1
15 Eifel·Ardennen Grenz-Echo Samstag, 23. Oktober 2010 Die Aufwertung des St.Vither Stadtzentrums tritt damit in die nächste Phase, wenngleich Bürgermeister Christian Krings die Anwohner der Bahnhof- straße vorab um Verständnis bat, dass sie so lange auf die Erneuerung ihres Stadtviertels warten mussten. Dies unter Hinweis auf die vielen anderen wichtigen Bau- vorhaben, die in den vergange- nen 15 Jahren in St.Vith reali- siert wurden, so u. a. die Er- neuerung der Haupt- und Mal- medyer Straße, der Rodter Straße, des Windmühlenplat- zes und augenblicklich des Al- ten Viehmarkts. Zwei Projekte Im Grunde hat man es in der Bahnhofstraße mit zwei Pro- jekten zu tun, und zwar der Er- neuerung der Bahnhofstraße selbst sowie des Umgestaltung des Platzes vor der Kirche (Kriegerdenkmal). Dies hat in erster Linie finanzielle Gründe, denn die Stadt rechnet mit Zu- schüssen in Höhe von 2 x 150 000 Euro aus dem so ge- nannten »Plan Escargot« (Schneckenplan) der Walloni- schen Region. Am kommenden Donnerstag soll der Stadtrat das Vorhaben in seiner öffent- lichen Sitzung verabschieden. Im St.Vither Rathaus stand Projektleiter Christian Broich den erschienenen Anwohnern Rede und Antwort. Er ging in seiner Präsentation zunächst auf die vorhandene Situation ein. »In den Platz vor der Kir- che münden drei Straßen ein. Im Gegensatz zur Major-Long- Straße sind die Bahnhofstraße und die Mühlenbachstraße in- klusive der Kreuzung recht breit bemessen. Sie werden auf Grund des Gefälles mit Trep- pen und Mauern begrenzt und sind beidseitig mit Bürgerstei- gen ausgestattet. Der Durch- gangsverkehr ist als mäßig zu bezeichnen.« Die Grundidee der Umge- staltung sei die Schaffung ei- nes attraktiven, multifunktio- nalen Platzes mit hoher Auf- enthaltsqualität. Um den Auf- lagen des Mobilitätspro- gramms »Plan Escargot« zu entsprechen, das vorrangig auf die schwachen Verkehrsteil- nehmer ausgerichtet ist, wird eine so genannte Mischver- kehrsfläche vorgesehen. Heißt: Es werde eine deutliche Verringerung der Durchfahrts- geschwindigkeit angestrebt, obwohl die Bahnhofstraße nicht unbedingt als »Raserstre- cke« berüchtigt sei. Der Platz vor der Kirche soll zu einer höhenmäßig angegli- chenen Einheit werden. Alte, nicht erhaltenswerte Bäume, darunter auch die Fichten zwi- schen Kriegerdenkmal und Pfarrhaus, sollen entfernt und durch neue Bäume bzw. He- cken ersetzt werden. Insge- samt soll es zu einer deutli- chen Begrünung mit stadtan- gepassten Bäumen kommen. Die Mühlenbachstraße soll vor der Kirche in ihrer Achse gebrochen bzw. mit einer Kur- ve versetzt werden, wobei die Fahrbahn mit Bäumen, Bänken oder Pollern abgegrenzt wer- den kann. Auch in der unteren Bahnhofstraße (Richtung Ki- no) und Richtung Feltzstraße sind Fahrbahnversetzungen vorgesehen. Durch die Veren- gung der Fahrbahn auf 4,50 Meter entsteht mehr Raum für die Bürgersteige. An der Ver- kehrsführung ändert sich der- weil nichts, doch ist es mit dem beidseitigen Parken vor- bei. Die Parkplätze werden fest eingezeichnet. Das Krieger- denkmal wird unterdessen Richtung Major-Long-Straße versetzt und durch eine Tafel mit den Namen der St.Vither Zivilopfer des Zweiten Welt- kriegs ergänzt. So kann eine größere Freifläche (von 20 x 40 Metern) geschaffen wer- den, die zu Konzerten (Sum- mertime) oder anderen Veran- staltungen genutzt werden kann. Der Platz soll mit Beton- steinpflaster im für St.Vith mittlerweile markanten Schachbrettmuster ausgelegt werden. Zudem sind Leitsteine für Blinde vorgesehen. 811 000 Euro Der Kostenrahmen wird auf 811 772 Euro geschätzt (486 585 Euro für die Bahn- hofstraße, 355 188 Euro für den Platz). Hinzu kommen die Kosten für die Erneuerung der Versorgungsleitungen (Strom und Wasser) die abzüglich der erwarteteten Zuschüsse aus dem »Plan Escargot« ebenfalls zu Lasten der Stadt St.Vith ge- hen. Bürgermeister Christian Krings hofft, dass die Arbeiten im kommenden Frühjahr aus- geschrieben und nach dem Sommerurlaub 2011 zur Aus- führung kommen können, will sich aber nicht auf diesen Ter- min festnageln lassen, da bei bezuschussten Projekten im- mer mit Unwägbarkeiten zu rechnen sei. Die Stadtgemeinde St.Vith und das mit die- sem Vorhaben beauf- tragte Planungsbüro Berg (Eupen) haben am Mittwochabend die Plä- ne zur Neugestaltung der Bahnhofstraße und des Platzes vor der St.Vither Pfarrkirche vor- gestellt. St.Vith Platz vor der St.Vither Kirche soll eine Einheit bilden Stadt stellte die Pläne zur Neugestaltung der Bahnhofstraße vor Von Arno Colaris Der Platz vor der St.Vither Kirche soll eine ebene Fläche werden. Das Kriegerdenkmal wird nach rechts Richtung Major-Long-Straße ver- setzt. So sieht Projektleiter Christian Broich die neue Bahnhofstraße Richtung Feltzstraße. In der unteren Bahnhofstraße (Richtung Kino) werden feste Parkplätze vorgesehen. Obwohl die Bahnhofstraße in St.Vith nicht als »Raserstrecke« berüch- tigt ist, soll sie verkehrsberuhigt werden. Links: Der Platz vor der St.Vither Kirche in seiner Ist-Situation. Die Mauerbegrenzung des Kriegerdenkmals wird wegfallen. Rechts: Die Treppe am Ende des Ascheider Walls soll eine Rampe erhalten. Die bestehenden Bäume in der Bahnhofstraße und auf dem Kirch- platz sollen durch eine stadtangepasste Begrünung ersetzt werden. Die Einmündung der Mühlenbachstraße in die Bahnhofstraße wird durch eine Fahrbahnversetzung entschärft.

