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ST.VITHER ZEITUNG Die St. Vither Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und zwar dienstags, donnerstags und samstags mit den Beilagen „Sport und Spiel", „Frau und Familie" und „Der praktische Landwirt" TELEFON N r. 2 81 9 3 Druck und Verlag : M. Doepgen-Beretz, St. Vith, Hauptstraße 58 und Malmedyer Straße 19 / Handelsregister Verviers 29259 Postscheck-Konto Nummer 589 95 / Einzelnummer 2 Francs dummer 45 St.Vith, Donnerstag, den 19. April 1962 8. lahrgang Karfreifag Gelitten unter Pontius Pilatus Als der Prokurator Pontius Pilatus am frühen Morgen des 14. Tages Ni- an im Jahre 31 aus dem Schlaf ge- fältelt wurde, weil dringende Amts- aeschäfte es verlangten, ahnte er nicht, was ihm dieser Tag noch brin- gen sollte. Er hatte keine Ahnung, daß die Ereignisse dieses Tages den Grund dafür geben würden, daß fort- an, solange die Erde besteht, sein Name täglich von Millionen Menschen genannt würde, daß viele Millionen Menschen in mehr als tausend Spra- chen bekennen würden: "Gelitten un- ter Pontius Pilatus . . ." Sein Na- me der Name eines heidnischen, .-ö- mischen Verwaltungsbeamten mit recht zweifelhaftem Charakter würde nun zusammen mit dem Namen des Gottessohnes und M a r i a , der J u n g f r a u i m Credo durch,die Jahrtausende ge- hen. In jungen Jahren hatte Pilatus im römischen Heer am Rhein gegen die Germanen gekämpft, später war er in den diplomatischen Dienst gegan- gen. Eine Heirat über seinen Stand - seine Frau Claudia Procula war eine Enkelin des großen Kaisers Au- gustus — hatte seine Karriere be- schleunigt. Nun war er schon fünf Jahre lang höchster Verwaltungs-Be- amter dieser Provinz. Charakterlich war er nicht besser und nicht schlech- ter als seine Kollegen. Daß er bestechlich war, unterschied ihn nicht von anderen Beamten in den entlegenen Provinzen. Man ging von der Hauptstadt Rom mit ihrem glänzenden, aber auch entsprechend kostspieligen Leben nur in solch ab- gelegene Gegenden, wenn die Schul- den zu hoch geworden waren. Dort war die Gelegenheit gegeben, sich fi- nanziel zu sanieren. Pilatus weilte . nicht gern in Jeru- salem, die Stadt war ihm zu heiß und N staubig. Sonst wohnte er in sei- ner Villa am Strand des Mittelmeeres. N "r zu Amtstagen und an hohen festlagen, wenn sich die Massen des unterdrückten Volkes in der Haupt- s, adt zusammenballten, zog er hinauf y nd nahm Wohnung in seinem Am1s- äeba'ude, in der Burg Antonia, ober- halb des Tempels. ( An jenem Morgen also wurde er nerausgerufen, man führte ihm einen kesselten Mann vor und überreich- em die Anklageschrift. Die Anklä- ger, der Hohe Rat des jüdischen Vo|- es, blieben vor der Freitreppe ste- hen. Sie wollten nicht rituell unrein "erden, wenn sie in dieses heidni- scl, e Haus gingen, besonders jetzt "'W, am Vortage ihres höchsten Fe- s 'es. So mußte nun Pilatus bei der Verhandlung hin- und herpendeln, bald mit dem Angeklagten drinnen 'H Hause sprechen, bald von der ho- en Tre PPe hinunter zu den Volks- gütern. Von vornherein war ihm bewußt, «»dieser Prozeß eine Sache war, die N nur Unannehmlichkeiten bringen °nnte. Aber ein alter Beamter weiß |' w i e man sich in einem solchen * verhalten muß. "Dafür bin ich d ICnt zuständig!" — "Gotteslästerung as 9eht mich nichts an. Religiöse Gelegenheiten sind nicht in mein to-u" D a f ü r s e i d i h r s e l b e r z u s n i n " 9 ; lh r Herren vom Hohen Rat! ,W |r dürfen niemanden töten." 'ebe^"" °' en a r m e n Möschen Abe r gerade das wollte sie nicht. Ant?"" ^ a m e n s i e m ' t dem zweiten nKla 9epunkt. "Politisch", so dachten sie, "politisch kann man immer am besten jemanden verdächtigen. Also: Er ist ein Hochverräter, Revolutionär, eine Gefahr für Rom." Darüber konnte Pilatus nur lächeln. Wenn er einen Hochverräter oder Revolutionär hätte haben wollen, dann brauchte er nicht zu warten bis sie selber ihm einen brachten. Seine Geheimpolizei, seine Spitzel u. Spione funktionierten glänzend! Wä- re der Mann wirklich ein Hochverrä- ter, er, Pilatus, hätte es längst ge- RKAUFT. wüßt! Aber die Anklage war nun mal gestellt, nun mußte er pro forma die Sache auch untersuchen. "Bist du ein König?" Der Gottessohn antwortete ihm: "Du sagst es, ich bin ein König. Doch mein Reich ist nicht von diesfer Welt. Wer aus der Wahrheit ist, der' höret meine Stimme." Spricht Pilatus zu ihm: "Was ist Wahrheit?" Ein Reich, das nicht von dieser Welt ist, ein Mensch, der für die Wahrheit auftreten und zeugen will — da kann ein Pilatus nur-die Schulter zucken. Hoffnungslose Träumer und Phantas- ten sind das doch, merkwürdige Fa- natiker, sowohl die da draußen ste- hen und einen Menschen an den Gal- gen liefern wollen, und auch dieser seltsame Mensch hier drinnen. Die streiten sich und wollen sich gegen-, seitig umbringen wegen "Gott", .we- gen der "Gerechtigkeit", wegen der "Wahrheit". Darüber war er, Pilatus, schon längst hinaus. Dafür war er schon viel zuviel in der Welt herumgekommen, hatte als Soldat und Offizier Blut flie- ßen sehen und selbst Blut vergossen hatte als Beamter und Diplomat ge- nug erlebt, Intrigen, Ungerechtigkei- ten und feierliche Staatsverträge, um nicht zu wissen, daß es in dieser Welt eben nicht auf Gerechtigkeit und Wahrheit ankommt, sondern allein auf die Macht. Wer die Macht hat, der hat auch das Recht auf seiner Seite und die Wahrheit. Aber es war doch unangenehm, daß man bald am frühen Morgen ein Todesurteil bestätigen sollte, noch da- zu, wo man wußte, daß dafür eigent- lich kein Grund vorlag. Zwar hatte man sich im Laufe der Jahre eine ent- sprechend dicke Haut zulegen müssen Das gehört nun mal zu solchem Amt. Sollte dieser Mann wirklich völlig unschuldig sein und trotzdem den Weg zum Kreuz antreten — deshalb würde ein Pilatus doch ruhig schla- fen können. Aber halt haben die Juden da draußen nicht etwas da- von gesagt, daß dieser Mann aus dem Norden, aus Galiläa stamme? Dann wäre ja doch ein anderer zu- ständig. In Galiläa sitzt doch, von den Römern eingesetzt, so eine Schat- tenfigur, der Klein-König Herodes. Dem haben wir sogar, das Recht zu- gestanden, Todesurteile zu fällen. Au- ßerdem weilt Herodes an diesen Fest- tagen sicherlich auch in der Haupt- stadt. Na also, jetzt haben wir doch jemanden gefunden, dem wir diesen unangenehmen Fall zuschieben kön- nen. Erleichterung bei Pilatus. Kurze Zeit später wird der Gefangene aber schon zurückgebracht, mit besten Grü- ßen von Herodes. Der hatte ihm nur ein weißes Gewand anlegen lassen. Damit kennzeichnete man sonst Un-. zurechnungsfähige, Geisteskranke. Das war eine Empfehlung an Pilatus: "Wir beide sind uns einig, dieser Jesus von Nazareth ist nicht ernst zu nehmen." Und draußen standen immer noch, oder schon wieder, die hartnäckigen Volksvertreter. Pilatus mußte sich al- so etwas anderes einfallen lassen, um sich, aus dieser Affäre zu ziehen. Er erinnerte sich an. die alte Sitte der Passah-Amnestie. Man hatte für die- sen Zweck schon einen Verbrecher bereitgestellt. Barabas mit Namen.; Der Mann war nicht so ungefährlich wie dieser Jesus in dem weißen Spott gewand. Er war ein Partisan, ein Führer der Untergrundbewegung. Wenn man Barabas und daneben Je- sus von Nazareth dem Volke zur Wahl stellte — soviel natürlichen Rechts- sinn werden die Leute da unten doch haben, daß sie Jesus wählen. Da aber schrie der ganze Haufen und sprach: "Hinweg mit diesem und gib uns Barabas los." "Was soll ich denn mit Jesus ma- chen?" Sie sprachen alle: "Laß ihn kreu- zigen." "Was soll ich denn machen mit Je- sus, von dem. gesagt wird, er sei Christus?" Die Frage war dem Pila- tus gestellt. Er hat sie nicht beant- wortet. Er ist ihr ausgewichen. Una darum mußte Christus sterben. An jenem Karfreitag hatte der Weg'des Christus den Weg des Pilatus gekreuzt Aber Pilatus hatte versagt. Pilatus stand ganz dicht vor der offenen Tür. Aber die Tür fiel vor ihm ins Schloß. Von da erfahren wir nicht mehr viel von ihm. Außerbibliche Be- richte erzählen, daß ihm all seine di- plomatischen Kniffe- am Ende doch nichts nützten. Er fiel in Ungnade am kaiserlichen Hof, wurde strafversetzt und schließlich seines Amtes entho- ben. Später soll er durch Selbstmord aus dem Leben geschieden sein, in- dem er sich im Bade die Pulsadern aufschneiden ließ. "Gelitten unter Pontius Pilatus" be- kennen wir noch heute mit der ge- samten Christenheit auf Erden. Hat Pilatus Schuld? Wenn er Schuld hat, dann haben wir auch Schuld. Pilatus hat nichts Außergewöhnliches getan. Er hat den Dornengekrönten nicht ge- haßt. Er gehört mit zu der großen Zahl der Wohwollend-Inaktiven. Er war der Entscheidung ausgewichen, Das war, ist und bleibt die Frage des Karfreitags: „Was machts du mit Je- sus, von dem gesagt wird, er sei Christus?" Die sowjetisch-amerik. Berlin-Besprechungen Washington. Die sowjetisch-amerikani- schen Berlin-Besprechungen sind in Washington unter denkbar ungünsti- gen Voraussetzungen wiederaufge- nommen worden. Der neue Sowjet- botschafter Bobrynin suchte US-Au- ßenminister Rusk im State Departe- ment auf, als Washingtoner Regie- rungsbeamte sich noch immer mit den Bonner Veröffentlichungen über west- liche Meinungsverschiedenheiten in der Berlin-Politik beschäftigten. Das Bekanntwerden der amerikani- schen Vorschläge hat die Verhand- lungsposition der USA nach Ansicht Washingtoneir Regierungsbeamter er- heblich erschwert. Zweck der Unterredung zwischen Rusk und Dobrynin soll es zunächst sein, das Verfahren für die vierte Run de der Berlin-Gespräche festzulegen. Politische Kreise Washingtons erwar- ten nicht, daß die beiden Gesprächs- partner schon zu Beginn, tief: in Sub- stanzfragen des Berlin-Problems ein- treten werden. Auf amerikanischer Seite ist auch nicht daran gedacht, bei diesem Gespräch der Sowjetunion ir- gendwelche schriftliche Vorschläge vorzulegen. Das erste Gespräch zwi- schen Rusk und Dobrynin sollte unter vier Augen geführt werden. Unmittelbar vor den neuen Sondie- rungsgesprächen haben Sprecher der US-Regierung in Washington versi- chert, daß Washington nicht an eine Anerkennung der Regierung der So- wjetzone und an eine Verringerung der Truppen in Westberlin denke. Der Westen, so erläuterte der stell- vertretende Außenminister Ball in ei- ner Fernsehsendung, bemühe sich, in sehr beschränktem Rahmen" einen Modus vivendi zu finden. US-Außenminister Dean Rusk und der sowjetische Botschafter in Was- hington, Dobrynin, sind nach dem ersten Gespräch übereingekommen, in nächster Zeit ein zweites Ge- spräch über Berlin in Washington zu führen. Dobrynin teilte dies mit, als er das State Departement in Was- hington verließ. Ein Termin für das neue Gespräch ist noch nicht fest- gesetzt worden. US-Dementi zur Frage der westlichen Truppenstärke in Berlin Als völlig falsch bezeichnete der Sprecher des amerikanischen Außen- ministeriums gestern eine Presse-In- formation, derzufolge die Regierung der USA eine Herabsetzung der west- lichen Truppenstärke in West-Berlin von 12.500 auf 9.000 Mann im Rah- men einer Regelung des Berlih-Pro- blemes mit der Sowjetunion angeregt habe. Es sei von den Vereinigten Staa- ten kein Vorschlag dieser Art ge- macht worden, i In den offiziellen amerikanischen Kreisen zeigt man sich erstaunt dar- über, daß die Bonner Korresponden- ten-Meldung „zuverlässigen Kreisen" zugeschrieben wurde und man be- merkt dazu, jede Person, die sich ihrer Verantwortung bewußt sei, hät- te von der Veröffentlichung dieser Information, die geeignet sei, die Mo- ral der Berliner Bevölkerung zu un- tergraben. Abstand nehmen müssen. . A u f der Außenministerkonferenz der vier Großmächte des Jahres 1959 in Genf sei zwar im Rahmen einer Lösung des Deutschland-Problems die Zustimmung zu einer Herabsetzung der westlichen Truppenstärke in Er- wägung gezogen worden, aber der sowjetische Außenminister Gromyko habe die westlichen Vorschläge verworfen und die USA und ihre Verbündeten erklärten anschließend, sie hielten sich an ihren Vorschlag nicht mehr gebunden. Minister Segers in Bonn Der belgische Verteidigungsminister P.W. Segers wurde in Bonn von sei- nem deutschen Kolfegen F.J. Strauß zu einer mehrstündigen Unterre- dung über gemeinsame militärische Fragen empfangen. Auf unserm Bild schreitet Segers, gemeinsam mit dem deutschen General Schnetz die Front der Ehrenwache ab.

ST.VITHER ZEITUNG - arch93.arch.bearch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955_1964/1962/...- seine Frau Claudia Procula war eine Enkelin des großen Kaisers Au-gustus

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ST.VITHER ZEITUNG Die St. Vither Zeitung erscheint dreimal wöchentlich und zwar dienstags, donnerstags und samstags mit den Beilagen „Sport und Spiel", „Frau und Familie" und „Der praktische Landwirt" T E L E F O N N r. 2 81 9 3

Druck und Verlag : M. Doepgen-Beretz, St. Vith, Hauptstraße 58 und Malmedyer Straße 19 / Handelsregister Verviers 29259 Postscheck-Konto Nummer 589 95 / Einzelnummer 2 Francs

dummer 45 St .Vi th , Donnerstag, den 19. A p r i l 1962 8. lahrgang

K a r f r e i f a g Gelitten unter Pontius Pilatus

Als der Prokurator Pontius Pilatus am frühen Morgen des 14. Tages Ni-an im Jahre 31 aus dem Schlaf ge­fältelt wurde, weil dringende Amts-aeschäfte es verlangten, ahnte er nicht, was ihm dieser Tag noch brin­gen sollte. Er hatte keine Ahnung, daß die Ereignisse dieses Tages den Grund dafür geben würden, daß fort­an, solange die Erde besteht, sein Name täglich von Mil l ionen Menschen genannt würde, daß viele Mil l ionen Menschen in mehr als tausend Spra­chen bekennen würden: "Gelitten un­ter Pontius Pilatus . . ." Sein Na­me der Name eines heidnischen, .-ö-mischen Verwaltungsbeamten mit recht zweifelhaftem Charakter würde nun zusammen mit dem Namen des Gottessohnes und Maria, der Jungfrau im Credo durch,die Jahrtausende ge­hen.

In jungen Jahren hatte Pilatus im römischen Heer am Rhein gegen die Germanen gekämpft, später war er in den diplomatischen Dienst gegan­gen. Eine Heirat über seinen Stand - seine Frau Claudia Procula war eine Enkelin des großen Kaisers Au-gustus — hatte seine Karriere be­schleunigt. Nun war er schon fünf Jahre lang höchster Verwaltungs-Be­amter dieser Provinz. Charakterlich war er nicht besser und nicht schlech­ter als seine Kollegen.

Daß er bestechlich war, unterschied ihn nicht von anderen Beamten in den entlegenen Provinzen. Man ging von der Hauptstadt Rom mit ihrem glänzenden, aber auch entsprechend kostspieligen Leben nur in solch ab-gelegene Gegenden, wenn die Schul­den zu hoch geworden waren. Dort war die Gelegenheit gegeben, sich f i ­nanziell zu sanieren.

Pilatus weilte . nicht gern in Jeru­salem, die Stadt war ihm zu heiß und N staubig. Sonst wohnte er in sei­ner Villa am Strand des Mittelmeeres. N"r zu Amtstagen und an hohen festlagen, wenn sich die Massen des unterdrückten Volkes in der Haupt-s,adt zusammenballten, zog er hinauf ynd nahm Wohnung in seinem Am1s-äeba'ude, in der Burg Antonia, ober­halb des Tempels.

( An jenem Morgen also wurde er nerausgerufen, man führte ihm einen kesselten Mann vor und überreich­e m die Anklageschrift. Die Anklä­ger, der Hohe Rat des jüdischen Vo|-es, blieben vor der Freitreppe ste­

hen. Sie wollten nicht rituell unrein "erden, wenn sie in dieses heidni-scl,e Haus gingen, besonders jetzt "'W, am Vortage ihres höchsten Fe-s'es. So mußte nun Pilatus bei der Verhandlung hin- und herpendeln, bald mit dem Angeklagten drinnen 'H Hause sprechen, bald von der ho-

e n T r ePPe hinunter zu den Volks­gütern.

Von vornherein war ihm bewußt, «»dieser Prozeß eine Sache war, die N nur Unannehmlichkeiten bringen °nnte. Aber ein alter Beamter weiß

| ' w i e man sich in einem solchen * verhalten muß. "Dafür bin ich

dI C n t zuständig!" — "Gotteslästerung a s 9eht mich nichts an. Religiöse Gelegenheiten sind nicht in mein

to-u" D a f ü r s e i d i h r s e l b e r z u s n i n " 9 ; l h r Herren vom Hohen Rat!

,W | r dürfen niemanden töten."

'ebe^"" ° ' e n a r m e n M ö s c h e n A b e r gerade das wol l te sie nicht.

Ant?"" ^ a m e n s i e m ' t dem zweiten n K l a9epunkt. "Politisch", so dachten

sie, "politisch kann man immer am besten jemanden verdächtigen. Also: Er ist ein Hochverräter, Revolutionär, eine Gefahr für Rom."

Darüber konnte Pilatus nur lächeln. Wenn er einen Hochverräter oder Revolutionär hätte haben wol len, dann brauchte er nicht zu warten bis sie selber ihm einen brachten. Seine Geheimpolizei, seine Spitzel u. Spione funktionierten glänzend! Wä­re der Mann wirkl ich ein Hochverrä­ter, er, Pilatus, hätte es längst ge-

R K A U F T .

wüßt! Aber die Anklage war nun mal gestellt, nun mußte er pro forma die Sache auch untersuchen.

"Bist du ein König?"

Der Gottessohn antwortete ihm: "Du sagst es, ich bin ein König. Doch mein Reich ist nicht von diesfer Welt. Wer aus der Wahrheit ist, der' höret meine Stimme."

Spricht Pilatus zu ihm: "Was ist Wahrheit?" Ein Reich, das nicht von dieser Welt ist, ein Mensch, der für die Wahrheit auftreten und zeugen wi l l — da kann ein Pilatus nur -d ie Schulter zucken. Hoffnungslose Träumer und Phantas­ten sind das doch, merkwürdige Fa­natiker, sowohl die da draußen ste­hen und einen Menschen an den Gal­gen liefern wol len, und auch dieser seltsame Mensch hier dr innen. Die streiten sich und wol len sich gegen-, seitig umbringen wegen "Gott" , .we­gen der "Gerechtigkeit", wegen der "Wahrheit" .

Darüber war er, Pilatus, schon längst hinaus. Dafür war er schon viel zuviel in der Welt herumgekommen, hatte als Soldat und Offizier Blut f l ie­ßen sehen und selbst Blut vergossen hatte als Beamter und Diplomat ge­nug erlebt, Intrigen, Ungerechtigkei­ten und feierliche Staatsverträge, um nicht zu wissen, daß es in dieser Welt eben nicht auf Gerechtigkeit und Wahrheit ankommt, sondern allein auf die Macht. Wer die Macht hat, der hat auch das Recht auf seiner Seite und die Wahrheit.

Aber es war doch unangenehm, daß man bald am frühen Morgen ein Todesurteil bestätigen sollte, noch da­zu, w o man wußte, daß dafür eigent­lich kein Grund vorlag. Zwar hatte man sich im Laufe der Jahre eine ent­sprechend dicke Haut zulegen müssen Das gehört nun mal zu solchem Amt . Sollte dieser Mann wirkl ich völ l ig unschuldig sein und trotzdem den Weg zum Kreuz antreten — deshalb würde ein Pilatus doch ruhig schla­fen können. Aber halt — haben die Juden da draußen nicht etwas da­

von gesagt, daß dieser Mann aus dem Norden, aus Galiläa stamme? Dann wäre ja doch ein anderer zu­ständig. In Galiläa sitzt doch, von den Römern eingesetzt, so eine Schat­tenfigur, der Klein-König Herodes. Dem haben w i r sogar, das Recht zu­gestanden, Todesurteile zu fäl len. Au­ßerdem wei l t Herodes an diesen Fest­tagen sicherlich auch in der Haupt­stadt. Na also, jetzt haben wi r doch jemanden gefunden, dem wi r diesen unangenehmen Fall zuschieben kön­nen. Erleichterung bei Pilatus. Kurze Zeit später w i rd der Gefangene aber schon zurückgebracht, mit besten Grü­ßen von Herodes. Der hatte ihm nur ein weißes Gewand anlegen lassen. Damit kennzeichnete man sonst Un-. zurechnungsfähige, Geisteskranke. Das war eine Empfehlung an Pilatus: "Wir beide sind uns einig, dieser Jesus von Nazareth ist nicht ernst zu nehmen."

Und draußen standen immer noch, oder schon wieder, die hartnäckigen Volksvertreter. Pilatus mußte sich al­so etwas anderes einfallen lassen, um sich, aus dieser Affäre zu ziehen. Er erinnerte sich an. die alte Sitte der Passah-Amnestie. Man hatte für die­sen Zweck schon einen Verbrecher bereitgestellt. Barabas mit Namen.; Der Mann war nicht so ungefährlich wie dieser Jesus in dem weißen Spott gewand. Er war ein Partisan, ein Führer der Untergrundbewegung. Wenn man Barabas und daneben Je­sus von Nazareth dem Volke zur Wahl stellte — soviel natürlichen Rechts­sinn werden die Leute da unten doch haben, daß sie Jesus wählen. Da aber schrie der ganze Haufen und sprach: "Hinweg mit diesem und gib uns Barabas los."

"Was soll ich denn mit Jesus ma­chen?"

Sie sprachen alle: "Laß ihn kreu­zigen."

"Was soll ich denn machen mit Je­sus, von dem. gesagt w i rd , er sei Christus?" Die Frage war dem Pila­tus gestellt. Er hat sie nicht beant­wortet. Er ist ihr ausgewichen. Una darum mußte Christus sterben. An jenem Karfreitag hatte der Weg 'des Christus den Weg des Pilatus gekreuzt Aber Pilatus hatte versagt. Pilatus stand ganz dicht vor der offenen Tür. Aber die Tür f iel vor ihm ins Schloß. Von da erfahren wir nicht mehr viel von ihm. Außerbibliche Be­richte erzählen, daß ihm all seine di­plomatischen Kniffe- am Ende doch nichts nützten. Er fiel in Ungnade am kaiserlichen Hof, wurde strafversetzt und schließlich seines Amtes entho­ben. Später soll er durch Selbstmord aus dem Leben geschieden sein, in­dem er sich im Bade die Pulsadern aufschneiden ließ.

