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TC 2004 1 Was tun, wenn die nächste Hitzewelle kommt? Zentrale Notfallaufnahme Dr. med. Thomas Chlibec Oberarzt/stv.Leitender Arzt ZNA Kantonsspital St. Gallen

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TC 2004 1

Was tun, wenn die nächste Hitzewelle kommt?

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Dr. med. Thomas Chlibec

Oberarzt/stv.Leitender Arzt ZNA

Kantonsspital St. Gallen

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Die 3 unangenehmen Aspekte einer „Hitzewelle“

• Hohe Temperaturen (>32,2°C) über einen längeren Zeitraum (>3 Tage)

• Veränderte Umweltbedingung Stichwort: Ozon

• Einfluss der Sonnenstrahlen auf die Haut

1. Hitze

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1. Hitze

• Auch Computer leiden unter der Hitze

• Bei den meisten Hitzetoten handelt es sich um Menschen mit chronischen Erkrankungen, die in kleinen Wohnungen ohne Klimaanlage lebten

• Die meisten Opfer waren gemäss einer Studie mehr als 65 Jahre alt

Die Schlagzeilen im Sommer 2003

• 4200 Hitzetote in Italien

• In Frankreich wird die Zahl der Hitzetoten auf 14800 geschätzt

•August 2003 – heissester Monat der Schweiz seit Beginn der Messung 1864

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1. Hitze

• Ältere Menschen• Kleinkinder• Menschen mit niedrigem Blutdruck• Chronisch Kranke z.B. mit Herz-,

Nierenerkrankungen• Menschen, die sich unangemessen

verhalten

• Wer ist betroffen?

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1. Hitze

• Schwindel und Kopfschmerzen• Müdigkeit, Erschöpfung, Übelkeit• Aggressivität• Muskelkrämpfe• Verwirrtheit, Benommenheit, Apathie• Kreislaufkollaps• Hitzschlag

• Endlich ist der Sommer da, aber…

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1. Hitze

• verschiedene Hitzeschäden

•Hitzestress

•Hitzeerschöpfung

•Hitzschlag

•Hitzekrämpfe

•Sonnenstich

•Schäden durch Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und falsches Verhalten während Hitze

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1. Hitze

• Hitzeschäden

•Hitzestress

•Hitzeerschöpfung

•Hitzschlag

•Hitzekrämpfe

•Sonnenstich

•Schäden durch Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und falsches Verhalten während Hitze

Unangenehmes Empfinden

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1. Hitze

• Hitzeschäden

•Hitzestress

•Hitzeerschöpfung

•Hitzschlag

•Hitzekrämpfe

•Sonnenstich

•Schäden durch Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und falsches Verhalten während Hitze

Durch Wasser- und Salzverlust ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Bei körperlicher Belastung oder Hitzeumgebung

„Dehydratation“

Körpertemperatur ist <40°C

Trockene Schleimhäute, Oligurie, Durst, Angst, Schwindel, Unwohlsein, Kopfschmerzen, HF und AF steigen

Schocksymptome

T: Flachlagerung, Flüssigkeit

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1. Hitze

• Hitzeschäden

•Hitzestress

•Hitzeerschöpfung

•Hitzschlag

•Hitzekrämpfe

•Sonnenstich

•Schäden durch Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und falsches Verhalten während Hitze

Erschöpfung der Temperaturregulation durch mangelnde Wärmeabgabe durch Hitze von aussen oder innen

Körpertemperatur >40°C

Haut ist rot und heiss, Kopfschmerzen, Übelkeit,Müdigkeit,Verwirrtheit, Krämpfe, Koma

BD normal, später fallend. Puls schnell

T: Kühlen auf 38°C etcAb 42°C:GewebszerstörungGefässschädigungGerinnungsstörungen

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1. Hitze

• Hitzeschäden

•Hitzestress

•Hitzeerschöpfung

•Hitzschlag

•Hitzekrämpfe

•Sonnenstich

•Schäden durch Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und falsches Verhalten während Hitze

Bei schwerer Arbeit in hoher Umgebungstemperatur (Hochofenarbeiter)