Stadt stellte die Pläne zur Neugestaltung der ...bueroberg.com/newsletter/NL2_2010_Grenzecho_St.Vith.pdfSt.Vither Pfarrkirche vor-gestellt. St.Vith Platz vor der St.Vither Kirche

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Stadt stellte die Pläne zur Neugestaltung der ...bueroberg.com/newsletter/NL2_2010_Grenzecho_St.Vith.pdfSt.Vither Pfarrkirche vor-gestellt. St.Vith Platz vor der St.Vither Kirche

15Eifel·ArdennenGrenz-Echo

Samstag, 23. Oktober 2010

Die Aufwertung des St.VitherStadtzentrums tritt damit indie nächste Phase, wenngleichBürgermeister Christian Kringsdie Anwohner der Bahnhof-straße vorab um Verständnisbat, dass sie so lange auf dieErneuerung ihres Stadtviertelswarten mussten.

Dies unter Hinweis auf dievielen anderen wichtigen Bau-vorhaben, die in den vergange-nen 15 Jahren in St.Vith reali-siert wurden, so u. a. die Er-neuerung der Haupt- und Mal-medyer Straße, der RodterStraße, des Windmühlenplat-zes und augenblicklich des Al-ten Viehmarkts.

Zwei Projekte

Im Grunde hat man es in derBahnhofstraße mit zwei Pro-jekten zu tun, und zwar der Er-neuerung der Bahnhofstraßeselbst sowie des Umgestaltungdes Platzes vor der Kirche(Kriegerdenkmal). Dies hat inerster Linie finanzielle Gründe,denn die Stadt rechnet mit Zu-schüssen in Höhe von 2 x150 000 Euro aus dem so ge-nannten »Plan Escargot«(Schneckenplan) der Walloni-schen Region. Am kommendenDonnerstag soll der Stadtratdas Vorhaben in seiner öffent-lichen Sitzung verabschieden.

Im St.Vither Rathaus standProjektleiter Christian Broichden erschienenen AnwohnernRede und Antwort. Er ging inseiner Präsentation zunächstauf die vorhandene Situationein. »In den Platz vor der Kir-che münden drei Straßen ein.Im Gegensatz zur Major-Long-Straße sind die Bahnhofstraßeund die Mühlenbachstraße in-klusive der Kreuzung rechtbreit bemessen. Sie werden aufGrund des Gefälles mit Trep-pen und Mauern begrenzt undsind beidseitig mit Bürgerstei-gen ausgestattet. Der Durch-gangsverkehr ist als mäßig zubezeichnen.«

Die Grundidee der Umge-staltung sei die Schaffung ei-nes attraktiven, multifunktio-nalen Platzes mit hoher Auf-enthaltsqualität. Um den Auf-lagen des Mobilitätspro-gramms »Plan Escargot« zuentsprechen, das vorrangig auf

die schwachen Verkehrsteil-nehmer ausgerichtet ist, wirdeine so genannte Mischver-kehrsfläche vorgesehen.Heißt: Es werde eine deutlicheVerringerung der Durchfahrts-geschwindigkeit angestrebt,obwohl die Bahnhofstraßenicht unbedingt als »Raserstre-cke« berüchtigt sei.

