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freies Magazin Oktober 2016 Themen dieser Ausgabe sind u. a. Test: RIVE – Das Twin-Stick-Metroidvania-Vermächtnis Seite 11 Entwicklerstudio Two Tribes streicht die Segel, denn RIVE soll der letzte Titel der niederländi- schen Spieleschmiede sein. Mit diesem Twin-Stick-Shooter möchte sich das Team einen lang gehegten Wunsch verwirklichen und nochmal ordentlich auf den Putz hauen. (weiterlesen) Audacity 2.1 – Teil IV: Die besten Effekte Seite 17 Nicht nur die verschiedensten Funktionen für das Schneiden und Bearbeiten von Tonspuren stellt Audacity bereit, sondern die Audiosoftware erlaubt auch die Anwendung einer Vielzahl von Effekten auf die Tonspuren. Die Effektvielfalt ist sehr beachtlich. (weiterlesen) © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 ISSN 1867-7991

Themen dieser Ausgabe sind u.a. - freiesMagazinfreiesmagazin.de/ftp/2016/freiesMagazin-2016-10.pdf · 2017. 2. 8. · kel von den freiwilligen Autoren bei uns ankom-men, aber die

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  • freiesMagazin Oktober 2016

    Themen dieser Ausgabe sind u. a.

    Test: RIVE – Das Twin-Stick-Metroidvania-Vermächtnis Seite 11

    Entwicklerstudio Two Tribes streicht die Segel, denn RIVE soll der letzte Titel der niederländi-schen Spieleschmiede sein. Mit diesem Twin-Stick-Shooter möchte sich das Team einen langgehegten Wunsch verwirklichen und nochmal ordentlich auf den Putz hauen. (weiterlesen)

    Audacity 2.1 – Teil IV: Die besten Effekte Seite 17

    Nicht nur die verschiedensten Funktionen für das Schneiden und Bearbeiten von Tonspurenstellt Audacity bereit, sondern die Audiosoftware erlaubt auch die Anwendung einer Vielzahl vonEffekten auf die Tonspuren. Die Effektvielfalt ist sehr beachtlich. (weiterlesen)

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 ISSN 1867-7991

    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • MAGAZIN

    Editorial

    10 Jahre freiesMagazin . . . und Aus!Nanu, ein Déjà-vu? Ja, denn so lautete die Über-schrift zumindest teilweise bereits vor sieben Mo-naten im Editorial der Märzausgabe [1]. Und leiderwird es auch bei dieser Zahl bleiben, den elftenGeburtstag wird das Magazin nicht mehr erleben.

    Seit bereits 127 Monaten existiert freiesMagazinund veröffentlicht Monat für Monat ohne Unter-lass eine Ausgabe. Insgesamt 1230 Artikel wurdeim Magazin von 195 verschiedenen Autoren ge-schrieben (die News aus den Anfangstagen nichtmitgezählt). Das ist eine stolze Summe, die sichdefinitiv sehen lassen kann. Eine Summe, auf diedas freiesMagazin-Team stolz ist – und umso be-trübter, dass diese Zahlen bis zum Jahresendenur noch gering wachsen werden.

    Wir haben versucht, mit der Zeit zu gehen – erstHTML, dann EPUB. Und gab es auch anfangs einpaar mehr Leser, sieht man in den letzten Jah-ren und Monaten eine Stagnation. Das heißt, dasInteresse am Magazin schwindet – auch wenn8700 Leser (PDF-, HTML- und EPUB-Ausgabeder Augustausgabe) natürlich immer noch keinekleine Zahl sind. Dennoch geht der Trend abwärts– was wir auch an den Artikeln sehen.

    Sicherlich gibt es jedes Jahr immer wieder Pha-sen, in denen mal mehr und mal weniger Arti-kel von den freiwilligen Autoren bei uns ankom-men, aber die letzten Monate zeigen, dass wir

    kaum noch eigenständige Inhalte, d. h. Artikel,die noch nicht vorher irgendwo anders erschie-nen sind, präsentieren können. Dank der gutenZusammenarbeit mit Pro-Linux [2] und zuletzt Ga-mes4Linux [3] konnten wir immerhin die Ausga-ben noch etwas füllen.

    Aber nicht nur Leser und Autoren schwinden,auch die Zeit bleibt nicht stehen. Aus dem Grün-dungsteam von freiesMagazin ist bereits seit sie-ben Jahren niemand mehr an Bord. Der Dienstäl-teste und aktuelle Chefredakteur Dominik Wagen-führ hatte letzten Monat sein zehnjähriges Jubilä-um. Und so viel Spaß es auch macht, jeden Monatein Magazin zu veröffentlichen, die Welt dreht sichweiter, das Leben ändert sich und Prioritäten mitihm. So findet der Chefred – und Schreiber dieserZeilen – kaum noch den Freiraum, um sich richtigum die Veröffentlichungen, die Kommunikation mitVerlagen oder Autoren und die LATEX-Infrastrukturdes Magazins zu kümmern. Dank der Unterstüt-zung des Redaktionskollegen Kai Welke und desgesamten freiesMagazin-Teams ist das aber kei-nem außerhalb der eigenen Reihen aufgefallen.

    Wir haben intern überlegt, wie wir mit diesem Um-stand umgehen. Fortführung unter neuer Flagge,gegebenenfalls mit mehr Elan und neuen Ideen?Oder einfach nichts tun und das Magazin tröpf-chenweise in der Bedeutungslosigkeit versinkenlassen? Oder gar alles über den Haufen werfenund irgendwie mit einem neuen Konzept neu be-

    ginnen? Irgendwie konnte sich niemand für eineder Möglichkeiten begeistern oder es fehlte dieZeit. Aus dem Grund schließen wir zu einem defi-nierten Zeitpunkt die Pforten.

    Im Dezember wird die letzte Ausgabe vonfreiesMagazin vom Stapel gelassen. Wir hoffen,dass wir bis dahin noch ein paar interessanteInhalte aus dem Hut zaubern können. Ein paarangebotene Artikel von Autoren stehen noch aus,die vielleicht bis dahin eintreffen. Und ein oderzwei Rezensionen gibt es auch noch zum Lesen.Wir denken aber, dass das Magazin mit einemharten Schnitt besser in Erinnerung bleiben wirdals wenn es vor sich dahinvegetiert.

    Trotz des Schocks wünschen wir Ihnen viel Spaßmit der neuen Ausgabe.

    Ihre freiesMagazin-Redaktion

    LINKS[1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

    2016-03[2] http://www.pro-linux.de/[3] https://games4linux.de/

    Redaktioneller Hinweis: PS: Die Inhaltsangabeentfällt dieses Mal aus Platzgründen. Wir bittenum Ihr Verständnis!

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    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 2

    http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-03http://www.pro-linux.de/https://games4linux.de/http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-03http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-03http://www.pro-linux.de/https://games4linux.de/mailto:?subject=Editorial&body=freiesMagazin 10/2016%0AEditorial%0ARedaktion%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-10%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/483?edit[subject]=Editorial#comment-formhttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • KERNEL

    Der September im Kernelrückblick von Mathias Menzer

    B asis aller Distributionen ist der Linux-Kernel, der fortwährend weiterentwi-ckelt wird. Welche Geräte in einemhalben Jahr unterstützt werden und welcheFunktionen neu hinzukommen, erfährt man,wenn man den aktuellen Entwickler-Kernel imAuge behält.

    Die Entwicklung Linux 4.8Die vierte Entwicklerversion hatte relativ wenigÄnderungen erfahren, sodass die Hoffnung aufeine frühe Beruhigung der Entwicklung aufkam.Doch das war leider Fehlanzeige, denn die fünfteVersion, -rc5 [1] hatte wieder 20% mehr Änderun-gen im Gepäck und lag damit eigentlich im Nor-malbereich für diesen Entwicklungszeitpunkt. Da-bei kommen doch überwiegend kleinere Korrek-turen zusammen, wobei die größte einzelne Än-derung das Entfernen des Treibers für einen Um-gebungslichtsensor ist, der jedoch bereits durcheinen neueren, verbesserten Treiber ersetzt wur-de.

    Mit Linux 4.8-rc6 [2] kehrte wieder etwas mehrRuhe ein – vorübergehend. Den größten Anteilhatte dabei der Infiniband [3]-Bereich, wo Verbes-serungen unter anderem für die Fehlersuche vor-genommen und Validitätsprüfungen für einzelneGeräte implementiert wurden. Weitere umfang-reiche Änderungen waren Korrekturen an denKryptographie-Modulen für ARMs CoreLink CCN-Signalprozessoren.

    Im Auf und Ab des aktuellen Entwicklungszyklusstellte die siebte Entwicklerversion [4] wieder ei-ne der Spitzen dar mit 50% mehr Änderungenals der Vorgänger. Doch auch diesmal entfiel derBärenanteil der Änderungen auf kleinere Fehler-korrekturen und Verbesserungen, die nur wenigeQuelltextzeilen betreffen.

    Etwas umfangreicher fallen Änderungen aus, diefür einen sauberen Abschluss des Boot-Vorgangsauf x86-Systemen sorgen sollen. EFI Boot Stub,eine Komponente, die den direkten Start desLinux-Kernels durch UEFI [5] ohne Umweg übereinen UEFI Bootloader erlaubt, schloss bislangden Start nicht entsprechend der Spezifikationenab, welche das Abfangen bestimmter Fehler so-wie das Aufräumen spezieller Speicherbereichevorschreiben. Einige entsprechenden Patches be-heben dies nun. Weitere Änderungen betreffenden Netzwerkbereich, der eine Vielzahl kleinererPatches aufweist, die teilweise die Freigabe von-rc6 knapp verpasst hatten. Darunter finden sichKorrekturen an einigen Treibern.

    Linux 4.8-rc8 [6] soll nun nach Torvalds Willen dieletzte Entwicklerversion sein, immerhin schmolzder Umfang unter 220 Patches und liegt damithöher als bei den meisten letzten RCs. Dennochsehen diese Änderungen nicht wirklich beängsti-gend aus; die umfangreichste davon schob ledig-lich einige Funktionen innerhalb eines Ethernet-Treibers von Realtek innerhalb der Datei herum.

    Die weiteren Änderungen stellen dann eher klei-nere Korrekturen, in erster Linie im Bereich derNetzwerk-Treiber, Dateisysteme und der Spei-cherverwaltung dar. Sofern keine plötzlichen Pro-bleme auftauchen, dürfte am ersten Oktoberwo-chenende mit der Veröffentlichung von Linux 4.8zu rechnen sein.

    Mutmaßlicher kernel.org-EinbrecherfestgenommenIm August 2011 entdeckten die Betreuer der Ser-ver von kernel.org, dass auf die Server unbe-fugt zugegriffen wurde um Dienste zu manipu-lieren und einen Trojaner zu installieren (siehe„Der August im Kernelrückblick“, freiesMagazin09/2011 [7]). Dieser Einbruch verzögerte die Ent-wicklung des damaligen Kernels 3.1 für einige Zeitund führte letztlich zu einer neuen Architektur derkernel.org-Server.

    Nun, fünf Jahre später, scheint der Schuldige ge-funden und festgenommen worden zu sein [8].Den kalifornischen Behörden zufolge führten Er-mittlungen des FBI [9] zur Festnahme des 27-jährigen Donald Austin. Er wird beschuldigt, un-erlaubt in Computer eingedrungen zu sein, dievon der „Linux Kernel Organization“ und der LinuxFoundation betrieben werden und dabei Schad-software installiert zu haben. Er wurde am 28.August festgenommen und einen Tag später ge-gen Kaution wieder freigelassen. Die Verhandlungsoll Ende September beginnen.