Verlust an 2-4L Flüssigkeit und Salz

Muskelzuckungen, Muskelkrämpfe

T: Flüssigkeit und E`lyte

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1. Hitze

• Hitzeschäden

•Hitzestress

•Hitzeerschöpfung

•Hitzschlag

•Hitzekrämpfe

•Sonnenstich

•Schäden durch Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und falsches Verhalten während Hitze

Direkte Sonnenbestrahlung von unbedeckten Kopf oder Nacken

Hyperämie im Gehirn (bis zur serösen Meningitis)

Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber, Schwindel, Ohrensausen

T: Kopfhochlagerung, kalte Tücher

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1. Hitze

• Hitzeschäden

•Hitzestress

•Hitzeerschöpfung

•Hitzschlag

•Hitzekrämpfe

•Sonnenstich

•Schäden bei Erkrankungen, Medikamenteneinnahme und falsches Verhalten während Hitze

Herz- und Nierenerkrankungen

Falsche Flüssigkeitsaufnahme

Falsches Verhalten

Verstärkung der Wirkung von Medikamenten

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1. Hitze

• Ursachen der Beschwerden bei Hitze

• Temperaturregulation 37°C Flüssigkeitsmangel, Salzmangel, Blutdruckerniedrigung

• Erhöhung der Körpertemperatur >37°C

• willkürliche Massnahmen: Medikamenteneinnahme, falsche Flüssigkeitszufuhr, körperliche Aktivität

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1. Hitze

Der Mensch ist ein gleichwarmes Lebewesen

Körperkerntemperatur 37°C

Umgebungstemperatur 0-50°C (bis 100°C/z.B.Sauna)

Mit dem Leben nicht vereinbar: <25°C >42°C Körpertemperatur

Körpereigene Temperaturregulation

•Tagesschwankungen 0,5°C

•Tiefsttemperatur morgens 3 Uhr, Höchsttemperatur 17 Uhr

•Steuerzentrum im Hypothalamus

•Steuerrezeptoren in Haut und Rückenmark

• Wärmehaushalt und Temperaturregulation

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1. Hitze

• Wie funktioniert die Temperaturregulation?

1.Haut 2. Atemluft

Blut (Wärme) zur Hautoberfläche

Diffusion

Strahlung

Verdunstung

WärmebildungWärmeabgabe

von Aussen von Innen

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1. Hitze

• Temperaturregulation bei Hitze

Blut (Wärme) zur

Hautoberfläche

Diffusion (16%)

Strahlung (68%)

Verdunstung (16%)

Gefässweitstellung in der Haut

Schweissproduktion Wasser und Salzverlust

Blutdruck sinkt, Blutvolumen wird kleiner, Wassermangel, Salzmangel, Urinproduktion sinkt

x3

x20

+

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1. Hitze

• Vorraussetzungen zum Funktionieren der Thermoregulation

1-2 Liter Schweiss/Stunde

• Wärmeabtransport von max. 600 kcal/h bei

trockener Umgebung• Pro kcal werden min. 1,7ml Schweiss benötigt

• Genügend Flüssigkeit

• Umgebungsbedingungen müssen optimal sein

• absolute Leistungsgrenze wird nicht überschritten

• bei Überlastung: Wärmestau mit Temperaturanstieg

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1. Hitze

Bis 40°C:SchwitzenGefässe werden weitgestelltDurstHerzfrequenz, Atemfrequenz steigen, Kopfschmerzen

• steigende Körpertemperatur und Symptome

Ab 42°C:GewebszerstörungGefässschädigungGerinnungsstörungen

Ab 40°C:KonzentrationsschwächeMüdigkeitVerwirrtheitKrämpfe, KomaRote, heisse Haut

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1. Hitze

• Wasserhaushalt

Wassergehalt:

Frau 45-55%

Mann 50-60%

Neugeborenes bis 80%

Wasser ist…

• ein wichtiges Kühlmittel

• Baustoff

• Lösungsmittel und Transportmittel

• Zentrale Steuerung Hypothalamus (Durst)

