20
Jürgen Motog S eit rund sechzig Millionen Jahren gibt es Kranichar- ten auf unserem Planeten – heute sind es weltweit noch 15 verschiedene Arten, deren eine der in Mittel- und Nordeuropa verbreitete Graue Kranich (Grus grus) ist. Der Kranich im Mythos Diese größten unter den Vögeln, die so viele menschenähnliche Ver- haltensweisen zeigen – lebenslange Ehe, sorgfältige Pflege der Jun- gen, ihre Zeremonien und Tän- ze – haben seit Jahrtausenden die schöpferische Phantasie und my- thenbildenden Vorstellungskräfte von Menschen in nahezu allen Erdgegenden angeregt – unmög- lich ist es an dieser Stelle, die Fülle dieser Vorstellungen und Mythen zu erfassen. Für den Chinareisenden etwa ist das Bild des Kranichs nahezu allgegenwärtig, nicht nur im Alltag bei vielen Alltaggegenständen oder etwa auf dem Klangkörper der traditionellen Zither Ghu Zhengs in Form kunstvoller Säge- oder Schnitzarbeiten, sondern auch in der Kulturgeschichte. Für Laotse war der Kranich Mittler zwischen diesseitiger und jenseitiger Welt, Botschafter einer himmlischen Sphäre, ein Reittier für die Götter oder für Heilige auf dem Weg nach „oben“. Starb etwa ein taoistischer Priester, so stellte man sich die sich von der diesseitigen Welt ablösende See- le als einen gefiederten Kranich vor – der Kranich also als Sym- bol der unsterblichen Seele und eines langen ewigen Lebens. (In Analogie dazu: Kraniche können Flughöhen von bis zu 10.000 Me- tern erreichen und nonstop bis zu 2.000 Kilometer fliegen!) Vor allem aber sind es wohl Ei- genschaften, wie die Körpergröße, das aufrechte Stolzieren, das Auf- springen, die berührenden Laute und das mächtige, raumfüllende Trompeten und ihr geheimnisvolles, immer wiederkehrendes zeichen- haftes Erscheinen am Himmel, um die großen Tag- und Nachtglei- chen herum, die die Menschen be- wogen haben, Kraniche als Boten oder Verkörperungen von etwas Göttlichem zu betrachten. Auch ihr Federkleid (insbesondere das des Mandschurei-Kranichs mit seinem leuchtend roten Scheitel, dem schneeweißen Gefieder mit den kontrastierenden schwarzen Verzierungen) spielte für das At- tribut des Göttlichen eine Rolle. Als weiß gefiederter Vogel galt er nicht nur als Bote der Reinheit und Unsterblichkeit, sondern auch des Glücks, der Treue, der Liebe und der Unzertrennlichkeit. Heutige Symbolik In vielen japanischen Häusern hängen heutzutage aus buntem Pa- pier gefaltete stilisierte Kraniche in großen Bündeln als Glücksbringer und die „Kette der tausend Kra- niche“ ist durch das Mahnmal in Hiroshima zu einem internatio- nalen Friedenszeichen geworden. Während und nach der Tsunami- und Reaktorkatastrophen von Fukushima im März 2011 kamen Schulkinder in Deutschland auf die Idee, Papierkraniche zu falten und sie in den Fenstern der Schulklas- sen als Zeichen der Verbundenheit, des Mitgefühls und der Hoffnung für die Opfer in Fukushima auf- zuhängen. Lesen Sie weiter auf Seite 12 www.epochtimes.de GEGENWART das Präsent der Präsenz-Zeit beschreibt Roland R. Ropers in seiner Etymosophie-Ko- lumne. mehr auf Seite 11 21. - 27. März 2012 / Nr. 308 / 8. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 € Chinas Immo-Entwickler nehmen Reißaus Seite 4 Vor allem sind es wohl Eigenschaften, wie die Körpergröße, das aufrechte Stolzieren, das Aufspringen, die berührenden Laute und das mächtige, raumfüllende Trompeten und ihr geheimnisvolles, immer wiederkehrendes zeichenhaftes Erscheinen am Himmel, um die großen Tag- und Nachtgleichen herum, die die Menschen bewogen haben, Kraniche als Boten oder Verkörperungen von etwas Göttlichem zu betrachten. Das schreibt unser Autor zum Frühlingsanfang auf dieser Seite und auf Seite 12. Kraniche – Boten des Frühlings und des Glücks FOTO: JÖRG TRAMPERT/PIXELIO.DE Wie Sachsen italienische Fantasien beflügelt Seite 9 Vierflügler-Dino hatte schimmerndes Gefieder Wie das Gefieder der Dino- saurier ausgesehen haben mag, konnte jetzt erstmalig bei einem kleinen Dinosauri- er mit Federn an allen Glied- maßen und einem langen Schwanz entdeckt werden. mehr auf Seite 10 „In Darkness“ beruht auf einer wahren Geschichte: Ein Film aus Polen über jüdische Flüchtlinge, die von einem Mann in der von Nazis okkupierten Stadt Lemberg gerettet werden. mehr auf Seite 8 Chinas KP im Machtgerangel Seit Mitte Februar tobt der interne Machtkampf in Chinas Kommunistischer Partei (KPCh) nicht mehr nur im Untergrund. Gleichzeitig wurde das heimliche „Ver- schwindenlassen“ unlieb- samer Personen legalisiert. Das kann jeden treffen. mehr auf Seite 6 Erfurt feiert „600 Jahre Bibliotheca Amploniana“ Seite 2 ANZEIGE RENAISSANCE VON 5.000 JAHREN CHINESISCHER KULTUR. 30. - 31. März 2012 JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT Tickets 01805 69 74 69 * | www.ShenYun2012.com DIE NEUE SHOW 2012 MIT LIVE-ORCHESTER Präsentiert vom Deutschen Falun Dafa Verein e.V. *) 14 Cent/Min. a. d. dt. Festnetz, Mobilf. max. 42 Cent / Min „EINZIGARTIG!“ Der Frühlingsanfang ist da und mit ihm die Kraniche. Sie gelten als Glücksboten seit alten Zeiten und so auch noch heute.

The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

Embed Size (px)

DESCRIPTION

The Epoch Times Deutschland

Citation preview

Page 1: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

Jürgen Motog

Seit rund sechzig Millionen Jahren gibt es Kranichar-ten auf unserem Planeten –

heute sind es weltweit noch 15 verschiedene Arten, deren eine der in Mittel- und Nordeuropa verbreitete Graue Kranich (Grus grus) ist.

Der Kranich im Mythos Diese größten unter den Vögeln, die so viele menschenähnliche Ver-haltensweisen zeigen – lebenslange Ehe, sorgfältige Pfl ege der Jun-gen, ihre Zeremonien und Tän-ze – haben seit Jahrtausenden die schöpferische Phantasie und my-thenbildenden Vorstellungskräfte von Menschen in nahezu allen Erdgegenden angeregt – unmög-lich ist es an dieser Stelle, die Fülle dieser Vorstellungen und Mythen zu erfassen.

Für den Chinareisenden etwa ist das Bild des Kranichs nahezu allgegenwärtig, nicht nur im Alltag bei vielen Alltaggegenständen oder etwa auf dem Klangkörper der

traditionellen Zither Ghu Zhengs in Form kunstvoller Säge- oder Schnitzarbeiten, sondern auch in der Kulturgeschichte.

Für Laotse war der Kranich Mittler zwischen diesseitiger und jenseitiger Welt, Botschafter einer himmlischen Sphäre, ein Reittier für die Götter oder für Heilige auf dem Weg nach „oben“. Starb etwa ein taoistischer Priester, so stellte man sich die sich von der diesseitigen Welt ablösende See-le als einen gefi ederten Kranich vor – der Kranich also als Sym-bol der unsterblichen Seele und eines langen ewigen Lebens. (In Analogie dazu: Kraniche können Flughöhen von bis zu 10.000 Me-

tern erreichen und nonstop bis zu 2.000 Kilometer fl iegen!)

Vor allem aber sind es wohl Ei-genschaften, wie die Körpergröße, das aufrechte Stolzieren, das Auf-springen, die berührenden Laute und das mächtige, raumfüllende Trompeten und ihr geheimnisvolles, immer wiederkehrendes zeichen-haftes Erscheinen am Himmel, um die großen Tag- und Nachtglei-chen herum, die die Menschen be-wogen haben, Kraniche als Boten oder Verkörperungen von etwas Göttlichem zu betrachten. Auch ihr Federkleid (insbesondere das des Mandschurei-Kranichs mit seinem leuchtend roten Scheitel, dem schneeweißen Gefi eder mit

den kontrastierenden schwarzen Verzierungen) spielte für das At-tribut des Göttlichen eine Rolle. Als weiß gefi ederter Vogel galt er nicht nur als Bote der Reinheit und Unsterblichkeit, sondern auch des Glücks, der Treue, der Liebe und der Unzertrennlichkeit.

Heutige SymbolikIn vielen japanischen Häusern hängen heutzutage aus buntem Pa-pier gefaltete stilisierte Kraniche in großen Bündeln als Glücksbringer und die „Kette der tausend Kra-niche“ ist durch das Mahnmal in Hiroshima zu einem internatio-nalen Friedenszeichen geworden. Während und nach der Tsunami-

und Reaktorkatastrophen von Fukushima im März 2011 kamen Schulkinder in Deutschland auf die Idee, Papierkraniche zu falten und sie in den Fenstern der Schulklas-sen als Zeichen der Verbundenheit, des Mitgefühls und der Hoffnung für die Opfer in Fukushima auf-zuhängen.

Lesen Sie weiter auf Seite 12

www.epochtimes.de

GEGENWART das Präsent der Präsenz-Zeitbeschreibt Roland R. Ropers in seiner Etymosophie-Ko-lumne.

mehr auf Seite 11

21. - 27. März 2012 / Nr. 308 / 8. Jahrgang / Preis Deutschland 1,80 €

Chinas Immo-Entwickler nehmen Reißaus Seite 4

Vor allem sind es wohl Eigenschaften, wie die Körpergröße, das aufrechte Stolzieren, das Aufspringen, die berührenden Laute und das mächtige, raumfüllende Trompeten und ihr geheimnisvolles, immer wiederkehrendes zeichenhaftes Erscheinen am Himmel, um die großen Tag- und Nachtgleichen herum, die die Menschen bewogen haben, Kraniche als Boten oder Verkörperungen von etwas Göttlichem zu betrachten. Das schreibt unser Autor zum Frühlingsanfang auf dieser Seite und auf Seite 12.

Kraniche – Boten des Frühlings und des Glücks

FO

TO

: J

ÖR

G T

RA

MP

ER

T/P

IXE

LIO

.DE

Wie Sachsen italienische Fantasien befl ügelt Seite 9

Vierfl ügler-Dino hatte schimmerndes Gefi ederWie das Gefi eder der Dino-saurier ausgesehen haben mag, konnte jetzt erstmalig bei einem kleinen Dinosauri-er mit Federn an allen Glied-maßen und einem langen Schwanz entdeckt werden.

mehr auf Seite 10

„In Darkness“ beruht auf einer wahren Geschichte:Ein Film aus Polen über jüdische Flüchtlinge, die von einem Mann in der von Nazis okkupierten Stadt Lemberg gerettet werden.

mehr auf Seite 8

Chinas KP im Machtgerangel Seit Mitte Februar tobtder interne Machtkampfin Chinas KommunistischerPartei (KPCh) nicht mehr nurim Untergrund. Gleichzeitigwurde das heimliche „Ver-schwindenlassen“ unlieb-samer Personen legalisiert. Das kann jeden tre� en.

mehr auf Seite 6

Erfurt feiert „600 JahreBibliotheca Amploniana“ Seite 2

A N Z E I G E

RENAISSANCE VON 5.000 JAHREN CHINESISCHER KULTUR.

30. - 31. März 2012JAHRHUNDERTHALLE FRANKFURT

Tickets 01805 69 74 69* | www.ShenYun2012.com

DIE NEUE SHOW 2012 MIT LIVE-ORCHESTER

| www.ShenYun2012.comPräsentiert vom Deutschen Falun Dafa Verein e.V. *) 14 Cent/Min. a. d. dt. Festnetz, Mobilf. max. 42 Cent / Min

„EINZIGARTIG!“

Der Frühlingsanfang ist da und mit ihm die Kraniche. Sie gelten als Glücksboten seit alten Zeiten und so auch noch heute.

Page 2: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

Manchmal hilft ein Blick in die Geschichte, um an der Gegenwart nicht zu

verzweifeln. Der Blick jedenfalls auf die Geschichte einer der be-deutendsten spätmittelalterlichen Handschriftensammlungen, die in Erfurt beherbergt werden, lässt manch einen zu solchen Schlüs-sen kommen, dass Menschen und Bücher und Institutionen schon vieles überstanden haben. Was so banal klingt, kann auch peinlich lächerliche Entdeckungen bein-halten. Zahlreiche Handschrif-tenverluste fallen nämlich in die Regierungszeit des Mainzer Erzbi-schofs Lothar Franz Graf Schön-born (1695-1725). Dieser erwei-terte seine Büchersammlung ganz erheblich aus den Beständen der Erfurter Bibliotheken.

Auch die noch erhaltenen „Kettenbücher“ sprechen eine beredte Sprache über Langfi nger, vor denen die Liebhaberstücke von jeher zu schützen waren, man fi ndet sie heute noch etwas elegan-ter ausgeführt etwa bei kostbaren Ausstellungskatalogen …

Die Stiftung „Himmelspforte“Der Arzt und Gelehrte Amploni-us Rating de Berka, der diese Bi-bliothek zusammengetragen hat, übergab 1412 seine Sammlung von 633 Bänden, von denen heu-te noch etwa 430 in Erfurt vor-handen sind, an das von ihm zur Versorgung und Förderung von Studenten an der Universität Er-furt gestiftete „Collegium Porta Coeli“ [Anm.d.Red. lat. Himmels-pforte]. Seine Büchersammlung verzeichnete Amplonius um 1410 eigenhändig in einem nach Fach-gruppen geordneten Katalog, der heute noch erhalten ist und wert-volle Auskünfte über den Kernbe-stand der Sammlung gibt.

In weiser Voraussicht und in Kenntnis kommunaler Begehr-lichkeiten schützte Amplonius sei-ne Bücherstiftung durch verschie-dene Rechtskonstruktionen, die über Jahrhunderte hinweg sowohl die Stadt als auch die Universität Erfurt daran hinderten, die Be-stände in Besitz zu nehmen.

Jubiläumsjahr für die „Bibliotheca Amploniana“Für die „Bibliotheca Amplonia-na“ ist 2012 ein besonderes Jahr, denn Erfurt feiert das Jubiläum:

„600 Jahre Bibliotheca Amplo-niana“. Mit zahlreichen Veran-staltungen und Aktionen erin-nert die Universität Erfurt dabei an Amplonius Rating de Berka, den Stifter dieser größten noch weitgehend geschlossen erhalte-nen Handschriftensammlung ei-nes spätmittelalterlichen Gelehr-ten weltweit und zugleich an eine der bedeutendsten Sammlungen mittelalterlicher Handschriften in Deutschland.

„Wir freuen uns auf dieses Ju-biläum“, sagt Prof. Dr. Benedikt Kranemann, Sprecher des Uni-versitären Schwerpunkts Religi-on der Universität Erfurt, „weil wir damit erneut Gelegenheit

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308DEUTSCHLAND2

Impressum

Chefredakteurin Renate Lilge-Stodieck Art Direction Szilvia AkbarVerantwortliche redakteure Renate Lilge-Stodieck (Deutschland), Sebastian Menke (International), Detlef Kossakowski (Wissen), Caroline Chen (Feuilleton)Layout Iris Lindenmaier, Johanna Loebig-Winnefeld, Dima Suchinredaktionelle Übersetzer Eckehard Kunkel, Franz Vogel, Eyline MartiniVerlag und redaktion Epoch Times Europe gGmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49(0)30/26395312/13, Fax: +49(0)30/31999684 E-Mail [email protected]

Geschäftsführung Manyan Ng, Zhihong ZhengAnzeigen +49(0)30/26 39 5314 (Berlin Zentral) E-Mail [email protected] Barbara Giesenkirchen, Breslauer Str. 11, D-31275 Lehrte Tel./Fax: +49(0)30/36434994E-Mail [email protected] BVZ Berliner Zeitungsdruck, Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin

spendenkonto Bank: Deutsche Bank 24Konto-Nr.: 525 505 401BLZ: 100 700 24BIC/SWIFT: DEUT DE DBBERIBAN: DE 9110 0700 2405 2550 5401

Erfurt feiert „600 Jahre Bibliotheca Amploniana“

Belege, dass der Erfolg von Führungskräften von ihrem Geschlecht beziehungswei-se von „männlichen“ oder

„weiblichen“ Führungsstilen abhängt, hat noch niemand gefunden.

bekommen, diesen beeindru-ckenden Schatz, der auf unserem Campus beheimatet ist, auf ganz unterschiedliche Weise der Öffent-lichkeit näherzubringen.“

Amplonius: Die Zeit. Der Mensch. Die Stiftung.Im Fokus des „Amploniana“-Ju-biläumsjahres jedoch wird eine Ausstellung im Museum für Thü-ringer Volkskunde stehen, die den Titel „Amplonius: Die Zeit. Der Mensch. Die Stiftung. 600 Jahre Bibliotheca Amploniana in Er-furt.“ trägt und unter der Lei-tung von Museumsdirektorin Dr. Marina Moritz in Kooperation mit der Universität Erfurt reali-siert wird. Die Schau zielt auf die Persönlichkeit des Stifters der Bü-chersammlung, des Arztes, Theo-logen und Universitätslehrers Am-plonius Rating de Berka, ab und erschließt dabei eine Epoche des Niedergangs und Aufbruchs in der Gesellschaft im regionalen wie überregionalen Kontext.

In dieser Schnittstelle von Mit-telalter und Früher Neuzeit ent-standen auch die geistigen und soziokulturellen Voraussetzun-gen, aus denen heraus das epo-chale Wirken Martins Luthers erst möglich und verständlich wurde. Mit diesem sozial- und kulturhis-torischen Ansatz unterscheidet sich die für 2012 geplante Schau grundsätzlich von der im Jahr 2001 gezeigten „Amploniana“-Ausstellung, die vorwiegend den Stellenwert der Sammlung als einzigartigen kulturellen Schatz thematisierte.

Zu sehen ist die Ausstellung ab dem 24. November 2012 im Volkskundemuseum.

Auch wird eine öffentliche Vor-tragsreihe im Hörsaal Coelicum, Domstraße 10, angeboten, die am 13. Juni um 19.30 Uhr mit dem

Vortrag „Intellektuelle in der Frü-hen Neuzeit“ von Prof. Dr. Lu-ise Schorn-Schütte (Frankfurt/Main) startet. Zudem wird sich das nächste „Campus“-Magazin der Uni Erfurt, das Ende April erscheint und auch online auf der Uni-Website veröffentlicht wird, schwerpunktmäßig mit der „Am-ploniana“ befassen.

Die „Bibliotheca Amploniana“Die „Bibliotheca Amploniana“ ist die größte noch weitgehend ge-schlossen erhaltene Handschrif-tensammlung des spätmittelal-terlichen Gelehrten Amplonius

Rating de Berka weltweit und zugleich eine der bedeutendsten Sammlungen mittelalterlicher Handschriften in Deutschland. Heute enthält die „Bibliothe-ca Amploniana“ insgesamt 979 Handschriftenbände sowie 1882 Inkunabeln und Drucke. Zahlen-mäßig und inhaltlich ragen aus dem Bestand die theologischen, philosophischen und medizini-schen Texte heraus. Es fi nden sich aber auch zahlreiche Codices zu Grammatik, Rhetorik, Dichtkunst und klassischen Autoren sowie zu Zivil- und Kirchenrecht oder der Mathematik.

