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Xia Xiaoqiang D ie „Jasmin-Revolution“, der Volksaufstand in Tunesien in diesem Jahr, der das Regime des ehemaligen Diktators Ben Ali im Januar stürzte, hat in vielen arabi- schen Ländern einen Dominoeffekt verursacht. Die Menschen in Ägyp- ten, im Jemen, in Algerien, Jordani- en und anderswo sind auf die Straße gegangen, um gegen die politische Herrschaft, die Korruption der Regie- rungen und die hohe Arbeitslosigkeit zu protestieren. Trotz einer massiven Polizeiprä- senz und Warnungen der Regierung vor einer Niederschlagung, sind in den vergangenen zwei Wochen täg- lich Tausende von Ägyptern durch die Straßen von Kairo, Suez und Ale- xandria gezogen. Inspiriert durch den Aufstand in Tunesien, fordern sie po- litische Reformen und dass Präsident Mubarak das Land verlässt. Die Auswirkungen der sozialen Unruhen in Ägypten, die das Regime von Mubarak bedrohen, sind viel grö- ßer als die in Tunesien. Durch sein riesiges Territorium und seine mili- tärische Macht spielt Ägypten eine wichtige Rolle in der arabischen Welt. Ägypten ist auch ein wichtiger Ver- bündeter der USA im Nahen Osten und nach Israel der zweitgrößte Emp- fänger von US-Militärhilfen. Daher spielt im Nahen Osten die Entwick- lung in Ägypten eine besondere Rolle und ihr Einfluss geht weit über den Mittleren Osten hinaus. Nach dem ägyptischen Aufstand gingen am 2. und 3. Februar in ganz Jemen Regierungsgegner zu Hundert- tausenden auf die Straße mit den Pa- rolen: „Nein zur Korruption! Nein zur Diktatur!“ und forderten ein Ende der 32-jährigen Herrschaft von Präsident Saleh. Oppositionsgruppen in Syrien sa- gen auch, dass sie ihren eigenen „Tag des Zorns“ aus Protest gegen die dik- tatorische Herrschaft Präsident Bashar al-Assads planen. Was ist mit China? Auf der anderen Seite der Welt verfol- gen viele Internetnutzer in China trotz Zensur der Medien sehr aufmerksam, was in Ägypten geschieht. Sie sind sehr daran interessiert, welche Aus- wirkungen all das auf China haben könnte. Am 29. Januar waren die Worte „Ägypten“ und „Kairo“ auf großen Mikroblogs wie Tencent, 163, und Sohu blockiert, aber nicht auf Sina. Das chinesische Regime will nicht, dass das chinesische Volk in einem Land nach dem anderen massive Demonstrationen gegen Diktaturen sieht. Es will nicht, dass Chinesen ir- gendwelches Gedankengut erhalten. Chinas staatlich kontrollierte Mas- senmedien haben über die Proteste in Ägypten nur sehr wenig berichtet. Xinhua hat keine Berichte mit den ak- tuellsten Nachrichten über die öffent- lichen Proteste veröffentlicht. Weder ein Wort darüber, dass die Ägypter den Rücktritt des Präsidenten forder- ten, noch über die freundlichen Dialo- ge zwischen den Soldaten in den Pan- zern und den Demonstranten in den Straßen von Kairo. Laut inoffiziellen Webseiten ver- öffentlichten das Informationsamt des Staatsrates und das Ministerium für Öffentliche Sicherheit gemeinsam einen Hinweis, dass alle Medien nur Berichte von Xinhua zu verwenden haben und keine ausländische Über- setzungen. Die Bekanntmachung ord- nete auch an, dass alle Websites ihr „Management ausbauen“ bezüglich ihrer Foren und Blogs, insbesondere den Mikroblogs. Ein Verstoß gegen die Richtlinie würde die Schließung der Website zur Folge haben, hieß es. Es ist die Zentrale Propagandaab- teilung der Kommunistischen Partei, die die chinesischen Medien kontrol- liert. Wovor fürchtet sie sich? Ein Bericht der Epoch Times vom 20. Januar wies auf die vielen Ähnlich- keiten zwischen der tunesischen und der chinesischen Gesellschaft hin. Da- bei ging es auch um die Unterschiede zwischen Reichen und Armen, den drastischen Anstieg der Nahrungs- mittelpreise, hohe Arbeitslosigkeit, Korruption der Regierung, eine fest verwurzelte politische Diktatur und schwere soziale Unruhen. Fortsetzung auf Seite 6 Kultur Highlight mehr auf Seite I-IV Heute halten Sie vielleicht zum ersten Mal eine EPOCH TIMES in den Händen. Die EPOCH TIMES erhalten Sie, weil Sie in einem ausgewählten Gebiet der Städte Frankfurt, München, Berlin, Düsseldorf oder Hamburg leben, wo die EPOCH TIMES von nun an einmal monat- lich verteilt wird. Wir leben in einer Zeit vieler Reize und müssen Neues schnell bewerten, um unseren Alltag gut zu bewältigen. Das chinesische Sprichwort links sagt: „Es braucht viele Meilen, um die Ausdauer eines Pferdes zu ermit- teln und viele Tage, um das Herz eines Menschen zu erkennen.“ Genauso bleibt der Wert, den eine Zeitung für uns haben kann, dem ersten oberflächlichen Blick ver- borgen und erschließt sich erst mit der Zeit. Möglicherweise finden Sie nach einigen Ausgaben, dass die Epoch Times erfrischend anders ist und Ihr Leben auf die ein oder andere Weise bereichern kann. Wenn Sie nach dem Lesen neu- gierig geworden sind und auch die nächste Ausgabe nicht verpassen möchten, empfehlen wir Ihnen das Schnupperabo auf Seite 12. Einen guten Start ins Jahr des Hasen und viel Spaß beim Lesen wünscht Ihre Epoch Times Redaktion 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 € epochtimes.de Komik kontrovers Frei nach dem Motto „Gol- da meir, so ich Dir“ bricht der deutsch-jüdische Autor, Komiker und Entertainer Oliver Polak Tabus wie andere das Brot. Das erste Buch des Wahl-Berliners „Ich darf das, ich bin Jude“ wur- de ein Bestseller. mehr auf Seite 9 Shen Yun, ein göttliches Schauspiel In einem Augenblick erblühen Blumen, die eben noch unter Eis und Schnee versteckt waren: Genauso magisch ist das Erscheinen dieser jungen Künst- ler auf der Weltbühne. Shen Yun heißt die Sensation aus New York. mehr auf Seite I Gott, Geld und Gewissen Puma-Chef Jochen Zeitz im Gespräch mit der Epoch Times: „Denn jeder denkt, Gott, Geld und Gewissen sind so nicht vereinbar. Es wird uns ja von Kritikern vorgehalten, dass wir eigentlich in vielen Dingen zu sehr einer Meinung sind.“ mehr auf Seite 4 Im Nahen Osten spielt die Entwick- lung in Ägypten eine besondere Rolle und ihr Einfluss geht weit über den Mittleren Osten hinaus – was manch andere Regimes fürchten. Chinesisches Neujahr – Jahr des Hasen Liebe Leser! Freiheitswille ist ansteckend In farbenprächtigen Kostümen und natürlich mit chinesischem Feuerwerk feiert diese chinesische Tanzgruppe im thailändischen Bangkok am 3. Februar das neue Jahr des Hasen. Weil der chinesische Kalender nach dem Mond geht, fällt Neujahr jedes Jahr auf einen anderen Tag. Der Hase gilt als ruhig und friedlich. Viele wundern sich, warum das chinesische Volk nicht das tun kann, was die Araber tun. FOTO: PAULA BRONSTEIN /GETTY IMAGES Eine Welt der Wunder entdecken

The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

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The Epoch Times Deutschland

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Page 1: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

Xia Xiaoqiang

Die „Jasmin-Revolution“, der Volksaufstand in Tunesien in diesem Jahr, der das Regime

des ehemaligen Diktators Ben Ali im Januar stürzte, hat in vielen arabi-schen Ländern einen Dominoeffekt verursacht. Die Menschen in Ägyp-ten, im Jemen, in Algerien, Jordani-en und anderswo sind auf die Straße gegangen, um gegen die politische Herrschaft, die Korruption der Regie-rungen und die hohe Arbeitslosigkeit zu protestieren.

Trotz einer massiven Polizeiprä-senz und Warnungen der Regierung vor einer Niederschlagung, sind in den vergangenen zwei Wochen täg-lich Tausende von Ägyptern durch die Straßen von Kairo, Suez und Ale-xandria gezogen. Inspiriert durch den Aufstand in Tunesien, fordern sie po-litische Reformen und dass Präsident Mubarak das Land verlässt.

Die Auswirkungen der sozialen Unruhen in Ägypten, die das Regime von Mubarak bedrohen, sind viel grö-ßer als die in Tunesien. Durch sein riesiges Territorium und seine mili-tärische Macht spielt Ägypten eine wichtige Rolle in der arabischen Welt. Ägypten ist auch ein wichtiger Ver-bündeter der USA im Nahen Osten

und nach Israel der zweitgrößte Emp-fänger von US-Militärhilfen. Daher spielt im Nahen Osten die Entwick-lung in Ägypten eine besondere Rolle und ihr Einfluss geht weit über den Mittleren Osten hinaus.

Nach dem ägyptischen Aufstand gingen am 2. und 3. Februar in ganz Jemen Regierungsgegner zu Hundert-tausenden auf die Straße mit den Pa-rolen: „Nein zur Korruption! Nein zur Diktatur!“ und forderten ein Ende der 32-jährigen Herrschaft von Präsident Saleh.

Oppositionsgruppen in Syrien sa-gen auch, dass sie ihren eigenen „Tag des Zorns“ aus Protest gegen die dik-tatorische Herrschaft Präsident Bashar al-Assads planen.

Was ist mit China?Auf der anderen Seite der Welt verfol-gen viele Internetnutzer in China trotz Zensur der Medien sehr aufmerksam, was in Ägypten geschieht. Sie sind sehr daran interessiert, welche Aus-wirkungen all das auf China haben könnte.

Am 29. Januar waren die Worte „Ägypten“ und „Kairo“ auf großen Mikroblogs wie Tencent, 163, und Sohu blockiert, aber nicht auf Sina. Das chinesische Regime will nicht, dass das chinesische Volk in einem Land nach dem anderen massive Demonstrationen gegen Diktaturen sieht. Es will nicht, dass Chinesen ir-gendwelches Gedankengut erhalten.

Chinas staatlich kontrollierte Mas-senmedien haben über die Proteste in Ägypten nur sehr wenig berichtet. Xinhua hat keine Berichte mit den ak-tuellsten Nachrichten über die öffent-lichen Proteste veröffentlicht. Weder

ein Wort darüber, dass die Ägypter den Rücktritt des Präsidenten forder-ten, noch über die freundlichen Dialo-ge zwischen den Soldaten in den Pan-zern und den Demonstranten in den Straßen von Kairo.

Laut inoffiziellen Webseiten ver-öffentlichten das Informationsamt des Staatsrates und das Ministerium für Öffentliche Sicherheit gemeinsam einen Hinweis, dass alle Medien nur Berichte von Xinhua zu verwenden haben und keine ausländische Über-setzungen. Die Bekanntmachung ord-nete auch an, dass alle Websites ihr „Management ausbauen“ bezüglich ihrer Foren und Blogs, insbesondere den Mikroblogs. Ein Verstoß gegen die Richtlinie würde die Schließung der Website zur Folge haben, hieß es.

Es ist die Zentrale Propagandaab-teilung der Kommunistischen Partei, die die chinesischen Medien kontrol-liert. Wovor fürchtet sie sich?

Ein Bericht der Epoch Times vom 20. Januar wies auf die vielen Ähnlich-keiten zwischen der tunesischen und der chinesischen Gesellschaft hin. Da-bei ging es auch um die Unterschiede zwischen Reichen und Armen, den drastischen Anstieg der Nahrungs-mittelpreise, hohe Arbeitslosigkeit, Korruption der Regierung, eine fest verwurzelte politische Diktatur und schwere soziale Unruhen.

Fortsetzung auf Seite 6

Kultur Highlight

mehr auf Seite I-IV

Heute halten Sie vielleicht zum ersten Mal eine EPOCH TIMES in den Händen.

Die EPOCH TIMES erhalten Sie, weil Sie in einem ausgewählten Gebiet der Städte Frankfurt, München, Berlin, Düsseldorf oder Hamburg leben, wo die EPOCH TIMES von nun an einmal monat-lich verteilt wird.

Wir leben in einer Zeit vieler Reize und müssen Neues schnell bewerten, um unseren Alltag gut zu bewältigen. Das chinesische Sprichwort links sagt:

„Es braucht viele Meilen, um die Ausdauer eines Pferdes zu ermit-teln und viele Tage, um das Herz eines Menschen zu erkennen.“

Genauso bleibt der Wert, den eine Zeitung für uns haben kann, dem ersten oberfl ächlichen Blick ver-borgen und erschließt sich erst mit der Zeit. Möglicherweise fi nden Sie nach einigen Ausgaben, dass die Epoch Times erfrischend anders ist und Ihr Leben auf die ein oder andere Weise bereichern kann.

Wenn Sie nach dem Lesen neu-gierig geworden sind und auch die nächste Ausgabe nicht verpassen möchten, empfehlen wir Ihnen das Schnupperabo auf Seite 12.

Einen guten Start ins Jahr des Hasen und viel Spaß beim Lesen wünscht

Ihre Epoch Times Redaktion

9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275 / 7. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €epochtimes.de

Komik kontroversFrei nach dem Motto „Gol-da meir, so ich Dir“ bricht der deutsch-jüdische Autor, Komiker und Entertainer Oliver Polak Tabus wie andere das Brot. Das erste Buch des Wahl-Berliners „Ich darf das, ich bin Jude“ wur-de ein Bestseller.

mehr auf Seite 9

Shen Yun, ein göttliches SchauspielIn einem Augenblick erblühen Blumen, die eben noch unter Eis und Schnee versteckt waren: Genauso magisch ist das Erscheinen dieser jungen Künst-ler auf der Weltbühne. Shen Yun heißt die Sensation aus New York. mehr auf Seite I

Gott, Geld und GewissenPuma-Chef Jochen Zeitz im Gespräch mit der Epoch Times: „Denn jeder denkt, Gott, Geld und Gewissen sind so nicht vereinbar. Es wird uns ja von Kritikern vorgehalten, dass wir eigentlich in vielen Dingen zu sehr einer Meinung sind.“

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Im Nahen Osten spielt die Entwick-lung in Ägypten eine besondere Rolle und ihr Einfl uss geht weit über den Mittleren Osten hinaus – was manch andere Regimes fürchten.

Chinesisches Neujahr – Jahr des Hasen

Liebe Leser! Freiheitswille ist ansteckend

In farbenprächtigen Kostümen und natürlich mit chinesischem Feuerwerk feiert diese chinesische Tanzgruppe im thailändischen Bangkok am 3. Februar das neue Jahr des Hasen. Weil der chinesische Kalender nach dem Mond geht, fällt Neujahr jedes Jahr auf einen anderen Tag. Der Hase gilt als ruhig und friedlich.

mehr auf Seite I-IV

Viele wundern sich, warum das chinesische Volk nicht das tun kann, was die Araber tun.

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Eine Welt der Wunder entdecken

Page 2: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

Er kam, sah und … blieb in München. Der Südtiroler Gastronom Carlo Rieder

lebt und arbeitet seit 1980 in Mün-chen. Er führt elf verschiedene ita-lienische Restaurants, unterstützt Europas größtes Drogenrehabi-litationszentrum San Patrignano bei Rimini und ist Vater von zwei sechs und acht Jahre alten Töch-tern. Bei einem Gespräch in seiner Wahlheimat München erzählte er, was für ihn das Wichtigste im Leben ist, warum er bei seinen Geschäftserfolgen auf Vertrauen setzt und weshalb er immer wie-der Herausforderungen sucht.

Epoch Times: Herr Rieder, was hat Sie dazu bewogen, San Patrig-nano mit Aktionswochen in Ihren Restaurants zu unterstützen?

Carlo Rieder: Auf den Spei-sekarten hatte ich zuvor schon Weine aus San Patrignano und wusste nicht, von wem diese her-gestellt werden. Ein Vertreter San Patrignanos stellte mir weitere Produkte und Weine vor. Er er-zählte über San Patrignano, wie es entstand und nach welcher Philo-sophie dort gelebt wird. Ich hörte immer aufmerksamer zu und so bot er mir an, die Einrichtung zu besuchen. Mit meinem Lieferan-ten, über den ich die Produkte von San Patrignano beziehe, flog ich also nach Rimini, wo wir sehr herzlich empfangen wurden.

Zuerst dachte ich, es gibt einen Haken, weil dort alles so diszipli-niert und fröhlich abläuft. Es be-eindruckte mich, wie die jungen Menschen aus der Drogenabhän-gigkeit ins Leben zurückgeführt werden. Mir wurden einzelne Schicksale erzählt; einen Schritt weiter und so mancher dieser jungen Menschen wäre weg gewesen! Sie hatten keinen Halt mehr, bevor sie in die Einrichtung kamen. Jetzt leben sie in einer Art Familie, in der es Rituale und einen gemeinsamen, geregelten Tagesablauf gibt.

Epoch Times: Ist daraus zu schließen, dass der Mensch einen Rahmen, Disziplin und Gemein-schaft braucht?

Rieder: Ganz genau! – Wenn ein Mensch nicht schon selbst einen gefestigten Grundcharak-ter hat. Jedem von uns geht es besser, wenn er gewisse Regeln einhält. Ich gehe zum Beispiel zum Fitnesstraining und ich muss vorher immer den „inneren Schweinehund“ überwinden. Doch hinterher merke ich, wie gut das tut. Und dies speichert der Körper, er „weiß“, dass dadurch der Motor läuft und er nicht träge wird. Zu sagen, heute nicht, viel-leicht morgen, lässt eine gewisse Unzufriedenheit entstehen und blockiert.

Epoch Times: Wie bekommen Sie alle Aufgaben unter einen Hut, Familie und die Leitung Ihrer Lokale?

Rieder: Für meine Familie habe ich nicht so viel Zeit, doch die Zeit, die ich mit meinen Mädchen verbringe, ist sehr intensiv. Ich nehme mir generell den Sonntag für meine Kinder frei. Das wissen die Kinder ganz genau. Die Verlässlichkeit ist gera-de für Kinder unerlässlich, wenn man etwas verspricht, kann man nicht einfach sagen, das geht jetzt nicht, da ist etwas dazwischen gekommen. Ein Geschäftspartner versteht das vielleicht, aber ein Kind nicht.

In meinen Restaurants sind derzeit ungefähr 320 Mitarbeiter beschäftigt und auch wir sind wie eine Familie eng miteinan-der verbunden. Ich kann mich auf sie verlassen und sie sich auf mich. Manche Mitarbeiter sind schon seit 20 Jahren bei mir. Das Wichtigste ist, die Mitarbeiter aufzubauen und richtig einzuset-zen. Es wäre die falsche Führung zu glauben, man sei selbst die wichtigste Person. Ich sehe mich manchmal wie den Trainer einer Fußballmannschaft. Der geht auch nicht und schießt selbst die Tore, sondern steht am Rand und stellt die Spieler auf. Wenn er sie richtig aufstellt, gewinnen sie das Spiel; stellt er sie falsch auf, kann er mit den gleichen Leuten ein Spiel verlieren. Ein Gefühl für die Mitarbeiter zu haben, wo setze ich sie ein, welche Schritte mache ich mit wem, um das geht es!

Epoch Times: Sie setzen viel auf das Vertrauen zu Ihren Mitar-beitern.

Rieder: Ja, ich habe von Haus aus sehr viel Vertrauen zu jedem Menschen. Da muss mich jemand erst enttäuschen, bis ich dieses Vertrauen nicht mehr habe. Damit bin ich immer gut gefahren und ganz, ganz selten wurde ich ent-täuscht. Wenn jemand allerdings mein Vertrauen missbraucht, ist

es vorbei und es gibt kein Zurück. Es lohnt sich auf jeden Fall, zuerst Vertrauen zu schenken und es macht auch Spaß. Das motiviert die Mitarbeiter und andere Men-schen. Aufstiegsmöglichkeiten gebe ich gerne weiter, denn was wäre ich ohne mein Personal?

Epoch Times: Was gibt Ihnen die Energie und die Inspiration für Ihre Aufgaben?

Rieder: Die Freude und der Spaß daran geben mir das. Meine „Mamma“ sagt oft: Jetzt hör‘ doch auf, jetzt ist’s genug! Und ich sage „Nein!“, denn ich mache das nicht, weil ich mehr Geld haben möchte. Es gefällt mir einfach.

Jeder hat seine Aufgabe und solange er seine Aufgabe erledigt, rede ich niemandem drein. Dann kommt irgendwann der Moment, in dem es mir langweilig wird (lacht) und ich weiß, jetzt muss ich wieder ein neues Lokal auf-machen! Es ist eine neue Heraus-forderung, eine Idee umzusetzen, zu planen, wie soll das Lokal sein, welches Konzept soll es haben? Das ist zwar viel Arbeit und zwi-schendurch denke ich schon mal: Warum habe ich mir das wieder angetan? Aber wenn das Lokal fertig und eröffnet ist und alles gut läuft, vergesse ich den Stress und ich würde es sofort wieder tun. Eigentlich bin ich nicht so gerne in der Öffentlichkeit und ich mag mich auch nicht auf diese Weise verkaufen. Ich mag das ein-fach tun, weil es mir gefällt, das bin ich. Natürlich ziehe ich damit viele Leute mit.

Epoch Times: Was ist für Sie das Wichtigste in ihrem Leben?

Rieder: Die Gesundheit. Wenn jemand gesund ist, hat er tau-send Wünsche, wenn man krank ist, gibt‘s nur einen Wunsch. Ich bin gesund und wünsche mir, dass ich selbst und meine Kin-der gesund bleiben. Im Geschäft

kann ich einiges schaffen, das ist viel der eigene Wille. Doch wenn jemand nicht gesund ist, fehlt die Kraft für etwas anderes.

Für manche Leute ist es oft so selbstverständlich und sie sind unzufrieden mit dem, was sie ha-ben. Ein Millionär kann unzufrie-den sein und jemand mit wenig Geld kann total glücklich sein. Der eine braucht jeden Tag Hum-mer oder Kaviar zum Essen und der andere sagt „Nein“, wenn ich eine schöne reife Tomate habe, ist es das für mich. Auf alle Fälle sind Gesundheit und Zufriedenheit das Wichtigste im Leben.

Epoch Times: Woran glauben Sie?

Rieder: Jeder Mensch braucht einen Glauben. Man muss nicht unbedingt Katholik sein, in jedem Glauben ist etwas Gutes verpackt. Auch für die Gesundheit. Die Fastenzeit zum Beispiel ist gut für den Menschen, damit sich der Körper erholen kann. Es ist sehr gut zu wissen, dass es etwas Hö-heres gibt, woran ich mich halten kann, egal was im Leben passiert. Wenn ein Mensch diesen Glauben nicht hätte, würde er schnell sin-ken. Betet jemand beispielsweise in der Kirche, hat er wieder ein gutes Gefühl und bekommt wie-der Hoffnung, Stärke und Hilfe.

Ich glaube an Gott, aber ich bin aus der Kirche ausgetreten. In Italien ist Katholik zu sein ein bisschen anders als hier in Deutschland, wo das sehr auf das Finanzielle bezogen ist. In Italien geht mehr über freiwillige Spen-den und ich gebe gerne direkt für den Unterhalt einer Kirche. Für einen Glauben sollte man nicht bezahlen müssen. Mich hat diese Kirchensteuer einfach gestört; die Kirche hilft ja nicht unbedingt armen Menschen mit dem Geld, das sie kassiert, sondern finan-ziert sich viele andere Sachen,

diese Politik der Kirche mag ich nicht. Steuern zahle ich gerne, weil der Staat Straßen baut, für die Sicherheit Polizisten einsetzt und für viele Sachen das Geld gut verwendet. Staatsmacht und Kirche sollten nicht miteinander verquickt werden. Ich sage nicht, dass jeder so denken soll, das ist eben meine Sichtweise.

Epoch Times: Ist Glaube für Sie also eine Realität?

Rieder: Für mich ist es eine Re-alität. Es gibt etwas Höheres, auch wenn es viele Menschen vielleicht zu wenig sehen. Viele fangen erst wieder an zu beten, wenn’s ihnen ganz schlecht geht und haben das vorher vergessen; ich gehöre manchmal auch dazu. Jetzt, da ich selber Kinder habe, versuche ich vermehrt, ihnen das vorzuleben. Deshalb gehe ich mit den Kindern am Sonntag in die Kirche, um ih-nen etwas Wichtiges für ihr Leben mitzugeben. Natürlich gab es auch Zeiten, in denen ich nur an Ostern oder Weihnachten in die Kirche ging, aber trotzdem ein gläubiger Mensch war.

