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III 1 von 28 Sachtexte und Medien • Beitrag 26 Schaubilder beschreiben 37  RAAbits Deutsch  •  Berufliche Schulen  •  November 2017 Säulen, Balken, Kreise – Schaubilder beschreiben © iStock I ismagilov Wie lese ich ein Schaubild? Das Wichtigste auf einen Blick Dauer: 5 Stunden + Klausur Kompetenzen: verschiedene Arten von Schaubildern kennenlernen Schaubilder beschreiben, auswerten und analysieren Infografiken interpretieren Ihr Plus: Formulierungshilfen und Struktur- übersicht Von Alexandra Piel, Dortmund Ob Infografik, Kreis- oder Balkendiagramm, dieser Beitrag vermittelt Ihren Schülern das nötige Handwerkszeug um Schaubilder kompetent als Informationsquelle nutzen zu können. Um die Schüler beim Beschreiben von Schaubildern zu unterstützen, erhalten sie als ergänzendes Angebot eine Übersicht mit passenden Formulierungshilfen.

Säulen, Balken, Kreise – Schaubilder beschreiben€¦ · M 1–M 4 Als Einstieg in die Unterrichtseinheit bekommen die Schüler in M 1 einen Über-blick über verschiedene Arten

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III 1 von 28Sachtexte und Medien • Beitrag 26 Schaubilder beschreiben

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Säulen, Balken, Kreise – Schaubilder beschreiben

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Wie lese ich ein Schaubild?

Das Wichtigste auf einen Blick

Dauer: 5 Stunden + Klausur

Kompetenzen: – verschiedene Arten von Schaubildern

kennenlernen – Schaubilder beschreiben, auswerten

und analysieren – Infografiken interpretieren

Ihr Plus: Formulierungshilfen und Struktur-übersicht

Von Alexandra Piel, Dortmund

Ob Infografik, Kreis- oder Balkendiagramm, dieser Beitrag vermittelt Ihren Schülern das nötige Handwerkszeug um Schaubilder kompetent als Informationsquelle nutzen zu können.

Um die Schüler beim Beschreiben von Schaubildern zu unterstützen, erhalten sie als ergänzendes Angebot eine Übersicht mit passenden Formulierungshilfen.

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Fachliche Hinweise 

Sind Schaubilder objektive Informationsquellen?

Auch wenn es schwarz auf weiß geschrieben steht, sollte man einem Schaubild nicht unkritisch ver-trauen. Das bestätigte die Sendung Leonardo (WDR 5, 1.9.2016). „Statistiken sind eine Form der Rhetorik. Man kann damit lügen wie mit Fotos und Texten“, lautete das Fazit dieser Sendung. Da ist viel Wahres dran. Deshalb sollten Sie Ihre Schülerinnen und Schüler* in dieser Unterrichtseinheit auch für Manipulationsmöglichkeiten sensibilisieren. Machen Sie ihnen deutlich, wie wichtig es ist, die Quelle (also den Auftraggeber einer Studie) und die Art der erhobenen Daten zu berücksichtigen. Das könnte nämlich gewisse Auswirkungen auf die gewählte Darstellungsart und die vermittelten Informationen haben. Der WDR-Beitrag lieferte zahlreiche Beispiele dafür, wie leicht sich mit Statistiken das Gewünschte ausdrücken lässt. Es macht schließlich einen großen Unterschied, ob bei einer Pünkt-lichkeitsanalyse der Deutschen Bahn berechnet wird, wie viel Prozent aller Züge pünktlich ihren Ziel-bahnhof erreichen oder wie viel Prozent der Fahrgäste ihr Reiseziel ohne Verspätung erreichen. Deshalb muss beim Betrachten eines Schaubildes unbedingt bedacht werden, auf welcher Untersuchungs-grundlage es basiert.

* Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.

Worauf beziehen sich die im Schaubild dargestellten Zahlen?

Beim Vergleich von Zahlenwerten z. B. aus zwei verschiedenen Schaubildern kommt es darauf an, ob bei ihrer Erhebung die gleichen Kriterien angewendet wurden. Der WDR-Beitrag nannte das Bei-spiel einer Kriminalitätsstatistik, in der verschiedene Städte oder Bundesländer verglichen werden. Zählt man die Zahl der Straftaten in einer Stadt auf die Einwohner bezogen? Oder werden auch die Berufspendler und Touristen, die sich dort aufhalten, eingerechnet? Das könnte zu einem ganz anderen Ergebnis führen. Eine gewisse Wertungsmöglichkeit bietet auch die Angabe von Prozent-werten statt absoluter Zahlen. In absoluten Zahlen ausgedrückt macht es beispielsweise keinen großen Unterschied, ob 17 von 100 Menschen oder 19 von 100 eine Allergie haben. Mit einer Prozen-tangabe kann man jedoch ein ganz anderes Bild zeichnen: 2 Prozent mehr Allergien klingt doch gleich viel dramatischer.

Wie aussagekräftig sind Durchschnittswerte?

Vorsicht ist auch bei Grafiken geboten, deren Werte auf Durchschnittsberechnungen basieren. Diese Art der Datenaufbereitung führt zu einem ungenauen Bild, weil vorhandene Tendenzen nicht abge-bildet werden. Beträgt beispielsweise die Zahl der Wohnungseinbrüche im 1. Jahr der Zählung 100, im 2. Jahr 200 und im 3. Jahr 300, so zeigt sich eine besorgniserregende Steigerung. Ermittelt man hingegen den Durchschnittswert der drei Jahre, ergeben sich 200 Einbrüche jährlich, was aber nichts über die – in diesem Fall negative – Entwicklung aussagt. So können unerwünschte Ergebnisse geschönt dargestellt werden.

Welche Arten von Schaubildern gibt es?

Absolute Mengen werden in Säulen- oder Balkendiagrammen dargestellt, die einen schnellen Ver-gleich der Werte ermöglichen. Prozentuale Anteile einer Gesamtheit werden mithilfe eines Kreis- oder Tortendiagramms visualisiert. In Kurvendiagrammen wird die Entwicklung von Werten im Laufe eines bestimmten Zeitraums gezeigt.

Didaktisch-methodische Hinweise

In dieser Unterrichtseinheit werden verschiedene Arten von Schaubildern vorgestellt. Dabei geht es um Themen, die aus der Lebenswelt der Schüler stammen oder sich mit allgemeinen politischen Aspekten beschäftigen. Neben den klassischen Schaubildern werden auch Infografiken thematisiert.

Um die Schüler an eine vollständige Schaubildanalyse heranzuführen, bekommen sie in den Materi-alien verschiedene Hilfestellungen, wie eine Strukturübersicht, Formulierungshilfen und Leitfragen. Durch fehlerhafte oder unvollständige Beispiele für Schaubildbeschreibungen wird ihre Aufmerk-samkeit für besondere Stolpersteine geschärft. Abgerundet wird dieser Beitrag durch das differen-zierte Lernangebot einer Rallye mit verschiedenen Schaubildern.

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Stundenverlauf

1. Stunde Ein Schaubild analysieren – So geht das

IntentionDie Schüler lernen verschiedene Arten von Schaubildern sowie ihre Verwen-dung kennen. Außerdem erfahren sie, wie eine Schaubildbeschreibung aufge-baut ist.

Materialien M 1–M 4

Als Einstieg in die Unterrichtseinheit bekommen die Schüler in M 1 einen Über-blick über verschiedene Arten von Schaubildern.

In M  2 erhalten sie eine Grafik mit teilweise fehlender Beschriftung. Diese Mängel sollen von den Schülern erkannt werden.

In M 3 ergänzen die Schüler einen Lückentext zu dieser Grafik. Zur Sicherung geht es in M 4 um den Aufbau einer Schaubildbeschreibung.

2. Stunde Reiseverhalten der Deutschen – Schaubilder beschreiben und erstellen

IntentionDie Schüler korrigieren eine fehlerhafte Grafikbeschreibung. Außerdem er stellen sie Grafiken zu einem Infotext und einer Umfrage in der Klasse.

Materialien M 5–M 6

In dieser Stunde geht es um das Reiseverhalten der Deutschen. In M 5 korri-gieren die Schüler Fehler in einer Schaubildbeschreibung.

Anhand des Textes in M 6 erstellen die Schüler ein Schaubild. Außerdem führen sie eine Umfrage in ihrer Lerngruppe durch, die grafisch ausgewertet wird.

3. Stunde Komplexe Zusammenhänge – Infografiken verstehen

Intention Die Schüler üben den Umgang mit Infografiken.

Materialien M 7–M 8

In M 7 beschreiben die Schüler anhand von Leitfragen eine Infografik.

