23
Kostenlos Juni 2005 Trafo 121

Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

  • Upload
    vanthu

  • View
    212

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

KostenlosJuni 2005Trafo 121

Page 2: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,
Page 3: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

3

InhaltsverzeichnisEditorial ................................................................................................................... 3Interview mit Prof. Wagner ........................................................................................ 4Interview mit Prof. Diepold ........................................................................................ 5Impressum ............................................................................................................... 5Hochschulwahlen 2005 ............................................................................................ 6Du promovierst? ..................................................................................................... 10E-Technik - babyleicht? ........................................................................................... 12Das Elektroniklabor der Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik ................. 13EESTEC-Kongress 2005 in Madrid .......................................................................... 14Tipps zur Literaturbeschaffung ................................................................................. 16Erfolgreiches Lernen - Lernen lernen ....................................................................... 18Evaluierung der Lehre ............................................................................................. 22Ordnung muss sein ................................................................................................. 23Prüfungsergebnisse GOP & DVP ............................................................................. 42Prüfungsergebnisse DHP ......................................................................................... 46

Editorial

Editorial & Inhaltsverzeichnis

VON CHRISTOPH HÖRTERER

Wahlen stehen an! Sind wahrschein-lich schon vorbei. Je nachdem wann das hier gelesen wird. Nicht für den Bundes-tag - die sind ja frühestens im Herbst - sondern Hochschulwahlen. Zwar erspar ich euch das übliche „Ihr müsst wählen gehen, weil ...“ aber erwähnen wollte ich sie schon, da sie ja eine der wenigen Möglichkeiten sind, die Hochschulpolitik direkt zu beeinflussen.

Jedenfalls kann ich euch schon eine Neuerung verraten. Wir haben einen neuen Dekan. Im Vorfeld hat man sich, Hochschulleitung und auch Studenten-vertreter, auf Prof. Wagner verständigt, weshalb seiner Wahl nur noch eure Stimme im Weg steht. Vorausgesetzt ihr wart überhaupt wählen. Jedenfalls erschien uns der Zeitpunkt genau richtig unsere Reihe von Professoreninterviews wieder aufleben zu lassen. Passen-derweise können wir auch gleich mit einem Interview, eben mit Prof. Wagner, aufwarten. Und da sich bald noch eine weitere Personialie ändert - Prof. Die-pold wird Nachfolger von Prof. Nossek

als Studiendekan - haben wir hierzu auch noch ein Interview geführt.

Des Weiteren gibt es auch wieder einen Erfahrungsbericht von einem Ehemaligen. Diesmal jedoch im Hinblick auf eine akademische Laufbahn, welche für so manchen auch verlockend sein könnte.

Einen weiteren Erfahrungsbericht gibt es von einer jungen Mutter darüber, wie es machbar ist, Kind und Studium unter einen Hut zu bringen. Gerade im Bezug auf Elektrotechnik.

Und noch mehr Erfahrungen, bezüg-lich Studentenaustausch, findet ihr im Artikel über den EESTEC Kongress, welcher dieses Frühjahr in Madrid stattfand.

Am Ende dieses Heftes findet ihr nicht nur massig Prüfungsergebnisse des letz-ten Semesters sondern, nach längerer Abstinenz, auch wieder die Evaluie-rungsergebnisse der Vorlesungen.

Scheinbar hat ein Teil meines Aufru-

fes im letzten Heft doch gefruchtet. So findet ihr in dieser Ausgabe eine Über-sicht zu Lernmethoden und aktualisierte Tipps zur Literaturrecherche von einem Mitstudenten.

Dies kann aber erst der Anfang sein, denn wir suchen immer noch (feste) Mitarbeiter, welche sich für den Trafo engagieren. Zwar konnten wir unser Team bereits mit Thomas verstärken, jedoch wird meinereiner für das nächste Hefte vorerst nicht mehr zur Verfügung stehen, und die restlichen Trafo-Redak-teure sind auch schon kurz vor dem Diplom.

Wenn ihr also Lust habt, eine Zeitung mitzugestalten,egal ob organisatorisch oder textuell, dann meldet euch doch mal unter [email protected]

Wir freuen uns über viele neue Ge-sichter.

Page 4: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

4

Name?Ulrich Maria Richard Wagner

Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt?

16.07.1955 in Passau

Sind Sie verheiratet? Ja, seit 1982

Haben Sie Kinder?Ja, 3 Kinder zwischen 6 und 21

Jahren

Können Sie kurz Ihren Werdegang von der Schule bis zum Professor aufzeigen?

Aufgrund des Berufs des Vaters habe ich alle 4 Jahre den Standort gewech-selt, sowohl im Inland, als auch im Ausland. Ich war in Bonn (dreimal), in Moskau, Amsterdam, Brüssel, Bogo-ta, bis Detroit. Dadurch war ich in 8 Schulen. Mein Abitur habe ich an der deutschen Schule Colegio Andino in Kolumbien gemacht.

Danach habe ich E-Technik an der Uni Andes (spanische Uni, Anm. d. Red.) in Bogota studiert, ein Jahr später kam ich dann nach München, wo ich zu Ende studiert habe. Damals schon mit dem Schwerpunkt Energiewirtschaft, weil mich der Bereich sehr fasziniert hat. Besonders interessiert habe ich mich für Photovoltaik. Motiviert haben mich damals auch so pessimistische Berichte wie „Club of Rome“ oder „Der stumme Frühling“.

Auf welchem Gebiet forschen Sie derzeit?

z.B. auf dem Gebiet der Integration erneuerbarer Energien ins elektrische Netz. Das ist ein sehr reizvolles und anspruchsvolles Thema. Wir arbeiten viel mit Simulation, probabilistischen Methoden und Wahrscheinlichkeitsthe-orie und spielen verschiedene Szenarien durch mit allen Kraftwerken. Betrachtet wird z.B. der Zubau von Windkraft auf

Interview mit Prof. Wagner

Professoreninterview - Prof. Wagner

20 % Anteil bis 2020, bei dem Mehrkos-ten von 50 Milliarden EUR entstehen, oder eine Rücknahme des vorzeitigen Kernenergieausstiegs ohne Neubau von AKW‘s und einer Laufzeit der Kraftwer-ke von 40 Jahren, bei dem 20 Milliarden EUR Kosten eingespart würden. Wir suchen hier die optimale Lösung. Ener-gietechnik ist was für Leute mit langem Atem, weil wir mit Zeiträumen von 50 Jahren rechnen müssen. Damit legt man sich automatisch auf eine Technik und den Energieträger fest. Leitkriterium ist hier die Nachhaltigkeit.

Was machen Sie, wenn Sie nicht forschen?

Als Erstes ist da natürlich meine Familie. Und ich hab eine Projektliste zu Hause, die ich abarbeite. Als Hob-bies habe ich z.B. Volleyball spielen, Bergwandern (am liebsten in großen Gruppen), Klavierspielen (am liebsten alleine) *lacht* und Schwimmen.

Sehen Sie eine Lösung des aktuellen Energieproblems (in Zusammenhang mit CO2) in greifbarer Nähe?

Deutschland hat im Schnitt einen alten Kraftwerkspark, von dem 50 % innerhalb der nächsten 15 Jahre erneu-ert werden muss. Darin sehe ich eine Riesenchance für effizientere Kraftwer-ke und Mischungen aus zentraler und dezentraler Erzeugungstechnik.

Das nächste ist die Gebäudeener-gieversorgung. 80 % der Gebäude sind älter als 1980. Da gibt es ganz einfache Maßnahmen, mit denen man Heizwärme einsparen kann. Da genügt z.B. schon ein bisschen Tesamoll am Fenster oder Styropor zum Dämmen. Auch über die Regelung des Heizkessels oder das Austauschen von Fenstern kann man den Verbrauch senken. Bei Eigenheimen wird da schon viel gemacht. Probleme sind da eher Miet-objekte, bei denen Lasten und Nutzen zwischen Mieter und Vermieter nicht gerecht aufgeteilt werden. Da hilft man

sich inzwischen über Gesetze, z.B. dass bei weniger Heizkosten der Mieter mehr Miete zahlt. Solche Objekte sind aber politisch wenig spektakulär, aber strategisch anspruchsvoll.

Dritter Punkt ist natürlich der Verkehr. Ich sehe den elektrischen Antrieb als Antrieb der Zukunft, weil er allein schon den besseren Wirkungsgrad hat.

Welche Person bewundern Sie?(überlegt) Da gibt‘s mehrere...jeman-

den, der vor vielen Jahren Visionen hatte, die sich bis heute gehalten haben. z.B. Oskar von Miller. Das Pumpspei-cherkraftwerk am Walchensee ist auch nach 80 Jahren noch aktuell.

Wie stehen Sie zu Studiengebühren?Die Studiengebühren sind ja im Mo-

ment nicht exorbitant hoch geplant. Aber auch nicht nützlich. Es ist eher ein Vorwand, den Unis helfen zu wollen. Die Mittel werden im Endeffekt dann doch wieder entzogen und sind somit für die Unis keine Hilfe.

Was wollen Sie den Studenten mit auf den Weg geben?

Eine gewisse Breite an Themenaus-wahl lohnt sich mehr als je zuvor. Es ist wichtig, einen gewissen Nukleus an Grundwissen zu haben, aber man sollte sich unbedingt ein Nebengleis zulegen, z.B. BWL, Jura, Informatik. Dann sind natürlich auch Sprachen ganz wichtig.

Das Trafo-Team bedankt sich bei Herrn Prof. Wagner ganz herzlich für das interessante Gespräch!

Auf vielfachen Wunsch führen wir die Reihe von Professoreninterviews wie-der ein. Und als Ersten nach der langen Pause konnten wir Herrn Profes-sor Wagner vom Lehrstuhl für Energiewirtschaft und Anwendungstechnik (EWK) gewinnen.Außerdem kandidiert Herr Professor Wagner bei den Hochschulwahlen am 28. & 29. Juni für das Amt des Dekans der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik. Da er der einzige Kandidat ist, gilt es als sicher, dass er unser zukünftiger Dekan wird.Das Interview führte Stephanie Gottstein.

Page 5: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

5

ImpressumRedaktion:

Christoph HörtererStephanie GottsteinThomas Sommer

Herausgeber:Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik an der Tech-nischen Universität München80290 München

e-mail: [email protected]

V.i.S.d.P.: Christoph Hörterer, c/o Adresse des Herausgebers Eigendruck im Selbstverlag, kos-tenlos und anzeigenfrei. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redakltion behält sich sinn-wahrende Kürzungen vor.

