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ZOOM Nr. 1 | März 2012 Sporthilfe-Gewinnspiel: Eine Olympia-Reise wartet auf Sie | Wählen Sie das grösste Sporttalent 2011 | Biathlet Benjamin Weger: «Fischen ist mein Mentaltraining» Noemi Zbären : «Nur Sprinten, das wäre mir zu langweilig»

Sporthilfe zoom März 2012

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Mitgliederzeitschrift der Stiftung Schweizer Sporthilfe

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ZOOMNr. 1 | März 2012

Sporthilfe-Gewinnspiel: Eine Olympia-Reise wartet auf Sie | Wählen Sie das grösste Sporttalent 2011 | Biathlet Benjamin Weger: «Fischen ist mein Mentaltraining»

Noemi Zbären : «Nur Sprinten, das wäre mir zu langweilig»

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Editorial

Impressum«zoom» ist das offizielle Publikationsorgan der Stiftung Schweizer Sporthilfe und geht an alle Sporthilfe-Mitglieder und Gönner.CHF 6.– des Mitgliederbeitrages werden pro Jahr für das «zoom» verwendet.

Herausgeberin: Stiftung Schweizer Sporthilfe, IttigenGesamtleitung: Madlaina Schaad, [email protected]: Marcel Brönnimann, Philipp Furrer,

Barbara Kohler, Madlaina SchaadLayout und Druck: printgraphic AG BernPapier: Balance Silk, FSC RecycledBilder: Keystone, offizielle Partner-BildagenturBild Titelseite: Iris HenselMitglieder-Sekretariat: 031 359 72 22Auflage: 26’200Erscheinungshäufigkeit: viermal jährlichVersand: März 2012Nächste Ausgabe: Juni 2012Internetadresse: www.sporthilfe.ch

Sporthilfe-Aktion

Gewinnen Sie eine Olympia-Reise! 3 Sporthilfe-Events

Stimmen Sie für das grösste Talent des Jahres 2011! 4 – 5

Sporthilfe-News

Unterstützung auf dem Weg nach Sotschi 6 Gestern, heute, morgen

Rad Bahn – drei Generationen berichten 7

Die Stars von Morgen

Interview mit Leichtathletin Noemi Zbären 8 – 9

Der Sporthilfe-Franken …

… rollt weiter 10

zoom

Welche Wege führen zum Sport? 11

Auf Medaillenkurs

Biathlet Benjamin Weger im Portrait 12 – 13

Mitgliederangebot

STV-Gala, PACK EASY 14

Letzte Seite

Kolumne Paddy Kälin, Erfolgsgeschichten 15

Inhalt«Unsere Besten sollen voll auf die Karte Sport setzen können»

Liebe Sporthilfe-Familie

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel Geld ein Welt-cupsieg bringt? Darauf gibt es keine Standardantwort, aber ein Beispiel: Während sich ein Skirennfahrer mit seinem Preisgeld so einiges leisten könnte, erhält die strahlende Sie-gerin im Kanu vergleichsweise nicht viel mehr als einen Blu-menstrauss. Finanziell gesehen liegen zwischen den beiden Sportarten Welten. Denn dass man als Schweizer Sportprofi durchwegs viel Kohle scheffelt, ist ein Ammenmärchen. Sportarten, bei welchen vor allem die grosse Medienprä-senz die Preisgelder und das Interesse von Sponsoren in die Höhe schnellen lassen, sind die Ausnahme.

Dem Nachwuchsalter entwachsen heisst es für Eliteathle-ten oft: «Entweder ganz oder gar nicht!» Um mit der Spit-ze mitzuhalten, muss ein Grossteil der Zeit in Training und Wettkämpfe investiert werden. Zeit, um einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, bleibt vielen nicht. Die Sportkarriere ist dann oftmals die einzige Einnahmequelle, um sich und eventuell auch eine ganze Familie über die Runden zu brin-gen. Wer das nicht schafft, muss das Trainingspensum zu-gunsten eines sicheren Einkommens reduzieren oder hängt die Sportschuhe ganz an den Nagel.

Wir möchten den Besten unseres Landes die Chance bie-ten, voll auf die Karte Sport zu setzen. Neu fördert die Sporthilfe deshalb neben Nachwuchstalenten bei Bedarf auch erfolgreiche Eliteathleten, die auf Unterstützung an-gewiesen sind. Welche Olympiahoffnungen von unserer Hilfe profitieren, erfahren Sie auf Seite 6. Einer davon ist Benjamin Weger. «Ich möchte mir nie vorwerfen, ich hätte nicht alles gegeben, um meinen Traum zu leben», sagt der 22-jährige Biathlet im Portrait auf den Seiten 12 – 13. Die Sporthilfe unterstützt ihn dabei. Und Sie als Sporthilfe-Mitglied auch. Herzlichen Dank!

Rita MorfStiftung Schweizer SporthilfeLeiterin Fundraising

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Sporthilfe-Aktion

Jetzt mitmachen!www.sporthilfe.ch/gewinnspiel

Sie sind ein Sportfan. Sie fiebern bei jedem Olympia-Wettkampf vor dem Fernseher mit. Sie wollen nichts verpassen. Dann sollten Sie auch diese Chance packen und mit etwas Glück in diesem Sommer die Olympischen Spiele in London haut-nah miterleben. Das Sporthilfe-Gewinnspiel macht’s möglich.

Text: Marcel Brönnimann / Bilder: Keystone, zVg

Das Sporthilfe-Gewinnspiel bringt Sie an die Olympischen Spiele!

Franken auf Sie – unter anderem eine Traumreise ins romantisch verschneite Finnisch-Lappland oder VIP-Tickets an einzigartige Sportevents wie das Lauber-horn-Rennen, den Sporthilfe Super10Kampf oder das X-Fighters in Madrid. Und mehr als 1’000 praktische Sachpreise wie Elektrovelos, Roboter-Staubsauger, Schweizer Taschenmesser oder Einkaufsgutscheine.