• Wasserbilanz: hormonelle Signale an die Niere

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1. Hitze

• Volumenmangel• Durst• Leistungsfähigkeit nimmt ab• Haut und Schleimhäute trocknen aus• Verstopfung• Infektionen der Harnwege• Harnpflichtige Substanzen werden ungenügend

ausgeschieden• Veränderte Wirkung von Medikamenten• Beeinträchtigte Regulation der Körpertemperatur• Verlust ab 1% des Körpergewichtes kann bereits zu

Kopfschmerzen und Leistungsmangel führen.• HF und AF Anstieg • Später Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit

• Wassermangel

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1. Hitze

• Tägliche Flüssigkeitsbilanz: muss ausgeglichen sein

1,3 L Getränke

0,9 L Nahrung

0,3 L Oxydationswasser

2,5 Liter/24h

Urin 1,5 L

Atmung 0,3L

Haut 0,6 L

Stuhl 0,1 L

Einfuhr Ausfuhr

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1. Hitze

• Gesunder Erwachsener:

2,3 Liter bei 70kg

• Säugling: 1/10 des KG

0,7 Liter / 7 kg

30-35 ml/kgKG

1ml pro Kcal

• Flüssigkeitsbedarf pro Tag (bei normalen Temp.)

Davon 1 Liter Flüssigkeit durch feste Nahrung, ca 1/3 des Bedarfs

1/30 des KG

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1. Hitze

• 1,5 L /Tag

• Bei normaler Essgewohnheit (Cave: Fasten)• Problem:

1. Durstempfinden lässt im Alter nach 2. Angst vor nächtlichen Toilettengängen

• Trinken bei konstantem Gewicht • z.B. Nieren- und Herzkranke haben vielleicht

eingeschränkte Trinkmenge (sonst Gefahr von Lungenödem, Wassereinlagerung im Gewebe)

• Eingeschränkte Nierenfunktion: Urinmenge plus 500ml

• Absprache mit Arzt

• Trinkmenge (bei normalen Temp.)

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1. Hitze

• Ja, aber…erhöhter Trinkbedarf (>1,5L):

• Hitze• Wer wenig isst, sollte mehr trinken• Körperliche Aktivität• Trockene Luft• Hoher Verzehr von Kochsalz oder

eiweissreichen Lebensmitteln• Fieber• Durchfall, Erbrechen

Steigerung des Flüssigkeitsbedarfs ev. um mehrere Liter denkbar ! Bis 2-4 Liter am Tag!

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1. Hitze

• Zusammenfassung der Einflussfaktoren

Wärmebildung •Von aussen

•Von innen

Wärmeabgabe •Haut

•Verdunstung

Medikamente

•Temperaturen•Luftfeuchtigkeit•Luftbewegung

•Kleidung, Umgebungs-temperatur

•Körperliche Aktivität

•Wasserhaushalt: Trinkmenge, Durstgefühl

•Beeinflussen Wasserhaushalt, Blutdruck, Schwitzen

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1. Hitze

9 Allgemeine Tipps:

1.Flüssigkeitshaushalt: Richtig trinken2.Gewicht kontrollieren3.Richtig essen4.Richtig bewegen5.Richtig kleiden6.Für Abkühlung sorgen7.Hitze vermeiden 8.Den Tag richtig planen 9.Medikamentenanpassung mit Arzt

besprechen

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1. Hitze

9 Allgemeine Tipps:

1.Flüssigkeitshaushalt: Richtig trinken2.Gewicht kontrollieren3.Richtig essen4.Richtig bewegen5.Richtig kleiden6.Für Abkühlung sorgen7.Hitze vermeiden 8.Den Tag richtig planen 9.Medikamentenanpassung mit Arzt

besprechen

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1. Hitze

• Tipp 1: Richtig trinken

• Mind. 1,5 Liter (Gesunde), ev. Trinkmenge anpassen• Ca 1 Liter über feste Nahrung, ev. Trinkplan• Bei Hitze/Schwitzen: mehr trinken!• Ev. Salz zuführen, z.B. Gemüsebrühe• Nicht zu kalt trinken• Dran denken: ab 36°C Umgebungstemperatur

