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München Stuttgart Forchheim Köln Leipzig Lübeck Ried(A) CIMA Beratung + Management GmbH Brienner Straße 45 80333 München T 089-55 118 154 F 089-55 118 250 [email protected] www.cima.de Stadtentwicklung Marketing Regionalwirtschaft Einzelhandel Wirtschaftsförderung Citymanagement Immobilien Organisationsberatung Kultur Tourismus Stadtteilmanagement Augsburg Umsetzungsleitfaden Pfersee Projektleitung: Dipl.-Geogr. Christian Hörmann Bearbeiter: Dipl.-Ing. Christian Bitter, B.Sc. Geogr. Elisabeth Lotter München, Juni 2014

Stadtteilmanagement Augsburg fileStadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014 Seite 2 CIMA Beratung + Management GmbH Es wurden Fotos, Grafiken u.a. Abbildungen

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München Stuttgart Forchheim

Köln Leipzig Lübeck Ried(A)

CIMA Beratung + Management GmbH

Brienner Straße 45 80333 München

T 089-55 118 154

F 089-55 118 250

[email protected]

www.cima.de

Stadtentwicklung

Marketing

Regionalwirtschaft

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Wirtschaftsförderung

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Immobilien

Organisationsberatung

Kultur

Tourismus

Stadtteilmanagement Augsburg

Umsetzungsleitfaden Pfersee

Projektleitung: Dipl.-Geogr. Christian Hörmann

Bearbeiter: Dipl.-Ing. Christian Bitter, B.Sc. Geogr. Elisabeth Lotter

München, Juni 2014

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 2

CIMA Beratung + Management GmbH

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frei und trägt die Kosten der ggf. notwendigen Abwehr von solchen

Ansprüchen durch die CIMA Beratung+ Management GmbH.

Der Auftraggeber kann die vorliegende Unterlage für Druck und

Verbreitung innerhalb seiner Organisation verwenden; jegliche - vor

allem gewerbliche - Nutzung darüber hinaus ist nicht gestattet.

Diese Entwurfsvorlagen und Ausarbeitungen usw. fallen unter § 2,

Abs. 2 sowie § 31, Abs. 2 des Gesetzes zum Schutze der Urhe-

berrechte. Sie sind dem Auftraggeber nur zum eigenen Gebrauch

für die vorliegende Aufgabe anvertraut.

Sämtliche Rechte, vor allem Nutzungs- und Urheberrechte, verblei-

ben bei der CIMA Beratung + Management GmbH in München.

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 3

Inhaltsverzeichnis

1 Einführung ........................................................................................................ 4

2 Maßnahmen Stadtteil Pfersee ............................................................... 6

2.1 Stärkung der Organisationsstruktur/

Mitgliedermotivation ............................................................................ 6

2.2 Kundenbindungsmaßnahmen ......................................................... 10

2.3 Einrichtung eines Flächenmanagements /Durchführung

von Eigentümergesprächen ............................................................ 15

3 Nächste Schritte ........................................................................................ 18

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 4

1 Einführung

Auf Basis der vorangegangenen Bausteine des Stadtteilmanage-

ments, dem Vitalitätscheck, dem Maßnahmen- und Handlungskata-

log sowie den beiden Umsetzungswerkstätten in allen vier Augsbur-

ger Stadtteilen Bärenkeller, Göggingen, Haunstetten und Pfersee,

soll nun mit dem Umsetzungsleitfaden die bisher erarbeiteten Er-

gebnisse zusammengefasst und die konkrete Umsetzung vorbereitet

werden.

Den aktiven Akteuren in den Stadtteilen wird so ein ausführliches

Instrument an die Hand gegeben, welches als praktische Hand-

lungsanleitung für die Durchführung der Maßnahmen dienen soll.

Als Anregung und Impuls dienen Best-Practice Beispiele, welche die

Ausführungen ergänzen.

Wesentliche Ziele des Umsetzungsleitfadens sind daher:

die systematische Zusammenstellung der Einzelvorhaben,

ein integriertes Maßnahmenprogramm als Basis für ein kontrol-

liertes Projektmanagement,

das Aufzeigen von konkreten Umsetzungsschritten, Kosten/ Fi-

nanzierung sowie Zuständigkeiten,

die Bereitstellung eines ausführlichen Instruments zur prakti-

schen Handlungsanleitung für die Akteure vor Ort.

Grundsätzlich ist der Umsetzungsleitfaden als dynamisch zu be-

trachten. Jede Maßnahme kann sich während der Dauer des Pro-

zesses verändern, während neue Maßnahmen dazu kommen wer-

den. Aus diesem Grund kann und sollte die Maßnahmenliste regel-

mäßig aktualisiert und ergänzt werden (Umsetzungscontrolling).

Aus der ersten Umsetzungswerkstatt ergaben sich Projektideen, die

es näher zu beleuchten galt. Diese beruhen auf der Priorisierung

durch die Teilnehmer der Umsetzungswerkstatt nach Dringlichkeit

und Wichtigkeit, die sich aus der Ausgangsanalyse, dem bisherigen

Prozess und der eigenen Einschätzung der Teilnehmer ergibt.

