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1 SEK Stadt Spalt Handlungsfeld Landschaft und Freiraum WGF Landschaft Nürnberg Städtebauliches Entwicklungskonzept Stadt Spalt Handlungsfeld Landschaft und Freiraum WGF Landschaft Nürnberg Professor Dipl.-Ing. Gerd Aufmkolk M.Sc.Tassilo Schwedux

Städtebauliches Entwicklungskonzept Stadt Spalt · 5 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg 1.2 Topografie Die Topografie des Stadtgebietes

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1 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Städtebauliches Entwicklungskonzept Stadt Spalt

Handlungsfeld Landschaft und Freiraum

WGF Landschaft Nürnberg

Professor Dipl.-Ing. Gerd Aufmkolk M.Sc.Tassilo Schwedux

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2 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Inhalt 1. Analyse Landschaft und Freiraum ....................................................................................................... 3

1.1 Naturräumliche Zuordnung ................................................................................................................ 3

1.2 Topografie.......................................................................................................................................... 5

1.3 Oberflächengewässer ........................................................................................................................ 6

1.4 Klima .................................................................................................................................................. 6

1.5 Vegetation ......................................................................................................................................... 7

Sondernutzung Hopfen ........................................................................................................................ 7

1.6 Landschaftsbild und Landschaftserlebnis ......................................................................................... 7

1.7 Schutzgebiete .................................................................................................................................... 8

1.8 Öffentliche Grünflächen ..................................................................................................................... 9

Gärten in der historischen Altstadt ....................................................................................................... 9

Stadtgraben........................................................................................................................................ 11

Friedhof .............................................................................................................................................. 11

Freizeitsportanlagen .......................................................................................................................... 11

Private Grünflächen / Gärten ............................................................................................................. 12

Bäume, Gehölzgruppen und Hecken ................................................................................................. 12

1.9 Fuß- und Radwege .......................................................................................................................... 13

Wander- und Fußwege ...................................................................................................................... 13

Radwege ............................................................................................................................................ 13

1.10 Potenziale ...................................................................................................................................... 15

1.11 Probleme im Kernbereich .............................................................................................................. 17

2. Projekte .............................................................................................................................................. 19

2.1 Hauptstraße ................................................................................................................................. 20

2.2 Stadtgrabenflächen ...................................................................................................................... 22

2.3 Zugang zur Rezat auf der Bloiche / evtl. italienisches Restaurant .............................................. 23

2.4 Rezatweg und Querungen ........................................................................................................... 25

2.5 Radwege zum See, Themenweg ................................................................................................. 26

2.6 Kulturlandschaft – Pflege ............................................................................................................. 29

2.7 Hopfengarten ............................................................................................................................... 30

2.8 Bahnhofstraße – Plätze und Bäume ............................................................................................ 31

2.9 Hans-Gruber-Keller ...................................................................................................................... 32

2.10 Observatorium ........................................................................................................................... 34

2.11 Flowtrail – Mountainbike ............................................................................................................ 35

2.12 Südlicher Themenweg ............................................................................................................... 36

2.13 Marketing und Kulturvierung Gartenkultur Spalt ........................................................................ 36

2.14 Urban Gardening – Krautgärten ................................................................................................ 37

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1. Analyse Landschaft und Freiraum

1.1 Naturräumliche Zuordnung Die Stadt Spalt liegt nach der Kategorisierung im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands von Meynen und Schmithüsen im Fränkischen Keuper-Liasland. Die hügelige Landschaft ist nach Arten- und Biotopschutzprogramm ein Teil des Mittelfränkischen Beckens. Der Naturraum wird unter anderem durch seine Gewässer gegliedert, die sich teilweise als Bachschluchten tief in den Sandstein- und Gipskeuper eingeschnitten haben.

Abbildung – Geologische Karte

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Abbildung – Naturräume Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt, Landesamt für Umwelt

Östlich der Stadt Spalt beginnt der Naturraum der Rednitz-, Regnitz- und Pegnitzaue, der sich Richtung Norden zieht und auch für touristische Wege Orientierung bietet. Angrenzend an den Naturraum des Mittelfränkischen Beckens beginnt im Süden die Südliche Frankenalb, die sich als Mittelgebirge in Vorland, Trauf und Hochfläche gliedert und durch die Altmühlaue durchbrochen wird. Ein Zeugenberg dieses Mittelgebirges liegt auch im Stadtgebiet zwischen Kernstadt und Brombachsee.

Täler und Höhen im Stadtgebiet Spalt

Blick auf den Brombachsee

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1.2 Topografie Die Topografie des Stadtgebietes ist zum einen durch die Lauf der Fränkischen Rezat als größeres Flusstal geprägt und zum anderen durch den Ausläufer der Frankenalb südlich der Stadt. Dieser steil ansteigende Höhenrücken trennt die Stadt Spalt vom Brombachsee, der südlich des Rückens im Tal des Gansbachs liegt. Mit fast 130 Höhenmeter Unterschied zwischen der Stadt Spalt und den Hochflächen des Rückens entsteht eine markante Kante in der Landschaft. Auch Richtung Norden steigt die Landschaft steil an und definiert das Flusstal der Fränkischen Rezat.

Abbildung – Topographie Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt

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1.3 Oberflächengewässer Die Gewässer prägen den eigentlich recht wasserarmen Raum maßgeblich. Die Flusstäler haben sich teilweise tief in das Grundgestein eingeschnitten und strukturieren die Landschaft durch die Täler in der hügeligen Landschaft. Natürliche Stillgewässer sind eher nicht vorhanden. Dafür gibt es vom Menschen angelegte Fischteiche im Westen und als Besonderheit den im Jahr 2000 fertiggestellten Brombachspeicher mit seinen Vorsperren Kleiner Brombachsee und Igelsbachsee, die die Wasserversorgung des trockenen bayerischen Nordens gewährleisten sollen. Für festgesetzte Überschwemmungsgebiete gelten besondere Einschränkungen. Im Stadtgebiet ist die Rezat und ihre Aue als Überschwemmungsgebiet festgesetzt. Für diese Gebiete wurden Hochwasserwahrscheinlihckeiten errechnet. Ein Trinkwasserschutzgebiet zieht sich von der Stadt Spalt, nördlich der Rezat bis zur Hügelmühle und schützt die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung. Zwei weiteren Trinkwasserschutzgebieten der Nachbargemeinden ragen im Nordwesten in das Stadtgebiet.