Wärmeabgabe nur noch über Verdunstung • Richtige Getränkewahl

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1. Hitze

• Tipp 1: Richtig trinken – Getränkewahl

• Übrige Getränke sind keine Grundgetränke! Sinnesbefriedigung•Obst- und Gemüsesäfte (Nahrungsmittel): Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Fruktose 5-20% (Nektar mit Saccharose)•1 Frucht = 1,5 dl Fruchtsaft •Fruchtsaftgetränke, Süssgetränke•Erfrischungsgetränke (Limonaden 0-4% oder 4-10% Fruchtanteil. Zuckergehalt 100-120g/L!)•Sirup•Lightgetränke (Saccharin, Aspartam, 10-100kcal. Gewöhnung. Verdauungsprobleme: Blähungen, Durchfall), max 2-3dl/Tag•Anregende Getränke (Kaffee, Tee. Koffeinhaltig, harntreibend: plus 1 Glas Wasser. Achtung Zusätze.). Energy Drinks, Kaffeeersatz, Alcopops (5% Alkohol, zucker-, coffeinhaltig).•Milchgetränke (Milch, Trinkjoghurt, Molke, Milchserum sind Nahrungsmittel (Eiweiss, Kalzium, Phosphor, Vitamin A,D,versch.B. 2-3x2dl.) Verdünnte Milchprodukte (ähnlich wie Limonaden)•Alkoholische Getränke

• Nur Wasser ist lebensnotwendige Basis (Leitungswasser, Mineralwasser, natürlich aromatisiertes Wasser)

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1. Hitze

• Tipp 1: Richtig trinken - Trinkplan

Tageszeit Getränk MengeAufstehen 1 Glas Mineral 0,2 Liter

Frühstück 2 Tassen Kaffee oder Schwarztee

0,3 Liter

Vormittags 2 Gläser verdünnter Apfelsaft

0,4 Liter

mittags 1 Glas Mineral 0,2 Liter

nachmittags 2 Tassen Früchte- oder Kräutertee

0,3 Liter

Abendessen 1 Glas Mineral 0,2 Liter

Insgesamt 1,6 Liter

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1. Hitze

9 Allgemeine Tipps:

1.Flüssigkeitshaushalt: Richtig trinken 2.Gewicht kontrollieren 3.Richtig essen4.Richtig bewegen5.Richtig kleiden6.Für Abkühlung sorgen7.Hitze vermeiden 8.Den Tag richtig planen 9.Medikamentenanpassung mit Arzt

besprechen

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TC 2004 32

1. Hitze

9 Allgemeine Tipps:

1.Flüssigkeitshaushalt: Richtig trinken 2.Gewicht kontrollieren 3.Richtig essen4.Richtig bewegen5.Richtig kleiden6.Für Abkühlung sorgen7.Hitze vermeiden 8.Den Tag richtig planen 9.Medikamentenanpassung mit Arzt

besprechen

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1. Hitze

Tipp 3: Richtig essen

• Besser oft und leicht• Mittelmeerkost• Mittags: z.B. Salat mit Tomaten, Gurken, Paprika.

Zitrone, Olivenöl• Grillabend:z.B. mit Geflügel und Fisch, Zucchini…• Nahrungsmittel enthalten reichlich Wasser:

• Gemüse bis 95%• Obst 80-95%• Fleisch und Fisch 65-70%• Brot 35%• Getreide 12%• Frei von Wasser sind Zucker und Öl

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1. 1. Hitze

9 Allgemeine Tipps:

1.Flüssigkeitshaushalt: Richtig trinken2.Gewicht kontrollieren3.Richtig essen4.Richtig bewegen5.Richtig kleiden6.Für Abkühlung sorgen7.Hitze vermeiden 8.Den Tag richtig planen 9.Medikamentenanpassung mit Arzt

besprechen

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1. Hitze

• Tipp 4: Richtig bewegen

• Keine sportlichen Höchstleistungen• Am frühen Morgen oder späten Abend• Spaziergänge im Wald• Fahrradtour• Akklimatisieren

