von

HANS GROSSE~ Dresden

Mit 4 Textabbildungen

(Eingegangen am 14. Oktober 1955)

Urs~chliche Beziehungen zwischen Silikose und Lungenkrebs sind der Mehrzahl der Autoren nach noch nicht bewiesen worden, zumindest nicht auf statistischem Wege (ALBERTINI, BRANDENBERGER und ROTT- NER, ALLEN, BERBLINGER, BERGEI~HOFF, DI BIASI, B()HME, CUNNING- HAM, EICKI~IOFF, EHRHARDT, FEIL, W. FISCHER, B. FISCHER-WASELS, FRICK, FRUHLING und OFPERMANN, HARRIS, HOLSTEIN, HUSTEN, ICKERT, JOTTEN, JOST, KENNAWAY und KENNAWAY, KIRCIt, KOELSCH, KOLL- MEIER, LEICHER, LICKINT, NORDMANN, OLSON, PANCOAST und PENDER- GRASS, REICHMANN, ROTTNER, SAUPE, SCHMIDT, SCHOCH, SCHULTE, SCHULZ, SCHWEISHEIMER, SIEGMUND, SOMMER, SPORLEIN, STAEMMLER, SYMMANSKI, W~-TJEN, WESTERMANN, WEDLER, WIENCKE, WORTH und SCHILLER). Die entschiedenste Formulierung stammt von Sr6RLEI~, welcher zu dem Eindruck kommt, dab die Kiesels~ure einen gewissen Schutz vor dem Lungenkrebsbefall darstellt. DI BIASI konnte unter 87 Silikoselungenkrebsen nur 3 als berufsbedingt anerkennen. WXTJEN sah unter 119 Mansfelder Staublungen nur 3 Lungenkrebse, obwohl die chronische Bronchitis in den so hi~ufig gesehenen Bronchektasen einem Abgleiten in krebsige Umwandlung Vorschub leisten kSnnte, weft sie zu chronisehen Regenerationsprozessen am Bronehialepithel fiihre. BERB- LINGER meint, daI~ der Quarzstaub zusammen mit eingeatmeten Teer- partikeln caneerogen sein kSnnte. HUECK h~Llt die Frage, ob der Krebs- befall koniotiseher Lungen mehr als Zufall sei, ffir noch nicht entschieden. Ganz i~hnlich hat sich neuerdings U~IILINGER ge~u2ert. KAHLAU kommt zu dem Ergebnis, dab die Kiesels~ure eine schwach cancerogene Wir- kung besitzt, diese aber sehr schwer mit den statistischen Erfahrungen in Einklang zu bringen sei. Dies sei wohl dadurch erkl£rbar, da[~ die in der Schwiele eingesehlossene Kiesels~ure meist keine direkte Wirkung aufs Bronehialepithel ausfiben kSnne. DRUCKREY hat nun durch Im- plantation chemisch reiner Kiesels~Lure in die RattenbauchhShle Sar- kome erzeugen kSnnen. HAMPELN, DUGUID und FI~OMMEL haben wohl als erste den Strai3enstaub fiir die Lungenkrebszunahme verantwortlich gemacht. SCHMORL, GEY, WOLF Tie UHLIG hielten die Bronchialkrebs-

Page 2: Silikose und Lungenkrebs

358 HANS GROSSE :

en t s t ehung im Bereieh yon P igmente inbr i i chen ffir mSglich. SCHMIDT- MANN und LUBARSCH be tonen die Lungenkrebshi~ufigkei t in s t aub- re ichen Gegenden, z . B . in Sachsen. TREFFTZ sah in Dresden 6,9% Bronchia lkrebse bei Si l ikosekranken, TURNER und MARTIN bei nicht- tuberku lSsen Si l ikosekranken sogar 11% Lungenkrebse . Di)NNER und HICKS beobach te t en un te r Kessel re inigern und Docka rbe i t e rn auffa l lend viel Lungenkrebse . ANDERSON und BIBLE fanden un te r 70 Lungen- krebsen 12 (also 17%), mi t s t a rk erhShtem Kiese ls~uregehal t der Lungen, KAI~LAU un te r 190 Bronchia lkrebsen 11 (5,8%) mi t Silikose der H i lu s lymphkno ten . HUSTEN beobach te t e ein Adenocarc inom, das sich um eine si l ikotische Schwiele gebi ldet ha t te . Einzelne Silikose- lungenkrebse wurden von ALLEN, ASTOERI, BIBLE, FOWWEATHER,

GOUGH und ANDERSON, HARRIS, PANCOAST und PENDERGRASS, SCHULZ, SOUTHERLAND, STRACKEN und SIMSON, LOVELOCK, KOELSCH, SCttMIEDE-

KNECHT U. a. mi tge te i l t . 1928--1954 wurden in Dresden -F r i ed r i chs t ad t 310 Sil ikosen seziert .

F a s t die H~lf te waren Porze l l anarbe i t e r und TSpfer, ein Vier te l Sand- stein- und Gran i ta rbe i te r , der Res t Ziegelei-, Metall- und Bergarbei te r . I n sgesamt wurden 48 mal igne Geschwiilste gefunden, d a r u n t e r 23 Lun- genkrebse. Das Mater ia l wurde in Tabe]le 1 und 2 zusammengefag t . Abb. 1 und 2 zeigen je einen Lungenkrebsfa l l bei schwerer Silikose.

b)

a) Tabelle 1. 1928--1954

Silikosegrad I .Fallzahl Krebs Lungenkrebs

S i l 0 + I . . . 161 Sil I I . . . . 85 Sil I I I . . . . 64

310

I Reine Silikose . . . . I 3 1 0 29 55 Si]ikotuberkulose • • I 5 26 34 I ~ Alle Silikosen ] 8 36 63 Silikotuberkulose (%) 6 72 54 ] 49

29 10 9

48

15 (9,3%) 5 (5,9%) 3 (5,0%)

23 (7,4%)

Alter (Lebensj ahrzehnt)

4. 5. 6. 7. 8. 9. ? i

17 lo 71151 I 51 31 I 14 1310 [ 33 32 i - - I 48,71

Lungenkrebs

16 (10,0%) 7 (4,6%)

23 (7,4%) 30 - -

e)

l y l ~1 y' x, ~uogo~c~rc~ome(%) -- 5 10,7 I 17,4 I 4,8 3,6 Allo0aromomo(~/ 5 10 1~i2~ 1 o 15,5 1~ 20,2 17,5

y = rohe Krebsh~ufigkeit, x = bereinigte Krebshaufigkeit, y ' = Kontroll- werte, x' = Kontrollwerte, aus dem gleichalten nichtsilikotischen Sektionsgut.

Page 3: Silikose und Lungenkrebs

Silikose und Lungenkrebs 359

×

X X

A b b . 1. F a l l 8, S. 464/54. 5 9 j ~ h r i g e r B e r g m a n n . N i c h t r a u c h e r . S i l ikose I I - - I I I . B r o n c h u s - c a r c i n o m r e c h t e r U n t e r l a p p e n . x s i l i k o t i s c h e Schwie l en ; x x S i l i ko t i s che Schwie le i m

Z e n t r u m des L u n g e n c a r c i n o m s

x x - -

x

A b b . 2. F a l l 10, S. 711/54. 5 8 j ~ h r i g e r B e r g m a n n . R a u c h c r , i n s g e s a m t e t w a 300000 Z i g a - r e t t e n k o n s u m i e r t . B r o n c h u s c a r c i n o m r e c h t c r U n t c r l a p p c n . S i l ikose I I I . x S i l i ko t i s che

S c h w i e l e n ; × x B r o n c h i e k t a s e , p e r i p h c r y o r e B r o n c h i a l k r e b s

Arch. Gewerbepath. , Bd. 14 9,4

Page 4: Silikose und Lungenkrebs

360 HA~s GaossE:

Tabelle 2. Lokalisation der malignen Geschw~Iste bei Silikose

1. Lunge . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Pleura . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Oesophagus . . . . . . . . . . . . . . 4. Magen . . . . . . . . . . . . . . . . 5. Gallenblase . . . . . . . . . . . . . . 6. Colon . . . . . . . . . . . . . . . . 7. Rectum . . . . . . . . . . . . . . . 8. Duodenum . . . . . . . . . . . . . . 9. Harnblase . . . . . . . . . . . . . .