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 3

    https://lkml.org/lkml/2016/9/4/212https://lkml.org/lkml/2016/9/11/188https://de.wikipedia.org/wiki/InfiniBandhttps://lkml.org/lkml/2016/9/18/412https://de.wikipedia.org/wiki/Unified_Extensible_Firmware_Interfacehttps://lkml.org/lkml/2016/9/25/259http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2011-09http://www.pro-linux.de/-0h215d7ahttps://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Bureau_of_Investigationhttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • KERNEL

    Sicherheit des KernelsEinbrecher kommen meist über Schwachstellenins System und der Linux-Kernel kann als Haupt-verwalter der Systemresourcen einiges dafür tun,um deren Ausnutzung zu erschweren oder direktzu unterbinden. Dies trifft insbesondere zu, wennLücken im Kernel oder einem seiner unzähligenUntersysteme bestehen.

    Das vor einem Jahr ins Leben gerufene „KernelSelf Protection Project“ [10] will hier ansetzen, in-dem verschiedene Mechanismen eingebaut wer-den, die das Ausnutzen von Schwachstellen unter-binden sollen. Das KSPP geht nämlich davon aus,dass bei der Entwicklung Fehler passieren und diedaraus resultierenden Schwachstellen bisweilenrecht lange unentdeckt im Kernel-Code verblei-ben können. Und noch länger sind einige solcherSysteme dann in Betrieb, ohne jemals eine Ak-tualisierung zu erfahren. Im Hinblick auf Gerätedes derzeit oft genannten „Internet of Things“, diehäufig mit Linux betrieben werden, ist dies einwichtiges Thema, insbesondere da bereits ein IoT-Botnet nachgewiesen wurde [11].

    Also sollte der Kernel über eigene Methoden verfü-gen, um im Fehlerfall Speicherbereiche, Variablenoder Funktionsaufrufe gegen unbefugte Nutzungabzusichern und damit den Schaden – zumindestin sicherheitstechnischer Sicht – zu begrenzen.Während des Linux Security Summit in Torontogab Kees Cook einen Einblick in die Arbeit desProjekts [12]. So sind bereits seit Linux 4.3 meh-rere Änderungen eingeflossen, die beispielsweise

    die Zuteilung der Speicherbereiche zu einzelnenProzessen „erwürfeln“, um im Falle eines Spei-cherüberlaufs keine gezielt Übernahme des Spei-chers eines bestimmten Prozesses zu ermögli-chen.

    Letztlich liegt die größte Herausforderung jedochin der Zusammenarbeit von Spezialisten für Si-cherheit und den Kernel-Entwicklern. Letztere sei-nen laut Cook recht konservativ, sodass neueEntwicklungen zum Teil mehrere Anläufe benöti-gen, bis sie aufgenommen werden. Hier sind danngeduldige (Security-) Entwickler gefragt, die diePatches für die Kernel-Entwicklergemeinde ent-sprechend aufbereiten und deren Sinn verständ-lich machen.

    LINKS[1] https://lkml.org/lkml/2016/9/4/212[2] https://lkml.org/lkml/2016/9/11/188[3] https://de.wikipedia.org/wiki/InfiniBand[4] https://lkml.org/lkml/2016/9/18/412[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Unified_Exten

    sible_Firmware_Interface[6] https://lkml.org/lkml/2016/9/25/259[7] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

    2011-09[8] http://www.pro-linux.de/-0h215d7a[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Bu

    reau_of_Investigation[10] http://kernsec.org/wiki/index.php/Ker

    nel_Self_Protection_Project[11] https://heise.de/-3317830[12] https://lwn.net/Articles/698827/

    Autoreninformation

    Mathias Menzer (Webseite) behältdie Entwicklung des Linux-Kernels imBlick, um über kommende Funktio-nen von Linux auf dem Laufenden zubleiben und immer mit interessantenAbkürzungen und kompliziertenBegriffen dienen zu können.

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    “Kolmogorov Directions” © by RandallMunroe (CC-BY-NC-2.5),

    http://xkcd.com/1155/

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 4

    http://kernsec.org/wiki/index.php/Kernel_Self_Protection_Projecthttps://heise.de/-3317830https://lwn.net/Articles/698827/https://lkml.org/lkml/2016/9/4/212https://lkml.org/lkml/2016/9/11/188https://de.wikipedia.org/wiki/InfiniBandhttps://lkml.org/lkml/2016/9/18/412https://de.wikipedia.org/wiki/Unified_Extensible_Firmware_Interfacehttps://de.wikipedia.org/wiki/Unified_Extensible_Firmware_Interfacehttps://lkml.org/lkml/2016/9/25/259http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2011-09http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2011-09http://www.pro-linux.de/-0h215d7ahttps://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Bureau_of_Investigationhttps://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Bureau_of_Investigationhttp://kernsec.org/wiki/index.php/Kernel_Self_Protection_Projecthttp://kernsec.org/wiki/index.php/Kernel_Self_Protection_Projecthttps://heise.de/-3317830https://lwn.net/Articles/698827/http://www.menzer.net/mailto:?subject=Der September im Kernelr%C3%BCckblick&body=freiesMagazin 10/2016%0ADer September im Kernelr%C3%BCckblick%0AMathias Menzer%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-10%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/483?edit[subject]=Der September im Kernelr%C3%BCckblick#comment-formhttp://xkcd.com/1155/#People get really grumpy when they realize you're giving them directions for how to go to the store and buy a GPS.http://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.5/http://xkcd.com/1155/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • DATENBANKEN

    FTS – Volltextsuche mit SQLite von Jochen Schnelle

    D ie relationale Datenbank SQLite wirdaufgrund des „Lite“ im Namen in Sa-chen Funktionsumfang gerne unter-schätzt. Zu einer der weniger bekannten, aberrecht praktischen Funktionalitäten gehört dieMöglichkeit der Volltextsuche mit SQLite. Die-se wird hier im Artikel vorgestellt.

    Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel wurdeauf Basis von SQLite 3.11.0 geschrieben, wo-bei die Befehle auch unter anderen SQLite3-Versionen funktionieren sollten. Der SQLite-Prompt in diesem Artikel ist sqlite> und mussnicht mit eingegeben werden.

    Die Volltextsuche in SQLite wird über die virtuellenTabellenmodule Namens „FTS“ realisiert, wobeiFTS einfach für „full text search“ steht. Es gibtin der Tat drei verschiedene Implementierungen:FTS3, FTS4 und FTS5. Der Hauptunterschiedliegt dabei „im Hintergrund“, also wie SQLite dieDaten intern strukturiert. Die hier gezeigten Bei-spiele funktionieren mit allen drei Implementie-rungen. Wer sich im Detail für die Unterschiedeinteressiert, kann diese zwischen FTS3 und 4 inder SQLite Dokumentation nachlesen [1] und diezwischen FTS3/4 und 5 in einem Blogbeitrag [2].

    FTS3, 4 und 5 sind im Quellcode von SQLite stan-dardmäßig enthalten, müssen aber nicht zwin-gend mit einkompiliert sein. Bei der in den Pa-ketquellen von Ubuntu 16.04 enthaltenen Version

    3.11.0 von SQLite3 ist z. B. FTS3 und FTS4 ent-halten.

    Ob das FTS-Modul verfügbar ist, lässt sich ein-fach testen: man öffnet die SQLite Shell und führtfolgenden SQL-Befehl aus:

    sqlite> CREATE VIRTUAL TABLE data using yfts3();

    Erscheint direkt wieder der Prompt, dann ist FTS3(und auch 4) verfügbar. Erscheint eine Fehlermel-dung, ist FTS nicht enthalten und man muss sichSQLite selber kompilieren [3]. FTS3 und 4 sindnicht getrennt, beim Kompilieren werden immerbeide Module erstellt.

    Was machen die FTS-Module eigent-lich?Wie oben bereits erwähnt wird die Volltextsucheüber virtuelle Tabellen, die FTS-Tabellen, reali-siert. Vereinfacht gesagt „zerlegt“ SQLite den Textdabei in einzelne Worte (im SQLite Kontext „To-kens“ genannt) und indiziert diese. Dadurch istdie Suche nach einem oder mehreren Worten imindizierten Text erheblich schneller und effizienterals eine „klassische“ Suche mit „LIKE“, weil nichtjeder einzelne Datensatz komplett durchlaufenwerden muss.

    In der Dokumentation von SQLite wird ein Beispieleiner Abfrage mit einer sehr großen Textmenge

    aufgeführt, bei der die Suche nach einem Wortmit FTS3 um den Faktor 750 (!) schneller ist eineSuche mit „LIKE“ [4].

    FTS-Tabellen anlegen und abfragenDas Anlegen einer FTS3-Tabelle erfolgt mit demBefehl:

    sqlite> CREATE VIRTUAL TABLE data using yfts3();

    Dabei wird die (virtuelle) Tabelle data angelegt,die die Spalte content enthält. Letztere wird stan-dardmäßig angelegt, wenn keine Spaltennamenangegeben werden. Natürlich geht dies auch. Imfolgenden Beispiel wird die Tabelle data2 ange-legt, die die Spalten headline und main_textenthält:

    sqlite> CREATE VIRTUAL TABLE data2 usingyfts3(headline, main_text);

    Werden Datentypen für die Spalten angegeben,so werden diese von SQLite komplett ignoriert.Möchte man lieber FTS4 oder FTS5 nutzen, dannmuss man in den obigen Beispielen einfach „fts3“durch „fts4“ oder „fts5“ ersetzen.

    Im folgenden wird weiter mit der einspaltigen Ta-belle „data“ gearbeitet. Dieser werden zunächstvier Zeilen mittels INSERT INTO ... VALUEShinzugefügt:

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 5

    https://sqlite.org/fts3.html#section_1_1http://mjtsai.com/blog/2015/07/31/sqlite-fts5/https://www.sqlite.org/howtocompile.htmlhttps://sqlite.org/fts3.html#section_1http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • DATENBANKEN

    sqlite> INSERT INTO data(content) VALUES ('Yesterday I played football.');sqlite> INSERT INTO data(content) VALUES ('Today, I am playing again.');sqlite> INSERT INTO data(content) VALUES ('Playing a lot helps me to stay fit.');sqlite> INSERT INTO data(content) VALUES ('Tomorrow I will do something different.');

    Die Abfrage erfolgt wie bei SQL üblich mit SELECT,neu ist lediglich die MATCH Anweisung:

    sqlite> SELECT * FROM data WHERE content MATCH 'playing';Today, I am playing again.Playing a lot helps me to stay fit.

    Die Suche nach „playing“ zeigt wie erwartet diebeiden Datensätze an, in denen das Wort „play-ing“ vorkommt. Wie auch zu sehen ist, spielt dieGroß- oder Kleinschreibung bei der Suche keineRolle. Beim Befüllen der virtuellen FTS-Tabellenormalisiert SQLite alle Worte sowieso komplettauf Kleinschreibung.

    Weitere SuchoptionenAußer der Suche nach einzelnen, ganzen Wörternkennt SQLite noch eine Reihe weiterer Optionen:

    sqlite> SELECT * FROM data WHERE content MATCH 'play*';Yesterday I played football.Today, I am playing again.Playing a lot helps me to stay fit.sqlite> SELECT * FROM data WHERE content MATCH 'playing AND again';Today, I am playing again.sqlite> SELECT * FROM data WHERE content MATCH 'playing NOT again';Playing a lot helps me to stay fit.

    In der ersten Abfrage wird nach Worten gesucht,die mit „play“ anfangen, die zweite und dritte

    Abfrage zeigen eine Abfrage mit einer UND-bzw. einer NICHT-Verknüpfung. SQLite kennt

    weiterhin auch noch eineVerknüpfung mit OR.

    Außerdem kennt SQLitenoch die Suchoption

    NEAR. So würde z. B. die folgende Abfrage

    sqlite> SELECT * FROM data WHERE contentyMATCH 'foo NEAR/3 bar';

    nur Datensätze anzeigen, in denen die Worte „foo“und „bar“ vorkommen und der Abstand im Textzwischen den beiden Worten drei oder wenigerWorte beträgt. Würde die Angabe von „/3“ weg-gelassen, dann sucht die Datenbank automatischmit einem Abstand von maximal 10 Worten.