"Gelitten unter Pontius Pilatus" be­kennen w i r noch heute mit der ge­samten Christenheit auf Erden. Hat Pilatus Schuld? Wenn er Schuld hat, dann haben w i r auch Schuld. Pilatus hat nichts Außergewöhnliches getan. Er hat den Dornengekrönten nicht ge­haßt. Er gehört mit zu der großen Zahl der Wohwollend-Inaktiven. Er war der Entscheidung ausgewichen, Das war, ist und bleibt die Frage des Karfreitags: „Was machts du mit Je­sus, von dem gesagt w i r d , er sei Christus?"

Die sowjetisch-amerik. Berlin-Besprechungen Washington. Die sowjetisch-amerikani­schen Berlin-Besprechungen sind in Washington unter denkbar ungünsti­gen Voraussetzungen wiederaufge­nommen worden. Der neue Sowjet­botschafter Bobrynin suchte US-Au­ßenminister Rusk im State Departe­ment auf, als Washingtoner Regie­rungsbeamte sich noch immer mit den Bonner Veröffentl ichungen über west­liche Meinungsverschiedenheiten in der Berlin-Politik beschäftigten.

Das Bekanntwerden der amerikani­schen Vorschläge hat die Verhand­lungsposition der USA nach Ansicht Washingtoneir Regierungsbeamter er­heblich erschwert.

Zweck der Unterredung zwischen Rusk und Dobrynin soll es zunächst sein, das Verfahren für die vierte Run de der Berlin-Gespräche festzulegen. Politische Kreise Washingtons erwar­ten nicht, daß die beiden Gesprächs­partner schon zu Beginn, tief: in Sub­stanzfragen des Berlin-Problems ein­treten werden. Auf amerikanischer Seite ist auch nicht daran gedacht, bei diesem Gespräch der Sowjetunion ir­gendwelche schriftliche Vorschläge vorzulegen. Das erste Gespräch zwi ­schen Rusk und Dobrynin sollte unter vier Augen geführt werden.

Unmittelbar vor den neuen Sondie-rungsgesprächen haben Sprecher der US-Regierung in Washington versi­chert, daß Washington nicht an eine Anerkennung der Regierung der So­wjetzone und an eine Verringerung der Truppen in Westberlin denke. Der Westen, so erläuterte der stell­vertretende Außenminister Ball in ei­ner Fernsehsendung, bemühe sich, in sehr beschränktem Rahmen" einen Modus vivendi zu f inden.

US-Außenminister Dean Rusk und der sowjetische Botschafter in Was­hington, Dobrynin, sind nach dem ersten Gespräch übereingekommen,

in nächster Zeit ein zweites Ge­spräch über Berlin in Washington zu führen. Dobrynin teilte dies mit, als er das State Departement in Was­hington verl ieß. Ein Termin für das neue Gespräch ist noch nicht fest­gesetzt worden.

US-Dementi zur Frage der westlichen Truppenstärke in Berlin

Als völ l ig falsch bezeichnete der Sprecher des amerikanischen Außen­ministeriums gestern eine Presse-In­formation, derzufolge die Regierung der USA eine Herabsetzung der west­lichen Truppenstärke in West-Berlin von 12.500 auf 9.000 Mann im Rah­men einer Regelung des Berlih-Pro-blemes mit der Sowjetunion angeregt habe.

Es sei von den Vereinigten Staa­ten kein Vorschlag dieser Ar t ge­macht worden, i

In den offiziel len amerikanischen Kreisen zeigt man sich erstaunt dar­über, daß die Bonner Korresponden­ten-Meldung „zuverlässigen Kreisen" zugeschrieben wurde und man be­merkt dazu, jede Person, d ie sich ihrer Verantwortung bewußt sei, hät­te von der Veröffentl ichung dieser Information, die geeignet sei, die Mo­ral der Berliner Bevölkerung zu un­tergraben. Abstand nehmen müssen.

. Au f der Außenministerkonferenz der vier Großmächte des Jahres 1959 in Genf sei zwar im Rahmen einer Lösung des Deutschland-Problems die Zustimmung zu einer Herabsetzung der westlichen Truppenstärke in Er­wägung gezogen worden, aber der sowjetische Außenminister Gromyko habe die westlichen Vorschläge verworfen und die USA und ihre Verbündeten erklärten anschließend, sie hielten sich an ihren Vorschlag nicht mehr gebunden.

M i n i s t e r Segers i n B o n n Der belgische Verteidigungsminister P.W. Segers wurde in Bonn von sei­nem deutschen Kolfegen F.J. Strauß zu einer mehrstündigen Unterre­dung über gemeinsame militärische Fragen empfangen. Auf unserm Bild schreitet Segers, gemeinsam mit dem deutschen General Schnetz die

Front der Ehrenwache ab.

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Nummer 45 Seite 2 S T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 19. April i s j

A B R Ü S T U N G S K O N F E R E N Z

Neutrale ändern ihre Taktik I n d i s c h e Idee f a l l e n ge lassen

N e u e r s c h w e d i s c h e r V o r s c h l a g

GENF. Die Vertreter der acht neutra­len Mächte, die an der Genfer Ab­rüstungskonferenz teilnehmen, hiel­ten vor der Sitzung des Vollausschus­ses, eine neue Beratung.

Anscheinend haben die "Acht" die indische Idee, einen Aufruf an die Atommächte zu richten, bis zum Ende der Konferenz auf Kernwaffenversu­che zu verzichten, fallen lassen. Da­gegen werden sie sich vielleicht über einen schwedischen Vorschlag einigen der die westlichen und sowjetischen Kontrollentwürfe in einem Komprc-mißplan zusammenfaßt. Dieser Plan könnte dann dem Vollausschluß un­terbreitet werden.

Fruchtlose Diskussion Die Vertreter der fünf kommunisti­

schen Länder und der vier Weststaa­ten behandelten am Samstag drei Stunden lang die Abfassung des er­sten Paragraphen des Abrüstungsver­trags. Es handelt sich um die allge­meinen Abrüstungsgrundsätze u. die zu erreichenden Ziele. Da die Dele­gationen der bündnisfreien Länder keine Vorschläge gemacht haben, na-men sie an dieser Sitzung nicht tei l . Anschließend hatten die beiden Ko­präsidenten eine Besprechung, wel­che die Präambel betraf, verlautete amerikanischerseits.

Die Meinungsverschiedenheiten zwi sehen Ost und West über den Inhalt

des ersten Paragraphen des Ver. . j i betreffen die Aufzählung der zu ver wirkl ichenden Ziele, die Stützpunkte im Ausland und die Frist für die Verwirkl ichung der allgemeinen Ab­rüstung. Bei der Präambel handelt es sich in erster Linie um unterschiedli­che Auffassungen über Formfragen

Abrüstungsplan Gaitkells

Der britische Labourführer legte bei einem Essen der parlamentarischen Presse in großen Zügen einen Plan dar, der die zur Zeit in Genf stattfin­denden Abrüstungskonferenz aus der Sackgasse herausführen könnte. Zu diesem Zweck richtete Gaitskell einen

Aufruf an Kruschtschew, den er er­sucht, "diesen Abkommensentwurf über ein Verbot der Kernwaffenversu­che nicht nur anzunehmen, sondern ihn gegebenenfalls zum seinen zu machen."

Präsident Kennedy, so. sagte er, könnte gleichfalls überzeugt werden ihn anzunehmen. Es ginge vor al­lem darum, die ' owietischen Be­fürchtungen gec ;2r einem inter­nationalen Kontrc / ; tem zu zerstreu­en, ohne auf eine Mindestkontrolle zu verzichten, die erforderlich ist, damit man sicher sein könne, daß das Abkommen eingehalten w i rd . Das be ste Mittel um zu dem Abkommen zu gelangen, wäre, wie dies in Gent zwar angedeutet, jedoch nicht for­mell zum Ausdruck gekommen ist, daß jede internationale Ueberprü-fung zur Feststellung, ob es sich bei einem Erdstoß um eine Nuklearexplo­sion handelte oder nicht, Vertretern von neutralen Ländern übertrage v/er­de.

Stabilität und Fortschritt B e r i c h t a u s N i g e r i a

LAGOS> Nach einem Jahr der Unab­hängigkeit Nigeria wiederzusehen, be stätigt die positiven Prognosen, die der kritische Beobachter im Herbst 1960 stellen konnte.

Ein Schwarß-Weiß-Problem gibt es in diesem Lande nicht. Die Freiheit der Presse und Meinungsäußerung ga rantiert dem Journalisten, der als Korrespondent nach Nigeria kommt, eine objektive Orientierung in jeder Beziehung. Nigeria hatte in den ver­gangenen 18 Monaten, seitdem es un­abhängig wurde, keine Schlagzeilen in der Weltpresse. Das bedeutet aber nicht, daß dieses volkreichste Land Afrikas schläft. Im Gegenteil: Die Entwicklung auf allen Gebieten, sei es Erziehungswesen, Industrialisierung oder Rationalisierung der Landwirt­schaft ist nicht zu übersehen. Der

Österreich, die EWG und Moskau O s t h a n d e l u n d A s s o z i i e r u n g ?

WIEN. In politischen Kreisen Wiens ist zu hören, daß nicht nur die So­wjet-Union, sondern auch Frankreich als Signatarmächte des österreichi­schen Staatsvertrages eine Vollmit­gliedschaft Oesterreichs in der EWG als unvereinbar mit dem die Neutra­lität regelnden Staatsvertrag ansehen. Konsultationen hätten zu diesem Er­gebnis geführt. Oesterreich habe Son­dierungen zur Klärung dieser Frage in Paris unter nommen. Im Sinne die-

Pipeline-Netz im Ostblock STOCKHOLM. Der erste Abschnitt des gewalt igen Pipeline-Netzes des Ost­blocks, das das größte Oelleitungs-netz der Welt werden soll, wurde in Pressburg (Bratislava) eingeweiht. Der jetzt fertiggestellte erste Teil die­ses riesigen Pipelinesystems, das eine starke Bedrohung des europäischen Marktes und der gesamten Preisent­wicklung darstellen w i rd , hat eine Länge von 1.120 km und verbindet das Brodz-Oelfeld bei Kiew mit der Raffinerie Slovanaft in Pressburg in unmittelbarer Nähe der österreichi­schen Grenze.

Das gesamte Oelleitungssystem des Ostblocks, das bis 1964 aufgebaut sein soll, w i rd eine Länge von 4000 km haben; bezweckt w i rd dabei eine

laufende Belieferung der osteuropäi­schen Länder sowie Ostdeutschlands mit Oel aus den sowjetischen Oelfel-dern im Ural- und Wolgagebiet. Au­ßerdem erstreckt sich ein Zweig die­ses Leitungsnetzes bis zur Ostsee, um so die skandinavischen Lände/ mit bi l l igem sowjet-russischen Benzin be­liefern zu können.

Das zu diesem Zweck zwischen den verschiedenen Ostblockländern abgeschlossene Pipeline-Abkommen sieht vor, daß ein jedes dieser Län­der auf seinem eigenem Hoheitsge­biet die vorgesehenen Oelleitungen selbst baut und finanziert. 1965 soll das Leitungssystem 15 bis 18 Mil l io­nen Tonnen Rohöl jährlich befördern können.

ser Feststellung hat Außenminister Kreysky auf einer Veranstaltung des Komitees für europäische Zusammen­arbeit in Wien wiederholt, daß eine Vollmitgliedschaft Oesterreichs in der EWG ausgeschlossen sei.

Das Grenzland Aber nicht nur eine Entscheidung

in dieser Frage, sondern auch in der Frage der offenbleibenden Assoziie­rung mit der EWG hängt von der Haltung der Signatarmächte des ös­terreichischen Neutralitätsvertrages ab insbesondere von der Haltung der So­wjetunion. Wien sucht nach einer Lösung die die Teilnahme an der eu­ropäischen Intregation erlaubt, aber keinen Konflikt über den neutralen Status heraufbeschwört. Ein Grenz­land w ie Oesterreich hat ein beson­deres Interesse an der Erhaltung sei­nes Ost-Handels, der bei etwa 18 Prozent des Gesamthandels liegt. Branchenweise ist dieser Antei l zum Teil wesentlich höher. Von einem Rückgang des österreichischen Ost­handels würden im übrigen auch meh rere Staatsbetriebe betroffen, was von innenpolitischer Bedeutung sein kann.

Auswirkungen der Integration

Bisher ist sowohl der Handel zwi­schen EWG-Staaten als auch der EWG Außenhandel mit dritten Ländern ge­stiegen. Die EWG hat sich damit als liberal und welthandelsfreundlich er­wiesen. Es gibt aber auch ein Bei­spiel dafür, daß die Nichtbeteil igung an der europäischen wirtschaftlichen Integration Drittländer benachteiligt. Oesterreichs Handelsminister Dr. Bock hat kürzlich in Wien mitgeteilt, daß der österreichische Stahlexport nach dem Montanunionsland Italien als Folge der wirtschaftlichen Integra­tion in der Europäischen Gemeinschft für Kohle und Stahl um 47 Prozent zurückgegangen sei. Bock bezeichne­te diesen Rückgang als echten Ef­fekt der Diskriminierung durch den Zollabbau innerhalb der Montanunion Es sei jedoch infolge der günstigen konjunkturellen Lage möglich gewe­sen, die früher nach Italien gelieferte Menge auf anderen Märkten abzuset­zen, so daß die österreichische Stahl­industrie keinen Verlust erlitten hat. Der Diskriminierungseffekt sei jedoch w ie Handelsminister Dr. Bock ausführ te, an diesem Beispiel deutl ich er­kennbar und deshalb wolle sich Oes­terreich handelspolitisch mit den Sech sergemeinschaften arrangieren, da et­wa die Hälfte der österreichischen Ex porte in diesen Raum geht.

Bildungsdrang auf breiter Ebene 'm eine der hervorstechendsten Eigen-schaffen. Zwei Universitäten gab A am 1. Oktober 1960. Ende dieses M. res werden es fünf sein. Die erste I Staatsuniversität in Nsukka vermittel;] einen der stärksten Eindrücke. Y studierten 250 Nigerianer, heute sind | es bereits 1.100. Zwei deutsche! toren gehören dem Lehrkörper an. I 80—90 Peozent aller Kinder der] West- und Ostregion besuchen die Schule. Aber auch die Ewachsere--bi ldung w i rd von der Bundesregie-1 rung und den Regierungen der I gionen stark gefördert. Immer w i e | der w i rd nach der Möglichkeit Weiterbi ldung in der Bundesrepublik I Deutschland gefragt. Hauptsächlich I das Training in technischen Berufes I interessiert die jungen Nigerianer.

Stabile Verhältnisse

Die Industrialisierung geht unaufhalt-1 sam weiter. Die stabilen politischen Verhältnisse wirken sich fruchtbar auf I eine rasche industrielle Entwicklung ] aus. Laufend werden neue Projekte bekanntgegeben. Deutsche Firmen al­ler Industriezweige sind daran betei­l igt. Das Investitionsklima ist gut, u, die Möglichkeiten für Unternehmer die eine faire Partnerschaft suchen, unerschöpflich.

Entwicklung der Landwirtschaft

Die größte Aufmerksamkeit der Re­gionen gi l t der Rationalisierung der Landwirtschaft. In allen drei Regionen werden moderne Methoden gelehrt. Die erfolgreichste Revolution in der Landwirtschaft ist eine der überzeu­gendsten Leistungen Nigerias.

Die intell igenten, strebsamen und liebenswerten Menschen Nigerias ver­dienen bei ihrem Bemühen um einen höheren Standard, sowohl geistig als materiell, größte Aufmerksamkeit. Ein weites Feld der Zusammenarbeit, wirtschaftlich und kulturell, mit der Bundesrepublik Deutschland bietet sich an.

MJS DER ARBEIT DER AMERIKANISCHEN POLIZEI. Tatsachenbericht von Dieter Wol f

2. Fortsetzung

M a n hat auch verstellbare Nummern­stempel gefunden. Nach systematischer Durchsicht aller Neuregistr ierungen f i n ­det m a n t ro tz al ler Tarnung bald den gestohlenene Cadil lac bei dem ahnungs­losen neuen Besitzer. Die Suche nach dem Verbrecher jedoch m u ß fortgesetzt werden. I m Labor s te l l t man fest, d a ß auf dem i n der v e r d ä c h t i g e n Garage erbeuteten Nummerns tempel kle ine U n ­ebenheiten auf der Meta l l f l äche sichtbar s ind. Diese m ü s s e n z w a n g s l ä u f i g auch auf den M o t o r m i t der ge fä l sch ten N u m ­mer ü b e r t r a g e n haben. E in Vergleich be­s t ä t i g t diese Vermutung . Der Garagenin­haber und seine Helfer werden ver­haftet, U n d von da is t es ein kurzer Weg zu dem Autoverbrecher, der sich zu f rüh ins F ä u s t c h e n gelacht hat.

E ine geniale Idee: Ket tendiebstahl Abte i lungs le i te r L t . Jacob W o l f e v o n

der F. B. I . hat i n seiner 20 j äh r igen Be­rufszeit jede V a r i a t i o n dieser Autover ­brechen kennengelernt. W ä h r e n d diese D i e b s t ä h l e meistens auf dieselbe A r t und Weise a u s g e f ü h r t werden, besteht ein g r o ß e r Unterschied i n der Tarnung und dem V e r k a u f der gestohlenen W a ­gen. Eine besonders schlaue Bande hat dar in g r o ß e Fer t igkei t entwickel t . Sie ar­beiteten nach einem geradezu genial zu bezeichneneden Schema. Der gestoh­lene Wagen wurde m i t einer falschen

M o t o r n u m m e r versehen und wei terver­kauft . Den K ä u f e r l i eß man nicht aus den Augen, denn er soll te sich seines neuen Besitzes nicht lange erfreuen. Dieselben Diebe stahlen das A u t o noch einmal. Die ge fä l sch te Nummer wurde wieder m i t der Or ig ina lnummer ver­lauscht. Eines Abends stand der Wagen wieder i rgendwo i n der N ä h e der W o h ­nung des ersten r e c h t m ä ß i g e n Besitzers. Die Diebesbande hatte ih r Geld, der er­freute Besitzer seinen Wagen. Der ge­pre l l te Dr i t t e h ie l t vergebens Umschau nach seinem gekauften A u t o m o b i l m i t einer best immten Motornummer , die ü b e r h a u p t nicht mehr exist ierte .

Der Gesamtwert der gestohlenen A u ­tomobi le betrug i m Jahre 1947 ü b e r 140 M i l l i o n e n Dol la r . Doch beruhigend ist die Tatsache, d a ß 92 Prozent davon wieder sichergestellt werden konnten. Das is t ein s c h ö n e s Ergebnis für die Polizei-Spezialisten. Ih ren Kol legen der anderen Dezernate gelang es nur, 22,5 Prozent der gestohlenen G ü t e r zu rück ­zuholen.

Z ü n d - u n d W a g e n s c h l ü s s e l reizen Diebe

L t . W o l f e behauptet, es gibt keine diebessichere A u t o m o b i l e . Jeder Berufs­verbrecher, Garagenbesitzer oder A u t o -mechaniker i s t ohne weiteres i n der Lage, einen Wagen „ m i t g e h e n zu he i ­ß e n " . Doch eigenartigerweise s ind die Berufsverbrecher nu r z u e inem Bruch­t e i l a n d e n gesamten A u t a d i e b s t ä h l e n

der Vere in ig ten btaalen betei l igt . A u t o -diebstahl ist haup t säch l i ch ein Jugend­verbrechen. Seine Ursache l iegt oft n u r i n dem winz igen Umstand eines stecken­gelassenen Z ü n d s c h l ü s s e l s , jugendliche auf der S t r a ß e bestaunen den funkeln­den, neuen Wagen m i t den modernsten Schikanen der Technik. I h r Interesse und ihre Sehnsucht erwacht. Der Z ü n d ­sch lüsse l fäll t ihnen ins Auge u n d schon sitzen sie h inter dem Steuerrad, nu r u m e inmal zu „ p r o b i e r e n " . Sie wer ­den ergr i f fen v o n dem Fahrfieber, ma­chen einen k le inen Ausf lug aufs Land , und w e n n alles gut geht, steht der W a ­gen wenige Stunden s p ä t e r verlassen an irgendeiner S t r a ß e n e c k e . Doch L t . W o l f e meint , die Fä l l e , die nicht gut aus­gehen, ü b e r w i e g e n . Sie enden meistens an einem Baum der AUee, u n d die A u s r e i ß e r werden oft die Opfer ih re r Leidenschaft fürs Autofahren .

I n viele A u t o d i e b s t ä h l e s ind auch u n ­ehrliche P a r k w ä c h t e r verwickel t . Die Fah­rer m ü s s e n v o r Verlassen des Park­grundes ih re W a g e n t ü r s c h l ü s s e l abl ie­fern. F ü r den P a r k w ä c h t e r i s t es e in leichtes, von dem Sch lüs se l einenWadrs-abdruck zu machen. E i n Blick auf den meistens i m Handschuhfach liegenden F ü h r e r s c h e i n g e n ü g t , u m die Adresse des z u k ü n f t i g e n Opfers festzuhalten. Wenige Tage s p ä t e r ist es dann auch seinen Wagen los.

Farben br ingen es an den Tag

Eines der v e r a b s c h e u e n s w ü r d i g s t e n Verbrechen ist g e w ö h n l i c h m i t A u t o -diebstahl verbunden: Fahrerflucht. Der aufgeregte Dieb, der einen Menschen an­gefahren hat, bekommt es m i t der dop­pel ten Angst zu t un und t r i t t noch fester auf den Gashebel, ohne sich nach dem Opfer herumzudrehen, das nach H i l f e jammert , die oftmals zu s p ä t k o m m t . Die Pol ize i is t dank ihres aus­gezeichnet arbeitenden ' Labora tor iums auch diesen Verbrechern ba ld • a u f der Spur, E i n kleines S tückchen abgesplit­ter te Lackfarbe w i r d un te r e in starkes

M i k r o s k o p geschoben und analysiert . I m Arch iv der Polizeistelle befindet sich ein genaues Verzeichnis a l le r A u t o f i r ­men m i t Angaben ü b e r die v o n ihnen verwendeten Lacke und Farben. Jedes der al ten und neuen Automode l l e be­si tzt auch i m Ans t r i ch seine besonde­ren Eigenschaften. A n H a n d dieser Lis te kann man sofort feststellen, was für e i ­nen Wagen der f lüchtige Fahrer f äh r t . Dieses Labora to r ium hat auch seine e i ­genen Fingerabdruck-Experten. A n ge­stohleneu A u t o m o b i l e n g ib t es gewisse Stellen, w o diese A b d r ü c k e , t ro tz g r ö ß ­ter Sorgfalt der Diebe, sie zu v e r w i ­schen, immer wieder auftauchen.

Das bedauernswerte Opfer eines A u -todiebatahls, das auf der P o l i z e i b e h ö r ­de seinen Schaden meldet, w i r d manch­m a l etwas erstaunt sein ü b e r die k ü h l e Z u r ü c k h a l t u n g und Vorsicht der Beam­ten. S e l b s t v e r s t ä n d l i c h tu t man alles, u m den Wagen wieder herbeizuschaffen. Doch die Beamten s ind i n letzter Ze i t sehr m i ß t r a u i s c h geworden. Es h ä u f e n sich die Fä l l e , w o Autobesi tzer wegen Uebertretens eines Parkverbots einen Strafzettel zwischen Windschutzscheibe und Scheibenwischer gesteckt vorfanden. Was l iegt da n ä h e r , als zu e r k l ä r e n , der Wagen sei v o n einem Dieb benutzt und dann an der verbotenen Stelle ab­gestellt worden?