Abbildung – Gewässer Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt, Wasserwirtschaftsamt

1.4 Klima Das Klima in Spalt ist durch kontinentales Klima mit recht geringen Niederschlägen geprägt. Die Jahresmitteltemperatur schwankt zwischen 7 und 9 Grad Celsius und die Jahressumme des Niederschlages liegt zwischen 650 und 750 mm.

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1.5 Vegetation Die potenzielle Vegetation, die sich ohne Einfluss des Menschen einstellen würde ist im Norden und Süden der Rezataue geprägt von Zittergrasseggen-Hainsimsen-Buchenwald im Komplex mit Zittergrasseggen-Waldmeister-Buchenwald; örtlich Zittergrasseggen-Stieleichen-Hainbuchenwald. Auch südlich des Brombachsees würde sich diese Vegetation einstellen. Im Tal der Fränkischen Rezat mit der Flussaue unterscheidet sich die Vegetation. Die standortgerechte Vegetation wäre geprägt von Zittergrasseggen-Stieleichen-Hainbuchenwald im Komplex mit Hainmieren-Schwarzerlen-Auenwald. Nur ein kleines Gebiet im Westen der Gemeinde ist ein Standort für Flattergras-Buchenwald. Insgesamt sind die natürlichen Voraussetzungen im gesamten Gemeindegebiet nur gering verschieden. Deshalb würde sich eine recht ähnliche Vegetation einstellen. Waldstrukturen sind im Stadtgebiet an den steilen Hängen der Geländestufen vorhanden. Die flachen Flusstäler und Hochebenen im südlichen Teil dagegen sind durch intensive landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Im Norden und Westen sind dagegen größere Waldstrukturen vorhanden, die den hohen Waldanteil von 42,6 % begründen. Im Vergleich zum bayerischen Durchschnitt, der bei 36,4 % liegt, ist der Waldanteil in der Stadt Spalt recht hoch (Quelle: Statistik Kommunal 2015). In ihrer Artenzusammensetzung dominieren in den Wäldern neben einem Laubholzanteil die wirtschaftliche begründeten Kiefern und Fichten.

Sondernutzung Hopfen Eine persistente Struktur aus der Vergangenheit ist der Sondernutzung Hopfen, die das Stadtbild auch heute noch nachhaltig prägen.

Hopfenanbau im Stadtgebiet Spalt

Hopfenstangen

1.6 Landschaftsbild und Landschaftserlebnis Das Landschaftsbild des Stadtgebiets Spalt ist sehr vielfältig. Die Rezataue bietet ein teilweise tief in das Gelände eingeschnittenes Tal, das an den steileren Hängen im Nordwesten von Wald bestanden ist. Im näheren Umfeld der Stadt nehmen die landwirtschaftlichen Flächen in dem sich öffnenden Tal zu. Südlich des Galgenberges verläuft der Hatzelbach in einem kleinen Seitental. Östlich des historischen Stadtkerns mündet dieser in die Rezat. Das Tal des Hatzelbachs ist durch vielfältige landwirtschaftliche Nutzung geprägt. Neben Ackerwirtschaft gibt es hier auch eine Vielzahl an Hopfengärten und einige Weiher. Richtung Westen steigt die Topographie steil an und ist am Geißrücken, dem steilsten Stück, durch Wald geprägt. Erst auf der Hochfläche des Zeugenberges der südlichen Frankenalb wird der Wald von landwirtschaftlichen Flächen verdrängt. Dieser Höhenzug trennt die Stadt Stein vom Brombachspeicher. Von der Stadt kommend führen steile Straßen und Wege die kleinteilig genutzten und zumeist bewaldeten Flanken hinauf bis auf die Hochfläche, die nach Süden, hin zum Brombachsee sanfter ins Brombachsee Tals abfällt Auf der Hochfläche, die attraktive Weitblicke ins Rezattal und darüber hinaus in die Südliche Frankenalb bietet, liegt das Straßendorf Großweingarten und Hagsbronn, jeweils direkt an der Hangkante. Am Ufer des Brombachsees liegt Enderndorf am See, das den Brombachsee durch Hafenanlagen und Strandabschnitte erlebbar macht.

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1.7 Schutzgebiete Die vielfältige Landschaft des Stadtgebiets wird durch unterschiedlichste Schutzgebiete geschützt und erhalten. Anteil an einem Naturschutzgebiet (gemäß Art.7 BayNatSchG) hat die Stadt Spalt im Süden. Das Naturschutzgebiet Sägmühle (NSG-00580.01 [500.061]) schützt Flachwasserzonen mit Inseln, die angrenzende Freiwasserbereiche und den Kiefernwald am Ufer, der der potenziellen Vegetation sehr ähnlich ist. Vor allem als Brutgebiet und Habitat für zahlreiche Vogelarten ist dieser Bereich wichtig und erhaltenswert. Flora-Fauna-Habitate (FFH-Gebiete) sind auf europäischer Ebene ausgewiesen und schützen die wildlebenden Tiere und Pflanzen in Europa mit ihren natürlichen Lebensräumen. Im Stadtgebiet ist der Lauf der Rezat geschützt. Das FFH-Gebiet Gewässerverbund Schwäbische und Fränkische Rezat schützt vor allem die Lebensräume der mageren Flachland-Mähwiesen und Auen-Wälder. Landschaftsschutzgebiete (Art. 10 BayNatSchG) sollen das Erscheinungsbild der Landschaft erhalten. Das gesamte Stadtgebiet ist als Landschaftsschutzgebiet im Schutzgebiet „Südliches Mittelfränkisches Becken westlich der Schwäbischen Rezat und der Rednitz mit Spalter Hügelland, Abendberger Hügelgruppe und Heidenberg“ festgesetzt, die Ortschaften sind aus dieser Festsetzung ausgespart. Naturdenkmäler und geschützte Landschaftsbestandteile sollen besondere Einzelschöpfungen der Natur unter Schutz stellen. Naturdenkmäler im Stadtgebiet sind vor allem alte Einzelbäume. Flächig ist das Schnittlinger Loch, eine Buntsandsteinschlucht, als Naturdenkmal und Geotop festgesetzt. Bedeutende Lebensräume werden in Bayern als Biotope kartiert. Die vereinzelten Feldgehölze, die vielfältigen Hängen der Hügel und Gewässerbegleitende Gehölze an den Flüssen und Bächen sind hochwertige Biotope.

