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Traumatologie

EpidemiologieFrequenz bei 5 jhrigen Kindern ca. 1/3 der Kinder unter 5 Jahren (z.B. Skandinavien) Knaben und Mdchen sind in etwa gleich verteilt

EpidemiologieFrequenz bei 12 jhrigen Kindern ~ 20 - 30 % Knaben um ca. 1/3 hufiger als Mdchen

EpidemiologieTraumaursache30% bei Kl. II/140

30

20

10

0 Fahrrad Strze Gewalt Sport andere

Knaben Mdchen

Crona-Larson 1989

EpidemiologieHufigkeitsverteilung 3-4 Jhrige.......................Laufen 9-12 Jhrige.....................Raufen 16 Jhrige.........................Saufen

Zhne mit abgeschlossenem Wurzelwachstum

Anatomische Strukturen1. Gingiva-Periostkomplex 2. PeriodontalligamentZementkomplex 3. Pulpen-Dentinkomplex

1. Gingiva-Periostkomplex Fast immer beteiligt (Ausnahme: reinen Konenfraktur) Rasche Heilung spielt eine entscheidende Rolle bei der Versorgung von traumatisierten Zhnen Gingivales Attachment nach 1 Woche wieder intakt

2. Periodontalligament Zementkomplex Zementoblasten Fibroblasten Osteoblasten Mallassezsche Zellnester Sharpeysche Fasern

Die Heilung des periodontalen Ligamentesnach einer Woche: neues Kollagen beginnende Stabilisierung nach 2 Wochen: ~ 2/3 der ursprnglichen Steifheit und Haltefestigkeit

3. Dentin -Pulpenkomplex DentinDentintubuli als Leitweg fr bakterielle Infektion von innen nach auen und von auen nach innen

3. Dentin -Pulpenkomplex Pulpa Versorgungseinheit fr die Odontoblasten Dentinbildung nach Revaskularisation der Pulpa ist sehr stark bis zur totalen Kanalobliteration

Heilungsvorgnge der PulpaNach 4 Tagen: neue Gefe (0,05 mm pro Tag durch offenes Foramen apikale) abhngig von Gre der Foramen apikale und Lnge des Wurzelkanals

Faktoren die die Wundheilung bei Zahntraumen beeinflussen1. Reposition 2. Verblockung 3. Antibiose

1.Effekt der RepositionA. Auf periodontales Ligament

inkomplette, im Gegensatz zur kompletten Reposition zeigt eine leicht verzgerte Wundheilung in Bezug auf das periodontale Ligament

1.Effekt der RepositionB. Auf Pulpa

optimale Reposition fhrt zu einer beschleunigten pulpalen Revaskularisation

WundheilungReposition

2. Effekt der VerblockungenWarum? Fixation in anatomischer Position Schutz vor Aspiration Patientenkomfort

2. Effekt der VerblockungenAnforderungen Erhalt der physiologische Bewegung Keine Zwangsposition palatinaler Zugang frei (Endodontie) Mundhygiene ermglichen

Schienung

Verletzung von Hartgewebe: 6-8 Wo Verletzung von Weichgewebe: 10-14 d

Schienung

Starre, sowie zu lange Verblockungen knnen zu einer Ankylose fhren

SchienungReposition

Schienungtzen

SchienungTrocknen

SchienungVerblockungsmaterial

SchienungVerblockung

SchienungEntfernung der Verblockung

Kfo-Draht + Brackets

Kfo-Draht + Komposit

Klebeschiene

Titan-Trauma-Schiene

Fiber-Splint

3. Effekt von Antibiotika

periodontale Ligament und Pulpa zeigen bessere Abheilungstendenzen bei systemischer Antibiotikagabe (Bakterimie Osteoklasten) Aktvierung der

3. Effekt von Antibiotika

Systemische Antibiose: Penicillin Tetracyclin (antiresorptiv)

Befragung des Patienten Wann ist der Unfall passiert?(Zeitspanne) Wo ist der Unfall passiert?(Kontamination) Wie ist der Unfall passiert?(AUVA) War eine Bewutlosigkeit ,Erbrechen vorhanden?(Schdel/Hirn Trauma) Waren Vortraumen vorhanden? Strung in der Okklusion? Gibt es Schmerzempfinden auf kalt/warm? Tetanusschutz vorhanden ?