• e r v e r d ä c h t i g e Kanister

Durch die S t r a ß e n New Yorks rasen die Löschzüge der Feuerwehr. Der Rie­senverkehr stockt für wenige Sekunden, um gleich wieder wei te rzuf lu ten . V o n den hastenden Passanten sdiaut kaum einer auf. B r ä n d e s ind i n der W e l t ­stadt keine Sensation. Die Feuerwehr is t s t ä n d i g unterwegs. Viel le icht denkt einer der Passanten: Wieder e inmal ei­ne Brandst i f tung i rgendwo, u n d hat da­m i t den N a g e l auf den K o p f getroffen. A n der B r a n d s t ä t t e steht der Feusr-marschall v o n N e w Y o r k m i t seinem Stabe. W ä h r e n d die F lammen sich w e i ­ter i n d ie Lagerhel len der Ho lz f i rma

fressen, machen sich die Männer von der Pol izei an die Arbei t . Einige ver­däch t ige Momente waren es, die sie u auffal lend schnell auf der Brandstelle haben erscheinen lassen. Da war z. & eine a u ß e r g e w ö h n l i c h hohe Versiche­rungssumme, ein anonymer Brief von einem Mi t t e l smann , der zwischen v» Firmeninhabern und einem Brandstätt' verhandel t haben w i l l , ohne diesen j * doch zu kennen, und noch mehr kleine« U m s t ä n d e , die auf ein Verbrechen schlie­ßen, l i e ß e n . Der Feuermarschall steigt ü b e r die verkohl ten Ueberreste der ehemaligen Schuppen. Da stößt sei» F u ß an etwas, das ein blechernes Ge­r ä u s c h von sich gibt. Er bückt sioj-Seine Hand hebt einen Kanister an, unter dessen verbeulter Form die AU' schrift Gasoline nicht verborgen bW1-Der Beamte hat den Beweis für «'e

Brandst i f tung gefunden. Die Jagd n»01

dem T ä t e r kann beginnen. Zuerst ver­haftet man die Firmenbesitzer. Die il_ stehen, d a ß sie einem Vermittler 3

Dol la r bezahlt haben, um mit Brandst i f ter i n -Verbindung zu trete» und das Geschäf t perfekt zu mad«» Gegen eine hohe Belohnung war die» bereit , den Brand anzulegen uno J

der F i rma zu der Versicherungssuw»1

zu verhelfen. Doch weder Mittelsm3"^ noch Versicherungsschwindler wu» den t a t s äch l i chen Namen des Tate -M a n nannte i h n allgemein bei seine „ K ü n s t l e r n a m e n " , der hieß „Professo -A l s der Feuermarschall den Namen.&<>' besinnt er sich kurz . Sein gutes KW nalistisches G e d ä c h t n i s kommt ihm H i l f e . Ha t er nicht einmal einen ^ sehen dieses Namens ins Zuchthausi. bracht? E in Vergleich mi t den Pf' akten u n d dem Foto des Verda*«8 l ä ß t ke inen Z w e i f e l mehr offen-

eder Brandstif ter w a r auf Bewährung;^ entlassen worden , um sich gleich seinem alten „Beruf" zuzuwenden. Festnahme erfolgt noch am 8 l e l

Abend .

(Fortsetzung jgfiiL

Ergebnisse Körl

,„„ von 12 bis 18 Monate gekört und eingetragen:

u + POLLETTES GERI

Lrmann, A m e l . f I I + YVONNES j U M B O : «ESBACH. - Giebels Paul . I 1 I + ROBETTES C A D E 1 Uolaus, Meyerode.

11+ RUSETTES PIERRE: Klaus, Meyerode. | I L HANNAS HENDR1CK Iseph, Medell-Meyerode. | 6 . I I , MARC: H I L G E R Pet

[everode. .11- SALTAS F L I P : VEITF

inel. 8, I I - RISETTES FLIP : J A

libertingen-Amel. ¡9. I I - HANY: K O H N E N M E : Tvallerode-Meyerode.

! „ I I - ZIKAS C A D E T : J O I laus, Meyerode. I i . III. G A M I N : H I L T W i t w Jveiler. hl I I I . ROSETTES F L I P : . pann, Amel.

Il lf l S A L A N D : Z A N Z E Medell-Meyerode. k I I I . ROMYS H E I N : VEI1 Iledell-Meyerode.

JAngekört zur Landeszucht:

1.L1NO: JOUSTEN Joseph, Emel.

SELMAS FLIP : JÄTE: l\mel. (3. BLACK B O Y : M A R A : Hünmngen-Crombach. |4. ROLF: K O H N E N Leoi

5. PRIMUS: CLASSEN A »ode-Meyerode. [6. FRANK: J O H A N N S A I prg-Amel. ¡7. HEROLD: G E N T E N Jon Meyerode.

18. BRUNNETTES DERIC1 (Willy. Amel.

MENDE: K O H N E N l Recht.

110. SARAS M A R C O : HOF] Irin, Meyerode. I i . ROLF: L E O N A R D Y Job Iderhausen. ¡12, CARLO: F E I T E N Pete: 113. CASTRO: SCHNEID: lüraunlauf-Thommen. |14. HANNAS P A N D I T : A jseph, Medell-Meyerode. |15. ROLANDS P A U L : H I IMedell-Meyerode. |18. ALMAS C A D E T : JOI IMeyerode.

Pullen von 18 bis 30 Mc •Angekbrt und eingetragen:

J 1 - H+ FARO: S H V . M i ILouis Joseph. I 2- 11+ SANNYS B E N N •Willy, Amel.

3- H+ BOBY: Z E I M E R S J 4- H+ ALBAS C A D E T : £ [ -Luxen Nikolaus .

5- I I . A N N A S D I R K : S I F°rt Heinrich.

6- H. MIAS R O L A N D : S IBACH. - Giebels Paul .

7; I I . KATRINS E R I K : S I B ~ M e i t e s A n t o n .

8- IL ROGER: S H V . G l ~ Schmitz Johann.

J VENDO; SHV. B R A U h l t e s Joseph.

f: 1 1 FLORAS F L I P : Sl ganzen Paul. i 1 ' I I . MIENTJES H E I N :

-Dahin Johann P. COCO: S H V . A

I *<»ssen Peter. I U I - D U C : SHV. A L D R I | s e a Peter.

I l t ll~ JAANTJES NEF I «wph, Medel l -Meyerode. I ' 5 - « - R O L A N D : S H V . | f « t o n e t Johann.

~ NERO: F E L T E N * i L C 0 R R Y S J A N : Sri

H p e r t z Jakob.

4 t D 0 L L Y : g e n n e n

¡ £ 2 5 ? S H V - D

U m V M a r a i t e R i c h < Gen"1' F R E D D Y : S H V . t

> Nikolaus . 1 F , I L T E R = SHV. E I

l 1 0 U s t e n Joseph.

Page 3: ST.VITHER ZEITUNG - arch93.arch.bearch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955_1964/1962/...- seine Frau Claudia Procula war eine Enkelin des großen Kaisers Au-gustus

,er 46 Seite 3 S T . V I T H E R Z E I T U N G DoMMMtag, dan l t . Apcfl

f breiter Ebene ist techendsten Eigen-niversitäten gab es 50. Ende dieses Jah-j n f sein. Die erste i Nsukka vermittelt ;n Eindrücke, i960 gerianer, heute sind Zwei deutsche Lek-em Lehrkörper an.

aller Kinder der gion besuchen die :h die Ewachsenei-n der Bundesregie-egierungen der Re-ördert. Immer wie-ier Möglichkeit der der Bundesrepublik

ragt. Hauptsächlich technischen Berufen ngen Nigerianer.

Verhältnisse

ung geht unaufhalt­stabilen politischen

sn sich fruchtbar auf istrielle Entwicklung .•rden neue Projekte Deutsche Firmen al-

ge sind daran betei-ionsklima ist gut, u. in für Unternehmer 'artnerschaft suchen,

Ier Landwirtschaft :merksamkeit der Re­Rationalisierung der

i allen drei Regionen ; Methoden gelehrt, e Revolution in der ;t eine der überzeu­gen Nigerias.

:en, strebsamen und enschen Nigerias ver-I Bemühen um einen d, sowohl geistig als te Aufmerksamkeit, der Zusammenarbeit, ld kulturel l , mit der

Deutschland bietet

sich die M ä n n e r von ie A r b e i t . Einige ver-j wa ren es, die sie so 1 auf der Brandstelle

lassen. Da war z. B-inl ich hohe Versiche-

anonymer Brief von an, der zwischen den ind e inem Brandstifter

w i l l , ohne diesen je-and noch mehr kleinere f ein Verbrechen schlie-

Feuermarsdia l l steigt h l ten Ueberreste der ippen. Da s t ö ß t sein las ein blechernes Ge­

gibt . E r bückt sich, it einen Kanister auf, •beulter Fo rm die Auf-nicht verborgen bleibt-; den Beweis für die funden. Die Jagd nach

beginnen. Zuerst ver-Firmenbesitzer. Die ge-

einem Vermi t t le r 500 haben, u m mi t dem Verb indung zu treten

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icht e inmal einen B u r ' mens ins Zuchthaus ge­gleich m i t den P o l « ^ Foto des Verdächtigen

reifel mehr offen. *»• r auf B e w ä h r u n g s t n s „ , u m sich gleich Wied« üruf" zuzuwenden. Igt noch am S ^ A e a

ÌSiadt iLtiod^L

B R I E F M A R K E N V o m 23. bis 28. A p r i l i n der Gegend, b i n K ä u f e r v . wicht igen u . mi t t l e ren Sammlungen, Barzahlung. — Sehr, vo r dem 21. 4. an R. CAYET, 56, A v . Charles-Quint , G a n s h o r e n - B r ü s s e l od. v o m 23. bis 28. 4. an R. CAYET, Hote l du St. Esprit , Place de Rome, Malmedy, Te l . 314.

Sitzung des Gemeinderates Meyerode

Ergebnisse der Stierkörungen und Wettbewerbe Körbezirk S T. V I T H :

L von 12 bis 18 Monaten \ßA und eingetragen:

POLLETTES GERRY: JATES JH, Amel.

[7+ YVONNES JUMBO: SHV. HER-BBACH. - Giebels Paul.

¡1+ RO BETTE S CADET: JODOCY Litui, Meyerode. F HT ROSETTES PIERRE: D A H M N i ­ks, Meyerode.

, HANNAS HENDR1CK: V E I T H E N lepb, Medell-Meyerode.

H, MARC: HILGER Peter, Mede l l -Iserode.

- SALTAS FLIP: V E I T H E N Johann, tel.

II-RISETTES FLIP: JATES Alber t , Icetingen-Amel.

. H ANY: KOHNENMERGEN E m i l -Jiltrode-Meyerode. Ili-ZIKAS CADET: JODOCY N i k o -

\s, Meyerode. II, GAMIN: HILT W i t w e , Lommers-er.

I III. ROSETTES FLIP: JATES Her­ían Amel.

S ALAND: Z A N Z E N Heinrich, |(ede!l-Meyerode.

, ROMYS HEIN: V E I T H E N Jacob, pciell-Mey ero d e.

t zur Landeszudit:

UIN'O: JOUSTEN Joseph, Eibert ingen-JMI, I SELMAS FLIP: JATES Hermann, y,

I BLACK BOY: M A R A I T E Hubert , Ijiiimgen-Crombach. IU0LF: KUHNEN Leonard, Als ter .

i, PRIMUS: CLASSEN A n t o n , Wal l e -tót-Meyerode.

I FRANK: JOHANNS A l o y s , Deiden-fe-Amel. I * HEROLD: GENTEN Johann, Mede l l -Isjetode. . - -c . • lt. BRUNNETTES DERICK: ZEIMERS 1%, Amel. I I MENDE: KOHNEN A l o y s , Born­i a . [ l SARAS MARCO: H O F F M A N N Q u i -', Meyerode. • ROLF: LEONARDY Joh. Bapt., H i n -

| l CARLO: FEITEN Peter, S t .Vi th . CASTRO: SCHNEIDERS Georg,

Jhiulauf.Thommen. | l HANNAS PANDIT: V E I T H E N Jo-W , Medell-Meyerode. f. ROLANDS PAUL: HILGER Peter,, pdell-Meyerode. PALMAS CADET: JODOCY A l o y s , ptyerode.

von 18 bis 30 Monaten : pjtkört und eingetragen:

1+ FARO: SHV. M A L D I N G E N -l s Joseph.

Ii 11+ SANNYS BENNO: ZEIMERS f% Amel. | B + BOBY: ZEIMERS W i l l y , A m e l | 4 « + ALBAS CADET: SHV, M E D E L L •_ luxen Nikolaus. '• IL ANNAS DIRK: SHV. E I D T -

f« Heinrich. II. MIAS ROLAND: SHV. HERRES-

- Giebels Paul. ¿11 KATRINS ERIK: SHV. DEIDEN-WG, - Weites Anton . 1 I I ROGER: SHV. G R Ü F F L I N G E E N •«wnita Johann.

VENDO: SHV. B R A U N L A U F - Mer-|*s Joseph.

" a H.ORAS FLIP: SHV. Mede l l -Paul. MIENTJES H E I N : SHV. BORN

j , J Johann P. • «- COCO: SHV. A L D R I N G E N -

1 ? 6 n P e t e r -t '«-DUC: SHV. ALDRINGEN - Neis-P< Peter.

• L i " JAANTJES NERO: V E I T H E N |'.-eP«. Medell-Meyerode.

" - ROLAND: SHV. MEYERODE -, , , ' n « Johann. I - It Ü!R0: F E L T E N M a r t i n , Recht

S J S . I A N : S H V - M E D E L L " |4n D ° L L Y : G E N N E N N i k o l a u s / M a l -

Ivel]!!' L 0 R E N Z : SCHROEDER Adol f , | . , ' "Sen-Amel.

HJ' P . I ! I N Z : S H V - DEIDENBERG -I , ""'S Aloys.

V E M L ° T T C H E S I A N : S H V - H Ü N " I ; ~ Maraite Richard.

S S S S ^ A L D R I N G E N " l h s t ! n F , I I , T E R : S H V - EIBERTINGEN -

t e n Joseph.

A n g e k ö r t zur Landeszudit :

1. M I M I S J A N : FORT Heinrich, Gut Eidt-Meyerode.

2. PELLA: WIESEMES Nikolaus , Em-mels-Crombach.

3. V I C T O : SHV. M O N T E N A U - Spo-den Hi la r ius .

4. JARO: DELGES Aloys , Recht. 5. PETZ: JODOCY Nikolaus , Meyerode. 6. BERAS FLIP: B R A N T Z Emi l , Neun­

dorf. 7. T O R Z A N : SHV. ALFERSTEG - Gallo

Johann. 8. P A U L : HOLPER M i d i e l , S t .Vi th . 9. KIRCHS R O L A N D : K O H N E N Josef,

Emmels-Crombach. 10. DORAS C A D E T : GIRRETZ Huber t , Emmels-Crombach. 11. JANUS: Z I N N E N Peter, Crombadi . 12. MASETTES C A D E T : M A R A I T E Franz, Rodt-Crombadi . 13. Z I R K A S C A D E T : B A R T H Peter, A l ­ster-Reuland. 14.- FLORAS FLIP: KOCHES Peter, M o n -tenau-Amel.

Bul len v o n 30 Monaten und mehr: A n g e k ö r t u n d eingetargen:

1. I - ROZAS R O L A N D : SHV. N E I D I N ­GEN - Schlabertz Ph i l ipp .

2. 11+ RICK: SCHNEIDERS Georg, Braunlauf-Thommen.

3. 11+ NELLYS JULES: SHV. BORN -Mertes Peter.

4. 11+ BERTHAS E R W I N : SHV. ESPE­LER. - Theiss D o m i n i k .

5. I I . M A G D A S H E I N : DELGES Aloys , Recht.

6. I I . TREESJES H A R R Y : SHV. R O D T — Rosengarten Math ieu .

7. I I . H I L D A S PRINS: SHV. W A L L E ­RODE - Theissen Heinr ich.

8. I I . I D A S CESAR: SHV. BREITFELD - Moel te r Theo.

9. N I C O : SHV. S T . V I T H - Koch Peter 10. I I - TRUSKES H E I N : ROSENGAR­T E N Math ieu , Rodt-Crombach. 11. I I - SARLINES FLUP: SHV. SCHOP­PEN — Mara i te Johann. 12. I I - BELL: SHV. SETZ - Hack N i ­kolaus. 13. I I - BRUNO: SHV. MEYERODE -Mat tone t Johann. 14. I I - CORNELIAS D I R K : SHV. ES­PELER - Theiss D o m i n i k . 15. I I - H O R D T : SHV. G R Ü F F L I N G E N - Schmitz Joseph. 16. I I I . M A R I A S J A N : THEISSEN A l o y s A n d l e r - S c h ö n b e r g . 17. I I I . M I A S P A U L : SHV; LENGELER - Kleis Peter. 18. I I I . F A B I O L A S PIERRE: KEIFENS G e b r ü d e r , Eiber t ingen-Amel . 19. I I I . BERT: CREMER Heinrich, Crom­badi .

A n g e k ö r t zur Landeszudit :

B R Ü N E S PRINS: SHV. S T . V I T H - H i t ­ger Joseph.

E r h a l t u n g s p r ä m i e n für Bul len : Erste E r h a l t u n g s p r ä m i e :

I - PIETER: SHV. BORN - Dahm Jo­hann P. 11+ RESIS C A R I N O : SHV. W A L L E R O ­DE - Johanns Chris t ian .

Zwe i t e E r h a l t u n g s p r ä m i e :

I SUSKAS PRINS: SHV. S T . V I T H -Ter ren Leo. I - C A B A L L E R O : SHV. MEYERODE -Jodocy Nikolaus .

Dr i t t e E r h a l t u n g s p r ä m i e :

I - LORES PRINS: K O H N E N Joseph, Emmels-Crombach.

Körbezirk W E I S M E S Bul len v o n 12 bis 18 Monaten : A n g e k ö r t und eingetragen:

1. 11+ N O R A S M A R C O : A L B E R T Char­les, B e r n i s t e r - B é v e r c é .

2. I I . B E L L O : GEORIS Joseph, Belle-vaux-Ligneuvi l le .

3. I I . B E L L O : DETHIER Joseph, Ovifa t -Rober tvi l le .

4. I I . M I R Z A S C A D E T : DETHIER Franz Sourbrodt-Robert v i l l e .

5. I I . JUMBO: JOST Michel , G'dou-m o n t - B é v e r c é .

6. I I . ESPOIR: JOST Michel , G'dou-m o n t - B é v e r c é .

7. I I - I D A S FLIP: T H U N U S Joseph, Bo u s s i r e - B é v e r c é .

8. I I - M A R Q U I S : LEJOLY Louis, Ro-ber tv i l le .

9. I I - L O U P : S P A H N Francois, Pont-Ligneuvi l le . ' 10. I I - F A R V E U R : LEJOLY Louis , Ro-ber tv i l l e . 11. I I I . LENAS FLIP: DOSQUET Veuve, Ligneuvi l le . 12. I I I . D I A N O : GOFFINET Alex , Pont-Ligneuvi l le . 13. I I I . L O R D : S P A H N Franvois, Pont-Ligneuvi l le . 14. I I I . A M O U R : D U M O U L I N Emile, Th ioux-Ligneuvi l l e .

A n g e k ö r t zur Landeszucht:

1. NIBUS: SPAHN Franvois, Pont-Ligneuvi l le . 2. M O U T O N : P A Q U A Y Ernest, Faymon-

v i l l e . 3. NEGUS: CHASSEUR Pierre, Xhof-

f r a ix -Bévercé . 4. A L B I O N : JOST Michel, G'doumont-

B é v e r c é . 5. L O R I : LECOQ Joseph, Rober tv i l le .

6. BELLO: LECOQ Joseph, Grosbois-Waimes.

7. F U L D A : JOST Michel , G'doumont-B é v e r c é .

8. V E N O : DOSQUET Veuve, Ligneu­v i l l e .

9. LOTTES PRINZ: LEJOLY A r m a n d , Faymonvi l le .

10. A L E X : DOSQUET Huber t , Ovifa t -Rober tv i l le .

11. BLÖ'MELS D I R K : DIFFELS Rene, Haelen-Waimes.

Bul len v o n 18 bis 30 Mona te i A n g e k ö r t und eingetragen:

1. I I . M A R C O : DELCOUR Emile , O ta i -m o n t - B é v e r c é .

2. I I . LENAS FLIP: SHV. L I G N E U ­V I L L E - Q u é r i n j e a n Eugen

3. I I . J Y SUIS: SHV. PONT - Lemai-re JJoseph.

4. I I - A Z O R : P A Q U A Y Ernest, Fay­monv i l l e .

5. ' I I I . A R C H I B A L D : D U M O U L I N Edou­ard, Th ioux-Ligneuvi l l e .

6. I I I . ROBERT: P A Q U A Y Henr i , W i n -bomont-Beverce.

A n g e k ö r t zur Landeszucht:

1. SUSSEX: D U M O U L I N Emile, Th ioux-Ligneuvi l le .

2. BLOMS FLIP: L I V E T Emile , Long-faye-Beverce.

3. M A X : L E M A I R E Clement, Bruyeres-Waimes.

4. FLIP : B U C H H O L Z ' Leon, Hedomont-Beverce.

5. H I R Z V E N A R D : T H U N U S Auguste, Sourbrodt-Rober tvi l le .

Bul len v o n 30 Monaten u n d mehr:

A n g e k ö r t und eingetragen:

1. I I . PIETER: ROSEN Joseph, W a l k -Weismes.

2. I I I . S A M S O N : MÜLLER Ferdinand, Faymonvi l le .

3. I I I . SIBELLAS R U D I : B O D A R W E Henr i , Gueuzaine-Waimes.

E r h a l t u n g s p r ä m i e n für Bu l l en : Erste E r h a l t u n g s p r ä m i e :

11+ F A K I R : JOST Michel , G'doumont-Beverce. I I . BIJOU: LEDUR Leonard, Planche-Ligneuvi l le .

Zwe i t e E r h a l t u n g s p r ä m i e :

11+ JUDOCAS PRINZ: T H U N U S Jo­seph, Boussire-Beverce.

Dr i t t e E r h a l t u n g s p r ä m i e :

I - B R U N O : STEFFENS Joseph, Onden-val-Waimes.-

MEYERODE. M i t Ausnahme des er­krankten Ratsherrn Peters war der Gemeinderat Meyerode am Montag abend um 7 U h r vo l l zäh l ig zu einer Sitzung erschienen. I n knapp d r e i s t ü n ­diger Sitzung wurden folgende Punkte der Tagesordnung erledigt .

1 . Vor lesung des letzten Protokol ls

Genehmigt.

2. Projekt Weg Heppenbach-Herresbad!

Dieser W e g sol l ausgebaut werden . V o n den 10,4 k m liegen etwa 5 Neun­tel auf dem Gebiet von Herresbach. Das Projekt w i r d auf 17 M i l l i o n e n Fr. geschä tz t . Subsidiert we rden 11.050.000 Fr. Der A n t e i l von Herresbach w ü r d e sich auf 3.673.343 Fr. belaufen. Der Rat e r k l ä r t sich dami t einverstanden, das Vorp ro j ek t i n Auf t r ag zu geben.

3. W a l d w e g e b a u p l ä n e .

Genehmigt werden die P l ä n e für M e ­yerode (85.000 Fr.J, Mede l l (100.000 Fr.] und Herresbach (58.000 F r . ] .

4. A u f f o r s t u n g s p l ä n e .

Der Rat genhmigt die Auffors tungen i n der Sekt ion Wal lerode (Kostenvor-anschiag 58.000 Fr.) . Die Besch lü s se bezügl ich der anderen Sektionen wer­den z u r ü c k g e s t e l l t bis die off iziel len P l ä n e vorl iegen.