Nach der Schließung der Al-ten Erfurter Universität im 19. Jahrhundert konnte die wertvol-le Sammlung durch den Einsatz der Bürger in Erfurt gehalten wer-den. Sie ist seit 1908 im Besitz der Stadt Erfurt und wurde im De-zember 2001 als Dauerleihgabe an die wiedergegründete Univer-sität Erfurt übergeben. 2005 hat innerhalb der Universität Erfurt die Katholisch-Theologische Fa-kultät die Aufgabe übernommen, Forschungen zur „Bibliotheca Amploniana“ zu initiieren und zu betreuen. (rls / Carmen Voigt / Uni Erfurt)

auf die Geschichte einer der be-

manch einen zu solchen Schlüs-

lächerliche Entdeckungen bein-halten. Zahlreiche Handschrif-

Regierungszeit des Mainzer Erzbi-schofs Lothar Franz Graf Schön-born (1695-1725). Dieser erwei-

erheblich aus den Beständen der

beredte Sprache über Langfi nger,

fi ndet sie heute noch etwas elegan-

Bibliotheca Amploniana“

Handschriften und Landkarten in der „Bibliotheca Amploniana“. „Kettenbücher“ waren vor Langfi ngern geschützt.

Sehenswertes Erfurt mit dem Dom, mittelalterlichen meisterhaft restaurierten Kirchen, Bür-gerhäusern, alten Gassen und moderner Stadtarchitektur.

Der Arzt und Ge-lehrte Amplonius Rating de Berka übergab 1412 seine Sammlung von 633 Bänden an das von ihm zur Versorgung und Förderung von Studenten an der Universität Erfurt gestiftete „Collegi-um Porta Coeli“ (lat. Himmelspforte).

FO

TO

S:

UN

IVE

RS

ITÄ

T E

RF

UR

T

FO

TO

:KA

RL-H

EIN

Z L

AU

BE

/PIX

EL

IO.D

E

Page 3: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308 DEuTschlaND

a N z E i g E

3

Es ist nicht die neue Kra-watte oder die durchge-stylte Frisur, es ist nicht die

Stimme und auch nicht der pro-fessionelle Auftritt, der Zuschau-er beeindruckt, sondern der In-halt einer Rede. Das jedenfalls hat Marcus Mauerer entdeckt. Er ist Professor für Kommuni-kationswissenschaft an der Uni-versität Jena.

Wenn die Kanzler-TV-Duelle für hohe Einschaltquoten sorgen, dann ist auch Prof. Dr. Marcus Maurer unter den Zuschauern. Doch der neue Professor für „Em-pirische Methoden der Kommu-nikationswissenschaft“ schaut sie nicht alleine an, sondern im Hörsaal mit zahlreichen Proban-den. Maurer erforscht seit Jahren mit einer speziellen Methode, der sogenannten Real-Time-Respon-se-Messung, wie die Politiker auf die Zuschauer wirken. „Der In-halt geht eindeutig vor“, hat der 42-jährige gebürtige Darmstädter ermittelt und frustriert damit die Beraterindustrie. Für sie ist es eine schlechte Nachricht.

Körpersprache, ein ande-rer Schwerpunkt Maurers, und Stimmgewalt kommen weit hinter dem Gesagten – wobei sehr wich-tig ist, was gesagt wird, betont der Kommunikationsexperte. „Ich bin für eine gerechte Steuerpoli-tik“, dieser Allgemeinplatz kom-me bei allen Zuschauern wesent-lich besser an, als klare Aussagen. Diese polarisieren und erzeugen somit – ebenso wie das Kritisie-ren des Gegners – bei vielen Men-schen Ablehnung. Das kann sich natürlich kein Spitzenpolitiker er-lauben. Wonach neben der Reak-tion auf den Inhalt offensichtlich

nicht gefragt wurde, scheint der Wahrheitsgehalt von Reden zu sein und wie man ihn erkennt.

Politische Kommunikation ist ein Schwerpunkt von Maurers Forschung. Bereits in seiner Pro-motion, die er im Jahr 2002 an der Uni Mainz beendet hat, un-tersuchte er Politikverdrossenheit durch Medienberichterstattung. Eines seiner Ergebnisse: Negati-ve Berichterstattung über Politik und Parteien führt zu Politikver-drossenheit, eine positive Bericht-erstattung aber noch lange nicht zu einer positiven Politikwahr-nehmung.

Auch in seiner 2008 abgeschlos-senen Habilitation beschäftigte sich der Wissenschaftler mit der Wissensvermittlung durch Medien, der Wahrnehmung und Wirkung von TV-Duellen sowie der Metho-dik seines Fachgebiets. Ein Bereich, den er für enorm bedeutsam hält,

um aussagekräftige Resultate zu erhalten. Daher ist es Maurer, der sich als empirischen Forscher sieht, auch sehr wichtig, die Bedeutung der Methodik seinen Studierenden zu vermitteln – praxisnah, wie er betont.

In Jena – wo er seit 2010 die Professur vertrat, auf die er nun berufen wurde, und sich daher längst heimisch fühlt – wird Mau-rer seine Forschungen in den ge-nannten Themenbereichen wei-terführen. Ergänzend will er sich mit Risiko- und Verkehrskommu-nikation praxisnah auseinanderset-zen. Erfahrungen in diesem Metier hat der Wissenschaftler bereits bei der Analyse der Verkehrssicher-heitskampagne „Runter vom Gas“ gemacht.

Im Zentrum seines Wirkens wird jedoch weiterhin die politi-sche Kommunikation stehen. Als Projektleiter in der momentan

einzigen Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG) in seinem Fachge-biet untersucht er die politische Kommunikation in der Online-welt. Heute können Parteien und Interessengruppen ohne Selekti-on durch Journalisten Informati-onen durchs Web senden. Doch was kommt davon eigentlich beim Bürger an? Welche Konsequenzen für den Wissenserwerb der Men-schen ergeben sich durch die neue Kommunikationsvielfalt? Fragen, denen Maurer seit einem Jahr nachgeht. Doch den Neu-Jenaer interessiert auch, ob und wie die Medien in ihren Onlineauftritten auf die neuen Anforderungen re-agieren. Denn es gibt zahlreiche Informationsquellen, nur selten lässt sich politische Kommunika-tion auf so wenige Parteien redu-zieren wie bei den TV-Duellen. (rls / Axel Burchardt / idw)

Ihr Spezialist für Ägyptenreisenwww.eti.de

Makadi Palace ALL-INCLUSIVE✷✷✷✷✷

✓ Stilvoller Traum aus 1001 Nacht✓ Ideal für Ruhesuchende✓ 8000 M2 Poollandschaft ✓ Vorgelagertes, Artenreiches Korallenriff

€ 619,- 1 Woche pro Person in der Junior Suiteinklusive Flug & Transfer

Die Kategorisierung des beworbenen Hotels erfolgt gemäß der Einstufung durch die Egyptian Hotel Association.Limitiertes Angebot. Zwischenverkauf, Preisänderungen und Druckfehler vorbehalten.

„Inhalt geht eindeutig vor in der politischen Rede“

Wonach neben der Reaktion auf den Inhalt politischer Reden offensichtlich noch nicht gefragt wurde, scheint der Wahrheitsgehalt von Reden zu sein und wie man ihn erkennt. Politiker der grünen im französischen Wahlkampf.

Fo

To

: B

ER

TR

aN

D g

ua

Y /

aF

P

Die gute Nachricht: zuschauer lassen sich am meisten durch inhalte von Reden beeindrucken.

Gewerkschafts- mitglieder haben höhere Jobsicherheit

Warnstreiks im öffentli-chen Dienst, Massen-entlassungen bei Schle-

cker, Tarifverhandlungen bei den Fluglotsen – bei den aktuellen Auseinandersetzungen auf dem Arbeitsmarkt steht oft auch die Rolle der Gewerkschaften zur Diskussion.

Immer mehr Arbeitnehmer sparen sich den Mitgliedsbei-trag, weil Löhne und Arbeitsbe-dingungen ohnehin für alle gel-ten. In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Gewerkschaftsmit-glieder um ein Drittel gesunken. Dabei bietet eine Mitgliedschaft mindestens einen deutlichen Vorteil: Gewerkschaftsmitglie-der werden seltener gekündigt – und das wirkt sich auch posi-tiv auf den Geldbeutel aus. He-rausgefunden hat das Laszlo Goerke, Professor für Betriebs-wirtschaftslehre an der Univer-sität Trier und wirtschaftswissen-schaftlicher Direktor des Trierer Instituts für Arbeitsrecht und Ar-beitsbeziehungen in der Europä-ischen Gemeinschaft (IAAEG). Eine entsprechende Studie ist vor Kurzem in der Fachzeitschrift Labour Economics erschienen.

Beim Forschungsprojekt zur Mitgliedschaft in Gewerkschaf-ten wertet Goerke das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) aus. Darin werden die jährlich aktu-alisierten Antworten von 20.000 Deutschen auf 150 Fragen ge-sammelt, darunter zu Job, Ein-kommen und Mitgliedschaft in Gewerkschaften.

Eine entscheidende Erkennt-nis der Auswertung: Die Wahr-scheinlichkeit gekündigt zu werden, ist für Nicht-Gewerk-schaftsmitglieder im Durch-schnitt um ein Drittel höher als für Mitglieder. Bei Frauen und Industriearbeitern ist der Un-terschied sogar noch deutlicher. Dabei haben die Wissenschaftler

Einflussfaktoren wie den Kündi-gungsschutz von Gewerkschafts-mitgliedern oder die Dauer der Betriebszugehörigkeit bereits he-rausgerechnet.

Teure TrennungGrund für die höhere Jobsicher-heit für Gewerkschaftsmitglieder ist nach Ansicht der Forscher der Rechtsschutz, den Gewerk-schaften ihren Mitgliedern bie-ten. „Im Falle einer Kündigung können sich Gewerkschaftsmit-glieder von erfahrenen Anwäl-ten vertreten lassen und erhalten somit deutlich höhere Abfindun-gen. Für den Arbeitgeber ist es also teurer, sich von einem Ge-werkschaftsmitglied zu trennen als von nicht organisiertem Per-sonal“, betont Goerke.

Die höhere Jobsicherheit für Gewerkschaftsmitglieder bringt außerdem einen finanziellen Mehrwert: „Der – wenn auch nur vorübergehende – Verlust des Jobs kostet den Arbeitneh-mer immer Geld. Wenn man das mit der geringeren Entlassungs-wahrscheinlichkeit gegenrechnet, sparen sich Gewerkschaftsmit-glieder etwa ein Drittel des jähr-lichen Mitgliedsbeitrags“, erklärt Goerke.

Die Erkenntnisse des For-schungsteams beziehen sich nur auf Einzelentlassungen; im Falle von betriebsbedingten Massen-entlassungen macht es keinen Unterschied, ob man organisiert ist oder nicht.

„Einzelentlassungen kommen jedoch deutlich häufiger vor, sie fallen in der Öffentlichkeit nur nicht so auf. Berichte über spektakuläre Massenentlassun-gen verzerren unsere Wahrneh-mung.“ (sfr / Kuntz – Universi-tät Trier)

Page 4: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

1. Quartal

2. Quartal

3. Quartal

4. Quartal

36,6 Y

36,8 Y71,6 Y

30,9 Y

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308WIRTSCHAFT4

Chinas Immo-Entwickler nehmen Reißaus

Widerrufsrecht: Ich kann meine Bestellung ohne Angabe von Gründen innerhalb 14 Tagen nach Eingang des Auftrages widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die Bekanntgabe des Widerrufs per Telefon, Fax, E-Mail oder Postkarte an obige Adresse. Kündigung: Bei der Abo-Bestellung handelt es sich um eine Mindestbestellmenge. Sofern nicht mit 4 Wochen Frist zum Ablaufende gekündigt wurde, verlängert sich das Abonnement und das Mini-Abo geht in ein 51 Abo über. Preisänderungen sind vorbehalten.

Abo-BestellformularLieferadresse

Firma/Institution

Name, Vorname

Telefonnummer

Straße und Hausnummer

PLZ, Ort

E-Mail

Bankverbindung

Kontoinhaber

Konto-Nummer

Bankleitzahl

Bitte haben Sie Verständnis, dass Ihr Auftrag nur per Bankeinzug angenommen werden kann. Ich ermächtige Sie widerrufl ich, die anfallenden Gebühren mittels Lastschrift von meinem Kon-to einzuziehen.

Datum, Unterschrift

Bitte das Formular ausschneiden, ausfüllen und uns zusenden:� per Post The Epoch Times Abo-Service: Breslauer Str. 11, D-31275 Lehrte� per Fax +49(0) 30/36 43 49 94 oder � per E-Mail [email protected]

Epoch Times-Leser verstehen mehr.

Bank

Seductive Red○ Mini-Abo 12 Ausgaben The Epoch Times frei Haus geliefert für 21 €

○ Jahres-Abo 51 Ausgaben The Epoch Times frei Haus geliefert für 76 € Sichern Sie sich

Ihr Exemplar!

Ist Flucht die neue Form des chinesischen Risikomanage-ments von verschuldeten Immobilien?

Gao Zitan

Chinas Immobilienentwick-ler schlagen Alarm: Das Geschäft in den kleinen

und mittelgroßen Städten lohnt sich immer weniger. Grund dafür ist die Krise am Immobilienmarkt und die strikte Kreditvergabe der chinesischen Zentralregierung. Ei-nige Immobilienfi rmen haben ihr Heil in der Flucht gesucht, alles an vorhandenem Bargeld mitge-nommen und die unfertigen Pro-jekte ebenso hinter sich gelassen wie ihre Schulden.

Auf diese Art und Weise sol-len sich allein in der Stadt Chang-sha an die zehn Firmen aus dem Geschäft „verabschiedet“ haben. Dazu gehören die Immobilienent-wickler Jiangbin Homes, Zhong-yuan Residence, Dongfang Na-vigator, Zhongyang Residence, Keke Little City, Lipujin Cubic und Xiangjiang 700.

Nicht viel anders sieht es in den Provinzen Henan, Jiangsu und Zhejiang aus – auch hier ha-ben die Besitzer von Immobili-enfi rmen über Nacht mit großen Summen Reißaus genommen. So ist etwa der Präsident von Yuyang Enterprise in Nanjing mit meh-reren hundert Millionen Yuan an geborgtem Geld über Nacht ver-schwunden. Chen Fei, ein Millio-när und Immobilienentwickler in der Provinz Zheijiang ver-abschiedete sich sang- und klanglos von seinem „Sheng-li Square“-Projekt – und mit ihm über eine Million Yuan an Geldern [etwa 100.000 Euro].

Der Grund für die scharenweise Flucht der chinesischen Im-mobilienhaie: Sie alle hatten Probleme mit ihrer Kapitaldecke. Seitdem die Regierung die Vergaberichtlinien für Kredite im vergan-genen Jahr verschärft hat, mussten sie für ihre Firmen das Geld für ihre Projekte bei privaten In-vestoren auftreiben – nicht selten kam die Finanzierung aus dunklen Kanälen.

Flucht – die neue Form des chinesischen Kreditrisi-komanagementsAngesichts des schwindenden Geldangebots und unter der Last hoher Zinsen für private Kredite haben die chinesischen Immobi-lienentwickler mit der Flucht vor

ihren Kreditrückzahlungen eine ganz neue Form des „Kreditrisi-komanagements“ entwickelt.

Shi Wei, ein Finanzplaner bei der Bank of Communications – eine der alteingesessenen Banken Chinas – sagte dieser Zeitung Fol-gendes: Viele kleine und mittelgro-ße Immobilienentwickler hätten

ausreichende Finanzmittel durch Bankkredite auf die

Beine stellen können, als der Markt heiß war. Dann kam die strengere Kre-ditvergabe der Regie-rung und die Immobi-lienentwickler konnten plötzlich nicht mehr genug Geld ausleihen, um ihre Bauprojekte weiter voranzutrei-ben. Diese Tatsache, gepaart mit fallen-den Umsätzen, habe zu einer Finanzie-rungskrise geführt und

die Immobilienfi rmen dazu getrieben, vor ih-

ren Schulden zu fl iehen. Shi rechnet mit einem An-

halten dieses Trends – Geld sei weiterhin knapp und im-

mer mehr kleine und mittelgro-ße Immobilienentwickler dürften zusammenbrechen.

„Obwohl die Banken die Fi-nanzkraft hätten, verhindern die Regulierungen, dass Banken Kre-dite an die kleinen und mittleren Entwickler vergeben. Die großen Entwickler sind nur wenig von den Richtlinien betroffen – entweder haben sie ihre Finanzierung ge-sichert oder verfügen über aus-reichend eigene Ressourcen. Die

kleinen und mittleren Entwick-ler sind am stärksten betroffen“, sagt Shi.

Milliarden Yuan an fälligen Krediten – allein im MärzDas erste Quartal dieses Jahres dürfte für die chi-nesischen Immobilienfi r-men ein Quartal intensi-ver Kreditrückzahlung werden. Das geht aus ei-nem Bericht von World Union Properties, eine der größten chinesischen Im-mobilienberatungsfi rmen,

hervor. Forschungsergebnisse

von Guotai Junan Securities, eine der größten chinesischen

Aktiengesellschaften, zeigen ei-nen Schuldenberg von 175,8

Milliarden Yuan für das Jahr 2012 – wovon noch im März 36,6 Milli-arden Yuan an Zahlungen für das erste Quartal fällig werden. Ende des zweiten Quartals werden 36,8 Milliarden Yuan fällig, im dritten Quartal sind es dann 71,6 Milli-arden und im vierten 30,9 Milli-arden Yuan. Der Schuldendruck

im Immobiliensektor spiegelt sich in diesen Zahlen recht dramatisch wider.

Die Fitch Group schreibt in ei-nem Bericht zur Entwicklung des chinesischen Immobiliensektors im Jahr 2012, dass diesen in diesem Jahr noch striktere Richtlinien er-warten – und dass vor allem die kleineren Firmen dadurch unter Druck geraten dürften.

Die Schulden der ProvinzregierungenShanghai und Wuhu haben be-reits versucht, die Richtlinien in der Immobilienindustrie aufzulo-ckern, aber die Bemühungen wur-den abrupt gestoppt. Der Grund dafür könnte sein, dass die Geld-knappheit nicht nur den Immobi-liensektor trifft, sondern auch auf die Provinzregierungen übergreift, da die beiden miteinander verbun-den sind.

Die chinesische Zentralregie-rung setzt nun die Provinzregie-rungen unter Druck, ihre Bank-kredite zurückzuzahlen, die sie während der Finanzkrise im Jahr 2008 bis 2009 aufgenommen haben. Damals hatte die Zent-ralregierung die Provinzen stark ermutigt, Kredite für Infrastruk-turprojekte aufzunehmen und so-mit das Wirtschaftswachstum an-zukurbeln, berichtet New Tang Dynasty (NTD) Television.

Während des gerade laufenden Nationalen Volkskongresses sag-te der chinesische Finanzminister Xie Xuren: „Wir haben den Pro-vinzregierungen befohlen, bei der Rückzahlung ihrer Schulden ei-nen guten Job zu machen. Wenn es um Schulden der Regierung geht, müssen die Provinzregie-rungen Schulden-Rückzahlungs-Fonds aufstellen und all ihre fi ska-len Ressourcen ausnützen, um ihre Schulden zurückzuzahlen.“

Sollten die mit Schulden über-ladenen Provinzregierungen zu-sammenbrechen, werden die chi-nesischen Banken auf einem Berg von faulen Krediten sitzen, was das Land in die fi nanzielle Instabilität führen könnte. Analysten zufolge könnten ungefähr 20 Prozent der Kredite – im Wert von dreihun-dert bis vierhundert Milliarden US-Dollar – faul geworden sein, berichtet NTD.

