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Slawonien Morgenröte am Horizont

Slawonien - Morgenröte am Horizont

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Die gerade Linie des Horizonts, die Begegnung von Himmel und Erde, fasziniert jeden Besucher der weiten Ebene Ostkroatiens. Bereits vor Urzeiten hielt der Mensch hier inne — und beschloss zu bleiben. Er nahm dieses fruchtbare Land in Besitz und dieses ihn.

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Page 1: Slawonien - Morgenröte am Horizont

SlawonienMorgenröte am Horizont

Page 2: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Morgenröte am HorizontKontinuität des Lebens

Die gerade Linie des Horizonts, die Begegnung von Himmel und

Erde, fasziniert jeden Besucher der weiten Ebene Ostkroatiens. Bereits

vor Urzeiten hielt der Mensch hier inne — und beschloss zu bleiben.

Er nahm dieses fruchtbare Land in Besitz und dieses ihn. Er begann,

eine Kultur zu einer Zeit zu entwickeln, als die ersten großen Zivili-

sationen der Menschheit im indischen Fünfstromland (Pandschab), in

Mesopotamien und im Nildelta entstanden. Die mächtige Donau mit

ihren Zuf lüssen Save und Drau stellte für die Menschen eine natürliche

Grenze dar. Die Berghöhen wurden zu Zuf luchtstätten für die Schwä-

cheren auf der Flucht vor den Eroberern. Deshalb blieb der Mensch

hier, wurde heimisch, arbeitete und lernte das Leben genießen.

Der Horizont

8000

Die Flüsse

Die Sümpfe

Tierleben

Das Pferd

Die Gebirge

Köpfe

96° C

Ivana und Dora

Pil

Land und Wasser

Fruchtbare Erde

Die Dukaten und die Stickerei

Vallis aurea

Die Fürsten von Ilok

Orientexpress

Die Eiche

Der Orion

Die Sonne

Das Wasser

Die Tiefebene

Das Gebirge

Die Frau

Der Mars

Die Venera

Der Frühling

Der Sommer

Der Herbst

Der Winter

Der Mensch

Page 3: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Morgendämmerung

Der Horizont

Morgendämmerung über Pannonien: Ein großartiges Spektakel

der Darstellung des Urbeginns. Die Ebene taucht, eingehüllt in

einen Nebelschleier über dem breiten Flusstal, unmerklich aus der

Dunkelheit auf. Der Himmel wölbt sich langsam blau darüber und

die erhabene Stille kündet das Drama der Erwartung an. Es be-

ginnt das Fest des Lebens... Und so bereits seit 370 Millionen Jah-

ren, seit dem sich das älteste Festland dieses Teils des Kontinents

aus dem Urmeer erhob. Der Mensch veredelt diese Landschaft

seit Vorzeiten bis heute mit harmonisch angeordneten Siedlungen

zwischen dem prachtvollen Kolorit der fruchtbaren Felder und der

Galeriewälder, in denen reiches Leben blüht, wie beispielsweise die

verschiedenartigsten Vogelgemeinschaften Europas. Ostkroatien

mit Slawonien, der Baranja und dem westlichen Srijem ist als ori-

ginale Raumeinheit Kroatiens und Europas zu betrachten.

Archäologischer Park Erdut — Ilok

[email protected]

Page 4: Slawonien - Morgenröte am Horizont

8000Vinkovci

[email protected]

[email protected]

Die Verwurzelung des Menschen im Gebiet um Vinkovci in Ostkro-

atien ist dauerhaft, ein idealer Lebensraum an der Nahtstelle der öko-

logisch unterschiedlichen Einheiten des Flachlandes um Đakovo und

Vukovar und des Flusstals des Bosut. Hier entstanden bereits um 6000

v. Chr. die landwirtschaftlichen Ursiedlungen der StarËevac-Kultur.

Nomaden wurden durch Getreideanbau und Viehzucht angezogen,

siedelten hier, bauten Häuser und stellten keramische und andere Pro-

dukte her. Die fast 8000-jährige kulturelle Entwicklung spiegelt sich

in dem reichen Erbe an verschiedenen Orten des linken Bosut-Ufers

wider, symbolisiert durch den vorgeschichtlichen Tel, einen Hügel

im Stadtzentrum, der ein Denkmal des Entstehens und der Evoluti-

on einer der ältesten Siedlungen Europas ist. Vinkovci hat eine lange

Geschichte, die von der Kultur der ersten europäischen Landarbeiter aus

der jüngeren Steinzeit, über die Bronzezeit der VuËedol-Kultur und das

römische Munizipium bis zur späteren römischen Kolonie sowie von der

planmäßigen Entwicklung der Stadt mit mitteleuropäischem Aussehen

vom Anfang des XVIII. Jahrhunderts bis heute reicht. Der Geist dieser

langen und reichen Vergangenheit ist auf Schritt und Tritt zu spüren. Er

ist im Bewusstsein der Einwohner von Vinkovci gegenwärtig und macht

den besonderen Charme der Menschen in der Stadt am Bosut aus.

Page 5: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Es gibt nur wenige Regionen, deren äußeres Erscheinungsbild

und Leben so stark von Flüssen geprägt sind, wie in Ostkroa-

tien. Die breiten Flussläufe von Save, Drau und Donau haben

weite Anschwemmungsebenen mit Galeriewäldern geschaffen,

Oasen biologischer Verschiedenartigkeit. Mit ihnen strömen

seit Urzeiten kulturelle Einf lüsse in diesen Raum, die ihn be-

reichert und veredelt haben: von der Sopot-Kultur der Fischer

aus der jüngeren Steinzeit, die in Pfahlbauten lebten, über die

VuËedol-Kultur des Aeneolithikums, die römische Kultur und

das Mittelalter bis in die Gegenwart. Die entwickelten Uferstäd-

te zeugen mit ihren urbanistischen und architektonisch-stilisti-

Die FlüsseDie Zivilisation

schen Merkmalen von den Kultureinf lüssen der Vergangenheit

aus dem weiteren Raum. Podunavlje (Donauregion), Posavi-

na (Save-Region) und Podravina (Drau-Region) sind Gebiete,

denen die Flüsse ihren Namen gegeben haben. Die ehemals

wirtschaftlichen Arterien prägen auch heute die Landschaft,

die Mentalität und die Lebensart: Sportwettkämpfe auf dem

Wasser, Fischfang und Fischspezialitäten, Urlaub und Erholung

in der Grünzone der Flussläufe. Die Flüsse sind ein gewisser

Raumcode Ostkroatiens und machen es zu einem erkennbaren

und verschiedenartigen regionalen Mosaik Kroatiens.

Freizeitsportliches und Wettkampfrudern

(Ruderklub Iktus) in Osijek

Page 6: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Der moderne Mensch wird sich immer mehr der Bedeutung des

Sumpfes als Lebensquelle und Bewahrer biologischer Verschiedenar-

tigkeit bewusst. Die größten, bekanntesten und artenreichsten Sumpf-

gebiete sind Crnac-polje, Jelas-polje und BiË-polje in der Schwemm-

landebene der Save und das KopaËki rit an der Mündung der Drau

in die Donau. Im Frühling verwandelt sich das KopaËki rit nach Re-

genfällen und Schneeschmelze in den Alpen in eine unübersehbare,

mit Wäldern gesprenkelte Wasserf läche. In der warmen Jahreszeit

ist es Zwischenstation zahlreicher Zugvögel, die sich saisonbedingt

zwischen Afrika und Nordeuropa bewegen. Unter Wasser befindet

sich hier der größte Laichplatz Europas, hier erneuert sich das Leben

von mehr als fünfzig Fischarten. Von hier aus ziehen der räuberische

Hecht, der dukatengoldene Karpfen, der bärtige Wels, der ein Ge-

Ökologisches Puzzle

Die Sümpfewicht bis zu hundert Kilogramm erreichen kann, Plötze, Rotfeder,

Blicke, Zander und Nerf ling in die Drau und in die Donau und noch

viel weiter. Fische, die in den hundert Überschwemmungstagen ihren

Ausweg nicht finden, bleiben im seichten Wasser des Rits gefangen

und sind Futter für die Vögel. Es gibt hier fast dreihundert Vogelarten,

darunter Exemplare bedrohter europäischer Arten mit besonderem

Seltenheitswert, wie den Schwarzstorch, den Steppenfalken und den

Seeadler. Hier nisten verschiedene Reiher, Wasserschwalben, Mö-

wen, große Krähen und Kormorane, die bedrohten Haubentaucher

und verschiedene Wildgänse. Zehntausende von ihnen überwintern

im Rit. Hier überwintert auch der seltene Schelladler. Dieser Lebens-

reichtum zieht die Aufmerksamkeit der Forscher und immer häufiger

auch leidenschaftlicher Amateur-Vogelbeobachter auf sich.

