16
ABZ Verbund Pflege HF (Hrsg.) TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 Vitalzeichen 5 4. Auflage

TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

  • Upload
    danganh

  • View
    239

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

Vit

alz

eic

he

n

Tra

inin

g &

Tra

ns

fer

Pfl

eg

e 5

Mit diesem Arbeitsheft können pflegerische Kompetenzen für die herausfordernden

beruflichen Situationen in der Pflegepraxis erarbeitet und geübt werden. Neben den

detailliert beschriebenen Handlungsabläufen führen Vorkenntnistest, Lernziele und ein

Fallbeispiel in die Trainingsarbeit ein. Praxisorientierte Aufträge ermöglichen das Üben

in einem simulierten Lernfeld. Transfer- und Vertiefungsaufgaben sowie eine Reflexion

der Arbeit runden den Prozess ab.

Folgende Handlungsabläufe sind in diesem Heft enthalten:

• Blutdruckmessung

• Pulskontrolle

• Temperaturmessung

• Assessment zur Atmung

• Apparatives nicht-invasives Monitoring

• Assessment zur Erfassung der Bewusstseinslage

• Pupillenkontrolle

Der ABZ Verbund Pflege HF hat für den Lernbereich Training & Transfer 17 Arbeitshefte

entwickelt. Sie unterstützen den Erwerb pflegerischer Kompetenzen und den Transfer

zwischen Theorie und Praxis. Für die vorliegende Neuauflage wurden Inhalt und Aufbau

vollständig überarbeitet.

A B Z Ve r b u n d P f l e g e H F ( H r s g . )

T R A I N I N G & T R A N S F E R P F L E G E 5

Vi t a l z e i ch e n

554. Auflage

www.hep-verlag.ch/vitalzeichen

UG_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 1-3 26.02.18 15:14

Page 2: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

I n h a l t s ve r z e i ch n i s | Vitalzeichen | 5

5

I n h a l t s ve r z e i ch n i s

Vorwort 7

1 Lehre und Methode im Lern- bereich Training und Transfer 9

1.1 Kompetenzentwicklung 10

1.2 Methode 11

2 Einführung in das Thema 13

2.1 Lernziele 14

2.2 Vorkenntnistest 15

2.3 Fallbeispiel 29

2.4 Vorbereitende Aufgabe 32

Pulsoxymetrie 32

3 Trainingsaufgaben 33

3.1 Blutdruckmessung 34

Arbeitsauftrag 34

Handlungsablauf 35

3.2 Pulskontrolle 43

Arbeitsauftrag 43

Handlungsablauf 44

3.3 Temperaturmessung 49

Arbeitsauftrag 49

Handlungsablauf 50

3.4 Assessment zur Atmung 63

Arbeitsauftrag 63

Handlungsablauf 64

3.5 Apparatives nicht-invasives Monitoring 69

Arbeitsauftrag 69

Handlungsablauf 70

3.6 Assessment zur Erfassung der Bewusstseinslage 81

Arbeitsauftrag 81

Handlungsablauf 82

3.7 Pupillenkontrolle 86

Arbeitsauftrag 86

Handlungsablauf 87

4 Vertiefungs- und Transfer- aufgaben 93

4.1 Vertiefungsaufgaben 94

Hitzeerschöpfung 94

CPAP-Therapie in der Nacht 95

4.2 Transferaufgaben 96

Pflege und Betreuung von alten Menschen 96

Pflege und Betreuung von psychisch erkrankten Menschen 97

Pflege und Betreuung von Kindern und Jugendlichen 98

5 Ergebnissicherung 99

5.1 Reflexion zur Werkstattarbeit 100

5.2 Lernerfolgskontrolle 101

6 Literatur 109

6.1 Literatur zur Bearbeitung 110

6.2 Internetadressen 110

7 Anhang 111

7.1 Dokumentation von Vitalzeichen 112

7.2 Überwachungsblatt 113

7.3 Neurologisches Überwachungsblatt 114

7.4 Bienstein-Skala 115

7.5 Glasgow-Koma-Skala (GCS) 118

7.6 Vorlage zur Dokumentation der Messarten für den Parameter Körpertemperatur 120

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 5 23.02.18 08:27

Page 3: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

7

Vo r wo r t | Vitalzeichen | 5

Vorwort

Die duale höhere Berufsbildung zeichnet sich dadurch aus, dass erforderliche

berufliche Kompetenzen für den jeweiligen Beruf in Schule und Praxis erwor-

ben werden. In der theoretischen Ausbildung, im Lernbereich Schule, werden

Wissen und Kenntnisse erarbeitet, in der praktischen Ausbildung, im Lernbe-

reich Praxis, werden Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben und Erfahrungen

gesammelt.