Der asiatische Wirtschaftsana-lyst Jim Walker sagte in der jüngs-ten Vergangenheit, dass Chinas Wirtschaft bereits in tiefen Schwie-rigkeiten stecke. Walker sagte zu Reuters: „Unsere Sicht ist, dass sich China bereits in der Mitte ei-ner harten Landung befi ndet. Der Immobiliensektor steckt in tiefen Schwierigkeiten, die Kapitalgü-terindustrie muss in der Kapazität verringert werden und es gibt zur-zeit keinen Konsum, der die Wirt-schaft wirklich anheizen könnte.“

1. Quartal

2. Quartal

3. Quartal

4. Quartal

36,6 Y

36,8 Y71,6 Y

30,9 Y

Schuldenberg in China bei Immo-bilien: 175,8 Milliar-den Yuan fällig nur für das Jahr 2012 – davon im März 36,6 Milliarden Yuan für das erste Quartal fällig. 36,8 Milliarden Yuan im zweiten, im dritten Quartal 71,6 Milliarden und im vierten 30,9 Milliarden Yuan.

FOTO

: PETER P

ARKS/AFP/G

ETTY IMAG

ES

Page 5: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

César Chelala

Um Griechenlands missli-che Lage und den Weg dorthin verstehen zu kön-

nen, ist es hilfreich zu lesen, was Mikis Theodorakis, der berühm-te griechische Liedermacher und Komponist, darüber geschrie-ben hat. Kürzlich war auf seiner Homepage zu lesen:

„Bis 2009 gab es keine ernst-haften wirtschaftlichen Probleme. Die größten Schwachstellen un-serer Wirtschaft waren die enor-men Rüstungsausgaben und die Korruption einiger Teile des po-litischen und wirtschaftsjournalis-tischen Bereichs.“

„Für diese beiden Schwachstel-len sind fremde Länder gemein-sam verantwortlich. Deutschland zum Beispiel hat, genau wie die Franzosen, die Engländer und Amerikaner, Milliarden an jähr-lichem Verkauf von Kriegsgerät verdient. Und das zum Schaden unserer nationalen Wirtschaft. Dieses andauernde Ausbluten hat uns in die Knie gezwungen und uns nicht erlaubt, uns weiterzuent-wickeln. Zur gleichen Zeit hat es die ausländischen Nationen reich gemacht.“

„Das Gleiche gilt auch für un-ser Problem der Korruption. Das deutsche Unternehmen Siemens hat zum Beispiel eine spezielle Abteilung eingerichtet, um grie-chische Mitbewerber auszukau-fen, um die eigenen Produkte auf dem griechischen Markt platzie-ren zu können. Daher war die griechische Bevölkerung Opfer dieses rücksichtslosen Duos von Griechen und Deutschen, die sich

auf Kosten anderer bereicherten.“Die Situation, in der sich Grie-

chenland momentan befi ndet, ist die gleiche wie jene Argentiniens in den Jahren 2001 und 2002. Nach ein paar schwierigen Jah-ren war es Argentinien wieder möglich, Wachstum zu erzeugen, was viele Leute glauben lässt, man solle den gleichen Weg wie Argen-tinien gehen, um die Wirtschaft wieder zu beleben. Was hat Ar-gentinien also getan – und kann diese Strategie auch auf Grie-chenland angewendet werden?

Argentinien hat eine Serie von Umständen erlebt, die Mitte der Neunzigerjahre begann und zwi-schen 1999 und 2002 in einer tie-fen Rezession endete. Um weitere und größer werdende soziale Un-ruhen zu vermeiden, hat Argenti-nien im Dezember 2001 bekannt gegeben, dass es die Schulden nicht mehr bedienen könne und es zum Zahlungsausfall kommen wird. Mit 93 Milliarden US-Dol-lar war es der größte Zahlungs-ausfall der Geschichte und machte das Land auf den internationalen Märkten zum Geächteten.

Obwohl die Gläubiger die griechische Regierung schwer beschuldigten, wurde Argenti-niens Entscheidung von einigen Ökonomen verteidigt. Die Wirt-schaftsexpertin für die Wirtschaft Lateinamerikas am Observatoire Français des Conjonctures Écono-miques (OFCE), Christine Riffl art, sagte, dass Argentiniens Entschei-dung „wahrscheinlich das Beste war, was das Land zu diesem Zeit-punkt tun konnte.“

Die Wirtschaftskrise in Ar-gentinien verursachte, genau wie jetzt in Griechenland, aus-gedehnte soziale Proteste, die in einem einzigen Jahr fünf Präsi-denten aus dem Amt fegten. Das Land brauchte mehrere Jahre, um sich von der Krise zu erho-len. Einer der Hauptgründe wird jedoch weitestgehend ignoriert.

Argentinien hatte einen nicht ab-zutragenden Schuldenberg ange-häuft, weil Kredite unklug aufge-nommen und noch weniger klug vergeben wurden. Diese Situati-on ähnelt auf pathetische Weise dem, was zurzeit in Griechenland passiert.

Der Vizedirektor des Center for Economic and Policy Research (CEPR) in Washington, D.C., Mark Weisbrot, sagte im Okto-ber 2011: „Argentinien hat sich schnell erholt, weil es sich nicht nur von einer untragbaren Schul-denlast befreit hat, sondern auch von der destruktiven Politik, die ihnen von Gläubigern und deren Verbündeten auferlegt wurde.“

Vielleicht ist es an der Zeit für Griechenland, sich die gleichen Ge-danken zu machen und eine drasti-sche Restrukturierung seiner Schul-den zu fordern, die ohne Maßgabe nur einen beschönigenden Effekt hätte. Anstatt die Krankheit selbst zu heilen, würden nur einige der Symptome gelindert werden.

Für die Griechen mag es schwie-riger sein, diese Situation zu über-stehen. Argentinien profi tierte bei seiner Erholung zu einem großen Teil von dem dramatischen Preis-anstieg einiger der wichtigsten Produkte – wie Weizen und Soja-bohnen – und einer gestiegenen Nachfrage nach diesen Waren aus China und Indien.

2005 wurde Argentiniens Fi-nanzminister Roberto Lavagna von den argentinischen Gläubi-gern beschuldigt, „nicht nach den Regeln zu spielen“, als er die Ent-scheidung der Regierung bekannt gab, 88 Milliarden US-Dollar nicht bedienbarer Schulden mit einem 75-prozentigen „Schulden-schnitt“ zu restrukturieren.

Lavagnas Antwort war, dass das Land die Fehler der Vergangenheit, „als die Regierung die eigenen be-grenzten Zahlungsmöglichkeiten ig-norierte, um sich die Annahmebe-reitschaft der Anleihegläubiger zu sichern“, nicht wiederholen würde. Das könnte auch die Antwort für das heutige Griechenland sein.

Griechenland befi ndet sich als unabhängige Nation in einer äu-ßerst kritischen Zeit. Das Problem liegt in erster Linie darin, wie die Banken ihre Verluste minimieren können. Das Problem liegt auch darüber hinaus darin, wie Grie-chenland als demokratische Nati-on überleben kann. Die Art und Weise, in der Griechenland auf diese Krise reagiert, wird die Zu-kunft des Landes und die Möglich-keiten, für die Bevölkerung eine bescheidene Lebensqualität zu wahren, bestimmen.

Dr. César Chelala ist ist Mitgewinner des Overseas Press Club of America Award.

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308 WIRTSCHAFT

A N Z E I G E

5

www.mido.ch

A m a r k o f t r u e d e s i g nDie zeitlose beständige Harmonie der Silhouette einer Violine:

die Inspiration der Baroncelli

Baroncelli AutomatikVeredeltes Automatikwerk, Gangreserveanzeige, Edelstahlgehäuse mit Roségold PVD-Beschichtung,Sichtboden, doppelt entspiegeltes Saphirglas,wasserdicht bis zu einem Druck von 5 bar (50 m).

Unverbindliche Preisempfehlung €1120.–

43336-320x159-M86053134.indd 1 17.08.11 09:46

Mit 93 Milliarden US-Dollar erklärte Argentinien den größten Zahlungsausfall der Geschichte. Ein Vorbild für die Griechenland-Pleite?

Was Griechenland von Argentinien lernen kann

Argentinien hatte auch einen nicht abzutragenden Schuldenberg angehäuft, weil Kredite unklug aufgenommen und vergeben wurden.

FO

TO

: K

LA

US

BR

ÜH

EIM

/PIX

EL

IO.D

E

Page 6: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308INTERNATIONAL6

Fortsetzung

Ein Beispiel für solch eine Lüge ist die inszenierte „Tiananmen-Selbstverbrennung“. Die NGO „International Educational Deve-lopment“ kritisierte dies am 14. August 2001 bei einer Menschen-rechtskonferenz der Vereinten Nationen in Genf als ein von der chinesischen Regierung inszenier-tes Schauspiel, um die Menschen zu täuschen. In den vergangenen sechs Jahren [Anmerkung d. Red.: Die Neun Kommentare erschienen erstmals am 18. November 2004] hat keine einzige chinesische Zei-tung oder Fernsehstation auf dem Festland wahre Nachrichten über Falun Gong berichtet.

Die Chinesen haben sich schon an die falschen Nachrichten ge-wöhnt. Ein hochrangiger Reporter der Nachrichtenagentur Xinhua

hat einmal gesagt: „Wie können Sie einem Xinhua- Bericht vertrauen?“ Die normalen Leute beschreiben die chinesische Nachrichtenagentur als „Parteihund“. Ein Volkslied be-schreibt sie folgendermaßen:

„Sie ist ein Hund der Partei und bewacht den

Eingang der Partei. Lässt man sie beißen,

so beißt sie, lässt man sie viele

Male beißen, so beißt sie viele Male.“

Bildungssystem: In China ist das Ausbildungssystem ein weite-res Werkzeug, das eingesetzt wird, um die Menschen zu kontrollieren. Der eigentliche Sinn von Ausbil-dung liegt darin, Intellektuelle her-anzubilden, die sowohl über Wissen als auch korrektes Urteilsvermögen verfügen. Wissen beinhaltet das Verständnis von Informationen, Daten und historischen Ereignis-sen; Urteilsvermögen bezieht sich auf den Prozess des Erforschens,

des Analysierens, des Kritisierens und die Fähigkeit, Erkanntes wei-terzuführen – einen Prozess der ganzheitlichen geistigen Entwick-lung. Diejenigen, die Wissen ohne die Stütze des Urteilsvermögens ha-ben, können nur als Bücherwurm betitelt, nicht aber als Intellektuelle mit sozialem Gewissen für die Ge-sellschaft angesehen werden. Das ist eben der Grund, warum in der chinesischen Geschichte schon im-mer nicht diejenigen mit Wissen, sondern diejenigen mit gerech-tem Urteilsvermögen hoch geach-tet wurden. Unter der Herrschaft der KPCh fi nden sich unter den Intellektuellen sehr viele mit Wis-sen ohne Urteilsvermögen oder sol-che, die sich nicht trauen, ein Urteil abzugeben. In China konzentriert sich die Erziehung in den Schulen darauf, den Schülern beizubringen, das zu unterlassen, was die Partei nicht wünscht. Unter der Herr-schaft der KPCh wurden „Politik und Geschichte der Kommunisti-schen Partei“ als Pfl ichtfach einge-richtet und einheitliche Lehrbücher

verwendet. Die Lehrer glauben zwar nicht alles, was in den Lehr-büchern steht, dennoch müssen sie gegen ihr Gewissen allen Inhalten wegen der Disziplinvorschrift zu-stimmen. Die Schüler und Studen-ten glauben zwar nicht an die Lehr-bücher und das, was die Lehrer sie lehren, dennoch müssen sie alle Inhalte auswendig lernen, um die Prüfungen zu bestehen. Inzwischen gibt es bei den Semesterendprüfun-gen und bei den Aufnahmeprüfun-gen für Hochschulen auch Fragen über Falun Gong. Studenten und Schüler, die nicht die Standardant-worten nennen, erhalten keine gu-ten Noten. Sie verlieren die Mög-lichkeit, sich für gute Hochschulen einzuschreiben. Wenn ein Student es wagt die Wahrheit zu sagen, wird er sofort von der Schule verwiesen und verliert jegliche Chance auf weitere Schulbildung.

Mithilfe des Einflusses von Zeitungen und Regierungsdoku-menten haben die im öffentlichen Erziehungssystem als Wahrheit propagierten Sprichworte eine

umfassende und tiefgehende ne-gative Wirkung ausgeübt, wie bei-spielsweise das Mao-Zitat:

„Wir sollen alles begrüßen, wogegen sich unser

Feind wendet; wir sollen uns gegen

alles wenden, was unser Feind begrüßt.“

Es vergiftete die Herzen der Men-schen, indem es das Wohlwollen verdrängte und die moralischen Grundlagen für das Leben in Frie-den und Harmonie zerstörte. 2004 führte das chinesische Informati-onszentrum eine Umfrage im chi-nesischen Sina-Net durch. Das Er-gebnis dieser Untersuchung zeigte, dass über 80 Prozent der befrag-ten chinesischen Jugendlichen im Kriegsfall auf Frauen, Kinder und Gefangene das Feuer eröffnen wür-den.20

KommentarDrei

112.703.759MENSCHEN

haben mit dem Stichtag 15. März 2012 ihre Austritts-er klärung auf der Webseite

http://quitccp.org verö� entlicht.

BRIEFE AN DIE REDAKTION Bitte senden Sie die Briefe an [email protected] Times Europe GmbH, Kurfürstenstraße 79, 10787 Berlin Tel.: +49 (0) 30 / 263 95 312 / 13, Fax: +49 (0) 30 / 319 99 684

Am 18. November 2004 verö� entlichte „The EpochTimes“ erstmals die Neun Kommentare über die Kommu-nistische Partei Chinas (KPCh). Darin werden die Geschich-te und das Wesen der KPCh dokumentiert und analysiert. Seitdem erklären täglich rund 42.000 Chinesen ihren Aus-tritt aus der KPCh, dem Kom-munistischen Jugendverband und den Jungen Pionieren. Die per Telefon, Fax oder E-Mail erklärten Austritte werden von drei „Tuidang“ (Austritts-) Centern gesammelt und im Internet auf http://quitccp.orgverö� entlicht.

112.703.759

Neun Kommentare über die Kommunistische Partei Chinas

Das Buch „Die Neun Kommentare“ trägt zur Aufl ösung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bei und verändert China. Die preisgekrönte Epoch Times-Serie

beschreibt die wahre Geschichte und das Wesen der KPCh. Sie erscheint hier als Fortsetzungsbericht.

Seit Mitte Februar tobt der interne Machtkampf in Chinas Kommunisti-

scher Partei (KPCh) nicht mehr im Untergrund, sondern schlug Wellen aus dem südlichen Chon-qing – immerhin eine Stadt mit 32 Millionen Einwohnern – bis nach Peking, wo jetzt mit einem Paukenschlag der hoffnungsvol-le intrigante Provinzgouverneur Bo Xilai entmachtet wurde. Da-mit sind seine Pläne – er gehört zu den kommunistischen Hartli-nern – für eine größere Machtfülle zunächst geplatzt.

Im Mingjing Monthly Magazi-ne, dem chinesischsprachige Me-dien eine enge Verbundenheit mit dem ehemaligen Parteichef Jiang Zemin nachsagen, hieß es kürzlich aus Insiderkreisen: „Bo hat einen Zustand des Wahnsinns erreicht und versucht, in den Ständigen Ausschuss des Politbüros zu gelan-gen. Er ist jetzt bei den höchsten Führern der Partei als der größ-te Heuchler bekannt.“ In China hängen die Berichte der Medien oft eng mit politischen Hintergrün-den zusammen.

Es gibt viele Interessengruppen innerhalb der Kommunistischen Partei Chinas, die sich zu zwei großen Lagern zusammenfassen lassen. Eine davon ist die Gruppe der jetzigen Regierung, deren An-führer Staatspräsident Hu Jintao ist. Die andere Gruppe steht unter der Kontrolle von Jiang Zemin, sei-nem Vorgänger. Zu dieser zweiten Gruppe gehören viele KPCh-Ka-der aus der Zeit von Mao Zedong und ihre Familienangehörigen. Sie wird oft als „die Kronprinzen-Partei“ bezeichnet. Bo Xilai gilt als eine der wichtigsten Personen in dieser Gruppe und Wang Lijun, durch dessen Flucht in das ameri-kanische Konsulat viele Probleme öffentlich wurden, war seine rech-te Hand.

Während dieser Zeit war schon ein Gesetz vorbreitet worden, das aus China einen verschärften Po-lizeistaat macht, das aus China ei-nen verschärften Polizeistaat macht - das löste nicht nur unter Chinesen Empörung aus, sondern auch im Ausland.

„Verschwindenlassen“ kann jedem passierenAm 15. März 2012 stimmte der chinesische Volkskongress einer Neufassung des Strafrechts zu. Der Gesetzesentwurf wurde mit 2639 Stimmen angenommen, 160 stimmten dagegen und 57 Abge-ordnete enthielten sich. Der um-strittene § 73 ermöglicht es von nun an jeden Chinesen mit der Begründung der Gefährdung nationaler Sicherheit „heimlich verschwinden zu lassen“. Die In-kraftsetzung dieses Gesetzes be-deutet für China den Eintritt in eine Phase, in der das Land mit schlimmsten Gestapo-Methoden kontrolliert wird.

Der neue Paragraf wird bereits angewandt Der neue Paragraf wird bereits angewandt. Der Abgeordnete des Volkskongresses, Zhang Mingyu, ist nach Aussagen seines Anwalts verschwunden, nachdem er einen anderen Abgeordneten in Peking angeklagt hatte. Seine Angehöri-gen meldeten sein Verschwinden der Polizei. Die Polizei weigerte sich jedoch, den Fall zu verfolgen. Nach Einschätzung des Anwalts Chen Youxi ist sein Fall bereits ein Bei-spiel für die Anwendung von § 73.

Jeder kann ein potenzielles Opfer werden Der Strafrechtler Wang Yajun äußerte die Sorge, dass zukünftig alle, einschließlich der Abgeord-neten des Volkskongresses, poten-zielle Opfer dieses Gesetzes werden

könnten. Er sagte, dass die Inkraft-setzung dieses Gesetzes eine neue Zeit einläute. Menschenrechte gäbe es nicht mehr, jeder lebe in Angst und jederzeit könnten Men-schen verschwinden. Das sei eine schreckliche Vision. Wenn die Fa-milie nicht mehr informiert wer-den müsse, haben Anwälte große Schwierigkeiten, sich um einen Fall zu kümmern. Keiner trage mehr die Verantwortung für die Betrof-fenen.

Ein chinesischer Journalist äu-ßerte in seinem Mikroblog die Be-fürchtung, dass zukünftig jeder, der unabsichtlich einer halbwegs ein-fl ussreichen Person auf die Füße tritt, am nächsten Tag verschwun-den sein könne. Zwar gab es bisher schon die „Administrativhaft“, nach der jeder durch Anordnung der zu-ständigen Polizeibehörde für drei Jahre ins Arbeitslager gebracht wer-den konnte, aber zumindest mussten die Angehörigen informiert werden.

Die Chinesen haben Angst Im Internet gibt es zahlreiche Stimmen, die sich lautstark ge-gen diesen Freibrief zur Men-schenrechtsverletzung äußern. Es werden Parallelen aus der Zeit des Nationalsozialismus herge-stellt. Es sei nicht absehbar, wie viele Menschen zukünftig heim-lich „verschwinden werden“. Es wurde scherzhaft vorgeschlagen, dass jeder ab sofort täglich in sei-nem Mikroblog ein Lebenszeichen

von sich geben soll. Sollte das für zwei Tage ausbleiben, könne da-von ausgegangen werden, dass derjenige verschwunden sei.