Naturpark KopaËki rit. Verwaltetes Natur-

reservat seit 1967; Zoologisches Sonder-

reservat seit 1976.; www.kopacki-rit.com

Page 7: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Bedeutendere Wissenschaftler, die in diesem Gebiet gearbeitet

haben, sind Professor Mojsisovics aus Graz, der Kustos des Wie-

ner kaiserlichen Museums, Zelborn, der Ichthyologe Hermann

sowie auch Alfred Edmund Brehm, Autor des kapitalen Werkes

Brehms Tierleben. Wegen der Fülle an Wild, vor allem an Hir-

schen und Wildschweinen, befanden sich hier die beliebten Jagd-

reviere vieler Adeliger, von Eugen von Savoyen bis zu Erzherzog

Friedrich von Habsburg, der hier 1910 Gastgeber des deutschen

Kaisers Wilhelm II. war. Tikveš war das ganze XX. Jahrhundert

hindurch ein Jagdparadies für auserwählte in- und ausländische

Staatsgäste und Prominente. Hier jagten Könige und Kaiser, von

Franz Joseph bis zu Schah Reza Pahlawi. In der ursprünglichen

Wildnis der Tief landwälder hat jede Lebensform Überlebens-

Brehms

Tierleben

möglichkeit: die Feldmaus, die Wiesenwühlmaus, der Baummar-

der und die Kreuzotter, das Hermelin, der Halsbandschnäpper

und der Schwarzstorch. In der Ebene im Osten sind Überreste der

Steppenfauna zu finden: einige seltene Schmetterlingsarten, der

Hamster, die Ährenmaus, die Johannisechse und die lange Äsku-

lapnatter. Die Bachschwinde Uviraljka im Papuk-Gebirge ist eine

der größten und artenreichsten Lebensräume und Winterstandort

der Fledermäuse in Europa. An den Ufern der Flüsse lebt der sel-

tene, bedrohte und geschützte Fischotter, und an den Läufen der

Drau, Lonja, Orljava, Vuka, Karašica und Donau nisten viele Vö-

gel. Alle ernähren sich vom Fisch. Fischer und Angler fangen vor

allem Karpfen, Zander, Hecht, Wels oder Flussbarsch, aus denen

der beste Fischpaprikasch hergestellt wird.

Liste wichtiger ornithologischer Gebiete (IBA) 1986.

Verzeichnis der wichtigsten Lebensräume von internation-

aler Bedeutung (Ramsar site) 1993.

Page 8: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Der berühmte Fünfspänner von Đakovo mit autochthonen Li-

pizzanerhengsten fuhr durch europäische Städte wie Aachen,

Luzern, Budapest, Wien, Rom, Verona und Windsor. Das Jahr

1506 wird als Beginn des Gestüts Đakovo, eines der ältesten in

Europa, angegeben. Im Jahre 1805 brachte man das kaiserliche

Gestüt aus Lipica (Slowenien) in die Đakovo-Region, um es

vor den Eroberungskriegen Napoleons in Sicherheit zu brin-

gen. Mit dem Blut der aristokratischen Zuchtpferde Contessa,

Sfinga, Tapia, Alka, Romana, Austria, Sorta und Favory Perla-

Calma werden die bekannten europäischen Lipizzanerlinien

veredelt. Bekannt sind die Gestüte in Lipik oder Eltz in Vu-

kovar sowie auch die Familientradition der JankoviÊs ( Julius̀

Rennpferde haben viele europäische Trophäen errungen), des

Weiteren die große Elemer-Pferdezuchtanstalt in Terezovac

und die Lipizzanerart Tulipan in den aladarischen Pferdestäl-

len in Cabuna. In Slawonien zieht das Pferd den Wagen und

bestreitet Wettkämpfe. In Kriegszeiten diente es gemeinsam

mit seinem Herrn in der Armee. Heute hält sich der Slawoner

Pferde aus Liebe, Tradition, Prestigegründen sowie aus reinem

Vergnügen, und er schmückt den Wagen.

Ein edles Tier

Das PferdDie Schimmel, Wettbewerb der Pfer-

dezüchter, Babina Greda (seit 1980)

www.tz-djakovo.hr

Page 9: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Die Gebirgslandschaft Slawoniens erstreckt sich über Papuk

und Krndija im Norden und über Psunj, Babja und Dilj-Gora

im Süden. Im Jungtertiär (Neogen), der jüngeren geologischen

Vergangenheit, waren das Inseln. Der See Sovsko jezero auf

dem Dilj-gora ist ein herausgehobener Überrest der ehemaligen

Paratethys (später Pannonisches Meer). Hier kann man überall

versteinerte Überreste von Meeresorganismen, wie Muscheln,

Fische, Haie und Wale, f inden. Geologisch gesehen ist der Papuk

am interessantesten. Er besteht aus 370 Millionen Jahre altem

Eruptivgestein aus dem Paläozoikum. Im Gipfelbereich gibt es

viele ober- und unterirdische Karstphänomene, wie beispiels-

weise die Quelle Jankovac und der Bach Drenovac mit dem 17

Meter hohen, ausgesprochen schönen Wasserfall Skakavac und

der vierzig Meter hohen Rauhwackebarriere. Nach Abkühlung

der Vulkanlava Ende des Mesozoikums vor etwa 75 Millionen

Jahren entstand Rupnica, das wertvollste geologische Phäno-

men des Papuk. Sie ist, im Vergleich mit ähnlichen Beispielen

weltweit, wegen ihres Eruptivgesteins spezifisch, das in Form

eines vierseitigen Prismas kristallisiert. Da auf dem kleinen

Raum von Papuk ein bedeutender Teil der geologischen Ge-

schichte des Landes konzentriert ist, ist ein Spaziergang auf den

Pfaden des Naturparks zugleich im wahrsten Sinne des Wortes

eine Zeitreise durch Millionen von Jahren.

Inseln im Meer

Die Gebirge Naturpark Papuk.

www.pp-papuk.hr

Page 10: Slawonien - Morgenröte am Horizont

In den slawonischen Gebirgen verbirgt sich ein großer Schatz

des mittelalterlichen architektonischen Erbes. Die Benedikti-

ner errichteten an den Osthängen des Psunj, an dem Rudina

genannten Ort, bereits im XII. Jahrhundert das Kloster des

hl. Erzengels Michael. Aus der Kirche dieses Klosters stam-

men die berühmten romanischen Steinköpfe, die 1971 in Pa-

ris ausgestellt waren, und mit ihrem künstlerischen Wert das

ausgesprochene Interesse der europäischen kulturellen Öf-

fentlichkeit hervorriefen. Das Kastell mit der Festungskirche

St. Dimitrij in Brodski Drenovac stammt aus dem Mittelal-

ter, des Weiteren das quadratische Kastell in Cernik bei Nova

Gradiška und das Zisterzienserkloster der Jungfrau Maria in

Rudina

Köpfe

Kutjevo, das im Jahre 1232 gegründet wurde. An den Hängen

des Krndija befindet sich oberhalb von Orahovica die Ruine

einer der größten und im Renaissancestil erbauten Burg in

Kroatien. Von dem erhöhten Plateau vor einer der besterhal-

tenen mittelalterlichen Kirchen in Novi Mikanovci öffnet sich

ein weiter Blick auf die Tiefebene der Posavina. Noch heute

werden viele mittelalterliche Kirchen und weltliche Gebäude

genutzt, und zu einigen von ihnen kann man in den Wei-

ten der Gebirgswälder nur mit Hilfe geschulter, ortskundiger

Führer gelangen.