Abbildung – Schutzgebiete Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt, Landesamt für Umwelt

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1.8 Öffentliche Grünflächen Die dichte Bebauung im historischen Stadtkern der Stadt Spalt lässt vermuten, dass sich nur wenige Grünflächen im Inneren befinden und diese eher im Umfeld zu finden sind. Doch eine Besonderheit der Stadt Spalt sind die gepflegten und schön angelegten Gärten in der Altstadt.

Abbildung – Grünflächen Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt

Gärten in der historischen Altstadt Unmittelbar hinter dem Rathaus liegt der Bürgergarten, der durch eine größere Wiesenfläche auch für Veranstaltungen genutzt wird. Der Apothekergarten bzw. Pfarrgarten zwischen Hauptstraße und Herrengasse, bietet mit seinen gepflegten Beeten eine Ruheinsel in der Stadt. Angrenzend an die Kirche St. Nikolaus liegt der Nikolaus Garten, der ein attraktives Ambiente für Events, aber auch ein Platz zum Verweilen bietet.

Bürgergarten hinter dem Rathaus

Apothekergarten

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10 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Beete im Apothekergarten

Nikolaus Garten

Der Stadtmüllergraben im Norden am historischen Ortskern ist eine Freizeit- und Erholungsanlage mit Bouleplatz und bietet eine grüne Abrundung des Stadtkerns und einen Übergang in die Rezataue und somit in die Landschaft. Am südwestlichen Stadtrand, im Umfeld der Brauerei ist der Museums-Hopfengarten, der das für die Stadt prägende Produkt darstellt und erlebbar macht. Noch sehr neu ist der Spielplatz bzw. Rezatpark am Hopfengut Museum, der sich am östlichen Stadtgraben entlang zieht und den Hatzelbach aufwertet. Vor allem der große Spielplatz, der den Hopfengärten mit ihren hohen Stangen nachempfunden ist, ist ein attraktives Angebot.

Stadtmüllergarten

Museums-Hopfengarten

Spielplatz im Rezatpark

Aufgewerteter Hatzelbach

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Stadtgraben Insgesamt ist der gesamte Stadtgraben bzw. das Umfeld der historischen Stadtmauer durch Grünflächen beststimmt und zeichnet so in sehr augenfälliger Weise den Grundriss der Altstadt nach. Im Westen sind diese Grün- und Freiflächen eher privat und verwildert. Wohingegen die Flächen um die Stadtmauer im Norden, Osten und Süden aufgewertet sind durch gepflegte Grünflächen. Ein (Stadtgraben-)Rundweg könnte diese Highlights der Stadt Spalt zugänglicher machen.

Allee an der Stadtmauer im Norden

Private Gärten am Hatzelbach

Aufgewerteter Stadtgrabenweg

Teilweise ungenügende Wegführung

Enge Wege am westlichen Stadtgraben

Verwilderte Gärten am westlichen Stadtgraben

Friedhof Der Friedhof der Stadt Spalt liegt nördlich der Rezat etwas abseits der historischen Altstadt an der Güsseldorfer Straße.

Freizeitsportanlagen Sportanlagen befinden sich im Umfeld der Grund- und Mittelschule westlich des Altstadtkerns. Südlich der Hopfenstraße liegt eine größere Sportanlage bestehend aus Fußball- und Tennisplätzen.

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Private Grünflächen / Gärten Neben den öffentlichen Gärten in der historischen Altstadt gibt es private Grünflächen vor allem im Stadtgraben, die maßgeblich zum attraktiven Stadtbild beitragen. Auch eher verwilderte Gärten haben im Kontext des historischen Ambientes einen märchenhaften Charakter und somit einen ganz eigenen Charme. Innerhalb der Stadtmauern dagegen gibt es durch die hohe Bebauungsdichte fast keine privaten Gärten.

Kleiner Kräutergarten

Krautgarten an der Stadtmauer

Bäume, Gehölzgruppen und Hecken (Feld-)Gehölze und Hecken sind im Stadtgebiet Spalt vor allem in der Flur und entlang der Gewässer vorhanden. Vor allem die von Topographie beeinflussten Flächen haben einen hohen Anteil von Büschen und Hecken. Durch Kulturlandschaftspflege kann der Erhalt der Vielfältigkeit weiterhin gewährleistet werden. Eine hohe Dichte an Feldgehölzen in der Flur, die größtenteils auch als Biotope kartiert sind, gibt es im Tal des Hatzelbachs und an der Südflanke des Zeugenberges der südlichen Frankenalb.

Bewaldete Höhen und zunehmende Verbuschung

Grünland an den unteren Hängen

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1.9 Fuß- und Radwege Grundsätzlich ist die Ausstattung mit Wander- und Radwege in der Stadt Spalt sehr gut. Die Anbindung an wichtige Fernwander- und Fernwanderradwege kann über die bestehenden Wege erfolgen und somit auch weitere Wegenetze genutzt werden.

Abbildung – Regionale Wander- und Fahrradwege I Quelle: Stadt Spalt, Bayernatlas

Wander- und Fußwege Das Thema Wandern spielt in der Gemeinde als Angebot für die Naherholung und für Touristen eine zentrale Rolle. Neben einem reichen Angebot an kommunalen Wegen gibt es auch einige überregionale Wege. Von den kommunalen Wegen ist die Hügelland Tour hervorzuheben, die natürliche Besonderheiten wie das Schnittlinger Loch oder die Massendorfer Schlucht und kulturelle Highlights wie die Burg Wernfels in einem Rundweg erwandert. Zudem gibt es weitere kommunale Wege, die sich anderen Besonderheiten im Stadtgebiet zuwenden. Überregional verlaufen Wege wie der Seenländer, der Main-Donau Weg (Rangaulinie), der Jakobusweg und der Dr.-Fritz-Linnert Weg durch das Stadtgebiet. Ein besonderes Angebot bietet der Spalter Barfuß-Wonnen-Weg im Wald zwischen Enderndorf und Stockheim am Brombachsee, der das Barfußlaufen auf unterschiedlichen Untergründen ermöglicht. Dabei steht das Empfinden des Untergrundes und des natürlichen Umfeldes im Vordergrund. Auf zwei Kilometer Strecke können verschiedenste Untergründe begangen werden.