Klinische Untersuchung Inspektion (Weichgewebe,Okklusion) Mobilittstest Perkusionstest (vertikal,horizontal) Sensibilittstest (4 Wo post Trauma) Laser-Doppler Flowmetrie Radiologische Untersuchung Fotodokumentation Magnetresonanztomographie

Klassifikation von Zahntraumen

Verletzungen der Gingiva oder der oralen Mucosa

Rissquetschwunde

Kontusion

Abrasion

Verletzungen des Zahnhartgewebes

Schmelzsprung Schmelzdentinfraktur Schmelzfraktur

Komplizierte Kronenfraktur

Verletzungen des Hartgewebes

Kronenwurzelfraktur

Wurzelfraktur

Verletzungen des Hartgewebes

Fraktur der Alveolenwand

Fraktur des Alveolarfortsatzes

Verletzungen des periodontalen Ligamentes

Erschtterungstrauma

Subluxation

Laterale Luxation

Verletzungen des periodontalen Ligamentes

Intrusion

Periphere Luxation (Avulsion)

Kronenfraktur ohne Exposition der Pulpa

KronenfrakturKlinisches Bild

KronenfrakturRadiologisches Bild

KronenfrakturKronenfraktur ohne Exposition der PulpaTherapie: Fluoridierung, Sensibilittskontrolle Gltten scharfer Kanten CaOH +S/-Technik

KronenfrakturBehandlung

Kronenfrakturberleben der Pulpa100

75

50

Pulpa norm.25

0 1 2

PulpakanalObliteration

Andreasen et al. 1996

Kronenfrakturberleben des PDL100

75

50

25

PDL normal OberflchenResorption1 2

0

Stlhane&Hedegrd 1975

Kronenfraktur mit Exposition der Pulpa

PulpenerffnungKlinisches Bild

PulpenerffnungRadiologisches Bild

PulpenerffnungKronenfraktur mit Exposition der PulpaTherapie: direkte berkappung (< 1mm) partielle Pulpotomie (permanente Zhne mit offenem For. apikale, MZ) Vitalextirpation (permanente Zhne mit abgeschlossenem Wurzelwachstum)

Pulpenerffnungberkappung

PulpenerffnungPulpotomie

Pulpenerffnungberkappung100

75

50

Pulpa norm. PulpakanalObliteration Pulpanekrose1 2

25

0

Andreasen et al. 1996

PulpenerffnungPulpotomie100

75

50

Pulpa norm. PulpakanalObliteration Pulpanekrose1 2

25

0

Cvek 1993

Kronen- Wurzelfraktur

Kronen-WurzelfrakturKlinisches Bild

Kronen-WurzelfrakturRadiologisches Bild

Kronen-WurzelfrakturKronen-Wurzel FrakturTherapie: Entfernung des beweglichen koronalen Fragments Exposition Pulpa ja/nein ? Freilegen subgingivaler Bruchflche: Gingivektomie, Osteotomie (bis max. 4mm) chirurgische/orthodontische Extrusion Weiter wie Kronenfraktur Extraktion wenn Bruchflche > 4mm subgingival

Kronen-WurzelfrakturGingivektomie

Kronen-WurzelfrakturExtrusion

Wurzelfraktur

WurzelfrakturKlinisches Bild

WurzelfrakturRadiologisches Bild

WurzelfrakturTherapie: Vitaler Zahn (Sensibilitt kann neg. sein) Reposition Schienung 6-8 Wo

WurzelfrakturTherapie: Avitaler Zahn Fraktur im koronalen 1/3: Koronaler Teil: Extraktion Apikaler Teil: Extrusion (chirurgisch, orthodontisch) Fraktur im mittleren/apikalen 1/3: Koronaler Teil: Endo Apikaler Teil: belassen (Pulpa obliteriert) Extraktion (WSR)

WurzelfrakturHeilungsverlufe nach WurzelfrakturHartgewebsabheilung

WurzelfrakturHeilungsverlufe nach WurzelfrakturWeichgewebsabheilung

WurzelfrakturHeilungsverlufe nach WurzelfrakturGranulationsgewebe radiolog. verbreiteter Frakturspalt koronales Fragment avital Sensibilittstest negativ Klinik

WurzelfrakturKonsequenz der HeilungsverlufeTherapie: Frakturspalt wird durch Hartgewebe oder Bindegewebe ersetzt = Heilung Frakturspalt wird durch Granulationsgewebe ersetzt Endodontie

