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Bucher Chirea Cleve Firmenich Flora Gmeiner Hella Herting Kalkbrenner Kötter Konrad Kreinsen Lütkemeyer Perscheid Perschen Radhoff-Troll Reinelt Sailer Scheller Schindler Schirdewahn Schmeckenbecher Tutzauer Ustsinau von Harling Weinert Wischnewski SITZ! Die Kunst ist auf den Hund gekommen

Sitz! Katalog zur Ausstellung

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Einladung zur Finissage am 27.06.2010, 11 Uhr, Artium Bad Honnef, Hauptstr. 25, Bad Honnef

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Bucher Chirea Cleve Firmenich Flora Gmeiner Hella Herting Kalkbrenner Kötter Konrad Kreinsen Lütkemeyer Perscheid Perschen

Radhoff-Troll Reinelt Sailer Scheller Schindler Schirdewahn Schmeckenbecher Tutzauer Ustsinau von Harling Weinert Wischnewski

SITZ!Die Kunst ist auf den Hund gekommen

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SITZ! Die Kunst ist auf den Hund gekommen

Eine Ausstellung mit Biss

Dem zum Teil symbiotischen Verhältnis zwischen

Hund und Mensch widmet sich die FJK e.V. in ihrer

Ausstellung „SITZ! Die Kunst ist auf den Hund ge-

kommen“. 28 Künstler setzen sich humorvoll, ernst,

ironisch und kritisch mit dieser historisch weit in die

Anfänge der Menschheit zurückreichenden Bezie-

hung auseinander. Die präsentierten Werke kreisen

dabei sowohl um allzu Menschliches rund um den

Hund, ob als treuer Begleiter oder Alter Ego, sowie

um abgründige Seiten des treuen Lieblings. Das

durchweg spannungsvolle und zugleich tief emo-

tionale Verhältnis zwischen Zwei- und Vierbeinern

wird auf unterschiedlichste Weise interpretiert. Ob

Schoßhund, Jagdhund und treuer Gefährte oder

aber Kampf- und Höllenhund als Symbol tiefster

Ängste und Grauen – der Facettenreichtum zum

Thema „Hund“ ist groß und differenziert.

Auch sprachliche Assoziationen und Redewendungen

werden künstlerisch umgesetzt. So findet sich der

Hund vielfach im Sprachgebrauch, ohne das man sich

dessen bewußt wäre: Folglich wundert sich niemand,

dass er bei einem Hundewetter pudelnaß wird

und sich anschließend hundelelend statt pudelwohl

fühlt. In diesem Sinne wird die Suche nach „des

Pudels Kern“ zur Sinnfrage schlechthin und in der

künstlerischen Umsetzung zum Synonym der Un-

möglichkeit, diese existentielle Frage zu beantworten.

„Underdogs“ sind in unserer Gesellschaft leider

keine Seltenheit und beschreiben Obdachlose und

sozial ausgestoßene Menschen gleichermaßen. Der

Mensch ein Hund?

Geistreiche und weniger überlegte Gedanken und

Verhaltensweisen so mancher Hundebesitzer in-

spirierten die Künstler ebenso wie die häufig zu

beobachtende Verschmelzung von Hund und

Mensch. Sowohl die Erscheinung als auch das

Wesen scheinen zuweilen untrennbar. So wird denn

auch am Abend der Vernissage das “Schönste Paar”

gesucht, das während der Finissage feierlich prä-

miert wird. Hund und Mensch - eine Jahrtausende

alte Verbindung. Ihr wird hier einmal mehr Beach-

tung geschenkt.

FJK e. V., Der Vorstand

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1960 geboren in Rumänien. 1981 bis 1985 Studium an der Kunstakademie Bukarest.Seit 1985 zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Lebt und arbeitet seit 1990in Aachen.

Chireas gestalterischer Zugang in seinen Bildfindungen ist assoziativ und zugleichintuitiv, d.h. er schöpft aus einem konkreten Wahrnehmungsarsenal seiner Umweltwie Tiere oder Zitate aus der Kunstgeschichte. Sein Gesamtwerk wird durch einspannungsvolles Miteinander von kreativer Phantasie und disziplinierter Gestal-tung bestimmt.

Viorel Chirea www.chirea.de

Stumme Wut , 2007, Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm.

Geb. in Vohburg a.d. Donau, Studium Malerei/Visuelle Kommunikation, lebt undarbeitet in Essen.