Kirche St. Martin bei Našice (oben links);

Erdut (unten links); Ružica (unten rechts)

www.pozega-tz.hr

Page 11: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Hinter der scheinbar ruhigen Harmonie der Pannonischen

Tiefebene und den Gebirgszügen lassen sich die dynamischen,

tektonischen Prozesse, die die Landschaft Slawoniens geformt

haben, nur schwer erahnen. Die riesige hydrothermale Energie

wurde durch das Heben und Senken des alten pannonischen

Untergrundes verursacht. Deshalb gibt es hier zahlreiche ther-

male und mineralische Heilquellen: die hyperthermalen Quel-

len (58,2° C) in Lipik und die akrothermalen Quellen (46,6°

C) in Daruvarske toplice. Sie wurden wegen ihrer heilkräfti-

gen Eigenschaften bereits in der Antike genutzt. In Velika, am

Fuße der Südhänge des Papuks, befindet sich eine Thermal-

quelle (28° C) mit dem Bad Toplice und unweit davon auch

96°CWasserpark

die Quelle Duboka (15-18° C). Ähnliche Thermalquellen be-

finden sich ebenfalls am Fuße des Osthangs des Krndija, in

ĐakovaËka Breznica. Das größte und bekannteste Thermal-

heilbad ist BizovaËke toplice. Hier wurde in einer Tiefe von

2000 Metern hyperthermales Wasser mit einer unglaublichen

Temperatur von 96° C gefunden. Es ist salzhaltig (25 ‰) und

reich an verschiedenen Mineralien. BizovaËke toplice ist heu-

te das am besten ausgestattete Bad in Kroatien, dessen multi-

funktionaler Badekomplex und modern eingerichtetes Heilbad

einzigartige Erlebnisse ermöglichen einen Ausf lug in die ge-

ologische Vergangenheit und eine Begegnung mit dem längst

verschwundenen Pannonischen Meer.

Orlov otok (Adlerinsel) in der Donau (rechts);

Die Save (oben und unten)

www.tzobizovac.hr

Page 12: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Ivana und DoraDie Schlösser

Ivana BrliÊ MažuraniÊ ist eine kroatische Schriftstellerin, die

auch als moderner Anderson bezeichnet wird. Ihre Märchen-

welt kann sich mit der des J.R.R. Tolkien messen. Sie lebte in

einem Haus am Ende des Eingangs zur Festung Brod. Hinter

diesem Eingang öffnet sich ein riesiger, mit Gebäuden umstan-

dener Platz. Hier befinden sich Ivanas geheimnisvolle und zau-

berhafte Welten. Sie beschreibt auch eine der Festungen, wie sie

sie bis zum Mittelalter hier gab. Anstelle der meisten von ihnen

wurden Schlösser errichtet oder verwuchsen mit ihnen, wie im

Falle des Barockschlosses Prandau-Normann. Alle Schlösser

zeugen von den Familien, die sie erbauten und zur europäi-

schen Elite gehörten. Genannt seien die Schlösser der mächtigen

Dora PejaËeviÊ, Musikfestival, Našice (rechts);

Bilje (ganz unten), Donji Miholjac (unten);

www.tz-donjimiholjac.hr

Familie Eltz in Vukovar und der Familie Odescalchi in Ilok; das

Schloss mit Weinkeller in Kutjevo ist ein Teil des ehemaligen

Jesuitenbesitzes. Die Familien Khuen Belassy, AdamoviÊ, Jan-

koviÊ, Mailath, MihaloviÊ und Esterházy wetteiferten mitein-

ander im Glanz des Jagdschlosses von Eugen von Savoyen in Bil-

je. Die Grafen PejaËeviÊ von Virovitica hinterließen die meisten

Schlösser. In einem der schönsten in Našice lebte und wirkte die

Komponistin Dora PejaËeviÊ, eine Zeitgenossin Wagners und

Mahlers, Autorin vieler wunderbarer Tonminiaturen, die heute

immer mehr Wertschätzung finden und auf den Konzertpodien

vieler Länder aufgeführt werden. Sie ist neben Ivana die zweite

Gigantin des kroatischen Künstlerpantheons.

Page 13: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Fast zur gleichen Zeit, als der Barock zum beherrschenden Stil

in Europa wurde, ist er auch in der Architektur der Festungen

in Slavonski Brod und Osijek anzutreffen. In der Festung von

Osijek verbinden sich die militärische, bürgerlich-administrati-

ve und sakrale Architektur harmonisch miteinander. Auf dem

Hauptplatz dominieren das Generalat aus dem Jahre 1726 mit

dem prachtvollsten barocken Steinportal Kroatiens, die Haupt-

wache mit ihrem herausragenden Wachturm und der Kuppel so-

wie ein einstöckiges Bürgerhaus und der Stadtmagistrat. In der

Mitte des weiträumigen quadratischen Platzes steht die Pil, die

größte Barockskulptur Kroatiens. Der Hauptplatz von Požega

ist bekannt für seine Gewölbe, auf denen ein Teil der Gebäude

PilDer Barock

errichtet wurde. Ein besonderes Beispiel für den Barock sind

die Stadthäuser und das Gebäude der Apotheke Thaller. Sehr

malerische barocke Stadtzentren findet man in Vukovar, Vin-

kovci und Nova Gradiška. Einzelne barocke Klöster, Kirchen

und Gebäude gibt es in vielen kleineren Orten. Hervorzuhe-

ben ist das Franziskanerkloster in Slavonski Brod mit dem mo-

numentalsten Kreuzgang in Nordkroatien, das Kanonikerhaus

in Đakovo, der Komplex des Franziskanerklosters mit Kirche

St. Rochus in Virovitica mit wertvollem Inventar, die Hei-

ligkreuzkirche in Osijek, die Kirche St. Philip und Jakob in

Vukovar, die Kathedrale von Požega sowie auch die Kirche St.

Theresia in Nova Gradiška und zahlreiche andere Bauwerke.

Pil, Osijek (links)

Der Kreuzgang des Franziskanerklosters,

Brod (rechts), Požega (unten)

Page 14: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Aus den großen Städte, wie sie zur Zeit der osmanischen Herrschaft

bestanden, f lüchtete ein Teil der Einwohner, als die Grenze an der

Save nach dem Frieden von Karlovac im Jahre 1699 vom Habsbur-

gischen Kaiserreich übernommen wurde. Die verstreut liegenden

Dörfer der Christen in den Wäldern werden von den neuen Herren

strategisch durch gut instand gehaltene Staatsstraßen verbunden und

mit Schanzen und Wassergräben, die zu Festungen mit zwei Ein-

gängen werden, gesichert. So konnten sie von den Bewohnern gut

verteidigt werden. Das veränderte das Leben in den damaligen Dör-

fern, die gleichzeitig der Grenzverteidigung dienten. Sie kontrollier-

ten alle Bewegungen und waren ein Hindernis für die großen Ar-

meen. Während des Bestehens dieses Festungssystems gab es keinen

einzigen gewaltsamen Versuch, es zu durchbrechen. Städte gibt es

zahlenmäßig weniger als vorher, aber darum sind die Festungen un-

übertroffen. An der Drau sind das die Festungen Virovitica, Valpovo

und Osijek, an der Save Gradiška und die imposante sternförmige

Barockfestung Brod. Während in der Festung Brod eine Mannschaft

von etwa fünftausend Soldaten lebte, hatte die Stadt Brod gerade mal

etwa 3500 Einwohner. Das Festungssystem sicherte ununterbrochen

unglaubliche zweieinhalb Jahrhunderte Frieden. Während die Bevöl-

kerung aus anderen Teilen Kroatiens in die Neue Welt auswandert,

wird Slawonien zu einem Land, in dem Milch und Honig f ließt.