10. Prostata . . . . . . . . . . . . . . . 11. Milzsarkom . . . . . . . . . . . . . . 12. Lymphsarkom . . . . . . . . . . . . . 13. Doppelcarcinom a) Magen, b) Oberkicfer 14. Doppelcarcinom a) Sigma, b) Penis . . . .

Reine Siliko- Silikose tuberkulose

16 7 1

2 1 - -

- i 1

- - 1

I - -

1 - -

1 ;

34 14

A]le Sflikosen

23 1 4

10 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1

48

Die Mehrzahl der mal ignen Geschwfilste be t r i f f t aber F~ille mi t gering- gradigen s i l ikot isehen Ver~nderungen der Lunge. 32 Sil ikoselungen- k rebss ta t i s t iken der L i t e r a t u r (vors tehend erw~hnte Autoren) ergeben einschlie$1ich unserer eigenen FKlle fiber 25000 Sil ikosen mi t nur 513 Lungenkrebsen . Bei wei terer Aufgl iederung des Mater ia ls nach dem Grade der Silikose erscheint der Lungenkrebs bei LEICHER, SP()RLEIN und im eigenen Mater ia l (Tabelle 1) um so seltener, je schwerer die Silikose ist. Daraus ha t ja Sr6RL~IN geschlossen, da$ die Silikose vor K r e b s schfitzt . Fre i l ich scheint es ein , ,Schutz" zu sein, an dem m a n s t i rbt . Ff i r die s ta t i s t i sche Auswer tung ist deshalb die Un te r suehung der S te rb l ichke i t der S i l ikosekranken unerli~$lich.

RffTT~ER vergl ich die Al te r sver te i lungskurve von 271 Silikosesek- t ionen mi t der yon CATgIES Lungenkrebsf~l len und l a n d ein geringes Vorausei len der ers teren Kurve . Al lerdings seheint nur in der Schweiz die S te rb l iehke i t der Silikosef~lle so hoch zu sein, denn wir haben 1989 Sili- kosesekt ionen der L i t e r a t u r mi t Al te r sangabe mi t der Al te rsver te i lungs- kurve von 16000 Lungenkrebsf~l len der L i t e r a t u r vergl ichen und keine wesent l ichen Untersch iede be ider K u r v e n fests te l len kSnnen. Es w~re aber vSllig falseh, da raus zu sehlieBen, da$ die S i l ikosekranken im Lungenkrebsa l t e r s terben, ohne einen Lungenkrebs zu bekommen. Denn wir beziehen die Anzah l der Lungenkrebssek t ionen auf die Gesamthe i t al ler Sekt ionen und die d a m i t zu vergle ichenden Si l ikoselungenkrebse auf alle Silikosen. Obwohl also die Al te r sver te i lungskurve der Lungen- krebs- und die der Si l ikosesekt ionen keine nennenswer ten Unte rsch iede aufweisen, s te rben die S i l ikosekranken wesent l ich frfiher weg als die gleich a l te m~nnliche BevSlkerung. ARLIDGE berechnete 1892 ein mi t t le res Todesa l te r der TSpfer von 46,5 Jah ren , der fibrigen Mi~nner von 54 Jah ren . KIRCg g ib t das durchschni t t l iche Todesa l t e r der re inen Porze l l ans taub-

Page 5: Silikose und Lungenkrebs

Silikose und Lungenkrebs 361

lunge schweren Grades mit 59,4, das der mit einer Tuberkulose ver. gesellschaiteten Fiille mit 54,4 Lebensjahren an. Nach TURNER und MARTI~ ist die Lebenserwartung der Silikosen um 8, der Silikotuberku- losen um 13 Lebensjahre verkfirzt. 1Wach WORT~ und DICKMANN waren yon 87 sehweren Silikosen nach 2 Jahren 17, nach 10 Jahren 63 ver- storben, yon 25 Silikotuberkulosen nach 6 Jahren alle verstorben. Nach TAEGER sind 50% der schweren Silikosen nach 5 Jahren verstorben. Nach COLLIS und YULE ist die Sterblichkeit der in quarzstaubgef~hr- deten Berufen t~tigen Arbeiter doppelt so hoch als die der nicht dem Quarzstaub ausgesetzten Arbeiter. Auch nach BSHME, BSI{YlE und LUCANUS, REICHMANN U. a. ist die Prognose der sehweren Silikose und Sflikotuberkulose schleeht. Besonders ernst scheinen die Schweizer Mineursilikosen zu verlaufen, sie zeigen nur eine mittlere Krankheits- dauer yon 2,8 Jahren: Deshalb hat wohl Sc~OCH unter den Schweizer Silikosen weniger maligne Tumoren als wir in unserem Dresdener Ma- terial gefunden, obwohl bei SCHOCH die Lungenkrebse noch mehr fiber die fibrigen Geschwfilste fiberwiegen. 1Wach VE~A GREINACHER-CRISTO- FARI waren von 165 Mineursilikosen binnen 3 Jahren 47,3% verstorben. BURRI land von 65 F~llen nach 3 Jahren 29, nach 5 Jahren 39 ver- storben. 1932--1946 waren in der Schweiz 1447 Silikosen als entsch~- digungspflichtig anerkannt worden, darunter 396 Todesf~lle (27%). BERNHARDT gibt 1929--1948 28972 als entsch~digungspflichtig an- erkannte Silikosen an, davon 12499 Todesf~lle. Von diesen Todesf~llen waren 3392 bereits im ersten Jahr naeh der Anerkennung als Berufserkran- kung verstorben, iWach WIENCKE sollen auf 12000 Bergarbeiter im Jahr sogar 300 Silikosetodesfi~lle kommen. Nach M. BAUER waren bis 1953 46514 Silikosen und 10411 Silikotuberkulosen anerkannt worden, im Jahre 1953 kamen neu hinzu 10385 Silikosen und 839 Silikotuber- kulosen, gestorben sind nach !~I. BAUER 1953 an Silikose 246, an Siliko- tuberkulose 155. Das Verh~ltnis der lebenden und verstorbenen Sili- kosef~lle, welche als Berufserkrankung anerkannt wurden, spricht also sehr ffir eine erh5hte Sterblichkeit der Silikosekranken, insbesondere der Silikotuberkulosen. ~hnliche Feststellungen haben naeh WORTH und SCHmLER, MOGNIER, FORELL und Mitarbeiter, THEODEOS und GOR- DON gemaeht. Auch die Zahlenangaben von M6LLENEY und ZORN er- geben das gleiche Bild.

