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Wo Kaiser Friedrich II. auf Sommerfrische war: zu Besuch in Lagopésole und Melfi | 45, 61 Wo Bäume Hochzeit feiern: Maibäume gibt es nicht nur in Bayern | 134 Höhlenstadt mit UNESCO-Prädikat: die Sassi von Matera | 139, 149, 153 Feiern bis die Fetzen fliegen: Festa Maria SS. della Bruna in Matera | 148 Christus kam nur bis Eboli: Carlo Levi kam bis Aliano | 209 Zu Fuß (fast) bis auf den Mond: in Sasso di Castalda ist das möglich | 229 Strandvergnügen wie in Rio: über der Costa di Maratea breitet Christus seine Arme aus | 250 Kulinarisches Gipfelglück: in Terranova di Pollino ist es zu finden | 309 Wilde Wasser: Rafting auf dem Fiume Lao | 327 TIPPS Handbuch für individuelles Entdecken REISE KNOW-HOWVerlag Peter Rump Bielefeld Peter Amann

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Wo Kaiser Friedrich II. auf Sommerfrische war:zu Besuch in Lagopésole und Melfi | 45, 61

Wo Bäume Hochzeit feiern:Maibäume gibt es nicht nur in Bayern | 134

Höhlenstadt mit UNESCO-Prädikat:die Sassi von Matera | 139, 149, 153

Feiern bis die Fetzen fliegen:Festa Maria SS. della Bruna in Matera | 148

Christus kam nur bis Eboli:Carlo Levi kam bis Aliano | 209

Zu Fuß (fast) bis auf den Mond:in Sasso di Castalda ist das möglich | 229

Strandvergnügen wie in Rio:über der Costa di Maratea breitet Christus seine Arme aus | 250

Kulinarisches Gipfelglück:in Terranova di Pollino ist es zu finden | 309

Wilde Wasser:Rafting auf dem Fiume Lao | 327

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Handbuch für individuelles Entdecken

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Peter Amann

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Peter Amann

Basilikata mit Matera

„La Basilicata esiste.“

Rocco Papaleo, Basilicata Coast to Coast

„… und alle sind stolz darauf, dem fremden Reisenden, der vielleicht ein unbekannter Gott ist,

am freundlichsten und offensten zu begegnen.“

Carlo Levi, Christus kam nur bis Eboli

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Wir freuen uns über Kritik, Kommentare und Verbesserungsvorschläge, gern auch per E-Mail an [email protected].

Alle Informationen in diesem Buch sind vom Autor mit größter Sorgfalt gesammelt und vom Lektorat des Verlages gewissenhaft bearbeitet und überprüft worden.

Da inhaltliche und sachliche Fehler nichtausgeschlossen werden können, erklärt der Verlag, dass alle Angaben im Sinne der Produkthaftung ohne Garantie erfolgen und dass Verlag wie Autor keinerlei Verantwortung und Haftung für inhaltlicheund sachliche Fehler übernehmen.

Die Nennung von Firmen und ihren Produk-ten und ihre Reihenfolge sind als Beispielohne Wertung gegenüber anderen anzuse-hen. Qualitäts- und Quantitätsangaben sindrein subjektive Einschätzungen des Autorsund dienen keinesfalls der Bewerbung vonFirmen oder Produkten.

Impressum

Peter AmannREISE KNOW-HOW Basilikata

erschienen im REISE KNOW-HOW Verlag Peter Rump GmbH,Osnabrücker Str. 79, 33649 Bielefeld

© REISE KNOW-HOW Verlag Peter Rump GmbH 1. Auflage 2019Alle Rechte vorbehalten.

PDF-ISBN 978-3-8317-5038-2

Gestaltung und BearbeitungUmschlag: G. Pawlak, P. Rump (Layout); M. Luck (Realisierung)

Inhalt: G. Pawlak (Layout); M. Luck (Realisierung)Fotonachweis: der Autor (pa), M. Salvadori (ms),

CAI Castrovíllari (cai), River Tribe (rt), G. Formiglio (gf )Kartografie: Th. Buri, der VerlagLektorat: M. Luck

REISE KNOW-HOW Bücher finden Sie in allen gut sortierten Buchhandlungen. Falls nicht, kann Ihre Buchhandlung unsere Bücher hier bestellen:D: Prolit, prolit.de und alle BarsortimenteCH: AVA Verlagsauslieferung AG, ava.chA, Südtirol: Mohr Morawa Buchvertrieb, mohrmorawa.atB, LUX, NL: Willems Adventure, willemsadventure.nloder direkt über den Verlag: www.reise-know-how.de

Bildlegende Umschlag und Vorspann(alle Bilder vom Autor)Titelbild: Matera, KathedraleVordere Umschlagklappe: Costa dei Cedri, KalabrienS. 1: Costa di Maratea, Ristorante Cala del CitroS. 2/3: Piccole Dolomiti LucaneUmschlag hinten: Avigliano, Wine-Bar Vai … o’viniHintere Umschlagklappe: Campagna bei Venosa

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Peter Amann

BASILIKATA MIT MATERA

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4 Vorwort

VorwortIm Süden Italiens liegt versteckt eine Re-gion, so klein, dass sie bei der Wettervor-hersage meist übergangen wird. Südöst-lich von Kampanien, südwestlich vonApulien und nördlich von Kalabriennimmt die Basilikata eine Fläche vonknapp 10.000 km² ein, ein Siebtel derFläche Bayerns, mit dem das alte Luka-nien den Kult des Maibaums teilt. Basi-likata, Lukanien? Eine Region, diekaum jemand kennt, aber eine mit zweiNamen?

Nur die wenigsten hatten früher einegenaue Vorstellung von diesem zauber-haften Landstrich, es sei denn durch dieLektüre von Carlo Levis Erfolgsroman„Christus kam nur bis Eboli“. Die auto-biografischen Schilderungen des in den1930er Jahren nach Lukanien – so hießdie Region damals noch – verbanntenAntifaschisten haben Leser weltweit miteinem von erschreckender Armut ge-prägten Süditalien bekannt gemacht.Das Bild von dem völlig zurückgebliebe-nen Lukanien, das sich in den Köpfender Menschen festsetzte, versperrte lan-ge Zeit den Blick auf eine neue Realität.

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j Rapolla – Blaskapelle übt in der Garage

5Vorwort

Die Sassi von Matera, in den 1950er Jah-ren noch als „nationaler Schandfleck“verschrien und auf staatlichen Druckevakuiert, haben seither eine erstaunli-che Karriere zurückgelegt, nicht nur alsFilmkulisse, sondern seit 1993 alsUNESCO-Weltkulturerbe und 2019 alsTeil der Kulturhauptstadt Europas. Ei-nige fürchten die Folgen des Massentou-rismus, andere hoffen, dass hier neueFormen eines nachhaltigen Tourismusentstehen, die den Blick auch auf denRest der entdeckenswerten Region len-ken. Die Basilikata besitzt Reichtümer,die der wirtschaftlich weiter entwickelte

Norden längst verloren hat: eine weit -gehend intakte Natur, trotz einiger Bau-sünden immer noch traumhafte Küsten,Kulturschätze aus mehreren Jahrtausen-den, genuine landwirtschaftliche Pro-dukte und eine abwechslungsreiche Re-gionalküche, Weine, die von sich redenmachen, lebendiges Brauchtum und dienatürliche Gastfreundschaft seiner Men-schen. Schon Kaiser Friedrich II. ging imwaldreichen Gebiet des erloschenen Vul-kans Vúlture auf Sommerfrische, heuteist es Francis Ford Coppola in Bernalda. Zusammen mit den Liparischen In-seln ist die Basilikata eines meiner Lieb-lingsreiseziele, nicht leicht zu erreichen,aber ist man einmal da, möchte man soschnell nicht wieder fort. „Matera 2019“wird viele Touristen anziehen, darunterhoffentlich auch Reisende, die Zeit,Neugierde und Respekt mitbringen.Vielleicht sollte man sich die Methodendes Paesologen Franco Arminio zu eigenmachen, Erfinder und Prophet eben die-ser Disziplin, einer praktischen Wissen-schaft, die in erster Linie die Aufmerk-samkeit für die kleinen Dinge schärft.Lassen Sie sich ohne Bedingungen einauf die Reise, folgen Sie nicht jedem derRatschläge in diesem naturgemäßhöchst unvollständigen Reiseführer, undentdecken Sie ihre eigene Basilikata! „Das Geheimnis des Glückes ist dieNeugier“, verrät Norman Douglas, Autorder „Reisen in Süditalien“. In diesem Sin-ne – buon viaggio!