    Ein komplette Übersicht über alle Suchmöglich-keiten sind in der Dokumentation zu finden [5].

    Andere Tokenizer nutzenWie weiter oben bereits erwähnt, „zerlegt“ SQLitebeim Einsatz von FTS den Text in einzelne Worte,die Tokens. Standardmäßig ist jedes Wort ein To-ken, auch dann, wenn Worte den gleichen Stammhaben wie z. B. „played“ und „playing“. SQLite bie-tet aber die Möglichkeit, einen Stemmer [6] ein-zusetzen, der die Wörter auf die Normalform re-duziert. Das funktioniert unter Angabe der Option„tokenize=porter“ beim Anlegen der FTS-Tabelle.Dann kommt der Porter Stemming Algorithmus [7]zum Einsatz.

    Mit den folgenden Befehlen wird die Tabelledata_stem angelegt, als Tokenizer der PorterStemmer vorgegeben und drei Datensätze ein-gefügt:

    sqlite> CREATE VIRTUAL TABLE data_stem yUSING fts3(tokenize=porter);sqlite> INSERT INTO data_stem(content) yVALUES ('Yesterday I played football');sqlite> INSERT INTO data_stem(content) yVALUES ('Today, I am playing again');sqlite> INSERT INTO data_stem(content) yVALUES ('Tomorrow I will do something ydifferent');

    Die Suche nach „play“ findet jetzt zwei Einträge,die passen:

    sqlite> SELECT * FROM data_stem WHERE ycontent MATCH 'play';Yesterday I played footballToday, I am playing again

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 6

    https://sqlite.org/fts3.html#section_3https://de.wikipedia.org/wiki/Stemminghttps://de.wikipedia.org/wiki/Porter-Stemmer-Algorithmushttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • DATENBANKEN

    da sowohl „played“ als auch „playing“ von derGrundform „play“ abgeleitet sind.

    Leider funktioniert der Stemmer nur mit Englisch.Werden z. B. deutsche Sätze eingefügt, erfolgtdas Stemming leider nicht zuverlässig.

    Weitere MöglichkeitenDie hier im Artikel gezeigten Möglichkeiten derVolltextsuche mittels FTS-Tabellen in SQLite zei-gen nur einen Teil der Funktionalität. Die Doku-mentation zu FTS3/4 ist aber äußerst umfang-reich, enthält sehr viele Beispiele und ist durch-aus lesenswert, wenn man sich näher mit SQLiteund FTS beschäftigen möchte [8].

    FazitSQLite bietet neben den „normalen“ Funktioneneiner relationalen Datenbank mit FTS auch eineMöglichkeit zur Volltextsuche. Die Nutzung dieserFunktion ist nicht weiter schwierig, die Funktiona-lität für die meisten Aufgaben völlig ausreichendund die Suche ist wesentlich performanter alseine klassische Abfrage mit konventionellen SQL-Befehlen.

    LINKS[1] https://sqlite.org/fts3.html#section_1_1[2] http://mjtsai.com/blog/2015/07/31/sqlite-

    fts5/[3] https://www.sqlite.org/howtocompile.html

    [4] https://sqlite.org/fts3.html#section_1[5] https://sqlite.org/fts3.html#section_3[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Stemming[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Porter-Stemmer-

    Algorithmus[8] https://www.sqlite.org/fts3.html

    Autoreninformation

    Jochen Schnelle (Webseite) nutztSQLite Datenbanken selber für diver-se Projekte.

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    “Instagram” © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/1150/

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 7

    https://www.sqlite.org/fts3.htmlhttps://sqlite.org/fts3.html#section_1_1http://mjtsai.com/blog/2015/07/31/sqlite-fts5/http://mjtsai.com/blog/2015/07/31/sqlite-fts5/https://www.sqlite.org/howtocompile.htmlhttps://sqlite.org/fts3.html#section_1https://sqlite.org/fts3.html#section_3https://de.wikipedia.org/wiki/Stemminghttps://de.wikipedia.org/wiki/Porter-Stemmer-Algorithmushttps://de.wikipedia.org/wiki/Porter-Stemmer-Algorithmushttps://www.sqlite.org/fts3.htmlhttp://noisefloor-net.blogspot.commailto:?subject=FTS&body=freiesMagazin 10/2016%0AFTS%0AJochen Schnelle%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-10%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/483?edit[subject]=FTS#comment-formhttp://xkcd.com/1150/#I'm gonna call the cops and get Chad arrested for theft, then move all my stuff to the house across the street. Hopefully the owners there are more responsible.http://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.5/http://xkcd.com/1150/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • FREIE PROJEKTE

    Neues von Redis von Jochen Schnelle

    I n der früheren Ausgabe von freiesMagazin09/2012 [1] gab es einen ausführlichenArtikel über Redis 2.4, in freiesMagazin04/2014 wurden einige Neuerungen bis Ver-sion 2.8.5 vorgestellt [2]. Inzwischen ist Redisbei Version 3.2 angekommen. Dieser Artikelbeschreibt die Neuerungen des performantenKey-Value-Stores.

    Inhaltlich sind die oben genannten Artikel immernoch gültig, in den neueren Versionen von Rediswurden „nur“ Ergänzungen und Erweiterungenvorgenommen. Auch die Installation funktioniertnoch genauso, wie seinerzeit in der Ausgabe von2012 beschrieben.

    Hinweis: Dieser Artikel wurde auf Basis von Re-dis 3.2.3 geschrieben. Der Redis-Prompt in die-sem Artikel ist 127.0.0.1:6379> und muss nichtmit eingegeben werden.

    ClusterfähigkeitEines der Hauptentwicklungsziele für Redis in derVersion 3 war, dass die Datenbank clusterfähigwird. Diese Funktionalität war dann auch in derersten stabilen Version 3.0.0, welche am 1.4.2015offiziell erschien, vorhanden. Da der Clusterbe-trieb für den „Hausgebrauch“ von Redis eher un-interessant ist, wird darauf hier im Artikel nichtweiter eingegangen. In der offiziellen Dokumenta-tion von Redis findet man aber ein ausführlichesTutorial [3] zum Clusterbetrieb von Redis.

    GeodatenMit der Redis-Version 3.2 erhielt die Datenbankdie Fähigkeit, mit Geodaten umzugehen und Din-ge wie Umkreissuche und Abstandsberechnungdurchzuführen. Die Geodaten verwenden internden Datentyp „sorted set“.

    Geodaten bestehen immer aus den drei AngabenLängengrad, Breitengrad und Name, wobei Län-ge und Breite in Dezimalgrad angegeben werdenmüssen. Der Name ist ein frei wählbarer String.

    Im folgenden Beispiel werden die Koordinatendreier Städte im Ruhrgebiet in Redis unter demSchlüssel coords gespeichert:

    127.0.0.1:6379> GEOADD coords 7.2162363 51.4818445 "Bochum"(integer) 1127.0.0.1:6379> GEOADD coords 7.0857172 51.517744 "yGelsenkirchen" 6.7623293 51.4344079 "Duisburg"(integer) 2

    Wie im zweiten Befehl des Beispiels zu sehenist, kann man auch die Daten für mehrere Punktegleichzeitig hinzufügen.

    Mit dem Befehl GEODIST kann man den Abstandzwischen zwei Punkten ermitteln:

    127.0.0.1:6379> GEODIST coords Bochum yDuisburg"31896.6070"

    Der Abstand zwischen den für Bochum undDuisburg hinterlegten Koordinaten beträgt also31896,6070 Meter. Redis geht für die Berech-nung davon aus, dass die Erde exakt kugelförmigist und es kommt die trigonometrische Funktion„Semiversus“ (englisch: „Haversine“) zur Berech-nung des Abstands zum Einsatz. Dies ist für „nor-male“ Abstandsberechnung (wie z. B. „Wie weitsind zwei Städte entfernt?“) vollkommen ausrei-chend, aber eben nicht völlig exakt. Besondersdann nicht, wenn eine der Koordinaten nahe aneinem der Pole liegt. Die Dokumentation von Re-dis zur Funktion GEODIST [4] gibt eine maximaleUngenauigkeit von 0,5% an.

    Im obigen Beispiel ist derAbstand in Metern ange-geben, was die Standar-deinheit der Ausgabe ist.Man kann sich das Er-gebnis aber auch in ei-ner anderen Einheit aus-

    geben lassen, z. B. in Kilometern sieht es folgen-dermaßen aus:

    127.0.0.1:6379> GEODIST coords Bochum yDuisburg km"31.8966"

    Redis kennt auch zwei Funktionen die zurUmkreissuche verwendet werden können:GEORADIUS [5] und GEORADIUSBYMEMBER [6]. Mit

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    http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2012-09http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2014-04http://www.redis.io/topics/cluster-tutorialhttp://www.redis.io/commands/geodisthttp://www.redis.io/commands/georadiushttp://www.redis.io/commands/georadiusbymemberhttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • FREIE PROJEKTE

    GEORADIUS kann man alle Punkte in der Daten-bank suchen, die in einem vorzugebenden Radiusum einen Punkt liegen:

    127.0.0.1:6379> GEORADIUS coords 7.215 y51.5 10 km1) "Gelsenkirchen"2) "Bochum"

    In diesem Beispiel werden alle Punkte gesucht,die im Umkreis von 10 km um die Koordinaten7.215 51.5 liegen.

    Mit GEORADIUSBYMEMBER kann man im Umkreisum einen Punkt suchen, der in der Datenbankhinterlegt ist:

    127.0.0.1:6379> GEORADIUSBYMEMBER coordsyGelsenkirchen 12000 m1) "Gelsenkirchen"2) "Bochum"

    Hier werden alle Punkte gesucht, die einen Ab-stand von maximale 12000 Metern von Gelsen-kirchen haben. Wie in der Ausgabe zu sehen ist,gehört der Ausgangspunkt auch zum Ergebnis.

    GEORADIUSBYMEMBER kennt einige Optionen fürdie Ausgabe. So kann man sich z. B. die Koordi-naten der gefundenen Punkte zusätzlich mit aus-geben lassen:

    127.0.0.1:6379> GEORADIUSBYMEMBER coordsyGelsenkirchen 12 km WITHCOORD

    1) 1) "Gelsenkirchen"2) 1) "7.08571761846542358"2) "51.51774497695259925"

    2) 1) "Bochum"2) 1) "7.21623390913009644"2) "51.48184572117288837"

    Möchte man einfach die Koordinaten zu ei-nem Punkt wissen, dann nutzt man den BefehlGEOPOS [7]:

    127.0.0.1:6379> GEOPOS coords Duisburg1) 1) "6.76232904195785522"2) "51.43440841467585756"

    HyperLogLogMit Redis 2.8.9 wurde der Datentyp HyperLogLogneu eingeführt. Hinter dem etwas seltsamen klin-genden Namen [8] verbirgt sich ein Algorithmus,mit der die Kardinalität [9] eines Datensatzes fest-gestellt werden kann. Oder anders einfach aus-gedrückt: es wird gezählt, wie viele verschiedeneElemente ein Datensatz hat.

    Der entscheidender Vorteil von HyperLogLog ge-genüber dem Zählen der verschiedenen Elementein einer „normalen“ Liste ist: Beim HyperLogLogwerden maximal 12 kB Speicher benötigt – egal,wie viele Elemente der Datensatz enthält. Salva-tore Sanfilippo, der Hauptentwickler von Redis,hat zu diesem Thema einen sehr ausführlichenBlogeintrag verfasst [10], der auch viele Detailszur Implementierung und zu Vorteilen von Hyper-LogLog enthält.