Epoch Times: Welche Pläne haben Sie als Gastronom?

Rieder: Als ich fünf Lokale hatte, wurde ich gefragt, ob ich aufhören würde. Bei jedem weite-ren Lokal sagte ich, das wäre jetzt das letzte. Und bei zehn Lokalen sagte ich, es sei definitiv das letzte, weil ich nur zehn Finger habe. Auf jeden Fall sage ich das jetzt nicht mehr, denn es kann ruhig wieder passieren (lacht). Ob es zehn oder zwanzig sind, ist nun fast das Gleiche, weil ich genügend fähige Mitarbeiter habe und die Ge-schäftsphilosophie passt. So gibt es für mich wieder eine Herausforde-rung und für einen Mitarbeiter ist es eine Chance, weiterzukommen.

Epoch Times: Herr Rieder, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Anja Mayr.

DeutschlanD2 The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275

Impressum

Herausgeber Florian Godovits, Thomas Kalmund, Renate Lilge-Stodieck, Manyan Ng, Zhihong ZhengChefredakteur Florian GodovitsArt Direction Szilvia Akbar, Mihai Bejan (Beratung)Verantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Florian Godovits (Wirtschaft), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Kultur und Unterhaltung), Anke Wang (The Epoch Styles)Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchinredaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline Martini

Verlag und redaktion Epoch Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 BerlinTel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684, E-Mail: [email protected]äftsführung Manyan Ng, Zhihong ZhengAnzeigen +49(0)30/26 39 5314 (Berlin Zentral), +49(0)163/200 5876 (Hamburg, Nina Hamrle - Anzeigenannahme: Mo - Fr. 9 - 12 UhrSilvia Leist), +49 (0) 176/44 50 8661 (Cham, Min Teng-Schwägerl), +49(0)174/20 04 279 (Stuttgart, Walther Krickl),  +49 (0) 176/22 80 86 93 (Frankfurt, Thomas Kalmund) e-mail [email protected] Barbara Giesenkirchen, Breslauer Str. 11, D-31275 Lehrte, Tel./Fax: +49(0)30/36434994 E-Mail: [email protected] BVZ Berliner Zeitungsdruck, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin

Es muss nicht immer Kaviar sein

Carlo Rieder im Gespräch mit the epoch times in München.

er führt elf italienische Restaurants in München und unterstützt europas größtes Drogenrehabilita-tionszentrum san Patrig-nano bei Rimini.

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Italienisch mit französischem Flair – das MenzInGeRs in München.

Page 3: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

Renate Lilge-Stodieck

Rabatte zum chinesischen Neujahr oder – wenn’s be-liebt – zum Valentinstag, im-

merhin großzügig bemessen bis 50 Prozent, das bietet eine chinesische Firma auf Spionageartikel im Inter-net an. Freundlicher Hinweis auf Lieferengpässe zum chinesischen Neujahr inbegriffen.

Beim Suchbegriff Spionage Chi-na poppen die Anzeigen auf die Spyware mit auf.

Praktisch, kann man doch gleich einmal sehen, wie winzig heutige elektronische Spionagegeräte sind – James Bond gehört längst in die Reihe der Oldtimer. Da verstecken sich jetzt Kameras und Mikropho-ne im Kugelschreiber oder in der Armbanduhr, in Brillengestellen oder Schlüsselanhängern.

In Deutschland ist es strafbar, das gesprochene Wort oder Bild heim-lich aufzunehmen und Dritten zur Kenntnis zu bringen. Es kann mit Gefängnis zwischen drei und fünf Jahren bestraft werden, doch darauf fehlt jeder Hinweis.

Doch ist es sicher nicht nur feh-lendes Unrechtsbewusstsein, was heimliches Ausspionieren scheinbar leicht und ungefährlich macht, son-dern auch die wachsenden Möglich-keiten des Transfers im Internet oder des Angriffs im Internet.

Die gemeine und geheime SpionageWomit ein Thema angesprochen ist, das viele – auch im Bereich der deutschen Behörden – nach dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr für relevant gehalten haben. Gemeint ist die gemeine und natürlich gehei-me Spionage, die nicht nur die mi-litärische Abwehr betrifft, sondern in zunehmendem Maße als Daten-klau in Wirtschaft und Wissenschaft grassiert. „Ein altes, fast vergessen geglaubtes Thema begegnet uns heu-te in einem neuen Kleid. Das ist das Thema Spionage“, sagte Innenminis-ter de Maizière dazu am 6. Dezember 2010 zum 60-jährigen Bestehen des Verfassungsschutzes.

Sowohl offiziell als auch inoffiziell wird China den Zahlen nach auf die-sem Gebiet als Haupttäter gesehen. Das Bundesinnenministerium erklär-te Ende 2010, nach Erkenntnissen des Bundesamtes für Verfassungsschutz seien „deutlich über die Hälfte der identifizierungsfähigen elektroni-

schen Angriffe mit unterschiedlicher Nachweisintensität auf staatliche Stellen in der Volksrepublik China zurückzuführen“.

Eben dieses Bundesamt steigerte in seinen jährlichen Verfassungs-schutzberichten allein die Seitenzahl über Spionage aus China von zwei Seiten im Jahr 2007 auf sieben Seiten im Jahr 2009. So bemerkte man 2007: „Mit dem Ministerium für Staatssi-cherheit (Ministry for State Security – MSS) verfügt China über einen der weltweit größten Sicherheits- und Aufklärungsdienste.“

Schutz der „Kronjuwelen“„Wegen der Verflechtung von Staat und Unternehmen ist bei Ausspä-hungsversuchen von chinesischer Seite in der Regel schwer zu unter-

scheiden, ob es sich dabei um eine von einer staatlichen Stelle betriebene Wirtschaftsspionage handelt oder ob eine (private) Firma Konkurrenzaus-spähung verübt“, heißt es im Bericht von 2009.

Geradezu flehentlich beschwö-ren Verfassungsschützer die deut-schen Firmen, die kostenlosen Beratungsangebote der Behörden anzunehmen, um Schaden von sich abzuwenden. So forderte Dr. Jörg Treffke vom Verfassungsschutz Brandenburg bei einem Forum über „Wirtschaftsspionage – Risiko für Unternehmen“ am 15. April 2010 in Potsdam vor allem die Firmenchefs auf, die „Kronjuwelen“ zu schützen. Er sagte: „Sich gegen einen geziel-ten Spionageangriff zu schützen, ist schwierig, aber nicht unmög-lich. Häufig sind es nicht mehr als fünf Prozent der Firmendaten, die tatsächlich zu den „Kronjuwelen“ eines Unternehmens zählen. Die-se sollten dann aber auch absolut sicher vor unbefugtem Zugriff ge-schützt sein.“

Zum Schluss kam die fast drin-gende Aufforderung: „Gerne sind die Mitarbeiter des Verfassungs-schutzes auch bereit, die Unterneh-men in einem persönlichen Gespräch über Ziele und Vorgehensweise der ausländischen Nachrichtendienste zu informieren und bei der Initiie-rung geeigneter Sicherheitsmaßnah-men zu unterstützen.“

Gut Freund werden „Social Engineering“Und wie läuft das Abschöpfen von Informationen? „Sie nutzen die of-fiziellen Niederlassungen ihres Hei-

matlandes zur Abtarnung entsandter Mitarbeiter. Neben der Botschaft in Berlin unterhalten sie Legalresiden-turen in den Generalkonsulaten in Hamburg, Frankfurt am Main und München. Zudem besuchen sie öf-fentliche Veranstaltungen, Diskus-sionsabende, Seminare oder Indus-triemessen.

Die Nachrichtendienstangehö-rigen bemühen sich um eine per-sönliche Beziehung, die sie durch wiederholte Treffen, Einladungen zu Restaurantbesuchen, Geschen-ke und persönlichen Zuspruch zu einer scheinbar freundschaftlichen Verbindung ausbauen. In einem langfristigen Prozess treiben sie ‚Social Engineering’ bei interessan-ten Wissensträgern, damit diese ihren vermeintlichen Freunden ei-nen Gefallen erweisen oder sensib-le Informationen preisgeben.“ So beschreibt der Verfassungsschutz die Methoden chinesischer Nach-richtenbeschaffung.

Unbekannter Hintergrund in ChinaWas noch fehlt in dem Bericht, ist die Kenntnis über die Hintergründe chi-nesischer Informanten. Diese sind ja nicht alle als Spione geboren, aber sie werden zunächst einmal bei ih-rer Ausreise registriert und im Aus-land alle überwacht. Sie werden von „wohlmeinenden“ Stasis kontaktiert und häufig schon in China entweder bei ihrer patriotischen Ehre gepackt oder im Hinblick auf das Wohlerge-hen ihrer zurückbleibenden Famili-enangehörigen erpresst. Beliebt ist auch die „Sexfalle“, die nicht immer vorhersehbar ist.

Bekämpfung der „Fünf Gifte“ in DeutschlandIm Unterschied zur Informationsbe-schaffung in den Bereichen Politik, Militär und Wirtschaft verhalten sich die chinesischen Nachrichtendienste bei der Aufklärung und Bekämpfung der „Fünf Gifte“ deutlich aggressiver.

Die chinesische Regierung diffa-miert die als größte Gefahren für die eigene Macht bewerteten Personen-gruppen als sogenannte Fünf Gifte. Sie bekämpft diese nicht nur in der Heimat, sondern späht auch die in Deutschland lebenden Anhänger aus. Betroffen sind vor allem die von China des Separatismus verdächtig-ten Uiguren und Tibeter sowie die Angehörigen der Meditationsbewe-gung Falun Gong. Darüber hinaus betrachtet die KPCh auch Mitglie-der der Demokratiebewegung und Befürworter einer Eigenstaatlichkeit Taiwans als Staatsfeinde.

Die Angst läuft mitAm 11. März 2009 gab Li Fengzhi, ein früherer Offizier des chinesischen Mi-nisteriums für Staatssicherheit (MSS), in der Öffentlichkeit in Washington seinen Bruch mit der Kommunisti-schen Partei Chinas (KPCh) bekannt und gab dadurch als Erster eine öf-fentliche Austrittserklärung aus dem Spionagesystem der KPCh ab.

Es braucht eine Menge Mut, um seine wirkliche Identität zu verwen-den, auch wenn derjenige, der wi-derruft, sich im Schutz eines freien Landes befindet. Li Fengzhi sagte un-serem Reporter, dass er gar nicht aus-sprechen könne, in welcher Angst er und seine Familie in den USA leben, was ihnen zustoßen könnte, wenn ihr Aufenthaltsort entdeckt würde.

Ein Fall für den GeneralbundesanwaltMit Fassungslosigkeit reagierten am

1. Februar die deutschen Angehörigen der Falun Gong-Bewegung, als be-kannt wurde, dass der Generalbundes-anwalt in Karlsruhe Anklage wegen Ausspähung erhoben hat gegen den Chinesen mit deutscher Staatsange-hörigkeit, Dr. John Z. Sie hatten ihn als einen der Ihren angesehen, aber nun wird er beschuldigt, im Zeitraum von März 2006 bis April 2010 die deutsche Falun Gong-Bewegung ausgespäht und seine hierbei erlangten Kenntnis-se an einen chinesischen Nachrichten-dienst weitergeleitet zu haben.

Von Januar bis Oktober 2009 ermöglichte er dem chinesischen Nachrichtendienst, auf sämtliche E-Mails aus dem Verteiler zuzugreifen. Nachdem deutsche Sicherheitsbehör-den den Angeschuldigten mit dem Verdacht der geheimdienstlichen Tä-tigkeit konfrontiert hatten, stellte er Mitte April 2010 seine Zusammenar-beit mit dem chinesischen Nachrich-tendienst ein.

Das Verfahren wird in etwa drei Monaten vor dem Oberlandesgericht in Celle eröffnet werden. Der Spiegel hatte schon im Juni 2010 – wohl nicht zufällig vor einer Reise Merkels nach China – über das laufende Ermitt-lungsverfahren der Staatsanwalt-schaft detailliert berichtet.

Wie beschreibt doch der deutsche Verfassungsschutzbericht von 2008 so treffend die Situation in China: „Ne-ben einem beständigen Wirtschafts-wachstum haben die Aufrechterhal-tung der gesellschaftlichen Stabilität und der Machterhalt der KPCh für die Staatsführung absolute Priorität. Sie unterhält deshalb einen umfang-reichen Sicherheitsapparat, der ihre politischen und wirtschaftlichen Interessen fördert, aber auch das gesellschaftliche Leben umfassend überwacht und unter Missachtung rechtsstaatlicher Normen Anders-denkende verfolgt.“

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275 DeutSchLanD 3

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Rotchinesischer Datenklau – Spionage und Verrat

„Ein altes, fast vergessen geglaub-tes Thema begeg-net uns heute in einem neuen Kleid. Das ist das Thema Spionage.“

Innenminister thomas de Maizière

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Page 4: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

Durchweht von dem Zeitgeist: ohne Rücksicht auf Verluste erleben wir

immer öfter, wohin Maßlosigkeit und kurzfristiges Gewinnstreben führen. Schmerzlich sind die Folgen, wenn sich zunehmend über Ethik und Moral hinwegge-setzt und die Folgen des eigenen Verhaltens für andere ausgeblen-det werden.

Nach mir die Sintflut – oder was? Bereits zum dritten Mal fand am 26.11.2010 in Düsseldorf der Deutsche Nachhaltigkeitstag mit Preisverleihung für „die Besten“ statt. Für Menschen, die Unter-nehmen so führen, dass sie sich dem Zeitgeist der Maßlosigkeit und Zerstörung von Mensch, Umwelt und Gesellschaft entgegenstellen. So strengen sie gemeinsames Denken und Handeln an, um wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, soziale Ver-antwortung und Schutz natür-licher Lebensgrundlagen jetzt und für künftige Generationen zu sichern. Einen Zeitgeist der Nachhaltigkeit zu fördern und Unternehmensführer dazu zu ermutigen, ist Ziel der Veranstal-ter, allen voran Initiator Stefan Schulze-Hausmann.

Spirituelle Werte – der Schlüssel für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg?Eine neue Dimension des Nach-haltigkeitsgedankens zeigte sich in diesem Jahr hier in Düssel-dorf. Zum Symposium waren Jochen Zeitz, Top-Manager und seit 17 Jahren Chef von Puma, gemeinsam mit Deutschlands bekanntestem Mönch, Benedik-tinerpater Dr. Anselm Grün, seit mehr als 30 Jahren Cellerar (wirt-schaftlicher Leiter) der Abtei Münsterschwarzach bei Würz-burg, als Redner eingeladen.

Beide spüren ihre Verant-wortung für die gemeinsame Welt und möchten sie mit ihren jeweiligen Möglichkeiten zum Besseren verändern. Aus dem Dialog dieser beiden Führungs-persönlichkeiten und deren ver-schiedenen Erfahrungsbereiche und Berufswelten ist das Buch: Gott, Geld und Gewissen. Mönch und Manager im Gespräch entstanden. Sie gehen darin der Frage nach, inwieweit wirtschaft-licher Erfolg und Orientierung an traditionelle spirituelle Werte vereinbar sind und in unserer heutigen Zeit erfolgreich gelebt werden können.

Epoch Times hat mit beiden vor Ort gesprochen.

Interview mit Jochen Zeitz:

Epoch Times: Herr Zeitz, ich begrüße Sie zu unserem Ge-spräch. Sie haben gemeinsam mit Pater Anselm Grün ein Buch geschrieben „Gott, Geld und Gewissen. Mönch und Manager im Gespräch“, was hat Sie dazu motiviert?

J. Zeitz: Das waren verschie-dene Gründe. Auf der einen Seite bin ich ein sehr neugieriger Mensch und nachdem ich Pater Anselm vor fast drei Jahren ken-nengelernt habe, dachte ich mir, dass es eigentlich ganz spannend wäre, gemeinsame Themen, die uns aus unterschiedlichsten Blickwinkeln wie der Ökonomie und der Religion heraus wich-tig sind, zu diskutieren. Auch unter der Fragestellung: Wo sind Gemeinsamkeiten, wo nicht? In meiner Generation ist man häufig mit folgender Definition groß geworden: Die Religion sorgt für die Werte, die Politik für die Rahmenbedingungen, die Wirtschaft für den Wohlstand und die Gesellschaft sorgt sich darum, dass alles im Einklang

ist. Aber ich denke, dass es in Zukunft Zusammenrücken aller Akteure geben muss, um die Probleme, vor allem im Bereich Umwelt, gemeinsam zu lösen. Insofern fand ich den Dialog mit Pater Anselm von der Religion über die Wirtschaft bis hin zur gemeinsamen Verantwortung für eine bessere Welt sehr spannend und sehr inspirierend.

Das Gewissen muss beim Geldverdienen eine wichtige Rolle spielen

Epoch Times: Also ein verbin-dendes Element schaffen und erkennen, das eine ergänzt und bedingt das andere?

J. Zeitz: Ja, denn jeder denkt, Gott, Geld und Gewissen sind so nicht vereinbar. Es wird uns ja von Kritikern vorgehalten, dass wir eigentlich in vielen Dingen zu sehr einer Meinung sind. Weil sowohl das Gewissen beim Geldverdienen eine wichtige Rolle spielen muss als auch Gott aufgrund unserer Erziehung in der Wirtschaft seinen festen Platz hat, aber das Geld natürlich auch in der Religion von Anfang an eine Rolle gespielt hat. Insofern gibt es da tatsächlich sehr viele Gemeinsamkeiten. Ich glaube, es ist uns ganz gut gelungen, mal vom Schubladendenken wegzu-kommen und uns zu fragen: Wie verbindet man diese drei Begriffe eigentlich miteinander?

Epoch Times: Ganz span-nend. Sie haben einen Satz gesagt: Geld macht mich nicht glücklich. Was macht Sie glück-lich?

J. Zeitz: Natürlich ist es ein beruhigendes Gefühl, wenn man sich keine existenziellen Sorgen machen muss und finanziell unabhängig ist. Aber glück-lich zu sein ist nochmal etwas ganz anderes. Was macht mich glücklich? Es ist die Freude am Leben, das Leben heute ganz im Hier und Jetzt zu leben und auch mal den Augenblick zu genie-ßen, ohne gleich immer an die Herausforderungen von morgen zu denken. Und die vielen Din-ge, mit denen ich mich befasse, sowohl im Privaten wie auch im Geschäftlichen. Ich bin froh und glücklich darüber, heute die Din-ge machen zu können, für die ich Energie, eine Passion und eine Leidenschaft habe. Ein Beispiel ist das Thema Nachhaltigkeit, auf das ich mich seit einiger Zeit neben anderem konzentriere und das ich bei meinen beruflichen und privaten Projekten voran-bringen möchte.

Epoch Times: Sich selbst, sei-nem Glauben und seinen Werten treu zu sein und die Freiheit zu haben, es sich erlauben zu kön-nen. Das muss kein Widerspruch sein – oder vielleicht gerade erst dadurch entsteht die Möglich-keit, es so machen zu können?

J. Zeitz: Das ist mit Sicherheit richtig. Das Leben bietet glei-chermaßen immer ein Auf und Ab, aber die Orientierung sollte sein, es im Positiven zu leben und zu gestalten.

Werte als sicherer Kompass durch Krisenzeiten

Epoch Times: Ja, genau. Den Nachhaltigkeitsgedanken haben Sie bei Puma geprägt. Welche Wirkung hatte diese Ausrichtung in der Krise, sind Sie anders durch die Krise gekommen als andere Unternehmen?

J. Zeitz: Ich würde nicht sagen, dass sich unser Verhalten deutlich geändert hat. Aber da-durch, dass wir uns klare lang-fristige Ziele gesteckt haben, geht man nicht mehr die Kompromis-se ein, die man vielleicht machen würde, wenn man kurzfristig

orientiert ist. Und als Unterneh-men sind wir vor allem nachhal-tig, ökonomisch, ökologisch und sozial orientiert. Deshalb haben wir in guten wie in schlechten Zeiten eine klare Strategie und orientieren uns jetzt nicht nur an der Krise. Wir haben natürlich in allen Unternehmensbereichen umfassend darauf reagiert, aber ohne wirklich die langfristigen Ziele in Frage zu stellen. Inso-fern würde ich sagen, dass wir zwar kurzfristig Maßnahmen ergreifen mussten, aber nicht auf Kosten der Nachhaltigkeit.

Epoch Times: Bedeutet das, diese Nachhaltigkeitswerte haben Sie durch eine schwere-re Krisenzeit geleitet, ohne als Unternehmen die Orientierung zu verlieren?

J. Zeitz: Das sehe ich so. Unternehmen müssen zwar immer auch langfristig denken und die Nachhaltigkeitsdebatte, die geführt wird, ist sicherlich auch eine Wertedebatte. Mit dem heutigen Kenntnisstand im Be-reich Nachhaltigkeit muss man sich diesem Thema allerdings in

guten wie in schlechten Zeiten stellen und so gezielt Verände-rungen herbeiführen.

Fair, ehrlich, positiv und kreativ – auch als Global-Player z.B. in China?

Epoch Times: Ihr drittes Quartal 2010 hat mit 16,5 Prozent Um-satzsteigerung abgeschlossen, das spricht ja auch für sich. Puma setzt sich dafür ein, Kreativität zu fördern, umwelt- und sozi-alverträglich zu handeln und zum Frieden beizutragen. Ihre Unternehmenswerte sind: fair, ehrlich, positiv und kreativ. Eine der Haupthoffnungen für die Weiterentwicklung setzen Sie auf Schwellenländer, u.a. auf China. Epoch Times steht für unzensierte Berichterstattung aus und nach China. Daher interessiert es uns besonders, welche Möglichkeit Sie sehen, dies in China zu leben?

J. Zeitz: Also grundsätzlich sind wir ein global operierendes Unternehmen, das heißt wir sind auf allen Kontinenten weltweit aktiv. Bei der Frage, welches die wesentlichen Prinzipien oder Werte im Unternehmen sein sol-len, haben wir großen Wert darauf gelegt, dass nicht nur westliche, christliche Werte Berücksichti-gung finden, sondern dass wir unseren Unternehmenswerteka-non auch vor den unterschied-lichsten kulturellen Hintergrün-den betrachten. Deshalb haben wir Philosophen, einen Psycho-logen und Mitarbeiter aus den verschiedensten Bereichen und Kulturen angehört, um für alle einen verbindlichen gemeinsamen Nenner zu finden. Und wenn wir sagen, dass wir im Unternehmen fair, ehrlich, positiv und kreativ vorgehen wollen, dann sind das Dinge, die bei uns weltweit gültig sind und auch Anklang finden, egal ob in China, in Japan, in Europa oder in Lateinamerika. Damit wollen wir, ganz unab-hängig von den vorherrschenden politischen Rahmenbedingungen in den verschiedenen Märkten, als Unternehmen unseren jeweiligen Verantwortungsbereich positiv beeinflussen.

Epoch Times: Indem Sie diese Prinzipien, egal in welchem Land Sie tätig sind oder operieren, vor Ort auch leben?

J. Zeitz: Absolut. Unsere vier

Schlüsselwerte dienen dabei nicht nur als Kompass für unser nach-haltiges Handeln, sondern auch als Maßstab bei der Mitarbeiterbe-urteilung.

Epoch Times: Diese Grund-prinzipien entsprechen ja auch der traditionellen chinesischen Kultur.

J. Zeitz: Ja, daher unser globa-ler Anspruch bei der Definition dieser Werte.

Verantwortung selbst in der Hand halten – zu 100 Prozent

Epoch Times: Ab Januar 2011 übernehmen Sie in China das ope-rative Geschäft wieder komplett, das heißt Sie übernehmen einen langjährigen chinesischen Joint-Venture-Partner Liberty China Holding Ltd. zu 100 Prozent. Ein wichtiger Schritt, um Ihre Un-ternehmensvision zu leben und umzusetzen?

J. Zeitz: Ja, ein wichtiger und konsequenter Schritt, denn die regionale Expansion ist ja Teil unseres Wachstumsplans bis zum Jahre 2015. Aus jetziger Sicht ist es einfacher, wenn man die hundert-prozentige Kontrolle über einen Markt hat und sich bei den anste-henden Investitionen dort nicht noch mit dem Partner abstimmen muss. Und da China für uns einer der großen Wachstumsmärkte ist, haben wir uns eben entschlossen, das operative Geschäft selbst in die Hand zu nehmen. Insofern wollen wir einerseits in China weiter wachsen, andererseits erreichen wir durch die Übernah-me aber auch eine Vereinfachung, wenn es um die Umsetzung geht.