M 8 ist eine Partnerarbeit mit zwei Schaubildern, bei der die Schüler Statements zu ihrer Grafik erarbeiten und mit dem Partner austauschen.

4./5. Stunde Rund ums Geld – Rallye mit verschiedenen Schaubildern

Intention Die Schüler beschreiben arbeitsteilig vier verschiedene Schaubilder.

Materialien M 9–M 13

In M 9 bis M 12 bearbeiten die Schüler in Kleingruppen verschiedene Schaubilder.

Als Unterstützung erhalten sie in M 13 Formulierungshilfen.

Ergänzende Materialien

• Grauel, Ralf / Schwochow, Jan: Deutschland verstehen. Ein Lese-, Lern- und Anschaubuch, Die Gestalten Verlag, Berlin, 2012. Preis: 29,90 Euro

Was lieben die Deutschen? Wovor fürchten sie sich? Was können sie gut? In acht Kapiteln bietet das Buch einen Streifzug durch die deutsche Kultur. Die kreativen Infografiken informieren über viele wichtige Aspekte aus der deutschen Geschichte und Gegenwart.

• Stolz, Matthias: Deutschlandkarte. 102 neue Wahrheiten, Knaur-Taschenbuch-Verlag, München, 2012. Preis: 14,00 Euro

Wo leben die meisten Lottospieler in Deutschland? Wo gibt es die größte Bioladen-Dichte? Wo sind die meisten Künstler zu Hause? Auf Deutschlandkarten, die man aus dem Zeit-Magazin kennt, werden ungewöhnliche Fakten grafisch ansprechend präsentiert.

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Materialübersicht

Stunde 1 Ein Schaubild analysieren – So geht das

M 1 (Ab) Kreis, Säule, Balken – Arten von Schaubildern kennenlernen

M 2 (Fo) Hier fehlt etwas! – Eine Schaubildbeschreibung

M 3 (Ab) Lückentext – Schaubildbeschreibung

M 4 (Ab) Einleitung, Hauptteil, Schluss – Gliederung einer Schaubildbeschreibung

Stunde 2 Reiseverhalten der Deutschen – Schaubilder erstellen und vergleichen

M 5 (Ab) Vorsicht, Fehlerteufel! – Eine Schaubildbeschreibung überarbeiten und korrigieren

M 6 (Tx) Beliebte Reiseziele – Schaubilder erstellen und vergleichen

Stunde 3 Komplexe Zusammenhänge – Infografiken verstehen

M 7 (Ab) Zucker in Lebensmitteln – ein Schaubild anhand von Leitfragen beschreiben

M 8 (Ab) Richtig oder falsch? – Statements zu Schaubildern bearbeiten

Stunde 4/5 Rund ums Geld – Rallye mit verschiedenen Schaubildern

M 9 (Ab) Globale Handelsströme – Schaubildbeschreibung

M 10 (Ab) Deutscher Außenhandel – Schaubildbeschreibung

M 11 (Ab) Taschengeld und Geldgeschenke – Schaubildbeschreibung

M 12 (Ab) Konsumfreudige Jugend – Schaubildbeschreibung

M 13 (Ab) Tipps für die Schaubildbeschreibung – Formulierungshilfen

Lernkontrolle

M 14 (Ab) Eine Schaubildbeschreibung erstellen – Klausurvorschlag

Minimalplan

Sie haben nur zwei Stunden Zeit, um das Thema „Schaubildbeschreibung“ in Ihrem Unterricht zu behandeln? Dann wählen Sie am besten folgende Materialien aus:

Stunde 1: Hier fehlt etwas – Schaubildbeschreibung M 2 Lückentext – Schaubildbeschreibung M 3 Einleitung, Hauptteil, Schluss – Gliederung einer Schaubildbeschreibung M 4

Stunde 2: Beliebiges Schaubild aus der Rallye M 16 Tipps für die Schaubildbeschreibung – Formulierungshilfen M 13

Sie finden alle Materialien im veränderbaren Word-Format auf der CD RAAbits Deutsch Berufliche Schulen (CD 28). Bei Bedarf können Sie die Materialien am Computer gezielt überarbeiten, um sie auf Ihre Lerngruppe abzustimmen.

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M 1 Kreis, Säule, Balken – Arten von Schaubildern kennenlernen

Schaubilder zeigen auf der Basis von statistischen Erhebungen Themen und Zusammenhänge. Je nach Darstellungsabsicht eignet sich jeweils eine bestimmte Art von Schaubild besonders gut. 

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Text 1: Die Darstellung besteht aus einzelnen Punkten, die als Linie miteinander verbunden sind. Gezeigt wird eine Entwicklung von Werten im Laufe der Zeit. Auf der x-Achse (waagerechte Achse) steht meist ein Zeitraum, auf der y-Achse (senkrechte Achse) werden die dazugehörigen Werte angegeben.

Text 2: Diese Darstellungsform zeigt Teilmengen einer Gesamtheit als Teile eines Kreises. Die ein-zelnen Sektoren repräsentieren den jeweiligen Anteil von 100 %. Um die Sektoren besser unter-scheiden zu können, werden meist unterschiedliche Farben oder Schattierungen verwendet.

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Text 3: Es handelt sich um eine ansprechende visuelle Darstellung von Gesamtzusammenhän-gen. Dazu werden Sachinformationen in ein Bild, wie z. B. eine Landkarte, integriert. Auch ver-schiedene Arten von Diagrammen können enthalten sein.

Text 4: In diesen Schaubildern werden absolute Mengen entweder in horizontalen Säulen oder vertikalen Balken dargestellt. Die Werte stehen nebeneinander und können so gut miteinander verglichen werden. Es wird gezeigt, wie sich absolute Mengen proportional zueinander verhalten. Sind die Mengen in Prozent angegeben, müssen sie zusammengerechnet nicht unbedingt 100 Prozent ergeben, da auch Mehrfachnennungen dargestellt werden können.

Aufgaben

1. Schreiben Sie die Art des Schaubildes als Überschrift über den passenden Text. Wählen Sie dazu aus den unten vorgegebenen Überschriften eine aus. Zu einem der Texte gehören zwei Über schriften.

KREISDIAGRAMM – SÄULENDIAGRAMM – KURVENDIAGRAMM – INFOGRAFIK – BALKENDIAGRAMM

2. Ordnen Sie die Schaubilder der passenden Erklärung zu. Tragen Sie die Textnummer in das Kästchen neben der jeweiligen Grafik ein. Einer der Texte passt zu zwei Bildern.

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M 2 Hier fehlt etwas! – Eine Schaubildbeschreibung

Wenn Sie ein Schaubild beschreiben, müssen Sie auch auf das Kleingedruckte achten …

Abbildung A

Aufgaben

1. Beschreiben Sie das Schaubild so weit wie möglich. Sammeln Sie dazu Stichpunkte an der Tafel.

2. Listen Sie auf, welche Informationen für eine vollständige Schaubildbeschreibung fehlen. Einige sind geschwärzt, andere sind gelöscht.

3. Vergleichen Sie Ihre Auflistung aus Aufgabe 2 mit dem vollständigen Schaubild. Ergänzen Sie gegebenenfalls die fehlenden Informationen in Abbildung A.

4. Diskutieren Sie die im Schaubild dargestellten Ergebnisse. Welche Gründe könnte es für diese geben?

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M 3 Lückentext – Schaubildbeschreibung

Glück und Unglück sind auf dieser Welt sehr ungleich verteilt. Hier erfahren Sie, welches die glück-lichsten und unglücklichsten Länder der Erde sind.

Schaubildbeschreibung „Wie glücklich ist die Welt?“

Thema des Schaubildes (M 2) ist, wie

die Menschen in Ländern der Welt sind.

Es wurde der der Jahre

2014 bis 2016 berechnet. Die Werte des World Happi-

ness Report wurden aus verschiedenen

Statistiken und Umfragen ermittelt.

Im Schaubild sind links die zehn

Länder und rechts die zehn unglücklichsten aufge-

listet. Je der Wert ist, als desto

glücklicher gelten die Menschen. Am glücklichsten

sind die Bewohner Länder: Spitzenreiter ist

mit dem Wert 7,54, gefolgt von Dänemark und Abgesehen von

Kanada, Neuseeland und befinden sich alle besonders glücklichen

Länder in Nord- bzw. Westeuropa.

Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Wirtschaftsdaten wie das ………………………………………

in die Berechnung des World Happiness Reports einbezogen wurden.

Die unglücklichsten Länder liegen, abgesehen von und Jemen, alle auf dem

Kontinent. Es handelt sich um politisch instabile Staa-

ten, die z. B. unter (Bürger-) Krieg, Hungersnot oder Folgen von Klimawandel oder Naturkata-

strophen leiden müssen. Die Werte der zehn unglücklichsten Länder sind mehr als die Hälfte

als bei den Glückspilzen.