Peter AmannMünchen, im Frühjahr 2019

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6 Inhalt

InhaltVorwort 4Verzeichnis der Exkurse 8Verzeichnis der Wanderungen 9Verzeichnis der Karten 9Die Regionen im Überblick 10Hinweise zur Benutzung 13Das Beste auf einen Blick 14Reiserouten und Touren 16Basilikata: Zu jeder Zeit 22Fünf Orte zum Staunen 24Fünf Orte mit Weitblick 25Fünf Orte zum Wandern 26Fünf Orte des Buon Gusto 27Fünf Orte zum Bleiben 28Fünfmal Feste feiern 29

Potenza, Melfi und Monte Vúlture 30

Potenza 34Castello Lagopésole und Avigliano 45San Fele 49Muro Lucano 52Rionero in Vúlture und Barile 54Laghi di Monticchio 58Melfi 61

Venosa, Via Appia und Valle del Brádano 76

Venosa 80Acerenza 95Cancellara 98Váglio Basilicata 99Tricárico 101Grassano und Gróttole 107Irsina 108Migliónico 111

Piccole Dolomiti Lucane 116

Castelmezzano 120Pietrapertosa 126Accettura 132

Matera, Murgia Materana und Montescaglioso 136

Matera 139Montescaglioso 171

Ionische Küste und Hinterland 178

Metaponto und Lido di Metaponto 183Bernalda 190Pisticci 193Craco Vecchia 197Ferrandina, Montalbano Jonico 199Policoro und Lido di Policoro 200Tursi 204Aliano 209Colobraro 214Valsinni 217Rotondella 220

Appennino Lucano und Alta Valle dell‘Agri 222

Torre di Satriano und Satriano di Lucania 226Sasso di Castalda und Brienza 229Mársico Nuovo und Mársicovétere 233Viggiano 237Grumentum und Grumento Nova 241Moliterno 246

Costa di Maratea und Valle del Noce 248

Maratea 251Trécchina 271

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Inhalt

Rivello 273Lagonegro 276

Pollino Lucano 284

Rotonda 288Viggianello 291San Severino Lucano 298Francavilla in Sinni 304Latronico 305Terranova di Pollino 309

Pollino Calabro, Monti di Orsomarso und Costa dei Cedri (Kalabrien) 314

Cívita/Çifti 317Cerchiara di Calabria 322Morano Cálabro 323Laino Borgo und Laino Castello 326Papasídero 328Práia a Mare und San Nicola Arcella 329Aieta 333Tórtora 334

Praktische Reisetipps A–Z 336

Anreise 338Bekleidung 342Cannabis 342Diplomatische Vertretungen 342Einkaufen 343Elektrizität 343Essen und Trinken 344Feste und Feiertage 348Geld 349Gesundheit 352Haustiere 353Informationen 353Kinder unterwegs 355Kriminalität und Sicherheit 356Landkarten und Stadtpläne 356

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LGBT+ 356Notrufe 357Öffnungszeiten, Eintrittsgelder 357Post 357Rauchen 358Reisedokumente 358Reisende mit Handicap 358Reisen in der Basilikata 358Reisewetter und Reisezeit 362Sport und Strände 363Sprache 364Tabacchi 365Telefon 365Trinkgeld 365Unterkunft 366Versicherungen 369Wandern und Radfahren 369Zeitungen 370Zoll 371

Land und Leute 372

Geografie und Geologie 374Klima 376Flora 377Fauna 379Natur- und Umweltschutz 381Wirtschaft und Politik 383Geschichte 385Kunst und Kultur 394Küche und Wein 403

Anhang 408

Sprachhilfe Italienisch 410Glossar 414Lesen 416Hören 422Register 425Der Autor & Freunde 432

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Das traurige Geschick der Isabella di Morra 218

Appennino Lucano und Alta Valle dell’Agri131 Rumita, oder ein Wald, der geht 228Ein Tropfen in den heißen Tank – Texas in Süditalien 238Brot und Spiele 244

Costa di Maratea und Valle del NoceGarum, das Maggi der Antike 258Der Cilento, ein Teil Lukaniens 278

Pollino LucanoParco Nazionale del Pollino – ein Nationalpark mit vielen Gesichtern 292Ein Bergfest / von Norman Douglas 302

Pollino Calabro, Monti di Orsomarso und Costa dei Cedri (Kalabrien)Die goldenen Äpfel 318Vallje – Heldentänze der Arbëresh / von E. Pisarra und P. Amann 320Mamma, li turchi! 330

Land und LeuteLukanien oder Basilikata? Und wo liegt Italien? 378Enotrer, Bruttier und Lukaner 386Italien, Räuberland? 392Christus kam nur bis Eboli, oder die Geburt eines Klischees 396Die Tarantolati di Tricárico / von Andreas Pehl 400La Lucanica – Wurst mit langer Tradition / von C. Schinharl und P. Amann 402Birra lucana 405Ein Bild von einem Rind / von Andreas Pehl 406

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HinweisDie Internet- und E-Mail-Adressen in diesemBuch können – bedingt durch den Zei len um -bruch – so ge trennt werden, dass ein Trennstricherscheint, der nicht zur Adresse gehören muss! Viele der im Buch genannten Einrichtungensind auf Face book präsent – entsprechendsteht dann bei den Kontaktdaten fb.

ExkursePotenza, Melfi und Monte VúltureAglianico mit Brief und Siegel 55San Donato di Ripacàndida –das lukanische Assisi 56Das „Falkenbuch“ Friedrichs II. 68Grenzüberschreitungen auf den Spuren Friedrichs II. 72

Venosa, Via Appia und Valle del BrádanoHoraz, oder vom Nutzen des Mäzenatentums 82Mohn im Weizen / von Paolo Rumiz 88Via Appia – alle Straßen kommen aus Rom 106

Piccole Dolomiti LucaneBühne frei für Briganten 126Wenn Bäume Hochzeit feiern 134

Matera, Murgia Materana und MontescagliosoMatera 2019 – und 2029? 140Ein Triumph für die Madonna 148Carlo Levi und die Sassi von Matera / von Carlo Levi 152

Ionische Küste und HinterlandGo west! 184Pythagoras, Beruf Philosoph 186Eine Reise durch die Basilikata im Frühjahr 1847 198

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WanderungenBelvedere di Malvento 296Belvedere Paschiere 123Bosco Magnano 304Bosco Pantano di Policoro 203, 204Cascate di San Fele 51Grande Porta del Pollino 313Madonna del Sirino 283Monte Arioso 232Monte Coccovello 269Monte Cóppolo 219Monte La Cróccia 135Monte Pollino 297Monte S. Biágio 255Monte Serra 296Monte Volturino 236Monte Vúlture 61Murgia Materana (Matera) 170, 177Percorso delle sette Pietre 124Raganello-Schlucht 321Secca di Castrocucco 270Serra di Crispo 20Serra Pollino 272

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KartenBasilikata Umschlag vornRegionen im Überblick 10Reiserouten und Touren 17, 18, 21

Potenza, Melfi und Monte Vúlture 32Potenza 36Potenza – Centro storico 38Melfi 64

Venosa, Via Appia und Valle del Brádano 78Venosa 84

Piccole Dolomiti Lucane 118

Matera, Murgia Materana und Montescaglioso 138Matera 142Matera Sassi Umschlag hinten

Ionische Küste und Hinterland 180

Appennino Lucano und Alta Valle dell‘Agri 224Parco Archeologico di Grumentum 243

Costa di Maratea und Valle del Noce 250Costa di Maratea 252Maratea 256

Pollino Lucano 286

Pollino Calabro, Monti di Orsomarso und Costa dei Cedri (Kalabrien) 316

j Monte Crivo – alpinistische Rinder goutieren die Ausblicke über der Costa di Maratea

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Die Regionen im Überblick10

Die Regionen im Überblick

Dolomiti Lucane bieten sich als natürliche Klet-tergärten an, und neuerdings kann man hier so-gar fliegen – am Seil über die tiefste Schluchthinweg. In den schönen Bergorten Pietraper-tosa (S. 126), Castelmezzano (S. 120) oder Ac-cettura (S. 132) leben uralte Baumkulte fort.

Matera, Murgia Materana und Montescaglioso | 136

Matera (S. 139), die berühmte „Stadt der Sassi“,ist 2019 die Kulturhauptstadt Europas. Schonseit 1993 zählt die einzigartige Höhlenstadt zumUNESCO-Weltkulturerbe. Früher Elend, heutewahrer Luxus: Wohnen (auf Zeit) in einer Grotte.Der Parco della Murgia fasziniert mit seinen Tal-schluchten und freskengeschmückten Höhlen-kirchen aus byzantinischer Zeit. Und Montesca-glioso (S. 171) hat viel mehr zu bieten als nurhimmelweite Blicke.