Epoch Times: Noch einmal kurz zur Frage „fair, ehrlich, positiv, kreativ“ in Bezug auf China. 2007 war Epoch Times Mit-veranstalter einer internationalen China-Konferenz zum Thema „Wirtschaftsinteressen und Menschenrechte“. Zur Menschen-rechtssituation wurden schwer-wiegende Themen angesprochen und diskutiert Ein wichtiger Punkt war der systematische Organraub an einer Meditations-gruppe, die genau diese christli-chen bzw. universellen Prinzipien lebt, von denen Sie und Pater Anselm sprechen. Das ist ein sehr erschütterndes Thema. David Kilgour (ehemaliger kanadischer Parlamentsabgeordneter, Staats-

sekretär und Staatsanwalt) und David Matas (kanadischer Men-schenrechtsanwalt mit Wirkungs-kreis auf internationaler Ebene) haben den Untersuchungsbericht zum Organraub an lebenden Falun Gong Praktizierenden in China unter dem Namen „Blutige Ernte“ veröffentlicht. Der Or-ganraub geschieht nach wie vor. Viele Chinesen wünschen sich die Zuwendung zu grundlegenden Werten, die in der traditionel-len chinesischen Kultur und im Glauben verankert sind. Auch das chinesische Gesetz sieht das Einhalten dieser Werte vor, doch die Realität in der Praxis ist eine andere. Möchten Sie als Unterneh-mer unseren chinesischen Leserin-nen und Lesern zum Abschluss noch etwas sagen?

Veränderung fängt in uns selbst an, jeder Mensch kann einen positiven Beitrag leisten

J. Zeitz: Ich denke, jede Verände-rung fängt in uns selbst an und jedes Individuum, jeder Mensch kann einen positiven Beitrag leisten, indem er für sich definiert: Welches sind die Werte, nach denen ich lebe, nach denen ich mein Umfeld definiere und auch beeinflusse? Es geht jetzt gar nicht ums Unternehmen oder die Fa-milie oder die Politik. Ich glaube, jeder Einzelne kann heute in un-serer Umwelt, in unserem Umfeld einen positiven Beitrag leisten.

Epoch Times: Jeder hat die Freiheit, umzudenken und sich zu entscheiden, welche Werte er lebt?

J. Zeitz: Ich denke, am Ende sind wir alle Teil der Schöpfung, egal welchen religiösen oder kul-turellen Hintergrund wir haben. Wer die Schöpfung ehrt, der sorgt dafür, dass damit jetzt und auch in Zukunft pfleglich umgegangen wird.

Epoch Times: Ja. Die Schöp-fung mit deren universellen Prinzipien und Werten.

J. Zeitz: Genau. Epoch Times: Ich bedanke

mich ganz herzlich, Herr Zeitz. J. Zeitz: Ich danke auch.Das Interview führte Eva-Marie Schiffer

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275WIRTSCHAFT4

„Und wenn wir sagen, dass wir im Unternehmen fair, ehrlich, positiv und kreativ vorgehen wollen, dann sind das Dinge, die bei uns weltweit gültig sind, egal ob in China, in Japan, in Europa oder in Lateinamerika.“ Puma-Chef Jochen Zeitz (Mitte).

Gott, Geld und Gewissen (Teil 2)

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Günter Spahn

Im Umfeld des jüngsten Be-suchs von Chinas Staatschef Hu Jintao in den Vereinigten

Staaten haben sich vor allem die deutschen Medien mit der Lobhu-delei gegenüber der angeblichen wirtschaftlichen Großmacht China hervorgetan. Hu Jintao, so einige Zeitungen und Magazine, sei in-zwischen gar der mächtigste Mann der Welt. Diese Aussagen belegen fehlende Kompetenzen für volks-wirtschaftliche Zusammenhänge. China habe geholfen, den Westen aus der Finanzkrise zu führen, sitze auf den größten Währungs-reserven der Welt und sei die neue Supermacht.

Fakten sehen – nicht vor Ehrfurcht auf den Knien rutschen Es ist angebracht, einige Fakten wieder zurechtzurücken. Gewiss ist China aufgrund des riesigen Menschenpotenzials und des enormen Nachholbedarfs seiner Bürger ein wichtiger Markt. Auch für deutsche Automobile. Und zweifelsfrei ist die chinesische Führung ehrgeizig, das überwie-gend rückständige Riesenland auf eine höhere Stufe zu entwickeln; Chancen – neben der Automobilin-dustrie – für Firmen wie Siemens, Bosch, BASF und auch innovative Mittelständler. Aber muss man des-halb vor China und seinen Macht-habern auf den Knien rutschen, muss man, wie die angesehene Tageszeitung „Die Presse“ (Wien) schrieb, „vor lauter Heißhunger auf ein Plätzchen im gigantischen chinesischen Hoffnungsmarkt“ sich die Bedingungen von China diktieren lassen? Keineswegs!

China ist nach wie vor ein Schwellenland Zunächst darf daran erinnert wer-den, dass China nach wie vor ein Schwellenland ist. Dies sagte der Sprecher des Pekinger Handels-ministeriums, Yao Jian, der darauf hinwies, dass Chinas Wirtschafts-kraft auf dem Niveau eines Ent-wicklungslandes liege. Tatsächlich beträgt das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf laut IVW bescheidene 3.678 US-Dollar und befindet sich auf der IWF-Liste gerade einmal auf Platz 99. Zum Vergleich: Das Pro-Kopf-BIP in den USA beträgt absolut 46.381 US-Dollar – zwi-schen der angeblichen neuen Wirtschaftsgroßmacht und der größten Volkswirtschaft der Erde, den USA, liegen Welten. Zwar stieg die Wirtschaftskraft Chinas im ab-gelaufenen Jahr 2010 um beeindru-ckende 10,2 Prozent auf 5.409.698 Millionen US-Dollar – aber im Vergleich zu den USA, mit einem BIP von 14.584.169 Millionen US-Dollar, ist der Abstand Chinas zu den USA auch in Totalsummen immer noch riesengroß. Die USA werden auf sehr lange Zeit wei-terhin die größte Volkswirtschaft der Welt bleiben. Auch militärisch bleiben die USA unangefochten die Nummer eins. Während die Amerikaner im Berichtszeitraum 2009/2010 für Rüstung und Sicher-heit 636 Milliarden US-Dollar aus-

gaben, betrug die entsprechende Ziffer für China – immerhin welt-weit der zweitgrößte Rüstungsetat – gerade einmal 100,4 Milliarden US-Dollar (Quelle SIPRI). Unab-hängig von diesen Zahlen kann China kein Vorbild sein. Das Land verbindet die kommunistische Unterdrückung mit den Vortei-len der Marktwirtschaft. Würden westliche Wertevorstellungen von der Freiheit der Bürger Gültigkeit haben, könnte man alle großen Infrastrukturprojekte der „Volks-republik“ vergessen. China kön-ne „Berge versetzen“, schrieb die FAZ und spielte auf den Bau des neuen Airports in der südchine-sischen Millionenstadt Kunming an. Ohne Rücksicht wurden hier 50.000 Bauern zwangsumgesie-delt. Ein Regime, das mit derar-tigen Methoden den Status einer führenden Wirtschaftsmacht be-ansprucht, kann auch nicht ansatz-weise mit den USA oder Deutsch-land verglichen werden. China gilt als Land des Abkupferns, des Technologiediebstahls, der Indus-triespionage und der Schikane ge-genüber ausländischen Investoren. Immer noch werden die meisten chinesischen Firmen direkt und in-direkt vom Staat kontrolliert und an der Wertschöpfung über das Bruttoinlandsprodukt partizipiert die chinesische Bevölkerung völlig unbefriedigend.

Relativer Devisenbestand Gleiches gilt für den angeblich größten Devisenbestand der Welt, den China mit 2,6 Billionen US-Dollar angibt. Niemand weiß, ob diese Zahl überhaupt realistisch ist. Wäre der Devisenbestand vorhan-den, würde er sich schnell relativie-ren, wenn China die „faulen Kredite seiner Regionalbanken in Höhe von rund einer Billion US-Dollar bedie-nen“ (The Epoch Times) und end-lich in das marode Gesundheitssy-stem investieren würde. Während die EU über den Zertifikatehandel durch übertriebene Vorgaben in-dustrielle Strukturen in Deutsch-land etwa in der Stahlindustrie ge-fährdet, kräht in China kein Hahn, wenn in einer unvorstellbaren Art die Luft verschmutzt wird, wie westliche Geschäftsleute, die das Land auch außerhalb der „Glitzer-welt“ kennen, bestätigen. Die An-zahl der Menschen, die unter dem Existenzminimum leben, die Heere von Wanderarbeitern, der drohende Kollaps in der künstlich aufgebläh-ten Immobilienwirtschaft – all dies birgt die Gefahr sozialer Zünd-stoffe. Immer noch ist das Land bei höherwertigen Produkten zu stark auf westliche Vorlieferungen angewiesen. Spielwaren, einfache Haushaltsprodukte wie Bestecke, Baumwolltextilien, Textilien ohne Baumwolle, inzwischen auch Mö-bel – all diese Güter haben einen zu hohen Anteil am chinesischen Export. Und wenn sie dann mal Stahlgerüste für ein Kraftwerk in Nordrhein-Westfalen liefern, stimmt prompt die Qualität nicht. Der Stahl wurde inzwischen ausge-tauscht und nicht mehr von China bezogen.

Der Regional-Jet C919 kommt nicht aus den Startlöchern Zwar verkündet die staatliche Propaganda immer wieder spek-takuläre Durchbrüche in der Ent-wicklung höherwertiger High-tech-Produkte etwa beim Aufbau einer nationalen Flugzeugindustrie, aber die Passagiermaschine C919 – ein Kurz- und Mittelstreckenjet – kommt einfach nicht aus den Start-löchern. Jetzt soll die Maschine als neuer Hoffnungsträger 2014 ihren Erstflug absolvieren. „Exportwelt-

meister“ China exportiert zu wenig Produkte mit eigener Entwicklung und Wertschöpfung. Eigentlich produzieren die Chinesen Waren, deren Herstellung in klassischen Wirtschaftsnationen wie Deutsch-land und die Vereinigten Staaten zu teuer sind. China ist auf die USA angewiesen, nicht umgekehrt.

USA beanstanden Währungsmanipulation des Yuan Die Vereinigten Staaten haben im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010

Güter aus China im Werte von 314 Millionen US-Dollar abgenom-men, während die amerikanischen Exporte nach China lediglich ein Volumen von 82 Milliarden US-Dollar erreichten. Die Amerikaner werfen den Chinesen nach wie vor Währungsverzerrungen vor. Der künstlich niedrig gehaltene Wech-selkurs des Yuan verbilligt chinesi-sche Exporte. Einige Studien sehen den Yuan bis zu 30 Prozent bewusst unterbewertet. Der amerikanische Milliardär und Immobilienunter-nehmer Donald Trump rief jetzt neben weiteren einflussreichen Senatoren und Kongressmitglie-dern zu einer harten Gangart über drastische Zölle gegenüber China auf, weil China seine Währung ma-

nipuliere. Trump: „Wenn wir nichts mehr aus China kaufen, wird de-ren Wirtschaft zusammenbrechen.“ Dies kann aber niemand wollen, denn das Schwellenland China könnte sich auch für die amerika-nische Wirtschaft zum wichtigen Markt entwickeln. Für ein Hoch-jubeln einer Wirtschaftsgroßmacht China besteht absolut kein Grund – das Land hat immer noch zu viele Schwächen. Ein Vergleich mit den USA hinkt. Es ist an der Zeit, mit den Chinesen energischer zu reden. Sie brauchen die USA und deutsche Innovationen viel stärker als um-gekehrt.Günter Spahn ist Herausgeber und Chefre-dakteur von Der WirtschaftsReport.

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275 WIRTSCHAFT 5

Realistisch gesehen bleiben die USA die führende Volkswirtschaft der Welt. Ein Symbol dafür ist das derzeit im Bau befi ndliche „One World Trade Center“ in New York – „Big Apple“ setzt mal wieder die Maßstäbe.

Vom chinesischen Wunschdenken der „Großen Zwei“

Es ist an der Zeit, mit den Chinesen energischer zu reden. Sie brauchen die USA und diedeutschen Innovati-onen viel stärker als umgekehrt.

Muss man vor lauter Heiß-hunger auf ein Plätzchen im gigantischen chinesi-schen Hoffnungsmarkt sich die Bedingungen von China diktieren lassen? Keineswegs!

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The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275InternatIonales6

Klima, Klima und kein Ende...

Grant r. Jeffrey

Die Bedrohung ist eine mas-sive Kampagne der Erder-wärmungs-Panikmacher,

die eine sozialistische, globale Kon-trolle über Nationen, Unternehmen und unseren Lebensstil erreichen möchten. Sozialisten antworten mit ihrer progressiven Agenda auf die mutmaßliche Gefährdung einer menschengemachten globalen Erwärmung. Die Panikmacher einer Anthropogenic Global Warming (AGW) machen für die steigenden Temperaturen hauptsächlich Koh-lenstoffdioxid-Emissionen fossiler Kraftstoffe verantwortlich.

Der frühere tschechische Präsi-dent Václav Klaus, der unter dem Kommunismus aufwuchs, warnte, dass die Umweltbewegung bereits von sozialistischen Kommunisten unterwandert wurde. Diese wür-den die „grüne Bewegung“ zur Rettung der Erde als geeignete Plattform ansehen, hinter der sie ihre wahren Absichten verstecken könnten: Ihre Mitbürger mittels Umweltgesetzen und -regulato-rien zu versklaven, die alle Aspekte des Zusammenlebens, der Arbeit und der Freiheit kontrollieren. Er schrieb: „Die heutige Debatte über die Erderwärmung ist in Wirklich-keit eine Debatte über Freiheit. Die Umweltschützer würden gerne jeden nur möglichen (und unmög-lichen) Aspekt unseres Lebens im Griff haben.“

Die Denkfabrik der Globalisten, der Club of Rome, veröffentlichte 1993 „Die erste globale Revolution“, die den Plan der globalen Elite klar aufführt. Sie möchte mittels der erfundenen Krise der „globa-

len Erwärmung“ verhindern, dass unter der Menschheit eine Mas-senpanik ausbricht bezüglich ihres wahren verborgenen Ziels ‒ einer globalen, sozialistischen Regie-rung. Die kühle Sprache spiegelt die zynischen Propagandapläne jener wider, die eine globale, sozia-listische Regierung über jedermann verhängen wollen: „Auf unserer Suche nach einem gemeinsamen Feind kamen wir darauf, dass Umweltverschmutzung, globale Erwärmung, Hunger und Wasser-mangel ins Programm hineinpas-sen würden. In ihrer Gesamtheit und Interaktion machen diese Phä-nomene eine gemeinsame Bedro-hung aus und müssen von allen gemeinsam konfrontiert werden.“

Die Taktiken der Erderwär-mung werden unseren Lebensstan-dard unausweichlich verringern, und unser Privatleben und unsere Arbeit unter massive behördliche Aufsicht stellen.

Wird der Lösungsvorschlag des IPCC („Weltklimarat“ der Verein-ten Nationen), den CO2-Ausstoß zu verringern, die globalen Tempera-turen bis 2100 signifikant senken? Die Antwort lautet Nein.

Wissenschaftler, die das Kyoto-Protokoll unterstützen, stimmen überein, dass die CO2-Reduktion über 90 Jahre nur zu einer Tem-peratursenkung von einem Sech-stel Grades Celsius bis 2100 führen dürfte. Das wäre das Ergebnis nach einem Jahrhundert massiver ökono-mischer Verluste und der Verrin-gerung des Lebensstandards der Amerikaner.

Tausende veröffentlichter Com-puterdateien und E-Mails von Großbritanniens angesehener Cli-matic Research Unit (CRU), haben aufgedeckt, dass Übertreibungen stattgefunden hatten; manipulierte oder gelöschte Daten führten dazu, dass viele die Panikmache der AGW hinterfragten.

Welche Motivation steckt hin-ter den radikalen Strategien der Energiereduktion, der CO2-Steu-ern und den merklichen Begren-zungen der ökonomischen Freiheit von Regierungen, Firmen und Ein-zelbürgern? Peter Foster schrieb in Canada‘s National Post: „Linke neigen dazu, an den Klimawandel zu glauben, weil ihre Problemlö-sung dafür - zentrale Kontrolle und Reduzierung des Wohlstandes -, Dinge sind, die sie schon längst begehren.“

Die IPCC-Vorhersagen der UNO von einer menschengemachten globalen Erwärmung entstammen ausschließlich Computer-Klima-modellen, die eine zukünftige Klimaänderung nicht akkurat wie-dergeben können. Diese sogenann-ten General Circulation Models (GCM), die an Klimastudien-Zen-tren laufen, sind die besten der-zeit verfügbaren Werkzeuge zur Vorhersage, wie sich Erhöhungen

des Kohlendioxids auf Temperatu-runterschiede zwischen heute und 2100 auswirken könnten. Obwohl die Sonne der wichtigste Ener-giemotor unseres Sonnensystems ist, können die Computer-Klima-modelle die Sonneneinstrahlung nicht erfassen. Eine akkurate Vor-hersage des Klimas auf der Erde ist jedoch nicht möglich ohne den Einfluss von Wolken, Vulkanen, El Niño und der Sonneneinstrahlung mit in die Rechnung einzubeziehen.

Die Menschheit produziert nur drei Prozent des jährlich ent-weichenden Kohlendioxids. Sogar das IPCC gibt zu, dass die Menschheit auch dann nicht nen-nenswert zur Temperaturminde-rung beitragen könnte, wenn sie komplett auf das Verbrennen fos-siler Brennstoffe verzichten würde. Die falsche Bekanntmachung der EPA (unabhängige Behörde der US-Regierung zum Schutz der Umwelt), CO2 wäre umweltschäd-lich, erlaubt der Regierung, Regu-lierungen und Steuern einzuführen und jeden Aspekt unseres Lebens zu kontrollieren.

Der menschengemachte Anteil an Kohlendioxid ist so klein, dass es nahezu unmöglich ist, dass unsere fossilen Kraftstoffe die Hauptursa-che für eine angenommene Tempe-raturerhöhung von einem halben Grad Celsius von 1860 bis 1997 sein können.

Seit 1998 geht die globale Tempe-ratur Jahr für Jahr zurück. Professor Phil Jones, Leiter der angesehenen Climatic Research Unit, wird am 14. Februar 2010 in der Daily Mail zitiert: „In den letzten 15 Jahren hat keine ,statistisch signifikante‘ Erwärmung stattgefunden.“

Bemerkenswert ist: Die konti-nuierliche Abkühlung wurde von keinem der Computer des IPCC vorhergesagt, hat aber die globale Erwärmung somit vollständig getilgt, die während des vergange-nen Jahrhunderts stattfand. Sie hat somit die Temperaturen wieder auf den Stand vom Jahre 1900 gebracht.

Es ist sicherlich an der Zeit, innezuhalten und unsere Annah-men der Klimaforschung zu überdenken, ebenso unsere Energiepolitik.

Grant R. Jeffrey ist Autor von „The Global-Warming Deception“.

Fortsetzung von seite 1

Eigentlich herrschen in allen ara-bischen Ländern, die jetzt Auf-stände erleben, diese Bedingungen. Im Artikel wurden auch einige Experten erwähnt, die ein ähn-liches Ergebnis in China für mög-lich halten.

Wenn es in einem Land, vor allem einem mit einer totalitären Diktatur, zu großen öffentlichen Protesten kommt, die große poli-tische Veränderungen hervorrufen könnten, spielt das Militär oft eine wichtige Rolle dabei, wie es end-gültig ausgeht.

Schauen wir darauf, wie sich das Militär in Ägypten entschie-den hat. Am 31. Januar versprach es, nicht auf friedliche Demons-tranten zu schießen. In der Tat hat-ten sich die Soldaten, die in Kairo einmarschierten, schon auf die Seite des Volkes gestellt, noch bevor das Militär die offizielle Erklärung abgab.

Ein Reporter von Associated Press sagte am Ort des Geschehens, ein Polizist, der seine Uniform aus-gezogen hatte, um sich dem Pro-test anzuschließen, wurde von jubelnden Demonstranten auf den

Schultern getragen. Das war ein denkwürdiges Ereignis, das man in Ägypten seit 30 Jahren nicht mehr beobachten konnte.

Wenn chinesische Soldaten hät-ten sehen können, was in Ägyp-ten geschieht, wären sie sicherlich schockiert und davon betroffen. Schließlich würden auch sie sich sehr wahrscheinlich dafür ent-scheiden, ihre Waffen nicht mehr auf das chinesische Volk zu rich-ten, wodurch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) die Kontrolle über das Militär verlieren würde. Dies wäre sofort das Ende der geschichtlichen Epoche, in der die KPCh rücksichtslos Gewalt gegen das chinesische Volk anwendet. Das chinesische Militär könnte dazu übergehen, nicht mehr die KPCh zu schützen, sondern seine Heimat und sein Volk zu verteidigen.

Die chinesischen Behörden haben alle Anstrengungen unter-nommen, das Tiananmen-Massa-ker von 1989 herunterzuspielen und die Erinnerung daran zu löschen. Gleichzeitig vertiefen sie durch den Einsatz von Terror und Kugeln in begrenzten Konflikten ständig die Angst der Menschen vor dem Regime.

Allerdings hilft die rasante Ent-wicklung des Internet und der Anti-Filter-Software im Ausland dem chinesischen Volk, immer mehr unzensierte Informationen zu erhalten. Der unterdrückte Wunsch nach Freiheit wurde eben-falls immer stärker.

In einem nachdenklichen Kom-mentar „The Quest for Dignity“ (Die Suche nach Würde) vom 1. Februar sprach David Brooks von der New York Times (NYT) über den großen Trend, der auf der

ganzen Welt vor rund 50 Jahren begann. Die Menschen erwarteten, anders behandelt zu werden und „fingen an, für eine zugängliche Regierung und Demokratie auf die Straße zu gehen“.

In dem NYT-Artikel stand: „Mehr als 100 Nationen haben in den letzten Jahrzehnten demokra-tische Aufstände erlebt. Mehr als 85 autoritäre Regierungen sind gefallen. Etwa 62 Länder wurden, lose definiert, zu Demokratien.“

Außerdem hätten uns die

Erfahrungen ein paar Lektionen gelehrt, von denen eine besagt, dass „Autokratien bei weitem zerbrechlicher als jede andere Regierungsform sind ... und dass bei allem Pessimismus und aller Nervosität, die ein Wandel mit sich bringt, die meisten Länder, in denen es zu Aufständen kam, am Ende besser dastanden“.

Wenn jeder Chinese seine Äng-ste ablegen würde, könnte eine „Jasmin-Revolution“ in China einen „Neuen Frühling“ einleiten.

Wo bleibt meine Eisscholle? Mit Bildern wie diesen werden unsere Ängste vor einer massiven Umweltzerstörung angesprochen.

Freiheitswille ist ansteckend

Die erderwär-mungs-Panik wird unseren lebensstandard unausweichlich verringern, wäh-rend sie uns andererseits massive behörd-liche aufsicht über unser Privat-leben und unsere arbeit beschert.

Wenn chinesische soldaten hätten sehen können, was in Ägypten geschieht, wä-ren sie sicherlich schockiert und davon betroffen. schließlich würden auch sie sich sehr wahrscheinlich dafür entscheiden, ihre Waffen nicht mehr auf das chi-nesische Volk zu richten ...

Die Menschheit steht vor einer Bedrohung ohne-gleichen – der globalen Erwärmung. Gleichzeitig steht sie vor der größten Gefährdung der sozialen, ökonomischen und politi-schen Freiheiten unserer Generation.

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Singen für die Freiheit

Die ägyptischen Protestler singen auf Kairos tahrir-Platz, dem Platz der Befreiung. sie verlangen auch am 6. Februar, am 13. tag ihres Protests gegen die regierung, den rücktritt des Präsidenten Hosni Mubarak.

Page 7: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

Epoch Times: Marx hatte, wie wir hörten, keine besonders gute Beziehung zu seinen Eltern und eigentlich ja auch eine eher prag-matisch-freundschaftliche Bezie-hung zu seinen Mitstreitern. Er war natürlich niemand, der dem Staat gehorchte.