Einen sicheren Gewinner gibt es auf alle Fälle: den Schweizer Sport. Denn der Erlös aus dem Sporthilfe- Gewinnspiel fliesst an hoffnungsvolle Schweizer Sporttalente und damit an die Olympiasieger von morgen. Versuchen auch Sie bis Ende Juni Ihr Glück auf www.sporthilfe.ch/gewinnspiel. Wir drücken Ihnen die Daumen und danken Ihnen für Ihre Unterstützung.

Möchten Sie die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele London 2012 live miterleben, sich im legendä- ren Wimbledon-Stadion unter die Tennisfans mischen, die Schweizer Beachvolley-Teams lautstark anfeuern und im House of Switzerland mit den Schweizer Olympiahelden auf Tuchfühlung gehen? Mit ein biss-chen Glück wird dieser Traum für Sie bald wahr. Wer bis Ende März am Sporthilfe-Gewinnspiel teilnimmt, hat als «Early-Bird»-Teilnehmer die Chance, eine un- vergessliche Reise an die Olympischen Spiele zu gewinnen.

Traumreisen und vieles mehr …Insgesamt warten beim Sporthilfe-Gewinnspiel at-traktive Preise im Gesamtwert von rund 150’000

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Sporthilfe-Events

Am 10. September 2004 fährt Moun-tainbiker Nino Schurter im französi-schen Les Grets mit einem Jubelschrei über die Ziellinie. Souverän gewinnt der damals 18-jährige Bündner Moun-tainbiker an der Junioren-WM die Gold-medaille. Ein bedeutender Erfolg, für welchen ihn die Sporthilfe einige Mo-nate später als «Nachwuchsathleten des Jahres 2004» auszeichnet. «Diese Auszeichnung war für mich eine grosse Ehre und hat mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Die finanziel-le Unterstützung durch das Preisgeld war für meine weitere Karriere weg-weisend», erinnert sich der heutige Weltmeister an den Nachwuchs-Preis der Sporthilfe zurück.

Roter Teppich für zehn TalenteSeit mehr als 30 Jahren ist der Sporthil-fe Nachwuchs-Preis eine erste grosse Anerkennung und finanzielle Start- hilfe für hoffnungsvolle Talente. Nicht nur Nino Schurter, auch andere Sport-grössen wie Fabian Cancellara, Beat Feuz oder Nicola Spirig haben die Auszeichnung in jungen Jahren ge-wonnen. Nun stehen aufstrebende Talente in den Startlöchern, bereit, in

ihre Fussstapfen zu treten. Ihnen rollt die Sporthilfe am Freitag, 20. April 2012, den roten Teppich aus. Im feierlichen Ambiente auf Schloss Lenzburg ehrt sie die «Nachwuchsathleten des Jah-res 2011». Nominiert sind zehn Talente, welche im vergangenen Jahr auf dem internationalen Parkett glänzten. Die Gewinnerin und der Gewinner werden von der Sporthilfe während eines Jah-res mit je 12’000 Franken unterstützt.

Abstimmen und gewinnen!Wer ist für Sie das grösste Sporttalent des Jahres 2011? Auf www.sporthilfe.ch können Sie die nominierten Talente in Video-Portraits kennenlernen. Stim-men Sie bis am 19. April 2012 für Ihren persönlichen Favoriten oder Ihre Favo-ritin. Denn neben der offiziellen Aus-zeichnung erhält das Talent mit den meisten Zuschauerstimmen einen un-bezahlbaren Preis: Die Sporthilfe lädt den Publikumsliebling als Teilnehmer an den Sporthilfe Super10Kampf ein. Auch Sie haben die Chance zu gewin-nen: Unter allen Abstimmenden wird ein VIP-Package mit Backstageführung für den Sporthilfe Super10Kampf vom 2. November 2012 verlost.

Wer ist für Sie das grösste Talent des Jahres 2011?

Ob Nino Schurter, Fabian Cancellara, Beat Feuz oder Nicola Spirig: Für viele Sportgrössen war der Sporthilfe Nachwuchs-Preis ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg an die Weltspitze. Wer könnte in ihre Fussstapfen treten? Am 20. April rollt die Sporthilfe den roten Teppich für die «Nachwuchsathleten des Jahres 2011» aus. Lernen Sie die zehn nominierten Sporttalente kennen und stimmen Sie im Publikumsvoting für Ihren Liebling!

Texte: Madlaina Schaad / Bilder: Keystone, Swiss Olympic, zVg

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Linda IndergandMountainbike, URLinda gehört zu den grössten Schweizer Zukunftshoffnungen auf zwei Rädern. «Ich will ein-fach schneller fahren als alle an-deren», zeigte sich die 18-jährige KV-Lernende im Frühjahr 2011 kämpferisch. Das gelang: Weni- ge Monate später strahlte sie an der Junioren-WM in Champèry zuoberst vom Podest.

Benjamin StadlbaurWasserski , VD Früh übt sich, wer einmal Welt-klasse werden will. Bereits mit drei Jahren stand Benjamin das erste Mal auf den Wasserskiern. An der Junioren-WM 2011 ge-wann er die Silbermedaille im Slalom. Wenn die Seen zugefro-ren sind, schwingt der 19-jäh- rige Romand seine Kurven im Schnee.

Jan LochbihlerSportschiessen, SOAn der Junioren-EM 2011 hat Jan mit der Silbermedaille über 50 m liegend ins Schwarze ge-troffen. Neben seiner 100 %-Aus-bildung als Bodenleger trainiert der 20-jährige Gewehrschütze 15 – 18 Stunden pro Woche. Aus-gleich findet er beim Badminton, Karate, Velofahren oder Joggen.

Julie ZoggSnowboard Alpin, SGSeit Jahren dominiert Julie ihre Altersklasse: Bereits sechs Ju-nioren-WM-Medaillen hängen bei der 19-jährigen St. Gallerin zuhause. Der ganz grosse Coup gelang der angehenden Polyme-chanikerin 2011 mit dem Doppel-Weltmeistertitel im Parallel-Sla-lom und Parallel-Riesenslalom.