An einem dritten Lernort, im Lernbereich Training und Transfer (LTT), werden

pflegerische Handlungen in einem simulierten Lernfeld trainiert und theore-

tisch begründet.

Durch diesen systematischen Ansatz von Lehren und Lernen werden Studie-

rende auf die herausfordernden beruflichen Situationen in der Pflegepraxis

vorbereitet.

Berufs- und Pflegefachpersonen aus Schule und Praxis, welche dem ABZ Ver-

bund der Höheren Fachschulen Pflege (Aargau, Basel, Bern, Schaffhausen und

Zürich) angehören, haben für den LTT-Lernbereich 17 Arbeitshefte entwickelt.

Diese unterstützen den Erwerb pflegerischer Kompetenzen und den Transfer

zwischen Theorie und Praxis.

Jedes Arbeitsheft geht von einem konkreten Fallbeispiel der Akut-, der Lang-

zeit-, der Psychiatrie-, der Rehabilitations- sowie der Kinder- und Familien-

pflege und/oder der spitalexternen Pflege aus. Konkrete Lernziele beschreiben

das angestrebte Lernergebnis, ein Vorkenntnistest aktiviert das zum Thema

des Heftes vorhandene Wissen. Das Kernstück der Arbeitshefte bilden die

Handlungsabläufe, die kompetenzorientiert aufgebaut sind. Anhand detail-

lierter Beschreibungen und Begründungen können die einzelnen Schritte

erlernt werden, gleichzeitig dienen die Handlungsabläufe als Beobachtungs-

instrument für die Selbst- und Fremdkontrolle. Transferaufgaben, eine Lern-

kontrolle und Instrumente zur Reflexion helfen den Studierenden, sich die

pflegerischen Kompetenzen nachhaltig anzueignen.

Wir danken allen Beteiligten für ihr grosses Engagement!

Die Rektorinnen und Rektoren der Mitgliederschulen

Andreas Schächtele, Aarau

Bernadette Oberholzer, Basel

Peter Marbet, Bern

Hans Schläpfer, Schaffhausen

Hanni Wipf, Winterthur

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 7 23.02.18 08:27

Page 4: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

1 L e h r e u n d M e t h o d e i m L e r n b e r e i c h Tr a i n i n g u n d Tr a n s f e r

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 9 23.02.18 08:27

Page 5: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen L e h r e u n d M e t h o d e i m L e r n b e r e i ch Tr a i n i n g u n d Tr a n s fe r | Vitalzeichen | 5

1 0

Ausgangslage von pflegerischem Handeln in der Praxis sind konkrete Pflege-

situationen. Um die Herausforderungen in diesen Situationen zu bewältigen,

müssen berufsspezifische Kompetenzen erlernt werden. Die Arbeitshefte Trai-

ning & Transfer Pflege orientieren sich bei der Kompetenzentwicklung am

holistischen Berufsbildungsmodell von Felix Rauner et al. (2015) (siehe Kapi-

tel 1.1). Der Aufbau der Trainingshefte hilft, den Transfer von theoretischem

Wissen in berufliche Fähigkeiten und Fertigkeiten vorzunehmen und die dafür

erforderlichen Kompetenzen zu entwickeln und zu üben. Mit der CAS-Methode

(siehe Kapitel 1.2) können die Kompetenzen nachhaltig trainiert werden. Wäh-

rend der Übungssequenzen nimmt das Coaching durch den Trainer/die Traine-

rin stetig ab, dadurch beginnen die Studierenden selbstständiger zu handeln.