    Im „normalen“ Hausgebrauch benötigt man Hy-perLogLog vielleicht eher nicht, da dies erst beigroßen bis sehr großen Datenmengen Vorteilehat. Eine mögliche Anwendung dieses Datentypswäre z. B., wenn man eine Webseite mit sehr vie-len Besuchern hat und mit Redis HyperLogLogdie IP-Adressen der Besucher loggt. So ließe sichdann leicht und schnell auswerten, wie viele ver-schiedene IP-Adressen die Seite aufgerufen ha-ben.

    Die HyperLogLog Datenstruktur kennt „nur“ dreiBefehle: PFADD zum Hinzufügen von Daten [11],PFCOUNT zum Zählen der verschiedenen Elemen-te [12] und PFMERGE zum Zusammenführen vonzwei Datensätzen [13].

    Im folgenden Beispiel werden die beiden Schlüs-sel hyper und hyper2 mit der Datenstruktur Hy-perLogLog erstellt und mit Daten befüllt. Vonhyper wird dann die Anzahl der verschiedenenElemente bestimmt, bevor die Daten von hyperund hyper2 unter dem Schlüssel hyper_mergezusammengeführt werden und erneut die Anzahlbestimmt wird:

    127.0.0.1:6379> PFADD hyper a b a c d(integer) 1127.0.0.1:6379> GET hyper"HYLL\x01\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00\yx00\x00\x00\x80\\{\x80Dv\x80P\xb1\x84K\yxfb\x80BZ"127.0.0.1:6379> PFCOUNT hyper(integer) 4127.0.0.1:6379> PFADD hyper2 e a f

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    http://www.redis.io/commands/geoposhttps://en.wikipedia.org/wiki/HyperLogLoghttps://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4chtigkeit_%28Mathematik%29http://antirez.com/news/75http://redis.io/commands/pfaddhttp://redis.io/commands/pfcounthttp://redis.io/commands/pfmergehttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    (integer) 1127.0.0.1:6379> PFMERGE hyper_merge yhyper hyper2OK127.0.0.1:6379> PFCOUNT hyper_merge(integer) 6

    Bei der Ausgabe des Befehls GET HYPER ist dieDatenstruktur zu sehen. Es gibt übrigens keineMöglichkeit, auf einzelne Elemente aus dem Da-tensatz zuzugreifen. Die Datenstruktur ist rein fürdas Zählen der verschiedenen Elemente gedacht.

    ZusammenfassungRedis wird kontinuierlich weiterentwickelt und eswerden neue Datenstrukturen und Funktionalitä-

    ten hinzugefügt. Mit der Version 3.0 wurde Redisauch clusterfähig. Es wird spannend zu sehen,wie und wohin sich Redis in Zukunft noch entwi-ckeln wird.

    LINKS[1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

    2012-09[2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

    2014-04[3] http://www.redis.io/topics/cluster-tutorial[4] http://www.redis.io/commands/geodist[5] http://www.redis.io/commands/georadius[6] http://www.redis.io/commands/georadiusby-

    member[7] http://www.redis.io/commands/geopos

    [8] https://en.wikipedia.org/wiki/HyperLogLog[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Mächtigkeit_

    (Mathematik)[10] http://antirez.com/news/75[11] http://redis.io/commands/pfadd[12] http://redis.io/commands/pfcount[13] http://redis.io/commands/pfmerge

    Autoreninformation

    Jochen Schnelle (Webseite) verfolgtund interessiert sich schon seit länge-rem für die Entwicklung von Redis.

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    “Consecutive Vowels” © by Randall Munroe (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/853/

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 10

    http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2012-09http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2012-09http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2014-04http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2014-04http://www.redis.io/topics/cluster-tutorialhttp://www.redis.io/commands/geodisthttp://www.redis.io/commands/georadiushttp://www.redis.io/commands/georadiusbymemberhttp://www.redis.io/commands/georadiusbymemberhttp://www.redis.io/commands/geoposhttps://en.wikipedia.org/wiki/HyperLogLoghttps://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4chtigkeit_%28Mathematik%29https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4chtigkeit_%28Mathematik%29http://antirez.com/news/75http://redis.io/commands/pfaddhttp://redis.io/commands/pfcounthttp://redis.io/commands/pfmergehttp://noisefloor-net.blogspot.commailto:?subject=Neues von Redis&body=freiesMagazin 10/2016%0ANeues von Redis%0AJochen Schnelle%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-10%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/483?edit[subject]=Neues von Redis#comment-formhttp://xkcd.com/853/#But the windows! What if there's a voyeur watchi-- wait, now I'm turned on too.http://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.5/http://xkcd.com/853/http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Test: RIVE – Das Twin-Stick-Metroidvania-Vermächtnis von Dennis Weller

    D er Entwickler Two Tribes streicht dieSegel, denn RIVE soll der letzte Titelder niederländischen Spieleschmiedesein. Mit diesem Twin-Stick-Shooter möchtesich das Team einen lang gehegten Wunschverwirklichen und nochmal ordentlich auf denPutz hauen.

    Redaktioneller Hinweis: Der Artikel „RIVE“ er-schien erstmals bei Games4Linux [1].

    In RIVE [2] werden die Genres Twin-Stick-Shooterund Metroidvania vermischt und mit einer ordent-lichen Portion Humor gewürzt. Das Ergebnis isteine wilde Achterbahnfahrt durch ein havarier-tes Raumschiff voller Schießereien, Explosionen,Hacking und massenweise Gegner. Eines gleichvorweg: RIVE ist ein würdiger Abschied.

    Gefangen im WeltraumProtagonist Roughshot landet auf einem schein-bar verlassenen Sternenschiff, um dort nach ver-borgenen Schätzen zu suchen. Dumm nur, dassdieser Raumkreuzer doch nicht so unbewohntzu sein scheint. Gleich zu Beginn macht er Be-kanntschaft mit der künstlichen Intelligenz DarylLloyd-Lancester, der es scheinbar an Gesellschaftfehlt.

    Während Roughshot wenigstens sein Fahrzeugauftanken möchte und dann nichts wie weg vondiesem Ort, legt Daryl alles daran, dass er auch

    Ob man hier lebend herauskommt?

    weiterhin unterhalten wird. Da er das Raumschiffverwaltet, stehen ihm auch sämtliche Möglichkei-ten zur Verfügung, um den Aufenthalt seines Gas-tes zu verlängern.

    Dem Protagonisten bleibt also nichts anderesübrig, als sich durch die verschiedenen Arealezu manövrieren, um an etwas Sprit zu kommen.Nur kurze Zeit später wird klar, dass neben DarylLloyd-Lancaster und einigen Kakerlaken auch

    verschiedene Roboter das Raumschiff bevölkern– und diese sind dem Helden keineswegs freund-lich gesinnt.

    Nur gut, dass der Spinnen-Panzer von Roughshotüber eine eingebaute Bordwaffe verfügt, mit derer sich zur Wehr setzen kann. Da das Fahrzeugüber Beine statt Räder oder Ketten verfügt, gehörtauch ein Doppelsprung zum Repertoire des Pan-zers, welcher auch dringend nötig ist, um höher

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 11

    https://games4linux.de/test-rive-das-twin-stick-metroidvania-vermaechtnis-von-two-tribes/http://www.rivethegame.com/http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_015.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_015.jpghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    gelegene Plattformen zu erreichen oder als Un-terstützung beim Ausweichen von Gegnern undProjektilen zu dienen.

    Auf dem Weg durch das Raumschiff hat man so al-le Hände voll zu tun. RIVE ist schnell, sehr schnell– vom Schwierigkeitsgrad ganz zu schweigen. Esgibt nämlich nur einen, und der lautet Schwer.Aber keine Panik. Stirbt man allzu oft an der sel-ben Stelle, so schlägt einem das Spiel vor, ineinen leichteren Schwierigkeitsgrad zu wechseln.Dieser bietet stärkere Waffen und auch der Pan-zer steckt mehr Treffer ein.

    Nachdem man sich die ersten Minuten mit derSteuerung vertraut gemacht hat, findet man denersten Hack. Mit diesem ist es möglich, Reparatur-Drohnen zu hacken, damit diese dem Spieler fol-gen und ihn bei Bedarf heilen. Von diesen Hackslassen sich im weiteren Verlauf noch mehr finden,die es ermöglichen, auch andere Gegner auf dieeigene Seite zu ziehen.

    So kann man bestimmte Drohnen für sich arbei-ten lassen, damit diese unterstützend zur Seitestehen – vorausgesetzt, der passende Hack befin-det sich schon im Besitz von Roughshot. So kannman Roboter hacken, die wie ein zweites Maschi-nengewehr agieren, andere rammen Gegner oderbauen ein Antigravitationsfeld auf.

    Einen Haken hat die Sache aber: Die dadurchgewonnenen Zusatzfähigkeiten sind begrenzt. Soist man gezwungen, ständig neue Drohnen zu ha-

    cken, möchte man diese Vorzüge für sich nutzen.Es stehen aber nicht ständig Gegner zur Verfü-gung, die sich manipulieren lassen. Besonders zuBeginn des Spiels ist dies eher seltener der Fall,da man die nötigen Hacks für bestimmte Typenja erst noch finden muss. Besonders am Anfangist man also gut beraten, wenn man einfach aufalles schießt, was sich bewegt.

    R-Type lässt grüßen . . .

    Shopping-Tour auf dem havariertenRaumschiffErlegte Gegner füllen übrigens nicht nur das Punk-tekonto, sie lösen sich auch in ihre Einzelteile auf,welche dann, in Form von Schrauben und Mut-tern, eingesammelt werden können. Diese dienenals Währung, mit der man nach jeder erfolgreichabgeschlossenen Mission sein Fahrzeug an einerUpgrade-Station verbessern kann.

    Neben besserer Panzerung und einem stärke-ren Magneten, der Gegenstände anzieht, gibt esauch vier Waffen, die nur einmal abgefeuert wer-den können. Um diese wieder aufzuladen, mussman eine Batterie einsammeln. Dazu gehörenLenkraketen, die automatisch das nächste Zielsuchen, und eine Schrotflinte, die einen gezieltenund besonders starken Schuss abfeuert.

    Die dritte Waffe sind kleine Mi-nen, welche durch den Raumgeschleudert werden und ex-plodieren, sobald sie aufeinen Gegner treffen. Die vier-te Zusatzfähigkeit legt Gegnermit einem Stromschock lahm,wodurch sie zu einem leichtenZiel werden oder man kannsich damit etwas mehr Zeitverschaffen, um sich in etwain eine vorteilhaftere Positionzu manövrieren.

    Während man so seinen Auf-gaben nachgeht und versucht,

    von diesem Raumschiff zu fliehen, lässt Rough-shot allerlei zynische Kommentare vom Stapel.Dazu kommt noch die künstliche Intelligenz Daryl,welche in Form einer Drohne auftaucht und mitdem Spieler kommuniziert. Daryl stellt den Ge-genpart zum Protagonisten dar und verhält sich inetwa so wie eine Mischung aus Wheatley und Gla-DOS, welche man vielleicht noch aus dem SpielPortal 2 kennt.

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    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_018.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_018.jpghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Feuer frei.

    Auf eine eigentlich recht höfliche Art versucht erden Spieler auf dem Raumschiff festzuhalten undstellt ihm dabei seine Kreationen in Form von bös-artigen Robotern entgegen. Die Dialoge mit Daryltreiben auch die Story des Spiels voran. Wer aufdiese verzichten kann, darf die Drohne zu Beginndes Spiels auch einfach erschießen, dann ist nurnoch pure Action angesagt, ohne Unterbrechun-gen.

    Um RIVE durchzuspielen, kann man mit durch-schnittlich sechs Stunden rechnen. Nachdem derAbspann durchgelaufen ist, darf man sich dannzusätzlich in zwei weiteren, freigeschalteten Mo-di versuchen. Einer ist ein Speedrun-Modus, beidem das Spiel in möglichst kurzer Zeit beendetwerden soll.