Ionische Küste und Hinterland | 178

In Metaponto (S. 183) und Policoro (S. 200) istdie Magna Graecia immer noch greifbar. Endlo-se Dünenstrände säumen das Ionische Meer,über das in der Antike die Griechen kamen. Einefilmreife Fahrt durchs Hinterland führt zu denRuinen von Craco (S. 197) und durch eine fastunwirkliche Mondlandschaft nach Aliano(S. 209), den Verbannungsort von Carlo Levi. Aufden Spuren der Dichterin Isabella di Morra lerntman Valsinni (S. 217) kennen. Langsam wirdauch die Sarazenenstadt Tursi (S. 204) entdeckt,die nahe gelegene Abtei von S. Maria d’Anglonahingegen fehlt in keinem Kunstreiseführer.

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Potenza, Melfi und Monte Vúlture | 30

Potenza (S. 34), das ist lebendiger Alltag in ei-ner süditalienischen Provinzmetropole mit kuli-narischer Note. Kein Wunder, auf den Hängendes nahen Monte Vúlture (S. 61) reift der Aglia-nico für einen der besten Rotweine Italiens he-ran. Kaiser Friedrich II. verbrachte seine Sommer-frische hier im grünen Norden Lukaniens. DieKastelle in Melfi (S. 61) und Lagopésole (S. 45)entführen in die Welt des Mittelalters, Erfri-schung versprechen die Kaskaden bei San Fele.

Venosa, Via Appia und Valle del Brádano | 76

Als Geburtsstadt des römischen Dichters Horazpräsentiert sich Venosa (S. 80) als Freiluftmu-seum der römischen Antike. Die mittelalterlicheAbbazia della SS. Trinità und die Chiesa incom-piuta zählen zu den kunsthistorischen High-lights der Region. Von einer hoher Hügelkuppebeherrscht die gewaltige Basilika von Acerenza(S. 95) die endlosen Weizenebenen der MurgiaPotentina, die sich nach Apulien fortsetzen.Nicht minder beeindruckend ist die Bellavistavon Irsina (S. 108). Der antiken Via Appia fol-gend gelangt man über Trícarico (S. 101) undMigliónico (S. 111) nach Matera.

Piccole Dolomiti Lucane | 116

Zu Fuß und mit dem Mountainbike lassen sichdie ausgedehnten Eichenmischwälder des ParcoNaturale di Gallípoli Cognato durchstreifen, bi-zarr zerklüftete Sandsteinfelsen in den Piccole

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11Die Regionen im Überblick

Appennino Lucano und Alta Valle dell’Agri | 222

Die römischen Ruinen von Grumentum (S. 241)gelten als größte Sehenswürdigkeit im grünenAgrital, dem „Texas der Basilikata“. Die bewalde-ten Gebirgszüge werden im Parco Nazionale del

Appennino Lucano geschützt, während im TalErdöl gefördert wird. Auf dem 1725 m hohenMonte Viggiano (S. 238) residiert im Sommerdie Königin der Basilikata: Das Marienheiligtumist am ersten Maisonntag das Ziel Tausender Pil-ger. Und in Sasso di Castalda (S. 229) reichenHängebrücken fast bis zum Mond.

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12 Die Regionen im Überblick

Costa di Maratea und Valle del Noce | 248

Mit 25 spektakulären Küstenkilometern öffnetsich die Basilikata auf den Golf von Policastro.Von der Bauwut der Tourismusindustrie weitge-hend verschont geblieben ist Maratea (S. 251),ein Ferienparadies am blitzsauberen Meer. DieKüstengebirge drängen sich für Wanderungenmit schönen Aussichten geradezu auf. In Lago-negro (S. 276) soll Mona Lisa begraben liegen,deren Lächeln Leonardo da Vinci unsterblich ge-macht hat. Völlig zu Unrecht rauscht an Rivello(S. 273) der Verkehr vorbei, dabei wurde der ge-samte Ort zum Nationaldenkmal erklärt.

Pollino Lucano | 284

Der Pollino ist der landschaftliche Höhepunktdes süditalienischen Apennins. In Lukanienzeigt sich das eindrucksvolle Massiv, Herzstückdes Parco Nazionale del Pollino, von seiner sanf-

ten Seite. Die Möglichkeiten, in allen Höhenla-gen zu wandern und kulinarische Gipfel zu er-stürmen, sind schier unbegrenzt. AnheimelndeBergorte wie Rotonda (S. 288), Viggianello(S. 291), San Severino Lucano (S. 298) oder Ter-ranova di Pollino (S. 309) laden zum längerenVerweilen ein.

Pollino Calabro, Monti di Orsomarso und Costa dei Cedri | 314

Natur pur bietet der Parco Nazionale del Pollinoauch in Kalabrien. Die unberührte Flussland-schaft des Lao zählt zu den schönsten Wildwas-serrevieren europaweit. Kunstfreunde kommenin Morano Cálabro (S. 323) auf ihren Ge-schmack, und in der Grotta del Romito (S. 328)steht man Aug’ in Aug’ mit einem steinzeitlichenAuerochsen. In Cívita (S. 317) ist albanischesBrauchtum lebendig, auch kulinarisch. Thermal-baden wie die Griechen der Antike? Die Nym-phengrotte in Cerchiara di Calabria (S. 322) istder richtige Platz dafür. Selbst an der verbautenCosta dei Cedri werden Strandgourmets dankein paar guter Locations noch fündig.

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n Grotta del Romito – Auerochse, 10.000 Jahre alt, quicklebendig

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Hinweise zur Benutzung

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Nicht verpassen!

In jedem Kapitel sind (touristische) Highlightshervorgehoben – man erkennt sie an der gelbenHinter legung.

A Mit dem Schmetterling werden Unter-kunfts- und Gastro-Betriebe hervorgehoben, diesich durch Anbau und Verwendung lokaler Bio-Produkte, durch ihre baubiologische Ausrich-tung und die Pflege regionaler Küche auszeichnenund/oder sich anderweitig für einen ethisch korrek-ten und nachhaltigen Tourismus einsetzen.

MEIN TIPP: Besonders gute und/oder außer -gewöhnliche Unterkünfte, Restaurants undsons tige Empfehlungen des Autors sind als Tippgekennzeichnet.

Der Kinder-Tipp steht für Angebote, bei de-nen vor allem kleine Gäste und ihre Familien auf ih-re Kosten kommen.

Die Ziffern in den farbigen Kästchen bei denpraktischen Informationen zu den Orten ver-weisen auf den jeweiligen Legendeneintrag im ent-sprechenden Stadtplan.

Updates nach Redaktionsschluss: Auf der Pro-duktseite dieses Reiseführers im Internetshop desVerlages finden sich zusätzliche Informationen undwichtige Änderungen.

Preiskategorien

±Übernachten: Durchschnittliche Preise für einDoppel zimmer mit Bad/Dusche und Frühstück(DZ/F). I.d.R. kosten Einzelzimmer (EZ/F) 60–70%des Doppelzimmerpreises:

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① bis 50 €② 50–100 €③ 100–180 €④ ab 180 €

±Gastronomie: Durchschnittliche Kosten für eineMahlzeit bestehend aus Antipasto, Primo undSecondo im Restaurant bzw. einer Pizza, jeweilsohne Getränke:

① bis 20 €② 20–35 €③ 35–60 €④ ab 60 €

… und noch ein Wort zu diesem Buch

Als grüner Faden ziehen sich die Beschreibungenvieler Wanderungen (siehe S. 9) durch das Buch –zu Fuß (und beim Essen und Trinken) lernt man einLand und seine Menschen oft am bes ten kennen! Am Ende der Ortsbeschreibungen finden sich je-weils aktuell recherchierte praktische Reisetippszu Infostellen, Verkehrsverbindungen, Fes ten, Ver-anstaltungen, Badegelegenheiten, Sport- undWandermöglichkeiten. Die besprochenen Unter-künfte wurden persönlich ausgewählt und deckenein möglichst breites Spektrum ab. Familiengeführ-ten Hotels, Bed & Breakfast und Agriturismo-Be-trieben wurde der Vorzug gegeben. Eine Vorliebedes Autors und seiner Freunde für den Reichtum dersüditalienischen Küche spiegelt sich in der großenAuswahl der empfohlenen Res taurants, Tratto -rien, Pizzerien, Caffès und Weinkellereien wieder. In diesem Buch sind viele GPS-Daten angege-ben. Die Angabe erfolgt in Dezimalgrad Nord undSüd; gibt man die Zahlen ein, findet Google den ge-wünschten Punkt.