Land und WasserDie Festung Brod

Festung in Osijek (unten)

Festung in Brod

www.tzgsb.hr

Page 15: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Ein vollkommenes Erleben Ostkroatiens ist undenkbar, ohne die

slawonischen Dörfer kennen gelernt zu haben. Sie sind eine Schatz-

kammer des Kulturerbes, das im kollektiven Bewusstsein und in

der Identität der hiesigen Bevölkerung verwurzelt ist. Hier haben

sich das jahrhundertealte Wissen und die Erfahrung verschiedener

Kulturen durch das gemeinsame Leben auf dem reichen, frucht-

baren und ergiebigen pannonischen Boden niedergeschlagen. Als

eigenständiges slawonisches Kulturerbe wurde es für künftige

Generationen „archiviert“. Das spiegelt sich unter anderem in der

überreichen slawonischen kulinarischen Tradition wider, die hin-

sichtlich der Fülle und Verschiedenartigkeit ihrer gastronomischen

Spezialitäten in Kroatien nicht ihresgleichen hat. Auf dem reich

Fruchtbare ErdeWohlstand

gedeckten slawonischen Tisch erhält der Begriff „hausgemacht“

eine neue Dimension: duftendes Weizenbrot aus dem Backofen,

Frischkäse und Zwiebeln, Gef lügel- und Pilzsuppen, Braten, erst-

klassige Fleischprodukte vom Schlachtfest, wie ungepresste Grie-

ben, geräucherter, durchwachsener Speck, Schinken und saftige,

mit Paprikapulver oder zerriebenem Paprika gewürzte slawoni-

sche Würste. Auch sollten der berühmte Hirtengulasch, der Fisch-

paprikasch und Wildspezialitäten nicht unerwähnt bleiben. Dazu

gibt es eine Fülle an Gemüse. Und dann noch die Süßspeisen: die

verschiedenen, reich gefüllten Wickelkuchen aus Hefeteig und die

Flomengebäcke! Man sollte auf eine slawonische Hochzeit kom-

men, ein prachtvolles Festival hiesiger kulinarischer Tradition.

VinkovaËke jeseni, Folklore-Festival, Präsentation

der ursprünglichen Volkskultur (seit 1965)

www.vk-jeseni.com

Page 16: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Der Jugendstil in Osijek kann sich in seiner Luzidität und in sei-

nem Phantasiereichtum mit anderen Metropolen messen. Bereits

im Jahre 1898 wurden in Osijek, bzw. in Kroatien, zwei moderne

Skulpturen von Robert Frangeš MihanoviÊ aufgestellt. Im gleichen

Jahr druckte man in den Zeitungen im Jugendstil gestaltete Anzei-

gen und baute Wohn- und öffentliche Gebäude in diesem Stil. Es

gibt viele begabte und einfallsreiche Architekten. Aber der Jugend-

stil meldet sich nicht nur in den erwarteten Bereichen, sondern an

vollkommen unerwarteten Orten - auf dem Dorf. In der Županja-

Posavina kam er in der Art der Bekleidung und der Auffassung von

einem festlichen und prächtigen Festtagsgewand zum Ausdruck.

Dort trägt man traditionelle zweiteilige Hemden, bestehend aus ei-

ĐakovaËki vezovi,

Folklore-Festival (seit 1967)

www.djakovo.com

Art nouveau

Die Dukaten und die Stickerei

ner langärmeligen Bluse und einem Leibchen, die in den Rock ge-

steckt werden. Zu feierlichen Anlässen zogen die Frauen bis zu drei

Leibchen übereinander und einen Unterrock, manchmal sogar bis

zu sieben bestickte Unterröcke, an. Der Reichtum Slawoniens zeigt

sich stolz in diesem traditionellen festlichen Gewand. Es wurden

dafür zu Hause hergestellter Stoff und Goldfäden für die Stickerei

verwendet. Die kunstvoll frisierten Haare wurden mit Zuckerwas-

ser gefestigt und der ganze Dukatenreichtum auf der Tracht so an-

gebracht, dass ihn alle gut sehen konnten. Interessant ist, dass sich

in diesem kleinen Gebiet einige ausgesprochen verschiedenartige

autochthone Stile sowie festliche Gewänder entwickelt haben, be-

sonders in Duboševica, Bapska, Sopje, Đakovo, Bizovac...

Page 17: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Olympiade alter Sportarten, Broanci (seit 1972)

Die Blüte des Weinbaus in Pannonien geht auf

den römischen Kaiser Probus (III. Jh.) zurück.

In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung war das Stromland

zwischen den Flüssen Drau und Save römische Provinz. Das ist die

Zeit der ersten dokumentierten Wirtschaftsblüte. Es wurden Straßen

gebaut, von denen eine durch die Podravina bis zur Festung Mursa

(Osijek) und Cibala (Vinkovci) führte. Die andere verband das Bad

Aquae Balissae (Daruvar) mit den fruchtbaren Weinbaugebieten In-

cere (Požega), Certica (Đakovo) und Cibala. Hier wurden auch zwei

römische Kaiser geboren: der fähige, mutige und populäre Valentini-

an I. und sein Bruder Valens. Der aus Osijek stammende Oskarpreis-

träger Branko Lustig vergegenwärtigt uns diese Zeit in dem Film Gla-

diator, sowie auch Cro Cop, der Weltmeister rauer Kampfsportarten.

Die Goten, die barbarischen Nachbarn an den Donaugrenzen des

Kaiserreiches, beherrschen seit dem V. Jahrhundert Pannonien. Die

Brot und Wein

Vallis aurea

Erzählung über ihren entscheidenden Kampf mit den Hunnen, der

irgendwo zwischen der Drau und der Save stattgefunden hat, wird

in den ältesten germanischen Epen besungen: in der altisländischen

Hervararsage und im altenglischen Widsith. Bereits in der Römerzeit

entwickelte sich dieses Gebiet als Kornkammer, wo aber gleichzeitig

auch Reben angebaut wurden. Die Weinberge erbrachten einen so

guten Wein, dass man ihm „goldene“ Namen gab: Mons aureus oder

Vallis aurea. Heute sind das die Weinberge von Baranja und Požega-

Pleterna, die mit den Weinbergen von Kutjevo zu den ältesten Wein-

baugebieten in Europa gehören. In anderen traditionellen Weinber-

gen in Đakovo, Slavonski Brod, Nova Gradiška, Pakrac, FeriËanec,

Orahovica-Slatina, Virovitica, Erdut und Vukovar-Ilok werden Reb-

stöcke seit mehr als tausend Jahren gepf legt!

Page 18: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Das Podunavlje

Die Fürsten von IlokDas reiche mittelalterliche Städtchen Ilok hatte bereits eine

Selbstverwaltung, wovon das aus dem Jahre 1525 stammen-

de, mit Illustrationen des berühmten Miniaturenmalers Julije

KloviÊ versehene Statut der Stadt zeugt. Die Festung ließ die

Familie Csak Ende des XIII. Jahrhunderts errichten. Einige

der Familienmitglieder fügten ihrem Namen den Titel „von

Ilok“ bei. Das berühmteste Mitglied der Familie Konth war

Nikola von Ilok, Herzog von Erdelj, einer der mächtigsten un-

garischen Herrscher seiner Zeit. Er war Banus von Slawonien,

Kroatien und MaËva, prägte sein eigenes Geld und starb 1477 mit

dem Titel König von Bosnien. Den durch Generationen erwor-

benen riesigen Familienbesitz erbte sein Sohn Lovro (Laurentius),

bosnischer Herzog, der als einer der mächtigsten Feudalherren

seiner Zeit selbst den König bedrohte. Die Weinberge in den

fruchtbaren Ebenen und an den Hängen oberhalb des rechten

Donauufers erstrecken sich von der Renaissancefestung Erdut

bis zu den berühmten Iloker Weinbergen, aus dessen Wein-

kellern einige Weine stammten, die im XIX. Jahrhundert mit

Anerkennungen auf Weltausstellungen in Paris, Triest, Wien

und Budapest ausgezeichnet wurden. Ilok ist bekannt für

seinen Traminac. Von der Iloker Oberstadt öffnet sich dem

Betrachter heute ein wunderschöner Blick auf die ruhig f lie-

ßende, mächtige Donau und evoziert Bilder der stürmischen

Vergangenheit an ihren Ufern.