Neben den beiden Tabellen mit den glücklichsten und unglücklichsten Ländern zeigt das

Schaubild auch eine Weltkarte, auf der die 20 Länder und ihre Platzierung in der Glücksskala

eingezeichnet sind. Hier sieht man deutlich, dass alle unglücklichen Staaten auf der

Erdhalbkugel liegen.

Zum Vergleich ist in der Karte zusätzlich noch das Ergebnis von

angegeben. Mit dem Wert von 6,95 liegt unser Land auf dem Platz im interna-

tionalen Glücks-Ranking.

Aufvgabe

Ergänzen Sie die fehlenden Informationen im Text mit den Informationen aus dem Schaubild aus M 2.

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M 4 Einleitung, Hauptteil, Schluss – Gliederung einer Schaubildbeschreibung

Zu einer Schaubildbeschreibung gehören Angaben zu Quelle, Maßeinheiten und Art der Dar stellung. Zum Abschluss werten Sie die dargestellten Informationen aus und interpretieren diese.

Aufbau einer Schaubildbeschreibung

Einleitung

Hier steht, um was es in dem Schaubild geht, wie es aufgebaut ist und auf welchen Daten es basiert.

Hauptteil

In diesem Teil wird die Graphik beschrieben. Dabei thematisiert man auffällige Aspekte.

Schluss

Hier ziehen Sie ein Fazit aus dem Dargestellten und ordnen es in einen aktuellen/historischen Kontext ein. Geben Sie mögliche Gründe für die Entwicklung an. Außerdem nehmen Sie Stellung zum Dargestellten. Sie können auch die Art der Abbildung bewerten.

Stichwörter ZuordnungGründe für die dargestellte Entwicklung

Art des Schaubildes (Balkendiagramm, Kreisdiagramm etc.)

Prognose über mögliche künftige Entwicklung

Reihenfolge der genannten Werte (auf dem ersten Platz/an der ersten Stelle …)

Thema des Schaubildes (Überschrift)

Quellenangabe (Datum, Ort der Veröffentlichung, Herausgeber)

Interpretation des Schaubildes

herausragende Werte: Minimum/Maximum

dargestellte Einheiten

Besonderheiten/Auffälligkeiten in der Darstellung

Aufbau des Schaubildes

Vergleich von Werten

Verlauf/Entwicklung von Werten

Aufgabe

Ordnen Sie die Stichwörter dem passenden Teil der Grafikbeschreibung zu.

Tragen Sie dazu die Buchstaben E = Einleitung, H = Hauptteil bzw. S = Schluss in die rechte Spalte der Tabelle ein.

Tipp: Erstellen Sie sich eine Übersicht, indem Sie die Stichwörter ausschneiden und neben die ein-zelnen Bestandteile deiner Beschreibung kleben.

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Erläuterungen (M 1–M 4)

In dieser Stunde erfährt die Lerngruppe, auf was beim Beschreiben von Schaubildern zu achten ist. In M 1 bekommen die Schüler einen Überblick über verschiedene Arten von Grafiken und ihre Ein-satzformen. M 2 präsentiert den Schülern ein Schaubild, bei dem allerdings einige relevante Infor-mationen fehlen. Sie sollen das Schaubild dennoch so weit wie möglich beschreiben und anschließend mithilfe der vollständigen Abbildung B vergleichen. Decken Sie Abbildung B daher erst auf, nachdem die Schüler Aufgabe 2 bearbeitet haben. M 3 gibt ihnen in Form eines Lückentex-tes ein Beispiel für eine komplette Schaubildbeschreibung. Welche Aspekte zu einer Schaubildbe-schreibung gehören, wird in M 4 noch einmal tabellarisch zusammengefasst.

Lösung (M 1)

Zu Aufgabe 1: Kurvendiagramm – Text 1; Kreisdiagramm – Text 2; Infografik – Text 3; Balken diagramm/Säulendiagramm – Text 4

Zu Aufgabe 2:

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Kurvendiagramm:

Kreisdiagramm:

Balken diagramm/Säulendiagramm:

Infografik:

Säulendiagramm:1

3 2

4 4

Lösung (M 2)

Zu Aufgabe 1: – Das Schaubild zeigt die glücklichsten und

unglücklichsten Staaten der Welt. – Je höher der Wert, desto glücklicher sind die

Menschen. – Die Glücklichsten leben in Norwegen, Däne-

mark und Island. – Die Unglücklichsten leben in Afrika (Zentralaf-

rikanische Republik, Burundi, Tansania). – Die Weltkarte zeigt die Verteilung der glückli-

chen/unglücklichen Länder. – Alle unglücklichen Staaten liegen auf der Süd-

halbkugel.

Zu Aufgabe 2: Folgende Angaben fehlen in dem Schaubild: – Überschrift/Thema, – 1. Satz „Der … sind“, – trauriges Smiley rechts, – Wert für Deutschland 6,95 auf der Karte, – Erklärungen zur Skala links (unglücklich/sehr glücklich), – Plätze 5 und 6 in der Tabelle mit Landname und Wert, – Angabe: Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2016, – Quellenangabe

© Schaubilder: iStock

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Zu Aufgabe 4: Auffällig ist die Verteilung der glücklichen und unglücklichen Staaten. Die glücklichen Länder befinden sich fast alle in Europa. Alle glücklichen Länder sind hoch entwickelte Industriestaa-ten: Sie sind demokratisch, politisch stabil und wirtschaftlich erfolgreich. Es gibt einen hohen Lebens-standard mit guten Bildungsmöglichkeiten und hochwertiger Gesundheitsversorgung etc. Die Menschen leben in Sicherheit und können sich frei entfalten. In den unglücklichen Ländern herr-schen ganz andere Verhältnisse: Schlechte wirtschaftliche Situation, niedriger Lebensstandard, Krieg, Bürgerkrieg, Hungersnöte, Auswirkungen von Naturkatastrophen etc. Alle unglücklichen Staaten lie-gen auf der Südhalbkugel.

Lösung (M 3)

Thema des Schaubildes ist, wie glücklich die Menschen in 155 Ländern der Welt sind. Es wurde der Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2016 berechnet. Die Werte des World Happiness Report 2017 wurden aus verschiedenen Statistiken und Umfragen ermittelt.

Im Schaubild sind links die zehn glücklichsten Länder und rechts die zehn unglücklichsten aufge-listet. Je höher der Wert ist, als desto glücklicher gelten die Menschen. Am glücklichsten sind die Bewohner nordeuropäischer Länder: Spitzenreiter ist Norwegen mit dem Wert 7,54, gefolgt von Dänemark und Island. Abgesehen von Kanada, Neuseeland und Australien befinden sich alle beson-ders glücklichen Länder in Nord- bzw. Westeuropa.

Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Wirtschaftsdaten wie das Bruttoinlandsprodukt in die Berech-nung des World Happiness Reports einbezogen wurden.

Die unglücklichsten Länder liegen, abgesehen von Syrien und Jemen, alle auf dem afrikanischen Kontinent. Es handelt sich um politisch instabile Staaten, die z. B. unter (Bürger-)Krieg, Hungersnot oder Folgen von Klimawandel oder Naturkatastrophen leiden müssen. Die Werte der zehn unglück-lichsten Länder sind mehr als die Hälfte geringer als bei den Glückspilzen.

Neben den beiden Tabellen mit den glücklichsten und unglücklichsten Ländern zeigt das Schaubild auch eine Weltkarte, auf der die 20 Länder und ihre Platzierung in der Glücksskala eingezeichnet sind. Hier sieht man deutlich, dass alle unglücklichen Staaten auf der südlichen Erdhalbkugel liegen.

Zum Vergleich ist in der Karte zusätzlich noch das Ergebnis von Deutschland angegeben. Mit dem Wert von 6,95 liegt unser Land auf dem 16. Platz im internationalen Glücks-Ranking.

Lösung M 4

Gründe für die dargestellte Entwicklung S

Art des Schaubildes (Balkendiagramm, Kreisdiagramm etc.) E

Prognose über mögliche künftige Entwicklung S

Reihenfolge der angegebenen Werte (auf dem ersten Platz/an der ersten Stelle …) H

Thema des Schaubildes (Überschrift) E

Quellenangabe (Datum, Ort der Veröffentlichung, Herausgeber) E

Interpretation des Schaubildes S

herausragende Werte: Minimum/Maximum H

dargestellte Einheiten E

Besonderheiten/Auffälligkeiten in der Darstellung H

Aufbau des Schaubildes H

Vergleich von Werten H

Verlauf/Entwicklung von Werten H

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M 5 Vorsicht, Fehlerteufel! – Eine Schaubildbeschreibung überarbeiten und korrigieren

Sommer, Sonne, Strand stehen bei den Deutschen hoch im Kurs. Statt Sport zu treiben oder Sight-seeing zu machen, erholen sich die meisten am liebsten beim Badeurlaub.