Dabei handelt es sich um folgende Maßnahmen:

Maßnahmen Priorität Umsetzungsdauer

hoch mittel gering kurz mittel lang

Handlungsfeld Stadtteilinterne Organisation

1 Stärkung der Organi-

sationsstruktur/ Mit-

gliedermotivation

X X

Handlungsfeld Werbung, Aktionen, Events

2 Kundenbindungsmaß-

nahmen

X X

Handlungsfeld Einzelhandel

3 Einrichtung eines

Leerstandsmana-

gements, Eigentümer-

workshop

X X X

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 5

Ziel der zweiten Umsetzungswerkstatt war es, die drei in der ersten

Umsetzungswerkstatt als am höchsten priorisierten Einzelmaßnah-

men gemeinsam mit den Teilnehmern weiter zu entwickeln. Auf-

grund eines Missverständnisses bezüglich der Ziele der Veranstal-

tung wurde die zweite Umsetzungswerkstatt von einem kleinen Teil

der Akteure als Plattform dazu genutzt, eigene Anliegen und politi-

sche Ansichten vorzubringen. So konnte bei dieser Veranstaltung

keine der Maßnahmen detaillierter besprochen werden. Allerdings

steht den Akteuren der vorliegende, ausführliche Umsetzungsleitfa-

den mit Best-practice-Beispielen zur Verfügung, welcher bei der tat-

sächlichen Umsetzung unterstützt und als Impulsgeber dient.

Die ausgearbeiteten drei Einzelmaßnahmen sind thematisch den be-

reits im Zielkatalog aufgezeigten Handlungsfeldern zugeordnet. Die

Fortschreibung soll bereits selbständig erfolgen und kann ggf. im

Rahmen eines Coachings durch die CIMA beraten werden.

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 6

2 Maßnahmen Stadtteil Pfersee

2.1 Stärkung der Organisationsstruktur/ Mitgliedermotivation

Ausgangssituation

Die Interessensgemeinschaft „Pfersee aktiv“ wurde von Gewebetrei-

benden zum Zweck der gemeinsamen Bewerbung des Standorts

und der Organisation von Veranstaltungen geschlossen. Allerdings

sind das Engagement und die Motivation der Mitglieder, sich in die

Interessensgemeinschaft einzubringen, so gering, dass die gesamte

Verantwortung und Arbeitslast auf dem Vereinsvorsitzenden liegt.

Zielstellung

Optimierung und Stärkung der Organisationsstruktur

Motivation der Mitglieder

Schaffung von Verantwortungsbereichen mit jeweiligen Verant-

wortlichen

Verbesserung der Zusammenarbeit und des Kontakts unter den

Mitgliedern

Steigerung der Effektivität der Zusammenarbeit

Projektbeschreibung

Im Stadtteil Pfersee soll eine Motivation der Mitglieder erfolgen und

deren Zusammenarbeit gestärkt werden. Da die Interessensgemein-

schaft aktuell keine Versammlungen durchführt, sollen alle Mitglie-

der im Rahmen einer Mitgliederversammlung an einem Tisch ver-

sammelt werden, um Vereinsinterna zu besprechen und mit Hilfe

eines externen Fachexperten bzw. eines Motivators eine Diskussion

anzuregen und so ein Miteinander zu erwirken.

Um eine nachhaltige und erfolgreiche Zusammenarbeit zu gewähr-

leisten, ist eine Betrachtung von maßgeblichen Eckpfeilern sinnvoll:

Realistische Erwartungshaltung

Klare Zielsetzungen – was wird erwartet und was kann geleistet

werden?

Realistischer Zeitansatz

Miteinander statt gegeneinander

Quelle: Institut für Marketing und

Motivation Kiel, 2008

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

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Positive Einstellung aller

Klare Strategie statt Aktionismus - wo wollen wir bis wann hin?

Professionalität bei der Umsetzung

Durchführung einer Mitgliederversammlung

Zu Beginn einer solchen Veranstaltung ist es zu empfehlen, in ei-

nem kurzen Blitzlicht abzufragen, welche Motivation der Einzelne

hat, um Teil dieser Interessensgemeinschaft zu sein:

Welchen Antrieb haben die Mitglieder?

Welchen Nutzen wollen sie aus einer Mitgliedschaft ziehen?

Was sind sie bereit dafür einzubringen? (nicht nur finanziell)

Anschließend sollten Interna der Interessensgemeinschaft den Inhalt

bestimmen und den Mitgliedern besonders pikante Kennzahlen vor

Augen geführt werden. So zum Beispiel:

Welche Betriebe sind Mitglied in der Interessensgemeinschaft

„Pfersee aktiv“?

Wie sieht die finanzielle Situation der Interessensgemeinschaft

aus und wie hat sie sich verändert?

Wie hat sich die Mitgliederstruktur verändert?

Wie viele Veranstaltungen kann die Interessensgemeinschaft pro

Jahr organisieren?

Wie verteilt sich die Arbeitslast unter den Mitgliedern?

Welche Zukunftsperspektiven sind für die Interessensgemein-

schaft denkbar?