Weinlese in Ilok (seit 1962)

[email protected]

Page 19: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Die Kulenijada von Požega, Wettbewerbder Kulen-Herstel-

ler (Kulen ist eine hiesige Wurstspezialität) (seit 1982)

Europska avenija in Osijek (unten)

Der industrielle Aufschwung und der Glanz des modernen Lebens

gerät nicht in Widerstreit mit den ländlichen Traditionen und dem

Besten, was sie zu bieten haben der Nahrung. Die Slawoner ge-

nießen nicht nur ihre traditionellen Köstlichkeiten sondern auch

die Bonbons und Schokoladen von Kaiser und Stark sowie die

Liköre von Krenkhely oder den Likör Nektar aus Nova Gradiška.

Der Schaumwein aus Slatina wird aus Gläsern getrunken, die in

der Glasbläsersiedlung ZveËevo, in Selna bei Našice oder Herzog

bei Osijek hergestellt wurden. Der reife Kulen (Wurstspezialität)

der Brüder Nedelo wird mit Bier aus Osijek und Daruvar oder

mit Wein und Mineralwasser aus Lipik genossen. Es wird Strom

eingeführt, das Bankwesen organisiert, es gibt Messeveranstal-

tungen, es werden repräsentative Bürgerhäuser, Parks, Pavillons,

Sportplätze, Sporthallen und Kinos gebaut. Um 1925 hat Osijek

etwa achtzig Fabriken. Das seit der Römerzeit bekannte Kurbad

LipiËke toplice wird international bekannt. Hier erholen sich der

berühmte Fjodor Šaljapin, Bürgermeister, politische Führer, Ge-

neräle, Künstler, Wissenschaftler und die Reichen aus Europa und

Amerika. Slawonien wird zu einem Knotenpunkt kontinentaler

Verkehrswege. Der Orient-Express verbindet Westeuropa mit

Istanbul und dem Nahen Osten. Nicht zufällig spielt sich im gla-

mourösen Interieur des im Schnee stecken gebliebenen Zuges mit

Blick auf die uralten Eichenwälder der SpaËva vor Vinkovci der

spannende Höhepunkt des Thrillers von Agatha Christi ab.

Die neue Zeit

Der Orient-Express

Page 20: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Bischof Josip Juraj Strossmayer von Đakovo-Srijem ist einer

der größten kroatischen Persönlichkeiten. Durch geniale Be-

wirtschaftung der bischöf lichen Güter half er der Wirtschaft

materiell derart auf die Beine, dass er den Ertrag in den Dienst

des Fortschritts für das Volks stellen konnte. In Kroatien grün-

dete er die Grundinstitutionen für Wissenschaft, Bildung und

Kultur. Er war Kunstmäzen und Förderer des ökumenischen

Gedankens, den die Kirche erst zur Zeit Papst Johannes Pauls

II. aufgenommen hat. Er schenkt sogar dem montenegrini-

schen Wladika das serbische Fürstentum, unterstützt die bul-

garische Kultur und die bosnischen Begs. In allem ist er seiner

Zeit voraus. Die Strossmayer-Kathedrale in Đakovo wurde in

Ziegelsteinen aus slawonischer Erde gebaut. Nach den Worten

von Papst Johannes dem XXIII. ist sie die schönste Kirche zwi-

schen Venedig und Konstantinopel. Die Größe Strossmayers ist

mit der Grandiosität der Steineiche zu vergleichen, der edels-

ten aller Eichen, die Himmel und Erde verbindet und an Save

und Drau verbreitet ist. Niemand hat sie so gut beschrieben

wie der Schriftsteller Josip Kozarac. Der Stamm dieser könig-

lichen Eichen kann eine Höhe von 50 Metern erreichen, und

das Ausmaß der Krone übertrifft alle anderen Bäume. Dieser

große Bischof ist ebenso monumental, nur auf geistigem Ge-

biet: Ständig strebt er nach Höherem, über den Horizont der

Tiefebene hinaus, immun gegen alle Unbilden der Zeit, und

den Schwachen bietet er Schutz und leichten Schatten.

J. J. Strossmayer

Die Eiche Kirche St. Peter und Paul in Topolje,

Baranja Strossmayer-Kathedrale (unten)

Page 21: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Der zwischen der Erde und den Sternen lebende pannonische

Mensch wusste seit Urzeiten die kosmischen Zeichen zu lesen

und versuchte, die Gesetzmäßigkeit der Abwicklung des Le-

bens zu ergründen. Den ersten Erfolg konnten die Ureinwohner

von VuËedol verzeichnen, die Träger einer der eigentümlichs-

ten Kulturen im weiteren Raum des mittleren Donaugebietes

zwischen den Jahren 3000 und 2400 v. Chr. Sie lasen sie, wie

die alten Babylonier, aus dem „Buch der Bücher“. Ihren Blick

und ihre Gedanken richteten sie auf den göttlichen Stern Ori-

on. Wenn der Orion dann zum Frühlingsanfang scheinbar ver-

schwand, verfolgten sie den Lauf der Mondwechsel und schu-

fen einen der ältesten Kalender. Nach ihm richteten sie sich

VuËedol

Der Orion

und woben ihn mit viel Phantasie in das tägliche Leben und

die Mythologie ein. Ein solches Lebensritual wandelten sie in

grafische Symbole um, eine gewisse Bilderschrift, die sie auf

Kult- und Keramikgefäße von außerordentlicher Schönheit

übertrugen. Auch heute scheint es so, als ob sich im unend-

lichen Lauf der Zeit nichts Wesentliches geändert hätte: Der

hiesige Mensch, der wie die Steineiche in der pannonischen

Erde verwurzelt ist, richtet sich auch weiter nach dem saisona-

len Kalender und strebt, in das Licht des Orions schauend, der

Zukunft entgegen.

Jasprena, Duboševica (Baranja)

[email protected]

Page 22: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Schloss Berghütte KircheKloster

Parkwald

Besonderes Reservat der Waldvegetation

Weinlage

Archäologische Lokalität

Autobahn

Magistrale

Sonstige Straßen

Gespanschaftsgrenze

Sitz der Gespanschaft

Stadt

Gemeindesitz

Geschützte Landschaft

Naturdenkmal

Flughafen

Hafen Anlegestelle

Grenzübergang

Therme

Geologisches Naturdenkmal

Pool Erholungszentrum

Kultstätte

Museum Galerie

Landtourismus

Pferde

Festung

Altstadt

Kneževo

Grabro

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Slatina

Garešnica

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Podravsk

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Ribnjak

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Grubišno Polje

Čađavica

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Nova Bukovica

Orahovica

Mikleuš

Čačinci

Zdenci

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Suhopolje

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Kroatien in Europa

Slawonien

Touristische Regionen Kroatiens

Mittel Kroatien

Istrien

Kvarner und das Berggebiet

Dalmatien das gebiet von Zadar

Dalmatien das gebiet von ŠibenikDalmatien das gebiet von Split

Dalmatien das gebiet von Dubrovnik

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Page 23: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Gespanschaft Osijek-Baranja

Die Drau www.tzosbarzup.hr

[email protected]