Auflage: 400 Stück

Wann und wo erblickten Sie das Licht der Welt?

Das war am 16.11.1961 in München, Haidhausen, Ismaninger Strasse. Auf-gewachsen bin ich am Viktualienmarkt. Mein Sternzeichen ist Skorpion, Aszen-dent Wassermann.

Wo begann Ihre Karriere?Alles in München: Schule, Elektro-

technikstudium an der TU von 1981 bis 1987, danach 1 Jahr Assistent an der UniBW, gefolgt von der Promotion an der TU bis 1992. Anschließend 2 Jahre am Institut für Rundfunktechnik und dann bis 1999 bei International Digital Technologies. Von 1999 bis 2002 war ich bei Dynapel und seit 2002 bin ich hier.

Haben Sie Kinder / Familie?Ja. Ich bin seit 18 Jahren verheiratet

und ich habe zwei Kinder. Einen Sohn (23) und eine Tochter (16).

An welchem Gebiet forschen Sie derzeit?

An Zeitvarianter Systemtheorie und Digital Rights Management.

Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?

Hmm, wann ist das.... Ich mache Musik, spiele Klavier und war früher in einer Funk&Soul-Band. Auch lese ich gerne und mittlerweile mag ich mir auch Fußballspiele anschauen. Vielleicht stelle ich mal mp3s von Liveaufnahmen meiner Band auf die Homepage.

Welche Personen bewundern Sie?Steve Edelson (www.goodervideo.

com), er ist der intelligenteste Mensch den ich kenne und ein guter Freund.

Warum haben Sie sich bereit erklärt, das Amt des Studiendekans zu übernehmen?

Ich sehe es als edelste Pflicht an, für das Studium da zu sein. Ich selbst habe während meines Studiums viel geschimpft, und nun, da ich in der Position bin, Dinge zu ändern, will ich meinen Teil dazu beitragen.

Was wollen Sie als Studiendekan erreichen / verbessern?

Für die Studenten will ich ein höheres Maß an Selbstverantwortung erreichen. Es soll nicht nur rezeptive Phasen, son-dern auch produktive Phasen geben. Ich bin ein Freund des Projektstudiums, da hier das Gehörte aktiv angewendet wird und so zum Verständnis beiträgt. Die Organisation und die Regeln des Studiums müssen vereinfacht und sta-bile Verhältnisse geschaffen werden. Die Qualität des Studiums passt, aber es gibt noch „Kanten“, die geglättet werden sollten.

Interview mit Prof. Diepold

Professoreninterview - Prof. Diepold

Für das Wiederaufleben der Interviewreihe konnten wir auch gleich noch Herrn Professor Diepold vom Lehrstuhl für Datenverarbeitung (LDV) gewinnen.Er wird ab 1. Oktober die Nachfolge von Herrn Prof. Nossek als Studiende-kan antreten, nachdem er vom Fachbereichrat einstimmig gewählt wurde.Das Interview entstand im Rahmen eines Weißwurstfrühstücks in den Fach-schaftsräumen am 03. Mai und wurde von Bernhard Lichtinger geführt.

Wie stehen Sie zu Studiengebühren?Da sage ich ein herzliches Jein. Ich

bin für Gebühren unter zwei Bedin-gungen:

Erstens müssen die Gebühren hun-dertprozentig für die Verbesserung der Qualität der Studienbedingungen eingesetzt werden.

Und Zweitens muss ein entsprechen-des Stipendien- und Förderungssys-tem geschaffen werden, dass meiner Meinung nach leistungsbezogen sein sollte.

Was möchten Sie an die Studenten noch loswerden?

Entsprechend der Empfehlung im „Hitchhiker’s Guide“ – Don’t Panic !

Die Redaktion bedankt sich herzlich bei Herrn Prof. Diepold für das interessante Gespräch!

Page 6: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

6

Hallo,Wir, Bernhard Zimmermann, Petra

Kleiner und Alexander Hauptmann, wollen die Gelegenheit nutzen und uns bei Euch vorstellen. Wir kandidieren bei den diesjährigen Hochschulwahlen als Vertreter der Studierenden im Senat und Verwaltungsrat der TUM.

Ich, Bernhard Zimmermann, bin 22 Jahre alt und seit nun sechs Semes-tern Student des Maschinenwesens in Garching. Seit dem 1. Oktober 2004 vertrete ich Euch im Senat und Verwal-tungsrat unserer Hochschule und möch-te mich am 28./29.Juni 2005 erneut zur Wahl stellen. Zuvor war ich bereits in verschiedenen anderen Funktionen in der Studentischen Vertretung aktiv. Zudem vertrete ich Eure Interessen derzeit in einigen Kommissionen der TU München.

Mein Name ist Petra Kleiner, 22 Jahre, und ich studiere im 6. Semester Molekulare Biotechnologie (B. Sc.) in Weihenstephan. Im Herbst werde ich mein Masterstudium beginnen und somit noch für weitere 3 Semester

Hochschulwahlen 2005Bei den anstehenden Hochschulwahlen, gilt es auch den Senat neu zu besetzen. Hier stellen sich die designierten Vertreter der Studenten im Senat und Verwaltungsrat der TUM vor.

an der TUM sein. In die Studentische Vertretung gekommen bin ich als Kon-taktreferentin für den RStV und den AStA. Seit Januar bin ich stellvertreten-de Vorsitzende des Fachschaftenrates und erfahre viel über hochschulweite Projekte und Hochschulpolitik.

Und ich, Alex Hauptmann, bin am 15. Mai 1981 in Peru (Lima) geboren und studiere im 2. Semester Biologie am WZW (Wissenschaftszentrum Wei-henstephan) in Freising. Seit dem 1. Semester bin ich aktiv in der Fachschaft tätig und Vorstand im RStV. So bin ich nicht nur auf den Sitzungen der Fach-schaft Biowissenschaften, sondern auch für die Fachschaft bisher regelmäßiger Gast im FSR. Zudem kandidiere ich für den Fachbereichsrat in Weihenste-phan.

Was wollen wir nun für Euch erreichen?

Das „Tagesgeschäft“, wie man es sozusagen im Senat und Verwaltungsrat nennen kann, sind vor allem Berufungs-verfahren, Studienordnungsänderungen und Änderungen bei Studiengängen.

Hier entscheidet sich die Qualität eines Berufungskandidaten hinsichtlich sei-ner Lehre und seines Engagement für Studierende sowie die Aufteilung und Ausgestaltung des Studiums. Das heißt, das sind auch die Themen, die für uns als Eure Vertreter höchste Priorität haben. Denn letztlich hängt ein erfolgreiches und gelungenes Studium nicht unwe-sentlich von den genannten Faktoren ab. Deshalb werden diese Themen auch im nächsten Jahr im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen. Stetige Verbesserungen und eine weitere Realisierung unserer Wünsche und Forderungen in diesem Bereich sind das Ziel, mit dem wir bei dieser Wahl antreten.

Dafür bitten wir Euch um Eure Un-terstützung. Wir würden uns freuen, Eure Interessen im kommenden Jahr im Senat und Verwaltungsrat vertreten zu können und hoffen auf eine rege Wahlbeteiligung. Nur so können wir die Interessen der Studierenden mit der entsprechenden Gewichtung bei der Hochschulleitung anbringen.

Hochschulwahlen

Page 7: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

Deine Stimme ist gefragt!Wähle den Fachbereichsrat.

Stärke uns den Rücken, dann stärken wir Deinen.

FBR-Wahl 28. & 29. Juni 2005

Fachschaft Elektrotechnik und Informationstechnik

9 - 16 Uhr im Untergeschoss der Mensa

Tatjana, Daniel, Christoph, Jan

Page 8: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

8

Fachschaften

Page 9: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

9

Fachschaften

Page 10: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

10

VON WINNI

Knappe fünf Jahre ist es nun her, dass ich mich aus der Fachschaft zurück-gezogen habe. So kam es, dass mich mein damals zukünftiger Doktorvater für die Promotion in USA sehen wollte. Natürlich darf man so eine Gelegenheit nicht sausen lassen. Somit war ich drei Jahre meines Lebens in Kalifornien. Mein USA-Aufenthalt wurde von der großen Halbleiterfirma aus München gesponsort. Erfreulicherweise durfte ich mich einen großen Teil der Zeit um mein Promotionssthema kümmern. Die restliche Zeit bestand aus Projektarbeit zu hiesigen Themen der leitungsgebun-denen Telekommunikation. Mittlerweile hab ich es mit meiner Doktorarbeit fast geschafft... Soviel zu mir.

Während dieser Zeit wurde ich oft gefragt, ob eine Promotion überhaupt lohnt bzw. ob sie dem regulären ingeni-eursmäßigen Arbeiten vorzuziehen ist. Leider kann ich hier nur meine eigene Meinung wiedergeben.

Zusammengefasst, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Vorteil ohne Promotion: Sofortiger Einstieg nach dem Studium, unmittel-bare und nachweisbare Projektarbeit mit Termindruck(!), bessere anfängliche Bezahlung.

Nachteil: Meist bleibt einem die Stelle für mehrere (>5) Jahre an der Backe, bis sich die Chance zum Wechsel ergibt, dann meist auf eine ähnliche Stelle.

Vorteil mit Promotion: Mögliche

Du promovierst?

Unikarriere, potentiell erleichterter Karriereaufstieg in der Industrie, u.U. sofortige Möglichkeit zur Gruppenlei-tung bei passendem Thema.

Nachteil: Finanzielle Einbußen zu Anfang der Laufbahn, Uni-Projektarbeit wird in der Industrie nur mit Überre-dungskunst anerkannt.

Da ich mit beiden Welten (am Ran-de) zu tun hatte, kristallisierte sich das Wichtigste relativ schnell heraus: Das Team!

Egal für welche Alternative man sich entscheidet, die Lernkurve sollte in beiden Fällen brutal steil sein, und nicht nur fachlich, sondern auch sozial. Dazu sollte im Team viel Wissen und Erfahrung vorhanden sein, die einen in die richtige Richtung treiben, ohne dass man selber weiß, wohin die Reise eigentlich geht. Und natürlich muss man sich auch mögen und verstehen. Komischerweise rutscht man dann aber doch immer wieder irgendwie in das richtige Team.