    Es geht heiß her – und zwar nonstop.

    Für besonders Hartgesottene ist die zweite Op-tion gedacht, in der es gilt, das Spiel mit nur einemLeben zu beenden. Aber auch im normalen Spielbietet RIVE genug Spaß, damit es sich mehr alsnur ein Mal durchspielen lässt. Durch die Möglich-keit, auf bestimmte Aufwertungen des Panzers zuverzichten, kann man sich auf diese Art seinenSchwierigkeitsgrad ganz individuell gestalten.

    GameplaySpielerisch wird einiges geboten – flotte Actionmit viel Getöse und massenweise Explosionen.Es rummst und kracht in jeder Ecke, Verschnauf-pausen gibt es kaum. Die verschiedenen Ab-schnitte sind sehr abwechslungsreich gestaltet.Man schießt sich durch die Korridore des Raum-schiffs und setzt dieses später unter Wasser,

    weshalb man auch Passagen unter Wasser meis-tern muss.

    Es gibt auch Abschnitte mit geschmolzenem Me-tall, in denen man sich schnell mal größere Ver-brennungen zufügen kann. Landet man zu oft inder heißen, zähflüssigen Masse, ist es schnellvorbei. Zum Glück speichert das Spiel in regel-mäßig festgelegten Abständen automatisch. Beineu erreichten Abschnitten wird ein Punkt zumZurücksetzen angelegt.

    Diese Stellen sind in der Regel auch sehr fairgewählt. Lediglich ein paar wenige Speicherun-gen finden vor kurzen Dialogen statt, welche mansich immer wieder ansehen muss, sollte man vordem nächsten Abschnitt das Zeitliche segnen.

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 13

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_046.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_046.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_004.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_004.jpghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Aufgrund des knackigen Schwierigkeitsgrades istdas besonders bei ungeübten Spielern keine Sel-tenheit.

    Neben den erwähnten Bereichen gibt es auchnoch Spielabschnitte außerhalb des Raumschif-fes, in denen man schwerelos ist. Diese spielensich dann wie ein Sidescroller-Shoot ‘em Up imStil von Gradius oder R-Type. Gleich ganz am An-fang von RIVE darf man sich so übrigens durchein Asteroidenfeld ballern.

    Im Verlauf des Spiels gibt es immer wieder Stel-len, an denen man in einem bestimmten Bereichfestgehalten wird und sich verschiedenen Wellenvon Gegnern erwehren muss. Man ist also nichtständig am Vorwärts-Preschen, sondern verweiltauch mal etwas länger an einem Ort. Diese Are-nen kann man sich etwa so vorstellen wie beiSerious Sam, wenn plötzlich der Ausgang einesBereiches versperrt wird und man erst alle Geg-ner eliminieren muss, damit sich ein Weg öffnet –nur eben zweidimensional.

    Dabei befindet man sich in so einem Fall keines-wegs nur in einer Kammer und wartet auf dieHorden. Diese Begegnungen sind ein fester Be-standteil des Spiels und glücklicherweise sehrunterschiedlich und abwechslungsreich gestaltet.Einmal muss man während der Gefechte heran-fahrenden Zügen ausweichen, ein anderes Malbefindet man sich in einer großen Antigravitations-Blase, in der man herumschwimmt, bis man allegegnerischen Wellen überstanden hat.

    Das wird eng.

    Nutze die MöglichkeitenNeben diesen regelmäßig wiederkehrenden Ein-schüben muss man sich natürlich auch diversenBoss-Gegnern stellen. Dabei ist man mit stump-fem Ballern meistens eher schlecht beraten. Mansollte sich schon mit den Angriffsmustern ausein-andersetzen und auch seine eigenen Spezialfä-higkeiten gezielt einsetzen.

    Auch die bereits erworbenen Hacks werden im-mer wieder gefordert, um im Spiel weiterzukom-men. Dabei muss man sich die Gegner zu Nutzemachen, damit diese eine für den Spieler undurch-dringbare Barriere beseitigen oder die umliegen-de Gravitation aufheben, um auf diese Weise aneigentlich unerreichbare Bereiche heranzukom-men.

    Wasser lässt sich fürhöhere Sprünge nut-zen. Schießt man mitSchwung aus dem küh-len Nass, kann manzusätzlich noch seinenDoppelsprung einsetzenund damit effektiv einenDreifachsprung ausfüh-ren, mit dem man nochweiter nach oben kommt.Wer dies für eine netteSpielerei hält, wird sichwundern. RIVE verlangtdem Spieler einiges ab– dazu gehört auch derEinsatz solcher Funktio-

    nen, um überhaupt weiterzukommen.

    Das Spiel bietet neben all der Härte aber auchgelegentliche Unterstützungen. Neben dem be-reits erwähnten Easy-Mode, gibt es auch eineZeitlupenfunktion, welche immer nach harten Tref-fern oder bei niedrigem Energiestand einsetzt.Dadurch lässt sich das eigene Fahrzeug gezieltersteuern und das Ausweichen der verschiedenenGefahren fällt aufgrund der reduzierten Geschwin-digkeit leichter.

    Neben all der Action gibt es auch viel zu Lachen.Das Geplänkel zwischen Roughshot und Daryl istwirklich sehr unterhaltsam und auch die Selbstge-spräche des Hauptcharakters bieten genug Situa-tionen zum Schmunzeln. Unter anderem sorgen

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    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_017.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_017.jpghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    auch die vielen Anspielungen für den gelungenenHumor. Film- als auch Spiele-Fans dürfen sich aufgute Unterhaltung freuen.

    Das ist FledermauslandWerden manche bekannten Filme oder Spiele nurin Form eines Zitats gewürdigt, so nennt RIVEandere gar beim Namen. Der Protagonist merktan einer Stelle an, so viele Tintenfische seit Par-odius nicht mehr gesehen zu haben, währendan anderer passender Stelle der Name R-Typefällt. Aber nicht nur die Dialoge bieten solcherleiSeitenhiebe.

    Es gibt einen Level-Abschnitt, in dem man her-unterfallenden Tetris-Steinen ausweichen muss.Untermalt wird dies durch die passenden Klän-ge, die nicht nur rein zufällig an den bekanntenOhrwurm aus der Klötzchenstapelei erinnert. Ge-schickt verpackt wird dem Spieler die ideale Hin-tergrundmusik geboten.

    SoundTwo Tribes haben für die musikalische Unterma-lung von RIVE einen externen Dienstleister en-gagiert. Sonic Picnic, welche unter anderem anSpielen wie Awesomenauts, Speedrunners undSwords and Soldiers 2 mitgewirkt haben, sorgendafür, dass die Spieler auch ordentlich was aufdie Ohren bekommen.

    Nicht nur der Soundtrack, sondern die gesam-te Geräuschkulisse kann sich hören lassen –und zwar sehr gut. Das Spiel wird von herrlichen

    Grafisch und akustisch tolle Atmosphäre.

    Klängen begleitet, die diejeweilige Situation klang-lich sehr schön zur Gel-tung bringen. Die Hek-tik während der Actionwird wunderbar transpor-tiert, ohne aber störendzu sein oder an den Ner-ven zu zerren. Auch diekurzen, ruhigen Passa-gen werden schön einge-fangen. Es wirkt nie auf-gesetzt oder unpassend,Sonic Picnic treffen beiRIVE zu jeder Zeit denrichtigen Ton.

    Als Sprecher haben Two Tribes Mark Dodson ver-pflichtet, welcher dem bereits erwähnten Aweso-menauts und auch Heroes of Newerth seine Stim-me lieh. Selbst bei Filmen wie Star Wars undGremlins hat er mitgearbeitet und auch im Fallvon RIVE leistet er ganze Arbeit. Die Dialoge sindallein schon durch die gelungene Arbeit von HerrnDodson jede Silbe wert.

    GrafikRIVE ist wirklich schön gestaltet. Die Atmosphäredes marodierenden Schiffes wird mit düsterenEcken und einer schönen Beleuchtung perfekteingefangen. Trotzdem ist das Spiel sehr bunt,wirkt aber keinesfalls kitschig. Nicht zuletzt sorgendie vielen Schießereien mit ihren Explosionen fürein fast ständig andauerndes Effektfeuerwerk, das

    sich wirklich sehen lassen kann. Bilder werdendiesem Wahnsinn allerdings nicht gerecht, manmuss dieses Spiel in Aktion erleben.

    SteuerungAufgrund der überschaubaren Fähigkeiten, dieman in RIVE hat, sollte man meinen, man könnenicht viel falsch machen. Und doch ist eine ge-naue Steuerung wegen der flotten Action mehrals notwendig. Zum Glück ist das bei diesem Titelhier der Fall. Man behält stets die Kontrolle überseinen Spinnen-Panzer, ohne plötzliche, unerwar-tete Manöver – ganz gleich, ob man mit Maus undTastatur oder mit einem Gamepad spielt.

    Die Steuerung geht gut von der Hand. Man di-rigiert sein Fahrzeug mit der Tastatur oder dem

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    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_026.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/rive_screenshot_026.jpghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Fast wie Space Invaders . . .

    linken Analogstick des Controllers, während manmit der Maus oder dem rechten Stick die Schuss-richtung angibt. Jede der vier Spezialwaffen hateinen eigenen Knopf, um die gewünschte festzule-gen. Dazu kommt noch eine Taste zum Auslösendieser, eine Taste zum Springen und eine fürsHacken.

    Spielt man mit der Maus, muss man die linke Tas-te drücken, um zu schießen. Mit einem Controllernutzt man lediglich den rechten Stick, oder beimSteam-Controller das Trackpad, zum Auslösen.Auch wenn es sich um einen Twin-Stick-Shooterhandelt, so ist die Steuerung mit Maus und Tas-tatur genauer. Wer also auf den Komfort einesGamepads verzichten kann, sollte dieser Einga-bemethode eine Chance geben. Aber auch mitdem Controller steuert sich RIVE sehr gut, ledig-lich das Zielen fällt nicht ganz so leicht wie mit derMaus.

    Während ein Xbox 360-Controller ta-dellos funktioniert, benötigt der Steam-Controller noch etwas Fine Tuning. Dasrechte Trackpad muss auf Joystick Ca-mera gestellt werden, sonst muss manständig in die gewünschte Richtungstreichen, damit der Schuss ausgelöstwird. Dauerfeuer ist damit praktisch un-möglich. Eventuell kann man noch dieAnti-Deadzone erhöhen, damit die We-ge zum Schießen kürzer werden undnicht nur der Randbereich des Track-pads erkannt wird.

    FazitMan merkt es dem Text vielleicht schon an: Die-ses Spiel begeistert. Die Optik und die effektvolleAction sind ein wahrer Augenschmaus, die mu-sikalische Untermalung ist unglaublich treffend.RIVE ist definitiv das beste Spiel von Two Tribes.

    Neben all der Action rundet der Humor das Spielab und bietet für Videospiele- und Film-Fans vie-le nette Anspielungen, nicht nur in den Dialogen,sondern auch spielerisch. Durch dieses tolle Ge-samtpaket lädt RIVE ohne große Probleme zuweiteren Spiele-Sessions ein, auch wenn das En-de bereits erreicht wurde.

    Obendrauf gibt es noch die zwei zusätzlichenSpielmodi für Speedrunner und Leute, die mit nureinem Leben eine ganz besondere Herausforde-rung suchen. Was Two Tribes hier abliefern, hatdas Zeug für eines der besten Spiele des Jahres.

    Der Gedanke, dass es das letzte des Entwicklerssein soll, ist dadurch fast unerträglich.

    RIVE macht von Anfang bis Ende eigentlich al-les richtig. Es gibt keine Längen, keine unfairenStellen und immer genug knackige Herausforde-rungen, die den Spieler bei der Stange halten. Le-diglich die Spieldauer könnte etwas länger sein,insgesamt ist dies aber zu verschmerzen. Von mirgibt es eine klare Kaufempfehlung.