Das letzte Drittel der Veranstaltung bestimmt ein kurzer Fachvor-

trag eines Experten zu verschiedenen Themen, welche eine hohe

Relevanz für die Mitglieder haben. Mögliche Themen externer Refe-

renten wären:

Visual Merchandising und Schaufenstergestaltung

E-Commerce und Online-Marketing

Aktives Verkaufen – mehr als nur den Kunden bedienen!

Wie wichtig ist eine Homepage für kleine und mittlere Betriebe?

Kontaktdaten von Referenten können gerne vom Stadtteilmanage-

ment der CIMA erfragt werden.

Weitere Maßnahmen zur Stärkung der Zusammenarbeit sowie der

Organisationsstruktur

Neben einer optimierten Mitgliederversammlung gibt es einige ge-

zielte Maßnahmen, die die Zusammenarbeit der Mitglieder unterei-

nander und somit auch die Organisationsstruktur stärken:

„Was machst du so?“, Gegenseitige Unternehmensbegehung:

Zur Optimierung und Stärkung der Zusammenarbeit sowie dem

Aufbau des Verständnisses für die Arbeit des anderen können

Mitglieder der Interessensgemeinschaft in regelmäßigen Abstän-

den gegenseitig ihre Betriebe besichtigen. Hier werden die Mit-

glieder an das jeweilige Arbeitsfeld des anderen herangeführt,

die Arbeit mit dem Kunden erläutert, Besonderheiten aufgezeigt

und Details der Arbeit preisgegeben. Im Rahmen dessen ist eine

praktische Vorführung des Produktes oder der Dienstleistung ei-

ne gelungene Abrundung der Unternehmensvorstellung. So kann

beispielsweise ein Florist die komplexen Lieferketten der Blumen

oder die Art und Weise einen Strauß zu binden erläutern und

zum Abschluss jedem Teilnehmer eine Rose schenken. Ein Fri-

seur kann vereinzelt eine Frisurberatung anbieten oder einen

Flechfrisurenworkshop anbieten. Durch diese gemeinsamen Er-

lebnisse neigen die Teilnehmer im Anschluss eher dazu, ihre

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 8

Leistungen wieder bei den Betrieben abzurufen, mit denen sie

positive Erinnerungen und persönliche Kontakte verbinden.

Gemeinsamer Store Check:

Eine weitere Maßnahme, die allerdings ein Vertrauen der Mit-

glieder untereinander voraussetzt, ist die gegenseitige Durchfüh-

rung von Store Checks. Vier bis fünf Mitglieder führen reihum

eine Betriebsbesichtigung bei einem Mitglied der Kleingruppe

durch und bewerten Ladengestaltung und der Warenpräsentation

aus Kundensicht. Ziel ist es, konkrete Verbesserungsbedarfe und

mögliche Entwicklungsperspektiven im Hinblick auf eine optimier-

te Außendarstellung des Unternehmens zu formulieren, die von

dem Bewerteten umgesetzt werden können.

Diese Maßnahme ist bei Interesse auch in Verbindung mit der

CIMA möglich.

Quelle: CIMA GmbH, 2008

Unternehmerfrühstück, Netzwerktreffen, Unternehmertreffen

Siehe Best-Practice Beispiel.

Priorität Umsetzungsdauer

Hoch Mittel Gering Kurz Mittel Lang

Zuständigkeit/ Partner

Interessensgemeinschaft, in Zusammenarbeit mit z.B. externen oder

internen Experten zur Einbringung von fachlichem Input

Kosten/ Finanzierung

Inputvortrag: bei Zusammenarbeit mit einem Experten aus

der Interessensgemeinschaft (z.B. Jurist, Im-

mobilienmakler, Fotograf) kann ein Vortrag

möglicherweise kostenlos erfolgen. Für einen

externen Referenten können je nach Thema

Kosten zwischen 300,00 € und 700,00 € an-

fallen (z.B. Visual Merchandising, Schaufens-

tergestaltung, Online-Marketing, Homepageer-

stellung)

Store Check: Wird diese Maßnahme durch die eigenen

Mitglieder durchgeführt, ist sie selbstverständ-

lich kostenlos. Die Durchführung dieser Maß-

nahme ist auch in Verbindung mit der CIMA

möglich, hier fallen für einen Store Check

mit einem Kurzprotokoll über die möglichen

Optimierungsbedarfe Kosten von 500,00 €

pro Betrieb an.

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

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Unternehmerfrühstück: Das Frühstück kann beispielsweise in den

Räumlichkeiten eines der Mitglieder der Inter-

essensgemeinschaft aus der Gastronomie

stattfinden, um hier direkt Kopplungseffekte

zu erzeugen. Die Kosten für das Frühstück

übernimmt i.d.R. die Interessensgemeinschaft,

welche etwa 10,00 € - 15,00 € pro Person

betragen.

Best-Practice

Unternehmerfrühstück Frammersbach

In Frammersbach wurde bereits im Jahr 2008 im Rahmen des

Ortsmarketing-Prozesses ein Unternehmerfrühstück ins Leben geru-

fen, um den Austausch und die Zusammenarbeit unter den Unter-

nehmern zu stärken. Im Rahmen eines Frühstücks können die Un-

ternehmer in angenehmer Atmosphäre ins Gespräch kommen und

anstehende Projekte und Anliegen diskutieren. Der Veranstalter

schafft so einen Raum für Information und Diskussion unter den

Gewerbetreibenden.