Wie und wo die Deutschen Urlaub machen

Das Schaubild stammt aus dem Jahr 2015. Quelle ist Eurostat. Es besteht aus vier Teilen.

In der obersten Grafik wird aufgeschlüsselt, wie die Deutschen im Jahr 2014 Urlaub mach-ten. Ein Teil des Schaubilds gibt Auskunft darüber, wie viele Übernachtungen im In- und Ausland gebucht wurden. Dabei wurden auch Mehrfachnennungen berücksichtigt. Außer-dem wird in einem Säulendiagramm dargestellt, wie sich die Übernachtungen auf verschie-dene Länder verteilen. Italien ist Spitzenreiter mit 8,6 Prozent der Übernachtungen, gefolgt von Österreich und der Türkei. Die Mehrheit der Übernachtungen (58,4 %) haben die Deut-schen aber im Inland gebucht.

Darunter befindet sich eine Darstellung über die beliebtesten Arten von Urlaubsreisen. Hier wurden nur einfache Nennungen berücksichtigt. Es zeigt sich, dass Bade-/Sonnenurlaub mit 33,9 % die beliebteste Urlaubsform ist. Nur jeweils weniger als 5 % der Befragten bevor-zugen Familienurlaub, Wandern, Städtereisen, Skiurlaub, Schiffskreuzfahrten oder Klubauf-enthalte.

Die unterste Grafik zeigt, mit welchem Verkehrsmittel die Urlauber ihr Reiseziel erreicht haben. 43,5 % sind mit dem Auto gefahren, 24,9 % geflogen. Verhältnismäßig niedrig ist der Anteil für Bus- und Bahnfahrten (8,6 % und 5 %). Verdeutlicht werden diese Werte durch unterschiedlich große, aneinandergereihte Kreise.

Aufgaben

1. Korrigieren Sie die Fehler in der Beschreibung mithilfe des Schaubildes.

2. Vergleichen Sie Ihr eigenes Reiseverhalten mit den Aussagen des Schaubildes.

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M 6 Beliebte Reiseziele – Schaubilder erstellen und vergleichen

945 Euro gaben die Deutschen 2015 durchschnittlich pro Person und Reise für ihren Urlaub aus. In einer Studie der FUR – Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen wurden auch noch viele andere Daten rund um das Reiseverhalten der Deutschen erhoben.

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Das Reiseverhalten der DeutschenDie FUR – Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen hat mehr als 12.000 Personen online bzw. in persönlichen Interviews zu ihrem Urlaubsverhalten befragt. Insgesamt kamen die Deutschen auf 870,6 Millionen Reisetage im Jahr 2015. Am liebsten verbrachten sie ihren Urlaub am Strand (46 %). Nur 18% der Befragten entschieden sich für reines Sightseeing, 17 % für einen sportbe-tonten Aktivurlaub.Bevorzugtes Reiseziel war das eigene Land: 29 % wählten einen Urlaub in Deutschland. Bei den Auslandszielen war südliche Sonne besonders gefragt: Spitzenreiter war Spanien mit über 13 % Marktanteil. Italien (8,2 %) und die Türkei (7,3 %) standen an der 2. und 3. Stelle der ausländi-schen Ziele. Es folgten Österreich (5,3 %), Kroatien (3,2 %), Griechenland (3 %) und Frankreich (2,9 %).Die meisten Deutschen unternahmen eine längere Reise im Jahr – durchschnittliche Dauer: 12,6 Tage. Hinzu kamen noch 2,43 Kurzreisen (mit einer maximalen Dauer von vier Tagen). Am liebs-ten fuhren die Deutschen dabei mit dem Auto in den Urlaub (45 Prozent). 40 % flogen zu ihrem Urlaubsort, Bus und Bahn nutzten 7 % bzw. 5 %.Die beliebteste Übernachtungsmöglichkeit waren Hotels/Gasthöfe mit 48 %, gefolgt von Feri-enhäusern oder -wohnungen (23 %). Für einen Campingurlaub mit Zelt oder Wohnwagen ent-schieden sich 6 %.Auch wenn immer noch die meisten Reisen über Reisebüros gebucht werden, wächst die Beliebt-heit von Internetbuchungen immens. Während im Jahr 2005 11  % der Reisen übers Internet gebucht wurden, waren es zehn Jahre später bereits 36 %.

Aufgaben

1. Welche Diagrammart eignet sich am besten, um die Informationen aus dem Text zu visualisieren? Begründen Sie.

2. Wählen Sie ein Themengebiet aus dem Text aus. Erstellen Sie ein Schaubild dazu. Extra: Vergleichen Sie die Schaubilder aus M 5 mit Ihrem eigenen Schaubild.

3. Führen Sie eine Umfrage in Ihrer Lerngruppe durch. Ermitteln Sie z. B. folgende Daten: – beliebteste Reiseziele im Ausland – Dauer der Reisen – bevorzugte Übernachtungsmöglichkeit Stellen Sie die Ergebnisse Ihrer Umfrage grafisch dar.

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Erläuterungen (M 5–M 6)

Die Schüler setzen Informationen aus einem Text selbst in eine grafische Darstellung um. Zunächst erhalten sie in M 5 ein Schaubild zum Thema Reiseverhalten mit fehlerhafter Beschreibung. M 6 ist ein Text über das Reiseverhalten der Deutschen. Mit den Angaben des Textes sollen die Schüler selbst Schaubilder erstellen. Als Zusatzaufgabe können auch noch die beiden Schaubilder aus M 5 und M 6 miteinander verglichen werden.

Um den Bezug zur Lebenswelt der Schüler zu erhöhen, wird in M 6 vorgeschlagen, eine Umfrage in der Klasse durchzuführen, die anschließend grafisch aufbereitet werden soll. Um eine solche Umfrage schnell durchzuführen, gibt es zwei Möglichkeiten: Angaben, wie z. B. potenzielle Reise-ziele, werden an der Tafel aufgelistet. Dann zeigen die Schüler jeweils durch Handzeichen ihre Präfe-renz. Die ermittelten Werte werden neben die jeweilige Angabe (z. B. Reiseziel) geschrieben. Die Umfrage lässt sich auch anonym durchführen, indem jeder seine Antwort auf einen Zettel schreibt. Die Ergebnisse werden anschließend mit einer Strichliste an der Tafel ausgewertet.

Lösung (M 5)

Zu Aufgabe 1: Hier der korrigierte Text:

Wie und wo die Deutschen Urlaub machen

Das Schaubild stammt aus dem Jahr 2014. Quelle ist die Allensbacher Markt- und Werbeträger. Analyse 2014 und Eurostat. Es besteht aus drei Teilen.

In der obersten Grafik wird aufgeschlüsselt, wie die Deutschen im Jahr 2013 Urlaub machten. Ein Teil des Schaubilds gibt Auskunft darüber, wie viele Übernachtungen im In- und Ausland gebucht wurden. Dabei wurden auch Mehrfachnennungen berücksichtigt. Außerdem wird in einem Säu-lendiagramm dargestellt, wie sich die Übernachtungen auf verschiedene Länder verteilen. Spa-nien ist Spitzenreiter mit 8,6 Prozent der Übernachtungen, gefolgt von Italien, Österreich und der Türkei. Die Mehrheit der Übernachtungen (58,4 %) haben die Deutschen im Ausland gebucht.

Darunter befindet sich eine Darstellung über die beliebtesten Arten von Urlaubsreisen. Hier wur-den Mehrfachnennungen berücksichtigt. Es zeigt sich, dass Bade-/Sonnenurlaub mit 32,9 % die beliebteste Urlaubsform ist. Nur jeweils weniger als 5  % der Befragten bevorzugen Wandern, Städtereisen, Skiurlaub, Schiffskreuzfahrten oder Klubaufenthalte.

Die unterste Grafik zeigt, mit welchem Verkehrsmittel die Urlauber ihr Reiseziel erreicht haben. 43,5 % sind mit dem Auto gefahren, 53,4 % geflogen. Verhältnismäßig niedrig ist der Anteil für Bus- und Bahnfahrten (8,6 % und 7 %). Verdeutlicht werden diese Werte durch unterschiedlich große, aneinandergereihte Kreise.

Zu Aufgabe 2: individuelle Lösungen

Lösung (M 6)

Zu Aufgabe 1: Am besten eignen sich Balken oder Säulendiagramme, da die Werte hier gut miteinan-der verglichen werden können. Auch Kreisdiagramme eignen sich gut, weil es sich um Prozentwerte handelt und sie insgesamt 100 Prozent ergeben.