    RIVE ist auf Steam [3] und im Humble Store [4]erhältlich. Humble bietet neben einem Steam-Keyauch eine DRM-freie Version zum Download an.

    LINKS[1] https://games4linux.de/test-rive-das-twin-

    stick-metroidvania-vermaechtnis-von-two-tribes/

    [2] http://www.rivethegame.com/[3] http://store.steampowered.com/app/278100/[4] https://www.humblebundle.com/store/rive

    Autoreninformation

    Dennis Weller (Webseite) ist aus-gebildeter Mediengestalter, studiert„Digitale Medien“ und ist begeisterterLinux-Anhänger. Seit den Tagen vonAmiga 500 und Nintento Gameboyspielt er Videospiele.

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  • AUDIO

    Audacity 2.1 – Teil IV: Die besten Effekte von Holger Reibold

    N icht nur die verschiedensten Funktio-nen für das Schneiden und Bearbei-ten von Tonspuren stellt Audacity [1]bereit (siehe freiesMagazin 06/2016 [2] und07/2016 [3]), sondern die Audiosoftware er-laubt auch die Anwendung einer Vielzahl vonEffekten auf die Tonspuren. Die Effektvielfaltist sehr beachtlich.

    Audacity kommt mit einer umfangreichen Grund-ausstattung daher, kann aber je nach Bedarf umzusätzliche Effekte erweitert werden. Man kannden Tonspuren beispielsweise Hall oder aucheinen Wha-Wha-Effekt hinzufügen, man kann dasTempo variieren, die Verstärkung anpassen, Wie-derholungen einfügen, ein Delay anwenden undvieles mehr. In diesem Artikel stellen wir einigeder interessantesten Effekte vor.

    Das Tolle an Audacity: Der Editor verfügt bereitsüber eine ansehnliche Auswahl an integriertenEffekten. Doch damit nicht genug: Man kann Au-dacity um weitere Effekte aufbohren und sich sonoch mehr Bearbeitungsmöglichkeiten eröffnen.Mit weiteren Effekt-Plug-ins [4] kann man Audaci-ty erweitern.

    Die Anwendung eines Effekts ist denkbar einfach:Man wählt den Bereich der Audiodatei bzw. diegesamte Datei aus und führt den gewünschtenBefehl aus dem Effekt-Menü aus. Je nach Ef-fekt präsentiert Audacity einen neuen Dialog, in

    dem man die Eigenschaften und Effekteinstellun-gen anpassen kann. Mit der TastenkombinationStrg + R kann man einen angewendeten Effekterneut ausführen.

    Effekte können nur dann angewendet werden,wenn eine Audiodatei nicht abgespielt wird. Daherwird das Effekt-Menü auch beim Abspielen einerDatei grau hinterlegt. Audacity kennt fünf Effekt-klassen. Neben den integrierten Standardeffektengibt es vier weitere Plug-in-Klassen, die manuellnachinstalliert werden können. Die Anwendungerfolgt dabei immer nach dem gleichen Schema.

    Der Ausblendeffekt wird meist am Ende einer Musikdatei angewendet.

    Die Effektklassen im Überblick:

    � Integrierte Effekte� Nyquist-Effekt-Plug-ins� LADSPA-Effekt-Plug-ins

    � VST-Effekt-Plug-ins (Mac OS X und Windows)� Audio Unit-Plug-ins (Mac OS X)

    Ein- und AusblendenAudacity stellt verschiedene Ein- und Ausblendef-fekte zur Verfügung. Der erste Effekt des Effekt-Menüs trägt die Bezeichnung „Ausblenden“. DasGegenstück hierzu ist der „Einblenden“-Effekt.Beides sind einfache lineare Effekte. Außerdemstellt Audacity mit den beiden Effekten „CrossFade in“ und „Cross Fade out “ zwei Überblendef-fekte zur Verfügung, die das menschliche Gehörwesentlich musikalischer wahrnimmt.

    Bei den beiden linearen Effekten handelt es sichum die einfachsten Ein- und Ausblendmöglichkei-ten, die die Lautstärke linear nach oben bzw. nachunten fahren. Beim Einblenden wird die Lautstär-ke kontinuierlich erhöht, bis die Originallautstärke

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 17

    http://www.audacityteam.org/http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-06http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-07http://audacityteam.org/download/pluginshttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/audacity4_ausblendeffekt.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/audacity4_ausblendeffekt.jpghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • AUDIO

    erreicht ist, beim Ausblenden wird die Lautstärkebis zum vollständigen Ausklingen heruntergefah-ren. Die Geschwindigkeit der Vorgänge ist dabeikonstant. Während für das Einblenden meist einZeitrahmen von weniger als einer Sekunde ver-wendet wird, nutzt man für das Ausblenden bis zuzehn Sekunden.

    Das Effekt-Menü stellt mit „Cross Fade In“ und„Cross Fade Out “ zwei weitere Effekte zum Ein-bzw. Ausblenden zur Verfügung, die insbesonde-re für das Überblenden von einer Audiodatei zurnächsten verwendet werden können. Diese bei-den Effekte führen allerdings nicht, wie man aufden ersten Blick meinen könnte, eine automati-sche Überblendung zwischen zwei Tonspuren aus– das muss man schon selbst machen –, sondernrealisieren lediglich ein An- und Abschwellen derLautstärke.

    Auto-DuckMithilfe des Effekts „Auto-Duck “ kann man eineTonspur herunterpegeln, um dann eine zweiteSpur einzupengeln. Ein möglicher Anwendungs-zweck ist das Überlagern von Musik mit einerSprachspur. Die Musiklautstärke wird dann herun-tergefahren, damit die Stimme darüber „Platz“ hat.Ein anderer Einsatzbereich: Man kann Auto-Duckauch als Kompressor einsetzen.

    Um den Auto-Duck-Befehl anzuwenden, markiertman den bzw. die Tracks, deren Lautstärke manbearbeiten möchte, beispielsweise die Tonspurmit der Hintergrundmusik. Dann platziert man den

    Die Konfiguration eines Echos.

    sogenannten Control Track, indem Beispiel die Sprachspur, un-terhalb der Musikspur.

    Wichtig ist, dass die beiden Ton-spuren sauber synchronisiert sind.Dann führt man aus dem Effekt-Menü den Befehl „Auto-Duck “aus. Bei der zweiten Spur handeltes sich um die sogenannte Kon-trollspur (Control Track).

    Auto-Duck analysiert die Kontroll-spur zuerst und wendet dann denEffekt auf die ausgewählten Spuren an. Dabeisollte man beachten, dass die Anwendung desBefehls einige Zeit und Rechenleistung beanspru-chen kann. Die Anpassung des Effekts kann überdie Eingabefelder oder aber auch über die Kon-trollpunkte erfolgen.

    Mit der Konfiguration Lautstärke-Absenkung be-stimmt man, um wie viel Dezibel der Pegel dergewählten Tonspur(en) gesenkt wird. Der Stan-dardwert lautet -12 dB. Bei -12 dB wird das Signalauf ein Viertel leiser gemacht. Als sinnvolle Wertegilt der Wertebereich zwischen -6 und -14 dB.

    EchoDer Echo-Effekt wiederholt das markierte Seg-ment wieder und wieder, normalerweise bei jederWiederholung ein wenig leiser. In dem Dialogbestimmt man die Verzögerung zwischen denWiederholungen und die sogenannte Dämpfung.

    Sollte die Echo-Länge kürzer als die Auswahl sein,wird kein Echo erzeugt. Der Echo-Effekt erzeugtaußerdem keine zusätzlichen Audio-Daten, dieDatei wird also nicht automatisch verlängert. Ausdiesem Grund muss man eine Ruhephase am En-de des Audio-Tracks anlegen, um dann das Echoanhängen zu können.

    In der Praxis markiert man die gewünschte Audio-spur und betätigt die Ende -Taste, um zum Endeder Spur zu springen. Dann legt man mit „Erzeu-gen → Stille“ eine Ruhephase an und bestimmtderen Länge. Bevor man den Echo-Effekt anwen-det, stellt man sicher, dass man die Spur und diePause markiert hat. Dann passt man die beidenEinstellungen an:

    � „Verzögerung (Sekunden)“: Hier bestimmt mandie Verzögerung zwischen den Echos, also dieLänge jedes Echos.

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    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/audacity4_echoeffekt.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/audacity4_echoeffekt.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • AUDIO

    � „Dämpfung “: Hier bestimmt man den Dämp-fungsfaktor.

    Der Dämpfungswert liegt normalerweise zwi-schen 0 und 1. Dabei bedeutet der Wert 0 keinEcho, 1 bedeutet, dass das Echo genauso lautwie das Ausgangssignal ist. Der Standardwert 0.5reduziert das Ausgangssignal jedesmal um dieHälfte. Das bedeutet, dass das Originalsignal rela-tiv schnell verstummt. Man kann auch Werte über1 verwenden. Dann wird das Signal von Mal zuMal immer lauter.

    Da Echos normalerweise zum Ausgangssignalhinzugefügt werden, entsteht durch die Echo-Bildung oftmals ein Signal mit einem deutlich hö-heren Level. Das kann zu einer Übersteuerungführen. Sollte das der Fall sein, reduziert man dieVerstärkung und wendet den Echo-Effekt erneutan.

    Man kann den Echo-Befehl auch für das Anlegenvon Schleifen verwenden und dabei keinen Laut-stärkeabfall und keine Unterbrechungen zwischenden Segmenten vorsehen. Soll kein Lautstärkeab-fall hörbar sein, verwendet man den Effekt „Wie-derholen“. Alternativ verwendet man den „Delay “-Effekt und bestimmt die Anzahl der Echos.

    RauschverminderungSollte eine Aufnahme oder die Tonspur einkonstantes Hintergrundgeräusch aufweisen, bei-spielsweise ein Brummen, ein Pfeifen, ein Dröh-nen oder ähnliches, so kann der Effekt Rauschver-

    minderung nützlich sein. Der Effekt umfasst zweiSchritte: In Schritt 1 wird ein sogenanntes Rausch-profil angelegt, im zweiten Schritt wird dann dasEntfernen definiert.

    Um ein Profil des Hintergrundgeräusches anzule-gen, markiert man einige Sekunden, die der Effektanschließend analysiert. Idealerweise markiertman einen Abschnitt, der nur dieses Geräuschaufweist. Die Markierung muss nicht sonderlichlang sein. Laut Angaben der Entwickler genügtschon 1 Sekunde.

    Mit dem zweiten Schritt bestimmt man die Ein-stellungen für das Entfernen des Hintergrund-geräuschs. Dieser Schritt verläuft oftmals nachdem Motto „Trial and Error“. Oftmals hilft nur einSpielen mit verschiedenen Einstellungen, die manüber die Schieberegler bzw. über die direkte Ein-gabe von Werten vornimmt. Man kann folgendeEinstellungen vornehmen:

    � „Absenkung (dB)“: Mit dieser Konfigurationsteuert man die Lautstärkereduzierung für dasgefundene Geräusch. Generell gilt: Man sollteden niedrigsten Wert verwenden, bei dem dasGeräusch verschwindet, um nicht andere Inhal-te in Mitleidenschaft zu ziehen. Höhere Werteführen in der Regel zu Verzerrungen.

    � „Empfindlichkeit (dB)“: Mit dieser Einstellunglegt man fest, wie viel Audio-Anteil als Rau-schen betrachtet wird. Je größer der Wert, um-so mehr Audioinformationen werden als Rau-schen bewertet und gelöscht.

    � „Frequenz-Glättung (Hz)“: Je höher man diesenWert setzt, umso mehr Frequenzen werden alsRauschen betrachtet. Im Idealfall besitzt dasGeräusch nur wenige Frequenzen und kannsomit durch einen niedrigen Wert recht gut ein-gegrenzt werden.