Sandro LötscherSportschiessen, BL2011 hat der 19-jährige Pistolen-schütze mit der Silbermedaille an der Junioren-EM über 25 m seine Treffsicherheit bewiesen. Neben körperlicher Fitness und Leidenschaft zeichnet ihn auch sein Kampfgeist aus. Sandros Motto: «Wer sagt, ich kann nicht, der setzt sich nur selber Gren-zen».

Fabienne KocherJudo, ZHFabienne hat schon unzählige Gegnerinnen aufs Kreuz gelegt. 2011 gewann die 18-jährige Sport- gymnasiastin an der Junioren-WM und der Junioren-EM die Bronzemedaille. 18 Stunden trai- niert sie pro Woche, immer mit ihrem grossen Ziel im Hinter- kopf: Die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.

Florian HowaldOrientierungslauf, BESchon mit sieben Jahren rann-te Florian alleine mit Karte und Kompass durch den Wald. An der Junioren-WM 2011 bewies der 20-Jährige mit Bronze im Sprint sein grosses Talent. Der angehende Umweltingenieur spricht Finnisch und steht auch gerne auf dem Fussballplatz oder auf den Langlaufskiern.

Jasmin RothmundSki Alpin, SG«Ohne Sport wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin: eine zielstrebige, selbständige und selbstbewusste Frau», sagt Jasmin von sich selbst. Nach fünf Top-10-Rängen gewann die 20-jährige Spitzensportrekrutin an der Junioren-WM 2011 als Zwei-te im Super-G endlich die lang- ersehnte Medaille.

Jan ScherrerSnowboard Freestyle, SGJan flog an der Junioren-WM 2011 hoch hinaus: Im Slope- style gewann der 17-Jährige die Bronzemedaille. Der ehemalige Schützling von Gian Simmen trainiert 15 – 20 Stunden pro Wo-che. Das Ziel des Sportgymnasi-asten: Der Sprung aufs Olym- piapodest 2014 in Sotschi.

Wendy HoldenerSki Alpin, SZOb Riesenslalom, Abfahrt, Sla-lom oder Kombination: Wendy mischte an der Junioren-WM 2011 in Crans-Montana in allen Dis-ziplinen vorne mit. Gleich drei Medaillen nahm das 18-jährige Multitalent mit nach Hause. Die Vorbilder der Hotelhandels- schülerin sind Didier Cuche und Bruder Kevin.

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News

Unterstützung auf dem Weg nach Sotschi 2014

Roman Furger hat diesen Winter rasante Fahrt Richtung Weltspitze genommen. Der 22-jährige Langläufer setzte Ende Februar mit der Bronzemedaille an der U23-Welt-meisterschaft ein internationales Ausrufezeichen. Um bei der Elite den Durchbruch zu schaffen, liegt noch ein harter Weg vor dem talentierten Urner. Und der kostet nicht nur viel Schweiss, sondern auch einiges an Geld. Hier greift die Sporthilfe Roman Furger seit Jahresbeginn finanziell un-ter die Arme und unterstützt ihn mit 7’000 Franken pro Jahr. «Dank dieser grosszügigen Unterstützung der Sport-hilfe kann ich meine Wohnungs- und Trainingskosten in Davos abdecken und mich somit voll auf den Sport kon-zentrieren», sagt Roman, der die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi anpeilt.

Vom Nachwuchs bis zur EliteRoman Furger gehört zu den ersten Eliteathleten, die von der neuen Förderrichtung der Sporthilfe profitieren. Denn nachdem sich die Stiftung in den vergangenen sieben Jah-ren ausschliesslich auf die Nachwuchsförderung konzent-rierte, übernimmt sie neu die gesamte individuelle finan-zielle Förderung, vom Nachwuchs bis zur Elite. Bis anhin fielen in der Schweiz «Rohdiamanten» wie Roman Furger – Talente, die dem Nachwuchsalter entwachsen sind, aber noch nicht den grossen Durchbruch bei der Elite geschafft haben – in eine finanzielle Förderlücke. Die Gefahr, dass Ta-

lente genau in dieser Übergangsphase die Sportschuhe auf-grund finanzieller Probleme an den Nagel hängen müssen, kann nun dank der neuen Förderrichtung verringert werden.

Mehr als 90 OlympiahoffnungenNeben Roman Furger sind es insgesamt mehr als 90 Athle-tinnen und Athleten aus zehn Wintersportarten, welche die Sporthilfe seit Jahresbeginn mit individuellen Förderbeiträ-gen von 7’000 bis 12’000 Franken pro Jahr unterstützt. Alle sind Schweizer Hoffnungen für die Olympischen Winter-spiele 2014 in Sotschi, welche auf ihrem Weg dahin auf fi-nanzielle Unterstützung angewiesen sind. Neu fördert die Sporthilfe unter anderem auch Skiakrobat Renato Ulrich, die Bobfahrerinnen Hanne Schenk und Fabienne Meyer, Rodlerin Martina Kocher, Eiskunstläuferin Romy Bühler, Skicrosser Alex Fiva, Snowboarderin Ursina Haller, Curler Peter de Cruz sowie Skispringer Marco Grigoli. Welche Athletinnen und Athleten aus Sommersportarten die Sporthilfe zukünftig unterstützt, wird im Frühsommer bekannt. Neben der Elite fördert die Sporthilfe nach wie vor den Schweizer Nachwuchssport: Im Projekt Patenschaften der Sporthilfe profitieren mehr als 300 leistungsorientierte Nachwuchshoffnungen aus rund 50 Sportarten von finanzieller Unterstützung.

Welche Olympiahoffnungen die Sporthilfe neu unter-stützt, erfahren Sie auf www.sporthilfe.ch/talente.

Insgesamt mehr als 90 Schweizer Hoffnungen für die Olympischen Winter- spiele 2014 in Sotschi unterstützt die Sporthilfe seit Jahresbeginn mit individuellen Förderbeiträgen von 7’000 bis 12’000 Franken pro Jahr – darunter Langläufer Roman Furger, Rodlerin Martina Kocher, Curler Peter de Cruz und Skispringer Marco Grigoli. Welche Talente aus Sommersportarten die Sporthilfe zukünftig fördert, wird im Frühsommer bekannt.