5. A n t r ä g e .

a] Ph i l ipp M a r x M e d e l l . auf Entfer­nung von Grabenwasser, das i n sein G r u n d s t ü c k läuf t und die Weide ver­schlammt. Das Schöf fenko l l eg ium und die Ortsvertreter werden m i t einer Ortsbesichtigung beauftragt.

b] Johann Genten, Mede l l . Der A n ­tragsteller e r k l ä r t , d a ß das Regenwasser von der S t r a ß e i n seinen H o f läuf t . -Abgelehnt .

c] Erich Meyer, Meyerode auf A n ­schluß seiner Baustelle an das Wasser-und Stromnetz. Der A n t r a g w i r d zu den üb l i chen Bedingungen genehmigt, ebenso w i e der üb l i che Z u s c h u ß .

d] Nikolaus Meyer , Wallerode auf Instandsetzung des Weges zu seinem Hause. - Wegen Eudgetschwierigkeiten besteht wenig Aussicht auf Erledigung dieses Antrages i n diesem Jahre.

Dasselbe g i l t für mehrere Ant räge* i n denen die Instandsetzung des W e ­ges nach Gut Eid t g e w ü n s c h t w i r d .

6. Z u s c h u ß a n t r ä g e .

a) St ierhal tungsverein Wal lerode I I : e r h ä l t 3.000 Fr.

b) Mus ikve re in „ T a l e c h o " Wal le rode : 5.000 Fr.

c) ' A n t r a g Bernhard Pauels, Meyerode. Bezugnehmend auf den auf der letzten Sitzung getroffenen Besch luß , demzufol­ge Z u s c h ü s s e für indus t r ie l le Unterneh­mungen g e w ä h r t werden k ö n n e n , be­sch l ieß t der Rat m i t 6 St immen gegen 1 ( b e i ' einer Enthal tung] dem A n t r a g ­steller einen einmaligen Z u s c h u ß von 10.000 Fr. zuzubi l l igen.

7. Wasserlei tungsarbeiten.

• Da die Angebote für diese A r b e i t e n nicht eingegangen s ind, w i r d dieser Punkt vertagt. Der Rat b e f a ß t sich statt dessen m i t verschiedenen Wegebaupro­jekten.

Die Wege-InterKommunale reicht e i ­nen Kostenanschlag für die Instandset­zung eines T e i l s t ü c k e s der S t r a ß e Medel l -Meyerode (vor dem B ü r g e r m e i ­steramt] ein. Der Preis b e l ä u f t sich auf 152.000 Fr. für eine Strecke v o n 200 m . Werden 250 m instandgesetzt e r h ö h t sich der Preis auf 190.000 Fr. Da der Preis für die A u s f ü h r u n g m i t K r i o l l -schlag oder m i t Setzpaddage derselbe ist, entscheidet s i d i der Rat für letz­tere.

A n s c h l i e ß e n d werden die Instandset­zungsarbeiten am Bodenpfad bespro­chen.

Z u einer eingehenden Besprechung k o m m t es bezüg l i ch der Wegearbei ten i n Wal le rode . D o r t s ind O b e r f l ä c h e n -teerungen (Voranschlag 227.400 Fr.) d r i n ­gend no twend ig . Die D u r c h f ü h r u n g die-

Ein grosser Sieg für die Unabhängigen Der Mon i t eu r v o m 23. 3. ve rö f f en t ­

l icht eine Bekanntmachung ü b e r die G r ü n d u n g einer Arbei tsgruppe, die m i t dem Studium der sozialen Gesetzge­bung der U n a b h ä n g i g e n beauftragt w u r ­de«

Diese Arbei tsgruppe wurde am Don­nerstag den 29. 3. i m M i n i s t e r i u m ein­ge führ t .

Die besondere Aufgabe dieses Stu-dienkommitees, ist die Anpassung der Familienzulagen, der Pensionen, der

Kranken- und Invalidenkasse der Unab­h ä n g i g e n .

Bei dieser Gelegenheit betonte der M i n i s t e r für soziale F ü r s o r g e , besonders das Problem der Pensionen, unter an­derem eine Gleichstellung der A b h ä n ­gigen w i e der U n a b h ä n g i g e n nach dem System w i e es i n den skandinat isdien L ä n d e r n u n d H o l l a n d exist ier t .

Mit te ls tandsvere inigung S t .Vi th -und Umgebung.

ser Arbe i t en s t ö ß t auf b u d g e t l r « M f t r l * r igkei ten. I m laufenden G#»«fclftiflh kann Wal le rode n u r ü b e r gering« flto-k ü n f t e aus den Waldungen verfugen, s o d a ß das Budget m i t einem FehlbttNg von r u n d 100.000 Fr. abschließt . F«Hi die A r b e i t e n a u s g e f ü h r t werden, würd« es sich dieses M a l noch e rhöhen . DlM

h ä t t e zur Folge, d a ß die anderen Sek­t ionen der Gemeinde das Defizit xu tragen h ä t t e n , solange, bis h ö h e r e E i n ­k ü n f t e der Sekt ion Wal l e rode dieses wieder wettgemacht haben. Bei einer St immenthal tung b e s c h l i e ß t der Rat schl ießl ich m i t 7 S t immen auf Vorschlag des B ü r g e r m e i s t e r s , am kommenden Freitag eine Ortsbesichtigung i n W a l l e ­rode abzuhalten.

8. Schullieferungen. Vergünst igungen .

I m Haushal tsplan werden für die Schullieferungen 300 Fr. p ro K i n d (bis­her 250 Fr.) vorgesehen. F ü r den Sdrul-ausflug werden 100 Fr. p ro mitfahren­dem K i n d b e w i l l i g t u n d für die Niko-lausbescherung 50 Fr. pro K i n d (bisher 30 Fr.) ,

9. Budget für das Rechnungsjahr 1982

A n h a n d der jedem Ratsmi tg l ied vor ­l iegenden Unter lagen werden die Po­sten des Haushaltsplanes, getrennt nach Ortschaften, durchgesehen. Nach einigen ge r ing füg igen A b ä n d e r u n g e n w i r d der Gesamthaushaltsplan genehmigt, der wie fo lgt a b s e h l i e ß t :

Ordentl icher Dienst : Einnahmen: 8.327.473 Fr., Ausgaben 8.313.610 Fr., U e b e r s c h u ß 13.863 Fr.

A u ß e r g e w ö h n l i c h e r Dienst : Einnah­men und Ausgaben gleich 4.304.000 Fr.

10. Verschiedenes und Mitteilungen.

a) E in A n t r a g auf Reparatur der K i r ­c h e n d ä c h e r i n Meyerode-Medel l w i r d ge­nehmigt .

b) Die Rechnungsablage 1961 der K i r ­chenfabrik Meyerode w i r d vertagt.

c) Der Rat e r k l ä r t sich m i t der B i l ­dung eines Gesamtfonds für den gro­ß e n Verkehrsweg Heppenbach-Herres-b a d i einverstanden.

d) Z u r Kenntn i s : am 18. 4. 62 h ä l t die Molkereigenossenschaft ih re Gene­ra lversammlung ab*

e) Die Fors tverwal tung sch läg t die Instandsetzung eines Holzabfuhrweges i n Meyerode vor . A n den Kosten w ü r ­den sich auch der Fiskus u n d die Ge­meinden A m e l und Heppenbach betei­l igen. Der Rat e r k l ä r t sich i m Pr inz ip einverstanden.

f) Kassenbestand am 21 . 3. 62: 3.032.274 Fr.

g) Kassenkontrol le der U n t e r s t ü t ­zungskommission l . Tr imester . Bestand: 269.240 Fr.

h) Die Lieferung v o n Lehr- u n d Lern ­mate r ia l auf K r i e g s s c h ä d e n wurde h ö h e -renorts genehmigt. Der Staat t r ä g t 79.652 Fr. und es bleiben 7.469 Fr. zu Lasten der Gemeinde.

Bei den Grünmützen Die Feierl ichkeiten des 3. Batai l lons

der A r d e n n e n - J ä g e r i n V ie l s a lm f inden am Freitag, dem 18. M a i u n d a m Samstag, dem 19. M a i J962 statt.

Bei dieser Gelegenheit w e r d e n folgen­de Zeremonien stat t f inden.

F R E I T A G , den 18. M a i 1962

17 U h r : Zeremonie der Hu ld igung an die T o t e n von C H A B R E H E Z i n C H A -BREHEZ.

21.30 Uhr : Erinnerungszeremonie am Denkmal der A r d e n n e n - J ä g e r i n V I E L ­S A L M (Appe l l der Gefallenen - MessaJ

S A M S T A G , den 19. Mai 1962

10 Uhr : Waffenparade i n der Kaser­ne Ratz i n V I E L S A L M (Rendheux)

11.30 U h r : E H R E N W E I N . 16 U h r : E inweihung i n ROCH 'EUN-

V A L ( S t r a ß e v o n Trois-Ponts) des Denkmals zur Er innerung an d ie ge­fallenen A r d e n n e n - J ä g e r . Dieses Denk­mal is t errichtet w o r d e n i m A n t r a g der Gemeinden G R A N D - H A L L E U X u n d W A N N E .

A l l e Ehemaligen des 3. Ardennen-J ä g e r - B a t a i l l o n s s ind herzlich z u diesen Zeremonien eingeladen; w i r hof fen sie zahlreich und m i t g r ü n e r M ü t z e zu se­hen.

Die Fami l i en der i n Dienst stehenden Soldaten s ind auch eingeladen z u diesen Zeremonien. Das w i r d ihnen die M ö g ­l ichkei t geben zu sehen i n welchen U m s t ä n d e n der M i l i z s o l d a t l eb t u n d ar­beitet i n der Kaserne.

G r o ß e Versammlung v o n Ehemaligen u n d Fami l ien v o n M i l i t ä r s am 18. u n d am 19. M a i i n V I E L S A L M .

Page 4: ST.VITHER ZEITUNG - arch93.arch.bearch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955_1964/1962/...- seine Frau Claudia Procula war eine Enkelin des großen Kaisers Au-gustus

Nummer 45 Seite 4 S T . V I T H E R Z E I T U N G Donnerstag, den 19. ^

Alle Pockenmaßnahmen aufgehoben

S T . V I T H . W i e das Bezirkskommissar ia t i n Ma lmedy mi t t e i l t , s ind am M i t t w o c h alle noch bestehenden M a ß n a h m e n , die i m Zusammenhang m i t der i n den K r e i ­sen Monschau u n d Aachen herrschen­den Pockenepidemie getroffen worden waren , aufgehoben w o r d e n .

Es bedarf also keines Impfscheines mehr an der Grenze. Die Grenzstellen s ind dementsprechend in fo rmie r t wor ­den.

Dami t w i r d der Sch lußs t r i ch unter dieses unangenehme Kap i t e l gezogen.

Gendarmeriegebäude in Elsenborn abgebrannt'

Elsenborn. Im Gebäude der Gendar­merie Elsenborn, das an der Straße nach Bulgenbach gelegen ist, ent­stand am Montag nachmittag gegen 2 Uhr aus bisher unbekannter Ursache ein Brand. Das Feuer entstand im Dachgeschoß und wurde von Nach­barn entdeckt, die sofort Alarm schlu­gen. Die im unteren Stockwerk arbei­tenden Beamten machten sich sofort daran, alle Papiere und Dokumente in Sicherheit zu br ingen. Währenddes sen bekämpften bis zum Eintreffen der Feuerwehren von Büllingen und Lager Elsenborn die Gemeindearbeiter den Brand mit Handlöschgeräten. Der größte Teil, des Mobilars, der im er­sten Stock liegenden Wohnungen konnte gerettet werden. Trotz der Be­mühungen der Feuerwehren konnte das Haus nicht mehr gerettet werden. Es brannte größtenteils aus. Vernich­tet wurde auch ,fast völ l ig das auf dem Speicher untergebrachte Archiv. Die Gendarmerie wurde vorläufig in der Knabenschule untergebracht.

MARKTBERICHTE S t a d t S t . V i t h v o m 17. A p r i l 1962

Preise für : Tragende K ü h e : 13.000 bis 16.000 Fr.; Tragende Rinder : 11.000 bis 15.000 Fr.; 2 j ä h r i g e Rinder : 9.000 bis 12.000 Fr.; l j ä h r i g e Rinder : 6.000 bis 9.000 Fr.; K ä l b e r : 2.000 bis 5.000 Fr.; 2 bis 3 j äh -rige Ochsen: 10.000 bis 12.000 Fr.; Schweine: 5-6 Wochen 500 bis 550 Fr.; 7-8 Wochen 650-750 Fr.; L ä u f e r 800 bis 900 Fr. Mark tgang : m ä ß i g ; N ä c h s t e r M a r k t am 15. M a i 1962. Aufgetr ieben waren : 170 Stück Rind­v ieh ; Schweine 282 Stück .

Submissionseröffnung R O C H E R A T H . Die S u b m i s s i o n s e r ö f f ­nung für die Instandsetzung der Pump­stat ion für die Wasserlei tung Rocherath-K r i n k e l t fand am Dienstag nachmittag statt.

Ein einziges Angebot , das der Fa. Franz Hagelstein aus BC'iingen war ein­gegangen. Es belauft sich auf 26.222 Fr. Der i m Jahre 1958 ausgearbeitete Ko­stenanschlag belief sich auf 24.244 Fr.

Wir gratulieren . . . . nachträglich recht herzlich Frl. Ka­tharina Alard zu ihrem 88. Geburts­tag, den die alte St.Vitherin im Al ­tersheim des St.Joseph-Kloster am ver­gangenen Sonntag gefeiert hat.

Fußgänger angefahren A M E L . A m Dienstag abend gegen 9 Uhr wurden i n A m e l zwe i dortige F u ß ­g ä n g e r von einem Lastwagen aus St .Vi th angefahren. Beide F u ß g ä n g e r er­l i t t en Verletzungen, die jedoch nicht l ebensge fäh r l i ch s ind.

Der Spielplan des Volksbildungswerkes St.Vith. Die Theatervereinigung Volks­bi ldungswerk hat uns die voraussicht­lichen Termine für den Spielplan 1962-63 wie fo lgt mitgeteilt. Am 23. September: Schiller, Wallensteins Lager und "Die Piccolomini". ' Am 14. Oktober Schiller, "Wallensteins Tod" . Am 16. Dezember Willams, "Ein Mann wartet" . Am 20. Januar: Hauptmann, "Schluck und Jau" Am 17. März Goethe, "Hermann und Dorothes'

K u r z u n d a m ü s a n t Z w e i Diebe . . .

dr ingen i n den s p ä t e n Abendstunden i n das B ü r o g e b ä u d e einer Fabr ik i n Hutchinson (Kansas) ein, fesselten den Di rek to r an einen Stuhl und stahlen aus dem Kassenschrank 32 000 Dol la r . Kurze Zeit nachdem die Einbrecher ver­schwunden waren, gelang es dem Direk­tor seine Stricke zu d u r c h r e i ß e n und die Pol izei anzurufen. Es handelte s id i u m den Einbruch i n eine Sei lfabrik. Die Stricke, m i t denen der D i r ek to r ge­fesselt w o r d e n war, werden von der F i rma als die s t ä r k s t e n und u n z e r r e i ß ­barsten in den Vereinigten Staaten angepriesen.

OAS Kommando schiesst auf Mohammedaner Algier. Infolge des von der OAS in Oran anbefohlenen Generalstreiks wa ren alle telefonischen und telegrafi­schen Verbindungen zwischen dieser Stadt und Algier unterbrochen. In Oran besetzten gestern morgen Ord­nungskräfte den Place des Victoires und riegelten das ganze Viertel, eine Hochburg der OAS, bis zum Meere ab. Den Einwohnern wurde befohlen die Fenster zu schließen. In den euro­päischen Vierteln Orans wurde der Streik allgemein durchgeführt. . .

In Algier eröffnete eine OAS-Grup-pe am Vormittag in Bal-el-Oued das Feuer auf Mohammedaner, von de­nen einer den Tod fand, während zwei weitere schwer verletzt wurden. Ordnungskräfte nahmen sofort die Verfolgung der Attentäter auf, die sich in eine Spirituosenfabrik flüchte­ten. Das ganze Stadtviertel wurde darauf bis Mittag völ l ig abgeriegelt. In einem anderen Stadtteil, in dem eine starke Sprengladung gefunden wurde, nahmen Polizeistreifen Haus­suchungen vor. Unterdessen fand im hochgelegenen Teil Algiers, das Be­gräbnis eines Studenten statt, der am 13. von einer Streife niedergeschos­sen wurde, als er OAS-Plakate kleb­te. Der Ordnungsdienst war bei die­ser Gelegenheit verstärkt worden, während sämtliche Geschäfte geschlos sen waren.

Am Nachmittag wurden vier Plastik attentate verübt, von denen zwei gro­ßen Schaden anrichteten.

In Phil ippevil le wurden bei einer Kundgebung zugunsten Französisch-Algeriens drei muselmännische Ge­schäfte in Brand gesteckt. Zwei Mo hammedaner wurden durch Handgra­naten tödlich verletzt.

Papuas wünschen keinen „Sklavenhandel '

Hollandia. Die Vorsitzenden der poli­tischen Partein der Papuas sowie rur.d 40 politische Führer haben sich tele­graphisch an Präsident Kennedy ge wendet und eine unparteiische Ver mitt lung in der Frage Neu-Westgui-neas gefordert, wobei den Unabhän­gigkeitsbestrebungen der Papuas Rechnung getragen werden soll.

Eine von der indonesischen Regie­rung aufgedrängte Lösung käme einem Sklavenhandel der UNO-Mit-glieder gleich, w i rd in der Botschaft erklärt.

Dies würde auch dem in der Charta enthaltenen internationalen Recht nicht entsprechen.

"Wir sind Papuas und keine In­donesier", w i rd erklärt, aus diesem Grund w i l l die Bevölkerung von Neu-Westguinea eine eigene Regierung u. eine eigene Fahne. Abschließend w i rd dem Vertrauen in die freien Völker Ausdruck gegeben. Eine gerechte Lö­sung für die Zukunft Neu-Westgui-neas werde mit Zuversicht erwartet.

Erste Fühlungnahme zwischen Exekutive u. Präfekten

In Rocher Noir, der algerischen Ver waltungsstadt, fand die erste Füh­lungnahme zwischen der provisori­schen Exekutive und den algerischen Präfekten statt. Nach dem Mittages­sen beim französischen Hochkommis­sar Fouchet, wurden die Präfekten vom Präsidenten der Exekutive, Fares, empfangen. Fares gab den Präfekten die ersten Anweisungen zur Durch­führung der Abkommen von Evian, vor allem was die öffentliche Ord­nung in Algerien betri f f t .

Heute w i rd der Exekutivrat in einer Vollsitzung die Lage, in Algerien ei­

ner Prüfung unterziehen und dann Vorschläge zu einem Präfektenschub machen.

Im Gegensatz zu Informationen, die im Umlauf sind, w i rd der Präsident der vorläufigen Exekutive in Algerien in dieser Woche nicht nach Paris kom­men, teilen Kreise mit, die Fares na­hestehen.

Fares dementierte im übrigen die Informationen, über Schwierigkeiten, denen die provisorische Exekutive in den Reihen der europäischen Beam­ten begegnen soll.

„Schwarzer Markt"( „Sozialistischen Weltmarktes"

WIEN. In Wien beobachtet mäll

Entwicklung im "sozialistischen markt" , w ie die Kommunisten Ostblock bezeichnen, mit beson

Aufmerksamkeit. Erstaunliche™ ist in Wien festzustellen, die Ostblock-Länder Polen und] choslowakei bei ihren Schwei porten preislich Konkurrenz ms und sich gegenseitig unterbieten bei einem planwirtschaftlichen zept w ie im Ostblock nicht vor men dürf te. Hierbei spielen abei terne Schwierigkeiten der Ostb' Volkswirtschaften eine weserl Rolle. Um die Vorschriften der S c h a f t s p l ä n e zu erfüllen, bedi sich die Ostblock-Staaten auch« former, an sich unerlaubter Met den, so daß ein günstiger Platz Wien für verschiedene Transakli. als eine Ar t "schwarzer Markt" "sozialistischen Weltmarktes" be» w i r d .

Programm der Sendu in deutscher Sprache

D O N N E R S T A G :

19.00-19.15 Uhr: Nachrichten u. Akte" 19.15-19.30 Uhr : Intermezzo 19.30-20.00 U h r : Soldatenfunk 20.00-20-30 U h r : Tanzmusik am la­den Band 20.30-20.50 Uhr : A m 1., 2., 3. Donners i m Mona t : M u s i k für Feinschme A m 4. Donnerstag im Monat: Lar ralsendung 20.50-21.00 Abendnachrichten, Uta k ä s t e n usw.

F R E I T A G :

19.00-19.15 Uhr : Nachrichten 19.15-19.20 U h r : Innenpolitischer] 19.20-20.00 Uhr : Das Werk .der Wolle 20.00-20.15 U h r : Die Vorschau auf Wochenende 20.15-20.30 Uhr : Blasmusik 20.30-20.50 Uhr : Operette 20.50-21.00 Abendnachrichten, W k ä s t e n usw.

S A M S T A G :

19.00-19.15 Uhr : Nachrichten u. Aktuell 19.15-19.30 U h r : Kindersendung 19.30-20.00 Uhr : Teenagerprogramm 20.00-20.50 U h r : Samstagabendprogra 20.50-21.00 Abendnachrichten, Wims k ä s t e n usw.

Donnerstag, 19. A p r i l 1962 Frei tag, 20. A p r i l 1962

B r ü s s e l 1

12.03 B o n j o u r m u s i q u e 12.28 E l y s e e s - V a r i e t e s 13.15 V i r t u o s e n 14.03 F r a u e n i n d e r W e l t 14.13 K a m m e r m u s i k 15.03 Le ichte M u s i k 15.40 „Ecber. a u t emps" 16.08 H o l l . P h i l h a r m . O r c h . 17.15 S t i m m e d e r Dichter 1?.30 O r g e l k o n z e r t 18.03 S o l d a t e n f u n k 18.30 S c h a l l p l a t t e n k u n d e 19.00 K a t h . r e l . S e n d u n g 20.00 I n t . G l ü c k s k e l t e 20.30 G l ü c k s t a g 21.30 F e u i l l e t o n 22.20 F r e i e Z e i t

WDR-Mittelwelle 12.00 Musik für Bläser 13.15 Kammerkonzert 14.00 Musikalisches Farbenspiel 16.00 Kleines Konzert 16.30 Fassionsliedßr 16.50 Bach 17.05 Berliner Feuilleton 17.50 Hermann Hagestedt 19.15 Soll und Haben 19.30 Wilhelm Furtwaengler diri­

giert 20.45 Weinen verboten 22.15 Orgelmusik 22.40 Leidensgeschichte 23.00 Geistliche Musik 23.45 Leidensgeschichte 0.10 Kammermusik

UKW West 12.45 M u s i k a m Mit tag 15.00 W i e n e r M e l o d i e 16.00 O r c h e s t e r s u i t e n

18.10 S c h ö n e L i e d e r

18.45 T w e n s und T w e e n s 20.15 Z e i t u n d W o r t e

20.30 8. S i n f o n i e v o n B r u c k n e r

21.45 M u s i k v o n J . S . B a d i

Brüssel 1 12.03 S c h a l l p l a l t e n 13.15 M u s i k a l . A l b u m

14.03 D e r K r e u z w e g 15.03 R a d i o - O r c h .

15.40 „ E c h e c a u temps"

16.03 I n d e r O p e r 17.15 S ü d a m e r i k . M u s i k

18.03 S o l d a t e n f u n k

18.38 S c h a l l p l a l t e n

19.00 K a t h . I r e . S e n d u n g 20.00 J o h a n n e s p a s s i o n v . B a c h

22.15 E r n s t e M u s i k

WDR-Mittelwelle 12.00 Leidensgeschichte 12.10 Opernkonzert 13.10 Solistenkonzert 14.00 Das Geheimnis des Kar­

freitags 14.25 Musik von Dvorak 15.00 Leidensgeschichte 15.30 Johannes-Passion von J. S.