    � „Rauschen“: Hier hat man die Wahl zwischendem Entfernen und dem Freistellen des Ge-räusches. Das Freistellen ist sinnvoll, wennman anhören will, welche Geräusche der Ef-fekt identifiziert hat.

    Nachdem man ein Rauschprofil erzeugt hat, kannman es mit der Tastenkombination Strg + R er-neut ausführen.

    Das Entfernen von Rauschen führt immer auchzu Verzerrungen. Dagegen muss man, kann abernur bedingt etwas tun, denn dass man auch Teiledes Spektrums entfernt, die für die Qualität ande-rer Inhalte relevant sind, ist unausweichlich. ImZweifelsfall hilft es, eine Spur zu duplizieren unddann mit dem Duplikat zu arbeiten.

    Tempo ändernMit dem Effekt „Tempo ändern“ kann man dasTempo eines Tracks verändern, ohne dass dasAuswirkungen auf die Tonhöhe hat. Man kann denWert über das Eingabefeld oder aber mithilfe desSchiebereglers anpassen. Der Wertebereich liegtzwischen -99 und +400 Prozent.

    Mit „Beats pro Minute (BPM)“ kann man denAusgangswert und den neuen Zielwert eingeben.

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    http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • AUDIO

    Das Ändern des Tempos eines Audio-Tracks.

    Unter „Länge“ gibt man die Ausgangs-und die neue Ziellänge an. Der Aus-gangswert ist grau hinterlegt und derneue Zielwert wird durch die Längen-änderung in Prozent bestimmt.

    Beim Einsatz des Effekts kann es vor-kommen, dass zu Beginn und am En-de der Auswahl ein sehr kleiner Teilentfernt wird. Derlei Probleme könnenauch hörbar werden. In diesem Fall bie-tet es sich an, den Effekt „Tempo/Ton-höhe gleitend ändern“ zu verwenden.

    HallHierbei handelt es sich um eine Lauf-zeitverzögerung, die in der Musikpro-duktion bei der Laufzeitstereofonie, alsPredelay beim Nachhall, als Haas-Effekt bei Beschallungsanlagen auftrittund im Sound-Design gezielt eingesetzt wird. Da-bei werden typischerweise eine oder mehrere ver-zögerte Kopien des Eingangssignals ausgegeben,wodurch ein echoähnlicher Klang erzeugt wird.Bekannte Beispiele für die Verwendung von Delaysind „Another brick in the wall” von Pink Floyd und„Where the streets have no name“ von U2.

    Der Delay-Effekt bietet sehr interessante Konfi-gurationsmöglichkeiten. Mit dem Auswahlmenü„Delay type“ bestimmt man die Delay-Variante.Man hat die Wahl zwischen drei Typen:

    � „Regular “: Jedes Echo besitzt die gleiche In-tensität.

    � „Bouncing ball “: Die Echos erscheinen immernäher, wirken also schneller.

    � „Reverse bouncing ball “: Die Echos laufen im-mer weiter auseinander, wirken somit also lang-samer.

    Mit „Delay level per echo (dB)“ bestimmt man,um wie viel Dezibel sich die Lautstärke der Fol-geechos verändert. Bei positiven Werten steigertsich die Lautstärke von Echo zu Echo, bei nega-tiven Werten fällt sie ab. Beim Wert 0 bleibt die

    Echolautstärke konstant. „Delay time“ bestimmtdie Zeitspanne zwischen zwei Echos.

    FazitDank seiner modularen Architektur stellt Audacityeine solide Standardausstattung an Effekten be-reit und kann um zusätzliche Funktionen erweitertwerden. Die Qualität der Effekte kann durchausmit professionellen Werkzeugen mithalten.

    LINKS[1] http://www.audacityteam.org/[2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

    2016-06[3] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

    2016-07[4] http://audacityteam.org/download/plugins

    Autoreninformation

    Holger Reibold (Webseite) pro-movierte in Informatik und begannin den 1990ern seine Karriere alsFachjournalist und Autor. Er veröffent-lichte seitdem zahlreiche Artikel undBücher. 2005 gründete er den VerlagBrain-Media.de. Dort hat er auchein Buch „Audacity 2.1 kompakt“ mitweiterführenden Informationen zumAudioeditor herausgegeben.

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    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 20

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/audacity4_tempo.jpghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/audacity4_tempo.jpghttp://www.audacityteam.org/http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-06http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-06http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-07http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-07http://audacityteam.org/download/pluginshttp://reibold.de/mailto:?subject=Audacity - Die besten Effekte&body=freiesMagazin 10/2016%0AAudacity - Die besten Effekte%0AHolger Reibold%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-10%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/483?edit[subject]=Audacity - Die besten Effekte#comment-formhttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • WISSEN UND BILDUNG

    PSPP – eine freie Alternative zu SPSS von Jens Dörpinghaus

    W er eine einfache Software zur Ana-lyse von statistischen Daten benö-tigt, trifft im wissenschaftlichen Um-feld oft auf SPSS [1]. Doch auch sein freiesPendant PSPP [2] hat seine Existenzberech-tigung und sollte viel mehr Aufmerksamkeitbekommen – was mit diesem Artikel behobenwerden soll.

    Die Vorteile von SPSS liegen auf der Hand: ei-ne einfache Bedienung und die Möglichkeit, ohnetiefergehende Kenntnisse Daten zu analysieren.Doch die Kehrseite sind enorme Kosten und einerestriktive Lizenzpolitik von IBM. Wer gerne freieSoftware nutzt und sowieso nicht alle Funktionenvon SPSS nutzen möchte, sollte sich PSPP [3]ansehen. Für das Niveau jeder Statistikveranstal-tung für Nicht-Mathematiker sollte es definitiv aus-reichen.

    Im Folgenden werden zuerst einige Funktionenund Eigenschaften von PSPP dargestellt, dar-auf folgt ein kleines Praxisbeispiel, bei dem maneinen Fragebogen mit PSPP analysiert.

    PSPPPSPP wird seit 1998 im GNU-Projekt entwickeltund ist Mitte 2015 in der aktuellen Version 0.8.5erschienen. Als Lizenz kommt die GPLv3 [4] zumEinsatz. Es liegt für die meisten Betriebssystemevor, bei dem größten Teil der Linuxdistributionenkann es mit der Paketverwaltung installiert wer-

    den. PSPP kann entweder im Terminal oder perGUI bedient werden.

    Bei der Entwicklung wurde auf Kompatibilität zuSPSS geachtet: Syntaxdateien und Datensätzeaus SPSS können einfach geöffnet werden. DieOberflächen sehen sich relativ ähnlich und auchdie Bedienung wird jemanden, der SPSS kennt,nicht schwerfallen. PSPP kennt keine Begrenzungfür Variablen und Fälle und kann mit verschiede-nen offenen Formaten umgehen.

    Es sollte nicht verheimlicht werden, dass PSPPnoch nicht alle Funktionen, die aus SPSS bekanntsind, implementiert hat. Auch ist die Menüführunggelegentlich anders und Funktionen an ganz an-deren Stellen „versteckt“. Wer Grafiken erstellenmöchte, kann das mit PSPP tun, empfehlenswertist das aber vielleicht nicht, wie man unten sehenwird.

    InstallationPSPP kann über die Webseite [3] bezogen wer-den oder wie erwähnt einfach über die Paketver-waltung der Linuxdistribution über das Paket psppinstalliert werden. Die graphische Benutzerober-fläche kann dann über das Menü oder in der Kon-sole über

    $ psppire

    gestartet werden.

    PSPPIRE Dateneditor.

    Ein FragebogenEntwurfEs soll nun ein kleiner Fragebogen entworfen wer-den. Zielgruppe sind Schüler der Klassen 5 bis13 aller Schulformen. Abgefragt werden nebeneinigen Basisdaten, hier Informationen zum Re-ligionsunterricht und dabei speziell zum ThemaTaufe. Die hier dargestellten Screenshots beru-hen zwar auf einer real durchgeführten Befragung,allerdings wurden die Werte vorher verändert.

    Im Reiter ganz unten links im Fenster kann zwi-schen der „Daten-“ und der „Variablenansicht “gewechselt werden. Für den Entwurf des Frage-bogens muss man die Variablenansicht nutzen.

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 21

    https://de.wikipedia.org/wiki/SPSShttps://de.wikipedia.org/wiki/PSPP_%28Software%29https://www.gnu.org/software/pspp/https://www.gnu.org/licenses/gplhttps://www.gnu.org/software/pspp/http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/psppire.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/psppire.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • WISSEN UND BILDUNG

    Jede Frage wird anhand einer Variable dargestellt.Ihre Antworten müssen so definiert sein, dass sieam Ende in der Datenansicht sinnvoll eingegebenwerden können.

    Die erste Spalte ist eine fortlaufende Nummer.Den Namen der Variablen kann man frei wählen.Es sollte aber nach Möglichkeit ein sprechenderName sein, der eine schnelle Identifikation der zu-gehörigen Frage ermöglicht. Das wird mit zuneh-mender Größe des Fragebogens immer wichtiger.

    Der fertige Fragebogen-Entwurf.

    Der „Variablentyp“ wird im Wesentlichen zwi-schen „Text “ („String “) und Zahlen („Numeric “bzw. „Numerisch“) unterschieden. Die „Spalten-breite“ („width“) gibt die Länge der Variable an,d. h. bei Zahlen den größtmöglichen Wert undbei Text die Anzahl der Zeichen. Unter „Label “bzw. „Beschriftung “ wird der angezeigte Text inTabellen oder Grafiken verstanden. Werden da-zu numerische Werte interpretiert, kann dies inder nächsten Spalte „Wertelabel “ („Value Labels“)geschehen.

    Wertelabel von Frage 5: „Bist Du getauft?“

    Es müssen also bei der Da-teneingabe lediglich die Zah-len 0, 1 oder 2 eingege-ben werden, die mit den ent-sprechenden Antworttextenverknüpft sind. Dies kannman sehr bequem einstel-len, wenn man auf das Icon„[. . . ] “ klickt.

    Sonst ist vielleicht geradenur noch das Feld für „Feh-lende Werte“ („missing va-lues“) interessant. Wird derWert nicht angegeben, etwaweil ein Proband die Fragenicht beantwortet hat, kannhier ein Standardwert ge-setzt werden. Das ist im Bei-spiel nicht erforderlich, dafehlende Werte auch als sol-che behandelt werden sol-len.

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 22

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_fragebogen_entwurf.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_fragebogen_entwurf.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_wertelabel.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_wertelabel.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • WISSEN UND BILDUNG

    DateneingabeDie Dateneingabe erfolgt im Reiter „Datenan-sicht “. Jeder Fragebogen wird in eine Zeile ein-gegeben. Dabei erfolgen die meisten Eingabennumerisch.

    Das Alter wird als Zahl eingegeben. Das Drückender Tabulator -Taste führt zum nächsten Feld. Dienächsten Fragen sind mit zwei oder drei Ant-wortmöglichkeiten versehen. Hier erfolgt einfachals Eingabe numerisch die angekreuzte Antwort.

    Mögliche Eingaben des Fragebogens – übersetzt in lesbare Wertelabels.

    Häufigkeiten am Beispiel „Schuljahr“.

    Lediglich die letzte Fra-ge erfordert gegebenen-falls einen frei einzuge-benden Text.

    PSPP überträgt bei Be-darf sofort die entspre-chenden Labels ausder Entwurfsansicht indie Datenansicht, dazumuss unter „Ansicht “

    die Option „Wertelabels“ aktiviertwerden.

    AuswertungenEs sollen nun einige einfacheAuswertungen erfolgen. Es gibtein weiteres Fenster, das Aus-gabefenster. Hier werden alleErgebnisse der im Daten- undVariablenfenster angestoßenenBerechnungen angezeigt. Die-se Ausgaben können auch alsHTML-, CSV- oder als LATEX-Datei erfolgen. Auch der Inhaltdes Ausgabefensters kann so ex-portiert werden („Datei → Expor-tieren“).