Der Platz vor der Kirche sollzu einer höhenmäßig angegli-chenen Einheit werden. Alte,nicht erhaltenswerte Bäume,darunter auch die Fichten zwi-schen Kriegerdenkmal undPfarrhaus, sollen entfernt unddurch neue Bäume bzw. He-cken ersetzt werden. Insge-samt soll es zu einer deutli-

chen Begrünung mit stadtan-gepassten Bäumen kommen.

Die Mühlenbachstraße sollvor der Kirche in ihrer Achsegebrochen bzw. mit einer Kur-ve versetzt werden, wobei dieFahrbahn mit Bäumen, Bänkenoder Pollern abgegrenzt wer-den kann. Auch in der unterenBahnhofstraße (Richtung Ki-no) und Richtung Feltzstraßesind Fahrbahnversetzungenvorgesehen. Durch die Veren-gung der Fahrbahn auf 4,50Meter entsteht mehr Raum fürdie Bürgersteige. An der Ver-kehrsführung ändert sich der-weil nichts, doch ist es mitdem beidseitigen Parken vor-bei. Die Parkplätze werden fest

eingezeichnet. Das Krieger-denkmal wird unterdessenRichtung Major-Long-Straßeversetzt und durch eine Tafelmit den Namen der St.VitherZivilopfer des Zweiten Welt-kriegs ergänzt. So kann einegrößere Freifläche (von 20 x40 Metern) geschaffen wer-den, die zu Konzerten (Sum-mertime) oder anderen Veran-staltungen genutzt werdenkann. Der Platz soll mit Beton-steinpflaster im für St.Vithmittlerweile markantenSchachbrettmuster ausgelegtwerden. Zudem sind Leitsteinefür Blinde vorgesehen.

811 000 Euro

Der Kostenrahmen wird auf811 772 Euro geschätzt(486 585 Euro für die Bahn-hofstraße, 355 188 Euro fürden Platz). Hinzu kommen dieKosten für die Erneuerung derVersorgungsleitungen (Stromund Wasser) die abzüglich dererwarteteten Zuschüsse ausdem »Plan Escargot« ebenfallszu Lasten der Stadt St.Vith ge-hen.

Bürgermeister ChristianKrings hofft, dass die Arbeitenim kommenden Frühjahr aus-geschrieben und nach demSommerurlaub 2011 zur Aus-führung kommen können, willsich aber nicht auf diesen Ter-min festnageln lassen, da beibezuschussten Projekten im-mer mit Unwägbarkeiten zurechnen sei.

Die StadtgemeindeSt.Vith und das mit die-sem Vorhaben beauf-tragte PlanungsbüroBerg (Eupen) haben amMittwochabend die Plä-ne zur Neugestaltungder Bahnhofstraße unddes Platzes vor derSt.Vither Pfarrkirche vor-gestellt.

� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �

� St.Vith

Platz vor der St.Vither Kirche

soll eine Einheit bilden

Stadt stellte die Pläne zur Neugestaltung der Bahnhofstraße vor

Von Arno Colaris

Der Platz vor der St.Vither Kirche soll eine ebene Fläche werden. DasKriegerdenkmal wird nach rechts Richtung Major-Long-Straße ver-setzt.

So sieht Projektleiter Christian Broich die neue Bahnhofstraße Richtung Feltzstraße.

In der unteren Bahnhofstraße (Richtung Kino) werden feste Parkplätze vorgesehen.

Obwohl die Bahnhofstraße in St.Vith nicht als »Raserstrecke« berüch-tigt ist, soll sie verkehrsberuhigt werden.

Links: Der Platz vor der St.Vither Kirche in seiner Ist-Situation. Die Mauerbegrenzung des Kriegerdenkmals wird wegfallen. Rechts: Die Treppe am Ende des Ascheider Walls soll eine Rampe erhalten.

Die bestehenden Bäume in der Bahnhofstraße und auf dem Kirch-platz sollen durch eine stadtangepasste Begrünung ersetzt werden.

Die Einmündung der Mühlenbachstraße in die Bahnhofstraße wirddurch eine Fahrbahnversetzung entschärft.