Bach 18.00 Leidensgeschichte 18.15 Musikalische Elegien 19.10 Totentanz, Hörspiel 20.10 Sinfoniekonzert 21.55 Will Quadflieg liest aus

dem „To ddes Vergil" 22.40 Musik von Rossint 23.50 Gedichte 0.05 Unterhaltungsmusik

U K W West 13.13 K l a v i e r m u s i k 10.30 P i l a t u s , H ö r b i l d 17.10 K a m m e r m u s i k 19.00 M e s s i a e n - H o n e g g e r 20.10 C h r i s t l i c h e A e r g c r n i s 21.10 W e i s e n z u r K a r w o c h e 22.20 A b e n d k o n z e r ! 23.05 D i e . K l a g e l i e d e r

Samstag, 21 . A p r i l 1962

Brüssel 1 12.03 L a n d f u n k

12.18 B e i C a n t o

13.15 S p o r t a g e n d a 13.30 R a d i o - K i n o 14.10 F r e i e Zei t

16.03 S c h a l l p l a t t e n - C l u b 17.15 F ü r die Jugend

18.03 F ü r T e e n a g e r 19 00 L a i e n m o r a l 20.00 M e i n e Sch lager

29.30 F r a n z . T h e a t e r

21.00 P u z z l e - V a r i e t e s 22.15 J a z z f ü r j e d e s A l t e i

23.00 N a c h t m u s i k e n

WDR-Mitlelvvellß 12.00 K l a v i e r m u s i k ' 13.15 D a s H a m b u r g e r R u n d f u n k o r ­

chester 14.00 I n D u r u n d M o l l 15.00 Al te und neue H e i m a t 15.30 D i e P a s s i o n , O r a t o r i u m 16.00 W e l t d e r A r b e i t lh.30 V o l k s t ü m l i c h e s K o n z e r t 18.55 G l o c k e n u n d C h o r 19.20 A k t u e l l e s v o m S p o r t 19.30 H e r m a n n Hages tedt 20.00 C h o r m u s i k 20.30 D i e S ö h n e H i o b s 22.10 S e r e n a d e D - d u r v o n M o z a r t 23.00 G e s ä n g e d e r ' r u m ä n i s c h e n

O s t e r l i t u r g i e

0.05 T a n z a u s B e r l i n

1.00 A u s d e r D i s k o t h e k des l ) r J a z z

UKW West 12.45 B l a s m u s i k 13.15 S o l i s t e n k o n z e r t 14.30 W a s dar f es s e i n ? 10.20 S i n f o n i e k o n z e r t 18.45 Ge i s t l i che M u s i k 20.15 K o n z e r t a m A b e n d 21.45 S e r e n a d e n u n d L i e d e r 23.25 M u s i k z u m T r ä u m e n

F E R N S E H E N Donnerstag, 19. A p r i l 1962

Brüssel und Lültidi 18.30 F ü r d ie K l e i n e n

19.00 F r a u e n m a g a z i n

FEIISEIEI 19.30 F i l m 20.00 T a g e s s c h a u 20.30 M e n s c h des 20. 21.30 Po ln i scher F i l m 23.00 T a g e s s c h a u

J a h r h .

Deutsches Fernsehen 1 17.00 T o m t e T u m m e t o f f

D a s schwedische Wichte l ­m ä n n c h e n

17.15 I m L a p p e n z e l t 17.40 N e u n P a a r K l o m p e n , P u p ­

p e n s p i e l

17.50 G i b u n s F r i e d e n E i n e P a s s i o n

18.20 P r o g r a m m h i u w e i s e 18.40 H i e r und heute

19.15 R o s a s V e r m ä c h t n i s 19.25 S t i p p v i s i t n e i n Amerika 20.00 T a g e s s c h a u

D a s W e t t e r m o r g e n

20.20 D e r G e f a n g e n e . E i n V e r h ö r

21.5C D a s G e h e i m n i s d e r H o f f n u n g

22.35 T a g e s s c h a u

22.50 I n t e r n a t i o n a l e R a d r u n d f a h r t der B e r u f s f a h r e r

Holländisches Fernsehen N T S :

20.00 T a g e s s c h a u . V P R Q : •

20.20 L a c k i e r e n , K u l t u r f i l m .

20.30 G e s p r ä c h mi t S t a a t s s e k r e t ä r R o o l v i n k

21.00 C h r i s t u s w i r d w i e d e r ge­kreuz ig t , F e r n s e h s p i e l

Flämisches Fernsehen 19.00 J u g e n d f e r n s e h e n 19.30 S p o r t m a g a z i n

20.00 T a g e s s c h a u

20.30 S a i n t J o a n , S p i e l f i l m 22.15 F ü r M e n s c h e n w i e d u u n d ich

23.00 T a g e s s c h a u

Luxemburger Fernsehen 17.00 P r o g r a m m v o r s c h a u 17.02 S c h u l e s c h w ä n z e n

19.08 A u j a r d i n des M a m a n s

19.18 F u r y 19.47 K o c h r e z e p t 19.54 T e l e - J e u . • • 20.00 T a g e s s c h a u

20.30 M u s i k in B i l d e r n 22.00 V o m K i n o 22.25 T a g e s s c h a u

Freitag, 20. A p r i l 1962

Brüssel und Lüttich 18.30 F ü r die Jugend 19.00 N e u e F i l m e 19.30 R o m a n t i s c h e K u n s t i n B e l ­

g i en 20.00 T a g e s s c h a u 20.30 D e r dri t te ' T a g 22.45 T a g e s s c h a u

Deutsches Fernsehen 1 10.00 Nachr ichten 10.05 T a g e s s c h a u

10.20 K a r f r e i t a g i n S e v i l l a

11.20 D a s D i a k o n i s c h e J a h r 12.00 A k t u e l l e s M a g a z i n

18.00 E v . V e s p e r g o t t e s d i e n s t 20.00 Nachr ich ten

D a s W e t t e r m o r g e n 20.05 D i e P a s s i o n

i n B i l d e r n v o n F r a A n g e l i c o 20 00 M o r d i m D o m

V o n T . S. E l i o t

Holländisches Fernsehen N T S :

20.00 T a g e s s c h a u u . W e t t e r k a r t e A V R O :

20.20 C o m i n g of C h r i s t , F i l m ^1.00 M o n t o y a sp i e l t G i t a r r e 21.20 D a s W e l t a l l , K u l t u r f i l m

Flämisches Fernsehen 19.00 L a i e n m o r a l u n d - p h i l o s o p h i e

••9.30 F ü r d i e F r a u

9.00 Tage6scnau

20.25 S a n d m ä n n c h e n

20.30 D a s M e s s e r d e r Bat z igkei t , S p i e l

22.00 F i l m n a c h r i c h l c n u n d

F i l m e 22.45 T a g e s s c h a u

Luxembureer Fernsehen 19.00 P r o g r a m m v o r s c h a u 19.02 K o m ö d i e n v o n A I C h r i s l i e

19.18 M a g a z i n der F r a u

19.25 A u s d e r W i s s e n s c h a f t

19.54 T e l e - J e u 20.00 T a g e s s c h n u 20.30 K a r w o c h e

2100 P r o z e ß im V a t i k a n , F i l n i 22.00 T a g e s s c h a u

Samstag, 21. A p r i l 1962

Brüssel und Lüttich 18.30 L e T r e s o r d e s 13 M a i s o n s 19.00 B i l d e r a u s F l a n d e r n 19.30 Naturgeschichte 20.00 T a g e s s c h a u 20.30 Z e i c h e n t r i c k f i l m 20.40 J u g e n d l h e ä t e r 22.00 I n s p e k t o r L e c l e r c 22.30 T a g e s s c h a u

Deutsches Fernsehen 1

14.00 15.00 15.30 15.45 16.45 18.35 18.40 19.15 20.00

22.15

22.30

D i e Woche - H i e r u . heute D a s T e l e b i l d e r b u c h

T i p s f ü r F o t o f r e u n d e D a s A p o s t e l s p i e l

R e n d e z v o u s d. E r i n n e r u n g e n

P r o g r a m m h i n w e i s e H i e r u n d heute

V o r d e r P r e m i e r e T a g e s s c h a u

D a s W e t t e r m o r g e n D i e H u n d e v o n S a i n t T r o -pez; F i l m

D r e i M ä n n e r s p i n n e n

U n t e r h a l t u n g s r e v u e T a g e s s c h a u

D a s W o r t z u m S o n n t a g

Holländisches Femset N C R V ;

15.00 I r l a n d . Kulturfilm 15.35 A h a s v e r und der

ner Biblisches Spiel

' 16.05 Evangel ium in Stein, K turf i lm

16.35 T i e r f i l m • 17.00 F ü r die Kinder

I K O R :

19.00.Gottesdienst aus u *

N T S : 20.00 Tagesschau t). Weile»

N C R V : 20.20 Aktue l l e Sendung 20.30'Vater ist der Beste 20.55 K ü s t e n f a h r t , Kulturfilm 21.40 E l i sabe th Andersen »

tiert . 22.25 Negro . Spirituals

Flämisches Fernsehen 16.00 Jugendfernsehen 19.00 Katholische Sendung 19.30 Neues aus unserem 20.00 Tagesschau 20.30 D e n n i s O'Keefe Sho» 21.00 T h e Black and White

s t i e l Show " • 21.45 Dickens, Mensch un« 22.25 Hongkong, KriminaUl» 23.10 Tagesschau

Luxemburger Fernsefc

! pbiliPP«J

17.00 Programmvorschau

17.02 Ich w e r d dir sagen.

F i l m 17.45 Osternacht von I

st ini 18.30 Kriminal l i lro 18.55 Sportvorschau 19.25 Mons ieur Football

19.54 Te le -Jeu 20.00 Tagesschnu , 20.30 Geschichten: W e n » » 20.55 Besuch bei Künstlern-

A l t é r y 21.25 Lachen im 22.50 T ä g e s s c h a u .

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Nummer 45 Seite 5

en beobachtet m a n L m "sozialistischen Wl die Kommunisten J

äichnen, mit besondJ eit. Erstaunlichere! festzustellen, daß S I

-ander Polen und Tsc| bei ihren Schweine! ich Konkurrenz macli inseitig unterbieten, W i

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Hierbei spielen aber rigkeiten der Ostbio ften eine wesentl™ e Vorschriften der Wi zu erfül len, bedienf lock-Staaten auch unld sich unerlaubter Metrj ein günstiger Platz vi schiedene Transaktion! "schwarzer Markt"

in Weltmarktes" bei

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r: A m 1., 2., 3. DonnsrsiaL vlusik für Feinschmeckel rstag i m Monat : LaienmJ

bendnachrichtenj Wunsd

ir : Nachrichten ir: Innenpolitischer Beridifl r : Das W e r k .der Woche f i r : Die Vorschau auf dal

i r : Blasmusik i r : Operette .bendnachrichten, Wunsch!

r : Nachrichten u. Aktuelles] i r : Kindersendung i r : Teenagerprogranun ir : Samstagabendprogran .bendnachrichten, Wunsch!

iolländisches Fernseheij

N C R V ; 5.00 I r l a n d . K u l t u r f i l m 5.35 A h a s v e r u n d der Naza«]

n e r B i b l i s c h e s Sp ie l

6.05 E v a n g e l i u m i n Stein, K a l |

t u r f i l m 6.35 T i e r f i l m 7.00 F ü r d ie K i n d e r

I K O R :

l9.00.Gottesdienst aus UnttMj

N T S : 0.00 T a g e s s c h a u u . Wetterk«j |

N C R V : 10.20 A k t u e l l e Sendung 10.30 V a t e r i s t d e r Beste :0.55 K ü s t e n f a h r t , Kulturfilm !1.40 E l i s a b e t h Andersen « » I

t iert .

!2.25 N e g r o S p i r i t u a l s

Flämisches Fernsehen

[li.OO J u g e n d f e r n s e h e n 19.00 K a t h o l i s c h e Sendung 19.30 N e u e s a u s unserem W 20.00 T a g e s s c h a u 20.30 D e n n i s O ' K e e f e Show 21.00 T h e B l a c k a n d White 1

s t r e l S h o w , 21.45 D i c k e n s , M e n s c h und A | 22.25 H o n g k o n g , Kriminalf i lm 23.10 T a g e s s c h a u

Luxembureer Fernsehen]

17.00 Programmvorschau „„,• 17.02 Ich werd dir sagen, W

Film iC5i 17.45 Osiernacht von PhiUPP« ^ j

stini 18.30 Kriminalfilm 18.55 Sportvorschau 19.25 Monsieur Football 19.54 Tele-Jeu 20.00 Tagesschnu 20.30 Geschichten: Wenn sie 20.55 Besuch bei Künstlern-Altery fila, 21.25 Lachen im Parad.es, 22.50 Tägessdiau.

D A S

Neben Gibraltar ist Malta die letzte Kolonie Englands in Europa. Seit etwa zwei Jahren wirbt die einstige Inselfestung um Touristen. Man kommt in eine Welt, in der die Zeit stillstand. — Malta ist für die Briten eine Kolonie, die sie auf gute Weise loswerden möch­ten; für die Bevölkerung ein Stück Erde, das ihnen das Leben schwer macht.

D I E O R D E N S R I T T E R haben das Gesicht der Inse l M a l t a g e p r ä g t . Die Mit te lmeer insel hat eine alte, stolze Ge­schichte, die i n die Jahrhunder te z u r ü c k r e i c h t .

i a l ta ha t l au t S ta t i s t ik e twa 315 000 E i n w o h n e r u n d sechs Parteien. I m vergangenen Februar fanden die le tz ten Wah len statt . Diejenige der

•Parteien, die auf der ä u ß e r s t e n Rechten steht, ve r l ang t die U n a b h ä n g i g k e i t von England. Die Labour P a r t y — als ä u ß e r ­ste L inke — g ing un te r i h r e m F ü h r e r , dem ehemaligen M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n D o m Mintof f , in den Wah lkampf .

Da Maltas B e v ö l k e r u n g streng katholisch ist, und M i n t o f f der K i r c h e als k o m m u n i ­stisch sehr v e r d ä c h t i g g i l t , ha t te er wen ig Aussicht au f E r f o l g . I m m e r h i n gelang es sei­ner Partei , e twa e in D r i t t e l der abgegebenen Stimmen zu er r ingen. E r bezeichnete dieses Ergebnis als einen E r f o l g u n d hatte dami t nicht e inmal so unrecht, denn die Ze i t a rbe i ­tet für i h n .

So k l e i n d ie Inse l sein mag, so g r o ß sind ihre Probleme. D i e vö l l i ge U n a b h ä n g i g k e i t von England w ü r d e eine schwere K r i s e her­aufbeschwören — oder aber g e f ä h r l i c h e p o l i ­tische Probleme. A n der Themse w ä r e m a n froh, Ma l t a , das seinen strategischen S inn weitgehend ve r lo r en hat , loszuwerden. I n den Einfluß Moskaus geraten, w ü r d e es jedoch eine Gefahr fü r die gesamte M i t t e l m e e r p o l i t i k der NATO bedeuten.

Die r e l i g iö sen V e r h ä l t n i s s e auf der Inse l — best immt durch den s t re i tbaren u n d sehr konservativen Erzbischof v o n M a l t a — t r a ­gen wei te r zur K o m p l i k a t i o n der Lage bei, vor allem, seit D o m M i n t o f f sich so a n t i k l e r i ­ka l g e b ä r d e t .

N u r w e r die Geschichte der Inse l kennt , kann die Gegenwartsprobleme Mal tas ve r ­stehen.

Es ist n ä m l i c h noch gar n icht so lange her, daß die Herrschaft i m M i t t e l m e e r gleichbe­deutend m i t dem Besitz v o n M a l t a war . Das begann m i t den P h ö n i z i e r n u n d endete m i t dem Beginn des Raketenzeital ters .

Ein „Zuschuß"objekt Die Liste der M ä c h t e , die M a l t a beherrsch­

ten, ist lang. Fast i m m e r k ü n d e t e e in Wech­sel den Niedergang einer G r o ß m a c h t an. Keine der Geschichtsepochen der Tnsel w a r wohl bewegter als die 268 Jahre dauernde Herrschaft der K r e u z r i t t e r , die d a m i t endete,

d a ß der Orden 1798 die Inse l an Napoleon ver lor .

Den Franzosen fo lgten die B r i t e n , u n d w ä h r e n d des zwei ten Wel tkr ieges spielte M a l t a eine ü b e r r a g e n d e Rolle. Es ha t d a f ü r schwere B lu top fe r b r ingen m ü s s e n , beson­ders w ä h r e n d des Afr ikafeldzuges . F ü r i h r Le iden w u r d e die B e v ö l k e r u n g v o n M a l t a 1943 v o m bri t ischen K ö n i g m i t dem Georgs­kreuz ausgezeichnet.

Doch die Ze i t g ing wei ter . Das Ze i ta l te r der A t o m b o m b e n u n d der in te rkon t inen ta len Raketen brach an. I m M i t t e l m e e r begann Englands Macht zu s inken. Die A m e r i k a n i ­sche Sechste F lo t te t r a t das Erbe an. M a l t a , schon i m m e r ein „ Z u s c h u ß g e b i e t " i n f inanz ie l ­lem Sinne, wurde den br i t i schen Par lamen­t a r i e r n i m m e r mehr eine Belastung.

Die Inselbewohner f re i l ich waren nicht be­re i t , sich dami t abzufinden, d a ß n u n die Werf ten u n d M a r i n e s t ü t z p u n k t e , die Tausen­den A r b e i t u n d B r o t gebracht hat ten, abge­baut w e r d e n sol l ten. Je nach P a r t e i z u g e h ö r i g ­ke i t ve r lang ten sie den A n s c h l u ß an E n g ­land, e twa i n der Fo rm, die f ü r N o r d i r l a n d gefunden w o r d e n war , oder ü b e r Zwischen­l ö s u n g e n a l l e r Schatt ierungen die vö l l i ge U n ­a b h ä n g i g k e i t .

Z e i t w e i l i g sah es i n den le tz ten Jahren so aus, als werde M a l t a e in zweites Z y p e r n w e r ­den, u n d auch heute s ind die Probleme k a u m k le iner geworden. Die meisten Malteser Par ­teien erscheinen die i n der neuen Verfassung vorgeschlagenen Kompromisse unannehmbar ,

M A L T A S B E D E U T U N G als strategischer S t ü t z p u n k t ist i m Zei ta l te r der D ü s e n f l u g z e u g e und der Atombomben ge­r i n g geworden. M a l t a m ö c h t e u n a b h ä n g i g sein.

denn sie versprechen keine erhebliche V e r ­besserung der Lage.

Das P rob lem M a l t a ist also geblieben; D o m Mintof f , der offizielle Ver l i e r e r der Wahlen, sagt ganz offen, d a ß er m i t g r o ß e r Hoffnung u n d noch g r ö ß e r e r Zuvers icht auf den Tag war t e , an dem die neue Regierung „ a b g e ­wir tschaf te t" habe. Dann werde er zum Zuge k o m m e n u n d seine Ziele v e r w i r k l i c h e n k ö n ­nen. Das Bedeutendste davon ist die T r e n ­n u n g v o n K i r che u n d Staat.

Spuren der Kreuzritter L a Vale t ta ha t alles, w o v o n Fremdenver ­

kehrs -Exper ten t r ä u m e n . Es z ä h l t zu den s c h ö n s t e n H a f e n s t ä d t e n der Erde. Die S c h ä ­den durch die Bombenangriffe des letzten Weltkr ieges f indet n u r noch der, der die Stadt von f r ü h e r her kennt .

E i n g r o ß e r T e i l der H ä u s e r s ind aus Sand­steinquadern erbaut. Dieser Stein g e h ö r t zu den g r ö ß t e n S c h ä t z e n u n d E i g e n t ü m l i c h k e i -

A U S DER Z E I T DER J O H A N N I T E R stammt das Stadt tor i n L a Valet ta . Auch der Renaissance-Palast m i t seiner stolzen Fassade, der drei g r o ß e Wappen aus ro tem M a r m o r m i t w e i ß e m Kreuz t r ä g t und der w i e eine Festung aus seiner Umgebung emporragt , ve rdank t dieser erinnerungsreichen Ze i t sein Entstehen.

Z U M H A F E N B I L D M A L T A S g e h ö r e n die romantischen Gondeln. M a l t a w i l l , u m Geld auf die Inselgruppe zu br ingen, den Archipe l dem Fremdenverkehr e r s c h l i e ß e n . T a t s ä c h l i c h g ib t es f ü r die Tour i s ten v i e l i n den al ten Gassen der maltesischen S t ä d t e zu sehen. Zweifel los br ich t f ü r M a l t a eine neue Zei t an.

ten der Inse ln . W i r d er gebrochen, dann is t er weich u n d sehr le icht zu bearbeiten. U n t e r der h e i ß e n Sonne u n d dem E in f luß der sa l ­zigen L u f t w i r d er sch l ieß l ich ü b e r a u s har t .

Eines der e indrucksvol ls ten G e b ä u d e der Haupts tadt is t der Palast des einst igen G r o ß ­meisters. E r ha t die Jahrhunder te , die K a n o ­naden u n d die Bombenangri f fe ebenso ü b e r ­standen w i e die sieben Herbergen des Ordens. Jede der sieben bei den Mal tesern ve r t r e ­tenen Nat ionen hat te i h r e eigene Herberge. Die Ka thedra le u n d das Hosp i t a l — e in ge­w a l t i g e r G e b ä u d e k o m p l e x — e r inne rn eben­fal ls an die einstige B l ü t e z e i t .

V e r w u n d e r t h ö r t der Fremde, d a ß M a l t a den Ordens r i t t e rn v o n Kaiser K a r l V . als Ersatz f ü r Rhodos — i h r e n f r ü h e r e n Sitz u n d Besitz — geschenkt worden war . Der Orden revanchierte sich f ü r das g r o ß z ü g i g e Ge­schenk m i t einem Jagdfa lken i m Jahr, doch dabei z ä h l t e der symbolische W e r t des „ g e ­f lüge l t en Jagdhundes" mehr als die Z a h l .

Altäre aus der Steinzeit Fast alles an dieser Inse l ist geheimnisvol l .

N a t ü r l i c h g ib t es auch schon T o u r i s t e n r u n d ­fahr ten , doch was den Passagieren gezeigt w i r d , regt i m m e r z u m Nachdenken an. W a r M a l t a schon i m m e r eine Insel? — Die Ge­l eh r t en bezweifeln es. Sie ha l ten es v i e lmehr fü r die ü b r i g g e b l i e b e n e n Reste einer L a n d ­ve rb indung zwischen A f r i k a u n d Europa.

A l s Beweis d a f ü r f ü h r e n sie die zahlreichen Funde an, die i n maltesischen H ö h l e n ge­macht w o r d e n sind, da run te r solche v o n E le ­fantenskelet ten. D i e gleichen H ö h l e n dienten ü b r i g e n s w ä h r e n d des zwei ten Weltkr ieges als n a t ü r l i c h e u n d unve rwundba re Luf tschutz­bunker .

I n den ausgedehnten Tunnelnetzen w u r d e n al lerdings auch O p f e r a l t ä r e aus der Steinzeit entdeckt, was die Gelehr ten e i n i g e r m a ß e n

u n d unternehmungslus t igs ten J ü n g l i n g e , die M a l t a den R ü c k e n kehren . Das i s t bedauer­l ich , aber k a u m zu ä n d e r n , denn i n dieser K o l o n i e leben ohnehin schon v i e r m a l m e h r Menschen auf e inem Quadra tk i lome te r als i n England .

Zu viele Menschen Die n a t ü r l i c h e V e r m e h r u n g — ebenfalls

durch die r e l i g i ö s e E ins te l lung b e e i n f l u ß t — t r ä g t i n gewissem Sinne zu Mal ta s Sorgen bei . Sie h a t ' a l lerdings auch eine andere Seite, die v o n den an t ik i rch l i chen Kre i sen der K i r c h e gerne verschwiegen w i r d : So w i e e in I ta l iener , der auswandert , seine dahe imge­bliebene F a m i l i e u n t e r s t ü t z t , so t ragen v ie l e ausgewanderte Mal teser dazu be i , d a ß i h r e V e r w a n d t e n auf der Inse l n ich t N o t le iden. Das is t f r e i l i ch keine I d e a l l ö s u n g , aber doch ein K o m p r o m i ß , der d e m Ums tand Rechnung t r ä g t , d a ß die N a t u r m i t M a l t a es n icht so gut gemeint hat .