1.1 Kompetenzentwicklung

Das Kompetenzmodell von Felix Rauner et al. (2015) stellt die Entwicklung

beruflicher Kompetenzen in verschiedenen Kompetenzbereichen und auf meh-

reren Niveaus dar. Das Modell umfasst acht Kompetenzbereiche, die nötig

sind, um berufliche Situationen ganzheitlich und umfassend zu bewältigen.

Kreativität

Anschaulichkeit und Präsentation

Funktionalität und fachgerechte Lösungen

Nachhaltigkeit

Effizienz und Wirtschaftlichkeit

Arbeitsprozessorientierung

Sozial- und Umweltverträglichkeit

Familiärer/gesellschaftlicher/kultureller Kontext

Warum

Warum

Warum

Warum

Wie

Wie

Wie

Wie

Wissen

was

Holistisches Berufsbildungsmodell in Anlehnung an Rauner et al. (2015)

Die Kompetenzbereiche weisen in Pflegeberufen folgende Inhalte auf:

Funktionalität und fachgerechte Lösungen bezeichnen fachlich richtiges

Handeln aufgrund von evidenzbasiertem Pflegewissen.

Anschaulichkeit und Präsentation beinhalten, Ergebnisse deutlich, struk-

turiert, differenziert und nachvollziehbar darzustellen.

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 10 23.02.18 08:27

Page 6: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen L e h r e u n d M e t h o d e i m L e r n b e r e i ch Tr a i n i n g u n d Tr a n s fe r | Vitalzeichen | 5

1 1

Wirtschaftlichkeit umfasst die Frage nach den zeitlichen, personellen und

finanziellen Ressourcen.

Nachhaltigkeit bedeutet die wirksame Planung von Interventionen, die ein

dauerhaftes Gesunden fördern, Komplikationen vorbeugen und ein Wieder-

auftreten von Gesundheitsproblemen bestmöglich verhindern.

Arbeitsprozessorientierung zeigt sich in einer professionellen Arbeitsorga-

nisation innerhalb der Pflege und in der interdisziplinären Zusammenarbeit,

bei der die Arbeitsprozesse reibungslos ablaufen und Leerläufe vermieden

werden.

Umweltverträglichkeit umfasst alle Umweltfaktoren wie Einhalten von

hygienischen Richtlinien, Berücksichtigung von Krankheits- und Unfallver-

hütung und Beachtung des persönlichen Gesundheitsschutzes.

Sozialverträglichkeit wird deutlich in der professionellen Beziehungsgestal-

tung zu den Pflegebedürftigen und deren Angehörigen unter Berücksichtigung

des familiären, kulturellen und ethischen Kontextes.

Kreativität schöpft den situativ vorhandenen pflegeberuflichen Gestaltungs-

spielraum aus.

Der Einbezug der acht Kompetenzbereiche im Sinne des Rauner-Modells soll

dazu beitragen, in einer konkreten Fallsituation möglichst umfassende, wir-

kungsvolle und effiziente Interventionen auszuwählen und anzuwenden. Die

Handlungsabläufe sind deswegen nur Leitlinien für die Handlung selbst – für

die Bewältigung der Fallsituation sind zusätzlich immer die individuellen

Anforderungen der Situation einzubeziehen. Erst durch die Beachtung aller

Kompetenzbereiche in einer Fallsituation wird das gesamte berufliche Können

sichtbar.

Das Kompetenzniveau zeigt sich in der beruflichen Situation nach Rauner auf

drei verschiedenen Stufen. Auf der ersten Niveaustufe gilt es zu entscheiden,

was getan werden muss (welche Interventionen), auf der zweiten, wie es getan

werden muss (korrekte Durchführung), und auf der dritten, warum die Inter-

vention so durchgeführt werden muss (fachliche Begründung). Diese drei von

Rauner in seinem Modell beschriebenen Niveaustufen werden in den Tabellen

der Handlungsabläufe in diesem Heft als Handlungsschritt (wissen was), als

Beschreibung der Handlung (wissen wie) und als Begründung (wissen warum)

bezeichnet (siehe Kapitel 3).