Radwege Auch das Radwegenetz ist gut ausgebaut. Überregional sind der Tauber-Altmühl-Radweg, die Burgenstraße, der Altmühltal-Radweg und der Radweg Romantisches Franken Tore-Türme-Schlösser Weg von Bedeutung. Innerörtlich gibt es Schwächen bei den Radwegeverbindungen, da diese teilweise unattraktiv an den stark befahrenen Straßen mitgeführt werden.

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14 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Abbildung – Wander- und Fahrradwege Stadt Spalt I Quelle: Stadt Spalt, Bayernatlas

Regionale und kommunale Wegweiser

Wanderweg zum Hans-Gruber Keller

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15 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

1.10 Potenziale

Fränkische Rezat im Norden der Stadt Spalt

Das Gewässer als Qualität wird noch zu wenig genutzt

Die Stadt Spalt hat eine Vielzahl an Potenzialen, die aktuell noch zu wenig genutzt werden. Vor allem die Lage im Rezattal mit den bewaldeten Hängen sind wichtige Aspekte, die das Landschaftserlebnis vervielfältigen und somit auch als Potenzial für den Tourismus und die Lebensqualität erhöhen. Insgesamt ist die Natur- und Kulturlandschaft im Stadtgebiet von Spalt sehr unterschiedlich und hält somit viele Potenziale bereit. Die teils breite Aue der fränkischen Rezat bietet attraktive Wegeverbindungen für Fahrradfahrer und Wanderer. Zusätzlich bietet ein erlebbares Gewässer pädagogische Wirkungen für Kinder und Lebensqualität für Gäste und Bewohner. Auch bietet die Aue im Stadtgebiet einen Kontrast, der Luftaustausch und Freiraum schafft und somit das Stadtbild auflockert und die Stadtökologie verbessert. Auch die anderen meist kleineren Täler prägen den Raum nachhaltig und schaffen eine abwechslungsreiche Topographie, die ein reiches Wandererlebnis mit weiten Ausblicken auf den Höhen bietet. An diese bewegte Topographie hat sich die Landwirtschaft angepasst und hat in harter Arbeit eine vielfältige, abwechslungsreiche Kulturlandschaft geschaffen, die an den Hängen von Büschen, Wald und Wiesen und in den Tälern von Hopfenanbau geprägt ist. Der Hopfenanbau der auch im Stadtgebiet noch persistent ist, bietet ein ansehnliches, attraktives, einzigartiges Landschaftsbild.

Vielfältige, bewegte Kulturlandschaft

Hopfenanbau im Stadtgebiet Spalt

Diese Vielfalt an Eindrücken bietet Potenziale für den sanften Tourismus. Vor allem durch Wander- und Fahrradwege, die diese Landschaft erlebbar machen, können hochwertige Angebote entwickelt werden. Aber nicht nur die Landschaft hält Potenziale bereit, auch die historische Altstadt hat Besonderheiten. Die mittelalterliche Struktur mit den engen Gassen lädt zum Erforschen ein. Als Ruheinseln sind die Gärten im Inneren und die Stadtmauer mit dem grünen Graben Angebote, die aufgewertet viel Zuspruch und Nachfrage erfahren würden. Ebenso bieten sie Freiräume für die Bewohner, der engen Stadt.

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16 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Enge Gassen in der historischen Altstadt

Restaurierte historische Gebäude prägen

das Bild der historischen Stadt

Potenziale:

Tal der fränkischen Rezat und Aue auch in der Stadt

Vielfältige Kulturlandschaft mit traditionsreichem Hopfenanbau und attraktiven Hängen

Abwechslungsreiche Topographie

Attraktives Landschaftsbild

Historische Altstadt

Erhaltene Stadtmauer

Hochwertige Gärten in der Stadt

Abbildung – Potenziale Stadt Spalt

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17 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

1.11 Probleme im Kernbereich Neben den Potenzialen und Stärken gibt es in der Stadt Spalt auch Schwächen, die es zu bewältigen gilt. Vor allem im Stadtkern offenbart sich ein großer Problembereich entlang der Hauptstraße. Hier ist die Aufenthaltsqualität sehr gering, da sich die Situation für Fußgänger wie Radfahrer als mangelhaft darstellt. Diese Situation entsteht durch schmale Gehwege, wenig Möglichkeiten die Straße zu kreuzen und die hohe Geschwindigkeit des Durchgangsverkehrs.

Wenige sichere Kreuzungsmöglichkeiten

Enge Fußwege an der stark befahrenen Hauptstraße

Unattraktive Situation in der Hauptstraße

Ein etwas anderes Bild eröffnet sich in der Bahnhofstraße. Hier ist die Straße zu breit und es sind keine gliedernden Grünstrukturen vorhanden. Deshalb ist auch hier die Aufenthaltsqualität nur gering. Auch hier besteht Handlungsbedarf, um die Verknüpfung historische Altstadt und Süden der Stadt bzw. Stadtausfahrt attraktiv zu gestalten.