Die bekannte Wirtschaftswis-senschaftlerin He Qinglian, die seit einigen Jahren in den USA lebt, schrieb zuvor in einem Ar-tikel, dass die Chinesen zukünftig unter einer ähnlichen Angst leiden würden wie die Russen unter der Überwachung des KGB in Russ-land. Unter ständiger Androhung von Überwachung, Abhöraktionen und möglicher heimlicher Inhaf-tierung kann von Menschenwürde nicht mehr die Rede sein.

Ein Gesetz ohne legale Verfahren Viele kritische Stimmen äußerten Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Verfahrens, mit dem dieses Gesetz in Kraft gesetzt wurde. So seien Gesetzesentwürfe einen Monat vor Eröffnung des Volkskongresses an die Abgeordneten zu überstel-len. Viele Abgeordnete erklärten allerdings, dass sie den Entwurf erst nach Eröffnung des Kongres-ses erhalten haben.

Der bekannte Anwalt für Straf-recht Han Yicun meinte, wenn das Verfahren ungültig sei, habe der Volkskongress alle Debatten über das fragliche Gesetz einzu-stellen. Trotz solcher Einwände wurde der Gesetzesentwurf am Nachmittag des 13. März zur Dis-kussion gestellt und am Morgen des 14. März zur Abstimmung vorgelegt.

Der Menschenrechtsaktivist Shi Tufu erklärte, dass die Re-gierung dieses Gesetz trotz vieler Gegenstimmen durchgesetzt habe, weil ihre Angst vor dem Volk im-mer weiter wachse. Da die Zweifel an der Legitimität der Regierung immer lauter werden, setze diese unmenschliche Methoden ein, um ihre Vorteile zu schützen. (yh)

Chinas KP-Chef Hu Jintao über-gibt die Nachfol-ge des Regimes dem derzeitigen Vizevorsitzen-den Xi Jinping.

KA

RIK

AT

UR

: D

AX

ION

G/T

HE

EP

OC

H T

IME

S

Chinas KP im Machtgerangel

20 Vgl.: Kriegsbereitschaft der chinesischen Bevölkerung im Test. http://www.epochtimes.de/articles/2005/08/30/4897.html

Page 7: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

Kanbawza Win

Ein betrunkener Amerika-ner traf einen Burmesen auf der Straße und fragte

ihn: „Was für ein ‚ese‘ bist du?“ Der Burmese war verwirrt und so sagte der Amerikaner: „Ich meine, bist du ein Chinese, ein Taiwanese oder ein Vietnamese, du musst ja schließlich auf ese enden?“

Der Mann antwortete, er sei ein Burmese, weil die Junta, die den Namen von Burma zu My-anmar geändert hat, allen verbie-tet, das Wort „Myanmarnese“ zu benutzen.

Dann fragte er den Amerika-ner: „Noch etwas, mein Freund, was für ein ‚ie‘ bist du? Ich mei-ne, bist du ein Rowdy, ein Zom-bie oder ein Yankee?“ Genauso behandelt die Obama-Regierung die quasi-burmesische Zivilver-waltung und unterschätzt somit die listige und gerissene burmesi-sche Diplomatie.

Betrachtet man die jüngste Ge-schichte der Neutralität oder eher die der Bewegung der blockfrei-en Staaten, findet man Burmas Spuren.

Nachdem Burma 1948 die Unabhängigkeit von Großbri-tannien erlangt hatte, wurde das Land vom Bürgerkrieg heimge-sucht. Es schloss sich dem Colom-bo-Plan an, um an Material für seine Truppen zu kommen. Der Colombo-Plan wurde 1950 auf einer Konferenz der Außenminis-ter der Commonwealth-Staaten beschlossen. Er hat zum Ziel, den Lebensstandard in Asien und im Pazifikraum durch Investitionen zu verbessern. Auf der Colombo-Konferenz 1954 versprachen die fünf teilnehmenden Länder Bur-ma, Indien, Ceylon, Indonesien und Pakistan ihre Neutralität im Kalten Krieg.

Als der einflussreiche Führer Jawaharlal Nehru aus Indien zur Bandung-Konferenz aufrief, wur-de er von U Nu, dem Premier-minister von Burma, unterstützt. Die Konferenz diente dazu, eine Atmosphäre der Zusammenarbeit zu schaffen und die Welt über Asi-en und Afrika zu informieren. Die Bewegung der Blockfreien Staa-ten wurde gegründet, eine Gruppe von Staaten, die sich selbst als neu-tral gegenüber den großen Macht-blöcken betrachtete. Heute hat die Bewegung 120 Mitglieder und 17 Beobachter-Staaten.

Der neue Kalte KriegAngesichts des bevorstehenden Kalten Krieges zwischen Chi-na und den USA scheint es, dass Burma eine entscheidende Rolle spielen wird. Offensichtlich wer-den die ehemaligen hochrangigen Militärs ihr Äußerstes versuchen, um in der neu entstehenden soge-nannten burmesischen Demokra-tie an der Macht zu bleiben.

Auf ökonomischer Ebene ist die amerikanische Vormachtstel-lung nicht mehr gegeben. Man kann auch nicht annehmen, dass ein stärkeres, reicheres China für die USA eine gute Nachricht wäre. So argumentieren auch die US-Präsidenten seit 1978. Ganz im Gegenteil, die Amerikaner bekommen das mulmige Gefühl, dass ein reicheres, mächtigeres China ein verhältnismäßig ärme-res und schwächeres Amerika be-deuten könnte.

Mit anderen Worten: der Auf-stieg Chinas ist keineswegs eine Win-Win-Situation für beide Staa-ten. Es ist ein Nullsummenspiel für die USA. Angesehene Öko-nomen wie Paul Krugman und Fred Bergsten argumentierten,

dass hohe Zölle eine legitime Ant-wort der USA auf die momentane Politik Chinas wären.

China ist auf dem Weg, die USA als größte Wirtschaftsmacht der Welt abzulösen. Laut einer Prognose des Internationalen Währungsfonds wahrscheinlich schon im Jahr 2016. Washington sieht Peking schon mit den Mus-keln spielen. China erhöht die Militärausgaben und fährt bei Grenzkonflikten mit einer Reihe von Nachbarstaaten eine härtere Linie. Unter anderem mit Indien, Japan und Vietnam.

Als Folge versuchen die Ver-einigten Staaten, mit den nervös gewordenen Nachbarn Chinas gemeinsame Sache zu machen. Auch mit Burma. Das wird das burmesische Regime versuchen auszunutzen, um sein Überleben zu sichern.

China als Dreh- und AngelpunktChina überspannt im südchinesi-schen Meer den Bogen und ver-unsichert die Region. Die Oba-ma-Regierung nutzt das aus und zeigt sich sehr klug darin, einmal mehr klarzumachen, dass die USA in Asien eine zentrale Rol-le einnimmt. Der Aufbau einer neuen Basis in Australien ist ein deutliches Symbol für Amerikas langfristige strategische Präsenz in dieser Region. Die Beziehungen zu Burma sind zum einen strate-gisch motiviert, haben aber auch noch eine andere Bedeutung.

Die Vereinigten Staaten ha-ben nicht nur in Burma, sondern auch im Mittleren Osten und in Russland eine pro-demokratische Haltung eingenommen. Die poli-tische Entwicklung von Ländern in dieser Region wird eine direkte Auswirkung auf die internationa-le strategische Situation und auf das Wesen der Weltordnung in den nächsten Jahren haben.

Aber Peking ist voraussicht-lich der Dreh- und Angelpunkt, um den sich die asiatischen Bezie-hungen und die Wirtschaft drehen werden. Das wäre eine Wieder-belebung der Ära des Reichs der Mitte, als China das „erste unter gleichberechtigten“ Ländern Asi-ens war. Burma bemüht sich seit Kurzem, Chinas Einfluss zu redu-zieren und engere Verbindungen mit dem Westen zu knüpfen. Aber Chinas unaufhaltsamer Aufstieg zum ersten unter gleichberechtig-ten Ländern in Asien wird schwer auf den Schultern seines viel klei-neren, südwestlichen Nachbarn lasten.

Aung San Suu Kyi ist Burmas Oppositionsführerin und für po-litisch wachsame Westler Ikone der demokratischen Bewegung im Land. Sie hat ihre neutrale Hal-tung gegenüber China betont. Ein Bekenntnis dahingehend, dass Burma unabhängig von den zu-künftigen Beziehungen mit dem Westen auch weiterhin viel Han-del mit der asiatischen Super-macht betreiben will.

Hunderttausende chinesische Migranten leben heute in Burma und chinesische Investoren haben etwa zwölf Milliarden US-Dollar in das Land gepumpt. Zusätzlich sind trotz der Aussetzung des Baus des Myitsone-Staudamms auf dem Irrawaddy-Fluss noch 25 weitere „Mega-Damm-Projekte“ in Burma geplant, viele davon mit chinesischer Unterstützung. Also egal, welche Veränderungen auf Burma und auf die globale Poli-tik 2012 zukommen, wird China höchstwahrscheinlich ein wichti-ger Faktor bei den Entscheidungs-trägern in Burmas Hauptstadt Naypyidaw sein.

Abhängigkeit vom ÖlPräsident Obama weiß, dass der neue Kalte Krieg um natürliche Ressourcen und nicht wie im alten Krieg um Ideen geführt wird. Sein langfristiges ökonomisches Ziel ist lobenswert. Laut Julian Lee, einem führenden Analysten des Energie-marktes, ist es von größter Wich-tigkeit, dass Amerika wegen der wachsenden heimischen Produk-tion und der kanadischen Exporte bis 2030 beim Öl zum Selbstver-sorger wird.

Auf der anderen Seite wird China immer abhängiger von ausländischem Öl.

Das Öl aus dem Mittleren Os-ten und Afrika wird momentan in Tankschiffen auf der ca. eintau-send Kilometer langen Malakka-straße transportiert, die den Indi-schen und den Pazifischen Ozean miteinander verbindet. Die Mal-akkastraße ist die meistbefahrenste Schifffahrtsstraße der Welt. Unge-fähr 650.000 Schiffe durchfahren sie jedes Jahr. Annähernd 80 Pro-zent von Chinas jährlich 1,5 Milli-arden Barrel an Ölimporten kom-men durch den schmalen Seeweg.

Chinesische Analysten und Po-litiker beschreiben die Straße als strategische Schwachstelle und machen auf die Konsequenzen aufmerksam, wenn dieser Seeweg in die Hände „feindlich gesinnter Mächte“, Piraten oder Terroristen fallen würde. Was, wenn die Verei-nigten Staaten Chinas Zugang zur Malakkastraße bei einem Konflikt zwischen China und Taiwan blo-ckieren würde?

Aus diesem Grund baut China eine Öl-Pipeline von der benga-lischen Küste durch Burma hin-durch nach China. Die nahezu 1.900 Kilometer lange Pipeline beginnt in Kyaukpyu im west-lichen Teil Burmas und endet in Kunming in der chinesischen Provinz Yunnan. Die Kosten be-laufen sich auf 1,5 Milliarden US-Dollar. Die gesamten Kosten für den Bau der Pipeline, der voraus-sichtlich 2013 abgeschlossen sein wird, werden von China getragen.

Burma hat das zehntgrößte natürliche Gasvorkommen, ver-teilt auf über 2,5 Billionen m³ in 19 Feldern im Inland und drei Hauptfeldern vor der Küste. Als Vetomacht im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat China oft kritische Resolutionen gegen die

Junta verhindert und durch die Nähe zu Burma und den engen Beziehungen zu den tyrannischen burmesischen Generälen wurde China dafür mit der Öl-Pipeline belohnt.

Chinas größtes Öl- und Gas-unternehmen, die China National Petrolium Corporation (CNPC), wird sich den Gewinn mit den burmesischen Generälen teilen. Ab dem Jahr 2013 werden chine-sische Tankschiffe aus dem Mitt-leren Osten und Afrika die ben-galische Küste befahren können, um in Burmas westlichen Seeha-fen einzulaufen. Die Zeit für den Transport wird im Gegensatz zur Malakkastraße um eine Woche kürzer sein.

Zusätzlich baut China entlang der Pipeline eine Schnellstraße, auf der man in fünf Stunden die burmesische Küste erreichen kann. Die Volksbefreiungsarmee kann zu jeder Zeit innerhalb von Stunden ausrücken und für Indi-en und die amerikanische Basis in Diego Garcia zur Bedrohung werden.

China importiert elf Prozent seines Öls aus dem Iran und hat die jüngsten Bemühungen der Amerikaner und Europäer um Sanktionen gegen den Iran ig-noriert. Mit seinem Besuch bei drei Monarchien mit hohem Öl-vorkommen im Golf wich Wen Jiabao dieser Sache aus. Auf der Doha-Konferenz am 18. Januar sagte er dann: „Rechtmäßiger Handel sollte geschützt werden. Andernfalls würde die ökonomi-sche Weltordnung im Chaos ver-sinken.“ Bis Mitte des Jahres 2013 wird China der weltgrößte Öl-Im-porteur werden.

Erzwungener Kompromiss in Sachen DemokratieDie Entscheidung der chinesi-schen Führung, die Öl-Importe, die über Tankschiffe verfrachtet werden zu senken, deckt sich mit dem Angebot der burmesischen Junta über die Konstruktion der Pipeline nach Kimmung. Eine Entscheidung, die die burmesi-sche Diplomatie im neuen Kalten Krieg sehr deutlich demonstriert. Unter Chinas vier größten Öllie-feranten Saudi Arabien, Angola, Iran und Russland liefert nur Russ-land nahezu 400.000 Barrel am Tag durch eine Überland-Pipeline

nach China. Der Rest kommt mit Tankschiffen. Diese Tankschiffe werden bald ihre Fracht in bur-mesischen Häfen löschen.

Pekings Veto im Sicherheitsrat bei der Resolution gegen Syrien und das Regime Assads kann als Beispiel für die traditionelle Poli-tik Chinas des Nichteingreifens in die inneren Angelegenheiten an-derer Länder angesehen werden. Chinas Stellung in der jungen und immer noch empfindlichen bur-mesischen Demokratie ist immer noch erkennbar. Burmas nördli-cher Nachbar fährt fort, seinen wachsenden Bedarf an Kohlen-wasserstoff zu decken, um der amerikanischen Supermacht den Rang ablaufen zu können.

Mit anderen Worten hält Bur-ma die Trumpfkarte für Chinas Lebensader für Energie und der Verteidigung von dessen Flanken in der Hand. Und China kann eine aufkommende Demokra-tie definitiv nicht zulassen, ohne ein paar autoritäre Elemente in der Hinterhand zu haben. Hier werden die schäbigen burme-sischen Generäle ihre Präsenz spürbar werden lassen und zwei-fellos werden die Bewegungen der Nicht-Burmesen (ethnische Nati-onalitäten), die burmesische De-mokratiebewegung, die von Aung San Suu Kyi angeführt wird, und der Westen, sich auf einen Kom-promiss einigen müssen.

Der Druck aus China auf die burmesische Regierung macht es der von Aung San Suu Kyi angeführten Demokratiebewegung schwer, Reformen durchzusetzen.

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308 iNTERNATioNAl 7

Fo

To

: P

Au

lA

BR

oN

ST

EiN

/GE

TT

y i

MA

GE

S

Peking vs USA: Burma Zünglein an der Waage

iProfessor Kanbawza Win war während der 70er-Jahre Außenminister von Burma und ehemaliger leitender wissenschaft-licher Mitarbeiter am Europäischen institut für Asienkunde.

China überspannt im südchinesischen Meer den Bogen und verunsichert die Region.

Page 8: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308fEuillEToN8

Dunkle Zeiten in einer wahren GeschichteJoe Bendel

Anne Franks Dachboden wirkt im Vergleich zu dem Kanalisationssystem von

Lemberg geradezu hell und luf-tig. Immerhin, diese unmenschli-chen Lebensbedingungen führten zu einer höheren Überlebensrate als das berühmte Haus in Ams-terdam. Die polnische Meisterre-gisseurin Anieszka Holland ver-filmte die wahre Geschichte eines zwielichtigen Kanalarbeiters, der eine kleine jüdische Gruppe un-ter dem Stadtgetto versteckte und landete damit als Polens neunte Oscar-Nominierung in der Ka-tegorie bester fremdsprachiger Film.

Der im Kanalsystem von Lem-berg arbeitende Exhäftling Leo-pold Socha gibt kaum eine hero-ische Figur ab. Er und sein um nichts besserer Vorgesetzter nutz-ten die in Kriegszeiten günstigen Möglichkeiten für Plünderungen. Dennoch, sein Herz schlug nie im Einklang mit den herrschenden Mächten, wie das Publikum er-fährt, als ein junger Faschist sei-ne außerplanmäßigen Aktivitäten unterbricht.

Da kein Deutscher, der da-mals was auf sich hielt, jemals in das Kanalsystem herabgestie-gen wäre, war es ein perfektes Versteck für Diebesbeute. Wie es der Zufall wollte, hatte eine kleine jüdische Gruppe, die kurz vor der Deportation in Richtung Konzentrationslager stand, die-selbe Idee.

Obwohl er für jeden gefun-denen Juden Kopfgeld bekom-men hätte, erpresst Socha von den versteckten Juden zu An-fang lediglich Schutzgeld. Als er mit der Zeit die einzelnen Indi-viduen kennenlernt, beginnt er, sie wirklich zu schützen. Unter

diesen widrigen Umständen zu-sammengepfercht, entwickeln sich die „Socha-Juden“, wie er sie inzwischen nennt, zu einem zänkischen Haufen voller Intri-gen und Eifersüchteleien.

In der Tat, Holland und der Drehbuchautor David F. Sha-moon haben wiederholt darauf hingewiesen, dass man kein Heili-ger sein muss, um das Richtige zu tun. Und so sollen die dargestell-ten Charakterschwächen auch in keinster Weise die profunde Un-gerechtigkeit ihrer Situation ab-schwächen.

Holland, die früher als Assis-tentin für Andrzej Wajda gear-beitet hatte, kehrt zu den düste-ren naturalistischen Wurzeln des polnischen Filmes wie in „Allein-stehende Frau“ zurück. Sie fängt die dunkle klaustrophobe Exis-tenz im Kanalsystem sehr natur-getreu ein. Die relativ lange Spiel-zeit des Filmes mit 145 Minuten unterstreicht dabei den Eindruck des Eingesperrtseins.

Auch dieses Mal gelang es Holland, die in dunkler Um-gebung agierenden Schau-spieler mit fein abgestimmtem

Einfühlungsvermögen anzuleiten und dabei nuancenreiche Leis-tungen herauszuholen. Robert Wieckiewicz überzeugt bei seiner Darstellung des moralischen Er-wachens von Socha.

Die gewaltigste Leistung kommt allerdings von Benno Fürmann („Nordwand“, „Speed Racer“, beide 2008). Dynamisch und intensiv mimt er als Mun-dek Margulies einen ehemaligen Kriminellen unter den „Socha-Ju-den“, der unter anderen Umstän-den vielleicht ein größerer Gauner geworden wäre und der hier den

widerstrebenden Beschützer in Aktionen stürzt, bei denen dieser ungeahnten Mut beweist.

Zugegeben „In Darkness“ bringt dem historisch geschulten Zuschauer keine großen Überra-schungen, aber Holland schafft es, die Tragik und bittere Ironie der polnischen Kriegszeit und unmit-telbaren Nachkriegszeit einzufan-gen. Stellenweise ist es ein schwer verdaulicher Film, aber das ist ge-wollt – und erfolgreich.

Joe Bendel schreibt über unabhängige Filme und lebt in New York. Seine Arti-kel finden sich auf jbspins.blogspot.com

Mit einem Konzert des Deutschen Sympho-nie-Orchesters unter

Leonard Slatkin und der argenti-nischen Cellistin Sol Gabetta er-öffnet am Freitag, den 23. März das internationale Musikfestival

„Heidelberger Frühling“ seine 16. Saison. Bei über 90 Veranstaltun-gen sind bis zum 29. April unter anderem das City of Birming-ham Symphony Orchestra, der russische Pianist Arcadi Volodos und der französische Jazz-Ak-kordeonist Richard Galliano zu Gast. Als „Artist in Residence“ ist das französische Streichquartett Quatuor Ebène eingeladen. Un-ter dem Motto „Metamorpho-sen“ wirft das Festival einen Blick auf den Aspekt der Verwandlung im kompositorischen Prozess und widmet sich dem Phänomen der Nachahmung von Natur, also de-ren Metamorphose in künstleri-sche Schöpfungen.