Nichtsdestotrotz würde ich euch jetzt raten, sich die Arbeitsgruppen genau-estens anzuschauen, speziell für eine anstehende Promotion. In meinem Fall gab es damals leider sehr wenig Experti-se auf meinem jetzigen Gebiet. Dadurch konnte mein Thema nicht auf andere Arbeiten aufbauen. Es gab keinen aus-gearbeiteten Stand der Technik, den man sich mal schnell durchliest und sich anschließend wie eine Eins auskennt. Alleine schon die richtigen Stichwörter für die Literaturrecherche zu finden, war schon eine gewisse Herausforderung. Im nachhinein hatten wir teilweise das Rad neu erfunden. Dieser Teil gehört natürlich genauso zu einer Promotion wie die anschließenden Neuerungen, die ich in meine Dissertation jetzt ein-bringen kann.

Aus dieser Erfahrung würde ich, sollte ich jemals noch einmal in die Versu-chung kommen, mich an einer Promo-tion zu versuchen, die Historie bzw. die vorhandenen Arbeiten des Lehrstuhl unter die Lupe nehmen. Ist es günstig,

euch erst ein gewisses Basiswissen sel-ber anzueignen, dabei aber zwei Drittel der Promotionszeit draufgehen?

Was ist besser? Von 20% auf 60% oder von 80% auf 85%? Im einen Fall eine richtig steile (Lern-)Kurve und ein Delta von 40%, aber eben „nur“ auf 60%. Im anderen Fall bereits ein Ausgangspunkt von 80% bei einer Spitzenleistung von 85%.

Welche persönliche Leistung wird mehr Ansehen genießen? Entscheidet selbst!

Es heißt auch nicht umsonst: „Wäh-rend der Promotion denkt man nicht nur einmal an Selbstmord!“ ;-)

So schlimm muss es nicht sein. Aber man kann daran schon erkennen, dass die Promotion kein Zuckerschlecken ist. Würde ich es noch einmal so machen? Ich weiß es nicht. Die thematischen Freiheiten und das entspannte Arbeiten mit limitierten Verdienstmöglichkeiten durch die hektische Projektarbeit in der heutigen Zeit eintauschen, in der zum Schluss womöglich noch das Produkt und zu guter letzt auch noch der eigene Arbeitsplatz eingestampft wird? Das darf jeder für sich selbst entscheiden.

Ich wünsche euch viel Glück und Er-folg bei eurem Werdegang!

Euer Winni

Studium

Für unsere Reihe „Was erwartet uns nach dem Studium?“ bzw. „Von den Alten lernen.“ konnten wir dieses Mal Winni gewinnen, der den Weg in die Forschung gewählt hat. Wenn ihr auch mit diesem Gedanken spielt, ist hier mal ein Erfahrungsbericht eines „Insiders“.

Page 11: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

11

Das Industrie-Kontakte-Forum an der Technischen Universität München

29. UND 30. JUNI

-> in der Fakultät für

Maschinenwesenam

Campus Garching

IKOM - EinzelgesprächeIKOM - Bewerbertraining Infos und Anmeldung online unter www.ikom.tum.de

sofort anmelden:

120 Unternehmen stellen sich vor - auch online: www.ikom.tum.de

! solnetsok

Page 12: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

12

VON EVA ZIEGLER

Meine Tochter Fiona begleitet mich jetzt schon das 2. Semester an der TUM - und ich bin glücklich, diese Entscheidung getroffen zu haben. Eine so entspannte Prüfungszeit wie die letzte hatte ich vorher nie... und das nur, weil ich immer genügend Zeit für Fiona eingeplant hatte. Schließlich will ich nicht nur studieren, sondern auch die ersten Monate meiner Tochter mit vollen Zügen genießen.

Als studentische Vertreterin im Fach-bereichsrat beriet ich einige Male Stu-denten, die Probleme mit der Prüfungs-ordnung hatten. Damit ich mich mit den rechtlichen Grundlagen auskannte, hatte ich verschiedene Punkte der Prüfungsordnungen durchgearbeitet. Darunter waren auch die Bedingungen für Urlaubssemester und ich stolperte über folgende Regelung:

Als Mutter könnte ich also ganz nor-mal weiterstudieren! Außerdem hätte ich in diesem Ausnahmefall das Recht auf 6 Urlaubssemester, was den 3 Jahren Elternzeit im Beruf entspricht. Damals ist mir das erste Mal die Idee gekommen, dass man ein Studium mit einem Kind eigentlich ganz gut vereinbaren kann. Mir war durchaus klar, dass man mit einem Baby nur schwer seine regu-läre Studienleistung erbringen kann. Schließlich fordert so ein Baby einfach Zeit, die man mit ihm verbringen muss. Aber zumindest in den ersten Monaten schläft es auch viel.

Ich wusste sicher, dass ich irgendwann Kinder will, und langsam begann ich mit meinem Freund zu überlegen, wie wir eine Familie in unser Leben einbauen können. Ich konnte mir nicht vorstel-len als Diplomingenieurin ein Kind zu bekommen ohne lange aus dem Beruf auszusteigen. Bei meinem Freund wäre das zwar einfacher, aber das erste halbe Jahr ist ein Baby sehr an die Mutter gebunden. (Mittlerweile würde ich die Zeit auf ein Jahr erweitern.) So nach und nach festigte sich die Idee in mir, dass es wohl das Beste für uns wäre, wenn ich noch während des Studiums unser erstes Kind bekommen würde. Und noch besser lange vor der Diplom-arbeit - schließlich konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, wie das Leben so mit Kind ist.

Nun bin ich seit einem Jahr im 6.

Fachsemester und meine Tochter ist ein halbes Jahr alt. Studieren klappt auch ganz gut. Im Moment beschränke ich mich auf 4 Prüfungen pro Semester, al-lerdings besuche ich nur eine Vorlesung regelmäßig. Im letzten Semester habe ich meine Tochter einfach mitgenom-men und gehofft, dass sie während der Vorlesung schläft. Manchmal hat es funktioniert, andere Male habe ich nur die Hälfte der Vorlesung mitbekommen und bin zwischendurch immer wieder rausgegangen. Dieses Semester geht ihr Großvater während meiner Vorle-sung mit ihr spazieren. Mittlerweile ist

sie den größten Teil des Tages wach und benötigt Ansprache. Auf eine Vorlesung könnte ich mich nicht konzentrieren, während ich ihr Spielzeuge vor die Nase halte oder aufpasse, wohin sie krabbelt. Ansonsten versuche ich mein Studium weitgehend nach Hause zu verlegen, indem ich zum Beispiel ein Praktikum von daheim aus bearbeite. Ab dem Win-tersemester wird sich eine Tagesmutter um mein Kind kümmern, wenn ich in der Uni bin. Die Kinderkrippe in der TU Mensa eignet sich für mich nicht. Sie ist darauf ausgelegt, dass die Kinder jeden Tag in der Woche über das ganze Jahr hingehen, was in meinem Fall nicht nö-tig wäre, aber für Mitarbeiterinnen der TU wichtig ist. Ich dagegen werde nur 2 oder 3 Tage die Woche in die Uni gehen und in den Semesterferien brauche ich auch keine Kinderbetreuung.

Ich hätte nie gedacht, dass ein Kind so viel Freude macht. Umso mehr freue ich mich darüber, dass ich vielleicht eine Möglichkeit gefunden habe, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ohne dass ich mir sämtliche Karrierechancen verbaue.

E-Technik - babyleicht?

Studium

Studieren mit Kind, geht das überhaupt?Das würde wohl niemand von unserem Studium behaupten, der die GOP hinter sich gebracht hat. Aber wie sieht es mit einem Baby in diesem Studi-um aus? In nicht-technischen Studienfächern kommt es häufiger vor, dass eine Studentin mit Kind in einer Vorlesung sitzt. Aber selbst bei E-Technik gibt es sie: die Studentin mit Kind.

ADPO §8-1.1

Voraussetzungen für die Zulassung zu einer Prüfung sind: die Immatrikulation als Student des Studienganges, zu dem die Prüfung gehört, in dem Semester, dem der Prüfungstermin zugerechnet wird. Beur-laubte Studenten können nicht an Prüfungen teilnehmen. Die Sätze 1 und 2 gelten nicht bei Wiederholungsprüfungen oder im Falle eines Mutterschafts- und Erziehungsurlaubs;

Page 13: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

13

Fachschaft

Das E-Lab, die Eröffnung

Das E-Lab der Fachschaft wird nun endgültig Ende Juni am Lehrstuhl für technische Elektrophysik (TEP) eröffnet. Wir möchten euch eine Möglichkeit bieten, den praktischen Umgang mit der Elektronik zu üben und eigene Projekte in einem gut ausgestatteten Arbeitsumfeld zu verwirklichen, ohne privat in teure Geräte und Werkzeuge investieren zu müssen. Das soll auch dazu beitragen den von vielen Firmen geforderten „Praxisbezug“ zu fördern und das Interesse am Studium durch die praktische Umsetzung des bereits Erlernten zu erhöhen. Das E-Lab ist prinzipiell kostenlos. Bei Bauteilen oder Platinenherstellung müssen die Unkosten übernommen werden. Durch Kurse als auch durch den gegenseitigen Erfahrungsaustausch wollen wir euch den Einstieg in das Gebiet der Elektronik erleichtern. Die Öffnungszeiten sind Mo. - Fr. zwischen 8 und 20 Uhr. Für die Sicherheit sorgt eine elektronische Zugangskontrolle per Mensa-Karte. Zu festgelegten Zeiten und nach Be-darf ermöglichen euch eingewiesene Personen den Zugang zu teuren und empfindlichen Geräten wie z.B. Digitale Speicher Oszilloskope, Frequenzgene-ratoren, etc. Genauere Informationen zur Anmeldung, den ersten Kursen und den Möglichkeiten im E-Lab erfahrt ihr ab Mitte Juni auf der E-Lab-Website der Fachschaft.

Der E-Lab AK

Unser Arbeitskreis besteht zurzeit aus ca. 6 Leuten, die sich in den Bereichen der Planung, des Sponsorings und der

Das Elektroniklabor der Fachschaft Elektrotechnik und InformationstechnikNachdem seit dem letzten Statusbericht zum E-Lab fast ein ganzes Jahr vergangen ist, wird es Zeit wieder darüber zu berichten. Und diesmal rückt eine Eröffnung, nach zahlreichen Widrigkeiten, in greifbare Nähe.