Quelle: CIMA GmbH, 2008

Unternehmerfrühstücke – Groß-Gerau

In Groß-Gerau wird zwei Mal im Jahr ein Unternehmerfrühstück von

der örtlichen Wirtschaftsförderung in Zusammenarbeit mit der IHK

und der Handwerkskammer durchgeführt. Eingeladen sind alle inte-

ressierten Unternehmer der Gemeinde, die neben einem entspann-

ten Dialog auch die Möglichkeit erhalten, an Vorträgen und Diskus-

sionen zu aktuellen Themen teilzunehmen. Auf derartigen Veran-

staltungen können sich Unternehmer, Arbeitnehmer und Arbeitgeber

sowie die örtliche Politik austauschen und den Zusammenhalt und

die Zusammenarbeit am Standort ausbauen. Durch die aufgelocker-

te Atmosphäre wird der Gesprächsfluss gefördert und den Unter-

nehmern wird eine gemeinsame Plattform zum Austausch gegeben.

Quelle: gross-gerau.de, 2014

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 10

2.2 Kundenbindungsmaßnahmen

Ausgangssituation

Als zentrale Straße im Stadtteilzentrum Pfersee fungiert die Augs-

burger Straße für MIV und ÖPNV als Ein- und Ausfallstraße in die

Innenstadt. Um Bürgerinnen und Bürger sowie Besucher des Stadt-

teils als Kunden in Pfersee zu halten, sollen nun Maßnahmen erar-

beitet werden, um diese dazu zu animieren, ihre Einkäufe im Stadt-

teil zu tätigen.

Zielstellung

Standortattraktivität des Stadtteilzentrums Pfersees nachhaltig

steigern

gezielte Frequenzsteigerung im Stadtteilzentrum von Pfersee

Präsentation lokaler Betriebe

Erhöhung der Kundenorientierung im Stadtteil

mehr Kaufkraft- und Kundenbindung am Standort

Stärkung des Bewusstseins der Kunden über die vielen unter-

schiedlichen Angebote und Einkaufsmöglichkeiten am Standort

stärkere innerstädtische Positionierung

Projektbeschreibung

Im Folgenden werden drei Kundenbindungsmaßnahmen vorgestellt,

welche für den Stadtteil Pfersee geeignet wären:

Kundenkarten,

Einkaufsführer,

Glückslose.

Kundenkarten

Kundenkarten sind ein beliebtes und einfach umzusetzendes Kun-

denbindungsinstrument, welches den Kunden nach mehrmaligem

Einkauf einen Mehrwert bietet und dauerhaft betrieben werden

kann. Die Priorität beim Einsatz von Kundenkarten ist für den Kun-

den in der Regel der Erhalt von Rabatten, günstigen Sonderproduk-

ten oder Exklusivangeboten. Im Gegensatz zu komplexen Kunden-

kartensystemen beispielsweise von Payback oder City Cards, ist für

den Stadtteil Pfersee zu Beginn eine reduzierte Variante in Form

einer Bonuskarte aus festem Karton zu empfehlen.

Hierbei wird in teilnehmenden Betrieben des Stadtteilzentrums je-

dem Kunden eine Bonuskarte überreicht, auf der beispielsweise ab

einem Einkaufsbetrag von 10,00 € ein Stempel von dem Verkaufs-

personal platziert wird. Kunden können Stempel in jedem teilneh-

menden Betrieb sammeln und nach dem Erhalt von 10 Stempeln

in einem teilnehmenden Betrieb ihrer Wahl entweder einen Sachge-

genstand oder einen festgelegten Rabattbetrag einlösen. Der Ein-

fachheit halber ist dabei zu empfehlen, dass die Art der Einlösung

Beispiel Bonuskarte,

Quelle:

http://blog.edelundfein.com/

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 11

bei allen Betrieben identisch ist. Bei der Entscheidung zwischen

Sach- oder Rabatteinlösung sind Vor- und Nachteile zu beachten:

Sachgewinne:

Können Kunden die Bonuskarte gegen einen Sachgegenstand

einlösen, erhalten diese umgehend Ware des ausgesuchten Be-

triebes, die der Betrieb selbst auswählen kann. Dies wiederum

bedeutet, dass der Kunde keine freie Entscheidung treffen kann,

sondern den Gegenstand annehmen muss, der als Gewinn be-

stimmt ist. Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt bei Sachein-

lösungen stellt die Gleichwertigkeit der Gegenstände dar. Ein

Bäcker kann beispielsweise ein Brot als solches herausgeben,

ein Sportgeschäft oder ein Nagelstudio dagegen können nur

selten Gegenstände in der gleichen Preisspanne vergeben.

Denkbar wäre hier die absichtliche Anfertigung kleiner Objekte

für diese Aktion.