Neu ist eine Kooperation des „Heidelberger Frühling“ mit dem vom Choreografen John Neu-meier gegründeten Bundesju-gendballett. Die Compagnie aus acht professionellen Tänzerinnen und Tänzern zwischen 18 und 23 Jahren ist am „Ballettzent-rum Hamburg – John Neumeier“ angesiedelt und wird vom Bun-desbeauftragten für Kultur und Medien gefördert. In Heidelberg

hat das Bundesjugendballett sei-nen ersten Auftritt außerhalb der Hansestadt.

„Zentral für die künstleri-sche Handschrift des ‚Heidel-berger Frühling‘ ist seit jeher die Beschäftigung mit neuen Prä-sentationsformen und Auffüh-rungskultur“, erläutert Festival-intendant Thorsten Schmidt. Die Akademie, das Streichquartett-fest oder „Lied & Tanz“ seien Be-reiche, in denen dies besonders deutlich zutage trete. „In die-sem Zusammenhang ist auch die konzertante Installation ‚Singing Garden‘ ein wesentliches Projekt im diesjährigen Programm.“ Der Zuschauer geht bei Singing Gar-den auf eine Reise durch einen

Tag – vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung. Naturschil-derungen aus Fernost und West treffen aufeinander, neu kompo-nierte Instrumentalwerke des ja-panischen Komponisten Toshio Hosokawa umschließen Concer-ti von Antonio Vivaldi, gespielt von der Akademie für Alte Mu-sik Berlin.

1997 gegründet, spielt der „Heidelberger Frühling“ mit sei-nem Programmkonzept mitt-lerweile auch in der ersten Liga der Internationalen Festivals für klassische Musik. Charak-teristisch für den „Heidelberger Frühling“ ist sein Selbstverständ-nis als Ort des Dialogs. Damit ist neben dem Austausch zwischen Künstlern und Publikum auch eine Einladung zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit klassi-scher und zeitgenössischer Musik gemeint. (red.)

Musikfestival: Heidelberger Frühling

Ri Ji Seong und Billy Shyu

Anyang, Südkorea – Der ehemalige Kommissar der nationalen Men-

schenrechtskommission von Korea, Choe yong Do, be-suchte die Premiere der Shen Yun Performing Arts in Anyang am Nachmittag des 3. März. Er sagte: „Die Gestaltung der Bühnenbilder ist so einzigartig und vorzüglich, dass es wirklich traumhaft ist. Die Synchroni-sation von Bühnenaufführung und Hintergrundbildern war nahtlos und bewirkte einen fa-belhaften Effekt. Besonders die Szenen, in denen die Figuren aus dem Hintergrund auf die Bühne herabsteigen, waren sehr beeindruckend.“

Diese Darbietung traditio-neller chinesischer Kunst habe ihm sehr viel gegeben, berich-tet Choe weiter. Er zählte auf, was genau ihm so gefallen hat:

„Die gesamte Aufführung war prachtvoll, die Kostüme waren sehr farbenfroh, die Tänze sehr anmutig und elegant, die Hin-tergrundbilder traumhaft schön, die Stücke reibungslos festgelegt,

die Künstler lebhaft und beson-ders die Gruppentänze sehr dy-namisch und graziös.“

„Die Show fand ich sehr in-teressant, besonders den Tanz, der die spitzbübischen kleinen Mönche darstellte [Joyful Little Monks] und [How the Monkey King Came to Be]“, fügte er hinzu.

Selbst von der Moderati-on war er gefesselt: „Bis heu-te wusste ich nicht, dass Chi-nesisch so eine wunderschöne Sprache ist. Die bewunderns-werte Stimme der Moderato-rin und ihre Artikulation emp-fand ich als sehr angenehm. Ich verstehe zwar kein Chinesisch, doch ihrer Stimme zuzuhören, war wie Musik in meinen Oh-ren. Ich war von ihrer Stimme total fasziniert.“

Als Anwalt erklärte er nach-drücklich: „Durch die Einfüh-rung (des Moderatorenteams) erfuhr ich, dass die Verfolgung von Falun Gong seit über zehn Jahren existiert. In China wird der Glaube, die Religion und die Freiheit der Menschen stän-dig unterdrückt. Aus menschen-rechtlicher Sicht sollten diese Sachen nicht existieren.“

Laut Website des Ensembles

präsentiert Shen Yun farbenfro-he und erhebende Darbietun-gen des klassischen chinesischen Tanzes und der Musik.

In einer Aufeinanderfolge kurzer Stücke reist das Publi-kum vom Himalaya bis zu den Regionen mit tropischen Seen, von den Legenden der Erschaf-fung der Kultur vor über 5000 Jahren bis zur Geschichte von Falun Dafa im heutigen China, von den höchsten Lüften bis hi-nunter zu den staubigen Hoch-ebenen im Reich der Mitte.

iShen Yun Performing Arts tourt im März 2012 auch in Deutschland in den Städten Berlin und Frankfurt:Berlin ICC Saal 1 16. März bis 18. März 2012 Hotline: 030-609885290und an allen bekannten Vorverkaufskassen

Frankfurt/M. Jahrhunderthalle 30. März bis 31. März 2012 Hotline: 01805-697469 und an allen bekannten Vorverkaufskassen

Ehemaliger südkoreanischer Menschenrechtskommissar erfreute sich an Shen Yun

Sol Gabetta zum Auftakt des diesjährigen Heidelberger Frühlings. Die Echo-Klassik Award-Gewin-nerin wurde im Jahre 1981 in Ar-gentinien geboren und gehört zu den weltweit bekanntesten Solo-Cellisten.

„In Darkness“ beruht auf ei-ner wahren Geschichte und

war für den Oscar nominiert: Krzysztof Skonieczny und

Robert Wieckiewicz (vorne) im polnischen Drama

„in Darkness“. Ein film aus Polen über jüdische flücht-

linge, die von einem Mann in der Nazi-okkupierten Stadt lemberg gerettet werden.

fo

To

: J

AS

MiN

MA

Rl

A D

iCH

AN

T/

So

Ny

PiC

Tu

RE

S C

lA

SS

iCS

fo

To

: M

AR

Co

Bo

RG

GR

EV

E

Page 9: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

Rosemarie Frühauf

Als der Italiener Alfredo Catalani im 19. Jahrhun-dert nach einem spannen-

den und exotischen Schauplatz für eine Oper suchte, kam er auf Sachsen. Ausgerechnet in Dres-den siedelte er seine „Edmea“ an, die 1886 an der Mailänder Scala uraufgeführt wurde und zu seinen Lebzeiten sein populärstes Werk wurde. Es geht um eine dramati-sche Dreiecksbeziehung und Hel-din Edmea versucht, in der Elbe Selbstmord zu begehen ... Heu-te ist das Stück praktisch von den Spielplänen verschwunden, ob-wohl es einige besonders gelun-gene musikalische Augenblicke enthält.

Für Operndirektor Eytan Pes-sen war dieser Lokalbezug ein gu-ter Grund, Ausschnitte aus „Ed-mea“ an den Beginn der ersten Dresdner Operngala zu stellen. Das Galakonzert wurde von ihm ausgedacht und konzipiert. Jähr-lich einmal soll es zu einem be-stimmten Thema stattfinden und hat künstlerisch betrachtet gleich zwei interessante Funktionen: Die internationale Sängerriege der Semperoper kann mit dem Abend ein glanzvolles Heimspiel geben, in dem die unterschiedlichen Qua-litäten der Solisten aufs Schönste zur Geltung kommen. Und das Ganze mit Stücken, die sonst im Repertoire zu kurz kommen.

Dem wahren Verismo auf der SpurBei der Verismo-Gala wurde denn auch auf die üblichen Verdächti-gen verzichtet (es gab keine Hits wie „Tosca“ oder „Madame But-terfly“), dafür einige spannende Entdeckungen und seltener ge-hörte Glanzlichter. Am Pult stand Pier Giorgio Morandi, der ein ge-suchter Spezialist des italienischen Faches von Belcanto bis Verismo ist. Er entlockte der Staatskapelle einen Klang, der weich und süß war und mit sehr viel Vibrato in den ersten Geigen silbrig glänzte.

Auch brachte er die Instrumen-talsolisten des Orchesters förm-lich zum Singen – besonders die Holzbläser und Celli. Von diesem atmenden Wohlklang ausgehend, gestaltete er dann die sehr unter-schiedlichen Stimmungen der ein-zelnen Ausschnitte.

Eines beeindruckte vor allem: Dass der Verismo nicht nur auf Herzschmerz-Dramatik redu-ziert werden kann, wie von sei-nen Gegnern immer geargwöhnt wurde. Auch wenn die damaligen Komponisten, wie Eytan Pessen sagt, „alle unheilbar mit dem Vi-rus Wagner infiziert waren“, führ-te ihre Suche nach einer neuen musikalischen Sprache doch zu sehr kreativen Ergebnissen. An-schauliche Schilderungen der

Natur- oder Alltagsstimmungen, wie die ratternden Nähmaschinen, die man gleich zu Anfang hörte, wurden von ihnen eingefangen.

Von Sachsen in die Alpen und auf nach Italien ...Mit der Sinfonia aus Catala-nis „Edmea“ begann der Abend. Dann kam der erste Auftritt des Staatsopernchores. In den fröhli-chen „Chor der Näherinnen“ füg-te der Komponist eine Canzone seiner Heldin ein, die von Barbara Senator flammend wehmütig ge-sungen wurde. Es folgte mit der Arie des Walther aus Catalanis „La Wally“ ein Bravourstück für Koloratursopran mit unverkenn-bar alpinen Anleihen, das Ele-na Gorshunova mit spielerischer

Leichtigkeit auskostete. Nach die-sem Ausflug in Höhen, in denen das Edelweiß wächst, folgte die Erdung mit „Ebben? Ne andró lontana“ (Barbara Senator).

Aus Ruggero Leoncavallos „Bajazzo“ gab es den Glocken-chor und das Liebesduett von Silvio und Nedda. Bariton Chris-toph Pohl gab sich geradezu teno-ral schmelzend, um die zart-lyri-sche Sopranistin Nadja Mchantaf von seinen Gefühlen zu überzeu-gen. An dieser wie anderen Stellen sprang das Bühnenglück der Pro-tagonisten – und damit der Fun-ke – merklich aufs Publikum über.

Als spontaner Einspringer für den erkrankten Andrej Dunaev trat am 11. März Arthur Shen mit dem „Lamento des Federico“ aus

„L’Arlesiana“ von Francesco Cilea auf. Wie der schlanke lyrische Te-nor die schwierige Arie mit Mut und Emotion meisterte, wurde vom Publikum hörbar honoriert.

Chöre mit Gänsehaut-EffektDer zweite Teil war zwischen zwei große Chorszenen eingebettet: Der Osterchor aus Cavalleria Rusticana von Pietro Mascagni machte den Anfang. Zu dieser Wahl meinte Pes-sen später: „Das ist ein großartiges Stück geistliche Musik, das in der Oper selbst allzu oft in den Hinter-grund rückt.“ In der Aufführung wirkte es mit Chor und Schlagwerk auf der Bühne erhebend und über-wältigend zugleich und wurde ein Höhepunkt des Konzertes. Danach folgte mit dem berühmten „Voi lo sapete, o mamma!“, gesungen von Tichina Vaughn, ein Moment dun-kel timbrierter Verzweiflung.

Sehr atmosphärisch und lieb-lich gelangen die Szenen aus Cile-as „Adriana Lecouvreur“ – ein be-sonderes Verdienst von Marjorie Owens, die mit ihrem strahlenden, wunderbar runden Sopran den Part der sensiblen Heldin übernahm. Es gab die Auftrittsarie der Adria-na und das „Poveri fiori“. Das Lie-besduett mit Tenor Giorgio Berru-gi wurde das zweite romantische Highlight des Abends. Und indem Tichina Vaughn mit „Acerba volut-tá“ die glühende Leidenschaft der

Nebenbuhlerin beisteuerte, wurde die Fieberkurve von Cileas „Adri-ana“ komplettiert.

Merke: Auch diese Oper hat ei-nen Bezug zu Sachsen, da sich hin-ter dem Held Maurizio der histo-rische Moritz von Sachsen verbirgt.

Leoncavallos fröhliches „La Bohème“Drei besondere Leckerbissen kamen aus Ruggero Leoncaval-los „La Bohème“ dessen einsti-ger Erfolg von Puccinis späterer und düsterer Version überstrahlt wurde. Drei Arien stellten die un-beschwerte Fröhlichkeit der Prot-agonistinnen heraus, die von der spritzigen jungen Mezzosopranis-tin Gala El Hadidi (als Musetta) und der lyrischen Carolina Ull-rich (als Mimì) gesungen wurden. Einen weiteren blutvollen Auftritt bekam nochmals Christoph Pohl (mit „Questo amor“ aus Pucci-nis „Edgar“). Das monumentale Abschiedsterzett „Preghiera“ mit Chor aus Puccinis „Le Villi“ be-schloss die Gala (mit Markus Mar-quardt, Arthur Shen und Barbara Senator).

Das Publikum feierte alle Mit-wirkenden mit großem Applaus, ganz besonders Maestro Morandi und die Sächsische Staatskapelle. Bei der nächsten Operngala im Jahr 2013 wird übrigens französi-sche Musik im Mittelpunkt stehen.

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308 FEuillEToN 9

Wie Sachsen italienische Fantasien beflügelt

A N z E i g E

„Verismo pur!“, war das Motto der ersten Dresdner opern-gala, die die Semperoper am 3. und 11. März veranstaltete. Mit den schönsten Stimmen des internationalen Ensemb-les wurde dieser Name Programm.

Der Schlussapplaus für das Ensemble der Semperoper bei der ersten Dresdner Operngala am 3. März.

Links: Tenor giorgio Berrugi und Marjorie owens im Duett aus Adriana lecouvreur von Francesco Cilea.

BE

iDE

Fo

To

S:

MA

TT

hiA

S C

RE

uT

zig

ER

Willkommen Zuhause

ZeilOper

Sch

iller

stra

ße

Eschen-heimerTurm

Zeil

Hauptwache

Eschen-heimerTurm

Gro

ße

Esc

henh

eim

er

Str

.

Sch

iller

stra

ße

Börse

Erleben Sie reines, frisches Wasser mit unvergleichlichem Geschmack.

Sie möchten wissen wie das geht? Mit unserer umwerfend schönen spring-time® wird Wasserreinigung kinderleicht.

Auf Knopfdruck serviert das spring-time® Wasserreinigungsgerät frisch gepresstes Wasser in Bio-Qualität.

Zeitgemäß, ganz ohne Wasserkästen schleppen oder schädlichen Plastikmüll.

LOREY Schillerstr. 16Große Eschenheimer Str. 1160313 Frankfurt am Main

Tel. +49 (0) 69 29995 0Fax +49 (0) 69 [email protected] / www.Lorey.de

"FRISCH GEPRESSTES WASSER IN BIO-QUALITÄT"

PRODUKTQUALITÄT MADE IN GERMANY

Die spring-time gibt dem Wasser seine ursprüngliche Natur zurück.

Entfernt bis zu 99,99% aller Schadstoffe aus Ihrem Trinkwasser

Über 215 Jahre Tradition: LOREY ist in Deutschland das besondere Fachgeschäft für gehobene Tischkultur, Haushalt, Wohnambiente und Wunschlisten.

Auf 5 Etagen fi nden Sie:

• Porzellan• Kristall• Bestecke• Silber• Haushaltswaren

• Elektrokleingeräte• Wohnaccessoires• KA-Stoffe• Polstermöbel• Tischwäsche

Sofort betriebsfähig „plug in and use“

Exclusiv bei LOREY

Page 10: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308WISSEN10

Der taubengroße Dino-saurier Microraptor hat-te ein glänzendes blau-

schwarzes Gefieder und nutzte es wahrscheinlich zur sozialen Interaktion, steht in einer Veröf-fentlichung im wissenschaftlichen Journal Science, das am 9. März erschien.

Dieses nicht vogelartige Reptil hatte an jedem seiner vier Glied-maßen Flügel und lebte vor etwa 130 Millionen Jahren in der Kreidezeit. Trotz der anatomi-schen Ähnlichkeit mit einem Vo-gel wurde es wie der Velociraptor als Dromaeosaurier klassifiziert.

Ein internationales Wissen-schaftlerteam verglich die Mela-nosome (Zellstrukturen, die Pig-mente in Federn beinhalten) mit denen verschiedener Vögel, um

die Farbe des Gefieders der Di-nosaurier zu bestimmen.

Melanosome sind typischer-weise zigarrenförmig und einhun-dert dieser Strukturen sind etwa so breit wie der Durchmesser eines menschlichen Haares. In Schich-ten gestapelt verursachen sie ein Schillern; dies ist bei heutigen Vö-geln weit verbreitet und wichtig bei der Balz.

„Diese Studie eröffnet uns einen bisher nicht möglichen Einblick, wie das Tier ausgesehen haben mag, als es noch lebte“, erwähnte Koautor Mark Norell, Vorsitzen-der der paläontologischen Abtei-lung des Amerikanischen Muse-ums für Naturgeschichte, New York, in einer Pressenachricht.

„Es existieren viele Spekulati-onen darüber, wie das Gefieder des Microraptors ausgerichtet war und ob es zum Fliegen geeigne-te Tragflächen bildete oder rein als Geschlechtsmerkmal diente“, fügte er hinzu. „Nachdem wir be-stimmt hatten, welche Farbe die-ses Tier hatte, haben wir – was noch viel wichtiger ist – festgestellt, dass der Microraptor, so wie heuti-ge Vögel, sein Gefieder sehr wahr-scheinlich dazu nutzte, um visuelle soziale Signale zu senden.

Neben der Zurschaustellung bei der Balz und dem Vertreiben

von Rivalen haben die Gefieder heutiger Vögel andere wichtige Funktionen wie das Fliegen und die Thermoregulierung. Der Microraptor wurde bis jetzt als nachtaktiv eingestuft, aber heu-tige in der Nacht aktive Vögel ha-ben keine dunklen, glänzenden Gefieder.

„Durch viele Funde von fossi-len Vögeln und Blütenpflanzen wissen wir, dass das Kreide-Zeital-

ter eine farbenprächtige Welt war, aber durch die Erforschung des Microraptors zeichnet sich dieser Eindruck noch genauer ab“, er-klärte der Koautor der Studie Ke-Qin Gao von der Pekinger Uni-versität in der Nachricht.

„Noch vor ein paar Jahren wäre eine Studie wie diese für uns un-vorstellbar gewesen.“

Das Team unterzog auch das Schwanzgefieder des Microrap-

tors einer Untersuchung, ging aber davon aus, dass es wahr-scheinlich nicht aerodynamische, sondern rein soziale Funktionen hatte, wie zum Beispiel, um einen Partner anzulocken.

Bisher wurde in erster Linie vermutet, dass die frühen Dino-sauriergefieder im Wesentlichen eine aerodynamische Funktion hatten, also für bestimmte Aspekte der Fortbewegung in der Luft op-timiert waren“, schrieb Koautorin Julia Clarke von der Universität Texas in der Pressenachricht.

Aber wie jeder Vogelbeobach-ter bestätigen wird, können Fe-derfarben und -formen mit kom-plexen Verhaltensmustern in Verbindung stehen; das kann so-gar auf Kosten aerodynamischer Eigenschaften gehen. (red)

Vierflügler-Dino hatte schimmerndes GefiederWie das Gefieder der Dinosaurier ausgesehen haben mag, konnte jetzt erstmalig für die Spezi-es Microraptor – einem kleinen Dinosaurier mit Federn an allen Glied-maßen und einem lan-gen Schwanz – entdeckt werden.