Manche Bewohner der Inse l m i t d e m Georgskreuz haben m i t etwas n e i d ä h n l i c h e n G e f ü h l e n das A u f b l ü h e n anderer M i t t e l m e e r ­inse ln durch den F remdenve rkeh r er lebt . D u r c h seine g ü n s t i g e Lage is t M a l t a p r ä d e s t i ­n i e r t d a f ü r , au f diesem Gebiet auch da b a l d eine noch wesent l ich g r ö ß e r e Rol le zu spielen. Die s te inernen Zeugen der g r o ß e n - V e r g a n g e n ­he i t aus den B l ü t e z e i t e n der a b e n d l ä n d i s c h e n Geschichte d ü r f t e n a u f d ie Dauer i h r e A n ­ziehungskraf t auch n ich t ver feh len , ebenso wen ig w i e das Vorhandense in echten V o l k s ­brauchtums i n einer F o r m , w i e m a n sie sonst ' i n Europa n icht m e h r f inde t .

Die e i n f l u ß r e i c h e n K o n s e r v a t i v e n dagegen s ind gar n ich t e i n m a l so sehr d a f ü r , d a ß M a l t a e in Touris tenparadies w i r d . Sie be ­f ü r c h t e n das E i n d r i n g e n „ f r e m d e n " Gedan­kengutes, eine Locke rung der S i t t en u n d der M o r a l . Sie w o l l e n , d a ß M a l t a i h r e m G r i f f

D I E H A U P T S T A D T M A L T A S L a Valet ta , weist zahlreiche B a u d e n k m ä l e r einer r u h m v o l l e n Vergangenheit auf. Eins t ha t ­ten die Malteser R i t t e r h ier i h r en Sitz. Sie w u r d e n 1798 von den Franzosen ver t r ieben . Der heute s o u v e r ä n e Orden m i t G r o ß m e i s t e r w ü r d e w i d m e t sich i n erster L i n i e der Krankenpflege.

ü b e r r a s c h t e . K a u m weniger ü b e r r a s c h t s ind die Besucher der Insel , die sich we i t e r i n das Innere vorwagen, w o sie Bauern begegnen, die i h r e g e r ö l l ü b e r s ä t e n Felder noch i m m e r m i t Ho lzp f lügen bestellen. Das al lerdings l iegt nicht so sehr an der R ü c k s t ä n d i g k e i t der Inselbewohner: Sie haben es m i t M e t a l l p f l ü ­gen versucht u n d feststellen m ü s s e n , d a ß Holz elastischer ist, w e n n es i n K o n t a k t m i t S te i ­nen k o m m t .

So une in ig sich sonst die sechs Parteien Maltas sein m ö g e n , i n einer Beziehung be­steht unter ihnen E in igke i t : Die Insel ist nicht in der Lage, sich selber zu e r n ä h r e n . Die Inselgruppe, bestehend aus Mal ta , Gozzo und Comino, ist so steinig, d a ß die k le inen Aecker nur einen Bruchte i l der Lebensmit te l p rodu ­zieren, die b e n ö t i g t werden.

Z w a r s ind die b e r ü h m t e n Malteser Spitzen — sie s tammen vornehml ich aus dem n u r 67 Quadra tk i lometer g r o ß e n Gozzo — auch heute noch sehr begehrt, zwar g e w i n n t der Tour ismus an Bedeutung, aber Maltas be­deutendster E x p o r t a r t i k e l ist noch i m m e r der Mensch. N u r e in ger inger T e i l der jungen M ä n n e r f indet i n der He ima t A r b e i t s p l ä t z e . Meistens s ind es gerade die intel l igentesten

nicht entglei tet , u n d neue E in f lüs se k ö n n t e n eine solche E n t w i c k l u n g k a u m v e r h i n d e r n .

Einst stärkste Festung W e n n heute D o m M i n t o f f r e v o l u t i o n ä r e

Zie le verfolgt , die eigentl ich n u r f ü r die K o n ­servat iven r e v o l u t i o n ä r s ind, dann beweist er le tz t l ich seine A n p a s s u n g s f ä h i g k e i t , seine E r ­kenntnis , d a ß f ü r M a l t a e in neues Ze i t a l t e r vo r der T ü r steht.

I n London h ö r t m a n v o n fast a l l en D i p l o ­maten und Expe r t en des K o l o n i a l m i n i ­steriums, d a ß das M a l t a p r o b l e m i m m e r m e h r Zünds to f f b i rg t . Wie er e n t s c h ä r f t w e r d e n kann , d a r ü b e r ist m a n sich jedoch an der Themse noch n icht ganz i m k l a r en .

Vergessen s ind die Zei ten, da die Inse l von e inem Ri t te rorden zur s t ä r k s t e n Festung der damal igen W e l t ausgebaut w u r d e u n d als une innehmbar galt . Vergessen, so sagt m a n heute i n London , w e r d e n i n e in paar J ah r ­zehnten die E r inne rungen da ran sein, d a ß M a l t a das letzte theokratische B o l l w e r k E u r o ­pas w a r , d a ß ein Erzbischof m ä c h t i g e r au f dem Gebiet der P o l i t i k w a r als sechs P a r t e i ­f ü h r e r .

Page 6: ST.VITHER ZEITUNG - arch93.arch.bearch93.arch.be/531_Zeitungen/ST_VITHER_VOLKSZEITUNG_1955_1964/1962/...- seine Frau Claudia Procula war eine Enkelin des großen Kaisers Au-gustus

fach /Cazteffoeln enthalten <J-ctt Was die Hausfrauen^ un te r i h r e n Ausgaben

fü r Nahrungsfe t te a l le r A r t verzeichnen, ist stets n u r e in T e i l des w i r k l i e h e n Fe t tve r ­brauchs i n der Fami l i e . M i t dem sichtbaren Verzehr , der p ro K o p f i m Tagesdurchschnitt e twa 70 G r a m m b e t r ä g t , k ann aber der zu ­s ä t z l i c h e „ u n s i c h t b a r e " Fet tverbrauch i n der Menge durchaus k o n k u r r i e r e n . Dieser ver­borgene A n t e i l erreicht nach S c h ä t z u n g e n von Fachleuten e twa 50 G r a m m pro Tag und Kopf . So gesehen, verschieben also die u n ­sichtbaren Fet te d ie Nahrungsbilanz. ,

Is t das w i r k l i c h so? Fast al le Nahrungs­m i t t e l en thal ten von N a t u r aus auch Fett. A u s n a h m e n s ind so selten, d a ß m a n sie fast an den F inge rn a b z ä h l e n k ö n n t e . A l l e rd ings g i b t es b e t r ä c h t l i c h e Unterschiede. A l s K u r i o -sum sei e r w ä h n t , d a ß die N a t u r etwa ein G r a m m Fet t p ro K i l o g r a m m Frischgewicht so­gar noch do r t versteckt hat, w o man es kaum v e r m u t e n w ü r d e — i n der Kar to f fe l . Aber selbst w e n n diese Menge fün fma l so g r o ß w ä r e w i e z u m Beispiel i m Rosenkohl, h ä t t e das auf die Fet tb i lanz des Tages praktisch ke inen E in f luß . Durch seinen n a t ü r l i c h e n Fet tgehal t w i r d der Rosenkohl jedenfal ls noch l ä n g s t n i c h t . z u einem fet ten Nahrungsmi t t e l . Andererse i ts g ib t es aber auch Nahrungsmi t ­te l m i t ü b e r r a s c h e n d hohen verborgenen Fet t ­w e r t e n . D a ß i n einzelnen Wurs tsor ten bis zu 70 Prozent Reinfe t t versteckt sein k ö n n e n , ist e in extremes Beispiel , das nicht ve ra l lgemei -

Verschieben „unsichtbare" Fette die Bilanz? ner t werden soll te. B e i m unsichtbaren Fe t t ­verbrauch geht es weniger u m d ie einzelnen Posten, sondern u m eine Vie lzah l von k l e i n ­sten, k le inen und m i t t l e r e n Mengen. A d d i e r t ergeben sie die runde Summe von 50 G r a m m pro Tag.

Nach Berechnungen, denen Er fahrungen i n Norma l -Hausha l t en zugrunde l iegen, l ä ß t sich ü b e r die H e r k u n f t der unsichtbaren Fette etwa folgendes sagen: Fleisch u n d Fleisch-Erzeulnisse, M i l c h und M i l c h p r o d u k t e sowie Eier s ind a m unsichtbaren Fe t tverbrauch von etwa 50 G r a m m zu mehr als 80 Prozent be­te i l ig t . E in H ü h n e r e i e n t h ä l t i m Dot ter e twa fünf G r a m m Fett . Doch das macht ebenso wie M i l c h m i t r u n d d r e i Prozent Fet tgehal t den „ K o h l " noch nicht fet t . Den Haup tan t e i l der verborgenen Fette l ie fern Fleisch u n d Fleisch-Erzeugnisse m i t r u n d 50 Prozent. A u f die pflanzlichen Nahrungsmi t t e l e n t f ä l l t n u r ein bescheidener Rest v o n r u n d sieben G r a m m . Unter diesen s ind es w i e d e r u m n u r d ie Ge­t re ideprodukte , die m i t v i e r G r a m m i m Tagesdurchschnitt einen ü b e r h a u p t noch nennenswerten Be i t r ag leisten.

Nach K a l o r i e n gerechnet is t es g l e i chgü l t i g , ob Fette i n der einen oder anderen F o r m bevorzugt werden. Z u bedenken ist dabei j e ­doch, d a ß der unsichtbare Fe t tverbrauch ziemlich einsei t ig au f den t ier ischen A n t e i l ausgerichtet ist . Die Pflanzenfette kommen , was den notwendigen Tagesbedarf an unge-

Elegant und chic am Badestrand Modische Kostbarkeiten der Saison 1962

Liebe F reund in , dies ist eine Sache, die n u r uns Frauen angeht! Auch wenn „ s e i n " Interesse da ran ebenso g r o ß ist. Unsere E r ­scheinung m u ß sich i n der n ü c h t e r n e n und k l a r e n A t m o s p h ä r e sommerl ichen Badelebens b e w ä h r e n . I m B a d e d r e ß bewegen w i r uns v o r den kr i t i schen Augen der Oeffentl ichkeit i m hel len, nichts kaschierenden Sonnenlicht.

N a t ü r l i c h ist das ke in Problem, solange m a n zu den „ s ü ß e n Ach tzehn" g e h ö r t . Rank u n d schlank gewachsen, schreitet m a n selbst­b e w u ß t a m S t rand ent lang. Jeder p r ü f e n d e B l i c k w i r d unversehens zur H u l d i g u n g der S c h ö n h e i t .

Leider aber is t d ie Ze i t eine sehr u n e r b i t t ­l iche Dame, die m i t Vor l i ebe z e r s t ö r t , was sie i n der „ J u g e n d M a i e n b l ü t e " so l iebens­w ü r d i g aufgebaut hat. Unaufha l t sam t r ö p ­f e l n d ie Jahre Wermuts t rop fen i n die som­mer l i chen Badefreuden. Es k o m m t unweige r ­l i c h der Tag, da die kr i t i sche Bet rachtung i m Spiegel v e r r ä t , d a ß E n t h ü l l u n g e n p rob lema­tisch werden u n d die A t t r a k t i v i t ä t leiser Nachhi l fen bedarf.

Das ist der Momen t , w o Sie I h r e r Garde­robe für den S t r and die gleiche angespannte A u f m e r k s a m k e i t zute i l werden lassen m ü s ­sen w i e I h r e r g r o ß e n To i le t t e f ü r den Abend . D i e unnachsichtige Auseinandersetzung m i t den ä r g e r l i c h e n M ä n g e l n der F i g u r w i r d zur N o t w e n d i g k e i t , die K u n s t der zarten R e t u ­schen beginnt .

Z u m G l ü c k werden sie uns heute leicht gemacht. Wer d ie neuen B a d e a n z ü g e gesehen hat , w i r d feststellen, d a ß man uns unsere Sorgen u m eine gute F i g u r am S t rand w e i t ­gehend abgenommen hat. Durch eine ausge­k l ü g e l t e Technik und neue hochelastische Ge­webe s ind die B a d e a n z ü g e der Saison 1962 n i ch t n u r bezaubernde, modische K o s t b a r k e i ­ten, sondern dank i h r e r Innenvera rbe i tung woh l tuende Retuschen auch fü r nicht ganz makel lose F iguren . D i sk re t und charmant s t ü t z e n und fo rmen sie, w o die N a t u r uns i m Stich l i eß . Diese u n a u f f ä l l i g e n K o r r e k t u r e n geben der Erscheinung jene re izvol le Ausge­gl ichenhei t der Propor t ionen, die uns die sommerl ichen Badefreuden ohne H e m m u n ­gen, m i t selbstsicherer Ungezwungenhei t ge­n i e ß e n lassen. U n d das is t unbezahlbar!

Was w i r der U m w e l t p r ä s e n t i e r e n , ist die s e l b s t v e r s t ä n d l i c h e A n m u t u n d Grazie des

e inwandfre ien Sitzes, der nicht zuletzt au f der V e r w e n d u n g hochelastischer, a u ß e r o r d e n t ­l ich straffender und schlankmachender Ge­webe beruht . -

M a n w i r d nicht mehr m i t e inem Badean­zug auskommen, denn er ist a l l m ä h l i c h eben­so ein A t t r i b u t unserer Eleganz geworden w i e das Cockta i lk le id oder das S t r a ß e n k o ­s t ü m . Er ist var iabel , keck, verspiel t , spor t ­l ich , heiter. Seine Anschaffung ist n ich t m i n ­der aufregendes Abenteuer w i e d ie tausend­undein k le inen u n d g r o ß e n Improv i sa t ionen der Mode, die einer F r a u erst das „ g e w i s s e E twas" geben, das unnachahmliche F l a i r , das eine Frage des Geschmacks, des In s t i nk t s , der P e r s ö n l i c h k e i t , aber n iemals des Geldbeu­tels ist .

Model l : Tr iumph

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Schön sein im Auto Tips für die Frau am Steuer

W e n n Sie im offenen Wagen fahren, lassen Sie nicht die Haare wild flattern, erstens wirkt eine zerzauste Löwen­mähne nicht gerade damenhaft, zvjeitens ist es gefährlich, denn leicht können die Haare in die Augen wehen und die Fahr Sicherheit beeinträchtigen. Autokappen schließen oft zu dicht an und zerstören die Wasserwelle. praktischer sind lockere Schleier, die das Haar vor Staub und Wind schützen und die Frisur bewahren.

Auf zu enge oder zu weite Röcke sollte die Autofahrerin verzichten. Zu enge Röcke rutschen hoch und dauerndes Herunterzerren \enk1 ab zu weite Röcke können mit ihrer Stoffülle notwendige Griffe behindern Ein leichtes Kleid oder Rock und Pullover haben sich am besten bewahrt, selbstverständlich ans knitterfreien Stoffen, die keine zu rauhe Oberfläche haben sollten weil diese zu sehr den Staub auffangen Nichts Beengendes tragen und auf kneifende Mieder verzichten, denn auf langen Fahrten stört das Wohlbefinden und schadet der Reaktionsfähigkeit.

Tragen Sie am Steuer niemals hochhackige Schuhe Die spitzen Absätze kön­nen sich in der Matte verfangen. Flache Sportschuhe mit flachen Absätzen er­müden nicht nur weniger, sie sind fahrsicherer und gesünder für die immer gleichbleibende Fußstellung.

Ein kleines Täschchen mit Kosmetik-Utensilien sollten Sie stets im Hand­schuhkasten griffbereit haben Ehe Sie den Wagen verlassen, können Sie Ihr Aussehen in Ordnung bringen, einen Strich mit dem Lippenstift, einen Hauch Puder, einige Tropfen Kölnischwasser, ein Blick in einen kleinen Spiegel — nicht in den Rückspiegel —, einmal mit dem Kamm über die Haare gefahren, und gepflegt und frisch steigt man aus dem Wagen.

Mit Handschuhen fährt es sich besser. Die Hände wer­den sonst leicht feucht, verlieren an Glätte und werden schneller schmutzig. Ideal sind lederne Handschuhe mit porös gestricktem Oberteil, die nur für den Wagen be­stimmt sind.

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s ä t t i g t e n F e t t s ä u r e n anbelangt, bei diesen Ueberlegungen entschieden zu kurz , denn d ie i n unseren Bre i t en verwendeten pflanzlichen Nahrungsmi t t e l en tha l ten von N a t u r aus n u n e inmal herz l ich w e n i g Fet t .

E in ige Reserven g ib t es n u r i m Get re ide­k o r n — vor a l l em i m F o r m v o n V o l l k o r n ­erzeugnissen —, aber auch sie lassen sich nu r i n begrenztem Umfange nutzen. Selbst w e n n der Bro tve rb rauch steigen, s ta t t s tet ig z u r ü c k ­gehen w ü r d e , k ö n n t e dadurch das Def iz i t an P f l a n z e n ö l e n u n d - fe t t en i n der „ e r n ä h r u n g s ­physiologischen B i l a n z " niemals gedeckt w e r ­den. A l l e r d i n g s : F ü r eine ausgeglichene, ge-

Kleine Spitzen Der Frühling verdreht den Frauen

die Köpfe — d a m i t sie sehen können, ob nicht ein Mann hinter ihnen her­rennt.

Es ist leichter, hundert Frauen den Kopf zu verdrehen als ihn einer ein­zigen zurechtzusetzen.

Ein Baby versteht die Kunst, eine Mutter am Tage müde und in der Nacht munter zu machen.

Wenn eine Frau sagt: „Um es kurz zu machen!" dauert es noch unendlich lange.

Was ein Mann n ich t im Kopf hat, muß er in den Beinen hoben. Was eine Frau nicht in den Beinen hat, sollte sie wenigstens im Kopf hoben.

E h e m ä n n e r , die sich vornehmen, ihre Frau ausreden zu lassen, kommen nie mehr zu Wort.

sunde E r n ä h r u n g is t es n ich t so entscheidend, w e n n gerade die w e r t v o l l e n P f l a n z e n ö l e b e i m unsichtbaren Fe t tve rbrauch ins Hin te r t r e f f en geraten. Es g i b t j a d ie M ö g l i c h k e i t , sie b e i m sichtbaren Verbrauch — e twa i n F o r m v o n Marga r ine auf pflanzlicher Fettbasis — s t ä r ­ke r zu b e r ü c k s i c h t i g e n .

D r . med . H e n s e l

K L E I N E S K O S T Ü M für viele Gelegenheiten ans rauch- und silber­grauem Wollstoff. Die Jacke in klassischer L i ­n ienführung wird über engem Rock getragen.

Emäus, der Hirt von Ithaka Das Schwein als beliebtes Haustier

U n t e r den Feinschmeckern unserer Z e i t e r ­f reu t sich e in saftiger Schweinebraten noch i m m e r g r ö ß t e r Bel iebthei t . Die Vor l i ebe der Menschen f ü r Schweinefleisch l ä ß t sich durch vie le Jahrtausende verfolgen. Die ersten Spuren des Hausschweines f inde t m a n i m Jahre 5000 v . Chr . Schon damals z ä h m t e m a n die Wildschweine, d i e es noch heute i n u n ­seren W ä l d e r n g i b t So ha t te m a n auch dann vo l l e F l e i s c h t ö p f e , w e n n d ie Jagd e inma l ohne Ergebnis bl ieb. Die r icht ige Schweinezucht aber begann erst, als s e ß h a f t e Baue rn auf­tauchten. I n i h r en Siedlungen s ind Schweine­knochen gar n icht so selten. Das Schweine­schmalz, dessen Zubere i tung m a n ba ld lernte, w u r d e i n g r o ß e n T o n k r ü g e n aufbewahr t u n d sowohl z u m Kochen w i e auch z u m Backen verwendet . So d a r f das Schwein f ü r sich i n Anspruch nehmen, erster u n d b a l d ü b e r a u s g e s c h ä t z t e r Fe t t l i e fe ran t gewesen zu sein.

Das hat sich zwar heute, da der Hausfrau auch andere Fette zur V e r f ü g u n g stehen, ge­ä n d e r t . Geblieben aber is t vo rwiegend bei der L a n d b e v ö l k e r u n g die Be l i eb the i t des Schweine­schmalzes. Es kann nahezu unbegrenzt auf­bewahr t werden , w e n n m a n es i n k ü h l und dunke l gelagerte S t e i n t ö p f e oder i n lu f td i ch t abgeschlossene K o n s e r v e n b ü c h s e n e in fü l l t .

Die A n t i k e is t v o l l v o n Ber ich ten ü b e r den beliebtesten Vie rbe iner der W e l t u n d ü b e r seine v i e l f ä l t i g e V e r w e n d u n g , d ie es i n der E r n ä h r u n g gefunden hat. Der b e r ü h m t e s t e Schweinehi r t a l l e r Ze i ten w u r d e w o h l E m ä u s , der seine Schweine auf der Inse l I t h a k a h ü t e t e , als erster seinen von langer I r r f a h r t he imkehrenden H e r r n , Odysseus, e rkannte u n d m i t i h m gemeinsam Rache an den unge­

betenen F r e i e r n der t r euen Ehef rau Penelope n a h m . Ueber eines aber w a r E m ä u s sichtlich bele idigt : A l s n ä m l i c h nach vollzogener Rache das g r o ß e Gas tmahl begann, das der H e i m ­gekehrte veranstal tete, da w u r d e n den Her­r en d ie m ä c h t i g e n Eber aufgetischt, fü r den Schweinehi r ten aber u n d das Gesinde b l ie ­ben n u r d ie Spanferke l ü b r i g . — Heute w ü r d e m a n v ie l le ich t Spanferkel ohne weiteres gegen al te Eber tauschen, damals aber liebte man es, i n e in fet t t r iefendes F le i schs tück zu b e i ß e n . .

E i n w e n i g m e h r vers tanden d ie a l ten R ö m e r von den Schweinezuchten. Besonderen Wert legten sie darauf , den Speck s c h ö n dick wer ­den zu lassen. Denn auch d ie r ö m i s c h e n Haus­frauen kochten gerne m i t Schweineschmalz, das sie ü b r i g e n s auch zur Hautpflege ver­wendeten, obgleich sie v o n den Vi taminen — das fü r d ie H a u t besonders z u t r ä g l i c h e V i t a m i n F is t d a r i n en tha l ten — noch keine A h n u n g hat ten . Gerne w u r d e n d ie Schweine m i t s ü ß e n Feigen g e m ä s t e t . Dadurch bekam die Leber, die besonders g e s c h ä t z t wurde, i h r en feinen Geschmack, der sie e b e n b ü r t i g neben d ie G ä n s e l e b e r s tel l te .

Neckisches Spiel I n e inem Leserbr ief berichtete Louis D . Ra-

le igh aus Dover (England), w i e er seine F r a u dazu brachte, den ganzen Gar ten u m ­zugraben. E r hat te bemerk t , d a ß sie i h r e E r ­sparnisse i n einer B ü c h s e aufbewahrte, die sie i m Gar ten ve rg rub . V o n Ze i t zu Zeit verscharr te er sie an anderer Stelle. Die Gat­t i n m u ß t e das neckische Spiel mitmachen und nach u n d nach den Gar t en umgraben.