Kulturelles, Mythologisches, Ängste, Befürchtungen, Hoffnungen, Glück, Freude,Freundschaft …, vermenscheln, verhundeln, ….hundsgemeine Ironie, „PLATZ“ wuff,wuff, wuff.

Viktor Cleve www.cleve-art.de

dertutnix , 2010, 40 x 40 cm, Acryl, Wachs auf Holz.

So bunt und unterschiedlich die Hunde aussehen, so unterschiedlich ist auch ihrLeben: Luxusgeschöpf, Kuscheltier, Statussymbol, Wegbegleiter, Alltagshelfer,Streuner und geschundene Kreatur.Galgo-Mix Arturo lebt auf den Straßen Valencias mit seinem Herrn, einem Obdach-losen. Pappkartons schützen die beiden nachts vor der Kälte. Die Mopsdame Clarahat es da viel gemütlicher. Sie verbringt ihr Leben am liebsten auf dem Sofa. Bordaux-Dogge Shyline schaut rassebedingt sorgenvoll drein. Das ganze Gesicht nur Falten.Wer wollte mit ihr tauschen? Angriffslustig kann die kleine Möhre sein, die mit einerganzen Jack Russel-Meute auf einem Gutshof lebt. Ihr abgebissenes Ohr zeugt vonmancher Auseinandersetzung. Malteser-Hündin Maya grinst frisch frisiert. Kein Wun-der, denn ‚Frauchens’ Beruf ist es, Hunde zu frisieren und zu stylen. Podenco Florastreckt ihre lustigen Segelfliegerohren von sich. Doch fand Flora ihr Leben eine Zeitlang gar nicht so spaßig – sie wurde mißhandelt, bis Tierschützer sie retteten.

Antje Firmenich [email protected]

Bunte Hunde, 2010, Fotografie auf Diasec (Grafik: Charlotte Lindemann), 150 x 40 cm.

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Waldi, 2008, Loop, 2.11 min., Edition of 5, beboxx, 24 x 24 x 24 cm.

Willi Bucher www.dogs-gallery.de

1948 geboren in Bühl bei Günzburg. Lebt und arbeitet seit 1980 in Darmstadt alsfreier Maler und Videokünstler. Ausstellungen u.a. in Frankfurt und New York.

Mit Humor und Ästhetik schafft der renommierte Darmstädter Künstler Willi BucherVideo-Animationen von Hunden. In der so genannten „beboxx“, ein, wie eine Plastikwirkender Glasbaustein-Würfel, verleiht der Künstler seinen Filmen und Animationeneine magische Eigenwelt. In diesen Videowürfeln erhält der Hund ein „neues Zu-hause“ – er wird zur „Kunst im Kubus“.

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Geboren 1961 in Bremen, lebt und arbeitet in Köln. Ausstellungen u.a.: FrauenmuseumBonn, Deutsches Tanzmuseum (SK-Stiftung Kultur, Köln), Kunstraum K5 Köln.

Ein verblichener Brief, eine Seite aus einem alten Kalender, Land- und Sternenkarten,entwertete Billets treffen auf Gemaltes, Gezeichnetes. Wie in einem alten Haus indem übereinanderliegende Tapetenschichten von den früheren Bewohnern erzählen,ein Palimpsest, in dem Vergangenes, Erinnernswertes, Geahntes zu finden sind.

Sabina Flora www.dogs-gallery.de

Ulla Gmeiner lebt und arbeitet in Bonn. Malerei, digitale Grafik, Objektkunst, Aus-stellungen 2010: Philadelphia, London, Kunstverein Bad Godesberg, Uni-Club Bonn.

Mein Augenmerk richtet sich auf die Beziehung Mensch-Hund und den ambivalentenEinsatz des Tieres als Waffe einerseits und Retter andererseits. Die Polarisierungreicht von extremer Vernachlässigung, Ausbeutung und Brutalität bis hin zu groteskerÜberfürsorge und Vermenschlichung.

Der Hund - ein Spiegel seines Menschen?

Ulla Gmeiner http://telaire.blogspot.com

Zerberus , 2010, 80 x 100 cm, Acryl auf Leinwand.

1959 in Duisburg geboren, 1978-85 Studium Kunstakademie in Karlsruhe, lebt undarbeitet in Wörth.