Lebenszeichen im Erdschein aufgespürt

Andres Cordova

Um Leben auf anderen Pla-neten zu entdecken, wur-de eine neue Methode

entwickelt. Hierfür wurde das von der Erde auf den Mond reflektier-te Licht mit dem Very Large Te-lescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte untersucht.

Dieses Licht wird auch als Erd-schein bezeichnet und ist beson-ders deutlich drei Tage vor oder nach Neumond zu sehen. Neben der Mondsichel ist die restliche Mondscheibe deutlich mit blo-ßem Auge erkennbar; spektaku-lär ist der Anblick mit dem Feld-stecher.

„Wir haben einen Trick benutzt – die Beobachtung des aschfahlen Mondlichts –, um auf die Erde wie auf einen Exo-Planeten zu schauen“, erklärte der Hauptau-tor Michael Sterzik von der Euro-päischen Südsternwarte (ESO) in einer Pressenachricht. „Die Sonne scheint auf die Erde und dieses Licht wird von der Erde auf die Mondoberfläche reflektiert.“

„Die Mondoberfläche wirkt wie ein großer Spiegel und reflek-tiert das Erdlicht zu uns zurück; das beobachten wir mit dem VLT.“

Durch die Erforschung des Erdscheins entdeckten die Wissen-schaftler eine Vielzahl an Biosig-

naturen – Informationen, die auf das Vorhandensein organischen Lebens hinweisen – sowie relati-ve Häufigkeiten atmosphärischer Gase. Somit kann die Erde als Ba-sis bei der Suche nach Leben auf anderen Planeten dienen.

Es werden nicht nur die in der Biosphäre der Erde produzierten atmosphärischen Gase Sauerstoff, Ozon, Methan und Kohlendioxid untersucht. Diese können theore-tisch auch auf anderen Planeten ohne Leben auftreten. Vor allem die relative Menge der Gase gibt Aufschluss über das Vorhanden-sein von Leben; es wird hier auch von Biosignaturen gesprochen.

Genau wie die Beobachtung der verschiedenen Farben des Wi-derscheins der Erde, nutzten die Astronomen auch Spektralpolari-metrie, um seine Polarisation zu messen. Dadurch kann das Licht, das direkt von der Sonne kommt, herausgefiltert werden, was die Biosignaturen verstärkt.

„Das Licht, das von einem entfernten Exoplaneten kommt, wird vom Heimatgestirn über-strahlt, weswegen es sehr schwer zu analysieren ist. Es ist ein we-nig so, als ob man ein Staubkorn neben einer Glühbirne studieren würde“, erläuterte Koautor Ste-phano Bagnulo von der nordiri-

schen Armagh Sternwarte in der Pressenachricht.

„Das Licht, das von einem Planeten reflektiert wird, ist po-larisiert; das Licht, das von einem Stern reflektiert wird, aber nicht“, führte er weiter aus. „Deswegen dienen uns polarimetrische Ver-fahren, das schwache Licht eines Planeten aus dem Licht eines blendenden Sterns herauszufil-tern. Bei polarisiertem Licht be-steht zwischen dem magnetischen und elektrischen Feld, aus denen das Licht besteht, eine spezielle Orientierung.

Mit diesem Ansatz konnte das Team feststellen, dass die Erde

eine zum Teil bewölkte Atmo-sphäre hat und dass sich auf ihrer Oberfläche Vegetation und Ozea-ne befinden. Die Wissenschaftler konnten sogar Unterschiede in der Vegetation und der Wolken-decke feststellen, da die verschie-denen Regionen der Erde Licht zum Mond senden.

„Durch die Spektropolarimet-rie werden wir endlich erfahren, ob einfaches Pflanzenleben – ba-sierend auf photosynthetischen Prozessen – irgendwo im Uni-versum existiert“, schloss Sterzik.

„Aber mit Sicherheit suchen wir nicht nach kleinen grünen Männ-chen oder intelligentem Leben.“

Um festzustellen, welche Informationen von einem extraterrestrischen Pla-neten erhalten werden können, wurde das Licht, das die Erde auf den Mond wirft, mit dem VLT untersucht. Die beste Zeit für die Beobachtung ist, wenn unser Trabant bei Neumond nur das fahle Licht von der Erde reflektiert.

F oTo: TH o M A S Lo H N ES/A FP/G E T T y I M AG ES

Wenn der Mond wie eine dünne Sichel erscheint, ist der Rest in einen schwachen Schimmer getaucht. Es ist das Sonnen-licht, das von der Erde reflektiert wird.

Fo

To

: E

So

/L.

CA

LC

AD

A

„Die Mondoberflä-che agiert wie ein großer Spiegel und reflektiert das Licht der Erde zu uns zurück; das beob-achten wir mit dem VLT.“

iUm den Erdschein einer näheren Betrachtung zu unterziehen, vorzugswei-se mit einem Feldstecher, bieten sich – bei klarem Himmel sowie einem frei-en Horizont – die beiden Abende des 25. und 26. März als Beobachtungs-termine an. Ab ca. 20:00 Uhr in Richtung Sonnen-untergang geschaut, ist dann das Neulicht (Mond-sichel nach Neumond) zu sehen. Den spektakulären Rahmen für dieses Ereig-nis geben die beiden sehr hellen Planeten Jupiter und Venus. Falls Sie mit Kindern unterwegs sind, ist Vorsicht geboten, da vor Sonnenuntergang das direkte Blicken mit dem Feldstecher in das Sonnenlicht die Augen schwer verletzen kann.

Dieser Microraptor lebte im Wald der Liaoning Provinz (China) vor 120 Millionen Jahren.

„Es existieren viele Spekulationen dar-über, wie das Gefie-der des Microrap-tors ausgerichtet war und ob es zum Fliegen geeignete Tragflächen bildete.“

Fo

To

: S

PE

NC

ER

PL

AT

T/G

ET

Ty

IM

AG

ES

iDer Microraptor (kleiner Räuber), ein fleischfres-sender Dinosaurier, soll in der Lage gewesen sein zu gleiten, aber nicht, mit den Flügeln zu schlagen. Das größte gefundene Exemplar war 77 Zenti-meter lang und ca. ein Kilogramm schwer.

Page 11: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308 WISSEN 11

Die weisen Meister ermahnen uns, stets gegenwärtig im Hier und Jetzt zu sein. Aber was bedeutet

eigentlich Gegenwart, gegen was ist sie gerichtet? Es gibt einige deutsche Worte mit der Endung „-wart“, zum Beispiel Torwart, Tankwart, Hauswart, Schloss-wart, Kassenwart. Das Suffix „wart“ hat hier die Bedeutung von hüten, verwal-ten, warten. Bei dem Wort Gegenwart hingegen hängt das Suffix „wart“ ety-mologisch mit dem lateinischen Verb vertere (= wenden) zusammen. Somit ist Gegenwart das, was sich einem zu-wendet, entgegentritt, das Jetzt, streng genommen der Augenblick der jeweiligen

Wirklichkeit, der Übergang vom „nicht mehr“ (Vergangenheit, Herkunft) zum

„noch nicht“ (Zukunft). Die Gegenwart ist die Präsenz-Zeit. Latein. sum = ich bin; adsum = ich bin da; absum = ich bin weg. Die Abwesenheit bezeichnen wir mit Absenz, das logisch sich ergebende Wort Adsenz für Anwesenheit kennen wir leider noch nicht.

In der deutschen Sprache unter-scheiden wir deutlich zwischen Präsens (Zeitform des Verbs, Gegenwartsform), Präsenz (Anwesenheit) und Präsent (Ge-schenk). Alle diese Worte haben ihren Ursprung im lateinischen Verb: praees-se = voranstehen, leiten. Das Partizip

Präsens heißt im Latein: praesens (an-wesend, gegenwärtig, jetzig, augenblick-lich); das lat. Substantiv praesentia be-deutet Gegenwart. Das Verb praeesse ist sehr irreführend; ohne das Präfix

„prae“ bedeutet esse = sein; essentia ist das Wesen, die Essenz. Praeesse wört-lich übersetzt hieße „voransein“, aber in der Gegenwart gibt es den Zustand von voran überhaupt nicht. In der eng-lischen Sprache unterscheiden wir zwi-schen presence (Gegenwart) und present (als Substantiv: Geschenk; als Adjektiv: gegenwärtig). Präsentieren und Präsen-tation werden bei uns als Darbietung, Darreichung verstanden und verfälschen

eigentlich die ursprüngliche Herkunft des Wortes.

Befindet man sich in Paris und liest das Wort hier, muss man wissen, dass es gestern bedeutet. Bei uns ist hier = heu-te. Sprache (lingua, die Zunge) kann Ir-ritationen erzeugen, hingegen führt das Herz den Menschen in das tiefste Verste-hen des Seins, in die Essenz des Lebens.

Die größte Herausforderung unse-rer Zeit ist die Gegenwarts-Bewältigung.

Etymosophie © – exklusive Kolumne für The Epoch Times Deutschland von Roland R. Ropers, Etymosoph und Publizist.

Etymosophie von Roland R. RopersGEGENWART –

das Präsent

der Präsenz-Zeit

Wüstenameisen sind auf kärgliche, mit nur spär-lichen Orientierungs-

punkten ausgestattete Lebens-räume spezialisiert. Sie nutzen neben sichtbaren Merkmalen oder Gerüchen besonders das Zählen ihrer Schritte zusam-men mit dem polarisierten Son-nenlicht als Kompass, um nach Nahrungssuche sicher zu ihrer Heimstätte zurückzukehren. Bei Experimenten mit Ameisen der Gattung Cataglyphis an ihren natürlichen Standorten in Tune-sien und der Türkei haben Ver-haltensforscher des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie nun festgestellt, dass die Tiere auch magnetische oder vibrie-rende Orientierungshilfen nutzen können, um ihr Nest − ein kleines Loch im Erdboden − wiederzu-finden. Zusätzlich dient das im Nest durch Atmung entstehende Kohlendioxid der Orientierung. Damit erweisen sich die Naviga-tionsfähigkeiten der Ameisen als enorm anpassungsfähig an ihre unwirtliche Umgebung.

Ein falsches Nest aufzu-suchen, kann den Tod bedeutenEin bei Wüstenameisen erstaun-liches Merkmal ist der sogenann-te Wegintegrator. Durch Zählen der Schritte nach Verlassen des Nestes in Kombination mit dem

„Einnorden“ ihrer Laufrichtung mithilfe des polarisierten Sonnen-lichts können die Insekten zu ih-rem Heim zurückfinden. Diese Methode ist für die Tiere eine wichtige Überlebensformel in kargen Lebensräumen wie bei-spielsweise Wüsten. Jedoch ist der Wegintegrator fehleranfällig. Um möglichst schnell und treffsicher das heimische Nest zum Beispiel nach erfolgreicher Nahrungssu-che wiederzufinden, bedienen sich Wüstenameisen weiterer Orientierungshilfen: Sichtbare Gegenstände genauso wie Gerü-

che kommen infrage und werden auch genutzt. Es ist für die Amei-se überlebenswichtig, zum richti-gen Nest zurückzufinden, denn wenn eine Ameise versehentlich ein falsches Nest betritt, wird sie getötet, mindestens aber in die Flucht geschlagen.

Zittern oder MagnetismusVon Blattschneiderameisen ist bekannt, dass sie Vibrationssig-nale zur Verständigung unterei-nander nutzen. Und dass neben Vögeln auch Ameisen Magnetis-mus spüren können, scheint mehr und mehr deutlich zu werden. Die Wissenschaftler um Markus Knaden, Verhaltensforscher in der Abteilung von Bill Hansson am Max-Planck-Institut für che-mische Ökologie, wollten daher herausfinden, ob die auf „Mini-malumgebungen“ adaptierten Wüstenameisen auch auf Mag-netismus oder Vibrationssigna-le zurückgreifen, wenn andere Orientierungshilfen nicht vor-handen sind. „Wir waren sehr erstaunt, dass dies wirklich der Fall ist“, so Doktorandin Cornelia

Buehlmann, die die Experimente durchführte. Trainierte Ameisen der Art Cataglyphis noda fanden zielsicher zu ihrem Nesteingang zurück, wenn man direkt dane-ben einen batteriebetriebenen Vibrationsgeber eingrub und die Ameisen nur die damit erzeugte Vibration zur Lokalisierung des Nestes benutzen konnten. Um auszuschließen, dass die Tiere nicht auf elektromagnetische Ef-fekte des Geräts reagieren, wur-den Experimente durchgeführt, bei denen die Vibration ohne Kontakt zum Erdboden erfolg-te. Hier reagierten die Ameisen wie ihre untrainierten Artge-nossen: Sie irrten ziellos umher. Wurden oberirdisch neben dem Nest zwei starke Neodym-Mag-nete platziert, die ein Magnetfeld von 21 Millitesla erzeugten (das natürliche Erdmagnetfeld machte, zum Vergleich, nur 0,041 Milli-tesla aus), fanden entsprechend trainierte Ameisen ebenso sicher zurück zu ihrer Heimstätte.

Die Experimente zeigen, dass Wüstenameisen enorm empfind-lich auf Vibrationssignale reagie-

ren können. Mit welchem Sinn sie sich wiederum an dem künst-lichen Magnetfeld um ihr Nest herum orientieren können, ist un-klar. „Dies heißt nicht, dass Amei-sen eine Art Magnetsinnesorgan haben. Es könnten auch durch das starke Magnetfeld bedingte Anomalien von Nervensignalen sein, die sich die Tiere quasi mer-ken“, so Knaden. Dennoch: We-der ständiges Zittern noch starke Magnetfelder sind in der Regel natürlicherweise an den Nestein-gängen vorhanden, erstaunlich also, dass die Tiere Vibrationen oder ein Magnetfeld als Nestmar-kierung „erinnern“. Die an ext-reme, unwirtliche Lebensräume angepassten Tiere scheinen somit über eine erstaunliche Flexibili-tät zu verfügen, sämtliche Sinne für die Navigation zu gebrauchen.

CO2 als Duftmarke

Ein ständig vorhandenes Ge-ruchssignal ist das im heimischen Nest durch Atmung entstehende Kohlendioxid. Wüstenameisen der Art Cataglyphis fortis nutzen tatsächlich den CO2-Geruch, um

zum Nest zurückzukehren, wie jetzt Experimente in Tunesien gezeigt haben. Vor allem laufen sie nur dann in Richtung einer CO2-Duftfahne, wenn die Kon-zentration nicht zu hoch ist und etwa derjenigen der Nestum-gebung entspricht. Jedoch: Alle Ameisennester riechen nach CO2, wie also das eigene, hei-mische Nest erkennen? „Wir ha-ben mithilfe gezielter Versuche herausgefunden, dass die Tiere zuerst ihrem Wegintegrator ver-trauen“, so Cornelia Buehlmann. Wurden Ameisen nach Erreichen einer entfernten Futterquelle von Hand in die Nähe ihres Nestes zurückgetragen, dann mieden sie den Nesteingang, obwohl er nach CO2 roch − Geruchssig-nal und Schrittanzahl schienen nicht übereinzustimmen. Um nicht den Tod in einem fremden Nest zu finden, vertrauen die Tie-re demnach dem Wegintegrator mehr als dem chemischen Boten-stoff CO2 und folgen letzterem nur, wenn der Wegintegrator ih-nen sagt, dass sie schon fast zu Hause sind. (red)

Orientierung der Wüstenameisen

Durch Zählen der Schritte nach Ver-lassen des Nestes in Kombination mit dem „Einnorden“ ihrer Laufrichtung mithilfe des pola-risierten Sonnen-lichts können die Insekten zu ihrem Heim zurückfinden.

Nahrungssuchende Wüs-tenameisen scheinen dem Menschen bei der Orientierung im Gelände in nichts nachzustehen. Sie benutzen auf dem Weg zurück zu ihrem Nest flexibel verschiede-ne Wegmarker, darunter polarisiertes Sonnenlicht und magnetische Felder. Auch Stellen, an denen der Boden vibriert oder es nach Kohlendioxid riecht, sind weitere Mög-lichkeiten, zudem zählen sie ihre Schritte.

Ameisen der Art Cataglyphis noda vor ihrem Nesteingang – einem kleinen Loch im Boden des Experimentierkanals.

FO

TO

: M

Ax

-PL

AN

cK

-IN

ST

ITu

T F

ür

ch

EM

ISc

hE

Page 12: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308MENschEN & MEiNuNgEN12

A N z E i g E

Kraniche – Boten des Frühlings und des Glücks

Jürgen Motog

Noch staunen und verwun-dern wir uns täglich, wie früh es hell wird und wie

merkbar länger sich abends Son-nenuntergang und Dämmerung dehnen. Wer an solchen Tagen das Glück hat, das Rufen ziehen-der Kraniche zu hören und wer dann suchend aufschaut, um diese lebenden Zeichen am Himmel zu entdecken und mit Ohr und Auge zu verfolgen, der ahnt und fühlt beglückt, dass er Teil hat an etwas Planetarischem, ja Kosmischen.

Der große Kranichtanz am Hornborgasee in SchwedenAuf dem Weg vom Parkplatz hi-nauf zu einem hügeligen Beob-achtungsplatz traue ich kaum meinen Ohren. Die Luft scheint überall erfüllt zu sein von an- und abschwellenden Lauten, von na-hen und ferneren Fanfarenstößen. Je näher ich komme, desto stärker verdichten sich diese Laute zu ei-nem erregt wogenden Meer von Tönen aus Tausenden von Vogel-kehlen. Der Anblick, der sich mir nun auf die Niederung unterhalb der umzäunten Anhöhe bietet, verschlägt mir die Sprache. Für einige Augenblicke schließe ich die Augen, lausche. Es ist, als wä-ren diese Töne auf mein Gefühl abgestimmt, in einer fremden Sprache zwar, doch unmittelbar herzergreifend. Was schwingt da alles mit: zärtlich gurrendes, wer-bendes Schluchzen, forderndes

Trompeten, schmerzvolle Ab-wehrschreie, ekstatisches Auf-jauchzen in allen dynamischen Schattierungen.

Die plötzliche Nähe und un-glaubliche Fülle der sonst so über-aus scheuen, die Einsamkeit und totale Abgeschiedenheit von Mooren und Waldlichtungen su-chenden Vögeln hat etwas Über-wältigendes und Beglückendes. Immer neue Kraniche, einzeln, paarweise oder in kleineren For-mationen, gleiten majestätisch heran, um sich auf der Wie-se vor mir in den großen Tanz einzureihen. Sobald sie sich im Landeanflug aus ihrer vollkom-men gestreckten Flughaltung ge-löst haben, scheinen sie den Erd-boden mit ihren langen Beinen und Krallen ergreifen zu wollen. Kaum haben sie aufgesetzt, be-ginnt ihr ekstatisches Treiben: Hohe Sprünge, von heftigem Flü-gelschlagen begleitet, eindringli-che „Verneigungen“ gegeneinan-der, einknickende Bewegungen der Beine, erregtes Umherstol-zieren, Hochwerfen von Erde und Pflanzenteilen – Anmut und Würde, Aggression und Passion, vereint in totaler Hingabe, welche sie die Nähe von uns Menschen, ihren gefährlichsten Feinden, na-hezu vergessen lässt.

Nüchtern spricht der Vogel-kundler hier vom Balzverhalten. Aber dieses Schauspiel scheint noch etwas Größeres zu meinen. Darin liegen etwas Festlich-Freu-diges, Werbendes, Hochzeitliches, rivalisierende Leidenschaft, Ver-teidigung und Kampf um die Auserwählte, Wiedersehensfreu-de und auch Abschiedsschmerz nach einem langen gemeinsamen Zug über Tausende von Kilome-tern von Süd nach Nord.