1.2 Methode

Berufliche Kompetenzen werden erst beherrscht, wenn mehrere Lernschritte

vollzogen sind. Für den Bereich Training und Transfer eignet sich die Anwen-

dung der Methode «cognitive apprenticeship» (Collins, 2005).

Nach einer Einleitung, in der Ziele, Ablauf und Bedeutung vorgestellt werden,

werden in einer Orientierungsphase die Vorkenntnisse aktiviert, Erfahrungen

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 11 23.02.18 08:27

Page 7: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen

1 2

wachgerufen und der Sachwiderstand geklärt. Als Erstes findet das Model-

ling statt: Dabei wird der Handlungsablauf demonstriert, hierbei werden die

Handlungsschritte und der fachliche Hintergrund verbalisiert.

Es folgt die Trainingsphase, zu ihr gehören Beobachten, Korrigieren, Unter-

stützen und Feedbackgeben. Das Coaching der Lehrperson findet dabei in

mehreren Lernschritten statt:

• Beim Scaffolding gibt die Lehrperson Struktur, leitet an und übernimmt

bei Bedarf Teilschritte.

• Während des Fading tritt die Lehrperson entsprechend der Ausführung

der Aufgabe durch die Studierenden in den Hintergrund.

• In der Articulation werden die Handlungsschritte und Zusammenhänge

schliesslich von den Studierenden selbst erklärt.

Die Kompetenzen können so nach und nach erworben werden, bis die Lern-

schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der

Handlungsabläufe führen. Mit einer Reflexion, dem Vernetzen, und der Explo-

ration, dem Transfer in die Praxis, wird die Lernsequenz abgeschlossen.

Die einzelnen Schritte der Methode CAS laufen nicht zwangsläufig linear ab.

Es ist mit dem Lernprozess vereinbar, zu einem bereits absolvierten Schritt

zurückzugehen. In der beruflichen Praxis können später die individuellen Ein-

flussfaktoren der jeweiligen Pflegesituationen einbezogen werden. Erst dann

werden die neu erlernten beruflichen Kompetenzen vollumfänglich eingesetzt.

Lernbereich Training und Transfer: Erlernen komplexer Handlungsabläufe, Entwickeln beruflicher

Kompetenzen (nach Collins, 2005)

MODELLING

Demonstration

Vorzeigen von Material und Handlung

COACHING

Scaffolding Fading Articulation

Abnehmende Unterstützung, zunehmende Selbstständigkeit

Reflection Exploration

Rückblick, Transfer in die Praxis

Einleitung

Ziele, Ablauf, Bedeutung

Orientierung

Vorkenntnisse, Erfahrungen, Sachwiderstand

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 12 23.02.18 08:27

Page 8: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen

2 E i n f ü h r u n g i n d a s T h e m a

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 13 23.02.18 08:27

Page 9: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen Vo r k e n n t n i s t e s t | Vitalzeichen | 5

1 4

Eine Veränderung der Vitalfunktionen bedeutet für die Betroffenen meist eine

Beeinträchtigung der Lebensqualität und kann von ihnen als akute oder per-

manente Bedrohung wahrgenommen werden. Deshalb benötigen Pflegefach-

personen umfassende Kenntnisse über Vitalfunktionen und eine differenzierte

Beobachtung, damit sie ihr Handeln situationsgerecht anpassen, die Reaktio-

nen der Patientinnen und Patienten verstehen und gezielte pflegerische Inter-

ventionen planen und durchführen können.

Das vorliegende Arbeitsheft integriert die Kontrolle des Blutdrucks, die Erfas-

sung des Pulses, die Messung der Temperatur, die Beobachtung der Atmung

und des Bewusstseins sowie die Überwachung der Vitalzeichen mit einem

Monitor. Dieses Heft vermittelt Ihnen verschiedene Messmethoden, die es

ermöglichen, auf die individuelle Situation der Patientinnen und Patienten

einzugehen sowie die ermittelten Werte korrekt zu interpretieren und zu

dokumentieren.

2.1 Lernziele

Die Studierende/der Studierende …

Funktionalität

und fachgerechte

Lösungen

… erklärt Regulationsmechanismen und Einflussfaktoren auf die Vitalzeichen

Blutdruck, Puls, Temperatur und Atmung.