Wenn die Sterblichkeit der Silikosen und insbesondere der Siliko- tuberkulosen so hoch ist, dann kSnnen die Silikosekranken also weg- sterben, ehe sie einen Lungenkrebs bekommen (ROTTNER, FRI~DRICH). Die allgemein fibliche Berechnungsmethode ist also keineswegs exakt: Es ist Sitte, den Prozentsatz der Lungenkrebse im gleich alten Sektions- gut mit dem Prozentsatz der Lungenkrebse bei Silikosesektionen zu ver- gleichen. Dies ist aber erst dann mSglich, wenn die hShere Sterblichkeit

Arch. Gewerbepath., Bd. 14 2 4 a

Page 6: Silikose und Lungenkrebs

362 HA~S GRosss:

der Silikosekranken berficksichtigt wird! Man mug den fiir die Si l l kosefiille bestimmten Lungenkrebsprozentsatz erst mit dem ,,Letalitiits- faktor" multiplizieren, also dem Faktor, welcher angibt, um wieviel die Sterblichkei~ der untersuehten Silikosen grSBer ist als die allgemeine Mortalitiit. Erst dann sind Vergleiche m6glich, wie Mr ausdriicklich feststellen mSchten. Leider wird man bei der Bestimmung der Letalit~t der Silikosekranken immer auf grobe Sch/~tzungen angewiesen sein. Dies ist um so betriiblicher, als die Sterblichkeit der Silikosen nach

Auf 70000 le~ena/e :

Abb. 3

Tote//ahz

/4

~L.(cr l--'],eest

Beschiiftigungsart und Ort sehr verschieden zu sein scheint. Auf Grund der Literaturangaben und der Absterbekurve unserer Pneumokoniosefi~lle kommen wir bei schematischer Dar- stellung zu den Zahlenwerten der Abb. 3. Sta t t 7,5 % Lungen- krebse im Silikosesektionsgut miigten wir also den Vergleichs- wert yon etwa 1 5 , % " an- nehmen, wenn die Sterblichkeit der Silikosekranken doppelt so hoch ist wie die der fibrigen BevSlkerung.

Natiirlich mug bei der fib- lichen groben Prozentberech- nung der Lungenkrebs bei Siliko- tuberkulose seltener sein als bei

reiner Silikose. Das ist bereits y o n DIBLE, LOVELOCK U. a. fes~gestellt worden (Tabelle 1). Schon immer ist der Klinik aufgefallen, dab unber den Sektionsf~llen Tuberkulosen und schwere Silikosen viel h/iufiger sind, als die beste klinische und rSntgenologische Diagnostik erwarten liel~. Dies erkl/irt sich zwanglos daraus, dab die leichten Silikosen meist erst dann sterben, wenn sie dureh eine Tuberkulose kompliziert worden sind oder wenn sie weiter fortgeschritten sind und zur Insuffizienz des rechten Herzens ftihrten. So mul~ zwangsl/~ufig jede klinische Statistik mehr leichte und weniger tuberkul6se Silikosefi~lle aufweisen als die Sektionsstatistik. Dementsprechend ist auch, wie TabeUe 1 zeigt, der Anteil der Silikotuberkulosen in den niedrigen Altersklassen wesentlich h6her als in den hSheren Altersklassen: Nur die leichten und die noch nicht durch eine Tuberkulose komplizierten Fiille erreichen die hSchsten Altersklassen.

Sollte aber die Kiesels~ure wirklich, wie SP6~LEIN behauptet, vor dem Lungenkrebs schiitzen, dann miil~te bei Silikosen der Anteil der

Page 7: Silikose und Lungenkrebs

8ilikose und Lungenkrebs

TabeUe 3

363

A u t o r

K L O T Z . . . . . .

I~[EIKLEJOHN . . .

SCHMIDT . . . . .

W E S T E R M A N N . .

F R I C K . . . . . .

S C H O C H . . . . .

W ) [ T J E N . . . . . L E I C H E R . . . . .

SP(gRLEIN . . . . GROSSE . . . . . Summe (ohne die

oberen sechs Au- toren) . . . . .

Lungenkrebse ( % )

Silikosegrad I

Lungen- Gesamt- krebs zahl

S i l i k o s e g r a d I I S f l i k o s e g r a d I I I

2 8

63 32

223

9 5

15

29

u

125 91

161

388

7,4

L u n g e n - G e s a m t - k r e b s zah l

1 1

15 15 58

22 47 105

5 85

10 261

3,8

L u n g e n - G e s a m t - k r e b s z a h l

9

r

84 187

3 64

6 419

1,4

S u l l l l n e L u n g e n - G e s a m t - krebs zahl

87 51

319

18 119

172 256 383

23 310

45 1068

Lungenkrebse an der Gesamthe i t al ler mal ignen Tumoren sehr niedr ig sein. W e n n dagegen, wie wir behaup ten , die S te rb l ichke i t den Lungen- krebs nur sel tener erscheinen l~Bt, dann mfissen auch die n ich t p r imer in der Lunge gelegenen mal ignen Geschwiilste bei Sil ikose sel tener er- scheinen als bei der fibrigen BevSlkerung. I n der T a t is t das le tz te re der Fa l l , n ich t nur in unserem Mater ia l , sondern auch in anderen Sta- t i s t iken. Leider haben nur sehr wenige Au to re n die Anzah l der n ich t in der Lunge gelegenen mal ignen Geschwfilste angegeben. Diese s ind in Tabel le 4 aufgeffihrt . Von 400 mal ignen Tumoren bei Silikose- sek t ionen waren 182, also 45,5% Lungenkrebse . I n den gleichzeit igen a l lgemeinen Sek t ionss ta t i s t iken sind 20 bis 30% Lungenkrebse ange- geben worden (LESCHKE, ZYLMANN, ]~I~FALT, WERNER, GROSSE). Noeh

Tabelle 4. Anteil der Lungenkrebse am Gesamtkrebsmaterial der Sililcosesektionen

Autor

B U R R I . . . . . . VORWALD U. ~ A R R W A T J E N . . . . . KLOTZ . . . . . . SCIq~IIDT . . . . .

M E I K L E J O H N . . .

T U R N E R U. I~IARTIN SCHOCH . . . . . GROSSE . . . . . Alle (ohne BURRI)1

Zeit

1932--1948 1938 1936 1939 1947

1931--1946 1931--1949 1932--1952 1928--1954

L u n g e n - ] ~ b r i g e k r e b s e : K r e b s e

1 7 2 i 4 3 4 4 5

87 124 13 21 32 18 18 16 23 25

182 218

1 BURRIS F~lle sind in 8CHOCHS Statistik enthalten.

Arch. Oewerbepath., Bd. 14

L u n g e n - k r e b s

%

12,5 32 42 44 41 40 60 53 48 46

24b

Page 8: Silikose und Lungenkrebs

3 6 4 HANS GROSSE :

hSher als in unserem Dresdener Material ist der Anteil der Lungen- krebse bei ScHoc~: Unter 34 malignen Geschwiilsten waren 18 Lungen- krebse bei den Schweizer Silikosen zu finden. Bei der fiblichen Prozent- berechnung erscheint der Lungenkrebs bei jenen F~llen noch h/~ufiger, welehe trotz jahrzehntelanger Staubgef/£hrdung keine Lungensilikose, hSchstens eine Silikose der lungenregion~ren Lymphknoten aufweisen. Es fragt sich also, ob man die H~ufigkeit des Lungenkrebses bei Sili- kosesektionen mit jener bei gleich alten M~nnern vergleichen soll, welche

trotz jahrelanger Kiesels~ureinha- lation als Stein-, Berg-, Porzellan-, Tonarbeiter keine Lungensilikose aufweisen, deren Lunge aber eine sehr groBe Menge Quarz eliminiert hat. Einige Autoren betonen, dab ihre Lungenkrebsf~lle ,,keine nennens- werte Silikose" aufgewiesen h~tten. Wir fanden im laufenden Sektionsgut unter 139 Lungenkrebsf~llen 67mal Mischstaubindurationen im Hilus der Gegenlunge, ohne dab die Ver- storbenen einen silikosegef~hrdeten Beruf ausgefibt hatten.