Text: Madlaina Schaad / Bilder: Edi Zihlmann (Swiss Ski), Keystone

Langläufer Roman Furger, Ski- springer Marco Grigoli und Rodlerin Martina Kocher sind drei von mehr als 90 Winter- sportathleten, welche die Sporthilfe neu unterstützt.

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5 Fragen an Franco Marvulli (33)Vize-Olympiasie-ger, 30 Siege an Sechstagerennen

Was fasziniert dich besonders an deiner Sportart? Die Schnelligkeit. Auf der Bahn errei-chen wir bis zu 70 Stundenkilometer, und das aus eigener Kraft. Und die Abwechslung ist gross: Gegner, Tempo und Taktik variieren ständig.

Welche Fahrt deiner Karriere wirst du nie vergessen? Meine Rennen zum ersten WM- und EM-Gold vor zehn Jahren. Da wusste ich: Jetzt hast du den Durchbruch ge-schafft! Auch wenn ich seither viele Siege gefeiert habe: Das erste Mal ist besonders.

Hast du vor deinen Wettkämpfen ein spezielles Ritual? Während andere kurz vor dem Start meditativ in sich hineingehen, brauche ich Ablenkung. Fünf Minuten vor dem Startschuss schaue ich auf mein iPho-ne und checke meine Mails.

Wie gehst du mit einer Niederlage um?Klar, im ersten Moment fluche ich in-nerlich. Nach dem ersten Frust versu-che ich aber, positive Lehren daraus zu ziehen. Und dann: Schnell abhaken und an den nächsten Erfolg denken!

Mit wem würdest du gerne einmal gemeinsam eine Radtour unternehmen? Auf jeden Fall nicht mit einem Sportler. Ich geniesse es, wenn sich ein Gespräch mal nicht um den Sport dreht. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, wür-de ich gerne General Guisan treffen. Er war clever, ein raffinierter Stratege – das fasziniert mich.

5 Fragen an Urs Freuler (53)Zehnfacher Bahn-Weltmeis-ter 1981 – 1989

Was hat dich an deiner Sportart besonders fasziniert? Die Art der Fortbewegung. Mit dem Rad ist man so viel schneller als zu Fuss. Ich fand ausserdem die Hochs und Tiefs im Radsport spannend: Man wusste im Voraus nie, wie ein Rennen endet.

Welche Fahrt deiner Karriere wirst du nie vergessen? Meine zehn Bahn-Weltmeistertitel und mein Etappensieg an der Tour de Fran-ce 1981 in Bordeaux. Unvergesslich blei-ben aber auch alle Erfolge am Giro und an der Tour de Suisse.

Hattest du vor deinen Wettkämpfen ein spezielles Ritual? Wir mussten häufig vom Hotel zum Startgelände einen bis drei Kilometer fahren. Da habe ich mein Rad gecheckt: Überschlagen die Gänge nicht? Passt der Reifendruck? Ich habe den Mecha-nikern schon vertraut, doch der Schlus-scheck gab mir die letzte Sicherheit.

Wie bist du mit einer Niederlage umgegangen?Fakt ist: Im Radsport fährt nur einer als Sieger über die Ziellinie. Folglich verliert man viel häufiger als man gewinnt. Ich war jeweils umso motivierter, es beim nächsten Mal allen zu zeigen.

Mit wem würdest du gerne einmal gemeinsam eine Radtour unternehmen? Hauptsache, er oder sie ist fröhlich, freundlich und nicht allzu schnell. Heu-te nehme ich es selbst nämlich auch etwas gemütlicher – am liebsten mit meinem ehemaligen Nati-Kollegen Max Hürzeler auf Mallorca.

5 Fragen an Thiébaud Florent (17)Sporthilfe-Patenathlet

Was fasziniert dich besonders an deiner Sportart? Die Abwechslung. Wir haben sehr viele verschiedene Wettkampf-Modi: Einen Tag fahren wir eine Mannschaftsverfol-gung, am nächsten einen Sprint und in der folgenden Woche ein Punkte-Fah-ren – da wird einem nie langweilig.

Welche Fahrt deiner Karriere wirst du nie vergessen? Die «3 jours d‘Aigle» im Herbst 2010. Dies ist ein etabliertes internationales 3-Tagesrennen, an dem auch die ganz Grossen mitfahren. Gemeinsam mit meinem Teamkollegen schaffte ich es in der Nachwuchskategorie hinter zwei französischen Teams auf den dritten Rang.

Hast du vor deinen Wettkämpfen ein spezielles Ritual? Kohlehydrate machen fit, daher gibt’s am Vorabend immer Pasta. Ausser- dem trage ich bei Wettkämpfen immer das gleiche Paar weisse Socken, meine Glückssocken sozusagen.

Wie gehst du mit einer Niederlage um?Ich hake sie sofort ab und denke schon wieder ans nächste Rennen.

Mit wem würdest du gerne einmal gemeinsam eine Radtour unternehmen? Mit Bradley Wiggins, einem britischen Radrennfahrer. Er ist sehr erfolgreich, mehrfacher Olympiasieger und Welt-meister. Ich könnte sicherlich viel von ihm lernen und würde mir daher auf einer Radtour nützliche Tipps holen.

Gestern – Heute – Morgen

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Als du im letzten Sommer Zweite an den U18-Weltmeisterschaften wurdest, warst du nach deinem Lauf enttäuscht. Was braucht es denn, damit du zufrieden bist?Ich bin mittlerweile mit dieser Silber-medaille schon zufrieden, aber ich brauche oftmals einen Moment, um Resultate richtig einordnen zu kön-nen. Ich hatte damals die Vorläufe dominiert, hatte ein gutes Gefühl in den Beinen und fühlte mich quasi als Favoritin. Es war eine hauchdünne Entscheidung, mir fehlten nur sechs Hundertstelsekunden zur Goldmedail-le. Deshalb war ich im ersten Moment enttäuscht, als ich «nur» Zweite wurde.