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Das Beste auf einen Blick

±Fortbewegung: Am besten mit dem eigenenAuto. So lassen sich abgelegene Agriturismi,verschwiegene Strände und die schönsten Wan-dergebiete gut erreichen. Die Basilikata lädtauch zum Radwandern ein. Die Geduld, mit Zü-gen und öffentlichen Bussen zu reisen, wirddurch nette Kontakte mit Einheimischen be-lohnt. Und wer im Winter wieder kommt, lerntden Pollino und Appennino Lucano auf Schnee-schuhen kennen.

±Fresken: In der Kirche S. Donato in Ripacàn-dida, in der Wallfahrtskirche S. Maria d’Anglonabei Tursi und in Tursi in der Krypta der Chiesa diS. Maria Maggiore alla Rabatana, in den Felska-pellen bei Melfi und Montescaglioso und ameindrucksvollsten in der Cripta del Peccato Ori-ginale bei Matera.

±Gefrorenes: Gelato und Granita bei den Vizidegli Angeli in Matera, in der Bar Azimut und beiMivà in Bernalda, im Crigel in Viggiano, bei Emi-lio in Maratea Porto, im Nives am Lago Sirino.

±Hören: Mit kritischer Distanz zu den Textendie kalabresischen Canti della Malavita, Dudel-sackmusik auf Bergfesten und Blaskapellen zuallen Heiligenprozessionen. Jazz, Reggae undWorld Music auf Festivals.

±Kastelle: Auf den Spuren von Kaiser Fried-rich II. Lagopésole, Melfi und auf einem Abste-cher nach Apulien das einzigartige Castel delMonte. Übernachten im Castello di Praia beiPráia a Mare (Kalabrien).

±Kirchen: Sehr viele! Nicht verpassen sollteman die Kathedrale von Acerenza, die Felskir-chen von Matera, die einsam in der Nähe vonTursi gelegene Chiesa S. Maria d’Anglona unddas einzigartige „Bilderbuch“ von San Donato inRipacándida.

±Kurios: Das (unbekannte) Grab der Mona Lisain Lagonegro und ein Ort, den man früher nicht

Hier werden keine „Geheimtipps“ genannt, son-dern eine Lis te persönlicher Reisevorschlägevon A bis Z.

±Abtauchen: Mit Maske und Schnorchel ander Costa di Maratea.

±Adrenalin: Den Puls beschleunigen der En-gelsflug in den Dolomiti Lucane, der Adlerflug inSan Costantino Albanese, das Balancieren aufdem Ponte alla Luna in Sasso di Castaldo (undbald über eine noch längere Hängebrücke inCas tel Saraceno), Gleitschirmflüge an der Costadi Maratea oder Costa dei Cedri und Wildwasser-Rafting auf dem Lao.

±Begegnungen: In diesem Reiseführer sindviele Namen genannt, Namen von Menschen,denen ich im Laufe der Jahre immer wieder be-gegnet bin. Viele wurden zu Freunden. Sie freu-en sich auf neue Begegnungen.

±Bier: Auch in Lukanien schießen Mikro-Brau -ereien wie „Pilse“ aus dem Boden, und in Franca-villa sul Sinni wird sogar Hopfen angebaut.

±Blicke: Vom Castello Lagopésole auf den Kra-ter des Monte Vúlture, von Acerenza über dieMurgia bis Apulien, von Castelmezzano und Pie-trapertosa auf die Dolomiti Lucane, von derMurgia Timone auf Matera, aus Aliano auf dieCalanchi, vom Christo di Maratea auf den Golfvon Policastro, vom Monte Pollino in die Ferne,mit M. C. Escher auf Morano Cálabro und von Cí-vita in die Raganello-Schlucht.

±Botanisches: Die Panzerkiefern (Pinus leuco-dermis), Wahrzeichen des Parco Nazionale delPollino – die eindrucksvollsten Exemplare ste-hen auf der Serra di Crispo.

±Essen: Gut bis sehr gut in fast allen der in die-sem Reiseführer genannten weit über 200 (!) ku-linarischen Empfehlungen.

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beim Namen nannte, sondern nur als „quel pae-se“ bezeichnete – kleiner Tipp: „Jener Ort“ er-hebt sich gegenüber von Valsinni.

±Lesen: Unbedingt Homers „Odyssee“ und dieebenso kluge wie anregende Rekons truktionder abenteuerlichen Reise durch den HistorikerArmin Wolf. Immer wieder Norman Douglas, Car-lo Levi und Paolo Rumiz. Michael Mente ist eineneue Stimme.

±Radfahren: Auf verkehrsarmen Straßen undmit guter Gangschaltung überall in der Basili -kata.

±Rafting: Auf dem Fiume Lao im Norden Kala-briens.

±Ruinen: Sehenswert jene von Venosa unddes Santuario della dea Mefitis bei Váglio Basili-cata, als Klassiker gelten der Hera-Tempel vonMetapont sowie das römische Grumentum. DerOrt Cracco ist eine Komplettruine und außeror-dentlich fotogen.

±Schatzkammern: Das Museo Archeologicoin Melfi, gut bestückt sind auch die Museen vonVenosa, Metaponto und Policoro.

±Schlafen: Unvergesslich – in einem der alsB&B, Ostello oder Hotel charmant umgebautenHöhlenhäuser der Sassi-Stadt Matera aufzuwa-chen. Ansonsten die Empfehlungen in diesemBuch ausprobieren.

±Skifahren: Mit Langlauf- und Tourenski oderSchneeschuhen im Pollino oder Apennino Luca-no, lifteln im Apennino Lucano.

±Städte: Matera, keine Frage. Bilderbuch-schön sind auch Melfi, Venosa und Morano Cá-labro (Kalabrien). Italienischen Alltag bietet dieHauptstadt Potenza.

±Strände: Herrliche Sandstrände am Ioni-schen Meer, reizvolle Felsküste mit Kiesbuchtenbei Maratea und weitere tolle Strände am Golfvon Policastro in Kalabrien und im Cilento.

±Tanzen: Im Sommer an der frischen Luft imClubbino del Cancarieddru (San Nicola Arcella)oder zur Tarantella auf einem der traditionellenBergfeste im Pollino.

±Thermen: Fango und Nymphen bei Cerchiaradi Calabria.

±UNESCO-Weltkulturerbe: Die Sassi von Ma-tera, das Castel del Monte (Apulien), die Kartau-se von Padula und der Nationalpark Cilento (bei-de in Kampanien).

±Verlassen: Die Geisterstädte Craco und LainoCastello (Kalabrien).

±Wandern: In den Dolomiti Lucane, in derGravina von Matera, an der Costa di Maratea,durch den Bosco Pantano di Policoro, im ParcoNazionale del Pollino und im Parco Nazionaledel Appennino Lucano.

±Wein: Vulkanisch – Aglianico aus Barile oderRionero in Vúlture.

±Zeitgenössische Kunst: In Matera im ParcoSculture La Palomba oder im MUSA, die Installa-tionen von ArtePollino.

±Zeitvertreib: Abendliche passegiata auf je-dem Corso.

±Zusehen: Dem Flug der Rötelfalken (Falconaumanni) in den Sassi von Matera und helleMondnächte in den Calanchi von Aliano.

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16 Reiserouten und Touren

Reiserouten und Touren

ren und sein eigenes Drehbuch schrei-ben. Auf Instagram lädt das Fremden-verkehrsamt der Region Basilikata mitdem Hashtag #basilicatabellascopertazur Entdeckung ein. Worauf warten? Wer gern im Meer schwimmt oder inklare Bergflüsse springt, wer das Wan-dern liebt, der wird in der Basilikata seinLandschaftsglück erleben. Ob im Ap-pennino Lucano, dem Pollino, den Wäl-dern des Vúlture, am Ionischen Meeroder an der Costa di Maratea – dieschönsten Naturschauplätze sind oft nurmit dem eigenen Fahrzeug zu erreichen.

Tour 1 – Basilicata coast to coastmit dem Auto (oder Motorrad)

±Länge: ca. 300 km±Dauer: 5–7 Tage±Reisezeit: Mai bis Juli, Sept. bis Nov.