In unserem Material linden sieh neben 23 Lungenkrebsen noch ein Pleuracarcinom und 3 SpeiserShren- krebse, bei "ScrIOCH neben 18 Lun-

ADD. 4 genkrebsen 5 SpeiserShrenkrebse. I~ROSZYNSKI hat ein silikosebeding-

tes Pleuracarcinom beschrieben. Dagegen konnten sichALBERTINI, BRAN- DENBERG~R und ROTT~ER nicht entschliel~en, ein im Zentrum silikoti- scher Lymphknoten gelegenes 0esophaguscarcinom als silikotisch bedingt anzuerkennen, weft Quarz kein caneerogener Stoff sei und weil Quarz- teilchen im Tumorgewebe weder kristalloptisch noeh rSntgenographisch nachweisbar waren. Einen analogen Fall hat VEITH neuerdings urs~ch- lich mit der Silikose verknfipft, unseres Erachtens mit Recht. REJCI beschreibt eine Larynxsilikose mit nachfolgendem Carcinom. Abb. 4 zeigt die auffallende Bevorzugung der thorakalen malignen Geschwiilste bei Silikosesektionen. Leider beruht diese Berechnung auf noch zu kleinem statistischem Material, weil die Mehrzahl der Autoren die An- zahl der nicht in der Lunge lokalisierten Primartumoren fiberhaupt nicht angegeben hat und die Autoren, welche die extrapulmonalen Tu- moren berechneten, selten den genauen Sitz angegeben haben. Es scheint abet nun doch jenes Gebiet am haufigsten yon Krebs befallen

Page 9: Silikose und Lungenkrebs

Silikose und Lungenkrebs 365

zu sein, welches bei fast jeder Silikose durch Lymphknotenbefall ge- kennzeichnet ist. Die relative Hi~ufigkeit des Oesophagusearcinoms ist um so auffi~lliger, als sonst allgemein die Zunahme des Lungenkrebses durch eine gleichzeitige Abnahme des Magen- und insbesondere des SpeiserShrenkrebses kompensiert worden ist (LESCHKE, GROSSE). Be- sondere Erwi~hnung bedfirfen 2 Fiille yon Doppelcarcinom bei Silikose: Ein 76ji~hriger Rentner zeigte eine Silikose geringen Grades und ein Plattenepithelcareinom der Glans penis sowie ein Adenocarcinom des Sigmas. Ein 78ji~hriger Maurer zeigte eine Silikose geringen Grades und ein Plattenepithelcarcinom der linken OberkieferhShle und ein Adenocarcinom des Magens. Im ersten Fall sind die Atemwege frei yon Krebs geblieben, im zweiten Fall ist einer der beiden Tumoren in der NasennebenhShle entstanden. In beiden Fi~llen war also die lokale Geschwulstdisposition anderer Organe wesentlich grSl~er als die der Lunge. Weiter ist zu bedenken, da$ maligne Tumoren im Thorax regelmi~$iger einer Sektion zugeffihrt werden kSnnten als maligne Tumoren anderer Lokalisation, zumal wenn es sich um die Frage einer Berufserkrankung handelt. Es besteht also die Gefahr eines Bias. Allerdings dfirfte diese Auslese bei dem verSffentlichten Material fiber Chromat- und Asbest- lungenkrebs in noch sti~rkerem Grade in Frage kommen (JAKOB und BOHLm). Siehere Unterlagen fiber die Lebenserwartung der Asbestose- kranken sind nicht vorhanden. Denkbar ware, dal~ die wesentlich ge- ringere Disposition der Asbestlunge zur Tuberkulose (W~DLER) eine etwas bessere Lebenserwartung bedeutet, welehe den hSheren Krebs- befall der Asbestlunge wenigstens zum Tell erkliiren kSnnte. BAADER hat darauf aufmerksam gemacht, dab die Lungenkrebsh~ufigkeit nach Berufsschi~digung durch Chromat, Asbest, Arsen, Emanation, Nickel, Generatorgas, 01 doch recht unerkli~rliche geographische Unterschiede aufweist. Es scheint, alas dasselbe fiir die Silikoselungenkrebse gilt. Keinesfalls wird man in der Kieselsi~ure allein die ursi~chliche Noxe sehen kSnnen, es handelt sich ja doch vorwiegend nicht um reine Sfli- kosen, sondern um Mischstaubsilikosen, aul~erdem war der Lungen- krebs bei Silikose frfiher nicht so hi~ufig wie jetzt. Das Problem der Lungenkrebsentstehung ist ein Problem der Syncarcinogenese (K. H. BAUER), also einer additiven Wirkung verschiedener Noxen (Inhalation yon Tabakrauch, Destillations- und Verbrennungsprodukte der Kohlen und 01e, metallische und quarzhaltige Staubgemenge u. a.), yon denen abet nut Kohle und Kiesels~ure morphologische Veri~nderungen in der Lunge zu hinterlassen pflegen. Auf den Cholesteringehalt peripherer Narben haben ROESSLE sowie LODERS und THEMEL hingewiesen. Aueh in der sflikotischen Schwiele sind zwischen den schalenf6rmigen Schich- tungen oft Lipoide nachweisbar, in denen eine Anreieherung earcino- gener Substanzen denkbar ist, allerdings enthi~It jede Knorpelzelle der