Du bist also sehr ehrgeizig?Ja, das bin ich wirklich, sowohl in der Schule als auch im Sport. Ich will in je-dem Rennen besser sein als im letzten Wettkampf. Das ist sicher eine Stärke

von mir. Dieser Ehrgeiz kann mir zwi-schendurch aber auch in die Quere kommen! Ich verlange viel von mir, und wenn es beispielweise beim ersten Einsatz an einem Wettkampftag nicht so läuft, wie ich es mir vorgenommen habe, kann mich das für die weiteren Einsätze blockieren. Manchmal kann ich diesen Frust jedoch auch in Wett-kampfenergie umwandeln und werde dadurch noch schneller.

Legst du dir also manchmal zu viel Druck auf?Ja, aber dieser starke Wille und Ehr-geiz kommen bei mir hauptsächlich in Wettkampfsituationen auf. Im Trai-ning will ich vor allem den Spass an der Bewegung und an meiner Sport-art ausleben. Zeit und Geschwindig-keit spielen da oftmals kaum eine Rolle. Und der Wettkampfdruck ist auch nicht vorhanden. Ich bin zwar in

meiner Altersgruppe an der Weltspit-ze und investiere viel Zeit in meinen Sport. Trotzdem versuche ich immer noch, das Hürdenlaufen als mein «in-tensives Hobby» zu betrachten, und ein Hobby muss in erster Linie eben Freude machen.

In dem Fall empfindest du deinen Einsatz für den Sport auch nicht als grossen Verzicht auf andere Dinge?Nein, nicht wirklich. Klar, Sport ist ein sehr grosser Teil in meinem Leben. Es gibt viele lange und anstrengende Tage, welche mit Schule, Training und Aufgaben ausgefüllt sind. Aber ich lie-be meinen Sport und ich schaue auch, dass ich daneben immer wieder Zeit finde, um mit meinen Kollegen zusam-men zu sein, ins Kino oder an ein Kon-zert zu gehen oder mich beim Wellness zu entspannen.

Die Stars von morgen

Noemi Zbären: «Nur Sprinten, das wäre mir zu langweilig»

Noemi Zbären ist die erste Schweizer Leichtathletin überhaupt, welche eine Medaille an U18-Weltmeisterschaften gewann: Nachdem die Hürdenläu-ferin bereits 2010 an den Olympischen Jugendspielen in Singapur Bronze holte, sprintete sie 2011 in Lille mit neuem U18-Schweizerrekord auf den zweiten Rang. Im Interview verrät die Patenathletin der Sporthilfe, wie sie am besten vom Sport abschaltet und warum ihr der eigene Ehrgeiz manch-mal in die Quere kommt.

Interview: Philipp Furrer / Bilder: Iris Hensel

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Warum setzt du auf das Hürden-laufen, der klassische 100-Meter-Lauf ist doch die Königsdiziplin in der Leichtathletik?«Nur» Sprinten, das wäre mir zu lang-weilig. Hürdenlaufen ist vielschichti-ger. Nebst Speed benötigt man gros- se Sprungkraft und eine ausgefeilte Springtechnik. Zudem ist Hürdenlau- fen in meinem Heimclub, dem SK Lang-nau, sehr populär, nicht zuletzt weil wir mit Lisa Urech ein super Aushänge-schild haben. Unser Trainerteam inves-tiert sehr viel ins Hürdenlaufen.

Lisa Urech ist in dem Fall be-stimmt ein Vorbild von dir. Wenn es bei dir so weiterläuft, überflügelst du sie vielleicht schon bald …Lisa ist tatsächlich ein grosses Vorbild für mich und das wird sie auch immer bleiben. In dieser Saison werde ich nun zum ersten Mal die Hürdenhöhe

der Elite laufen – 7.8 Zentimeter höher als bisher – von daher wird mir Lisa natürlich noch weit voraus sein. Aber ich freue mich jetzt schon enorm auf unser erstes Aufeinandertreffen an ei-nem Wettkampf!

Was kannst du von älteren Leicht-athletinnen lernen?Die Ruhe an den Wettkämpfen. Ich bin immer noch sehr nervös, wenn es ernst gilt. Routinierte Athletinnen und Athleten können kurz vor ihrem Einsatz noch locker scherzen und im nächsten Moment stellen sie innerlich um und fokussieren sich ganz auf den Lauf. Zudem kann ich von erfahrenen Sportlern sicherlich auch einiges im Umgang mit Niederlagen lernen.

Seit rund drei Monaten wirst du mit einer Patenschaft der Sport-hilfe unterstützt. Wie profitierst du davon?Mit meinem Sport verdiene ich nichts, deshalb bin ich sehr froh und dank-bar um diese finanzielle Hilfe. Ich bin 30 bis 40 Tage pro Jahr in Trainingsla-gern oder an Wettkämpfen im Aus-land unterwegs und bin dafür oftmals auf zusätzliches Geld angewiesen. An

internationalen Anlässen ist es nicht immer möglich, für jede Leichtathle-tik-Disziplin einen offiziellen Trainer im Team mitzunehmen. Mit der Un-terstützung der Sporthilfe kann ich jetzt auch einen Beitrag leisten, um in solchen Situationen trotzdem einen Hürdenlauf-Trainer für mich dabei zu haben. Zudem ist es schön, auf der Sporthilfe-Webseite die anderen Pa-tenathleten zu sehen. Man sieht, dass man nicht alleine ist.

Was ist dein grosser sportlicher Traum?Die Olympischen Spiele. Ich möchte einmal in ein Olympiastadion einlau-fen und dort mit einer guten Leistung glänzen. Aber zuerst möchte ich natür-lich weiterhin viel Spass an meinem Sport haben, verletzungsfrei bleiben und sportlich weiterkommen.