Die Gespanschaft Slawonien-Baranja liegt im äußersten nordöstli-

chen Teil Kroatien. Sie umfasst die untere kroatische Podravina mit

Teilen geschichtlicher Regionen Slawoniens und der Baranja. In der

offenen Tiefebenenlandschaft überwiegen ausgedehnte Schwemm-

landf lächen der Drau und Donau bzw. ihrer rechten Zuf lüsse. Eine

Ausnahme bilden die niedrigen Erhebungen des Bansko brdo der

Baranja und das Dalj-Gebirge mit dem Berg Erdutsko brdo südlich

der Mündung der Drau in die Donau. Solche Merkmale spiegeln

sich auch im Naturerbe der Gespanschaft wider, wobei dem Na-

turpark KopaËki rit, ergänzt durch die eigentümliche Landschaft

von Erdut, eine Sonderrolle zukommt. Zum Sitz der Gespanschaft

Osijek gravitieren: Beli Manastir, BelišÊe, Darda, Našice, Valpovo,

Donji Miholjac, Đakovo und andere Siedlungen, die hinsichtlich

der Urbanisierung und der Architektur, sowie der gartengestalteri-

schen Denkmäler (die geschützten Parks in Donji Miholjac, Valpovo,

Našice, Đakovo, Nuštar, Osijek, Tenja, Dalj, Bilje und Đepin) mit

dem mitteleuropäischen Kulturkreis verbunden sind. Etwas mehr

über die Geschichte dieser Siedlungen kann man in folgenden Mu-

seen erfahren: Valpoština (Valpovo), BelišÊe, Đakovština, Bistum

Đakovo, J.J. Strossmayer (Đakovo), Našice, KopaËevo (Zoologi-

sches Museum). Interessante Veranstaltungen: Ethno-Öko-Festival

(Bilje, VI.) Baranjski beÊarac / Folklore-Veranstaltung (Draž, VI.),

Sommer von Valpovo (VI.), MiholjaËko sijelo / Folklore-Veran-

staltung (VII.), ĐakovaËki vezovi / Folklore-Veranstaltung (VII.),

Marienwallfahrt (Mariä Himmelfahrt) (Aljmaš, VIII.), Künstlerko-

lonie (Ernestinovo, VIII.), Olympiade alter Sportarten (Broanci,

VIII.), Herbst in der Baranja (Beli Manastir, IX.), Tag des slawoni-

schen Waldes (Našice, IX.).

Page 24: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Die Stadt Osijek

Die Brücke [email protected]

www.tzosijek.hr

Osijek ist nicht nur das Zentrum der Gespanschaft Osijek-Baranja,

sondern nimmt auch als größte Siedlung eine führende Rolle unter

den Städten Ostkroatiens ein. Von grundlegender Bedeutung für

seine Entwicklung war seit je seine Lage am günstigsten Übergang

über die Drau, versinnbildlicht durch die 8 km lange Sulajman-Brü-

cke aus dem 16. Jh., die als echtes Weltwunder galt. Die Lage als

Verkehrsknotenpunkt trug dazu bei, dass sich Osijek seit Anfang der

Neuzeit als Zentrum der weiteren räumlichen Verbindung entwi-

ckelte. Das förderte die frühe Industrialisierung und Urbanisierung,

so dass es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zu einer der größten

und bestentwickelten Städte Kroatiens heranwuchs. Das kommt in

dem reichen architektonischen Erbe zum Ausdruck, in der urbanen

Einheit der Festung mit einer Reihe repräsentativer Gebäude, in der

im 19. Jahrhundert gestalteten Oberstadt, in den wertvollen Histo-

rizismus- und Jugendstilgebäuden und in der Parkarchitektur, wo-

für Osijek in gartengestalterischer Hinsicht als vorbildlichste Stadt

Kroatiens bekannt ist. Die Anziehungskraft des modernen Osijek

wird durch die Atmosphäre verstärkt, die von dem Univeritäts- und

Wissenschaftszentrums dieses Landesteils ausgeht und dieser pan-

nonischen Metropole Kroatiens einen besonderen Charme verleiht.

Unter den zahlreichen Museen und Sammlungen sind besonders

hervorzuheben: das Museum Slawonien und die Galerie bildender

Künstler. Wichtige Veranstaltungen: Internationaler Wettbewerb

junger Pianisten (I.), SLUK Festival des Puppentheaters (V.); Kul-

tursommer von Osijek (VII.), Sommernächte von Osijek (VI.-VIII.),

Krleža-Tage (XI.), Fišijada / Fischpaprikasch-Wettbewerb (X.).

Page 25: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Die SaveGespanschaft Brod-Posavina

Die Gespanschaft Brod-Posavina umfasst den lang gestreckten Gür-

tel entlang dem Fluss Save im südlichen Teil Slawoniens. Dieser zwi-

schen den Gebirgen Psunj, Babja gora und Dilj-gora im Norden und

der Save im Süden, bzw. zwischen Mittelkroatien im Westen und der

ostkroatischen Tiefebene im Osten, gelegene Teil der Slawonischen

Posavina ist der charakteristischste posavinische Raum Kroatiens. In

seiner Landschaft überwiegt die Tiefebene der Save mit ihren Aue-

landschaften (Mramorno polje, Crnac polje und Jelas polje). Von den

ehemaligen posavinischen, natürlichen Steineichenwäldern sind heute

nur geschützte Sonderreservate (Wald Prašnik bei OkuËani mit etwa

2000 Bäumen, die älter als 300 Jahre sind) übrig geblieben. In der Ver-

gangenheit befand sich die Slawonische Posavina lange unter dem Ein-

f luss von Požega, entwickelte sich aber nach dem Bau von Verkehrswe-

gen im Savetal seit dem 18. Jahrhundert stufenweise als Verkehrs- und

Lebensmittelpunkt dieses Teils Slawoniens. Unter den Siedlungen der

heutigen Gespanschaft Brod-Posavina kommt Slavonski Brod die zen-

trale Rolle zu. Seine Grenzlage und die strategische Funktion in der

Vergangenheit spiegeln sich in der großen Festung und dem Franzis-

kanerkloster wider. Das zweite Stadtzentrum ist Nova Gradiška, von

dessen kulturgeschichtlicher Entwicklung das Heimatmuseum zeugt.

Das nahe gelegene Crnik mit dem alten Kastell und dem barocken

Franziskanerkloster war ehemals Sitz des osmanischen Sandžak. Zur

Anziehungskraft der Gespanschaft trägt das Museum Brodsko Posav-

lje, die Galerie RužiÊ (Brod), das Denkmalshaus des Bildhauers Ivan

MeštroviÊ in Vrpolje, sowie auch die traditionelle Kulturveranstaltung

Brodsko kolo (VI.) und der Sommer von Nova Gradiška (VIII.) bei.

[email protected]

www.tzgsb.hr, www.tzgng.hr

Page 26: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Vergoldungwww.virovitica.hr

www.tz-slatina.hr

www.orahovica.hr

Die Gespanschaft Virovitica-Podravina befindet sich im nordwestlichen

Teil Ostkroatiens. Es umfasst den Westteil der Slawonischen Podravina

zwischen den Erhebungen des Bilo gora und des Papuk im Süden, sowie

der Drau bzw. der kroatisch-ungarischen Grenze im Norden. Im nördli-

chen Teil überwiegt die Tiefebene, die über eine niedrigere Hügelkette

zum Gebirgszug Papuk im Süden aufsteigt. In dessen Naturpark befindet

sich ein wertvolles Naturerbe der Gespanschaft (das geologische Denkmal

Rupnica, der Parkwald Jankovac und das Sonderreservat der Waldvegetati-

on SekulinaËka planina). Die Städte sind Virovitica, Slatina und Orahovica.

Virovitica entwickelte sich an einem Verkehrsknotenpunkt als historisches

und modernes Zentrum dieses Teils der Slawonischen Podravina. Die ge-

schichtliche Bedeutung der Stadt spiegelt sich in dem barocken-klassizis-

Gespanschaft Virovitica-Podravina

tischen Schloss, dem Franziskanerkloster und der Kirche St. Rochus /Sv.

Rok wider. Slatina ist bekannt für seine riesige Sequoia (Mammutbaum),

für die moderne klassische Musik und den Komponisten Milko Kelemen.