Einrichtung des Raumes beschäftigen. Insbesondere zur Besorgung der Werk-zeuge für das E-Lab suchen wir noch Hilfe. Vorhandene Beziehungen zu Firmen können uns da natürlich auch sehr helfen. Nach der Eröffnung des E-Labs suchen wir Helfer, die als Betreuer oder als Referent das E-Lab unterstützen wollen. Falls ihr Interesse am E-Lab oder am E-Lab AK habt, besucht uns doch auf der Website der Fachschaft:

http://www.fs.ei.tum.de/fachschaft/projekte/elab/

oder schreibt uns eine E-Mail an

[email protected]

oder besucht uns in der Fachschaft im Gebäude N4 im Keller.

Unser besonderer Dank

gilt den folgenden Lehrstühlen und Firmen für Ihre Unterstützung beim E-Lab:

Fakultät Elektrotechnik und Infor-mationstechnik (Schirmherrschaft)Lehrstuhl für technische Elektrophy-sik (Raum)Lehrstuhl für Entwurfsautomatisie-rung (VHDL Arbeitsplatz)Lehrstuhl für Messsystem und Sensortechnik (Bauteile, diverse Werkzeuge)Lehrstuhl für Realzeitsysteme (Ein-richtung, diverse Werkzeuge)Lehrstuhl für Regelungs- und Steue-rungstechnik (5 Bildschirme)Fa. Cadsoft (Eagle)Fa. Ersa (Lötstationen inkl. Lötspit-zen)

Page 14: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

14

EESTEC

VON TATJANA WUNDERLICH & SIMON SCHUBERT

Borut, Aki, Milos - Nada, Francesca, Liina,... mehr als 100 europäische Namen und Gesichter aus 20 Ländern, wirken äußerst verwirrend am Anfang. Praktischerweise gibt es gleich am ersten Abend noch für jeden Namensschilder, so dass man in verlegenen Momenten einen möglichst unbeobachteten Blick d‘rüberschweifen lassen kann: „Aha, Gunars von Valmiera, aber wo ist bloß Valmiera?“ Gut, dass neben der kleinen Flagge auch der Landesname steht: Lettland.

So lernt man schön langsam Europa kennen, seine Sprachen, Kulturen und Eigenheiten.

Aber nochmal ganz von vorne: Im Laufe des Sonntags finden sich die Teil-nehmer des Kongresses, 80 E-Techniker und Informatiker aus ganz Europa, in der spanischen Hauptstadt ein, von wo aus wir gegen Abend in die zur Univer-sität gehörigen „Residenz“ gebracht werden: ein ziemlich komfortables Hotel mit Einzelzimmern und unbeschreiblich bequemen Reinflezsesseln (rausschmug-geln geht leider nicht wegen Zoll...).

Da wir innen drin aber keine Party machen dürfen, haben unsere Gast-geber neben dem Gebäude ein großes Partyzelt aufgebaut, in dem es trotz Dieselheizlüfter immer ziemlich kalt ist. (1300 Höhenmetern => 5 Grad Cel-sius = schon fast warm!). Doch einen großen Mangel hatte das ultimative Partyzelt: zwei 500W Halogenstrahler lassen in einem 6x6 m2-Zelt einfach keine Stimmung aufkommen. Doch kein Problem für so viele E-Techniker auf einem Haufen: keine drei bescheidene Stunden ingenieurwissenschaftliches Denken später hängen zwei aufge-spannte Regenschirme und ein Ver-kehrshütchen (als Gegengewicht) unter dem Zelthimmel und versetzen den Ort in ein zumindest näherungsweise bestimmungsgerechteres (Zwie)Licht. Auf der Welcomeparty am ersten Abend wird Frei-Sangria und spanisches (!) Frei-Bier ausgeschenkt, die Tanzstimmung ist in dieser Nacht allerdings noch mäßig, da alle mit Kennenlernen beschäftigt sind.

Am Montag Morgen startet der

Kongress dann offiziell mit einem sehr interessanten Vortrag über ein Solare-nergiehaus, auf den einige langweilige Sponsorenpräsentationen folgen. Nach-dem wir alle (alle, von ganz Spanien!) Lebensmittel und Sofas aus deren Fachschaft in die Busse verfrachtet und damit dann später das Zelt dekoriert haben, kommt auf der folgenden Party auch mehr Stimmung auf.

Nach dem ersten langen Meeting-Tag am Dienstag erkunden wir Madrids Innenstadt im Rahmen einer ausgetüf-telten Cityrally. Es gilt, bombastische Bauten in ihre Epochen einzuordnen, improvisiert Opern aufzuführen, auf- und abstolzierende Wachen zu befragen und ein besonderes Geschenk für den jeweiligen Gruppenleiter im Sexshop auszuwählen. Nach diesem langen Marsch dürfen wir uns in einem teller-losen Restaurant über Salat-, Fleisch- und Calamariplatten hermachen. So gestärkt wird die ganze Gruppe in einen Tanzkeller geschleust, wo eine Stunde lang Freigetränke die Basis für gute Laune und Ausgelassenheit bilden.

Die Nacht ist dementsprechend lang (schlafen kann man doch das ganze Jahr noch, oder?) und erst, als unsere Füße uns nicht mehr tragen wollen, bringen uns die Busse zurück auf den Berg vor die Stadttore.

Nach einem Fußmarsch zu einer rö-mischen Straße am nächsten Vormittag, bei dem die Köpfe wieder ordentlich ausgelüftet werden, picknicken wir origi-nal spanische Paella (sogar mit Meeres-schnecken - Dios alleine weiß, wie man die essen kann) und spielen Volleyball und schwedisches „Kubb“. Die Sangria ist wie immer frisch und lecker!

Die folgende Working Session will kaum enden: knapp sieben Stunden diskutieren wir, philosophieren und spinnen Visionen über die Gegenwart und Zukunft von EESTEC Internatio-nal. Dementsprechend verrückt ist die anschließende Party: Auf der EESTEC-Vision (ähnlich Grand Prix) gibt jeder LC (local committee) etwas zum Besten: Serbien singt zusammen „Turbo-Folk“, München den Skandal im Sperrbezirk, Ljubljana & Friends inszenieren 20 Minuten Improvisationstheater.

Schnitt - tagsüber wieder Sponsoren-präsentationen (spanisches Englisch

[Spanglish] unterscheidet sich von Spanisch übrigens nur in der Schrift - nicht in der Aussprache) und lange Meetings. Nach dem Dinner (wie im-mer Pommes mit Fleisch oder Fisch [Abwechslung gibts beim Nachtisch!]) stürzen wir uns ins pulsierende Madrider Nachtleben. Großraumdiskos finden dort in ehemaligen, fürstlichen Her-renhäusern Platz. Aus goldgerahmten Marmorwaschbecken in den Toiletten fließt nur ein dünnes Rinnsaal Wasser und das Luftumwälzsystem gleicht eher einem Schweiß-Rauch-Stinkquirl. Die spanische Diskomusik (international? - kenn‘ mer net) stößt auf unterschiedliche Geschmäcker, verursacht jedoch beim Großteil nach mehreren Stunden wilden Tanzens erschöpfte Gemüter, so dass das Aufstehen am nächsten Morgen wie immer große Überwindung kostet.

Auch alle (un)musikalischen Anstren-gungen der Organisatoren führen nur Teilweise zum Erfolg (= Teilnahme am Vormittagsprogramm). Dennoch gibt es wieder Working Sessions und abends als Belohnung eine traditionelle spanische Feria de abril. Ein mysteriöser Wein weckt Interesse für das Geschehen im „zweiten Partyzelt“...

Am Samstag steht wieder Sightseeing auf dem Programm. Das Motto heute: „Hauptsach‘ kalt is‘!“. Es schneit sogar im historischen Städchen Segovia. Aber zumindest die Finnen sind gut ausge-stattet mit Wollsocken, Handschuhen und Mütze: „Wenn die kalt hören, dann denken die eben an was Anderes...“. Abends in der Disko stellt sich dann heraus, dass Spanier scheint‘s erst um vier Uhr auf Parties gehen, genau dann, wenn sich Nord- und Mitteleuropa auf den Heimweg machen.

Das letzte Meeting am nächsten Tag (Sonntag jetzt) läuft erstaunlich schnell und harmonisch ab. Der neue Vorstand von EESTEC Insternational wird gewählt, darunter auch Flo aus München als Vice-Chairman for Exter-nal Affairs.

EESTEC-Kongress 2005 in MadridEs ist nicht alles warm, was Spanien heißt.

LC Munich

Page 15: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

15

EESTEC

Herzlichen Glückwunsch! Als Veran-stalter des nächstjährigen Kongresses wird der LC Sofia- Bulgarien gewählt. Der offizielle Teil endet schließlich mit Eric Prydz‘ „Call On Me“. Die Ab-schiedsparty kann also beginnen!

Diese verläuft in der Stimmung, die dann entsteht, wenn 15 übermüdete españoles 60 verschiedene Schäpse aus allen Herren Ländern probieren

Der Trafo suchtneue Mitarbeiter!

Da ein Großteil der Trafo-Mitarbeiter am Ende des Studiums angelangt sind oderins Ausland gehen, suchen wir für die nächsten Semester dringend Nachwuchs.Nach der kompletten Neugestaltung im letzten Jahr geht es nun darum, weiterrhin zuverlässig jedes Semester ein Heft mit interessanten Artikeln und Prüfungssergebnissen zu herauszubringen.

Falls ihr Interesse habt, schaut einfach in der Fachschaft vorbei oder schreibteine eMail an [email protected]

Wir freuen uns schon auf die Zusammenarbeit,Christoph, Steffi und Thomas

„müssen“. Die finnischen Genossen fühlen sich in dieser Umgebung wohl so heimisch, dass sie bei wenig Grad über Null „Sauna“ spielen und sich komplett ausziehen. Nach einer Bolognese durchs ganze Zelt und einem Glas Sangria mischen sie sich dann wieder unter die „normalen“ Leute. Diese durchtanzte Nacht beschließt um acht Uhr morgens einen wundervollen Kongress - ein un-vergessliches Erlebnis - so früh auch nur

deshalb, weil um achtdreißig die Zimmer geräumt werden müssen.

Die Woche anstrengend? Sicher. Aber das war‘s wert, definitiv! Zig neue Freun-de aus ganz Europa gewonnen - das ist der „Spirit of EESTEC“.

Fernweh bekommen? Schau doch mal vorbei: wir treffen uns mittwochs, 18:30 in der Fachschaft.