    Gelegentlich kann es nötig sein,Variablen zu transformieren oderdie Daten zu trennen oder zu ver-

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 23

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_fragebogen_ausgefuellt_werte.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_fragebogen_ausgefuellt_werte.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_haeufigkeiten.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_haeufigkeiten.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • WISSEN UND BILDUNG

    ändern. Dazu gibt es das Menü „Daten“ („Data“)oder „Transformieren“ („Transform“).

    Häufigkeiten als Kreisdiagramm.

    Hier können die Ausgaben etwa nach bestimm-ten Variablen getrennt werden, siehe dazu den

    Menüeintrag „Datei auf-teilen“ („Split file“). DieDatei kann aber auchschlicht sortiert werdenoder Fälle für bestimm-te Auswertungen ge-wichtet werden.

    Funktionen zur Auswer-tung finden sich im Me-nü „Analysieren“ („Ana-lyze“). Es sollen nuneinige Hilfsmittel der de-skriptiven Statistik ver-wendet werden. Diesefinden sich im entspre-chenden Untermenü-punkt.

    Kreuztabelle in PSPPIRE.

    Häufigkeitstabelle („Analysieren → DeskriptiveStatistiken → Häufigkeiten“): Dazu wählt man bei-spielsweise die Variable „Schuljahr “ aus.

    Unter „Statistiken“ können verschiedene Kenn-zahlen ausgewählt werden. Mit dem Button „Dia-gramme“ können einfache Darstellungen der Aus-gabe aktiviert werden. Hier kann die Option „Kreis-diagramm zeichnen“ benutzt werden.

    Zunächst wird die entsprechende Häufigkeitsta-belle mit absoluter Häufigkeit, Häufigkeit in Pro-zent und der kumulierten Prozente ausgegeben.Die gültigen Prozente sind hier identisch, da jederTeilnehmer des Fragebogens die Frage beantwor-tet hat. Es folgt eine kleine Tabelle mit Mittelwert,Minimum und Maximum. Das Kreisdiagramm istsimpel und zeigt deutlich, dass man zum Plottender Werte je nach Anspruch eher ein anderesProgramm bemühen sollte.

    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 24

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_haeufigkeiten_diagramm.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_haeufigkeiten_diagramm.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_kreuztabelle.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_kreuztabelle.pnghttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • WISSEN UND BILDUNG

    Auswertung der Kreuztabelle.

    Kreuztabelle („Analy-sieren → DeskriptiveStatistiken → Kreuz-tabellen“): Hier kannman die Schuljahre derFrage gegenüberstel-len, ob die Schüler denReligionsunterricht in-teressant fanden.

    Die Ausgabe und mussgenau interpretiert wer-den. Einige Werte sprin-gen aber direkt ins Au-ge. So finden Siebt-klässler das Thema„Taufe“ im Religionsun-terricht zu 88,9% eherspannend, während allebefragten Zwölftklässlerdas Thema „eher lang-weilig“ finden. Schautman sich die absolutenZahlen an (nur drei be-fragte Zwölftklässler),relativiert sich das Er-gebnis wieder.

    Weitere Informa-tionen und FazitWeitere Informationenzu PSPP finden sichrecht zügig im Internet.Das offizielle PSPP-

    Handbuch [5] hilft bei Fragen weiter. Dokumen-te zu SPSS können oft genutzt werden, da sichdie Oberflächen sehr ähneln. Werden aufwendigeAuswertungen gemacht, werden aber schnell dieGrenzen von PSPP deutlich.

    In so einem Fall lohnen sich dann andere freieAlternativen wie R [6] oder Python mit den ent-sprechenden Bibliotheken. Auch Octave [7] hatStatistikerweiterungen. Für die meisten Anwen-der, die normalerweise SPSS nutzen würden, istPSPP aber eine gute und völlig brauchbare Alter-native.

    LINKS[1] https://de.wikipedia.org/wiki/SPSS[2] https://de.wikipedia.org/wiki/PSPP_(Software)[3] https://www.gnu.org/software/pspp/[4] https://www.gnu.org/licenses/gpl[5] https://www.gnu.org/software/pspp/manual/

    pspp.html[6] https://www.r-project.org/[7] https://www.gnu.org/software/octave/

    Autoreninformation

    Jens Dörpinghaus ist Mathematiker.Da er privat ausschließlich freie Soft-ware einsetzt, verfolgt er gespanntdie Entwicklung von Programmen wiePSPP.

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    © freiesMagazin CC-BY-SA 4.0 Ausgabe 10/2016 25

    http://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_kreuztabelle_auswertung.pnghttp://www.freiesmagazin.de/mobil/2016-10-bilder/pspp_kreuztabelle_auswertung.pnghttps://www.gnu.org/software/pspp/manual/pspp.htmlhttps://www.r-project.org/https://www.gnu.org/software/octave/https://de.wikipedia.org/wiki/SPSShttps://de.wikipedia.org/wiki/PSPP_%28Software%29https://www.gnu.org/software/pspp/https://www.gnu.org/licenses/gplhttps://www.gnu.org/software/pspp/manual/pspp.htmlhttps://www.gnu.org/software/pspp/manual/pspp.htmlhttps://www.r-project.org/https://www.gnu.org/software/octave/mailto:?subject=PSPP&body=freiesMagazin 10/2016%0APSPP%0AJens D�rpinghaus%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-10%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/483?edit[subject]=PSPP#comment-formhttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

  • LESERBRIEFE

    Leserbriefe

    Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadressezur Verfügung –

    wir freuen uns über Lob, Kritik und Anregun-gen zum Magazin.

    An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrück-lich ermuntern, uns auch zu schreiben, was nichtso gut gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (wasuns natürlich freut), aber vor allem durch Kritikund neue Ideen können wir uns verbessern.

    Leserbriefe und AnmerkungenImageMagick und Buchverlosung

    Gratulation zur aktuellen Ausgabe. Ich findeden Themenmix dieser Ausgabe sehr gelungen!Sehr gut gefallen hat mir der Artikel über die Ge-schichte von Linux. Gefreut habe ich mich beson-ders über die ImageMagick-Einführung. Ws wäreschön, wenn Herr Knof noch weitere Artikel zudiesem Thema beisteuern würde. Besonders dieautomatisierte Bildmanipulation (z. B. mit Python)wäre interessant.

    Ich habe aber auch noch eine kleine Anregung:Leider habe ich es dieses mal wieder nicht ge-schafft beim Gewinnspiel eines Buches mitzuspie-len, da ich meist nicht gleich nach dem Erschei-nen der aktuellen Ausgabe zum Lesen komme.Könntet Ihr nicht die Gewinnspieldauer etwas ver-längern und dann die Gewinner einfach in dernächsten Ausgabe bekanntgeben?

    Gerhard Bicker

    Vielen Dank für das Lob. Wir freuen uns im-mer, wenn wir hören, dass das Magazin gut an-kommt. Wir haben Ihren Wunsch an Herrn Knofweitergeleitet. Er verweist für weitere Beispie-le zur Bildbearbeitung auf die Sammlung aufder ImageMagick-Webseite [1]. ImageMagick bie-tet für viele Programmiersprachen Schnittstellenan [2]. Für Python ist dies PythonMagick, was beiden meisten Distributionen enthalten sein sollte.

    Bezüglich der Buchverlosung werden wir über-legen, wie wir dies bei der nächsten Ausgabehandhaben werden. Unter Umständen verlängernwir auf zwei oder drei Wochen. In der aktuellenAusgabe gab es leider keine Buchrezensionen.

    Dominik Wagenführ

    Mit LATEX zum E-BookIn der Ausgabe 07/2015 [3] habt ihr den Ar-

    tikel „Mit LATEX zum E-Book“ veröffentlicht. Nachdamaligem Stand ließen sich nur unter Mühenbefriedigende Ergebnisse bei der Umwandlungerzielen. Mich würde interessieren, wie sich diedamals vorgestellten Programme weiterentwickelthaben. Daher würde ich mich über eine erneuteEvaluierung dieses Themas in einer der kommen-den Ausgaben freuen. Tronde

    Ich denke, das ist zu früh. Die Entwicklungenin der Hinsicht laufen eher schleppend. Zumin-dest ist mir in dem Jahr kein neues Programmuntergekommen, was damit wirbt, den Übergang

    von LATEX zum E-Book zu beherrschen. Hier wür-de ich also eher noch ein weiteres Jahr warten,da es auch mit viel Aufwand verbunden ist, dieProgramme immer so ausführlich zu testen.

    Dominik Wagenführ

    UrlausbgrüßeUnd letzten Monat erreichte uns von Leser

    Klaus eine Postkarte (so eine echte mit Briefmar-ke und allem) aus Kalmar in Schweden. Wir ha-ben uns sehr darüber gefreut, dass es Leser gibt,die freiesMagazin als Urlaubslektüre mitnehmen.

    Dominik Wagenführ

    LINKS[1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-

    2015-07[2] http://www.imagemagick.org/Usage/[3] http://www.imagemagick.org/script/api.php

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    Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gege-benenfalls zu kürzen. Redaktionelle Ergänzungenfinden sich in eckigen Klammern.

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    http://www.imagemagick.org/Usage/http://www.imagemagick.org/script/api.phphttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-07http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-07http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2015-07http://www.imagemagick.org/Usage/http://www.imagemagick.org/script/api.phpmailto:?subject=Leserbriefe&body=freiesMagazin 10/2016%0ALeserbriefe%0ARedaktion%0A%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2016-10%0Ahttp://www.freiesmagazin.de/comment/reply/483?edit[subject]=Leserbriefe#comment-formhttp://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de

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    Veranstaltungskalender

    MessenVeranstaltung Ort Datum Eintritt LinkLinux Presentation Day Linux Community 22.10.2016 frei http://www.linux-presentation-day.de/OpenRheinRuhr Oberhausen 05.11.–06.11.2016 5 EUR http://www.openrheinruhr.de/Ubucon Europe Essen 18.11.–20.11.2016 – http://ubucon.eu/BSides Wien 22.11.2016 frei http://bsidesvienna.at/LinuxDay Dornbirn 26.11.2016 frei http://linuxday.at/

    (Alle Angaben ohne Gewähr!)Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an

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    Vorschau

    freiesMagazin erscheint am ersten Sonntag eines Monats. Die Novemeber-Ausgabe wird voraussichtlich am 6. Novemeber u. a. mit folgenden Themenveröffentlicht:� KeeWeb: Passwörter sicher speichern� Test: Life is Strange – Emotionale Zeitreise

    Konventionen

    An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst:$: Shell-Prompt#: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein sudo vor die Befehle setzen.y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll.~: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME

    : Kennzeichnet einen Link, der auf eine englischsprachige Seite führt.: Öffnet eine höher aufgelöste Version der Abbildung in einem Browserfenster.

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    ImpressumfreiesMagazin erscheint als PDF, EPUB und HTML einmal monatlich.

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    c/o Dominik WagenführBeethovenstr. 9/171277 Rutesheim

    Webpräsenz http://www.freiesmagazin.de/

    Autoren dieser AusgabeJens Dörpinghaus S. 21Mathias Menzer S. 3Holger Reibold S. 17Jochen Schnelle S. 5, S. 8Dennis Weller S. 11

    ISSN 1867-7991Erscheinungsdatum: 2. Oktober 2016

    RedaktionDominik Wagenführ (Verantwortlicher Redakteur)Kai Welke

    Satz und LayoutBenedict Leskovar Kai Welke

    KorrekturFrank Brungräber Vicki EbelingStefan Fangmeier Mathias MenzerChristian Schnell Karsten Schuldt

    VeranstaltungenRonny Fischer

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