Aus Ungarn - mit Paprika Herzhaft gewürzte Gerichte

Wer jemals i n Unga rn war , w i r d i m m e r gern an d ie vie len p ikan ten Gerichte m i t Papr ika denken, die do r t l a n d e s ü b l i c h s ind. Die anregende W i r k u n g zeigt sich gerade bei diesem G e w ü r z ganz u n m i t t e l b a r : M a n füh l t sich nach dem G e n u ß zu neuen Ta ten auf­gelegt. Aus dem starken Verzehr von Papr ika e r k l ä r t sich zweifel los das lebhafte Tempera ­ment der Ungarn, aber auch ih re geringere A n f ä l l i g k e i t gegen K u l t u r k r a n k h e i t e n ver­schiedener A r t , vor a l l em den bei uns so h ä u f i g gewordenen Herzschlag. M a ß g e b e n d d a f ü r ist der Gehalt des Paprikas an V i t ­amin P und C, die für den menschlichen K ö r p e r so wich t ig sind. Hie r einige ungarische Rezepte:

Debrecziner Pökelfleisch 1 Zunge, Salz, P f e f f e r k ö r n e r , S u p p e n g r ü n ,

50 g Sardellen, Petersilie, 40 g Margar ine . 40 g Meh l . *'» I B r ü h e , •'» I saure Sahne, Salz. Papr ika , Zi t ronensaf t oder S ü ß w e i n .

Zunge vorberei ten, in schwachgesalzenem Wasser m i t Zuta ten garen, herausnehmen, abschrecken und abziehen. Sardel len und Petersilie hacken und auf die i n Scheiben geschnittene Zunge (nur soviel aufschneiden, wie gebraucht w i r d ) aufstreichen. K u r z in h e i ß e r Marga r ine d ü n s t e n , herausnehmen und w a r m stellen. Mehl in Fett schwitzen, m i t B r ü h e und Sahne auf fü l len , aufkochen, m i t Papr ika , Zi t ronensaf t oder S ü d w e i n (Madeira) abschmecken u n d d ie Zungenscheiben i n der S o ß e anr ichten.

Ungarische Nieren 500 g Nie ren , 40 g Marga r ine , 1 feinge­

schnittene Zwiebe l , Pap r ika , 40 g M e h l , */s L i ­ter B r ü h e , '/s 1 sauere Sahne oder Milch, Salz.

N ie ren der L ä n g e nach halbieren , Haut und R ö h r e n entfernen, i n feine Streifen schneiden, i n M a r g a r i n e b ra ten u n d nachdem Garen aus der Pfanne nehmen. I m Bratfet t Zwiebe l d ü n s t e n , v o m Feuer nehmen, Paprika und M e h l h i n e i n r ü h r e n , schwitzen, m i t den F l ü s s i g k e i t e n a u f f ü l l e n , aufkochen, abschmek-ken, die Nie ren i n d ie S o ß e legen u n d sofort zu Tisch br ingen .

Beigabe Kar to f f e lb re i oder Reis.

Szegediner Gulasch 500 g Schweinebauch, 1000 g Sauerkraut,

Zwiebe l , Salz, Papr ika , ll* 1 Sauermilch oder B u t t e r m i l c h , 20 g M e h l .

Fleisch i n W ü r f e l schneiden u n d i m eige­nen Fett anbraten. Sauerkrau t , G e w ü r z e und etwas Wasser zugeben, garen, m i t dem m i t Sauermilch ve rqu i r l t en M e h l b inden und m i t Papr ika k r ä f t i g abschmecken.

Papr ika da r f niemals i n kochendes Fet t ge­s c h ü t t e t - werden, denn durch das Mi t rös t en i m Fett w i r d der Zuckergehal t des Paprikas karamel i s ie r t (angebrannt) , so d a ß er seine s c h ö n e , rote Farbe v e r l i e r t u n d sein ange­nehmer Geschmack b e e i n t r ä c h t i g t w i r d .

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Nummer 45 Seite 7

Wanderung auf den ersten Straßen der Christenheit Von Golgatha nach Ephesus - Gedanken an der Wiege der ersten Christengemeinden

1'eber diese Marmorstraße der heutigen T ü r ­kei ziehen Jahr um Jahr große Scharen frommer Christen gegen Ephesus, wo vor über 1900 Jahren der Evangelist Paulus die erste Brüdergemeinde der Christenheit gründete . Hier starb der Liebl ingsjünger Jesu, Johan­nes, und man nimmt an, d a ß auch die Gottes­

mutter hier begraben liegt.

Foto: Archiv Bell ing

A l s nach der K r e u z i g u n g u n d der A u f e r ­stehung des Heilandes d ie J ü n g e r sich v o n ­einander t r enn ten u n d seinem Gebot folgend i n al le W e l t gingen, u m die Leh re Chr i s t i zu predigen, da zogen d ie Apos te l Paulus und Johannes i n das damal ige griechische Land , u m h ie r i n Kle inas ien das Banner des Glaubens aufzurichten. I n jener Ze i t v o r fast 2000 Jahren l iefen an dieser Scheide zweier S t a a t e n b l ö c k e d ie H a n d e l s s t r a ß e n der A l t e n Wel t zusammen, die damals Europa u n d Asien mi te inander verbanden.

So h ö r t e denn v i e l V o l k s gerade i n der machtvol len Handelsmetropole Ephesus die f romme Botschaft, die v o m K r e u z z u G o l ­gatha bis h ie rher getragen w u r d e . Sammel ­ten sich schon die E inwohne r der S t ä d t e u n d H a n d e l s p l ä t z e u m die beiden Evangelisten, u m v o m Leben u n d Sterben des Gottessohnes zu h ö r e n , so vernahmen auch d ie h i e r zu ­s a m m e n s t r ö m e n d e n Kauf l eu t e u n d Heisenden von w e i t h e r die Botschaft u n d t rugen sie for t i n i h r e L ä n d e r .

Daher is t w o h l auch k a u m e in L a n d dieser Erde so eng m i t der f r ü h c h r i s t l i c h e n Ze i t ve r ­bunden w i e das anatolische Gebiet, das heute als T e i l der modernen T ü r k e i zu r W e l t des I s l am g e h ö r t . A b e r i m m e r noch stehen hier die stolzen Zeugen der ersten christ l ichen K u l t u r e n t f a l t u n g u n d k ü n d e n v o m W i r k e n der Apos te l i n den ersten Jah ren nach C h r i s t i Tod . U n z ä h l i g e W a l l f a h r e r w a n d e l n a l l j ä h r ­l ich u m die Osterzeit ü b e r die S t r a ß e n , die

Helles Licht für die nächtliche „Sonnenstraße" Modernste Autobahn Europas mit künstlicher Beleuchtung - Verminderte Gefahr

schnelle u n d dabei sichere V e r k e h r s v e r h ä l t ­nisse abgest immt. Dazu z ä h l t auch die B e ­leuchtung be i den Stat ionen. Nach eingehen­den Untersuchungen entschied m a n sich meist für Oval-Spiegelleuchten, deren parabolisch geformte Spiegel aus A l u m i n i u m bestehen und zugleich als G e h ä u s e dienen. Sie schaffen durch ih re Bre i t s t r ah lung die Voraussetzung dazu, m i t weniger L i ch tpunk ten , also g r ö ß e ­ren M a s t a b s t ä n d e n u n d d a m i t geringeren A n ­lagekosten auszukommen.

Der Bau der i tal ienischen A u t o s t r a ß e von Mailand nach Neapel, die v o n Fachleuten als modernste Anlage dieser A r t i n Europa an­gesehen w i r d , k o m m t nicht zuletzt dem Drang nach Süden entgegen, der den Menschen n ö r d ­lich der Alpen seit eh und j e eigen ist . Ba ld werden die sonnenhungrigen I ta l i enfahrer die ganze 748 k m lange, m i t dem bezeich­nenden Namen „ A u t o s t r a d a de l Sole" be­dachte Strecke i n e inem Zuge durchfahren können.

Aber selbst i n I t a l i e n scheint n icht i m m e r die Sonne — nachts is t es au f jeden Fa l l auch ü b e r der „ S o n n e n s t r a ß e " dunke l . Des­halb haben die Erbauer, ganz der i n allen technischen Detai ls for t schr i t t l ichen Konzep­tion entsprechend, v o n vo rnhe re in eine aus­reichende k ü n s t l i c h e Beleuchtung vorgesehen, um vor a l lem die Unfa l lge fahren des n ä c h t ­lichen Verkehrs zu m i n d e r n . Da es aber sogar bei dieser g r o ß z ü g i g auf hohe Sicherheit aus­gelegten Bahn wir t schaf t l ich nicht t ragbar erschien, die gesamte Strecke durchgehend zu beleuchten, b le iben d ie Beleuchtungsanlagen auf den n ä h e r e n Bereich der sogenannten Stationen b e s c h r ä n k t , v o n denen es insgesamt etwa 60 geben, w i r d . D e n n diese A n s c h l u ß ­stellen, an denen auch v o n den K r a f t f a h r e r n die B e n u t z u n g s g e b ü h r en t r ich te t we rden m u ß , bilden n a t u r g e m ä ß d ie s t ä r k s t e n verkehrs ­technischen Gefahrenquel len.

Das Wor t „ B e n u t z u n g s g e b ü h r " w i r f t die Frage nach dem „ W a r u m ? " auf. N u n , das erklärt sich daraus, d a ß die S t r a ß e nicht v o m Staat, sondern v o n einer p r iva twi r t scha f t l i ch orientierten Gesellschaft, der „Soc . Conces-sioni e Costruzioni Autos t rada p. A . " f i n a n ­ziert, geplant, gebaut u n d ve rwa l t e t w i r d , an der zwar auch der Staat m i t e inem Dar ­lehen i n H ö h e v o n 36 Prozent der auf etwa 1,6 M d . D M belaufenden Gesamtkosten, da­neben aber vo r a l l em Banken , I n d u s t r i e f i r ­men und andere G r o ß u n t e r n e h m e n betei l igt sind. Die erheblichen Inves t i t ionen m ü s s e n sich also rentieren, w i e es a l len tha l ten i n der Wirtschaft üb l i ch is t .

Die S o n n e n s t r a ß e w u r d e — m a n m ö c h t e sagen, ohne Kosten zu scheuen — g a n z auf

einstmals Paulus u n d Johannes gegangen s ind . N i c h t weniger als d r e i ß i g aus d e m Neuen Testament bekannte Or te der ersten Chr i s t en ­gemeinden l iegen an diesem Weg u n d noch heute nennt sie der Chr i s t vo l l e r Ehr furch t . Schon d ie Bezeichnung „ C h r i s t e n " f ü r die A n ­h ä n g e r u n d Nachfolger jenes Jesus von Naza-r e t h i s t anatolischer H e r k u n f t und wurde zum ersten M a l e i n der k l e inen Stadt A n t i -o,-h;a. das heute A n t a k i e h h e i ß t u n d i n der s> s c h - t ü r k i s c h e n P rov inz Aleppo l iegt , ge­nannt .

Vieles deutet darauf h i n , d a ß auch M a r i a , die M u t t e r Jesu, an der Seite des L i e b l i n g s -

Kurz und amüsant Eine eigenartige...

Gewohnheit hat Wil l Morrison in New Orleans. Jedesmal wenn er sieht, daß ein Raucher gerade ein automatisches Feuerzeug ans der Tasche zieht, schl ießt er mit ihm eine Wette ab, d a ß es nicht beim ersten Versuch z ü n d e n wird. I n vier von fünf F ä l l e n gewinnt Morrison. E r verdient dadurch rund 2000 Dollar im Jahr .

Von Dieben überführt . . . wurden fast 700 Taschendiebe innerhalb einer Woche auf einem indischen Volks ­fest. Die Polizei beurlaubte f ü r die Zeit des Jahrmarktes etliche Gefangene aus dem Gefängn i s , die wegen Taschendieb­s t ä h l e n saßen , und versprach ihnen eine beträchtl iche Verminderung ihrer Haft­zeit, wenn sie auf dem Volksfest „ K o l ­legen" überführten . Die „Fachleute" arbeiteten ausgezeichnet.

Die schönsten G r e i s e . . . der U S A wurden namentlich auf einer Liste zusammengestellt. E s handelt sich um Männer , die zwar im Alter vor­geschritten sind, sich aber trotzdem eine gewisse Schönhe i t bewahrten und a u ß e r d e m noch in Arbeit stehen. A u f der Lis te befinden sich der Präs ident der Aluminium Corporation (93), der Präs ident einer W a r e n h ä u s e r - G e s e l l ­schaft (93) sowie der Trainer des F u ß ­ballklubs der Univers i tä t von C h i -kago (97).

j ü n g e r s Johannes diese S t r a ß e zog, u m i n Ephesus i h r e ewige Ruhesta t t zu f i nden . I n F.phesus b e g r ü n d e t e Paulus d ie erste C h r i s t e n ­gemeinde u n d i n i h r w i r k t e u n d s tarb auch Johannes. Das ä r m l i c h e D o r f A jasa luk , das j ahrhunder te lang an de r Stel le dieser i o n i ­schen Z w ö l f s t a d t gestanden hatte , nachdem das alte, g r o ß e Ephesus versunken war , d e u ­tet k a u m auf die historische Bedeutung des fü r a l le Christenmenschen so bemerkenswer ­ten Raumes.

V o r k n a p p neunzig Jah ren begannen F o r ­scher m i t den Ausgrabungen der l ä n g s t zer­fal lenen Stadt , d ie unsagbar v ie le Uebe r l i e -ferungen aus der Z e i t der ersten Chr i s t en ­gemeinden zutage f ö r d e r t e n . Z w a r e rb rach­ten sie noch i m m e r ke inen s c h l ü s s i g e n B e ­weis f ü r d ie A n n a h m e , d a ß d ie M u t t e r des Heilandes h ie r und n icht i n Jerusalem be­graben l iegt . Doch un te r dem K r e u z noch ve r t r au te j a Chr is tus seine M u t t e r d e m L i e b ­l i n g s j ü n g e r Johannes an, der d a n n b a l d d a r ­auf gegen Ephesus zog u n d h i e r sein heiliges Buch schrieb.

U m die Osterzeit eines j eden Jahres p i l ­gern Tausende v o n Chr i s t en aus der ganzen W e l t z u m Haus der M a r i a i n dieser Stadt, u n d die Taufkape l le der M a r i e n k i r c h e g e h ö r t zu den a m besten erhal tenen aus de r Ers tze i t der Chr is tenhei t .

A m A n f a n g dieses Weges, der i n j ene G e ­biete f ü h r t , l i eg t f ü r d ie aus den west l ichen L ä n d e r n kommenden P i lge r das einstige B y -zanz, aus d e m s p ä t e r das Kons tan t inope l des o s t r ö m i s c h e n Reiches u n d sch l i eß l i ch das i s l a ­mische I s t a n b u l ( I s l a m - B o l = H o r t des I s l am) geworden is t . D a m i t s t o ß e n denn h ie r schon i m S c h n i t t w i n k e l zweier Erd te i l e d ie s te iner­n e n Zeugen v o n F r ü h c h r i s t e n t u m u n d I s l a m besonders ha r t aufeinander, wobe i m i t der auch heute noch imposanten Hagia Sophia, d e m 532—537 n . Chr . erbauten ersten W u n d e r ­w e r k der Wel t a rch i t ek tu r , zugleich de r erste g r o ß e D o m des Chr i s ten tums er r ich te t w u r d e , bevor er un te r Osman I . s p ä t e r durch A r c h i ­t e k t Sinan, e inem z u m I s l a m ü b e r g e t r e t e n e n chris t l ichen Griechen, zur Moschee umges ta l ­te t w u r d e .

N i m m t es da wunder , d a ß die Scharen f r o m m e r P i lge r noch i m m e r v o n h i e r aus den W e g gegen Ephesus nehmen, u m auf h i s t o r i ­schen S t r a ß e n den Spuren erster Gotteser­kenn tn i s z u folgen u n d v o n h ie r aus neue Glaubensimpulse m i t i n i h r e H e i m a t z u r ü c k ­zutragen, k r a f t der Ueber l ieferungen, denen sie ü b e r a l l au f diesem Wege begegnen?

Amerika doch von Wikingern entdeckt? Erneuter Meinungsstreit über frühgeschichtliche Funde auf Neufundland

Jeder Benutzer der „Sonnenstraße" m u ß an der Einfahrt seinen Obolus entrichten. Denn diese Straßen , werden auf privatwirtschaft­licher Basis geplant, gebaut und verwaltet. Nachts sind die „Stat ionen" der italienischen Autobahn durch Spiegelleuchten an Peitschen­masten erhellt, um Unfallgefahren auszu­schl ießen. Foto: Siemens

U m das sagenhafte We in l and der a l ten W i k i n g e r is t erneut e in lebhaf ter S t r e i t z w i ­schen d ä n i s c h e n u n d norwegischen A r c h ä o l o ­

g e n ausgebrochen. Veranlassung dazu gab der norwegische Reiseschriftsteller Helge Ingstad, der nach dre imonat igen Forschungen auf N e u ­fund land e in W i k i n g e r d o r f gefunden und tei lweise ausgegraben haben w i l l . Das be­zwei fe ln die A r c h ä o l o g e n des Kopenhagener Nat ionalmuseums, denen die F u n d s t ä t t e seit 1956 bekannt is t . Nach i h r e r M e i n u n g handel t es sich be i der von Ings tad gemachten E n t ­deckung u m eine Niederlassung f r a n z ö s i s c h e r S e e r ä u b e r aus dem 16. Jahrhunder t .

Dieser S t re i t u m die Entdeckung A m e r i k a s durch die W i k i n g e r is t n ich t der erste. A u s den i s l ä n d i s c h e n Sagas w e i ß man , d a ß die W i k i n g e r v o n G r ö n l a n d aus, das sie 875 ent ­deckt u n d hunde r t Jahre s p ä t e r besiedelt hat ten, b is nach Labrador u n d der M ü n d u n g des St . -Lorenz-Stromes v o r s t i e ß e n . He l l e ­land , M a r k l a n d und Wein l and nannte L e i f der G l ü c k l i c h e die entdeckten Gebiete. Doch so z u v e r l ä s s i g die Sagas als In fo rma t ions ­

quel le s ind , so zwei fe lhaf t erwiesen sich b i s ­her f r ü h g e s c h i c h t l i c h e Funde als Beweis da ­fü r , d a ß d ie W i k i n g e r f ü n f h u n d e r t Jahre v o r K o l u m b u s d ie O s t k ü s t e A m e r i k a s betre ten oder gar Niederlassungen g e g r ü n d e t haben.

Lange Ze i t konzent r ie r te sich das H a u p t ­interesse der Wissenschaftler, d ie nach S p u ­ren der W i k i n g e r i n der Neuen W e l t such­ten, auf einen legendenumwobenen T u r m i n N e w p o r t i n Rhode I s l and u n d e inen ge he im­nisvol len Runenstein i n Kens ing ton i m Staate Minnesota. Der T u r m ä h n e l t a l ten R u n e n ­kirchen auf der Ostseeinsel B o r n h o l m . De r Runenstein, der u n l ä n g s t bei der T r o c k e n ­legung eines Sumpfes gefunden w u r d e , s t ammt angeblich aus dem Jahre 1362 u n d soll ( laut Inschr i f t ) v e r k ü n d e n , d a ß acht G o t -l ä n d e r u n d 22 N o r d m ä n n e r h i e r zehn i h r e r gestrandeten L a n d s m ä n n e r to t auffanden. Eine schon f r ü h e r gemachte Entdeckung, e in Skelet t m i t den Resten eines Kettenhemdes, insp i r ie r te den Dichter Longfe l l ow zu der b e r ü h m t gewordenen Bal lade „ T h e Sceleton i n A r m o u r " .

Portugals Revanche für Goa Gold aus Macao unterminiert indische Währung - Barren kommen in Fischbäuchen

„Es w ä r e besser gewesen, den Portugiesen Goa zu lassen u n d ihnen Macao zu nehmen!" Dieser fromme Wunsch eines hohen indischen Polizeibeamten, der die B e k ä m p f u n g des Goldschmuggels lei tet , u m r e i ß t am besten die Sorgen, die Portugals k le ine Ko lon ie auf chinesischem Boden der Indischen U n i o n be­reiten. Von hier aus gelangen teils i m F l u g ­zeug, teils i n den B ä u c h e n toter Fische, teils in nächt l ichen Landungen Goldbar ren nach Indien, die seine W ä h r u n g e r s c h ü t t e r n . „Goa war die Generalprobe f ü r den K r i e g gegen

China", sagen sich viele Inder . „ W e r schlau ist, legt sein Geld i n Gold an."

Der indische Goldpreis auf den schwarzen M ä r k t e n liegt um 150 Prozent ü b e r den Wel tmarktpre isen . Den . G e w i n n stecken die Goldschmuggler in Macao ein. Bis jetzt \v;:r das der ehrenwerte Her r Hon Y i n , seines Zeichens H a n d e l s k a m m e r p r ä s i d e n t von M a ­cao, seit 1947 aber auch al leiniger Inhaber der von der Regierung Macaos ausgegebenen Goldimpor t l izenz und t rotz al ler kap i t a l i s t i ­schen A m b i t i o n e n ein Freund Mao Tse

Tapetenwechsel für Millionen Engländer Britische Rundfunkfamilie zieht um - Entrümpelung einer beliebten Sendung Ein ä l t e r e s Ehepaar zieht um, und sechs

Millionen Menschen i n England verfolgen den Vorgang m i t g r ö ß t e r Spannung. Vom Abmes­sen der leeren R ä u m e bis zur ersten M a h l ­zeit i m neuen H e i m w i r d jede Einzelhei t in Büros und Werkskant inen, ü b e r den Gar ten­zaun und bei nachbarlichen Besuchen i n der Küche besprochen, vor a l l em von den Frauen. Genaugenommen lebt das Ehepaar n u r i n der Phantasie der R u n d f u n k h ö r e r , aber da lebt es wi rk l ich m i t K i n d e r n und Kindesk inde rn " - e i n e m Sohn, einer Tochter und v ie r En -• j ^ n — , sowie zahlreichen Verwandten . Freunden, Bekannten und Patienten des Mannes, eines Arztes namens Dr . Dale.

Die Dales s ind eine von Englands unaus­rottbaren Rundfunkfami l i en (die zweite h e i ß t »The Archers", lebt auf dem Lande und re­präsent ier t das dorf l iche Ideal der mensch­lichen Seele). Sie s ind seit v ierzehn Jahren als eine A r t Nebenwel t i n das Al l tags leben yon Mil l ionen H ö r e r n einbezogen worden , unter dem T i t e l „ M r s . Dale's D i a r y " w u r d e

ihr ' Schicksal seit 1948 fün fma l wöchen t l i ch in Viertelstundendosen zu G e h ö r gebracht. So sind die Dales. Bewohner eines typischen englischen Voror ts und selbst typische Pro­dukte des gehobenen Mittelstandes, i m Laufe der Zei t ä l t e r und ein wenig weiser gewor­den. M i t dem Nachwachsen einer neuen Ge­nerat ion (von Daleschen Enke lk inde rn und H ö r e r n ) und dem Auftauchen neuer Freunde aber t r a t eine i m m e r f ü h l b a r e r werdende G l e i c h f ö r m i g k e i t der Mi l i eusch i lde rung ein.

Jetzt hat sich der Rundfunk entschlossen das P r o g r a m m „ a b z u s t a u b e n " , d ie Dales in eine neue Umgebung zu versetzen — nach dem jungen, energischen Indus t r i eo r t „ E x t o n " wo der Dok to r in eine Gruppenprax i s e in­treten w i r d — und das gehobene Mi t t e l s t and -m i l i e u durch die unmi t t e lba re Nachbarschaft des Fabrikarbei ters tandes zu m i l d e r n . Gle ich­zeitig is t die Sendereihe i n „ T h e Dales" u m ­getauft u n d sogar die zur E i n l e i t u n g gespielte Melodie i n t a k t v o l l e r Weise „ v e r j a z z t " w o r ­den.

Tungs. Nicht zu Unrecht w i r d die Ansicht ver t re ten , d a ß Peking die i l legale Go lde in ­fuhr nach Ind ien u n t e r s t ü t z t . Es ist an der S c h w ä c h u n g der indischen W ä h r u n g in te r ­essiert. Unterdessen hat Neu-De lh i aber eine Gegenmine hochgehen lassen.