Page 16: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

16

Studium

VON SIMON BLANK

Der erste Weg bei der Literatursuche führt uns EI-Studenten naturgemäß in die TU-Bibliothek (Internet: http://www.ub.tum.de/) – die Lehrbüchersammlung für Elektro- und Informationstechnik ist sehr umfangreich. Wo bekommt man aber ein dringend benötigtes Buch, wenn es gerade ausgeliehen, nur in einer alten Auflage vorhanden, nicht ausleihbar ist oder vermisst wird? Zeit, sich nach alternativen Quellen umzu-sehen!

Kostenfreie Bibliotheken in München

Für uns EI-Studenten besonders interessant ist die Bibliothek der FH München (Internet: http://www.fh-muenchen.de/bib). Sie ist gut sortiert und einigermaßen aktuell. Der Bestand umfasst derzeit 270.000 Medien und 700 laufende Zeitschriften, davon über zu über 95% in Freihandaufstellung. Der größte Teil des Bestands ist ausleihbar, daneben gibt es auch einen Präsenz-bestand aus Nachschlagewerken und wichtigen Büchern zu den einzelnen an der FH angebotenen Fächern. Die Hauptabteilung findet Ihr in der Loth-straße 13d im 2. Stock.

Weniger auf EI-Studenten speziali-siert sind die LMU-Bibliothek (Internet: http://www.ub.uni-muenchen.de/) und die Bayerische Staatsbibliothek München (kurz: BSB München; Inter-net: http://www.bsb-muenchen.de/). Sie teilen sich einen Benutzerausweis, den man aber bei der jeweils anderen Bibliothek vor der ersten Benutzung aktivieren muss (Personal- oder Reise-pass dabei nicht vergessen!). Medien, die an der LMU-Bibliothek ausleihbar sind, können an der BSB München nur in den Lesesaal bestellt und dort einge-sehen werden. An der LMU-Bibliothek findet man einige interessante Mathe-matik-Formelsammlungen, die man an der TU-Bibliothek vergeblich sucht. Ebenfalls interessant: die Fremdwörter-Bücher und Computerübersetzungs-programme. Beide Bibliotheken haben keine ausleihbare Freihandaufstellung – alle Medien müssen über den Opac bestellt werden und können erst ein paar Tage später abgeholt werden. Die LMU-Bibliothek findet Ihr am Geschwis-ter-Scholl-Platz 1, die BSB München in der Ludwigstraße 16.

Tipps zur Literaturbeschaffung

Die Bibliothek des Deutschen Mu-seums (Internet: http://www.deut-sches-museum.de/index.htm) ist eine reine Präsenzbibliothek (keine Ausleihe möglich) und hat es sich zum Ziel ge-setzt, die international erscheinende Literatur zur Naturwissenschafts- und Technikgeschichte möglichst umfassend zu sammeln. Um sie betreten zu dürfen, muss man sich am Eingang ausweisen und in eine Besucherliste eintragen. Die Bibliothek hat einen Bestand von über 850.000 Bänden, von denen eine Auswahl von 25.000 Bänden direkt über den Lesesaal zugänglich ist (Bi-bliographien und Bibliothekskataloge, großen Handbücher und ausgewählte Lehrbücher der einzelnen Fachgebie-te, Konversationslexika [Brockhaus, Meyers usw.], Fachwörterbücher und Fachlexika aus allen Gebieten, Wör-terbücher der deutschen Sprache [Duden, Grimm usw.] und aller wich-tigen Fremdsprachen, Tabellen und Formelsammlungen, Berufsratgeber, Fach- und Hochschulführer und Vor-lesungsverzeichnisse). Die Gesamtzahl der Zeitschriften und Periodika liegt bei rund 20.000, davon rund 3.500 laufende Zeitschriften. Da die Bibliothek ein sehr breit gestreutes Publikum (von Schüler/-innen bis Universitätsprofes-soren/-innen, Historiker/-innen der Wissenschafts- und Technikgeschichte, Mitarbeiter-/innen des Dt. Museums etc.) hat, findet man zu allen wichtigen Gebieten neben wissenschaftlicher Lite-ratur auch Sachbücher. Bücher, die nicht im Lesesaal aufgestellt sind, können über den Opac (Bestand ab 1977; In-ternet: http://195.179.95.172/webO-PAC/welcomeDe.html) direkt, dem Kartenkatalog 76 (Erscheinungsjahre 15. Jhdt.-1976) und dem Kartenkatalog 31 (Erscheinungsjahre 1751-1931) schriftlich über das Bibliothekspersonal bestellt werden. Eine Bestellung wird innerhalb 15 Minuten erledigt. Mit der Einarbeitung des Kartenkataloges 31 in die EDV wurde begonnen, ein Teil dieser Bestände ist deshalb bereits im OPAC zu finden. Die Bibliothek ist bis auf bestimmte Feiertage (an denen auch das Dt. Museum geschlossen ist) täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

Kostenpflichtige Bibliotheken in München

Nach der Auflösung der TU-Abteilung hat sich der EI-Technik-Bestand der

Studentenwerks-Bibliothek (Internet: http://www.studentenwerk.mhn.de/bi-bliothek/index-de.html) stark reduziert – nur ein geringer Teil der Medien wurde in die LMU-Abteilung integriert. Dieser ist allerdings des Öfteren aktueller als der an unsere TU-Bibliothek. Wer sich für Romane, PC-Literatur, Reiseführer, Sprachkurse und Sachbücher interes-siert, sollte der Bibliothek einen Besuch abstatten. Um den Bestand topaktuell halten (man findet dort haufenweise Bestseller-Romane und Thriller, für die man an der Münchner Stadtbibliothek eine Sondergebühr von 2 Euro für 2 Wochen Ausleihe berappen muss!) und auch für die Studenten hohe Exemplar-zahlen bieten zu können, verlangt das Studentenwerk seit dem Wintersemester 2004/2005 fünf Euro Bibliotheksbei-trag für sechs Kalendermonate. Die LMU-Abteilung findet Ihr in der Leo-poldstraße 13, Haus 1.

Die Münchner Stadtbibliotheken (In-ternet: http://www.muenchner-stadtbi-bliothek.de/page.php; direkter Zugang zum Opac: https://ssl.muenchen.de) kann man als Student für einen Jah-resbetrag von 7,50 Euro nutzen. Dafür stehen einem eine Hauptbibliothek (am Gasteig) und 24 Stadtteilbibliotheken mit 3 Millionen Büchern, Computerpro-grammen (relativ aktuelle Spiele, Enzy-klopädien etc.), Zeitschriften, Noten, Schallplatten, CDs, Kassetten, Videos und vieles mehr offen. Die Hauptbi-bliothek findet Ihr in der Rosenheimer Straße 5 (am Gasteig).

Intelligente Suche mit dem BibliotheksVerbund Bayern

Alle Bibliotheken per Internet einzeln abklappern, kann bei einer längeren Literaturliste schnell zum Geduldsspiel werden … U. a. den wesentlichen Medienbestand (bis auf alte, nicht katalogisierte Medien) aller Universi-tätsbibliotheken, Fachhochschulen, BSBen, der Bibliothek des Deutschen Museums und staatliche regionale Bibli-otheken in Bayern kann man mit dem BibliotheksVerbund Bayern (Internet: http://gateway-bayern.bib-bvb.de/) gleichzeitig durchsuchen. Medien, die in München nicht vorhanden (d.h. nicht im Opac aufgelistet) sind, kann man sich (derzeit noch) kostenlos per Fernleihe bestellen. Tipp: Auch vermisste Bücher werden vom Computer für vorhanden

Page 17: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

17

Studium

gehalten und somit von der Fernleihe ausgeschlossen – in diesem Fall hilft das Bibliothekspersonal der TU-München gerne weiter.

Bücher kaufen und verkaufen

Wer neue Bücher kaufen möchte, soll-te sich Amazon (Internet: http://www.amazon.de) und buecher.de (Internet: http://www.buecher.de) näher anschau-en. Beide Anbieter versenden Bücher prinzipiell versandkostenfrei – buecher.de ist bei den Zahlungsmodalitäten besser: Hier ist auch die „Bezahlung per Rechnung“ möglich und kostenfrei. Tipp: Um bessere Suchergebnisse zu erhalten, sollte man bei Amazon die „Schnellsuche“ (im Pull-down-Menü) auf „Deutsche Bücher“ bzw. „Englische Bücher“ beschränken.

Gebrauchte Bücher (zu vorab festge-legten Preisen) kaufen bzw. verkaufen kann man z.B. bei Abebooks (Internet: http://www.abebooks.de), Amazon und Booklooker (Internet: http://www.booklooker.de). Vorsicht: Bei Abebooks schleichen sich gelegentlich Händler ein, die Neuware zum normalen Preis verkaufen – im Gegensatz zu größeren Versandhäusern aber muss man dort zusätzlich Versandkosten berappen. Booklooker bietet in Kooperation mit Booxtra (Internet: http://booxtra.de/) ebenfalls Neuware an, allerdings versandkostenfrei. Laut Impressum der Webseite ist Booxtra ein Shop von buecher.de …

Dass man gebrauchte Bücher bei ebay (Internet: http://www.ebay.de) er- bzw. versteigern kann man, dürfte allgemein bekannt sein. Alternativen zu Ebay

existieren zwar, sind aber leider wenig bekannt und bieten dementsprechend nur unzureichend Auswahl … Tipp: Um die Suchergebnisse zu präzisieren, kann man auch bei ebay die Suche vorab auf „Bücher“ begrenzen. Vor dem Steigern sollte man sich gut überlegen, wie hoch man mitsteigern möchte (Versandkosten und ev. ebay-Kosten mit einkalkulieren!) – es wäre ziemlich ärgerlich, wenn man zwar den Zuschlag erhält, im Nachhin-ein aber bemerken muss, dass das Buch bei Amazon, buecher.de oder Abebooks billiger gewesen wäre …

Bücher aus dem Internet herunterladen / sich nach Erratas erkundigen

Einige Bücher werden zusätzlich zu der Printausgabe von dem Autor bzw. Ver-lag aus den unterschiedlichsten Gründen kostenlos im Internet zur Verfügung gestellt. Dass gerade das eine Buch dabei ist, welches man dringend sucht, ist leider eher unwahrscheinlich – aber es schadet sicherlich nicht, mit einer Suchmaschine nach der Homepage des Verlags und des Autors zu fahnden. Auch wenn man bereits in Besitz des gewünschten Buches ist, sollte man dies tun – einige Autoren bzw. Verlage veröffentlichen auf ihrer Webseite, an welchen Stellen ihrer Publikationen sich Druckfehler eingeschlichen haben.