Mangelhafter Kreuzungsbereich und Einfahrt in die Altstadt

Bahnhofsstraße

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18 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Die Situation für Fußgänger und Radfahrer ist nicht nur im Stadtkern mangelhaft. Ein weiteres Problem ist der Ausbau des Rezattalradweg. Dieser ist nicht komplett hergestellt, da an einer Stelle eine etwas gefährliche unbefestigte Stelle passiert werden muss. Durch diesen Weg könnte eine überregionale Anbindung an internationale Radwege geschaffen werden. Für den überregionalen Radtourismus könnte Spalt auf diese Weise interessanter werden und somit mehr Besucher angelockt werden. Als weiteres Problem ist die Rezataue zu nennen. In der Stadt Spalt ist der Fluss nur an wenigen Stellen erlebbar. Wenn man das Gewässer als Qualität versteht und attraktive Zugänge mit Aufenthaltsmöglichkeiten schafft, kann dieses Element eine nachhaltige positive Wirkung für das gesamte Stadtbild hervor bringen. Probleme:

Geringe Aufenthalts- und Lebensqualität in der Hauptstraße

Schlechte Situation für Fußgänger und Radfahrer in der Hauptstraße

Durchgangsverkehr als Problem

Geringe Attraktivität der Bahnhofstraße

Fehlende Eingangssituation an der südlichen Einfahrt in die Altstadt

Fehlender Verbindung Rezattalweg für Radfahrer

Nur geringe Erlebbarkeit der Rezat

Abbildung – Problembereiche Stadt Spalt

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19 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

2. Projekte

Abbildung – Zielkarte

Die Darstellung der Potenziale und Probleme hat deutlich gemacht, dass durch einige Verbesserungen und Veränderungen die Stadt Spalt einen nachhaltigen Zugewinn an Lebensqualität und Attraktivität für Bewohner und Gäste generieren kann. Durch die folgenden Projekte werden die Potenziale wirksamer genutzt und dabei die Stärken der Stadt gesichert. Ebenso werden Problemzonen entschärft und Schwächen abgebaut, damit nachhaltige Qualitäten für Bewohner und Gäste generiert werden können.

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20 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

2.1 Hauptstraße

Situation:

Die Hauptstraße in Spalt, die durch den historischen Ortskern führt, weist gravierende Mängel auf.

Betroffen sind vor allem der fließende Verkehr, die Situation für Radfahrer und zu einem sehr großen

Anteil die Situation für Fußgänger und die Aufenthaltsqualität im Allgemeinen.

Durch die breiten Fahrflächen kann der Autoverkehr recht schnell durch den historischen Ortskern

fahren. Durch diese hohe Durchfahrgeschwindigkeit und die nicht von der Straße getrennten und

schmalen Fußwege, die teilweise für Rollstuhl- oder Rollatorfahrer oder Kinderwägen nicht passierbar

sind, ist die Aufenthaltsqualität sehr gering.

Projektbeschreibung:

Um die Aufenthaltsqualität an der Hauptstraße vor allem für Fußgänger zu verbessern, muss es zu

einer Vergrößerung der Gehsteige und zu einer Reduzierung der Fahrfläche und der

Fahrgeschwindigkeit kommen. Zudem muss die Sicherheit für Fahrradfahrer durch

Fahrradschutzstreifen erhöht werden. Diese Maßnahmen haben eine positive Wirkung auf die

Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raums. Dadurch wird auch der Einzelhandel profitieren, da hier

größere Flächen vor den Geschäften generiert werden können.

Durch ein attraktives, organisiertes Parkplatzkonzept mit effizienten Leitsystem und angepassten

Parkzeiten, das auch Parkplätze am Stadtrand miteinbezieht, kann zusätzlich Fläche gewonnen

werden und die Aufenthaltsqualität der Hauptstraße maßgeblich verbessert werden. Trotzdem müssen

Einzelhandels nahe (Kurz-)Parkplätze bestehen bleiben, damit Kunden diese schnell erreichen

können.

Durch eine attraktive Raumorganisation kann die Hauptstraße ihrer Rolle in der historischen Altstadt

gerecht werden und dabei für alle Verkehrsteilnehmer eine attraktive Situation darstellen.

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21 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Wenige sichere Kreuzungsmöglichkeiten

Enge Fußwege an der stark befahrenen Hauptstraße

Unattraktive Situation in der Hauptstraße

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22 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

2.2 Stadtgrabenflächen

Situation:

Die Stadtgrabenflächen in Spalt sind ein besonderes Potenzial und Highlight der Stadt Spalt. Aktuell

ist der Stadtgraben im Osten erlebbar und stellenweise aufgewertet. Im Westen und Norden hingegen

weist der Graben und die Wege einige Mängel auf, die es zu beheben gilt, um das gesamte Potenzial

nutzen zu können. Vor allem schlechte Wegmarkierungen und unzureichende Pflege der Flächen sind

Probleme, die gelöst werden müssen. Auch Privateigentümer der Flächen sollten dabei angesprochen

werden und zusammen mit ihnen ein attraktives Konzept erarbeitet werden.

Aufgewerteter Stadtgrabenweg

Teilweise ungenügende Wegführung

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23 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Projektbeschreibung:

Der Stadtgraben mit Stadtmauer ist eine besondere Qualität in der Stadt Spalt. Die Aufwertung und

Pflege dieser Flächen hat somit zentralen Stellenwert, um ein attraktives Angebot im Bereich der Frei-

und Grünflächen zu schaffen, die eine wichtige Rolle in der dicht bebauten historischen Altstadt

spielen, da sie den Ausgleich von Bebauung und Grünflächen im Kernbereich schaffen.

Durch einen Rundweg und ein einheitliches Konzept der Darstellung kann diese Qualität, um den

historischen Kern maßgeblich an Attraktivität gewinnen und den Übergang von steinernen, bebauten

Stadt in die grüne Landschaft schaffen.

2.3 Zugang zur Rezat auf der Bloiche / evtl. italienisches Restaurant

Situation:

Die Fränkische Rezat durchfließt die Stadt Spalt nördlich der historischen Altstadt und wird an dieser

Stelle nur durch die Brücke der Güsseldorfer Straße gequert. Zusätzlich gibt es an der Stadtmühle

eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Ein attraktiver Zugang zum Gewässer und eine weitere

Querung kann die Erlebbarkeit des Gewässers für die Stadtbewohner und Touristen erhöhen und die

Vernetzung der Kernstadt mit dem nördlich des Gewässers gelegenen Wohnviertel erhöhen. Da es

aktuell keine Möglichkeit gibt das Gewässer durch einen Zugang zu erleben, ist es von Nöten für

Bewohner wie Touristen einen attraktiven Zugang zum Gewässer zu entwickeln. Hierbei muss auch

der Faktor Aufenthaltsqualität hoch sein, da der Platz zum Verweilen einladen soll und auch als Ort für

Events genutzt werden soll. Dabei ist Ziel das Gewässer als Qualität zu begreifen statt als Bedrohung

durch Hochwasser.