… erläutert, wie bei Messwerten vorzugehen ist, die von den Erwartungen

abweichen.

… legt Pflegeschwerpunkte bei der Patientin/dem Patienten mit veränderten

Vitalzeichen fest.

Arbeitsprozess-

orientierung

… führt die Kontrolle von Blutdruck, Puls, Temperatur und der Pupillen kor-

rekt und sicher aus.

… wendet Assessments zur Beobachtung der Atmung (Biensteinskala) und

des Bewusstseins (Glasgow-Koma-Skala) an.

… beschreibt die Vorgehensweise beim apparativen nicht-invasiven Monito-

ring und führt die Messung korrekt und sicher durch.

… stellt passende Pflegediagnosen im Bereich der Vitalfunktionen.

Sozialverträglich-

keit

… setzt sich mit dem Erleben von der Patientin/dem Patienten während des

kontinuierlichen apparativen Monitorings auseinander und leitet entspre-

chende Massnahmen zur Begleitung der Betroffenen ab.

Nachhaltigkeit … bestimmt mögliche Fehlerquellen bei den unterschiedlichen Messtechni-

ken und leitet daraus Konsequenzen für die eigene Praxis ab.

Anschaulichkeit

und Präsentation

… dokumentiert die ermittelten Werte und Einschätzungen korrekt, wertfrei

und vollständig.

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 14 23.02.18 08:27

Page 10: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen Vo r k e n n t n i s t e s t | Vitalzeichen | 5

1 5

2.2 Vorkenntnistest

1. Verfolgen Sie den Weg, den das Blut durch den Kreislauf nimmt.

Welche Aussage ist richtig?

Vena cava superior und inferior ➝ rechter Ventrikel ➝ rechtes

Atrium ➝ Lungenarterie ➝ Kapillarnetz der Lungen.

Vena cava superior und inferior ➝ linkes Atrium ➝ linker

Ventrikel ➝ Lungenarterie ➝ Kapillarnetz der Lungen.

Vena cava superior und inferior ➝ rechtes Atrium ➝ rechter

Ventrikel ➝ Lungenvene ➝ Kapillarnetz der Lungen.

Vena cava superior und inferior ➝ rechtes Atrium ➝ rechter

Ventrikel ➝ Lungenarterie ➝ Kapillarnetz der Lungen.

Vena cava superior und inferior ➝ rechter Ventrikel ➝ rechtes

Atrium ➝ Lungenvene ➝ Kapillarnetz der Lungen.

2. Vervollständigen Sie den Lückentext zur Windkesselfunktion.

Während der dehnt der ruckartig ausgeworfene Blutstrom

die herznahen kurz auf. Während der

ziehen sich die Gefässe wieder zusammen, sodass das

gespeicherte Blut im Lumen weiterbefördert wird. Die Windkesselfunktion

ermöglicht auf diese Weise eine Blut-

strömung im Kreislaufsystem.

3. Sie kommen zu einer Patientin/einem Patienten, um den Blutdruck zu mes-

sen. Die Patientin/der Patient möchte von Ihnen wissen, worüber der Blut-

druckwert Auskunft gibt. Was antworten Sie ihr/ihm?

Der Blutdruck ist der Druck, der bei der Kontraktion des Herzes in der

linken Herzkammer herrscht.

Der Blutdruck ist der Druck, den das strömende Blut auf die Gefäss-

wände ausübt.

Der Blutdruck ist der Druck, der im gesamten Kreislauf besteht.

Der Blutdruck ist der Druck, der in den grossen Arterien herrscht.

Der Blutdruckwert erlaubt Rückschlüsse auf die Funktion von Organen

(z. B. Niere) und auf verschiedene Erkrankungen.