Ist das gesuchte Buch aus einer Dis-sertationen hervorgegangen, oder ist bzw. war der Autor im Bereich Lehre / Forschung tätig? Dann empfiehlt sich als erster Anlaufpunkt Forschungsportal.net (Internet: http://forschungsportal.net/). Dort kann man gezielt nach bestimmten Dokumenten auf Ser-vern von staatlich finanzierten deut-

schen Forschungseinrichtungen (also Hochschulen und Universitäten, die Institute der Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft und Blauen Liste, sowie Großforschungseinrichtungen, Aka-demien und Bundes- sowie Landes-forschungseinrichtungen) suchen. Das niederländische Äquivalent dazu heißt DAREnet (Digital Academic Reposito-ries Een SURF Programma Network; Internet: http://dare.cq2.org/). Es fasst die lokalen Datensammlungen (wissenschaftliche Veröffentlichungen in niederländischer und englischer Sprache) der beteiligten Institutionen (alle niederländische Universitäten, Na-tional Library of the Netherlands, Royal Netherlands Academy of Arts and Sci-ences und Netherlands Organisation for Scientific Research) zu einem Netzwerk zusammen – und gewährt jedem Inter-essierten kostenlos (und ohne Registrie-rungszwang ect.) freien Zugang darauf. In einer Mischung aus lokal und global zugänglichen Quellen stehen inzwischen mehr als 47.000 digitale Dokumente und Objekte zur Verfügung. Weitere Anlaufpunkte sind die auf wissenschaft-liche Inhalte spezialisierte Suchmaschine Scirus (Internet: http://www.scirus.com/) und die Google untergeordnete Spezial-Suchmaschine scholar (Internet: http://scholar.google.com/). Letztere befindet sich noch im Betastadium und hat bislang das Internet-Angebot von rund 30 Universitäten und Forschungs-einrichtungen im englischen Sprach-raum indiziert.

(aktualisierte Version vom 13. Mai 2005; Internet: http://home.pages.at/studium_elt)

Page 18: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

18

Erfolgreiches Lernen - Lernen lernen

Studium

1) Trennung von Freizeit- und Arbeitsbereich:

es sollten nur Gegenstände auf dem Schreibtisch liegen, die für die Lernarbeit wesentlich sind, Essen und Pausen nur im Freizeitbereich, externe Lernmöglichkeiten wie z. B. Lesesäle der Bibliotheken nutzen

2) Ordner und Karteikästen für einzelne Lernfächer, Themengebiete anlegen:

Karteikarten anlegen, farbige Karten je nach Themengebiet, Infos und Thematisches nach übersichtlichen Kategorien sortieren, Oberbegriffen zuordnen

1) Regelmäßige und feste Lernzeiten:

besonders effektiv sind dabei Lernzeiten am Vormittag und späteren Nachmittag

2) regelmäßige Pausen:

alle 90 Minuten eine Pause von 15-20 Minuten und eine größere Pause von 1- 3 Stunden nach 4 Stunden Lernen, kleine Pause nach Abschluss eines Lernstoffes oder eines Methodenwechsels

3) Einplanen von freien Tagen

oder auch mal eines Urlaubes

4) Minimal und Maximallernzeit pro Tag

festlegen und sich daran halten

5) Entspannungszeit vor dem Schlafengehen;

Lernzeiten so einplanen, dass mindestens 30 Minuten vor dem Schlafengehen Zeit zum Entspannen bleibt.

Wer kennt das nicht, Prüfungen oder Klausuren stehen vor der Tür, der Stoff ist wieder einmal kaum zu bewälti-gen und die Motivation zum Lernen ist in Anbetracht des Berges an Lernstoff gegen Null gesunken.Wir möchten Euch auf diesem Wege ein paar Tipps geben, wie es gelingen kann, speziell im Studium effektiver, strukturierter und motivierter sich auf Prüfungen und Klausuren vorzubereiten.

VON SIMON BLANK

Zuerst einmal kann muss man zwi-schen kontinuierlichen Phasen des Lernens zur Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungsinhalte und zwischen temporären Phasen des Lernens in Bezug auf Klausuren und Prüfungen un-terschieden. Beide Phasen des Lernens hängen eng miteinander zusammen. Eine kontinuierliche Vorbereitung der Veranstaltungsinhalte könnte z. B. da-rin bestehen, die angegebene Literatur vor der wöchentlichen Veranstaltung durchzulesen, so dass gezielte inhaltliche

Fragen helfen können, schwierige Inhal-te besser zu verstehen. Nachbereitung könnte u. a. darin bestehen, den Stoff zu strukturieren und zu überprüfen, ob man alles verstanden hat, um bei Bedarf gezielter in der Literatur nachzulesen oder ruhig auch mal Kommilitonen zu fragen. Diese effektive Vor- und Nach-bereitung verhilft zu einer elaborierten Wissensaneignung und bildet somit eine wichtige Voraussetzung und Stüt-ze zum Verständnis des Prüfungs- und Klausurstoffes.

Wie bereits erwähnt, profitiert die Prüfungsvorbereitung von einem kon-tinuierlichen Lernverhalten. Für beide Lernprozesse können zudem bestimmte zeitsparende und optimierende Metho-den und Lerntechniken unterstützend wirken. Wir werden nachfolgend einige davon vorstellen und kennzeichnen, wel-che der beiden Lernprozesse (kontinu-ierlich oder temporär) davon besonders profitieren.

1. ZeitplanungGewohnheiten und Rituale im Lern-

rhythmus können zu einer gewissen Kontinuität des Lernprozesses verhel-

fen. Zu einer Optimierung der Prüfungs-lernphase und der Aufrechterhaltung der Motivation, auch über einen länge-

ren Zeitraum kontinuierlich und effektiv zu arbeiten, haben sich folgende Tipps zur Zeitplanung bewährt:

2. ArbeitsbereichEine Differenzierung am Arbeitsplatz

erleichtert das Lernen, sowohl während der kontinuierlichen Lernphasen wäh-rend des Semester als auch in der Zeit

der Klausuren- und Prüfungsvorberei-tung. Dabei sollte beachtet werden:

Page 19: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

19

Studium

1) Unmittelbar nach vorher festgelegten und erreichten Zielen:

z.B. nach erreichtem sechsstündigem Lernpensum, bestimmter Prüfungsnote, bestimmten Kapitel bearbeitet, etc.

2) Keine Belohnung, wenn Ziel nicht erreicht

und da auch wirklich nicht belohnen.

3) Belohnungsmöglichkeiten:

z. B. Buchkauf, Essen gehen oder Zeit für bestimmte Freizeitaktivitäten wie Sport, Kinobesuch, Zeit für Freunde, etc.

1) Gemeinsame Ziele der Gruppenmitglieder:

Einigung über gemeinsame Ziele, die zusammen in kooperativer Arbeit erreicht werden sollen

2) Optimale Gruppengröße:

3- 4 Personen, bei größerer Gruppengröße sinkt häufig die Einsatzbereitschaft des Einzelnen, der Einzelnen

3) Homogene Gruppe

in Bezug auf Leistungsfähigkeit, Motivations- und Zeitbudget: Gruppenprozessfeindlich wirken sich vor allem eine unter-schiedliche Bereitschaft der Gruppenmitglieder, sich mit eigenen Beiträgen in die Gruppe einzubringen, aus.

4) Feste Termine:

Diese gemeinsam vorher festlegen, so dass ein kontinuierliches Arbeiten möglich ist.

5) Stoffvorbereitung durch alle Gruppenmitglieder vor jedem Treffen:

Möglich ist auch, dass sich einzelne Gruppenmitglieder abwechselnd auf bestimmte Stoffgebiete intensiver vorbereiten und den so erarbeiteten Stoff den anderen darbieten, dies kann auch als eine gute Vorbereitung für die Prüfungssituation angesehen werden.

3. Gruppenarbeit vs. Einzelarbeit Für viele Studenten und Studentinnen

bedeutet das Arbeiten in Lerngruppen eine effektive Form der Wissensan-eignung und Vertiefung. Vor allem für die Vorbereitung auf eine Prüfung, für die eine größere Menge an Lernstoff so erarbeitet und verstanden werden

muss, dass dieses Wissen danach in der Prüfung adäquat dargeboten werden kann, bieten Lerngruppen ein Form der effizienten Auseinandersetzung mit Prüfungsinhalten. Zudem spricht für das Lernen in Gruppen, dass das Lernen für den Einzelnen, die Einzelne sich

oft anregender, kontinuierlicher und motivierter gestaltet und die Auseinan-dersetzung mit dem Lernstoff intensiver und elaborierter erfolgt. Folgendes sollte jedoch bei der Gruppenarbeit beachtet werden:

4. Verstärkung und BelohnungGerade in einer anstrengenden Prü-

fungsvorbereitungszeit ist es wichtig, aber nicht nur da, sich für Geleistetes zu belohnen. Diese Belohnung sollte

erfolgen:

5. Entspannungsverfahren und SportEs ist wichtig, zwischen den Lernein-

heiten Stress ab zu bauen, um wieder aufnahmefähig für die nächste zu sein.

Für jeden, jede kann es ein anderen Weg geben, um sich optimal zu entspannen; Sport, Autogenes Training, Progressive

Muskelentspannung oder Selbsthyp-nose, um nur einige Möglichkeiten zu nennen.

Page 20: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

20

Studium

1) Vorprüfung (Preview):

Überfliegen Sie das Kapitel, um die allgemeinen Themen zu bestimmen, die darin angesprochen werden. Identifizieren Sie die Abschnitte, die als Einheit zu lesen sind. Wenden Sie die folgenden vier Schritte auf jeden Abschnitt an.

2) Fragen (Questions):

Formulieren Sie Fragen zu den Abschnitten. Oftmals genügt eine Umformulierung der Abschnittsüberschriften, um eine angemessene Frage zu erhalten.

3) Lesen (Read):

Lesen Sie den Abschnitt sorgfältig, indem Sie versuchen, die Fragen zu beantworten, die Sie dazu gestellt haben.

4) Nachdenken (Reflect):

Denken Sie über den Text, während Sie ihn lesen, nach, indem Sie versuchen ihn zu verstehen, Beispiele zu erfinden und den Stoff in Bezug zu Ihrem Vorwissen zu setzen.

5) Wiedergeben (Recite):

Nachdem Sie einen Abschnitt fertig bearbeitet haben, versuchen Sie, die darin enthaltenen Information zu erinnern. Versuchen Sie, die Fragen zu beantworten, die Sie zu diesem Abschnitt formuliert haben. Wenn Sie sich nicht genügend erinnern können, dann lesen sie diejenigen Passagen nochmals, die beim Erinnern Schwierigkeiten bereitet hatten.