Prof. Löw: So kann man sagen, also wer beispielsweise die „Neue Rheinische Zeitung“, deren Chef-redakteur er war, 1848/49 liest, der begegnet einem Revolutionär durch und durch, der eben nicht für die Demokratie gekämpft hat, sondern für die Diktatur.

Und wenn es da heißt, Dikta-tur des Proletariats, dann könnte man versucht sein zu sagen, nun ja, die Proletarier waren drauf und dran, die Mehrheit zu stel-len, also ist das nicht eine echte Demokratie, wenn die Mehrheit dann das Sagen hat? Aus seinen Schriften ist klar zu entnehmen, dass nicht der Einzelne vollwer-tig sein sollte, sondern dass über der großen Masse die Philosophen thronen und dass deren Vorstel-lungen von der großen Masse umzusetzen sind. Also so, wie es dann tatsächlich in der Sowjet-

union der Fall gewesen ist, die nannte sich ja auch Diktatur des Proletariats, aber kein Lenin hat daran gedacht, die Stimme eines gewöhnlichen Arbeiters für gleichwertig zu erachten.

Epoch Times: Marx wollte am Anfang auch mit der Bourgeoisie zusammenarbeiten, aber letztend-lich sollte sie nach dem Sieg des Proletariats ebenfalls bekämpft werden, kann man das so sehen?

Prof. Löw: Das ist richtig. Zusammenarbeit, wenn es sein muss, mit den Bürgerlichen, aber gleich nach dem gemeinsamen Sieg über die Monarchisten, dann der Kampf gegen die Bür-gerlichen, um schließlich bei der Diktatur des Proletariats anzu-kommen, die aber dann letztlich wiederum eine Diktatur der Elite sein sollte, der wenigen, die die Einsicht in die Erfordernisse der Geschichte den anderen voraus haben.

Epoch Times: Das wurde so auch in China umgesetzt – die Bürgerlichen wurden zunächst erst einmal mit einbezogen. Wie war das damals mit den Bürger-lichen in Europa?

Prof. Löw: Marx hat ja damals praktisch keine Rolle gespielt. Marx, da meint man immer, er sei ein einflussreicher Politiker oder Denker gewesen. Das trifft weder zu für das Jahr 1848 noch für die folgenden Jahre. Der Einfluss von Karl Marx, der kam dann eigent-lich erst mit dem Erstarken der Sozialdemokratischen Partei. Auf Umwegen müsste man sagen, also in der Zeit nach 1875. Die SPD wurde eine marxistische Partei, der Theorie nach, in der Praxis nie. Also in der Praxis haben sich Leute wie Bernstein durchgesetzt, die der Gewalt abgeschworen hatten und auf friedliche Weise die Macht erlangen und ausüben wollten.

Epoch Times: Es gibt ein berühmtes Buch aus Frankreich,

das ist das Schwarzbuch des Kom-munismus, und Sie haben das Buch „Das Rotbuch der kommu-nistischen Ideologie“ verfasst. Da haben Sie ganz klar reingeschrie-ben, Marx und Engels: Die Väter des Terrors. Das Rotbuch nach dem Schwarzbuch: Welche Lücke in der Marxforschung wollten Sie eigentlich durch dieses Buch füllen?

Prof. Löw: Der Hauptheraus-geber des Schwarzbuchs des Kom-munismus ist Stéphane Courtois. In seinem Vorwort heißt es, dass man Karl Marx mit den Verbre-chen der Kommunisten nicht gleichsetzen darf. Und als ich das gelesen hatte, da kamen mir sehr viele Marx-Texte in Erinnerung. Also ich setzte alle diese Marx-Texte zusammen, die gleichsam als Legitimation für gewaltsame Ausübung der Herrschaft ange-sehen werden können. Als das Buch ziemlich fertig war, hatte ich das Vergnügen, die Ehre, die Freude mit Stéphane Courtois zusammenzutreffen.

Ich habe ihm aus dem Gedächt- nis einige Marx-Zitate offeriert. Er hat große Augen gemacht und gesagt: Die waren mir unbe-kannt. Ich kann nur Französisch und in französischer Sprache sind sie nicht veröffentlicht oder ich habe sie nicht wahrgenommen.

Naja, sage ich, wenn dem so ist, dann können Sie ja das Vorwort zu meinem Rotbuch der kommu-nistischen Ideologie verfassen – und er hat spontan Ja gesagt. Ein sehr bemerkenswerter Mann, der eben nicht festhält an einer ein-mal gewonnenen Überzeugung, sondern der offen ist für eine Belehrung.

Ähnliches habe ich in Bre-men erleben dürfen. Einer meiner Schüler, der später Pastor wurde, hat beantragt, man möge doch die Marxstraße und die Engels-straße umbenennen. Daraufhin Zeter und Mordio in Bremen. Wie kann man nur den Antrag stel-len. Es seien doch ehrwürdige Persönlichkeiten. Ja, was soll ich machen? Meine Empfehlung war ein Streitgespräch. Einerseits er, also ich für ihn, und andererseits ein Befürworter der Marx- und der Engelsstraße. Es kam zu dieser Veranstaltung. Das Streitgespräch begann, wir wurden vorgestellt, dann erhielt mein Kontrahent das Wort und nun sagte er, inzwischen habe ich das Rotbuch der kommu-nistischen Ideologie gelesen und ich kann nicht länger die Marx- und die Engelsstraße verteidi-gen. Ich habe mich eines Besseren belehren lassen. Die Veranstal-tung war zu Ende, kaum dass sie begonnen hatte.

Epoch Times: Das heißt also, in Bremen gibt es keine Karl-Marx-Straße mehr?

Prof. Löw: Doch, doch, denn das hat natürlich nicht durchge-schlagen. Die große Masse hat die Veranstaltung kaum zur Kenntnis genommen und die Mehrheit im Stadtrat dachte nicht daran, eine solche Korrektur vorzunehmen.

Eine solche Korrektur gab es in einigen Städten in den neuen Bundesländern und insbeson-dere, wenn Sie daran denken, in Karl-Marx-Stadt selbst. Karl-Marx-Stadt hieß ja früher Chemnitz und heißt jetzt wieder Chemnitz.

Epoch Times: Wie wichtig ist es eigentlich, die Namen, die Stra-ßennamen bei ihren ursprüng-lichen Namen, wie zum Beispiel Karl-Marx-Straße zu belassen, oder sie zu ändern?

Prof. Löw: Insbesondere in Berlin, gleich im Zentrum vor dem Roten Rathaus: Marx und Engels und dann natürlich auch in München eine Karl-Marx-Allee und so weiter. Es wäre wün-schenswert, wenn hier die kri-tische Aufarbeitung einsetzte.

Also, gerade wenn man an die Sozialdemokraten denkt, die hat-ten ja über Jahrzehnte hinweg ein völlig idealisiertes Marx-Bild. Karl Max wurde ja 1891 von den Sozi-aldemokraten wörtlich als „unser großer Führer“ verehrt. Und da fällt es natürlich schwer, diesen großen Führer wieder von seinem Podest herunterzuholen und zu sagen, wir haben uns geirrt.

Die SPD sah das ein, die füh-renden Leute, also gleichsam der Braintrust der SPD hat 1957 bei der Verabschiedung des Godes-berger Programms gewusst, wir müssen uns von Marx tren-nen. Man hat dann auch nicht mehr auf Marx Bezug genom-men, aber man hat es unterlas-sen, den einfachen Mitgliedern zu sagen, warum man sich von Marx getrennt hat. Und deshalb haben die einfachen Mitglieder gemeint, das war ja ein Verrat an Marx. In Wirklichkeit hat man nur die Not-wendigkeit eingesehen, sich von dem Mann zu trennen, der nicht nur ein Antisemit war, der nicht nur ein Hasser der slawischen Völker war, sondern ein Vor-kämpfer des Totalitarismus.

Epoch Times: Vielen Dank, Herr Professor Löw, für das Gespräch.Das Interview führte Lea Zhou.

Das Interview in ganzer Länge wurde online veröffentlicht unter www.epochtimes.de

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275 InternatIonales 7

Interview: Karl Marx, der „Vernichter“

Neun Kommentare über die kommunistische Partei

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Der Erste der Neun Kommentare: Was ist die Kommunistische Partei? (Fortsetzung)

Der Einsatz von Gewalt mag unver-meidbar sein zur Erringung poli-tischer Macht, aber es gab wohl niemals ein Regime, das so wie die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) darauf aus war zu töten, selbst in Perioden, die im übrigen friedlich verliefen. Die seit 1949 von der KPCh durch Gewaltanwen-dung verursachte Todesrate über-steigt inzwischen die Gesamtzahl der Toten während der Kriege zwi-schen 1927 und 1949.

Ein herausragendes Beispiel für die Gewaltbereitschaft der kommu-nistischen Partei sind die kambod-schanischen Roten Khmer, die von der KPCh mit ganzer Kraft unter-stützt wurden. Nachdem die Roten Khmer an die Macht gekommen waren, wurde ein Viertel der kambo-dschanischen Bevölkerung, darunter viele mit chinesischer Abstammung, ermordet. Um die Rolle der KPCh bei den Verbrechen der Roten Khmer zu vertuschen, hindert die KPCh die internationale Gemeinschaft bis heute daran, die Roten Khmer vor Gericht zu bringen.

Es muss darauf hingewiesen werden, dass die KPCh enge Bezie-hungen zu einigen der weltweit bru-talsten politischen Bewegungen und Regimes unterhält. Neben den Roten Khmer sind dies die kommunisti-schen Parteien in Indonesien, den

Philippinen, Malaysia, Vietnam, Burma, Laos und Nepal – sie alle wurden von der KPCh unterstützt. Viele ehemalige Funktionäre die-ser kommunistischen Parteien sind Chinesen; viele von ihnen verstecken sich bis zum heutigen Tag in China.

Andere kommunistische Parteien, die sich auf den Maoismus berufen, sind der südamerikanische Leucht-ende Pfad und die Japanische Rote Armee, deren Gewalttaten von der Weltöffentlichkeit verurteilt werden.

Die KP wendet den darwinisti-schen Lehrsatz „Kampf ums Dasein“ analog auf den Klassenkampf in der Revolution der menschlichen Gesell-schaft an. Sie ist der Überzeugung, dass der Klassenkampf die einzig treibende Kraft für gesellschaftli-che Entwicklung sei. So wurde der Kampf zum fundamentalen Dogma der KP erhoben ‒ als Werkzeug, mit dem politische Macht gewon-nen und erhalten werden kann.

Maos berühmte Worte „800 Millio-nen Menschen, wie kann das ohne Kampf gehen?“, verraten diese Logik des Überlebens des Stärkeren.

Ebenso berühmt ist ein anderer Ausspruch Maos: „Die Kulturre-volution sollte sich alle sieben oder acht Jahre wiederholen“ Ununter-brochene Gewaltanwendung ist das vorherrschende Mittel der Partei zu ihrer Machterhaltung mit dem Zweck, die Menschen in ständiger Angst zu halten. Jeder Kampf und jede Kampagne diente zur Einprä-gung von Angst, sodass das chine-sische Volk im Innersten erzitterte und nach und nach unter der Kon-trolle der KPCh versklavte.

Heute ist der Terrorismus zum Hauptfeind der zivilisierten und freien Welt geworden. Der Einsatz von Terror und Gewalt seitens der KP ist durch ihre Verknüpfung mit dem Staatsapparat noch wesentlich umfassender, anhaltender und im Resultat verheerender. Heute, im einundzwanzigsten Jahrhundert, dürfen wir nicht vergessen, dass dieser genetische Grundfaktor der Kommunistischen Partei mit Sicher-heit zu gegebener Zeit die Entwick-lungsrichtung der KPCh bestimmen wird.

2. Lügen als Schmiermittel für die GewaltDer Grad einer Zivilisation lässt sich an dem Grad des Einsatzes von Gewalt durch das jeweilige Regime messen. Die kommunistische Gesell-schaftsform ist offensichtlich ein rie-siger Rückschritt für die menschliche Zivilisation. Dennoch ist es der KP eine Zeit lang erfolgreich gelungen,

die Menschen glauben zu lassen, dass die Kommunistische Gesell-schaftsform ein Fortschritt sei. Diese Menschen meinten dann, die Anwendung von Gewalt sei ein not-wendiger und zwingender Prozess des gesellschaftlichen Fortschritts. Es kann nicht verneint werden, dass dies gerade das Resultat des beispiel-losen Lügens und Betrügens der Kommunistische Partei ist. Lügen und Betrügen stellen einen weiteren genetischen Grundfaktor der Kom-munistischen Partei dar.

„Von Kindheit an betrachteten wir die Vereinigten Staaten als liebens-wertes Land. Unserer Meinung nach liegt das nicht nur daran, dass die USA China niemals besetzt haben, sie haben China auch nie angegrif-fen; im Grunde genommen schätzt das chinesische Volk die USA wegen ihres demokratischen und offenen Charakters.“

Dieser Ausschnitt stammt aus einem am 4. Juli 1947 erschienenen Leitartikel der offiziellen Zeitung der KPCh, Xinhua Ribao. Kaum drei Jahre später schickte die KPCh Soldaten nach Nordkorea, um dort gegen amerikanische Soldaten zu kämpfen, wobei sie die Amerikaner als die schlimmsten Imperialisten der Welt bezeichnete. Jeder Chinese der VR China wäre sehr erstaunt, wenn er diesen Leitartikel, der vor über 50 Jahren geschrieben wurde, heute zu Gesicht bekäme. Daher muss die KPCh alle Publikationen, in denen ähnliche Passagen aus frü-heren Veröffentlichungen zitiert wer-den, beschlagnahmen und verbieten.

Seitdem sie an die Macht kam, hat die KPCh in ihren Kampagnen

zur Beseitigung von Konterrevoluti-onären immerzu die gleichen Mittel eingesetzt, bei der „Sozialistischen Transformation von Industrie und Handel“, der Anti-Rechts-Kam-pagne, der Kulturrevolution, dem Tiananmen-Massaker und zuletzt bei der Verfolgung von Falun Gong. Das schändlichste Beispiel ist die Verfolgung der Intellektuellen im Jahre 1957. Die KPCh rief die Intel-lektuellen auf, ihre Meinung über die KPCh zu äußern, aber dann ver-

folgte sie genau diese Personen als „Rechte“, indem sie deren eigene Aussagen als Beweis für ihre Ver-brechen verwendete. Als diese Ver-folgung als geheime Verschwörung kritisiert wurde, entgegnete Mao öffentlich: „Das ist keine geheime Verschwörung, sondern eine offene.“ Fortsetzung folgt.

Den vollständigen Text der Neun Kommentare finden Sie unter: www.epochtimes.de/neun-kommentare

am 18. november 2004 veröffentlich-te die „the epoch times“ erstmals die neun Kommentare über die Kommu-nistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Herkunft, die Geschichte und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Die Veröffentlichung der neun Kommentare hat dazu geführt, dass täglich rund 25.000 Chinesen ihren austritt aus der KPCh, dem Kommunis-tischen Jugendverband und den Jun-gen Pionieren erklären. laut den Par-teisatzungen der KPCh ist ein austritt nur mit einwilligung des Parteikomitees möglich. Die rückverfolgbarkeit des ab-senders auf einer derartigen erklärung würde aber unberechenbare Kon-sequenzen nach sich ziehen, die bis hin zu arbeitslager und Mord gehen könnten. Die Festlandchinesen treten deshalb unter angabe eines Pseu-donyms auf der von der „epoch times“ eigens dafür eingerichteten Web-seite aus. Die großteils per telefon, Fax oder e-Mail erklärten austritte werden von drei „tuidang“ (austritts)-Centern gesammelt und im Internet auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht. Zudem werden in China selbst an verschiedenen orten wie an Bushaltestellen austrittserklärung angebracht oder sogar direkt auf Geldscheine geschrieben.

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Die jüngst in Deutschland ausgebrochene Kommunis-mus-Debatte hat uns zueinem längeren Gespräch mit dem Historiker Profes-sor Konrad löw bewogen. er gilt als experte in der Forschung über Karl Marx, als der er auch in der ZDF-reihe II zu „Karl Marx und der Klassenkampf“ befragt wurde. er ist Verfasser des „rotbuchs über den Kom-munismus“.

TEIL 2

“aus seinen schrif-ten ist klar zu entnehmen, dass nicht der einzel-ne vollwertig sein sollte, sondern dass über der großen Masse die Philosophen thro-nen und dass de-ren Vorstellungen von der großen Masse umzuset-zen sind.”

Prof. Konrad Löw

Chinesische soldaten beim rezitieren der „Mao-Bibel“. Über Generationen hinweg ist die politische Indoktrination eines der wichtigsten Machtinstrumente der Kommunistischen Partei.

haben mit dem Stichtag 4. Feb. 2011, ihre Austrittserklärung auf der Webseite http://quitccp.org veröffentlicht.

88.876.848 Menschen

Page 8: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

Rosemarie Frühauf

Nur zwei Tage nach ihrem 111. Geburtstag („Tosca“ wurde am 14. Januar 1900

uraufgeführt), erlebte Puccinis Oper eine Neuinszenierung in Frankfurt. Andreas Kriegenburg löste Alfred Kirchners alte Tosca ab, die seit 2001 ganze 77 Mal in der Mainmetrople gespielt worden war.

Bühnenbildner Harald Thor baute als Schauplatz einen nüch-ternen Kubus aus Holz und Glas. Jedoch nicht ganz ohne technische Tricks, es gab Hub-Effekte und ein überdimensionales Madonnenbild-nis als Videoprojektion (Bibi Abel). Die minimalistische Andeutung der Kirche klappte am besten. Die Lichtregie Frank Kellers gab sich stylisch, doch unromantisch kühl.

Musik, die süchtig macht Es sollte der Abend des Dirigenten Kirill Petrenko werden. Schon die Anfangsakkorde elektrisierten; fünf Töne, mit denen Puccini die Zuhö-rer in die Grundsituation der Oper wirft: Gewaltherrschaft, Spionage, Polizeiterror. Wir befinden uns in Rom, Sommer 1800. Nach der Ver-treibung von Napoleons proviso-rischer Regierung ist Baron Scarpia als Chef der Geheimpolizei einge-setzt, um pro-napoleonische Kräfte im Kirchenstaat auszumerzen. Ein Künstlerpaar, die Sängerin Floria Tosca und der Maler Mario Ca-varadossi, gerät in die Fänge des Despoten und verliert innerhalb weniger Stunden sein Leben.

Petrenko und das Orchester kos-teten die düsteren Klänge gedehnt aus, ohne sie in Blech und Schlag-werk zu ersticken. Jeder Akkord bekam eine andere Textur und es war sofort klar, dass hier jemand mit dem Wunsch antrat, die Parti-tur von ihrem Schocker-Image zu lösen. Mit Transparenz und kam-mermusikalischer Sensibilität arbei-tete sich Petrenko aus dem Herzen der Tosca-Musik, strömender Melo-diosität, in ihre Grenzbereiche und Abgründe vor. Das Orchester folg-te ihm prägnant, temperamentvoll und farbenprächtig.

Puccini war entschlossen, sein Publikum mit allen Mitteln zu pa-cken, um ihm die Erfahrung von plötzlichem Ausgeliefertsein, Le-bensgefahr und Gewalt mitzutei-len. Plötzliche Stimmungswechsel, von lyrisch, quirlig und süß zu den Schrecken des menschlichen Daseins, waren ihm Mittel zum Zweck. Man muss sich einlassen können auf Puccinis heiligen Ernst; Petrenko und das Orchester konn-ten. Jeglichen Kitschverdacht ließen sie als gleichberechtigte Partner der Sänger weit hinter sich. Und diese gaben alles, um den musikalischen Traum Wirklichkeit werden zu las-sen. Nur die szenische Umsetzung Kriegenburgs bremste ab dem zwei-ten Akt Toscas theatrale Urgewalt.

Ein Fest der Stimmen Das Ensemble aus Mitgliedern der Oper Frankfurt lieferte eine Spitzen-leistung, die durch Homogenität bestach. In Timbre und Gesangs-kultur war die Besetzung perfekt aufeinander abgestimmt und entfal-tete bis in die Nebenrollen vokalen Glanz.

Das begann mit Vuyani Mlinde als Ausbrecher Angelotti in To-desangst und setzte sich mit dem verschrobenen Mesner von Franz

Mayer fort. Einen ersten Höhepunkt bildete Cavaradossis Auftritts arie. Aleksandrs Antonenko gab ein Ver-sprechen von Schmelz und italieni-scher Strahlkraft, das er den ganzen Abend lang halten konnte. Verspielt flirtete er mit Tosca, die Erika Sun-negardh mit leuchtendem Sopran und filigranen Höhen wirklich als die vom Himmel begnadete Sänge-rin verkörperte. Ihre edlen Legati waren zu Petrenkos leichtfüßigem Dirigat der vollendete Puccini-Ge-nuss. Die hysterischen Ausbrüche der Heldin streute sie wohldosiert und hielt die elegante Linie durch bis in die extremsten Momente ihrer Partie.

Beeindruckend die Schlußszene des ersten Aktes. Dank des hochäs-thetischen Kostümbilds von Tanja Hofmann wurde sie zur infernali-schen Prozession in Rostrot, Braun und Pinktönen. Der tadellose Kin-derchor, einstudiert von Michael Clark, wurde begleitet von einem soliden Chor und Extrachor (Lei-tung: Matthias Köhler). Die Cho-reografie der Massen gelang diskret und wirkungsvoll.

Der dunkle Lord Schaurig wird´s, wenn man beginnt,den Bösewicht gut zu finden: Mit Ja-son Howard als Scarpia bekam An-tonenkos Cavaradossi einen Gegen-spieler, der ihn stimmlich noch über-ragte. Im ersten Akt in der Maske der Bescheidenheit ließ Howard das Gewaltpotenzial seiner Figur nur untergründig glühen. Puccini cha-rakterisierte den unberechenbaren Polizeichef mit ständig wechselnden Ausdrucksnuancen. Kaum mach-bar, denkt man, aber Howard, des-sen üppiger Bariton über eine en-orme Breite von Klangfarben ver-fügt, meisterte diese Skrupellosig-keiten faszinierend und mit düsterer Noblesse. Seine „Liebeserklärung“ an Tosca gelang so verführerisch feurig, dass jeder Tenor neidisch werden müsste. Der Verzicht auf die Brutalo-Masche wirkte: Scarpia war eher ein Gambler-Typ, der als cool durchgehen könnte. Wenn er nicht mit Menschenleben spielen würde.

Zweifelhafte Schwammfolter Nachdem Kriegenburg im ersten Akt mit vielen subtilen Details er-zählt hatte, entglitt ihm die Drama-tik, sobald es richtig ernst wurde. Spaß am Foltern hatte nicht nur Scarpia, sondern auch seine Hand-langer Spoletta (Michael McCown) und Sciarrone (Dietrich Volle). Mit einem Schwamm träufelten sie rote Farbe aus einem Eimer auf Cavara-dossi. Dieser wurde als Opfer der eigenen Angst dargestellt. Aber ist ein Mann, der im ersten Akt in den höchsten Tönen schwört „und gelte es mein Leben, ich helfe euch“ so schwach, dass er sich mit einem plumpen psychologischen Trick –sprich Simulation – hereinlegen lässt?

Die im Wortsinn doppelbödi-ge Darstellung (das alles passierte auf einem herabsenkbaren Podi-um) brachte einem die eigentlich erschütternde Szene menschlich nicht näher. Die Darsteller gaben unter Petrenkos rasantem Dirigat ihr Bestes.

Mit dem Instinkt der Rampensau Warum jedoch inszenierte Krie-genburg, eigentlich ein Meister derleisen Töne, manche Stellen so opernhaft, dass es dem Drama die Schubkraft nahm? Oft ließ er seine Sänger im entscheidenden Moment an der Rampe singend ins Publi-kum starren. Im Fall von Toscas Mord an Scarpia unfreiwillig ko-misch: „Jetzt ist er tot!“, schleudert sie ins Publikum, ohne sich auch nur einmal nach ihm umgeschaut zu haben.

Wo Puccinis Heldin nicht ohne Genugtuung beim Gehen feststellt, dass „vor dem da“ ganz Rom zit-terte, kann sich Kriegenburgs Prot-agonistin (wie vom Stockholm-Syn-drom gebannt) scheinbar nicht von ihrem Peiniger trennen. Statt ihm ein Kruzifix auf die Brust zu legen, schenkt sie ihm sogar ihr Halskett-chen. Gänsehaut und Pianissimo-Grusel gab es dazu aus dem Graben.