Zu Aufgabe 3: individuelle Lösungen

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M 7 Zucker in Lebensmitteln – ein Schaubild anhand von Leitfragen beschreiben

Klar: Schokolade,  Eis,  Torte  – da  steckt  eine Menge Zucker drin. Doch wie  sieht  es mit  anderen Lebensmitteln  aus? Wie  steht  es mit  Softdrinks,  Tiefkühlpizza  oder  Fruchtjoghurt? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat das untersucht.

Leitfragen zur Schaubildbeschreibung • Aus welcher Quelle stammt die Grafik? • Wie lautet das Thema der Infografik? • Welche Maßeinheit/Mengeneinheit wird genutzt? • Welche Darstellungsart wird gewählt? • Welche Lebensmittel wurden auf ihren Zuckergehalt untersucht? • Wie verhält es sich mit dem Zuckergehalt von vermeintlich gesunden und als eher ungesund

geltenden Lebensmitteln? • Welche Lebensmittel haben den größten Zuckeranteil? • Wie beurteilen Sie die Vergleichbarkeit der dargestellten Lebensmittelmengen und ihrer Zucker-

menge? • Was sind Ihrer Meinung nach die Vor- und Nachteile dieser Darstellung? • Welche Schlussfolgerungen für gesunde (= zuckerarme) Ernährung können Sie ziehen, wenn

Sie die Zuckerwerte der Lebensmittel betrachten? • Entsprechen die dargestellten Ergebnisse Ihren Erwartungen?

Aufgaben

1. Beantworten Sie die Leitfragen zur Schaubildbeschreibung in Stichpunkten.

2. Diskutieren Sie in Ihrer Lerngruppe, ob die Erkenntnisse aus dem Schaubild Auswirkungen auf Ihre Ernährung haben. Wie wollen Sie künftig mit dem Zuckergehalt von Lebensmitteln umgehen?

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Erläuterungen (M 7–M 8)

In dieser Stunde beschäftigen sich die Schüler mit Infografiken. In M 7 setzen sie sich anhand von Leitfragen mit einer Infografik auseinander. M 8 beinhaltet eine Partnerarbeit. Die Schüler formulie-ren jeweils zu einer Grafik diverse Statements, die von dem Partner als richtig oder falsch beurteilt und gegebenenfalls korrigiert werden müssen.

Wenn Sie auf die Partnerarbeit verzichten wollen, können Sie Ihrer Klasse stattdessen die hier aufge-führten Statements vorlesen. Die Schüler müssen aufstehen, wenn das Statement falsch ist, bei rich-tigen Aussagen setzen sie sich hin. Bevor die nächste Behauptung vorgelesen wird, müssen die Schüler den jeweiligen Fehler mithilfe des Schaubildes korrigieren.

Aussagen zum Schaubild Kriminalität: – Das Schaubild besteht aus 9 Kreisdiagrammen. – Gezeigt wird die Aufklärungsquote von Verbrechen in der Europäischen Union. – Das am besten aufgeklärte Verbrechen ist Geiselnahme. – In jedem Kreis gibt es ein Piktogramm zur Illustration des Verbrechens.

Aussagen zum Schaubild Mode: – Im Schaubild sind 10 Modetrends durch eine entsprechend bekleidete Figur visualisiert. – Es werden nur Trends bei Kleidungsstücken thematisiert. – Batikmuster waren nur in den 70er-Jahren modern. – Breton-Streifen kehren immer mal wieder.

Hausaufgabe: Als Hausaufgabe (oder zur Differenzierung im Unterricht) können Sie den Schülern die Aufgabe geben, zu einer der drei Infografiken eine detaillierte Beschreibung zu verfassen. Die Übun-gen in diesen Materialien sind bereits eine gute Vorbereitung dafür.

Lösung (M 7)

Zur Aufgabe 1:

• Aus welcher Quelle stammt die Grafik?➜ Deutsche Gesellschaft für Ernährung

• Wie lautet das Thema der Infografik?➜ Zucker im Essen, Anzahl von Würfelzuckerstückchen in ausgewählten Lebensmitteln

• Welche Maßeinheit/Mengeneinheit wird genutzt?➜ Würfelzuckerstücke

• Welche Darstellungsart wird gewählt?➜ Abbildung des untersuchten Lebensmittels mit Mengenangabe, pyramidenförmig aufgesta-

pelte Zuckerstückchen • Welche Lebensmittel wurden auf ihren Zuckergehalt hin untersucht?➜ Tomatenketchup, Tiefkühlpizza mit Salami, Fruchtjoghurt, Schokoriegel, Smoothie, Cola, Apfel-

saft • Wie verhält es sich mit dem Zuckergehalt von vermeintlich gesunden und als eher ungesund gel-

tenden Lebensmitteln?➜ Auch vermeintlich gesunde Lebensmittel (Joghurt, Smoothie, Apfelsaft) enthalten sehr viel

Zucker; Apfelsaft sogar mehr als Cola, auch pikante Lebensmittel, von denen man es nicht erwartet, sind sehr zuckerhaltig (Ketchup auf 20 g 1,5 Stückchen, 390 g Tiefkühlpizza 4,3 Stück-chen).

• Welche Lebensmittel haben den größten Zuckeranteil?➜ die hier untersuchten Getränke: 500 ml Apfelsaft 20 Zuckerstücke, eine kleine Cola (500 ml) 17,5

Zuckerstücke, ein Obst- und Gemüse-Smoothie 17 Stückchen. • Wie beurteilen Sie die Vergleichbarkeit der dargestellten Lebensmittelmengen und ihrer Zucker-

menge?➜ Es handelt sich jeweils um eine Portionsgröße, Ziel ist es nicht, den Zuckergehalt ins Verhältnis

zur Menge zu setzen, sondern den absoluten Wert in der jeweiligen Portionsgröße anzugeben.

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• Was sind Ihrer Meinung nach die Vor- und Nachteile dieser Darstellung?➜ Vorteile: Verteilung ist auf einen Blick klar erfassbar, sehr übersichtlich, Nachteile: Es wird

immer der Zuckeranteil für eine Portion angegeben, es handelt sich allerdings um sehr ver-schiedene Lebensmittel und Mengen, deshalb sind die Werte nicht vergleichbar.

• Welche Schlussfolgerungen für gesunde (= zuckerarme) Ernährung können Sie ziehen, wenn Sie die Zuckerwerte der Lebensmittel betrachten?➜ Gerade durch Getränke besteht die Gefahr, sehr viel Zucker aufzunehmen. Es gibt auch ver-

steckten Zucker in Lebensmitteln, die pikant und nicht süß sind. Deshalb sollte man die Zuta-tenliste von Lebensmitteln vor dem Kauf prüfen. Vorsicht bei verarbeiteten Lebensmitteln wie Tiefkühlpizza oder Joghurtzubereitung, darin befindet sich nämlich überraschend viel Zucker.

• Entsprechen die dargestellten Ergebnisse Ihren Erwartungen?➜ Es ist erstaunlich, wie viel Zucker in pikanten Lebensmitteln und Getränken enthalten ist. Damit

haben die meisten Schüler vermutlich nicht gerechnet.

Zu Aufgabe 2: individuelle Lösungen

Lösung (M 8)

Zu Aufgabe 1:

Lösungen zu den Statements vom Aufgabenblatt:

Kriminalität: • Das Schaubild besteht aus 9 Kreisdiagrammen. (richtig) • Gezeigt wird die Aufklärungsquote von Verbrechen in der Europäischen Union.(falsch, Deutschland) • Das am besten aufgeklärte Verbrechen ist Geiselnahme. (falsch, Geldfälschung) • In jedem Kreis gibt es ein Piktogramm zur Illustration des Verbrechens. (richtig)

Mode: • Im Schaubild sind 10 Modetrends durch eine entsprechend bekleidete Figur visualisiert. (falsch,

8 Modetrends) • Es werden nur Trends bei Kleidungsstücken thematisiert. (falsch, auch z. B. Jutebeutel) • Batikmuster waren nur in den 70er-Jahren modern. (richtig) • Breton-Streifen kehren immer mal wieder. (richtig)

Hier einige Beispiele für weitere Statements:

Kriminalität: • Es gibt keine Verbrechensart, die vollständig aufgeklärt wird. (falsch: Geldfälschung 100 %) • Die Angaben werden in Prozent gemacht. (richtig) • Die beiden Segmente eines Kreises zeigen den Anteil der aufgeklärten und nicht aufgeklärten Ver-

brechen. (richtig) • Oben links im Schaubild steht das Verbrechen mit der höchsten, unten rechts das mit der niedrigs-

ten Aufklärungsquote. (richtig) • Etwas weniger als die Hälfte aller Tankstellenüberfälle wird aufgeklärt. (falsch, etwas mehr als die

Hälfte) • 89 % aller Entführungen werden aufgeklärt. (falsch, 84,3 %)

Mode: • Die Modetrends sind thematisch (z. B. erst Schuhe, dann Muster etc.) sortiert. (falsch) • Das Schaubild erlaubt Aussagen über den Zeitraum von 1920 bis 2010. (falsch, 1930) • Das kleine Schwarze ist seit den 60er-Jahren ununterbrochen beliebt. (richtig) • Aktuell sind Chucks und Leggings besonders modern. (richtig) • Chucks waren schon dreimal in Mode. (nein, zweimal)

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III 19 von 28Sachtexte und Medien • Beitrag 26 Schaubilder beschreiben

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M 9 Globale Handelsströme – Schaubildbeschreibung

Viele Milliarden Dollar werden jährlich im Welthandel umgesetzt. Welche Regionen sind die stärks-ten Handelspartner? Wie haben sich die Exportziffern entwickelt?