Im Jahr 2010 kam der Film „Basilicatacoast to coast“ in die Kinos. In diesemhumorvollen Roadmovie macht sich ei-ne Gruppe befreundeter Musiker auf,um auf einem Festival in Scanzano Joni-co aufzutreten. Zu Fuß. Von der Costa diMaratea am Thyrrhenischen Meer wol-len sie bis nach Scanzano Jonico gehen,auf der SS 653 hätten sie diese Distanz inwenigen Stunden zurücklegen können. Und jetzt in Gegenrichtung, denSoundtrack als Gute-Laune-Musik mitdabei: Zum guten Start ein Sprung insIonische Meer am Lido von Metaponto.Vor 2600 Jahren schoben sich hier dieKiele der griechischen Schiffe auf den

Auch wenn die Basilikata eine kleine Re-gion ist, reichen zwei Wochen niemalsaus, um sie in Gänze kennenzulernen.Und schon gar nicht, wenn man ein paarSeitensprünge nach Apulien, Kalabrienoder in das südliche Kampanien unter-nimmt. Also ganz entspannt nach derDevise „Weniger ist mehr“ vorgehen! Für den Besuch von Matera brauchtman kein eigenes Fahrzeug, in der Stadtder Sassi selbst ist man zu Fuß am bestenunterwegs, und auch der Parco Murgiawill zu Fuß oder mit dem Rad erkundetwerden. Profi-Räder gibt es vor Ort zumLeihen. Mit Linienbussen lassen sich ei-nige der sehenswerten Städtchen derUmgebung gut erreichen, z.B. Montesca-glioso. Entschleunigt über Land geht esmit den Zügen der Ferrovie Appulo Lu-cane, z.B. auf der landschaftlich herrli-chen Strecke von Matera nach Potenza.Flott und praktisch ist die Zugverbin-dung von Bari nach Matera. Die Basilikata durchzieht ein Netz we-nig befahrener Provinzstraßen, diezwar nicht immer perfekt in Schuss odergut ausgeschildert sind, auch Tankstellensind abseits stärker frequentierterSchnellstraßen nicht so dicht gesät, da-für aber sind grandiose Landschaftser-lebnisse, Entdeckungen, die nicht imReiseführer stehen, und überraschendeBegegnungen unterwegs fast immer ga-rantiert. Autofahrer, Motorradfahrer,aber auch Radfahrer mit guter Gang-schaltung werden an den schönen Kur-ven ihre Freude haben. Die Basilikatahat vielen Filmen die Kulissen geliefert,vielleicht sollte man also einfach losfah-

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17Reiserouten und Touren

mit dem Castello di Isabella Morra. Pa-rallel zum Sarmento, einem Seitenzu-fluss des Sinni, erreichen wir von hierauf schöner Strecke Terranova di Polli-no, ein Mekka des Buon Gusto und Aus-gangspunkt toller Bergtouren (sieheTour 3). Zu Fuß, aber auch auf den wenig be-fahrenen Bergstraßen unterwegs, ist derParco Nazionale del Pollino großesLandschaftskino. Über Mezzana undViggianello geht es nach Rotonda. Si-cher kein Zufall, dass ein Hotel hier denNamen „Borgo Ospitale“ trägt. Von Ro-tonda lassen sich weitere Pollino-Exkur-sionen zu Wasser (Rafting!) und zu Lan-de unternehmen. Vorbei an Castelluccio und Lauriaführt uns die Route nach Trécchina. Ander Piazza del Popolo wetteifern einDutzend Bars, Pasticcerie und Gelaterie

Dünensand. Wer tiefer in die Welt derMagna Graecia eintauchen möchte, be-sucht das Archäologische Museum vonMetaponto. Landeinwärts lockt Bernalda, soschön, dass man hier gern auch dieNacht verbringt. Der Regisseur FrancisFord Coppola hat im Geburtsort seinesVaters neue Wurzeln geschlagen. Endlich Landstraßen: Wir fahrennach Craco, großes Kino. Die verlasseneGeisterstadt ist wirklich jeden Umwegwert! Jetzt könnte man über San MauroForte ins Herz der Dolomiti Lucane fah-ren, dort wandern, köstlich speisen,übernachten und die Fahrt durch dasNationalparkgebiet des Appennino Lu-cano über Viggiano und Lagonegro –mit Zwischenübernachtung(en) – Rich-tung Costa di Maratea fortsetzen. Oderman stößt weiter ins Herz der Calanchivor – die Erosionslandschaft zwischenden Flüssen Sinni und Basento liefertselten erlebte Impressionen. Vorbei an Montalbano Jonicosteuern wir Tursi an – vorher viel-leicht noch ein Abstecher zur Chie-sa S. Maria d’Anglona? Der Palazzodei Poeti im ehemaligen Araber-quartier ist ein Logis für Feinschme-cker. Weil es hier so schön ist, könnteman auch länger bleiben und Aliano amnächsten Tag einen Besuch abstatten. Die Reise setzt sich fort in einen hochgelegenen Bergort, den bis vor wenigenJahren niemand beim Namen zu nennenwagte: Colobraro. Von den Ruinen desKastells blickt man zurück über die Ca-lanchi auf den Golf von Tarent, währendim Süden bereits die Pollino-Berge Gip-felglück versprechen. Gegenüber vonColobraro und jenseits des Fiume Sinnierhebt sich in ähnlicher Lage Valsinni

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18 Reiserouten und Touren

um die Gunst der Schleckermäuler. Aberdas nahe Maratea und die Costa locken!In schwungvollen Kurven erreichen wirMaratea Borgo, das Gran Finale erwartetuns jedoch zu Füßen des Cristo Reden-tore. Und genau hier hatte – mit gran-diosem Blick auf den Golf von Policastro– auch der Film „Basilicata coast to coast“ seinen Anfang genommen. Gernstimmen wir Rocco Papaleo zu: „Si, laBasilicata esiste … esiste“.

Tour 2 – mit dem Rad rund um Matera

±Länge: ca. 120 km (ohne Abstecher)±Kumulierte Höhenmeter: ca. 1900 m±Dauer: 2 Tage±Reisezeit: Mai bis Juli, Sept. bis Nov.±Leihräder: Ferula Viaggi, Matera (siehe dort)

In zwei Tagen lässt sich eine schöne Rad-runde um Matera drehen, verbundenmit einem kurzen Seitensprung nachApulien. Dabei lernt man das Hügellanddes Val Brádano und hübsche Orte wieMontescaglioso, Migliónico und Grotto-le kennen. Die Route beginnt und endetin Matera und folgt überwiegend wenigbefahrenen Nebenstraßen. Einzig in

der Peripherie von Matera ist verstärktauf den Verkehr zu achten. Ferula Viaggiin Matera verleiht nicht nur professio-nelle MTBs oder E-Bikes, sondern liefertauch eine sehr gute Routenbeschreibunginkl. GPS-Track mit. Der Gratis-Matera-Stadtplan der APT zeigt auf der Rücksei-te eine detaillierte Umgebungskarte. Start ist an der Piazza Matteotti, ganzin der Nähe liegt auch das Büro von Fe-rula Viaggi. Den FAL-Bahnhof im Rü-cken geht es die Via Don Minzoni berg-ab, links in die Via Lucana und weiterauf der Via XX Settembre. Über die ViaNazionale verlassen wir nach Nordwes-ten die Stadt und erreichen mit einemRechtsschwung die SS 7 „Via Appia“. Dieser folgen wir nach Osten in Rich-tung Laterza/Taranto. Am Km 588,100der SS 7 zweigt eine kurze Stichstraßezum Belvedere di Murgia Timone ab.Wer den Blick über die Schlucht derGravina auf die Sassi von Matera nochnicht gesehen hat, sollte hier abbiegenund wird es nicht bereuen. Eine Stär-kung kann man sich im Besucherzen-trum des Parco Murgia im Jazzo Gattinigönnen. Zurück auf der SS 7 setzen wir wenigeKilometer die Fahrt in Richtung Laterzafort, um rechts auf die SP 5 nach Ginosa