6) Rückblick (Review):

Nachdem Sie das Kapitel beendet haben, gehen Sie es nochmals im Gedanken durch und rufen Sie sich die wichtigsten Punkte ins Gedächtnis. Versuchen Sie wiederum, die Fragen zu beantworten, die Sie gestellt haben.

1) Sport:

Besonders gut geeignet sind Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen, Tennisspielen, etc., weil dadurch die Durch-blutung angeregt wird und Stresshormone abgebaut werden.

2) Autogenes Training (AT):

Autogenes Training (auto = selbst, gen = entstehen) ist eine Methode der Entspannung die in einer Person entsteht; mentale Fitness, ein Zustand großer innerer Ruhe und Gelöstheit (erhöhte Konzentrationsfähigkeit, Stressabbau, etc.) kann dadurch erreicht, sowie auf verschiedene körperliche Dysfunktionen (Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen, Durchblutungsstörungen,...) positiv eingewirkt werden. Für den Anfänger beträgt der Zeitaufwand bis zu 15 Minuten täglich, aufgeteilt auf zwei bis dreimal Training (morgens, mittags, abends). Bei Fortgeschrittenen findet Versenkung und Entspannung schon innerhalb einer Minute und je nach Gebrauch statt. Eine Beschreibung der Übung findet sich unter www.autogenestraining.com.

3) Progressive Muskelentspannung:

Die progressive Muskelrelaxation (PMR) nach E. Jacobsen dient der frühzeitigen Wahrnehmung und nach Möglichkeit auch aktiven Verminderung von Spannungszuständen in der Muskulatur.

4) Selbsthypnose:

Hypnose ist ein bewährtes Verfahren zur Behandlung von vielen psychischen und körperlichen Störungen. Besonders geeignet ist es in diesem Zusammenhang zur Behandlung von Prüfungsängsten und Motivationsproblemen. Ernsthafte Probleme sollten mit einem dafür ausgebildeten Therapeuten bzw. Therapeutin besprochen und bearbeitet werden. Auf der Suche nach einem Therapeuten, einer Therapeutin, kann z. B. die Uni Tübingen, Psychologisches Institut ([email protected]) behilflich sein.

Eine sehr gute und verständlich geschriebene Anleitung zum Erlernen von Selbsthypnose findet sich in: Re-

venstorf, D. & Zeyer, R. (1998). Hyp-nose Lernen. Leistungssteigerung und Stressbewältigung durch Selbsthypnose.

Heidelberg: Carl Auer.

6. Effiziente TexterarbeitungEine gute Methode sich effizient einen

wissenschaftlichen Text zu erarbeiten ist die PQR4 Methode nach Robinson & Thomas 1972. Diese Methode dient dazu einen Text elaboriert verarbeiten

zu können, diese Methode kann sehr hilfreich bei der Literaturarbeit in Bezug auf die Vorbereitung einer Vorlesung oder eines Seminars sein. Der Name PQR4- Methode leitet sich aus den

sechs Phasen ab, die zur Erarbeitung eines Lehrbuchkapitels vorgeschlagen werden, dies sind folgenden Phasen: (zit. J. R. Anderson S. 191f.)

Page 21: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

21

1) Vorbereitung:

Einige Wochen davor: Welche Arbeitsmittel werden benötigt?, Literaturliste beschaffen, Lerngruppe suchen, etc.

2) Langzeitplanung:

Wie viel Zeit benötigt man insgesamt fürs Lernen?, Zeit für Stoffwiederholung und -vertiefung mit einplanen

3) Wochenplan aufstellen:

Welchen Stoff möchte man in einer Woche bewältigt haben?

4) Tag vor der Prüfung:

Nichts Neues mehr lernen, als Entspannungstag nutzen

5) Prüfungstag:

Gelernte Entspannungsmethoden zur Stressreduktion nutzen

6) Nachbereitung:

Pausentag einlegen, Resümee ziehen: Was lief gut, was könnte man das nächste Mal besser machen? und nicht vergessen, sich zu belohnen

Studium

(Quelle: http://www.uni-stuttgart.de/psy/lehre/lerntipps.html, gefunden von Simon Blank)

7. spezielle Tipps zur PrüfungsvorbereitungPrüfungssituationen werden sehr oft

als stressig erlebt. Möglichkeiten, die-ser Situation im Vorfeld zu entstressen liegen in einer angemessenen Prüfungs-vorbereitung. Einige Tipps dazu wurden

vorher (z. B. Gruppenarbeit, Vor- und Nachbereitung des Stoffes kontinuier-lich während des Semesters, Zeit für Entspannung und Freizeit einplanen, etc.) bereits vorgestellt. Daneben sollte

man eine spezielle Planung für die Vorbereitung und Durchführung der Lernphase erstellen:

Wir hoffen, Euch mit diesen Tipps eine kleine Anleitung und Hilfestellung, wie Lernen erfolgreich gelingen kann, geben zu können. Daneben seid aber vor allem ihr selber gefragt, beim Auspro-bieren, Erproben, was euch tatsächlich beim Lernen hilft. Kreativität ist gefragt, aber auch genaues Hinschauen und ehrliche Auseinandersetzung mit eurem Lernstil. Für den einen, die andere kann es bereits hilfreich sein, sich kontinuier-

lich Pausen zu genehmigen, derweil für den anderen, die andere es vor allem wichtig ist, sich kontinuierlich mit dem Lernstoff, d. h. regelmäßig zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort, auseinander zu setzen. Dabei ist es sicherlich sinnvoll, altbewährte er-probte Lernstile aus der Abizeit mit zu übernehmen, aber es ist zudem wichtig, die besonderen Bedingungen, die das Studium in Bezug auf Lernverhalten

und Lernstile an euch stellt, mit zu be-rücksichtigen und gegebenenfalls neue Lernformen und -stile auszuprobieren. Dabei sollte dieses Ausprobieren jedoch nicht erst kurz vor den Prüfungen und den Klausuren stattfinden. Möglichkei-ten zum Ausprobieren gibt es reichlich, und ihr wisst ja, Prüfungen und Klau-suren profitieren von kontinuierlichen Lernphasen während des Semesters besonders.

Page 22: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

22

Übersicht

Die Universität ist der Ort, an dem die hohe Lehre den Eliten der Gesellschaft (ihr) von den Eliten der Gesellschaft (un-sere Professoren) gelehrt wird. Doch ist es für die Professoren und Assistenten meist nicht so einfach, die Effektivität ihrer Vorlesungen einzuschätzen. Das funktioniert nicht in einem Hörsaal, in dem der Dozent kaum Rückmeldung von seinen Zuhörern bekommt.

Um die Lehre gut zu machen und immer weiter verbessern zu können, braucht jeder Dozent eine repräsentative Bewertung seines Lehrangebotes. Dies kann zum Beispiel durch das Einholen eines Meinungsbildes unter den Hörern eines Fachs geschehen.

Diese Umfrage nennt man Evalu-ierung, und sie wird in den meisten Fakultäten von der jeweiligen Fachschaft durchgeführt.

An der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik geschieht die Evaluierung webbasiert über eine Umfragesoftware, die über mehrere Jahre, mit Unterstürzung der Runde der Studiendekane von Studenten der Fachschaften entwickelt wurde. Mit ihrer Hilfe können die Studenten die Fächer evaluieren, an denen sie teilge-nommen haben.

Motivation

Was bedeutet eigentlich „Evaluie-rung“? Jede Lehrveranstaltung hat die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten zum Ziel.

Evaluierung von Lehrveranstaltungen heißt festzustellen, ob der Dozent seine Ziele sinnvoll gewählt hat und ob die Methoden des Dozenten dazu geeignet sind, diese Ziele zu erreichen. Das Ziel der Evaluierung ist die Verbesserung der Qualität der Lehre. Warum werden Befragungen von Studierenden unter Leitung eines Evaluierungsausschusses ( bestehend aus Studiendekan, Evaluierer plus weitere Beisitzer) durchgeführt?

Hohe Lehrqualität erfordert regelmä-ßige Kontrolle und stetige Verbesserung. Die Studierenden sind die Zielgruppe der Lehrveranstaltungen. Kritik Einzel-ner findet oft kein Gehör oder ist einfach nicht repräsentativ. Dozenten bekom-men durch das Feedback der gesamten Hörerschaft einen Ansporn und vor

Evaluierung der LehreDie Evaluierung der Lehre ist eine Umfrage zu einzelnen Vorlesungen, die immer gegen Ende der Vorlesungszeit mit Hilfe von Onlinefragebögen durchgeführt wird. Sie gibt den Professoren wichtige Informationen, um die Lehr-qualität ihrer Veranstaltungen zu verbessern.

allem Hinweise zur Verbesserung ihrer Lehrveranstaltungen.

Durchführung

Zeitplan für die Evaluierung:- Semesterbeginn :

Beschluss der Liste der zu evaluieren-den Fächer sowie des Evaluierungszeit-raums im Evaluierungsausschuss auf Vorschlag der studentischen Vertreter zu Semesterbeginn. Bekanntmachung des Projekts „Evaluierung“ u.a. in den zu evaluierenden Veranstaltungen.- 2 Wochen vor dem Evaluierungs-zeitraum

Verstärken von Werbemaßnahmen und Validierung des Evaluierungs-Ser-vers im Vorfeld der Evaluierungswo-che.- Evaluierungszeitraum

Der Evaluierungszeitraum ist zu be-ginn des letzten Drittels des Semesters, also ca um die 10. Vorlesungswoche. Hierbei ist es wichtig dass an den Evaluierung-Plus Fächern möglichst viele Studenten teilnehmen. Das Zeit-fenster zur Evaluierung bleibt 2 Wochen offen.

Zu Ende des Evaluierungszeitraumes werden die Ergebnisse den Dozenten zugeschickt und im Evaluierungsreferat besprochen.- Kurz vor Semesterende

Auswertung und Diskussion der Ergebnisse im Evaluierungsausschuss. Stellungnahme der Dozenten und Gespräche mit Vertretern des Evaluie-rungsausschusses und ggf. Vertretern aus dem Auditorium.- Semesterferien

Überarbeitung und Verbessung der Lehrveranstaltungen durch die Dozen-ten (Vortragsstil, Vorlesungsinhalte, usw.).- Nächste Trafo-Ausgabe

Veröffentlichung der Ergebnisse und Stellungnahmen im Trafo (bei Zustim-mung des Dozenten).