Z w e i andere Chinesen, Ted Y i p und Stan­ley Ho, beides M i l l i o n ä r e i n Hongkong und Gegner der kommunist ischen Peking-Regie­rung , haben sich in Macao u m die G o l d i m ­port l izenz b e m ü h t und 187 000 englische Pfund als Sicherheit angezahlt. Macao verg ib t die Lizenz alle paar Jahre neu an den Meis t ­bietenden. Soll te — wie gemunkel t w i r d — Neu-De lh i h in te r dem Angebot aus H o n g ­kong stehen, so d ü r f t e n bei seiner Annahme die i l legalen Goldpreise in Ind i en noch mehr anziehen, aber keine Goldbar ren mehr die Nachfrage befriedigen. Die Herren Y i p und Ho w ü r d e n den Golds t rom in andere, ebenso durst ige K a n ä l e umle i ten , nach Indonesien, aber auch nach Siam und B u r m a .

Doch das sind v o r l ä u f i g noch Spekula t io­nen. Macao hat i m vorle tz ten Jahr fü r 41 M i l l i o n e n Do l l a r und i m letzten für 45 M i l ­l ionen Go ld e i n g e f ü h r t . 25 bis 35 Prozent sind nach I n d i e n geflossen. Die indische Pol izei macht al le Anst rengungen, die Schmuggler­organisationen zu zerschlagen, deren F ä d e n bis i n d ie diplomatischen Auslandsmissionen reichen. V o r Mona ten beging der erste Sekre­t ä r der indischen Botschaft i n Oesterreich Selbstmord. Angeb l i ch sol l er als Regierungs-Spion oder als Ver t r auensmann der Schmugg­ler i n den Goldhande l ve r s t r i ck t gewesen sein. Sol l ten Y i p u n d Ho t a t s ä c h l i c h indische I n ­teressen ver t re ten , so w e r d e n i h n e n d ie Por ­tugiesen i n Macao gern e inen S t r i ch durch die Rechnung machen. Die Gelegenheit , sich auf ka l t em Weg für den Ver lu s t von Goa zu r ä c h e n , ist zu verlockend, selbst wenn M a o als lachendoi Dr i t t e r davon pjBjfjtffifiU

Seit alters b e g r ü ß e n H o l l ä n d e r das Oster­fest mit diesem Osterbäumchen . Der kunst­volle Aufbau wird g e k r ö n t von zuckersüßen Nachbildungen aus dem Hühnerhof , dem stolzen Gockel mit seinem Gefolge. Der bunte S t r a u ß aus Frühl ingss träuchern wird mit breiten B ä n d e r n durchflochten. Ketten mit N ü s s e n , Zuckerzeug und bunten E i e r n schlin­gen sich hinein, zur besonderen Frende der Kinder , die diesen süßen G r a ß nach der l an ­gen Fastenzeit jubelnd willkommen he ißen .

Foto: Weskamp

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Nummer ÜB Salto 8

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Die Tragödie der »Titanic« V o r 5 0 J a h r e n s a n k d a s g r ö ß t e S c h i f f se ine r Z e i t

A m 14. A p r i l 1912 - es wa r ein. Sonn­tagabend - d u r c h p f l ü g t e die „ T i t a n i c " auf ihrer Jungfernfahrt von England nach N e w Y o r k den A t i a n t i k . Eine A n ­zahl Passagiere des g r ö ß t e n Schnell­dampfers der W e l t begab sich nach dem Abendessen i n den Salon der zwei ten Klasse zum Choralsingen. A m Sch luß er­klang das Lied „ F ü r die, die sich i n No t befinden". Einige Stunden s p ä t e r - es war genau 2.15 Uhr i n der Nacht -spielte die Bordkapel le als letztes Stück eine r e l i g i ö s e Hymne . Dann w u r d e n M u ­siker und Instrumente von den Wasser-inassen lortgerissen. Fünf M i n u t e n da­nach richtete sich der Ozeanriese s te i l auf, um dann, m i t dem Bug voraus, i n uen eisigen Flu ten zu versinKen. Die zu-i/or.'.i*>sigslen S c h ä t z u n g e n sprechen von i.4tw Manschen, die den T o d fanden. Un­ter ihnen war K a p i t ä n Smi th . Gerettet wurden a u ß e r 139 B e s a t z ü n g s m i t g l i e d e r n nur 119 M ä n n e r und 393 Frauen und Kinder .

Die bis dahin g r ö ß t e Schiffskatastro-phe al ler Zei ten war für Englands A n ­aehen als f ü h r e n d e Seemacht ein har­ter Schlag. M a n hatte die „ T i t a n i c " vor dar Ausfahr t als W u n d e r der Schiffs-uautechnik - m i t besonderer Blick­richtung a u f die konkur ie renden deut­schen Schnelldampfer des Norddeutschen L loyd und der Hapag - ü b e r s c h w e n g ­lich gepriesen: „Go t t selbst k ö n n t e die­ses Schiff nicht versenken!" E in b r i t i -.dies Fachblatt für Schiffsbau hatte vo r -.er Jungfernfahrt e r k l ä r t : „Der K a p i t ä n ..ann durch einfaches B e t ä t i g e n eines Schalters augenblicklich alle Schotten sch l i eßen und dami t sein Schiff unsink-j a r machen." M a n r ü h m t e das Schi l l mi t seinen 66 000 Tonnen, seiner L ä n g e von 269 Meter , seinen 50 000 PS und seinen 53 Meter H ö h e vom K i e l bis zum oberen Rand der v ier Schornstei­ne als „ W e i t w u n d e r " . W e i l die „ T i t a n i c ' 24 bis 25 Knoten , also 46 Ki lometer in der Stunde, laufen konnte, sollte sie das „B laue Band" des Ozeans gewin­nen, meinte zuversichtlich die „ W h i t e Star L ine" als stolze Besitzerin.

Sechsmal gewarnt

Eine so i l lus t re Reisegesllschaft wie in der ersten Klasse der „ T i t a n i c " d ü r i -te vorher noch nie ü b e r den Ozean t ransport ier t worden sein. Die reichsten Passagiere p r ä s e n t i e r t e n zusammen ein V e r m ö g e n , das sich k a u m i n Zahlen a u s d r ü c k e n . l ä ß t . A n der Spitze stand der amerikanische M u l t i m i l l i o n ä r John Jacob Astor , der w i e so viele ein Opfer der Katastrophe wurde . Ungeheure Wer­te a n Schmuck und Bargeid versanken i m Ozean - von dem kostbaren Schiff ganz abgesehen. Doch wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen, die i m tiefsten Frieden des F r ü h j a h r 1912 w o ­chenlang die W e l t erregte':' Es steht fest, d a ß sich am vier ten Tag der Reise, dem Unglücks tag , auf der n ö r d l i c h e n A t l an t i k rou t e eine Reihe von Eisbergen bewegte und d a ß die Schiffsleitung iünf verschiedene Warnungen erhiel t . Die sechste Warnung gab aber der Funker um 23 U h r nicht e inmal an die Brücke wei ter . F ü h l t e m a n sich so stark, d a ß man m i t dem g r ö ß t e n Schiff der W e i t Eisberge als Gefahr einfach leugnen konnte?

Die „ T i t a n i c " l i e f m i t 22,5 Knoten, als um 23.15 Uhr der Ausguck i m K r ä h e n ­

nest har t voraus einen Eisberg an die Brücke meldete und zugleich A l a r m schlug. Der Eisberg ragte 30 Meter hocu aus dem Wasser. Z w a r machte i n letz­ter Sekunde das Schiff n o d i eine Aus weichwendung nach Backbord. A b e r der gewaltige Eisberg r i ß unter Wasser an Steuerbord ein gewaltiges Leck auf. Un­geheure Wassermassen ergossen sich in die U n t e r r ä u m e des Schiffes. Fünf M i ­nuten nach Mit ternacht h i e ß es: „Boo te k la r machen!!" Kurz darauf: „ F r a u e n und Kinder i n die Boole!"

Z u m erstenmal SOS

Aber i n welche Boote? Das modern­ste und g r ö ß t e Schiff der W e l l hatte in seinen Booten nur für 1.173 Menschen Platz. Es waren aber 2.141 - nach an­derer Lesart 2.207 - Menschen an Bord ! Die „ T i t a n i c " konnte ja nicht unterge­hen! Genau 0.45 U h r l i e ß der K a p i t ä n v o m Funker Notrufe aussenden - das internat ionale Zeichen CQD. Dann be­sann er sich darauf, d a ß man kürz l ich als neuen N o t r u f SOS in te rna t iona l fest­gelegt habe; es wa r das erstemal, d a ß i n der Seefahrt SOS gesendet und em­pfangen wurde .

A l s u m 1.45 Uhr der Maschinenraum geflutet war, begann ein S tu rm auf die wenigen Rettungsboote. Die Schiffoffi­ziere m u ß t e n verzweifel te M ä n n e r m i t P i s t o l e n s c h ü s s e n z u r ü c k t r e i b e n , um Frauen und K i n d e r n den V o r t r i t t zu las­sen. Es gab u n g e z ä h l t e T r a g ö d i e n an Bord, wenn die Frau sich v o m Mann , der Vater sich vom K i n d t rennen m u ß ­ten. Es gab aber auch Beispiele mensch­licher S e l b s t ü b e r w i n d u n g , w ä h r e n d die „ T i t a n i c " immer schneller sank. Die tapfere Schiffskapelle spielte ununter­brochen, bis sie selbst i n den W i r b e l gerissen wurde . U m 2.20 Uhr wa r das Ende da. M i t tei lweise noch brennen­den Lichtern schoß das Riesenschiff h i n ­ab i n das Dunke l .

H i e r e i ne R e k o n s t r u k t i o n d e r K a t a s t r o p h e , w e l c h e al g a n z e W e l t i n T rauer v e r s ^ z ^ ,e

Nie ist die Frage beantwortet worden ; W a r u m hat falscher Ehrgeiz t rotz wie ­derholter Warnungen die „ T i t a n i c " in ein Eisfeld gejagt? Es gab schnelle Leh­ren aus der Katastropne: Die nö rd l i che Route wurde für den Passagierverkeiir i m W i n t e r gesperrt, der Eiswarndienst wurde verbessert; es gab bei Neubauten Rettungsboote auch für den letzten Passagier. Und es blieb nach al lem Elend eine soziale Bit ternis für das stolze Engtand: V o n 143 Frauen der er­sten Klasse gingen nur vier unter, von 93 Frauen der zwei ten Klasse 15, von 179 Frauen i m Zwischendeck aber 81 i Bei den Kinde rn war,, es noch schlim­mer. Der Prozentsatz der umgekomme­nen Kinder aus dem Zwischendeck war h ö h e r als der aller m ä n n l i c h e n Passa­giere aus der ersten Klasse.

H o b b y Im S t u n d e n p l a n

Es ist das Verdienst einer Volksschule j in M ü n c h e n , erstmals eine „ H o b b y -

Stunde" o f l i z i e l l in den Stundenplan

aufgenommen zu haben. Unter ve. . .L. auf einen g r o ß e n T e i l ihrer Freizeit

haben die Lehrer sich bereit e rk l ä r t ,

die Lei tung diesei Stunden zu ü b e r n e h ­

men. Die Z a h l der H o b b y - M ö g l i c h k e i t e n

ist Legion. M a n hat i n M ü n c h e n also

nur einige herausgegriffen. Unter an­

deren Stunden ist „ G ä r t n e r n " , „Kochen"

„ M u s i z i e r e n " vertreten. Jungen und

M ä d c h e n s ind von dieser neuen Idee

begeistert und madien eifr ig mi t .

Indiens Schwiegersöhne kosten Geld O b w o h l d i e K a s t e n o f f i z i e l l a b g e s c h a f f t s i n d ,

g i b t es n o c h i m m e r M i t g i f t s y s t e m

W ä h r e n d sich i m schwarzen A f r i k a die jungen M ä n n e r bi t ter l ich beklagten, d a ß die Preise für B r ä u t e erschrecken­de Inflat ionstendenzen zeigten, machte sich die indische Regierung Gedanken d a r ü b e r , w i e den B r a u t v ä t e r n geholfen werden k ö n n e , ihre T ö c h t e r unter die Haube zu bringen, ohne sich i inanz ie l l zu ru in ieren .

W ä h r e n d es bei den niederen Kasten Indiens - o f l i z i e l l exist ieren zwar keine Kasten mehr - aucn uen Brau tkau l giDt, m u ß t e der Brautvate i der n ä h e r e n Ka­sten dem angenenden buemann seinei Tochter eine M i l g i l t entrichten.

In al ten Zei ten ging es aauei nur um die Aussteuer unu ein paar Scnniuct^e-g e n s t ä n d e , deren VeiKaul aas i jddc i n die Lage versetzen sollte, einen Hausstand zu g iunaen. i m 14. Jahrnän­dert b ü r g e r t e sien aann uer Brauen em, nach der H ö n e der M i t g u t das Ansehen der Famil ie der Braut e i n z u s c h ä t z e n , unu damit wurden die Forderungen der jungen M ä n n e r h ö h e r .

Heisst es »die« Sphinx oder »aer« iphinx ? Aegyp ten is t nicht nu r das Land der

Pyramiden, der F e l s e n g r ä b e r und Tem-p e t s t ä d t e ; es ist auch das Land der Sphinxe, jener steinernen L ö w e n m i t menschlichem Kopf und Z ü g e n , deren sonderbares Läche ln s p r i d i l w ö r t l i c h ge­worden ist . M a n findet Sphinxe allent­halben zu beiden Seiten desNils: Zeu­gen einer Epoche, die um Jahrtausende ä l t e r i s t als die heitere, ein wenig gefäl l ige A n m u t der griechischen Klas­sik oder die n ü c h t e r n e W u d i t des Wel t ­reiches der C ä s a r e n .

Die Griechen, die in der A n t i k e ü b e r das Mi t t e lmeer fuhren, waren kaum ü b e r r a s c h t , i n Aegypten Sphinxe zu f inden; sie kannten sie aus ih re r He i ­mat. H ö c h s t e n s der Umstand, d a ß die ä g y p t i s c h e n Sphinxe, i m Unterschied zu den gr ied i i sd ien , meistens keine w e i b l i d i e n An t l i t ze hatten, mag ihnen neu erschienen sein.

Doch seither lassen es sich Bildungs­phi l is ter , ih re Kenntnis des Unterschie­des zwischen ä g y p t i s c h e r und griechi-

sdie i Sphinx zu Mai«, .« t iugei id , ange­legen sein, den Unkundigen m i t besser-wissensch erhobenem Zeigellnger d a r ü ­ber zu belehren, d a ß es „e igen t l i ch" d e r Sphinx h e i ß e n m u ß t statt d i e . Denn „ d e r " ä g y p t i s c h e Sphinx sieite last i m ­mer ein m ä n n l i c h e s Wesen dar. n ä m n d i den Herrscher.

Diese Silbenstedierei steht nicht nur i m Gegensatz zu al lem angeborenen S p r a c n g e i ü h i ; sie ist audi unlogisdi . Vvenn sie lo lgencht ig w ä r e , muhte sir. von „ d e r " B i l d spredien, wenn das B i ld e twa W i l h e l m 11. zeigt, oder von „ d e r " Büs te , wenn darauf eine ( m ä n n -l id i e j Putte t änze i t . A u ß e r d e m ignorier t sie, d a ß Sphinx nichts anderes ist als ein Gattungsname t ü r eine: spezuisaie Zusammenordnung von T ie r und Men?di i n d e r . bi ldenden Kunst , und d a ß es in Aegypten Dutzende von Sphinxen mi t Frauen- oder g ä r S c h a i s k ö p p f e n g ib t : d a ß sie also, wo l l t e sie sich auf­recht erhallen, bald „de r " , bald „ d i e " , ba ld „ d a s " Sphinx sagen m ü ß t e - je nach Bedarf.

1950 hat Indien die Kasten of f iz ie l l abgeschallt. Wer danach glaubte, auch das Mi tg i f t sys tem werde nun verschwin­den, der i r r t e , i n den letzten Jahren sind die A n s p r ü c h e der angeuenaen E n e m ä n n e r sogar noch erhebl ia i gestie gen. So manener von ihnen iand n i ü i t s besonderes dabei, vom Brautvater ein A u t o - als seinen p e r s ö n l i c h e n Besitz - zu verlangen. Es s ind sogar viele F ä h e bekannt, i n cienen der u r ä u t i g a n i fr iscnfröhiich die M i t t e l l u r ' einen ein­j ä h r i g e n Englandauienthai t verlangte, den er a l ie in und vor der Ehe absol­vierte.

Derar t a u ß e r g e w ö h n l i d i e Forderungen h ä u t t e n sich schließl ich so sehr, u a ß mandier Vater einer ouer mehrerer T ö c h t e r i n wirtscnait l icne B e d r ä n g n i s geriet, besonders, dann, wenn sie n i d i t gerade ü o e r m ä u i g scuön waren. Um dem vermeinti icnen GIUCK der Töch te r nicht i m Wege zu stehen, l iehen sie sich nicht seuen Geld, um die Forde­rungen der Bewerber e r i ü i l e n zu k ö n ­nen. Indiens Geldverleiher verlangen h ä u i i g a u ß e r g e w ö h n l i c h hohe Zinsen, janre dauernde Versdiu ldung uei draut-el tern stand nicht seilen am A n l a n g ei­ner Ehe.

V o r einigen W o d i e n nahm sich das indische Parlament uer M i ß s t ä n d e an. Es kam einer a u ß e r o r d e n t l i c h bewegten Sitzung. Eingeweihte hal ten s i d i sdion vorher ausgeredinet, wo die Fronten ver­lauten wurden , denn es bestand kaum ein Zvveiiel daran, wie die V ä t e r von Famil ien mi t ü b e r w i e g e n d m ä n n l i c h e m N a d i w u d i s summen wurden .

Erfolg der Sitzung war ein Gesetz, das „uie Forderung nadi und das Ge­w ä h r e n einer M i t g i f t " mi t Strafen bis zu rund 4000 Marie ahndet.

Es iehl te indes n id i t s an Beobadi lern, die dem Gesetz nur wenig Chancen geben, w e i l es zu leicht zu umgehen ist. Mitgi i tkbfl i ra 'Rte s.ud onnehin fast immer nu r m ü n d l i c h abgeschlossen w o r ­den. W e n n beide Parteien sich fr iedlich einigen, dü r f t en die O r d n u n g s h ü t e r kaum von dem Handel erfahren, und w o ke in K l ä g e r ist , da ist auch ke in Richter. Dazu k o m m t noch, d a ß beide Seiten m i t Strafen bedroht werden . Dem­entsprechend w i r d selbst der Vater e i ­ner sitzengelassenen Braut k a u m z u m

Kad i lauten, denn dann k ä m e noch zum Verlus t der M i t g i f t die vom Gesetz vor-gesdiriebene Strafe. *

F ü r die M ä d c h e n e r g ä b e sich re in theoretisch ein Ausweg: Sie k ö n n t e n i n eine niedere Kaste heiraten und so dem leidigen Mi tg i i t sy s t em aus dem Wege gehen, aber da zeigt sich, w i e stark m Indien die T raamonen s ind. Z w a r sind nach dem Gesetz a ü e Inder g i e id i . O i l i z i e l l g ibt es auch keine U n b e r ü h r -baren menr, dod i keine Famil ie w ü r d e es dulden, d a ß ihre T ö c h t e r „ u n t e r dem Stand" heiratet. Inkonsequent wie es scheinen mag, gelten bei den M ä n ­nern nicht die gleichen starren Regeln.

Das w i r d sich w o h l erst ä n d e r n , wenn sich die jungen Inder und Inder innen der besseren Famil ien ihre Ehepartner selber w ä h l e n . G e g e n w ä r t i g jedenfalls ist es fast immer noch so, d a ß die El tern den B r ä u t i g a m oder die Braut für ihre Tochter oder ih ren Sohn aus-sudien, wenn diese noch v e r h ä l t n i s m ä ­ßig jung sind. Indiens Jugend, selbst die akademisch gebildete, lehnt s i d i nur selten gegen diesen alten Brauch auf, w e i l sie den El tern mehr Erfahrungen zutraut als sich selber.

Das Ant i -Mi ig i l t -Gese tz wurde h e i ß d iskut ier t , dod i die V ä t e r h e i r a t s f ä h i g e r T ö c h t e r in Indien haben bisher nu r we­n ig Grund zum Aufa tmen. Die Forde­rungen der angehenden S c h w i e g e r s ö h n e gaben nur g e n n g i ü g i g nach.

Gemeinde zchSir kätfettiiichen Zehnt lt,6U verspradi Btschol JBegin den 1

gliedern der Agneskirche in Cleve!" uaß er jedem Miete, Liüitredmuiig andere Ausgaben bezahlen würde, er in Not geriete. Nicht einer raaJ

von dem Angebot Gebrauch, jeder zehn Prozent seines Einkorn» an die Kirche abführte. Um die i Kassenlage der Gemeinde zu m sern, hatte der Bischof die freiwili Abgabe des kirchlidien Zehnts schlagen, wie er beim Urchristeil üblidi war. Als erste erklärte sich t eine Witwe mit sechs Kindern her die anderen Gemeindemitglieder foljf ihrem Beispiel. Noch nie hat chenkasse über so große Summen i fügt und konnte viel Gutes tun, i daß jemand in Schulden geriet und Brieftasche des Bischofs in Anspt: nahm.

Kurz und amüsant Eine halbe Stunde vor der H

zeit wurde Brunhilde Nunes in1

sabon das Brautkleid gestohlen. Glück war jedoch Mutters Hochze; Staat noch vorhanden, so daß Bw hilde darin zum Altar schreiten kos te. Noch am selben Tage verhaiS die Polizei den Dieb. Es war eine süchtiger ehemaliger Verehrer Braut.

Peruanische Behörden haben i n der Stadl Ayachucho drei« rer abgesetzt. Bei einer Inspektion s' te es sich näml ich heraus, dal dre i „ L e h r e r " weder lesen noch i» ben konnten . Der „Unterricht" best dar in , d a ß die „Lehrer" die M» durch E r z ä h l e n von Geschichten «" h ie l ten .

Z w e i Aerz te i n New York, haben eine eigenartige Unters«* ü b e r sanfte und reizbare Berufs» angestellt . Danach gehören Lt*' f ü h r e r zu den sanftesten und aus, glichensten Menschen. Etwas « « sanft s ind Aerzte , Farmer und » ß e n b a h n s c h a f f n e r . Den Rekord an« barke i t ha l ten die Schullehrer und iehrer innen. Ausnahmen bestätige» tür l idh die Regel.

Selbstentlader »kentern« freiwillig M o d e r n e K i p p s c h i f f e i n V a n c o u v e r ,

E n t l a d u n g d a u e r t n u r S e k u n d e n die sich bei S turm auflösten Landrat ten s t o ß e n i m Hafen von V a n ­

couver einen Schreckensschrei aus, wenn vor ihren Augen ein 4500-Tonnen-Schiff kentert . O b w o h l das Wasser ruh ig ist, und keine Brise herrsdi t , neigt sich ein 85 Meter langer Schleppkahn auf die Seite. Eine Deckladung v o n Baum­s t ä m m e n klatscht po l t e rnd ins Wasser. Kaum schwimmt sie, richtet sich das Schiff auf und legt an, als ob nichts geschehen w ä r e . Das „ K e n t e r n " is t be­absichtigt, denn bei Holz t ranspor te rn handelt es sich um automatische Selbst­entlader.

F r ü h e r schleppte man Holz t ranspor te i n Fo rm v o n F l ö ß e n nach Vancouver ,

die Ladung verlorenging. Heute gen Decktransporter das Geschäft- 2"

auf' Stunden dauert es, bis Kräne du gen Fichten- und Zedernstämrne Schiffsdeck gestapelt haben. D<>s

den n i m m t n u r Sekunden i n A 1; Z w e i Luf t tanks auf der Seite m i t Wasser gefüll t , das Schi« i ^ . um, die B a u m s t ä m m e r 0 ^ " . " ^ , , 1 Da man sie noch am jt an Land zieht, erleidet die u J f

des Holzes keine Einbuße dW ;

wasser. Die modernen KipPj sen sich auch schneller 3 * e ^ , i j F l ö ß e , was die Transportzeit