Doch bald schon werden sich die Kraniche wieder in die

paarweise Vereinzelung und Absonderung zurückziehen, um ihre Nester zu bauen, zu brüten und um ihre Jungen großzuzie-hen. Erst im Herbst, nach dem kurzen, intensiven Sommer der Nordhalbkugel unseres Planeten, werden sie sich an den großen Sammelplätzen wie zum Bei-spiel hier in Bjurum-Dagsnäs am schwedischen Hornborgasee im Westgötaland wieder treffen, sich erneut zu großen Zügen ver-einen, um dann zielstrebig und mit wunderbarer Unfehlbarkeit südlichere und wärmere Gefilde aufzusuchen. Immer häufiger ist dabei in den letzten 25 Jahren zu beobachten, wie eine von Jahr zu Jahr zunehmende Zahl von Kra-nichen ihre Winterquartiere etwa schon im milderen Norddeutsch-land aufschlägt und sich damit die ganz weiten Entfernungen erspart.

Inmitten des unüberseh-baren Treibens unter mir ras-ten – scheinbar unberührt – die weiß leuchtenden und um so viel schwerfälligeren Sing- und Höckerschwäne, die unauffäl-ligeren Grau-, Nonnen- und Ringelgänse; Krähen und Kie-bitzrufe mischen sich zu einer un-geheuren Frühlings- und Frucht-barkeitssymphonie, gekrönt vom

Morgenjubel der Lerche hoch oben im tiefen Blau des Him-mels.

Ich fühle, dass ich teilhabe an der Äußerung einer großen gewaltigen Kraft, welche Aber-tausenden von einzelnen Vögeln ihren verbindenden Stempel auf-drückt, stärker vielleicht noch als beim keilförmigen Flug im Reich von Licht und Luft, denn dies hier spielt sich kaum fünfzig, hundert Meter entfernt von mir auf dem Erdboden ab, auf dem auch ich stehe. Fast handgreiflich spürbar wird hier das morphoge-netische Feld, die Gruppenseele, die Vögel hier so leidenschaftlich vereint ...

Später am Tage, vor Sonnen-untergang und noch kurze Zeit danach, wenn die Vögel sich anschicken, ihre Schlafplätze im flachen Wasser des Sees auf-zusuchen, spielt sich dann das umgekehrte Schauspiel ab. Wo-möglich ist das „Gru-Gru“ der abfliegenden Kraniche noch in-niger, noch zärtlicher, noch weh-mütiger. In kleinen Gruppen, zu zehnt oder zu zwanzig, streichen die Vögel nordwärts ab, dem fla-chen Wasser des Hornborga zu. Dicht gleiten ihre Silhouetten über den im letzten Licht auf-leuchtenden Wasserspiegel.

Jetzt sind sie wieder da, jene lichtdurchfluteten Tage, in de-nen wir, obwohl noch Nacht-frost und kalte Winde herr-schen, mit gewissheit spüren: der Frühling ist da.

iDer Musiker, Pädagoge und Autor Jürgen Motog lebt mit seiner Familiein caputh - schwielowsee in der Nähe von Potsdam und leitet dort dasHAUS DER KLÄNGE.

www.haus-der-klaenge.de

Weiterführende Literatur zum Thema Kraniche:„Ein Kranichjahr in Meck-lenburg-Vorpommern“, von Jürgen Reich. (2003)

„Kraniche – Vögel des Glücks“, von carl Albrecht von Treuenfels. (hamburg 1989)

Für Laotse war der Kranich Mittler zwischen diesseitiger und jenseiti-ger Welt, Botschafter einer himmlischen sphäre, ein Reittier für die götter oder für hei-lige auf dem Weg nach „oben“, ein symbol der unsterblichen seele.

Im griechischen Mythos sind Kraniche die bestän- digen Begleiter der Erd- göttin Demeter. Als Teil von sonnen- und Frucht- barkeitskulten sind Kranich-tänze überliefert, die besonders im Frühjahr getanzt wurden.

MASTER ONLINEIntegrierte Gerontologie

: Online-basiert

: Berufsbegleitend

: Weiterbildend

: Praxisbezogen

Beratung und Kontakt

Dr. Petra Koczy

Telefon: +49(0)711.685.60330

Katrin Nachbar

Telefon: +49(0)711.685.63159

Email:

[email protected]

www.master-gerontologie.de

?

!

Sie haben Berufserfahrung und wollen aufsteigen und sich neuen inhaltlichen und methodischen Herausforderungen stellen? Sie sehen im demografi schen Wandel eine Chance und wollen den Wandel aktiv und mit neuen Konzepten an ver-antwortlicher Position mit gestalten?

Der Studiengang Integrierte Gerontologie an der Univer-sität Stuttgart verbindet gerontologische Fragestellungen mit ingenieur-, sozial- und verhaltenswissenschaftlichen Inhalten und macht Sie zu Änderungsmanagern/innen des demographischen Wandels.

Anzeige 8spaltig.indd 1 18.08.2011 16:37:09 Uhr

Fo

To

: K

oic

hi

KA

Mo

sh

iDA

/gE

TT

y i

MA

gE

s

Fo

To

: v

isiP

ix.D

yN

Al

iAs

.co

M,

MA

sA

yo

sh

i 17

64

-18

24

, K

iTA

o,

JA

PA

N

Fo

To

: v

isiP

ix.D

yN

Al

iAs

.co

M,

ho

Ku

sA

i 17

60

-18

49

, K

AT

su

sh

iKA

, J

AP

AN

Page 13: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

21. - 27. März 2012 / Nr. 308www.epochtimes.de

Pilze helfen bei Pollenallergie Seite 14

Mythos oder Wahrheit: Pilates macht größer Seite 15

Bangkoks geheime Kulturgüter Seite 16

Eine Pariser Liason von Vernunft und Romantik ...Vernunft und Romantik ...Vernunft und Romantik ...

Auf der Pariser Fashion Week, die tradi-tionsgemäß den Höhepunkt der Desi-gnerschauen bildet, fi el 2012 vor allem

eins ins Auge: Das Kleid ist wieder angesagt! Für das femininste aller Kleidungsstücke fan-

den einige Designer geradezu bezaubernde ein-teilige Lösungen: Besonders hervorzuheben ist die Kollektion von Valentino. Das Label kreierte eine romantische Kollektion, die durch formale Strenge elegant, gleichzeitig aber unglaublich weiblich und natürlich wirkt. Spitzen, Borten, Posamenten-Verschlüsse und Stickereien wur-den von der Folklore Südosteuropas entlehnt und befl ügelten die Fantasie. Und doch wirken diese Outfi ts märchenhaft zeitlos.

Elie Saab zeigte ein prachtvolles Spiel mit kühlen urbanen Formen in dunklen Farben, das von einer Serie mit Abendkleidern aus raf-fi nierten Gold- und Paillettenstoffen gekrönt wurde. Darunter mischten sich doch einige antike Anspielungen, wie das schlicht ver-wickelte Kleid in „Greige“, diese nicht einzuordnende Mischung aus zartes-tem Grau und Beige. Dieser pastellige

Farbhauch ist tonangebend im Herbst 2012. (rf)

Dass man mit Spitzen großzügig und gleichzeitig gezügelt umgehen kann, bewies Va-lentino mit diesem roten Kleid (links). Aber auch für weiß wehende Romantik war in der außer-gewöhnlichen Kollektion Platz (rechts außen).

Pudrige, pas-tellige Töne, die sich einer

genauen Einordnung entziehen,

wirken edel und inspirier-

ten die Desig-ner zu einigen interessanten Kreationen in

„Greige“.

JUN

KO

SH

IMA

DA

ELI

E S

AA

B

VA

LEN

TIN

O

VA

LEN

TIN

O

VA

LEN

TIN

O

ELIE SAAB

FO

TO

S:

PIE

RR

E V

ER

DY

/AF

P/G

ET

TY

IM

AG

ES

Page 14: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 30814 Gesundheit

Bei allergischem Schnupfen kann die Einnahme des Polyporus sehr hilf-reich sein, da er über die Harmonisie-rung und Stärkung des Lymphsystems hilft, im Körper angesammelte Flüssig-keit und Schleim auszuschwemmen. Ist die Allergie mit Erschöpfung und de-pressiven Verstimmungen verbunden, kann man mit dem „Pilz der Regene-ration“ - besser als Cordyceps bekannt - eine stimmungsaufhellende und beru-higende Wirkung erreichen. Dieser Pilz wirkt wegen seines positiven Einflusses auf die neuroendokrine Ebene auch ganz generell allgemeinen Erschöp-fungszuständen sowohl auf mentaler wie auf körperlicher Ebene entgegen.

Fehlgeleitetes ImmunsystemKommen die Schleimhäute von Au-gen und Atemwegen mit den Pollen in Berührung, dann reagiert die Im-munabwehr der Betroffenen buchstäb-lich allergisch: Mit Fehlalarm auf die an sich harmlosen Stoffe und starker Histaminausschüttung. Die Folgen sind vielfältig und reichen von geröte-ten, juckenden und tränenden Augen, Kribbeln und Kratzen in Nase und Ra-chen, angeschwollenen Schleimhäu-ten, verstopfter Nase und Heuschnup-fen bis hin zu Bronchialasthma. Auch Lichtempfindlichkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Müdigkeit oder Schlaf-losigkeit können als Symptome einer Pollenallergie auftreten.

Aber auch Hausstaub und viele an-dere eigentlich unproblematische Stof-fe können Überempfindlichkeitsreakti-onen verursachen und Allergikern das Leben schwer machen. Doch was kann man tun, damit das Immunsystem nicht mehr verrücktspielt? Den auslö-senden Stoffen aus dem Weg zu gehen, wie oft geraten wird, ist bei Pollen oder auch z. B. bei Hausstaub kaum mög-lich. Und herkömmliche Therapien oder Medikamente zielen oft nur auf die Behandlung der Symptome. Als Al-ternative bieten sich natürliche, an der Ursache ansetzende Verfahren wie die Mykotherapie (Pilzheilkunde) an. (ps)

Pilze helfen bei Pollenallergie

Igelstachelbart und Austernpilz Da die Darmschleimhaut einen we-sentlichen Einfluss auf die Stabilisie-rung, Regulierung und Entwicklung unseres Immunsystems hat, spielt sie auch eine tragende Rolle bei der ganz-heitlichen Behandlung von Allergi-kern. Die Heilpilze Hericium (Igelsta-chelbart) und Pleurotus (Austernpilz) fördern den Aufbau einer gesunden Magen- und Darmschleimhaut und senken die Durchlässigkeit der Darm-wand für allergieauslösende Stoffe. Da-durch wird unter anderem verhindert, dass der Organismus mit Fremdstoffen überflutet wird und so mit allergischen Reaktionen „antwortet“. Sehr bewährt sind diese beiden Heilpilze daher auch bei Lebensmittelallergien und Nah-rungsmittelunverträglichkeiten.

Immunabwehr wieder ins Gleichge-wicht.

Einer der wichtigsten Heilpilze bei der Behandlung von Heuschup-fen und ähnlichen Beschwerden, aber auch bei allen anderen Allergieformen, ist der Reishi (Glänzender Lackpor-ling). Er reguliert das Immunsystem, wirkt entzündungsabschwellend und vermindert durch seine kortisonähn-lich wirkenden Triterpene die über-schießende Histaminausschüttung, die für viele der allergischen Symptome wie Juckreiz, Schleimhautschwellun-gen und Entzündungen des Körpers der Auslöser ist. Darüber hinaus ver-bessert er die Sauerstoffversorgung und wirkt sich allgemein stärkend auf den Bronchialbereich aus, was gera-de auch bei chronischem Asthma sehr wohltuend ist.

Heilpilze können nicht nur gut gegen die lästigen allergischen Beschwerden eingesetzt wer-

den, sondern laut den Erfahrungen der Naturheilkunde und der Komple-mentärmedizin auch einem Wieder-auftreten der Allergie entgegenwirken. Heilpilze sind als Pilzpulverkapseln er-hältlich und enthalten so die richtige Mixtur von Wirkstoffen, um die allergi-sche Reaktion gegen Pollen im Körper zu stoppen. Jeder fünfte Erwachsene ist in Deutschland betroffen: Sobald im Frühjahr bei Haselnuss und Erle die ersten Pollen fliegen, taucht der Heu-schnupfen und die damit verbundenen Beschwerden auf und verbittert die ansonsten aufhellende, gesundheits-fördernde Wirkung des Frühjahrs. Als eine natürliche und doch effektive Al-ternative zu chemischen Medikamen-ten bietet sich hier die Behandlung mit Heilpilzen an, wenn die Beschwerden sich massiv ausprägen.

Heilpilze stoppen die übertrie-bene AbwehrreaktionHeilpilze haben die Fähigkeit, das Problem dieser allergischen Abwehr-reaktion von Grund auf zu lindern. Sie können das Abwehrsystem im Kör-per dazu bringen, die Pollen wieder als harmlose Naturpartikel zu akzeptieren und nicht weiter zu bekämpfen. Pilze gehören zu den ältesten Naturarzneien der Welt. In der Traditionellen Chi-nesischen Medizin werden sie bereits seit Jahrtausenden bei vielen Leiden und Erkrankungen mit Erfolg ange-wendet. Gerade auch bei Allergien ha-ben sich die Heilpilze sehr gut bewährt. Als so genannte Adaptogene können sie nicht nur die allergischen Symp-tome lindern, sondern sie bringen da- rüber hinaus auch die überschießende

In der Traditionellen Chinesi-schen Medizin werden sie be-reits seit Jahrtausenden bei vielen Leiden und Erkrankungen mit Erfolg angewendet.

Einer der wichtigsten Heilpilze zur Regulierung des bei Heuschnupfen und anderen Allergien „überschießenden“ Immunsystems.

Fo

To

: K

lA

us

-DIE

TE

R s

TR

EH

lE

/PIx

El

Io.D

E

Fo

To

: M

Aj

A D

uM

AT

/PIx

El

Io.D

E.

Fo

To

: M

Aj

A D

uM

AT

/PIx

El

Io.D

E

Fo

To

: M

yK

oT

Ro

PH

, IN

sT

ITu

T F

üR

ER

HR

uN

Gs

- u

ND

PIl

zH

EIl

Ku

ND

E,

lIM

Es

HA

IN

Page 15: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

Gelenkpfanne in all die Richtungen zu bewegen, welche die Gelenkpfan-ne zur Verfügung stellt.

Die andere Seite stabilisiert, um die Beweglichkeit zu unterstützen. Ansonsten fällt man hin.

Viele Menschen haben das ausge-wogene Verhältnis von Beweglichkeit und Stabilität verloren. Zum Beispiel helfen uns die Muskeln an den Hüf-ten, auf einem Bein zu stehen.

Es gibt Muskeln um das Kniege-lenk herum, die seine Bewegungen koordinieren. Wenn die Ausrichtung des Knies und die Muskeln um das Knie herum gut ausbalanciert sind, steht man ganz anders und wahr-scheinlich schmerzfrei.

Fühlen Sie einmal den Unter-schied beim Stehen, wenn die Beine

parallel gerade sind. Nun beu-gen Sie die Knie. Wie ver-

ändert sich Ihr Stand?Wenn die Koor-

dination, Beweg-lichkeit und Sta-

bilität des gesamten Körpers verbessert wird,

ändern sich automatisch auch der Stand und der Gang. Mobilität gibt den Gelenken genügend Spiel-raum für die Bewegung. Eine dy-namische Stabilität unterstützt den Körper, sich frei und in angemessener Mobilität zu bewegen.

Sie werden sich größer fühlen, wenn Sie sich wieder auf die Koor-dination von Beweglichkeit und Sta-bilität der Muskeln an Ihren Gelen-ken besinnen.

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308 Fitness 15

Mythos oder Wahrheit: Pilates macht größer

tun. Versuchen Sie einmal, in einer gebückten Haltung zu laufen. Mer-ken Sie, dass Sie viel kleinere Schritte machen?

Wenn die Wirbelsäule verkrümmt oder gestaucht ist, werden die Bewe-gungen des Beckens und der Beine davon betroffen. Die obere Wirbel-säule muss die Bewegungen des Be-ckens bei einer gesunden Weise des Gehens ausgleichen. Ist die Wirbel-säule steif, wird davon die gesamte Reihenfolge der Bewegungen von Wirbelsäule und Gliedmaßen beein-trächtigt. Unbewegliche Muskeln sind meistens auch schwach.

Beim Laufen wird eine Seite des Beckens, der Wirbelsäule und der Beine mobilisiert, um das Bein durchzuschwingen. Beweglichkeit ist anders als Dehnung. Die Beweglich-keit der Hüfte zum Beispiel ist die Fä-higkeit des Hüftknochens, sich in der

Lesley Powell

Macht Pilates unsere Kno-chen und Muskeln länger? Nein! Es hat aber einen

harmonisierenden Einfl uss auf die Muskelgruppen, um die Gelenke he-rum und verbessert ihre Beweglich-keit und Stabilität je nach Bewegung.

Die tieferen Muskeln und die da-zugehörige Koordination der umlie-genden Muskelgruppen zu trainieren, kann eine neue Ausrichtung und bes-sere Kondition zur Vorbeugung von Verletzungen bringen. Eine bessere Ausrichtung kann Sie größer erschei-nen lassen.

Beweglichkeit und Stabilität sind für die Haltung und die Bewegung sehr wichtig. Beim Laufen ändern sich die Muskeln ständig, um die Bewegung zu unterstützen. Mangelt es an Kraft und Mobilität wird das Laufen dadurch beeinfl usst.

Schauen wir zum Beispiel auf eine ältere Person, die nicht mehr gut laufen kann. Haben Sie schon einmal bemerkt, dass ältere Men-schen oft kleinere Schritte machen? Das hat viel mit ihrer Haltung zu

Beim Pilates die tieferen Muskel-gruppen und das dazugehörige Zusammenspiel an den Gelenken zu trainieren, kann eine bessere Körperhaltung hervorrufen und Verletzungen vorbeugen.

Viele Menschen haben das ausge-wogene Verhältnis von Beweglichkeit und Stabilität verloren.

iLesley Powell, CMAEr ist Gründer und Direktor von Movements Afoot. Bereits seit 1986 arbeitet er als privater Fitness-trainer.

Mythos oder Wahrheit

FO

TO

: B

EN

JA

MIN

TH

OR

N/P

IXE

LIO

.DE

FO

TO

: B

EN

JA

MIN

TH

OR

N/P

IXE

LIO

.DE

FO

TO

: B

EN

JA

MIN

TH

OR

N/P

IXE

LIO

.DE

steht man ganz anders und wahr-scheinlich schmerzfrei.

Fühlen Sie einmal den Unter-schied beim Stehen, wenn die Beine

parallel gerade sind. Nun beu-gen Sie die Knie. Wie ver-

ändert sich Ihr Stand?Wenn die Koor-

dination, Beweg-lichkeit und Sta-

bilität des gesamten

Page 16: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 30816 Drive & Style

Die Seiten 16+17 wurden erstelltin Kooperation mit Drive & Style,

dem Magazin für eine werteorientierte Mobilität. www.drive-and-style.de

Andreas Burkert

James Harrison Wilson „Jim“ Thompson aus Greenville, Dela-ware, hat mitten in Bangkok meh-

rere Holzhäuser gebaut – in traditi-oneller Bauweise. Noch heute, mehr als ein halbes Jahrhundert später, steht sein Anwesen nahezu unverän-dert in Pathum Wan, einem Stadtteil von Bangkok, in der Soi Kasemsan 2. Das ist erstaunlich. Scheint sich doch die Millionenmetropole jedes Jahr ar-chitektonisch neu zu erfi nden. Platz für Tradition ist nicht vorhanden. Zu schnell schlägt der Puls der Stadt. Die wenigen Ausnahmen sind die Tempel, der Königspalast und eben das Jim Thompson Haus.