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1. Hitze

9 Allgemeine Tipps:

1.Flüssigkeitshaushalt: Richtig trinken2.Gewicht kontrollieren3.Richtig essen4.Richtig bewegen5.Richtig kleiden6.Für Abkühlung sorgen7.Hitze vermeiden 8.Den Tag richtig planen 9.Medikamentenanpassung mit Arzt

besprechen

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1. Hitze

• Tipp 5: Richtig Kleiden

• Luftdurchlässige Kleidung• Naturfaser• Leichte Kleidung• Kopfbedeckung (insbesondere Kinder)

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1. Hitze

9 Allgemeine Tipps:

1.Flüssigkeitshaushalt: Richtig trinken2.Gewicht kontrollieren3.Richtig essen4.Richtig bewegen5.Richtig kleiden6.Für Abkühlung sorgen7.Hitze vermeiden 8.Den Tag richtig planen 9.Medikamentenanpassung mit Arzt

besprechen

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TC 2004 39

1. Hitze

• Tipp 6: Für Abkühlung sorgen

• Die Haut mit Wasser besprühen • kaltes Wasser an den Innenseiten der Handgelenke • kaltes Fussbad• Zeitweilig Orte mit niedrigerer Temperatur

aufsuchen• Ventilatoren

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1. Hitze

9 Allgemeine Tipps:

1.Flüssigkeitshaushalt: Richtig trinken2.Gewicht kontrollieren3.Richtig essen4.Richtig bewegen5.Richtig kleiden6.Für Abkühlung sorgen7.Hitze vermeiden 8.Den Tag richtig planen 9.Medikamentenanpassung mit Arzt

besprechen

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TC 2004 41

1. Hitze

• Tipp 7: Hitze vermeiden

• Suchen Sie Schatten auf• Tagsüber Hitze aussperren• Klimaanlage?• Autofahren bei Sommerhitze:

verlängerte Reaktionszeitenbis 70°C im Fahrzeuggenügend Getränkeviele Pausen

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1. Hitze

9 Allgemeine Tipps:

1.Flüssigkeitshaushalt: Richtig trinken2.Gewicht kontrollieren3.Richtig essen4.Richtig bewegen5.Richtig kleiden6.Für Abkühlung sorgen7.Hitze vermeiden 8.Den Tag richtig planen 9.Medikamentenanpassung mit Arzt

besprechen

Siesta

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TC 2004 43

1. Hitze

9 Allgemeine Tipps:

1.Flüssigkeitshaushalt: Richtig trinken2.Gewicht kontrollieren3.Richtig essen4.Richtig bewegen5.Richtig kleiden6.Für Abkühlung sorgen7.Hitze vermeiden 8.Den Tag richtig planen 9.Medikamentenanpassung mit Arzt

besprechen

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TC 2004 44

1. Hitze

• Tipp 9: Medikamente,

• die den Blutdruck senken• die den Salz- und Wasserhaushalt

beeinflussen• die das Schwitzen beeinflussen• die die Haut gegenüber Sonnenstrahlen

sensibilisieren

• Anpassung mit Ihrem Arzt besprechen

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TC 2004 45

1. Hitze

• Massnahmen bei Hitzschlag(Symptome: rote, heisse Haut,

schneller Herzschlag, schnelle Atmung,merkwürdiges, verändertes Verhalten,

Delirium, Koma)

• Kleider öffnen • weg von der Sonne• weg aus der Hitze• Sofortige Kühlung: mit Wasser oder Eis• Wind/Ventilator, zusätzlich Haut befeuchten• Arzt informieren

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TC 2004 46

1. Hitze

• Selbstkontrolle

• Fühle ich mich gut?• Habe ich heute genug getrunken?• Ist mein Urin sehr konzentriert?• Brauche ich einen Trinkplan?

• Habe ich zuviel getrunken?• Ist mein Gewicht konstant?• Bin ich kurzatmig?• Ist mir öfter schwindelig?