Das Bild beschreibt einen von drei Kampfhunden, von fester Hand im Zaum gehal tenund in seinem Wesen durch seine Überzüchtung dem Wandel einer Metastase gleichunterworfen.

Andreas Hella www.atelier-hella.de

1950 geboren in Detmold. 1973 -1980 Studium der Kunstwissenschaften in Bonn.Lebt und arbeitet in Bornheim Rhld.

Seit Jahrhunderten ist der Hund in Aussehen und Persönlichkeit Ausdruck und Opfermenschlicher Manipuationsfantasien des Zeitgeistes. Lumpi und seinen Freundenerging es ähnlich: sie wurden aus aktueller Zeitungslektüre mit Kleister geformt,bemalt und lackiert. Sie sind erstarrte Zeugen der Zuchterfolge ihrer lebenden Vorbilder. Papier ist geduldig, Hunde auch.

Sabine Herting [email protected]

Lumpi, 2010, Objekte aus Papier, bemalt.

Metastasische Freude, 1998, Acryl und Leuchtfarbe aufLeinwand, 63 x 34cm.

Copains, 2010, Collage/mixed media, 30 x 30 cm.

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1976 geboren in Brüssel. 1984 – 1989 Studium an der Rhode Island School of Design,USA. Seit 1992 als freischaffende Malerin tätig.

Gezeigt werden Portraits von drei Freuden aus New Mexico, USA. Der Hund als Seelen-wärmer, beinahe vermenschlicht in seiner Darstellung und herausgelöst aus seiner natürlichen Lebenswirklichkeit. Ein Freund wie kein anderer.

Julia Kalkbrenner www.juliakalkbrenner.com

1961 geboren in Weiden/Oberpfalz. 1983 bis 2002 eigenes Atelier in Köln. Seit 2003eigenes Atelier in Rhöndorf.

Die Zeichnung stammt aus dem Werkzyklus „Jagd und Hund“, der in den Jahren1999 bis 2002 entstanden ist. Die gebeugte Haltung des Jagdhundes verdeutlichtseine Angst vor der Jagd. Er ist nicht der Jagende, sondern wird selbst zum Gejag-ten, zum geschundenen Tier.

„Man hat's nicht leicht als Hund, schon gar nicht, wenn man als Jagdhund auf dieWelt gekommen ist. Aber was tun? Weglaufen? Dazu ist der Förster irgendwie dochzu nett. Oder bellen? Das wäre gemein.“

Angelina Konrad www.angelina-konrad.de

Der Hund des Försters hat Angst vor der Jagd, aus der Serie “Jagd und Hund”, 2001, 3 Blätter je 20 x 28 cm, Ölkreide auf Papier.

Hypnotic Molly, 2003, Öl auf Jute, 100 x 76 cm.

1949 geboren in Remscheid. 1968 bis 1973 Studium in Köln. 30 Jahre Bühnenbildner,Filmarchitekt und Kostümbildner. Lebt in Rheinbach, arbeitet in Euskirchen.

Diese Hunde sind die Hüter der Schwelle und des Übergangs, so genannte Wächter,die die Tore vor unbefugtem Zutritt schützen. Der Hund wird zum Todesboten, zumHellseher, zum Opfertier und zum Mondtier, zum Unterweltwächter. Ein Haus, in dem ein Hund lebt, ist frei von negativen Energien, die gefährlich für dieBewohner werden könnten.

Jürgen Kötter www.koetter-art.de

Geboren 1960. Regisseur zahlreicher TV-Filme. Internationale Ausstellungen seit2008. 2010 Preis: „Bester Fotograf aus der EU“. Lebt in Italien und München.

„Sally“ ist das Portrait eines ungewöhnlichen irischen Dackels und Beweis für diepraktische Exzentrik der Angelsachsen: Mit ihrem einem Sulky nachempfundenenRollstuhl bewegte sich Sally trotz ihrer Lähmung uneingeschränkt und stolz unterden anderen Hofhunden. Nur an Treppen scheiterte sie unvermeidlich. Kurze Zeitnach der Aufnahme verstarb Sally an Nierenversagen.

Olaf Kreinsen www.kreinsen.eu

Sally, Archivpigmentdruck auf Barytpapier, Edition von 13 Exemplaren.

Wächter, 2010, Keramik, 60 cm hoch.

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1966 geboren in Wesseling. Lebt und arbeitet ebenda.