Rabattgewinne:

Wird die Variante der Rabatteinlösung gewählt, kann sich jeder

Betrieb an der Aktion beteiligen. Allerdings sind Rabatteinlösun-

gen, soweit nicht limitiert, für die Betriebe selber unkalkulierbar,

da Kunden so die Chance ergreifen könnten, die Rabatte auf

sehr teure Produkte anzuwenden. Vorteil für die Kunden: sie

können selbst die Produkte auswählen, auf die sie den Rabatt

bekommen.

Ziel dieses einfachen aber wirkungsvollen Instruments ist es, die

Kunden ohne komplizierte Vorgänge von der Karte profitieren zu

lassen, damit diese tatsächlich Verwendung findet.

Bei der Einführung einer Kundenkarte/ Bonuskarte ist besonderer

Wert auf die Anzahl der teilnehmenden Betriebe zu legen. Je mehr

Betriebe sich aktiv an der Aktion Bonuskarte beteiligen, desto er-

folgreicher wird sie angenommen. Organisatorisch sind folgende

Schritte durchzuführen:

Erstellung des Konzeptes hinter der Bonuskarte

- Wie viele Betriebe müssen mindestens teilnehmen, um die

Bonuskarte zu etablieren?

- Welche Art von Einlösung soll bei Vollendung der Bonuskarte

eingelöst werden (Sach- oder Rabattgewinn)?

- Soll es einen finanziellen Ausgleich für Betriebe geben, bei

denen wenige oder keine Bonuskarten eingelöst werden?

- Wie sieht die Finanzierung aus?

- Können andere Aktionen mit der Bonuskarte verknüpft wer-

den (z.B. Auslosung eines Gewinners aus allen Karten)?

Erstellung der Bonuskarten (Foto/ Logo von Pfersee, kurzes In-

formationsfeld, Stempelfeld)

Erstellung von (individuellen) Stempeln für die Betriebe

Parallele verdichtete Bewerbung der Einkaufsmöglichkeiten im

Stadtteil und der Aktion (Plakatwerbung,…)

Jeder Betrieb, der Bonuskarten ausgibt und einlöst erhält ein

DIN A3 Plakat oder anderen Hinweis auf die Aktion Motto: „Ich

bin dabei“

Einkaufsführer

Der Einkaufsführer ist ein sehr anschauliches Instrument einer Kun-

denbindungsmaßnahme, die häufig als Flyer im Handtaschenformat

neben einer tabellarischen Auflistung der Einkaufsmöglichkeiten im

Stadtteil auch eine Kartendarstellung zeigt, auf der die Lage der

unterschiedlichen Betriebe und Einrichtungen, öffentlichen Toiletten,

Parkflächen, sowie die zentralen Bus- und Bahnhaltestellen ver-

zeichnet sind. Erfolgt eine Initiierung des Projektes von Seiten der

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 12

Interessensgemeinschaft „Pfersee aktiv“, ist es denkbar, unter den

Betrieben des Stadtteils die Mitgliedsbetriebe der Interessensge-

meinschaft auf der Karte optisch deutlicher hervor zu heben, um

für diese einen stärkeren Anreiz zu schaffen, sich an der Finanzie-

rung zu beteiligen.

Ziel dieses Instrument ist es, Besucherinnen und Besucher als auch

Bürger und Bürgerinnen des Stadtteils Pfersees dazu einzuladen,

das Stadtteilzentrum mit seiner Vielzahl an Einkaufs- und Erlebnis-

möglichkeiten kennen zu lernen und neu zu entdecken und durch

das neue Bewusstsein, bestimmte Erledigungen bei Betrieben vor

Ort im Stadtteil zu erledigen.

Bei der Erstellung eines Einkaufsführers ist besonderer Wert auf

folgende Schritte zu legen:

Erwerb einer Kartengrundlage des relevanten, abzubildenden

Stadtteilbereichs (möglicherweise durch die Stadt Augsburg)

Erstellung einer Übersicht aller darzustellenden Betriebe (Einzel-

handel, Gastronomie, Dienstleistung) und öffentlichen Einrichtun-

gen (z.B. Bücherei) mit Name, Adresse und Sortiment

Ergänzung der Liste mit anderen Nutzungen, wie öffentlichen

Toiletten, Parkflächen, zentralen Bus- und Bahnhaltestellen, Ban-

ken, Postfilialen mit Bezeichnung und Adresse

Ergänzung des Inhalts durch Sehenswürdigkeiten im Stadtteil,

wie die Öffnungszeiten des Wochenmarktes, besondere histori-

sche Gebäude,…

Angebotseinholung zur graphischen Umsetzung des Einkaufsfüh-

rers bei einem Grafikbüro (Umsetzung möglicherweise in Koope-

ration mit einem Mitglied der Interessensgemeinschaft?)

Abstimmung über Aufbau, Farbwahl, Größe und Faltbarkeit

Regelmäßige Abstimmung mit den beteiligten Akteuren

Angebotseinholung für den Druck (Umsetzung möglicherweise

mit dem Grafikbüro möglich?)