Ein Alptraum aus Kiefernholz Im dritten Akt fand das Regie-Kon-

zept seinen hölzernen Höhepunkt: Kriegenburgs Kubus zeigte Klau-strophobie statt Einsamkeit und ei-nen Raum, in dem Töten nur noch Routine ist. Das Erschießungskom-mando vertreibt sich die Zeit bis zur nächsten Hinrichtung auf Kiefern-holzkisten. Solch einen Sarg bietet denn auch der Schließer (Zoltán Winkler) Cavaradossi als Schreib-unterlage für seinen Abschiedsbrief an. Ein Soldat wischt gemächlich eine Blutlache vom Boden auf. Gut, dass er damit vor der berühmten Arie fertig ist. „E lucevan le stelle“ wurde von Aleksandrs Antonenko stilvoll und verhalten gesungen. Doch ähnlich seiner Kollegin Tosca, gelang auch ihm das „Außenrum“ seiner Partie spannender als das große Solo.

Der präzise artikulierende Kna-benalt Frederik Callies als Hirte legte sich nicht nur ins Zeug, son-dern in seinem schneeweißen An-zug auch in die Blutpfütze. Stellte er einen Genius des Todes dar? Zuletzt gestaltete sich Toscas Ab-gang schwierig. Als Mörderin ent-deckt, ist sie ausweglos vom Chor umstellt. Aber wohin springen im Holzkubus? Ein Seidenvorhang, der am Ende wie ein Blutstrom herab-rauschte, ließ keinen Zweifel am Tod der Heldin.

Triumph für Petrenko Wirklich gepackt hatte Kriegen-burgs Inszenierung die Zuschauer leider nicht und so blieb der Ap-plaus freundlich, aber reserviert. Die großartigen Nebendarsteller erfuhren relativ wenig Anerken-nung. Publikumslieblinge waren Erika Sunnegardh und Aleksandrs Antonenko; der brillante Jason Ho-ward bekam als Bösewicht Ap-plaus-Abzug. Allein Kirill Petren-ko und dem Orchester schlugen reichliche Bravo-Rufe und einhel-lige Begeisterung entgegen. Wenige Buhs, gemischt mit Anerkennung für das Regieteam, schlossen den musikalisch perfekten Abend ab.

Alle Vorstellungen bis März sind ausverkauft. Der Vorverkauf für die drei „Tosca“-Vorstellungen im Mai und Juni hat begonnen.

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2010 / Nr. 275KULTUR & UNTERHALTUNG8

Petrenkos packender Puccini

Gerechte Strafe: Tosca´s Mord an Bösewicht Scarpia wurde eine der berühmtesten Opern-Szenen (Erika Sunnegardh und Jason Howard).

Weisheiten aus dem alten China

In China gibt es einen Witz, der ein wirklicher Klassiker ist und

seit Generationen weitergegeben wurde:

Ein Vater und sein Sohn ritten auf dem Rücken eines Esels. Plötzlich zeigten die Leute auf der Straße auf sie und sagten: „Dieser Vater und sein Sohn sind wirklich grausam, sie lassen den Esel so hart arbeiten, dass er noch nicht einmal Zeit zum Atmen hat.“ Also stieg der Vater ab. Dann zeigten die Leute wieder auf seinen Sohn und sagten: „Sieh mal, wie respektlos dieser Sohn ist. Er reitet auf dem Esel, während sein Vater zu Fuß gehen muss.“ Also stieg der Sohn vom Esel ab und ließ seinen Vater reiten.

Wieder riefen die Leute: „Schaut, wie gemein der Vater ist, lässt seinen Sohn gehen, während er auf dem Esel reitet.“ Der Vater stieg wieder vom Esel ab und ging mit seinem Sohn. Den Esel führten sie an der Leine hinterher. „Diesmal sollten wir keine Vorwürfe bekommen“, dachte er. Aber kurz danach sagte ein Passant: „Seht, wie dumm Vater und Sohn sind. Sie bevorzugen zu gehen, statt auf dem Esel zu reiten, das ist wirklich dumm.“

Wenn jemand sein Herz nach den buddhistischen Prinzipien richtet, werden seine Worte seine Gutherzigkeit widerspiegeln. Wenn er den Vater und seinen Sohn auf dem Esel reiten sieht, würde er sagen: „Was für ein guter Esel. Er trägt eine schwere Last, ohne sich zu beschweren.“ Wenn beide zu Fuß gehen und ihren Esel an der Leine führen sieht, würde er sagen: „Der Vater und sein Sohn sind sehr gutherzig, sie wollen nicht, dass der Esel müde wird.“

Eine barmherzige Person hat einen barmherzigen Maßstab in ihrem Herzen, um die Dinge positiv zu beurteilen. Sie hat die Kraft, die schönen Seiten der Dinge in der Welt zu erkennen. Eine negative Person hat einen schlechten Maßstab im Herzen. In ihren Augen kann sie nur erkennen, diese barmherzigen Menschen seien „Opfer“ ihrer eigenen Selbstlosigkeit.

Der Maßstab im Herzen

Ab 2013 wird er GMD der Bayerischen Staatsoper und Bayreuths nächs-ter „Ring“-Dirigent sein: An der Oper Frankfurt verhalf Kirill Petrenko schon mal der neuen „Tosca“ zum gefeierten Start.

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Page 9: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

Anke Wang

Über den Holocaust macht man keine Witze!“ empört sich so mancher beim deut-

schen Reiz-Thema Nummer Eins. Das Trauma, dass das deutsche und jüdische Volk schicksalhaft verbin-det, gehört laut politically correct-ness an ausgewählten Daten mit bleierner Betroffenheit behandelt und danach wieder in die Vitrine der unantastbaren Themen gestellt.

Der Fall ist ernstReicht einmal im Jahr Gedenken zur Reichspogromnacht aus, um echtes Bewusstsein für Zivilcou-rage, Polit-Terror und Menschen-rechte wachzuhalten? Hitler als Inkarnation des Bösen schlechthin lässt manchen Deutschen gemüt-lich vergessen, welch grausame Regime und deren Anführer heute unter verschiedenen Vorwänden Menschen terrorisieren und welche Verantwortung wir Mitmenschen haben.

Bigotte Bequemlichkeit dieser Art wird von Komiker und Enter-tainer Oliver Polak bewusst ge-stört. Indem er mit Reizwörtern wie „Holocaust“ betont flapsig umgeht, macht er kuschlige Le-

thargie unmöglich. Das passt nicht jedem, muss es aber auch nicht. Getreu dem Motto „Wenn das La-chen im Halse stecken bleibt, hat man länger etwas davon“ bricht Polak Tabus. Darf er das oder sollte ihn die Humorpolizei verhaften? Die Frage nach der political cor-rectness erübrigt sich, denn es liegt in der Natur der Sache, dass Humor provokant ist und gerade bei Reizthemen zeigt, dass diese noch emotionaler Verarbeitung bedürfen.

Wie hätten Sie ihr Opfer denn gern?Wenn sich eine Person der Ka-tegorie „Opfer“ nicht so verhält, wie man es von ihr erwartet, ist die Empörung groß und die Sym-pathiewerte gehen fix gegen Null. Diese Erfahrung musste Polak oft machen, Marke: „Wie kann er als Jude nur Witze darüber machen?“. Ein sehr großes Thema für ihn ist jüdisch sein in Deutschland, alltäg-liche Irritationen, die ihm begegnen. „Das ist ein Thema, weil sich das mein Leben lang natürlich ange-staut hatte und wo ich mir dachte, o.k., ich mache eine Show daraus. Und das ist jetzt die Show. Natür-lich geht es in dieser Show auch um andere Sachen, um Pappenburg, oder um Pantomimen, Straßenhüt-

chen-Spieler, die einen belästigen. Aber das deutsch-jüdische Verhält-nis steht sehr im Vordergrund und dazu gehört nun mal auch die Ge-schichte.“ Wer einen Abend voller Betroffenheit oder politisches Ka-barett erwartet sei gewarnt, denn er bekommt statt dessen Circus mit Clown, Luftballons und Konfetti. Polak lässt Klischees wie böse deut-sche Schäferhunde durch seinen Reifen springen und nimmt sich auch selbst auf die Schippe. Spä-testens beim Lied „Lasst uns alle

Juden sein“ wird klar, der Mann tritt an als Entertainer.

Seine viel verwendete Fäkalspra-che und grenzwertigen Scherze sind nichts für zarte Gemüter, trotzdem findet man zwischen den Zeilen mehr als plakative Comedy. Oliver Polak regt auf − und zum Nachden-ken an. Der Komiker und Autor hat übrigens eine Bitte: „Lesen Sie dieses Buch nicht aus schlechtem Gewissen oder politischer Korrektheit. Kaufen Sie sich für diesen Zweck lieber ein zweites Exemplar.“

Man muss sich das so vor-stellen: Eines Tages, Ende 2008, ruft Annette Humpe

bei Max Raabe an. Die beiden ken-nen sich damals noch gar nicht lan-ge, ein paar Monate. Annette sagt, ihr sei kürzlich eine Songzeile ein-gefallen, eine gute Songzeile, so gut, und gleichzeitig so wahr, also, man wundert sich, dass noch keiner da-rauf gekommen ist. Die Zeile heißt: „Küssen kann man nicht alleine“. Das klinge doch wie ein Chansonti-tel aus den Zwanzigern. Das klinge doch wie – Max Raabe!

Erstmals ausschließlich EigenkompositionenJetzt gibt es also dieses Album. An-nette Humpe hat es produziert, Max Raabe und Annette haben zusam-men die Songs geschrieben. Seit 25 Jahren macht Max Raabe Musik und er hat durchaus schon einige Lieder selbst komponiert, zum Beispiel den großen Erfolg „Kein Schwein ruft mich an“, aber noch nie eine ganze Platte. Es ist eine Premiere.

Die Zusammenarbeit dieser drei Künstler − Christoph Israel, Arrangeur unter anderem des Pa-last Orchesters und langjähriger Pianist von Max Raabe, ist der dritte – lag irgendwie in der Luft. Annette Humpe ist mit „Ideal“ be-rühmt geworden, der Erfolgsgruppe der „Neuen deutschen Welle“. Mit „Ich + Ich“ wurde sie sozusagen ein zweites Mal berühmt. Sie hat als Produzentin unter anderem mit DÖF, Rio Reiser und Udo Linden-berg Erfahrungen gesammelt. Wenn jemand auf Deutsch singt und einen unverwechselbaren Stil besitzt, dann ist das eindeutig ein Fall für Annette Humpe. Mit Max Raabe verbindet sie der gemeinsame Sinn für Ironie, für fein dosierte Zwischentöne und eine Weltsicht, die man vielleicht „heitere Melancholie“ nennen könnte. Vielleicht könnte man die-se Weltsicht aber auch völlig anders nennen.

Lieder zwischen Witz und WehmutDas Album enthält zwölf Titel. Die meisten davon handeln von der Lie-

be und erzählen eine kleine nette Ge-schichte. Darunter ist das, mit hoher Wahrscheinlichkeit, erste deutsche Liebeslied, in dem, außer Leiden-schaft, ein Papst, Günter Grass, der Eisbär Knut und Günther Jauch vor-kommen. Auch ICE-Schaffnerinnen, deren erotische Ausstrahlung den Fahrgast so sehr überwältigt, dass er ärztlicher Hilfe bedarf, gehören nicht unbedingt zu den Klischees der Liebeslyrik.

Wenn Max Raabe einen Geheim-agenten auftreten lässt, dann ist dies natürlich kein lässiger Verführer wie James Bond, sondern ein schüch-

terner Mensch, der ganz in seinem Beruf aufgeht. Es sind Lieder, die auf dem schmalen Grat zwischen Witz und Wehmut balancieren. Sie amüsieren und schmeicheln dem Ohr und enthalten trotzdem eine Ahnung davon, wie sehr die Liebe weh tut, wenn sie in Abwesenheit jener zweiten Person stattfindet, die, wie man ganz trocken feststel-len muss, zum Küssen zwingend erforderlich ist.

Trotz höchster Kreativität und Schönheit in den Kompositionen, ist es doch ein Wehmutstropfen, dass die Musik nicht mit dem Pa-lastorchester eingespielt wurde und mit teilweise seichten synthetischen Klängen auskommen muss. Raabes charmanter Bariton in Kombination mit dem Palastorchestersound sind eben ein unverwechselbares Mar-kenzeichen und einfach schön. Das Album erscheint als Jewel Case, in einer aufwendigen Deluxe Edition einschließlich exklusivem Bonusma-terial und am 13. Februar wird in Hamburg mit „Küssen kann man nicht alleine“ Deutschland-Premi-ere gefeiert. Eine Tournee durch Deutschland, Europa, Asien und die USA schließt sich bis 2012 an. Zum großen Heimspiel in Berlin werden Max Raabe & Palast Orchester am 20. August 2011 in der Waldbühne auftreten. Der Kartenvorverkauf hat begonnen. (red)

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2010 / Nr. 275 9KULTUR & UNTERHALTUNG

Kreativ und schön: Max Raabe ab Februar mit neuem Album auf großer Deutschlandtournee.

Komik kontrovers

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Raabes Premiere: Die neue Platte mit ausschließlich selbst komponier-ten Liedern.

„Küssen kann man nicht alleine“

Vom Idol zum besseren Menschen

„Für Deutschland vielleicht wichtiger als die Autobahn“

Stermann & Grissemann, deutsch-österreichisches Satiriker-Duo über Polak

Veronika Müller

Ja, ich glaube, dass der Mensch seit seiner Entwicklung immer an Idole geglaubt oder sich

immer Idole geschaffen hat. Der Mensch braucht etwas Greifbares und ist auch greifend veranlagt. Wir verstehen einfach das, was man anfassen kann, und dazu ge-hören auch kleine Figuren, die die „Götterwelt“ symbolisieren“, sagt Dr. Frank Hildebrandt (33), klas-sisch ausgebildeter Archäologe, der zugibt, kein spiritueller, aber ein gläubiger Mensch zu sein.

Seine Ausstellung, „Götter, Götzen und Idole“, die vom 28. Januar bis zum 30. April 2011 im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zu sehen ist, wurde in Zusammenarbeit mit dem Win-ckelmann-Museum Stendal, ins Leben gerufen. Sie zeigt Figuren aus ungefähr zehn Jahrtausenden in unterschiedlichsten Materialien wie Ton, Stein, Marmor, Alabaster, Bronze und Edelsteinen. Diese Ido-le – wie sie in der wissenschaftli-chen Sprache bezeichnet werden –,stammen aus Gebieten wie dem Vorderen Orient, Ägypten, dem Jemen, Griechenland, Italien und Norddeutschland. Die meist sti-lisierten und abstrakten Figuren stellen Götter, Menschen oder Tiere dar. Reduziert auf wenige charak-teristische Eigenheiten sollen sie

für wichtige Lebensabschnitte der frühen Menschen gedient haben. Nach der Wiederentdeckung der antiken Kunst in der Renaissance erwachte auch erst das wissen-schaftliche Interesse an den ge-heimnisvollen Götterfiguren und Idolen. Was erzählen die Figuren über das Leben und das Weltbild der Menschen in antiken Kulturen, über die Urformen von Kult und Religion und über das Bestreben der Menschen, Ideen und Wün-schen eine Gestalt zu geben? Über die Gründe für ihre Entstehung und ihre Bedeutung und Funktion im kultischen Brauchtum rätseln Wissenschaftler noch heute.

Für zahlreiche Künstler der Mo-derne, wie etwa Pablo Picasso und Amedeo Modigliani, stellten sie eine wichtige Inspiration dar und waren Anlass für ihre Ansätze in der Kunst.

Wer also ein Fan der Renais-sance ist und sein Idol eher im David von Michelangelo sieht, als in einem Brettidol aus dem dritten Jahrtausend vor Chris-tus, der wird von dieser Aus-stellung enttäuscht sein. Doch wer Grenzen durchbrechen möchte und herausfinden will, ob die Menschen, die vor vielen Jahrtausenden lebten, mit uns heute lebenden Exemplaren etwas gemeinsam haben, ist hier genau richtig. „Denn viele Grenzen, die wir heute vermeintlich zu haben glauben, existieren nicht. Uns allen sind viele Ideen, Ansätze und Ge-

danken gemeinsam – und das soll-te doch, auch wenn es verwegen klingt, der Ausgangspunkt für eine bessere Welt sein. Die ganzen Kon-flikte, die wir heute haben, sind doch behebbar vor dem Hinter-grund, dass wir so viel gemeinsam haben. Wir schauen immer nur auf die Unterschiede, aber nicht auf die Gemeinsamkeiten“, so der Wunsch für die Wirksamkeit der Ausstel-lung von Dr. Frank Hildebrandt, Leiter der Antikensammlung.

schaftliche Interesse an den ge-heimnisvollen Götterfiguren und Idolen. Was erzählen die Figuren über das Leben und das Weltbild der Menschen in antiken Kulturen, über die Urformen von Kult und Religion und über das Bestreben der Menschen, Ideen und Wün-schen eine Gestalt zu geben? Über die Gründe für ihre Entstehung und ihre Bedeutung und Funktion im kultischen Brauchtum rätseln Wissenschaftler noch heute.

Für zahlreiche Künstler der Mo-derne, wie etwa Pablo Picasso und Amedeo Modigliani, stellten sie eine wichtige Inspiration dar und waren Anlass für ihre Ansätze in der Kunst.

Wer also ein Fan der Renais-sance ist und sein Idol eher im David von Michelangelo sieht, als in einem Brettidol aus dem dritten Jahrtausend vor Chris-tus, der wird von dieser Aus-stellung enttäuscht sein. Doch wer Grenzen durchbrechen möchte und herausfinden will, ob die Menschen, die vor vielen Jahrtausenden lebten, mit uns heute lebenden Exemplaren etwas gemeinsam haben, ist hier genau richtig. „Denn viele Grenzen, die wir heute vermeintlich zu haben glauben, existieren nicht. Uns allen sind viele Ideen, Ansätze und Ge-

doch behebbar vor dem Hinter-grund, dass wir so viel gemeinsam haben. Wir schauen immer nur auf die Unterschiede, aber nicht auf die Gemeinsamkeiten“, so der Wunsch für die Wirksamkeit der Ausstel-lung von Dr. Frank Hildebrandt, Leiter der Antikensammlung.

Uschebtis wurden mit in das Grab gelegt,

konnten aber auch an heiligen Orten deponiert

werden, wodurch der Verstorbene oder

eine Person symbolisch an diesem Ort anwesend

sein konnte.

Eine Sonderausstellung mit Objekten über die Menschenbilder der frühen Hochkulturen: Seit Jahrtausenden sucht der Mensch nach dem Sinn seines Lebens – manchmal genügt es schon andere zu verste-hen, um ein bisschen an der Verbesserung der Welt mitzuwirken.

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Frei nach dem Motto „Golda meir, so ich Dir“ bricht der deutsch-jüdi-sche Autor, Komiker und Entertainer Oliver Polak Tabus wie andere das Brot. Als Kind der einzi-gen jüdischen Familie in der niedersächsischen Stadt Papenburg auf-gewachsen, sind für ihn seine Kindheit und Jugend als Jude ein unerschöpfl icher Quell von Scherzen. Das erste Buch des Wahl-Berliners „Ich darf das, ich bin Jude“ wurde zum Best-seller, seine Show „Jud Süß Sauer“ ist jetzt auf CD erschienen.

„Wenn euch meine Show gefällt, empfehlt sie unbedingt weiter. Nicht dass hinterher wieder jemand sagt: Ich habe von nichts gewusst!“

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Detlef Kossakowski

Am 13. Januar 2011 wurde wegen der raschen Ände-rung der magnetischen

Nordrichtung die Beschriftung an den Rollbahnen des Flughafens in Tampa, Florida, korrigiert. Auch der nördlich von London gele-gene Flugplatz Stansted ließ im Sommer 2009 die Beschriftung der Start- und Landebahnen ändern – weniger bekannt dürften dieselben Maßnahmen am Sylter Flughafen im Jahr 2006 sein.

So, wie das gesamte Erdma-gnetfeld ständig Veränderungen unterworfen ist, ändert sich auch die Lage der magnetischen Pole. Gegenwärtig ist die Lage des süd-lichen Magnetpols vor der Küste der Antarktis gegenüber von Aus-tralien (Kangaroo Island) zwar noch stabil, aber der arktische Magnetpol verschob sich inner-halb der letzten 200 Jahre um 1.100 Kilometer. Mit einer Geschwin-digkeit von ca. 50 Kilometern pro Jahr wandert er derzeit von Kanada in Richtung Russland und würde theoretisch im Jahr 2050 Sibirien erreichen. Gleichzeitig mit der beschleunigten Verschie-bung des magnetischen Nordpols ist eine Abnahme der Stärke des gesamten Magnetfeldes zu ver-zeichnen; in den letzten 150 Jah-ren nahm sie um ca. zehn Prozent ab.

Eine Umpolung des Erdmagnetfeldes steht bevorIn der Geowissenschaft ist man sich einig, dass die beiden erwähn- ten Fakten auf eine anstehende Polumkehr hindeuten.

Seit 730.000 Jahren haben der nördliche und südliche Pol des Erdmagnetfeldes ihre Position inne. Eine Polumkehr ist, wie Wissenschaftler festgestellt haben, überfällig; solche Ereignisse haben in den letzten 400 Millionen Jah-ren im Durchschnitt alle 250.000 Jahre stattgefunden. Das kann man an den Schweißnähten der Ozeanrücken feststellen, wo der erstarrenden Lava die damalige Magnetfeldrichtung aufgeprägt wurde.

Ein Merkmal einer Polumkehr ist, dass der Hauptanteil des Magnetfeldes – der einem Stab-magneten ähnlich ist – vollständig verschwindet. Bei diesem Pro-zess würde die Erde auch ihren

„magnetischen Schutzschirm“ ver-lieren, der verhindert, dass Pro-tonen und Elektronen, die von der Sonne mit einer Geschwindigkeit von mehreren hundert Kilometern pro Sekunde ausgesendet werden, bis zur Erde vordringen.

Bei einem existierenden Magnet- feld werden diese geladenen Teil-chen gezwungen, sich senkrecht zu den Magnetfeldlinien zu bewe-gen, wodurch sie zu den Polarregi-onen geleitet werden. Dort machen sie sich bei großen Sonnenstürmen durch Polarlichter bemerkbar.

Keine Panik! – Das Magnetfeld des Sonnenwindes umfängt und schützt die ErdeHorrorszenarien von einer Erde ohne Magnetfeld, die dem Sonnen-wind schutzlos ausgeliefert wäre und im Chaos aus verbrannten Menschen, Stromnetzhavarien und Computerausfällen versinkt, wären somit denkbar. Vor allem wird angenommen, dass eine Ände-rung der Polarität sich über Jahr-hunderte oder sogar Jahrtausende erstreckt. Infolgedessen wäre die Erde einem langandauernden Teil-chen-Bombardement ausgeliefert, was in der Geschichte jedes Mal ein Massensterben verursacht haben

müsste. Die Geologen haben aber nie Spuren eines Massensterbens aus Zeiten, in denen eine Polum-kehr der Erde stattfand, feststellen können. Auch war die Suche nach Mutationen in der Tier- und Pflan-zenwelt und nach erhöhter Radio-aktivität in Ablagerungen erfolglos.

Diese Tatsache kann die Wissen-schaft aufgrund von Forschungser-gebnissen über die Venus, die kein eigenes Magnetfeld hat, erklären. Durch den Aufprall des Sonnen-windes auf ihre Atmosphäre wird ein magnetischer Schutzschirm auf-gebaut. Dasselbe bestätigten auch Computerberechnungen für die Erde. Ein solches Magnetfeld würde sich auf der Tagseite innerhalb von nur einer Stunde in 350 Kilometern Höhe in der Atmosphäre aufbauen. Also selbst bei totalem Ausfall des terrestrischen Magnetfeldes wäre die Erde dem Sonnenwind wegen ihrer vom Schwerefeld gehal-tenen Atmosphä re nicht schutzlos ausgeliefert.

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275 Wissen10

Auch Landebahnmar-kierungen müssen wegen Verschiebung des magnetischen nord-pols geändert werden

stephanie Lam

In einer vor Kurzem veröffentli-chten Studie der Geologischen Gesellschaft im Journal „GSA

Today“ war zu lesen, dass Wissen-schaftler im Death Valley Proka-ryoten entdeckt haben, von denen angenommen wird, dass sie noch am Leben waren, als sie vor 34.000 Jahren in Salzkristalle eingeschlos-sen wurden.