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Lago di Lugano

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TC 2004 48

Die 3 unangenehmen Aspekte einer „Hitzewelle“

• Hohe Temperaturen (>32,2°C) über einen längeren Zeitraum

• Veränderte Umweltbedingung Stichwort: Ozon

• Einfluss der Sonnenstrahlen auf die Haut

2.Ozon

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TC 2004 49

2. Ozon

• Variante des Sauerstoffs: O3, dient in den oberen Luftschichten als UV-Filter

• Ozon ist ein natürlicher Bestandteil der Luft

• In Bodennähe normalerweise kaum vorhanden, aber...

Stickoxide (NOx) Kohlenwasserstoffe (HC) „Vorläuferverbindungen“

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2. Ozon

• Sommersmog - Photochemischer Smog

Komplexes Gemisch

90% Ozon

Peroxiacetylnitrat

Peroxibenzylnitrat

Acrolein

Formaldehyd•Geringere Toxizität

•Geringere Konzentration

•Augenreizung

•Stärkstes Oxidationsmittel überhaupt

•Eines der reaktionsfähigsten Stoffe, die wir kennen

•Reizgas

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2. Ozon

• Empfindlichkeit: über allen Alters- Bevölkerungsgruppen gleich (Responder)

• Betroffene: Häufig längere anstrengende körperliche Tätigkeiten an der Aussenluft an heissen Sommertagen

• Kinder

• Junge Erwachsene

• Toxikopie

„ozontypische“ Beschwerden:

Augenreizung

Schluckbeschwerden

Erschwerte Atmung

Schmerzen beim tiefen Einatmen

Kopfschmerz

Schlaffheit

Kreislaufbeschwerden

• Vorerkrankte reagieren gravierender

• Risikogruppen

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2. Ozon

• Akute Wirkungen

• Wirkung am Auftreffort selbst, z.B. am Gewebe des Atemtraktes:Reizwirkung auf Augen und Nasen-Rachenraum. Augenbrennen, Hustenreiz (durch Begleitstoffe des Ozons).

• Geringe Wasserlöslichkeit: Transport in die Lungenperipherie (Einschränkung der Lungenfunktion)

• Abhängig von 1. der Ozonkonzentration und dem Atemminutenvolumen 2. Expositionsdauer

• Nach einigen Stunden ist die Wirkung konstant

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2. Ozon

• Akute Wirkungen

• Lungenfunktion eingeschränkt – 140-300µg/m3

• Leistungsfähigkeit abnehmend – ab 240µg/m3

• Entzündliche Gewebsreaktion – ab 160µg/m3

• Zunahme der Häufigkeit von Asthmaanfällen – 240-300µg/m3

• Subjektive Befindlichkeitsstörung (Tränenreizung Atembeschwerden) durch Begleitstoffe des Ozons– ab 200µg/m3

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2. Ozon

• Chronische Wirkungen

Los Angeles: 70 Tage>400 µg/m3

• Geringe Zunahme der Häufigkeit von chronischen Lungenerkrankungen (chronisch obstruktive Bronchtis, Asthma bronchiale)

• Ozon vermutlich nur Teilfaktor einer erheblichen Schwebstaubbelastung

• Zusammenhänge noch weitgehend unverstandenGentoxisches Potential?

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2. Ozon

• Ozonkonzentration in ländlichen Gebieten

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2. Ozon

Vorläuferverbindungen• Höchste Vorläufer-Werte in Ballungszentren (Fahrzeuge, Kraftwerke,

Petrochemie)• Ozonwerte sinken in Abend- und Nachtstunden schneller als in

Reinluftgebieten durch Ozonfänger • Paradox: Ozonbelastung in Ballungszentren und in Reinluftgebieten• Bei nachlassender Sonnenstrahlung und in Innenräumen löst sich Ozon wieder

aufRegionale Verteilung• Am Alpenrand stauen sich Oxidationspakete

• Ozonkonzentration• Grenzwert von 120ug/m3 Stundenmittel (BUWAL)