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19Reiserouten und Touren

(Apulien) abzubiegen. Wie Laterza undMatera ist auch Ginosa eine eindrucks-volle Schluchtenstadt. Zurück in der Region Basilikata kannman es erst einmal laufen lassen, dannaber folgt der steile Anstieg nach Mon-tescaglioso. Zeit, die Calanchi-Land-schaft und die Blicke zur Küste in sichaufzunehmen. Montescaglioso schreitnach Rast, ein Glück, dass es hier guteUnterkünfte und noch bessere Verpfle-gungsmöglichkeiten gibt. Und die Abteisollte man auf keinen Fall versäumen! Mit der Abfahrt von Montescagliosozurück in Richtung Matera beginnt derneue Tag mit Schwung. Nach wenigenKilometern biegen wir an der Kreuzunglinks Richtung Migliónico ab undschwingen durch weite Weizenfeldersanft auf und ab. Auch Migliónico istein Städtchen hoch oben auf dem Berg,die schöne Aussicht will mit Muskelkrafterkauft werden. Von Migliónico könnteman auf kürzerer Strecke nach Materazurückkehren oder auf der SP ex SS 7weiter bis Gróttole fahren. Die Straßefolgt dem Verlauf der antiken Via Appia(siehe Exkurs „Via Appia – alle Straßenkommen aus Rom“), diesmal über einenlang gezogenen Grat, zu beiden Seitenmit weiten Blicken in die Täler von Brá-dano und Basento. Ca. 2 km hinter Gróttole verlassen wirdie SP ex SS 7 nach rechts in RichtungSan Antuono. Nach einem Anstieg fälltdie Straße ab; im Tal halten wir uns ander T-Kreuzung rechts in Richtung Ma-tera. Nach weiteren 12 km geht es amKreisverkehr links und über eine Brücke

über den Brádano. Nach einem weiterenKilometer biegen wir rechts in die SPFondo Valle Bradano ein, die parallelzum 1957 aufgestauten See nach Westenführt. Zahlreiche Wasservögel findenhier Rast- und Nistplätze. Schilder wei-sen zur Diga di San Giuliano. Der Lagodi San Giuliano ist heute ein vom WWFbetreutes Naturschutzgebiet. Kurz vordem Staudamm setzt sich die Straßelinks Richtung Matera fort. In der Nähebefindet sich die Cripta del Peccato Ori-ginale. Jetzt, wo wir uns Matera nähern,nimmt der Verkehr zu. Auf der Via LaMartella erreichen wir die Stadt und fol-gen der Ausschilderung „Centro“ bis aufdie Via Dante Alighieri und hier nachrechts zurück zum Ausgangspunkt naheder Stazione Centrale Matera FAL.

f Auch eine Radtour rund um Matera lässt die Sassi-Stadt selbst nicht außer Acht

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20 Reiserouten und Touren

Tour 3 – zu Fuß auf die Serra di Crispo (2053 m)

±Charakter: Mittelschwere Bergtour auf einenaussichtsreichen Berggrat mit den wohl eindrucks-vollsten Panzerkiefern des Pollino. Im Winter kannman die Tour mit Schneeschuhen gehen!±Länge/Höhe: 13 km, 700 m Auf- und Abstieg±Dauer: 3½ Std. für den Aufstieg, 3 Std. für denAbstieg±Ausrüstung: Bergschuhe, Windschutz, Trink-wasser und Picknick±Karte: Parco Nazionale del Pollino „Cuore delParco, 1:20.000“, Blatt NE±Markierung: rot-weiße CAI-Zeichen, Schildermit Distanzangaben±Start-/Endpunkt: Picknickplatz Lago Duglia ca.6 km südwestlich der Casa del Conte

Der Journalist und Bergführer GiorgioBraschi ist ein Pionier des Bergtourismusim Pollino. Auf ihn geht der trefflicheName „Giardino degli Dei“ (Göttergar-ten) für den umwerfend schönen Kalk-felsgrat mit seinen majestätischen, Windund Wetter trotzenden Panzerkiefern(Pinus leucodermis) zurück. Die Serra diCrispo ist in einem Halbtages- oder Ta-gesausflug gut von Terranova di Pollino(siehe dort) aus zu erreichen. Die im Jahr 2000 aufgelegte Wander-karte „Carta Escursionistica del PollinoLucano, 1:50.000“ von Giorgio Braschi,die es in den Fremdenverkehrsämternz.T. noch gratis gibt, ist nach wie vor einzuverlässiger Begleiter. Die Markierungder Wege im Gelände folgt inzwischenjedoch der Nummerierung der offiziel-len Nationalpark-Karte, die vor Ort zuerwerben ist. Der Lago Duglia (1367 m) genannteWiesengrund im Südwesten von Terra-nova di Pollino verwandelt sich nach der

Schneeschmelze vorübergehend in einenkleinen See. Im Schatten von Erlen stehtein steingemauertes Haus mit Grillplatzund Picknicktischen. Am östlichen Rand der Lichtung be-ginnt der als „950“ bezeichnete, rot-weißmarkierte Weg in Richtung Piani di Pol-lino. Der deutliche Pfad steigt im ange-nehmen Schatten des artenreichenLaubmischwaldes stetig an, zur Linkenein kleines Tälchen. Unterwegs wird derBachlauf gequert, kurz danach führt derWeg an einer gefassten Quelle vorbei.Hohe Buchen bestimmen nun das Bild.Dann öffnet sich eine Lichtung mit demLago Fondo, den wir gegen den Uhrzei-gersinn umschreiten. Darüber erhebensich die Felswände der Timpa del Castel-lo und der Serra di Crispo. Der Weg setzt sich oberhalb des Seesüber eine Lichtung fort und tritt dannwieder in den Buchenschatten, zur Lin-ken erneut von einem Wasserlauf beglei-tet. Es geht links vorbei an einer Well-blechhütte. Der Weg führt in offeneresGelände, der Baumbewuchs geht zurückund die Landschaft nimmt alpine Zügean. Zur Linken ragen die Felsen der Pie-tra Castello heraus, talseitig blickt manüber Terranova di Pollino hinweg ins ValSarmento. An einer Kreuzung (ca. 1 Std. abStart) zweigt rechts der mit „951“ be-zeichnete Weg zum 3 km entfernten Pia-no di Jannace ab – auf dieser längerenVariante ließe sich die Serra di Crispovon Westen besteigen. Wir setzen unse-ren Weg auf dem ebenen Abschnitt linksfort. Anfang des 20. Jh. betrieb hier dieFirma Rueping eine Schmalspurbahnzum Abtransport des eingeschlagenenHolzes. Nach weiteren 15 Min. zweigtder „ 950“ zu den Hochflächen des Pol-

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21Reiserouten und Touren

lino an der Y-Gabelung rechts ab (linksführt der auf der Karte als „952“ be-zeichnete Weg auf der ehemaligen Bahn-trasse im weiten Bogen zum RifugioSegheria an der Straße hinab, wo früherdas Sägewerk stand). Im Buchentannenwald geht es weiterbergauf, rot-weiße Farbzeichen weisendie Richtung. Der Weg tritt nach ca. 15Min. ins Freie und quert einen feuchtenWiesengrund, den Piano dei Moranesi.Dann steigt der Weg im Buchenwaldüber Blockschutt weiter an. Einen nichtbezeichneten Abzweig (auf der Karte„950 A“) lassen wir links liegen und fol-gen den roten Farbmarkierungen berg-auf. Einige Minuten später ist linkerHand der bezeichnete, kurze Abstecherzur Quelle des Raganello (siehe Cívitaim Kapitel „Pollino Calabro, Monti diOrsomarso und Costa dei Cedri“) ange-zeigt. Wir setzen den Anstieg durch klei-ne Waldflecken und über Almwiesenfort, bis der Weg schließlich durch einenSattel führt. Zwischen Serra delle Ciavole und Ser-retta della Porticella öffnet die GrandePorta del Pollino den Zugang zu denweiten Hochflächen des Pollino, denPiani del Pollino, Weidegebiete seit derUrzeit. Im Südwesten bzw. Süden erhe-ben sich die höchsten Gipfel des Mas-sivs, der Monte Pollino (2248 m) und dieSerra Dolcedorme (2267 m). Wir folgender von Steinen gesäumten Wegspurüber das karstige Wiesenplateau nachrechts und die Gehrichtung beibehal-tend weiter durch einen kleinen Buchen-wald. An der bezeichneten Kreuzungbiegen wir rechts ab – von links führt der„IPV4“ vom Piano di Jannace heran. Inkleinen Serpentinen zieht sich der Pfadüber Almfluren bis hinauf zum Felsgrat

mit den Panzerkiefern – mit der Grat -linie erreichen wir den Gipfel der Serradi Crispo (2053 m). Die Aussicht nachallen Seiten hin ist fantastisch! Aberauch an den Baumriesen kann man sichkaum sattsehen. Als Rückweg wählen wir die Auf-stiegsroute, können jedoch als kleine Va-riante über den Grat der Serretta dellaPorticella zur Porta del Pollino abstei-gen. Wenn Zeit, Kondition und Wettermitspielen, kann man vor dem Abstiegzurück zum Lago Duglia nach Beliebenüber die Hochfläche streifen.