Martin Perscheid ist international bekannt für seine Cartoons mit jeder Menge schwarzen Humor.

Martin Perscheid www.dogs-gallery.de

1967 geboren. Autodidaktin. Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit sind Holz,Zeichnung, Illustration. Lebt und arbeitet in Bad Honnef.

Underdog – der unterlegene Hund. Der Unterlegene. Der Außenseiter.Trotz eisiger Kälte sitzen Obdachlose in wachsender Zahl an den Häuserecken derEinkaufsstraßen unserer Großstädte. Die meisten zittern alleine vor sich hin. Einigehocken mit ihren Hunden auf den kalten Steinen der Straße. Ich bleibe kurz stehen,zeichne, werfe ein paar Münzen in den Pappbecher und gehe weiter ...

Franca Perschen www.francaperschen.de

underdorgs, 2009, Tuschezeichnung auf Stein, 15 x 5 cm.

Chinesische Olympioniken, Zeichnung, 2009.

Geboren 1965. Maskenbildnerin, u.a. bei Colin Arthur für SFX. Seit 20 Jahren frei-beruflich beim Film für internationale Produktionen. Lebt in Italien und München.

Die Fotos entstanden spontan aus Freude an der Form. Ist das des Pudels Kern?

SanDee Kreinsen [email protected]

1956 in Bonn geboren. Zeichentechnische Ausbildung an der Glasfachschule Rhein-bach. Studium und Diplomabschlüsse der Freien Kunst, Malerei und Kunstpädagogik,Alanus Hochschule Alfter. Freie Künstlerin und Kunstpädagogin. Dozentin Kunst-und Computerbereich. Lebt und arbeitet in Bonn.

In ihren Gemälden erinnern die Hintergrunddarstellungen an Ornamente, die teil-weise in ungewohnten neon-leuchtenden Farben erscheinen. Es ist eine malerischeWirkung die die Darstellung der figürlich motivischen, hier erinnernd an Hunde undihren beigestellten Personen, unterstützt und belebt. Es entsteht ein dialogischerProzess zwischen Tier, Mensch und Ornament.

Ute Lütkemeyer www.ute-luetkemeyer.de

Frauchen, 2008, Ölmalerei und Pigmente auf Leinwand, 100 x 80 cm.

Ist Kunst Kacke, oder ist Kacke Kunst?, Fotografie, Digitaldruck auf Leinwand.

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1970 geboren in Witebsk. 2000-2001 Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, 2001-

2007 Kunstakademie Düsseldorf. Lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Der direkte Blick des Mops hält den Betrachter gebannt. Trotz dieser Konzentration wirkt

das faltige Hundegesicht mit dem floralen Muster des Teppichs verwoben und in eine

Ebene versetzt. Ist der Hund eingepasst nun ebenfalls zur reinen Dekoration geworden?

Marina Sailer www.marina-sailer.de

1949 geboren in Oberhausen. Nach zwei Staatsexamen Kunststudium an derFolkwang-Hochschule in Essen. Präsidentin der GEDOK e.V. Lebt und arbeitet inFrechen.

Die Künstlerin verläßt ihre gestisch, abstrakte Malerei und schafft Montagen höherer Hundewesen, die nicht sitzen wollen, sondern zum Fliegen anzusetzenscheinen. Punkt, Linie und Fläche des Materials schweben im Raum.

Ingrid Scheller [email protected]

Der fliegende Hund I – Take off, 2008, Alu, Gips, Acryl, 100 x 76 cm.Needlepoint range oder Mopsi, Öl auf Leinwand, 65 x 50 cm.

1978 bis 1983 Studium in Aachen. Seit 1987 freischaffende Künstlerin. 1994 Grün-dungsmitglied dreieck e.V.. 1995 Kunstpreis Stadt Lohmar, Ehrenpreis.

Goethe beschrieb den Moment des Erkennens: Das wahre Ich des Pudels warMephisto. Faust schloss den Teufelspakt für das Gesamtwissen. Das Wissen ist auchheute nicht fassbar. Das Zitat im Laufband entwischt unseren Augen, die Braille-Schrift ist für Blinde als LED nicht lesbar, die Amplitudendarstellung des gespro-chenen Zitats ist nicht hörbar. Wir bleiben auf der Suche nach “des Pudels Kern”.