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24 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Fränkische Rezat im Norden der Stadt Spalt

Das Gewässer als Qualität wird noch zu wenig genutzt

Projektbeschreibung:

Durch die Entwicklung einer weiteren Querung auf der Insel nördlich der Stadtmühle und Schaffung

eines Treffpunktes, zum Beispiel in Form eines Grillplatzes, kann die Aufenthaltsqualität am Gewässer

und im Norden des Stadtgrabens nachhaltig aufgewertet werden. Zudem steigt die Erlebbarkeit des

Gewässers. Durch Stufen mit Sitzgelegenheiten hinab zum Fluss kann es zur Attraktivierung des

gesamten Freiraumes kommen und Qualitäten erzeugt werden, die sich vor allem positiv auf die

Aufenthaltsqualität auswirken würden.

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25 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

2.4 Rezatweg und Querungen

Situation:

Der Fahrrad- und Wanderweg entlang der Rezat ist im Stadtgebiet Spalt noch nicht zur Gänze

hergestellt. An einer Stelle wird der Fahrradweg noch über einen Wiesenweg geführt und ist somit

gefährlich zu befahren. Dieser Lückenschluss ist unabdingbar, um das gesamte Potenzial des

Rezattalweges zu nutzen.

Projektbeschreibung:

Der Trend Fahrradfahren ist aktuell ungebrochen und wird durch die Entwicklung von E-Bikes

nochmals für eine breite Zielgruppe zugänglich. Ein gut ausgebautes Netz an Fahrradwegen und E-

Bike Infrastruktur ist somit eine Voraussetzung für die Entwicklung des Fahrradtourismus.

Die Strecke des Rezattalweges muss auf der gesamten Strecke gut befahrbar sein, damit Gäste

dieses Potenzial nutzen können. Zudem muss man über eine weitere Querung der Rezat

nachdenken, um den Fahrradverkehr abseits des Autoverkehrs zu lenken.

Abbildung – Rezattalfahrradweg I Quelle: Stadt Spalt

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26 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

2.5 Radwege zum See, Themenweg

Situation:

Die Fahrradwegverbindung der Stadt Spalt mit dem Brombachsee ist aktuell nicht attraktiv und führt

über den Zeugenberg der südlichen Frankenalb. Über die Weingarter Straße und den Kellerbuck führt

der Fahrradweg an der Straße nach Großweingarten, um dann auf der Hochfläche nach Osten über

die Flur nach Enderndorf zu führen. Ein breites Angebot an Wegen zwischen Stadt und See kann die

Verbindung nachhaltig verbessern.

Projektbeschreibung:

Um die Verknüpfung von Stadt und See für Fahrradfahrer zu verbessen, ist es von Nöten alternative

Wege zum See auszuweisen. Da der Zeugenberg eine starke trennende Wirkung hat und immer als

Hindernis zwischen Stadt und See liegt, müssen attraktive Wege mit Alternativen und Angeboten am

Wegesrand angeboten werden, um den Weg zu attraktiveren.

a.) E-Bikes:

Eine Verbindung über die Hagsbronner Straße, die Landkreisstraße RH13 und über die Freiherr-von-

Harsdorf-Straße wäre für die E-Bike fahrende Zielgruppe interessant, da sie eine kurze Verbindung

darstellt. Problematisch ist nur die Steigung, die bewältigt werden muss, um den Zeugenberg zu

überwinden. Zudem ist der Autoverkehr am Wochenende über diese Verbindung sehr hoch und somit

ein schnelles Vorankommen der Fahrradfahrer erwünscht, um nicht den Verkehr zu behindern. Durch

Fahrradschutzstreifen können die Fahrradfahrer geschützt werden und gleichzeitig die

Geschwindigkeit mit denen die Autos diese Straße befahren durch eine visuelle

Fahrbahnverkleinerung gesenkt werden. Zusätzlich ist eine Beschränkung auf Tempo 60 km/h für den

Kraftfahrzeugverkehr eine weitere Maßnahme, die diese Strecke attraktiver macht.

b.) Kombination:

Eine Kombination aus den bestehenden Wegen in Verbindung mit alternativen Routen, die sich

Besonderheiten des Stadtgebietes widmen, könnte zudem das Wegeangebot vervielfältigen und

attraktive Anreize setzen. Vor allem die Kulturlandschaft, die Aussichten in das Rezattal und in das

Fränkische Seenland können genutzt werden, um Wegeausweisungen und Alternativen auszuweisen.

c.) Über den Geißrücken:

Eine besondere Wegeführung wäre über den Geißrücken. Diese Wegeverbindung führt durch das Tal

des Hatzelbachs, vorbei an Hopfengärten und Weihern. Die Entwicklung eines Rastplatzes an den

Weihern ist ein weiteres Angebot, das vor allem die Landschaft erlebbar macht. Über den Geißrücken

führt der Weg steil durch den Wald, bis er bergab nach Keilberg führt, um dann entlang des

Gänsbachs zum Brombachsee zu führen. Entlang des Ufers kann man durch den Wald nach

Enderndorf fahren. Dieser Weg muss durch Angebote und Hinweise auf Besonderheiten beworben

werden, da er etwas länger ist. Neben dem Hinweisen auf Besonderheiten am Wegesrand muss auch

eine einheitliche Beschilderung entwickelt werden. Der Weg an sich besteht aber bereits.

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27 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Weiher

Ein Highlight am Wegesrand: Das Schlößla

Durch die attraktive Darstellung dieser Wegeverbindungen in der Stadt Spalt und in Enderndorf

können die Fahrradfahrer auf das Angebot hingewiesen werden. Auch die Ausschilderung der Wege

muss lückenlos vorhanden und einheitlich sein, genauso wie die Darstellung auf Karten und als

digitales Angebot. Ein gesamt städtisches Wegekonzept mit einheitlicher Beschilderung und

Information ist zu befürworten, um Konflikte zu vermeiden.

Abbildung – Alternative/Neue Fahrradwege Stadt-See

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28 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Abbildung – Angebote am Wegesrand, Aussichtspunkte

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29 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

2.6 Kulturlandschaft – Pflege

Situation:

Die Kulturlandschaft um Spalt weist noch immer persistente Strukturen der historischen Bearbeitung

auf. Vor allem durch den Hopfenanbau ist eine kleinteilige und vielfältige Kulturlandschaft entstanden,

die reizvolle Gegensätze erzeugt. Aktuell ist diese kleinteilige Landschaft gefährdet durch

Verbuschung. Um die Landschaft weiterhin offen und kleinteilig zu halten ist ein

Kulturlandschaftspflegeprogramm von Nöten.