Es gibt nur wenige Städte auf der Welt, in denen Faszination und Wahnsinn derart eng mit-einander verknüpft sind wie in Bangkok. Während viele Touris-ten dem Großstadtkollaps mit exzessivem Shopping begeg-nen, empfehlen wir eine Reise in das kulturelle Bangkok.

Dem US-Amerikaner hat Thailand damit ein Denkmal gesetzt. Zur Er-innerung an seine großen Verdienste für die Seidenindustrie, die er in den 1950er-Jahren aufgebaut hat und die bis heute weltberühmt ist. James H.W. Thompson ist seit 1967 auf unerklär-liche Weise verschollenen. Wer seine faszinierende Lebensgeschichte und die mysteriöse Geschichte seines Ver-schwindens in den Cameron High-lands erfahren möchte, kann täglich dort vorbeischauen. Weil Thompson aber auch Zeit seines Lebens wichtige Kulturgüter Thailands gesammelt hat, gleicht das Anwesen einem kulturhisto-rischen Museum, umgeben von einem alten Dschungelgarten.

Das späte Glück der KulturDas kulturelle Bewusstsein der Thai-länder ist im Vergleich kaum älter als das, was Thompson sammelte, äußern Kritiker. „Erst in den 1970er-Jahren besannen wir uns auf das Erbe unserer Kultur“, erzählt Tongluan Promjanta. Er ist General Manager der OpenSky Ltd. und führt unter anderem durch das kulturelle Bangkok. Auf seinem Weg liegt auch das neue Kunst- und Kulturzentrum. Das Museum für zeit-genössische Kunst fi ndet sich mitten im

Einkaufsparadies der Stadt und ist da-her sehr leicht per Skytrain (Skytrain ist Teil des öffentlichen Nahverkehrs) zu erreichen. Dass der Bau erst im Jahr 2000 begann und dann wegen Finan-zierungsschwierigkeiten und Korrup-tionsvorwürfen erst vor drei Jahren eröffnet wurde, ist ein weiterer Beleg für das Mauerblümchen Kulturtouris-mus. „Dabei setzt Bangkok in den letz-ten Jahren zunehmend auf den nach-haltigen städtischen Kulturtourismus“, betont Promjanta. Die asiatische Met-ropole leitet damit einen imageträchti-gen Paradigmenwechsel ein.

Bangkoks geheime Kulturgüter

Ramagien beschützt die Verteidiger Thai-lands. Er fi ndet sich an den Wänden des Tempels des Eme-rald Buddha (wat pra gow) in Bangkok. Ein riesiges Gemälde ziert auch die Lobby des Luxushotels The Davis.

iDie Kultur Thailands wurde vor allem von den Nachbarländern beeinfl usst. Die Thais aber haben die Kultur auf ihre Art mit großem künstlerischem Talent verfeinert. Eine Auswahl der Kulturgüter fi ndet sich in zahlreichen Mu-seen der Stadt:

• Bangkok National Museum

• Royal Barges National Museum

• Changton National Museum

• National Museum Benchamabopit

• The National Gallery

• Silpa Bhirasri National Museum

Weiterführende Links und Informationen unter www.nationalmuseums.fi nearts.go.th

BANGKOK

INDIENTHAILAND

Golf von Bangkok

Andamanisches Meer

F OTO: A N DR E A S BU R K ERT

Page 17: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308 Drive & Style 17

• Maximales Ladevolumen 1.185 Liter

• Maximale Anhängelast 770 Kilogramm

• Fünf Jahre Garantie auf alle wichtigen Hybrid-Komponenten

• Service-Intervalle nach 30.000 Kilometern oder

spätestens alle zwei Jahre.

• Versicherungseinstufung HP/VK/TK 14/19/20

Peugeots erster Hybrid-Diesel

Andreas Burkert

Als vor Jahren die Ingenieure des französischen Autoherstel-lers Peugeot mit der Idee eines

Diesel-Hybrid-Fahrzeugs die Fach-presse überraschten, fanden sich in vielen veröffentlichten Artikeln zahl-reiche Argumente, warum solch ein Vorhaben zum Scheitern verurteilt sei. Dabei hat ein Dieselfahrzeug mit zusätzlichem Elektromotor seine Stärken, wie uns Peugeots Deutsch-landchef Thomas Bauch erklärt:

„Moderne Dieselmotoren haben ei-nen deutlich höheren thermodyna-mischen Wirkungsgrad als Benzin-motoren.“ Demnach benötigt ein Selbstzünder bei gleichem Hubraum rund ein Drittel weniger Kraftstoff. Ein zusätzlicher Elektromotor, der

Erstmals gibt es mit dem 3008 Hybrid4 von Peugeot den Full-Hybrid-Diesel zu kaufen. Die Kombination des Vorzeigedie-sels mit einem Elektromotor ist den Franzosen gelungen. Wer sich beim Fahren geschickt anstellt, erreicht sogar den versprochenen Verbrauch von unter vier Litern pro 100 Kilo-meter. Den kompakten SUV gibt es nun für 31.450 Euro.

vor allem im Stadtverkehr aktiv wird, soll die Verbrauchswerte nochmals verbessern.

Mit dem 3008 Hybrid4, den es ab 34.150 Euro seit wenigen Tagen im Handel gibt, wollen die Franzosen nun beweisen, dass ihnen diese Antriebs-kombination gelungen ist. Dazu haben sie den 163 PS starken Dieseldirektein-spritzer 2.0 HDi FAP mit einem dreh-momentstarken Elektromotor kombi-niert. So kommen 200 PS zusammen, die dem 4,37 Meter langen Kompakt-wagen in der Stadt eine angenehme Agilität verleihen. Auch die Bedenken der Kritiker, ein Dieselmotor ließe sich nur schwer mit einem Elektroantrieb kombinieren, widerlegt ein erster Fahr-test. So ist der Übergang zwischen den einzelnen Antriebsarten derart gut ge-regelt, dass erst ein Blick auf die Mul-tifunktionsanzeige Gewissheit darüber gibt, welcher Modus gerade aktiv ist.

Das große MissverständnisVier Fahrprogramme zur Auswahl, die sogar das rein elektrische Fahren er-lauben. Der ZEV-Modus (Zero Emis-sion Vehicle) ist allerdings nur bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h aktiv, und zwar nur so lange, wie die Nickel-Metallhydrid-Batterie mindes-tens noch ein Drittel geladen ist. Dann schaltet sich der auf der Vorderachse montierte Dieselmotor zu – in der Re-gel ist das bereits nach rund vier Kilo-metern der Fall.

Um mit dem großen Missver-ständnis aufzuräumen, ein Hybrid-Fahrzeug fahre immer sparsamer als ein herkömmlich angetriebenes Mo-dell, sei an dieser Stelle erklärt, dass der Einspareffekt ausschließlich durch das Umwandeln der Bremsenergie in elektrische Energie, die Rekuperation, erzielt wird. Bei herkömmlichen Autos wird die Bremsenergie nämlich nur in Wärme umgesetzt. Wer also die von Peugeot versprochenen 3,8 Liter auf 100 Kilometer erreichen möchte, muss in der Regel seine Fahrweise ändern.

Das sehen auch die Franzosen so und haben ihre Verkaufsmannschaft vor Ort dementsprechend geschult. Sie sollen auf einer Testfahrt ihren

Kunden den optimalen Umgang mit Gaspedal und Bremse erklären. „So ein Auto sollte nicht einfach wie jedes andere Auto verkauft werden“, sagt Bauch. Immerhin erfordert das Reku-perieren etwas Übung. Verfügt dann die Batterie über genügend Energie und beträgt die Kühlwassertempera-tur mindestens 70 Grad Celsius, fährt der 3008 Hybrid4 nach jedem Stopp geräuschlos an. Den Sprint von null auf Tempo 100 schafft der Wagen im Sport-Modus sogar in 8,5 Sekunden.

Der Peugeot 3008 Hybrid4 hat einen emissionsarmen

Dieselmotor und einen emissionsfreien

Elektromotor.

F OTOS: PEUG EOT

Page 18: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

Das vom Stifter-verband für die Deut-

sche Wissenschaft ausgezeichnete Projekt „Mail-mentoring Plus“ verbindet Schüle-rinnen und Schü-ler der Oberstufe mit Studierenden der Ruhr-Universität Bo-chum. Studieninteressierte Jugendliche erhalten per E-Mail Tipps und Infos von „Insidern“. Beim Campusbesuch mit ihren Mentoren bekommen Schüler die Chance, Uni-luft zu schnuppern. Beim Mailmento-ring Plus stehen die Tandempartner ein Semester lang im persönlichen Kontakt. (Dr. Josef König/idw)

Bewerbungsschluss für das kommende Sommer-

semester ist der 30. März 2012. Infos und ein Be-werbungsbogen stehen im Inter-net unter: http://www.rub.de/jungeuni/men-

toring.html

Tür öffnen? Antworten auf diese und viele andere Fragen bekommen Schü-lerinnen und Schüler bei den KIWI FORSCHERTAGEN FÜR NEU-GIERIGE des Hauses der Wissen-schaft Braunschweig.

Das Haus der Wissenschaft lädt Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren ein, an drei Tagen in den Osterferien die Welt der Wissenschaft zu erkunden. Die KIWI FORSCHERTAGE FÜR NEUGIERIGE bieten durch Vorle-sungen und Experimente im Labor

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 30818 Bildung

Warum brauchen wir Bakte-rien zum Leben? Was lebt unter unserem Fußabdruck?

Warum kann sich Klima ändern? Wie lässt sich mit einem Fingerabdruck eine

Neugierigen Kindern öffnen sich alle Türen um Physik, Bio oder Journalistik kennenzulernen.

Einblicke in verschiedene wissenschaft-liche Bereiche.

Teilnehmen kann der wissenschaft-liche Nachwuchs als Student und bei Seminaren, Vorlesungen und Versu-chen im Labor . Die Veranstaltungen bieten Einblicke in verschiedene Wis-senschaften von Biologie, Physik und Ingenieurwesen über Geschichte und Medizin bis hin zu Medienwissenschaf-ten. An den Nachmittagen dürfen die Teilnehmenden bei kleinen Exkursi-onen einen Blick hinter die Kulissen Braunschweiger Forschungseinrichtun-gen werfen. Für acht Kinder bietet das Haus der Wissenschaft mit Unterstüt-zung der Braunschweiger Zeitung eine Teilnahme als Journalist oder Journa-listin an. Für die Journalisten begin-nen die FORSCHERTAGE bereits am 27. März 2012 mit einem Besuch bei der Braunschweiger Zeitung. Als Redakteure werden die Kinder die FORSCHERTAGE begleiten und die Zeitung KIWI–Kosmos gestalten. Für

A N z E i g E

 

• • •

alle hungrigen Kinder gibt es täglich ein Mittagessen in der Mensa auf dem Campus der Technischen Universität Braunschweig. Am Freitag wird allen Nachwuchswissenschaftlern zum Ab-schluss das KIWI-Diplom verliehen.

Für die dreitägige Veranstaltung wird eine Teilnahmegebühr von 45 € erhoben. Kinder, die aus finanziellen und sozialen Gründen sonst nicht teil-nehmen könnten, haben die Chance ein Stipendien zu erhalten. Anmeldung ab 12. März im Haus der Wissenschaft Braunschweig in der Pockelsstraße 11. (Maike Kempf/idw)

Mailmentoring Plus verbindet

@@

Weitere InformationenMagdalena zomerfeld, Abteilung Campus Service, Mailmentoring Plus, Tel. 0234/32-23360, E-Mail: [email protected]

i28. bis 30. März 2012 Weitere informationen unter www.hausder- wissenschaft.org/kiwi

Fo

To

: H

Au

S D

Er

WiS

SE

NS

CH

AF

T B

rA

uN

SC

HW

Eig

Fo

To

: H

Au

S D

Er

WiS

SE

NS

CH

AF

T/F

. K

oC

H

Page 19: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

Traditionell hergestellte Sojasaucen werden durch das Mischen der Soja-bohnen mit Hefe oder mit dem Schim-melpilz Aspergillus oryza, der in Japan eine große Rolle spielt, hergestellt. Sie werden unter natürlichen Bedingun-gen in offenen Fässern gebraut, wo sie mindestens sechs bis acht Monate reifen, um ihren ausgewogenen Ge-schmack und ihr Aroma zu entfalten.

Im Vergleich dazu werden vie-le billigere Marken von Sojasaucen aus hydrolysiertem Sojaprotein in nurwenigen Tagen hergestellt. Zu-cker, Aromen und Farbe werden zugesetzt. Bei Importprodukten aus China sind meist Konservierungs-stoffe zu fi nden. Chemisch gebrau-te Sojasaucen ma-chen den größten Teil der Produktaus-wahl in den asiati-schen Supermärkten in Deutschland aus. Obwohl

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 308 Kulinarisches 19

www.TaiwanSchmeckt.deTel. 030 36 43 49 93 [email protected]. 030 36 43 49 93 [email protected]

Taiwan ist eine Insel für viele Geschmäcker – alle regionalen Küchen Chinas sind hier zu Hause,

mit starken Einflüssen aus Japan und Korea.

Bei uns schmeckt Taiwan – mit genauen Verwendungstipps und Beschreibungen der Qualitätsprodukte Made in Taiwan.

Tee – zum Entspannen, Genießen und Naschen

Aktuell bieten wir eine bunte Mischung für die ganze Familie: Aromatisierte Premium-Tees von 3:15pm,

dazu hochwertige Instant-Tees und heiße Getränke. Rauchpflaumen und Ingwertee wärmen in der kalten Jahreszeit. Leckere „Milchtees“ begeistern große und

kleine Süßschnäbel in den Geschmacksrichtungen Marzipan, Taro, Kokos und und und …

Tel. 030 36 43 49 93 [email protected]

kleine Süßschnäbel in den Geschmacksrichtungen Marzipan, Taro, Kokos und und und …

Reis · Nudeln · Sojasoßen · Miso Gewürze · Tees · Süßes · Asia-Müslis · Trinkessig · Konfekt · Suppen

A N Z E I G E

Sojasauce „醬油”Meilin Klemann

Sojasauce wurde bereits vor 2500 in China hergestellt und als Kochgewürz und natürlicher

Geschmacksverstärker benutzt. Soja-sauce ist vielseitig einsetzbar und ver-leiht verschiedensten Gerichten einen herzhaften Geschmack. In der asiati-schen – besonders der chinesischen – Küche ist Sojasauce nicht wegzuden-ken. Der würzig-herzhafte Geschmack der Sojasauce weckt den fl achen Ei-gengeschmack vieler Lebensmittel. Diese geschmacksverstärkenden Ei-genschaften werden als „Unami“ be-zeichnet. Der japanische Forscher Ki-kunae Ikeda entdeckte im Jahr 1908, dass es eine weitere Geschmacksqua-lität neben den vier bekannten Ge-schmacksrichtungen süß, sauer, sal-zig und bitter gibt, welche besonders in proteinreichen Nahrungsmitteln wie Fleisch und Käse, aber auch in Tomaten, ausgeprägt ist.

sie geschmacklich und gesundheit-lich eindeutig minderwertig sind, sind sie wegen der niedrigeren Preise am meisten verbreitet.

Natürlich gebraute Sojasauce ist aromatisch und feinwürzig im Ge-schmack, während die chemisch her-gestellte Variante künstlich, salzig und herb schmeckt. Deswegen kaufe ich nie Sojasauce aus China, sondern grund-sätzlich nur welche aus Japan oder Tai-wan. Besonders für taiwanesische Soja-sauce gebe ich gerne etwas mehr Geld aus. Es lohnt sich!

In Taiwan wurde Sojasauce wäh-rend der Ming-Dynastie eingeführt, als der Ming-Loyalist Zheng Cheng-gong vor eindringenden Mandschu-Truppen mit seinem Gefolge im 15. Jahrhundert nach Taiwan umsiedelte. Diese erste große Welle Festlandchine-sen führte Gärungstechniken der Soja-sauce ein, die noch heute als Standard der traditionellen Zubereitung von So-jasauce in Taiwan gelten. Dank regio-naler Unterschiede in der Art der So-jabohne und in den Gärungsmethoden hat jede der natürlich gebrauten Soja-saucenmarken ihren eigenen Charak-ter. Neben Tee aus Taiwan verschenke ich gerne taiwanesische Sojasauce an Freunde und Verwandte.

Traditionell hergestellte Sojasaucen werden durch das Mischen der Soja-bohnen mit Hefe oder mit dem Schim-melpilz Aspergillus oryza, der in Japan eine große Rolle spielt, hergestellt. Sie werden unter natürlichen Bedingun-gen in offenen Fässern gebraut, wo sie mindestens sechs bis acht Monate reifen, um ihren ausgewogenen Ge-schmack und ihr Aroma zu entfalten.

Im Vergleich dazu werden vie-le billigere Marken von Sojasaucen aus hydrolysiertem Sojaprotein in nurwenigen Tagen hergestellt. Zu-cker, Aromen und Farbe werden zugesetzt. Bei Importprodukten aus China sind meist Konservierungs-stoffe zu fi nden. Chemisch gebrau-te Sojasaucen ma-chen den größten Teil der Produktaus-wahl in den asiati-schen Supermärkten in Deutschland aus. Obwohl

醬油”

FO

TO

: M

IT F

RE

UN

DL

ICH

ER

GE

NE

HM

IGU

NG

DE

S G

OV

ER

NM

EN

T I

NF

OR

MA

TIO

N O

FF

ICE

, T

AIW

AN

Page 20: The Epoch Times Deutschland - Ausgabe vom 21.03.2012

The Epoch Times Deutschland / 21. - 27. März 2012 / Nr. 30820 Fundstücke

Nur heutewill ich glücklich sein.

Deshalb glaube ich, was Abraham Lincoln sagte: Die meisten Menschen sind so glücklich, wie sie sein wollen.

Glück kommt von innen. Es hat mit äußeren Umständen nichts zu tun.

Nur heutenehme ich alles wie es ist. Ich zwinge den Dingen nicht meinen Willen auf.

Familie, Arbeit und Glück: ich nehme es, wie es kommt und stelle mich darauf ein.

Nur heutekümmere ich mich um meinen Körper.

Ich bewege ihn, pfl ege ihn, ernähre ihn und vernachlässige oder missbrauche ihn nicht, damit er so perfekt reagiert wie ich es mir wünsche.

Nur heutetrainiere ich meinen Geist, ich lerne etwas Nützliches und faulenze nicht,

sondern lese etwas, das Anstrengung, Konzentration und Denkarbeit verlangt.

Nur heutemache ich drei Seelenübungen: ich erweise jemandem einen Gefallen, ohne dass er es merkt

und tue zwei Dinge, die ich nicht gern tue, um in Übung zu bleiben.

Nur heutemache ich mich so ansehnlich wie möglich, ziehe mich ansprechend an, spreche leise, bin höfl ich, lobe oft, kritisiere niemanden, nörgele nicht

und versuche nicht, andere zu ermahnen oder zu verbessern.

Nur heutemache ich mir ein Programm. Ich teile die Zeit genau ein und schreibe es mir auf.

Vielleicht halte ich die Einteilung nicht durch, aber immerhin habe ich sie gemacht.

Damit vermeide ich zwei lästige Übel: Eile und Unentschlossenheit.

Nur heutenehme ich mir eine ruhige halbe Stunde und entspanne mich.

In dieser halben Stunde denke ich auch an Gott, um in mein Leben eine größere Dimension zu bringen.

Nur heutebin ich ohne Angst. Vor allem habe ich keine Angst davor, glücklich zu sein,

das Schöne zu genießen, zu lieben und zuglauben, dass die Menschen, die ich liebe, mich auch lieben.

Sibyl F. Partridge 1856 – 1920

Nur Heute

FO

TO

: R

EN

E H

EB

ER

/PIX

EL

IO.D

E