„In den Salzkristallen waren die Organismen permanent wie in kleinen Zeitkapseln eingeschlos-sen“, erklärte Tim Lowenstein, Professor an der geologischen Fakultät der Universität Bing-hamton in einem Interview mit

„OurAmazingPlanet“. Brian Schubert von der hawai-

ianischen Universität in Manoa, der die äonenalten Organismen entdeckte, betonte gegenüber der Web-Seite: „Das war tatsächlich eine riesige Überraschung für mich! Sie leben, aber sie benut-zen keinerlei Energie, um herum-zuschwimmen, sie reproduzieren sich auch nicht“, führte Schubert

weiter aus. „Sie machen überhaupt nichts, außer sich selbst am Leben zu erhalten.“

„Mikroben leben unterhalb der Erdoberfläche, zum Beispiel in den Sedimenten von Ozeanböden oder der Kontinental- und Ozeankruste in Tiefen bis zu drei Kilometern“, war im Forschungsbericht zu lesen.

„Die Prokaryoten (einzellige Organismen ohne Zellkern und andere membrangebundene spezi-alisierte Strukturen) sind in diesem unterirdischen Wasser-Lebens-raum in Sedimentporen und Fel-senrissen zu finden.“

Laut diesem Bericht wurden auch in Gletschern Organismen gefunden, die bis zu acht Millio-nen Jahre alt waren.

„Insgesamt haben diese Entde-ckungen den Bereich der Biosphäre auf die Erdkruste ausgeweitet und gleichzeitig Hoffnungen geweckt, Leben unterhalb der Oberfläche von anderen Planeten, Monden und Asteroiden unseres Sonnen-systems zu finden, auf denen die derzeitigen Oberflächen-Bedin-gungen sehr unwirtlich sind,“ steht im Bericht.

Die Forscher Drs. Tim Lowen-stein und Michael Timofeeff von der Universität Binghamton sowie Dr. Brian Schubert von der Univer-sität in Manoa (Hawaii) – der zur Zeit der Studie an der Universität Binghamton arbeitete – waren in der Lage, die Organismen unter

Laborbedingungen zum Wachs-tum anzuregen.

„Diese Organismen mit Namen ‚Archaea‘ gehören zu einem der zwei prokaryotischen Bereiche; der andere Bereich umfasst die Bakterien“, berichtete Lowenstein der Epoch Times.

„Wir waren die erste Gruppe, die das Innere des Salzkristalls betrachtete, bevor wir versuchten, daraus Mikroben zu züchten“, fügte Timofeeff hinzu.

„Neben ihnen ist noch eine Algen-art mit dem Namen Dunaliella

eingeschlossen, die die Nahrung zum Überleben der Archaea pro- duziert – den Zuckeralkohol Gly-zerin“, berichtete Lowenstein bei seiner Erklärung, warum die Orga- nismen so lange überleben konnten.  Es kann jedoch kein Licht – notwendig für die Ernährung der Algen – in die Kristalle ein-dringen, weshalb die Algen nicht überlebten und die Archaea seit dem Moment, in dem sie einge-schlossen wurden, mit dem vor-handenen Glyzerin auskommen mussten. Da sich die Archaea in

einem isolierten System befanden, war die Reproduktion schwierig, was die Forscher vermuten lässt, dass die Organismen, die sie leben-dig vorfanden, dieselben sind, die vor 34.000 Jahren im Kristall einge-schlossen wurden (und nicht deren Nachkommen).

„Sie können sich reproduzieren, aber ab einem bestimmten Zeit-punkt werden sie alle Ressourcen verbraucht haben und die Lebens-bedingungen werden kritisch“, sagt Timofeeff.

Verglichen mit ihren moder-nen Artgenossen sind diese uralten Organismen runder und schmaler.

„Wir glauben, das ist ein Beweis dafür, dass sich die Zellen in eine Art Überlebenzustand ohne Nah-rungsaufnahme versetzt haben und dadurch kleiner wurden“, sagte Timofeeff. „Wenn die Bedin-gungen zum Leben ungünstig wer-den, können manche Mikroben in solch einen Fastenzustand überge-hen und sich verkleinern.

Neben dem Fund der 34.000 Jahre alten Mikroben wurden auch Mikroben in Salzkristallen entdeckt, die vor 63.000 Jahren gebildet wurden. Aber die For-scher waren sich nicht sicher, ob die eingeschlossenen Organismen noch leben.

„Die einzige Methode, mit der wir hundertprozentig feststellen können, ob beobachtete Mikro-ben innerhalb eines flüssigen

Einschlusses lebendig sind, ist, ihnen günstige Wachstumsbedin-gungen anzubieten und zu sehen, was passiert“, so Timofeeff.

„Es gibt viele Gründe, warum Mikroben, die sich in Einschlüssen befinden, nicht wachsen. Die Fak-toren für die Fähigkeit zu überle-ben, kennt man nicht so gut. Was wir wissen ist, dass sie genügend Glyzerin haben sollten, um es zu schaffen.“

Die Forscher bemerkten außer-dem, dass in einer früheren Stu-die behauptet wurde, man hätte Bakterien gefunden, die in Kristal-len aus dem Perm (der Zeitraum vor 299 bis 251 Millionen Jahren) überlebt haben sollen. Aber diese Studie ist kontrovers, da manche glauben, die Bakterien seien erst im Labor in das Kristall gelangt.

„Obwohl wir beginnen, die Gat-tung der Mikroorganismen inner-halb neuer und sehr alter flüssiger Einschlüsse zu verstehen, muss noch vieles darüber erforscht wer-den, wie sie überleben“, schreiben die Forscher in der Zusammenfas-sung ihres Berichtes.

„Dieses Wissen wird für die wei-tere Erforschung des Lebens – in den Tiefen der Erde und überall im Sonnensystem, wo es Materialien geben könnte, die Mikroorganis-men beherbergen, die Millionen und sogar Milliarden Jahre alt sein könnten – von eminenter Bedeu-tung sein.“

Uralte Lebewesen in Salzkristallen entdeckt

Keine Angst vor der sonnen-strahlung: Trotz des fehlenden Magnetfelds wird hoch oben in der Atmo-sphäre eine magnetische schutzschicht aufgebaut.

Polumkehr des Erdmagnetfelds erwartet

iErklärung Erdmagnetfeldin einem äußerst komple-xen Prozess, der erst in den neunzigerjahren von Geowis-senschaftlern auf Großrech-nern nachgestellt werden konnte, werden die von der sonne kommenden Mag-netfeldlinien im leitfähigen flüssigen äußeren erdkern wie Gummibänder von lo-ckenwicklerähnlichen strö-mungsstrukturen verdreht und gleichzeitig gestreckt. Die streckung der Magnet-feldlinien, welche ihre energie aus der Rotation der erde und dem Wärmetransport aus dem erdinneren bezieht, bedeutet eine lokale Ver-stärkung des Magnetfeldes. Durch einen weiteren Mecha-nismus werden Magnetfeldli-nien ausgelöscht und wieder verknüpft, wodurch ein dem erdkörper eigenes, über ihn hinausgehendes Magnetfeld erst entstehen kann.

34.000 Jahre alte lebende Organismen in salzkristallen entdeckt

Uraltes Leben:

ein Blick durch das Mikroskop mit starker Ver-größerung zeigt die relativ gro-ßen Algen (weiße Pfeile) und die kleineren Proka-ryoten (schwarze Pfeile).

Links: Was passiert, wenn das Magnetfeld der erde, unser schutzschirm von der sonnenstrahlung, wegfällt. sind wir ihr schutzlos ausgeliefert?

Rechts: Zwar wird ein Kompass nur bei sehr alten Maschinen oder im äußersten notfall benutzt, aber die start- bzw. Lande-bahnbeschriftungen müssen korrekt die Himmelsrichtung relativ zum magnetischen nordpol angeben.

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Page 11: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

Leonardo Vintiñi

Seismische Geräte, Apparate zur Reinigung des Umfeldes und eine Technik, die in der

Lage ist, die molekulare Struktur von Organismen umzuwandeln: Betritt man die Welt des Pier Luigi Ighina, begegnet man einer Wissen-schaft, die kaum Verbreitung fand und in der Mystik und Wirklichkeit auf eine Art und Weise miteinander verwoben sind, die sowohl bezau-bernd als auch zermürbend ist.

Es ist unmöglich, über diesen ungewöhnlichen Erfinder zu spre-chen, ohne seinen Lehrer und Kol-legen, den gefeierten Guglielmo Marconi, zu nennen, bekannt gewor-den durch die Entwicklung des Radios, aber auch durch viele an-dere kuriose Innovationen. Ighina arbeitete mit Marconi bis zu des-sen Tod im Jahr 1937 zusammen und trat später als „Eingeweihter“ das wissenschaftliche Erbe seines Lehrers an und setzte dessen Stu-dien fort.

Obwohl Ighina niemals etwas erfand, das so bekannt wurde wie das Radio, brachte sein Talent Maschinen mit weitaus erstaunli-cheren Fähigkeiten hervor, die sich kaum jemand vorstellen konnte. Es ist sogar schwer vorstellbar, dass derartige Dinge überhaupt mög-lich sind.

Magnetische MagieSeine Studien der magnetischen Felder brachten Ighina im Laufe sei-nes Lebens eine Vielzahl von Erfin-dungen ein, die auf Vibrationen von Atomen basierten (genauer auf der Variation der Frequenzen der nukle-aren magnetischen Vibration von spezifischer organischer Materie und ihrer typischen Frequenz). Außerdem arbeitete er mit der Inter-aktion von Magnetfeldern zwischen der Sonne und der Erde und ver-wendete deren Energie mit Hilfe von Resonatoren nutzbringend zur Regeneration kranker Zellen. Mit dieser Energie ist es laut Ighina möglich, alle Krankheiten zu hei-len, Metalle in bestimmter Entfer-nung zu schmelzen, Elektrizität zu produzieren, Strahlungen zu neu-tralisieren, unterirdisches Öl und Wasser zu finden, landwirtschaft-liche Erträge zu steigern und vieles mehr.

Zu Ighinas zahlreichen Erfin-dungen, die diese Energieform nutzten, zählt ein auch Bett mit passivem Resonator, ein Erdbeben-Neutralisierer und ein seltsames Gerät mit dem Namen „Elios“, das Nahrung auf atomarer Ebene inner-halb seines Wirkungsbereiches (sogar bei radioaktiver Belastung) reinigen kann.

Aber vielleicht hat keine die-ser faszinierenden Entwicklungen ihm so viel Freude bereitet, wie sein magnetischer Wolkenbrecher. Er war entzückt von dessen Fähig-keit, an wolkigen Tagen neugierige Zuschauer zum Staunen zu bringen.

1998 besuchte der internatio-nal bekannte Journalist Maurizio Costanzo Ighina wegen eines Inter-views und sah einen seltsamen Pro-peller, der sich in der Nähe seines Hauses in Imola, Italien, drehte. Costanzo beschreibt, wie sich in den Wolken langsam ein Loch bildete

und innerhalb von Minuten sich die Wolkendecke über dem Propeller der Länge nach spaltete. Bei einem anderen Interview gestand Ighina ein, dass das „Klatschen und die Bravorufe“ von Kindern, die der magischen Öffnung der Wolken-decke zusahen, die größte Genug-tuung in seinem ganzen Leben war.

Jener Wolkenbrecher – der mit Wilhelm Reichs Cloudbuster ver-glichen werden kann – war sicher eine großartige Leistung. Den-noch scheint die Krone von Ighi-nas Entdeckungen etwas zu sein, das die Wissenschaft niemals zuvor in Betracht gezogen hatte – ein unscheinbarer aber fundamentaler Partikel, den er „das magnetische Atom“ nannte.

Von Aprikosen zu ÄpfelnÜber vier Jahre seiner Forschungs-tätigkeit investierte Ighina alle seine Kräfte in die Klassifizierung der nuklearen magnetischen Vibrati-onen von Atomen verschiedener Materie, die er in der Natur vorfand. Während er das Ausmaß, mit dem diese kleinen Partikel Licht absor-bieren, beobachtete, kam Ighina zu der Überzeugung, dass den Wis-senschaftlern ein großer Fehler bei der Konzeption der fundamentalen Struktur von Atomen unterlaufen war. Er beteuerte, dass es unmög-lich sei, einen Partikel, der sich fort-während in Bewegung befindet, zu studieren, ohne ein falsches Ergeb-nis zu erhalten.

Daher erfand Ighina einen Me-chanismus, mit dessen Hilfe er jedes gewünschte Atom isolieren konnte. Die Atomfalle bestand aus mehre-ren Schichten von Materialien mit abnehmender Absorptionsrate. Wäh-rend dieser Untersuchungen (für die er ein Mikroskop nach eige-nen Plänen mit 1,6-milliarden-facher Vergrößerung entwickelte), entdeckte Ighina das magnetische Atom – einen extrem energiereichen Partikel – der überall in der orga-nischen Materie vorkommt.

Nach 40 Jahren anstrengender Arbeit im Labor erkundete Ighina die grundlegendste Eigenschaft der

Materie – Atome oszillieren nicht, sondern pulsieren. Diese Offen-barung führte zu einer seiner eher kuriosen, brillanten Erfindungen –dem magnetischen Feldoszillator. Der Wissenschaftler fand heraus, dass eine Änderung der Vibration einer Gruppe von Partikeln zur Umwandlung des Materials selbst führt.

Was darauf folgte, war eine Reihe phantastischer Experimente, bei denen der Feldoszillator eine wesentliche Rolle spielte. Bei einer Gelegenheit baute Ighina seinen Apparat vor einem Aprikosenbaum auf. Er änderte die atomare Vibra-tion so, dass sie langsam den Wert eines Apfelbaums annahm (Beide Werte hatte er vorher bei Experi-menten bestimmen können). Nach 16 Tagen stellte er fest, dass der Aprikosenbaum vollständig zu einem Apfelbaum mutiert war.

Nach diesem Experiment ris-kierte Ighina, seine Erfindung auf Tiere auszuweiten. Er änderte den Vibrationszustand eines Ratten-schwanzes und wandelte ihn inner-halb von vier Tagen in den Schwanz einer Katze um. Obwohl die Ratte nach dieser Behandlung starb, war dies die Grundlage für ein weiteres noch aufschlussreicheres Experi-ment: Nachdem er durch Unter-suchungen die Vibrationen des gesunden Knochens eines Hasen bestimmt hatte, behandelte er die Atome der gebrochenen Läufe eines anderen Hasen und heilte diese in Rekordzeit.

So stellte Ighina fest, dass die Heilung kranker Zellen jeglicher Art (einschließlich Krebszellen) ein-fach durch eine Änderung ihres Vibrationsindexes, sofern dieser korrekt berechnet wird, möglich ist.

Kurz gesagt, hatte Ighina eine Maschine entwickelt, die Wunder bewirken konnte. Er wurde jedoch trotz seiner langen Liste von Erfin-dungen und der mystischen Anek-doten in den akademischen Kreisen nie als wirklicher Wissenschaftler anerkannt. Vielmehr wurde er für seine kühne Arbeit ignoriert oder belächelt.

Aber einige seiner Kollegenerkannten sein Genie. „Der Um-stand, dass an etwas nicht geglaubt wird, entsteht durch die Tatsache, dass es nicht die nötigen Hilfs-mittel gibt, um es zu verstehen“, bemerkte einmal Guiliano Prepa-rata und verteidigte dadurch Ighi-nas Arbeit.

Obwohl Ighinas Erfindungen keine Anerkennung in der wis-senschaftlichen Welt fanden, wür-digten ihn befreundete Wissen-schaftler als großen Pionier undbezeichneten sein Werk als Bei-trag zum italienischen Erbe. Heutegibt es nicht nur Stiftun gen, Stra-ßen und Konferenzen, die seinenNamen ehren, auch das Interessean seinem Gesamtwerk ist größer geworden.

Ighina verließ diese Welt am 8. Januar 2004 und nahm sein bedeutendes, aber leider missver-standenes Vermächtnis mit sich,

ein Vermächtnis, in dem Wissen-schaft und Magie miteinander zu verschmelzen scheinen. Er hinter-ließ eine Fülle mysteriöser Ideen und unverständlicher Artefakte, die sicher die Grundlage für wei-tere Forschungen in der Zukunft bilden werden.

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275 11WISSEN

Piere Luigi Ighina – Genie und Erfi nderDer weithin unbekannte Forscher scheint tiefer in die Materie eingedrungen zu sein als alle heutigen Wissenschaftler. Seine Erkenntnisse könnten für das Leben auf diesem Planeten von fundamen-taler Bedeutung sein.

Das Klatschen und die Bravo-rufe der Kin-der, die der magischen Öffnung der Wolkende-cke zusahen, waren die größte Genug-tuung in seinem ganzen Leben.

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WOLKENBRECHER: Der Journalist Maurizio Constanzo beschreibt, was er bei seinem Besuch bei Ighina beobachtete. Nach dem Einschalten von Ighinas Apparatur bildete sich langsam in den Wolken ein Loch. Innerhalb von wenigen Minuten spaltete sich die Wolkendecke der Länge nach und gab den Blick auf den blauen Himmel frei.

Aus Aprikose wird Apfel:

Wie Magie oder Zauberei scheinen viele Experimente Ighinas weit über den heutigen Kenntnistand der Wissenschaft hinauszugehen. Bei einem Versuch konnte er einen Aprikosenbaum in einen Apfelbaum transformieren. Er meintem er wäre der heuti-gen Wissenschaft um 30 Jahre voraus gewesen.

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Xenoglossie: Beweis für vergangene Leben?Menschen können unter Hypnose andere Sprachen sprechen, aber wann haben sie diese Sprache gelernt und was ist mit denen, die völlig unbekannte Sprachen sprechen? Leonardo Vintiñi hat sich dieses faszinieren-den Themas angenommen.

Vorschau

Page 12: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275Menschen & Meinungen12

Von sich selbst behauptet die gebürtige Kölnerin und leidenschaftliche

Hobby-Taucherin, dass sie immer mehr gegen den Strom schwimmt, je älter sie wird. An dieser Frau ist alles echt. Von ihrem sozialen Engagement bis zu ihrem Appetit auf Thai-Küche.

Epoch Times: Was ist der Unterschied zwischen Miss und Misses Germany?

Elischeba Wilde: Der Unter-schied ist, dass die Misses verhei-ratet sein muss. Trauschein und deutsche Staatsangehörigkeit sind die Voraussetzung. Mein Management hat mir erzählt, dass es der Großvater von Paris Hilton vor 17 Jahren gegründet hat. Ihm ist aufgefallen, dass Frauen, die verheiratet sind und Kinder haben, so eine besondere Ausstrahlung und Lebenserfah-rung haben. Er war selbst einmal Gast bei einer Miss-Wahl und da war eine Frau, die sehr hübsch war und mitmachen wollte, der aber gesagt wurde, nein, das ist nur für Ledige. Das fand er schade und gründete etwas nur für Ehefrauen. Nur für Ehefrau-en fand ich gut, weil mir der Jugendwahn aus dem Business manchmal auf die Nerven ging ...

Epoch Times: Darf ich fragen, wie lange Sie schon verheiratet sind?

Wilde: Zwölf Jahre. Ich habe übrigens in Las Vegas geheiratet. Mein Mann hat mir im Flug-zeug nach Amerika den Antrag gemacht und schon die Ringe

mitgebracht. Das war so süß, da konnte ich nicht Nein sagen ...

Epoch Times: Was haben Sie als Mrs. Germany gemacht?

Wilde: Ich hatte vorher schon bei World Vision ein Patenkind im Senegal und mich für ver-schiedene Sachen eingesetzt. Aber mit solch einem Titel kann man viel mehr als nur Geld spenden. Man kann viele Ak-tionen machen, hat mit Presse und Fernsehsendern zu tun und dadurch die Möglichkeit, was zu bewegen.

Ich habe vorher schon die Sachen von Fair Trade einge-kauft, weil ich die Idee dahinter gut finde. Dann habe ich die Pressesprecherin von Fair Trade kennengelernt und sie hat mir von Fair Trade Couture, also der Mode erzählt. Dann haben wir überlegt, dass ich davon Bot-schafterin werden kann um zu zeigen, dass es nicht öko-mäßig ist. Man sieht nicht aus wie aus dem vorigen Jahrhundert! Ich bin bei allem, was ich mache, sehr authentisch und zeige mich einfach so wie ich bin. Ich möchte gern was Positives bewegen. Man hört in den Nachrichten so viele negative Sachen und ich versuche einfach, einen positiven Blog zu machen.

Epoch Times: Was ich groß-artig finde und was man an Ihrer Website so schön sehen kann, das ist die gelebte Begegnung und echte Ehrfurcht vor der Natur. Besonders wenn Sie vom Tau-chen erzählen.

Wilde: Beim Tauchen hat

man das Gefühl, in ein anderes Universum einzutauchen. Man kommt komplett weg von allem: Kein Handy, keine Geräusche. Einfach nur dieses schwebende Gefühl. Das ist sehr entspannend. Man ist eins mit der Natur, den Fischen und der Unterwasser-welt.

Man ist selbst da unten, die Fische gucken einen an und dann hat man so eine ganz besondere Verbindung zu ihnen. Ich durfte auch schon mal mit einem 16 Meter langen Walhai zehn Minu-ten unter Wasser sein. Ich habe geschnorchelt und er war direkt unter mir. Ich hatte das Gefühl, dass er mich so richtig gemustert hat. Als wenn er Kontakt mit mir aufnimmt. Eine ganz besondere Erfahrung.

Epoch Times: Was denken Sie, können wir Menschen von der Natur lernen?

Wilde: Diese Rücksichtnah-me. Unter Wasser ist es so, dass die schwachen Tiere gefressen werden. Wenn der Fischhandel nach dem Prinzip handelt: „So viel Geld machen wie möglich” dann werden Fische gefangen, die noch gar nicht richtig groß geworden sind. So einen Egois-mus haben Tiere nicht.

Epoch Times: Wie möchten Sie die Leute zu mehr Verantwor-tungsbereitschaft animieren?

Wilde: Bei Fair Trade zeige ich, dass es nicht weh tun muss, zu helfen. Man kann schöne Klei-der kaufen, die vielleicht ein zwei Euro teurer sind, womit man aber sehr viel Gutes mit bewirken

kann. Man kann durch Kleinig-keiten schon viel erreichen.

Epoch Times: Seit wann arbei-ten Sie als Model?

Wilde: Seit zwölf Jahren. Das kam zeitgleich mit meinem Mann.

Als Model entdeckt wurde ich schon mit 13 oder 14 Jahren. Aber mein Vater war damals strengstens dagegen. Ich war damals sehr lieb und habe mich nicht durchgesetzt. Als ich mei-nen Mann kennenlernte, habe ich im Büro gearbeitet und ihm erzählt, dass ich gern was Künst-lerisches machen würde. Er hat mir dann die Motivation gege-ben. Da war auf einmal einer, der mir sagte, komm zieh das durch, das ist dein Traum und ich un-terstütz dich dabei. Und so habe ich Traumjob und Traum-Mann gleichzeitig bekommen.

Epoch Times: Ist Modeln für Sie der Traumjob?

Wilde: Das Modeln alleine nicht, aber in Kombination. Durch das Modeln bin ich dann an tolle Sachen rangekommen. Zum Beispiel wurde ich fürs Tauchsportmagazin unter Wasser gebucht und bin nun die einzi-ge weibliche Moderatorin für SeaStar TV. Das Moderieren macht mir großen Spaß und mitt-lerweile habe ich darin eine Art Berufung gefunden.

Epoch Times: Was ist Schön-heit für Sie?

Wilde: Für mich ist Schön-heit, wenn jemand eine sehr natürliche Ausstrahlung hat.

Der Ausdruck der Augen,

wenn jemand von innen strahlt. Ich persönlich bin mehr der na-türliche Typ. Für Jobs werde ich manchmal extrem geschminkt, zum Beispiel total schwarz um die Augen. Es ist schön, mal für einen Tag in diese Rolle zu schlüpfen, aber das bin dann nicht ich.

Ein Mensch wird schön, wenn er mit sich selbst im Reinen ist. Dass er fröhlich ist, positiv denkt, auch an das Wohl von anderen.

Epoch Times: Stößt eine Frau wie Sie nicht auch auf Neider?

Wilde: Ich ziehe eigentlich mehr positive Menschen ab. Aber es ist schon mal vorgekommen, dass im Internet Artikel über mich veröffentlicht wurden, wo die eine oder andere Dame drun-ter schrieb, dass ich viel zu dünn bin, knochig wäre und bestimmt nur Salatblätter esse. Was natür-lich nicht stimmt, wie Sie gerade selbst sehen. (lacht)

Aber auch bei meinen Well-ness- und Beauty-Blogs verkör-pere ich die natürliche Schönheit. Meine Tips für gute Haut zum Beispiel: Nicht rauchen, viel an die frische Luft gehen und gesun-de Ernährung. Das ist viel besser, als sich unters Messer zu legen und Botox zu spritzen.