4. Der Blutdruck ist abhängig von:

der Herzleistung (Schlagvolumen)

der zirkulierenden Blutmenge

der Beschaffenheit der Blutgefässe und dem Gefässwiderstand

Gefühlen (z. B. Schmerz und Angst)

der körperlichen Arbeit

Blutdruck

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 15 23.02.18 08:27

Page 11: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen Vo r k e n n t n i s t e s t | Vitalzeichen | 5

1 6

5. Ordnen Sie den aufgeführten Begriffen die richtigen Beschreibungen zu:

– Diastole

– Systole

– eindeutige Hypertonie

– Hypotonie

– Blutdruckamplitude

1 Der höchste Druckwert in den Gefässen, der während der Auswurfphase

des Herzes entsteht

2 Der Unterschied zwischen systolischem und diastolischem Wert

3 Blutdruckwerte unter 100/60 mmHg

4 Der letzte hörbare Druck bei der Blutdruckmessung

5 Blutdruckwerte, die höher als 160/95 mmHg sind

6. Eine Patientin/ein Patient möchte von Ihnen wissen, was der Puls ist und

warum man diesen am Handgelenk spürt. Welche Aussagen sind richtig?

Der Puls bestimmt den in den Blutgefässen und den Herzkammern vor-

herrschenden Druck.

Der Puls bestimmt den im arteriellen System herrschenden Druck.

Der Puls ist an den Stellen tastbar, an denen eine oberflächliche Arte-

rie gegen eine härtere Unterlage (z. B. einen Knochen oder Muskulatur)

gedrückt werden kann.

Der Puls bestimmt den kinetischen Energiezustand der Blutmoleküle.

Der Puls ist die vom Herzschlag durch das Arteriensystem getriebene

und an den Gefässwänden spürbare Blutwelle.

7. Nach welchen Merkmalen beobachten Sie den Puls?

Pulsqualität Pulsrhythmus

Pulstiefe Pulsphase

Pulsfrequenz

Puls

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 16 23.02.18 08:27

Page 12: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen Vo r k e n n t n i s t e s t | Vitalzeichen | 5

1 7

8. Zu den peripheren Pulsmessorten zählt die

A. dorsalis pedis A. femoralis

A. temporalis A. radialis

A. carotis

9. In dieser Darstellung sehen Sie Stellen, an denen der Puls ermittelt werden

kann. Benennen Sie die Gefässe korrekt.

10. Ordnen Sie den aufgeführten Begriffen die richtige Definition zu:

– Pulsdefizit – Extrasystole – absolute Arrhythmie

– Asystolie – Bigeminus-Puls

1 Bezeichnet eine fehlende Herzkontraktion. Infolgedessen ist kein Puls

tast bar.

2 Bezeichnet eine Extrasystole, die auf jede Systole folgt.

3 Bezeichnet eine ungenügende Herzkontraktion, die dazu führt, dass

nicht alle Blutdruckwellen in den peripheren Arterien tastbar sind.

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 17 23.02.18 08:27

Page 13: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen Vo r k e n n t n i s t e s t | Vitalzeichen | 5

1 8

4 Bezeichnet eine vollständige Unregelmässigkeit des Pulses.

5 Bezeichnet eine vorzeitige Kontraktion der Kammer, sodass innerhalb

des normalen Rhythmus ein zusätzlicher Schlag auftritt.

11. Es ist ein warmer Sommertag und eine Patientin/ein Patient liegt frie-

rend im Bett. Wie wird die Körpertemperatur normalerweise reguliert?

Wie lässt sich das Frieren erklären?

12. Welche weiteren Einflussfaktoren auf die Körpertemperatur (abgesehen

von hohen Aussentemperaturen) kennen Sie?

Körperliche Faktoren:

Psychologische Faktoren:

Soziokulturelle Faktoren:

Temperatur

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 18 23.02.18 08:27

Page 14: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen Vo r k e n n t n i s t e s t | Vitalzeichen | 5

1 9

Umgebungsabhängige Faktoren:

13. Die Haut einer Patientin/eines Patienten ist heiss und fiebrig verschwitzt.

Welche weiteren objektiven Fieberzeichen werden sich wahrscheinlich bei

ihr/ihm beobachten lassen?

14. Wie würde sich die Patientin/der Patient mit grosser Sicherheit äussern,

wenn man sie/ihn nach dem Befinden fragen würde (subjektive Fieberzei-

chen)?