Wurzelfrakturberleben Pulpa100

75

50

Hartgewebsabheilung Weichgewebsabheilung Granulationsgewebe1 2

25

0

Andreasen et al. 1989

Wurzelfrakturberleben Pulpa100

75

50

25

PDL normal OberflchenResorption1 2

0

Andreasen&Andreasen 1988

Fraktur des Alveolarfortsatzes

AlveolarfortsatzfrakturKlinisches Bild

AlveolarfortsatzfrakturRadiologisches Bild

AlveolarfortsatzfrakturFraktur des Alveolarfortsatzes

Therapie: Reposition Schienung fr 6-8 Wo

AlveolarfortsatzfrakturBehandlungsprinzipien

Alveolarfortsatzfrakturberleben Pulpa100

75

50

Pulpa norm. PulpakanalObliteration Pulpanekrose1 2

25

0

Andreasen 1993

Alveolarfortsatzfrakturberleben PDL100

75

PDL normal50

25

OberflchenResorption entzndliche Resorption Ersatzresorption1 2

0

Andreasen 1995

Erschtterungstrauma

ErschtterungstraumaKlinisches Bild

ErschtterungstraumaRadiologisches Bild

Erschtterungstrauma

Therapie: Ruhigstellen Weiche Kost Sensibilittskontrolle

ErschtterungstraumaBehandlungsprinzipien: Ruhigstellung

Erschtterungstraumaberleben Pulpa100

75

50

Pulpa norm. PulpakanalObliteration Pulpanekrose1 2

25

0

Andreasen&Pedersen 1985

Erschtterungstraumaberleben PDL100

75

50

25

PDL normal OberflchenResorption1 2

0

Andreasen 1995

Subluxation

SubluxationKlinisches Bild

SubluxationRadiologisches Bild

SubluxationTherapie: Okklusale Interferenzen beseitigen Ruhigstellen (ev. Schiene, 7d) weiche Kost fr 2 Wochen Sensibilittskontrolle

SubluxationBehandlungsprinzipien- Ruhigstellung

Subluxationberleben Pulpa100

75

50

Pulpa norm. PulpakanalObliteration Pulpanekrose1 2

25

0

Andreasen&Pedersen 1985

Subluxationberleben PDL100

75

PDL normal50

25

OberflchenResorption entzndliche Resorption Ersatzresorption1 2

0

Andreasen 1995

Laterale Luxation

Laterale LuxationKlinisches Bild

Laterale LuxationRadiologisches Bild

Laterale LuxationTherapie: Reposition Schienung: erhaltenes Alveolarfach: 2-3 Wo Alveolarfortsatzfraktur: 6-8 Wo Sensibilittstest nach 4 Wochen negativ Endodontie

Laterale LuxationBehandlungsprinzipien

Laterale Luxationberleben Pulpa100

75

50

Pulpa norm. PulpakanalObliteration Pulpanekrose1 2

25

0

Andreasen&Pedersen 1985

Laterale Luxationberleben PDL100

75

PDL normal50

25

OberflchenResorption entzndliche Resorption Ersatzresorption1 2

0

Andreasen 1995

Intrusionstrauma

IntrusionstraumaKlinisches Bild

IntrusionstraumaRadiologisches Bild

IntrusionstraumaTherapie: schnelle Entlastung (Extrusion) Schienung: erhaltenes Alveolarfach: 7-10 d Alveolarfortsatzfraktur: 6-8 Wo Maximale Schdigung der Pulpa und des PDL

IntrusionstraumaBehandlungsprinzipien

Intrusionstraumaberleben Pulpa100

75

50

Pulpa norm. PulpakanalObliteration Pulpanekrose1 2

25

0

Andreasen&Pedersen 1985

Intrusionstraumaberleben PDL100

75

PDL normal50

25

OberflchenResorption entzndliche Resorption Ersatzresorption1 2

0

Andreasen 1995

Periphere Luxation

Periphere LuxationKlinisches Bild

Periphere LuxationRadiologisches Bild

Replantation

Einlegen in Milch oder im Vestibulum oder kuflich zu erwerbende Nhrlsung

berlebenszeit der Zementoblasten in Abhngigkeit von der Lagerungsart15 min....................Trocken 45 min....................Wasser 90 min....................Speichel 3-4 h.......................NaCl 4-6 h.......................Kalte Milch 30 h........................Dentosafe

Behandlungsalternativen in Abhngigkeit von der extraoralen Zeit 15 min trocken gelagert oder 45 min in feuchtem Medium gelagert Replantation lnger als 15 min trocken gelagert ODER lnger als 45 min in feuchtem Medium gelagert gesteuerte Ankylose mglich

Replantation1. Splen mit Kochsalzlsung, Entfernung von kontaminierten Teilen mittels eines feuchten Tupfers 2. Koagulum aus der Alveole mit Kochsalz splen 3. Zahn vorsichtigst replantieren ohne zuviel Druck auszuben

Periphere LuxationBehandlungsprinzipien

Zahn + Alveole mit isotoner NaCl 60 Sek. splen

Periphere LuxationBehandlungsprinzipien

Reposition (ev. radiolog. Kontrolle)