Epoch Times: Mrs. Germany ist verheiratet. Für gewöhnlich ist das Bild bei Misswahlen eher ei-nes des „Objektes der Begierde“.Welchen Typ Frau wollen Sie als Mrs. Germany repräsentieren?

Wilde: Ich denke mir, ich ver-körpere einfach eine glückliche Beziehung.

Dazu möchte ich erwähnen, dass der eine oder andere mir schon geraten hat, auf meiner Moderatorinnen Homepage tot-zuschweigen, dass ich verheiratet bin. Es ist auch so, dass Manager ihren Moderatorinnen oft sagen: „Erzähl bloß nicht, dass du einen Freund hast. Wenn der Ge-schäftsführer mit dir essen geht und denkt, du bist eventuell noch zu haben, bucht er dich vielleicht eher als Moderatorin.“

Epoch Times: Muss man bei diesen kleinen Tricks der Branche mitspielen?

Wilde: Nein muss man nicht. Ich bin auch authentisch erfolg-reich. Ich präsentiere meinen Mann auf der Homepage, da ich ihm so viel zu verdanken habe. Ich sage das ganz offen. Und werde trotzdem gebucht.

Epoch Times: Das ist nicht unbedingt ein Rollenbild, das in den Medien gefördert wird.

Wie ist die Resonanz darauf? Wilde: Eher positiv. Meinem

Mann habe ich zu verdanken, dass er mir sehr viel Freiraum lässt und trotzdem so unter-stützend wirkt. Er ist immer da, so wie diese sprichwörtliche starke Schulter zum Anlehnen. Wir lassen uns gegenseitig viel Freiraum, genießen aber total die Zeit, wenn wir zusammen sind. Mein Mann ist ein Hobby-Gour-metkoch. Am Wochenende, oder wenn es besonders gut schme-cken soll, kocht er.

Die Fragen stellten Rosemarie Früh-auf und Florian Godovits.

Die gegen den Strom schwimmt

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Rosemarie Frühauf

Shen Yun Performing Arts heißt die historische und künstle-rische Sensation aus New

York. Und ihr Name, der übersetzt „die göttliche Schönheit” bedeutet, ist ihr Programm.

Die fast unglaubliche Geschich-te von Shen Yun begann 2007, als eine Gruppe von Künstlern sich unabhängig vom chinesischen Mutterland zusammenschloss, um die Renaissance einer freien chinesischen Kultur zu gründen. Ihr Ausdrucksmittel: Eine ebenso virtuose wie inspirierende Tanzga-la mit jährlich wechselndem Pro-gramm. Mitreißende Tänze vor prachtvollen Bühnenbildern und berührende Gesangsnummern fügen sich zu einer einzigartigen Zeitreise durch die 5000-jährige Geschichte Chinas.

Als Ensemble mit neunzig Mit-wirkenden trat „Shen Yun Perfor-ming Arts“ erstmals an die Welt-öffentlichkeit. Mittlerweile verfügt Shen Yun über drei Tanzgruppen mit begleitenden Orchestern, die gleichzeitig auf Tour gehen.

Seitdem feiern sie international Erfolge auf vielen der renommier-testen Bühnen der Welt.

Shen Yuns Bedeutung für den klassischen chinesischen TanzDer klassische chinesische Tanz ist das komplexeste und älteste Tanz-system der Welt. Er verfügt über eine völlig eigene Bewegungs-sprache und Lehrmethodik, sub-tilste Ausdrucksmittel und einen anspruchsvollen Kanon akroba-tischer Sprünge.

In den alten Zeiten Chinas wur-den Musik und Tanz als Geschenke der Götter angesehen. Durch das Tanzen konnten Menschen den Göttern näher kommen und für Augenblicke die Schwerfälligkeit ihres irdischen Körpers überwin-den. Darum wurde im chinesi-schen Tanz wie sonst nirgendwo ein leichtfüßiger und geschmei-diger Ausdruck kultiviert: Die Herren scheinen mühelos durch die Luft zu springen, während die Damen mit schwerelosen Trippel-schritten schweben.

In der Kulturrevolution jedoch wurde selbst die Tanzkunst Chi-nas einer Vereinheitlichung und

Ideologisierung im Sinne des Kom-munismus unterworfen. Dies hatte eine Verstümmelung der Technik und den Verlust ihres poetischen Charakters zur Folge.

Shen Yun Performing Arts ist die weltweit erste Künstlergruppe, die den klassischen chinesischen Tanz wieder in seiner Ursprungs-form pflegt. Dies betrifft alle As-pekte der Aufführung. Nicht nur die Choreografien der Tänze, auch die prachtvollen Kostüme und In-halte entspringen der klassischen Tradition: Chinas Volkstänze, Göt-ter- und Heldenlegenden bilden das Herz der Aufführung.

Geschichten, die jahrtausende-lang Moral und Werte vermittel-ten und die Zuschauer von den höchsten Himmeln bis hinab zu den staubigen Ebenen des Reichs der Mitte führen.

Und spätestens, wenn sich in den Reigen farbenfroher Volkstän-ze auf einmal Tibet mischt, wird klar, dass die Künstler von Shen Yun eine grenzensprengende Bot-schaft der Liebe und der Freiheit transportieren. Und mehr als das – ihnen gelingt es, sogar Ereignissen aus dem heutigen China auf bewe-gende Weise gerecht zu werden.

Dieser zeitlose Appell an Mensch-lichkeit und Toleranz, der durch die Aufführungen der Gruppe vermittelt wird, begeisterte bereits Hunderttausende Zuschauer.

Wegen der Sprengkraft dieses friedlichen Plädoyers versucht die Kommunistische Partei Chi-nas rund um den Globus durch gezielten Druck auf Theater, Kon-zertveranstalter und Politiker die Tournee zu behindern, doch ohne Erfolg.

Wenn man ein Kunstwerk an der Universalität seiner Botschaft und der Hingabe seiner Interpre-ten misst, gehört „Shen Yun“ zu den großartigsten Kunstwerken unserer Zeit. Zahllose Zuschauer-reaktionen, die die Medienpartner Shen Yuns (The Epoch Times und New Tang Dynasty Television) in den letzten Jahren veröffentlich-ten, zeigen, dass es die engagier-ten Künstlerinnen und Künstler wahrhaftig verstehen, die Welt in Erstaunen zu versetzen.

Im deutschsprachigen Raum wird Shen Yun in diesem Jahr in der Frankfurter Jahrhunderthalle, in Ludwigsburg bei Stuttgart, in Bregenz am Bodensee und in der Wiener Stadthalle auftreten.

Eine Welt der Wunder entdecken

9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275 / 7. Jahrgangepochtimes.de

Kultur Highlight

iBustouren zu Shen Yun 2011

Auf der Webseite der „Freunde von Shen Yun“ fi ndet sich eine Liste von Bustouren, die von verschiedenen Städten aus zu Shen Yun-Auftritten organisiert wurden. Ausfürliche Informationen unter: www.fo-sy.de Rückfragen jederzeit möglich unter: [email protected]

• Cham nach Frankfurt am Main am Sa 26.2.2011• Regensburg nach Frankfurt am Main am Sa 26.2.2011• Köln nach Frankfurt am Main am Sa 26.2.2011 und

am So 27.2.2011• Bonn nach Frankfurt am Main am So 27.2.2011• Dortmund / Essen nach Frankfurt am Main am

So 27.2.2011• Düsseldorf nach Frankfurt am Main am So 27.2.2011• Kronach nach Frankfurt am Main am So 27.2.2011• Pirmasens / Kaiserslautern nach Frankfurt am Main

am So 27.2.2011• Gunzenhausen / Ansbach nach Frankfurt am Main

am So 27.2.2011• Windeck nach Frankfurt am Main am So 27.2.2011• München nach Bregenz am Sa 05.03.2011

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In einem Augenblick erblühen Blumen, die eben noch unter Eis und Schnee versteckt waren: Genauso magisch ist das Erscheinen dieser jungen Künstler auf der Weltbühne.

Kultur Highlight

Page 14: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

Für so manchen westlichen Zu-schauer, der an Ballett gewöhnt

ist, stellt die erste Begegnung mit chinesischem Tanz eine völlig neue Erfahrung dar. Shen Yun-Tänzer Chen Yungchia findet, dass gerade der klassische chi-nesische Tanz universell ver-ständlich ist:

„Kunst kennt keine Grenzen. Etwas, das rechtschaffen und traditionell ist, ist etwas sehr Schönes und Reines. Genau das ist es, was Zuschauer aller Nati-onalitäten wertschätzen können. Die heutige Gesellschaft befindet sich im moralischen Abstieg. Un-ser Publikum liebt unsere Shows, weil alles, was wir präsentieren, von Aufrichtigkeit und Mitgefühl

handelt. Und selbstredend von Tradition.”

„Hoffentlich werden wir auf die-ser Tournee in Europa noch mehr Zu-

schauern Chinas 5000-jährige Kultur näherbringen können. Jedes Jahr erar-

beiten wir brandneue Stücke, um un-serem westlichen Publikum verschiedene Tänze und Tanzstile zu präsentieren. Weil wir die kulturelle Kluft zwischen Ost und

West überwinden möchten.”Chen Yungchia blickt auf eine 27-jährige

Karriere als Tänzer und zahlreiche Aus-zeichnungen zurück. Er ist stellvertretender Choreograf und ist als Erster Tänzer der Shen Yun Performing Arts Touring Company auf der Europa-Tournee von Shen Yun dabei. Chen sieht seine Mission als Tänzer und Leh-rer darin, den klassischen chinesischen Tanz international zu fördern und an zukünftige Generationen weiterzugeben.

Für so manchen westlichen Zu-schauer, der an Ballett gewöhnt

ist, stellt die erste Begegnung mit chinesischem Tanz eine völlig neue Erfahrung dar. Shen Yun-Tänzer Chen Yungchia findet, dass gerade der klassische chi-nesische Tanz universell ver-ständlich ist:

„Kunst kennt keine Grenzen. Etwas, das rechtschaffen und traditionell ist, ist etwas sehr Schönes und Reines. Genau das ist es, was Zuschauer aller Nati-onalitäten wertschätzen können. Die heutige Gesellschaft befindet sich im moralischen Abstieg. Un-ser Publikum liebt unsere Shows, weil alles, was wir präsentieren, von Aufrichtigkeit und Mitgefühl

handelt. Und selbstredend von Tradition.”

„Hoffentlich werden wir auf die-ser Tournee in Europa noch mehr Zu-

schauern Chinas 5000-jährige Kultur näherbringen können. Jedes Jahr erar-

beiten wir brandneue Stücke, um un-serem westlichen Publikum verschiedene Tänze und Tanzstile zu präsentieren. Weil wir die kulturelle Kluft zwischen Ost und

West überwinden möchten.”Chen Yungchia blickt auf eine 27-jährige

Karriere als Tänzer und zahlreiche Aus-zeichnungen zurück. Er ist stellvertretender Choreograf und ist als Erster Tänzer der Shen Yun Performing Arts Touring Company auf der Europa-Tournee von Shen Yun dabei. Chen sieht seine Mission als Tänzer und Leh-rer darin, den klassischen chinesischen Tanz international zu fördern und an zukünftige Generationen weiterzugeben.

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar -22. Februar 2011 / Nr. 275SHEN YUN PERFORMING ARTSII

Westliches Ochester – fernöstliche Klänge

Kunst kennt keine Grenzen

In den Pausen oder nach den Auffüh-rungen kommen oft Zuhörer zu uns, um

uns zu sagen, wie wundervoll sie die Musik fanden“, erzählt Chen Ying, die eigentlich Flötistin ist. Sie leitet als Dirigentin eines der mittlerweile drei Orchester, die Shen Yun mit ihrem einzigartigen Klang beglei-ten. „Musiker aus den USA, Europa oder Asien sind unglaublich fasziniert davon, wie gut es uns gelingt, westliche und chi-nesische Musik miteinander zu verbinden.“

Traditionelle chinesische Instrumente lassen sich mit ihren westlichen Geschwi-stern nur schwer kombinieren, weil sie sehr charakteristische Klangfarben besitzen und

im Gegensatz zur westlichen Harmonie-lehre pentatonisch gestimmt sind.

Das Shen Yun-Orchester löst dieses Problem, indem asiatische Instrumente die Melodie übernehmen und das westliche Orchester die Begleitung spielt: „Also ver-wenden wir zwar formal ein westliches Or-chester, aber die Musik selbst erhält einen einzigartig östlichen Inhalt und Zauber.“

Um „asiatische Raffinesse und westliche Größe“ perfekt zu mischen, betreibt man bei Shen Yun enormen Aufwand. Chen erklärt: „Zuerst legen wir ein Grundkonzept fest für den Ausdruck, den wir haben wollen. Wenn die Musik geschrieben ist, müssen wir die

Partitur mit den Choreografen aus-arbeiten.

Es geht darum herauszufinden, welcher Klang gebraucht wird, wo das Ab und Auf und wie der künstlerische Effekt sein soll.

Die Shen Yun-Komponisten und Tän-zer arbeiten also gemeinsam mit den Mu-sikern am „volkommenen Kunstwerk“.

Auf der diesjährigen Europa-Tournee wird übrigens Chen Rutang, Chen Yings Vater, einst berühmter Cellist und frühe-rer Leiter des Zentralen Philharmonie Or-chesters Chinas, das Shen Yun-Orchester dirigieren.

Als ich klein war, träumte ich davon, Büroarbeit zu machen, wenn ich einmal groß bin“, lächelt

Michelle Ren. Gut, dass es anders kam. Auf den ers-ten Blick sieht man der grazilen Chinesin an, dass sie

ihr Leben lang getanzt hat. Dabei nennt sie ihr Alter „ein Geheimnis“.

Bereits mit sechs Jahren wurde sie in Festlandchina in artistischer Gymnastik trainiert. Mit zwölf Jahren fing sie an zu tanzen und gewann eine Reihe von Auszeich-nungen, bevor sie Erste Tänzerin und Choreografin bei

Shen Yun Performing Arts wurde. Im Jahr 2007 wurde sie Gewinnerin in der Damenklasse des Internationalen Klas-

sischen Chinesischen Tanzwettbewerbs von New Tang Dynasty Television. Das zeigt, dass Michelle Ren

wie kaum eine andere Technik und Ausdruck des chinesischen Tanzes beherrscht.

Choreografie mag sie, weil sie anderen beim Tanzen zuschauen kann. Da sie die di-rekte Beziehung zum

Publikum schätzt, tritt sie aber auch selbst gern

auf: „Vieles von dem, was wir machen, ist für die Menschen sehr bewegend, weil wir es mit unseren Herzen machen und das Publikum das spürt”, sagt Ren über die magische Aus-strahlung der Shen Yun-Tänzerinnen und Tänzer. „Manchmal gibt es beim Tanzen einen Augenblick – da hat man das Gefühl, dass alle unsere Herzen eins sind. Dieser Moment ist dann wirklich heilig.“

Shen Yuns Botschaft bringt Ren wie folgt auf den Punkt: „Das Ziel ist der Ausdruck der traditionellen Kultur, der göttlich inspi-rierten Kultur, der reinen Schönheit.“ Und sogar nach über 500 Shen Yun-Vorstellungen

findet sie, dass jede Show etwas Besonderes ist.

Eine Fee mit Berufswunsch Sekretärin

Schwerelos: Wenn Michelle Ren im Feen-Kostüm

über die Bühne schwebt, beginnt das Publikum an

Wunder zu glauben.

Die außergewöhnlichste Sportart der WeltMir macht der chinesische Tanz sehr

viel Spaß“ sagt Tim Wu, einer der Solotänzer von Shen Yun.

Er wurde in Shanghai geboren und zog mit seinen Eltern in die USA, als er vier Jahre alt war. „Ein professioneller Tänzer zu sein ist ziemlich hart”, erzählt er: „Wir stehen fast jeden morgen um sechs Uhr dreißig zum Frühtraining auf. Das ist im Prinzip ein körperliches Ausdrauertrai-ning: Jeden Tag machen wir wechselweise hundert Tornado-Kicks oder hundert But-terfly-Kicks. Dann joggen wir vier Runden um den See, das sind fast 6,5 Kilometer. Das Training ist sehr anstrengend und manch-mal muss ich viermal täglich oder öfter das Hemd wechseln.“

Als Tim mit dem Tanzen anfing, hatteer viel Spaß am Herumspringen und Erlernen der Techniken.

Aber als er reifer wurde, lernte er, dass es mehr darum geht, eine Rolle zu spielen.

Wenn er sich heute auf eine Rolle vorbe-reitet, stellt er sich sogar noch abends beim Einschlafen vor, was er dem Publikum sa-gen möchte, und wie. „Wenn man auf die Bühne geht, muss man sich wirklich in die Person, in diesen Charakter hineinverset-zen“, sagt Tim.

Zum Entspannen spielen er und seine Kollegen neben dem Training gerne noch Basketball.

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The Epoch Times Deutschland / 9. Februar -22. Februar 2011 / Nr. 275 IIISHEN YUN PERFORMING ARTS

Shen Yun in HollywoodStars und große Namen wie

Priscilla Presley, die Eltern von Sylvester Stallone, Frank und Jackie, waren unter den Prominenten, die auf dem ro-ten Teppich dabei waren, als

Shen Yun Performing Arts in Los Angeles gastierte.

Die Schauspielerin und Sängerin Anne Jeffreys sag-te über Shen Yun: „Wenn die Show in Ihrer Nähe ist, sollten Sie hingehen und sie sich anse-hen. Sie kommt nicht oft. Das ist nicht nur eine kulturelle Erfah-rung, sondern auch ein Erlebnis von Schönheit und Liebe und Präzision, Tanz und prächtigen Kostümen. Wenn sie in Ihrer Nähe ist, schauen Sie sich die Show an. Sie werden es bedau-

ern, wenn Sie sie verpassen. Ich bin froh, dass ich hier gewesen bin.“

Harvey Guillen erlebte in seiner Kindheit viele Musicals – jetzt spielt er die Hauptrolle der ABC-Serie Huge. Über Shen

Yun sagte er: „Diese Show ist unglaublich. Und jeder ist einfach

perfekt. Es ist fantas-tisch gemacht. Es ist einfach

wunderbar. Gehen Sie hin.“

Jennia Fredrique, Schauspie-lerin, sagte: „Die Präzision, der Tanz, die Technik waren erstaun-lich. Glückwünsche für einen äu-ßerst gut gemachten Job. Heute Abend werde ich einige der Be-wegungen zu Hause ausprobie-ren.“

Schauspieler Philip Rodriguez lobte die Perfektion der Darstel-ler: „Sie waren alle synchron. Ich finde es wirklich kraftvoll. Sowohl Anmut als auch Kraft und wie sie über ihre Kultur er-zählen. Wirklich großartig. Es war wirklich, wirklich gewaltig anzuschauen.“

Sie hingehen und sie sich anse-hen. Sie kommt nicht oft. Das ist nicht nur eine kulturelle Erfah-rung, sondern auch ein Erlebnis von Schönheit und Liebe und Präzision, Tanz und prächtigen Kostümen. Wenn sie in Ihrer Nähe ist, schauen Sie sich die Show an. Sie werden es bedau-

ern, wenn Sie sie verpassen.

wunderbar. Gehen Sie hin.“

Reetum atem dolumsa ndrerostio commy num venim ver autet, quis ad eumsandrem irilluptat.

Robert Stromberg inspiriert für nächsten „Avatar“Robert Stromberg gewann mehre-

re Auszeichnungen als Designer für visuelle Spezialeffekte. Darunter einen Emmy für „Star Trek“ und den Oscar 2010 für James Camerons Science-Fiction Erfolg „Avatar“. Er sagte nach der Aufführung: „Die Show war absolut wunderschön. Es war so inspirierend – ich glaube, ich habe auch ein paar neue Ideen für den nächsten Avatar bekommen.“

„Es war unglaublich, dieses Zusammenspiel der vielen ver-schiedenen Künste zu sehen. Alles wurde zu einem großen poetischen Ereignis. Die Farben, das Licht, die Bewegungen. Die Darsteller waren fantastisch. Ich fand es wundervoll.”

Er fügte hinzu, dass die Shen Yun-Tänze Elemente hätten, die ihm noch nie zuvor begegnet seien: „Be-sonders gern mochte ich die Tänze, bei denen sie synchron Geräusche mit den Kostümen gemacht haben,

die Frauen mit dem Silberschmuck und die Männer mit den Bambus-stäbchen. Das wäre mal eine tolle Tanzszene für einen Film. Diese Landschaften und Hintergründe, die Farben und die Farbmischung zu-sammen mit den Kostümen, das war sehr einzigartig und inspirierend.“

Als Designer hat Stromberg viel über China und dessen Landschaf-ten recherchiert. Shen Yun als tra-ditionelle Aufführung mit authen-tischen Bühnenbildern brachte für ihn alles zusammen.

„Das Interessante für mich ist diese Kombination aus Alt und Neu. Es ist interessant, die Ent-wicklung von Kultur zu beob-achten und einige Medien neu zu benutzen. Also bin ich schon ge-spannt, was in ein paar Jahren aus dieser Verschmelzung wird und freue mich schon, sie nächstes Jahr wiederzusehen ...“

Jacqueline Porter, Intendantin des Dallas Conservatory for the Arts fand Shen Yun

„fantastisch“: „Eine totale Überraschung, und so klug gemacht. Wie die Kulisse mit dem Bühnenspiel verknüpft war – einfach fantastisch.“

Frau Porter sagte, sie sei wirklich er-staunt vom Shen Yun-Orchester: „Wunder-voll. Ich war mit einem Dirigenten verhei-ratet und ich schätze Musik sehr, und die Musik war fabelhaft, fabelhaft gespielt. So schön. Und fesselnd.“

Als Intendantin eines Konservatoriums schätzte sie auch die Feinheiten der Tänze:

„Ich konnte das umfangreiche Training dieser Tänzer spüren. Es ist unglaublich. Diese Präzision. Einfach fabelhaft.“

„Wenn Sie Broadway-Shows mögen, dann erleben Sie hier etwas völlig anderes. Es bringt Sie in eine Welt voller Begeiste-rung.Von nun an bin ich eine Liebhaberin

des klassischen chinesischen Tanzes“, sagte sie und empfiehlt jedem, die Show anzu-sehen.

Sie war erfreut zu hören, dass Shen Yun im Januar im Lincoln Center in New York und im Kennedy Center in Washington auftreten würde und sagte richtig voraus: „New York und Washington werden Shen Yun lieben.“

Leiterin der Kunst-hochschule Dallas: „Fantastsisch!“

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Die chinesische Kultur ist so reich und voller Geschichte

– das kommt in jedem einzelnen Stück zum Ausdruck.” Mauricio Arellano und seine Frau Anitza sa-hen Shen Yun im Shea’s Performing Arts Center in Buffalo, New York.

„Wir lieben es”, sagte Arellano, Präsident von Greatbatch Medical, einer New Yorker Firma, die Tech-nologien für medizinisches Equip-ment entwickelt und herstellt. Der gebürtige Mexikaner erklärte, dass er sich sehr für China und dessen Kultur interessiere: „Das auf der Bühne zu sehen ist geradezu un-glaublich, ich habe es einfach nur geliebt.”

„Es ist absolut bezaubernd, die Farben, die Energie, die Harmonie, einfach unglaublich”, stimmte ihm seine Frau zu: „Wir haben viel über die Dynastien gelernt und es wurde sehr interessant präsen-

tiert. „Besonders beeindruckt war sie von einer Geschichte über die Terrakotta-Armee, die vor über 2000 Jahren in der Qin-Dynastie erschaffen wurde.

„Jedes Stück hat etwas ganz Besonderes und wir haben alle genossen” – meinte Arellano.

„Die Jahrtausende alte Ge-schichte, aber auch das moderne China werden zum Leben erweckt. Und diese Kombination aus dem

modernen und dem traditionellen China sieht man auch auf der Büh-ne. Das gibt der Show eine zusätz-liche Dimension, die es sehr spezi-ell macht. “

Anitza Arellano bemerkte, dass das computeranimierte Bühnen-bild besonders junge Menschen ansprechen würde. „Für unsere Kinder war es enorm attraktiv, dass hier so viele Dinge lebendig werden”, sagte sie.

Shen Yun bezaubert die ganze Familie„

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The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275SHEN YUN PERFORMING ARTSIV

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The Epoch Times Deutschland / 9. Februar - 22. Februar 2011 / Nr. 275

Kleine Geschichte des chinesischen Tanzes

Meigui Fu

Kunstvoll, elegant und trotz-dem beruhigend natürlich wirkt der chinesische Tanz

auf die Zuschauer. Durch seinen reichhaltigen Bewegungsschatz können die unterschiedlichsten Gefühle und Charaktere dargestellt werden.