Page 10: Silikose und Lungenkrebs

366 HA~s GRoss~:

Bronchialwand reiehlich Lipoide. Von vielen wird der Standpunkt ver- treten, dab die Kombination yon Krebs und Tuberkulose der Lunge durch die augenblicklich grol3e Hiiufigkeit beider Erkrankungen bedingt sei. Da die Sterblichkeit der TuberkulSsen nach ICKERT heute noch etwa 4,5mal hSher ist als die allgemeine Mortaliti~t, mfissen wir nach den vorangehenden Erw/~gungen den Lungenkrebs bei Lungentuber- kulose 4- bis 5mal seltener erwarten. Er ist aber wesentlich hi~ufiger. Doch ist dieses Problem kompliziert durch jene F/~lle, in denen die Tuberkulose erst infolge der Krebskachexie wiederaufgeflammt ist (LH- BA_~SCH, W. FISCHER). Die Kavernenkrebse sind ja sehr selten (GRXFF, Gi)THERT U.a.), auf die Bedeutung pleuranaher Narben haben FRIED- RICH, ROESSLE, Li2DERS und THEMEL hingewiesen, auf die Narben der Bronchialwand SCHMORL, SCUWARTZ U.a. Sicher kann die tuber- kul6se Narbe nicht nur in der Haut, sondern auch in der Lunge zu einem Krebs ffihren. Nach unseren statistischen Erw/~gungen stellt auch die silikotische Narbe keine Ausnahme von dem Gesetz der allgemeinen Pathologie dar, dal3 auf Grund von Narben und chronischen Regenerations- prozessen maligne Tumoren entstehen kSnnen (FIsCHER-WAs~LS). Wenn Gi)THERT fordert, dab man in jedem Einzelfall die MSglichkeit kausaler Zusammenh/~nge zwischen Lungentuberkulose und Lungenkrebs prfifen mfisse, so glauben wir diese Forderung auch auf alle Lungenkrebse bei Silikose und Silikotuberkulose ausdehnen zu mfissen. Denn naeh unseren statistischen Untersuchungen erschien der Lungenkrebs bei Silikose nur deshalb seltener, weil die Berechnungsmethode falsch war. Wenn wir uns nieht scheuen, die Frage aufzuwerfen, ob der Lungenkrebs bei Silikose nicht doeh als Berufserkrankung angesehen werden mul~, dann mfissen wir andererseits betonen, dal3 der Silikoselungenkrebs hSchstens zu jener Gruppe der Berufskrebse gehSren kann, welche dem PELLER- schen Prinzip der ,,inverse association" unterliegen, bei denen also die Zunahme der berufsbedingten Geschwulstform durch eine entspreehende Abnahme aller anderen malignen Tumoren kompensiert wird. Ob frei- lich dieses Prinzip bei allen anderen anerkannten Berufslungenkrebsen wirklich durchbrochen wird, dfirfte vorl/~ufig noch durehaus offenbleiben. Obwohl neuere Statistiken aus der Sehweiz nnd aus England bei Sili- kose ein noch st/irkeres t~berwiegen der thorakalen und insbesondere der prim/~r intrapulmonalen malignen Tumoren aufweisen als unser Dresdener Material, m6chten wir eine Entscheidung fiber die berufs- bedingte Begfinstigung der Lungenkrebsentstehung in sihkosegefghrdeten Betrieben davon abh~ngig machen, ob andere Institute in ihrem Sili- kosesektionsgut zu gleichen Ergebnissen kommen. Nach WAITZ stellt der primi~re Krebs in der silikotisehen Lunge eine Komplikation dar, welche ebenso entschi~digungspflichtig ist wie die Tuberkulose.

Page 11: Silikose und Lungenkrebs

Silikose und Lungenkrebs 367

Jedenfalls seheinen unter den Silikosekranken nut die endogen zum Krebs Disponierten einen malignen Tumor zu bekommen: Wenn dieso Krebsaspiranten nicht vorher an Tuberkulose oder an Rechtsinsuffizienz des Herzens wegsterben, dann sind sie mehr zu einem primer intra- pulmonalen (bzw. intrathorakalen) malignen Tumor disponiert als zu einem malignen Tumor anderer Lokalisation.

Grundsi~tzlich miissen alle Erkrankungen mit hoher Letaliti~t im Sektionsgut den Hundertsatz der Krebsf~lle herabsetzen, nicht nur Silikose und Tuberkulose, sondern ebenso Lues, Diabetes, Malaria, Arteriosklerose, Lebercirrhose, multiple Sklerose - - kurz: jede Erkran- kung mit hoher Sterblichkeit. Dadurch werden negative Syntropien oder Dystropien vorget/iuscht, welche die Geschwulstliteratur mit speku- lativen Theorien fiber angebliehe Schutzwirkungen angefiillt haben.

Zusammen/assung 1. 1928--1954 wurden in Dresden 310 Silikosen seziert, darunter 48

maligne Tumoren und zwar 23 Lungenkrebse. l~ber 25000 Silikose- fi~lle aus Statistiken der Literatur ergeben aber nur 513 Lungenkrebse. Diese negative Syntropie von Lungensilikose und Lungenkrebs wird aber nur dadurch vorgetiiuscht, dab viele Silikotuberkulosen und schwere Silikosen sterben, ehe sie einen Lungenkrebs bekommen.

2. Der aus dem Silikosesektionsmaterial bestimmte Lungenkrebs- prozentsatz darf nicht ohne weiteres mit dem Hundertsatz gleieh alter Miinner verglichen werden, sondern (wegen der hSheren Sterbeintensit~) erst nach Multiplikation mit dem Letalit~tsfaktor.

Dann ist der Lungenkrebs bei Silikose keineswegs seltener, in Dresden sogar etwas h~ufiger. Es scheinen aber unter den Silikosekranken nur die zum Krebs Disponierten einen malignen Tumor zu bekommen. Wenn diese Krebsaspiranten nicht vorher an einer Tuberkulose oder an Reehtsinsuffizienz des Herzens wegsterben, dann sind sie mehr zu einem prim/ir intrapulmonalen bzw. intrathorakalen malignen Tumor disponiert als die iibrige BevSlkerung.

3. Die hohe Letalit~t der Silikosekranken setzt natiirlieh nicht nur den Hundertsatz der Lungenkrebse, sondern auch den der primi~r extra- pulmonalen malignen Geschwiilste herab. Infolgedessen ist der Anteil der Lungenkrebse am Gesamtkrebsmaterial mit etwa 46% ungewShn- lich hoch. Der Prozentsatz der intrathorakalen malignen Tumoren bei Silikose betr/~gt sogar 58--60%.

4. Bei der Beurteilung der H/iufigkeit berufsbedingter Krebse ist es also unerl~Blich, die allgemeine Sterbliehkeit des untersuchten Kollektivs und auch die tt/~ufigkeit der iibrigen (nicht in dem v o n d e r betreffenden

Page 12: Silikose und Lungenkrebs

368 HAss GROSSE :

Krebsnoxe haupts~chlich betroffenen Organ lokalisierten) malignen Ge- sehwfilste zu beriieksichtigen.

5. Nieht nur Silikose und Tuberkulose, sondern alle Erkrankungen mit hoher Letalit~$ miissen bei den bisher iiblichen Berechnungsmethoden negative Syntropien oder Dystropien vorti~uschen, welche bei Berfick- sichtigung der erhShten Letalit~t (also bei Bezugnahme auf die Leben- den) verschwinden oder eventuell sogar positiv warden. Dies gilt von der Kombination des Krebses mit Lues, Diabetes, Malaria, Arterio- sklerose, Lebercirrhose, Perniciosa, die Mehrzahl der Nerven- und Gei- steskrankheiten, kurz fiir alle Erkrankungen mit hoher Sterblichkeit.

Literatur AKAZAKY, K., K. SAITO I. SATO U. ¥ . SATO: Autopsy findings of silicosis with