Aufgaben

1. Beschreiben Sie das Schaubild. Nennen Sie auch mögliche Gründe für den generellen Rückgang der Exportzahlen. Recherchieren Sie hierzu gegebenenfalls im Internet.

2. Setzen Sie sich kritisch mit dem Schaubild auseinander. Welche Stärken bzw. Schwächen weist diese Art der Darstellung auf?

3. Stellen Sie die Ergebnisse Ihrer Gruppenarbeit in der Klasse vor.

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M 10 Deutscher Außenhandel – Schaubildbeschreibung

Der deutsche Außenhandel ruht auf den beiden Säulen Import und Export, wobei Deutschland mehr Geld mit der Ausfuhr als mit der Einfuhr einnimmt.

Begriffserklärung:

* Handelsüberschuss: Unter Handelsüberschuss versteht man die Differenz zwischen Exporten und Importen einer Volks-wirtschaft – d. h., es werden mehr Waren exportiert (ausgeführt) als importiert (eingeführt).

Aufgaben

1. Beschreiben Sie das Schaubild. Welche Besonderheiten fallen Ihnen bei der Entwicklung des Außenhandels auf? Benennen Sie mögliche Gründe für diese Auffälligkeiten. Recherchieren Sie hierzu gegebenenfalls im Internet.

2. Setzen Sie sich kritisch mit dem Schaubild auseinander. Welche Stärken bzw. Schwächen weist diese Art der Darstellung auf?

3. Stellen Sie die Ergebnisse Ihrer Gruppenarbeit in der Klasse vor.

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III 21 von 28Sachtexte und Medien • Beitrag 26 Schaubilder beschreiben

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M 11 Taschengeld und Geldgeschenke – Schaubildbeschreibung

Neben  regelmäßigem  Taschengeld  bekommen  viele  Kinder  von  ihren  Verwandten  auch  Geld-geschenke zu Weihnachten, zu Ostern oder zum Geburtstag.

Aufgaben

1. Beschreiben Sie das Schaubild. Welche Besonderheiten fallen Ihnen auf?

2. Setzen Sie sich kritisch mit dem Schaubild auseinander. Welche Stärken bzw. Schwächen weist diese Art der Darstellung auf? Welche weiteren Informationen, die Sie interessant fänden, können nicht aus dem Schaubild herausgelesen werden?

3. Stellen Sie die Ergebnisse Ihrer Gruppenarbeit in der Klasse vor.

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M 12 Konsumfreudige Jugend – Schaubildbeschreibung

Kinder und Jugendliche haben eine beachtliche Wirtschaftskraft:  Im Jahr 2015 verfügten sie über Einnahmen in Höhe von 24,8 Milliarden Euro. Woher das Geld stammt und wie die jungen Leute es ausgeben, wird in diesem Schaubild gezeigt.

Aufgaben

1. Beschreiben Sie das Schaubild. Welche Besonderheiten fallen Ihnen auf?

2. Setzen Sie sich kritisch mit dem Schaubild auseinander. Welche Stärken bzw. Schwächen weist diese Art der Darstellung auf? Welche weiteren Informationen, die Sie interessant fänden, können nicht aus dem Schaubild herausgelesen werden?

3. Stellen Sie die Ergebnisse Ihrer Gruppenarbeit in der Klasse vor.

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III 23 von 28Sachtexte und Medien • Beitrag 26 Schaubilder beschreiben

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M 13 Tipps für die Schaubildbeschreibung – Formulierungshilfen

Hier finden Sie einige Formulierungshilfen für eine Schaubildbeschreibung.

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So können Sie die Einleitung formulieren:

– Titel/Thema der Grafik ist …

– Es geht in dem Schaubild um …

– Im Schaubild wird … dargestellt

– Das Schaubild stammt von … (Quelle) aus dem Jahr … (Jahreszahl)

– Die Ergebnisse werden in … (Maßein-heit) dargestellt/präsentiert

– Es handelt sich um ein …  (Art des Schaubildes)

– Das Schaubild besteht aus …/ist unter-teilt in …

So können Sie Kritik an der Darstellung üben:

– Aus dem präsentierten Datenmaterial lässt sich nicht erkennen, …

– Aus dem Schaubild geht nicht hervor, …

– Es fehlen Informationen über …

So können Sie eine Rangfolge angeben:

– An erster Stelle steht …/stehen …

– Auf dem zweiten Platz liegt …/liegen …

– Auf dem vierten Platz landet …/landet …

– Es folgt … /es folgen …

– Gefolgt von …

– Das Schlusslicht bilden …

– Das Maximum/Minimum ist …

So können Sie Werte vergleichen:

– Im Vergleich zu …/verglichen mit …

– Während im Jahr …, waren es im Jahr …

– Im Gegensatz/im Unterschied zum Jahr … ist die Zahl/der Wert/der Anteil um … gestiegen/gesunken

So können Sie das Schaubild interpretie-ren und deuten:

– Auffällig/überraschend/erstaunlich ist, …

– Mögliche Gründe für … könnten … sein

– Es fällt auf, dass …

– Es ist festzustellen, dass …

– Zusammenfassend lässt sich sagen, dass …

– Ich vermute, in Zukunft wird sich … entwickeln/verändern/steigen/sinken

So können Sie eine Entwicklung beschrei-ben:

mehr werden: ➜ – zunehmen, ansteigen, sich steigern,

wachsen, sich vervielfachen, sich vermehren

gleich bleiben: – unverändert sein, keine Veränderung

aufweisen, konstant bleiben

weniger werden: ➜ – sinken, abnehmen, verkleinern,

verringern, zurückgehen, schrumpfen, rückläufig sein

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Erläuterungen (M 9–M 13)

In dieser Stunde beschreiben Ihre Schüler in Gruppenarbeit verschiedene Schaubilder und werten sie aus. Die Schüler verfassen zunächst in Kleingruppen ihre Beschreibungen und stellen diese dann in der Klasse vor. Um das kritische Urteilsvermögen der Schüler zu schärfen, sollen sie sich auch zu Stärken bzw. Schwächen der Darstellungen äußern.

Für die Rallye wurden jeweils zwei Schaubilder mit ähnlichen Themen – „Kinder/Jugendliche und Geld“ sowie „Handelsentwicklung“ ausgewählt. Statt wie vorgeschlagen eine Schaubild-Rallye durchzuführen, können Sie auch jeweils die beiden ähnlichen Grafiken für eine Partnerarbeit nutzen. Die Schüler sollten sich zunächst gegenseitig Fragen zu dem Schaubild stellen und dann jeweils eines ausführlich beschreiben. Die Arbeit mit den Wirtschaftsgrafiken können Sie mit einer Internet-recherche verbinden, bei der die Schüler ökonomische Fakten als Hintergrundinformation zum Schaubild herausfinden müssen. Die beiden anderen Schaubilder eignen sich gut dazu, einen Bezug zur Lebenswelt der Schüler herzustellen. Geben Sie ihnen den Auftrag, die Informationen aus dem Schaubild im Murmelgespräch mit ihren eigenen Erfahrungen zu vergleichen.