Projektbeschreibung:

Landschaft ist Basis für den Tourismus und Naherholung aber auch für ein attraktives und

lebenswertes Lebensumfeld. Die Pflege der Landschaft muss deshalb einen hohen Stellenwert haben,

um diese Grundlage auch weiterhin zu erhalten. Vor allem die vielfältigen Hänge im Stadtgebiet sind

attraktive Kulturlandschaftselemente, die es zu pflegen gilt, um das Erscheinungsbild der Umgebung

auch für die Zukunft zu erhalten. Zusammen mit dem Landschaftspflegeverband und

Naturschutzverbänden können spezielle Förderprogramme entwickelt werden, um Anreize für

Landwirte zu setzen, diese Kulturlandschaft auch in Zukunft zu erhalten. Zusammen mit einem

umweltpädagogischen Konzept, z.B. durch einen Themenweg kann dieses spezielle Thema auch den

Gästen und der Bevölkerung kommuniziert werden, um auf die besondere Stellung dieser

hochwertigen Landschaft aufmerksam zu machen und Akzeptanz für die Maßnahmen zu bekommen.

Abbildung – Kulturlandschaftspflege

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30 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

2.7 Hopfengarten

Situation:

Der Museums-Hopfengarten liegt aktuell am Rand der historischen Altstadt, im Umfeld der Brauerei.

Er liegt auch auf der Route des Stadtrundgangs und wird bei Brauereiführungen besucht.

Möglicher neuer Standort

Museums-Hopfengarten an der Brauerei

Projektbeschreibung:

Der Museums-Hopfengarten liegt aktuell an der Brauerei eher versteckt am Rand der Altstadt. Durch

die Verlagerung in den Kontext des Hopfen Gut Museums und neuen Rezatparks könnte das Thema

Hopfen stärker ins Zentrum der Stadt Spalt rücken und weiterhin als Alleinstellungsmerkmal genutzt

werden. Zudem wäre die Wahrnehmung des Museums-Hopfengarten an dieser Stelle stärker. Folge

wären eine stärkere Identifikation mit dem Hopfenanbau durch die Bevölkerung und eine bessere

Kenntnisnahme der Gäste des Hopfen Gut Museums. Zusammen mit umweltpädagogischen

Erläuterungen zur Kulturlandschaft könnte der Museums-Hopfengarten an diesem neuen Standort

eine stärkere Rolle in der Stadt Spalt spielen.

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31 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

2.8 Bahnhofstraße – Plätze und Bäume

Situation:

Die Bahnhofsstraße hat aktuell nur geringe Aufenthaltsqualität. Die Qualität für Fußgänger und

Radfahrer leidet unter der breiten Fahrbahn und der nicht gestalteten Randbereiche. Zudem ist die

Kreuzungssituation an der südlichen Einfahrt in die historische Altstadt von

Bahnhofstraße/Hauptstraße, Weingarter Straße und Albrecht-Achilles-Straße aktuell nicht

zufriedenstellend. Der Straßenraum ist wenig geordnet und ist weist keinerlei Eintrittsfunktion in die

historische Altstadt auf.

Aufzuwertender Platz

Stärkere Integration des Platzes wünschenswert

Durch Grünstrukturen aufzuwertender Bereich

Platzgestaltung notwendig

Eine einseitige Baumreihe wäre eine Qualitätssteigerung

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32 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Projektbeschreibung:

Durch das Entwickeln von Platzsituationen in der Bahnhofstraße kann eine Verbesserung der

Attraktivität stattfinden.

In der Bahnhofstraße 6 kann man im Vorfeld des giebelständigen Gebäudes eine kleine Platzsituation

herstellen. Gegenüber im Umfeld der Kirche kann die Platzsituation ebenso aufgewertet werden und

stärker in den öffentlichen Raum greifen. Eine größere Situation eröffnet sich am alten Bahnhof. Durch

die Aufwertung dieser Plätze kann der Eintritt aber auch das Verlassen der Stadt Spalt aufgewertet

werden und eine Örtlichkeit für Veranstaltungen geschaffen werden.

Der Kreisverkehr an der Kreuzung Hauptstraße, Bahnhofstraße und Weingarter Straße muss als ein

attraktiver Eintritt in die Altstadt gestaltet werden, um neben der verkehrlichen Funktion auch einen

Beitrag zum attraktiven Öffentlichen Raum zu leisten und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Vor

allem durch grüne Strukturen kann dieser Raum nachhaltig attraktiver werden.

2.9 Hans-Gruber-Keller

Situation:

Aktuell gibt es in Spalt keinen Biergarten oder ein Angebot von Gastronomie mit größerem

Außenbereich. Vor allem in Zusammenhang mit Rad- und Wandertouristen ist dieses Defizit

schwerwiegend, da eine Gastronomie am Wegesrand zumeist ein attraktives Angebot darstellt und

nachgefragt werden würde.

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33 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Ehemalige gastronomische Einrichtung

Biergartensituation unter Bäumen

Projektbeschreibung:

Ein Biergarten kann das gastronomische Angebot in Spalt maßgeblich aufwerten. Die Reaktivierung

des Hans-Gruber-Kellers kann solch ein Angebot darstellen. Vor allem die Lage über der Stadt Spalt

mit attraktiven Blickbeziehungen und an Fahrrad- und Wanderwegen macht diesen Standort

interessant. Das Thema Hopfen und Bier im Freien wird im Kontext Gastronomie, Genuss und

Konsum in Spalt noch zu wenig dargestellt und angeboten.

Ein attraktives Konzept, vor allem in Zusammenarbeit mit der Spalter Brauerei kann hier ein

Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Spalt erzeugen und ein gastronomisches Angebot am

Wegesrand.

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34 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

2.10 Observatorium

Situation:

Der Ausblick auf den Brombachsee kann von der Kuppe des Zeugenberg aus gut erlebt werden.