Teilnahme

Eine große Teilnahme ist wichtig. Die Evaluierung der Lehre erhält ihr hohes Gewicht dadurch, dass möglichst viele (alle) Hörer der zu evaluierenden Lehrveranstaltungen teilnehmen, die ausgefüllten Fragebögen konstruktive Kritik enthalten, die Ergebnisse jeder einzelnen evaluierten Veranstaltung zusammen mit dem Dozenten bespro-

chen werden. Folgerungen für den einzelnen Teil-

nehmer: Die Teilname muss obligato-risch sein.

Eine aufmerksame und faire Teilnah-me erfordert: den Sinn der Frage zu erfassen (Hirn einschalten), klare Positi-onen zu beziehen, über die Bewertungs-fragen hinausgehende Kritik und Lob in die vorgesehenen Kommentarfelder zu schreiben, in den Kommentarfeldern konstruktive Kritik zu üben und keine Beleidigungen anzubringen (es wird nichts zensiert!).

Ergebnisse

Mit der Veröffentlichung der Ergebnis-se hört die Evaluierung noch nicht auf.

Wird das Instrument Evaluierung richtig benutzt, kann vieles bewegt werden: Evaluierung fördert den Dialog zwischen Dozenten und Studierenden. Dozenten erhalten ein repräsentatives Feedback über ihre Lehrveranstaltun-gen. Vortragsstil, Inhalt, Struktur, etc. von Lehrveranstaltungen können sich verbessern. In Extremfällen kann sogar der Dozent wechseln.

Grenzen der Lehrveranstaltungseva-luierung:

- Evaluierung ohne Wirkung ist schäd-lich. Erfolgt keine sichtbare Verbesse-rung der Lehre, sinkt die Teilnahme bei künftigen Evaluierungen. Aber auch der Graben zwischen Dozenten und Studie-renden vergrößert sich auf Kosten der Lehrqualität.

- Evaluierung unter den Hörern ergibt keine vollständige Bewertung des Vorle-sungsangebots. Der Student kann noch nicht wissen, was die Vorlesung für sein weiteres Studium und das spätere Berufsleben bringt. Dazu müssen auch Fachleute, Absolventen, usw. eingebun-den werden. Der Evaluierungsausschuss arbeitet daran.

- Rankings von Dozenten, Studiengän-gen, usw. sind wissenschaftlich unsinnig. Einsteigervorlesungen sind nicht mit Spezialvorlesungen vergleichbar, eben-sowenig Vorlesungen aus verschiedenen Studiengängen.

Wort an die Leser und Verbesserung der Evaluierung

Wir hoffen, dass dieser Text euch

Evaluierung

Page 23: Trafo 121 Juni 2005 Kostenlos - fs.ei.tum.de · 4 Name? Ulrich Maria Richard Wagner Wo und wann haben Sie das Licht der Welt erblickt? 16.07.1955 in Passau Sind Sie verheiratet? Ja,

23

Kurzgeschichte

Ordnung muss seinVON FRANZ KOTTEDER

Die Leiche sah wirklich nicht beson-ders gut aus. Das stellten mein Kollege und ich übereinstimmend fest, wir waren die Ersten am Fundort in der Aubinger Lohe gewesen. Naja, was heißt die Ersten: Der Erste war natürlich wieder mal ein Pilzsammler gewesen. Ich fand Pilzsammler immer schon merkwürdig, ich glaube, die suchen gar keine Schwammerl, sondern sind in Wirklichkeit nur geil darauf, verkohlte Kinderleichen oder skelettierte Nutten zu entdecken, so oft, wie die fündig werden. Im Ebersberger Forst gab‘s mal einen, der hat der Polizei gleich zwei voll geknipste Filme von der Leiche gege-ben. Jetzt frage ich: Wozu braucht der eine Kamera zum Pilzesammeln?

Egal. Jedenfalls hing die Leiche auf-gespannt zwischen zwei Bäumen, und irgendwer hatte sie offenbar heftig mit einer Axt traktiert, beide Hände waren abgehackt worden. Wir wurden beide erst mal etwas blass, kann man sich denken, und mein Kollege stammelte irgendetwas von einem „Ritualmord, möglicherweise“, was mich überraschte, denn ich glaube nicht, dass er überhaupt weiß, wie sich so ein kompliziertes Wort schreibt. Vielleicht war es einfach nur seine Art auszudrücken, wie unheimlich er das alles fand.

Wir haben dann jedenfalls schnell die Kripo alarmiert und in der Zwischenzeit nichts angerührt, nur ein bisschen die Umgebung inspiziert. Es war zumindest für unsere Augen nichts Auffälliges zu entdecken. Klar, unter der Leiche eine umfangreichere Blutlache, aber keine sichtbaren Blutspuren in der näheren Umgebung. Der Herr, denn es handelte sich um eine männliche Leiche, musste wohl an Ort und Stelle tranchiert wor-den sein.

Der Kommissar, der bald darauf mit seinen Hiwis eintraf, war ein ganz Schlauer. Wer so auf einen Mann ein-haut, meinte er, dürfte wohl ein eher einfaches Gemüt sein. „Bin Laden

war‘s nicht“, feixte er und kam sich dabei wohl ziemlich witzig vor, „das ist nicht seine Handschrift.“ Und die Hiwis grinsten breit und lachten verhalten, weil sie einerseits wussten, dass es am Fundort einer Leiche nichts zu lachen gab, andererseits aber ihrem Chef ge-fallen wollten.

Wir machten dann unsere Angaben, die übliche Routine in solchen Fällen halt. Ich weiß, dass jedes Wort wichtig sein kann und den Kommissar viel-leicht auf eine heiße Spur lenkt, die ihn schließlich zur Lösung des Falls führt. Und ich glaube mit einigem Stolz sagen zu können, dass ich mit meiner Aussage einige Schlüsselworte dazu beigetragen habe, die dem Kommissar entscheidend weiterhalfen.

Tags darauf waren die Boulevard-zeitungen natürlich voll von diesem Fall. Der Tote war Lateinlehrer in den besten Jahren gewesen, und die Kripo hatte schon nach wenigen Stunden den Verdächtigen gefasst: einen 17-jährigen Schüler des Opfers, der in der Satanis-tenszene unterwegs war. Unweit der Leiche entdeckten die Fahnder eine blu-tige Axt mit seinen Fingerabdrücken in einem Gebüsch, und auf seinem PC fand man ein abscheuliches Computerspiel, in das er unter anderem Hassparolen auf seine Lehrer und vor allem auf das Opfer eingespeist hatte. Auch mit der Polizei hatte er schon des Öfteren Be-kanntschaft gemacht, vor allem wegen Delikten der Computerkriminalität. Er war einschlägig bekannt als Hacker. War natürlich ein gefundenes Fressen für die Presseheinis: Vom Teufel besessenes, frühreifes Superhirn ermordet seinen Lehrer auf bestialische Weise.

Meine Frau erlitt einen Schock, als sie die Zeitungen sah und das Bild des Opfers. Sie schrie wie wild, antwortete erst nicht auf meine bestürzten Fragen und rückte dann damit heraus, dass sie ein Verhältnis mit ihm gehabt hatte, seit einem halben Jahr. Ich schüttelte nur den Kopf und stieß sie von mir, fassungslos. Sie heulte die ganze Nacht

hindurch, und das tat mir in der Seele weh. Sie weinte gewiss nicht nur um ihn, das wusste ich. Sie weinte auch, weil sie mich sehr verletzt hatte, und weil sie das nie gewollt hatte. Ich saß wortlos daneben und reagierte nicht auf ihr Schluchzen, sondern guckte mit leerem Blick vor mich hin. Es war jetzt besser, sehr erschüttert zu sein und erst später dann zu verzeihen. Alles andere hätte sie sicher gewundert. Ich habe ihr dann zwei Tage später endgültig ver-ziehen, und unsere Ehe ist inzwischen fast glücklicher, als sie es kurz nach der Hochzeit war. Sicher, ich denke manchmal an den Burschen, der jetzt immer noch in Untersuchungshaft sitzt und auf seinen Prozess wartet, in dem es ein paar magere Indizien geben wird, dass er der Täter war. Natürlich war er‘s nicht: Das Computerspiel hab ich ihm bei der letzten Hausdurchsuchung in einem unbeobachteten Moment auf seinen PC geladen, und die Axt ließ ich ebenfalls bei dieser Gelegenheit aus dem Keller seines Elternhauses mitgehen. Dass auch noch Fingerabdrücke von ihm darauf waren, hätte ich gar nicht zu träumen gewagt.

Es war ein Leichtes gewesen, den Verdacht auf ihn zu lenken, schließlich bin ich vom Fach. Sobald ich das Ver-hältnis meiner Frau spitzgekriegt hatte, kundschaftete ich den Lateinlehrer und seine Umgebung aus, alles andere ergab sich von selbst, und ich musste den Leh-rer nur noch bei seinem morgendlichen Jogginglauf abpassen.

Ich bin froh, dass nun wieder alles so ist, wie es vorher war und dass es nun so bleiben kann. Denn ich liebe meine Frau sehr, und meinen Job bei der Funkstreife liebe ich schließlich auch.

Franz Kotteder ist leitender Redak-teur der „Süddeutschen Zeitung“ für dieRedaktionen Münchner Kultur und SZ Extra.

(erschienen in BISS 12/2001; Nach-druck mit freundlicher Genehmi-gung des Autors)

Sinn und Zweck der Evaluierung nä-her gebracht hat. Um die Evaluierung weiterentwickeln zu können wäre es allerdings gut, wenn zu den beiden aktuellen Evaluierern Manuel Stein und Stefan Götz noch der eine oder andere mit guten frischen Ideen dazu stoßen würde. Zu zweit kann der Evalu-ierungsbetrieb gerade aufrechterhalten

werden, Verbesserungen werden dann nur sehr schleppend eingeführt werden können.

Um herauszufinden wie man das Stu-dium grundsätzlich verbessern könnte (Stichwort: Umgestaltung der Fächer-verteilung in den ersten vier Semestern) könnte man extra Evaluierungen unter den Absolventen des Vordiploms und

Absolventen des Diploms befragen.Solche Schritte müssen allerdings

ausgearbeitet, begründet und vorbereitet werden.

Also, wenn ihr daran interessiert seid an EURER Lehre mitzuarbeiten, schreibt eine email an [email protected] und kommt in das Evaluierungsreferat.