Noemi Zbären ist eines von mehr als 400 Sporttalenten, welche die Sporthilfe mit Patenschaften, in-dividuellen Förderbeiträgen und Auszeichnungen auf ihrem Weg an die Spitze unterstützt:

www.sporthilfe.ch/talente

Noemi Zbären

Geburtstag 12.03.1994Wohnort Langnau im EmmentalErfolge Bronze Youth Olympic Games 2010 in Singapur,

Silber U18-WM 2011 in Lille Rekorde Schweizer Rekord-Halterin

100 m Hürden U18 in 13,17 SekundenLieblingsschauspieler Russell CroweDas kann ich gut kochen Brownies und Cupcakes

«Im Training will ich vor allem den Spass an der Bewegung ausleben»

«Mein Ehrgeiz kommt mir zwischendurch auch in die Quere»

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Sporthilfe-Franken

Ein herzliches Dankeschön unseren Partnern der Aktion Sporthilfe-Franken:ARTOFFONDUE.CH, ATHLETICUM SPORTMARKETS, BADMINTON SWISS OPEN, BOLLIGER SCHUHE + SPORT / SHOP-24.CH, CSIO ST. GALLEN, CURLING BAHN ALLMEND, DATASPORT, DAVIS CUP, ENGADIN SKIMARATHON, FISHERMAN’S FRIEND STRONGMANRUN, FIVB BEACH VOLLEYBALL SWATCH WORLD TOUR – 1TO1 EN ERGY GRAND SLAM, HUSPO SPORTS FACTORY, INFERNO TRIATHLON, LOIPEN SCHWEIZ, MURTENLAUF, NECKERMANN.CH, NEUE GRASS- HOPPER FUSSBALL AG, PACK EASY, QUEVITA, SCHWEIZERISCHER FUSSBALLVERBAND, SCHWEIZERISCHER TURNVERBAND, SPORTMUSEUM, SWISS CUP, SWISS UNIHOCKEY, TANZVEREINIGUNG SCHWEIZ TVZ, TEST&TRAINING TCS

FIVB Beach Volleyball SWATCH World Tour – 1to1 energy Grand Slam Background: DAS Highlight im Schweizer Be-achvolley-Kalender: Die Weltelite versammelt sich am Grand-Slam-Turnier in Gstaad für ei-nes der letzten grossen Kräftemessen vor den Olympischen Spielen in London. Vor heimi-schem Publikum wollen die Schweizer Teams ihre Olympiaform unter Beweis stellen(www.beachworldtour.ch).

Grasshopper Club ZürichBackground: Der Grasshopper Club Zürich ist der zweitälteste Fussballclub der Schweiz und kann auf 27 Schweizer Meistertitel, 18 Cupsie-ge und 8 Doubles in der höchsten Schweizer Spielklasse zurückblicken. Mit 12 Sektionen ist der Grasshopper Club Zürich der grösste poly-sportive Verein der Schweiz (www.gcz.ch).

PACK EASY Background: Als führende Schweizer Reisege-päck-Marke begleitet PACK EASY ihre Kunden mit qualitativ hochwertigen Produkten auf al-len Reisen. Im Rahmen der Olympischen Spiele in London hat PACK EASY das Reisegepäck für die Schweizer Delegation designed und zur Verfügung gestellt (www.packeasy.ch).

STV-Gala «gymnastics meets music»Background: Die STV-Gala mit den Elemen-ten Liveturnen zu Livemusik hat die Herzen der Fans erobert. Die spektakuläre Show wird mit Musikstars wie Lou Bega, Fabienne Lou-ves oder Sandee ergänzt. «gymnastics meets music» am Samstag, 5. Mai 2012, im Zürcher Hallenstadion (www.stv-gala-fsg.ch).

Hier rollt der Sporthilfe-Franken

aktuell

5. Mai 2012

2. – 8. Juli 2012

Aktion Sporthilfe-Franken: GC unterstützt die Aktion Sporthilfe-Franken der Sporthilfe. Wer sich online ein Ticket für ein Heimspiel des Grasshopper Club Zürich kauft, kann freiwil-lig mit einem Franken Schweizer Sporttalente unterstützen.

Aktion Sporthilfe-Franken: Die originale Olympia Kollektion ist ab Mitte April im Handel erhältlich. Jeder Käufer dieser Kollektion unterstützt automatisch mit einem Franken Schweizer Sporttalente.

Aktion Sporthilfe-Franken: Beim Kauf eines Tickets kann der Besucher freiwillig entschei-den, ob er mit einem zusätzlichen Franken den Schweizer Sport unterstützen will.

Aktion Sporthilfe-Franken: Die Besucher der Beach Volleyball World Tour in Gstaad können freiwillig entscheiden, ob sie einen Solidari-tätsbeitrag an Schweizer Sporttalente leisten möchten. Tickets sind online erhältlich auf www.ticketcorner.ch.

das ganze Jahr

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Haben Sie gewusst, dass die Sporthilfe mehr als 400 hoffnungs-volle Sporttalente direkt finanziell unterstützt und sie auf ihrem Weg an die Spitze mit Patenschaften, direkten Förderbeiträgen und Auszeichnungen begleitet? Erfahren Sie mehr über die Ta-lentförderung der Sporthilfe: www.sporthilfe.ch/talente

Pauline Brunner 17 Jahre, Fechten, NE«Wenn ich als Kind mit meiner Familie ins Hallenbad ging, sind wir jeweils vor dem Fecht-saal vorbeigelaufen. Mich be-eindruckten die Fechter hinter den grossen Glasscheiben, von Kopf bis Fuss in weiss geklei-det. So probierte ich es eines Tages selbst aus.

Ueli Bühler18 Jahre, Triathlon, AR «Fussball, Langlauf, Strassenläufe, Mountainbike – schon als Kind war ich polysportiv, liebte ich die Abwechslung. An meinem ersten Triathlon startete ich mit sechs Jahren. Ich war sofort begeistert und lernte danach das Crawl-Schwimmen. Seit 2004 setze ich nun ganz auf die Karte Triathlon.»

Michelle Sach17 Jahre, Kanu, SG«Mir wurde das Kanu-Talent in die Wiege gelegt: Mein Vater Tomás hat 1976 für Tschechien an den Olympischen Spielen in Montreal teilgenommen. Den notwendigen Ehrgeiz habe ich auch geerbt: Ich wollte schon immer besser paddeln als alle anderen.»