Periphere LuxationBehandlungsprinzipien

Kompositverblockung

Periphere LuxationVerhltnis Revaskularisation / Foramen apicale

100 80 60

%

40 20 0

1,5

1,5 - 2,75

> 2,75

mm

Andreasen et al. 1995

Periphere LuxationVerhltnis Revaskularisation / Pulpenlnge

100 80 60

%

40 20 0

17

17 - 19,5

> 19,5

mm

Andreasen et al. 1995

VitalittstestsSensibilittstest frhestens 4 Wo post Trauma aussagekrftig Indirekte Zeichen der Vitalitt: Pulpenkanalobliteration (Reizdentinbildung) weiters Wurzelwachstum Laserdoppler (Gingivaperfusion- falsch pos.) Ausbildung eines Parodontalspaltes Direkte Zeichen der Vitalitt: MRT mit Kontrastmittel

Sichere Zeichen einer Pulpennekrose1. Radiolog. Resorptionslakunen (2-3 Wo post Trauma) 2. Klin. Infektsymptomatik: Schmerz, Schwellung, Fistel 3. Dunkelverfrbung der Krone (Tage bis Wochen)

Unsichere Zeichen einer Pulpnnekrose1. Sensibilittstest (erst nach 4-6 Wo aussagekrftig) 2. Periapikale Osteolysen

Resorptionsphnomene

oberflchliche Resorption entzndliche Resorption Ankylose oder Ersatzresorption (critical size defekt: 2x2 mm)

Zeichen der AnkyloseKlinisch: metallischer Klopfschall verminderte Zahnbeweglichkeit niedrige Periotestwerte Rntgenologisch: Parodontalspalt verengt/nicht differenzierbar

Recall AbstndeKronenfraktur: 6-8 Wo / 6 Mo / 1 J Wurzel/Alveolarfortsatzfrakturen: 3-4 Wo / 6-8Wo / 6Mo / 1J / dann jhrlich Luxationen: 2-3 Wo / 6-8 Wo / 6 Mo / 1J / 1x/J Periphere Luxation: alle 3-4 Wo: Sensibilitt, R

Milchzahntrauma

MilchzahntraumaKronenfrakturOhne Pulpenerffnung: S/-Technik Mit Pulpenerffnung: Pulpotomie, CaOH, S/-Technik ev. Extraktion Kronenwurzelfraktur: Extraktion

MilchzahntraumaWurzelfrakturenohne Dislokation des koronalen Fragments Th: Schienung mit Dislokation des koronalen Fragments Th: Extraktion

Milchzahntrauma

MilchzahntraumaIntrusionMZ-Wurzel nach labial verlagert: Th: Reeruption abwarten (2-3Wo p Trauma) MZ-Wurzel nach palatinal verlagert: Th: Extraktion

ExtrusionTh: Extraktion

MilchzahntraumaPeriphere Luxationkeine Replantation (Keimschdigung) auer: Pat < 3J sehr gute Patientencompliance logopdische Indikation optimale Aufbewahrung CAVE: Ankylose!! NUTZEN/RISIKO?

MilchzahntraumaDislokationMZ-Krone nach palatinal disloziert MZ-Wurzel ist zahnkeimfern Radiolog.: MZ-Wurzel erscheint am Kleinbild verkrzt Th: Reposition, Schienung (14d)

MilchzahntraumaDislokationMZ-Krone nach labial disloziert MZ-Wurzel ist zahnkeimnah Radiolog.: MZ-Wurzel erscheint am Kleinbild verlngert Th: sofort Extraktion

MilchzahntraumaKlinisches Bild

MilchzahntraumaRadiologisches Bild

MilchzahntraumaRadiologisches Bild mit und ohne Beteiligung des Zahnfollikels

Reposition

Extraktion

MilchzahntraumaFolgen 50 % Schdigung des bleibenden Zahnes: verzgerter Durchbruch Verlagerung des bleibenden Zahnes Malformationen

Anatomische Strukturen whrend der Zahnentwicklung Zahnsckchen Schmelzorgan Hertwigsche Epithelscheide

Zahnsckchengewisses Regenerationspotential, starke Schden: Ankylose oder Strung im Zahndurchbruch

Ameloblastensehr empfindlich auf Traumen und Infektionen, fhren zu einem teilweise oder totalem Stopp der Mineralisation des Schmelzes.

Hertwigsche Epithelscheidetrennt Odontoblasten von Zementoblasten fr Wurzelwachstum von entscheidender Bedeutung

MilchzahntraumaMglichkeiten der Schdigungen an den bleibenden Zhnen

klinische Bild der Vernderungen abhngig von Zeitpunkt des Traumas und der Zahnentwicklung

LiteraturJens O. Andreasen Traumatologie der Zhne Jens O. Andreasen Farbatlas der Replantation und Transplantation von Zhnen Jens O. Andreasen Traumatic Dental Injuries, A Manual