Monika Radhoff-Troll www.mora-art.de

1956 geboren in Bonn. 1978-1983 Studium in München. 1984 Kameramann. 1994Produzent. 2003 Autor & Fotograf. Lebt und arbeitet in Bad Honnef

Im Rahmen des Virtual Room Project 'Greenroom' entstand dieses Bild aus beinahezufällig im World Wide Web gefundenen Fragmenten. Reinhelt komponiert dieseBildmotive zu surreal anmutenden Szenen. Einem Theater gleich geht der Bühnen-vorhang auf und zeigt die Kuriositäten des Lebens: Eine Frau mit Hundekörper.Wolfsfrau oder domestiziertes Hundchen?

Helmut Reinelt www.n-code.de

Zuneigung, 2005, Digitale Collage, Pigmentdruck kaschiert, 100 x 70 cm.

Das also war des Pudels Kern, 2010, LED-Leuchtband.

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1977 geboren in Tübingen. 1997 bis 2004 Studium an der ABK Stuttgart. Stipendienin Litauen und Polen. Lebt und arbeitet in Stuttgart.

Die Künstlerin schreibt über ihre Arbeiten: “Zweifel und Unbehagen treiben michan, Fotografien als Stellvertreter für "Wirklichkeit" zu hinterfragen und physischanzugreifen, indem ich sie häute, schmirgle, übermale, bügle, löte, mit Wachs über-arbeite, zerschneide, neu zusammensetze, beklebe ...” Ihre Motive rühren zumeistaus familiären Fund- und Erbstücken, die mit ihrer Geschichte die Künstlerin zurÜberarbeitung anregen und die Frage nach dem Wahren, Wirklichen und Tatsächlichenmotiviert. Vorstellung und Erinnerung überlagern sich und bieten schließlich eineeigene Vergangenheit und Wahrheit dar.

E. Schmeckenbecher www.eva-schmeckenbecher.de

1949 geboren in Neuburg (Donau). 1975-1980 Kunststudium in Köln. Meisterschülerbei Prof. Karl Marx. Lebt und arbeitet in Bonn.

Tutzauers ursprüngliche Absicht war es, Parklandschaften in mit breitem Pinselsanft vertriebene Ölmalerei zu binden. Besonders reizvoll waren für ihn die langenSchatten der „botanischen Skulpturen“, geworfen vom Licht der tiefstehendenSonne. Zunächst war er mit seinen gemalten Ergebnissen nicht zufrieden, wären danicht die Hunde gewesen, die hier die ersehnte Dynamik lieferten – aus einem Parksind Hunde eben nicht wegzudenken.

Peter Tutzauer www.tutzauer.de

Afghana 2, 2008, aus der Serie Parkhunde, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm.

Fuchs, 2008, 4 C-Prints, gebügelt, geschmirgelt, Tusche auf MDF, 50 x 280 cm, Unikat.

1963 geboren in Bremen, Studium HfK, Bremen. Nach 14 Jahren in Italien, lebt undarbeitet sie jetzt in der alten HIFA-Strickwarenfabrik in Klotten.

Seit Jahrtausenden ist der Hund ein Begleiter des Menschen, wenn auch seine Rollein den verschiedenen Kulturkreisen sehr unterschiedlich ist. Anubis, der Seelen-führer in das Land der Toten, der Höllenhund Cerberus oder die geflügelten Hundeder minoi schen Kunst. Der Hund, ist seit jeher sowohl Bedrohung als auch Beschützer des Menschen. In diesem Sinne zeigt die Künstlerin Hundebilder mit Zitaten aus der Hundegeschichte.

Anja Schinder www.anja-schindler.com

1970 geboren in Berlin. 1994-1999 Regiestudium an der Hochschule für Schau-spielkunst Ernst Busch Berlin. Seit 2000 als bildende Künstlerin tätig.

Die Objektarbeit ist 2003 entstanden und unterliegt der zeitlichen Veränderung desMaterials, bestehend aus zerknüllten, mit Wolle verschnürten Seiten des BerlinerBranchenbuchs. Ein mit Draht zusammengebundenes Skelett aus Obstkistenleistenerhöht die organische Beweglichkeit des Objekts. Der zur Schau gestellte Verfall ver-bindet sich mit der morbiden Schönheit von Idee (Der Künstler als Diener und Herr)und Wirkung (Der Hund wird wohl irgendwann zum Sitzen kommen).

