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TIM Newsletter Juli 2014

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Thematisches Denken - Chancen dort finden, wo andere nicht suchen. (Buchvorstellung); Innovation Value Stream Mapping: Dipl.-Ing. oec. Henrik Gommel, Fraunhofer Austria Research GmbH

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  • Bedarf fr Innovationen lau-ert berall. Stellen sie sich zum Beispiel vor, sie wollen ihren neuen Golf-Bag in ih-ren Ferrari packen und ms-sen feststellen, dass er nicht in den Kofferraum passt. Das Problem mag trivial er-scheinen, illustriert aber ein grundlegendes Problem der Innovation. Golfspielenden Ferrari Kunden ist nicht ge-

    Thematisches Denken - Chancen dort finden, wo andere nicht suchenBuchvorstellung: Using Thematic Thinking to Achieve Business Success, Growth, and Innovation: Finding Opportunities Where Others Dont Look

    holfen, wenn der neue Satz Golfschlger zwar schn verpackt ist und dem neu-esten Stand entspricht, wenn sie ihn nicht zum Golf-platz transportieren knnen.

    Der Weg fhrt nicht ber eine Verbesserung beste-hender Produkte, sondern ber Innovation, die zum einen am Kunden ausge-richtet ist und zum anderen bliche Kategoriengrenzen nicht nur in Produktkatego-rien sondern auch in Kpfen berschreitet (und damit sind keine Dachgepcktr-ger oder Anhngerkupplun-gen fr Ferraris gemeint).

    Um diese Grenzen zu berschreiten wurden und werden hufig Verfahren eingesetzt (wie z.B. Brain-storming), die mglichst viele und mglichst ausge-fallene Ideen liefern. Der Output solcher Verfahren mag sich sehen lassen, wirft aber ein neues Problem auf: Welche Idee soll umgesetzt werden? Wir sollen out of the box denken. Aber wo gehen wir hin, wenn wir die Box verlassen haben?

    Hier setzt Thematisches Denken an. Aktuelle For-schung aus dem Bereich der Kognitionspsychologie zeigt, dass hnlichkeit nicht nur im Sinne gleicher Eigen-schaften sondern auch im Sinne von externen Zusam-menhngen und Interakti-onen wahrgenommen und verarbeitet wird.

    Diese zweite Form der hn-lichkeit wird als thematische hnlichkeit bezeichnet. So sind sich Golfschlger und Ferraris zwar bezglich ihrer Eigenschaften vollkommen

    unhnlich, interagieren aber in einem Thema und sind sich somit thematisch hn-lich. Auf Basis solcher Zu-sammenhnge lassen sich Produktinnovationen eben-so entwickeln wie strategi-sche Zusammenarbeiten oder Marketing-Konzepte aufbauen.

    Um diese Zusammenhnge zu entdecken und zu nut-zen, mssen sie identifiziert werden. Das kann deutlich schwieriger sein als Ideen zu entwickeln, die auf einem klassischen Verstndnis von hnlichkeit basieren (in unserem Beispiel also aus Perspektive des Herstellers von Golfschlgern die Ei-genschaften der Schlger zu verndern oder auch Minigolf-Schlger mit in das Portfolio aufzunehmen).

    Die Suche nach themati-schen Ideen lohnt sich aber; nicht nur um Innovations-chancen wahrzunehmen sondern auch um Risiken abzuwenden, die von Kon-kurrenten ausgehen, die

    aus der klassischen Pers-pektive keine Bedrohung darstellen.

    Unser aktuelles Buch zu Thematischem Denken zeigt Wege auf, wie thema-tische hnlichkeit zur Ideen-entwicklung genutzt werden kann und zeigt dabei auch, was eine gute Idee aus-macht. Anhand von ber 70 Praxisbeispielen werden Grundlagen des Themati-schen Denkens (sowohl aus betriebswirtschaftlicher als auch aus psychologischer Perspektive) vermittelt. An-wendungsaufgaben schu-len das Thematische Den-ken des Lesers.

    P.S.: Dem Problem der golf-spielenden Ferrari-Fahrer hat sich jemand angenom-men. Ferrari hat in Koope-ration mit Cobra, einem Hersteller von Premium-Golfequipment eine eigene Kollektion im Ferrari-Design entwickelt und auf den Markt gebracht. Wer hier die Initiative ergriffen hat, ist uns nicht bekannt. Es stellt

    Buchempfehlung: Using Thematic Thinking to Achieve Business Success, Growth, and Innovation: Finding Opportunities Where Others Dont Look

    Erschienen bei: Financial Times Press (Pearson)

    Autoren: Dr. Julia K. Frhlich, Prof. Dr. Michael Gibbert, Prof. Dr. Martin Hgl

    Blog:www.thematicthinking.com

    BLICKPUNKT TIM Technologie- und Innovationsmanagement aktuell

    NEWSLETTER I Juli 2014 I Ausgabe 13

    sich also die Frage, wer sich wem anpasst, die Sportaus-rstung dem Auto, oder das Auto der Sportausrstung.