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22 Basilikata: Zu jeder Zeit

JAN FEB MÄR APR MAI JUN

Schneeschuhwandernim Appeninno Lucano und PollinoJanuar/Februar

Madonna Nera – amersten Mai-sonntag wirddie „KöniginLukaniens“ in ihr Berg-heiligtum gebracht

Baumhoch-zeit – in vielenBergorten leben uralteBaumkultefort, so in Accettura und RotondaJuni/Juli

Karneval – Umzüge mit Tiermasken in Aliano und Tricárico, zukunftsweisend ist der Carneval di SatrianoJanuar bis März

Passion Christi in BarileMärz/April (Karfreitag)

Wandern im Appennino Lucano und PollinoMai bis Juli

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23Basilikata: Zu jeder Zeit

JUL AUG SEP OKT NOV DEZ

Badenam Meer und in den Flüssen

Hauptferien-zeit – die Italiener machen Urlaub, dieTemperaturensind hoch, diePreise auch

Madonna della Bruna –Fest der Patronin von Matera am 2. Juli

Festivalzeit –nicht verpassen: MetapontoBeach Festival, Lucania Film Festival, Pollino Music Festival und La Luna e i Calanchi

Badenam Meer und in den Flüssen

Wandern im Appennino Lucano und PollinoSeptember bis November

Matera, Tursi oderRionero in Vúlture verwandeln sich inWeihnachts-krippen

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24 Fünf Orte zum Staunen

FÜNF ORTE ZUM STAUNEN

Kaiser Friedrich II. in der Grotte | 66Rendezvous mit dem großen Stauferkaiser: Im grünen NordenLukaniens ging Friedrich II. auf Sommerfrische. Als letzte seiner Resi-denzen ließ er hier das Kastell von Lagopésole mit Blick auf denMonte Vúlture errichten. Die überraschendste Begegnung aber fin-det in der Felskirche S. Margherita bei Melfi statt: Kaiser Friedrich II.tritt einem im Gewand eines Falkners entgegen.

Bunte Bibel in Ripacàndida | 56Von außen eher unscheinbar, erweist sich das Santuario di San Do-nato in Ripacàndida beim Betreten als ein wahres Bilderbuch. Überund über sind Wände und Gewölbe mit farbenfrohen Fresken be-malt. In aller Detailfreude werden Heiligenlegenden, das Leben Jesuund die Schöpfungsgeschichte erzählt. Wer würde nicht am liebstensofort in einen der saftig-roten Paradiesäpfel beißen wollen?

Chiesa incompiuta in Venosa | 89Die größte Basilika der Basilikata wurde nie vollendet. 1135 wur-de mit dem Bau begonnen, das Ende der Normannenherrschaftbrachte die ambitionierten Arbeiten zum Stillstand. AufmerksamenBesuchern wird es nicht entgehen, dass das Baumaterial der Incom-piuta zum Teil antiken Ursprungs ist. Das römische Amphitheater inunmittelbarer Nähe diente als Steinbruch, aber auch römische Grab-steine wurden hier vermauert.

Sassi di Matera | 139, 149, 153Süditaliens schönstes Labyrinth: Die Sassi di Matera – in den1950er Jahren in Italien noch als „nationale Schande“ verschrien –zählen heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die ersten Siedlungs-spuren in der unsterblichen Höhlenstadt reichen in die Steinzeit zu-rück. Bei Streifzügen durch verwinkelte Treppengassen öffnen sichimmer neue Perspektiven, die nicht nur Fotografen erfreuen.

Museo Archeologico di Metaponto | 185Auf den ersten Blick hat, bis auf einige Grundmauern und Säulenres-te, nur Weniges aus der glanzvollen Epoche der griechischen Anti-ke die Zeiten überdauert. Umso reicher bestückt sind die Vitrinender archäologischen Museen, in Metapont z.B. ist Goldschmuck zubewundern, der heute noch Begehrlichkeiten bei Bulgari & Co. er-wecken würde. Keramiken, Geschmeide, Waffen und Werkzeuge zei-gen auch die Museen in Policoro und Melfi.

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25Fünf Orte mit Weitblick

FÜNF ORTE MIT WEITBLICK

Irsina | 108Weitblick bewies die Regione Basilicata, als sie die Umgebung vonIrsina unter Landschaftsschutz stellte. Während andernorts Wind-räder die Hügelkämme krönen, versperrt von der Belvedere-Piazzain Irsina nichts den Blick, der bis in die Murgia Alta Apuliens reicht.Zu den Augenweiden zählt aber auch die einzige erhaltene Statuedes Renaissancekünstlers Andrea Mantegna im Dom.

Belvedere di Murgia Timone | 141Den besten Blick auf die Sassi von Matera genießt man über dieGravina-Schlucht hinweg vom Belvedere der Murgia Timone. ZumSonnenuntergang finden sich die Verliebten ein. Einsamer geht esam frühen Morgen zu, wenn die Stadt in ein honigfarbenes Licht ge-taucht ist. Wandert man an leeren Felshöhlen vorbei, kann man sichin die Anfänge Materas in der Steinzeit zurückversetzen.

Castello di Valsinni | 217Ein weiter Blick war früher überlebenswichtig, das hatten die Lango-barden und Normannen schnell erkannt. Mitte des 16. Jh. hielt Isa-bella di Morra von den Burgzinnen in Valsinni Ausschau nach ihremGeliebten. Die Geschichte ging tragisch aus. Wer weitere Horizontesucht, fährt ins nahe Rotondella. Nicht umsonst trägt der auf einer576 m hohen Bergkuppe gelegene Ort den Beinamen balcone delloIonio.

Torre di Satriano | 226Sehen und gesehen werden: Weithin sichtbar erhebt sich im Süd-westen von Potenza der normannische Festungsturm auf der 939 mhohen Anhöhe. Von dieser einzigartigen Position, die Täler von Agri,Basento, Melandro und Noce bestens im Blick, konnten die seit derBronzezeit bestehenden Verkehrsrouten zwischen Tyrrhenischem,Ionischem und Adriatischem Meer kontrolliert werden.

Cristo Redentore von Maratea | 255Es mag zwar höhere Christus-Statuen auf der Welt geben, aber nurwenige, die über eine solche Aussicht gebieten wie der aus hellemBeton errichtete Christus von Maratea. Die Figur des Erlösers wendetihr Gesicht ins Landesinnere, und trotzdem wirkt es, als ob seine Ar-me sich über dem Meer ausbreiten. Von hier oben genießt man him-melweite Blicke über die Costa di Maratea und den Golf von Poli-castro.

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26 Fünf Orte zum Wandern

FÜNF ORTE ZUM WANDERN

Die Kaskaden von San Fele | 51Auch ohne Zipline oder schwindelerregende Hängebrücken ist SanFele attraktiv für Naturliebhaber. Es ist das Verdienst der jungen As-sociazione U Uattënniérë, die alten Maultierwege wieder freigelegtzu haben, die hinab ins Tal des Torrente Bradanello führen, dessenfröhlich fließendes Wasser früher Walkmühlen antrieb und heute mitKaskaden und Gumpen Wanderer erfrischt.

Himmelsleitern in Castelmezzano | 121Der „Engelsflug“ in den Piccole Dolomiti Lucane wird stark bewor-ben, eine Zipline über die Schlucht zwischen Castelmezzano undPietrapertosa. Weniger Adrenalin, aber mehr Dopamin schüttet einStreifzug zwischen den bizarr geformten Sandsteinfelsen aus. Vondem Kastell in Castelmezzano haben sich nur wenige Mauerreste er-halten. Geblieben sind in den Fels geschlagene Stufen.

Monte Volturino | 236Der mit 1835 m aussichtsreichste Gipfel des Appennino Lucano lässtsich fast mühelos erklimmen. Auch der Ausgangspunkt am PianoImperatore ist von Mársicovétere aus auf schöner Strecke schnell er-reicht. Am 15. August zu Mariä Himmelfahrt kommen hier HundertePilger zusammen, um das Fest der Madonna dell’Assunta zu feiern.Bereits im Aufstieg zum Monte Volturino genießt man Blicke überweite Teile der Basilikata bis nach Apulien und Kalabrien.

Monte Coccovello | 269Endlose Blicke über die Costa di Maratea und den Golf von Policastrobietet der Cristo Redentore in Maratea ganz ohne Schweißvergie-ßen. Wer weite Ausblicke, aber auch die Bergeinsamkeit schätzt, denwird diese einfache Wanderung auf den 1505 m hohen Monte Coc-covello in Hinterland von Sapri glücklich machen. Bei klarem Wettersind sogar die Liparischen Inseln zu sehen.