Verteilung der Flyer des Einkaufsführers an allen strategischen

Punkten im Stadtteilzentrum, wie in den Gastronomiebetrieben,

in öffentlichen Einrichtungen und in wichtigen Betrieben

Glückslose

Die Aktion „Glückslose“ als Kundenbindungsmaßnahme ist zwei- bis

drei Mal im Jahr strategisch zu platzieren. Hierbei wird in Betrieben

des Stadtteilzentrums jedem Kunden, innerhalb eines bestimmten

Zeitfensters der Aktion, der Griff in eine Lostrommel angeboten.

Anreiz für die Kunden hierbei ist, dass jedes Los einen Gewinn

darstellt. Dieser Gewinn kann in den teilnehmenden Betrieben im

Stadtteilzentrum Pfersees eingelöst werden und kann so einen

Kopplungseinkauf auslösen. Jeder teilnehmende Betrieb stellt also

ein bestimmtes Kontingent an kleinen Sofortgewinnen zur Verfü-

gung, die auf alle Lostöpfe verteilt werden.

Gewinne können sein: Pflegemittel für Schuhe als Zugabe, Batterie

für Kamera, belegte Semmel, Stück Kuchen, Kugel Eis, Tasse Kaf-

fee, Tee-probe, Reinigungsmittel fürs Motorrad, Pflanze, Paar

Strümpfe, Flasche oder Glas Wein, Saft, etc.

Ziel ist es somit, Kunden für den Einkauf im Stadtteil Pfersee zu

gewinnen, Kopplungskäufe zu erreichen, die Kundenbindung erhö-

hen und neue Kaufanreize zu schaffen.

Bei der Umsetzung der Maßnahme kann folgendermaßen vorgegan-

gen werden:

Ausgabe der Bons in der Regel über einen Zeitraum von bis zu

ein bis zwei Monaten

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 13

Einlösung der Gewinne kann nur innerhalb des Aktionszeitrau-

mes erfolgen

Umlage der Kosten über die teilnehmenden Betriebe

Optional: alle Bons werden für eine Schlussverlosung von 3 at-

traktiven Sachpreisen gesammelt

Parallele verdichtete Bewerbung der Einkaufsmöglichkeiten im

Stadtteil und der Aktion (Plakatwerbung,…)

Jeder Glücksbonbetrieb erhält ein DIN A3 Plakat oder anderen

Hinweis auf die Aktion Motto: „Ich bin dabei“

Bei der Durchführung dieser Maßnahme ist darauf zu achten, dass

dem Griff in den Lostopf ein Einkauf vorausgegangen sein sollte,

der Einlösung des Gewinns aber kein Kauf zugrunde liegen darf,

um dem Kunden tatsächlich einen Mehrwert bei dieser Aktion zu

bieten. Es empfiehlt sich außerdem, keine Rabattgutscheine zu ver-

losen, sondern Sofortgewinne einzusetzen, damit für den Kunden

kein Kaufzwang besteht und der Gewinn entspannt eingelöst wer-

den kann.

Priorität Umsetzungsdauer

Hoch Mittel Gering Kurz Mittel Lang

Zuständigkeit/ Partner

Interessensgemeinschaft „Pfersee aktiv“ mit Unterstützung von akti-

ven Akteuren und Vereinen im Stadtteil

Kosten/ Finanzierung

Einkaufsführer: die Erstellung einer Übersicht aller darzustel-

lenden Betriebe kann von einem oder mehre-

ren Mitgliedern der Werbegemeinschaft über-

nommen werden, die graphische Darstellung

bzw. Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit

mit einem Grafiker, hier fallen je nach Aus-

führung Kosten zwischen 1000,00 € bis

2000,00 € an.

Glückslose: Lose können entweder selber erstellt oder zu

einem geringen Preis (z.B. 500 Lose für

15,00 €) käuflich erworben werden. Die Kos-

ten für eine unterstützende Plakatwerbung

liegen zwischen 100,00 € und 500,00 €.

Best-Practice

Losaktion in Hückeswagen

In dieser Stadt in Nordrhein-Westfalen gibt es seit mehr als dreißig

Jahren (1972) jedes Jahr eine Weihnachtsverlosung der Werbege-

meinschaft Hückeswagen. Der Hauptgewinn ist seit einiger Zeit ein

Neuwagen. Zu den Hauptgewinnen zählten im Jahr 2013 unter an-

derem ein LCD-Fernseher, Geschirr, Besteck, zwei Goldbarren und

ein Handwerker-Gutschein im Wert von 400 Euro. In diesem Jahr

kauften die Kunden beim regulären Einzelhandel 227.000 Lose bei

476 Preisen. Damit konnte das Niveau von 223.000 verkauften Lo-

sen im Jahr 2012 noch einmal gesteigert werden. Auf den Losen

sind Nummern vermerkt welche bei einer öffentlichen Ziehung den

Preisen zugeordnet werden. Diese werden anschließend in der Zei-

tung und im Internet bekannt gemacht.