Romina Lauper18 Jahre, Synchronschwim-men, BE«Als 6-Jährige fing ich mit Ballett an, hatte jedoch nach zwei Jahren die Nase voll. Meine Mutter, Leiterin einer Schwimmschule, erkannte schon früh mein gutes Wasserge-fühl. Also kombinierte ich das Was-ser mit dem Ballett und landete so beim Synchronschwimmen.»

Cedric Rudolph14 Jahre, Tennis, SZ «Als 3-Jähriger hat mich mein Vater auf den Tennisplatz mitge-nommen. Von Anfang an wollte ich immer nur um Punkte gegen ihn spielen, hatte auch nach einer Stunde noch nicht genug. Fuss-ball hat mich aber auch fasziniert. Definitiv für Tennis entschieden habe ich mich mit 12 Jahren.»

Christian Maag17 Jahre, Rodeln, ZH«Rodeln liegt bei uns in den Ge-nen: Meine Eltern, selbst begeis-terte Rodler, brachten mich im Sommer 2005 auf die Idee, einmal in ein Strassentraining zu gehen. Der Speed von bis zu 140 Stunden-kilometern, der Druck in den Kur-ven – die Faszination fürs Rodeln hat mich schnell gepackt.»

«Wie bist du zu deiner Sportart gekommen?»

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In kaum einer anderen Sportart liegen Sieg und Niederlage so nahe beieinan-der wie im Biathlon: Eine Unkonzent-riertheit am Schiessstand und man fällt schnell zehn bis 15 Ränge zurück, denn ein Fehlschuss lässt sich auf der Loipe nur schwer kompensieren, selbst wenn man ein sehr guter Langläufer ist. Der 22-jährige Oberwalliser Benja-min Weger ist der erste Schweizer Bi-athlet überhaupt, der regelmässig an der Weltspitze mitfährt. Nachdem er bereits 2010 im Weltcup als Zweiter einmal aufs Podest fuhr, gelang ihm dies in der Saison 2011/2012 bereits dreimal.

«Mit ein Grund, dass ich momentan so erfolgreich bin, ist bestimmt meine Gelassenheit», sagt Weger, «ich neh-me jeden Wettkampf ruhig in Angriff

und schaue, was dabei rauskommt». Aber hier spricht keiner, der alles etwas allzu locker nimmt und dessen Hun-

ger mit vier Podestplätzen im Weltcup bereits gestillt ist. Vielmehr sind es die Worte eines jungen Athleten, der sich bewusst ist, dass er seinen Leistungs-zenit längst nicht erreicht hat. Er wolle sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu sehr unter Druck setzen, sondern stetig

und konsequent an seiner Entwicklung arbeiten, um irgendwann zuoberst zu stehen, so der 22-Jährige.

Keine andere WahlUm seine Ziele beherzt verfolgen zu können, ist Weger seit 2010, als er an der Sportschule in Brig sein Handels- diplom erwarb, Vollprofi. «Ich habe nach dem Abschluss gemerkt, dass meine Spitzensportkarriere nicht mit einer Berufstätigkeit vereinbar ist», sagt der Biathlet, «ich bin viel zu oft weg von zuhause und komme gar nicht zum Arbeiten». Übers ganze Jahr hin-weg ist er durchschnittlich drei von vier Wochen für den Sport unterwegs. Seine Anstellung bei einer Bank im Nachbarsdorf von Geschinen, seinem Heimatdorf, musste er daher bereits nach wenigen Wochen aufgeben.

Auf Medaillenkurs

Benjamin Weger: «Das Fischen ist mein

Mentaltraining»

Benjamin Weger ist bereits mit 22 Jahren der erfolgreichste Schweizer Biathlet aller Zeiten. Das hohe Trainingspensum und das viele Reisen machen es unmöglich, neben dem Sport einer geregelten Arbeit nachzu- gehen. Daher nimmt der Sporthilfe Silber-Athlet das Fernziel «Sotschi 2014» seit 2010 als Vollprofi in Angriff. Dort will er seinen Traum, olym- pisches Edelmetall zu gewinnen, verwirklichen.

Text: Barbara Kohler / Bilder: Keystone, Photopress

«Es ist schön, ver-mehrt von den Medien wahrgenommen zu werden, obwohl ich kein Skirennfahrer bin»

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Als Biathlet verdient man indes nicht das grosse Geld, selbst wenn man aufs Podest fährt und es ein anstän-diges Preisgeld gibt. Das viele Reisen ist teuer, ebenso wie die Ausrüs-tung. Weger muss schauen, wie er als Profi über die Runden kommt. Auch wenn er das Glück hat, dass ein Teil der Kosten durch den Ver-band gedeckt wird und er eine Teil- zeitanstellung als Zeitmilitär-Spitzen-sportler hat, fällt einiges an, wofür er selbst aufkommen muss. Nur dank zusätzlichen privaten Sponsoren und der finanziellen Unterstützung von jährlich 12’000 Franken, die er als «Silber- Athlet» von der Sporthilfe erhält, kann er seine Karriere verfolgen.

Freude über die AnerkennungAuch ein Star wird man als Biathlet in der Schweiz nicht, sind doch etwa Ski Alpin oder Eishockey, um nur zwei Beispiele zu nennen, viel populärer. Ganz im Gegensatz dazu Deutsch-land, wo Biathlon seit Jahrzehnten die beliebteste Wintersportart ist. Er habe sich aber deswegen noch nie gewünscht, Deutscher zu sein, sagt Weger: «Ich fühle mich zu 100 Prozent als Schweizer und schätze zudem die Ruhe sehr.»

Nichtsdestotrotz freut sich der junge Biathlet, dass durch seine Erfolge das Interesse an seiner Sportart auch hier-zulande wächst: «Es ist schön, vermehrt von den Medien wahrgenommen zu werden, obwohl ich kein Skirennfahrer bin. Ich sehe es als Wertschätzung und Genugtuung für die harte Arbeit, die ich leiste, und für alles, worauf ich für den Sport verzichte.» Allmählich ge-wöhne er sich auch daran, eine Person des öffentlichen Lebens zu sein.