special reference to tuberculous complications of the lungs. Aeta path. jap. 1, 107 ( 1 9 3 6 ) . - ALLEn, M.L . : Bronehiogenic carcinoma associated with pneumo- coniosis. J . Industr . Hyg. 16, 346 (1934). - - ALBERTINI, A. V., E. BRANDENBERGER U. J. ]~. I:~UTTNER: Untersuchung eines Falles yon Steinhauersilikose. Schweiz. Z. Unfallmed. u. Berufskrkh. 39, 36 (1946). - - ANDERSON, G., and J. H. DIBLE: Silicosis and carcinoma of the lung. J. of Hyg. 38, 185 (1938). - - ARLIDGE, J. T. : Diseases incident to the manufacture of pottery. Brit. Med. J. 1876, 272. - - ASTORRI, P. : Cancro del pulmone in sogetto silicotico. Clinica (Bologna) 14, 6, 473 (1953). - - B A A D E R , E. W.: Die Quarzlunge in Siidafrika. Med. Welt 1940, 1599. - - Zum Begrfff der schweren Staublungenerkrankungen im Sinne der Ver- ordnung vom 11.2. 1929. ~_rztl. Sachverst. Ztg 40, 293 (1934). - - Neue Ergeb- nisse auf dem Gebiete der Krebskrankhei ten, S. 104. Herausgegeben yon ADAM U. AULER. Leipzig: J o h a n n Ambrosius Bar th 1937. - - Die Silikose in der Schweiz. Dtsch. med.Wsehr. 1949,187.-- Der Lungenkrebs als gewerbemedizinisches Problem. Verb. dtsch. Ges. inn. Med. 57, 322 ( 1 9 5 1 ) . - BAUER, K. H. : Das Krebsproblem. Berlin: Springer 1947. - - Der Bronchialkrebs - - ein Produkt inhalierter Karzinogene. Dtsch. med.Wschr. 1954, 615. - - BAYER, M. : Arbeit und Gesundheit, Heft 29. Leipzig: Georg Thieme 1937. - - In J6TTEN U. G:~-RTNER, S. 72--85. Darmstad t 1950. - - PersSnliche 5fitteilung.--BERBLINGER, W. : Zunahme des Lungenkrebses und Staub- lungenerkrankung. Med. Klin. 193I, 1337. - - BERG~RnOFF, W. : Untersuchungen fiber Sandstrahlersilikosen. Arch. Gewerbepath. 7, 156 (1937). - - Die Silikose der Bergischen Metallschleifer. Arch. Gewerbepath. 8, 339 (1939). - - Das RSntgen- bild der Lunge der Pliester und Trockenschleifer der Remscheider Werkzeug- industrie. Arch. Gewerbepath. 9, 167 (1939). - - B E R N H A R D T , A.: In JSTTEN U. GXRTNER, S. 317. Darmstadt 1950. - - BIAsI, W. DI: Schwere Silikose. In KSNIG- MAGNVS' Handbuch der gesamten Unfallheilkunde, Bd. 2, S. 123. 1933. - - Pathologisch-anatomische Begutachtung der Staublungenerkrankungen. Med. Welt 1937, 1234. - - Pathologie der Staublungen. Dtsch. reed. ~Vschr. 1939, 369. Die pathologische Anatomie der Silikose. Beitr. Sflikoseforsch. 1949, H. 3, 1. - - ~ b e r den S tandpunkt des pathologischen Anatomen bei der Begutachtung v0n Staublungenerkrankungen. In J6TTEN u . G ~ R T N E R , S. 102. 1950. - - ] ~ 6 I t M E , A.: Die Staublunge der Bergarbeiter und ihre Beziehungen zur Tubcrkulose. Klin. Wschr. 1926, 1 2 0 9 . - Die Prognose der Staublungenerkrankung (Silikose). Beitr. Klin. Tbk. 84, 119 (1934). - - Prognose der Pneumokoniosen. Dtsch. reed. Wschr. 1933, 366. - - B6HME, A., u. G. LucANUS: Nachuntersuchungen bei Staub- kranken. Dtsch. med. Wschr. 1926, 1603. - - BShme, A., u. H. LENT: Silikose

Page 13: Silikose und Lungenkrebs

Silikose und Lungenkrebs 369

und Bronchitis. Beitr. Silikoseforsch. 1951, H. 11, 1. - - BOHN, W.: Die Alters- ver~nderungen am Lungenhflus. Virchows Arch. 318, 289 (1950). - - BURRI, W. : Die Silikose der Sandsteinhauer in der Sehweiz. Diss. Basel 1950. - - COLLIS, E., and G. U. YULE: The morta l i ty experience of an occupational group exposed to silica dust, compared with t h a t of the general population and an occupational group exposed to dust not containing silica. J. Industr . Hyg. 15, 395 (1933). - - CUNNINGHAM, J. G.: Silicosis. Canad. Med. Assoc. J. 30, 176 (1954). - - DIBLE, J. H. : Silicosis and mal ignant disease. Lancet 1934 I, 277,982. - - DiiNNER, L. : Pneu- mokoniose bei Reinigern von Schiffskesseln. Med. Klin. 1952, 706. - - Occupational disease of the lungs in boiler scalers. Brit. J . l~adiol., N. S. 18, 33 (1948). - - Pneumoconiosis and tuberculosis in dockers dealing with grain and seeds. Brit. J . Radiol. , N. S. 22, 717 (1949). - - DRUC~:REY, H., u. D. SCm~3.HL: Karzinogene Wirkung yon Quarz bei Implanta t ion an Rat ten . Naturwiss. 41, 534 (1954). - - DUNNER, L., and S. HICKS: Bronchial carcinoma in dusty occupations. Abser- va t ion in boiler scaters and grain dockers. Brit. J . Tbc. 47, 145 (1953). - - E~R- ]IARDT, W. : Differentialdiagnose von Silikose und Lungenkrebs und die Frage urs~ehlicher Beziehungen beider Erkrankungen. Arch. Geschwulstforsch. 1, 249 (1949). - - EICKHOFF, W. : In JSTTEN U. G)IRTNER, Die spezielle pathologische Ana- tomie der Staublunge, S. 115. Darmstad t 1949. - - F E I L , A.: Pneumoconiose et cancer. Pr~sse m6d. 1953, 212. - - FINE, M . J . , and J . Y . JAso: Silicosis and pr imary carcinoma of the bronchus. J. Amer. Med. Assoc. 104, 40 {1935). - - F I S C H E R , W.: Die Gew~chse der Lunge und des Brustfells. In H E N K E - L U B A R S C H ,

Bd. 3, Tell 3, S. 509. 1931. - - Chronische Pneumonie und Lungenkrebs. Zbl. Path . 91, 45 ( 1 9 5 3 ) . - F I S C t t E R - W A S E L S , B.: Das primare Lungenkarzinom. Mtinch. med. Wsehr. 1936, 292. - - Ober die Ursachen des primiiren Lungenkar- zinoms. Frankf. Z. Path . 49, 143 (1936). - - Handbuch der normalen und patho- logisehen Physiologie, Bd. 15. 1927. - - FOWWEATHER, F. S. : The silica contents of normal and silicotic lungs and its bearing on the problem of silicosis. Refractories J. 10, 173 (1934). - - F R I E D R I C H , G.: Lungenkrebs auf dem Boden peripherer Narben. Virchows Arch. 304, 230 (1939). - - F R O M M E L , E.: Les ~tats pulmonaires pr~disponant au cancer. Rev. M~d. 44, 31 (1927). - - FRUHLING, L., et A. OPPER- MA~N: Cancer pulmonaire et silicose pulmonaire. Strasbourg m6d. 3, 389 (1952). GEY, R.: Die Bronchitis deformans. Virchows Arch. 255, 528 (1925). - - G I E S E ,

W.: Quarzstaub, Sehwielenlunge und Lungentuberkulose. Ver5ff. Gewerbe -u . Konst i t .pa th . 6, H. 28 (1931). - - Die schwielige Indura t ion der Lungenlymph- knoten. Beitr. path. Anat . 90, 555 (1932). - - Silicium, Silikate, Silikose. Klin. Wschr. 1940, 558. - - GOVOH, J . , u. C. S. ANDERSON: Zit. nach DIBLE. - - G R A F F ,