Lösung (M 9)

Zu Aufgabe 1: Es geht in dem Schaubild um die Ströme des Welthandels. Die Quelle des Schaubildes ist die World Trade Organization. Die Daten stammen aus dem Jahr 2015, veröffentlicht wurde die Grafik 2017. Unter dem Titel „Globale Handelsströme – Warenhandel 2015 in Milliarden Dollar“ gibt es zwei Grafiken: Oben in der Abbildung befindet sich eine Weltkarte, in der mit Pfeilen die wechsel-seitigen interregionalen Handelsströme ab 50 Milliarden Dollar dargestellt sind. Außerdem ist die Höhe des intraregionalen Warenhandels in den Regionen abgebildet. Unterschiedlich große Kreise symbolisieren die Dimension dieser Handelsströme. Europa ist die Region mit dem größten intrare-gionalen Handel (4.059 Milliarden Dollar), gefolgt von Asien/Pazifik (2.809 Milliarden Dollar) und Nordamerika (1.146 Milliarden Dollar). Die übrigen Regionen erreichen sehr geringe Werte (127 bis 74 Milliarden Dollar).

Außerdem erkennt man im Schaubild jeweils die wichtigsten Handelspartner der Regionen: Bei Nordamerika ist das Asien/Pazifik. Die USA importieren Waren im Wert von 1.066 Milliarden Dollar, der Export liegt bei 458 Milliarden Dollar. Auch Europas wichtigster Handelspartner ist die Region Asien/Pazifik (Export: 853 Milliarden Dollar, Import 852). Auffällig ist, dass Nordamerika fast doppelt so viel importiert wie exportiert. Die Import- bzw. Exportwerte Europas weichen nicht so stark vonei-nander ab.

Unten im Schaubild befindet sich ein Balkendiagramm, das die Veränderungen der Exporte 2015 gegenüber 2014 in Prozent zeigt. In allen Regionen sind die Exportzahlen rückläufig, am wenigsten in Nordamerika und der Asien-Pazifik-Region mit 8 %, am meisten in den GUS-Staaten/Russland (32 %) und Nahost (35 %). Mögliche Gründe dafür könnten das 2014 verhängte Wirtschaftsembargo gegen Russland wegen der Ukraine-Krise sowie der Krieg in Syrien und dem Irak sein. Weltweit gibt es einen Exportrückgang von 14 %. Während Nordamerika, Asien/Pazifik und Europa unterdurchschnitt-lich davon betroffen sind, beklagen Lateinamerika, Afrika, GUS/Russland sowie Nahost einen über-durchschnittlichen Rückgang.

Es wird deutlich, dass die Wirtschaftsmacht in der Welt ungleich verteilt ist: Im Vergleich zu Nordame-rika, Asien/Pazifik und Europa ist die Handelsbilanz in Lateinamerika und Afrika sehr gering und fällt mit rund 150 Milliarden Euro verhältnismäßig wenig ins Gewicht. Das wird in der Grafik durch sehr dünne Pfeile visualisiert, während die Pfeile der anderen Regionen sehr dick sind. Dadurch wird das Wohlstandsgefälle zwischen Nord und Süd sehr anschaulich verdeutlicht. Auch der intraregionale Handel erreicht in Afrika, Südamerika, Nahost und Russland/GUS im Vergleich zu den anderen Regi-onen sehr geringe Ausmaße.

Zu Aufgabe 2: Das Schaubild enthält sehr viele Informationen und wirkt zunächst etwas überfrachtet. Durch die vielen Pfeile ist die Grafik sehr unruhig und wirkt unübersichtlich. Die Zahlen sind sehr klein gedruckt, zum Teil auch weiß auf schwarz und dadurch nicht so gut lesbar. Es passiert leicht, dass man Werte übersieht.

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III 25 von 28Sachtexte und Medien • Beitrag 26 Schaubilder beschreiben

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Lösung (M 10)

Zu Aufgabe 1: Das auf Angaben des Statistischen Bundesamtes basierende Schaubild stellt die Ent-wicklung des deutschen Außenhandels von 2006 bis 2016 dar, wobei es sich bei dem letztgenannten Jahr um einen vorläufigen Wert handelt. Die Zahlen sind in Milliarden Euro angegeben.

Das Schaubild besteht aus zwei Kurven und einem Säulendiagramm. Das obere Kurvendiagramm zeigt den Export aus Deutschland in Milliarden Euro, das untere den Import. Im Säulendiagramm wird der Handelsüberschuss der letzten zehn Jahre in Milliarden Euro präsentiert.

Die beiden Kurven für Aus- und Einfuhr verlaufen mit einem gewissen Abstand zueinander nahezu parallel. Generell liegt der Export in allen Jahren um 100 bis 200 Milliarden höher als der Import. Das Minimum erreichen beide Kurven im Jahr 2009. Da betrug die Ausfuhr nur 803,3 Milliarden Euro (gegenüber dem Maximum 2016 in Höhe von 1.207,5 Milliarden Euro). Die Einfuhr lag bei 664,6 Milli-arden im Vergleich zum Maximalwert – ebenfalls aus dem Jahr 2016 von 954,6 Milliarden.

Seit dem Einbruch 2009 ist die Tendenz sowohl im Import als auch im Export – von einem kleinen Einschnitt 2013 abgesehen – steigend. Das zeigt sich auch im Säulendiagramm zum Thema „Han-delsüberschuss“. Im Jahr 2009 wurde mit 138,7 Milliarden der niedrigste Handelsüberschuss erzielt. Der Wert stieg danach zunächst langsam, dann stärker an und erreichte 2016 den Spitzenwert von 252,90 Milliarden.

Grund für diese Entwicklung ist, dass es 2009 eine weltweite Wirtschaftskrise gab, von der auch Deutschland betroffen war. Es handelte sich dabei um den stärksten wirtschaftlichen Einbruch seit der Nachkriegszeit. Wegen deutlich geringerer Exportziffern und weniger Investitionen in Deutsch-land sank das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zu 2008 um 5 %. Nach dieser Krise ging es langsam wieder bergauf, was sich auch in diesem Schaubild erkennen lässt.

Zu Aufgabe 2: Die Darstellung ist sehr übersichtlich und klar gegliedert. Die Zahlen sind gut lesbar und die einzelnen Bereiche deutlich voneinander getrennt. Durch die dünnen senkrechten Striche fällt es leicht, die Jahreszahlen auch beim unteren Diagramm „Handelsüberschuss“ zuzuordnen. Das Schaubild ist übersichtlicher als das Schaubild in M 9.

Lösung (M 11)

Zu Aufgabe 1: Das Schaubild stammt von Kids VA 2015. Es geht darum, wie viel Geld Kinder als Taschengeld oder Geschenk bekommen. Die Daten stammen aus dem Jahr 2015 und wurden aus 2.494 Doppelinterviews (je ein Kind und ein Elternteil) gewonnen. Befragt wurden Sechs- bis Drei-zehnjährige.

Das Schaubild ist in drei Bereiche aufgeteilt: Oben befindet sich ein Säulendiagramm, das von 2007 bis 2015 zeigt, wie viel Euro die Befragten monatlich zur Verfügung haben. Darunter wird aufge-schlüsselt, wie viel Geld die Kinder an Weihnachten, ihrem Geburtstag bzw. zu Ostern geschenkt bekommen. Das ist in drei Säulendiagrammen dargestellt, die jeweils aus drei Säulen bestehen: Gesamt, Sechs- bis Neunjährige sowie Zehn- bis Dreizehnjährige. Zum Schluss gibt es noch eine Übersicht über den prozentualen Anteil der Kinder, die zu den genannten Feiertagen kein Geld erhal-ten. Das ist in drei Kreisdiagrammen visualisiert.

Das Säulendiagramm zur Geldmenge, die Kinder monatlich zur Verfügung haben, weist gewisse Schwankungen auf. Der Betrag variiert zwischen dem Minimum von 23,04 Euro im Jahr 2010 und dem Maximum von 27,56 Euro im Jahr 2013. Besonders starke Veränderungen gab es zwischen 2008 und 2009 (ein Minus von 1,85 Euro) sowie zwischen 2011 und 2012 (ein Plus von 2,39 Euro). Der Ein-bruch 2009 und 2010 ist möglicherweise mit der allgemeinen schlechten Wirtschaftslage in Deutsch-land durch die Weltwirtschaftskrise im Jahr 2009 zu begründen.

Im 2. Teil des Schaubilds zum Thema Geldgeschenke sieht man, dass Weihnachten mehr Geld ver-schenkt wird als zum Geburtstag oder zu Ostern. Auf die Gesamtheit aller Befragten bezogen sind das 87, 75 und 28 Euro. Außerdem zeigt sich, dass jüngere Kinder (Sechs- bis Neunjährige) zu allen Festen weniger Geld geschenkt bekommen als die älteren. Während der Unterschied zu Weihnachten und zum Geburtstag ca. 20 Euro beträgt, sind es zu Ostern nur fünf Euro.