Hierfür wurden bereits übergroße Liegestühle errichtet, die auch stark nachgefragt sind. Ein weiteres

Potenzial ist der nächtliche Sternenhimmel, der vor allem in ländlichen, dünner besiedelten Regionen

gut zu begutachten ist, da es dort weniger störende Lichtquellen gibt.

Standort für das Observatorium

Blick auf den Brombachsee

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35 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

Projektbeschreibung:

Den nächtlichen Ausblick auf den Sternenhimmel als Potenzial verstehen und erlebbar machen, ist

Ziel dieses Projektes. Als Standort bietet sich das Umfeld der übergroßen Liegestühle perfekt an.

Neben den Liegestühlen sollte aber auch Liegeflächen bereitgestellt werden von denen man aus den

Sternenhimmel betrachten kann. Um das Angebot zu vervollständigen, sollte auch eine Tafel, mit

sanfter Beleuchtung (evtl. solarbetrieben) aufgestellt werden, die den nächtlichen Himmel erläutert.

Alternativ oder zusätzlich würde sich eine App mit Sternenkarten anbieten, die aktiv beworben wird,

damit Gäste auf dieses Angebot aufmerksam werden.

2.11 Flowtrail – Mountainbike

Situation:

Das Thema Radfahren ist noch immer ein Trendthema, das sich auch in Zukunft einer steigenden

Anhängerschaft erfreuen wird. Vor allem durch die Technologie der E-Bikes kann eine breitere

Zielgruppe angesprochen werden.

Auch das Thema Mountainbike und E-Mountainbike ist ein wachsender Mark. Hierbei ist zu beachten,

dass Konflikte zwischen Land- und Forstwirtschaft, Umweltschutz und andere Nutzern vor allem von

Wegen auftreten können, da die Mountainbiker meist auf Wanderwegen fahren oder Strecken selbst

anlegen. Um diesen Konflikt zu umgehen macht es Sinn Strecken für die Mountainbike Nutzung zu

öffnen bzw. hochwertige Trails zu errichten.

Eine einfache Variante sind Flowtrails, da keine größeren Eingriffe in die Strecken gemacht werden

müssen. Trotzdem ist es von Nöten Nutzer und Inhaber der Flächen zusammenzubringen und somit

Konfliktpotenzial von Anfang an zu umgehen.

Projektbeschreibung:

Errichten einer Flowtrail Mountainbikestrecke im Spalter Stadtgebiet. Vorzugsweise auf kommunalem

Grund im Forst, um Konflikte mit Privatbesitzern ausschließen zu können. Zusammenarbeit mit

lokalen und regionalen Mountainbikevereinen, Jagdgenossenschaften, Land-, Forstwirtschaft und

anderen Interessenverbänden z.B. Wandervereinen und Naturschutzverbänden, um Konflikte von

Anfang an zu entgehen. Bewerbung der Strecke in der Region und Zusammenarbeit mit anderen

Kommunen.

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2.12 Südlicher Themenweg

Situation:

Ein hochwertiger Themenweg, der die Landschaft um Spalt erläutert, besteht bereits. Ein weiteres

Angebot im Süden, der sich der Kulturlandschaft und ihrer Entstehung widmet könnte im Süden im

Umfeld von Enderndorf entstehen.

Projektbeschreibung:

Die hochwertige Kulturlandschaft und ihre Entstehung erläutern, soll Aufgabe dieses Weges sein. Die

Ausblicke auf den Brombachsee können dazu genutzt werden, die wasserwirtschaftlichen

Überlegungen für die Errichtung der Seen zu erläutern. Forstflächen, die durchwandert werden,

können dazu dienen den Aufbau des Forstes zu erläutern und an Wegen über die Flur können die

Besonderheiten und Produkte der lokalen Landwirtschaft erklärt werden. Neben einem attraktiven

Wanderangebot mit Edutainment soll auch das Verständnis für die Umwelt auf anschauliche Weise

gefördert werden.

2.13 Marketing und Kulturvierung Gartenkultur Spalt

Situation:

Die Gartenanlagen, öffentliche wie private, leisten in der Stadt Spalt einen großen Anteil zur hohen

Lebensqualität und zum attraktiven Stadtbild. Diese Grünflächen bieten einen Gegensatz zu den

engen Gassen der historischen Stadt, da sie durch Freiflächen die Atmosphäre in der Stadt auflockern

und Ruheinseln schaffen.

Bürgergarten hinter dem Rathaus

Apothekergarten

Projektbeschreibung:

Die besonderen Highlights der Gärten in der Stadt Spalt zusammen stärker vermarkten und als

Qualität darstellen. Weiterhin zusammen mit der Bevölkerung pflegen, um die Identifikation mit diesen

Flächen zu stärken und Events um diese Flächen aufbauen, um eine stärkere Außenwirkung zu

erzeugen.

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37 SEK Stadt Spalt – Handlungsfeld Landschaft und Freiraum – WGF Landschaft Nürnberg

2.14 Urban Gardening – Krautgärten

Situation:

Aktuell bietet die enge Altstadt nur wenig Freiraum für die Bewohner. Zwar sind die hochwertigen

städtischen Gärten ein hochwertiges Angebot, doch bieten sie keine Möglichkeit für die persönliche

Entfaltung.

Kleiner Kräutergarten

Krautgarten an der Stadtmauer

Projektbeschreibung:

Um vor allem den Bewohnern der Altstadt grüne Freiräume zu bieten, könnten Krautgärten durch

Urban Gardening bewirtschaftet werden. Dabei würde die traditionelle Gartenform der Krautgärten

zusammen von der Bevölkerung gepflegt werden. Somit steigt die Identifikation der Bevölkerung und

die Verantwortung für diese Fläche und ein Gemeinschaftsgefühl entsteht, da das gemeinsame

bearbeiten dieser Flächen im Vordergrund steht. Schrebergärten würden eher die individuelle

Bewirtschaftung fördern. Die gemeinsame Gestaltung ist somit im Zentrum des Projektes.

Die Flächen sollten gestaltet bzw. abgesteckt und die Beete vorgegeben sein, damit ein hochwertiges,

attraktives Angebot und Aussehen gewährleistet ist, das nachhaltig die Bewohner interessiert und

trotzdem schön anzusehen ist.