Der chinesische Tanz entwi-ckelte sich über eine Zeitspanne von fünf Jahrtausenden. Vom Volk überliefert gelangte er an den kai-serlichen Hof und in die Opern-tradition. Es entwickelte sich ein Trainingssystem, das nicht nur Körperbeherrschung und Beweg-lichkeit lehrt, sondern gleichzeitig großen Wert auf die geistige Qua-lität der Darstellung legt.

Diese Tanzkunst besteht aus drei Komponenten: Form, Haltung und Technik.

„Form“ bezieht sich auf hun-derte komplizierte Posen und Bewegungen. Obwohl manche davon einfach aussehen, spielt stets der ganze Körper mit. Sogar

die Richtung der Augen und die Fingerhaltung sind darin akkurat vorgeschrieben.

„Haltung“ bezieht sich auf die innere Einstellung des Tänzers, die dem Tanz Seele und Ausdruck gibt. Sie ist neben der äußeren Form das entscheidende Merkmal des chine-sischen Tanzes. Dank unterschied-licher innerer Haltungen können zwei Tänzer, die mit den gleichen Bewegungen tanzen, trotzdem Ge-gensätzliches zum Ausdruck brin-gen – die Darstellung eines alten und eines jungen Menschen zum Beispiel.

Mit „Technik“ sind zahlreiche komplizierte Sprünge gemeint, die solch fantasievolle Namen tragen wie „Schmetterlingsschlag“ oder „Karpfensprung“. Bei den Pirouet-ten gibt es nicht nur die horizontale Pirouette, sondern auch achtför-mige Drehungen und solche, bei denen die Körperachse diagonal geneigt ist. Viele der virtuosen Sprungtechniken wurden im zwan-zigsten Jahrhundert aus ihrem Be-deutungskontext gelöst und in die Sportgymnastik übertragen, da die kommunistische Führung Chinas die Sportwelt mit etwas nie Gesehe-nem verblüffen wollte. In Wahrheit ist Chinas Mutterkunst der klassi-sche Tanz, aus dem Kampfkunst und Akrobatik entwickelt wurden.

Inspiriert vom GlaubenViele Posen des chinesischen Tanzes entstammen direkt dem

Buddhismus und Taoismus, da Tänze in alten Zeiten vor allem zu religiösen Festen und an wichtigen Feiertagen aufgeführt wurden. Die beiden großen Denkschulen ver-ankerten jahrtausendelang Werte wie Weisheit, Mitgefühl und Tole-ranz im chinesischen Volk.

Diese kulturelle Essenz des Tanzes wurde in den 60-er Jahren zum Angriffsziel der sogenannten „Kulturrevolution“. Da die Kom-munistische Partei Chinas plante, das Volk geistig zu entwurzeln, setzte sie eine Verstümmelung des Tanzes durch, um ihn für propa-gandistische Zwecke zu nutzen.

Den traditionellen „Yangge“ Volkstanz zum Beispiel, hielt sie als Tanz „der bäuerlichen Klas-se“ für geeignet, um ihn in ganz China als „revolutionären Tanz“ bei Massenveranstaltungen zu verwenden.

Außerdem kontrollierte Maos Frau, dass nur noch fünf bestimm-te „revolutionäre Geschichten“ in China als Tanzdramen aufgeführt werden durften. Diese waren ver-drehte Versionen traditioneller Stücke oder von der Partei neu erfunden.

Indem die Künstler von Shen Yun beschlossen, den klassischen Tanz und seine ursprünglichen Inhalte wiederzubeleben und zu pflegen, legten sie einen Grund-stein für die Renaissance einer freien chinesischen Kultur im 21. Jahrhundert.

iKlassischen Chinesischen Tanz kann man derzeit an den Fei Tian Kunstakademien in New York, San Francisco und in Taiwan erlernen. Hier treffen sich Studenten aus al-ler Welt, um an einem einzig-artigen Trainingsprogramm in klassischem Tanz, Musik und den schönen Künsten teilzunehmen. Gleichzeitig absolvieren sie hierbei eine qualitativ hochwertige akade-mische Ausbildung. www.feitianacademy.org

Ein altes chinesisches Ideal besagt, dass ein Künst-ler zuerst innere Schönheit besitzen muss, bevor er Schönheit erschaffen kann.

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26.-27. Februar 2011 JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT

Tickets: 01805 / 69 74 69* www.ticketonline.de

4.-6. März 2011 FESTSPIELHAUS BREGENZ

Tickets: +43 (0) 5574 / 4080 www.v-ticket.at

20.-21. April 2011 FORUM AM SCHLOSSPARK - LUDWIGSBURG

Tickets: +49 (0) 711 / 25 55 555 www.easyticket.de

1.-4. Mai 2011 WIENER STADTHALLE

Tickets: +43 (0)1 / 79 999 79 www.stadthalle.com

„Absolut schön ... Ich glaube, ich habe auch ein paar neueIdeen für den nächsten Avatar gefunden.“ — Robert Stromberg, Orscar-Preisträger und Emmy-Award

Gewinner; Bühnenbildner für den Film „Avatar“

„De� nitiv inspirierend,da waren starke Persönlichkeiten auf der Bühne.“ — Gregor Hatala, Erster Tänzer, Wiener Staatsoper

www.ShenYunPerformingArts.org *) 14 Cent/Min. a. d. dt. Festnetz, Mobilf. max. 42 Cent/MinPräsentiert vom Deutschen Falun Dafa Verein e. V. (Hrsg.)

Page 17: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

Dr. Bernd Kregel

Ein Indianer kennt keinen Schmerz? Dieser schon! Auf einem robusten Holzfloß er-

reichte er einst aus der Weite des Pazifischen Ozeans kommend die ecuadorianische Küste - mit all ih-ren Naturschätzen ein paradiesi-sches Land. Nun aber muss er mit ansehen, wie es durch Naturzer-störung, besonders durch Abhol-zung, stark gelitten hat. Eine Träne läuft ihm über die Wange.

So oder ähnlich könnte ein TV-Werbespot aussehen, mit dem Patricio Tamariz seine ecuadoriani-schen Landsleute auf die drängen-den ökologischen Probleme seines Landes aufmerksam machen will. Am eigenen Leibe hatte er erfah-ren müssen, was die Zerstörung der Lebensgrundlagen für eine Region und ihre Bewohner bedeutet. Denn gerade einmal zehn Jah-re ist es her, als der berüchtigte „El Nino“ seine Heimatstadt Bahia de Caraquez mit Was-sermassen und Schlammlawi-nen unter sich begrub.

Die gesamte Infrastruktur der Stadt und der fjordähnlichen Bucht mit ihren Mangrovenwäldern und Shrimp-Aufzuchtbecken war zer-stört. Und was sich der zerstörer-ischen Natur noch hatte widerset-zen können, wurde bereits wenig später von einem ungewöhnlich starken Erdbeben in die Knie ge-zwungen. Todesopfer waren zu be-klagen, Verzweiflung machte sich breit unter der obdachlosen Bevöl-kerung.

Und heute? Wer sich der Stadt Bahia mit der Fähre nähert, ahnt nichts von ihrem einstigen Schick-sal: neue Wohnhäuser, eine gepfleg-te Wasserfront, ein attraktives Mu-seumsgebäude, ja sogar ein neuer Yachthafen. Welchem Motor ist die-se enorme Wiederaufbauleistung zu verdanken?

Sicherlich setzt der Überlebens-wille einer ganzen Stadtbevölke-rung ungeahnte Kräfte frei. In aus-sichtslosen Zeiten wie dieser jedochbedurfte es einer Vision, die für dennotwendigen Motivationsschub sorgte. Sie stammte von Patricio Tamariz, der sich noch heute dar-über wundert, wie sie ihm inmitten von Schlamm und Trümmern so schnell vorschweben konnte: Bahia wieder aufbauen als „Öko-Stadt“!

Und so wurde der kommuna-le Wiederaufbau nach ökologi-schen Gesichtspunkten konzipiert.Grundlegend dabei waren Natur-schutz, Wiederaufforstung, Recyc-ling und Energiesparen. Auf diese Weise wollte Bahia auch zu einem besonders attraktiven Reiseziel werden.

Eine Stadtbesichtigung mit Pa-tricio beginnt am Aussichtsturm, der in Kreuzesform auf einem Hü-gel über der Stadt thront. Von hieraus fällt der Blick über die gepfleg-ten und belebten Straßen hinweg, auf der auffallend viele Öko-Fahr-radtaxis verkehren. Und weiter glei-tet der Blick hinaus aufs offene Meerund wieder zurück über die Bucht von Caraquez.

Inmitten der Bucht wird eine Grünfläche deutlich erkennbar, eineMangroveninsel, die wegen ihrerfast herzförmigen Gestalt den Na-men „Isla Corazon“ trägt. Doch ist sie keine natürliche Insel, sondern das

Ergeb-nis liebevoller

Wiederaufforstungsarbeit der Ein-wohner Bahias. Dieses Naturschutz-gebiet haben sie für Besucher zu-gänglich gemacht. Ein bequemer Laufsteg führt durch das Dickicht des Mangrovenwaldes zu einem ho-hen Aussichtsturm, von dem aus sich das Panorama der Bucht über das Blätterdach hinweg erschließt.

Erkundungen des Mangroven-waldes im Kanu führen zu der fas-zinierenden Wasservogelwelt die-ser Insel. Elegante weiße Reiher undwendige Sturmvögel bevölkern lautstark kreischend die Baum-wipfel des Mangrovenwaldes mit ihren Brutkolonien. Welch ein Er-folg ist diese Wiederherstellung eines natürlichen Lebensraumes!

Um den Öko-Tourismus in Bahiade Caraquez auf hohem Niveau aus-zubauen, bedarf es natürlich einesattraktiven Angebots an Unterkünf-ten und Freizeitmöglichkeiten. Ein Musterbeispiel für öko-kulturellen Urlaub bietet die romantische Ca-bana-Anlage „Chirije“.

An einem unberührten Strand-abschnitt des Pazifik gelegen, ist

sie gerade-zu ein para-

diesisch anmuten-des Refugium für puren

Natur- und Urlaubsgenuss. Einzigartig schon die Anfahrt zur Anlage bei Ebbe auf dem Watt,

das die brausende Gischt des Mee-res gerade erst wieder freigegeben hat.

Die Anlage selbst mit ihren wohnlichen und von Blüten bewach-senen Bambus-Cabanas lädt dazu ein, zunächst in einer Hängemat-te nach vorüber ziehenden Walen Ausschau zu halten oder ecuadoria-nische Köstlichkeiten zu genießen.

Aber mit der Brandung vor der Tür ist natürlich auch Schwimmenund Surfen angesagt oder ein Aus-ritt am Strand mit dem Pferd. Undda die Anlage innerhalb eines prä-kolumbianischen Ausgrabungsfel-des liegt, bietet sich hier die Mög-lichkeit, unter fachkundiger Anlei-tung einmal Heinrich Schliemann zu spielen, um die Sammlung des Chirije-Museums mit neuen Fund-stücken zu vervollständigen.

Vielleicht entdeckt man dabei so-gar eine der vielen Roten Dornen-austern, die auffallend häufig in prä-kolumbianischen Erdschichten frei-gelegt werden. Diese wunderschöne Auster, mit dem lateinischen Namen„Spondylus“, war damals für die in-dianischen Küstenbewohner ein Tauschmittel auf ihren alten Han-delsrouten, das mit Gold und Silber aufgewogen wurde.

In Anspielung auf diese kultur-elle Vergangenheit nennt sich die Küstenregion Ecuadors heute „Ruta del Spondylus“. In Anleh-nung daran konzipiert auch die Stadt Bahia Angebote für interes-sierte Besucher, die die natürlichen und kulturellen Schätze der Regi-on erleben und genießen wollen.

Urlaub in Bahia de Caraquez? Wer unberührte Küstenstreifen, be-eindruckende Naturschutzgebie-te, kulturelle Zeugnisse, freundli-che Menschen und eine Stadt mit Modellcharakter sucht, der ist hier bestens aufgehoben. Yachtsegler aus aller Welt haben dieses Ziel für sich bereits entdeckt!

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Sportlich, kulturell spannend und ökologisch – so zeigt sich Bahia seinen Gästen.

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zung, stark gelitten hat. Eine Träne läuft ihm über die Wange.

So oder ähnlich könnte ein TV-Werbespot aussehen, mit dem Patricio Tamariz seine ecuadoriani-schen Landsleute auf die drängen-den ökologischen Probleme seines Landes aufmerksam machen will. Am eigenen Leibe hatte er erfah-ren müssen, was die Zerstörung der Lebensgrundlagen für eine Region und ihre Bewohner bedeutet. Denn gerade einmal zehn Jah-re ist es her, als der berüchtigte „El Nino“ seine Heimatstadt Bahia de Caraquez mit Was-sermassen und Schlammlawi-

Die gesamte Infrastruktur der Stadt und der fjordähnlichen Bucht mit ihren Mangrovenwäldern und Shrimp-Aufzuchtbecken war zer-stört. Und was sich der zerstörer-ischen Natur noch hatte widerset-zen können, wurde bereits wenig später von einem ungewöhnlich starken Erdbeben in die Knie ge-zwungen. Todesopfer waren zu be- Ergeb-

sie gerade-zu ein para-

diesisch anmuten-des Refugium für puren

Natur- und Urlaubsgenuss. Einzigartig schon die Anfahrt zur Anlage bei Ebbe auf dem Watt,

das die brausende Gischt des Mee-

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Page 18: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

Jack Phillips

Kontaktlinsen, die dekorativ und rezeptfrei sind, wie im Dunkeln leuchtende oder

gestreifte Linsen, können laut der American Academy of Ophthal-mology (AAO) schädlich für das Auge sein.

Das Tragen der Linsen kann zu Infektionen, Entzündungen, Sehver- lust und genereller Schmerzentwick- lung führen, fügte die AAO hinzu.

Viele der dekorativen Lin-sen werden als Modeaccessoires, Spielzeug oder Kosmetikartikel umworben. Forscher hingegen sagen, dass die Linsen von einem Augenarzt angepasst werden müssen. Während Karneval und Halloween kaufen sich viele junge Menschen skurril gefärbte Linsen um ihr Kostüm aufzupeppen.

„Viele Leute glauben, dass de-korative Linsen nicht dieselben Anforderungen haben“ sagte Thomas Steinmann, Doktor der Medizin und Professor für Augen-

heilkunde an der Case Western Reserve University in Cleveland und ein Forscher am AAO, in ei-nem Statement.

„Tatsächlich können permanen-te Augenschädigungen durch den Gebrauch von rezeptfreien Linsen auftreten“ fügte Dr. Steinman hin-zu. „Jede Art von Kontaktlinse ist ein medizinisches Produkt, das ein Rezept und ein sachgemäßes Anpassen durch einen Augenarzt benötigt.“

Oftmals werden sie mit „one size fits all“ (Einheitsgröße) be-

worben oder es wird behauptet, man „müsse keinen Spezialisten aufsuchen“. Die AAO bezeichnet dies als Werbung, die dem eigent-lichen Maß an Sorgfalt und Beach-tung nicht gerecht wird, da die Linsen rezeptfrei und im Internet gekauft werden können.

„Die Konsumenten müssen wissen, dass permanente Augen-schäden durch den Gebrauch von rezeptfreien Linsen auftreten kön-nen“ sagte Dr. Steinman. „Ich per-sönlich habe zu viele ernste Fälle bei Kindern und Erwachsenen

durch die Verwendung von deko-rativen Linsen gesehen. Mein letz-ter Fall war ein Patient, der gerade erst 12 Jahre alt war.“

Wenn Linsen nicht sachgemäß angepasst sind, können sie das Auge zerkratzen oder wenn sie nicht gereinigt sind, können sie Infektionen hervorrufen und zur Anschwellung von Blutgefäßen in der Hornhaut führen. Die AAO rät dazu, sich beide Augen von einem Spezialisten ausmessen zu lassen, bevor man sich Kontaktlinsen kauft.

Dr. John Briffa

Körperliche Übungen wer-den traditionell für ihren gesundheitlichen Nutzen

gelobt. Eine Studie, deren Ergebnis-serie im Juli in der Zeitschrift „Fron-tiers in Aging Neuroscience“ veröf-fentlicht wurden, bringt Laufen mit einem erhöhten Vernetzungsgrad im Gehirn in Verbindung.

In dieser Studie wurden eine Gruppe vielsitzender Personen zwischen 59 und 80 Jahren auf ihre Gehirnfunktionen hin getestet. Die gewonnen Erkenntnisse scheinen für das „alternde Gehirn“ von be-sonderer Bedeutung zu sein. Lau-fen scheint Veränderungen in der Gehirnaktivität abzuschwächen, die im Alter auftreten können und die Lebensqualität beeinträchtigen.

Ein einfacher Grund warum das Training Gehirnfunktionen verbes-sern kann, ist, dass es hilft die Blutzu-fuhr zum Gehirn zu erhöhen. Es ist im Allgemeinen so, dass Gewebe, in-klusive der Gehirnmasse, bei erhöh-ter Blutzufuhr besser funktioniert. Ein gutes Maß an Sauerstoff und Nährstoffen hilft ebenfalls die best-mögliche Funktionalität dessen zu sichern, wofür das Blut bestimmt ist. Eine kürzlich durchgeführte Studie untersuchte die Wirkung der Ein-nahme von Vitaminen und Mine-ralien auf bestimmte Gehirnfunk-tionen und den Einfluss auf den mentalen Zustand, Stimmung und Müdigkeit. Diese Studie, die im Au-gust in der Zeitschrift Human Psy-chopharmacology veröffentliche wurde, untersuchte 215 Frauen zwi-schen 25 und 50 und ließ sie nach dem Zufallsprinzip ein Multivita-min- und Mineralienpräparat (mit

dem Namen Supradyn) oder ein Placebo über einen Zeitraum von 9 Wochen zu sich nehmen.

Zu Beginn und Ende der Studie wurden die Gehirnfunktionen der Frauen durch eine Auswahl an Auf-gaben, inklusive Aufgaben zur Be-urteilung der Multitaskingfähigkeit, untersucht. Die Wirkung der Tests auf die Stimmung und das Energie-level wurde ebenfalls untersucht.

Die Frauen, die die Vitamine und die Mineralien zu sich genommen hatten, zeigten bessere Ergebnisse bei der Multitaskingfähigkeit sowie bei der Untersuchung der Gehirn-funktionen, inklusive mathemati-scher Abläufe. Diese Frauen hatten auch in Bezug auf ihre Stimmung und Belastbarkeit bessere Ergebnis-se nach den mentalen Tests.

Diese Studie liefert gute Beweise dafür, dass Nährstoffergänzungen das Potenzial haben, Gehirnfunktio-nen zu verbessern. Hier sind einige Punkte ohne bestimmte Reihenfol-ge, die helfen können unser Gehirn in einem guten Zustand zu halten:

• TrinkenSiegenug.Dehydrierung kann einen ernsten Abfall geistiger Leis-tungsfähigkeit nach sich ziehen. Trinken Sie täglich genug um die Farbe des Urins in einem hellen Gelb zu halten.

• Essen Sie eine ursprüngli-cheDiät. Das ist eine Diät, die reich an Fleisch, Fisch, Meeresfrüch-ten, Nüssen, Samen, nicht-stärkehaltigem Gemüse und einigen Früchten ist. Das ga-rantiert eine konstante Ver-sorgung mit Kraftstoff für das Gehirn. Außerdem bie-

tet das Protein Aminosäuren, die die Bausteine für Neu- rotransmitter im Gehirn sind.

• Nehmen Sie ausreichendOmega-3Fettsäurenzusich. Omega-3 Fettsäuren wie EPA und DHA sind wichtig für optimal arbeitende Ge-hirnfunktionen. Sie kommen in Fisch (besonders in öligem Fisch wie Makrele, Hering, Sardine, Lachs und Forelle) und in Beilagen vor.

• SchlafenSiegenug. Schlafmangel kann schnell zur Verschlechterung der Ge- hirnfunktionen führen. Ver- suchen Sie acht Stunden pro Nacht (je nach Bedarf) zu schlafen und versuchen Sie wann immer es mög- lich ist, etwas früher zu Bett zu gehen.

• SeienSieaktiv.Ein oder zwei Spaziergänge am Tag, besonders in grüner Umgebung, können ausrei-chen, um die Stimmung und die Gehirnfunktionen zu ver- bessern.

• VersorgenSiesichmitaus-reichendSonnenlicht. Ein Mangel an Sonnenlicht im Winter ist ein Haupt-grund für schlechte Stim-mung und schlechte geistige Leistungsfähigkeit. Selbst an einem trüben Tag macht es Sinn, sich etwas Sonnenlicht direkt in die Augen scheinen zu lassen. Manche sollten in Betracht ziehen, sich ein Ge-rät anzuschaffen, das das Sonnenlicht simuliert.

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar -22. Februar 2011 / Nr. 275gesunDheitVI

Kontaktlinsen: „Modelinsen“ können das Auge beschädigen

Einfache Wege zur Verbesserung der Gehirnfunktionen

iDr. John Briffa er ist ein aus London stam-mender Arzt und Autor mit interesse an ernährung und natürlicher Medizin. seine Website lautet Drbiffa.com

schicke Augen- blicke können lang-wierige Folgen für die Augen haben.

Sonnenlicht ist eine Möglichkeit gehirnfunktionen zu verbessern.

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Page 19: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

The Epoch Times Deutschland / 9. Februar -22. Februar 2011 / Nr. 275 VIIkulinarisch

Pikante Garnelen aus dem Wok

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• 250mlRoteZwiebel,inScheibengeschnitten• 125mlKarotte,indünneScheibengeschnitten• 1/8TeelöffelChiliflocken

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• 2EsslöffeldunkleSojasauce• 1EsslöffelReisessig• 2TeelöffelchinesischerReisweinodertrockenerSherry• 1EsslöffelZucker• 3EsslöffelHühnerbrüheoderWasser• 1EsslöffelgewürfelterIngwer• 2TeelöffelgewürfelterKnoblauch

NachWunsch:• 2TeelöffelMaisstärke,umdieSauceanzudicken

SprühenSieeinegroßePfanneodereinenWokübermittlererFlam-memitPAMCookingSprayoderErdnussölein.FügenSieKnoblauch,roteZwiebeln, Ingwer,KarottenundChili-Flockenhinzu.Ungefähr3-5 Minuten anbraten oder mindestens solange, bis die Zwiebelnweichsind.Chinakohlhinzufügenunddasganzeweitere3-5Minu-tenbraten.GarnelenundVHGeneralTaoStir-FrySaucebzw.frischeSoßenmischung hinzufügen; nochmals 2-4Minuten braten, bis dieGarnelenrosawerdenundalleZutatenmitSoßebedecktsind.

MitFrühlingszwiebelngarnierenundaufReisserviertgenießen.

MitgroßerBegeisterungfeiern Alt und JungrundumdieWeltdas

chinesischeNeujahr.GlanzvolleDekorationen, bunte Kostümeund Tänze gehören ebensodazuwieköstlichesEssen.Dasfünfzehntägige Fest kann zuHause mit der Familie ebensoaufregendsein.Für die Kinder sind natür-

lich die Geschenke am wich-tigsten, aber gekrönt wird dasGanzevoneinemFestschmausaus der traditionellen chine-sischen Kochkunst. Am 3. Fe-bruar 2011 beginnt nach demMondkalender das Jahr desHasen, und das ist auch imWesten einewillkommeneGe-legenheit,dieheimischeKüchemitüppigenGerüchenundGe-schmacksrichtungen aus demFernenOstenzubereichern.Feiern Sie das chinesische

NeujahrindiesemJahrmitStil,indemSieIhreFreundeundFa-milie mit einem chinesisch in-spirierten Gericht verwöhnen.Für eine Mahlzeit, die schnellundleichtzuzubereitenistundgarantiert Festtagsstimmungverbreitet, eignet sich diesespikante Garnelen-Rezept. Dieunten genannte VH GeneralTao Stir-Fry Sauce kann üb-rigens leicht mit einer eigensangefertigtenSoßeausfrischenZutaten ersetzt werden. EtwasfürLiebhaberdespikantenGe-schmacks.

Pikante Garnelen aus dem Wokfür4Personen

Pikante Garnelen sind in Wok oder Pfanne schnell zubereitet.

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Page 20: The Epoch Times Deutschland 09-02-2011

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