S. : Das Kavernenkarzinom. Seine Bedeutung fiir den Arzt und fiir die Begut- achtung. Dtsch. med. Wschr. 1935, 450. - - GREINACHER-CRISTOFARI, V.: Die Mineursilikose in der Schweiz, bearbei te t auf Grund des Krankengutes der Schweizer Unfallversicherung. Diss. Ziirich 1945, sowie Schweiz. Z. Unfallheilk. u. Berufskrkh. 38, 151 (1954). - - GROSSE, H.: 100 Jahre Lungenkrebsstat is t ik des pathologischen Ins t i tu tes Dresden-Friedrichstadt. Arch. Geschwulstforsch. 5, 318 (1953). - - Ober die Berechnungsmethode der H~ufigkeit yon Kombinat ions- fallen zweier verschiedener Erkrankungen, er lauter t am Beispiel der Syntropie Tuberculose-Krebs und Silikose-Krebs. Z. inn. Med. 10, 358 (1955). - - GiiTHERT, H. : Lungenkrebs und Lungentuberkulose. Z. Tbk. 94, 61 (1950). - - ~ r z t ] . Wschr. 1949, 513. - - H A M P E L N , P.: Hiiufigkeit Und Ursache des prim~ren Lungencarci- noms. Mitt. Grenzgeb. Med. u. Chir. 36, 145 (1923). - - HARRIS, J. H. : Report of cases with carcinoma of the larynx in pneumoconiosis. J . Industr . Hyg. 16, 351 ( 1 9 3 4 ) . - HOLSTEIN, E.: Silikose und Lungenkrebs. )~rztl. Sachverst .Ztg 47, 85 (1941). - - Das Schicksal im Ablauf der Silikose. Reichsarbei tsblat t 23, T. I I I

Page 14: Silikose und Lungenkrebs

370 ttASS GRoss~:

Arbeitssehutz 268, 1943. - - Grundril~ der Arbeitsmedizin, 2. Aufl., S. 260. Leip- zig: J o h a n n Ambrosius Bar th 1949. - - HUECK, W.: Morphologisehe Pathologie. Leipzig 1954. - - HU~PER, W.C . : Environmenta l lung cancer. Industr . Med. Chicago 20, 49 (1951). - - HUSTE~, K. : Die Steinstauberkrankung der Ruhrberg- leute. Klin. Wschr. 1931, 506. - - In J6TTEN U. G;4RTNER, S. 149, Diskussionsbemer- kung. Darmstad t 1950. - - Sflikotisehe Schwiele und Lungenkrebs. Zbl. Path . 90, 334 (1953). - - In JOTTEN, KLOSTERKOTTER U. PFEFFERKORI~, S. 61, Dis- kussionsbemerkung 1954. - - ICKERT, F. : Tuberkulosejahrbuch 1951/52, S. 101. Berlin: Springer 1 9 5 3 . - J~,KOB, G., u. H. BOHLIG: Asbestoselungenkrebs. Arch. Gcwerbepath. 14, 10--28 (1955). - - JSTTEN, K. W., u. H. GXRTNER: Die Staub- lungenerkrankungen. Darmstad t 1950. - - JOTTEN, K. W., W. KLOSTERK(~TTER U. G. PFEFFEBKOR~: Die Staublungenerkrankungen. Darmstad t : Dr. Dietrich Stein- kopff 1954. - - KAHLAV, G. : De r Lungenkrebs. Erg. Path . 37,258 (1954). - - KEdgE- WAY, E. L., and N. M. KENNEWAY: The incidence of cancer of lung in coal miners in England and Wales. Brit. J . Canc. 7, l0 (1953). - - KmCH, E. : Die oberfr~nkisehe Porzellanstaublunge in pathologisch-anatomischer Beleuehtung. Beitr. Silikose- forsch. 1958, H. 25, 1. - - Diskussionsbemerkung. Verh. dtseh. Ges. Path . 1950, 226. KLIE~IAI~T, G. : Silikose als Berufserkrankung in der s~chsischen Porzellanindustrie. Diss. Leipzig 1952. - - KLOTZ, M. O. : The association of silicosis and carcinoma of the lung. Amer. J . Canc. 35, 38 (1939). - - KocH, 0 . : Der Lungenkrebs. Z. Tbk. 94, 23 (1948). - - KOELSCH, F. : Internat ionale Sflikosekonferenz in Johannisburg. Klin. Wschr. 1981, 910. - - Handbueh der Berufskrankheiten, Bd. 1, S. 1. J ena : Gustav Fischer 1937. - - Prognose und Therapie der Sflikose. Beitr. Silikoseforseh. 1951, H. 14, 17. - - KOLLMEIEI¢, K. : Silikose und Lungenkrebs. Diss. Bonn 1934. - - KORTEWEG, R.: Lungenkrebs. II . Die ~tiologie des Lungenkrebses. Bellg. Tijdschr. Geneesk. 9, 145 ( 1 9 5 3 ) . - LEICHER, F.: ~ b e r die Sflikosis der media- s t inalen Lymphknoten und ihre Komplikationen. Virehows Arch. 315, 341 (1948). LESCHKE, H. : Die Zunahme des Lungenkrebses in einer Sektionsstatistik. Vir- chows Arch. 331, 101 (1952). - - LICKINT, F. :/~tiologie und Prophylaxe des Lungen- krebses. Dresden: Theodor Steinkopff 1953. --LOVELOCK, J. E. : Anthra-silicosis and bronchial carcinoma with quiescent tuberculosis. Brit. l~Ied. J . 1939, No 4095, 8. LUBXRSC~, O. : ~ b e r den prim~ren Diinndarmkrebs nebst Bemerkungen fiber das gleichzeitige Vorkommen yon Krebs und Tubereulose. Virchows Arch. I I I , 280 (1888). - - LUDERS, C. F., u. K. G. THEYJ[EL: Die Narbenkrebse der Lungen als Bei- t rag zur Pathogenese des peripheren Lungencarcinoms. Virchows Arch. 325, 499 ( 1 9 5 4 ) . - MEIKLEJOHN, A.: Silicosis in the potteries. Some observations based on 750 necropsies. Brit. J . Industr . Med. 6, 230 (1949). - - Silicosis in sandstone workers. Some observations based on 275 necropsies. Brit. J . Industr . Med. 6, 241 (1949). - - MEREWETH~.R, E . R . A . : The pneumokonioses: Developements, doubts, difficulties. Canad. Med. Assoc. J. 62, 169 (1950). - - MOGINIER, H. : Aspects de la complication tuberculeuse dans la silicose des mineurs valaisans. Diss. Lausanne 1950. ~ M()LLENE¥: Zit. nach ZORn. - - NORDMANN, M.: I m Beruf erworbene Lungenfibrosen. Verh. dtsch. Ges: Path . 88, 266 (1949). - - PA~COAST, K . H . , u. E. P. PEI"/DERGRASS Roentgenologic aspect of pneumoconiosis and its medico-legal importance. J. Amer. Med. Assoc. 1Ol, 587 (1933). - - P~OSZYNSK~, W. : ~tiologische Beziehungen zwischen Pleuradeckzelltumor und Silikose. Diss. Zfirich 1945. - - REICm~A~, V. : Schwere Silikose. In KS~m-MAGNUS, Bd. 2, S. 185. 1933. - - REIC~MA~, V., u. W. SC~i)RMANN: Der Verlauf der Silikose bei den Gesteinshauern des Ruhrgebietes nebst Mitteilung fiber die bisherige Beob- achtungen an Gesteinshauern mi t Arbeitswechsel hinsichtlich der Weiterentwick- lung der Silikose. Zbl. Gewerbehyg. 22, 121 ( 1 9 3 5 ) . - REJCI, F. : Klinik und Patho- genese des Larynxcarcinoms. Wien. klin. Wschr. 65 ( 1 9 5 3 ) . - RSHRL, W. : Besonder-