• Zwischen Mai-September oft überschritten

• Während Schönwetterperioden

• Höchstwerte zwischen Mittag und NachmittagTypischer Tagesverlauf (bis 8 Stunden)• In Reinluftgebieten kein Tagesverlauf

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2. Ozon

• Ozonkonzentration Tagesgang

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2. Ozon

• Ozonkonzentrationen in der Schweiz

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3. Ozon

• Ozonkonzentrationen in der Schweiz

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3. Ozon

• Ozonkonzentrationen in der Schweiz

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2. Ozon

1. Informieren Sie sich über die OzonbelastungInternet – Teletext – SMS (www.buwal.ch - www.ozonok.ch -

www.meteotest.ch - www.ostluft.ch ) 2. Vermeiden Sie langandauernde körperlich

anstrengende Tätigkeiten im Freien bei erhöhten Ozonkonzentrationen (>120 µg/m3(BUWAL) bzw. >180µg/m3 (EU), z.B. Lauf-, Radsport, Leistungssport)

3. Dran denken: im Hochgebirge kein Tagesverlauf4. Lassen Sie Ihre Kinder ins Freie5. Handeln Sie umweltbewusst

5 Tipps

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Lago di Lugano

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Die 3 unangenehmen Aspekte einer „Hitzewelle“

• Hohe Temperaturen (>32,2°C) über einen längeren Zeitraum

• Veränderte Umweltbedingung Stichwort: Ozon

• Einfluss der Sonnenstrahlen auf die Haut

3. Sonnen-strahlen und Haut

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• Sonnenstrahlen:•Elektromegnetische Welle:Ultraviolett-Bereich Infrarot-Bereich

(780nm-1mm)

•Sonnenbrand

Sichtbares Licht(400-780nm)

•UV-C (wird durch Ozon herausgefiltert)

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2. Sonnenstrahlen und Haut

•UV-A (erreicht die Lederhaut)

•UV-B (erreicht die Basalschicht) Schwielenbildung

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• Wichtigste Folgen

•Bräunung der Haut (sofort UV-A, verzögert UV-B)

•Vitamin D Bildung: UV-B

•Sonnenbrand (UV-B>UV-A)

•Augenschäden

•Störung des Immunsystems

•„Sonnenallergie“ (polymorphe Lichtdermatose)

•Akne

•Schnellere Alterung der Haut

•DNA-Brüche, Hautkrebs (Zunahme jährlich um 5-7%)

•Photodynamische Reaktionen Medikamente, topische Substanzen

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• Einflussfaktoren der Sonnenlichtbelastung

Hautschutz

Sonne

Haut

Intensität (Tageszeit)

Reflexionen

Jahreszeit (Sonnenstand)

Geographische Breiten

Meereshöhe

Bestrahlungswinkel (Nase)

Vier Hauttypen

Anwendung von Sonnencremes, Kleidung

UV-Index

„Prognose der zu erwartenden Sonnenein-strahlung“

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• Die 4 HauttypenRichtwerte der Aufenthaltsdauer ohne Sonnenschutz

Erythemschwelle:

5-10 Minuten -Hauttyp I

10-20 Minuten -Hauttyp II

20-30 Minuten -Hauttyp III

Ca.45 Minuten -Hauttyp IV

Rotblond, Sommersprossen, Immer Sonnenbrand, keine Bräunung

Blond, helle Augen, häufig Sonnenbrand, schwache Bräunung

Braunes Haar, helle oder dunkle Augen, selten Sonnenbrand, gute Pigmentierung

Dunkles Haar, mediterraner Typ, nie Sonnenbrand, tiefe Bräunung

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• UV-Index

• 0-2 60min

• 3-4 40min

• 5-6 25min

• 7-8 20min

• 9-12 15min

• www.uv-index.ch

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2. Sonnenstrahlen und Haut

• Intensität der UV-Strahlung

•Maximale Intensität: 11.00 bis 15.00h

1 Meter unter Wasser

bei bedecktem Himmel

Schatten

Nasses T-Shirt

80/50

80/80

50/50

35/20

UV-A/B (%)