Orahovica und das Städtchen Ružica sowie das Kloster Sv. Nikolaj im

Hinterland sind sehenswert, und der See lädt zu Ausf lügen ein. PitomaËa

ist international bekannt für seinen Kinderfilm und die Sternwarte. Die

Anziehungskraft der Gespanschaft wird ergänzt durch geschützte Parks

(Virovitica, Slatina, Suhopolje), Museen (Orahovica, Slatina, Virovitica),

eine ethnologische Sammlung (Geburtshaus des Petar PreradoviÊ in Grab-

rovnica) sowie auch kulturelle Veranstaltungen: Lieder der Podravina und

des Podravlje (PitomaËa, VI.), Frühling von Orahovica (VI.), Rokovo /

Rochustag (Virovitica, VIII.) und die Milko-Kelemen-Tage (Slatina, X.)

Page 27: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Die DonauDie Gespanschaft Vukovar-Srijem ist die östlichste kroatische Ge-

spanschaft. Sie umfasst den westliche Srijem (Sirmien) und den südöst-

lichen Teil Slawoniens mit zwei natürlichen geografischen Einheiten:

die Tonsandsteinebene von Vukovar und die Bosut-Tiefebene mit dem

SpaËva-Becken und der Županja-Posavina. Im SpaËva-Becken gibt

es die weithin bekannten slawonischen Wälder (Lože und Radiševo

sind als Sonderreservate der Waldvegetation geschützt). Die Naturbe-

sonderheiten der SpaËva werden durch die Lokalität Virovi ergänzt.

Das bedeutendste Kulturerbe befindet sich jedoch in den städtischen

Siedlungen, wie Vinkovci, Vukovar, Županja und Ilok. Das histori-

sche und heutige Zentrum der Gespanschaft ist die Stadt Vukovar, der

größte kroatische Hafen an der Donau. Seit Anfang des 18. Jahrhun-

derts entwickelte sich die Stadt stärker. Es entstand ein malerischer

Stadtkern mit einer Reihe repräsentativer Bauwerke und barocker

Gespanschaft Vukovar-Srijem

www.tzvsz.hr

www.zupanja.hr

Gebäude in der Hauptstraße. Wegen der besonderen Lokalität und

der Rolle im letzten Krieg, in dem das architektonische Erbe der Stadt

stark beschädigt wurde, ist Vukovar heute ein Mahnmal, das einen

besonderen Platz im kollektiven Bewusstsein einnimmt. In Županja

spielte man bereits in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts Tennis

und Fußball. Heute wie damals werden die Gäste mit duftendem Sli-

wowitz und den besten Tambura-Spielern willkommen geheißen. Zur

Anziehungskraft der Gespanschaft tragen folgende Veranstaltungen

bei: ŠokaËko sijelo / Folklore-Festival (Županja, II.), Wunderschön ist

das geschmückte Srijem/Sirmien (Nijemci, V.), Frühling von Otok

(Otok, V.), Schauspieler-Festival (V.), Wo die Donau den Himmel

küsst (Vukovar, VI.), Weiße Pferde (Babina Greda, VI.), Ernten und

Dreschen in der Vergangenheit (Županja, VII.), Weinlese von Ilok

(IX.) und VinkovaËke jeseni / Folklore-Veranstaltung (IX.)

Page 28: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Der zwischen der Podravina und der Posavina gelegene zentra-

le Teil Westslawoniens entspricht heute dem Gebiet der Gespan-

schaft Požega-Slawonien. Hier dominiert ein Gebirgsgef lecht, das

den Požega-Talkessel umgibt und die Täler der Drau im Norden,

der Save im Süden und der Pakra im Westen voneinander trennt.

Die Gebirge Psunj, Papuk, Krndija, das Požega-Gebirge und Dilj-

gora sind nicht nur reich an Wald, sondern auch an Wasser. Im

ihrem Gipfelbereich und an den Hängen entspringen zahlreiche

Bäche und an ihrem Fuß Thermalquellen. Ein geschütztes Natur-

erbe ist der Muški bunar (Männerbrunnen) auf dem Psunj und der

See Sovsko jezero im Dilj-gora. Das traditionelle Zentrum dieses

Teils Slawoniens und heutiger Sitz der Gespanschaft Požega-Sla-

wonien ist die Stadt Požega mit einem der schönsten städtischen

QuellgebieteGespanschaft Požega-Slawonien

Plätze Kroatiens. Der Požega-Talkessel ist für seine Weinbautradi-

tion bekannt, und neuerlich auch für die ökologische Nahrungs-

mittelproduktion. Im Nordteil des Tals liegt Kutjevo mit seinem

bekannten Weinkeller und Velika mit seinem Thermalbad. Die

Geschichte Požegas und seiner Umgebung kann man im Museum

des Požega-Talkessels kennen lernen. Die Stadt Pleternica ent-

wickelte sich an einem Verkehrsknotenpunkt, und Pakrac ist das

führende Zentrum im Pakra-Tal, ergänzt durch den nahe gelege-

nen Kurort Lipik. Die geschützten Parks (Kutjevo, Trenkovo und

Lipik) tragen zur Physiognomie dieses Teils Slawoniens bei, so-

wie auch die folgenden Veranstaltungen: Grgurevo (Gregoriustag)

(III.), Revue einminütiger Filme (V.), Goldene Fäden Slawoniens

(IX.) und die Graševina(Welschriesling)-Tage (Kutjevo).

www.tzzps.hr

www.pozega-tz.hr

www.pakrac.hr

Page 29: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Zur Zeit, als in Mesopotamien die ersten Städte entstanden, als das

frühe dynastische Zeitalter des alten Ägyptens begann, als Troja ge-

gründet wurde und zur Zeit der europäischen Ursprünge, verwendet

ein unbekannter Schamane im heutigen Vinkovci ein mit Orna-

menten versehenes Keramikgefäß. Die Zeichen auf dem Gefäß sind

ein präzises Protokoll der ganzjährigen Himmelserscheinungen, mit

Sternen und den Schwellen der Jahreszeiten, in deren Zentrum sich

der großartige Orion-Stern befindet. Für die Wissenschaft war das

ebenso aufregend wie die Entdeckung Trojas durch Schliemann und

die Dechiffrierung der Hieroglyphen an den Wänden der Pharao-

nengräber durch Champollion. Fast ein Jahrtausend vor Stonehenge

und ein halbes Millennium vor dem Errichten der Pyramiden schuf

hier ein Mensch den ältesten, urgeschichtlichen Sternenkalender!

So kommt diesem Gefäß eine epochale Bedeutung als großartiges

Denkmal der Menschheitsgeschichte zu.

Der KalenderAeneolithikum

Page 30: Slawonien - Morgenröte am Horizont

Tourismusverband der Gespanschaft

Osijek-Baranja

Šetalište kardinala Franje Šepera 1d/II,

31000 Osijek

Tel.: 385 31 214 852, Fax: 385 31 214 853

[email protected], www.tzosbarzup.hr

Tourismusverband der Stadt Osijek

Županijska 2, 31000 Osijek

Tel.: 385 31 203 755, Fax: 385 31 203 947

[email protected], www.tzosijek.hr

Tourismusverband der Stadt Beli Manastir

Imre Nagya 2, 31300 Beli Manastir

Tel.: 385 31 702 080, Fax: 385 31 702 080

[email protected]

www.tzg-belimanastir.hr

Tourismusverband der Stadt Belišće

Grad Belišće p.p./20

31551 Belišće

Tel.: 385 31 664 055, Fax: 385 31 664 055

[email protected]

www.belisce.net

Tourismusverband der Stadt Donji Miholjac

Vukovarska 1, 31540 Donji Miholjac

Tel.: 385 31 633 103, Fax: 385 31 633 103

[email protected]

www.tz-donjimiholjac.hr

Tourismusverband der Stadt Đakovo

Kralja Tomislava 3, 31400 Đakovo

Tel.: 385 31 812 319, Fax: 385 31 822 319

[email protected]