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 14

Quelle Auto: www.bc02.rp-online.de, Quelle Los: www.onlinezeitung.co, 2014

Einkaufsführer Alzenau

Der übersichtliche, achtseitige Flyer im Handtaschenformat umfasst

neben einer tabellarischen Auflistung auch eine Kartendarstellung,

die auf die Lage der verschiedenen Betriebe und Einrichtungen, die

innerstädtischen Parkflächen, sowie die zentralen Bus- und Bahn-

haltestellen hinwies. Die Gemeinschaft für Handel und Gewerbe

Alzenau e.V. (GHG) möchte mit diesem Projekt sowohl Besucherin-

nen und Besucher als auch Bürger und Bürgerinnen der Stadt

Alzenau einladen, die Innenstadt mit ihrer Vielzahl an Einkaufs- und

Erlebnismöglichkeiten aufzuzeigen, kennen zu lernen und neu zu

entdecken. Neben den Betrieben der Innenstadt informiert ein Ein-

leger über die Mitgliedsbetriebe des Gewerbevereins die außerhalb

der Innenstadt ansässig sind. Realisiert wurde Projekt Einkaufsführer

über den LFI-Projektfonds mit einer Kofinanzierung des örtlichen

Gewerbevereins. Die Verteilung erfolgte über lokale und regionale

Tages- und Wochenzeitungen, sowie die Stadt und die ansässigen

Betriebe (1. Auflage: 30.000).

Quelle: CIMA GmbH und GHG Alzenau e.V., 2013

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 15

2.3 Einrichtung eines Flächenmanagements /Durchführung von Eigentümergesprächen

Ausgangssituation

Das Stadtteilzentrum Pfersee weist eine vergleichsweise geringe An-

zahl an Leerständen auf, allerdings gibt es einige strategische leer

stehende Immobilien in zentralen Einzelhandelslagen. Außerdem

konnte sich ein großer Anteil an Dienstleistungsbetrieben in den

guten Einkaufslagen der Augsburger Straße etablieren, was den

ausgeglichenen Branchenmix stört. Aus diesem Grund wird eine ge-

zielte Nutzungszuweisung der Ladengeschäfte und somit eine stra-

tegische Entwicklung der Augsburger Straße vermisst.

Zielstellung

gezielte Steuerung sinnvoller neuer Nutzungen für Leerstände im

Stadtteil/ -zentrum, z.B. Bevorzugung von Einzelhandel über

Dienstleistung

Führen von Gesprächen mit Immobilieneigentümern zur Abfrage

von Handlungsbedarfen

Definition eines Ansprechpartners für neue Ansiedlungen im

Stadtteil

Organisation von Leerstandszwischennutzungen zur Optimierung

des Erscheinungsbildes einer Immobilie und der sie umgebenden

Straßenzüge

Projektbeschreibung

Die Einrichtung eines Flächenmanagements ist mit großen finanziel-

len und personellen Ressourcen verbunden. Aufgrund der Stadtteil-

größe empfiehlt sich eine reduzierte Version des Flächenmanage-

ments, welches zwar die essentiellen Bausteine enthält, aber mit

reduziertem Aufgabenspektrum agiert. Dazu gehört das Anlegen ei-

ner Gewerbeflächendatenbank mit den Kontaktdaten der Mieter und

Eigentümer, der Verkaufsfläche, dem angebotenen Sortiment und

wenn möglich der Höhe der Miete und der Vertragsdauer. Durch

regelmäßige Aktualisierung sowie Gespräche mit den Gewerbetrei-

benden kann frühzeitig nach Nachnutzungen gesucht und Gewerbe-

flächenangebote in Exposé-Form erstellt werden. Außerdem besteht

so die Möglichkeit, in anderen Belangen wie Erweiterungsvorhaben,

Sondergenehmigungsanträge an die Stadt o.Ä. zu unterstützen.

Aus Effizienzgründen sollte sich ein Ansprechpartner für diese Be-

lange finden, da dieser einen Überblick über den gesamten Stadt-

teil hat und außerdem aufgrund der sensiblen Daten für eine er-

folgreiche Zusammenarbeit eine Vertrauensbasis geschaffen werden

muss.

Als Vorbereitung auf das Flächenmanagement ist die Durchführung

eines Eigentümerworkshops ggf. unter fachlicher Begleitung der

CIMA unseres Erachtens als sinnvoll zu bewerten. Hier haben die

Eigentümer die Möglichkeit, sich über die Zukunftsperspektiven des

Stadtteils und mögliche Förderungen zu informieren. So eine Ver-

anstaltung erhöht die Sensibilität der Teilnehmer für den Stadtteil

und gibt Impulse zu Sanierungsvorhaben.

Als Sofortmaßnahme ist für einen Leerstand eine Zwischennutzung

eine gelungene Möglichkeit, das Erscheinungsbild einer Immobilie

und der sie umgebenden Straßenzüge zu verbessern. Dunkle, unat-

traktive Schaufenster erfahren eine entsprechende Aufwertung. Ver-

einen, Kindergärten und Betrieben kann so die Möglichkeit gegeben

werden sich zu präsentieren und leer stehende Schaufenster als

Plattform für eigene Zwecke zu nutzen. Die Nutzung der Schaufens-

terflächen ist auch im Anschluss von Veranstaltungen im Stadtteil

beispielsweise zur Bildausstellung denkbar. Durch die Belebung pro-

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 16

fitieren nicht nur die Zwischennutzer, sondern auch Nachbarbetrie-

be und Immobilienbesitzer, da das Objekt öffentlichkeitswirksam

präsentiert und genutzt. Je interessanter der „Auftritt“, desto höher

die Frequenz. Außerdem wird dem Kunden, Gast oder Besucher der

Eindruck vermittelt, dass hier alle Akteure an einem Strang ziehen

und zu Problemen individuelle Lösungen gefunden werden.