15. Sie messen bei einer Patientin/einem Patienten eine Temperatur von

39,7 °C. Wie interpretieren Sie diesen Wert? Wie heissen die anderen Fie-

berstufen? Wo liegen jeweils die Grenzen?

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 19 23.02.18 08:27

Page 15: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen Vo r k e n n t n i s t e s t | Vitalzeichen | 5

2 0

16. Sie treffen eine Patientin/einen Patienten im Bett mit Schüttelfrost an. In

welchen drei Phasen verläuft eine typische Fieberverlaufskurve? Wie han-

deln Sie jeweils, um die Patientin/den Patienten adäquat zu unterstützen?

Ordnen Sie den Fiebertypen die jeweilige Definition zu:

– rekurrierendes Fieber – undulierendes Fieber

– intermittierendes Fieber – kontinuierliches Fieber

– remittierendes Fieber – biphasisches Fieber

1 Langsamer Fieberanstieg, anschliessend hohes Fieber über einige Tage

und langsamer Fieberabfall.

2 Mehrtägige Fieberschübe und fieberfreie Intervalle treten wiederholt

auf.

3 Das Fieber ist gleichbleibend hoch, die Tagesschwankungen bleiben

unter 1 °C.

4 Anstieg und Abfall verlaufen in Form einer zweigipfligen Kurve.

5 Stundenweise Fieberanfälle mit Schüttelfrost und hohen Temperatu-

ren wechseln sich mit fieberfreien Phasen ab.

6 Fieber über mehrere Tage mit Tagesschwankungen unter 1,5 °C.

17. In einem Fachbuch ist zu lesen: «Frischer Schweiss ist geruchlos.» Pati-

entinnen/Patienten erleben dies nicht so. Sie fühlen sich unwohl und be-

fürchten, dass sie einen unangenehmen Körpergeruch haben. Woran liegt

das?

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 20 23.02.18 08:27

Page 16: TRAINING & TRANSFER PFLEGE 5 - hep-verlag.ch · • Pupillenkontrolle ... schritte zur vollumfänglichen Selbstständigkeit in der Durchführung der Handlungsabläufe führen. Mit

5 | Tr a i n i n g & Tr a n s fe r P f l e g e | Vitalzeichen Vo r k e n n t n i s t e s t | Vitalzeichen | 5

2 1

18. Kreuzworträtsel: Fachtermini rund um das Thema Temperaturkontrolle

16 ▼

10 ▼

1 ▼ R 14 ▼ R

12 ▼

15 ▼

2 ▼ R

11 ▼

3 ▼ B R B

R

4 ▼ B R R

5 ▼ R R B

R

6 ▼ R

R

7 ▼ B R

9 ▼ 13▼

8 ▼ R R

R

ä, ö, ü werden in dieser Form eingefügt

1 Die Erhaltung der normalen Kör-pertemperatur bezeichnet man als …

2 Die Temperaturmessung in der Achselhöhle nennt man auch …

3 Lateinischer Begriff für «Fieber».4 Die Temperatur sofort nach dem

Aufwachen bezeichnet man als …5 Misst man die Temperatur im

Mastdarm, so misst man …6 Die «tympanische Messung» findet

im … statt.7 Andere Bezeichnung für «Fieber-

freiheit».

8 Lateinischer Begriff für «erhöhte Temperatur».

9 Bei einem langsamen Temperatur-abfall über mehrere Tage spricht man von einer …

10 Fachbegriff für die «Temperatur an Haut und Gliedmassen».

11 Die Temperaturmessung unter der Zunge bezeichnet man als …

12 Entfiebert ein Patient/eine Patien-tin mit einer Infektionskrankheit sehr rasch innerhalb weniger Stunden, so spricht man von einer …

13 Die «Temperatur im Körper-innern» bezeichnet man als …-temperatur.

14 Lateinischer Begriff für die «Unterkühlung».

15 Eine «leicht fieberhafte» Tempera-turerhöhung bezeichnet man als …

16 Lateinischer Begriff für den «Vor-gang des Schwitzens».

Inhalt_Vitalzeichen_H5_4A_18.indd 21 23.02.18 08:27