Page 15: Silikose und Lungenkrebs

Silikose und Lungenkrebs 871

heiten des RSntgenbildes und Vertaufs der Silikose der Elbsandsteinarbeiter . Arch. Gewerbepath. 11, 381 (1941). - - RSSSLE, R.: l~ber Narbenkrebse der Lunge. Schweiz. reed. Wschr. 1943, 1200. - - ROTTNE~, I. R. : Kann der Sflikose eine ur- s~chliche Bedeutung filr die Gesehwuistbfldung zugesprochen werden ? Onco- logica 2, 115 (1949). - - SAIrPE, E.: Uber die Beziehungen zwischen Lungenkrebs und Staublungenerkrankung. Zbl. inn. Med. 54, 825 (1933). - - SCHAFrERT, H. : Die Sflikose in der Schweiz. Diss. Miinchen 1949. - - SCnMIDT, F. : Silikose und Lungenkrebs. Diss. Miinster 1947. - - SC~mDTMA~S, M., u. O. LUBARSCH: Staub- e inatmungskrankhei ten der Lunge. In HE~KE-LUBARSCH, Bd. 3/II, S. 76. 1930. SC~MORL, G.: ~ b e r die Bezichungen anthracochalieotischer Lymphknoten zu Bronchialerkrankungcn und die Bronchitis deformans. Miinch. reed. Wsehr. 1925, 7 5 7 . - SCHMIEDEKNEC~T, H. : Die Frage des Narbenkrebses in siliko- t ischen Sehwielen dcr Lunge. Diss. Mi~nster 1953. - - Sc~ocH, H.: Silikose und Lungenkrebs. Schweiz. Z. Unfallmed. u. Berufskrkh. 47, 318 (1954). - - SCEWARTZ, 13m: Bronehialwandschttden durch tubereulSse Lymphknoten und ihre Beziehungen zu pr imaren Bronchialtumoren. Beitr. Klin. Tbk. 103, 182 (1950). - - Einbriiche tuberculSser Lymphknoten in das Bronchialsystem und ihre pathologische Bedeutung. Beitr. Klin. Tbk. 110, 106 (1952). - - SCHWEIS- ~EIMER, W.: Lung cancer of miners. New knowledge about occupational cancer. Canad. Mining J. 69, 86 (1936). - - SCHULZ, 0 . : Die Beurteilung der schweren Staublungenerkrankung nach der Verordnung vom 11. 2. 1929. Arch. Gewerbepath. 6, 117 (1935). - - SCHULTE, H. : 13neumokoniosen der Ruhr- bergleute und Lungenkarzinom. Fortschr. RSntgenstr . 41, 44 (1930). - - SIEG- MUND, H. : Ergebnisse pathologisch-anatomischer und pathogenetischer For- schungen auf dem Gebiete der Staublungenkrankhei ten. Jkurse /£rztl. Fort- bildg MSnch. 30, 8 (1939). - - Das Schicksal der Lunge und der Atmungswege naeh Aufnahme verschiedener Staubarten. In JOTTEN u. GXRTNER, S. 12. Darmstad t 1950. - - SLADDEN, A. ]~.: The silica contents of lungs. Lancet 1933 I, 123. - - SOMMER, F.: Die Sflikose. Habil.-Schr. Homburg 1953. Saarbriicken: West- verlag. - - SOUTHERLAI~D, C. L., A. S. STRACKEN U. S. W. SIMSON: Zit. nach HOL- STEIN. - - SPORLEIN, S.: Schiitzt die Silikose vor Lungcnkrebs ? Zbh Path . 89, 197 (1952). - - STAEMMLER, M.: Beruf und Krebs. Verh. dtsch, path. Ges. 30, 188 (1937). - - T A E G E R , H.: Die Klinik der entschadigungspflichtigcn Berufskrank- heitcn. Berlin: Springer 1941. - - THEODOS, 13. A. , and B. GORDOn: Tuberculosis in Anthraeosilicosis. Amcr. Rev. Tbc. 65, 24 ( 1 9 5 2 ) . - TREFFTZ, ~'.: Bronchial- krebs bei Lungcnsilikose. Diss. Leipzig 1948. - - TU~MER, H. M., and W. J. MAR- TIN: Mortali ty and survival rates in males with silicosis or silicotuberculosis. Brit. Med. J . 1949, No 4637, 1148. - - TURNER, H . M . , and A. G. GRACE: Mortali ty among males in certain Sheffields trades. J . of Hyg. 88, 90 ( 1 9 3 8 ) . - UEHLINGER,

E. : Die acute Silikose des Sarganser Beekens. Schweiz. Z. Path . 12, 150 (1949). - - Uber Misehstaubpneumokoniosen. Schweiz. med. Wschr. 1949, 720. - - Misch- staubpneumokoniose und Atelektase. Arch. Gewcrbepath. 13,496 ( 1 9 5 5 ) . - UHLm, M. : Ubcr den Schnccbcrger Lungenkrebs. Virchows Arch. 280, 76 (1921). - - VEIT~r, G. : Beobaehtung eines extrapulmonalcn Karzinoms ((}sophaguskrebs) als Silikose- folgc. Zbl. Path . 92, 417 (1954). - - VORWALD, A. J . , and J. W. KARR: 13neumo- coniosis and pulmonary carcinoma. Amer. J . Path . 13, 654 (1937). - - WALTZ, C.: Zur 13athologie der Lungcn-Fibrosen im besonderen der Silikose und ihrer Kom- plikationen Tubcrkulose und Krebs. Beitr. Silik. Forschg. H. 33, S. 33 ( B o e h u m ) . - WXTJEN,J. : Zur 13athologie der Mansfelder Staublunge. Arch. Gewerbepath. 4, 310 (1933). - - Die Mansfelder Staublungc. Nova acta Leopold. 3, 16, 475 ( 1 9 3 6 ) . - WEDLER, H. W. : Lungcntuberculose und Krebs bei Staublungen. Miinch. med. Wschr. 1943, 296. - - PersSnliche Mitteflung. - - Lungentuberculose und Asbestose.

Page 16: Silikose und Lungenkrebs

372 HANS GROSSE: Silikose und Lungenkrebs

Leipzig: Johann Ambrosius Barth 1947. - - W~NsR,W. : Eine Karcinom-Sektions- statistik. Arch. Gesehwulstforseh. 5, 334 (1953). - - W E S T E R M A N N , E. : Hi~ufigkeit und klinische Symptomatologie des Lungenkrebses bei Silikose. Beitr. Silikose- forseh. 1951, H. 12, 1. - - W I E N C K E , W. : Entwicklung und Stand der Sitikose. Diss. Dtisseldorf 1948. - - WOLF, H.: Der prim~re Lungenkrebs. Fortsehr. Med. 18, 1725 (1895). - - WORTH, G., u. A. DICKMANN: Verlauf, Entwieklung und Prognose der Sflikose und Sflikotuberkulose im linksrheinischen Bergbaugebiet. Tuber- kuloseartz 4, 495 (1950). - - WORTH, G., u. E. SCHILLER: Die Pneumokoniosen. KSln: Stauferverlag 1954. - -ZORN, O.: Ergebnisse einer 12j~hrigen Gesteins- hauerkontrolle im westf~lischen Kohlenrevier. Beitr. Sflikoseforsch. 1949, H. 2, 1. Klinik und RSntgenologie der Staublungenerkrankungen. In J6TTEN, KLOSTER- X6TTER, PFEFFERr;ORN, S. 265, 280. Darmstadt 1954. - - ZYLMANN, F. : Ein sta- tistiseher Beitrag zur Krebsh~ufigkeit. Z. Krebsforsch. 58, 236 (1953).

Dr. med. HANS GROSS~,, Dresden A 21, SchaufuBstralle 9