•Meereshöhe 100% 3000m über Meer 134/150

•Reflexion Weisser Sand

Wasser

Schnee

+25%

+50%

+90%

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• Sonnenschutzcremes, Lichtschutz für äussere Anwendung:

• Lichtschutzfilter • Chemische Filter, physikalische Filter

• LSF: z.B. 20. Max. Aufenthaltsdauer = Erythemschwellenzeit meines Hauttyps x20 oder 5% Restliche UV-B-Menge (Sonnenbrandschwelle)

•<66% der hauttypabhängigen maximalen Aufenthaltsdauer

• Wasser-, Schweiss-, Abreibfestigkeit:

„Sehr gute Wasserfestigkeit“: LSF sinkt auf 70-85%

• Sonnenschutzmittel mehrmals auftragen: Aufenthaltsdauer kann nicht verlängert werden

• Hautalterung

• Anwendung

• Lichtschutzfaktor

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• LSF in Abhängigkeit von Hauttyp und UV-Index

I II III IV

- - - -

6 4 - -

11 8 5 4

14 10 8 5

18 12 8 7

2.0

2.0-3.9

4.0-6.9

7.0-8.9

Über 9.0

UV-Index

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• Photodynamische Reaktionen

•Phototoxisch

•Photoallergisch

•Medikamente mit möglichen photodynamischen Wirkungen:

Antidiabetika, Antirheumatika, Antikoagulantien, Antibiotika, Antimalariamittel, Diuretika, Herz-Kreislaufmedikamente, Hormone, Laxantien, Paraminobenzoesäure, Zytostatika, Tranquilantien, Antihistaminika, Hypnotika, Antidepressiva, Antiepileptika, Neuroleptika, Antiparkinsonmittel

Durch Lichtenergie werden chemische Verbindungen umgewandelt

Durch Bestrahlung mit aktiver Wellenlänge

Allergische Reaktion

•Doxycyclin

•Johanniskraut

Entzündungsreaktion

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• Grundsätze

• Aufenthaltsdauer in der Sonne ist hauttypabhängig

• Auftragerhythmus des Sonnenschutzmittels ist produktabhängig

•Die maximale hauttypabhängige Aufenthaltsdauer kann durch wiederholtes Auftragen des Sonnenschutzmittels nicht verlängert werden

• Solarium bringt keinen Schutz

• Kosmetika, Parfums und Körpercremes vermeiden

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• Wie sollen Kinder geschützt werden?

• Säuglinge und Kleinkinder niemals der Sonne aussetzen

• Sonnenbrände vermeiden• Zwischen 11 und 15 Uhr im Schatten aufhalten• Kleider, Hut und Sonnenbrille• Genügend dicke Schicht Sonnencreme mit hohem

LSF• Nach dem Baden erneut eincremen• UV-Index lehren

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• Wer sollte besonders vorsichtig sein?

• Hauttyp I• Hauterkrankungen• Muttermale, Sommersprossen• Viele Sonnenbrände• Melanome in der Familie• Medikamente, die als fotoaktiv gelten

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3. Sonnenstrahlen und Haut

• 8 Tipps1. Gemäss Hauttyp maximale Aufenthaltsdauer kennen

2. Sonnenschutzcremes wiederholt benutzen, nicht zu dünn auftragen. Mit UVA + UVB Filter

3. Sonnenbrille mit UV-Schutz

4. Kleidung: sonnendicht? Nicht zu eng. Kopfhaut bedecken.

5. An Reflexionen denken. Mittagssonne meiden. Index kennen.

6. Bei Medikamenteneinnahme Arzneibeschreibung lesen

7. Bei Sonnenbrand: Kühlende Gels benutzen, Sonne vermeiden

8. Kinder: Ohren, Gesicht und Kopfhaut bedecken. In den ersten 12 Monaten besser sonnengerechte Kleidung, gar

nicht in die pralle Sonne. Hoher LSF!

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Noch Fragen?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Geniessen Sie den kommenden Sommer…

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Elektromagnetische Strahlung