Grande Porta del Pollino | 313Aus Terranova di Pollino führt ein alter Herdenweg durch den Sattelder Grande Porta del Pollino auf die weiten Hochflächen des Pollino-Massivs. Hier hat man die Qual der Wahl: Die großen Pollino-Gipfel,wie der Monte Pollino oder die Serra Dolcedorme, erheben sich hierim Umkreis. Sehr reizvoll ist der Aufstieg zur Serra di Crispo mit ihrenmächtigen Panzerkiefern, die seit Jahrhunderten Wind und Wettertrotzen.

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27Fünf Orte des Buon Gusto

FÜNF ORTE DES BUON GUSTO

La Birroteca in Potenza | 43Es sind weniger die schmackhaften Käse- und Wurstteller, die zumBier gereicht werden, als die Fülle der lukanischen Craft-Biere imAusschank, die diese Kneipe in einem ehemaligen Textilgeschäft soanziehend machen. Und es läuft der Plattenspieler! Damit vereintAlessandro Nortano seine beiden großen Passionen für Bier undRockmusik an einem Ort.

L’Incanto in Venosa | 92Das edel gestylte Gourmet-Ristorante liegt an der Route der Fern-weidewege, die seit alters her die Bergweiden des Apennin mit denKüstenebenen Apuliens verbanden. Auf diesen tratturi wandertennicht nur die Viehherden, sondern reisten Religionen, Kunststile,Sprachen, Rezepte und nicht zuletzt Kücheningredienzen. Dieser ku-linarischen Leitlinie folgen Pompeo Limongiello und Angela Frino.

Al Becco della Civetta in Castelmezzano | 123Speisend reisen: Antonietta Santoro ist eine unermüdliche Erfor-scherin lukanischer Küchentraditionen, Geschichte geht für siedurch den Magen. Auch wenn sie sich nicht scheut, avantgardisti-sche Methoden auszuprobieren, so ist sie sich doch treu geblieben:Die Verwendung lokaler Bauernprodukte und ihre sorgfältige Zube-reitung bleiben die Basis ihrer Küchenkunst, und das zu fairen Prei-sen, wie der Guide Michelin bestätigt.

La Cala del Citro | 262Gaumenfreuden garantiert: Im Sommer 2018 hat dieses Restau-rant eröffnet, und Dario Giacomantoio wird noch von sich reden ma-chen. Die Kochkunst hat er von der Pieke auf an der Costa di Marateaerlernt und in Gourmetrestaurants Italiens, Londons und der Male-diven perfektioniert. Augenfreude bereiten nicht nur die fantasievollangerichteten Teller, sondern auch das Küstenpanorama.

Terranova di Pollino | 311Es ist nicht einfach, sich im Pollino auf nur einen Gourmet-Tipp zubeschränken, so zählt z.B. ein Besuch bei Da Peppe in Rotonda zuden großen Gaumenfreuden. Geradezu ein Mekka des Buon Gustoist das hübsche Terranova di Pollino. Unbedingt einkehren sollteman hier in Federico Valicentis Luna Rossa (s. Abb.) und im PicchioNero von Giuseppe Golia. Beide Küchenchefs bieten eine Territorial-küche, die alle Grenzen sprengt.

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28 Fünf Orte zum Bleiben

FÜNF ORTE ZUM BLEIBEN

Hotel Orazio in Venosa | 90Zentraler lässt es sich kaum wohnen in Venosa, als im Palazzo delBaliaggio, dem früheren Verwaltungssitz der Malteserritter. DieZimmer des Hotel Orazio sind keineswegs luxuriös, aber sehr einla-dend. Man wacht mit Vogelgezwitscher auf, das Frühstück wird in ei-nem freskengeschmückten Saal gereicht. Mit dem Fahrrad lassensich das nette Städtchen und die Umgebung entspannt erkunden.

La Casa di Penelope & Cirene in Pietrapertosa | 128Das hübsche Haus, dessen Fassade dutzendfach die Zahl „32“schmückt, liegt am verkehrsfreien Corso des Centro storico. TeresaColucci, diplomierte Mathematikerin, ist die Pionierin der B&B-Bewe-gung in der Basilikata, eine vollendete Gastgeberin und unerschöpf-liche Quelle guter Tipps. Interessierte Gäste begleitet sie auf indivi-duellen Entdecker- und Genussreisen durch ihre Region.

Luxus-Höhlen in Matera | 160In einer Höhle zu schlafen, kann archaische Glücksgefühle auslö-sen. Sollte die Urlaubskasse für den Aufenthalt in den luxuriösenGrotte della Cívita nicht ausreichend gefüllt sein, bleiben als – eben-falls nicht ganz billige – Alternativen immer noch die Rock-Stars ACorte di San Pietro, Sassi Hotel oder die Locanda di San Martino – inLetzterer kann man sogar in einer Felszisterne schwimmen!

La Voce del Fiume in Brienza | 232Die achtsame Restaurierung einer Gruppe alter Stadthäuser zu Fü-ßen des mittelalterlichen Borgo von Brienza schenkt kultivierten Rei-senden ein sehr gemütliches Zuhause auf Zeit. Das sanfte Rauschendes Flusses begleitet den erholsamen Schlaf, mit schöner Aussichtwird das reichhaltige Frühstück auf der Veranda serviert. Die gratiszur Verfügung stehenden E-Bikes und die guten Tipps der zuvor-kommenden Gastgeberin bereichern jeden Urlaub.

Le Chiane in Cersuta di Maratea | 261Drei zauberhafte Zimmer in einem herrlichen Garten, der nichtnur das ganze Jahr über blüht und schattige wie sonnige Liegeplätzemit Meerblick bietet, sondern auch Agrumen, Obst und Kräuter alsZutaten für das feine Frühstücksbuffet und die hausgemachten Li-köre liefert. Vor allem aber ist die herzliche Gastfreundschaft der Be-sitzer Mariella und Vincenzo hervorzuheben, die für ihre Gäste guteTipps ohne Ende haben!

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29Fünfmal Feste feiern

FÜNFMAL FESTE FEIERN

Maggio di Accetura | 134In der Basilikata sind uralte Baumkulte lebendig geblieben, indemsie Eingang in den christlichen Festkalender fanden. Dazu zählen dieBaumhochzeiten im Pollino und den Piccole Dolomiti Lucane. Dieeindrucksvollste kann man in Accettura erleben. Die Festlichkeitenbeginnen zu Christi Himmelfahrt und finden am Pfingstsonntag zuihrem Höhepunkt.

Madonna della Bruna in Matera | 148Das Fest der Stadtpatronin von Matera ist in Süditalien eines dereindrucksvollsten seiner Art. Gefeiert wird am 2. Juli vom Morgen-grauen bis in die späte Nacht. In aller Herrgottsfrüh setzt sich der ers-te Umzug in Bewegung, Finale furioso ist am Abend die stracciata,bei der der Festwagen förmlich auseinandergerissen wird. Um Mit-ternacht wird ein grandioses Feuerwerk entzündet.

Metaponto Beach Festival | 189Mitte August steigt vor der imposanten Kulisse des Castello a Mare(Castello Torremare) in Metaponto eines der coolsten Musikfesti-vals Lukaniens. Fast immer ist mit „Krikka Reggae“, der angesagtenReggae- und Ska-Band aus dem nahen Bernalda, zu rechnen, aberauch „Sud Sound System“ aus Apulien oder die „Ragnatello FolkBand“ sind hier zu Hause. Für Kinder gibt es ein Zirkusprogramm.

La Luna e i Calanchi in Aliano | 214Aliano ist ein Ort mit knapp 1000 Einwohnern, eine Insel inmittender Calanchi. Nach Aliano war 1935/36 der Arzt, Schriftsteller undMaler Carlo Levi verbannt worden, ans Ende der damaligen Welt.Aliano ist für Franco Arminio die Bühne des zauberhaften Festivals LaLuna e i Calanchi, das zum Mitmachen anregt und besser noch alsMatera 2019 die Zukunft der Basilikata beschwört – eine zugleichpoetische und politische Aktion.

Carnevale di Satriano | 228Waldmensch für einen Tag: Die Basilikata hütet eine Reihe von se-hens- und erlebenswerten Karnevalstraditionen, in denen uralteheidnische Riten lebendig geblieben sind, wie z.B. die Umzüge mitTiermasken in Tricárico oder Aliano. Der Carnevale di Satriano hinge-gen hat in den letzten Jahren einen erstaunlichen und sehr zeitge-mäßen Bedeutungswandel mitgemacht und lädt vor allem zum Mit-machen ein.

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