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Soziale Sicherung und Weltinflation. Heft 78 by Herbert Grubel; Herbert Giersch Review by: Fritz Neumark FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 33, H. 3 (1975), p. 566 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40911173 . Accessed: 18/06/2014 03:37 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 185.44.77.55 on Wed, 18 Jun 2014 03:37:02 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Soziale Sicherung und Weltinflation. Heft 78by Herbert Grubel; Herbert Giersch

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Soziale Sicherung und Weltinflation. Heft 78 by Herbert Grubel; Herbert GierschReview by: Fritz NeumarkFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 33, H. 3 (1975), p. 566Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40911173 .

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566 Besprechungen

Herbert Grubel: Soziale Sicherung und Weltinflation. Kieler Vorträge, N.F., hrsg. von Herbert Giersch, Heft 78. J. C. B. Mohr (Paul Siebeck). Tübingen 1974. 19 Seiten.

In dem vorliegenden Bändchen wird die - in einer kanadischen Publikation des Verfassers näher ausgeführte und begründete - Hypothese aufgestellt, daß die jüngste weltweite Inflation, jedenfalls in den USA und Großbritannien, „durch eine zu expansive Geld- und Finanzpolitik hervorgerufen wurde, die ihrerseits auf der falschen Vorstellung beruhte, daß durch eine stetige Inflation von 2-3 vH. die Be- schäftigung erhöht werden kann". Diese falsche Vorstellung wird dem (Post-)Key- nesianismus sowie der „Mythologie der Phillips-Kmve" zugeschrieben. Ich weiß zwar nicht, wo Keynes, seine Anhänger oder Phillips sich so primitiv geäußert hätten, meine aber, daß man Grubel für seine Kritik an der m.E. immer noch über- schätzten Phillips-Kurve dankbar sein muß. Leider verfällt jedoch der Verfasser in den gleichen Fehler wie Phillips, insofern nämlich, als auch er glaubt, man könne aus gewissen historischen Entwicklungen in zwei oder drei englischsprechenden Volks- wirtschaften „allgemeine" Theorien ableiten. Wie ungerecht erscheint heute der von Friedrich List seinerzeit gegen die alte Klassik erhobene Vorwurf , ihre Vertreter hätten „britische Theorie" vorgetragen, wenn man deren Lehren mit den heute üblichen vergleicht, die mit dem Anspruch auf internationale Gültigkeit einerseits, dem krampfhaften Bestreben nach „Neuheit" und Originalität andererseits „alle Jahre wieder" in den angelsächsischen Ländern publiziert werden und sich auf den Generalnenner bringen lassen, daß sie der jeweils letzten Theorie entgegengesetzte Ansichten verkünden.

So ist denn bekanntermaßen auf den Keynesianismus der „Fiskalisten" der Friedmanismus der „Monetaristen" gefolgt, und das heißt zugleich - zumindest in der Theorie - eine Ablösung des Interventionismus oder der „Globalsteuerung" durch einen (relativ) rückschrittlichen Liberalismus. Grubel gehört zu den „Mone- taristen", doch läßt sich seine Gedankenwelt besser - natürlich cum grano salis - als neomalthusianistisch, wenn auch in einem anderen Sinne als früher üblich, charak- terisieren. Den Kern seiner Darlegungen bildet die These, daß ein erheblicher Teil der neueren Inflation auf die Institution der (überhöhten1) Arbeitslosenunterstüt- zung zurückzuführen ist, denn diese habe wesentlich dazu beigetragen, die Arbeits- losigkeit zu vermehren, ein Ergebnis, dem man dann durch eine expansionistisch- inflatorische Geld- und Finanzpolitik entgegenzuarbeiten versucht habe. Natürlich steckt etwas Richtiges in dieser Behauptung, aber sie verallgemeinert und übertreibt gewisse spezielle Phänomene, und sie abstrahiert zu sehr von jenen politisch-gesell- schaftlichen Ideen und Ideologien, die heute in zahlreichen (westlichen) Volkswirt- schaften die aktuelle Wirtschaftspolitik entscheidend mitbestimmen. Erst im letzten Absatz der Schrift wird davon Kenntnis genommen, daß manche westeuropäischen Länder „weniger unter (sc. durch die Arbeitslosenunterstützung) induzierter Ar- beitslosigkeit leiden", die ihrerseits, wie erwähnt, von Grubel als eine wesentliche Inflationsquelle betrachtet wird.

Wie gesagt: Man fühlt sich beim Lesen der Grubehchen Abhandlung an Malthus - genauer: an dessen Kritik der „poor laws" erinnert. Dennoch ist die Lek- türe nicht ohne ein gewisses Interesse, zumal sich in der Schrift manche billigenswer- ten Reformvorschläge finden - so u. a. hinsichtlich der Lohnsteuer -, wenngleich auch sie kaum neu sind.

F. Neumark

1 Auf S. 17 heißt es allerdings seltsamerweise, der Autor wisse nicht, ob die Unterstützungssätze in der Vergangenheit „zu hoch waren".

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