  • ImpressumTIM Consulting Prof. Dr. Thomas AbeleLessingstr. 1273557 Mutlangen

    Weitere Informationen finden Sie unter www.tim-consulting.eu

    E-Mail:[email protected]: 0172/8052879

    USt-IdNr DE265610729, Finanzamt Schwbisch Gmnd

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    NEWSLETTER I Juli 2014 I Ausgabe 13

    Kleine und mittelstndische Unternehmen betreiben in der Regel noch kein geziel-tes Technologie- und Inno-vationsmanagement. Was er-folgreiche Unternehmen wie Google, Apple oder Samsung vormachen, nmlich in immer krzer werdenden Intervallen neue Produkte und Dienst-leistungen auf den Markt zu bringen, fllt diesen Unter-nehmen hufig schwer. Einer hufigen Begrndung, dass die Innovationsfhrer ber ein hheres Budget und mehr Ressourcen verfgen, ist nur teilweise zuzustimmen. So zeigen Studien, diese Unter-nehmen wrden, gemessen am ihrem Umsatz, ein durch-schnittliches F&E-Budget

    Innovation Value Stream MappingDipl.-Ing. oec. Henrik Gommel, Fraunhofer Austria Research GmbH

    aufweisen, vielmehr komme es auf den richtigen Einsatz dieser Mittel an: effektiv und effizient. Der Lean-Manage-ment Gedanke, der seinen Ursprung in der Vermeidung von Verschwendung in Pro-duktionsprozessen hat, wird also auch im Innovationsma-nagement verfolgt. Zur Iden-tifikation von Verschwendung in Produktionsprozessen wur-de die Methode Wertstrom-analyse entwickelt, die Auf-grund ihrer pragmatischen Herangehensweise in der Industrie breite Anwendung findet. Ziel ist es, mit einfa-chen Mitteln (Stift und Papier)

    und unter Verwendung aus-sagekrftiger Symbolik und Kennzahlen die wesentlichen Eigenschaften und Defizite eines Produk-tionsprozesses transparent zu machen vom Groben ins Feine.

    Die Idee, diesen Wertstrom-gedanken auf Innovations-prozesse zu bertragen, liegt Nahe und ist nicht neu. Hufig finden jedoch tradi-tionelle Techniken der Ge-schftsprozessmodellierung Anwendung, die jedoch in vielen Fllen bereits in fr-hen Analysephasen unntig detailliert sind und dennoch wesentliche Kennzahlen un-zureichend bercksichtigen.

    Mit Innovation Value Stream Mapping (IVSM) werden die in der klassischen Wertstrom-analyse verwendeten Ele-mente direkt auf den Inno-vationsprozess bertragen. Besonders fr Produktionsun-ternehmen ist dies aufgrund des hohen Bekanntheits-grades der Basismethodik optimal fr das Verstndnis dieser Sprache. Der Innova-

    tionsprozess wird in die Pha-sen unterteilt, die tatschlich im Unternehmen durchlaufen werden. Im Hinblick auf Refe-renzprozesse, wie beispiels-weise Coopers Stage-Gate-Prozess, knnen Aussagen ber die Effektivitt dieser Prozesse gemacht werden. Die Vielzahl an innovativen Ideen und Projekten, die im Unternehmen bearbeitet wer-den, werden als Bestnde betrachtet, die den Prozess bei fehlenden Ressourcen lhmen knnen.

    Der Fokus auf Bearbeitungs-zeiten, Liegezeiten und der Durchlaufzeit zeigt, wie realis-tisch es ist, mit den eingesetz-ten Ressourcen die Kunden-anforderungen nach kurzen Innovationszyklen erfllen zu knnen. Eine grobe Darstel-lung der in den Prozess ein-gebundenen Akteure unter-schiedlicher Disziplinen und deren Kommunikationswege schafft Transparenz und er-laubt schnelle Aussagen ber die strukturelle Fragen des In-novationsmanagements: sind die richtigen Leute an den

    richtigen Stellen involviert?

    Mit IVSM knnen diese und weitere Eigenschaften eines Innovationsprozesses im Zuge eines Workshops ein-fach und verstndlich aufge-zeichnet werden. Ineffizien-zen und fehlende Effektivitt werden transparent und kn-nen gezielt und unter Anwen-dung passender Methoden verbessert werden. Ein gro-er Vorteil fr Unternehmen, die sich fr diese Themen keine ganzen Abteilungen leisten knnen.

    Trend Database

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    External PartnerUpper ManagementInternal R&DProductionSales/Marketing

    ScopingDiscovery Launch

    #Ideas # R&D projects

    Roadmap as innovation planning and control instrument

    I I I I

    Rhythm of updating