Priorität Umsetzungsdauer

Hoch Mittel Gering Kurz Mittel Lang

Zuständigkeit/ Partner

Projektgruppe mit einem Ansprechpartner, in enger Zusammenarbeit

mit „Pfersee aktiv“ und der Stadt

Kosten/ Finanzierung

Flächenmanagement: bei einer Abdeckung über eine ehrenamtliche

Tätigkeit fallen keine finanziellen Kosten an,

eine Aufwandsentschädigung z.B. durch Ein-

kaufsgutscheine bei der lokalen Ökonomie ist

denkbar

Eigentümergespräche: diese können in Zusammenarbeit mit der

Stadt Augsburg geführt werden. In dem Fall

würden Kosten für einen Veranstaltungsraum,

Ausstattung und Verpflegung anfallen. Bei der

Unterstützung durch einen externen, fachli-

chen Berater lägen die Kosten etwa bei

400€

Zwischennutzung: je nach Aufwand können sich die Kosten

zwischen ca. 200€ für die Beleuchtung, ca.

300€ für einen professionellen Dekorateur

und ca. 400€ für Miete und Nebenkosten der

Immobilie bewegen. Ausstellungsgegenstände

sind in der Regel durch Künstler oder Schu-

len (z.B. durch einen Kunstwettbewerb) kos-

tenfrei zu erlangen.

Best-Practice

Künstler-Advent in Bad Urach

Im Rahmen der Aktion „Künstler-Advent“ wurden vor allem die

Schaufenster der Leerstände der Innenstadt in kleine Ateliers ver-

wandelt. Lokale Künstler, aber auch Schulen und Kindergärten hat-

ten die Möglichkeit, weihnachtliche Kunstwerke in den leer stehen-

den Immobilien auszustellen und so eine zwischenzeitliche Aufwer-

tung dieser zu erwirken. Zu diesem Zweck wurden mit den Eigen-

tümern Zwischennutzungsverträge vereinbart, welche eine Mietdauer

von nur wenigen Wochen und zusätzlich verringerte Mietkosten zu-

lassen. Diese Maßnahme zur Belebung der Innenstadt in der dunk-

len Jahreszeit wurde von den lokalen Gewerbetreibenden finanziell

unterstützt.

vorher

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

Seite 17

nachher

Quelle: CIMA GmbH, 2008

Flächenmanagement Bayreuth

In der empfohlenen reduzierten Form hat auch die Stadt Bayreuth

ein Flächenmanagement ins Leben gerufen. Zunächst erfolgte eine

Kartierung der Innenstadt, bei der alle leer stehenden Immobilien

in den Sanierungsgebieten anhand von quantitativen und qualitati-

ven Aspekten erfasst wurden. Es folgte eine Untergliederung der

Objekte nach Nutzungsart und Handlungsbedarf (baulich, La-

ge/Ausstrahlung/Größe) und eine Identifizierung von Objekten mit

Zwischennutzungspotential. Für alle aufgenommenen Leerstände

wurden anschließend Steckbriefe mit Bildmaterial erstellt, die in die

Flächendatenbank der Stadt integriert wurden.

Quelle: Bearbeitung und Bild CIMA GmbH, 2014

Eigentümergespräche

Zur Sensibilisierung der Eigentümer für die Stadtteilentwicklung ist

es ratsam, im Vorgang vertrauliche Gespräche zu führen, vor allem

um die Bedarfe der Eigentümer im Hinblick auf Sanierung, Erweite-

rung oder Verkauf abzufragen. In einem kostenlosen Beratungsge-

spräch kann außerdem eine Situationsanalyse durchgeführt und

über mögliche Entwicklungsperspektiven der Immobilie gesprochen

werden. Unterstützungsmöglichkeiten, u. a. Angebote für weiterge-

hende Fördermöglichkeiten, wie z.B. finanzielle Unterstützung sowie

mögliche Nutzungsperspektiven können ebenfalls aufgezeigt werden.

Alle Daten zu den Immobilien werden streng vertraulich behandelt

und ohne die Zustimmung der Eigentümer nicht weitergegeben.

Stadtteilmanagement Augsburg - Umsetzungsleitfaden Pfersee, 2014

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3 Nächste Schritte

Das Programm des Stadtteilmanagements sieht vor, eine der in der

zweiten Umsetzungswerkstatt konkretisierten Maßnahmen gemein-

sam mit den Akteuren vor Ort umzusetzen. Als Handlungsanleitung

und Impulsgeber für die weiteren Projekte wird der vorliegende,

ausführliche Umsetzungsleitfaden mit Best-Practice-Beispielen zu-

sätzlich zur Verfügung gestellt.

Nach Abstimmung mit der Stadt Augsburg und den Akteuren vor

Ort werden Schritte eingeleitet, um eine dieser Maßnahmen im

Stadtteil Pfersee umzusetzen.