Susanne Schirdewahn www.susanne-schirdewahn.de

Künstlerin mit Hundi, 2003, Objekt, Seiten des Berliner Branchenbuchs, Wolle,Draht und Holz.

Hund I, 2010, Mischtechnik/Acryl auf Holz, 15 x 15 cm.

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1979 geboren in Leipzig. 2002 bis 2008 Studium Medienkunst an der HGB Leipzig,lebt und arbeitet in Leipzig. Seit 2008 Meisterschülerstudium bei Alba D‘Urbano.

“Ich falle wieder und wieder. Der Gefährte Hund kommt hinzu und ahmt mein Fal-len mit der „tot“-Pose nach. Er beherrscht unbewusst die Szenerie, karikiert dabeimein Scheitern. Und die Zeit macht, was sie will.” Der Hund als treuer Gefährte wirdhier zum Protagonisten und verdeutlicht die Sinnlosigkeit menschlichen Handelns.

Carolin Weinert www.carolinweinert.de

Geboren 1974 in Neumünster. 1997-2002 Studium an der Akademie der BildendenKünste München. 2004/05 DAAD-Stipendium Schweden, Schleswig-Holsteinisches-Künstlerhaus Eckernförde, 2006 Atelierstipendium, Künstlerhaus Lukas, Ahrenshoop,2007 Bayerischer Kunstförderpreis 07, 2009 Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis.

Der Nähhund, bester Freund des Menschen. Die Nähmaschine ist für meine künstle-rische Arbeit unverzichtbar und ist deshalb nicht nur im Atelier eine treue Begleiterin.Durch meine vielen Textilmaterialtransformationen sind in den vergangenen Jahreneinige Nähmaschinen in mein Atelier eingezogen und so hat sich unter all den ver-schiedenen Typen auch eine Art Lieblingsnähmaschine bewährt, die mich dann beieinigen künstlerischen Ausfügen begleitet hat.

Stefan Wischnewski www.haltemal.de

Gassi gehen, 2003, Baumwollspinnerei, Leipzig, Fotoprint 40 x 30 cm.

The Fall, HD Video, ohne Ton, 09:47 min, Loop.

Geboren 1979, studierte Kunst und Produktdesign in Vitebsk, der Heimatstadt desweltberühmte Künstlers Marc Chagall. Auszeichnungen: iF communication designaward, red dot award.

Der Hund wird zum Grand Seigneur. Oder zu einer Frau von Welt. Der aus Vitebskstammende in der Nähe von Frankfurt lebende Künstler Yury Ustsinau verwandeltin seinen Photo-Collagen in großer technischer Perfektion faszinierendePersönlichkeiten von Hunden und stellt sie in völlig neue Zusammenhänge.

Yuri Ustsinau www.dogs-gallery.de

Studium Grafik-Design und Photographie in Köln. Lebt und arbeitet in Bonn. 2007gründet er zusammen mit Sandra Pauly Dogs-Gallery – Ihr Hund als Kunstwerk.

In seinen Arbeiten lässt Henning von Harling die 60er Jahre wieder aufleben. Es ent-stehen farbstarke, kontrastreiche Bilder von Hunden, die an berühmte Kunstwerkeder Pop-Art erinnern. Jeder ist ein Superstar – auch Hunde.

Henning von Harling www.dogs-gallery.de

O.T., 2009, 12 Farben, UV-Digitaldruck, 70 x 70 cm.

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Pepsi=Cola, 2009, Collage, 85 x 60 cm.

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Die Ausstellung wird gezeigt vom 22. März bis 27. Juni 2010 im Artium-Kunstsalon, Bad Honnef

Öffnungszeiten: Mo. – Do. 10.00 – 17.00, Fr. 10.00 – 15.00 Uhr

FJK-Geschäftsstelle: Hauptstr. 25, 53604 Bad HonnefTelefon: 02224/[email protected]

Idee & Realisation:Ingo Maas, Alexandra Wendorf, Christiana Richter

Layout: Werbeagentur Maas, Silke Bauch

Druck: Bonner Druck & Medien, Radzey & Wackerow GmbH

Bildnachweis:© bei den jeweiligen Künstlern

SITZ! Die Kunst ist auf den Hund gekommen ist eine Ausstellung der:

Mit freundlicher Unterstützung von:

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Bonner Druck & Medien

dogs-gallery | www.dogs-gallery.de

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