www.tz-djakovo.hr

Tourismusverband der Stadt Našica

Pejačevićev trg 4, 31500 Našice

Tel.: 385 31 614 951, Fax: 385 31 614 951

[email protected], www.tznasice.hr

Tourismusverband der Stadt Valpovo

Matije Gupca 32, 31550 Valpovo

Tel.: 385 31 656 207, Fax: 385 31 651 408

[email protected], www.tz-valpovo.com

Tourismusverband der Gemeinde Bilje

Kralja Zvonimira 10, 31327 Bilje

Tel.: 385 31 751 480, Fax: 385 31 751 481

[email protected], www.tzo-bilje.hr

Tourismusverband der Gemeinde Bizovac

Sunčana 39, 31222 Bizovac

Tel.: 385 31 685 185, Fax: 385 31 685 188

[email protected], www.tzbizovac.hr

Tourismusverband der Gemeinde Draž

Braće Radića 58, 31305 Draž

Tel.: 385 31 736 474, Fax: 385 31 736 474

www.draz.hr

Tourismusverband der Gemeinde Erdut

Zlatna ulica 2, 31205 Aljmaš

Tel.: 385 31 590 150, Fax: 385 31 590 150

[email protected], www.opcina-erdut.hr

Tourismusverband der

Gespanschaft Brod-Posavina

Petra Krešimira IV. 1, 35000 Slavonski Brod

Tel.: 385 35 408 393, Fax: 385 35 408 392

[email protected]

www.tzbpz.hr

Tourismusverband der Stadt Slavonski Brod

Trg pobjede 28/1, 35000 Slavonski Brod

Tel.: 385 35 447 721, Fax: 385 35 447 721

[email protected], www.tzgsb.hr

Tourismusverband der Stadt Nova Gradiška

Slavonskih graničara 15, p.p. 27,

35400 Nova Gradiška

Tel.: 385 35 361 494, Fax: 385 35 361 494

[email protected], www.tzgng.hr

Tourismusverband der Gespanschaft

Virovitica-Podravina

Trg kralja Tomislava 1, 33000 Virovitica

Tel.: 385 33 726 069, Fax: 385 33 721 241

[email protected]

www.viroviticko-podravska-zupanija.hr

Tourismusverband der Stadt Virovitica

Trg kralja Tomislava 1, 33000 Virovitica

Tel.: 385 33 726 069, Fax: 385 33 721 241

[email protected], www.virovitica.hr

Tourismusverband der Stadt Orahovica

F. Gavrančića 6, 33515 Orahovica

Tel.: 385 33 673 332, Fax: 385 33 673 125

[email protected], www.orahovica.hr

Tourismusverband der Stadt Slatina

Trg sv. Josipa 1, 33520 Slatina

Tel.: 385 33 553 629, Fax: 385 33 553 629

[email protected], www.tz-slatina.hr

Tourismusverband der Gemeinde Pitomača

Ljudevita Gaja 26/1, 33405 Pitomača

Tel.: 385 33 782 860, Fax: 385 33 782 870

[email protected], www.pitomaca.hr

Tourismusverband der Gespanschaft

Vukovar-Srijem

Glagoljaška 27, 32100 Vinkovci

Tel.: 385 32 344 034, Fax: 385 32 344 034

[email protected]

www.tzvsz.hr

Tourismusverband der Stadt Vinkovci

Trg bana Josipa Šokčevića 3, 32100 Vinkovci

Tel.: 385 32 334 653, Fax: 385 32 334 658

[email protected]

www.tz-vinkovci.hr

Tourismusverband der Stadt Vukovar

J. J. Strossmayera 15, 32000 Vukovar

Tel.: 385 32 442 889, Fax: 385 32 442 889

[email protected]

www.tz-vukovar.hr

Tourismusverband der Stadt Ilok

Trg Nikole Iločkog 2, 32 236 Ilok

Tel.: 385 32 590 020, Fax: 385 32 590 020

[email protected], www.turizamilok.hr

Tourismusverband der Stadt Županja

Veliki kraj 66, 32270 Županja

Tel.: 385 32 832 711, Fax: 385 32 832 711

[email protected], www.zupanja.hr

Tourismusverband der Gemeinde Nijemci

Trg kralja Tomislava 12, 32 245 Nijemci

Tel.: 385 32 280 376, Fax: 385 32 280 377

[email protected], www.nijemci.hr

Tourismusverband der Gespanschaft

Požega-Slawonien

Županijska 7, 34000 Požega

Tel.: 385 34 272 505, Fax: 385 34 271 465

[email protected], www.tzzps.hr

Tourismusverband der Stadt Požega

Trg sv. Trojstva 1, 34000 Požega

Tel.: 385 34 274 900, Fax: 385 34 274 901

[email protected], www.pozega-tz.hr

Tourismusverband der Stadt Lipik

Marija Terezija 27, 34551 Lipik

Tel.: 385 34 421 224, Fax: 385 34 421 204

[email protected], www.lipik.hr

Tourismusverband der Stadt Pakrac

Trg bana Jelačića 18, 34550 Pakrac

Tel.: 385 34 411 454, Fax: 385 34 411 081

[email protected], www.pakrac.hr

Tourismusverband der Gemeinde Kutjevo

Trg Graševine 1, 34340 Kutjevo

Tel.: 385 34 315 078, Fax: 385 34 255 093

[email protected], www.tz-kutjevo.com

Tourismusverband der Gemeinde Velika

Trg bana Jelačića 34, 34330 Velika

Tel.: 385 34 233 033, Fax: 385 34 313 033

[email protected], www.opcina-velika.hr

Hrvatska turistička zajednica

(Kroatische Zentrale für Tourismus)

Iblerov trg 10, HR - 10000 Zagreb

Tel.: 385 1 46 99 333, Fax: 385 1 45 57 827

[email protected], www.kroatien.hr

Verleger:

Kroatische Zentrale für Tourismus

Für den Verleger:

Mag. sc. Niko Bulić

Projektrat:

Niko Bulić, Stipe Maleš, Rujana Bušić, Josip

Mikolčić, Petar Huljić, Dalibor Nedela und

Antonio Sobol

Redakteurin:

Slavija Jačan Obratov

Konzept:

Milan Sivački, Kreationsteam des SHM

Dr. Aleksandar Durman und Dr. Dane Pejnović

Mitarbeiter:

Miroslav Ambruš-Kiš, Ivo Oblijan und Dr. Želimir

Brnić

Textautoren:

Stanko Andrić, Dane Pejnović, Grgur Marko

Ivanković und Stjepan Lončarić

Fotografien:

Dražen Bota, Damir Fabijanić, Dalibor Nedela, Ivo

Pervan, Saša Pjanić, Damir Rajle, Mario Romulić,

Zvonimir Tanocki und Marin Topić

Fotos aus ausländischen Quellen:

“Orion” (NASA), “Gladiator”, Produzent Branko

Lustig, L.A., Orient Express.

Design: Bojan Sivački

Unterstützung bei der Materialbeschaffung:

Damir Macanić, Janja Juzbašić und Srećko Vuković

Autoren der verwendeten Literatur:

Dr. Viktor Amruš, Dr. Nedeljko Bosanac,

Božica Brkan, Dr. Katica Čorkalo, Mag. Ljubica

Gligorević, Rudolf Heli, Dr. Ivana Iskra Janošić,

Dr. Eduard Kušen, Vilim Matić, Ivo Lajtman,

Srećko Ljubljanović, Ivica Mandić, Dr. Stanislav

Marjanović, Dr. Ive Mažuran, Dr. Melita

Mihaljević, Dr. Jozsef Mikuska, Božo Plevnik,

Goran Radonić, Dr. Stjepan Sršan, Vlasta Šabić,

Dr. Jasna Šimić, Dr. Branko Štancl und Dr. Željko

Tomičić.

Übersetzung:

SPES, Zagreb / Karin Gazarek (Deutsch)

Druckvorbereitung: Printel, Zagreb

Produktion: SHM

Druck: Tiskara Meić, Zagreb

Gedruckt im September 2007

auf Symbol-Freelife-Papier

Page 31: Slawonien - Morgenröte am Horizont

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