Ein entspannter CharakterKlar hätte Weger gerne mal etwas mehr Freizeit, wie seine Freunde, die keine Spitzensportler sind. Er trainiert sechs Tage die Woche, rund fünf Stun-den pro Tag. Dazu kommt die Material-pflege, Gewehr putzen und so weiter. Und dann komme auch jeder noch mit seinen gut gemeinten Ratschlägen, erzählt der junge Walliser, und man müsse genau wissen, auf wen man hören soll, und sich abgrenzen können. Was den Sport angeht, zählt für ihn in erster Linie, was seine beiden Trainer Steffen Hauswald und Jörn Wollschlä-ger sagen.

Seine Ruhe holt sich Weger beim An-geln: «Das Fischen ist mein Mentaltrai-

ning. Hier kann ich ganz mich selbst sein und den ganzen Zirkus für eine Weile vergessen.» Er brauche keinen Mentaltrainer, denn er habe von Natur aus einen ziemlich entspannten Cha-rakter und könne sich am Schiesstand gut konzentrieren, sagt er. Zudem ana-lysiere er sorgfältig und stecke Nieder-lagen relativ problemlos weg.

Ziel «Sotschi 2014»So unbeschwert der junge Biathlet die Dinge angeht, so ehrgeizig und ziel-strebig ist er: Nicht erst seit gestern sind die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi sein Fernziel. Dort möchte er eine Medaille holen, wenn möglich natürlich die goldene. Und er fügt an: «Jedenfalls hoffe ich, in den kommen-den Jahren für die Schweiz und für meine Sportart noch viel bewegen zu können.»

Benjamin Weger ist eines von mehr als 400 Sporttalenten, wel-che die Sporthilfe mit Patenschaf-ten, individuellen Förderbeiträgen und Auszeichnungen auf ihrem Weg an die Spitze unterstützt:

www.sporthilfe.ch/talente

Benjamin Weger

Geburtstag 5. Oktober 1989Wohnort GeschinenErfolge 4 Weltcup-Podestplätze in den Saisons 2010/11 und 2011/12,

2. Rang im Sprint an den Junioren-Weltmeisterschaften 2009Hobbys Fischen, Skitouren, KletternMusik Hard Rock

«Ich hoffe, für die Schweiz und für meine Sportart noch viel bewegen zu können»

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Event by

Hauptsponsor Co-Sponsor Offizieller TV-Partner

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mit Special Guest LOU BEGA

Spezialpreise für Sporthilfe-MitgliederTicketing via: www.stv-gala-fsg.chCode: lou bega

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«… der Sport uns viel mehr gibt, als wir ihm je geben können.»

Seit meiner Kindheit dreht sich bei mir viel um Sport und Bewegung. Als Sport-moderator tauche ich täglich in die Welt des Sports ein und erlebe dabei ganz unterschiedliche Geschichten: Ich berichte über Schweizer Sportgrössen in Momenten des Triumphs, vor dem alles entscheidenden Match, nach ei-ner enttäuschenden Niederlage, wäh-rend einer Verletzungspause, vor dem Comeback und nach dem allerletzten Rennen ihrer Karriere. Und als Mode-rator am Sporthilfe Nachwuchs-Preis lerne ich alljährlich unsere grössten Zukunftshoffnungen kennen. Der Sport gibt uns allen extrem viel! Sporttalen-te, die sich dem Spitzensport verschrei-ben, machen unvergleichliche Erfah-rungen. Dank dem Sport entwickeln sie sich in ihrer Persönlichkeit weiter

und gehen durch eine unbezahlbare Lebensschule. Aber auch alle Fans erle-ben dank den Schweizer Sportgrössen unvergleichliche Emotionen. Emotio-nen, die in einer immer gefühlskalteren Welt gut tun. Als beispielsweise Sarah Meier ihre Karriere mit dem EM-Titel krönte, hat sich die ganze Schweiz ge-meinsam gefreut. Selbst Nicht-Eislauf-Fans waren gerührt. Ich glaube an den Sport als integratives, verbindendes Element, das in unserer Gesellschaft zunehmend wichtiger wird. Der Sport gibt uns viel. Als Sporthilfe-Mitglied kann ich ihm wenigstens ein kleines bisschen zurückgeben.

Paddy KälinSportmoderator SRF und Moderator Sporthilfe Nachwuchs-Preis

Ich bin Mitglied, weil …

ErfolgsgeschichtenDie Weltspitze im VisierSie ist ein Versprechen für die Zukunft: Elisa Gas-parin. An der Junioren-EM Ende Januar im slowaki-

schen Osrblie gelang der 20-jährigen Biathletin der Durchbruch. Sie reiste mit der Silbermedaille in der Verfolgung und der Bron-zemedaille im Sprint zu- rück nach Hause ins Bünd-nerische S-chanf. Nur we-nige Tage darauf folgten drei Top-10-Plätze an der Junioren-WM, Rang 10 an

der Elite-WM (Mixed-Staffel) und ein kleines persön-liches Highlight: Die erste eigene Autogrammkarte. Auf ihrem Weg an die Spitze darf Elisa auf den Rück-halt der Sporthilfe zählen. Diese unterstützt sie als «Bronze-Athletin» mit jährlich 7’000 Franken.

Einen Volltreffer gelandetBereits mit vier Jahren stand Elena Quirici zum ersten Mal auf einer Karatematte. Eine Leidenschaft, die sie seither nicht mehr losge-lassen hat. 2011 glänzte die Patenathletin der Sporthil-fe schon mit EM-Silber und Rang 5 an der WM. Nun hat sie sich im Februar an den U-18-Europameisterschaf-ten in Azerbaijan die Gold-medaille erkämpft. «Ich habe mich schon im Vor-hinein sehr auf die Kämp-fe gefreut und wollte einfach mein Bestes geben», blickt die Aargauerin auf ihren grossen Erfolg zu-rück. Fünf Tage nach der EM stand ihr 18. Geburtstag und damit auch der sofortige Wechsel in die Elite-Kategorie an. Mit Erfolg: Elena siegte bereits nicht nur in der U-21-, sondern auch in der Elite-Kategorie.

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