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Die Kreisdiagramme im letzten Teil des Schaubildes illustrieren, wie viel Prozent der Kinder zu Weih-nachten, zum Geburtstag oder zu Ostern keinerlei Geldgeschenke erhalten. Am meisten Kinder (44  %) bekommen zu Ostern kein Geld. 90  % der Befragten werden zum Geburtstag mit Geld beschenkt. Die höchsten Geldgeschenke werden aber nicht zum Geburtstag, sondern zu Weihnach-ten gemacht. So bekamen die jüngeren Kinder durchschnittlich 76 Euro, die älteren 96 Euro zu Weih-nachten, zum Geburtstag aber nur 63 bzw. 84 Euro.

Zu Aufgabe 2: Die Angaben zum monatlichen Taschengeld im oberen Säulendiagramm gelten für die sehr große Bezugsgruppe der Sechs- bis Dreizehnjährigen, was zu einem recht verzerrten Ergebnis führt. Vermutlich unterscheidet sich die Taschengeldhöhe bei jüngeren und älteren Kindern erheb-lich, sodass eine Durchschnittsberechnung nicht besonders aussagekräftig ist. Interessant wäre viel-leicht noch zu wissen, welche Unterschiede es beim Taschengeld und Geldgeschenken zwischen Mädchen und Jungen gibt.

Lösung (M 12)

Zu Aufgabe 1: Das Schaubild beruht auf einer repräsentativen Befragung von 1.463 Sechs- bis Neun-zehnjährigen zwischen dem 2. und 31. März 2015. Befragt wurden die Kinder und Jugendlichen nach den Quellen ihrer Geldeinnahmen sowie nach ihren Ausgaben. Die genannten Daten wurden auf das Jahr hochgerechnet. Die Daten stammen von iconkids & youth. Veröffentlicht wurde das Schaubild von Globus.

Es handelt sich um zwei Balkendiagramme, die gemeinsam in einem Schaubild dargestellt sind. Im oberen Teil geht es um die Einnahmen der Befragten, die sich 2015 auf insgesamt 24,8 Milliarden Euro beliefen. Haupteinnahmequelle ist regelmäßiges Nettogehalt (10,6 Milliarden Euro), gefolgt von regelmäßigem Taschengeld (5,9 Milliarden Euro). Außerdem erhalten sie Geld durch Jobs/Nebentätigkeiten, Unterstützung der Eltern, Geldgeschenke zu besonderen Anlässen sowie Sonsti-ges.

Im zweiten Balkendiagramm sind 16 Positionen aufgeschlüsselt, wofür das Geld verwendet wird. Die befragte Zielgruppe gab 2015 insgesamt 16,7 Milliarden Euro aus. Das heißt, 8,1 Milliarden Euro wurden gespart. Mit Abstand das meiste Geld (3 Milliarden Euro) wurde zum Kleidungskauf genutzt, gefolgt von Kneipe, Disco u. Ä. (2,4 Milliarden) und Fast-Food-Gastronomie (1,2 Milliarden Euro). Verhältnismäßig wenig Geld (jeweils 400 bis 500 Millionen Euro) wurde für salzige Knabbersachen/Chips, Sachen fürs eigene Zimmer und Computer, -spiele und -software ausgegeben.

Zu Aufgabe 2: Das Schaubild enthält einige Ungenauigkeiten: So ist der 6. Posten „Getränke“ als eigener Punkt aufgeführt, obwohl das auch unter dem 2. Bereich (Kneipe, Disco) oder dem 3. Bereich (Fast-Food-Gastronomie) gefasst werden könnte. Auch die Kategorie „Hobbys“ ist nicht eindeutig definiert, denn dazu könnten z.  B. auch die Bereiche Zeitschriften, Computer und Eintrittskarten gehören. Es ist fraglich, wie genau die Befragten hier unterschieden haben bzw. durch die Intervie-wer zur Differenzierung aufgefordert wurden.

Zudem wird die Darstellung durch die große Bezugsgruppe von Kindern bis zu jungen Erwachsenen verzerrt. Einerseits haben Jugendliche ab ca. 16 Jahren durch Berufstätigkeit, Nebenjobs oder auch ein höheres Taschengeld deutlich mehr Geld zur Verfügung als Sechs- oder Achtjährige. Andererseits fließen in die Darstellung der Ausgaben Bereiche ein, die für Kinder nicht relevant sind, wie Kneipe/Disco und Auto/Benzin. Außerdem ist nicht ersichtlich, wie viele Personen welchen Alters überhaupt befragt wurden. Je nach Altersverteilung dürfte das Ergebnis sehr unterschiedlich ausfallen. Interes-sant wäre auch noch zu wissen, welche Unterschiede es bei den Einnahmequellen und Verwen-dungszwecken zwischen Mädchen und Jungen gibt.

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III 27 von 28Sachtexte und Medien • Beitrag 26 Schaubilder beschreiben

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M 14 Eine Schaubildbeschreibung erstellen – Klausurvorschlag

Rund 60 Millionen Menschen waren 2014 weltweit auf der Flucht vor Krieg, Klimakatastrophen und anderen lebensgefährlichen Situationen. Viele von ihnen hoffen auf ein besseres Leben in Europa, und vor allem in Deutschland.

Aufgaben

1. Schreiben Sie eine vollständige Schaubildinterpretation.

2. Zeigen Sie mögliche Folgen auf, die sich durch den starken Anstieg der Asyl-Erst-Anträge für Deutschland ergeben.

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Erläuterung (M 14)

In der Klausur wenden die Schüler das Gelernte an, indem sie eine vollständige Schaubildbeschrei-bung erstellen.

Lösung (M 14)

Zu Aufgabe 1: Das zweiteilige Schaubild informiert über Schutzsuchende (d.  h. Asyl-Erst-Antrag-steller) in Deutschland. Es basiert auf Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Im oberen Teil des Schaubildes befindet sich ein Kurvendiagramm, das die Anzahl der in Deutschland gestellten Asyl-Erst-Anträge in Tausend zeigt. Dargestellt ist der Zeitraum zwischen 1995 und 2014. Darunter ist ein Säulendiagramm abgebildet, das die Hauptherkunftsländer der Asylsuchenden im Jahr 2014 nennt. Diese Werte werden rechts von den Säulen mit dem Vorjahr 2013 verglichen und die Ab- bzw. Zunahme pro Herkunftsstaat in Prozent angegeben.

Durch die Verschärfung des deutschen Asylrechts im Jahr 1993 und die erhöhte Anzahl von Abschie-bungen abgelehnter Asylbewerber sank die Zahl der Asyl-Erst-Anträge zwischen  1995 und  2007 erheblich, von 128.000 auf nur noch 19.000 im Jahr 2007, wo das Minimum der Kurve liegt.

Seitdem ist die Zahl der Anträge zunächst leicht angestiegen, 2013 gab es dann einen deutlichen Sprung von 65.000 auf 110.000 und auf 173.000 im Jahr 2014. Dieser Wert ist das Maximum und liegt um rund 50.000 über dem zweithöchsten Wert von 1995 (128.000).

Das Säulendiagramm führt die zehn wichtigsten Herkunftsländer der Asylantragsteller auf. An erster Stelle steht mit 39.332 Asyl-Erst-Anträgen Syrien, mit großem Abstand folgen Serbien (17.172) und Eritrea (13.198). Auf dem letzten Platz liegt der Irak mit 5.345 Anträgen. Bei den im Schaubild genann-ten Staaten handelt es sich zur Hälfte um instabile, von Krieg oder Bürgerkrieg betroffene Länder wie Syrien, Irak oder Afghanistan. Zum anderen Teil sind es europäische Balkanstaaten wie Serbien und Mazedonien, aus denen die meisten Asylanträge von der diskriminierten Roma-Minderheit gestellt werden.

Im Vergleich zu 2013 gab es 2014 bei allen genannten Staaten außer Mazedonien (-13  %) einen Anstieg der Asyl-Erst-Anträge. Besonders stark hat die Zuwanderung aus Albanien (+531 %), Eritrea (+283 %) und Syrien (+222 %) zugenommen.

Zu Aufgabe 2: Mögliche Folgen und Auswirkungen der steigenden Zahl an Asyl-Antragstellern in Deutschland könnten unter anderem sein:

– Hohe Kosten für Versorgung, Unterbringung, Ausbildung der Menschen

– Bedarf an preiswerten, auch größeren Wohnungen (weil es oft große Familien sind)

– große Nachfrage nach Sprachkursen

– große Nachfrage nach Kursen zur beruflichen Integration, z. B. Qualifizierung von Pflegekräften

– große Nachfrage nach Kindergarten- und Schulplätzen für die Kinder

– längerfristige Möglichkeit, die Neuzugewanderten in unterbesetzten Branchen wie z. B. Pflege zu beschäftigen

– gesellschaftliche Integration der Neuzugewanderten

– Vermittlung der in Deutschland geltenden Gesetze, Normen und Werte